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1. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 85

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 85 — a) Die Landwirtschaft: Non der Gesamtfläche Württembergs sind 45,2o/o Acker- und Gartenland; die Wiesen nehmen 14,8°/o, die Weiden 2,8%, die Weinberge 1,1 o/o, der Wald 30,8 °/o der Bodenfläche ein. Nur ein kleiner Teil Württembergs (5,3<y0) ist nicht bebaut, sondern mit Gewässern, Straßen, Häusern usw. bedeckt. Das angebaute Land ist sehr zerstückelt. Der Großgrundbesitz ist nur schwach vertreten. Württemberg ist das Land der mittleren und kleinen Landwirtschaftsbetriebe. Der Ackerbau erzeugt in erster Linie Getreide; 3/ö des Acker- und Gartenlandes sind damit bepflanzt. Ausgezeichnete Getreideböden besitzen die Ebenen des Neckarlandes, die Geislinger, Ulmer und Blaubeurer Alb und das nördliche Oberschwaben. Von den verschiedenen Getreidearten sind Dinkel, Weizen, Roggen, Gerste und Haber die wichtigstem Der Anbau voll Dinkel, früher die Hauptfrucht des Landes, geht langsam zurück; die erste Stelle nimmt jetzt der Haber ein. Er ist die genügsamste Getreideart und kommt daher auch in den rauheren Landesteilen und in ärmerem Boden fort. Am gesuchtesten ist der Albhaber. Der Weizenbau nimmt erheblich zu; er wird sast überall im Lande betrieben. Die Gerste wird hauptsächlich für die Bierbrauereien gebaut. Der Roggen gedeiht noch in den rauheren Gegenden mit feuchtem Klima, so auf den Schwäbisch-fränkischeu Waldbergen und im Schwarzwald. Der Wert des in unserem Lande jährlich erzeugten Ge- treides beträgt ungefähr 160 Mill. Mark. Nur Haber wird mehr gebaut, als im Lande verbraucht wird. Bei allen andern Getreidearten bleibt die inländische Ernte hinter dem Bedarf zurück. Da trotzdem Getreide aus- geführt wird, so ist die Einfuhr von Getreide sehr beträchtlich; sie beträgt etwa 1/4 der im Lande selbst geernteten Frucht. Unsere Bevölkerung ist also, wie die des ganzen Deutschen Reiches, aus fremdländisches Getreide angewiesen, wenn die Volksernährung nicht notlei- den soll. Außer Getreide werden Hülsenfrüchte verschiedenster Art gebaut. Um die großen Städte hat sich ein Ring von Gartenland gebildet, auf dem die Garten- gewächse feldbaumäßig gezogen werden. Berühmt sind Ulmer und Untertürkheimer Spargeln, Eßlinger Einmachgurken, das Filderkraut u. a. Durch Gemüsebau sind vor allem das Neckartal zwischen Eßlingen und Cannstatt, das untere Remstal, die Filder- ebene, das Lange Feld, die Umgebung von Heilbronn und Ulm berühmt. Der Anbau der Kartoffel, die einst von den Waldensern in Württemberg ein- geführt wurde, hat sich in den letzten 50 Jahren verdreifacht. Die Kartoffel gedeiht selbst in den gebirgigen Gegenden und ist namentlich in teuren Zeiten das Brot der Armen. Sie findet ihre hauptsächlichste Verwendung als menschliches Nahrungsmittel. Außerdem dient sie als Futter für die Schweine und als Rohstoff zur Verarbeitung in der Branntweinbrennerei. Die Kartoffelernte des Jahres 1905 hatte einen Wert von etwa 71 Mill. Mark. Dagegen ist der Anbau der Ölpflanzen Reps und Mohn und der Gespinst- pflanzen Hanf und Flachs reißend zurückgegangen. Reps und Mohn sind durch die fremdländische Erdnuß und die Olive verdrängt worden. Flachs wurde früher in großem Umfang auf dem Schwarzwald, dem Welzheimer Wald, den Ellwanger Bergen, dem Schurwald, der Alb, auf den Fildern und in manchen Gegenden des Oberlandes gebaut, und es war der Stolz und der Ehrgeiz der weiblichen Dorfjugend, selbst- gesponnene Leinwand zu tragen. Heute ist das Spinnrad sogar auf der einst so flachs- reichen Alb fast ganz verschwunden. Die Konkurrenz des russischen und belgischen Flachses und die Baumwolle haben in Verbindung mit den Spinnereibetrieben den Flachsbau fast völlig verdrängt. Ähnlich ist es beim Hanfbau. Von Gewürzpflanzen ist nur der Hopfen von Bedeutung. Württemberg wird unter den hopfenbautreibenden Ländern Deutschlands nur von Bayern übertroffen. D,e hauptsächlichsten Hopfengegenden des Landes sind das Gäu zwischen Horb, Rotten-

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1. Neue Landeskunde von Württemberg - S. 87

1910 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 8 ( umfaßt, so steht die Landwirtschaft unter den Erwerbszweigen unseres Landes jetzt erst au zweiter Stelle. a) Die Landwirtschaft: Von der Gesamtfläche Württembergs sind 45,2o/o Acker- und Gartenland; die Wiesen nehmen 14,80/0, die Weiden 2,8o/o, die Weinberge 1,1%, der Wald 30,80/0 der Bodenfläche ein. Nur ein kleiner Teil, 5,3»/o, Württembergs ist nicht bebaut, sondern mit Ge- wässern, Straßen, Häusern usw. bedeckt. Das angebaute Saud ist sehr zerstückelt. Der Großgrundbesitz ist nur schwach vertreten. Württemberg ist das Land der mittleren und kleinen Landwirtschaftsbetriebe. Der Ackerbau erzeugt iu erster Linie Getreide; denn 3/s des Acker- und Gartenlandes sind damit bepslauzt. Ausgezeichnete Getreideböden besitzen die Ebenen des Neckarlandes, die Geislinger, Ulmer und Blaubeurer Alb und das nördliche Oberschwaben. Von den verschiedenen Getreidearten sind Dinkel, Weizen, Roggen, Gerste und Haber die wichtigsten. Der Anbau vou Dinkel, früher die Hauptfrucht des Landes, geht langsam zurück; die erste Stelle nimmt jetzt der Haber ein. Er ist die genügsamste Getreideart und kommt daher auch in den rauheren Landesteilen und in ärmerem Bodeu sort. Am gesuchtesten ist der Albhaber. Ter Weizenbau nimmt erheblich zu; er wird fast überall im Lande betrieben. Die Gerste wird hauptsächlich für die Bierbrauereien gebaut. Der Roggeu gedeiht noch iu den rauheren Gegenden mit feuchtem Klima, so aus den Schwäbisch-fränkischen Waldbergen und im Schwarzwild. Der Wert des in unserem Lande jährlich erzeugten Ge- treides beträgt ungefähr 160 Mill. Mark. Nur Haber wird mehr gebaut als im Lande verbraucht wird. Bei allen andern Getreidearteu bleibt die inländische Ernte hinter dem Bedarf zurück. Da trotzdem Getreide ausge- führt wird, so ist die Einfuhr von Getreide sehr beträchtlich; sie beträgt etwa \/i der im Lande selbst geernteten Frucht. Unsere Bevölkerung ist also, wie die des ganzen Deutschen Reiches, aus fremdländisches Getreide angewiesen, wenn die Volksernährung nicht notlei- den soll. Außer Getreide werden Hülsenfrüchte verschiedenster Art gebaut. Um die großen Städte hat sich ein Ring von Gartenland gebildet, auf dem die Gartenge- wächse feldbaumäßig gezogen werden. Berühmt sind Utmer und Untertürkheimer Spargeln, Eßliuger Einmachgurken, das Filderkraut n. a. Durch Gemüsebau sind vor allem das Neckartal zwischen Eßlingen und Cannstatt, das untere Remstal, die Fildes ebene, das Lange Feld, die Umgebung von Heilbronn und Ulm berühmt. Der Anbau der Kartoffel, die einst von den Waldensern in Württemberg eingeführt wurde, hat sich in den letzten 59 Jahren verdreifacht. Die Kartoffel ge- deiht selbst in gebirgigen Gegenden und ist namentlich in teuren Zeiten das Brot der Armen. Sie findet ihre hauptsächlichste Verwendung als menschliches Nahrungs- mittel. Außerdem dient sie als Futter für die Schweine und als Rohstoff zur Ver- arbeitung in der Branntweinbrennerei, Die Kartoffelernte des Jahres 1905 halte einen Wert von etwa 71 Mill. Mark. Dagegen ist der Anbau der Ölpflanzen Reps und Mohn und der Ge- s p i u st p f l a n z e n, Hans und Flachs, reißend zurückgegangen. Reps und Mohn sind durch die fremdländische Erdnuß und die Olive verdrängt worden. Flachs wurde früher in großem Umfang auf dem Schwarzwald, dem Welzheimer Wald, den Ellwanger Bergen, dem Schnrwald, der Alb, aus den Fildern und in manchen Gegenden des Oberlandes gebaut, und es war der Stolz und der Ehrgeiz der weiblichen Dorfjugend, selbstgesponnene Leinwand zu tragen. Heute ist das Spinnrad sogar auf der einst so flachsreichen Alb fast ganz verschwunden. Die Konkurrenz des russischen und belgischen Flachses und die Baumwolle haben in Verbindung mit den Spinnereibetrieben den Flachsbau fast völlig verdrängt. Ähnlich ist es beim Hanfbau.

2. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 225

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 119. 120. Geographie. 225- Gott erhalte uns nur das edle Gut des Friedens, unter dessen Seg- nungen der Wohlstand eines Volkes allein gedeihen kann, und mehre unter uns die Zahl derer, die nicht nur auf ihren eigenen Wohlstand bedacht sind, sondern die auch ein warmes Herz haben für das Wohl- ergehen ihrer Brüder! Nach A. B°e. 120. Einiges über die wirtschaftlichen Verhältnisse Württembergs. I. Kultur des Bodens; Viehzucht. Von der Gesamtfläche unseres engeren Vaterlandes sind etwa 45°/o Ackerland, Gartenland und Weinberge, etwa 15°/o Wiesen, 3°/o Weiden, 31°/o Wald, der Rest Gebäude, Öden, Steinbrüche, Gewässer, Straßen und Wege. 1. Unter den Ackererzeugnissen des Landes bildet der Dinkel (Beesen, Spelz), dessen Anbau auf Süddeutschland beschränkt ist, die Hauptfrucht. Er ist genügsamer mit dem Boden und der Feldbestellung, auch weniger Krank- heiten unterworfen als der Weizen, der übrigens im ganzen Lande gebaut wird. Der Roggen, in manchen Gegenden Korn genannt, spielt nur in den nordöstlichen Teilen des Landes und im Schwarzwalde eine bedeutende Rolle. Der Anbau des Einkorns ist untergeordnet; es gedeiht in sehr schweren Thon- böden und liefert dem Weingärtner zähes Stroh zum Binden der Reben. Wintergerste wird namentlich in der Bodensee-Ebene auf leichten Böden gebaut. Sommergerste ist in den Dinkelgegenden die Hauptsommerfrucht und wird von den Brauereien sehr gesucht. In den Weingegenden nimmt der Anbau des Mais vielfach eine wichtige Stelle ein. Dort bildet er mit der Kartoffel ein Nahrungsmittel des Menschen, wird aber auch als Viehfutter und nament- lich zum Mästen der Gänse verwendet. Bei der bedeutenden Viehzucht des Landes ist der Anbau von Futter- pflanzen, wie Klee, Luzerne, Runkelrübe, sehr ausgedehnt. Von Hülsenfrüchten werden als Nahrungsmittel für die Menschen die Bohne, Erbse und Linse, als Viehfutter die Wicke gebaut. Der Bau der Kartoffel ist schon lange heimisch, aber nicht mehr so verbreitet wie früher, da die Runkelrübe als Futter für Rindvieh an ihre Stelle getreten ist. Der Reps bau lohnt sich seit Einführung des Erdöles und Gases kaum mehr und ist auch sehr zurückgegangen. An seine Stelle ist, hauptsächlich am unteren Neckar und der Enz, vielfach der Anbau des Mohns getreten. Hanf wird, namentlich in den Thälern, für den Handel, sonst nur für den Hausgebrauch angebaut. Flachs findet sich besonders auf dem Schwarz- wald, der Alb, dem Schurwald, dem Welzheimer Wald und den Ellwanger Bergen, an der Tauber und in Oberschwaben. Ungemein schnell hat sich im Lande der Anbau des Hopfens verbreitet. Die Hauptsitze des Hopfenbaus sind Tettnang und Rottenburg. Lesebuch für Fortbildungsschulen. 15

3. Besonderer Theil - S. 93

1856 - Eßlingen : Weychardt
93 Die deutschen Bundesstaaten. Das Pflanzenreich. §. 30. Das Pflanzenreich. 1. Getreide wird überall und zwar mehr gebaut, als verbraucht wird. In größter Ausdehnung wird der Getreidebau in den nördlichen Ebenen, hauptsächlich im östlichen Theile des Tieflandes betrieben, daher dieser auch die größte Beisteuer zur Getreideausfuhr liefert. Von Wintergetreidearten baut man hauptsächlich Weizen und Roggen. Dinkel, Einkorn und Gerste; von Sommerfrüchten Gerste und Hafer, Weizen, Dinkel und Emmer, Hirse und Mais Süddeutschland, Buchweizen in Norddeutschland und in den alpinen Landschaften. 2. Die Hülsenfrüchte sind überall verbreitet. Bohnen und Linsen dienen ausschließlich zur menschlichen Nahrung; andere, wie Wicken, Grau- erbsen fürs Vieh; Pferdebohnen und Erbsen für Menschen und Thiere. 3. Gemüse, obwohl überall kultivirt, sind im Ganzen nicht so ver- breitet, als sie sein könnten. Besonders scheint in den nördlichen Gegenden die überall gebaute Kartoffel den Gemüsebau zum Theil verdrängt zu haben. Diese dient nicht allein zur menschlichen Nahrung, sondern unterliegt auch bei der Landwirthschast der mannigfaltigsten Verwendung, namentlich auch dem Verbrauche zu einer sehr ausgedehnten Branntweinfabrikation. Allgemein find Rüben, Möhren, Kohlarten, Gurken, Runkelrüben, namentlich in Böhmen zur Zuckerfabrikation.') 4. Die G elyerbs- und Handelspflanzen. Flachs, besonders in Schlesien, Westphalen, Hannover, Braunschweig und in den gebirgigen Lan- destheilen Süddeutschlands. Hanf, hauptsächlich in Baden und in der Rhein- pfalz. Rübsaamen und Reps in Norddeutschland, Württemberg, Baden rc. Mohn, häufig in Württemberg, Baden, Großherzogthum Hessen, Hannover. Safran in Oesterreich. Kümmel in Thüringen und im Magdeburgischen. Fenchel, Anis und Koriander besonders in Thüringen. Senf in Mähren und im norddeutschen Marschboden. Süßholz in der Umgegend von Bamberg. Eichorie, namentlich in den preußischen Provinzen, in Böhmen und Bayern. Taback in Baden, Bayern, in den preußischen Provinzen, in Mecklenburg rc. Der beste Hopfen in Böhmen, Bayern und Schlesien. Kardendisteln, be- sonders in Schlesien und Sachsen. Von den Farbpflanzen: Waid, Wau, Krapp und Saflor, wird der Krapp am häufigsten gebaut. 5. Ein sehr wichtiges Produkt ist das Obst und der Wein. Letzterer ist ein Hauptprodukt am Rhein, Main und Neckar, an der Mosel, der Do- nau, Etsch und Elbe. Man rechnet, daß im Ganzen 3 Mill. Eimer im Werth von 32 Mill. fl. auf 781,000 Morgen Landes jährlich in Deutsch- land gebaut werden. ss. I §. 157.] Aepfel, Birnen, Kirschen, Zwetsch- gen und Pflaumen sind überall zu Hause; am besten gedeihen sie in Süd- deutschland. Die feineren Obstarten, wie Aprikosen und Pfirsiche, kommen nur in den wärmeren Gegenden Süddeutschlands fort, wo auch der Mandel- und Feigenbaum, der Nuß-, Kastanien- und Maulbeerbaum im Freien gedeihen. Oelbäume und Südfrüchte findet man nur im südlichen Tyrol und im öster- reichischen Küstenlande. i) Aus gezeichn ete Gemüse arten: Spargel zu Ulm, Wien, Lübeck rc.; feine Nübenarten in der Mark; Rettiche in Thüringen, Bayern rc.; Kohlarten auf den Fildern in Württemberg und in der Gegend von Magdeburg lfilder- und Mag- deburger Sauerkrauts; Zwiebel sgochsheimer, Grisheimer, Bardewieker rcz; Meer- rettich saltländeh; Schotenfrüchte in den Viertelnden.

4. Württembergisches Realienbuch - S. 172

1909 - Stuttgart : Bonz
172 Oberschwaben bilden seine natürlichen Teile. Für die Verwaltung unter- scheidet man den Neckar-, Jagst-, Donau- und Schwarzwaldkreis mit zu- sammen 64 Oberämtern. — Das Württembergische Volk gehört zu Js dem schwäbischen Stamm, zu Vs dem fränkischen an. Stark der Be- völkerung sind evangelisch, schwach Vs katholisch, israelitisch 12000 Personen. Nennet die höchsten Berge, die tiefsten Stellen, die wichtigsten Täler, Seen, Ebenen und Hügelgebiete Württembergs! Welches sind die größten Städte, die be- deutendsten Weinorte, Fabrikstädte, Eisenbahnknotenpunkte? Ziehet eine westöstliche und eine nordsüdliche Linie durch eure Heimat und gebt an, welche Punkte an diesen Linien liegen; ebenso durch Stuttgart, Ulm, Heilbronn usw.! Welche Gegenden liefern vorwiegend Stein, Salz, Eisen; Holz, Getreide, Wein, Hopfen, Zuckerrüben, Kraut, Gemüse; Uhren, Schnitzarbeiten, Leinwand und andere Jndustriewaren? 2. Wirtschaftliche Verhältnisse Württembergs. (7. Schuljahr.) 1. Württemberg zeigt einen Höhenwechsel von 1000 in, der sich von den Gipfeln der Berge bis zum tiefsten Punkt des Neckartals vollzieht. Die Bodenflüche ist mit verschwindenden Ausnahmen bebaut oder mit Wald und Weiden bedeckt, und überall regen sich fleißige Hände. Bis zu 400 m Höhe gedeiht der Wein, bis 800 in das Obst, und über 800 in kommen noch Ge- treide und Holzgewächse fort. Die günstigsten Lebensbedingungen bietet das Neckarlaud; hier gesellen sich zu dem fruchtbaren Erdreich ein mildes Klima und eine bequeme Verbindung durch Straßen, Eisenbahnen und Schiffahrt, so daß sich neben der Landwirtschaft eine be- deutende Industrie entfalten konnte. Von den 150 Städten des Landes drängen sich gegen 90 am Neckar und seinen Zuflüssen zusammen; die Volksdichte ist im Neckar- kreis dreimal so groß als im Jagst- und im Donaukreis, und die Gegenden von Heil- bronn, Eßlingen und besonders von Stuttgart gehören zu den am stärsten bevölkerten deutschen Landschaften. Verhältnismäßig dicht besiedelt sind auch die industrie- reiche Baar und manche Gebiete des Schwarzwaldes. Holzreichtum und Holz- industrie lockten die Einwohner auf die Höhen des Schwarzwaldes; die billigen Wasserkräfte und die leichteren Verkehrswege der Täler gestatteten ein Aufblühen der Industrie. Die Hochfläche der Alb hat abgesehen von ihrer südöstlichen Abdachung ein rauhes Klima und neben Gegenden mit schweren Lehmböden solche mit unergiebigen, steinigen Ackern. Da hier auch Wasserkräfte und größere Waldungen fehlen und außer Zement keinerlei Bodenschätze gewonnen werden, so bot sich der Gewerbtätigkeit wenig Verlockendes; nur die Leinwandweberei wird als Haus- industrie betrieben. Die Alb weist daher die dünnste Besiedlung des Landes (50 und weniger auf 1 qkm) auf. Die Bevölkerung Oberschwabens lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft; die Gewerbtätigkeit nimmt nur langsam zu. 2. Die Württembergische Landwirtschaft, von ^/5 der Bevölkerung betrieben, erzeugt reichlich Getreide, im Durchschnitt jährlich je über 2 Mill. Doppelzentner Dinkel und Haber, dann Gerste 1v2 Mill. Weizen wird mehr gebaut als vor 30 Jahren; ebenso stieg der Ertrag an Kartoffeln in dieser Zeit von 7 Mill. aus 11, an Runkelrüben auf 7, an Zuckerrüben auf über 1 Mill. Doppelzentner. Reps, Hanf und Flachs gingen zurück, etwas auch

5. Grundriß der Geographie - S. 111

1859 - Eßlingen : Weychardt
Mineralreich. Pflanzenreich. 111 8- 144. - Das Mineralreich. 1. Deutschland ist reich an Mineralien verschiedener Art. Alle Gebirge und auch die Tiefebene liefern Mineralprodukte. Am^ ergiebig- sten sind die Alpen, das Erzgebirge, der Harz, der Böhmer Wald und die böhmische Terrasse, das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, die Sudeten, der Landrücken Schlesiens, das niederrhemische Schiefergebirge, der Schwarzwald. 2. Die häufigsten und wichtigsten Mineralien sind: Gold, Silber, Quecksilber, Zinn, Eisen, Blei, Zink und Galmei, Arsenik, alle Arten von vortrefflichen Bausteinen, vortreffliche Thonschiefer- arten, gute Thonarten sporzellanerdes, Steinkohlen, Torf, Salz, Vitriol und Alaun. 3. Deutschland besitzt gegen 1000 Mineralquellen aller Art. Süd- deutschland hat den größten Reichthum an Säuerlingen und Thermen, während diese im nördlichen Deutschland fast gar nicht Vorkommen. Die meisten Mineralquellen sind in Böhmen, Nassau, Württemberg, Baden, Bayern und Schlesien. 8- 145. Das Pflanzenreich. 1. Getreide wird überall und zwar mehr gebaut, als verbraucht wird. In größter Ausdehnung wird der Getreidebau in den nördlichen Ebenen, hauptsächlich im östlichen Theile des Tieflandes betrieben, daher dieser auch die größte Beisteuer zur Getreideausfuhr liefert. Bon Wintergetreidearten baut man hauptsächlich Waizen und Roggen, Dinkel, Einkorn und Gerste; von Sommerfrüchten Gerste und Hafer, Waizen, Dinkel und Emmer, Hirse und Mais in ^üddeutschland, Buchwaizen in Norddeutschland und in den alpinen Landschaften. 2. Die Hiilsenfrüchte sind überall verbreitet. Bohnen und Linsen dienen ausschließlich zur menschlichen Nahrung; andere, wie Wicken, Grauerbsen für's Vieh; Pferdebohnen und Erb sen für Menschen und Thiere. 3. Genlilsepflanzcn, obwohl überall kultivirt, sind im Ganzen nicht so verbreitet, als sie sein konnten. Besonders scheint in den nördlichen Gegen- den die überall gebaute Kartoffel den Gemüsebau zum Theil verdrängt zu haben. Diese dient nicht allein zur menschlichen Nahrung, sondern un- terliegt auch bei der Landwirthschaft der mannigfaltigsten Verwendung, na- mentlich auch dem Verbrauche zu einer sehr ausgedehnten Branntweinfa- brikation. Allgemein sind Rüben, Möhren, Kohl arten, Gurken, Runkelrüben und Zuckerrüben zur Zuckerfabrikation. 4. Die Gewerbs- und Handelspflanzen. Flachs, besonders in Schle- sien, Westphalen, Hannover, Braunschweig und in den gebirgigen Landes- theilen Süddeutschlands. Hanf, hauptsächlich in Baden und in der Rhein- vfalz. Rübsaamen und Reps in Norddeutschland, Württemberg, Ba- ven rc. Mohn, häufig in Württemberg, Baden, Großherzogthum Hessen, Hannover. Safran in Oesterreich. Kümmel in Thüringen und im Magdeburgischen. Fenchel, Anis und Koriander besonders in Thü- ringen. Senf in Mähren und im norddeutschen Marschboden. Süßholz in der Umgegend von Bamberg. Cichorie, namentlich in den preußischen Provinzen, in Böhmen und Bayern. Taback in Baden, Bayern, in den preußischen Provinzen, in Mecklenburg rc. Der beste Hopfen in Böhmen, Bayern und Schlesien. Kardendisteln, besonders in Schlesien und Sachsen. Von den Farbpflanzen: Waid, Wau, Krapp und Saflor, wird der Krapp am häufigsten angebant.

6. Das Deutsche Reich - S. 241

1907 - Trier : Stephanus
— 241 — Der klein- und mittelbäuerliche Grundbesitz (bis 20 da) herrscht im Süden Deutschlands vor, der großbäuerliche (20 bis 100 ha) in Schleswig-Holstein und Oldenburg, der Großgrundbesitz (100 und mehr da) in Ost- und Westpreußen, in Posen, Schlesien, Pommern und Mecklenburg (also östlich der Elbe). Der Hauptertrag des deutschen Ackerbaues ist das Getreide und die wichtigste Brotfrucht der Roggen, dem auch der leichtere Boden und ein rauheres Klima noch zusagen, weshalb er in Norddeutschland die vorherrschende Getreideart ist. Der Weizen verlangt einen bessern Boden und ein milderes Klima und wird vorzugsweise in den wärmeren Gegenden Süddeutschlands, in der niederrheimschen Tiefebene, im Münsterlande, im Vorlande des Harzes und in Mittelschlesien gebaut. Gerste findet man hauptsächlich im östlichen Deutschland, in Bayern und in Württemberg. Hafer gedeiht überall. In Württemberg, im nördlichen Baden und in Rheinhessen wird statt des gewöhnlichen Weizens viel Spelz gezogen. In den Sand- und Moorgegenden ist der Buchweizen die Hauptfrucht. 1900 waren von dem Acker- und Gartenland mit Weizen 2051 203 da oder 7,8%, Roggen 5 981 638 „ „ 22,8%, Gerste 1 706 465 .. 6,5l/2, Hafer 4104 903 „ 15,6% bepflanzt. Mit diesen vier Getreidearten hat von der Gesamtfläche Deutschland 25,5%, Frankreich 24 %, Belgien 23,9%, Österreich 19,7 %, Italien 19,1 % bebaut. Im Jahre 1902 wurden in Deutschland geerntet: Roggen 9,6 Mill. t, t Weizen 3,7 „ „ l Spelz 0,5 „ „ Gerste 2,9 „ „ Hafer 6,5 „ „ Was die Größe der bebauten Fläche angeht, so wird Deutschland übertroffen im Anbau von Weizen von den Vereinigten Staaten (8 X), Rußland (8 X), Frankreich (3^ X), Italien (2l/4 X), Spanien (14/5 X) und Ungarn (l2/3 X), Roggen nur von Rußland, Gerste nur von Rußland, Hafer von Rußland und den Vereinigten Staaten. Insgesamt erntet Rußland dreimal soviel Getreide als Deutschland. Wenn man aber erwägt, daß jenes Land zehnmal so groß ist wie unser Vaterland, und daß die übrigen europäischen Länder überhaupt weniger ernten als das Deutsche Reich, so ergibt sich, daß dieses den am höchsten entwickelten Ackerbau in ganz Europa hat. Schiffels, Geographie I. 2. Aufloge. 16

7. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 120

1910 - Leutkirch : Bernklau
— 120 — Kullurgeographie. Klima. Entsprechend seiner Lage im Südwesten Deutschlands hat Württemberg weder das Seeklima der westeuropäischen Küstengebiete noch das Landklima des Ostens und Nordostens unseres Erdteils; vielmehr schwankt sein Klima je nach den Jahrgängen. Teilweise hat es kühle, feuchte Sommer wie auch milde, regen- reiche Winter; teilweise sind die Sommer heiß und trocken, die Winter kalt mrd andauernd frostig. Bei fleißiger Arbeit der Bewohner gehört unsere Heimat zu den ertragreichern Ländern Deutschlands. Bodenkultur. In der Tat ist Württemberg trefflich angebaut. Fast die Hälfte der Bodenfläche ist Acker- und Gartenland. Ausgezeichneten Ge- treideboden haben die Ebenen des Neckarlandes, das nördliche Ober- schwaben und die Geislinger, Blaubeurer und Ulmer Alb. Im Durchschnitt werden in Württemberg jährlich über 2 Millionen dz Haber, nahezu 2 Millionen dz Dinkel und iy2 Millionen dz Gerste erzeugt. Die Kartoffel gedeiht überall und liefert jährlich einen Ernteertrag von fast 14 Millionen dz. Der Gemüsebau und die Nutzgärtnerei blühen vor allem im Neckar- und Rems- tal und in der Ulmer Gegend. Hervorragend ist in Wiirttemberg der Wein- bau. Unsere wichtigsten Weinbaugebiete sind: das untere Neckar-, das Rems-, Enz-, Zaber-, Kocher-, Jagst-, Tauber-, auch Erms- und Echatztal und das Boden- seegebiet. Württemberg, eines der obstreichsten Länder Europas, besitzt mit rund 9 Millionen Obstbäumen den zehnten Teil aller Obstbüume in Deutschland. Neckarland, Remstal und Bodenseegebiet gleichen einem förmlichen Obstgarten und gewähren zrir Zeit der Obstblüte einen herrlichen Anblick. Hopfen wird in den Oberämtern Horb, Rottenburg, Böblingen, Ludwigsburg und Tettnang gepflanzt. Der Anbau von Z uck e r- r ü b e n, Zichorie und Tabak ist im Schwäbischen Stusenland von Bedeutung. Die Viehzucht liefert höhere Ertrüge als die übrigen Zweige der Landwirt- schaft; deshalb wird sie auch mit Eifer und bestem Erfolg betriebeu. Württem- berg besaß im Jahre 1907 mehr als 1 Million Stück Rindvieh im Werte bou über 283 Millionen Mark. Schönes Rindvieh liefert vor allem Oberschwaben. Die Pferdezucht blüht in Oberschwaben, auf der Münsinger und Blaubeurer Alb und im Hohenlohischen. Die Gesamtzahl der Pferde betrug im Jahre 1907 über 115 000 Stück, die einen Wert von 68 Millionen Mark darstellten. Die Schweinezucht ist bedeutend auf den: Schwarzwald, der Alb, in der Hohen- loher Ebene, auf den Ellwanger Bergen und im Oberland. Die Zählung von 1907 ergab einen Bestand von über % Million Schweinen im Werte von mehr als 30 Millionen Mark. Die Schafzucht ist in Württemberg von 320 000 Stück im Jahre 1900 auf 280 000 Stück im Jahre 1907 zurückgegangen. Dagegen hat sich die Ziegenzucht gehoben. Württemberg kann von seinem Bestand an Vieh und Pferden an das Ausland abgeben. Abnehmer sind besonders Baden, Bayern und Elsaß- Lothringen. Auch mit Butter und Käse, wovon es jährlich je 140 000 dz erzeugt, versieht Württemberg einen Teil des Weltmarktes. Waldwirtschaft. Der Wald nimmt in Württemberg fast Ü3 der Bodenfläche ein, b/s des Bestandes sind Nadelwalduugen. Sie finden sich vorwiegend im

8. Für die Oberstufe - S. 11

1879 - Stuttgart : Hallberger
11 aus dem wärmeren Amerika. Aber auch Reis und Welschkorn sind schon zu undenklichen Zeiten von den Eingebornen angebaut tvorden und haben sich seither durch Kultur über alle Welttheile verbreitet. Wenn man annehmen darf, daß Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Haber und Reis ursprünglich nur der alten Welt, das Welschkorn nur der neuen Welt angehörten, so haben die verschiedenen Welttheile jetzt ihre Getreide- arten ausgetauscht. Aber jede ist noch an besondere Verhältnisse des Klimas, an Wärme oder Kälte, Feuchtigkeit oder Trockenheit gebunden. 2. In den wärmeren Gegenden der gemäßigten Zone gedeihen Weizen und Dinkel am besten; sie sind nahe mit einander verwandt und gehören zu einer Pflanzengattung. Beide haben eine lange Ähre mit dicht- stehenden, an der gemeinsamen Spindel anliegenden Ährchen; meist fehlen ihnen die Grannen. Beim Weizen sind die Früchte nackt und die Spindel zäh; der Dinkel hat beschälte Früchte und eine zerbrechliche Spindel. Nördlicher gedeiht noch der Roggen, seine Ähre ist der des Weizens und Dinkels ähnlich; aber die Ährchen tragen immer lange Grannen. Am meisten gegen die Pole hin kommt Gerste und Haber fort. In der Ähre der Gerste stehen die Ährchen nicht einzeln wie bei dem Dinkel, Weizen und Roggen, sondern zu dreien in zwei Zeilen auf der gemeinsamen Spindel und laufen in lange Grannen aus. Die kurzgegrannten, hängen- den Ährchen des Habers sind nicht dichtgedrängt und zu einer cyliudrischen Ähre verbunden, sondern jedes wird von einem Stielchen getragen, und alle zusammen bilden einen lockeren Blütenstand, eine sogenannte Rispe. Welschkorn und Reis lieben sehr warme und feuchte Gegenden. Der Reis insbesondere bedarf zu seinem Gedeihen sehr nassen Boden und wird zum Theil in den gereinigten Schlamm natürlicher Sümpfe gesät. In der gemäßigten Zone kommen Reis und Welschkorn wohl fort; aber ihr Ertrag ist hier ein weit geringerer als in den Gegenden der heißen Zone. 3. Vor allem wird von den Getreidearten das reife Korn benützt. Jedermann weiß, wie dieses in den Mühlen zu Mehl verarbeitet wird. Das beste, zum Brote tauglichste Mehl liefern die Getreidearten der ge- mäßigten Gegenden, Weizen, Dinkel und Roggen. Auch die reifen Körner von Gerste und Haber, von Reis und Welschkorn werden gemahlen. Aber ihr Mehl paßt weniger zur Brotbereitung; darum werden sowohl das Mehl als die ganzen Körner auf mancherlei andere Weise zur Nahrung verwendet. Wo indeß Getreide gebaut wird, da liefert es den Menschen ein höchst wichtiges Nahrungsmittel. Es bedarf zu seinem Gedeihen der menschlichen Pflege, und diese beschränkt sich nicht auf wenige Wochen oder Tage, sondern zieht sich fort durch die ganze Dauer eines Jahres. *

9. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 469

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
469 den besten, humusreichsten Boden ein, und das Wachsthum derselben ist daher außerordentlich üppig l. Der Preis des Brennholzes rc. ist daher auch sehr niedrig und beträgt kaum die Hälfte der Holz- preise in Stuttgart. Unter den in den Wäldern häufig wachsenden krautartigen Pflanzen stehen oben an eine Menge von Knabenkräutern, und es gibt keine andere Landschaft in Deutschland, wo solche nach Arten und Individuen zahlreicher vertreten wären; ferner das Labkraut, der Kä lb er krv p f, der Finger hut, das Wi n tergrün rc.; von Sträuchern : der Pi m p er n u ß st r a n ch, die Tamariske, der Sanddorn, der rvthe Hollunder, die schwarze Hecken- kirsche, die Stechpalme rc. Unter den angebauten Gewächsen nimmt das Getreide, vornemlich der Dinkel (Deesen), die erste Stelle ein; ferner Gerste, weniger Roggen und Haber. Die weit ausgedehnten Kornfelder Oberschwabens liefern weit mehr Getreide, als das eigene Bedürfniß der Bevölkerung erfordert, und Kernen (enthülster Dinkel) bildet da- her den Hauptausfuhr-Artikel Oberschwabens nach der Schweiz. Hülsenfrüchte werden verhältnißmäßig wenige, Erbsen z. B. fast gar keine, mehr noch Wicken und Linsen, gebaut. Im Oberamt Tett- nang pflanzt man auch viele Bohnen (Kicheren), und auch diese bil- den dort einen nicht unerheblichen Ausfuhrartikel nach der Schweiz. — Auch Welschkvrn wird, jedoch nicht in großer Menge, gebaut. Kartoffeln und Kraut trifft man überall, ebenso ist der Anbau des Repses ziemlich verbreitet. Mohn findet man da und dort, und Flachs und Hanf bilden aller Orten einen Hanpttheil des Einbaues der Brachfelder. Hvpfenpflanzungen werden alljährlich neue angelegt und gewähren einen lohnenden Ertrag. Im Schnssentbal und an andern Orten wird auch die Weberkarde mit gutem Erfolg gepflanzt, und mit dem Anbau von Tabak, von Waid und Wau hat man gleichfalls gelungene Versuche gemacht. In neuerer Zeit findet auch die Runkelrübe Aufnahme. Von Fu tterkräntern wird grvßblät- ' So ist es z. B. nicht selten, daß der Wachholderbeerstrauch eine Äöhe von 12—14, ja selbst von 20 Fuß erlangt, und die Waldrebe rankt häufig bis zum Gipfel der Tannen hinauf. Vor noch nicht sehr langer Zeit stand bei Altshausen eine Eiche, welche bis auf eine Höhe von 10 Fuß über dem Boden 26 Fuß Umfang hatte; desgleichen eine Rothtanne von 21 Fuß Umfang und eine Weißtanne von 7'/2 Fuß Durchmesser.

10. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 427

1839 - Reutlingen : Fischer
— 427 fei zur Ausfuhr giebt. Die Hauptgetraideart ist der Dün- kel, Roggen, Einkorn und Waizcn baut man nur wenig an, häufiger Gerste. Der Hafer geräth am besten auf der Alb und dem Schwarzwalde. Das ausgebreitetste Frnchtland enthält Oberschwaben; das ergiebigste die Ge- gend von Herrenberg und Nagold, das Glcmsgau, die Umgegend von Winnenden und einzelne Striche des Un- terlandes. An Hülsenfrüchten hat man Erbsen, Linsen, Bohnen, Wicken, Hirse selten, noch seltener Bnchwai- zen, am seltensten Küchern. Wälschkorn wird in allen mil- dern Gegenden reichlich gezogen. Kartoffeln gewinnt man jährlich wenigstens 3 Millionen Scheffel. Unter den ver- schiedenen Arten der Gemüse, die sowohl in Gärten als im freien Felde in Menge und von vorzüglicher Güte er- zielt werden, zeichnen sich vornämlich das Filderkraut und der Ulmer Spargel aus. Flachs, Hanf, Hopfen, Tabak und Reps reichen für das Bedürfniß nicht ans und Mohr wird nur hin und wieder gewonnen. Den besten Flachs erzeugen Laugenbrand und Schcmberg auf dem Schwarz- walde und Laichingen, Feldstetten und Bvhmenkirch auf der Alb; Hans fast nur die Neckargegenden; Reps der nordöstliche Theil des Landes, die Gegenden von Notten- burg und Riedliugen. Krapp, Waid, Ackerölkohl und dergleichen haben erst in neuerer Zeit einen mehr versuchs- weisen Anbau gefunden. Obst zieht man nicht nur in Gärten, sondern in einigen Gegenden giebt es eigentliche Obstwaldungen und fast alle Landstraßen und die meisten Nebenwege sind damit eingefaßt; ja der Obstbau verbrei- tet sich selbst über einen Theil des Schwarzwaldes und der Alb. Wallnnßbäume trifft man vorzüglich in den nörd- lichen Albthälern. Dem Weinbau gehören 84,779 Mor- gen an, die 1828 nicht weniger als 313,204 Eimer mit einem Erlös von 3,713,209 Gulden, 1834 aber 300,556

11. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 348

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
348 Unterlandes — häufig Eschen und Vogelbeer-, hin und wieder auch Kirsch- baume, und vor den Dörfern trifft man nicht selten die schattige Linde. Ein ärmliches Aussehen haben — verglichen mit den üppigen Wiesengründen des Unterlandes — die Mähder. Ihr dünnstehen- des, borstiges Gras kann nur einmal des Jahres abgemäht wer- den und was nachwächst dient zur Weibe. Mit den Aeckern verhält es sich in ähnlicher Weise. Die zarten Halme kommen nur sel>r dünne ans der von zahllosen, btendendweißen Steintrümmern bedeckten Dammerde hervor, so daß jeder Gegenstand ans dem ganzen Acker sichtbar bleibt. Während man an andeen Orten die Steine sorgfältig von den Aeckern abliest, sieht man dieselben hier gerne, da sie sowohl das Fortwehen der leichten Dammerde verhüten, als auch die Feuchtigkeit halten, durch Beides aber die Frucht- barkeit erhöhen. Die bessern Aecker finden sich in den fiachen Ver- tiefungen, wo die Saat tieferen Boden, reichlichere Feuchtigkeit und mehr Schutz vor dem Winde findet. Der Ertrag ist hier 4 bis 6, selten 8fach, während derselbe sonst nur 3 bis 4fach ist. In der nächsten Umgebung der Dörfer wird ziemlich allgemein die Dreifelderwirtschaft eingehalten, so übrigens, daß vom Brachfeld nur ein sehr kleiner Theil benützt wird. Die entfernter», meist weniger ergibigen Aecker werden, wie auf dem Schwarzwald, unter dem Namen der Ans- oder Wechselfelder oft 6 bis il Jahre lang und manchmal noch länger als Weiden benützt und dann wieder so lange angebaut, als sie ohne Dünger noch einen lohnenden Erlrag gewähren. Im Winterfeld wird hauptsächlich Dinkel, außerdem auch Nvggen und Gerste, im Sommerfeld eben- falls Gerste und besonders viel Haber gebaut. Letzterer gedeiht vor- trefflich, wiegt merklich schwerer als z. B. der des Unterlands und steht deßhalb im Preise auch höher als dieser. Im Brachfeld pfianzt man von Hülsenfrüchten fast nur Erbsen und Linsen und auch diese nicht häufig; Rüben und weißes Kraut trifft man schon häu- figer, ebenso Bvdenkohlraben, die als Gemüse und zum Viehfutter verwendet werden; am bedeutendsten aber ist der Anbau der Kartoffel. Als Futterpflanze wird am häufigsten Esper, hie und da auch Haber mit Wicken gesät. Berühmt ist der Flachs, der durchhin auf der Alb in großer Menge gebaut und von den znm Theil sehr geschickten Webern in Laichingen, Münsi'ngen, Urach, Heidenheim re. verarbeitet wird.

12. Europa's Länder und Völker - S. 505

1832 - Stuttgart : Macklot
5o5 Das Land ist ziemlich gebirgig und hat wenig große Ebenen, aber eine Menge schöner, meist gut bewässerter Thäler. Der Neckar trennt seine zwei Hauptgebirge, den Schwarzwald und dieweil p. Der Dchwarzwald, der seinen Namen von den dunkeln Nadelholz-Waldungen hat, die ihn bedecken, beginnt am Rhein und zieht sich durch's Badische und Würrembergische bis nach Heidelberg hin, seine höchsten Punkte aber, der Feldberg und Belchen, liegen außerhalb Würtemberg; hier erhebt sich am höchsten der Kniebis, 256o Fuß hoch, mit einem durch Ver- schanzungen gedeckten Passe gegen Frankreich; einer der^hdchsten angebauten Punkte ist der Dobel mit weiter Aussicht über den Rhein. Er bildet eine Menge zum Theil enger, waldiger, zum Theil weiterer wohlangebauter Thäler. Die Alp beginnt mit dem öden, unfruchtbaren Heub^erg, zwischen der Donau und dem Neckar, und zieht sich nordöstlich 16 bis 18 Meilen weit in einer Breite von 4 bis 8 Stunden bis in die Gegend von Bopfingen hin; ihre Haupttheile sind das H 0 ch sträß bei Blaubeuren und Ehingen, die r a u h e A l p zwi- schen Münsingen und Geißlingen, und der Aalbuch zwischen Aalen, Heidenheim und Weißenstein. Ihre höchsten Punkte sind der O b e r h 0 h e n b e r g (3160 Fuß hoch), und der S ch a f b e r g (3i2i Fußhoch); aber sie ist mehr eine Gebirgs-Ebenc und nicht von so vielen Thälern durchschnitten als der Schwarzwald, auch trägt sie vornehmlich Laubholz und ist nicht so holzreich als jenes Gebirge, überhaupt zum Theil sehr öde und arm an Wasser. Das Klima auf diesen Gebirgen ist ziemlich rauh, besonders auf dem Schwarzwald, wo in mehreren Orten selbst Getreide nicht mehr gedeiht; auch der Theil des Landes südlich von der Donau ist rauher als die Gegenden um den Neckar, die sich eines müden und angenehmen Klimas erfreuen, das jedoch wegen der Nähe der Gebirge ebenfalls schnellen Luft-Veränderungen und schädlichen Frühlingsfrösten unterworfen ist. Hier ist der Boden auch sehr fruchtbar und trägt Getreide, Obst und Wein im Ueberfluß. Auf den Gebirgen baut man vor- nemlich Hafer, sonst am meisten Dinkel, und kann jährlich etwa 3oo,ooo Scheffel ausführen. Ferner baut man viel Hülsenfrüchte, Kartoffeln in zahlloser Menge, sehr gutes Gemüse mannigfacher Art, worunter die schmackhaften Jettingcr Rüben und das Fil- der-Kraut, ein weißer Kopfkohl, der auf den Fildern, einer über Stuttgart gelegenen Ebene gepflanzt wird, viel Mais, gu- ten Flachs und Hanf, Reps, Mohn, viel Futterkräuter, auch ein wenig Tabak, Krapp und Hopfen. Der Obstbau ist sehr an- sehnlich und fast über das ganze Land verbreitet, am stärksten aber im Neckar-Thal und in den in dasselbe auslaufenden Alp- thalern, wo man, wie z. B. bei Eßlingen, ganze Obstwäldcr und Bäume antrifft, die 100 bis i3o Simri Obst tragen. Dies

13. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 11

1854 - Stuttgart : Hallberger
11 Eingebogen angebaut worden und haben sich seither durch Kultur über alle Welttheile verbreitet. Wenn man annehmen darf, daß Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer und Reis ursprünglich nur der alten Welt, das Welschkorn nur der neuen Welt angehörten, so haben die verschiedenen Welttheile jetzt ihre Getreidearten ausgetauscht. Aber jede ist noch an besondere Verhältnisse des Klimas, an Wärme oder Kälte, Feuchtigkeit oder Trockenheit gebunden. In den wärme- ren Gegenden der gemäßigten Zone gedeihen Weizen und Dinkel am besten; sie sind nahe mit einander verwandt und gehören zu einer Pflanzengattung. Beide haben eine lange Aehre mit dichtste- henden, an der gemeinsamen Spindel anliegenden Aehrchen; meist fehlen ihnen die Grannen. Beim Weizen sind die Früchte nackt und die Spindel zäh; der Dinkel hat beschälte Früchte und eine zerbrech- liche Spindel. Nördlicher gedeiht noch der Roggen; seine Aehre ist der des Weizens und Dinkels ähnlich; aber die Aehrchen tragen immer lange Grannen. Am meisten gegen die Pole hin kommt Gerste und Hafer fort. In der Aehre der Gerste stehen die Aehrchen nicht ein- zeln, wie bei Dinkel, Weizen und Roggen, sondern zu drei auf der gemeinsamen Spindel und laufen in lange Grannen aus. Die kurz- gegrannten, hängenden Aehrchen des Hafers sind nicht dichtgedrängt und zu einer cylindrischen Aehre verbunden, sondern jedes wird von einem Stielchen getragen und alle zusammen bilden einen lockeren Blüthenstand, eine sogenannte Rispe. Welschkorn und Reis lieben sehr warme und feuchte Gegenden. Der Reis insbesondere bedarf zu seinem Gedeihen sehr nassen Boden und wird zum Theil in den gereinigten Schlamm natürlicher Sümpfe gesäet. In der gemäßigten Zone kommen Reis und Welschkorn wohl fort; aber ihr Ertrag ist hier ein weit geringerer, als in den Gegenden der heißen Zone. Vor Allem wird von den Getreidearten das reife Korn benützt. Jedermann weiß, wie dieses in den Mühlen zu Mehl verarbeitet wird. Das beste, zum Brode tauglichste Mehl liefern die Getreidearten der gemäßigten Gegenden, Weizen, Dinkel und Roggen. Auch die reifen Körner von Gerste und Hafer, von Reis und Welschkorn werden ge- mahlen. Aber ihr Mehl paßt weniger zur Brodbereitung; darum werden sowohl das Mehl als die ganzen Körner auf mancherlei andere Weise znr Nahrung verwendet. Wo indeß Getreide gebaut wird, da liefert es den Menschen ein höchst wichtiges Nahrungsmittel. Es bedarf zu seinem Gedeihen der menschlichen Pflege, und diese beschränkt sich nicht auf wenige Wochen oder Tage, sondern zieht sich fort durch

14. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 254

1910 - Leutkirch : Bernklau
254 zahlreichen, gelbgrünen Schuppen zusammengesetzt sind. Die Schuppen sind mit klebrigen Drüsen besetzt, die das würzhafte Hopfenmehl enthalten. Dieses gibt dem Bier den eigentümlich bittern Geschmack und macht es haltbar. Darum werden die Blütenstände in der Bierbrauerei verwendet. Der Reps. Der Reps zur Blütezeit. Die Aussaat des Repses erfolgt im Spätsommer. Noch vor Einbruch der kalten Jahreszeit treibt die Pflanze zahlreiche, rosettenartig gestellte Blätter, welche dicht dem Boden anliegen. Aus diesen erhebt sich, sobald die müde Frühlings- sonne scheint, ein hoher Stengel, an dem schon anfangs Mai die Blüten sich erschließen. Diese stimmen in ihrem Bau in allem mit denen des Kohls überein (Kreuzblütler). Ein blühendes Repsfeld gewährt einen herrlichen Anblick; es gleicht einem gelben Meere, das im Winde auf- und niederwogt. Dichtgedrängt stehen die Blüten an der hohen Pflanze in Trauben beisammen. Auch der Kelch hat dieselbe schöne, goldgelbe Farbe wie die Blumenblätter. Durch die große Zahl und ihre grelle Farbe werden so die Blüten weithin auf- fällig. Dazu entströmt ihnen noch ein außerordentlich angenehmer Honigduft. In Scharen werden darum die Insekten, namentlich Bienen, herbeigelockt. Sie finden reichlich Honig am Grunde der Staubgefäße. Der Reps, eine Ölpflanze. Im Juni beginnen bereits die Früchte, welche S ch o t e n sind, zu reifen. Da aber diese Frucht bei ihrer völligen Reife aufspringt, so beginnt der Landmann, um die braunschwarzen Samenkörner nicht zu verlieren, mit der Repsernte schon, ehe die Schoten ganz reif sind. Die Samen sind nämlich reich an fettem Öle. Dieses schützt den saftreichen Kern in der zarten Samenhaut im Winter vor dem Erfrieren. In der Ölmühle wird durch Auspressen das R e p s ö l gewonnen. Früher diente es als Speiseöl und zur Beleuchtung. In unserer Zeit verwendet man es hauptsächlich als Schmieröl und zur Herstellmrg von Seifen. Die Rückstände beim Pressen des Öles, die sogenannten Repskuchen, sind ein geschätztes Mastfutter für das Rindvieh. — Fette Öle enthalten außer den Samen von Reps, Hanf und Flachs auch die des Mohns, sowie Bucheln, Hasel- und Walnüsse. Das feinste Öl gewinnt man aus den fleischigen Früchten des Öl- baums, den zwetschgenähnlichen Oliven (Olivenöl). Der Roggen. Anbau. Der Roggen führt in manchen Gegenden auch den Namen Korn. Er ist für einen großen Teil Deutschlands die wichtigste Getreideart. Da seine Wurzeln tief in die Erde dringen und so aus den untern, stets etwas feuchten Schichten Nahrung heraufholen, gedeiht er auch aus trockenem Sandboden. Man unterscheidet Winter- und Sommerroggen. Der erstere wird schon im Herbste gesät.

15. Besonderer Theil - S. 122

1856 - Eßlingen : Weychardt
122 Erste Abtheilung. Europa. intendenten, welche mit jenem die evangel. Synode bilden. 534,900 Katholiken unter dem Bischof v. Rottenburg. 137 von eigener Konfession. 11,974 Juden. 6. Kultur. Die wichtigsten Nahrungsquellen: Ackerbau, Obstbau, Wein- bau, Viehzucht u. Waldkultur. Flüsse u. Seen sind fischreich, des. der Boden- u. Federsee. Etwas B e r g b a u.2) Gewerbe u. Künste zeigen ein reges Leben; die Fabrikthätigkeil ist im Zunehmen.5) Der Binnenhandel ist viel bedeutender, als der Handel mit dem Auslande. Wichtigste Handelsstädte: Heilbronn, Canstatt, Stuttgart, Ulm, Friedrichshafen, Tuttlingen, Calw.») Viele vortrcffl. Bildungs- 2) 1. Bodenbenützung. 43 Proc. Ackerland, 13vs Wiesen, lvs Weinberge, 22/3 Baumgüter, Gärten re., 312/s Wald, 72/3 Waide, 1/3 Steinbrüche. 2. Angebaute Gewächse. Viel Dinkel, Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Buchweizen, Mais, Hirse, Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Bohnen, Ackerbohnen, Flachs, Hanf, Reps, Mohn, viel Gemüse, etwas Taback u. Hopfen, viel Futterkräuter. Außer den gewöhnl. Obstsorten im Unterlande auch Pfirsiche, Aprikosen, Mandeln u. Ka- stanien. Wo es möglich ist, sind alle Landstraßen mit Obstbäumen besetzt. Vom Obftertrage kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß z. B. das Dorf Gönningen bei Tübingen über 100,000 Simri gewinnt u. die Stadt Eßlingen 1822 über 30,000 Eimer Most oder 800,000 Simri Obst machte. Weinberge im mittlern u. untern Neckarthal u. dessen Seitenthälern, des. im Kocher-, Jaxt- u. Enz- thal, im Tauberthal u. am Bodensec. Jähr!, durchschnittlicher Weinertrag: 166,000 Ei- mer = 3,400,000 ft.; Ertrag 1834: 300,000 Eimer = 10 Mist. fl. Vortreffl. Wälder; Laubwälder aus der Alb u. in den Ebenen des Unterlandes, Nadelwälder im Schwarzwald, im Welzheimer Wald, in Oberschwaben u. a. O. 3. Vieh stand. 830,000 Rinder, 100,000 Pferde, 700 Esel, 700,000 Schafe, 170,000 Schweine, 28,000 Ziegen, 84,000 Bienenstöcke; viel Geflügel; Schnecken- zucht an einzelnen Orten der Alb; unbedeut. Anfänge der Seidenzucht. 4. Produkte des Bergbaues. 400,000 Ctr. Eisenerze Haupts, v. der Alb; viele treffliche Bausteine, gute Töpfererde; 600,000 Ctr. Salz aus 5 Salinen im Ebenenlande; viel Torf. Viele berühmte Mineralquellen u. Bäder: Wildbad, Teinach, Liebenzest, Canstatt, Mergentheim rc. >Z Wichtige Zweige der technischen Kultur. Leinenwaaren des. von der Alb; Wollenwaaren v. Biberach, Ebingen, Eßlingen, Göppingen, Heidenheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Betzingen; Baumwostenwaaren v. Canstatt, Heidcnheim; Seidefabrikation in Rottweil, Sindelfingcn, Stuttgart; Eiseuwaaren aus den Eisen- werken v Wasseralfingen, Königsbronn, Abtsgmünd, Christophsthal u. Friedrichs- thal b. Freudenstadt; Maschinen aus den Werkstätten v. Eßlingen n. Stuttgart; Messerschmiedwaaren v. Heilbronn, Tuttlingen, Heidenheim; lackirte Blechwaaren v. Biberach, Göppingen, Eßlingen, Stuttgart; Gold- u. Silberwaaren v. Stuttgart, Gmünd, Eßlingen, Heilbronn; Lederwaaren v. Reutlingen. Metzingen, Backnang; Taback aus den Fabriken v. Ulm, Heilbronn, Canstatt; 6 Glasfabriken; Steingutfabrik in Schramberg; viele Papierfabriken; chemische Fabrikate v. Heilbronn u. Stuttgart; bedeut. Färbe- reien in Heilbronn, Canstatt, Calw, Göppingen; mathem. u. musikal. Instrumente v. Stuttgart; Orgelbau in Ludwigsburg, Stuttgart u. Heilbronn; Holzwaaren, des. Schwarzwälder Uhren v. Schwenningen u. der Umgegend; schöne Drechslerarbeiten v. Geißlingen; Pfeifenköpfe v. Ulm. ») 1. Ausfuhrartikel: Vieh, Woste, Getreide des. in die Schweiz, Holz fflößerei auf der Enz u. dem Neckar nach den Nheinlanden); Leinenwaaren, Salz, Bausteine, Obst, Most, Wein, Eßlinger Champagner, Sämereien v. Gönningen b. Tübingen, Holzwaaren, Papier, Bücher, Gold- u. Silberwaaren, Lederwaaren, chem. Fabrikate. 2. Einfuhrartikel: Kolonialwaaren, Südfrüchte, Oel, Baumwolle, Hopsen, Farbepflanzen, Flachs, Hanf, Tabackblätter, Steinkohlen, Eisen, Metalle, Seiden- u. Galanteriewaaren, chemische Fabrikate. 3. Württembergische Staatseisenbahn; 35'A M. l.; von Heilbronn über Ludwigsburg, Stuttgart, Canstatt, Eßlingen, Göppingen, Geißlingen, Ulm, Biberach, Ravensburg n. Friedrichshafen. Zweigbahn v. Bietigheim n. Bruchsal. Sehr gute Landstraßen. , . ... 4. Flößerei auf dem Neckar, der Enz, Nagold, Murg, Kinzig u. ^zller. Schiffahrt auf dem Neckar, der Donau u. dem Bodensee. Dampfj chisfahrt auf d. Neckar v. Heilbronn an u. auf d. Bodensee.

16. Deutschland - S. 88

1827 - Breslau Breslau : Graß
88 Würzburger Wein ist bekannt und beliebt; man bauet aber auch Wein an dem untern Theil der Donau im Lande, am Bodensee und am Rhein. Der Baier sendet Holz, Theer, Pech und Potasche ins Ausland. Im Süden von Baiern ist die Zucht von Kühen und Schweinen zu Hause; aber die Schaaf- zucht gering. Die Fischerei ist im Lande wichtiger als die Bienen - und Federviehzucht. Auch Perlen werden gefischt. Würtemberg wird immer mehr ein Garten. Von seiner Bodenfläche ist z/2 Ackerland, */3 Wald, % Wiese, y55 Garten, % Weinberg und nur y22 unangebaut. Seine Rauheit ist durch Anbau vermindert. Des Landes Haupt- getreideart ist Dinkel. Man baut solche 15 Mal mehr als Roggen, 150 Mal mehr als Weizen, 3 bis 4 Mal mehr als Hafer, 10 Mal mehr als Gerste, und bauet so viel, daß man jährlich 150,000 Scheffel davon auswärts sendet. Außerdem werden Mais, viele Kartoffeln, Hül- senfrüchte und allerlei anderes Gemüse, nebst Hanf und Flachs, Hopfen und Taback, Mohn und Raps gewonnen. Der Gartenbau des Landes steht sehr hoch. Die Melone gedeiht hier vortrefflich. Im mittlern und untern Neckar- thal, so wie am Bodensee, trifft man guten Weinbau. Der Würtemberger gewinnt jährlich 120,000 Eimer Wein. Die Obstanlagen bilden hier wie in Franken und Sachsen kleine Wälder. Fast alle Landstraßen sind mit Obstbäumen eingefaßt, und selbst ein Theil des Schwarzwaldes und der rauhen Alp besteht aus Obstwäldern. Schon die Obstwäl- der liefern jährlich viel Brennholz, aber auch die Wild- Wälder find bedeutend. Das Horn- und Schaafvieh ist größtentheils veredelt in Würtenberg, und Geflügel wird ausgeführt. An der rauhen Alp zieht man in eignen Gär- ten eine große Menge Schnecken , und schickt sie im Herbst von Ulm aus, in Fässern nach Wien und Italien auf die Tafeln der Vornehmen. Die Fischerei des Landes ist bedeu- tend, man hat Hechte zu 30 Pfd. und sm Fedcrsce Welse zu

17. Deutsche Kulturgeographie - S. 74

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
74 Hi. Die materiellen Grundlagen der deutschen Kultur. Sandrücken, armselige Moore und bergbekleidende Wälder wechseln mit „Vörden", „Goldenen Auen" und üppigen „Gauen". Deutschland ist ein Land intensiven Ackerbaues. Die Natur hat es dem deutschen Landmann gewiß nicht leicht gemacht, aber durch Trockenlegen von Sumpfgebieten, Eindeichung von Marschen, chemische Bearbeitung des Bodens und Bewässerungs- anlagen ist es ihm dennoch gelungen, zwei Fünftel der Gesamt- fläche des Deutschen Reichs in ergiebiges Ackerland umzuwandeln*); mit Einschluß der Wiesen beträgt das landwirtschaftlich aus- nutzbare Areal nahezu die Hälfte der Gesamtfläche des Reichs. Auf bestimmte Gebiete verteilt sich die im großen betriebene Vieh- zucht. Wein- und Obstbau finden sich in der Hauptsache auch nur in einzelnen bevorzugten Gebieten. Im Ackerbau steht der Getreidebau obenan. Von den im Deutschen Reiche kultivierten Getreidearten entfällt auf den Roggen der größte Teil, fast ein Drittel der durch Ackerbau ausnutzbaren Fläche. Lockerer, mit Sand reichlich vermischter Boden ist der beste Roggennährboden. Gegen niedere Temperatur ist er wenig empfindlich; darum klettert er mit dem Hafer am höchsten im Gebirge hinan. Das norddeutsche Tiefland, das sächsische Bergland, überhaupt die höher gelegenen Fruchtgebiete der deutschen Mittelgebirge sagen dem Roggenbau am meisten zu. Der Weizen bau beansprucht etwas über ein Zehntel der acker- baulich ausnutzbaren Fläche. Tiefgründigen Ton- und kräftigen Lehmboden liebt der Weizen, weniger sandreichen Boden. Der Lößboden wird wegen seiner Güte nicht selten „Weizenboden" genannt. Nicht überall in Deutschland gedeiht der Weizen gleichgut; besonders zeigt sich, daß der Weizen südlicherer Gebiete viel kleberreicher ist, was seine Backfähigkeit bedeutend erhöht. Wo in Deutschland der beste Wein gedeiht, da wird im all- gemeinen auch der beste Weizen geerntet. In Bayern zeichnen sich Ober- und Niederbayern als Weizenländer aus, im Reichsland besonders Lothringen. Im Königreich Sachsen erbaut die Kreis- hauptmannschaft Leipzig den meisten Weizen, im Königreich Preußen die Regierungsbezirke Breslau, Merseburg, Magdeburg, Oppeln, Liegnitz, Marienwerder, Cassel, Hildesheim, Schleswig, Posen und Königsberg. Im übrigen ist der Anbau in Nord- deutschend gering, wie auch in den höhern Mittelgebirgslandschaften. In Württemberg, Sigmaringen und württembergischen Grenz- gebieten (Bayrisch-Schwaben) wird mehr Spelz** wie Weizen angebaut. Etwas kleiner wie die Anbaufläche des Weizens ist die der Gerste. Sie gedeiht am vorzüglichsten auf humusreichem *) Vgl. Kleinen Atlas der Wirtschafrs- und Verkehrsgeographie Nr. 22. Acker- und Gartenland, . , **) Spelz, Spelt, Dinkel, Fesen ist eine Weizenart, bei der sich die Hülse oder Spelze des Korns in der Reife von diesem nicht löst. Unreife Spelzfrüchte werden auch gedörrt und geschält und bilden das als „Grün- kern" bekannte Suppenmaterial (Knorrsche Suppen).

18. Schlesien - S. 61

1897 - Breslau : Hirt
Die Pflanzenwelt. 61 meist mit Laubwald bestanden, in dem hauptsächlich die Eiche und Buche vertreten sind. In den unfruchtbaren Teilen der uiederschlesischeu Ebene und aus dem Landrücken finden sich fast nur Fichten und Kiefern, im Kreise Wohlau dagegen ausgedehnte Birken-Wälder („Besenbinderland"). Die größte zusammenhängende Waldfläche ist die niederschlesische Heide. Sie ist überwiegend mit Kiefern bestanden. Das Thal der Bartsch ist reich an Erlenbrüchen, ebenso das Greulicher Bruch. 2. Ael'dfrüchte. In der ganzen Provinz werden Feldfrüchte erzeugt. Am gleichmäßigsten ist Mittelschlesien bebaut. Fast die Hälfte der vorhandenen Bodenfläche steht nuter dem Pfluge. Am wenigsten ertragreich ist der Kreis Lubliuitz. Weizen wird besonders in der Mitte der Tiefebene angebaut, fast gar nicht in den Heidegebieten. Besondern Ruf hat der „weiße Weizen", der um Frankenstein und Münsterberg gedeiht. Roggm wächst noch in bedeutender Höhe. Man findet ihn selbst am Kamme des Riesengebirges noch angebaut, und auch in der Heide ist er sehr verbreitet. Man nennt ihn kurzweg „das Korn", und er ist Schlesiens wichtigste Getreideart. Auch Gerste gedeiht noch hoch oben im Gebirge, wird aber hauptsächlich iu der Ebene augebaut. Sie wird besonders in den zahlreichen Brauereien Schlesiens verarbeitet. Am höchsten geht der Anbau des Hafers auf größereu Flächen. Buchweizen wird nur in den sandigen Strichen der Heide in Nieder- und Oberschlesien gebaut. Hülsenfrüchte, besonders Erbsen und Bohnen, bringen die Kreise Breslau, Ohlau, Brieg, Nimptsch, Münsterberg und Neisse hervor. Der Kartoffelbau ist in Schlesien durch Friedrich deu Großen eingeführt worden. Das Landvolk betrieb ihn nur gezwungen. (Geschichte von den „Frieselbisfen".) Erst die Teuerung der Jahre 1770 und 1771 zeigte recht den Wert der Kartoffel und verbreitete ihren Anbau. Jetzt werden große Mengen erzeugt und dienen nicht bloß als Nahruugs- und Futtermittel, sondern werden auch in Brennereien verarbeitet. So hoch hinauf im Gebirge Menschen wohnen, so hoch gedeiht auch die Kartoffel. Die fruchtbarsten Teile des Landes betreiben am wenigsten Kartoffelban. Gemüsebau im Großen ist eine Eigentümlichkeit der Gegenden um Liegnitz, Breslau, Neiffe und Görlitz. Die Bauern nennt man hier „Kräuter". Rüben zur Fütterung und Zuckerbereituug werden in den frucht- barsten Landstrichen gebaut, besonders iu deu Kreisen Leobschütz, Nimptsch, Breslau, Schweidnitz und Striegau. Dort fiuden sich darum auch zahlreiche Zuckerfabriken. 3. Kandetsgewächse werden nur uoch spärlich iu Schlesien angebaut. Flachs wird nur uoch der dritte Teil soviel gewonnen als früher; denn die Baumwolle verdrängt immer mehr die Leinewand. Am häusigsten siudet

19. Die deutsche Kultur - S. 38

1907 - Leipzig : Brandstetter
b) Von der landwirtschaftlich benutzten Bodenfläche wird 3/s mit den für uns wichtigsten Feldfrüchten, Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Kartoffeln, bebaut. Unter diesen steht der Roggen mit etwa V4 des Gesamtanteils allen voran. Lockerer mit Sand reichlich vermischter Boden ist der beste Roggennährboden. Niedere Temperaturen schaden ihm wenig; darum klettert er mit dem Hafer am höchsten im Gebirge hinan. Der Hafer nimmt in bezug auf Größe der Anbaufläche die zweite Stelle unter den deutschen Getreidearten ein. Seine Kultur ist in Deutschland am sichersten. Er bequemt sich fast jeder Bodenart und Bodenlage an, liebt aber weder anhaltende Trockenheit noch zu hohe Wärme, weshalb er auch südliche Gegenden mehr meidet. Der Haferbau ist wie der Roggenbau über ganz Deutschland fast gleichmäßig verbreitet. Der Weizen verlangt besseren Boden und wärmeres Klima. Sein Anbau ist darum auf kleinere Flächen beschränkt. Unter den Hauptweizengebieten steht Elsatz-Lothringen obenan; in weitem Abstande folgen Hessen-Nassau, Bayern, Provinz Sachsen, Braunschweig, Lippe und Waldeck. Am geringsten ist der Anbau in ganz Norddeutschland und in den höheren Mittelgebirgslandschaften. In Württemberg, wie überhaupt in Südwestdeutschland wird Spelz angebaut. Gerste, die ebenfalls guten Boden verlangt, baut man vorwiegend im östlichen Deutschland, in Bayern und Württemberg. Der Buchweizen ist die Hauptfrucht der Sand-und Moorgegenden. Der Anbau von Hülsenfrüchten und Futterkräutern ist neben dem des Getreides von nur geringer Bedeutung. c) Eine weite Verbreitung hat in Deutschland der Kartoffel-bau gefunden. Die Kartoffel, die neben dem Brote das unentbehrlichste Nahrungsmittel geworden ist, nimmt mit dürftigem Boden fürlieb. Wir finden sie bis in die höchsten Gebirgstäler, aber auch in der fruchtbarsten Ebene breitet sie sich auf Kosten des Getreides und anderer Kulturpflanzen immer mehr aus. Im Kartoffelbau nimmt Deutschland die erste Stelle in der ganzen Welt ein. Es werden jährlich über 40 Mill. t Kartoffel erzeugt, die als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere, aber auch in der Industrie (namentlich zur Herstellung von Branntwein und Spiritus) Verwendung finden. d) Von hervorragender Bedeutung ist in der neuesten Zeit der Anbau der Zuckerrübe geworden. Deutschland ist das erste Zucker-land der Welt, denn es übertrifft nicht nur alle europäischen Staaten, sondern auch die tropischen Zuckerrohrländer. Es liefert 1/3 des gesamten Rübenzuckers und 1/6 des gesamten Zuckers der Erde überhaupt. Die Ausfuhr nach Großbritannien, nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nach Japan und den verschiedenen europäischen Staaten beträgt jährlich mehr als 1 Mill. t im Werte von 220 Mill. Mark. 38

20. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 375

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
375 dann genöthigt sind, alles erforderliche Wasser oft monatelang sinn- denweit in Fässern herbeizuholen. — So gibt die Hoel>fläche der Alb ihren Bewohnern keinen Wein, keinen Obsimosi, wenig Bier und selbst das Wasser nur schlecht und karg. Die Beschäftigung der Alb bewohn er besteht hauptsächlich im Ackerbau. Dieser ist aber hier keiueswegs so lohnend, als z. B. auf den Fildern und in den Gäuebenen des Unterlands rc., und der Albbauer ist schon wohl zufrieden, wenn ihm die Ernte den 5—6fachen Betrag der Aussaat gewährt. Dennoch befriedigt der Ackerbau nicht nur das eigene Bedürfniß des Albbewohners — kommen ja auf jeden Kopf o. 8—9 Morgen Land! —; sondern er liefert auch noch ein namhaftes Quantum von Dinkel und namentlich von Haber zu Markt. Auch die Pferdezucht trägt alljährlich ein schönes Stück Geld ein, da der Albbauer auf seine Pferde viele Sorgfalt verwendet, und die trockenen Albweiden mit ihren gewürzhaften Kräutern kräftige und schöne Pferde liefern. Uebertrifft so die Pferdezucht der Alb die des Unterlands weit, so ist dagegen die Zucht des Rindviehs aus der Alb bei Weitem nicht so vollkommen, als im Unterland. Am weitesten zurück hinter dem Bewohner des Unterlandes ist aber der Albbewohner in Beziehung auf Gewerbe, Fabriken und Handel. In erster Beziehung können nur wenige Orte der Alb in Betracht gezogen werden, und es ist bei diesen hauptsächlich ein Industriezweig: die Verarbeitung des Flachses ncmlich, besonders in den Städten Münsingen, Urach, Blaubeuren und Hei- denheim und in dem größten Marktflecken der Alb, in Laichingen. Bekannt ist, daß auf der Alb nicht nur die Frauen und Mädchen, sondern häufig auch die Männer den Winter über spinnen. Das Garn wird dann entweder auf den Schn cllerm ärkten zu Mün- singen, Urach und Ulm verkauft, oder aber auf der Alb selbst als- bald in Leinwand verwandelt, da fast jeder Bauer seinen Webstuhl besitzt. Laichingen allein liefert jährlich auf o. 400 Stühlen gegen 400,000 Ellen Leinwand, und in Urach umgibt eine zusammenhän- gende Häuserreihe, von Webern bewohnt, wie eine Stadtmauer die Hälfte der Stadt. In Blaubeuren, Heidenheim rc. finden sich groß- artige Bleichanstalten, und in den Städten Ulm, Blaubeuren und Urach gibt es eigene Handelshäuser, welche den Webern ihr Fabrikat abnehmen und in den Handel bringen. Die Leinwand in allen Sorten, vom groben Segeltuch bis zum feinen Battist, findet ihren