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1. Die Geographie in der Volksschule - S. 127

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 127 an einer Seite dem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben gleichen sie riesigen Amphitheatern. Im Vergleich mit der Natur der Alpen fällt bei den Pyrenäeu besonders die Armut an Längsthälern, Gebirgsseen und, wegen der geringen Feuchtigkeit, auch der grasreichen Triften auf. Ihnen fehlt das schöne Sennerleben der Alpen, der Reichtum an nutzbaren Mineralien, die Größe und Fruchtbarkeit der Alpenthäler. Sie find deshalb auch weniger dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt richtet sich in ihrem Charakter nach der Höhe der Gebirgsabhänge. An Wild ist kein Mangel. Das bedeutendste Raubtier ist der Bär. In einem der wildesten Hochthäler der Ostpyrenäen liegt die kleine Republik Andorra. Zusammenfassung: 1. Beschreibe die Pyrenäen und schildere die Natur derselben! 2. Vergleiche sie mit den Alpen! b) Zwischen den Pyrenäen und dem Ebrobecken liegt eine Reihe bergiger Stufenländer, die von dem eigentlichen Abhang der Pyrenäen deutlich getrennt sind und auch einen andern Charakter tragen. Diese Stufenländer und das Ebrobecken nehmen die Landschaften Navarra, Aragonien und Katalonien ein. Die Terrassenlandschaften von Navarra und Hocharagonien bilden ein wechselreiches, wasser- und waldreiches Bergland, dem es auch nicht an Mineralien fehlt. Es ist zum Anbau wohl geeignet und begünstigt Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht. In den sonnigen Thälern gedeihen bereits Süd- früchte, und der Reichtum an Wild in den höheren Regionen lockt die Berg- bewohner zur Jagd. Im Osten wird das Stufenland von dem katatonischen Kü st enge- birge vom Meer abgeschlossen. Dieses schließt sich an die Ost-Pyrenäen, begleitet die Küste und wird in seinem höchsten Teile von dem Ebro in einem steilen Felsenthal durchbrochen. Dieses Küstengebirge ist sehr reich an Mineralien, besonders an Steinkohlen und Salz. Durch Ausnutzung dieser Schätze ist Katalonien zum ersten Jndustriebezirk Spaniens geworden, und seine Hauptstadt Barcelona ist Spaniens erste Industriestadt und wegen des treff- lichen Hafens auch der Seehandelsplatz der Monarchie. Den Hauptzweig der Fabrikation bilden Baumwollenwaren. Durch unermüdlichen Fleiß der Katalonier ist der Boden des Landes sehr ertragfähig geworden, so daß in jeder Beziehung Katalonien zu den wohlhabendsten Provinzen Spaniens gehört. Zusammenfassung: Sprich über die Stufenlandschaften zwischen den Pyrenäen und dem Ebrotiesland!

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1. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 24

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 24 — An der Südküste von Hochandalusien ist Malaga (130 T.) eine der ersten Handelsstädte und der Hauptausfuhrhafen für Wein und Südfrüchte. Auf der Ostseite von Südspanien haben die Engländer einen auf einer schmalen Landzunge gelegenen mächtigen Kreidefelsen zu der uneinnehmbaren Festung Gibraltar umgewandelt. Gibraltar ist der Schlüssel zum Mittelmeer. 3. Hn das Jberitcbe Gebirge Tcbhebt Ticb das Gbrobechen (Aragonien) an, das gleich einem nach Südosten geneigten Troge zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen Gebirge eingesenkt ist. Das Ebrobecken hat viel Ähnlichkeit mit Andalusien. Im Gegensatz zu Andalusien wird es durch das Katatonische Küstengebirge vom Meere getrennt. Das Becken wird vom Eliro durchströmt. Seine wichtigsten, allerdings wasserarmen Nebenflüsse erhält er von den Pyrenäen. Er ist für die Schiffahrt wenig geeignet. Die Bodenverhältnisse sind im Ebrobecken ungünstiger als in Andalusien. Weil das Land rings von Bergen eingeschlossen ist, fehlt es an den nötigen Niederschlägen. Infolge der großen Trockenheit ist ein großer Teil des Bodens ödes, baumloses, unwirtliches Steppenland. Überall da, wo man aber für eine künstliche Bewässerung gesorgt hat, finden wir aber in den mit Schwemmland bedeckten Tälern fruchtbare Gartenlandschaften. Der von Karl V. angelegte und jetzt erweiterte Kaiserkanal, der den Ebro in seinem Mittellauf 88 km begleitet, regelt die Bewässerung in einem Teil des Landes. In einer großen Fruchtlandschaft am Ebro liegt Saragossa, der Verkehrs- und Jndustriemittelpuukt des Ebrobeckeus. Das Katatonische Gebirge (Katalonien) besteht ans einem Hanptzug, der durch eine Senke von dem niedrigen Küstenzug getrennt wird. Zahlreiche kleinere Flüsse machen das Gebirge wegsam. Durch die Gewinnung und Verarbeitung der reichen Bodenschätze (Eisen, Kupfererze, Steinkohlen und Salz) ist Katalonien der wichtigste Jndustriebezirk von Spanien geworden. Die Hauptstadt in dem dichtbesiedelten Küstengebiet ist Barcelona. Barcelona (570 T.) ist mit seinen großen Webereien, Eisenwerken und Glasfabriken die erste Industriestadt Spaniens. 4. Die Pyrenäen erstrecken Ticb vom 6olf von Bishaya bis zum fflittehneer. Sie bilden die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Obwohl sie an Länge und Höhe (Maledetta 3400 — Mout Blanc 4800) weit hinter den Alpen zurückstehen, bilden sie doch eine weit stärkere Scheidewand als die Alpen. Es fehlen eben die Längstäler, deshalb liegen die wenigen Pässe sehr hoch. Die Eisenbahnen gehen über den Ost- und Westrand des Gebirges. Nach Frankreich fallen die Pyrenäen steil ab, nach dem Ebrobecken ist dagegen der Hauptkamm von zahlreichen, waldarmen Nebenketten begleitet. Die Zahl der Gletscher ist gering in den Pyrenäen.

2. Länderkunde von Europa - S. 145

1904 - Langensalza : Beyer
Andalusien und die Sierra Nevada. 145 Wie kommts wohl, daß die Pyrenäen von keiner Haupt- straße überschritten werden? Die Pyrenäen sind nicht so wegsam als die Alpen; ihr Kamm liegt viel höher; es fehlen die tiefen Sättel, breiten Pässe und bequemen Übergänge; die Täler, die auf den Kamm führen, sind sehr eng und am Anfange von hohen, steilen Rändern umgeben. Welche Folge hatte die Unwegsamkeit der Pyrenäen? Das Gebirge hat von jeher eine Völkerscheide gebildet und hat den Durchgangs- verkehr erschwert. Inwiefern ist die Natur des Küstengebirges eine günstigere? Das Küstengebirge ist viel niedriger als die Pyrenäen und infolge der Meeresnähe auch viel regenreicher. Darum sind die Abhänge und Höhen mit dichten Waldungen bedeckt, in denen besonders die Korkeiche vertreten ist. Welchen Nutzen gewähren die ausgedehnten Korkeichen- wälder? Aus der Rinde der Korkeiche gewinnt man Kork, der einen wichtigen Handelsartikel bildet. (Die Ausfuhr beträgt jährlich über 30 Mill. Mark.) Zusammenfassung: Das Ebrobecken. (Lage und Ausdehnung. Landes- natur und Bodenkultur. Erzeugnisse und Siedelungen.) Ob das südliche Becken der Pyrenäenhalbinsel von der Natur mehr begünstigt ist als das Ebrobecken? Andalusien und die Sierra Nevada. Auch dem Südwestrande des Tafellandes ist ein weites Becken vorgelagert. Es ist dies das Tiefland von Andalusien, das sich zwischen dem Andalufischen Scheidegebirge im Norden und der Sierra Nevada im Süden ausbreitet. Es nimmt von Ost nach West an Breite zu und zieht sich als weite Ebene längs der Küste hin. Der Hanptfluß des Tieflands von Andalusien ist der Guadalquivir, der auf dem Hochlande von Murcia entspringt, die Ebene in vielfach gewun- denem Laufe durchströmt und von den beiden Randgebirgen zahlreiche Zuflüsse empfängt. Seine linken Zuflüsse sind länger als die rechten; der bedeutendste ist der Jenil. In seinem Unterlaufe verzweigt sich der Guadalquivir mehrfach und bildet ein ausgedehntes Sumpfland. Das Tiefland von Anda- lusieu ist dicht besiedelt. Inmitten desselben liegt die Großstadt Sevilla (Bild!), deren Gebände mit den platten Dächern ihr ein morgenländisches Gepräge verleihen. Weiter stromaufwärts liegt Cordova, die einstige Kalifenstadt der Araber. Dicht besiedelt sind auch die Borländer am Fuße der Randgebirge. Den Abschluß des Tieflandes im Süden bildet das Hoch- land von Granada, das in der Sierra Nevada an Höhe die Pyre- näen noch übertrifft und auf feinen höchsten Gipfeln mit Schnee und Gletschern bedeckt ist. Dieses südliche Hochgebirge ist gleich dem Tieslande dicht besiedelt. Die bedeutendste Stadt ist Gr an ad a. sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß dem Tafelland im Süden ein so ausgedehntes Tiefland vorgelagert ist? Das Tief- land von Andalusien stellt gleich dem Ebrobecken eine tiefe Einsenkung dar, die durch Einsturz der Landscholle entstanden ist. Ehemals war das Tief- land vom Meere überflutet und bildete eine tiefe Meeresbucht. Meer und Flüsse haben aber im Laufe der Jahrtausende durch Anschwemmung von Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. Ii. 10

3. Lehrbuch der Geographie - S. 124

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
124 Südeuropa. Die spanische Halbinsel. §. 310. Ganz abweichend find die beiden Flügel der Pyrenäen in W. und O. gebildet. Der erste besteht aus einem schmaleren Nucken, der nach dem Meere zu allmählich bis 3000 F. herabsinkt und hier mit den kantabrischen Bcrgzügen in Verbin- dung steht, auch bequemere Passagen darbietet als weiter in O., nur wenige Berge steigen hier über 6000, der Pie d'aniö bis 8000 F. auf. In O. dagegen breiten sich die Pyrenäen von der Segrcquelle an aus und bilden das Bergland von Roussillon, das aus mehreren, parallel nach No. ziehenden Ketten besteht, Zwischen denen Längenthäler liegen (das des Tech, des Teta). Ueber die südlichste Kette führt der Hauptpaß von Bell eg arde, in der folgenden erhebt sich plötzlich der Canigou bis 8600 F., die dritte heißt les Corbleres und sinkt zur Ebene von Car- cassonne herab. (Anm. Die Hauptstraßen von Frankreich nach Spanien). §. 311. Am nördlichen Fuße der Pyrenäen beginnt ein Gürtel von Verbergen, der sich von 12 bis 1500 F. bis 4 bis 500 F. Höhe herab senkt und dann in die Ebene der Gaseogne übergeht, er fehlt jedoch den westlichen Pyrenäen, die unmittelbar von der Ebene begränzt werden. Dieser Gürtel bildet die Land- schaften Böarn, Obergascogne, Foir. Es ist ein schönes, anmuthiges, gut bewässertes Land mit niedrigen Bergen und reichen Thälern, besonders sind die Thalspalten, in denen die reißenden Ströme des Gebirges (Gave genannt) oft in schönen Fällen aus den Bergen hervortreten (wie das Thal von Campan) gepriesen. §. 312. Die südlichen Stufen des Hochgebirges sind bedeu- tender und bilden die Gebirgsländer von Katalonien, Ober- aragonicn und Navarra. Sie bestehen hier aus allmählich sich senkenden, von den zahlreichen Zuflüssen des Ebro durchschnit- tenen Bergzügen, die in Navarra (die Thäler des Arg a und unteren Aragon) bis zum Ebro selbst reichen, in Oberara- gonien (die Thäler des Aragon, Gallego und Cinca) in das Tiefland sich herabsenken. In Katalonien, wo diese Bergzüge die Thäler des Segre, Llobregat und Ter um- schließen, dehnen sie sich weiter nach S. aus und fallen zugleich nach O. zum Meere ab, an dem sich einzelne, von Bergen um- schlossene, schöne, reiche Küstenebenen (das Ampurdan, die C a m p o s von Barcelona und T a rr a g o n a) ausbreiten. Nir- gends sind diese Bcrgzüge von bedeutender Höhe (der Monscny, der Mon serrate 3800 F.), allein gewöhnlich bewaldet und mit schön bebauten Abhangen, besonders ausgezeichnet aber sind die grö- ßeren Ebenen in diesem Stufenlande (die V cg cria von Vich, von Manresa, das Fontanat) durch Schönheit und Fruchtbarkeit. (Anm. Verhältniß von Navarra und Katalonien zu Frankreich. Die historisch ganz verschiedene Stellung Aragonien s).

4. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 315

1872 - Hannover : Hahn
§. 91. Verticale Gliederung. 315 Weg durch welchen Alanen, Vandalen und Sueben, später die Westgothen in Spanien eindrangen, und hier erlitt Karl der Große, 778, die bekannte Niederlage, bei der Roland umkam. Noch im vorigen Jahrhundert stand neben dem Dorfe die von Karl zu Ehren der Gefallenen erbaute Capelle. Diese bequeme Verbindung hatte im Mittelalter das Ucbergreifen von Navarra, dessen Hauptstadt Pamplona ist, auf den französischen Abhang der Pyrenäen zur Folge. Bei der Enge der Pyrenäenthüler findet nur wenig Anbau statt. Höchstens wird etwas Mais und Weizen gebaut. Die Bewaldung (Eichen, Tannen und Bux) ist eine spärliche. Auch die Viehwirtschaft (besonders Schase) ist nicht sehr bedeutend. Das Sennerleben, welches die Alpen so sehr charakterisiert, fehlt. Keine Bergwerke. Daher ist das Gebirge wenig bewohnt und ohne Communicationen. Nur die Badeörter am Nordabhang desselben gewähren einige Belebung. Nach der spanischen Seite hin ist der Abfall des Gebirges steiler als nach Frankreich zu. Hier aber fallen die Pyrenäen zur Tiefebene der Garonue ab und erscheinen daher imposanter als dort, wo ihnen -ein Bergland vorgelagert ist. Es lausen nämlich aus der spanischen Seite niedrigere Bergketten der westlichen Halste der Pyrenäen parallel und bilden mit ihnen Längsthaler) deren bedeutendsten^ vom oberen Aragon von Iaea ab durchflossen wird. Im Osten aber zweigt sich von den Pyrenäen das Küstengebirge von Katalonien ab, welches die Küste bis zum Durchbruch des Ebro bei Tortosa begleitet, so jedoch, daß zwischen ihm und der Küste sür einige reich angebaute Fruchtebenen, z. B. bei Barcelona, Platz bleibt. Dies Gebirge ist reich an Metallen, Steinkohlen, Salz (Salzberg bei Card o na!) und Mineralquellen. Daher ist Katalonien das einzige, wahrhafte Industriegebiet Spaniens, und so erklärt es sich, daß Barcelona der Haupt-handelsplatz des Landes ist. Das thätige Volk der Catalonen hat -"gleich den an und für sich meistens unfruchtbaren Boden höchst sorgfältig bearbeitet, und daher ist die Provinz sehr dicht bevölkert. Der Montserrat mit seinen zackigen Gipfeln (3800') ist ein bielbesnchter Wallfahrtsplatz. Bon den oben genannten Gebirgen, sowie von dem Dflabhange der centralen Hochebene und dem hernach zu nennender Küstengebirge der Baskischen Provinzen eingeschlossen, breitet sich, vom Ebro (Iberus) durchflossen, die Aragonifche Ebene aus, in welcher sich zwei Stufen unterscheiden lassen, welche bei Tudela unmerklich in einander übergehen. Die Ebene erscheint als Der trocken gelegte Boden eines früheren Binnensees und ist daher an vielen Stellen mit einer wüsten Salz-steppe bedeckt. Daher ist die Bebölkerung gering, und auch der bessere Boden zum Theil sehr schlecht angebaut. Der ehedem bis Zaragoza (Caesar Augusta, seit Augustus römische Colonie, früher Salduba) uni' darüber hinaus schiffbare Ebro war befandet, und der unbol-icnictc Kaisercanal Karls V hatte dem Uebel nicht abgeholfen. Erst in der neueren Zeit ist Die Entsandung des Flusses wieder stärker in Angriff genommen.

5. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 182

1907 - Leipzig : Engelmann
182 Sechster Kursus. 2. Königreich Portugal, 100000 qkm mit 5* Mill. Einw., 55 auf 1 qkm, konstitutionelle Monarchie, eingeteilt in acht Provinzen (einschließlich der Azoren). Kolonien: in Asien Goa, Macao und das östliche Timor, in Afrika Madeira, Kapverdische Inseln, St. Thome, Portugiesisch Guinea, Portugiesisch Ostafrika. § 138. Die Pyreniien-Halbinsel: Die einzelnen Landschaften. Die Pyrenäen sind ein Kettengebirge, das sich vom Kap de Creus nach Nnw. bis zum Golf von Biscaya erstreckt. Im Vergleich zu den Alpen sind sie ein sehr unwirtliches Gebirge. Es fehlen ihnen die ausgedehnten Längstäler und die zahlreichen Paßübergänge. Die Hauptkämme liegen sehr hoch und sinken, abgesehen vom äußersten Osten und Westen, nur an wenigen Stellen unter 2500 m herab; auch fallen sie nach beiden Seiten schroff ab. Die Pyrenäen sind daher dem Verkehr sehr hinderlich und bilden eine scharfe natürliche Grenze zwischen Frankreich und Spanien. An Gipfelhöhe stehen sie dagegen den Alpen bedeutend nach. Nur die höchsten Gipfel erheben sich in die Region ewigen Schnees, deren Grenze hier nahe bei 3000 m liegt. Die Gletscherentwickelung ist unbedeutend und fehlt an den Südabhängen fast ganz. Die Vegetation des Nordabhanges und der alpinen Region gleicht durchaus der der Alpen. Der Südabhang hat ein ganz anderes Gepräge. In den südlichen Tälern tritt bereits der Ölbaum auf; an den unteren Hängen bildet die Korkelche zusammenhängende Wälder: von 1300 m Höhe bis in die Alpenregionen hinein herrscht der Buchsbaum. Der mittlere Teil des Gebirges ist der höchste, wildeste und unzugänglichste. Nur beschwerliche Saumpfade führen von einer Seite desselben zur anderen. Alpenweiden fehlen hier ganz. Oberhalb der Baumgrenze erheben sich schroff die kahlen Felsen. Eigentümlich sind dieser Kette die Zirkustäler, die meist Alpenseen in ihrem Schoße bergen, aus denen die Gewässer durch enge Felsschluchten abfließen. Höchste Gipfel der Maladetta, 3400 m, und der Mont Perdu 3350 m. Nach W. zu wird der Kamm rasch niedriger und gabelt sich schließlich in zwei Äste. Über diesen Teil des Gebirges führen einige gangbare Pässe, der bekannteste der Paß von Ronces-valles, 1200 m. Eine Eisenbahn überschreitet die Pyrenäen bis jetzt noch nicht; die beiden Eisenbahnen, welche von Spanien nach Frankreich herüberführen, umgehen das Gebirge an beiden Seiten. Die eine verbindet San Sebastian mit Bahonne, die andere Gerona mit Perpignan. , . ^ ^ In einem Hochtal der Mittelpyrenäen die tomztge Republik Andorra. Pamplona, die Hptst. Navarras, wichtige Festung, welche die Paßubergange über die Westpyrenäen beherrscht. Katalonien ist int ganzen ein stetruge*, unfruchtbares Land, dagegen reich an Steinkohlen, Eisenerzen und Steinsalz, so datz sich hier eine bedeutende Industrie hat entwickeln können. Die Catalomer haben sich außerdem seit jeher durch Fleiß, Betriebsamkeit und Seetüchtigkeit ausgezeichnet Daher ist Katalonien trotz des schlechten Bodens emer der wohlhabendsten und bestbevölkerten Teile Spaniens. Die Hptst. Barcelona, 530000 Einw^, die bedeutendste Industrie- und eine der ersten See- und Handelsstädte des Königreichs (namentlich Baumwollwebereien); Universität.

6. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 4

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 410. Pyrenäen-Halbinsel. b) Stadt mit wertvollen Kunstsammlungen, z. B. das Pradomuseum (u. a. Bilder des berühmten span. Malers Velasquez [weläskes]). — Benach- bart, am Südfuße des Kastilischen Scheidege-- birges, das Königl. Schloß und Kloster Es- corial. — Am Tajo die schöne Sommerresidenz Aranjnez (aranchusß, „die schönen Tage von A. sind nun vorüber!") und Toledo Q, früher die glänzende Hst. Tole- doklingen. Gradkreu- zung 4 + 40. — Al- madsn, im Süden, größtes Quecksilberberg- werk Europas. Estremadura (Extrems vurii, weil früher die äußerste Mark Spaniens jenseits des Dusro). Mb. 260. Die Pyrenäen-Halbinsel, a) Es sind die sämtlichen Eintragungen zu benennen. b> Beim Zeichnen sind auf Grund des Abschnittes über die Städte weitere Eintragungen zu machen. Jni N. die Ruinen des Klosters Badajoz (badachöß), Grenzfestung an: Guadiana, San?)uste (Karls V. f. Platens Gedicht!). Altkastilien. Bnrgos A, an der alten Völkerstraße, der heute der Südexpreßzug Paris— Lissabon (Abzweigung nach Madrid) folgt. Leon. Balladolid aufblühend, weil an der gleichen Verkehrslinie gelegen; frühere Landes- Hst. — Südwest!, davon Salamänca, alte, ehemals berühmte Universität. 2. Im Nordwesten und Norden. a) Galizien. Hasenreichste Provinz (Riasküste!). 3 vorzügliche Kriegs- und Handelshäseiu Ferrül A, La Coruna (korünja) ^ und Vigo. Etwas landeinwärts Santiago (de Com- postella = der „Schein", den die zum Grabe des Apostels Jakobus [Sattt-iago!] wall- fahrenden Pilger ausgestellt erhalten). b) Astnrien. Oviedo E unweit der Küste, Kohlenbergwerk. Hafenstadt: Gijon D. Der Hafen Sautandsr D gehört zu Altkastilien. c) Baskische Provinzen (darunter die Provinz Biscaya). Bilbao nahe der Küste. Reiche Eisengruben (Krupp!). San Sebastian, Seebad und Hafenstadt. d) Navarra. Pamplona, Festung in den Pyrenäen. Nördl. davon der^Paß Roncesvalles (ronßeswäljes, Roland!). 3. Im Osten. a) Aragonien (das dürre Ebrobecken). Zaragoza G (ßaragößa, Laesär ^.ugusta), am kam» schiffbaren Ebro und dem Kaiserkanal, heute ziemlich still. b) Katalonien, wegen seiner Bodenschätze die industriereichste und dichtestbevölkerte Provinz. Barcelona D, zweitgrößte Stadt, erste Fabrik- und Seehandelsstadt Spaniens. Bahn am Ostrande der Pyrenäen entlang nach Lyon und Marseille. — Im Gebirge die Bauern- republik Andorra. c) Valencia, am gleichnamigen Golf. — Hst. das schöne Valencia (wal6nßia) G in einer großen herrlichen Hnörta (— Garten; Südfrüchte). Handelshafen. — Im Süden, bei der Hafen- ftadt Alicante^ (Wein), der Palmenwald von Elche, der einzige Europas. d) Murcia, die dritte Küstenprovinz des Ostens. Murcia G, wie Valencia in üppiger Um- gebung (Huertos; Südfrüchte, Seide, auch Reis und Mais). Wichtiger ist der Kriegshafen Cartagcna G (von den Karthagern gegründet: Carthago nova). 4. Im Süden. a) Andalusien = Vandalusia, Vandalenland, die gesegnete Guadalquivir-Tiefebene. Cür- doba 4 früher die glänzende Hst. der Mauren und viel größer als heute, mit prächtiger

7. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 68

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
68 Südeuropa. Fluß). Beide Tiefländer sind an ihrer Außenseite von Hochgebirgen begleitet: das n. Tiefland von den Pyrenäen, das s. von der Sierra Nevada, die die südlichsten Gletscher Europas besitzt. (Sierra nennt der Spanier ein Gebirge mit sägeförmigem Gebirgskamm, Nevada = Schnee- gebirge). Der Nordrand des Hochlandes erscheint durch die kantabrische Kette geschlossen. Der Hauptabdachung des Landes nach W. folgen die großen Hochlandströme: Duero, Tajo und Guadiana (gu-^gw). Die Pyrenäen bestehen aus zwei Hauptgebirgszügen, die im mitt- leren Teil des ganzen Pyrenäenzuges eine Strecke neben einander hinziehen und das Thal der oberen Garonne einschließen. Hier hat das Gebirge auch die höchsten Erhebungen, zu denen Mont Perdu (mong perdü) und der (bis 3400 m hohe) zerklüftete Felsengebirgsstock der Maladetta (die Ver- fluchte, weil arm an Viehweiden) gehören. — Das Hochgebirge hat zwar eine größere Kammhöhe, aber eine geringere Gipfelhöhe als die Alpen. Im Gegen- satz zu diesen ist es sehr unwegsam, so daß sein wilder Aufbau nur seitliche Straßenzüge zuläßt. Die Schneefelder und Gletscher kommen an Größe denen der Alpen bei weitem nicht gleich. Den Pyrenäen fehlt auch die Wasserfülle der Alpen, der Reichtum an Alpenseen, weidereichen Almen und Wald. Das Klima ist auf der Hochebene trockenes Landklima mit Armut an Pflanzenwuchs. Auf den ausgedehnten Heideflächen weiden große Schaf- herden. — Nord- und Westküste sind regenreich, haben Seeklima und üppigen Pflanzenwuchs, der im N. aus mitteleuropäischen, im W. aus immer- grünen Gewächsen besteht. In den Stufenländern am Mittelmeer herrscht Mittelmeerklima, sie sind reich an Südfrüchten aller Art. Unter den Wald- bäumen steht die Korkeiche obenan. Selbst tropische Gewächse, als Dattel- palmen, Baumwolle und Zuckerrohr, kommen soct. Auf dein Felsen von Gibraltar kommt eine Affenart vor. 2 2. I>ie Bewohner der Halbinsel sind Romanen, und zwar Spanier und Portugiesen. Den Kern der spanischen Bevölkerung bilden die Kastilier, die in nationaler und sprachlicher Beziehung der herrschende Stamm sind. In den östlichen Küstenländern lind namentlich in Andalusien trägt die Bevölkerung sehr den Stempel maurischer Abstammung an sich. Spanier und Portugiesen gehören fast Ausschließlich dem katholischen Bekenntnis aii. Die Spanier sind durch ihren großen Nationalstolz besannt, der sich aus den Zeiten herschreibt, als Spanien die erste Macht Europas war. Sie lieben öffentliche Schaugepränge und die grausainen Stiergefechte. Die Volksbildung steht auf niedriger Stufe, mehr als die Hälfte der Bewohner kann weder lesen noch schreiben. Die wichtigste aller Nahrungsqnellen ist die Landwirtschaft. Sie ernährt 7/8 aller Bewohner beider Staaten. Der Ackerbau liefert alle Getreidearten, auch Reis- Südfrüchte, Wein, Olivenöl, Kork und Esparto- gras (das zu allerlei Flechtwerk und zur Papierbereitung dient) kommen zur Ausfuhr. In der Viehzucht ist die Zucht von Schafen, Maultieren, Eseln, Pferdei, (Andalusien) und Kampfftieren von Bedeutung. Der Berg- bau, trotz des Reichtums der Halbinsel an Mineralien vernachlässigt, hat sich jetzt wieder gehoben und liefert namentlich Ausbeute an Silber, Blei, Queck- silber und Kupfer. — Industrie und Handel sind für den Weltmarkt und Welthandel lvenig von Bedeutung. Ehedem waren die beiden Staaten die ersten Seemächte der Erde. Aus jener Zeit stammen auch größtenteils ihre überseeischen Besitzungen.

8. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 211

1910 - Leipzig : Warting
§ ^35. Die j)yrenäen-k?albinsel: ?ie einzelnen Landschaften. 211 hielten sich die Goten. Von hier aus begann die allmähliche Rückeroberung, doch gelang es erst nach mehr als 7 Jahrhunderten, die Araber völlig aus der Halbinsel zu verdrängen. Während dieser Kämpfe waren vier christliche Staaten entstanden, Aragonien, Kastilien, Navarra und Portugal, von denen die drei ersteren sich zum Königreich Spanien vereinigten. Die in der Halbinsel gesprochenen Sprachen sind romanische und zer- fallen in zahlreiche, zum Teil recht abweichende Mundarten. In Spanien ist die castilische Mundart zur Schriftsprache geworden, das Portugiesische hat sich zu einer selbständigen Schriftsprache entwickelt. Auch im Volks- charakter, den Sitten und Gewohnheiten zeigen sich in den einzelnen Land- schafteu große Gegensätze. In den nördlichsten Gebirgslandschaften haben die Basken ihre alte iberische Sprache bewahrt. Die Pyrenäen-Halbinsel ist im ganzen ein armes Land. Die Bevölkerung der Hochländer ist wesentlich auf Viehzucht und einigen Bergbau angewiesen. Die Ter- rassenlandschaften und die Tiefebene des Guadalquivir dagegen bieten guten Boden für Getreide-, Obst- und Weinbau, bedürfen jedoch großenteils künstlicher Bewässe- ruug. An guten Häfen ist die Halbinsel nicht arm. Seehandel, Schiffahrt und Fischerei spielen daher eine wichtige Rolle. Durch ihre überseeischen Unternehmungen und die Erwerbung zahlreicher Kolonien erhoben sich im Beginn der Neuzeit beide Staaten zu hoher Blüte, Spanien sogar eine Zeitlang zur ersten Macht Europas. Aber infolge schlechter Verwaltung im Innern und unglücklicher Kriege sanken sie rasch wieder herab. Auch gingen im 19. Jahrhundert die meisten Kolonien verloren. Industrie ist in Portugal so gut wie gar nicht vorhanden, in Spanien auf wenige Gegenden beschränkt. 1. Königreich Spanien, 500 000 qkm mit 19'/2 Mill. Einw., 39 auf 1 qkm, kon- stitutionelle Monarchie, eingeteilt in 49 Provinzen, neben denen aber auch die alten Landschaftsnamen noch in Gebrauch sind. Von den Kolonien sind Spanien nur die Eanarischen Inseln, Fernando Po und die Rio-Muni-Kolonie in West- Afrika verblieben. 2. Republik Portugal, 100 000 qkm mit 6 Mill. Einw., 60 auf 1 qkm, eingeteilt in 8 Provinzen (einschließlich der Azoren). Kolonien: In Asien G oa, Macao und das östliche Timor, in Afrika Madeira, Kapverdische Inseln, St. Thome, Portugiesisch-Guinea (Angola), Portugiesisch, Ostafrika. § 135. D i e Pyrenäen-Halbinsel: Die einzelnen Landschaften. Die Pyrenäen sind ein Kettengebirge, das sich vom Kap de Crens nach Nnw. bis zum Golf von Biscaya erstreckt. Im Vergleich zu den Alpen sind sie ein sehr unwirtliches Gebirge. Es fehlen ihnen die ausgedehnten Längstäler und die zahlreichen Paßübergänge. Die Hauptkämme liegeu sehr hoch und sinken, abgesehen vom äußersten Osten und Westen, nur an wenigen Stellen unter 2500 m herab; auch fallen sie nach beiden Seiten schroff ab. Die Pyrenäen sind daher dem Verkehr sehr hinderlich und bilden eine scharfe natürliche Grenze zwischen Franreich und Spanien. An Gipfel- höhe stehen sie dagegen den Alpen bedeutend nach. Nur die höchsten Gipfel erheben sich in die Region ewigen Schnees, deren Grenze hier nahe bei 3000 m liegt. Die Gletscherentwicklung ist unbedeutend und fehlt an den Südabhängen fast ganz. Die Vegetation des Nordabhanges und der alpinen Region gleicht durchaus der der Alpen. Der Südabhang hat ein ganz anderes Gepräge. In den südlichen Tälern mit bereits der Ölbaum aus; an den unteren Hängen bildet die Korkeiche zusammen- hängende Wälder; von 1300 m Höhe bis in die Alpenregion hinein herrscht der Buchs- bäum. Der mittlere Teil des Gebirges ist der höchste, wildeste und uuzugäng- 14*

9. Deutsche Schulgeographie - S. 137

1908 - Gotha : Perthes
137 Kolomen. Jetzt gehören ihm nur noch die Kanarischen und zwei Guinea- Inseln im Atlantischen Ozean und ein paar afrikanische Küstenstriche. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Die mittlere Hochebene, das alte Königreich Kastiliens, beherrscht wie eine Hochburg die umgebenden Lande. Nahezu im Mittelpunkte des Reiches liegen die neue Hauptstadt Madrid und die alte Haupt- stadt Toledo am Tajo, dem Hauptflusse des Landes; Kastilianisch ist die Schriftsprache Spaniens geworden. Madrid ist jetzt die einzige bedeutende Stadt der Hochebene, da diese der industriellen Tätigkeit entbehrt; nur in der Sierra Morena wird Bergbau auf Kupfer und Quecksilber betrieben (Almaden [almcräen]2), das größte Quecksilber- bergwerk Europas). Ackerbau und Schafzucht ernähren die träge und genügsame, dabei aber stolze Bevölkerung. Im Winter werden die Schafe von der kalten Hochfläche in die tiefer gelegenen und wärmeren Täler von Estremadura3) getrieben, das schon ganz die Natur von Portugal teilt. Eine echte Steppe ist die staubige M a n ch a (mantscha), so eben wie eine Tischplatte. ' !: Die nördlichen Randländer blühen allmählich durch Eisem bcrgbau auf. Santander im Baskenlande (vgl. § 175) ist jetzt der Haupthafen. Westlich reihen sich daran die Berglandschaften Asturien^), die Wiege der spanischen Monarchie, und Galicien (galißien) mit einer ausgezeichneten, vielzackigen Küstenbildung; die Gallegos (galjegos, Be- wohner von Galicien) sind seetüchtige Leute und haben früher als die Nordeuropäer Walfischfang betrieben. In den Pyrenäen hat sich noch die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten. Die östlichen Randländer bildeten ehemals neben Castilien das zweite spanische Reich, dessen Hauptland Aragonien war. Diese Landschaft, die das Ebrobecken umfaßt, teilt in ihrer Abgeschlossenheit noch ganz die trockene, wenig fruchtbare Natur der castilianischen Binnen- länder, ist aber wegen tieferer Lage wärmer. Die Hauptstadt Zara- goza (faragössa) liegt nahezu in der Mitte des Beckens. Die Küsten- landschast Kataloniens ist die einzige Provinz Spaniens mit aus- gedehnter Großindustrie (besonders Baumwollweberei), die durch reiche Kohlenschätze genährt wird. Die Hauptstadt Barcelona (barßelona) ist nicht nur die erste Industrie-, sondern auch die erste Seestadt Spaniens. 1) Bon den vielen Kastellen (Burgen) zur Zeit der Kämpfe mit den Mauren benannt. 2) Die spanischen Ortsnamen, die mit al ansangen, sind arabischen Ursprungs (al, arabischer Artikel). a) Spanisch, = jenseits des Duero. 4) Baskisch, = Felsenland am Meere. b) Nach den Westgoten benannt (früher Gothalunia).

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 81

1836 - Leipzig : Schumann
81 Lk Physikalische Geographie. Breite von 6 bis 12 Meilen. Ihr höchster Punkt, der Maladetta oder Pik Net hon, erhebt sich bis zu 10,722 Fuß, ist also um 4000 F. niedriger als die höchsten Alpengipfel. §. 388. Dieses Gebirge hat eine ganz andere Gestaltung als das der Alpen; die Gletscher sind in nicht so großer Anzahl und mehr auf der nördlichen als der südlichen Seite vorhanden, und sie bestehen überall mehr aus einer verhältnismäßig dünnen Eisdecke, als aus so gewaltigen Massen, wie wir sie in den Hochthälern der Alpen finden. Die Schneelinie beginnt auf der französischen Seite in einer Höhe von 7860, auf der spanischen in einer solchen von 8630 Fuß. §. 389. Ein Hauptbestandtheil der Pyrenäen ist, außer dem Granit, kalkartiges Gestein; Muscheln und andere Ueberbleibsel von Meerthieren finden wir bis zu den höchsten Punkten hinaus. Der nördliche und östliche Theil sind nicht so rauh und unfruchtbar, als die Abhänge nach Süden und Westen , die ganz den rauhen und wilden Charakter der Hochalpen an sich tragen. Die Bor- und zum Theil die Mitttelgebirge sind mit dichten, oft undurchdring- lichen Waldungen von Buchen, Eichen und Tannen, und noch höher hinauf mit Kiefern bedeckt. Auch hier sind, wie in den Alpen, Bären und Wölfe keine Seltenheit. 390. Die Pyrenäen sind ergiebig an Mineralien mancher Art, doch wird der Bergbau, mit Ausnahme desjenigen auf Eisen in der baskischen Provinz Navarra, nirgend schwunghaft betrieben. Der nördliche Abfall hat sehr viele Mineralquellen. Die Weiden sind nicht so üppig als in den Alpen, das Rindvieh nicht so vor- züglich, doch kommen aus Spanien zahlreiche Schaafheerden hier- her. Von Frankreich führen nach Spanien wohl an 100 Pässe durch's Gebirge, die aber sämmtlich bis auf sieben nur für Saum- thiere und Fußgänger zu passiren sind. Unter den für Fuhrwerke praktikabeln sind die wichtigsten jener von Urun über die Bidassoa nach Bayonne im Westen, und der von Bellegarde nach Perpignan im Osten. 8. 391. Durch die Sierra d' Ara lar in Biscaya, die sich bis zu 6600 Fuß erhebt, hängen die Pyrenäen zusammen mit den afturischen Gebirgen, wo die Peña de Peñaranda, 10,320 Fuß, und diese stehen in Verbindung mit den galici- schen Gebirgen, welche sich bis ans Meer zum Kap Finistcrra erstrecken, und in denen die Peña Trevinca sich bis zu 9000 Fuß erhebt. Diese letzteren drei Gebirgszüge wollen wir, nebst den Pyrenäen, die nördliche Gebirgsgruppe nennen. §. 392. Die mittlere Gebirgsgruppe auf der pyrenäi- schen Halbinsel besteht einerseits aus den Gebirgen zwischen Duero und Tajo, und andererseits denen, die sich von der Ebroquelle bis zum Kap Palos bei Carthagena im Königreiche Murcia von Nordwest nach Südost hinab erstrecken. — Die erste Kette, zwischen Duero und Tajo, läuft von der Quelle des Tajo aus, dessen rechtem Ufer entlang, bis zur Mündung und heißt Somo Sierra und Sierra de Guadarama. Sie bildet die sogenannten castilischen Scheidegebirge, zwischen Alt- und Neu-Kastilien, die aus Andere Geogr. 6

11. Teil 2 = Obere Stufe - S. 186

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
186 Kursus Iii. Abschnitt Iii. § 114. Das Stufenland des Ebro besteht aus einer kleineren Hochebene (500 bis 300 m) am oberen und aus einem größeren Tiefland am mittleren Ebro. Das ganze Gebiet trügt als der trocken gelegte Boden eines ehemaligen Binnenseees denselben Charakter einer öden Salzsteppe oder Wüste. Auf weiten Strecken sind die von tiefen Spalten zerrissenen Ebenen ohne Baum und Strauch, ohne Vege- tation und ohne menschliche Wohnungen. Besonders ausgedehnt sind solche Wüsteneien in dem Gebiet zwischen Zaragoza und Lerida. Im Gegensatz zu den wüsten Einöden bilden die fruchtbaren Striche an den Flüssen liebliche Oasen, welche mit Weizenfeldern, Weingärten und Wal- düngen von Maulbeer-, Öl-, Mandel- und Feigenbäumen bedeckt sind. Diesen Charakter trägt das Gebiet am linken Ebronfer zwischen Miranda und Lograno und zu beiden Seiten des Stromes am Kaiserkanal; in der letzteren Oase liegt Zaragoza, die bedeutendste Stadt des ganzen Stufenlandes. Dasselbe ist wegen seiner Natur schwach bevölkert und arm an größeren Orten; die Lage von Zara- goza sowohl wie von Pamplona ist durch die Richtung von Straßen über die Pyrenäen (Paß von Roncevalles) und nach dem Hochlande (am Jalon) bestimmt. Im 80. wird das Stufenland vom Meere durch das Küsteugebirge von Katalonien abgeschlossen; letzteres zweigt sich von den Ostpyrenäen ab und ver- bindet dieselben mit der Sierra de Cnenea; es wird vom Ebro in einem von steilen Felswänden eingeschlossenen Thale durchbrochen. Das Gebirge ist reich an Eisen, Steinkohlen und Salz; bei Kardona besteht ein ganzer Berg aus Steinsalz; daher herrscht in Katalonien eine rege gewerbliche Thätigkeit (Eisen- und Baumwollenindustrie) und in Verbindung mit derselben auch ein lebhafter Handel. Unter den zahlreichen kleineren Jndnstrieorten ragt Reus hervor; Tarragona, die Hafenstadt von Rens, und besonders Barcelona sind bedeutende Industrie- und Handelsstädte. An das katatonische Gebirge schließt sich das Bergland von Valencia; das- selbe bildet den südlichsten Abschnitt des iberischen Gebirgssystems und wird vom Gnadalaviar und Jncar durchbrochen. Das südliche Bergland, welches Murcia, Grauada und Ostandalusien umfaßt und vom Segura bis zum Kap Tarifa reicht, steht mit dem östlichen Abschnitt der Sierra Morena in Verbindung. Es stellt ein von zahlreichen Bergketten durchzogenes Hochland dar, welches durch Querrücken in eine Anzahl von Hochebenen geschieden wird; letztere sind aus Mangel an Niederschlägen im Sommer zum Teil Steppen; bei künstlicher Bewässerung jedoch besitzen manche die üppigste Frucht- barkeit: das siud die Vegas oder Huertas (Gärten), in denen ein ewiger Früh- ling währt und die Saat und Ernte das ganze Jahr hindurch wechseln. Am herrlichsten ist die vom Genil durchströmte und bewässerte, rings von Bergketten eingeschlossene Vega von Granada, das Paradies Spaniens. Am östlichen Ende der Vega liegt die Stadt Granada, an deren Herrlichkeit zur Zeit der mau- rischeu Könige noch der maurische Königspalast, die Alhambra, erinnert. Unter den Bergketten des Hochlandes ragt die Sierra Nevada, die bei einer verhält- nismäßig geringen Länge (130 km) und Breite (30—45 km) um so imponierender erscheint, als das höchste Gebirge der Halbinsel mit steilen, wildzerklüfteten Felswänden und großen Schneefeldern empor. Die Pyramide des Mulahacen (3600 m) steht nur den Alpengipfeln

12. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 139

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 139 — als Erntearbeiter, Last- und Wasserträger, Hausknechte usw. ihr Brot zu verdienen. Die Hauptstadt Galiciens ist Santiago de Compoftella, in dessen Kathedrale sich das Grab des Apostels Jakobus befinden soll, welcher der Schutzpatron von Spanien ist. So wurde die Stadt ein berühmter Wallfahrtsort. Sie hat dazu eine Universität und ist Sitz eines Erzbischoss. Im Südwesten der Pyrenäen ist das Tiefland von Aragonien eingesenkt, das durch das Gebirge von Katalonien vom Mittelmeere geschieden wird. Nach der Hauptwasserader, dem Ebro, wird es auch das Ebrobecken genannt. Durch ihn tritt es wiederum mit dem Mittel- meere in Verbindung. Er entspringt auf dem Kantabrischen Gebirge. Sein Oberlauf ist ziemlich reißend und zu Stromschnellen geneigt. Seine wichtigsten Nebenflüsse empfängt er aus den Pyrenäen. Doch sind die Zuflüsse wasserarm. So ist auch der Ebro wegen seiner geringen Wasser- führung für die Schiffahrt wenig geeignet. Dazu tritt an manchen Stellen starke Versandung. Daher begleitet ihn auch auf einer langen Strecke seines Laufes der Kaiserkanal, welcher während der Regierungszeit Karls V. angelegt wurde, um Schiffahrts- und Bewässerungszwecken zugleich zu dienen. Stromartiges Aussehen erhält der Ebro erst, nachdem er das Küstengebirge von Katalonien durchbrochen hat, unweit seiner Mündung, die deltaartig erfolgt. Sie ist weit in das Mittelmeer hinausgeschoben. Mit Ausnahme einiger fruchtbarer Gegenden — so auch im Bereiche des Kaiserkanals — ist Aragonien, da die Niederschläge nicht ausreichen, ein dürres, wasserarmes Steppengebiet mit vielfach salzhaltigem Boden. Hier ist u. a. auch das Espartogras zu finden, das zu mannigfachen Flecht- arbeiten sowie zur Papierbereitung verwendet wird. Die Befiedelung ist natürlich wenig dicht. Die Hauptstadt des Tieflandes von Aragonien ist Zaragoza (ßaragößa) am rechten Ufer des Ebro in einer der best- angebauten Gegenden. In seiner Umgebung finden sich üppige Getreide- selder, Obst- und Olivenhaine, Weinberge, Gemüsegärten u. a. m. Die Straßen von Südostfrankreich und Katalonien überschreiten hier den Fluß. Seine ehedem blühende Industrie ist zurückgegangen. Der Handel ist lebhaft. Es ist Sitz eines Erzbifchofs. Katalonien war schon zur Römerzeit eine blühende Provinz. Die rastlos tätigen Bewohner haben mit unermüdlicher Ausdauer dem Boden, der von der Natur gar nicht so günstig ausgestattet und dazu wasserarm ist, durch wirksame Bearbeitung und künstliche Wasserzufuhr reiche Erträge abgewonnen. Das Küstengebirge von Katalonien ist reich an Erzen, Kohlen und Mineralquellen. Katalonien gehört zu den gewerbtätigsten Gebieten Spaniens. Die Landschaft ist dicht bevölkert. Den Mittelpunkt der Industrie bildet Barcelona, die erste spanische Industrie- und Handelsstadt, die zweitgrößte Stadt Spaniens (530 000 Einwohner) und zugleich ein bedeutender Hafenplatz. Ganz bedeutend ist ihre Baumwoll-, Woll- und Seidenindustrie, die Metallverarbeitung, die Papier- und

13. Lehrbuch der Erdkunde - S. 333

1903 - Trier : Lintz
Das nordwestliche Küstengebiet der Pyrenäen-Halbinsel. 333 vom Ebro abgeleitet ist, sind die steppen dürren Landflächen in fruchtbare Gartenlandschaften verwandelt. Im Gegen- sätze zum unbewässerten Campo secano (- trockenes Land), heißt das bewässerte Land Campo regadio. Die Regadios werden gewöhnlich Huertas =- Gärten genannt (in Südspanien arabisch Vegas). Der Ertrag wird durch die Bewässerung um .das Vielfache gesteigert. Die wichtigsten Kulturgewächse sind Ölbaum und Hülsenfrüchte. Strichweise ist auch der Weinbau wichtig, dessen Hauptgebiet jedoch der Küstensaum bei Taragona ist. Auf der Steppe wächst wild die nützliche Haifa, auch Espärto- gras genannt, die zur Papierbereitung benutzt wird. Die Randgebirge des Ebrobeckens besitzen einen wertvollen Schatz in den Korkeichenwaldungen, die in Katalonien 13—20°/o der Boden- fläche einnehmen. Es findet eine sorgfältige Gewinnung des Korkes, die durch Gürtel- und Querschnitte geschieht, statt. Jährlich führt Spanien für etwa 25 Mill. Mk. Kork aus. An der Meeresküste liegt die blühende und reiche Industrie- Städte, und Handelsstadt Barzelona (barsselöna), die mit den Vororten über 500000 E. zählt, im Ebrobecken Zaragoza (ssaragössa = Kaiser-Augustus-Stadt, entst. aus Caesaria Augusta; 75000 E.). 2. Das nordwestliche Küstengebiet, a) Das Landschaftsbild. An die Pyrenäen setzt sich nach W das Kantabrische § 215. Gebirge an. Dasselbe ist im 0 gleich dem Baskenlaude ein nebirgsbau. freundliches Bergland, prangend im üppigen Grün von Wiesen anzen eic' und Wäldern. Weiter nach W nimmt es aber die Form einer mächtigen, geschlossenen Gebirgskette an, in der kein Pass mehr tiefer als 1200 m eingesenkt ist. Am höchsten steigt es in den Pikos de Europa (2680 m) an. Schließlich geht es in das Bergland von Galicien und Nordportugal über. Der Bau dieser Gebirgslandschaften spiegelt sich in der Bau der Küste. Küste wieder. Dem Kantabrischen Gebirge folgt dieselbe nach W; aber zahlreiche Vorsprünge von malerischer Gestalt erinnern an die tiefe Schluchtenbildung der aufsteigenden Gebirgskette. Noch vielgestaltiger, zerrissener wird die Küste da, wo sie zuerst nach Sw und dann nach S umbiegt. Wie auf der Westseite Norwegens, unterbrechen tief einschneidende Buchten, hier Rias genannt, eine hochragende Steilküste. Der einzige größere Fluß unter den zahlreichen Küsten- Flüsse, flüssen ist der Minho (minjo, v. minimus = der kleiuste, d. h. von 6 Hauptflüssen Spaniens). b) Das Kulturbild. Das ozeanische Klima des Gebietes würde dem Anbau § 216. sehr günstig sein, wenn es in dem sehr gebirgigen Lande nicht an Anbau, Hafen, größeren Talebenen fehlte. Die guten Naturhäfen der galicischen ßergbau'

14. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 153

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Pyrenäen-Halbinsel. Vertikale Gliederung. §. 51. 153 feite (z B. von Toulouse) gesehen, viel gewaltiger und erhabener als von der Südseite. Vergleicht man die Pyrenäen mit den Alpen, so ergeben sich wesentliche Unterschiede nicht blos in der Länge und Breite der ganzen Kette, sondern auch in der Höhe der Gipfel: der Montperdu (3350 m) und in der M a l adetta-Gruppe der Pic N ethou, der „Montblanc der Pyre- näen" (3400 m) — beide in der südlichen Kette der Mittel-Pyrenäen (die allein alpinen Charakter haben) — bleiben hinter den höchsten Alpenspitzen um 1400 in zurück, während die mittlere Kammhöhe (2600 m) un- gefähr dieselbe ist. Beide Hochgebirge haben die höchste Erhebung in ihrem Centrum, aber die Alpen im Osten, die Pyrenäen im Westen ihre geringste Höhe. — Die Pyrenäen sind das unzugänglichste und trennendste Gebirge von Europa, denn die Pässe erreichen fast die Gipfelhöhe, während sie in den Alpen Einschnitte in den Kamm bilden. Ueber die Mittel-Pyrenäen führen nur zwei beschwerliche Pässe: der von Gavarnie und die sogen. Ro lands- bresche, westlich vom Montperdu. Die Hauptstraßen zwischen Frankreich und Spanien umgehen daher das Gebirge an seinem westlichen und östlichen Ende. — Ferner stehen die Pyrenäen durch den Mangel an Längenthälern und Gebirgs-Seen und durch die geringe Anzahl der (zugleich kleinen, weniger tief in die Culturthäler und nur nach der Nordseite herabhängenden) Gletscher den Alpen an Mannichfaltigkeit und Pracht nach. Die geringe Höhe und Breite in Verbindung mit der südlichern Lage der Pyrenäen bedingen eine geringere Masse Schnee und Eis, weshalb die hier entspringenden Bergströme („Gaveu") weniger stark sind, als die Alpenslüsse, und da sie nur in sehr engen Thalschluchten fließen, so fehlt der Thalboden für Anbau, Dörfer, Landstraßen; die Bevölkerung hat sich vielmehr außerhalb der Thäler an den Mündungen der Gaven angesiedelt. — In Folge der geringem Feuchtig- keit der Atmosphäre und des Bodens (durch die südlichen Glutwinde) ge- deihen Wald und Wiesen bei weitem nicht so üppig, als in den Alpen; die Sennenwirthschast der Alpen fehlt und das Gebirge ist uur an seinem Nord- abhange wegen der Bäder einigermaßen bevölkert. dd. Das Küstengebirge von Granada oder von Hoch-Anda- tasten scheidet, wie ein riefiger (60—70 M. langer) Wall, das Tiefland des Gnadalquivir von dem Mittelmeere, welches seinen südlichen Abhang (die Alpnjarras) bespült. Dieses südliche Hochgebirge besteht nicht, wie das nördliche, die Pyrenäen, aus parallelen Gebirgsreihen, sondern aus 3 Hochflächen — von Malaga, Granada, Huescar — welche durch Randgebirge von einander geschieden sind. Das Centrum der gesammten Gebirgsgruppe, die Sierra Nevada (d. h. ^chneegebirge), übertrifft die Pyrenäen sowohl an Gipfel- als an mittlerer Kammhöhe (3080 in): der Mulhacen (nach dem letzten Könige von Granada, Muley Hassan, benannt) erhebt sich bis zu 3563 in. Trotz ihrer bedeutenden Höhe hat die Sierra Nevada nicht den großartigen Charakter anderer Hochgebirge. Ihr fehlen ausgezeichnete Formen, da sich nur einige Gipfel über deu Kamm erheben, dagegen fehlt es nicht an den schroffsten Contrasten von afrikanischer Glut und polarischer Kälte, von tropischer Vegetation und nordi- schem Pflanzenmangel, von lebhaftem Verkehr einer hafenreichen Küste und furcht- barer Einsamkeit in den allerdings wenig ausgedehnten Regionen des ewigen Schnees, besonders an der Nordseite. b. Durch zwei Tiefebenen wird die centrale Hochebene von den beiden Hochgebirgen getrennt und zwar: im Nordosten durch die des Ebro oder die aragonische von den Pyrenäen und im Süden durch

15. Europa - S. 219

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
219 Eindruck, den dieses gewaltige Bauwerk der Natur auf den Beschauer macht mit der ungeheuren Kesselrundung seiner 1000 m hohen starren Mauern, mit den blendenden Gletschern, die seine Zinnen krönen, mit dem ewigen Schnee, der die wagerechten Stufenabsätze wie einen Teppich bedeckt, mit den imposanten Wasserfällen, die, aus der Ferne gesehen, wie weiße Schleier an den schwarzen Wänden still herab- hängen." Aus diesem Kessel führt nach Süden, westlich vom Mont Perdu, nach der spanischen Seite des Gebirges die Rolandsbresche, eine 500 m lange, 100 m tiefe, nur 12 m breite, schwer gangbare Fels- schlucht, die der Sage nach Roland mit einem Schwertstreich geöffnet hat, mit 2804 m die Höhe des Stilfser Joches erreichend. Französischer Name : Brèche de Roland ; brèche = Einschnitt, f) Die Ost-Pyrenäen strahlen vom Col de la Perche (pärsch) — la perche = Stange, Angelrute — 1600 m hoch, in mehrere Hauptketten aus, gipfeln in 2909 m, fallen mit Granitfelsen schroff in das Mittelmeer ab und ragen im Kap Cr eu s (kre-us), d. h. Stein, Fels, noch weit in dieses hinein. Sie erlangen die bei weitem größte Entwicklung auf französischem Gebiet. 3. Die Republik Andorra, Valls d'andorra, hat sich in den Hochtälern der Pyrenäen seit dem 9. Jahrhundert die Freiheit bewahrt (ähnlich dem italienischen San Marino), „ein Sonderleben führend, in Granit und Silur eingebettet". Es bildet ein mittelalterliches, patriarchalisches Gemeinwesen unter der Schutzherrschaft Frankreichs und des Bischofs von Urgel, einem benachbarten spanischen Städtchen. An Größe (450 qkm) übertrifft es das Hamburger Gebiet, zählt aber nur 6000 Einwohner. Es liegt in Brockenhöhe zwischen bis 2500 m hoch aufsteigenden Bergen. Die Post ist französisch, die Landesmünze spanisch, die Sprache katatonisch. Die bewaffnete Macht ist sechs Mann stark. 4. Aragonien. Die beiden südlich der Pyrenäen gelegenen Landschaften Aragonien und Katalonien bilden größte Gegensätze. Dort eine zwischen drei Gebirgen eingebettete große trogförmige Einsenkung von dreieckiger Form — ein einstiges Seebecken — mit ausgedehnten Steppen, mit geringen Niederschlägen, mit stark salzhaltigem Boden, mit sehr dünner Bevölkerung, dem größten Teile nach eine der unwirtlichsten Gegenden Europas. Hier aber ein gut bewässertes, dicht bewohntes Küstenland, der erste Industriebezirk Spaniens. Im Ebrobecken ist künstliche Bewässerung nötig. Daher hat schon Kaiser Karl V. den 88 km langen Kaiserkanal angelegt, der den mittleren Lauf des Ebro auf dem rechten Ufer begleitet. Hier sind denn auch jene Gartenlandschaften entstanden, die Huertas genannt werden und reiche Ernten an Wei-

16. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 47

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 47 - aussteigen. Aus den Schneefeldern und Gletschern stürzen Gletscherbäche senkrecht über die Felsen herab, welcher der Gave des Pau ihren Ursprung geben; das ist das weltberühmte Zirkustal von Gavarnie (in Frankreich). Solche kessel- artige Erweiterungen, aus denen schluchtenartige Verengungen herausführen, bieten die Pyrenäen von Anfang bis zu Ende; dagegen sind sie arm an Längstälern, deren außerordentliche Ausbildung in den Alpen die zahlreiche Bevölkerung dieses Gebirges nicht zum geringsten Teile bedingt. Mit starkem Gefälle stürzen die Flüsse nach Norden und Süden herab, ohne jedoch wie die meisten Alpenströme am Ausgange des Gebirges in Seenbecken sich zu beruhigen und zu klären. Auch sind die Gewässer dieses Gebirges nirgends so wasserreich wie die Alpen- ströme: denn bei der geringeren Höhe und der südlichen Lage nimmt der Schnee einen ungleich geringeren Flächenraum ein als in den Alpen. Die Gletscher sind isoliert, von kleinem Umfange und steigen nirgends bis in die bewohnten Täler herab; große Eis- meere, wie am Montblanc, gibt es in den Pyrenäen nicht. An der Südseite fehlen sie wegen der geringen Feuchtigkeit der Atmosphäre, die zum Teil von der großen Trockenheit des über Spanien fort- streichenden Südwindes herzuleiten ist, sast ganz. Daher ist der Gbro1 wasserarm, und das aragonische Tiefland trägt mit Aus- nähme der Uferstriche des Ebro und seiner größeren Nebenflüffe den Stempel der traurigsten Öde und Nacktheit. Im Innern des Ge- birges sind die Waldungen sehr sparsam; ebenso fehlen ausgedehnte Wiesen und Matten, und darum mangelt auch dem Gebirge die Sennenwirtschaft der Alpen. Rindviehzucht ist gering, Schafherden werden von Spanien aus auf die Triften der Pyrenäen getrieben. Unter den wilden Tieren des Hochgebirges ist eine Gemsenart be- sonders merkwürdig; Steinbock und Murmeltier fehlen; Wölfe, Bären, Luchse kommen einzeln vor, und über den Höhen schwebt der Geier und der Adler. Der Mensch meidet die unwirtlichen Höhen, aller Wohlstand hat sich am Fuße des Gebirges am Ausgange der Berg- täler angesetzt. Bon den Ostpyrenäen streicht nach Süden das Küstengebirge von Kataloniens das vom Ebro durchbrochen wird und mit dem Ostrande der zentralen Hochebene verwächst. Es ist reich an Wal- düngen — Kork ist das einträglichste Produkt, womit sast ganz Europa versorgt wird — Eisen, Kupfer, Blei, Steinkohlen, Stein- falz und Mineralquellen. Nirgends in Spanien ist die Industrie so bedeutend wie hier; ebenso blühend ist der Handel, und Katalonien ist darum der wohlhabendste Teil von Spanien. An der Küste liegt der bedeutendste Handelsplatz Spaniens, Barcelona, und wenig südlich die zur Römerzeit blühendste und volkreichste Stadt der Halb- insel, Tarragona. Das zentrale Hochland, der Hauptteil der Halbinsel, bildet zwei Stusen, die Hochländer von Alt- und Neu-Castilien^, und * Baskisch = Strom. 2 Früher Gothalunia, nach den Westgoten benannt. 3 Land der Burgen, welche besonders zur Zeit der Kämpfe mir den Manren entstanden.

17. Länderkunde von Europa - S. 143

1904 - Langensalza : Beyer
Die Tieflandsbecken. 14a Ob die übrigen Teile der Pyrenäenhalbinsel von der Natur günstiger ausgestattet sind als das Tafelland? Das Ebrobecken und die Pyrenäen. Im Nordosten schließt sich an das Iberische Tafelland ein weites Becken, das gleich dem Tafellande ringsum von Gebirgszügen eingeschlossen wird. Vom Iberischen Tafellande wird es durch das Iberische Scheidegebirge getrennt; im Osten wird es durch das Katatonische Küstengebirge abgeschlossen; den Nordrand des Beckens bildet das Hochgebirge der Pyrenäen. Durchströmt wird das Becken vom Ebro, der vom Kantabrischen Gebirge herabkommt und im Unterlaufe das Küstengebirge durchbricht. Auf der rechten Seite fehlen größere Zuflüsse. Im Mittellaufe wird der Fluß von dem Kaiferkanal be- gleitet. Das Becken ist wenig besiedelt. Inmitten desselben hat sich nur eine Stadt zu bedeutender Größe entwickelt. Es ist Zaragoza. Im Norden des Beckens steigen die Pyrenäen in steilen Stufen auf. Sie erstrecken sich vom Golf von Biscaya zum Mittelmeer. Ihre höchste Höhe erreichen sie in der Mitte. Hier steigen sie in der Ma le dettagruppe bis zu einer Höhe von 3400 m empor. Am niedrigsten sind sie in ihrem westlichen Teile. Trotz ihrer bedeutenden Höhe fehlen den Pyrenäen ausgedehnte Gletscher und Schneefelder. Nur wenig Wege führen über den langen Gebirgszug, der Spanien von Frankreich scheidet. Die Hauptstraßen um- gehen das Gebirge an seinem westlichen und östlichen Ende. sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß sich zwischen Tafelland und Pyrenäen ein so tiefes Becken findet? Wie die obere Rhein- ebene und die Rhonesenke ist auch das Ebrobeckeu durch Einsturz entstanden. Zu jener Zeit, da die Pyrenäen aufgefaltet wurden, stürzte hier das Land in die Tiefe, und es bildete sich das weite Becken. Was mag wohl jenes Becken vorzeiten gewesen sein? Das Ebrobecken war vorzeiten ein Binnensee wie die obere Rheinebene, die Ungarische Tiesebene und der böhmische Kessel. Wie mag sich derselbe entleert haben? Ganz in derselben Weise wie die Rheinebene und der böhmische Kessel. Als das Becken durch die Flüsse der Pyrenäen und der übrigen Gebirge ausgefüllt worden war, strömte im südöstlichen Teile das Wasser über den Ostrand hinab zum Meere. Mit feiner Kraft durchsägte es das Küstengebirge und bahnte sich so einen Ausweg. Welcher Art wird demnach der Boden des Ebrobeckens sein? Der Boden des Ebrobeckens ist von den Schuttmassen bedeckt, die einst durch die Flüsse von den Gebirgen herabgeführt worden sind. Er setzt sich demnach aus den verschiedensten Bodenarten zusammen, ist stellenweis sandig und kalkig, stellenweis aber auch mit Ton und Mergelschichten untermischt. Welchen Einfluß muß dies auf die Bodenfruchtbarkeit aus- geübt haben? Die Bodenfruchtbarkeit des Ebrobeckens ist ungleichmäßig; neben ergiebigen und fruchtbaren Landstrecken finden sich auch unfruchtbare. Welche Nachteile hat die allseitige Abgeschlossenheit des Beckens im Gefolge gehabt? Die allseitige Gebirgsumwallung hält die Regenwolken ab, und darum hat das Ebrobecken gleich dem Iberischen Tafellande unter großer Regenarmut zu leiden.

18. Europa - S. 49

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 49 — A. Königreich Spanien. (497 000 qkm, 173/4 Mill, E., 35,7 auf 1 (ikm). Landeskunde. 1. Die Pyrenäen. *) Der Hochgebirgszug der Pyrenäen, so lang wie die Strecke Verlin — Frankfurt a. M., erstreckt sich vom Golf du Liou bis zum Meerbusen von Biskaya. Er besteht aus zwei Hauptgebirgszügeu, der u. Kette der Ost Pyrenäen und der s. Kette der Westpyreuäeu Beide laufen im mittleren Teil des ganzen Pyrenüenznges 75 km lang nebeneinander her, sind im €>. durch einen Querriegel miteinander verbunden und umschließeu das obere Tal der Garönne, das einzige größere Lüngstal des ganzen Gebirgszuges. Hier in dem mittleren Teile des Zuges ist das Hoch- gebirge am höchsten und wildesten. Hohe, wildzerklüftete Grauitmassen, wundersam geformte Kegelberge mit senkrechten Gehängen, wildschäumeude Wasserfälle, heiße Quellen in den engen Tälern, an der Nordseite Schneefelder und Gletscher, an der Südseite nackte Felswände — das sind die wesentlichen Merkmale der Zentralpyrenäen. Hier weist das Gebirge auch die höchsten Erhebungen auf, zu denen der Mout Perdu (mong perdu) 3 350 m und der zerklüftete Felsengebirgsstock der Maladetta (die Verfluchte) mit dem 3 400 in hohen Pic d'aneto gehören. Beide liegen auf spanischem Gebiet, während zu deu Bergen der französischen Pyrenäen der Pic dn Midi d'ossau (2885 in) gehört. In einer Höhe von 2 800 m w. vom Munt Perdu führt der zerklüftete Paß der Rolaudbresche durch die Zentralpyrenäen. Ost- und Westflügel der Pyrenäen haben nnr M^elgebirgshöhe, aber wie der ganze Zng bedeutende Kamm- und Paßhöhe. Der Abfall des Gebirges gegen N. ist tiefer, aber allmählicher, wasserreicher und landschaftlich schöner als der gegen S., wo das Gebirge in steilen Stufen zu den aragonischen Berglandschaften übergeht. ^ Die Pyrenäen sind ein Faltengebirge vom Typus des Schweizer Jura. Sie haben zwar eine bedeutendere Kammhöhe, aber eine geringere Gipfelhöhe als die Alpen. Im Gegensatz zu diesen sind sie sehr unwegsam, so daß ihr wilder Aufbau nur seitliche Straßenzüge zuläßt. Die wichtigsten Paßüber- gänge sind bei Jrün im W. und bei Gerona (chherona) im £>., beide durch Eisenbahnlinien'erschlossen. Ein bekannter Übergang über die Westpyrenäen ist der Paß von Roneesvalles. Die hohe Pyrenäenmauer war bei ihrer Un- wegsamkeit von jeher eine wirksame Pölkerscheide. Die Schneefelder und Gletscher, im wesentlichen nur auf der Nordseite vertreten, kommen an Größe denen der Alpen bei weitem nicht gleich. Den Pyrenäen fehlt auch die sonstige Wasserfülle der Alpen, der Reichtum an Alpenseen und weidereichen Almen, an nutzbaren Mineralien und fruchtbaren Tälern. Bei den Pyrenäen finden sich wie bei den Alpen die eigentümlichen Circustäler, welche bis S/4 eines Kreises beschreiben und nur an einer Seite einem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenartigen Zurückspringen nach oben sind sie riesigen Amphitheatern vergleichbar. 2. Das aragonische Becken. S. von den Pyrenäenlandschaften, ringsum von Gebirgen eingeschlossen, liegt das muldenförmige Becken von ") Vom keltischen Bvrin nere, d. h. dunkles Steilgebirge. (0. Hellwald). Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.** 4

19. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 185

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iv. § 128. 185 am Tajo, früher glanzvolle Residenz westgotischer, maurischer und spanischer Könige. — Almadcn, Quecksilberbergwerk. 2. Estremadüra, auf dem westlichen Teile der Neukastilischen Hochebene, grenzt an Portugal und ist heute öde und menschenleer. Infolge des hier herrschenden heißen, trockenen Klimas wird Ackerbau nur wenig getrieben, dagegen ist die Schaf- zucht sehr bedeutend. Badajoz lbadachöß), Grenzfestung an dem Gnadiäna. — Im Hieronymiten-Kloster San Duste (im Kastilischen Scheidegebirge) starb Kaiser Karl V. 1558. b) Nordspanien. 3. Leon wird vom Duero durchströmt und nmfaßt den westlichen Teil der Altkastilischen Hochebene. Salamanca an einem Nebenflusse des Duero, mit einer im Mittelalter sehr berühmten Universität, damals 8000, jetzt 500 Studenten. 4. Galizien (galißien) bildet die Nw.-Ecfe Spaniens, welche vom Minho durch- flössen wird; es hat zahlreiche Häfen und dichte Bevölkerung. Das Land ist wegen seines Gebirgsreichtnms wenig fruchtbar und kann seine Bewohner nicht ernähren. Ein Teil von diesen wandert daher jährlich aus in die reicheren Provinzen, um sich dort durch schwere Arbeit (Wasserträger in Madrid) etwas zu verdienen. Mit ihren Ersparnissen kehren sie später wieder in ihr Land zurück. Coruna lkorünja) und Herröl, Kriegshäfen. — Santiago de Compostela, Wallfahrten zum Grabe des Apostels Jakobus. 5. Asturien ist ein Gebirgsland an der ^l.-Küste. Infolge seines feuchten Klimas reich an Wald und Wiesen. — Oviedo. 6. Altkastilien umfaßt den östlichen Teil der Altkastilischen Hochebeue, das obere Ebrobecken und einen Küstenstrich am Golf von Biskäya. Balladolid (waljadolid) — Burgos, Geburtsort des Cid — Santander, Hafenstadt an der Nordküste. 7. Die Baskischen Provinzen liegen am Meerbusen von Viskaya. Die Be- wohner dieses Gebirges, die Nachkommen der alten Iberer, haben sich ihre eigen- tümliche Sprache und Sitte bewahrt. Sie sind überaus fleißig und regsam und stehen auch in Bezug auf Volksbildung auf hoher Stufe. Bilbao und die befestigte Hafenstadt San Sebastian. c) Ostspanien. 8. Navarra liegt am linken Ufer des oberen Ebro. — Pamplöna, Festung. — Paß von Roucesvalles (ronßeswäljes; Roland). 9. Aragonien liegt zu beiden Seiten des mittleren Ebro und ist wenig bevölkert, da der Boden wenig fruchtbar und seine Bearbeitung sehr mangelhaft ist. Zaragoza (ßaragößa), in steppenartiger Ebene am Ebro. 10. Katalonien bildet die ^10.-Ecke Spaniens; es ist gut angebaut. Reiche Mineralschätze haben Katalonien zum Hauptsitz der spanischen Industrie gemacht. Papiermühleu und Baumwollenfabriken; Eisen- und Stahlwaren. Barcelona (barßelöna, 510000 Einwohner), erste Fabrik- und Seehandelsstadt.

20. Lehrbuch der Geographie - S. 185

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iv. § 128. 185 am Tajo, früher glanzvolle Residenz westgotischer, maurischer und spanischer Könige. — Almaden, Quecksilberbergwerk. 2. Estremadüra, auf dem westlichen Teile der Neukastilischen Hochebene, grenzt an Portugal und ist heute öde und menschenleer. Infolge des hier herrschenden heißen, trockenen Klimas wird Ackerbau nur wenig getrieben, dagegen ist die Schaf- zucht sehr bedeutend. Badajoz (badachöß), Grenzfestung an dem Gnadiana. — Im Hieronymiten-Kloster San Duste (im Kastilischen Scheidegebirge) starb Kaiser Karl V. 1558. b) Nordspanien. 3. Leon wird vom Dnero durchströmt und nmfaßt den westlichen Teil der Altkastilischen Hochebene. Salamanea an einem Nebenflusse des Duero, mit einer im Mittelalter sehr berühmten Universität, damals 8000, jetzt 500 Studenten. 4. Galizien (galißien) bildet die Nw.-Ecfe Spaniens, welche vom Minho durch- flössen wird; es hat zahlreiche Häfen und dichte Bevölkerung. Das Laud ist wegen seines Gebirgsreichtums wenig fruchtbar und kann seine Bewohner nicht ernähren. Ein Teil von diesen wandert daher jährlich aus in die reicheren Provinzen, um sich dort durch schwere Arbeit (Wasserträger in Madrid) etwas zu verdienen. Mit ihren Ersparnissen kehren sie später wieder in ihr Land zurück. Coruna lkorünja) und Ferröl, Kriegshäfen. — Santiago de Compostela, Wallfahrten zum Grabe des Apostels Jakobus. 5. Asturien ist ein Gebirgsland an der -Küste. Infolge seines feuchten Klimas reich an Wald und Wiesen. — Oviedo. 6. Altkastilien umfaßt den östlichen Teil der Altkastilischen Hochebene, das obere Ebrobecken und einen Küstenstrich am Golf von Biskäya. Balladolid (waljadolid) — Burgos, Geburtsort des Cid. — Santander, Hafenstadt an der Nordküste. 7. Die Baskischen Provinzen liegen am Meerbusen von Visküya. Die Be- wohner dieses Gebirges, die Nachkommen der alten Iberer, haben sich ihre eigen- tümliche Sprache und Sitte bewahrt. Sie sind überaus fleißig und regsam und stehen auch in Bezug auf Volksbildung auf hoher Stufe. Bilbao und die befestigte Hafenstadt San Sebastian. c) Ostspanien. 8. Navarra liegt am linken Ufer des oberen Ebro. — Pamplöna, Festung. — Paß von Roncesvalles (ronßeswäljes; Roland). 9. Aragonien liegt zu beiden Seiten des mittleren Ebro und ist wenig bevölkert, da der Boden wenig fruchtbar und seine Bearbeitung sehr mangelhaft ist. Zaragoza (ßaragößa), in steppenartiger Ebene am Ebro. 10. Katalonien bildet die Jmo.-Ecke Spaniens; es ist gut angebaut. Reiche Mineralschätze haben Katalonien zum Hauptsitz der spauischeu Industrie gemacht. Papiermühlen und Baumwollenfabriken; Eisen- und Stahlwaren. Barcelona (barßelöna, 510000 Einwohner), erste Fabrik- und Seehandelsstadt.