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1. Vaterländische Erdkunde - S. 63

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 63 — derselben, indem sie gleich ungeheuren Schwämmen die Wassermassen zu großen Teilen vorläufig in sich aufsaugen, um in späteren Zeiten der Trockenheit und Dürre die Flüsse nachhaltig speisen zu können. Daß die Böhmerwald-Flüffe in der Hauptsache Moorgebieten entströmen, verrät noch weithin die bräunliche Farbe ihrer Gewässer, die man z. B. in der Moldan noch bis über Prag hinaus deutlich erkennt. e) Klima. Landschaftliches. Bewohner. (1. Klima.) Das Klima ist rauh und unfreundlich, ganz besonders an dem nach Nordosten gerichteten böhmischen Abhang. Hier blüht die Kartoffel erst im September, und der Schnee fällt oft schon vor der dürftigen Getreideernte. Weit freundlicher und milder ist der nach Bayern gekehrte Südwestabhang, ganz besonders derjenige des Bayerwaldes. Hier sind die Gehänge vielfach mit Obstgärten bedeckt, und in den Thälern wird lohnender Getreidebau betrieben. (2. Landschaftliches.) An landschaftlicher Schönheit steht der Böhmer- wald, was aus obigem zur Genüge hervorgeht, anderen deutschen Gebirgen weit nach. Doch reizt manchen Naturfreund gerade der ernste, oft finstere Charakter des Gebirges und die unwegsame Wildnis seiner Urwälder und Moore. Oft überschleicht ihn ein Empfinden, wie es sich der Römer bemächtigte, als sie znm ersten Male die von Sümpfen und Mooren unterbrochenen unheimlichen Ur- Wälder des alten Deutschland betraten, denn an jene Zeiten erinnert das Innere des Böhmerwaldes aufs lebhafteste. — An die Thatsache, daß die Wälder des Böhmerwaldes zu großeu Teilen noch wenig betreten und recht unbekannt sind, erinnert die Redensart: „Das sind böhmische Wälder für ihn." (3. Sewohner.) (Atlas, Anhg. S. 2:) Der Böhmerwald ist nur spärlich bevölkert. Ihren Haupterwerb finden die Bewohner in der verschiedensten Aus- Nutzung des Waldreichtums. Das Holz wird, soweit es uicht zur Verflößung gelangt, zu Brettern, Schindeln, Trögen, Schuhen, Schusterspänen, aber auch zu kostbaren Resonanzböden verarbeitet. — Einen hervorragenden Industriezweig bildet auch die Glasfabrikation, die ebenfalls mit auf dem Holzreichtum basiert, da ohne ihn das nötige Heizmaterial fehlen würde. Das Glas des Böhmerwaldes wandert über die ganze Erde. Zusammenstellung der charakteristischen Merkmale: 1. Stark abgetra- genes altzeitliches (paläozoisches) Gebirge. 2. Große Wälder (auch Urwälder) und ausgedehnte Moore. 3. Unwegsam, rauh, arm an landschaftlicher Schönheit. 4. Spärliche Bevölkerung. Holzindustrie- Glashütten. Iv. Das Fichtelgebirge. (1. Lage, Küsse, Gliederung.) a) Das Fichtelgebirge liegt in der Aordostecke Bayerns, da, wo Thüringerwald, Erzgebirge, Fränkischer Jura und Böhmerivald sich einander nähern (Gebirgskreuz), hart an der böhmischen Grenze. Die genannten Gebirge hängen jedoch nicht mit ihm zusammen, sondern sind durch Hochflächen von ihm getrennt. — b) Vier Flüsse ent- strömen ihm nach den vier Richtungen der Windrose (Flufskreuz), nach Osten, nach Böhmen hinein, die Eger (O — Eger), nach Süden die (Fiehtel-)T$oib,

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1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 82

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 82 — schiedensten Weise ausgenutzt. Die Baumstämme werden, nachdem sie von den Holzhauern gefällt und von den Zweigen befreit sind, zu einem Teile nach andern Gebieten geflößt, so z. B. auf der Moldau bis Prag und von dort auf einem Kanal zur Donau bis Wien. Ein großer Teil des Holzes wird aber in den Sägemühlen und Fabriken des Böhmerwaldes zu Brettern, Schindeln, Trögen, Holzschuhen, Bilderrahmen, Möbeln, Parkettaseln, ja selbst zu Resonanz- böden für Musikinstrumente u. a. verarbeitet. Eine reiche Er- werbsquelle bildet auch die Glasfabrikation, da genügend Quarz im Böhmerwald zu finden ist. Das Holz dient als Heizmaterial. Das böhmische Glas ist wegen seiner Güte berühmt und viel begehrt, selbst in fremden Ländern. Die Bäche des Bayrischen Waldes und auch einzelne Wasseradern des Böhmerwaldes führen Perl- muscheln, die oft sehr schöne Perlen liefern. Früher war der Reich- tum an Perlmuscheln viel größer. Die Bäche sind im Mittelalter und auch später zu sehr ausgeplündert worden. Die bayrische Regiernng be- ginnt aber die Perlenfischerei wieder zu heben. In Musterbächen werden die Perlmuscheln geschützt. Die Senken des Gebirges, besonders die Flußtäler, weisen dem Verkehre den Weg. Der Böhmerwald scheidet nicht mehr in dem Maße wie ehedem die deutschen von den slavischen Völkern. Ergebnis. Der Böhmerwald scheidet die Oberpfalz und die Schwäbisch-bayrische Hochebene vom Böhmischen Terrassenlande. Seine höchsten Erhebungen find Arber, Rachel und Dreisessel. Der nach Süd- Westen vorgelagerte Bahrische Wald, ein Zweig des Böhmerwaldes, ist von diesem durch das Längstal des Regen getrennt. Der Böhmerwald ist ein sehr altes Gebirge. Seine Entstehung reicht bis in die älteste« Zeiten der Entstehungsgeschichte der Erde zu- rück. Er besteht aus Granit (ältestes Ausbruchsgestein), Gneis und kristallinischen Schiefern (älteste Wasserablagerungen). Dichte, ausgedehnte Wälder (zum Teil Urwald), Sümpfe und Moore bedecken ihn. Das Klima ist rauh und unfreundlich, das Gebirge unwirtlich und unwegsam, sowie arm an landschaftlichen Schönheiten. Es ist wenig dicht besiedelt. Die Bewohner nähren sich von Holz- industrie und Glasfabrikation; auch etwas Perlfischerei wird betrieben. Die wichtigsten Verkehrsadern folgen den Senken des Gebirges, welche meist durch die Flußläufe gegeben find. Dahin gehören z. B. der Patz von Taus (Kohlenbeförderung von Böhmen—pilsen — nach den Eisenwerken Ambergs) und das Tal des Regen und des Chambachs. (Eisenbahn Pilsen—regensburg.) Den Nordrand der Oberpfalz bildet das Fichtelgebirge. Es liegt in der Nordostecke Bayerns, fast in der Mitte Deutschlands, und man sieht es gewöhnlich als den Mittelpunkt der deutschen Mittelgebirge an. Von ihm aus streichen vier Gebirgszüge nach den vier Nebenhimmelsgegenden. Nach Südosten verläuft derböhmer- wald, nach Nordosten das Erzgebirge, nach Nordwesten der

2. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 45

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
45 Die Süddeutsche Hochebene oder das Donauland. 35, 36. birgswasser; denn die Unebenheiten sind in den schier unendlich langen Zeiten von den Wassern abgetragen. Die höchsten Berge erheben sich darum nur wie Buckel und Schilder aus dem Gebirgswalle. Auf den Touristen übt deshalb dieses Gebirge keine besondere Anziehungskraft; jedoch ein anderer Umstand zieht manchen Naturfreund hierher; es sind die riesigen Waldungen, die es in einem Umfange bedecken, wie wir es bei keinem andern Waldgebirge Deutsch- lands finden. Nur auf seinem Rücken treffen wir noch von der Hand des Menschen unverletzte Urwälder an. Mit diesen Wäldern wechseln viele aus- gedehnte Moore, die dem Wanderer ein noch größeres Hindernis entgegensetzen als das Dickicht des Urwaldes. Wer in jenen Gegenden nmherstreist, kann sich in die Zeiten zurückversetzen, als die Römer in die deutschen Gaue ein- drangen. Freundlicher als der düstere Böhmerwald ist der durch einen langen Ein- bruchstreifen getrennte Bayerwald. Aufgaben: 1. Der Böhmerwald, ein Greis nnter den Gebirgen. 2. Der Böhmer- wald, eine Wasser- und Völkerscheide. 3. Weshalb wird der Böhmerwald von Naturfreuudeu aufgesucht? Das Fichtelgebirge. Den nördlichen Abschluß der Oberpfalz bildet das unregelmäßige Gebirgsviereck des Fichtelgebirges, das aus ähnlichen Gesteins-' massen wie der Böhmerwald aufgebaut ist. Es ist eine Hochfläche (bis über 1000 m), die an drei Seiten von Randwällen umgrenzt ist. Besonders stark fällt die hohe Südwestwand ab. Die weiten Fichtenwaldungen haben ihm seinen Namen gegeben. Bis nahe ans Fichtelgebirge streichen vier Gebirgszüge; vier Flüsse eilen von hier aus nach den Hauptrichtungen der Windrose hinab; vier Volksstämme sind in ihren Siedelungen bis hierher vorgedrungen: von der Nab her die Bayern, den Main hinauf die Franken, die Saale aufwärts die Thüringer, an der Eger hinauf die Böhmen. Aufgaben: 1. Zeichne das Gebirgs- und Flußkreuz! 2. Das Fichtelgebirge, ein Ge- birgs-, Fluß- und Völkerzentrum. In der Nordwestlinie steigt die Oberpfalz allmählich zu dem Schwäbisch- Fränkischen Jura hinauf (§ 39 und 43). § 36. Klima und Bewässerung. Die Süddeutsche Hochebene hat größten- teils ein recht rauhes, unfreundliches Klima, nicht beffer als die höchsten Ebenen des Rheinischen Schiefergebirges; noch unfreundlicher sind der Böhmerwald und die Alpen in ihren höher gelegenen Teilen. Hier beträgt die mittlere Jahres- temperatnr sogar unter 6°. Milder, etwa wie unser Weserbergland, sind nur die Niederungen an der Donau von der Mündung des Lechs bis zur Mün- dung des Inns, da sie durch die Höhen des Juras und des Böhmerwaldes gegen die kalten Nordwinde geschützt sind. Dieselbe Ähnlichkeit mit dem Rheini- schen Schiefergebirge zeigt sich auch in der jährlichen Niederschlagsmenge; jedoch hat das Alpengebiet noch stärkere Niederschläge; es ist wohl das regenreichste von ganz Deutschland.

3. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 277

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 277 — findet er oft rauhe, wilde, unwegsame und sumpfige Gebiete, welche durch hohe mit Tannenwald bewachsene Berge, durch steile Fels- wände, Abgründe und menschenleere Täler unterbrochen werden. Recht zahlreich finden wir im Böhmerwalde ausgedehnte Moore. Diese ver- stärken den unwirtlichen Eindruck des Gebirges außerordentlich. Sie er- schweren auch das Vordringen in den Böhmerwald. Oft breiten sich in demselben auch weite Wiesenplätze aus. — Wiedergabe. e) Beschäftigung der Bewohner des Böhmerwaldes. Wie in jedem anderen Waldgebirge, so werden sich auch die Bewohner des Böhmerwaldes mit Holzfällen, Flößerei, Herstellung von Holz- kohlen usw. beschäftigen. Einige verfertigen auch aus dem Holze der Tannen und Fichten Spielwaren, andere stellen Musikinstrumente her. — Die großen Holzstämme des Böhmerwaldes werden auf der Donau und der Elbe weit verschickt. Wie kommen die Holzstämme in die Donau und Elbe? Im Winter bringt man die Holzstämme auf Schlitten an die Ufer der Bäche und Flüsse, auf denen sie im Frühlinge, wenn jene genug Wasser haben, zur Elbe und Donau gkflößt werden. Ackerbau ist wenig lohnend. Getreide gedeiht nur sehr spärlich, namentlich auf der rauheren böhmischen Seite. Bedeutender ist der Flachsbau. In besonderer Blüte steht in dem Ge- birge die Glasfabrikation. Das Glas des Böhmerwaldes wandert über die ganze Erde. — Wiedergabe. Der Bayerwald. Wie die Karte zeigt, zieht sich in Bayern parallel mit dem Böhmerwalde ein Gebirge. Dieses ist der Bayerwald. Bestimme seine Lage! Zwischen Donau und Regen. Deute seinen Namen! Waldgebirge in Bayern. Der Bayerwald wird auch das Donau- gebirge genannt. Dieses Gebirge ist nicht so stark bewaldet, auch nicht so hoch wie der Böhmerwald. Der Bayerwald erreicht eine Höhe von 1000 m. Mit seinen schönen Donauufern, runden Kuppen, türm- reichen Schlössern und obstreichen Tälern bietet er ein freundlicheres Bild als der Böhmerwald. — Zusammenfassung. Sprich a) über die Lage, Ausdehnung, Höhe, Beschaffenheit und Befiedeluug des Böhmerwaldes, b) des Bayerwaldes! Der Frankenwald. Wir werfen kurz einen Blick auf den Franken- wald. Bestimme seine Lage! Er erstreckt sich vom Fichtelgebirge nach Nordwesten; er liegt zum Teile in Bayern, zum Teile in den Thüringer Staaten (zeigen!). Was ist dir von dem Frankenwald bereits bekannt? Er ist ein einförmiges, zum Teile rauhes Waldgebirge. Die Täler der Flüsse (welche?) schneiden tief ein und sind gewunden. Sie haben steile, scharfe Ränder und weisen manche Schönheiten auf (siehe unter Thüringer- wald). — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Warum kann man den Böhmerwald als die Schutzmauer Bayerns bezeichnen? Infolge seiner Lage, denn er bildet eine natürliche und sickere Grenze Tür Bayern; infolge seiner Höhe, er hält die rauhen Nordostwinde von dem srucht- reichen Hügellande ab; infolge seines Waldreichtums; durch seine Wälder zwingt er die Wollen, ihre Wassermassen abzugeben usw. 2. Wie ist der Reichtum an Mooren im Böhmerwalde zu erklären? Großer Wasserreichtum — infolge des Gesteiusbaues des Gebirges; dieses baut sich aus Granit und Gneis auf und läßt nur wenig oder gar kein Wasser in den Boden eindringen usw. 3. Wie kommt es, daß so wenig Ackerbau im Böhmerwalde getrieben wird. Undurchdringliche Wälder, ausgedehnte Moore, rauhes und unfreundliches

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 101

1893 - Hannover : Hahn
101 »Eger). Er zieht in s.-ö. Richtung zur Donau und endigt am Knie der Moldau. Ö. davon, durch eine breite Senke (Straße von °Linz nach 'Bndweis) getrennt, zieht neben der Donau das Österreichische Bergland ^) bis zum Tiefland. So wird das Donauthal hier von N. und S. eingeengt, so daß oft die Schiffahrt gefährlich wird (Strudel von Grein und Mölk), da- gegen sind die landschaftlichen Schönheiten bedeutend. Bei Wien tritt die Donau in die Ebene und nimmt von N. die March mit der Thaya auf (der südlichste Teil der breiten Marchebene das „Marchfeld"). Dieser Teil des Donanthals bildete die Ein- gaugspsorte nach Deutschland. Daher wurde hier die Ostmark ange- legt (das heutige Herzogtum Österreich). Desgleichen war Wien Deutsch- lauds Schild gegen die Ungarn und Türken (Belagerung von Wien 1683), und es hat heute noch seine Bedeutung als Knotenpunkt der wichtigsten Straßen, welche dort zusammenlaufen: die Marchstraße, welche das Weichselgebiet mit Wien verbindet und die Triester Straße (Bahnlinie: ^Trieft-Wien-St. Petersburg [Moskau]). Der eigentliche Böhmerwald ist rauh und wild, z. T. noch mit Urwald bedeckt. In der Mitte, dem wildesten Teil, sind die höchsten Gipfel: Arber 1500 m. N. von diesem Abschnitt findet sich eine tiefere Einsenknng, die einzige von der Eger bis zur Moldausenke: Straße * Prag-'Regensburg; altes Einfallsthor von Bayern nach Böhmen. Die Bevölkerung im Gebirge ist sehr spärlich, da keine Metall- schätze lockten und der Ackerbau wenig lohnend ist. Viehzucht. Waldungen. Ein Ausläufer des Böhmer Waldes ist der (niedrige) Bayrische Wald, der zwischen Donau und Regen nach N.-W. zieht. 3) Die inneren Landschaften Böhmens fallen allmählich nach N. ab. Im n. Teil (Elbe-Egerlanf) ist die tiefste Senke. Der Hauptstrom des Landes ist die Moldau (über ihren Lauf vgl. die Karte); an ihr liegt *Prag im Mittelpunkt des Landes, daher seine Bedeutung in der Kriegsgeschichte (1620. 1757). In der n. Ebene fließt die Elbe, welche auf dem Riesengebirge entspringt und in Böhmen einen nach N.-W. offenen Bogen bildet. Die Gewässer der (größeren) Moldau machen sie schiffbar; nach Aufnahme der Eger (vom Fichtelgebirge) tritt sie in das Gebirge ein. Ihre Wasserscheide nach S.-O. (gegen die Donau) bildet das Böhmisch-mährische Hügelland. ') Es wird auch als ein Teil des Böhmerwaldes aufgefaßt, weil ihre Ent- stehung gemeinsam, die Natur des Gesteins die gleiche ist.

5. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 10

1907 - Breslau : Hirt
10 C. Länderkunde. Jenseit dieser Senke steigt der unwegsamste, zum Teil noch mit unerschlossenem Wald bedeckte, höchste und breiteste Rücken des ganzen Gebirges bis nahe an die obere Grenze der Mittelgebirgshöhe empor. Die höchste Erhebung ist der Arber (über 1450 m), auf bayrischem Gebiete. Südöstlich von ihm, in Böhmen, entspringt die Moldau und zerlegt diesen Gebirgsteil in zwei breite Parallelstreifen. Hier führt die Eisenbahn von Pilsen über einen beschwerlichen, fast 1000 m hohen Paß an die Donau. Der dritte Teil ist durch die Senke der Straße von Budweis nach Linz getrennt. Es ist ein breiter Rücken mit trefflichem Walde und steilem Abfall nach der Donau, wo die schroffen Berge malerische Ruinen tragen. Der mittlere Teil des Böhmer Waldes ist durch das Tal des Regen von seiner südwestlichen Parallelkette, dem Bayrischen W'alde (|. Bild 3), geschieden. Der Böhmer Wald setzt sich hauptsächlich aus Gneis und Granit zusammen und hat keinen einheitlichen Rücken, vielmehr laufen öfters mehrere breite Rücken nebeneinander her, geschieden durch engere oder weitere Längstäler, so daß er als ein unwegsames Bergland erscheint. Die großen Wälder des Ge- birges sind zwar teilweise schon gelichtet, erscheinen aber noch immer endlos. Im mittleren Teil findet sich sogar noch ein Stück wirklichen Urwaldes. Mit etwa 1200 m hört der düstere, einförmige, feierlich-ernste Wald, dem plätscherndes Wasser und Bogelruf fast gänzlich fehlen, auf. Die höchsten Gipfel sind mit Mooren umspannt, in die mit Flechten und Moos überwachsene Felsblöcke zu versinken scheinen. Diese weiten, wasserreichen Moore und die zahlreichen düsteren Waldseen speisen die Moldau, die Eger, die Rab, den Regen und kleinere Donauzuflüsse. Haupterwerbszweige der spärlichen Bevölke- rnng bilden Glasbereitung, Holzverarbeitung, Flachsbau, der in beträchtlicher Höhe noch lohnt, und ans der böhmischen Seite auch Wollindustrie. — Die Bevölkerung des Gebirges ist deutsch, jedoch tritt au der Ostseite stellenweise die tschechische Bevölkerung an den Fuß des Gebirges heran und in dieses hinein. §11. Das Klima des Deutschen Alpenvorlandes ist rauh und kühl infolge der hohen Lage, des mangelnden Schutzes vor den nördlichen Winden und der Nachbarschaft des Hochgebirges, dessen kalte Winde oft über die Hochfläche dahinbrauseu. Auch die Winde vom Böhmisch-Bayrischen Walde drücken die Temperatur^der Hochfläche herab. Das Alpenvorland weist große Temperaturunterschiede zwischen Sonne iinö Schatten, Tag und Nacht auf. München hat eine jährliche Durchschnittswärme von +7/4°/ ^ne mittlere Januartemperatur von annähernd —3°, der eine mittlere Juliwärme von -f-,17,20 gegenübersteht (f. Fig. 14). Seine Durchschnittszahl an Regentagen beträgt 175, seine Regenhöhe 90em. Die Regenböhe der Deutschen Alpen, 100 bis 200 cm, des Schwäbischen Jura, an 100 cm, und des Böhmisch-Bayrischen Waldes, 90 bis 150 cm, sinkt allmählich nach der Donaurinne hin, die jedoch noch fast 10 cm Regen erhält. Durch die große Feuchtigkeit wird das Klima noch unfreundlicher. Der Südrand. Algäu..........2650 Zugspitze (2960) . . 3000 Watzmanngruppe. . 2700 Übersicht der Höhenlagen in m Die Hochfläche. Bodensee .... 400 Augsburg .... 490 München.....510 Chiemsee.....520 Donaueschingen . . 680 Ulm......470 Regensburg .... 340 Passau.....300 Der Nordrand. Schwäbischer Jura. 1000 Fränkischer Jura . 650 Fichtelgebirge. . . 1050 Böhmer Wald. . . 1450 Diese Übersichten sind nicht zum Answendiglernen bestimmt.

6. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 31

1903 - Leipzig : Hirt
31 2) Das Erzgebirge besteht aus Gneis, Schiefergesteinen, Granit, ist 110 km lang, streicht in s.w. Richtung vom Elb-Sandsteingebirge bis zur Quellgegend der Weißen Elster und hat einen schroffen Abfall nach S. (Keilberg bei Joachimsthal in Böhmen, 1244 m, Fichtelberg bei Ober- wiesenthal in Sachsen, 1215 in). Ihm schließt sich im W. das Elster- Gebirge, ein breites Bergland, an. Nach N.n.w, senkt sich das Erz- gebirge, von zahlreichen Flüssen durchfurcht, ganz allmählich nach dem Tieflande hinab. Sein breiter Rücken trägt waldreiche und zuweilen sumpfige Stellen. Es hat seinen Namen von dem jetzt freilich sehr ge- minderten Erzreichtnm und ist als einer der Hauptsitze der hoch entwickelten sächsischen Industrie das am dichtesten bewohnte Gebirge der Erde. Der höchste Ort ist mit 1020 m Gottesgab in Böhmen. Weitberühmt sind die Heilquellen zu Elster in Sachsen und — auf böhmischem Gebiete — zu Teplitz, Bilm, Karlsbad, Franzensbad. 3) Der Böhmerwold, richtiger das böhmisch-bayrische Waldgebirge, streicht vom Fichtelgebirge nach S.o., erreicht an der Quelle des Weißen Regen, dem Tore nach Bayern, seine größte Erhebung im Arb er (1460 m, auf bayrischem Gebiet) und verzweigt sich mit dem bayrischen Walde zwischen Regen und Donau. Seine Ausläufer, die Donan-Berge, Greiner Wald und Mnnhartsberge, erreichen auf österreichischem Boden die Donau. Der Böhmerwald setzt sich hauptsächlich aus Gneis und Granit zusammen und hat keinen einheitlichen Rücken; vielmehr laufen öfters mehrere Rücken nebeneinander, geschieden durch Längstäler und Flächen- bildnngen, so daß er als ein unwegsames Bergland erscheint. Die wich- tigsten Übergänge sind der Tanser oder Cham-Paß und der Paß von Eisenstein (780 m), beide von Eisenbahnen benutzt. Die großen Wälder des Gebirges siud zwar teilweise schou gelichtet, erscheinen aber noch immer endlos und im S. als völliger Urwald. Mit etwa 1200 m hört der dichte Waldwuchs auf, und die höchsten Gipfel überragen die Baum- grenze. Höchster Ort ist in Brockenhöhe das böhmische Buchwald. Die weiten, wasserreichen Moore speisen die Moldau, den Regen und viele andere Flüsse. Haupterwerbszweige der Bevölkerung bilden Glasbereitung, Holzverarbeitung und Flachsbau, der auch auf den Höhen noch lohnt. 4) Der mährische Landrücken, die Wasserscheide des Donau- und des Elbgebietes, streicht u.o.-wärts und erreicht im höchsten Punkte über 800 m. Innerhalb dieser Gebirge stellt sich Böhmen als ein von N.o. nach S.w. ansteigendes hügliges Becken dar mit verschiedenen, nicht sehr ans- gedehnten Kesselsenkungen in einer Ansteignng von 130 bis nahe 400 m. Dazu tritt eine basaltische Berg- und Hügellandschaft im N.w. Böhmens, n. von der Eger. Deren Hanptteil, das böhmische Mittelgebirge, erhebt sich im Mileschaner bis zu 840 m und hat wegen seiner hohen landschaftlichen Schönheit einen weit verbreiteten Rnf. Das Land, durch hohe Berge vor rauhen Winden geschützt, erfreut sich eines gemüßigten, aber wegen eben dieser Berge im Innern auch recht

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 106

1896 - Breslau : Hirt
106 Deutschland. gegenstände. Auch der fränkische Jura ist wasserarm, im ganzen jedoch srucht- barer als der schwäbische, mit Getreideland, Obst und Wald. Tie Wälder und Eisenerze veranlaßten schon im Mittelalter die Bewohner, sich der Bienenzucht, Holzschnitzerei und Metallarbeit zu befleißigen. Nürnberg brachte diese Er- zeugnisse in den Handel. c) Das Fichtelgebirgc ist eine ehemalige Hochfläche zwischen Frankenwald, Erzgebirge, Böhmerwald und deutschem Jura. Aus seiner n.w.-wärts gerichteten Hauptmasse erheben sich als höchste Gipsel des Gebirges der Schneeberg (1100 m) und der Ochsenkopf (1000 in). Von hier gehen nahezu rechtwinklig nach N.o. hin zwei andere Kuppenreihen aus, so daß das Gebirge ein nach N.o. offenes Hufeisen bildet. Das Innere ist ein flachwelliges Hochland. Am Fichtelgebirge berühren sich 3 Staaten: Bayern, Sachsen und Österreich, und an ihm kommen durch die Quellen von Naab, Main, Saale und Eger die Flußgebiete des Rheins, der Elbe und der Donau zusammen.*) Das Gebirge ist bis auf die höchsten Gipfel mit Tannen und Fichten bewachsen, die ihm den Namen gegeben haben; daher giebt es Holz im Überfluß, desgleichen auch Eisen. Das Klima ist rauh, da die kalten O.-Winde freien Zutritt zur Bergebene haben. Ter Ackerbau ist daher nur wenig ergiebig und beschränkt sich auf deu Anbau von Früchten, die nur kurze Zeit zur Entwickelung brauchen, wie Hafer, Kartoffeln und Flachs. Deshalb ist die. verhältnismäßig dichte Bevölkerung**) auf Gewerbthätigkeit an- gewiesen; sie spinnt, webt, brennt Holz zu Kohleu, fördert Eisenerze zu Tage und verarbeitet die Grauitsteine, aus denen das Gebirge hauptsächlich besteht. cl) Der Böhmcrwald, richtiger das böhmisch-bayerische Waldgebirge, streicht vom Fichtelgebirge nach S.o., erreicht an der Quelle des Weißen Regen, dem Thore nach Bayern, seine größte Erhebung im Arber (1500 in, auf bayerischem Gebiet) und verzweigt sich mit dem bayerischen Walde zwischen Regen und Donau. Seine Ausläufer erreichen auf österreichischem Boden die Donau. Der Böhmerwald setzt sich hauptsächlich aus Gueis und Granit zusammeu und hat keinen einheitlichen Rücken; vielmehr laufen öfters mehrere Rücken nebeneinander, geschieden durch engere oder weitere Längsthäler und Flächenbildungen, so daß er als ein unwegsames Bergland erscheint, das namentlich in seiner S.-Hälfte die Sprach- und Völkergrenze gegen das slawische Böhmen wurde. Der wich- tigste Übergang ist dertauser oder Eham-Paß (s. Fig. 29, S. 100), die Haupt- eingangspsorte nach Böhmen, heute von einer Eisenbahn benutzt. Tie reichlichen Niederschläge und die aus der Verwitterung der Gueis- und Granitmassen sich bildende fruchtbare Erde haben den Baumwuchs zur herrlichsten Entwickelung gebracht. Die großen Wälder des Gebirges sind zwar teilweise sthon gelichtet, erscheinen aber noch immer endlos und im S. stellenweise als völlige Urwälder. Mit etwa 1300 in hört der dichte Waldwuchs auf, und die höchsten Gipfel überragen die Baumgrenze. Die weiten, wasserreichen Moore speisen viele Flüsse. Haupterwerbszweige der Bevölkerung bilden Glasbereitung, Holzverarbeitung und Flachsbau, der auch auf den Höhen noch lohnt. Iii. Das schwäbisch-fränkische Stufentand. a) Begrenzung und Teile. Es hat fast die Form eines großen Dreiecks und wird eingeschloffen vom deutschen Jura, dem Fichtelgebirge, *) Durch das Fichtelgebirge geht der 50. Grad n. Br, und an seinem Meridian liegt eine Reihe bedeutender Handelsstädte, so Venedig, Leipzig und Kopenhagen. **) 60 Köpfe auf 1 qkm.

8. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 367

1902 - Breslau : Hirt
367 Fränkisch-schwäbisches Stufenland. Berge, Greiner Wald und Manhartsberg, erreichen ans österreichischem Boden die Donau. Der Böhmerwald setzt sich hauptsächlich aus Gneis und Granit zusammen und hat keinen einheitlichen Rücken; vielmehr laufen öfters mehrere Rücken nebeneinander, geschie- den durch engere oder weitere Lüngstäler und Flächenbildungen, so daß er als ein unweg- sames Bergland erscheint. Die wichtigsten Übergänge sind der Täufer oder Cham-Paß und der Paß von Eisenstein (780 in), am Arber, beide von Eisenbahnen benutzt. Die großen Wälder des Gebirges sind zwar teilweise schon gelichtet, erscheinen aber noch immer endlos und im S. auf 86 da als völlige Urwälder. Mit etwa 1200 in hört der dichte Waldwuchs auf, und die höchsten Gipfel überragen die Baumgrenze. Höchster Ort ist in Brockenhöhe das böhmische Buchwald, unter 49° N. Die weiten, wasserreichen Moore speisen die Moldau, den Regen und viele andere von Flößen bedeckte Flüsse. Haupt- erwerbszweige der Bevölkerung bilden Glasbereitung, Holzverarbeitung und Flachsbau, der auch auf den Höhen noch lohntb 4) Der mährische Landrücken, die Wasserscheide des Donau- und des Elbgebietes, streicht n.o.-wärts und erreicht im höchsten Punkte über 800 m, während er mehrfach bis zur Tiefebene herabsinkt. Innerhalb dieser Gebirge und gebirgsartigen Erdanschwellnngen stellt sich Böhmen im großen und ganzen als ein von N.o. nach S.w. wie von der Mitte nach den Rändern ansteigendes, stark hügeliges und welliges Becken dar mit verschiedenen, nicht sehr ausgedehnten Kesselsenkungen in einer Ansteigung von 130 bis nahe 400 in. Dazu tritt eine basaltische Berg- und Hügellandschaft im N.w. Böhmens, n. von der Eger. Deren Hanptteil, das böhmische Mittelgebirge, erhebt sich im Mileschauer bis zu 840 m und hat wegen seiner mannigfaltigen Naturschätze sowie wegen seiner hohen land- schaftlichen Schönheit einen weit verbreiteten Ruf. _ Das Land, durch hohe Berge vor rauhen Winden geschützt, erfreut sich eines ge- müßigten, aber wegen eben dieser Berge im Innern auch recht trockenen2 Klimas, einer reinen Lust und einer großen Fülle von Bodenschätzen und Heilwassern. Die an den Grenzgebirgen liegenden Landschaften, wo bei Reichtum an Wasserkräften des Ackerlandes weniger ist, sind Hauptsitze einer ausgedehnten Industrie geworden: Garnspinnereien, Webereien; Herstellung von Metall-, besonders Eisenwaren; Glasschmelzerei; diese mit dem Böhmerwalde als Hauptsitz. — Die der böhmischen ähnliche Oberflächengestalt Mährens, wo ebenfalls Hügelreihen mit dazwischen liegenden Kesselsenkungen — vor- nehmlich bei Olmütz und zwischen Austerlitz, Brünn und Znaim — hervortreten, begrün- dete auch den Zusammenhang des Volkstums in beiden Ländern und unterstützte ihre Verbindung mit Österreich. V. Fränkisch-schwäbisches Stusenland. Es hat fast die Form eines großen Dreiecks, dessen einschließende Grenz- gebirge folgende sind: der deutsche Jura, das Fichtelgebirge, der Franken- und der Thüringer Wald, die Rhön, der Spessart, der Odenwald, das Neckar- Bergland und der Schwarzwald. Das Stufenland ist geneigt nach dem Becken des Oberrheins, dem auch der bedeutendere Teil der Gewässer zustrebt, u. Das^ Fichtelgebirge, hufeisenförmig, eine ehemalige Hochfläche zwischen den Endpunkten des Frankenwaldes, Erzgebirges, Böhmerwaldes und deutschen Jura und getrennt von diesen. Von seiner n.w.-wärts gerichteten Haupt- masse gehen nahezu rechtwinklig nach N.o. hin zwei andere bewaldete 1 2 1 Im alten Bergwcrksgebiete van Neu-Albenreuth in der Oberpfalz, unweit der Bahn Regensburg- Eger, sind 1896 neue Goldfunde gemacht. 2 Prag hat nur 4 7 ein Negenhöhe im Jahre.

9. Mein Vaterland - S. 44

1909 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
44 in seinen Tälern aus. Sie sind quellenreich und fruchtbar. Der südliche Teil des Gebirges heißt der S ch w ä b i s ch e I u r a. An seinem Nordrande liegen der Hohenzollern- und der Hohen- staufenberg. Der nördliche Teil wird Fränkischer Iura genannt. Seine lieblichen Täler und seine seltsamen Tropfstein- höhlen werden sehr besucht. e) Das Fichtelgebirge liegt zwischen dem Fränkischen ^Hura und dem Böhmerwald. Seine Berge bestehen aus Granit und sind dicht bewaldet. Vier Gebirgszüge zweigen sich von ihm ab: Nach No. geht das Sächsische Erzgebirge, nach 80. der Böhmerwald, nach Sw. der deutsche Jura und nach Nw. der Thüringer Wald. 4 Flüsse kommen vom Gebirge, nämlich: Nab, Main, Saale und Eger. Das Fichtelgebirge ist rauh und un- fruchtbar, besitzt aber trotzdem eine dichte Bevölkerung, die haupt- sächlich in Webereien und Glashütten arbeitet. 6) Der Böhmerwald streicht vom Fichtelgebirge bis zur Donau. Seine flachen Rücken find mit ungeheuren Waldungen bedeckt, die stellenweis zu wüsten Urwäldern werden. Neben ihnen breiten sich riesige Moore aus, die öd und verlassen liegen. Selbst Wasservögel und Frösche meiden ihre schaurige Einsamkeit. Was für Bodenschätze die Landschaft liefert. 1) Auf der Erde: Die Sandflächen der Hochebene sind mit Kiefern bestanden. Ganze Striche werden mit Hopfen be- pflanzt; hierin nimmt die Hochebene die erste Stelle in Deutsch- land ein. In der ,,Kornkammer" Bayerns durchwandert man üppige Saatfelder, und die Flußniederungen find reich an Wiesen. Berühmt sind die Alpenwiesen. Die Taldörfer des Jura und Böhmerwaldes liegen in großen Obstgärten, und die rauhen Hoch- flächen der Gebirge tragen Kartoffeln und Flachs. Das Fichtel- gebirge und der Böhmerwald sind dicht bewaldet. 2) In der Erde: In den großen Mooren wird Torf gewonnen. Die Alpen liefern Kalk, Marmor, Salz und Zement. Im Jura (bei Solnhofen) bricht man gelben Schiefer, und im Böhmerwald wird Granit gebrochen und Porzellanerde gegraben. Womit sich die Bewohner beschäftigen. 1) Die meisten Bewohner treiben Ackerbau und Vieh- zucht. Letztere tritt in den Alpen selbständig auf und liefert den

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 50

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
50 Eichen- und Buchenbeständen, kräftigen Fichten und Tannen. Darauf beruht eine verbreitete Holzindustrie und ein lebhafter Handel mit Schiffsbauhob. Die rauhe Natur des Gebirges ermöglicht der ärmlichen Bevölkerung nur wenig Ackerbau. ,2) Das Yogplsgefoirge (Vogelsberg) erhebt sich nördlich vom Spessart als eine einzige Bergmasse. Das Ge- birge ist in den höheren Teilen rauh, voller Wälder, Hochmoore und Heideflächen. In den unteren Ge- birgsgebieten wird Ackerbau getrieben. 3) Die Rhön, östlich vom Vogelsberg, weist in ihrem nördlichen Teile noch ergiebige Acker, freundliche Thäler, gute Weiden und schöne Waldungen auf, der südliche Teil ist kahl, unfruchtbar und voller Hoch- moore. Am Südostfusse des Gebirges liegt der viel- s & ; besuchte Badeort Kissingen. 4) Der Teutoburger Wald (Osning) streicht in langem, niedrigem Zuge in nordwestlicher Richtung in grösserer Entfernung links der Weser entlang. Tiefe Thäler und Schluchten schneiden allenthalben in die mit dichtem Buchenwald bedeckten Bergketten ein. Südwestlich von Detmold erhebt sich die Grotenburg, ein waldumkränzter Berg, dessen abgerundeter freier Gipfel das Hermannsdenkmal trägt. C. Gebirge um die Wasserscheide des Fichtelgebirg-es herum. § 78. 1) Das Fichtelgebirge, ein abgesondertes, kleines Massen- gebirge, erhebt sich an der Westecke zwischen Böhmer- wald und Erzgebirge. Es bildet den Centraipunkt der deutschen Mittelgebirge. Von demselben streichen vier Gebirgszüge (Thüringer Wald, Erzgebirge, Jura und Böhmerwald) nach den vier Nebenhimmelsgegenden, während nach den vier Haupthimmelsgegenden vier Flüsse (Saale, Eger, Naab und Main) ihren Lauf nehmen. Das Fichtelgebirge bildet demnach die Wasserscheide zwischen drei grossen Stromgebieten (Elbe,

11. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 81

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 81 — langen Bartflechten behangen, zwischen das lebensvolle Grün, und mancher Wurzelstock gestürzter Riesen wird von Moos, Schwämmen und Farn- kräutern in zierlichen Polstern und Wedeln umhüllt. Auf dem feuchten Waldboden sprossen Halme und Beerensträucher, Ranken und dornichte Büsche auf, ein dichter Urwald im düstern Hochwaldsreviere." Der große Wasserreichtum hat die Entwickelung ausge- dehnter Moore begünstigt. Das harte Gestein ließ das Wasser nicht tief eindringen und beförderte so die Moorbildung. Dazu kommt die oft geringe Abdachung, die den schnelleren Abfluß des Wassers erschwert. So bildeten sich ausgedehnte Wasseransammlungen, und im Laufe der Zeit entstanden daraus durch Pflanzenbildung Sümpfe und Moore. Dadurch wurde das Gebirge noch uuwirt- famer; denn ein Vordringen in den Mooren ist noch beschwer- licher und lebensgefährlicher als in den dichten Wäldern. Für die benachbarten Gebiete aber haben die Moore eine große Be- deutung, indem sie gleich einem mächtigen Schwämme die Feuchtigkeit aufsaugen und festhalten, so Überschwemmungen verhüten und selbst in Zeiten großer Trockenheit und Dürre den Flüssen noch genügend Nahrung geben, damit sie nicht versiegen. So sieht man denn auch den Flüssen, die vom Böhmer Walde kommen, ihre Herkunft an. Die braune Farbe des Wassers weist auf diese Moorgebiete hin. So ist das Wasser der Moldau zwar klar, aber doch bräunlich gefärbt, selbst bis zu ihrem Eintritt in die Elbe. Das Klima des Böhmerwaldes ist rauh und unfreundlich, ganz besonders auf dem nach Nordosten, nach Böhmen hin, gerichteten Abhang. Die Kartoffel kommt hier erst im September zur Blüte, und oft fällt schon Schnee, ehe das dürftige Getreide eingeerntet ist. Die höheren Teile des Gebirges sind wegen dieses rauhen Klimas wenig bebaut. Milder und freundlicher ist der Bayern zugekehrte Süd- Westabhang, besonders derjenige des Bayrischen Waldes. Hier finden sich an den Gehängen Obstgärten und in den Tälern wo- gende Getreidefelder. Der Böhmerwald ist wenig dicht besiedelt. Seine Unweg- samkeit und Unwirtlichkeit hat das weitere Vordringen der Menschen sehr erschwert. In neuerer Zeit beginnt die Bevölkerung freilich mehr und mehr in das Innere vorzudringen. An landschaft- licher Schönheit steht der Böhmerwald hinter andern deutschen Gebirgen zurück. Naturfreunde werden aber gerade durch die Wild- heit seiner Wälder und Moore gereizt, ihn aufzusuchen. An den fruchtbaren Gehängen und in den Senken des Gebirges finden sich zusammenhängende Siedlungen. Die höheren Teile des Gebirges sind fast unbewohnt. Höchstens sieht man hin und wieder ein Forst- haus oder eine ärmliche Hütte, in der Holzarbeiter Unterschlupf suchen. Der Holzreichtum des Gebirges wird nach Möglichkeit in der ver- Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. I. 6

12. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 45

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
45 Vergebenen mit einigen Kuppen. Es bildet die Wasserscheide zwischen Elb- und Donaugebiet, so daß March mit Taya der Donau, Adler der Elbe, Sazawa und Luschnitz der Mol- dau zufließen. Ganz im Süden senkt sich nahe am Böhmcr- walde der mährische Rücken so sehr, daß von Budweis nach Linz in künstlichen Windungen eine Pferdeeisenbahn ge- führt werden konnte. 2) Der Böhmerwald, welcher die Grenze zwischen Böhmen und Baiern bildet, ist ein Bergland, das bei einer Breite von 4 — 6 Meilen, 30 Meilen nach N. W. sich hin- zieht. Dort in der Nähe des Fichtelgebirges ist es am nie- drigsten. Südlich von dem Thale von Cham, durch welches der Paß von Neumarkt führt, um die Quellen des Regen und der Wottawa finden sich die höchsten Spitzen, oft über 4500'. So der doppeltgegipfelte Ossa, nördlich vom schwar- zen Regen der Arber, von dem aus man den langgestreck- ten Zug der Alpen in bleicher Ferne schauen kann, der Rachel, der Haidelberg, nahe den Moldauquellen der Dreisessel mit prachtvoller Aussicht ins schöne östreichische Donauthal, nach Böhmen und Baiern. Im Süden läuft ein Zweig des Gebirges, der wilde und rauhe Baierwald, nach S. W. aus und berührt die Donau. Auf der Höhe der Hauptstraße über den baierschen Wald liegt ein Gasthof, die Ruse!, von wo aus man sich einer schönen und weiten Aussicht zu erfreuen hat. Das Gebirge ist mehrentheils rauh, wild, unwegsam, voll schauerlicher Schluchten und Sumpfstrecken und hat wenig Pässe. Die höchsten Kuppen sind felsig und kahl, sonst ist alles mit einem finstern, dichten Fichtenwalde bedeckt. Das Gebirge ist im Ganzen nicht stark bewohnt. Es ist in seinen Vorbergen metallhaltig, hat Hüttenwerke und Glashütten. Es entsendet nach Böhmen die Moldau mit Wottawa und die Beraun (Mies), nach Baiern die Waldnaab und Pfreimt, den schwarzen und weißen Regen. Der Böhmerwald ist durch die Eger vom Erzgebirge und durch die von der Naab und Wontrop durchflossene gegen 1400 Fuß hohe Einsenkung von Tirschenreuth vom Fichtelgebirge geschieden. 3) Das Fichtelgebirge liegt ziemlich in der Mitte Deutschlands zwischen den Städten Eger, Asch, Hof, Bai- reuth, wird als eine Windrose, als ein Knotenpunkt von Bergketten und Flüssen angesehen. Es ist eine Gruppe von abgerundeten Kuppen, die ihre Quellen unter den Namen Eger, Naab, Main, Saale nach den vier Wcltgegenden entsenden. Zwischen diesen Flüssen nun ziehen sich der Böh- merwald, der fränkische Landrücken, der Frankenwald, das Elstergebirge hin. Das Gebirge ist ohngefähr 13 Stunden

13. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 193

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Deutsches Alpenvorland und Böhmerwald. 193 Der Böhmisch-Bayrische Wald umfaßt in seinem deutschen Teile Naab- und Regengebiet. Sein zu Böhmen gehöriger, nach der Elbe abwassernder Teil, der Böhmerwald im engeren Sinn, wird meist mit dem in Bayern liegenden und zum Donaugebiet gehörenden Gebirge unter dem Gesamtnamen Böhmerwald zusammengefaßt. Seine uralten, abge- rundeten Gneis- und Granitkämme mit ihrem prächtigen Waldschmuck erheben sich ungefähr in der Mitte ihres Verlaufes längs der deutschen Reichsgrenze mit Gipfeln wie dem Arber bis zu 1500 rn, d. h. etwas über die Waldgrenze. An seinem Fuß fließt der Regen gen Nw. und knickt zuletzt s. um nach dem N.- Punkt der Donau. In sein Tal lenkt aus Böhmen von No. der Weg durch den Täufer Paß ein, den be- quemsten Übergangsweg über den Böhmerwald. Die Naab, der südwärts gerichtete Hauptfluß der Oberpfalz, entspringt teils am Nw.-Ende des Böhmerwaldes, teils (als Fichtel-Naab) am Fichtelgebirge. Dieses kleine Gebirge besteht wie der Böhmerwald aus abgerundeten Granit- kuppen und erhebt sich genau in der Mitte des mitteleuropäischen Mittel- gebirgslandes als ein gegen No. geöffnetes Hufeisen zwischen Böhmerwald, Thüringer Wald, Erzgebirge; es entsendet seine Flüsse nach S. und N. (Naab und Saale), O. und W. (Eger und Main), zur Nordsee wie zum Schwarzen Meer. Das deutsche Alpenvorland gehört dem Entwässerungsgebiet der Donau an. Der schmalere W. wird von Iller und Lech gen N. durch- flossen, der breitere O. von Isar und Inn gen No. Diese reißenden Alpenflüsse haben tiefe Talfurchen in den Boden gegraben und sind nur flößbar, nicht schiffbar, im Gegensatz zu der sie aufnehmenden Donau, die bei tieferer Lage ihrer Quellen am badischen Schwarzwald viel ge- ringeres Gefälle besitzt. Ihre Wassermasse einschließlich der ihrer Neben- flüsse aus dem n. von ihr gelegenen Mittelgebirge, der Wörnitz, Alt- mühl, Naab und Regen ist gering im Vergleich zu der aus den Alpen stammenden. Erst mit dem Eintritt der Iller, des ersten Alpenslusses, wird sie schiffbar. Das Klima zeichnet sich nur iu der Umgebung des Bodensees durch Milde aus; hier gedeiht Wein und eine Fülle von Obst. Auf der übrigen Hochfläche ist das Klima um so rauher, je mehr man sich den Alpen nähert. Starke Niederschläge behindern dort nach dem Alpen- fuß hin den Ackerbau, und die von den Bergen herabstreichende kalte Luft erniedrigt die Temperatur noch mehr, als es schon die Höhenlage der Ebene tut. Der Bewohner treibt deshalb mehr Viehzucht, bewohnt das echte Alpenhaus wie in den Alpen selbst: Wiesen wechseln mit aus- Lampe, Erdkunde. Heft 3. 10 2. Böhmer- wald. 3. Fichtel- gebirge. Hi. Ent- wässerung. Iv. Klima

14. Das Deutsche Reich - S. 15

1907 - Trier : Stephanus
— 15 — gerichtet sind. Der Rand im Nordosten ist offen; demgemäß hat das Gebirge die Form eines nach Nordosten offenen Hufeisens (Zeichnen). Die Gipfel und Abhänge des Gebirges sind mit dichten Fichten- wäldern bedeckt, welche ihm ein düsteres Aussehen verleihen und auch seinen Namen erklären. Das Fichtelgebirge liegt in der Mite Deutschlands, dessen Herz es mit Rücksicht auf diese Lage genannt werden kann. Wie vom Herzen das Blut durch die Adern nach allen Teilen des Körpers geleitet wird, so gehen vom Fichtelgebirge vier große Wasseradern nach den Haupthimmelsgegenden und speisen die drei größten deutschen Ströme, den Rhein, die Elbe und die Donau. Jene Flüsse sind der Main, die Saale, die Eger und die Naab. Der Main fließt nach Westen zum Rhein, die Saale nach Norden zur Elbe, die Eger nach Osten zu demselben Strom und die Naab nach Süden zur Donau. Die Eger durchquert die Hochebene nach Osten hin und fließt durch den offenen Rand nach Böhmen ab; die andern drei Flüsse nehmen ihren Weg am Außenende des Südwestrandes entlang. Häufig über große Steinblöcke stürzend, nehmen diese Flüsse als rechte Söhne des Gebirges erst dann einen ruhigeren Laus, wenn sie das heimatliche Bergland verlassen haben und in weitere Täler eingetreten sind. Das Fichtelgebirge ist daher sehr wasserreich, was in dem Waldreichtum desselben begründet ist. (Inwiefern?) Dem Fichtelgebirge nähern sich vier Gebirgszüge, welche die Richtung der Nebenhimmelsgegenden haben und je zwischen zwei der genannten Flüsse liegen. Nach Nordosten erstreckt sich das Erzgebirge, nach Südosten der Böhmerwald, nach Südwesten der Fränkische Jura und nach Nordwesten der Frankenwald. (Zwischen welchen Flüssen liegen sie? Zeichnen des Fichtelgebirges, der daran entspringenden Flüsse und der vier benachbarten Gebirge.) Die Gebirge stehen nicht mit dem Fichtelgebirge in unmittelbarer Verbindung, sondern sind durch Hochflächen von ihm getrennt. Das Klima des Fichtelgebirges ist rauh; denn die kalten Ostwinde haben sreien Zutritt, während die Landschaft den West- und Südwinden verschlossen ist. Gewöhnlich dauert der Winter sechs volle Monate und ist meist reich an Schnee, der aber selten in Flocken fällt, sondern in kleinen, stark gefrorenen Körnchen herabrieselt. Die Südseite hat milderes Klima. Die Sommermonate sind öfters durch große Hitze lästig, und Gewitter und starke Regengüsse sind keine ungewöhnlichen Erscheinungen. Das Fichtelgebirge ist trotz seiner rauhen Natur verhältnismäßig stark bevölkert, weil es nicht an ergiebigen Erwerbsquellen fehlt; und doch zeichnet sich der Boden weder durch große Fruchtbarkeit, noch durch reiche Mineralschätze aus. Die Zeiten, wo dort Gold-, Silber- und Kupferbergwerke mit Erfolg in Betrieb waren, sind vorbei. Bei den Bewohnern hat sich ein reicher Sagenkreis erhalten, der sich Haupt- sächlich auf verborgene Schätze und deren Hervorzauberung bezieht. Jeder, auch der gewöhnlichste Feldstein, soll edle Metalle bergen; darum heißt ein Sprichwort: „Auf dem Fichtelgebirge wirft der Bauer einen Stein nach einer Kuh, und der Stein ist mehr wert wie die Kuh."

15. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 10

1907 - Breslau : Hirt
10 C. Länderkunde. schmiegt sich an den Böhmer Wald in ähnlicher Weise wie das Alpenvorland südlich der Donau an den Fuß der Alpen. Weil sie in der Bodenform und im Klima der Oberdeutschen Hochfläche ahn- lich ist, weil sie im 8 mit ihr verschmilzt und durch die Nab zur Donau entwässert, wird die sandige, unfruchtbare und dünn bevölkerte Platte zum Deutschen Alpen- vorlande gerechnet, sofern sie nicht als das südöstliche Becken des Südwestdentschen Gebirgslandes betrachtet wird. § 13. Der Böhmer Wald oder das Böhmisch-Bayrische Waldgebirge streicht 1. an der oberen Eger nach Sw, lehnt sich an die Hochfläche des Fichtelgebirges, so daß in der Lücke zwischen beiden Raum für bequeme Straßen nach Nürnberg und Regeusburg bleibt, und zieht von hier nach 80 als ein nicht hoher, aber breiter und massiger Rücken. Seine tiefste Einsenkuug (450 m) ist der Paß von Taus, in gerader Linie zwischen Prag, Pilsen und Regensburg. Er ist wichtig sür die Kohleneinfuhr aus Böhmen. 2. Jeuseit dieser Seuke steigt der höchste und breiteste Teil des Gebirges bis nahe an die obere Grenze der Mittelgebirgshöhe empor: lange Rücken mit runden Gipfeln, aus deren felsigen Nischen kleine Seen schwermütig hervor- schauen. Die höchste Erhebung, der Arber, liegt auf bayrischem Gebiete. Durch diesen Teil führt die Eifenbahn von Pilsen an die Donau. Dieser Teil des Böhmer Waldes ist durch das Tal des Regen von seinem südwestlichen Parallelrücken, dem Bayrischen Walde, geschieden. Sein in Form steiler Hahnenkämme anfragendes, weißes, reines Ouarzgestein, der Pfahl, nährt viele Glashütten, denen der Holzreichtum des Gebirges feit alters den Heizstoff bot (s. Bild 3). 3. Der dritte Teil ist der Grein er Wald, der aber schon außerhalb des Deutschen Reiches liegt. Er ist durch die Senke zwischen Bndweis und Linz abgetrennt. Hier führt die Eisenbahn von Prag nach Linz, und diese Pforte wäre vortrefflich geeignet zu einer Kanalverbindung zwischen Elbe und Donau. Der aus kristallinischem Urgestein bestehende Böhmer Wald hat keinen einheitlichen Rücken, vielmehr laufen öfters mehrere breite Rücken neben- einander her, geschieden durch engere oder weitere Längstäler. Die großen Wälder des Gebirges im mittleren Teil sind stellenweise noch Urwälder. Mit etwa 1200 in hört der dichte Waldwuchs auf, und die höchsten Gipfel überragen die Baumgrenze. Die weiten, wasserreichen Moore speisen die Moldau, die Berauu mit Nebenflüssen, die Eger, die Nab, den Regen und kleinere Donauzuflüsse. Hanpterwerbszweige der spärlichen Bevölkerung bilden Glasbereituug, Holz- Verarbeitung, Flachsbau, der auch in beträchtlicher Höhe noch lohnt. § 14, Das Klima des Deutschen Alpenvorlandes ist rauh und kühl infolge der hohen Lage, des mangelnden Schutzes vor den nordwestlichen Winden und der Nachbarschaft des Hoch- gebirges, dessen kalte Winde oft über die Hochfläche dahinbransen. Auch die Winde vom Böhmisch-Bayrischen Walde drücken die Temperatur der Hochfläche herab. Deshalb gedeiht hier der Wein nicht. Das Alpenvorland weist noch im späten Frühjahr Nachtfröste und große Temperaturunterschiede zwischen Sonne und Schatten, Tag und Nacht aus. München hat eine jährliche Durchschnittswärme Von4-7,o°, eine mittlere Januartemperatur von annähernd —3°, der eine mittlere Juliwärme von mehr als -i-17,5° gegenübersteht

16. Deutschland nebst Handelsgeographie und Weltverkehr, Mathematische Geographie, Kartographie, Methodik - S. 15

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 15 — Berge abgeschliffen, die Täler eingeebnet, sanfte Böschungen und eine dicke Ackerkrume geschaffen, so daß nur der Sockel jenes altzeitlichen Ge- birges übrig geblieben ist. Darum tritt dasselbe auch nicht so imposant in die Erscheinung wie z. B. das Riesengebirge oder gar die Alpen. Der Böhmerwald besteht aus Granit, Gneis, Glimmerschiefer, der Bayrische Wald in der Hauptsache aus Gneis (Granit am 3^V-Abhang; der „Pfahl" ist ein 50 km langes, schroffes Riff von weißem Quarz, das der Verwitterung trotzte). Das Fichtelgebirge baut sich aus Gneis, Granit und Schiefer auf, hat aber im 80 auch Basaltdurchbrüche. Während der Böhmerwald in herzynischer Streichrichtung verläuft, ist das Fichtelgebirge hauptsächlich erzgebirgisch gefaltet. In der Eiszeit hatte das Gebiet um den Gr. Arber jedenfalls Gletscher (Kleine Seen, zirkusartige Täler). Die vorgenannten Grenzgebirge sind durch Verwitterung und Erosion eingeebnete Urgesteinsreste eines alpenhohen primären Faltengebirges. c) Die Höhen tragen den Charakter echter Waldgebirge. Im Böhmerwald sind 40—50°/0 des Bodens mit Bäumen bestanden. Der Wald steigt 1200—1350 m empor und läßt nur die Felstrümmer der höchsten Erhebungen für Knieholz und Gras frei. Von den düsteren, schweigsamen Urwäldern mit ihren mächtigen, von zottigen Bartflechten bedeckten Weißtannen, Fichten, Buchen und Eichen werden heut nur noch kleinere Bestände geschont, ja Teile des Gebirges sind bereits ziemlich entwaldet. Auch das Fichtelgebirge, der Bayrische und der Greiner Wald haben ihren Namen von den dichten Waldbeständen. — Dem Waldreichtum der Gebirge entspricht die bedeutende Beregnung (100—120 cm) und ihrer Höhe die Rauheit des Klimas (besonders an den ^0-Abhängen). Nur das geschützte Donautal ist warm und fruchtbar. — Infolge der Undurchlässigst der Urgesteinsschichten und der geringen Höhenunter- schiede sammeln sich die Gebirgswasser in den flachen Talmulden und Kesseln und lassen zahlreiche Moore entstehen, welche die Flüsse begleiten und speisen, ihre Wasser bräunen und ihren Wasserstand regulieren. Darum sind Überschwemmungen selten (vgl. dagegen die Sudetenbäche). Der Böhmerwald bildet die Wasserscheide zwischen Donau und Elbe (Wald-Nab. Regen; .Moldau mit Beraun), das Fichtelgebirge eine solche zwischen Elbe, Rhein und Donau (Eger, Saale; Weißer Main; Fichtel-Nab). Durch den Waldreichtum der Gebirge wird die starke Beregnung, die Moorbildung und die Eigen- art der Flüsse vornehmlich bedingt. 6) Die Bewohner nutzen in erster Linie den Waldreichtum ihrer Gebirge aus. Das Aichtelgebirge ist recht stark, der Böhmer- wald nur mäßig besiedelt. Überall bringt der Ackerbau, von dem sich fast 3/4 der in bescheidenen Verhältnissen lebenden Bewohner ernähren, wenig Erträge. Man baut Flachs, Kartoffeln und Hafer, im frucht- baren Donaugebiet Weizen, Obst und Gemüse. — Die Viehzucht ist

17. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 44

1902 - Breslau : Hirt
44 Randgebirge von Böhmen und Mähren. malerische Ruinen (Dürrenstein) tragen. — Der mittlere Teil des Böhmerwaldes ist durch das Tal des Regen von seiner s.w. Parallelkette, dem Bayrischen Walde, geschieden. Dieser streicht zwischen Regen und Donau nach S.o., und feine Ausläufer erreichen auf österreichischem Boden die Donau. Der Böhmer- wald setzt sich hauptsächlich aus Gneis und Granit zusammen und hat keinen einheitlichen Rücken, vielmehr laufen öfters mehrere breite Rücken nebeneinander- her, geschieden durch engere oder weitere Längstäler, so daß er als ein uuweg- sames Bergland erscheint. Die großen Wälder des Gebirges sind zwar teil- weise schon gelichtet, erscheinen aber noch immer endlos und im mittleren Teil stellenweise als völlige Urwälder. Mit etwa 1200 m hört der dichte Waldwuchs auf, und die höchsten Gipfel überragen die Baumgrenze. Die weiten, Wasser- reichen Moore speisen' die Moldau, die Beraun mit Nebenflüssen, die Eger, den Regen, die Naab und kleinere Donauzuflüsse. Haupterwerbszweige der spärlicheu Bevölkerung bilden Glasbereitung, Holzverarbeitung, Flachsbau, der auch in be- trächtlicher Höhe noch lohnt, und ans der böhmischen Seite der Eisensteiner Bahn Wollindustrie. — Die Bevölkerung des Gebirges ist deutsch, jedoch tritt die tschechische Bevölkeruug vom Eisensteiner Paß nach S.o. an den Fuß des Gebirges herau und stellenweise in dieses hinein. § 64. 2. Das Elster-Gebirge ist wie der Böhmerwald au die Hochfläche des Fichtel- gebirges angelehnt. Dies niedrige Plateau fällt nach S.o. steil ab und senkt sich nach N. allmählich zu der hügeligen, wiesenreichen und waldgeschmückten, an- mntigen Schieferplatte des Vogtlaudes. Die Elster hat in diese sanft geneigte . Hochfläche ein tiefes Tal eingegraben, in dem die alte Handelsstraße und die Eisen- bahn von Leipzig nach Eger dahin ziehen. — Nach O. folg: ohne besonders Hervorlretende natürliche Grenze das höhere § 65. 3. Erzgebirge. Es besteht aus Gneis, Schiesergesteinen, Granit im O. auch aus vulkanischen Gesteinen und streicht so lang wie die Linie Berlin- Stettin in n.ö. Richtung bis zum Elb-Saudsteingebirge. Bon N. steigt es so allmählich au, daß es hier gar nicht den Eindrnck eines Gebirges, sondern nur den eines Hügellandes macht, dagegen fällt es mit schroffem Abfall nach S. ab. Hier erhebt sich hart am Rande, nur 7,5 km vom Egertal, dagegen 75 km von der Leipziger Tieslandsbncht entfernt, der Keilberg bei Ioachimstal in Böhmen noch 100 m über Brockenhöhe. Dicht n. liegt der fast gleich hohe Fichtelberg bei Oberwiesental in Sachsen. Nach N. haben die Zwickauer und die Freiberger Mulde mit ihren Nebenflüssen und kleine Elbzuflüsse das Ge- birge vielfach zerklüftet, nach S. stürzen nur kurze, reißende Gebirgsbäche in die Talniederung ab. Der oft mit moorigen und sumpfigen Stelleu bedeckte Rücken ves rauhen, Niederschlag- und waldreichen Gebirges verläuft ohne tiefere Paß- einfenkuugeu, hatte darum früher keine Verkehrsstraßen, wird jetzt dagegen von drei Eisenbahnen, die ihn überschreiten, erschlossen. Das Gebirge hat seinen Namen von dem jetzt freilich sehr geminderten Erzreichtum. Es ist als einer der Hauptsitze der hoch entwickelten sächsischen Industrie das am dichtesten be- wohnte Mittelgebirge der Erde. An seinem Fuße gedeiht der Ackerbau, und hier finden sich ergiebige Kohlen- und auch Eiseulager, welche die großartige sächsische Industrie erzeugt haben: vom Fichtelgebirge n.ö. bis zur Freiberger Mulde Baum- woll-, am S.-Rande der Leipziger Tieslandsbucht Woll-, um Chemnitz außerdem Maschinen-Industrie. Auf dem Rücken des Gebirges nähren sich die vom Verkehr- lange abgeschlossenen armen Bewohner durch schlecht bezahlte häuslicke Gewerb-

18. Bd. 2, Ausg. B - S. 84

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 84 — 3. Das Fichtelgebirge. 1. Das Land. Das Fichtelgebirge erhebt sich gleich einem be- deutsamen Eckpfeiler an der Grenze dreier Länder: Bayerns, Sachsens und Böhmens. Doch breitet sich seine Bergmasse fast ganz auf bayrischem Boden aus. In seiner Längen- und Breitenlage nimmt es eine zentrale Stellung ein, da es vom 50. Parallel und dem 12. Meridian ge- schnitten wird, der Deutschland in einen reingermanischen W. und einen germanisch-slavischen O. zerlegt. Das Fichtelgebirge ist kein Gebirgsknoten, wie man früher gemeint hat, sondern ein abge- sondertes kleines, noch nicht 1000 qkm großes Massengebirge, zu dem niedrige Plateaus hinführen. Dennoch bezeichnet man es gern als Mittelpunkt der deutschen Mittelgebirge, um den sich die andern gruppieren. Von den Neben- Himmelsgegenden her streichen vier Gebirgszüge bis nahe an das Fichtel- gebirge: der Frankenwald und Thüringerwald, das Elstergebirge und Erzgebirge, der Böhmerwald und der Fränkische Jura. Nach den vier Haupthimmelsgegenden nehmen vier Flüsse ihren Lauf: nach N. die Saale, nach O. die Eger, nach S. die Naab und nach W. der Main. Demnach bildet das Fichtelgebirge die Wasserscheide zwischen drei großen Stromgebieten: Elbe, Donau und Rhein. Die höchsten Erhebungen des Gebirges sind der Schneeberg (1050 m) und der Ochsenkopf (1030 m), beide im Gebirgswall des Nordwestrandes gelegen. Zu den Merkwürdigkeiten des Gebirges gehört auch der sageureiche Fichtelsee. Das Klima des Gebirges ist rauh und reich an Niederschlägen. Einstmals ganz mit Wald bedeckt, zeigt es auch heute uoch zahlreiche große Waldbestände. Mächtige Tannen und Fichten steigen bis zu den Gipfeln der Berge empor und verleihen dem Berglande jenen düsteren Charakter, der einen so wirksamen Gegensatz zu der benachbarten freundlichen Mainebene bildet, die zudem durch ihre Fruchtbarkeit von dem wenig ergiebigen Gebirgsboden absticht. 2. Die Bewohner. Das Fichtelgebirge ist trotz seiner rauhen Natur stark bevölkert. Auf 1 qkm wohnen 75—100 Leute. Doch zählt von den überaus zahlreichen Siedelungen keine über 6000 E. Die Bewohner gehören zum fränkischen Volksstamm und sind evangelischer Konfession. Sie sind ein frohes, friedliches und sehr arbeitsames Bergvolk, das iu seinem Wesen noch viel Ursprüngliches und Naturwüchsiges bewahrt hat, trotzdem ihr Gebirgsländchen von Eisenbahnen umzogen und von trefflichen Kunststraßen durchzogen ist. Die Hauptbeschäftigungen sind Landwirtschaft, Gebirgsindustrie und Berg- und Hüttenbau. Der Ackerbau ist im ganzen wenig lohnend und beschränkt sich hauptsächlich auf den Anbau von Hafer, Kartoffeln und Flachs. Die saftigen Bergwiesen nötigen nebenbei zu lohnender Viehzucht. Doch müssen die Leute auch noch zu andern Hilfsmitteln ihre Zuflucht nehmen, um die Bedürfnisse eines einfachen, oft ärmlichen Lebens zu decken. In den dichten Wäldern sammelt der arme Mann die reichlich vorkommenden Heidel- und Preißelbeeren,

19. Geographie - S. 2

1905 - Gießen : Roth
2 Deutschland. a) Die Allgäuer Alpen zwischen Bodensee und Lech. b) Die Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn. Sie bilden den Kern des deutschen Alpengebiets mit der 3000 in hohen Zugspitze. c) Die Berchtesgadener Alpenheim, ein Teil der Salzburger Alpen zwischen Juu und Salzach. Hier der Königssee, der mit seinem dunkelgrünen Wasser ein 8 km langes und 1,5 km breites Tal ausfüllt. Mauerartige Gebirgs- wände begleiten seine Ufer. Sein westliches Ende bespült den Fuß des 2700 m hohen Watzmann. Der Jura erstreckt sich vom Rhoneknie südwestlich des Genfer Sees bis zum Fichtelgebirg. Er besteht aus Kalk und gliedert sich in drei Teile. Der südlichste und höchste Teil, der Schweizer Jura, besteht aus 5 fast parallelen Zügen und erstreckt sich bis zum Rheine. Er steigt bis zu 1700 m an. — Der Schwäbische Jura zieht von den Quellbächen der Donau bis zur Wörnitz. Er bildet eine höhlenreiche, wasserarme kahle Hochfläche, der einzelne steile Kegelberge vorgelagert sind, wie der Hohenzollern im W., der Hohenstaufen im O. u. a. Die südwest- liche Hälfte führt auch den Namen Rauhe Alb-. — Der Fränkische Jura erstreckt sich von der Wörnitz in einem Bogen bis zum Fichtelgebirg. Der ans Fichtel- gebirg anstoßende Teil, berühmt durch seine hübschen Täler, seine Tropfsteinhöhlen und die in denselben angehäuften Tierkuocheu, heißt auch die Fränkische Schweiz. Das Fichtelgebirg schließt sich nordöstlich an den Fränkischen Iura an. Es liegt in der Nordostecke des Königreichs Bayern. Seine höchsten Punkte sind der Schneeberg (1100 m) und der Ochsenkopf. Von hier fließen vier Flüsse ab: der Main nach Westen, die Naab nach Süden, die Eger nach Osten, die Saale nach Norden. Nach Nordost, Südost, Südwest und Nordwest erstrecken sich von hier aus vier Gebirgszüge. Welche? Der Böhmerwald zieht südöstlich vom Fichtelgebirg bis zur Donau. Er hat seine höchsten Punkte im Süden, nämlich den 1560 m hohen Arber und die Rachel. Der südwestliche Teil des Böhmerwaldes, der durch den Fluß Regen ab° getrennt wird, führt den Namen Bayerischer Wald. Der Böhmerwald ist im Innern rauh und wild. Ausgedehnte Strecken erinnern durch ihre Unwegsamkeit geradezu au den Urwald. Daß aber der Böhmerwald der Schauplatz grausiger Raub- und Mordgeschichten sei, ist eine Legende. Die dunkle Wäldernacht birgt keine Gefahren; die Wege sind sicher, und die einfachen Bewohner sind gutherzig und gefällig. Die große oberdeutsche Hochebene wird von den bisher betrachteten Gebirgen eingeschlossen. Wir unterscheiden: die später zu betrachtende Schweizer Hoch- ebene zwischen Alpen, Jura und Rhein, die Schwäbisch-bayerische Hochebene rechts der Donau und die kleinere Oberpfälzische Hochebene links der Donau zwischen dem Fränkischen Jura und dem Böhmerwald. Der Schwäbisch-bayerischen Hochebene eigentümlich sind im südlichen Teile eine Anzahl von Seen und an den Ufern der Flüffe zahlreiche Sumpfniederungen, Moose und Riede genannt, z. B. das Dachauer-, Erdinger-, Donaumoos, Donauried zc. Das Klima ist rauh und unwirtlich, weil die Alpen die wärmeren südlichen Winde abhalten. In der westlichen Ecke dieser gebirgnmrandeten Hochebene, auf dem Schwarz- wald entspringt die Douau. Ihre Quellbäche siud Brigach und Brege, die sich bei Donaneschmgen mit dem Abfluß des dortigen Schloßbrunnens vereinigen. Bis nach Regensburg, ihrem nördlichsten Punkte, folgt die Donau dem Südostabhang des Schwäbischen Jura, um von der Mündung des Regen bis Passau, wo sie uach Osterreich übertritt, der Südostrichtung des Bayerischen Waldes zu folgen. Von Ulm wird sie für Kähne, von Donauwörth für kleine Dampfer schiffbar. Die Nebenflüsse von links sind unbedeutend. Warum? Die Altmühl vom fränkischen Landrücken, die Naab vom? und der Regen vom? münden nn- weit Regensburg. Bedeutender sind die Nebenflüsse von rechts: Die Jller von s

20. Erdkunde - S. 57

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
57 а. Das Elbsandstein- und Lausitzergebirge. Ersteres wird von der Elbe durchbrochen und heißt seiner Naturschönheit halber „die sächsische Schweiz". d. Das Riesen- und Jsergebirge. Im Nieseugebirge liegt der höchste Berg Deutschlands außerhalb der Alpen: die Schnee- oder Riesenkoppe (1600 na). o. Der Glatzer Gebirgskessel, eine rings von Gebirgen eingeschlossene Hochebene. ä. Das mährische Gesenke mit dem 1500 na hohen Altvater. 2. Der Böhmerwald. Er zieht — zuerst entlang der Donau — bis zum Fichtelgebirge, erreicht im Arber an 1500 na Höhe und ist wohl das waldreichste deutsche Gebirge. Im böhmisch- bayerischen Grenzbezirk giebt es sogar noch Urwälder. — Der vom Regen eingeschlossene, steil zur Donau abfallende Teil des Gebirges heißt Bayerischer Wald. 3. Das Fichtelgebirge, ein Massengebirge von geringem Um- fange, ist im Schneeberg 1050 na hoch. Wichtig ist es als Quell- gebiet von vier Flüssen, welche nach den vier Himmelsgegenden strömen: die Eger nach Osten, die Thüringer Saale nach Norden, der Main nach Westen, die Nab nach Süden. 4. Der Frankenwald, ein rauhes, reichbewaldetes Plateau. Der Döbra hat 800 na. 5. Der Thüringerwald, die Fortsetzung des Frankenwaldes, ein liebliches Gebirgsland mit ausgedehnten Laub- und Nadel- wäldern. Höchster Punkt ist der Beerberg (an 1000 na). Eine gefeierte Fernsicht bietet der freistehende Inselsberg. б. Das Weser Bergland. Es erstreckt sich als das nördlichste der deutschen Mittelgebirge keilförmig in die norddeutsche Tiefebene und endigt, immer mehr an Höhe abnehmend, mit dem geschichtlich bekannten Teutoburger Wald. 7. Der Harz. Er ist ein ungegliedertes Massengebirge, das isoliert nördlich des Thüringer Waldes liegt. Höchster Gipfel ist der sagenreiche Brocken (1150 rn). Der Oberharz ist mineral-