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1. Die Geographie in der Volksschule - S. 99

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Ii. Dänemark. 99 Bei diesem Klima kann keine großartige Pflanzenwelt gedeihen, und unsere Getreide- und Gemüsepflanzen finden dort keine Heimat mehr u. s. w. o) Die Bewohner. Welche Beschäftigung kann nach der Landesnatur keine Nahrungsquelle der Isländer bilden? — Der Ackerbau. Welches werden daher wohl hervorragende Einfuhrartikel sein? — Getreide und Gemüse. Statt der Getreidekörner führt man verschiedene Mehlsorten ein. Zu welcher Beschäftigung werden die Weideplätze nötigen? — Zur Viehzucht. Wo werden wir diese Weideplätze zu suchen haben? — An den Gebirgs- abhängen und in den Flußthälern. Welcher Landesstreifen dürfte sich nach der Karte sehr gut dazu eignen? — Das Tiefland an der Südküste. Und doch gehört dasselbe zu den unfruchtbarsten und ödesten Gegenden Islands. Lavasand und vulkanische Asche vom nahen Hekla haben die Weiden vielfach bedeckt, und auch unfruchtbare Moorstrecken ziehen sich weithin. (Wiederholen.) Wo liegen nun wohl die besten Weideplätze? — In den Flußthälern und an den Gebirgsabhängen der Nordküste. Dieser Landesteil ist daher trotz seines rauheren Klimas auch der am meisten bewohnte. Rinder und Pferde haben beim Isländer eine Heimat gefunden. Den größten Nutzen gewährt ihm aber das Schaf. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch und wird in großen Herden gehalten. Die Renntiere leben wild in Herden. An Raubtieren kommen der Eisbär und der Schneefuchs vor. Unter den Pflanzen ist für den Isländer das is- ländische Moos, eine Flechtenart, sehr nützlich. Er sammelt es in großer Menge und bäckt eine Art Brot daraus. Weil es als Heilmittel gegen Brustkrankheiten sehr geschätzt ist, bildet es einen bedeutenden Handelsartikel. Was liefert das Meer den Bewohnern? — Meerfische und Robben. Auch der Walfisch und der nordische Hai zeigen sich an Islands Küsten und werden von den Bewohnern gejagt. An den Küsten nisten die Eider- gänse, deren Dunen einen bedeutenden Handelsartikel bilden. Nenne andere Ausfuhrartikel! — Thran, Fischbein, Wolle, Pelzwaren. Welche Haushaltungsartikel müssen eingeführt werden? Welches ist die wichtigste Handelsstadt? — Reykjavik. Der Name bedeutet Rauchbucht. Sie ist nicht größer als ein großes deutsches Dorf. Beschreibe ihre Lage! 7*

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1. Unter- und Mittelstufe - S. 66

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
66 Nachbarn von Norddeutschland. Vergwerksbesttzer Baldauf, Dresden. Maarartiger Explosionskrater am Fuße der eisbedeckten Krafla in Island Dieses nordische Landschaftsbild ist ebenso typisch für das heutige Island, wie es auch das Aussehen gewisser Eifelgegenden (vgl. S. 39 fg.) zur Eiszeit zu veranschaulichen mag: durch einmalige,' schußartige, vulkanische Explosionen entstehen kraterförmige, steilwandige Vertiefungen, die sich später mit Wasser füllen. Dampfwolken verhüllen auf dem Bilde die Ausbruchsstellen der zahl- reichen Solfataren, und heißen Quellen, die sich im Vordergrunde befinden. Der zwischen Lavablöcken nach rechts abfließende Bach wird durch die heißen Quellen gespeist und hat nichts mit dem abflußlosen Explosionskrater zu tun. „Isländische Moos," welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschätzt ist. Die Bewohner sind nordgermauischer Abstammung. Sie ernähren sich von Fisch- und Robbenfang, dem Einsammeln von Eiderdunen und von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt. An Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur '2/5 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung auf den weidereichen Abhängen der Südwestseite. Dem Mangel an Holz beim Häuserbau wird durch Treibholz, das der Golfstrom an die Küsten treibt, nur zum Teil abgeholfen; das meiste muß eingeführt werden. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Island in großen Mengen vorkommt. Nach Island werden eingeführt Mehl, Gemüse, Kolonialwaren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eiderdunen und Talg. Die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) an der Sw.-Küste ist Sitz der Behörden, hat Buchdruckerei und Zeitungen, ein Gymnasium, kein Ge-

2. (5. bis 7. Schuljahr) - S. 71

1912 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
Westeuropa. 71 „Isländische Moos", welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschätzt ist. Bergrverksbesitzer Baldaus, Dresden. Maarartiger Explosionskrater am Fuße der eisbedeckten Krafla in Island. Dieses nordische Landschaftsbild ist ebenso typisch für das heutige Island, wie es auch das Aussehen gewisser Eifekgegenden (vgl. S. 16) zur Eiszeit zu veranschaulichen vermag: durch einmalige, schußartige, vulkanische Explosionen entstehen kratersörmige, steilwandige Vertiefungen, die sich später mit Wasser füllen. Dampfwolken verhüllen auf dem Bilde die Ausbruchstellen der zahl- reichen Solfataren und heißen Quellen, die sich im Vordergründe befinden. Der zwischen Lavablöcken nach rechts abfließende Bach wird durch die heißen Quellen gespeist und hat nichts mir dem abflußlosen Explosionskrater zu tun. Zeige diesen Bach! Die Bewohner sind nordgermanischer Abstammung. Sie ernähren sich von Fisch- und Robbenfang, dem Einsammeln von Eiderdunen und von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt. Das Renntier lebt wild und wird gejagt. An Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur 2/6 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung auf den weidereichen Abhängen der Südwestseite. Dem Mangel an Holz beim Häuserbau wird durch Treibholz, das der Golfstrom an die Küsten treibt, nur zum Teil abgeholfen; das meiste muß eingeführt werden. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Island in großen Mengen vorkommt. Nach Island werden eingeführt Mehl, Gemüse, Kolonial- waren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eider- dunen und Talg.

3. Europa - S. 135

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 135 — den Getreidebau unmöglich. Man hat es wohl versucht, in geschützten Tälern etwas Gerste und Hafer anzubauen. Aber diese Pflanzen setzen äußerst wenig Köruer an und müssen meistens grün gemäht werden. Anch die Kücheugewüchse, die man in geschützten Gärten zieht, sind ver- krüppelt und kraftlos. Es fehlt eben die nötige Sommerwärme. Der Banmwnchs beschränkt sich auf niedrige Ebereschen, Weiden und Wacholdersträucher. Dagegeu sind die Täler und Bergabhänge reich an Gräsern und sonstigen Futterkräutern; auch ist Island reich an Moos- und Flechtenarten, die oft die ödesten Felsen überziehen. Eine sehr nützliche Flechtenart ist das „isländische Moos", welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschützt ist. Die Bewohner sind nordgermanischer (skandinavischer) Ab- stammung. Sie ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, dem Ein- sammeln von Eiderduueu und. von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt. Au Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur 2/5 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung ans den weidereichen Abhängen der Nord- und Südwestseite. Dem Mangel an Holz beim Häuserbau wird durch große Mengen Treibholz abgeholfen, das der Golfstrom an die Küsten treibt. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Island in großen Mengen vorkommt. Er wird neben Holz und Rasenplatten auch zum Häuserbau benutzt. Nach Island eingeführt werden Mehl, Gemüse, Kolonialwaren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eiderduueu und Talg. Tie Isländer zeigen in ihrer entlegenen Heimat viel Sinn für Bildung und Wissenschaft. Obwohl keine Volksschulen bestehen, findet man doch kaum einen Isländer, der nicht lesen und schreiben könnte. Die alten nordischen Götter- und Heldensagen haben sich bei den Isländern am -schönsten erhalten. („Edda".) Von den Normannen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts entdeckt, wanderten (874) Norweger nach Island ein und gründeten hier einen freien Staat, dessen Bürger im Jahre 1000 das Christentum annahmen. Nach mancherlei innern Wirren kam die Insel im 13. Jahrhundert an Norwegen und 1381 mit diesem an Dänemark. Heute hat sie eine eigene Verfassung und ein eigenes Parlament (Althing). Die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) an der Sw.-Küste (4000 E.) ist Sitz der Behörden, hat Bnchdruckereieu und Zeitungen, ein Gymnasium, kein Gefängnis, eine öffentliche Bibliothek, und zwar die polnächste der Erde. Im Sommer ist R. durch regelmäßige Dampfschiffahrt mit Dänemark verbunden. Dänische Kolonien: 88500 qkm mit 43 Tsd. E. Grönland und westindische Inseln (St. Croix. St. Thomas, St. John). — Am 23. Jan. 1902 ist vermittels Kaufvertrags die Abtretung der w e st i n d i s ch e n Inseln «n die Vereinigten Staaten von Nordamerika eingeleitet worden.

4. Bd. 2, Ausg. B - S. 243

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 243 — Bei seiner nördlichen Lage und Gebirgsnatnr hat Island ein rauhes Seeklima. Zwar wird dasselbe einerseits durch den Golf- ström etwas gemildert, aber andererseits bringt die Polarströmung Kälte und große Mengen Treibeis an die Nordküste, von dem eisige Winde und ungesunde Nebel ausgehen. Ein derartiges Klima macht den Getreidebau unmöglich. Man hat es wohl versucht, in geschützten Tälern etwas Gerste und Hafer anzubauen. Aber diese Pflanzen setzen äußerst wenig Körner an und müssen meistens grün gemäht werden. Auch die Küchengewächse, die man in geschützten Gärten zieht, sind ver- krüppelt und kraftlos. Es fehlt eben die nötige Sommerwärme. Der Baumwuchs beschränkt sich ans niedrige Ebereschen, Weiden und Wacholdersträncher. Dagegen sind die Täler und Bergabhänge reich an Gräsern und sonstigen Futterkräutern; auch ist Island reich an Moos- und Flechtenarten, die oft die ödesten Felsen überziehen. Eine sehr nützliche Flechtenart ist das „Isländische Moos," welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschätzt ist. Die Bewohner sind nordgermanischer (skandinavischer) Ab- stammung. Sie ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, dem Ein- sammeln von Eiderdnnen und von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt. An Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur 2/5 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung auf den weidereichen Abhängen der Nord- und Südwestseite. Dem Maugel an Holz beim Häuserbau wird durch große Mengen Treibholz abgeholfen, das der Golfstrom an die Küsten treibt. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Jslaud in großen Mengen vorkommt. Er wird neben Holz und Rasenplatten auch zum Häuserbau benutzt. Nach Island eingeführt werden Mehl, Gemüse, Kolonialwaren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eiderduuen und Talg. Die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) an der Sw.-Küste (4000 E.) ist Sitz der Behörden, hat Buchdruckereien und Zeitungen, ein Gymnasium, kein Gefängnis, eine öffentliche Bibliothek, und zwar die polnächste der Erde. Im Sommer ist R. durch regelmäßige Dampfschiffahrt mit Dänemark verbunden. 16*

5. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 111

1914 - Langensalza : Beltz
Vili. Großbritannien und Irland. 111 es in dem steinigen und gebirgigen Lande fast gar keine Wege gibt, muß man reiten und alle Lasten auf dem Rücken der Pferde fortschaffen. Die Schafzucht liefert den Bewohnern Wolle, Felle und Fleisch. Junge Lämmer zieht man in der Wohnstube auf; denn gar oft suchen fürchterliche Stürme Island heim. Sie werfen Menschen und Tiere nieder und peitschen das Meer zu Staubwolken auf, die als feiner Staubregen auf das Land fallen. Da die Winter verhältnis- niäßig mild sind, können die Isländer die erwachsenen Schafe und Pferde im Freien lassen. Die Fischerei bringt reiche Erträge. Die isländischen Gewässer zeichnen sich durch ihren großen Fischreichtum aus. Die Fische lieben das laue Wasser des Golfstroms. Ein großer Teil der Isländer betreibt daher regelmäßig Fisch- fang. Die Flüsse liefem Lachse und Forellen. In der isländischen See fischen auch viele fremde Fischerflotten, wie z. B. die englische, die holländische, die französische, und selbst die deutsche wagt sich seit neuerer Zeit mehr und mehr bis dahin vor. Freilich ist die Fischerei nicht gefahrlos. Schon manches Fischer- boot oder Fahrzeug ward vom Sturme überrascht und in den Grund gebohrt. Daneben fangen die Isländer viele Seevögel und sammeln deren Eier und Daunen. Freilich suchen sich die Seevögel zu ihren Brutplätzen die unzugäng- lichsten Klippenufer aus. Die isländische Küste bietet ihnen da recht willkommene Plätze. Fällt doch an vielen Stellen das Land 100 bis 400 na steil ins Meer ab. Trotzdem lassen sich die kühnen Isländer nicht abschrecken. Sie binden sich fest an ein Seil, das 100 bis 400 in lang ist. Dann lassen sie sich hinunter, neh- men die Nester aus und lassen sich wieder emporziehen. Aus Island führt man Fische, Wolle, Eiderdaunen, Seehundsfelle und Tran aus; eingeführt werden Holz, Getreide und andere Lebensmittel. Auf Island und den Färöer haben sich die alten Sagen von Siegfried und den Nibelungen, sowie von Wodan und den übrigen Göttern noch am reinsten erhaltein In den langen Winter- nächten erzählen sie die Eltern ihren lauschenden Kindern. Vili. Großbritannien und Irland. 1. Seine Lage und seine Grenzen. Nördlich von Frankreich liegen zwei große Inseln nebst mehreren kleinen. Man nennt sie britische Inseln. Die größte Insel heißt Großbritannien, die große Irland. Großbritannien zerfällt in zwei Länder, in England und Schottland. Nordwestlich von Schottland liegen die Hebriden; nordöstlich dagegen liegen noch zwei Inselgruppen, die O r k n e y - und Shet- landinseln. Außerdem gibt es noch viele kleine und kleinere Inseln, zu- sammen gegen 900. Alle zusammen bilden das „Vereinigte Königreich Groß- britannien und Irland". Doch sagt man meistens kurz Großbritannien, oder Britannien oder England. Das ganze Land liegt mitten im Meere. Im Westen bespült der Atlan- tische Ozean die Küsten, im Osten die Nordsee; im Süden trennt das Ärmel- meer oder der Kanal àigland von Frankreich; im Norden begrenzen der At- lantische Ozean und die Nordsee die britischen Inseln. Am schmälsten ist die Straße von Calais, nämlich nur reichlich 30 km (6 bis 7 Stunden). Britannien ist daher ein vollständiger Inselstaat und umfaßt alle Inseln. Zu Britannien gehören noch einige Inseln nahe an der Küste der Normandie; es sind die nor- mannischen Inseln zwischen der Normandie und Bretagne.

6. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 156

1908 - Trier : Stephanus
— 156 — Kastanie. Ostasien ist das Vaterland vieler Gewürze (Zimt, Pfeffer, Muskat) und Palmen (Sago- und Kokospalmen), des Brotbaums, des Reises, des Zuckerrohrs und einiger Arten von Baumwolle. Der Reis ist eine wichtige Nahrungspflanze; denn es nähren sich mehr Menschen davon als von irgend einem andern Gewächs. In China wird seit den ältesten Zeiten der Teestrauch gebaut, und in Arabien hat der aus Afrika stammende Kaffee eine zweite Heimat gefunden, Asien ist auch die Heimat fast aller Haustiere. Es stammen daher Pferd, Rind, Ziege und Schaf. In den Ebenen Indiens weiden die riesigen Elefanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauert der Tiger auf seine Beute; in den großen Strömen haust das Krokodil; in den Wüsten lebt der Strauß und in den Steppen der Büffel und der wilde Esel; in deu Waldungen halten sich Schlangen auf, die teils durch ihr Gift, teils durch furchtbare Stärke Menschen und Tieren gefährlich werden. Affen und Vögel mit herrlichem Gefieder beleben die Baumgipfel. In China kommt die Seidenraupe vor. An Mineralien liefert Asien Gold, Silber, Eisen, Blei, Quecksilber, Zinn, Steinkohlen, Edelsteine u. a. 7. Die Bevölkerung ist sehr ungleich verteilt. Am dünnsten ist sie in Sibirien und auf dem inneren Hochlande (auf 1 qkm höchstens 1 Einwohner), am dichtesten dagegen im Osten (China und Japan) und im Tiefland von Hindostan. Im südlichen Asien wohnen in einem Gebiete, das an Größe Vs des Erdteils ausmacht, 9/'i0 seiner Bewohner. Drei Menschenrassen, die mongolische, kaukasische und malaiische, sind in Asien vertreten. Die Mongolen, etwa s/5 der Be- völkerung, haben vorzugsweise den Norden und Osten Asiens (Sibirien, Japan, China und Hinterindien) inne. Die kaukasische Rasse wohnt im Süden und Westen (in Arabien, Armenien, Persien, Vorderindien). Die Malaien sind hauptsächlich auf dem Ostindischen Archipel zu Hause. Wenn auch von Asien aus das Christentum sich über die ganze Welt ausbreitete, so lebt doch der größte Teil seiner Bewohner, etwa 700 Millionen, d. i. nicht ganz % der sämtlichen Erdbewohner, in der Nacht des Heidentums, über 100 Millionen sind Mohammedaner und nur 20 Millionen (meist griechische) Christen. Auch die Bildung und die Beschäftigung der Bewohner sind sehr verschieden. Im äußersten Norden wohnen vornehmlich Jäger- und Fischervölker, welche in be- ständigem Kampfe mit den Schrecknissen der Natur leben, bald hier, bald dort ihre Zelte oder Hütten aufschlagen und auf der untersten Kulturstufe stehen. Mittelasien ist die wahre Heimat der auf einer höhern Kulturstufe stehenden Hirtenvölker, die mit ihren Herden von Pferden, Rindern, Kamelen und Schafen unstet von Weideplatz zu Weideplatz wandern. 5/G der Bewohner aber sind Ackerbau, Kunst und Gewerbe treibende seßhafte Stämme, welche auf den Außenrändern im Osten, Süden und Westen wohnen. Beinahe % von ganz Asien steht unter der Herrschaft europäischer Staaten. Iii. Wie kann der Name Asien erklärt werden? Inwiefern ist Asien der Riese unter den Erdteilen? Gib seine Grenzen an I Inwiefern ist seine Lage günstig ? (Verbindung mit den benachbarten Erdteilen) Von welchen! Nutzen war das für

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 71

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
71 2) Jütlands 457 □ M.: Aalborg, H. 10,000 E.. Friedericia am klei- nen Belt. 3) Die Färöer, 24 (ssi M., sind kable, baumlose Felseninseln, welche von ungefähr 10.000 Menschen bewobnt werden. Diese beschäftigen sich mit Fischfang, Viehzucht, Strumpfstricken rc. Obwohl nur eine Schule auf eiuer großem Insel ist, so kann doch das Landvolk lesen und schreiben, weil jeder Hausvater am Abend seine Kinder zu unterrichten pflegt. Diese Inselgruppe erfreut sich eines für ihre nördliche Lage sehr milden Klima's. (Vergl. 8 126 1.) 4) Island, eine 1870 □ M. große Insel mit schauerlichen Einöden, Schnee- und Eisbergen, vulkanischen Ausbrüchen (Hekla 4,000', die beiden Geyser 80 — 90' hoch), ist nur an den Küsten bewohnbar. Hier allein finden sich Weideplätze und von Bäumen die Birke. Getreide kann auf Island nicht gebaut werden, woran der unbeständige Sommer Schuld ist. Den Mangel an Holz muß Torf und Treibholz ersetzen. Brot wird nur für die Reichen gebacken; die ärmeren Leute leben von Fischen, Milch, Seevögeln und Eiern. Aus isländischem Moose macht man auch eine Art Mehl, das zu Speisen verwandt wird. Ein theurer Handelsartikel sind die Eiderdaunen, welche man von den Nestern der Vögel nimmt. Die Einwohner (67,000) können fast alle lesen und schreiben, lieben ihre Heimath und die mit ihr verwebten Geschichten und Sagen. Hauptort ist Reikiatiik, 900 E., mit eiuer Sternwarte, Apotheke, einem Lyceum und einer Bibliothek von 5000 Bänden. 8 56. Deutschland im Allgemeinen. i 11,461 Q.-M.f 46 Millionen Einwohner.) A. Das Fand. Deutschland, als Land des deutschen Volkes, reicht so weit, als deutsch gesprochen und gedacht wird, als man sich nach Abstammung und seit Jahr- tausenden ausgeprägten Sitten als ein Ganzes fühlt. Dieses Deutschland bildet die Mitte Europas und wird darum und wegen des großen Ein- flusses , den es auf alle seine Nachbarländer ausübt, mit Recht das Herz dieses wichtigen Erdtheils genannt. Es verbindet den äußersten Süden mit dem Norden, das östlichste Land, Rußland, mit dem westlichsten, Frankreich; es erstreckt sich von der Nord- und Ostsee bis zum adriatischen Meer, vom Rhein bis zur March, von der Eider bis zur Etsch. Sein Boden vereinigt die Formen aller eu- ropäischen Länder; an der nördlichen Küste der Ost- und Nordsee, ebenso am Mittelrhein itnb an der March, findet sich Tiefland, am Südrande stei- gen die himmelhohen Alpen empor, deren Gipfel mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Zwischen diesen äußersten Gegensätzen liegen die Hoch- ebenen, die Gebirge und das Hügelland des mittleren Deutschlands. Da streichen Ketten nach allen Richtungen und bilden die Wasserscheide zwisckcn den deutschen Strömen Rhein, Weser, Elbe, Oder und Donau und ihren

8. Realienbuch - S. 130

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
130 Ii. Erdkunde. hoher Blüte. Daher ist Kopenhagen (d. h. Kaufmannshafen; 590) ein wichtiger Handelsplatz geworden. 3. Die Bewohner find Germanen und bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Für die Volksbildung wird sehr viel getan. — Deutschland erhält aus Dänemark vorwiegend Erzeugnisse der Viehzucht (Pferde, Kühe, Milch, Butter) sowie Seefische; dagegen liefert es dorthin lvebwaren, Maschinen, Getreide, Zucker und Steinkohlen. Zu Dänemark gehören Vornholm (Lage!) und die große Insel Island (Lage!). Huf Island befinden sich einige tätige Vulkane, und heiße Springquellen („Geysirs") schleudern von Zeit zu Zeit Wasserstrahlen bis zu einer höhe von 30 w empor. Ein großer Teil des gebirgigen Landes ist mit Gletschern bedeckt. Schafzucht und Fischfang bilden die Haupt- beschäftigung der Bewohner. 14. Skandinavien. Die Halbinsel hängt im Nordosten (Finnland) mit dem Kumpfe Europas zu- sammen. von welchen Meeren wird sie begrenzt? — Den westlichen Teil der Halb- insel nimmt das Königreich Norwegen, den östlichen das Königreich Schweden ein. Ersteres ist kleiner, letzteres größer als das Königreich Preußen. 1. Die Westküste und dar Hochland, a) Der Westküste sind zahllose kleine Felseninseln, „Schären", vorgelagert, die bei Stürmen das Sand vor der Gewalt der wogen schützen. Der Schiffahrt aber können sie überaus gefährlich werden. Das Hochland, das steil zur Küste abfällt, wird von langen, tiefen Tälern, den Fjorden, durchzogen, in die das Meer eingedrungen ist. Da die rauhen Gstwinde fern gehalten und die Winter durch einen warmen Meeresstrom (Golfstrom) gemildert werden (Klima?), bleibt die Westküste bis zum Nördlichen Eismeer das ganze Jahr hin- durch eisfrei (Bedeutung für die Schiffahrt!). Uuf dem schmalen Küstensaume wird Ucker- und Obstbau betrieben. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist jedoch die Fischerei (Hering, Dorsch). Besonders Bergen (80) hat als Fischmarkt großes Unsehen erlangt. Die nördlichste Stadt Skandinaviens wie der Erde überhaupt ist hammerfest (2). b) Das Hochland, dessen Berge bis zu 2600 m aufragen, wird von Schnee- feldern, Gletschern, kleinen Seen und Sümpfen bedeckt. Wald ist nur in den östlichen Tälern anzutreffen. Uuch der Graswuchs ist kümmerlich; Moose und Flechten über- ziehen den Boden. Besonders häufig findet sich die Kenntierflechte, die im Norden weite Flächen bedeckt. Sie bildet die Hauptnahrung des Kenntieres (Ubb. S. 131), das von den Lappen, einem mongolischen volksstamme, gezähmt ist und ihnen den Uufenthalt in den unwirtlichen Gegenden ermöglicht (warum?). — 3 m Süden gehen die Hochflächen in ein anmutiges Hügelland über, das fruchtbar und daher wohl angebaut ist. Buch große Waldungen befinden sich hier. 3n dieser so begünstigten Gegend liegt Kristiania (240; Universität), die Hauptstadt des Königreiches Norwegen. 2. Dar Hügelland und die Ostseeküste, a) Da sich das Land in mehreren Terrassen nach Osten senkt, haben die vielen Flüsse, die vom Hochlande zur Ostsee strömen, einen reißenden Lauf (Wasserfälle!). Sie können daher nur zur Holzflößerei benutzt werden. Unter den zahlreichen Seen ist der wenersee der größte (etwa 10mal so groß als der Bodensee). Sein Ubfluß zum Kattegat, der Göta-Elf (d. h. Göta- Fluß), ist schiffbar gemacht worden, Uußerdem hat man den wenersee durch einen Kanal mit dem Wettersee und diesen wieder mit der Ostsee verbunden (Bedeutung?). b) Die ganze Ostseite der Halbinsel hat Landklima. Da sich im südlichen Schweden guter Uckerboden findet, wird dort Landwirtschaft und Viehzucht getrieben.

9. Die Geographie in der Volksschule - S. 115

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 115 zur Meereshöhe hinab, so daß die steilen Gebirgsmauern, malerischen Zacken, die größtenteils schneebedeckten Bergesspitzen, die weiten Hochflächen auf den Beschauer den Eindruck machen, als befände er sich in einer Hochgebirgs- landschaft. Die zahlreichen Gebirgsseen und wilden Bergströme erhöhen noch den eigenartigen Eindruck. Der höchste Berg lst der Ben-Nevis, höher als die höchsten Berge des Erzgebirges. (Abfragen.) — Wie wird diese Ge- birgsnatur auf das Klima einwirken? — Sie trägt dazu bei, das Klima rauh, die feuchte Luft nebelig zu gestalten; die vielen Niederschläge werden vielfach in der Form von Schnee auftreten. Der felsige Boden ist überwiegend unfruchtbar. In Thälern und auf Höhen ziehen sich oft weite Moorflächen hin. Nur in manchen Flußthälern und im östlichen Flachlande finden sich fruchtbare Gegenden. Welche Be- schäftigung werden hier die Bewohner treiben? — Ackerbau. — Die Haupt- getreideart ist Hafer; aber im östlichen Tieflande wird auch viel Roggen und Flachs angebaut. Welcher Handelsartikel wird aus letzterem bereitet? — Die schottische Leinwand. — Nennt die wichtigste Hafenstadt an der Ostküste! — Aberdeen (äbberdin). — Welche Nahrungsquelle außer Seehandel bietet das Meer den Anwohnern? — Sie treiben Fischsang. — Besonders ist an der Nordseeküste der Heringsfang bedeutend, auch an der ganzen Küste der Lachsfang und der Fang des Kabeljaus lohnend. Die Hochschotten treiben auf den weidereichen Gebirgsabhängen Vieh- und Schafzucht. Auch züchten sie die kleinen, ausdauernden Hochlands-Ponies und treiben in den Gebirgsseen Fischfang. Welcher Völkerfamilie gehören sie an? Sie haben in ihren Bergen die Sitten und bunten Trachten der Väter treu bewahrt. Die rauhe Natur ihrer Heimat härtet sie ab, und sie erreichen bei ihrem einfachen Leben ein hohes Alter. Die schönen Sagen ihrer Väter pflanzen sich bei ihnen durch trauliche Erzählungen am häus- lichen Herd von Geschlecht zu Geschlecht fort. (Abfragen!) Zusammenfassung: Schildere Land und Leute in Mittel- schottland! 4. Nordschottland. Welche Übereinstimmung mit Mittelschottland zeigt Nordschottland in Bezug auf seine Bodengestaltung? — Die nordschottischen Gebirge bilden im Westen ebensalls zerklüftete Steilufer und gehen nach Nordosten in ein schmales Küstenslachland über. — Das ganze Gebirge heißt das kaledonische Gebirge. Vergleiche seine Höhe mit dem mittelschottischen Gebirge. — Es ist niedriger. Es hat auch weniger tiefe Thäler, mehr ausgebreitete Hochflächen und ist rauher und unwirtbarer als das Gebirge Mittelschottlands. Anhaltende, kalte Nebel, viele Stürme, lange, naßkalte Winter, kahle Felsen, weite Moor- 8*

10. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 36

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
36 Dänemark. „Isländische Moos," welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschätzt ist. Die Bewohner sind nordgermanischer Abstammung. Sie ernähren sich von Fisch- und Robbenfang, dem Einsammeln von Eiderdunen und von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt. An Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur 2/5 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung auf den weidereichen Abhängen der Südwestseite. Dem Mangel an Holz beim Häuserbau wird durch Treibholz, das der Golfstrom an die Küsten treibt, nur zum Teil abgeholfen; das meiste muß eingeführt werden. Als Brennmaterial dient der Tors, welcher auf Island in großen Mengen vorkommt. Nach Island werden eingeführt Mehl, Gemüse, Kolonialwaren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eiderdunen und Talg. Die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) an der Sw.-Küste ist Sitz der Behörden, hat Buchdruckerei und Zeitungen, ein Gymnasium, kein Gefängnis, eine öffentliche Bibliothek, und zwar die polarnächste der Erde. Im Sommer ist R. durch regelmäßige Dampfschiffahrt mit Dänemark verbunden. c) Auswärtige Besitzungen. Der heutige Dänische Staat ist nur der Rest eines früher mächtigen und blühenden Reiches. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war das Land, auf seine günstige Übergangslage zwischen Skandinavien und Mitteleuropa, zwischen Ostsee und Atlantischem Ozean gestützt, die führende Macht unter den nordischen Reichen in Handel und Kultur. Die Rückbildungen, welche das Land seitdem erfahren hat, hängen innig zusammen mit dem Erstarken seiner staatlichen Nachbarn (Schweden, England, Preußen). Seine heutigen auswärtigen Besitzungen in Westindien (St. Thomas, St. Croix und St. John) sind wirtschaftlich und politisch für das kleine Land von wenig Wert, weshalb die Vereinigten Staaten, für die besonders der günstige Hafenplatz von St. Thomas Wert hat, schon mehrfach in Ver- kaufsverhandlungen mit Dänemark eingetreten sind. Auch die dänischen Nebenländer (Grönland, Island und die Färöer), hart an die Grenze des menschlichen Lebensraumes gerückt, besitzen bei dem Mangel an Mineral- schätzen nur eine untergeordnete Bedeutung. 5. Übersichtstafel für Nordwesteuropa. (. Staaten. ______________ Staaten qkm Einw. auf 1 qkm 1. Frankreich 536 000 fast 40 Mill. 74 (Monaco 1,5 15 000 10 000) 2. Niederlande 33000 fast 6 Mill. 177 3. Belgien . fast 30 000 säst 7-/- „ 253 4. Luxemburg 2 600 i/4 95 5. Großbritannien und Irland . . 315000 46 „ 145 6. Dänemark (ohne Nebenländer) 39000 23 . " / 4 tt 67

11. Theil 1 - S. 54

1876 - Langensalza : Greßler
54 sind aber wieder mit einander verbunden und bilden auf diese Art die ganze Wohnung. Die äußern Wände bestehen aus Torf; an der Außenseite pflegt man sie mit Rasen, Erde oder Steinen zu belegen, wodurch sie noch dicker werden. Die innern Wände sind gleichfalls aus Torf, aber nicht so dick. Jedes Gemach hat sein eigenes Dach, durch das, vermittelst Glasstücken oder dünner Schaf- haut, das Licht hineinfällt; nur die Häuser der Vornehmen haben an der Vorderseite kleine Fenster mit Glasscheiben. — Die Haupt- beschäftigung der Isländer ist Viehzucht und Fischfang. Die Fischerei fängt mit dem Februar an. Alsdann ziehen viele Bewohner an die westlichen und südwestlichen Küsten. Mitgenommen wird Butter, geräuchertes Fleisch und ein guter Schafpelz. Als Leckerei nimmt man auch wohl ein wenig Roggenbrot und Branntwein mit. Auf der Reise ist der Isländer in jedem Hause willkommen, wo er ankommt, und zahlt selten etwas für die Bewirthung; so reist mancher 40 bis 50 Meilen mitten im Schnee und in Dunkelheit, denn im Februar ist es noch wenig Tag aus Island. An der Küste angekommen, verdingt er sich bei dem Besitzer eines Bootes, verpflichtet sich bis in die Mitte des Mai zu dienen, und erhält dafür einen Antheil an dem Fang. Täglich gehen die Boote 8 bis 12 Stunden in die See, und die Leute halten in der Finsterniß und der starken Kälte so lange aus dem Meere aus, ohne etwas Anderes als saure Milch zu genießen. Am Ufer sind eine Menge kleine Häuser, Kothen genannt, die aber nur zur Zeit der Fischerei bewohnt sind; hier werden die Fische gereinigt, gespalten und ge- trocknet, wobei die Frauen helfen. Im Mai gehen die Leute wieder nach Hause und lassen ihre noch nicht getrockneten Fische unter Aufsicht eines dort Wohnenden zurück. Im Juni ziehen die Pächter mit ihren verkäuflichen Waaren, als: Talg, Butter, Wolle, an die Küste, erhandeln dafür Fische und bringen diese zum Wintervorrath nach Hause. Die Fische, welche am meisten gefangen werden, sind Kabeljaue, Schellfische, Butten und Schollen. Die Viehzucht erstreckt sich auf die Zucht der Pferde, Schafe und Kühe. Pferde und Schafe müssen sich fast das ganze Jahr selbst ihre Nahrung suchen und be- kommen nur im Winter etwas Heu; die Kühe werden aber regel- mäßig gefüttert und geben daher auch täglich 10 bis 12 Quart Milch. Die isländischen Schafe sind weiß, schwarz und bunt; ihre Wolle ist nicht fein und wird nicht geschoren, sondern gezupft. Sie werden im Mai in die Gebirge getrieben und laufen dort bis im Oktober herum. Dann versammeln sich alle Schafbesitzer mit ihren Knechten zu Pferde, wählen einen Anführer, und treiben unter dessen Leitung alle Schafe zusammen, worauf dann jeder sich die seinigen, die ihm durch Zeichen kennbar sind, aussucht. Die Pferde werden zu den Reisen gebraucht; man befestigt das eine Pferd an den Schwanz des andern, und so entsteht, wenn viele Pferde vorhanden I

12. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Europa und den übrigen Erdteilen - S. 43

1908 - München : Oldenbourg
Europa. 43 lichste Stadt Skandinaviens? 7. Zeichne eine Karte von Norwegen und Schweden! § 53. Das Königreich Dänemark (mit Far-Öer) enthält 39 000 qkm (Hälfte Bayerns) mit 2l/2 Mill. E. 64) und besteht aus der Halbinsel Jütlaud und den Inseln Seeland, Fünen, Langeland, Laaland, Falster, Bornholm und vielen kleineren Inseln der Ostsee. Das Klima ist gemäßigt, aber feucht und veränderlich. Die Küsten sind häufigen Stürmen ausgesetzt. Der Sommer ist besonders in den Heidegegenden oft sehr heiß, der Winter selten so strenge, daß die Gewässer stark zugefrieren. Der Ackerbau, besonders auf den Inseln in blühendem Zustande, ist eine Hauptbeschäftigung der Be- wohner und liefert besonders Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Flachs. Durch ihren Reichtum an Obst ist die Insel Falster bekannt. Großer Reichtum an Torf ersetzt den Mangel an Holz. Die ansehn- liche Viehzucht liefert besonders Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine. Der Fischfang ist ein ergiebiger Nahruntzszweig. Die Industrie ist, von Kopenhagen abgesehen, ziemlich unbedeutend, der Handel aber ausgebreitet. Die Bewohner sind germanischer Abkunft, zeichne:: sich durch Tapferkeit, Bedächtigkeit, Ausdauer und scharfe Beobachtung- gäbe aus, sind aber nicht so zutraulich, herzlich und dieustwillig wie ihre norddeutschen Nachbarn. Sie gehören fast ausschließlich der protestantischen Kirche an. Kopenhagen (477), Haupt- und Residenzstadt, befestigt, bedeutende Seehaudelsstadt und blühende Universität, liegt auf der Insel Seeland. Aarhuus (Orhüs) auf Jütlaud ist die zweitgrößte Stadt (52). Europäische Nebenländer Dänemarks sind: 1. die Far- Oer (d. h. Schafinseln), 25 Vulkanische Inseln, worunter 17 bewohnt sind. Schafzucht, Einsammeln der Eiderdnnen und Eier der Eidergänse und Fisch- und Seehundsfang bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner. 2. Island oder Eisland, 100000 qkm und mit einer Bevölkerung von 70000 E., hat im Innern wilde und steile Gebirge, welche zum Teil vulkanisch sind (Hekla 1560 m hoch). Auf der gauzen Insel findet man heiße Quellen, welche entweder hoch emporfpringen (Geysir) oder ruhig fließen. Beschäftigung der Bewohner: Fisch- und Vogel- fang (Eidergänse). Ein Hanpterzeugnis ist das „isländische" Moos, eine Flechtenart. Reykjavik, d. h. Ranchbucht, von in der Nähe liegenden wärmeren Quellen so benannt, ist der einzige Ort von Bedeutung. Außerdem hat Dänemark Besitzungen in Asien und Amerika (Grönland). 1. Nenne die 6 größten dänischen Inseln der Ostsee! 2. Welcher Teil der Nordsee heißt Kattegat? Skager-Rak? 3. Welche Wasserstraße grenzt an Schleswig und Jütland? 4. An welcher Wasserstraße liegt Kopenhagen ? 5. Welcher

13. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
Die Anfänge und Vorläufer der europäischen Kultur. 9 ihre Ufer treten und alljährlich eine Schicht von Hnmnserde ablagern, die bei dem warmen, gleichmäßigen Klima einen ungeheuern Ernteertrag liefert. Für die Geschichte der Völker ist der Übergang vom Nomadenleben £e&ens= zur Seßhaftigkeit von entscheidender Bedeutung. Zu diesem Übergang sind, soviel wir wissen, die Menschen zuerst in Babylonien und Ägypten gelangt. Hier wurden sie aus Hirten zu Ackerbauern. Mit dem Ackerbau aber beginnt die höhere Kultur der Menschen überhaupt. Denn das Leben der Nomaden bleibt sich gleich durch die Jahrtausende; die Beduinenstämme Arabiens z. B. leben heute noch ebenso wie zu Zeiten Abrahams. Der Nomade muß sein Leben nach den Bedürfnissen seiner Herde einrichten; er treibt sie von Weideplatz zu Weideplatz, von Brunnen zu Brunnen; er kann kein festes Haus gründen, seine Habe nicht über das hinaus vermehren, was er unter dem Zeltwagen auf der Wanderung bergen kann, an keine Beschäftigung denken, die längeres Verweilen an einem Orte fordert; ist der Weideplatz abgegrast, so muß er weiterwandern. Die Herde kann sich nur so weit vermehren, als sie an den Weideplätzen Futter findet, und mit der Größe der Herde ist auch die Kopfzahl der Horde beschränkt. Der Nomade kann wohl ein rasch reifendes Getreide säen, das er im Laufe weniger Monate erntet, seßhaft aber kann er nur werden, wenn er zu einem Orte gelangt, der ihn mit unerschöpflicher Fülle von Gras beschenkt und feine Aussaat mit überreicher Ernte lolmt. Dann beginnt regelrechter Ackerbau, es beginnt Teilung der Arbeit. Der Nomade ist Jäger und Hirt, der Herr ebenso wie der Knecht. Es gibt eine Teilung der Arbeit nur in den ersten Anfängen, die aber auch nicht weiter fortschreiten kann, da die Bedürfnisse gleich bleiben. Auf Teilung der Arbeit aber beruht aller Fortschritt der Kultur. Wie weit mußte diese Teilung bereits durchgeführt fein, als Werke wie die großen Pyramiden entstanden! Eine Menge von Arbeitern war nötig, um das rein Handwerksmäßige zu verrichten, die höchste Kunstfertigkeit in der Bearbeitung von Stein, Holz und Metall mußte schon erworben fein, Ingenieure mußten da fein, die erstaunliche technische Schwierigkeiten zu bewältigen verstanden, und schließlich ein Bauherr, der über die Mittel verfügte, die dazu gehörten, ein so gewaltiges Werk durchzuführen. Auch die Nomadenhorde besitzt eine Verfassung; sie steht unter der Verfassung Führung eines Oberhauptes, das gewisse Ehrenvorrechte genießt, mit den gnaden. Häuptern der Familien Rat und Gericht abhält und den Befehl in der Fehde übernimmt. Aber alle Verhältnisse, Recht, Sitte, Gewohnheit bleiben unverändert; Feindschaft und Freundschaft erben sich zwischen den einzelnen Horden von Geschlecht zu Geschlecht fort. Unter einer Menge von Menschen dagegen, die nach Millionen zählt, Frieden und Ordnung aufrechtzuerhalten, große gemeinsame Arbeiten zu unternehmen, die Mittel zu ihrer Durchführung zu erheben und sicherzustellen, erfordert ein Heer von höheren und niederen Beamten, eine ausgebildete staatliche Gewalt. Das seßhafte Volk ist aber trotz seiner höheren Kultur und besseren Der Nostaatlichen Ordnung nicht in jeder Beziehung dem Nomaden überlegen. Negers Dieser ist in der Regel der bessere Krieger. Die Gewöhnung an große Entbehrungen und beständige Gefahren, die unaufhörliche Übung kriegerischer Tüchtigkeit machen ihn zu einem gefährlichen Gegner; überdies ist die Horde

14. Die Geographie in der Volksschule - S. 100

1897 - Gera : Hofmann
100 Ausgeführte Unterrichtsbeispiele, Was ist nach allen Erörterungen über Islands Bevölkerungsdichtigkeit zu sagen? — Es ist nicht stark bevölkert. Die Insel ist 3 ll2 mal so groß als die Provinz Posen, hat aber kaum so viel Einwohner als die Stadt Posen. Die Isländer gehören zu den nordisch-germanischen Völkern und zeigen in ihrer entlegenen Heimat sehr viel Sinn für Bildung und Wissenschaft. Sehr selten findet man einen Isländer, der nicht lesen kann, und in jedem Hause ist eine kleine Büchersammlung. Am häuslichen Herde werden die alten nordischen Götter- und Heldensagen fleißig erzählt, Sie haben sich bei den Isländern am schönsten erhalten. Weshalb wohl? (Abfragen!) Zusammenfassung: Erzähle von Islands Bewohnern! Der Weg von Island nach Kopenhagen führt über eine felsige Insel- gruppe, die Färöer, d. h. Schafinseln. Die Inseln gehören auch zu Dänemark. Weshalb heißen sie wohl Schafinseln? Die Bewohner haben mit den Isländern in der Beschäftigung viel Ähnlichkeit. (Wiederholen.) Aufgaben zur Übung und Wieder hol u n g. 1. Nenne die Länder, die zu Dänemark gehören! 2. Was hast du von den Größenverhältnissen der Länder gelernt? 3. Nenne die gemerkten Städte und gieb ihre Bedeutung an! 4. Nenne die Meeresstraßen des dänischen Jnselreichs und schildere ihre Eigentümlichkeit! 5. Nenne dänische Kolonien und ihre Bedeutung sür Dänemark! 6. Welche Ähnlichkeit besteht zwischen der Natur Islands und der von Skandinavien? 7. Nenne die Nahrungsquellen der Jüten, Dänen, Isländer! 8. Vergleiche Islands Klima mit dem der dänischen Inseln! Schluß: Lesen bezüglicher Musterstücke aus dem Lesebuch in der deutschen Stunde, Verwertung des Stoffes zu schriftlichen Übungen. Rätsel. Fünf Brüder sind's in deutschen Gauen, Die stets in meinen Spiegel schauen: Ein „Vater" eilt in schnellem Trab Zu mir herab, von mir hinab. — Nimm Kopf und Fuß mir, ich entweiche Alsbald nach einem nord'fchen Reiche. Auf einer Insel steh' ich dort Als Handelsstadt an einem Fjord. (Bodensee — Odense.)

15. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 230

1880 - Sondershausen : Eupel
230 46. Die skandinavischen Länder. Nördlich von uns wohnen unsere Stammesvettern, die Dänen, Nor- weger und Schweden. Jene bewohnen den nördlichen Theil der jütischen Halbinsel (Jütland) und die angrenzenden Inseln; diese wohnen auf der skandinavischen Halbinsel, welche die vereinigten Königreiche Norwegen und Schweden umfaßt. Die Ostseite Jütlands ist hügelig, die Westseite aber ist ein frucht- barer Heidesirich, und die Ebene an der Küste der Nordsee besteht ans Flugsand. Eine Menge kleiner Inseln, die vom Festlande durch das Meer abgerissen sind, umlagern die Westküste. Weit größere Inseln liegen aber an der Ostküste. Die bedeutendsten von ihnen sind Fünen und Seeland; auf letzterer liegt Kopenhagen, die Hauptstadt von Dänemark. Alle diese Inseln sind sehr fruchtbar. Die Hügel find mit prächtigen Buchen und Eichen und mit riesigen Erlen besetzt. Daneben breiten sich Wiesen mit zahlreichen Herden und Ackerfeldern aus. Die Luft ist nebelig, feucht und windig. Metalle finden sich dort nicht, wohl aber Torf. Viele Be- wohner, namentlich an der Küste Jütlands, nähren sich von Fischerei. Die Dünen gehören zur lutherischen Kirche. Sie sind ein fleißiges Volk, herz- lich gegen einander, gegen Fremde aber zurückhaltend. Die Lage ihres Landes lud zur Schiffahrt ein, und so haben sie von alters her viel See- handel getrieben, in früheren Zeiten freilich bedeutend mehr als jetzt. Hoch im Norden liegt die Insel Island, welche auch dem Könige, von Dänemark gehört. Sie ist eine der merkwürdigsten Inseln der Welt Dort ist ein Berg, der Feuer speit. Er heißt Hekla. Dort schießt in regelmäßigen Unterbrechungen aus einem finsteren Schlunde ein mannes- dicker, kochendheißer Wasserstrahl mehr als haushoch mit furchtbarem Ge- räusch empor. Es ist der berühmte Geyser. Nur ein schmaler Landstrich an der Küste ist bebaut und bewohnt. Um die ärmlichen Wohnungen erblickt man da und dort ein Stück Acker, das etwas Gemüse und Kar- toffeln trägt; nirgend aber wogt ein Saatfeld oder lacht ein Obstgarten. Die Felsen sind mit einer braunen Flechte überzogen, dem isländischen Moose, welches zur Speise und bei uns als Arzenei gebraucht wird. Während der Vater draußen auf dem steinigen Acker oder bei der Herde ist, oder sein Netz ins Meer wirft, oder auf einen Seehund lauert, dessen Fell ihm zur Kleidung, dessen Thran ihm zur Erhellung der langen Winter- abende dient, sorgt die Mutter für die Kinder, oder sitzt am Webstnhl, um die gewonnene Wolle zu verarbeiten. Auf dem Herde knistert das spärliche Feuer, zu welchem Gott Treibholz herbeisendet und der Insel große Torfmoore gegeben hat. Bei aller seiner Armut aber fühlt der Isländer sich glücklich und sagt: „Island ist das glücklichste Land, das die Sonne bescheint." Die skandinavische Halbinsel ist die größte Europas, so groß wie Deutschland; aber dennoch wohnen weit weniger Menschen aus der- selben, denn sie ist wegen ihrer Kälte und felsigen Beschaffenheit auf große Strecken hin unwirtbar. Ein Hochgebirge, die Kjölen genannt, zieht sich auf ihrer Westküste von Süden nach Norden, das freilich nicht an Höhe, wohl aber an großartigem Aussehen mit den Alpen wetteifert und im Süden am höchsten ist. Es fällt nach Westen steil zum Meere slöj nach Osten zu dacht es sich allmählich in Stufenlandschasten mit vielen Seen zu der Küstenebene an der Ostsee ab. Auf seinem Rücken hat es breite Schnee-

16. Teil 1 - S. 22

1908 - Hannover : Helwing
- 22 — zur Herstellung von Dynamit, Wärmehüllen für Maschinen und Röhren- leitungen, zur Füllung von Hohlwänden in Häusern, Eiskellern usw. 3. Beschäftigung der Bewohner. Wenn die Lüneburger Heide nun auch arm ist an Bodenschätzen und reich an Sand, so sind ihre Bewohner keinesweges arm. Ihre Hauptnahrungsquellen bilden Ackerbau und Viehzucht. Als ein der Heide eigentümliches Tier wird die Heidschnucke gezüchtet. Dieses kleine, gehörnte Schaf gibt schlechte, graue Wolle, aber ein wohlschmeckendes Fleisch. Reichen Gewinn bringt in fetten Jahren die Bienenzucht, die Honig und Wachs liefert. In den letzten Jahrzehnten ist die Fischzucht der Heide in starkem Aufblühen begriffen. Tausende von Teichen werden mit jungen Fischen (Karpfen. Forellen u. a.) besetzt, die hier rasch heranwachsen und dann an die Fischhandlungen der großen Nachbarstädte verkauft werden. Die ausgedehnten Forsten der Heide fordern zahlreiche Arbeitskräfte und liefern vielen Sägemühlen und dem Holzhandel das Material. Roggen und Kartoffeln versorgen viele Brennereien mit den nötigen Rohstoffen zur Bereitung von Spiritus. 8 14. Das Wendland. 1. Wie es beschaffen ist. Das Wendland ist halb Hügel-, halb Flachland. Die Jeetzel fließt mitten hindurch und trennt beide Hälften. Genau genommen umfaßt das heutige Wendland nur die östliche Hälfte, das Flachland; einst aber saßen die Wenden bis zur Ilmenau hin. Der Drawän mit der Göhrde schließt das Wendland nach Westen ab. Es ist das ein breiter Heide- und Sandrllcken, wie die Lüneburger Heide. In der Göhrde (100 in) fällt er ziemlich steil zur Elbe hinab und bietet schöne Aussichtspunkte auf den Strom und das Land drüben (der Weinberg bei Hitzacker) Der Rücken ist wellig und trägt teils Heide, teils Wald. Die herr- lichen Forsten der Göhrde bilden ein kaiserliches Jagdrevier. Das eigentliche Wendland (also das Flachland) besitzt an der Elbe Marsch- boden, im Südosten Moor- und Sumpfgebiete, im Innern vortreffliches Ackerland, das aus einem Gemenge von Ton, Lehm, Sand und Mergel besteht. Daher sind Ackerbau und Viehzucht die Hanptnahrungsquellen der Bewohner. 2. Was es hervorbringt. Der schwere Kleiboden des Wend- landes trägt Weizen und Flachs in Fülle; auf dem leichten Sand- boden baut man^Kartoffeln, Weißkohl und Hopfen. Alle diese Erzeugnisse, dazu viel Holz. sind Handelsartikel des Wendlandes. Sie gehen zum Teil auf der Jeetzel und Elbe nach Hamburg. Vielfach aber verarbeitet die Industrie jene Rohstoffe. Aus den Kartoffeln gewinnt man Spiritus, den Weißkohl verarbeitet man zu Sauerkraut und aus dem Flachs macht man Leinewand. Die Leinwandweberei hat freilich von ihrer früheren Bedeutung viel verloren, liefert aber immerhin auch heute noch an- sehnliche Stapel von Linnen und Beiderwand für den Hausbedarf und

17. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 38

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
38 Bilder aus Europa. — Skandinavien und Dänemark. 22. Die Fär-Oer-Jnseln. Die Fär-Oer-Jnseln, zusammen 14 O Meilen, mit etwa 9000 Efjr- wohnern, schließen sich an die schottischen Inseln an und bilden eine Zwi- schenstation zwischen Schottland, Island und Norwegen. Sie bestehen aul 22 Eilanden, wovon aber nur 17 bewohnt sind. Alle haben Berge gegen 800 Meter Höhe; gleichwohl wird das nebelige Klima durch den nördli<chen Arm des Golfstromes sehr gemäßigt; der längste Tag dauert 20, Vep küv- zeste 4 Stunden. Die Bewohner gehören dem norwegischen Stamme an und sind ein schöner, kräftiger Volksschlag, gastfrei, fleißig, arbeitsam und einfach in Le- bensart und Sitte. Die Sprache der Für-Oer-Bewohner ist ein Gemisch von norwegisch, deutsch und dänisch. Ihre Wohnungen sind niedrige Hütten, die jedoch sehr sauber gehalten werden. Ihre Hauptbeschäftigung besteht in Fischfang und der Bearbeitung ihres felsigen Bodens. Zu den frohe- sten Ereignissen aber gehört die durch ihre Geschicklichkeit herbeigeführte Strandung eines Grindwals, zu dessen Fang sie sich mitttel.sk Signals ver- sammeln und nach Verabreichung des Zehnten an Kirche und Staat unter einander nach der Größe ihres Besitzes theilen. Ihr Hauptreichthum besteht in Schafen, die sie mit Nahrung, Kleidung und durch Fett und Knochen, mit Feuerung versorgen. Zu der gefährlichsten Beschäftigung dieser Mer^ schen gehört das Sammeln der Eier und Eiderdunen, das ihnen einen guten Gewinn abwirft. Vermittelst eines bis 380 Meter langen Seiles, welches von 5 bis 6 Männern gehalten wird, lassen sie sich über die steilen Fels- user hinab zu den Brutplätzen der Seevögel, namentlich der Lummen, Alken, Möwen, Eidergänse, Papageientaucher re., werfen schnell Hunderte dieser Thiere in die bereitstehenden Boote, schwingen sich oft in 16 bis 40 Meter weiten Bogen, um andere Nester zu erreichen, verlieren aber dabei nicht selten das Leben. Auffallend ist, unter Berücksichtigung der erschwerenden Verhältnisse, die ziemlich hohe Stufe der geistigen Ausbildung, auf welcher die Bewohner der Fär-Oer-Jnseln stehen; es giebt wohl nur eine Schule kn Thorhaven, wo die fähigeren Schüler Unterricht empfangen; aber jeder Familienvater ist zugleich der Lehrer seiner Kinder, vorzüglich während des langen Winters. Dionys Grün. 23. Island. Island ist die äußerste Insel, die man noch zu Europa rechnet und kann wegen ihrer Kälte kaum zur Hälfte bewohnt werden. Ein großer Theil davon ist bergig und mit beständigem Schnee und Eis bedeckt. Aber in diesen traurigen Gegenden findet der aufmerksame Beobachter die außer- ordentlichsten Merkwürdigkeiten der Natur. Die Insel erzeugt fast gar kein Getreide, und alles Mehl, was dort verbraucht wird, kommt aus Dänemark. Ueberhaupt wachsen hier sehr wenig Pflanzen, und der größere Theil der Einwohner nährt sich fast ganz von dem isländischen Moose. Vor Alters war die Insel weit fruchtbarer; allein in neuern Zeiten sind fast alle Versuche, die man mit dem Getreide- bau gemacht hat, fehlgeschlagen. Der Grund dieser Veränderung liegt vor- züglich in dem Treiberse. Dieses Treibeis kommt alle Jahre un Januar mit dem Ostwinde an die Küsten von Island, und ein schreckliches Getöse verkündigt seine Ankunft. Alle Meerbusen und das Meer selbst sind damit angefüllt. Theils find es große Eisberge, die oft eine Höhe von 90 Meter haben, theils kleinere Eisschollen, die jedoch nie unter 2 Meter dick sind. Bleiben diese Eismassen lange gefraren, so verursachen sie eine so heftige

18. Europa - S. 137

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 137 — satz zum Brotmehl sehr geschätzt ist. Furchtbar sind die Stürme, die Menschen und Tiere niederwerfen und das Meer zu Staubwolken aufpeitschen. Häufige und starke Nordlichter, die in roten, gelben, grünen Farben spielen, helfen die langen Polarnächte mit erhellen (längste Nacht 20—24, die kürzeste 4 Stunden) — Wiedergabe. Bewohner. Wiedaslandselbst, so sind auchseinebewohner in hohem Maße eigenartig und fesselnd. Die Isländer sind nord- germanischer (skandinavischer) Abstammung. Sie zeigen in ihrer entlegenen Heimat viel Sinn für Bildung und Wissenschaft. Obgleich es keine Volksschulen im Lande gibt, so findet man kaum eine Person, die nicht lesen und schreiben kann. Die Eltern unterrichten selbst die Kinder, und Wanderlehrer ziehen von Gehöft zu Gehöft. Das Lesen bereitet den Isländern viel Vergnügen; gern greifen sie darum nach einem Buche. Auf der Insel bestehen auch mehrere Zeitungen. Die alten Götter - und Heldensagen haben sich bei den Isländern am schönsten erhalten („Edda" usw.).— Das äußere Leben der meisten Isländer verläuft natürlich dürftig. Häuser aus Holz oder gar aus Steinen gibt es nur in den kleinen Städten des Landes. Die Wohnstätten sind aus Erde und Felsen gebaut und mit Grastorf gedeckt- Dörfer gibt es nicht, jeder Hof liegt für sich allein. Die Nahrung des Isländers ist im Winter die denkbar elendste; sie besteht aus geräuchertem Lammfleisch und Stockfischen. Diese Nahrungsmittel werden meistens nicht gekocht, sondern ohne jede Zubereitung kalt verzehrt. Mus aus isländischem Moose, sowie Kuchen aus Sandhafermehl werden nur an Feiertagen genossen; hingegen fehlt der Schnaps in keinem Haufe. — Wiedergabe. Beschäftigung der Bewohner. Haupterwerbszweige sind Schafzucht, Fischerei (Dorsche im Meere, in den Flüssen Lachse und Forellen) und Eider- daunengewinnung (Siehe S. 134). Getreide wird so gut wie gar nicht gebaut (warum nicht?), wohl aber Kartoffeln, Kohl und Rüben. Eigentlichen Wald hat die Insel nicht, sondern nur einzelne Buschgruppen. Als Brennstoffe benutzt man, wo nicht Torf oder auch Treibholz zur Hand ist, getrockneten Dünger, Schafsknochen usw- Ausgeführt werden Wolle, Eiderdaunen, Seehundsfelle, Tran, Talg und Fische- — Wiedergabe. Ortschaften. Die Hauptstadt der Insel ist Reykjavik (reichawik), die an der Südwestküste der Insel liegt und 4000 Einw. zählt. Außer- dem gibt es noch zwei andere kleine Städtchen auf der Insel. Im Sommer hat Reykjavik Dampferverbindung mit Kopenhagen und Edin- bürg (zeigen!), im Winter ist die Insel ohne Verbindung mit der Außenwelt. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Gib an, welchen Weg ein Schiff von Kopenhagen nach der Insel Island nehmen muß! 2. Weise nach, daß man Island eine Wunderinsel nennen kann! Reich an siedend heißen Quellen unter ewigem Eis und Schnee — tätigen Vulkanen in Gletscherbergen — eigenartige Bewohner (Bildung, Lebensweise usw.) — Nordlicht usw. 3. Wie gewinnen die Bewohner die Eiderdaunen? Die Eidergänse bauen ihre Nester in die Höhlen der steilen Uferwände und füttern sie mit herrlichen, weichen Federn aus. Diese Federn — Daunen genannt — werden nach der Brütezeit gesammelt und sodann in den Handel gebracht. Das Pfund dieser Federn wird mit 6—10 Mark bezahlt. Um die Federn aus den Nestern zu holen, lassen sich die Isländer an langen Seilen (300—400 m) nieder usw. 4. Erkläre'. Geysir, Hekla, Skalde, Isländisches Moos! Wozu wird letzteres gebraucht? Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht. Das Königreich Dänemark. Lage und Grenzen: Zwischen Nord- und Ostsee, Deutschland und Schweden. Aufbau und Gliederung: Halbinsel Jütland — Dänische Inseln: Seeland, Laaland, Fünen, Falster — Bornholm. — Nebenländer: Faröer, Island.

19. Bd. 1 - S. 55

1889 - Langensalza : Greßler
55 die Handelsschiffe zugeführt werden. — Der Isländer kleidet sich mehrenteils in selbstverfertigte Zeuge; doch findet man wieder bei den Begüterten Seidenzeuge und andere ausländische Stoffe. Die Kleider der Mannspersonen gleichen Matrosenkleidern, eine kurze, rund abgeschnittene Jacke von blauer, grauer oder schwarzer Farbe, weite Beinkleider von demselben Zeuge, wollene Strümpfe und heraufgehende Schuhe von Ochsenhaut oder Schaffell, oder auch aus rohen Seehunds- fellen. Die Fischer tragen Pelze von Schaf- oder Seehundsfellen, die häufig mit einer Kappe versehen sind, welche von hinten über den Kops geschlagen werden kann. Sonst trägt der Isländer auch einen runden Hut. Der Putz der Frauenzimmer ist schon zusammengesetzter und mannigfaltiger. Sie kleiden sich in Röcke und Jacken, und haben darüber ein weites, schwarzes, in viele Falten gelegtes Kleid. Ge- wohnlich sind alle Teile dieser Kleidungsstücke mit Sammetstreifen, seidenen Schnüren, silbernen Schnallen besetzt. Auch tragen sie häufig ein Leibband von Sammet mit Silbergeschmeide. Gehen sie in die Kirche, so wird noch ein Mantel übergezogen, der gleichfalls nach den Vermögensumständen mehr oder weniger verziert ist. Um den Kopf wickeln sie ein großes, weißes Tuch, und über dieses wieder ein feineres, so daß daraus ein ziemlich hohes, nach vorne gekrümmtes Horn ent- steht, um welches zuletzt noch ein Seiden- oder Kattuntuch gebunden wird. — Es gie&t in Island nur wenig steinerne Gebäude; einige sind aus Holz, die meisten gewöhnlich aus mehreren kleinen Häusern, deren jedes seine Bestimmung hat; alle sind aber wieder miteinander verbunden und bilden auf diese Art die ganze Wohnung. Die äußern Wände bestehen aus Torf; an der Außenseite pflegt man sie mit Rasen, Erde oder Steinen zu belegen, wodurch sie noch dicker werden. Die innern Wände sind gleichfalls aus Torf, aber nicht so dick. Jedes Ge- mach hat sein eigenes Dach, durch das, vermittelst Glasstücken oder dünner Schafhaut, das Licht hineinfällt; nur die Häuser der Vornehmen haben an der Vorderseite kleine Fenster mit Glasscheiben. — Die Haupt- beschäftigung der Isländer ist Viehzucht und Fischfang. Die Fischerei fängt mit dem Februar an. Alsdann ziehen viele Bewohner an die westlichen und südwestlichen Küsten. Mitgenommen wird Butter, ge- räuchertes Fleisch und ein guter Schafpelz. Als Leckerei nimmt man auch wohl ein wenig Roggenbrot und Branntwein mit. Auf der Reise ist der Isländer in jedem Hause willkommen, wo er ankommt, und zahlt selten etwas für die Bewirtung; so reist mancher 40 bis 50 Meilen mitten im Schnee und in Dunkelheit, denn im Februar ist es noch wenig Tag auf Island. An der Küste angekommen, verdingt er sich bei dem Besitzer eines Bootes, verpflichtet sich bis in die Mitte des Mai zu dienen, und erhält dafür einen Anteil an dem Fang. Täglich gehen die Boote 8 bis 12 Stunden in die See, und die Leute halten in der Finsternis und der starken Kälte so lange auf dem Meere aus, ohne etwas anderes als saure Milch zu genießen. Am Ufer sind eine Menge

20. Europa - S. 195

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 195 — dem große Rinder-, Schaf- und Pferdeherden weiden. Hier und da wird ein berittener Pferdehirt sichtbar, der mit einer langen Peitsche zum Zusammenhalten der halbwilden Herde, mit einer Schlinge zum Einfangen verlaufener Pferde und einer dicken Knute zur Verteidigung gegen wilde Tiere ausgerüstet ist. — Wiedergabe. Ge- währt die Steppe zu allenzeiten desjahres dasselbeaus- sehen? Onein! Je nach der Jahreszeit gewährt die Steppe einenanderen Auf)lief. Im Sommer verschwindet der Gras- und Blumenteppich der Steppe. Das Gras verdorret dann, die Blumen verwelken, und die Steppenkräuter vertrocknen zu dürrem Gestrüpp. Pflanzen und Tiere lechzen nach Regen, und der ausgetrocknete Erdboden zeigt überall breite Risse und Spalten. Der Sturm führt Wolken von Staub über das ausgedorrte Land. Manchmal gerät die Steppe in Brand, und das Feuer ver- nichtet dann alles, was ihm in den.weg kommt, wie Fruchtfelder, Heuschober, Wohnungen, za sogar ganze Dörfer. — Im Herbste schmückt sich die Steppe noch einmal mit grünen Gräsern und bunten Blumen- Doch nur kurze Zeit währt dieser Schmuck. Bereits im Oktober tritt der Winter ein, der kalte Winde mitbringt und die Steppe mit einer dauernden Schneedecke überzieht. Heftige Schneestürme brausen oft über die schauer- liche Einöde, wirbeln den Schnee auf und treiben ihn in wehendem Wirbel umher. Erst die Frühlingssonne erweckt die Steppe zu neuem Leben. Freilich zeigt sich dem Wanderer nicht allerorten dieses Bild- Wie ist dieses zu erklären? Außer den grasreichen Weide- und Heidestrecken gibt es Gegenden, wo nur Sand und Steine den Boden bedecken. Erzähle von dem Aussehen der Steppe in den einzelnen Jahreszeiten. Klima. Wie ist das Klima in der Steppe im Sommer? Sehr heiß, oft trocken. In der Steppe herrscht Landklima. Woher kommt es? Das Land liegt vom Welt- meere zu weit entfernt — die feuchten und warmen Seewinde dringen nicht in das Land usw. Wie ist das Klima hier im Winter? Sehr rauh und kalt. Woher kommt es? Die rauhen Nordwinde haben freien Zutritt usw. Besiedelung und Erzeugnisse. Schließe von der Natur der Steppe auf deren Besiedelung! Nur spärlich besiedelt. Woraus ersiehst du dies? Keine größeren Städte in der Steppe. Nur hie und da finden sich armselige Steppendörfer, die aus elenden Lehmhütten bestehen. Wo finden wir nur einige größere Städte? In der Nähe der Meeres- küste — an den Mündungen der Flüsse. Zeige und nenne hier Städte Nikolajew, Odessa, Astrachan, Cherson, Sewastopol, Jekateri- noslaw usw. Bestimme die Lage dieser Städte! Womit werden sich die Bewohner der Steppe hauptsächlich beschäftigen? Der Haupterwerbszweig der Bewohner der Steppe ist die Viehzucht. Wie das Gebiet der „Schwarzerde" die Korn-, so ist die Steppe die Fleischkammer Rußlands^). Welche Tiere werden hier gehalten? Große Herden von Pferden, Rindern, Schafen und Kamelen. Wie kommt es, daß hier die Viehzucht in solcher Blüte steht? Weite Weideplätze — üppige Wiesen usw. Die Bewohner treiben vielfach ein Nomadenleben, da sie mit ihren großen Herden umherziehen. Welchen Nutzen liefert die Vieh- zucht? Butter, Käse, Wolle, Felle, Talg, Fleisch. Diese Erzeugnisse werden verwertet und zu mancherlei Sachen verarbeitet. Aus der Wolle stellt man feine Tuchwaren, aus den Fellen ausgezeichnetes Leder (Juchten) her; aus dem Talg werden Lichte, Seife usw. bereitet. Der Politischen Steppe gehört Rußlands größtes und wertvollstes Kohlenlager an; aber x) Im Dongebiet kommen auf 100 Einwohner 108 Rinder (Deutschland 32 Rußland 30). 13*