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1. Geschichte der Neuzeit - S. 34

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
34 Das Zeitalter Ludwigs Xiv. Glaubensfreiheit und dmpfte das Gezanke lutherischer und refor-mierter Prediger. Zahlreiche Opfer fremder Verfolgungssucht wan-derten ein. Den aus Frankreich flchtenden Hugenotten (Refugies) bot er, unbekmmert um Ludwig Xiv., durch das Edikt von Pots-dam, das er in ganz Frankreich verbreiten lie, in den Marken eine Heimat, ja er begrte sie persnlich; und diese unternehmenden und kenntnisreichen Kaufleute errichteten Fabriken fr Tcher und Wollwaren, fr Hte und Mtzen, sie waren als Goldschmiede, Uhrmacher, Bildhauer ttig und fhrten edlere Gemse- und Obstsorten ein. Mehrmals htte Friedrich Wilhelm durch bertritt zur katholischen Kirche die polnische Krone erlangen knnen; aber er erklrte: Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht tun." 6. Die Schlacht bei Fehrbellm. 1. Die Hollnder hatten mit England einen ruhmvollen Seekrieg gefhrt. Ihr Admiral de Ruyter, der einst aus eines Seilers Lehre auf ein Schiff entlaufen war, verbrannte die englische Flotte in der Themsemndung; sein Kollege Tromp zeigte den Englndern, wenn er an ihrer Kste entlang fuhr, einen Besen am Mastbaum: in 32 Schlachten hatte er sie weggefegt vom Meere. Unter nichtigem Vorwand brach der Franzosenknig in die spa-nischen Niederlande ein. Da ntigte ihn die drohende Haltung Hol-lands, Englands und Schwedens, sich mit der Erwerbung einiger Festungen zu begngen. 2. Ludwig Xiv. aber gewann Karl Ii. von England und die schwedische Regierung durch Geldzahlungen fr sich und trug persnlich seine berlegenen Waffen in die freien Niederlande, diesen Bienenkorb voll Handels und Reichtums, mit zahllosen Stdten voller Tulpenbeete und Gemldesammlungen. Da war Holland in Not". Friedrich Wilhelm aber eilte dem Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien, seinem jungen Neffen, zu Hilfe; auch den Kaiser ri er mit. Allein seine Absicht, das Elsa zurckzugewinnen und Straburg zu sichern, vereitelte das Zaudern des kaiserlichen Feldherrn, und in seine Marken rckten von Bremen und Pommern her die Schweden ein, um Frankreich Luft zu machen. 3. Nun mute der Kurfürst seinem bedrngten Lande beispringen. Sein alter Feldmarschall Derfflinger, den die Sage zu einem che-

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1. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 81

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
8. Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 81 Westkste von Afrika und grndete dort die Kolonie Grofried -richsburg. Durch die afrikanische Kompanie, welche er in Knigsberg und Emden (1682) grndete, sollte der Handel nach Afrika geleitet werden. Die Eifersucht der Hollnder aber verdarb den Plan. Friedrich Wilhelm war von ganzem Herzen Protestant; darum rief er die in Frankreich vertriebenen Hugenotten (1685) in sein Land und nahm sie als Unterthanen auf. Die Streitigkeiten der Lutheraner und Reformierten untereinander mifielen ihm, und er verbot dieselben. (Paul Gerhard.) e. Seine Kriege. Friedrich Wilhelm war auch groß als Kriegsfrst. Das zeigte er zunchst in dem schwedisch-polnischen Kriege, 16551660. Der König Johann Kasimir von Polen war mit Karl X. von Schweden um den Besitz der schwedischen Krone in Krieg geraten. Beide wnschten, jeder fr sich, die Untersttzung Friedrich Wilhelms. Dieser schlo sich zunchst den Schweden an und schlug im Verein mit ihnen die Polen in der drei-tgigen Schlacht bei Warschau, 1656, trat danach von diesem Bndnis zurck und erhielt von dem Polenknig 1657 in dem Vertrage zu Weh lau Ostpreuen als ein von Polen unabhngiges Herzogtum. Dieser Vertrag wurde in dem Frieden zu Oliva, 1660, besttigt. Noch greren Ruhm erwarb sich Friedrich Wilhelm in dem franzsisch-schwedischen Kriege, 16721679. Dieser Krieg ward dadurch hervorgerufen, da Ludwig Xiv. von Frankreich die Niederlande ungerechterweise mit Krieg berzog. Friedrich Wilhelm kam den bedrngten Niederlndern zu Hilfe, mute sich aber, da er vom deutschen Reiche*) nicht untersttzt wurde, 1673 zum Frieden von Vossem verstehen, in welchem er jedoch nur so lange den Frieden versprach, als Ludwig Xiv. nichts gegen das Reich unter-nahm. Dieser Fall trat bald genug ein. Schon 1674 stand Friedrich Wilhelm mit seinen Truppen am Rhein, um Ludwig Xiv. fr seine argen Verwstungen deutscher Reichsgebiete zu bestrafen. Da reizte Ludwig Xiv. die Schweden auf, in des Kurfrsten Ab-Wesenheit dessen Land zu berfallen. Das war wieder eine schlimme Zeit fr die Mark. Friedrich Wilhelm aber, der am Main mit seinen Truppen stand, kam in Eilmrschen herbei und schlug die Schweden in der berhmten Schlacht bei Fehrbellin, 18. Juni 1675. Es war der erste Sieg, den die Brandenburger allein und noch dazu *) Leopold I., 16581705. Bredow v, d. Laan, Ausg. A. 6

2. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 38

1913 - Leipzig : Voigtländer
38 Die Neuzeit. Frankreich nach anfnglicher Blte in Armut. Ruch verbreitete sich die Unsittlichkeit des Hofes in immer weitere Kreise. 89] 22. Des Groen Kurfrsten Kmpfe mit Frankreich und Schweden. 1.Raubkrieg 1. Cudtvigs Xiv. erster Raubkrieg 16671668. Ludwig Xiv. war in erster Ehe mit einer Tochter Philipps Iv. von Spanien vermhlt. Zwar hatte diese jedem Erbanspruch aus spanische Lnder entsagt; doch nach dem Tode ihres Daters forderte Ludwig die spanischen Niederlande fr Frankreich. (Er drang mit Heeresmacht der die Grenzen und be-gann seinen ersten Raubkrieg. Holland jedoch schlo mit England und Schweden die Tripelallianz (Dreimchteoerbindung) und ntigte den franzsischen König, im Frieden zu Hachen seine Eroberungen bis auf zwlf niederlndische Städte herauszugeben. 2.Raubkrieg 2. Der zweite Raubkrieg oder Hollndische Krieg 1672 bis 1678. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg betrachtete das vordringen Ludwigs Xiv. nach dem Rhein zu mit Sorge. Der franzsische König brachte auch wirklich bald England und Schweden auf seine Seite und begann mit ihrer Hilfe zur Demtigung der Hollnder den hollndischen Krieg. Schon war Holland in Rot". Doch die Hollnder whlten den jugendfrischen Wilhelm Iii. von (Dranien, einen Reffen des brandenburgischen Kurfrsten, zum Statthalter und Feldherrn, durchstachen die Fludeiche und hinderten durch die so herbei-gefhrte berschwemmung die Franzosen am vordringen. Der Kurfürst von Brandenburg aber zog seinem Reffen mit einem stattlichen Heere zu Hilfe und berredete auch Kaiser Leopold I. zur Teilnahme am Krieg. Um den tatkrftigen Kurfrsten vom Rhein zu entfernen, betvog Ludwig Xiv. die Schweden, von Pommern her in Brandenburg einzufallen. Freiwillig erhoben sich die Bauern der Mark fr Fürst und Vaterland; sie schrieben auf ihr Banner die Worte: Wir Bauern von geringem Gut dienen unserm gndigsten Kurfrsten und Herrn mit unserm Blut." 3n Eilmrschen zog der Kurfürst nach Brandenburg, vom Rhein bis an den Rhin", und brachte den Schweden in der 5chrbellw Schlacht bei Fefyrbellm 1675 eine vllige Rieberlage bei (Sage ib75 vom treuen Stallmeister Froben). Es war die erste Schlacht, welche branbenburgische Truppen allein gegen einen kriegstchtigen Feind gewannen ; seit jener Zeit nannte man Friedrich Wilhelm den Groen Kurfrsten". Er eroberte nun auch ganz Vorpommern und verjagte die in Preußen einfallenden Schweden durch eine khne Schlitten-

3. Deutsche Geschichte - S. 145

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 145 duldete er neben dem seinigen; die Hilfskrfte des Landes machte er seiner persnlichen Politik dienstbar. Die Industrie und den Handel hat er durch kluge Maregeln beschtzt und gefrdert, zugleich aber auch durch seine Herrschsucht sein Land und Europa in verheerende Kriege, durch seine Ver-schwendung und die groen Kosten seiner Feldzge einen groen Teil seines Volkes in bittere Armut gestrzt. Nicht einmal die Gewissenssreiheit wollte er seinen Untertanen gnnen. 1685 hob er das Edikt von Nantes auf und untersagte die Ausbung des protestantischen Gottesdienstes. Auch die Dichtkunst dieses goldenen Zeitalters" der franzsischen Literatur stand unter dem Einflu des Knigs' ihre bedeutendsten,Vei^r^er. sind die Tragdiendichter Corneille und Sfacvfrc'un o^^ro|e Lust-spieldichter X*>'** Nach auen "suhte^Ludwig, der' Schpfer eines starken Heeres, Frank- Pomu. reich zur beherrschenden Macht Europas zu erheben. Die Gegner, aus deren Kosten er sich zu vergrern suchte, waren vor allem Spanien und das deutsche Reich. ^ Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. Sein Zerwrfnis mit dem Kaiser. 159. Der erste und zweite Raubkrieg Ludwigs Xiy. Ludwig Xiv. Raubg wandte seine Waffen zuerst gegen die spanischen Niederlande, in toigguxiv die er pltzlich unter nichtigen Vorwnden einbrach. Karl Ii. wurde zur Abtretung einer Reihe wichtiger Grenzpltze gentigt. Im Jahre 1672 strzte sich Ludwig ebenso pltzlich auf Holland, $ause zog den Rhein abwrts und berflutete das im ersten Augenblicke wehrlose 1672-1679-Land mit seinen Truppen. Nun war Holland in Not". In dieser Lage strzten die Niederlnder durch eine Revolution die bestehende Regierung und erhoben den jungen Wilhelm Iii. von Oranien, den Neffen Friedrich Wilhelms, zum Erbstatthalter; zugleich durchstachen sie die Deiche und setzten ihre Fluren unter Wasser, um das Vordringen der Feinde auf-zuhalten. Der erste aber, der ihnen zu Hilfe kam, war der Kurfürst von Brandenburg, der, falls die Niederlande dem ehrgeizigen König unter-lgen, die grten Gefahren fr Deutschland und den evangelischen Glauben befrchtete. Darauf schlssen auch der Kaiser und Spanien ein Bndnis mit Holland. Der Krieg wurde unter mancherlei Wechselfllen am Rheine gefhrt. 160. Der Einfall der Schweden und die Schlacht bei Fehrbellin. Indessen fielen die mit Frankreich verbndeten Schweden von Pommern tnfaa- Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. H. 4. Aufl. 10

4. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 193

1902 - Leipzig : Roßberg
— 193 — Wilhelms in der dreitägigen Schlacht bei Warschau und gewährte seinem Bundesgenossen 1656 in dem Vertrage zu Labiau die volle Landeshoheit über Preußen. Als er sich nun aber gegen die Dänen wenden mußte, die ihn im Rücken angegriffen hatten, schien der Kurfürst den Polen, zu denen auch der Kaiser hielt, völlig preisgegeben zu sein. Er verließ daher den König von Schweden und schloß mit dem König von Polen ein Bündnis, auf dessen Seite er nun kämpfte. Im Frieden zu Oliva (1660) 1660. wurde die völlige Unabhängigkeit Ostpreußens von Polen bestätigt. § 211. Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 1. Die beiden ersten Eroberungs- oder Raubkriege Ludwigs Xiv. Die Schlacht bei Fehr'bellin. Der erste Raubkrieg (1667—1668) war gegen die spanischen Niederlande gerichtet; Ludwig gewann in demselben zwölf feste Plätze in Flandern. Der zweite Raubkrieg (1672—1679) begann als ein Rachekrieg gegen Holland, das aus Furcht für seine eigene Sicherheit die vollständige Eroberung der spanischen Niederlande verhindert hatte. Ludwigs Bundesgenossen waren England, Schweden und mehrere westdeutsche Fürsten; sür die Holländer trat nur der Kurfürst von Brandenburg ein. Ehe dieser aus dem Kriegsschauplätze erschien, durchzogen die Franzosen die Rheinlande und drangen von Emmerich aus siegreich gegen Amsterdam vor. Jetzt war Holland in Not. Der Retter der bedrängten Republik wurde Wilhelm Iii. von Oranien, welcher als neuerwählter Statthalter durch die Öffnung der Schleusen und Durchstechung der Dämme das Land unter Wasser setzte. Der Anmarsch Friedrich Wilhelms zwang den französischen König, ein Heer unter Turenne abzuzweigen. Dieser drängte seinen Gegner mit überlegenen Streitkrästen zurück. Infolgedessen schloß der Kurfürst im Jahre 1673 mit Frankreich einen Sonderfrieden. Aber als 1673. im nächsten Jahre ein Bündnis zwischen dem Kaiser, dem Deutschen Reich, Spanien und Holland gegen Frankreich zu stände kam, erschien auch er wieder mit einem Heere von 20 000 Mann im Elsaß, wo es freilich an Zwistigkeiten zwischen ihm und dem kaiserlichen General nicht fehlte. 2. Der Einfall der Schweden und die Schlacht bei Fehr-bellin. Indessen fielen die mit Frankreich verbündeten Schweden von Pommern aus in die von Truppen entblößte Mark (Dezember 1674) ein, in der sie übel hausten; sie drangen allmählich bis an 1674. die Havel vor und drohten die Elbe zu überschreiten. Die Bauern rotteten sich zusammen, um die erlittenen Unbilden, so gut sie Rotzbach, Lehrbuch der deutschen Geschichte 2. Aufl. 13

5. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 174

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
1?4 . 82. $)ie neuere deutsche Geschichte. Vi. Periode, 16481806. einige Provinzen der spanischen Niederlande. Da aber der Hollnder de Witt mit England und Schweden die sog. Tripelallianz wider Ludwig Xiv. zu Stande brachte, so begngte sich Ludwig im frieden zu Aachen (1668) mit zwlf von ihm in Flandern eroberten festen Pltzen. 3. Z weiter Raubkrieg Ludwigs Xiv. (gegen Holland, 16721678). Nun griff Ludwig Xiv., um sich zu rchen, die hol-lndische Republik an (1672) und brachte England und Schweden auf seine Seite. Doch leistete der kriegskundige Statthalter Wilhelm Iii. Don Oranien, den die Hollnder in ihrer Noth an die Spitze des Staates stellten, und der Admiral de Ruyter tapferen Widerstand und retteten Holland vor dem Feinde mittelst einer durch das Oeffnen der Schleusen herbeigefhrten Ucberschwcmmung. Von den deutschen Fürsten rstete nur der groe Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, ebenso fr das deutsche Reich, wie fr sein Erbland Cleve besorgt; endlich bewog er auch den Kaiser zu Rstungen gegen Frankreich, die jedoch Leopold I. anfangs nur lssig betrieb. Jetzt er-oberte Ludwig Xiv. die Franche Comte, wahrend fein Feldherr Conde in den Niederlanden kmpfte, Turenne aber, weil auch das deutsche Reich und mithin auch der Pflzer Kurfürst Karl Lud-wig in den Krieg wider Ludwig eintrat (1674), die Pfalz verheerte. Um den Kurfrsten Friedrich Wilhelm, der nur kurze Zeit durch den Frieden zu Vossem (bei Lwen, 1673) sich vom Kampfe hatte abhalten lassen, aufs Neue zur Rckkehr in sein Land zu nthigen, bewog Ludwig Xiv. die Schweden zu einem Einfall in Brandenburg. Aber Friedrich Wilhelm besiegte in Verbindung mit dem tapferen Feldmarschall G e-or g v. Derffliuger, dem ehemaligen Schneidergefellen, die Schweden 1675 in der Schlacht bei Fehrbellin (im Osthavellande, 18. Juni 1675) und Schlacht bei ( < L Fehrbemn. nahm ihnen Vorpommern. Bald darauf fiel Turenne, der grte Feldherr feiner Zeit, bei Sabach (unweit Achern in Baden, 27. Juli 1675); und da nun auch die Englnder den Hollndern Hilfe brachten, schlo Ludwig den Frieden zu Nymwegcn 1678, in welchem er von Spanien die Franche Comte und vierzehn niederlndische Pltze, vom deutschen Reiche Frei-brg im Breisgau erhielt. Dagegen mute Schweden im folgenden Jahre im Frieden zu St. Germ ain en Laye (bei Paris, 1679) Vorpommern an Schweden zurckgeben. 4. Mitten im Frieden wute nun Ludwig Xiv. fremde Gebiete sich anzueignen. Er setzte nmlich Gerichtshfe, die sog.: Reunionskammern, ein (16801684), um zu untersuchen, welche Gebiete jemals zu den in den westflischen und Nymweger Friedensschlssen au Frankreich abgetretenen Landschaften gehrt hatten, und eignete sich dieselben als- 1681-1870 bald an. Insbesondere nahm er wider alles Vlkerrecht Straburg Straburg ^en 30. September 1681 durch Verrath weg, und der Kaiser,

6. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 28

1886 - Berlin : Weidmann
28 Friedrich Wilhelm der groe Kurfürst. hoheit Polens stand. Friedrich Wilhelm war selbst in Warschau gewesen, um unter beschmenden Bedingungen (Tributzahlung u. f. w.) den Lehnseid zu leisten. Da bot sich ihm eine Gelegenheit, dieser Fessel ledig zu werden, in dem schwedisch-polnischen Erbfolgekriege (16551660). Die Tochter Gustav Adolfs, Christine, legte nm-lich die Regierung Schwedens freiwillig nieder, bestimmte aber nicht den polnischen König Johann Kasimir aus dem schwedischen Hause der Wasa, sondern ihren Vetter Karl Gustav von Pfalz-Zweibrcken zu ihrem Nachfolger. Darber kam es zwischen diesen beiden Fr-sten zum Kriege. Karl Gustav besiegte die Polen mit Hlfe Friedrich Wilhelms in der dreitgigen Schlacht von Warschau (28.30. Juli 1656) und gewhrte seinem Bundesgenossen 1656 in dem Vertrage von Labiau die volle Souvernett der Preußen. Bald wendete sich aber das Kriegsglck, und der Kursrst hielt es daher fr vorteilhaft, sich dem Polenknig zu nhern und nunmehr von ihm 1657 im Vertrage zu Wehlau die Souvernett in Preußen entgegenzunehmen. Nach dem Tode Karl Gustavs kam es dann zwischen Schweden und Polen 1660 zum Frieden von Oliva, in welchem auch jene Vertrge mit Friedrich Wilhelm besttigt wurden. Ludwigs Xiv. Raubkriege. [Erster Raubkrieg gegen Spa-nien 16671668.] Die damalige Ohnmacht des deutschen Reiches nutzte vor allem Ludwig Xiv. von Frankreich (16431715) aus, ein Herrscher, welcher Frankreich nach auen und im Innern zum mchtigsten Staate Europas machte, dabei aber so rcksichtslos wie nur mglich verfuhr. Zunchst erhob er nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps Iv. von Spanien, Ansprche aus Teile der spanischen Niederlande. Er besetzte die Franche-Comts u. a. Ge-biete und htte dieselben fr immer behalten, htte nicht das benach-barte Holland mit England und Schweden die Tripelallianz geschlossen undihn 1668 zum Frieden von Aachen gentigt, worin er nur einen Teil Flanderns (mit Lille) erhielt. Der Friede war aber nur von kurzer Dauer, denn Ludwig war der die Dazwischen-fnft Hollands erbittert, zog England und Schweden durch Ver-sprechungen und Jahrgelder auf feine Seite und begann den [zweiten Raubkrieg gegen Holland 16721678.] Der einzige Bundesgenosse Hollands war der groe Kurfürst, aber auch dieser mute nach einem glcklichen Feldzuge Ludwigs den Separatfrieden von Vossem (bei Brssel) schlieen. Da erst

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 82

1911 - Leipzig : Voigtländer
82_40. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. <3. Seine Gemahlin Luise Henriette. Mit unermdlichem Eifer suchte der Kurfürst die Wunden zu heilen, die der Dreiigjhrige Krieg seinem Lande geschlagen hatte. Untersttzt wurde er bei dieser Friedensarbeit vor allem durch seine Gemahlin Luise Henriette von Granien. Sie war das Muster einer treuen Gattin und echten Landes-mutter, rastlos ttig, stets hilfbereit, freundlich und milde. Ruch mar sie eine kluge Frau, und oft hat der Kurfürst sich bei ihr Hat in schwierigen Fragen geholt. Nicht selten begleitete sie ihren Gemahl sogar auf be-schwerlichen Reisen. Ihrer Rrbeit ist es zu oerdanken, da ein durch den Krieg verwstetes Stdtchen bei Berlin wieder emporblhte; ihr zu (Ehren gab der Kurfürst dieser Stadt den Namen Oranienburg. Ihre Frmmigkeit war echt und tief; sie dichtete selbst mehrere Kirchenlieder, unter ihnen das noch heute vielgesungene Jesus, meine Zuversicht". 4. Friedrich Wilhelm wird selbstndiger Herzog von Preußen. (Einen wichtigen vorteil erlangte der Kurfürst durch sein Kriegswichtiges Heer in einem Kriege zwischen Schweden und Polen. Der Polenknig war mit Schweden in Streit geraten, weil er nach der Abdankung von Gustav Rdolfs Tochter Christine Rnsprche auf die schwedische Krone erhob. Der Schwedenknig Karl Gustav ntigte den brandenburgischen Kurfrsten, auf seine Seite zu treten und Preußen, das unter polnischer hoheit stand, als schwedisches Lehen anzunehmen! Da der Polenknig seine Rnsprche auf Schweden nicht aufgab, so kam es zu einer dreitgigen Schlacht bei Warschau, 1656, in der sich die brandenburgischen Truppen die ersten Lorbeeren erkmpften. Nach langen Verhandlungen endigte dieser polnisch-schwedische Krieg mit dem Frieden zu Gliva. 1660. Friedrich Wilhelm wurde unabhngig von Polen und Schweden und selbstndiger Herzog von Preußen. Zwar gab es noch schwere innere Kmpfe, ehe der Kurfürst sich bei den preuischen Stdten und Rdligen Rnerkennung und Gehorsam verschaffte. Rber durch Milde und Strenge unterwarf er sich die Unzufriedenen und machte aus Preußen eins der wertvollsten Gebiete seines Landes. <5. Die Schlacht bei Fehrbellin 1675. Ruch mit dem mchtigen Franzosenknig Ludwig Xiv. und dem gefrchteten Heere der Schweden mute der Kurfürst Friedrich Wilhelm schwere Kmpfe ausfechten. Rls der ehr- und lnderschtige Franzosenknig in die Niederlande und das deutsche Rheingebiet einfiel, zog Friedrich Wilhelm fr das befreundete Holland und fr den deutschen Kaiser das Schwert. Ludwig Xiv. erkannte bald, da der Kurfürst sein tchtigster Gegner sei, und um ihn los zu werden, bewog er die Schweden, in Pommern und die Mark einzufallen. Sie plnderten und brannten in dem unglcklichen Lande.

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 190

1892 - Breslau : Hirt
190 Die Neuzeit. mark, von den Polen greulich verwüstet. Durch Vermittelung des Kaisers schloß deshalb Friedrich Wilhelm mit Polen den Vertrag zu Wehlau (östlich von Königsberg), in welchem nun auch Polen dem Kurfürsten von Brandenburg die volle Landeshoheit im Herzogtum Preußen zugestand. Karl Gustav schwur, Rache an dem Kurfürsten zu nehmen; aber vom Kaiser, von Dänemark, Brandenburg und Polen gedrängt, mußte er sich zum Frieden bequemen. Noch vor Abschluß desselben ereilte ihn der Tod. In dem darauf abgeschlossenen 1660 Frieden im Kloster Oliva ward der Vertrag von Wehlau bestätigt. Daß Preußen ein unabhängiges Herzogtum geworden, war für die Entwickelung des brandenburg-preußischen Staates ein großer Gewinn. Der Kurfürst hatte sich in diesem Kriege als Feldherr und Staatsmann solchen Ruhm erworben, daß er fortan in den europäischen Angelegenheiten eine bedeutsame Rolle spielte. Zunächst mußte der Kurfürst allerdings, bevor er in Preußen unabhängig wurde, einen erbitterten Kampf mit den preußischen Ständen führen, die unter Polen große Vorrechte besessen hatten und jetzt von dem Kurfürsten verlangten, er solle ihnen seine Verordnungen zur Bestätigung vorlegen. Aber der Kurfürst brach jeden Widerstand mit unerbittlicher Strenge zum Heile des ganzen Landes. b. Kamps am Rheine. Zu dieser Zeit herrschte in Frankreich Ludwig Xiv. in unbegrenzter Willkür; alle Rechte des Volkes trat er mit Füßen. An seinem Hofe zu Versailles (spr. Wärßa'i) herrschte Pracht, Üppigkeit und Unsittlichkeit, und die meisten deutschen Fürsten ahmten ihm nach. Friedrich Wilhelm machte eine rühmliche Ausnahme; ihm ist es auch hauptsächlich zu danken, daß Ludwig Xiv. nicht zum deutschen Kaiser gewählt wurde, wie er auch der einzige deutsche Fürst gewesen ist, der auf treuer Wacht gestanden hat, um den räuberischen Nachbar von Deutschlands Grenzen fernzuhalten. Ludwig machte nämlich unberechtigte Erbanfprüche an die spanischen Niederlande und eroberte die Freigrafschaft Burgund. Da zwang ihn ein Bündnis zwischen England, Holland und Schweden zum Frieden. Sein Zorn hierüber richtete sich hauptsächlich gegen Holland. Schlau wußte er England und Schweden auf seine Seite zu ziehen; auch Friedrich Wilhelm suchte er zu gewinnen; dieser aber fühlte sich durch Bande des Bluts, der Religion und der Freundschaft, sowie auch durch Staatsrücksichten zu den Dräniern hingezogen und schloß ein Bündnis mit Holland. Kaum waren die Franzosen in Holland eingefallen, so ergriff Friedrich Wilhelm die Waffen zum Schutze des bedrohte» Laudes; ihm folgten dann der Kaiser und andere deutsche Fürsten. Ludwig Xiv. wußte aber wohl, daß Friedrich Wilhelm sein gefährlichster Gegner war; deshalb veranlaßte er die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg. Der Kurfürst empfing die Nachricht von ihrem Einfall sehr gelassen. „Die Schweden sind in die Mark eingefallen," sprach er, „auf die Art könnte ich ganz Pommern erhalten!"

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 104

1871 - Koblenz : Bädeker
104 Erster Reichskrieg gegen Ludwig Xiv. . 22. Der Reichstag in Regensburg erhielt immerwhrend,? Dauer und ward fortan nicht mehr vom Kaiser und den Reichs-stnden persnlich besucht, sondern jeder Reichsfrst und jede freie Reichsstadt hielt (seit 1663) bestndig einen Gesandten in Regens-brg, der den Sitzungen im Namen seines Herrn beiwohnte. Erster Reichskrieg gegen Ludwig Xiv., 16741678. Nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipp's Iv. von Spanien (f 1665), machte Ludwig Xiv., trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin, auf die spanischen Niederlande Anspruch. Sogleich eroberte Turenne einen groen Theil von Flandern und Hennegau. Allein England und Holland wollten die spanischen Niederlande nicht unter die Herrschaft Frankreichs kommen lassen und schlssen daher mit Schweden eine Tripelallianz zur Erhaltung des politischen Gleich-gewichtes. Die Furcht, die Zahl seiner Feinde noch weiter zu ver-mehren, bewog Ludwig Xiv., den Frieden zu Aachen (1668) einzugehen und sich mit den (12) eroberten Pltzen in Flandern zu begngen. Um an der hollndischen Republik durch Demthigung oder Ver-nichtung derselben Rache zu nehmen fr die Stiftung der Tripelal-lianz, zog Ludwig ihre Bundesgenossen, England und Schweden, in sein Interesse und fiel mit zwei Heeren in Holland ein. Nur eine durch das Oeffnen der Schleusen bewirkte Ueberschwemmung hinderte ihn an der Eroberung der Provinz Holland und der Stadt Amster-dam. Da trat der Kurfürst Friedrich Wilhem von Brandenburg und bald auch der Kaiser und der König von Spanien fr Holland auf. Deshalb eroberte Ludwig selbst 1674 die (damals spanische) Franche-dornte, während Turenne durch meist siegreiche Kmpfe am Ober-rhein die Eroberung des Elsasses durch den kaiserlichen Feldherrn Montecuculi und den Kurfrsten von Brandenburg verhinderte, bis er (bei dem Dorfe Sasbach in Baden) beim Recognosctren durch eine Kanonenkugel getdtet wurde. Um seinen thtigsten Gegner von der ferneren Theilnahme am Kriege gegen Frankreich abzuhalten, bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg; der Kurfürst wurde dadurch genthigt, mit seinem Heere in sein eigenes Land zurckzukehren, aber die Schweden wurden bei Fehrbellin 1675 geschlagen und verloren sogar Vorpommern. In den beiden letzten Jahren wurde der Krieg noch in den spanischen Niederlanden mit geringem Erfolge fortgesetzt und gleichzeitig Friedensunterhandlungen

10. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 42

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
42 Uchem Austrag zu bringen. Im Erb vergleich zu Cleve (am 19. September 1666) begnügte er sich mit Cleve, Mark und Ravensberg und ließ sich dann für Ravenstein mit einer Geldsumme abfinden. Er gewann dadurch au dem Herzog von Jülich-Berg einen Freund, der seitdem treue Nachbarschaft hielt, und feiu Regiment in Cleve schlug desto festere Wurzeln. So schaffte sich Friedrich Wilhelm zum Pflegen und Schützen seines jungen Staates überall freie Hand. 5. Dir Schlacht bei Fehrbellin. Chr. F. Maurer, Entscheidungsschlachten der Weltgeschichte. Leipzig 1882. Während Friedrich Wilhelm unter mühsamer Arbeit einen Stein nach dem andern zum Bau des braudeuburgischeu Staates zusammentrug, schickte jenseit des Rheines Ludwig Xix . an der Spitze eines mächtigen, bereits in sich ge-festigten Staates sich au, die Nachbarstaaten unter seinen Willen zu beugen. Nachdem ey ihm nicht gelungen war, die spanischen Niederlande tu seine Gewalt zu bekommen, beschloß er, die holländische Republik zu erobern. Sein Geld ebnete ihm alle Wege; es machte den liederlichen König Karl Ii. von England sowie die schwedischen Minister zu Frankreichs Soldnern: er brachte auch das österreichische Ministerium auf feine, Seite und verstärkte die französische Partei unter den deutschen Fürsten. Kurfürst Friedrich Wilhelm war der einzige, welcher erkannte, welche Gefahr dem deutschen Reiche drohte, wenn die niederländische Republik zu einer französischen Provinz gemacht wurde; zugleich war es ihm klar, daß er für feine rheinischen Besitzungen an jener Republik einen bessern Nachbar habe als an dem übermütigen und ländersüchtigen französischen König. Während nun der Kurfürst zur Unterstützung der Holländer gegen Ludwig Xiv. von Frankreich ititi) zum Schutze seiner eigenen Erblande, des Herzogtums Cleve und der Grafschaften Mark und Ravensberg an den Rhein geeilt war, bedrohten die Schweden mit einem Einfalle die brandenbnrgische Mark. Ter Eintritt Schwedens in diesen Krieg war ausschließlich ein Werk der französischen Diplomatie und französischen Geldes. Die schwedische Regierung hatte seit Jahren und bis zuletzt mit Brandenburg auf gutem Fuße gelebt; es lag keinerlei Streitfall zwischen ihnen vor. Aber man hatte in Stockholm, geldbedürftig, wie man immer war, einen Subsidienvertrag mit Frankreich abgeschlossen, durch den die schwedischen Waffen gegen jeden deutschen Fürsten in Sold genommen wurden, der Frankreich in dein Krieg gegen die Niederlande lästig fallen würde. Gegen Brandenburg war dieser Vertrag gemeint, und Ludwig Xiv. hatte es an der ^eit befunden, nun denselben in Wirkung treten zu lassen. So unwillkommen der schwedischen Regierung die Aufgabe war, so sehr sie sich bemühte, einem Kriege gegen Brandenburg aus dem Wege zu gehen, zu dein sie selbst nicht die geringste Veranlassung hatte, so entschieden bestand Ludwig Xiv. auf

11. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 156

1917 - Hannover : Helwing
— 150 — 1660 i) 1643—1715 1667—1668 1668 1672—1678 1659 Der Kurfürst greift im Bunde mit Polen, Dänemark und dem Kaiser die Schweden in Dänemark an, das von Karl X. fast ganz erobert war. Friedrich Wilhelm siegt über die Schweden bei Nyborg ans Fünen. Karl X. stirbt plötzlich. Friede zu Olivn: Friedrich Wilhelm bleibt souveräner Herzog von Preußen. Friedrich Wilhelm auf Seite der Holländer in dem zweiten Eroberungskriege Ludwigs Xiv.1) Die Schweden unter dem Feldmarschall Gustav Wrangel fallen im Winter 1674 auf Ludwigs Xiv. Veranlassung in die Mark. Der Kurfürst eilt aus Franken seinem bedrängten Lande zu Hülfe. Derfflinger überfällt die Schweden in Rathenow. Ludwig Xiv. ist der Sohn Ludwigs Xiii. und der Anna von Österreich (Spanien), die für ihren minderjährigen Sohn (beim Tode des Vaters 5 Jahre alt) die Regentschaft führt. Seit Richelieus Tode, der unter Ludwig Xiii. den Grund zur Machtstellung Ludwigs Xiv. gelegt hat, leitet der Kardinal Mazarin die Staatsverwaltung. Der während des 30jährigen Krieges mit Spanien entstandene Krieg von 24 Jahren wird beendigt durch den 165!) Pyrenäischen Frieden: Frankreich erhält fast ganz Artois-und einige andere Plätze in den spanischen Niederlanden: Ludwig Xiv. vermählt sich mit Maria Theresia, der Tochter Philipps Iv. von Spanien. 1661 Mazarin stirbt. Ludwigs Selbstregierung beginnt. „L’Etat c’est moi.“ Ludwig vollendet die unbeschränkte Gewalt (S. 121) über alle seine Untertanen; er beugt den Adel und gewöhnt das Bürgertum an Unterwürfigkeit. Seine Ruhm-und Vergröfserungssucht. V ersailles wird zur prächtigen Residenz erhoben. Hohe Blüte der französischen Kunst, Literatur und Wissenschaft. Die Tragiker Corneille, Racine, der Lustspieldichter Moli er e, der Fabeldichter Lafontaine. Der Bischof Fenelon. Verderbliches Vorbild des französischen Hofes und Adels für die-Fiirstenhöfe und den Adel Europas. Erster Eroberungskrieg (Devolutionskrieg) Ludwigs gegen Spanien. Veranlassung: Ludwig fordert beim Tode Philipps Iv. von Spanien, seines Schwiegervaters, die spanischen Niederlande als Erbteil seiner Gemahlin und macht sie Karl Ii., Philipps Sohn einer späteren Ehe, streitig, weil nach dem in mehreren belgischen Provinzen geltenden Heimfallsrecht (Devolutionsrecht) die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben. Die Holländer schliefsen mit England und Schweden ein Bündnis-und zwingen Ludwig zum Frieden zu Aachen, in welchem er Teile von Flandern mit Lille erhält. Zweiter Eroberungskrieg gegen Holland. Veranlassung: Ludwig will an Holland Rache nehmen und verbindet sich mit Schweden und England. Ludwig erobert Südholland. Holland in Not.

12. Die Neue Zeit bis zur Französischen Revolution - S. 93

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
§ 33. Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst 1640—1688. 93 gerichtet, von diesem Lehnsverhältnis frei zu werden. Dazu bot sich ihm Gelegenheit im Schwedisch-Polnischen Erbfolgekrieg. Königin Christine von Schweden (vgl. S. 108) hatte ihren Vetter Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken zum Nachfolger bestimmt. Da aber der Polenkönig Johann Kasimir als Sproß des Hauses Wasa nähere Anrechte auf die schwedische Krone zu habeu glaubte, kam es zwischen beiden Herrschern zum Kriege. Beiden Parteien erschien die Bundesgenossenschaft des Kurfürsten, dessen Land zwischen ihren Staaten lag, unentbehrlich. Friedrich Wilhelm gedachte zuerst neutral zu bleiben, wurde aber von Schweden zum Anschluß genötigt. Mit Hilse der brandenbnrgischen Truppen gelang es darauf Karl Gustav, in der dreitägigen Schlacht bei Marsch au (1656) feinen polnischen Gegner vollständig zu besiegen. Zum Dank für die geleistete Unterstützung verlieh der Schwedenkönig int Vertrag zu Labiau (1656) dem Kurfürsten die volle Landeshoheit in Preußen. Bald darauf erlangte Friedrich Wilhelm durch vorteilhafte Zusicherungen die Anerkennung seiner Landeshoheit in Preußen auch seitens der Polen (Vertrag zu Weh lau 1657). Nach dem Tode Karl Gustavs kam 1660 durch Frankreichs Vermittlung der Friede zu Oliva zustande, der dem Kurfürsten den souveränen Besitz des Herzogtums Preußens bestätigte. So hatte Friedrich Wilhelm durch kluges und tatkräftiges Verhalten ein deutsches Grenzland von slawischer Lehnshoheit befreit und außerdem als Feldherr ein solches Ansehen gewonnen, daß er fortan auch in auswärtigen Angelegenheiten einen gewichtigeren Einfluß ausüben konnte. 4. Der Krieg mit Irarikreich und Schweden. Durch den „Dreibund", den Holland mit England und Schweden geschlossen hatte, war Ludwig Xiv. von Frankreich zum Aachener Frieden genötigt worden (vgl. S. 82). Ilm Rache ein Holland zu nehmen, zog er England und Schweden durch Jahrgelder auf seine Seite und eröffnete darauf den Krieg gegen die Holländer. Diese hatten zunächst nur einen ^Bundesgenossen, den Kurfürsten, der mit dem Statthalter Wilhelm Iii. von Dranien verwandt war und für seine rheinischen Besitzungen fürchten mußte, wenn die Franzosen in den Niederlanden die Oberhand gewannen. Das Kriegsglück war auf Ludwigs Seite: der Kurfürst wurde zu dem Sonderfrieden von Vossem unweit Brüssel genötigt (1673) und mußte versprechen, nicht mehr gegen Frankreich zu kämpfen. Als aber im folgenden Jahre die Franzosen in die Pfalz einbrachen und Kaiser und Reich sich mit den Holländern verbanden, fühlte sich auch Friedrich Wilhelm zum Kampfe verpflichtet und stieß mit einem starken Heere zu den im Elsaß stehenden Reichstruppen.

13. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 130

1905 - Leipzig : Voigtländer
130 Die Neuzeit. Vordringen Ludwigs Xiv. nach dem Rhein zu mit Sorge. Der franzsische König brachte auch wirklich bald England und Schweden auf seine Seite und begann mit ihrer Hilfe zur Demtigung der Hollnder den Hollndisch en Krieg. Schon war Holland in Not". Doch die Hollnder whlten den jugendfrischen Wilhelm Iii. von (Dranten, einen Neffen des brandenburgischen Kurfrsten, zum Statthalter und Feldherrn, durchstachen die Fludeiche und hinderten durch die so herbeigefhrte berschwemmung die Franzosen am Vordringen. Der Kurfürst von Brandenburg aber zog seinem Neffen mit einem stattlichen Heere zu Hilfe und berredete auch Kaiser Leopold I. zur Teilnahme am Krieg. Um den tatkrftigen Kurfrsten vom Rhein zu entfernen, beroog Ludwig Xiv. die Schweden, von Pommern her in Brandenburg einzufallen. Freiwillig erhoben sich die Bauern der Mark fr Fürst und Vaterland- sie schrieben auf ihr Banner die Worte: Xdir sind Bauern von geringem Gut, dienen unserm gndigen Kurfrsten und Herrn mit unserm Blut." 3n Eilmrschen zog der Kurfürst nach Brandenburg, vom Rhein bis an den Rhin", und brachte den Schlacht bei Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 eine vllige Niederlage Sefjrbenm ($age Dom treuen Stallmeister Froben). Es war die erste Schlacht, welche brandenburgische Truppen allein gegen einen kriegstchtigen Feind gewannen - seit jener Seit nannte man Friedrich Wilhelm den Groen Kurfrsten". Er eroberte nun auch ganz Vorpommern und verjagte die in Preußen einfallenden Schweden durch eine khne Schlittensahrt der das Frische und Kurische Haff. Doch seine Verbndeten schlssen mit Frankreich den Frieden von Nymwegen 1678; sie berlieen Ludwig Xiv. die Freigrafschaft Burgund und wiederum mehrere niederlndische Grenzpltze, vereinzelt stand nun Friedrich Wilhelm den Franzosen und Schweden gegenber; im Frieden von St. Germain bei Paris 1679 nutzte er das eroberte Vorpommern an Schweden zurckgeben. 3n jener Zeit lie der Kurfürst eine Denkmnze prgen mit der Inschrift: mchte doch einst aus meinem Gebein ein Rcher entstehen!" Ms Text fr die Friedenspredigt whlte er das psalmwort: Es ist gut auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen." 3. Des Trotzen Nurfrsten Bndnis mit Ludwig Xiv. Kaiser Leopold I. verletzte den Kurfrsten auch dadurch, da er beim Tode des letzten Herzogs von Liegnitz, Brieg und Wohlau dessen Lnder ohne jede Rcksicht auf die brandenburgischen Erbansprche ( 86, 2) fr (sterreich Bnnis mit einzog. A)er Kurfürst schlo nun ein Bndnis mit Ludwig Xiv., weil cubmtgxiv. ^ ^e||en Kundschaft eine zuverlssigere Hilfe zu finden hoffte. Doch Reunions bald empfand er das miliche dieses Vertrages. Durch Reunions-ftammem Kammern" lie Ludwig untersuchen, welche Landesteile zu den im West-

14. Die neuere Zeit - S. 52

1882 - Leipzig : Baedeker
52 Haus Dramen in England. . 15. Schweden. . 16. ihm der, Jakob Ii. entfloh nach Frankreich; das Parlament erklrte den Thron fr erledigt und erhob Maria nebst ihrem Gemahl Wilhelm Iii. auf denselben im I. 1689. C. Das Haus Oranien, Wilhelm Iii., reg. 16891702. Wilhelm Iii. vereitelte die Versuche Jakobs Ii. (f 1701), mit franzsischer Hlfe den Thron wieder zu gewinnen. Er suchte den Protestantismus und die Stellung Englands in Europa durch Widerstand gegen das Anwachsen der Macht Frankreichs zu erhalten. Deshalb ging er nach dem Kontinent, um persnlich den Krieg gegen Ludwig Xiv. (f. S. 45) zu führen, und veranlagte bei dem Streite der die spanische Erbfolge die Verbindung Englands und Hollands mit dem Kaiser zur Erwerbung der spanischen Monarchie fr die deutsche Linie des Hauses Habsburg" s. . 17. . 16. Der Nordosten Europas. Wie Frankreich im W. und S. Europas, so behauptete im N. Schweden unter den drei ersten Knigen aus dem Hause Zwei-brcken den ersten Rang, zu welchem es sich schon seit dem 30jhrigen Kriege durch den Besitz der besten Hfen an der Ostsee erhoben hatte. Der kriegslustige Karl X. (16541660) fand in den Ansprchen der in Polen regierenden Linie des Hauses Wasa auf Schweden einen willkommenen Vorwand zum Kriege gegen die Polen, welche er mit Hlfe des groen Kurfrsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in der dreitgigen Schlacht bei Warschau (1656) besiegte. Alsbald entstand ein Bndnis zu gunsten Polens zwischen Dnemark, Brandenburg, dem Kaiser und Rußland. Gegen Dnemark kmpfte Karl X. glcklich: er eroberte schnell das Fest-land und nach einem khnen Zuge der den zugefrorenen Belt auch die dnischen Inseln. Schon belagerte er Kopenhagen, als fein pltzlicher Tod und die Minderjhrigkeit seines Sohnes Karls Xi. den Frieden (1660) herbeifhrte. Schweden gewann in den gleichzeitigen Friedensschlssen zu Oliva mit Polen und zu Kopenhagen mit Dnemark: Estland und den grten Teil Livlands sowie die Unabhngigkeit der sdlichen Provinzen Schwedens. Durch die Teilnahme am Kriege Ludwigs Xiv. gegen Holland und Branden-

15. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 224

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
ostwrts Havelbergs in die Havel mndet) zhlte sieben Bauern-Hfe, als es durch Kauf in den Besitz des Prinzen Friedrich von Homburg kam. Diesem tapferen Kriegsmanne war in schwedischen Diensten vor Kopenhagen ein Bein weggeschossen worden; er schnitt es mit einem Messer vollends ab und ersetzte es spter durch ein silbernes oder versilbertes. In Neustadt baute er Dutzende neuer Hfe und eine stattliche Kirche, eine Glas-Htte und ein Eisenwerk, eine Ziegelei, eine Schneidemhle und eine Papierfabrik. Durch einen Kanal machte er die Dosse fr gewerbliche Anlagen nutzbar und gewann fette Wiesen fr seine Pferdezucht. Er verlieh den Ansiedlern groe Vorrechte; der Kurfürst gewhrte dem aufblhenden Orte die Stadtgerechtigkeit und vermhlte dem Prinzen seine Schwestertochter Luise Elisabeth von Kurland. In der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die Friedrich nach dem Tode seiner Brder und Neffen erbte, nahm auch er Hugenotten auf, deren Nachkommen noch heute (tu Friedrichsdorf im Taunus) französisch sprechen. 5. Im Gegensatze zu Westdeutsche Fürsten, die mit Lud-wig Xiv. den Rheinbund schlssen, hielt Friedrich Wilhelm treu zum Kaiser. Nach Ferdinands Iii. Tode verschaffte er dessen Sohne Leopold I. die Krone des Reiches. 5. Die Schlacht bei Fehrbellin. 1. Die Holland er hatten mit England, welches kein Eromwell mehr leitete, einen ruhmvollen Seekrieg gefhrt. Ihr Admiral de Ruyter, der einst aus eines Seilers Lehre ans ein Schiff entlaufen war, verbrannte die englische Flotte im Hasen zu London; sein Kollege Tromp zeigte den Englndern, wenn er stolz an ihrer Kste vorberfuhr, einen Besen am Mastbauin; denn er hatte sie in 32 Schlachten weggefegt vom Meere. Als der bermtige Franzosenknig unter nichtigem Vor-wnde in die spanischen Niederlande einbrach, schlo Holland mit England und Schweden einen Dreibund (Tripel-Allianz) und ntigte den Eroberer, sich mit der Erwerbung einiger Festungen zu begngen. 2. Ludwig Xiv. aber gewann Karl Ii. von England und die schwedische Regierung durch Bestechung und trug rche-schnaubend seine berlegeneu Waffen in die freien Niederlande, diesen wimmelnden Bienenkorb voll Handels und Reichtums, mit unzhlbaren Stdten voller Tulpenbeete und Gemldesammlungen. Da war Holland in Not". Friedrich Wilhelm allein wagte es, dem Statthalter Wilhelm Iii. von Ora -niert, seinem jungen Neffen, beiznspringen. Auch den Kaiser

16. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 130

1910 - Leipzig : Voigtländer
130 Die Neuzeit. Vordringen Ludwigs Xiv. nach dem Rhein zu mit Sorge. Der franzsische König brachte auch wirklich bald England und Schweden auf seine Seite und begann mit ihrer Hilfe zur Demtigung der Hollnder denh 011 ndi -scheu Krieg. Schon war Holland in Not". Doch die Hollnder whlten den jugendfrischen Wilhelm Iii. von Granien, einen Neffen des brandenburgischen Kurfrsten, zum Statthalter und Feldherrn, durchstachen die Fludeiche und hinderten durch die so herbeigefhrte berschwemmung die Franzosen am Vordringen. Der Kurfürst von Brandenburg aber zog seinem Neffen mit einem stattlichen Heere zu Hilfe und berredete auch Kaiser Leopold I. zur Teilnahme am Krieg. Um den tatkrftigen Kurfrsten vom Hheirt zu entfernen, bewog Ludwig Xiv. die Schweden, von Pommern her in Brandenburg einzufallen. Freiwillig erhoben sich die Bauern der Mark fr Fürst und Vaterland; sie schrieben auf ihr Banner die Worte: Wir Bauern von geringem Gut dienen unserm gndigsten Kurfrsten und Herrn mit unserm Blut." In Eilmrschen zog der Kurfürst nach Brandenburg, vom Ehern bis an den Rhin", und brachte den Schlacht bei Schweden in der Schlacht bei Sehrbellin 1675 eine vllige Niederlage sehrbellm ($age Dom treuen Stallmeister Froben). Es war die erste Schlacht, welche brandenburgische Truppen allein gegen einen kriegstchtigen Feind gewannen- seit jener Zeit nannte man Friedrich Wilhelm den Groen Kurfrsten". Er eroberte nun auch ganz Vorpommern und verjagte die in Preußen einfallenden Schweden durch eine khne Schlittenf ahrt der das Frische und Kurische Haff. Doch seine Verbndeten schlssen mit Frankreich den Frieden von Nymwegen 1678; sie berlieen Ludwig Xiv. die Freigrafschaft Burgund und wiederum mehrere niederlndische Grenzpltze, vereinzelt stand nun Friedrich Wilhelm den Franzosen und Schweden gegenber; im Frieden von St. Germain bei Paris 1679 mute er das eroberte Vorpommern an Schweden zurckgeben. In jener Zeit lie der Kurfürst eine Denkmnze prgen mit der Inschrift: Mchte doch einst aus meinem Gebein ein Rcher entstehen!" Als Text fr die Friedenspredigt whlte er das Psalmwort: Es ist gut auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen." z. Des Groen Kurfiirfteit Bndnis mit Ludwig Xiv. Kaiser Leopold I. verletzte den Kurfrsten auch dadurch, da er beim Tode des letzten Herzogs von Liegnitz, Brieg und Wohlau dessen Lnder ohne jede Rcksicht auf die brandenburgischen Erbansprche ( 86, 2) fr sterreich Bndnis mtt einzog. Der Kurfürst schlo nun einbndnismitludwig Xiv., weil cumtgxiv. ^ .n e^en Freundschaft eine zuverlssigere Hilfe zu finden hoffte. Doch Reuttions bald empfand er das Miliche dieses Vertrages. Durch Reunions-hmmern Hamern" lie Ludwig untersuchen, welche Landesteile zu den im West-

17. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 19

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Raubkriege Ludwigs Xiv. und die Trkenkriege. 19 an Ludwig Xiv. verkaufte, bald in ein Abhngigkeitsverhltnis zu Frankreich. Schweden stand seit dem dreiigjhrigen Kriege zu Schweden. Frankreich in guten Beziehungen. In Holland endlich war seit Holland, dem Tode Wilhelms Ii. von Dramen, dessen Sohn Wilhelm Iii. erst nach seinem Tode geboren wurde, die kaufmnnische Aristokratie am Ruder, welche das orantfch gesinnte Heer absichtlich verfallen lie. So war die europische Lage einer franzsischen Eroberungspolitik im hchsten Mae gnstig. 21. Der erste Raubkrieg (Devolutionskricg). 16671668. Lud- Devolutions-wig Xiv. richtete seine Waffen zunchst gegen Spanien, wo auf i6671668. Philipp Iv. der unmndige, geistig und krperlich schwache Karl Ii. i665. gefolgt war; er wandte das in einzelnen Teilen der Niederlande gel-tende Devolutionsrecht, wonach das Vermgen des Vaters im Falle einer zweiten Verheiratung den Kindern aus erster Ehe vorbehalten blieb, auf die politischen Verhltnisse an und verlangte, da seine Gemahlin Maria Theresia aus der ersten Ehe Philipps Iv., Karl Ii. aus der zweiten stammte, die Abtretung dieser Gebiete. Seine Trup-pen fanden in den spanischen Niederlanden fast keinen Widerstand. Da legten sich Holland, England und Schweden, zur Tripelallianz Tripel-vereinigt ins Mittel; im Frieden von Aachen trat Spanien zwlf niederlndische Grenzpltze an Frankreich ab. 22. Der zweite Raubkrieg. 16721679. Nach diesem Er- Der zweite folg wandte sich Ludwig gegen Holland, das ihm in der Tripelallianz entgegengetreten war, dessen freie Presse ihn persnlich fortwhrend beleidigte, dessen Handel endlich er im Interesse des franzsischen Han-dels zu zerstren wnschte. Er isolierte es zunchst, indem er Bndnisse Bndnisse, abschlo mit Karl Ii. von England, der sich zu sofortiger Teilnahme am Kriege verpflichtete, und mit Karl Xi. von Schweden, der jeden Reichsfrsten anzugreifen versprach, der den Niederlanden zu Hilfe kommen wrde; er gewann ferner, wenn auch der Rheinbund nicht mehr bestand, mehrere Reichsfrsten fr sich, besonders den Kur-surften von Kln und den kriegslustigen Bischof von Mnster. Dann siel das franzsische Heer, bei dem sich der König selbst, Conds und Einfall in Luxemburg befanden, pltzlich den Rhein abwrts marschierend in ^g7a2nb die Niederlande ein, während die franzsisch-englische Flotte den Seekrieg begann. Holland geriet in die grte Gefahr. Da hinderte zunchst die Durchstechung der Dmme ein weiteres Vordringen der Franzosen; zugleich wurde durch eine Volkserhebung die Herrschaft der Aristokratie gestrzt, wobei Jan de Witt, der langjhrige Leiter der hollndischen Politik, nebst seinem Bruder ermordet wurde, und der 2*

18. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 75

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Zweiter Abschnitt. Die Zeit Friedrich Wilhelms, des Groen Kurfrsten 75 16401688. 24. Die erste Raubkriege Kudmigs Xiv. Friedrich Wilhelms Kampf mit Frankreich und den Schmede. a) Um Frankreich eine gebietende Stellung in Europa zu ver-schaffen und die Grenzen seines Reiches, namentlich nach Osten hin, zu erweitern, fhrte Ludwig Xiv. eine Reihe von Kriegen, die aus bloer Lndergier ohne gerechten Grund unternommen, von der Ge-schichte den Namen Raubkriege erhalten haben. Sie waren besonders gegen Spanien und das Deutsche Reich gerichtet, deren Schwche und innere Zerrissenheit ihm eine solche Eroberungspolitik empfehlen muten und es ihm nur zu leicht machten, seine Absichten zu erreichen. b) Der erste Raubkrieg Ludwigs Xiv. (16671668) war gegen die spanischen Niederlande (das heutige Belgien) gerichtet, auf die er als Gemahl der Maria Theresia, der Tochter Philipps Iv. von Spanien, nach des letzteren Tode trotz des Verzichtes seiner Gemahlin Anspruch erhob. Schon hatten seine Truppen unter Tureuue den grten Teil des Landes besetzt, da schlssen England, Holland und Schweden gegen ihn ein Bndnis, die sogenannte Tripelallianz, durch die Ludwig zum Frieden zu Aachen gentigt wurde. In diesem gewann er zwar eine Reihe wichtiger Grenzpltze, mute aber die bereits eroberte Freigrafschaft wieder herausgeben. c) Der zweite Raubkrieg 16721679. Voll Wut der das Milingen seiner Plne griff Ludwig vier Jahre nach dem Aachener Frieden die Republik Holland an, von der das Bndnis gegen ihn ausgegangen war. Es gelang ihm, die Tripelallianz zu sprengen und England und Schweden fr sich zu gewinnen. Auch einige deutsche Reichsfrsten, so den Kurfrsten von Kln und den Bischof von Mnster zog er auf seine Seite, mit anderen knpfte er wenigstens freundschaftliche Beziehungen an. Der deutsche Kaiser Leopold I., von einem Minister geleitet, der mit franzsischem Gelde bestochen war, auch gehemmt durch die erbrmliche Reichsverfassung und selbst im Osten in einen Krieg mit den Trken verwickelt, lie den franzsischen König gewhren. Nur Friedrich Wilhelm von Brandenburg trat auf Hollands Seite, weil er fr feine rheinischen und westflischen Besitzungen frchtete und die schwere Gefahr, die Deutschland und dem Protestantismus durch franzsische bermacht drohte, wohl erkannte. Mit einem gewaltigen Heere fiel Ludwig Xiv. 1672 in Holland

19. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 127

1905 - Breslau : Handel
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640—1688). 127 indem er, vereint mit kaiserlichen und polnischen.truppen, den Dänen zu Hilfe zog und auf Fünen, wie in Vorpommern glücklich kämpfte. Der anfangs 1660 erfolgte Tod Karls X. erleichterte das Zustande- 1660 kommen des Friedens, der im Kloster zu Oliva bei Danzig in demselben Jahre abgeschlossen wurde. Die Souveränität des Herzogtums Preußen wurde hier allseitig anerkannt. Preußen souverän. Die polnische Lehnshoheit, die von den preußischen Herrschern so oft als drückende Fessel empfunden worden war, war nun endgültig beseitigt, ein deutsches Land für immer vor der Gefahr der Polonisieruug gerettet. Friedrich Wilhelm, als Kurfürst von Brandenburg noch durch Kaiser und Reich beengt, trat als Herzog von Preußen gleichberechtigt in den Kreis der europäischen Souveräne. c) Krieg gegen Frankreich und Schweden (1672—1679). Ludwig Xiv. (1643—1715.) In demselben Matze, als die Macht Deutschlands durch den Dreißigjährigen Krieg gesunken war, stieg die Frankreichs. Im Gegensatz zu Deutschlands Zerrissenheit bildete es ein einheitliches, fest gefügtes Staatswesen, über dessen reiche Hilfsquellen der König unumschränkt versügen konnte. Das setzte ihn in den Stand, auch nach außen hin mit aller Kraft aufzutreten. Ludwig Xiv., der zur Zeit Friedrich Wilhelms auf dem französischen Throne faß, war damals der mächtigste Monarch Europas. Seine Herrschsucht und Ländergier verleitete ihn zu einer Reihe von ungerechten Kriegen, die den Raub der Grenzprovinzen seiner Nachbarn zum Zwecke hatten. Rach dem Tode seines Schwiegervaters, des spanischen Königs Philipp Iv., erhob Ludwig Erbansprüche, und zwar völlig unbegründete, auf Teile der Spanischen Niederlande. Der Republik der Vereinigten Niederlande erschien jedoch die unmittelbare Nachbarschaft des eroberungssüchtigen Königs so bedrohlich, dah sie mit England und Schweden einen Dreibund schloß. Dieser nötigte Ludwig Xiv. zum Frieden von Aachen, in welchem er sich mit dem Besitz eines Grenzstreifens der Spanischen Niederlande begnügen mußte. Kämpfe gegen die Franzosen. Ludwig Xiv. strebte danach, die reiche Republik der Niederlande seiner Herrschaft zu unterwerfen. Zu diesem Zwecke machte er England und Schweden durch Versprechungen und Jahrgelder vom Dreibunde abwendig. 1672 ließ er plötzlich ein 1672 starkes Heer in die Niederlande einrücken. Da die Republik ungerüstet war, gelang die Besetzung des Landes leicht. Schon waren die Franzosen bis in die Nähe von Amsterdam gelangt, als die Niederländer die Schleusen öffneten und die Dämme durchstachen. Die hereinbrechenden Fluten retteten die Hauptstadt und hemmten die Fortschritte des Feindes. Seine weitere Abwehr übertrugen die Niederländer dem Prinzen Wilhelm von Dramen, einem Neffen Friedrich Wilhelms. Von der größten Wichtigkeit aber war es für sie, daß sie in dem brandenbnrgischen Kurfürsten einen Bundesgenossen fanden. Wenn das übermächtige Frankreich

20. Deutsche Geschichte - S. 244

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
244 75. Der Groe Kurfürst im Kampfe mit Frankreich und Schweden. Selbstherrscher auf und hat nach dem Grundsatze l'etat c'est moi (Der Staat bin ich) in Frankreich den Absolutismus vollstndig durchgefhrt. Es galt nur der Wille des Knigs; die Minister waren nur Vollstrecker seines Willens; die Reichsstnde, die Vertreter des Volkes, durften gar nicht mehr tagen und beraten. Ludwig Xiv. war zum Herrscher geboren, ein Mann von schner, majesttischer Erscheinung und groen Geistesgaben, von starker Willenskraft, von unersttlichem Ehrgeiz und voll Ruhmbegierde. Er fhrte eine glnzende Hofhaltung und umgab sich mit dem grten Prunk. Feste aller Art, Feuerwerke, Oper- und Theater-auffhrungen lsten einander ab. Er versammelte an seinem Hofe nicht nur die hohen franzsischen Adligen, sondern auch groe Dichter, wie Corneille, Racine und Moliere, und hervorragende Knstler und Gelehrte, die er mit freigebiger Hand untersttzte. Ludwig erbaute zahlreiche prchtige Schlsser, vor allem das Schlo in Versailles, das alle bisherigen Schlsser an Gre und Pracht bertraf. Die Gemlde im Schlosse verherrlichten ausschlielich die Taten Ludwigs Xiv. Der prchtigste Raum des Schlosses ist der groe Spiegelsaal An das Schlo reihten sich die von Le Ntre ausgefhrten Gartenanlagen mit den Wasserknsten und Statuen. Nach diesem Vorbilde sind z. B. auch die herrlichen Gartenanlagen beim Schlosse Herrenhausen vor Hannover ausgefhrt. Seine Hofhaltung zu Ver-sailles wurde das Vorbild fr die meisten Herrscher Europas, besonders aber fr die kleinen deutschen Fürsten. Bald wollte ein jeder ein kleiner Ludwig sein, so da berall in deutschen Landen Frstensitze nach dem Muster des Versailler Schlosses entstanden; die Hofhaltung wurde ganz nach franzsischem Vorbild zu-geschnitten. Ludwigs Xiv. maloser Ehrgeiz verlangte den ersten Rang unter den Fürsten Europas. Um sein Reich zu vergrern und es zur beherr-schenden Macht Europas zu erheben, fhrte er eine ganze Reihe von Eroberungskriegen, die sogen. Raubkriege, hauptschlich gegen die Niederlande und gegen das Deutsche Reich; dabei wollte er das linke Rheinufer gewinnen. Die uneinigen Deutschen aber konnten dem mch-tigert Franzosenknige nicht widerstehen. 2. Kursrst Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. (Der erste und zweite Raubkrieg). Ludwigs Xiv. erster Raubkrieg richtete sich gegen die spanischen Niederlande, auf die er nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Knigs Philipp Iv. von Spanien, Ansprche machte. Da erhoben sich die Hollnder, die ihn nicht als Nachbar haben wollten. Mit England und Schweden vereinigt, ntigten sie ihn, den grten Teil seiner Eroberungen wieder herauszugeben. Er behielt aber zwlf niederlndische Grenzfestungen, darunter Lille. Nun beschlo Ludwig, sich an Holland zu rchen. Nachdem es ihm gelungen war, Hollands Bundesgenossen und auch einige deutsche Reichsfrsten (u. a. auch den Herzog Johann Friedrich von Hannover) auf feine Seite zu ziehen, erffnete er pltzlich im Jahre 1672 den Rachekrieg gegen Holland; er rckte mit drei Heeren in das Land und eroberte einen groen Teil desselben. Da war Holland in Not". In dieser Lage strzten die Hollnder die bestehende Regierung und er-hoben den jungen Wilhelm Iii. von Oranien, den Neffen Friedrich Wilhelms, zum Erbstatthalter und Oberbefehlshaber. Zugleich durchstachen sie die Deiche und setzten das Land unter Waffer; so wurde es den Franzosen unmglich, weiter vorzudringen. Dem tapferen Wilhelm Iii. nebst den berhmten Seehelden de Ruyter und Tromp gelang es, die Niederlande siegreich zu verteidigen. Der