Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 79

1880 - Leipzig : Spamer
Eine Wasgaulandschaft in der Juraperiode. 79 Meeresgrunde. Ihre Abdrücke in den Juraschichten gehören zu den am liebsten gesehenen Versteinerungen. Ein großer Theil dieser Meeresbewohner baut sich aus Kalk und auch aus Kieselerde seine mnschel- und schneckenartigen Gehäuse, wozu das Meer selbst ihueu das Material liefert. Nach dem Absterben der Organismen sinken jene Schalen auf den Grund des Meeres, bilden dort einen kalkigen Brei und erhärten allmählich zu einer steiuigen Masse. An manchen solcher Stellen mischt sich der dnrch die Flüsse herbeigeführte Schlamm mit jenem Kalk- brei, wodurch die Mergel- lager von thonigem oder san- digem Kalkstein entstehen. So bildet sich auf dem Grunde des Jurameers eine bis zu 300 m und darüber dicke Schicht aus Kalk- und Mergellagern, die sogenannte Juraformation, welche wir heute noch in allen Gegenden finden, die in jener Schöpfungsperiode von dem Jurameere umflutet waren; also auch im Elsasser Golf, der jetzigen Tiefebene des Oberrheins. Besagter Ichthyosaurus, dem Viktor Scheffel ein Denk- mal setzte, war nämlich der Letzte seines Stammes. Nene Veränderungen und theilweise Hebungen der Erdoberfläche bewirkten ein allmähliches Verlaufen des Meerwassers und ein Austrocknen des Elsasser Golfes, neue Geschöpfe traten auf den Schauplatz der Schöpfung; durch die breite Flüche zog der Rhein seine Thalfurche und eine andere üppige Vegetation bedeckte das Erdreich. Die Vmerscheide der Uogesen. Die großen Ströme nennt Alexander von Humboldr das lebenerweckende, kulturfördernde, menschenverbindende Element, die eigentlichen Lebensadern der Länder. An ihren Mündungen erwachte die Weltgeschichte, ihr Lauf leitet aufwärts in das Innere der Länder. Truvtienkopf 1226 Jznabken 12^9 Elsass er, B elch&n/12&£ Pass d Marlarch nstdie 760 <~dl.de> Bonhtrmme. 1086 Bludenbercf 1232 Jloneck 1366 Rjieinkojrf 1319 Kcüüer ~Waserv 127& J{Ceirck,opf 1333 Sulx er Belcherrb 14-32

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Lehrbuch der Geographie - S. 131

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 131 — Linien, ©teilten und Italien das tyrrhenische Meer (Golfe von Gaela, Neapel und Salerno), zwischen ©teilten, Italien und der südlichen Balkanhalbinsel das jonische Meer (Golf von Tarent), zwischen Italien und der nördlichen Balkanhalbinsel das adriatische Meer (Golf von Venedig). Gieb die politischen Grenzen im N. nach der Karte an! Modenform und ^exväffev. § 92, Die Apennin-Halbinsel umfaßt außer dem Oftabhange der West- alpen und dem Südabhange der Ostalpen ein Tiefland im N. (die lombardische Ebene) und ein Mittelgebirge (der Apennin), dem mehrere Hügelländer und Küsten- ebenen vorgelagert sind. a) Das italienische Alpenland bezeichnet man im W. als piemontesische, im N. als lombardische und im No. als Venezianer Alpen. Fast durchweg erheben sie sich steil aus der lombardischen Ebene. Die piemontesischeu Alpen werden durch eine große Anzahl von Flüssen (Po mit Dora Ripera und Dvra Baltea) zur Ebene entwässert; die lombardischen öffnen sich gegen das Tief- land mit einer Anzahl Seen, durch welche sie ihre Gewässer dem Po zusenden (Tieino durch den Lago Maggiore, Adda durch deu Comer-See, Oglio durch den Jseo-See und Mineio durch deu Garda-See (spr. titschino, mad- schüre, oljo, mintscho); die Venezianer Alpen senden ihre Gewässer in einer Anzahl selbständiger Flüsse dem Golf von Venedig zu (@tfch)*), Brenta, Piave, Tagliamento (taljamento). d) Die lombardische Ebene (Po-Ebene) ist eine große, von W. nach 0. geneigte und in derselben Richtung breiter werdende Mulde, die mit Ausnahme der Ostseite von hohen Gebirgen umschlossen ist. Sie bildete früher einen Golf des adriatischen Meeres, der durch den Po und seine Alpennebenflüsse allmählich mit Schwemmland ausgefüllt wurde. Die Fruchtbarkeit dieses Bodens, durch ein ausgedehntes Netz von Bewässerungskanälen noch erhöht, macht die Lombardei zum größten Garten Europas. Noch jetzt vergrößern der Po und die nördlich von ihm mündenden Alpenflüsse durch Deftabilduug**) die Ebene im 0. und engen den Golf von Venedig ein. — Gieb Quelle, Lauf und Mündung des Po nach der Karte an! c) Der Apennin ist eine kalk- und thonreiche Gebirgskette, die durch eine 450 rn hohe Einsattelung (Verbindungslinie von Ceva nach Savona am Kols von Genna) von den Westalpen getrennt wird und die ganze Halbinsel *) Ged.: Das Lied vom braven Mann, von Bürger. *¥) Die Pomündung soll jährlich etwa 70 m vorrücken; Städte, die ehemals am Meere gegründet sind, rücken allmählich ins Innere? so liegen z. B. die ehemaligen Küsten- städte Ravenna 8 km, Aquileja 10 km vom Strande.

2. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 168

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
168 Rührt man nun solchen gebrannten Gips mit Wasser an, so entsteht ein Brei, der das Wasser wieder begierig aussangt und schnell hart wird. Auf dieser Eigenschaft beruhen fast alle Anwendungen des Gipses; nur zum Düngen wird ungebranntes Gipsmehl verwendet. Der Kalkstein. Der K a l k st e i n ist ein Gestein, das aus der Erde in größter Menge vor- kommt. Große Gebirge bestehen nur aus Kalkstein, so die nördlichen und süd- lichen Kalkalpen, die schwäbische Alb, der Frankenjura; wo er nicht in hohen Bergen zutage tritt, bildet der Kalkstein wenigstens den Boden oder den Unter- grund vieler Länder. Bei uns ist er hauptsächlich als „Muschelkalk" verbreitet, sowohl im Süden am Dinkelberg, wie zwischen dem Schwarzwald und Odenwald von der Rheinebene nach Osten zu. Er enthält viele Versteinerungen von Mu- scheln und anderen Tieren, die im Meere leben, so daß man daraus leicht er- kennt, daß er sich auf dem Boden eines einstigen Meeres abgesetzt hat. Das Wasser löst den Kalk auch wieder auf und führt ihn fort. Dadurch ent- stehen oft ausgedehnte Höhlen, in denen Tropfsteine aus Kalk wie Eiszapfen von der Decke herabhängen oder ganze Säulenhallen bilden. Auch entstehen oft an Abhängen und in Tälern, wo kalkhaltiges Wasser fließt, lockere Absätze von Kalk, die man „Kalktuff" nennt. In den Klüften und Spalten der Gesteine, die von kalkhaltigem Wasser durchflossen werden, setzen sich Kristalle von Kalk an. Ihre Form ist überaus mannigfach, die beigefügte Ab- bildung ist nur ein Beispiel für viele. Aller kristal- lisierte Kalk zerspringt beim Zerschlagen in schief- winklige Stücke mit parallelen, glatten Flächen; er ist also vollkommen spaltbar. Es ist nicht zu verwundern, daß ein Mineral und Gestein, das unter den verschiedensten Umständen vor- kommt, auch ein sehr verschiedenes Aussehen haben kann. Der gewöhnliche Kalk, der als Baustein, Pflasterstein und Straßenschotter Verwendung findet, kann gelbliche, braune, blaugraue, ja fast schwarze Farbe haben. Eine edlere Art Kalk ist der Marmor. Er ist entweder schneeweiß oder bläulich und rötlich und besteht aus Kristallkörnern, wie der weiße Marmor von Carrara, den die Bildhauer benützen, oder er ist bunt geadert und gefleckt. Solcher Marmor wird in Tafeln geschnitten oder zu Säulen verarbeitet und ist ein Schmuck der Kirchen und Paläste. Ein besonders seiner, gelblicher Kalkstein ist der „lithographische Schiefer" von Solnhofen im Tal der Altmühl, auf dem die Kunst des Steindrucks beruht. Auch die Kreide ist eine Art Kalkstein, die aus Millionen von Kalkschälchen winziger Meerestierchen zusammengesetzt ist. Sie wird überall zum Schreiben und zum Putzen von Metallgegenständen benützt. Wir müssen aber nun noch andere Anwendungen erwähnen, bei denen der Kalk wie der Gips durch „Brennen" erst verändert wird, nämlich seine Anwen- dung zur Bereitung von Mörtel und Zement. Nur treibt man durch das Brennen aus dem Kalk kein Wasser aus, sondern ein Gas, das einen wesentlichen Teil des Kalks ausmacht, die Kohlensäure. Gebrannter Kalk ist also Kristalle von Kalk (Kalkspat).

3. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 243

1876 - Berlin : Wohlgemuth
243 ^ der Kalkstein aufgenommen hat. Man benutzt dieses uiver, um die Schlösser und Klinken an den Thüren und Mere metallene Sachen blank zu machen. Der Tischler M’meiigt es mit frischem Käse und verbindet mit dieser "8chung die Bretter fester als mit Leim. . Banz in gleicher Weise zerfällt der gebrannte Kalk- iein, wenn er an der Luft längere Zeit frei liegen bleibt. gr zieht dann unablässig die Wassertheilchen, welche in der g^t sich befinden, an sich und verbindet sich mit ihnen, fl ^an(lmann fährt diesen Kalk auf die Felder und bringt Murch den Boden zu größerer Fruchtbarkeit. Gewöhnlich tröpfelt man nicht das Wasser auf den Abrannten Kalk, sondern schüttet es gleich in Menge über 6nseiben aus. Er nimmt dann zischend und sprudelnd den sr.eund auf, und das Wasser kocht und dampft dabei, als J*1 Feuer in dem Gefäße. Es entsteht ein weißer Brei, , Gehen der Maurer benutzt, um das Haus zu weißen, oder eii er mit Sand vermischt, um die Steine zu einer Wand Verbinden. So hat der Kalk den einen Freund, das josser, wiedergefunden. Aber auch den andern entwichenen .r6iind, die Kohlensäure, lockt er allmählich wieder an 1 und verbindet sich mit ihm. Dadurch bekommt der jpjkinörtel mit der Zeit immer größere Härte und Festig- et- Nach H. Wagner. 244. Das Quecksilber. (|. Wer in der heißen Zone lebt, wo zu Zeiten mittags 12 Uhr w' Sonnenstrahlen so senkrecht herabfallen, (hiß weder ein hoher wllrrn noch ein Mensch seinen Schatten behält und im Winter das , asser weder zu Eis noch zu Schnee erstarrt, dem mag es wunder- j r vorkommen, wenn man ihm erzählt, daß es Länder giebt, wo ‘s Wasser im Winter steinhart wird, daß man darauf gehen kann, er wird es kaum glauben wollen, daß man aus diesem stein- ‘"611 Wasser Pferdekrippen zimmert und diese auf die Straßen V die Gasthöfe stellt, wie es doch in Petersburg geschieht. Aber )y.s sagst du dazu, daß es bei uns ein Metall giebt, das du wie i ilsser in ein Glas füllen, ja, die Tropfen wieder herauslaufen lassen Mst, das aber in Ländern, die kälter sind als das unsere, auch "wie das gefrorene Wasser wird, also, daß es sieh hämmern und ßechern verarbeiten läßt. Dieses Metall heißt Quecksilber. Bei 'Iv starrt es nie, sondern bleibt stets flüssig, und fülltest du einen ¡Uif ' !1 ln^ ihm aus, so könntest du mit einem schweren eisernen Kahne demselben spazieren fahren. Wolltest du aber einen Kahn von da u?hmen, so würde es diesem ergehen wie einem Stück Zucker. .du ins Wasser wirfst, er würde sich in dem Quecksilberteiche Kmsen, und du würdest ängstlich nach Hülfe rufen. Vor dem werden brauchtest du dich freilich nicht zu fürchten, auch nicht 16*

4. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 179

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iv. § 130. 179 (§ 130.) Die italische oder Apenninenhalbinsel. 5250 Ümeilen (289 00v lükilometer); über 28^2 Millionen Einwohner. a) Lage und Grenzen. Die Halbinsel liegt zwischen dem 36. und 47.° n. Br. und dem 25. und 36." ö. L. — Grenzen: § 51, a. b) Horizontale Gliederung. § 51, b. Italien ist schmaler als die beiden an- deren südlichen Halbinseln. Jedes Grenzmeer dringt mit einem Meerbusen in das Land ein; das lignrische Meer bildet den Gols von Genua, das tyrrhenische Meer den Golf von Neapel, das ionische Meer den Golf von Taranto, welcher die beiden Halbinfeln Calabrien im Sw. und Apnlien im 80. trennt, und das adriatische Meer den Golf von Manfredonia und von Venedig. Die Küsten- entwickelung und Gliederung ist also eine reichere als bei der pyrenäischen Halbinsel. Nur die W.= Seite zeigt Juselbildung: Sizilien, die lip arischen Inseln, Capri, Jschia (Jskia), Procida (Protschida), Sardinien, Korsika und Elba. c. Vertikale Gliederung. Oberitalien oder der festländische Teil Italiens wird von dem Hochgebirge der Alpen (§§ 70—73) im N. eingeschlossen; es bildet zum größteu Teil die fruchtbare und stark bevölkerte lombardisch -venetianifche Tiefebene. Die eigentliche Apenninhalbinsel wird von dem Apennin, einem Kalk- gebirge, in der Richtung von Nw. nach So. durchzogen. Der Apennin steht im Paß Col di Tenda mit den Westalpen in Verbin- dnng; er zerfällt in einen nördlichen, mittleren und südlichen Apennin. 1) Der nördliche Apennin zieht als lignrischer in östlicher und als etrns- fisch er Apennin bis zur Tiberquelle in südöstlicher Richtung, welche er auch in seinem weiteren Verlauf behält. 2) Der mittlere Apennin reicht von der Tiber- bis zur Volturuoquelle und besteht aus dem römischen Apennin und den Abrnzzen; diese teilen sich in zwei Ketten; in der östlichen Kette liegen die beiden höchsten Berge des Apennin: Gran Safso d'jtalia (2920 in) und der Monte Majella (2795 in). 3) Der südliche oder neapolitanische Apennin nimmt allmählich eine mehr südwestliche Richtung an und nähert sich wieder dem tyrrhenischen Meere. Zu beiden Seiten des Gebirges dehnen sich kleinere Tiesebenen aus: die toskanische am tyrrhenischen Meere und am untern Arno, die römische an dem untern Tiber, die campanische am Garigliano und Voltnrno, und die apulische Tiesebene am adriatischeu Meere. Zu den thätigen Vulkanen gehören der Vesuv, der Ätna und der stets Dampf ausstoßende Jnfelvnlkan Strvmboli im liparischen Archipel. d. Hydrographische Verhältnisse. Ein größeres Flußsystem konnte sich nur in der norditalischen Ebene, welche der Po mit seinen Nebenflüssen durchströmt, entwickeln. Der Po, 78 Meilen (580 Kilometer) lang, entspringt auf dem Monte Vifo, tritt aus den Alpen sofort in die lombardische Tiefebene, umfließt in einem nörd- lichen Bogen den nördlichen Apennin und verfolgt bis zur Mündung ins adriatifche Meer die Richtung nach 0. Sein Mündungsgebiet bildet ein ungesundes, sumpfiges Delta mit 6 Armen. 12*

5. Bd. 1 - S. 71

1912 - Braunschweig : Appelhans
lutter? Hier in B. gibt es keine. Wie groß sind die Kalksteine manchmal (zeige es mit den Händen!)? Was ist euch an den Steinen besonders ausgefallen? Sie sind so rauh, gar nicht hübsch glatt. Nun aber die roten Steine. Weshalb gefallen euch die^besser? Die sind schön viereckig und glatt. Ich habe einen roten ^tein in meinem Schranke. Hier ist er. Wie heißt ein solcher Stein? Back- stein, Ziegelstein, Barnstein. Woher kommen die Backsteine? Ziegelei. In unserer Nähe sind mehrere Ziegeleien. Wo denn? Am Ma- damenwege sind drei und an der Broitzemerstraße sind zwei. Dort werden die Backsteine gemacht, und zwar aus Ton. Ton? Das ist so graue Erde, die holen sie aus der Tongrube, die bei der Ziegelei ist. Eine Maschine formt aus dem Ton lauter solche Steine, den einen genau so groß wie den anderen. Die werden in ein kleines Häuschen (einen Schuppen) gebracht, das ringsum Holzklappen hat. In diesen! Häuschen sollen die Tonsteine trocknen. Weshalb stehen die Holzklappen fast immer offen? Damit die Steine schneller trocknen. Welche Farbe haben die trockenen Steine? Eine hellgraue Farbe. Wenn die Steine ganz trocken sind, werden sie in einen großen Ofen (den Ziegelofen) gebracht, in dem dann ein mächtiges Feuer ange- zündet wird. In dem Feuer werden sie ganz hart und bekommen eine schöne, rote Farbe. Nun sind die Steine fertig. Erzähle mir, wie die Backsteine gemacht werden! — Was wird außer den Back- steinen noch auf dem Bauplatze angefahren? Kalk und Sand. Wir werden gleich sehen, wozu beides gebraucht wird. Welcher Handwerker kann nun seine Arbeit beginnen? Der Maurer legt auf den Grund, den die Arbeiter gegraben, die großen Kalksteine. Wenn sie nicht fest genug aufeinander liegen, haut er mit dem Hammer hier oder da ein Stückchen ab. Damit die Steine nicht wieder auseinanderfallen können, tut der Maurer etwas da- zwischen. Was denn? — Ich habe ein Stückchen Kalk mitgebracht. Wie sieht der Kalk aus? Weiß. So können ihn aber die Maurer nicht gebrauchen. Wer hat schon gesehen, was mit dem Kalk ge- macht wird? Erzähle! Die Arbeiter tun den Kalk in einen großen Kasten und schrauben die Wasserleitung an dem Kasten auf. Das Wasser läuft auf den Kalk. Es wird so weiß wie Milch und fängt an zu kochen. Ein Arbeiter rührt mit einer Hacke darin umher. Das Wasser dampft und spritzt. Man darf sich nicht dicht dabei stellen. [Wenn einem Kalk in die Augen fliegt, kann man blind werden. Hütet euch also!] Zuletzt wird der Kalk ganz dick [wie dicke Milch]. Nun ist er gelöscht. Was muß also mit dem Kalke gemacht werden: Der Kalk muh gelöscht werden. Erzähle noch einmal, wie der Kalk gelöscht wird! Der Maurer kann den Kalk so auch noch nicht brauchen. Sch. Nein, zwischen den Kalk wird erst noch eine ganze Menge Sand und Wasser gerührt. Das gibt einen dicken Brei. Dieser Brei hat einen besonderen Namen. Man nennt ihn Mörtel. Erfragen! — Woraus wird der Mörtel bereitet? Der Mörtel wird aus Kalk, Sand und Wasser bereitet. Ein Ar-

6. Die fremden Erdteile - S. 42

1903 - Leipzig : Dürr
42 Arabien, ein von Randgebirgen eingeschlossenes Wüstenplateau. Zeugen untergegangener Herrlichkeit. Bagdad am mittleren Tigris ist eine Großstadt inmitten fruchtbarer Gärten, Dattel- und Obsthaine, Ge- treidefelder und verfertigt Teppiche, Baumwoll- und Seidenzeuge. B ä § r a am Schat-el-Arab, eine Mittelstadt in sumpsiger Niederung, vermittelt den Verkehr mit Indien, führt sehr viel Datteln aus, Zucker, Kaffee, Eisen- waren ein. Die Bewohner sind meist muhammedanische Araber. Das Land gehört zur asiatischen Türkei. — So ist Mesopotamien ein wohl fruchtbares, aber sehr vernachlässigtes Muldenland. § 17. Arabien, ein von Randgebirgen eingeschlossenes Wüstenplateau. 1. Die Lage. Die Halbinsel Arabien breitet sich südlich der mesopotamischen Senke vom Mittelmeer bis zum Indischen Ozean, von Mesopotamien und dem Persischen Golf bis zum Roten Meere und dessen Fortsetzung, dem Busen von Sues, sowie der über 100 km breiten Land- enge von Sues in einer Größe von 23/4 Mill. qkm, gleich 5 mal Deutschland, aus und liegt mit der südlichen Hälfte in der Tropischen, mit der nördlichen in der Subtropischen Zone. Die Gliederung ist sehr gering. Aus dem Persischen Golf erheben sich die Bahreininseln; in der Straße von Bab-el-Mandeb liegt die Insel Perim, nördlich davon sind der Küste viele kleine Felsinseln vorgelagert. Die Halbinsel Sinai wird durch den Golf von Akaba abgetrennt. 2. Der Boden ist meist wertlos. Das Innere ist ein ungeheures Tafelland von durchschnittlich 1200 m Höhe, das in den südlichen beiden Dritteln größtenteils sich aus Granit und Gneis, im nördlichen Drittel aus Kalk und rotem Sandstein zusammensetzt. Nordöstlich von Mekka erhebt sich vulkanisches Gestein. Das Ganze ist meist mit losem Sande bedeckt, der stellenweise bis 100 in zu hohen Dünen aufgeschüttet worden ist. In der Mitte erhebt sich, das Innere in zwei Teile gliedernd, das Bergland von Nedschd, mit einzelnen Ketten und fruchtbaren Tälern dazwischen. Nach Nordosten dacht sich das Ganze allmählich ab und geht unmerklich in das Tiefland von Mesopotamien und einen öden Streifen El Hafa mit einigen Oasen am Persischen Golf über. Im Südosten erhebt sich das Gebirge von Maskat oder Oman. Im Westen und Süden steigt das Hochland zu Gebirgen bis über 2000 m an; diese fallen in Stufen, zu heißen Küstenrändern ab. Als Nordwestrand erscheint Syrien, das nachher besonders betrachtet werden soll. Die Sinaihalbinsel

7. Teil 5 = Oberstufe - S. 80

1905 - Glogau : Flemming
80 9427 m, an der Außenseite von Japan, 8513 in, vgl. djl2 2, u. s. 's.). Auch der Übergang vom Rande der Flachsee s200 in), der „Fest- landtafel", zur Tiessee hat meist eine ziemlich steile Böschung (wie im Golf von Vizcaya, vgl. Mi 32). Die mittlere Ozeantiefe ist zu 3500 nr berechnet. (Für Einzelheiten vgl. Mi 2, 3, 32, 37; Mo 2, 15; Mz 42, 46). Abgesetzt wird im Meere, was die Brandung an der Küste ab- nagt, was die Flüsse hineintragen,1 was an schmelzenden Eisbergen festsaß, was der Wind an Staub (z. B. aus der Sahara nach W) und an vulkanischer Asche hineinweht, zumeist aber: was von den zahlreichen unterseeischen Vulkanen ausgeworfen wird und sich all- mählich im Seewasser in „roten Tiefseeton" umsetzt, und: was an organischen Resten, namentlich Kalk- und Kieselgerüsten winzig kleiner Urtierchen, zu Boden fällt. Auch die chemische Einwirkung des Meerwassers ist zu beachten; sie äußert sich einerseits in der Zer- setzung des steinigen Grundes, sie läßt anderseits die Kalkgehäuse (z. B. der Globigerinen) nicht bis in die großen Tiefen gelangen, da dort das Wasser kohlensäurehaltiger ist und — zumal unter dem hohen Druck — den kohlensauren Kalk schnell auflöst (vgl. M^ S. 109, Anmerk. 2). Die Ablagerungen und Veränderungen im Meere lehren uns heute noch die Entstehung so mancher geologischen Schicht; ja, es ist wahrscheinlich, daß ebenso wie die heutigen Land- flächen früher mehrfach Meeresboden gewesen sind, auch der Boden der heutigen Tiefsee vormals zeitweise Festland gebildet hat. 34. Das Meerwasser. a) Salzgehalt, Dichte und Farbe. Die chemischen Verbindungen, die im Seewasser aufgelöst sind, faßt man als seinen Salzgehalt zusammen. Einerlei ob dieser hoch oder gering ist, das Mischungs- verhältnis jener Verbindungen ist immer dasselbe, und zwar kommen von 100 Salzteilen auf Kochsalz fast 78, auf Chlormagnesium fast 11, auf Bittersalz 4% (die letzteren beiden geben dem Meer- wasser den bitteren Geschmack), dagegen auf kohlensauren Kalk nur V3; die Chloride überwiegen also weitaus. Da von 100 der spärlichen Salzteile des Flußwassers 60 Karbonate und nur stark 5 Chloride sind, auf dem Meeresgrunde hingegen nie Salzlager gefunden wurden, so bleibt vorläufig nur übrig, den Salzgehalt des Meeres als etwas ursprünglich Gegebenes anzusehen. Weil der Salzgehalt im ganzen, was das offene Meer angeht, nur um Bruchteile von dem Mittelwerte 3,5% abweicht, so gibt man ihn in Tausendsteln an (35 %0 d. h. 35 g Salze in 1 kg Meerwasser). Er ist um so höher, je stärker die Verdunstung 1 Der feinste Schlamm, der auch von Lebewesen des Meeres und ihren kalkigen Gehäusen durchsetzt ist, wird Schlick genannt. Vgl. Mg, S. 122, Anmerk. 2.

8. Realienbuch - S. 79

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 79 Iv b) Die Kalkerde läßt sich durch elektrische Ströme in ihre Bestandteile zerlegen: Kalkmetall (Kalzium) und Sauerstoff. Das Kalkmetall glanzt wie Messing und ist ein Leichtmetall. Es kommt wie alle Leichtmetalle in der Natur nie frei vor. c) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihm heraus- getrieben worden ist. Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. (Fig. 60.) Die Hitze ver- treibt nämlich die Kohlensäure aus dem Kalke gerade so wie der Essig. Läßt man gebrannten Kalk (Kalk- erde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätzkalk. ä) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: er löscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch weiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauer- steine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Luft. Vielfach verweudet man statt des Mörtels den Zement, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 48. Rreicle ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Stück Kreide! Sie braust auf. Warum? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förm- liche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkammer), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fremden Beimischungen zu reinigen, schlämmt man sie. 49. ver Marmor ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vor. Der schönste Marmor stammt aus Italien. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge, und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 50. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel weicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, der dichte Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlensäure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefelsauern Kalk, zuñí Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, meist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes. Fig. 60.

9. Realienbuch - S. 79

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
79 Iv b) Die Kalkerde läßt sich durch elektrische Ströme in ihre Bestandteile zerlegen: Kalkmetall (Kalzium) und Sauerstoff. Das Kalkmetall glänzt wie Messing und ist ein Leichtmetall. Es kommt wie alle Leichtmetalle in der Natur nie frei vor. e) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihm heraus- getrieben worden ist. Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. (Fig, 60.) Die Hitze ver- treibt nämlich die Kohlensäure aus dem Kalke gerade so wie der Essig. Läßt man gebrannten Kalk (Kalk- erde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätzkalk. d) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: er löscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch weiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauer- steine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Luft. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zement, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 48. Rreicle ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Stück Kreide! Sie braust auf. Warum? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förm- liche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkammer), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fremden Beimischungen zu reinigen, schlämmt man sie. 49. ver tüarrnor ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vor. Der schönste Marmor stammt aus Italien. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge, und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 50. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel weicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, der dichte Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlensäure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefelsauern Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, meist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bckdet er fieme Berge, z. B. am Südrande des Harzes. Fig. 60.

10. Realienbuch - S. 374

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
374 durch das Glühen entweicht ebenfalls Kohlensäure, und was übrig bleibt, ist Kalkerde. Der Kalkstein besteht nämlich aus Kohlensäure (44 °/0) und Kalk- erde (56°/o). Er heißt deshalb auch kohlensaurer Kalk. k) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihn: herausgetrieben worden ist. . Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. Läßt man ge- brannten Kalk (Kalkerde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätz ka lk. e) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brenuen tu der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: erlöscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk tluter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch tveiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauersteine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Lust. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zent ent, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 33. lireicle ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Strick Kreide! Sie braust auf. Wärmn? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förulliche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkamnter), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fretnden Beimischungen zu reinigen, schlämmt inan sie. 34. Der Marmor ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vyr. Der schönste Marmor stammt aus Jtaliett. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 35. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel tveicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, dichter Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlensäure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefel- sauern Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, nieist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes.

11. Badisches Realienbuch - S. 85

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
79 Tv b) Die Kalkerde laßt sich durch elektrische Ströme in ihre Bestandteile zerlegeil: Kalkmetall (Kalzium) und Sauerstoff. Das Kalkmetall glänzt wie Messing und ist ein Leichtmetall. Es kommt wie alle Leichtmetalle in der Natur nie frei vor. c) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihm heraus- getrieben worden ist. Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. (Fig. 60.) Die Hitze ver- treibt nämlich die Kohlensäure aus dem Kalke gerade so wie der Essig. Läßt man gebrannten Kalk (Kalk- erde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätzkalk. 6) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: er löscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch weiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauer- steine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Luft. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zement, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 48. Kreide ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Stück Kreide! Sie braust auf. Warum? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß ste aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förm- liche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkammer), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fremden Beimischungen zu reinigen, schlämmt man sie. 49. Oer Warmor ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vor. Der schönste Marmor stammt aus Italien. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge, und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 50. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel weicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, der dichte Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlensäure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefelsauern Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, meist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes.

12. Realienbuch - S. 79

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
79 Iv b) Die Kalkerde läßt sich durch elektrische Ströme in ihre Bestandteile zerlegen: Kalkmetall (Kalzium) und Sauerstoff. Das Kalkmetall glänzt wie Messing und ist ein Leichtmetall. Es kommt wie alle Leichtmetalle in der Natur nie frei vor. c) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihm heraus- getrieben worden ist. Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. (Fig, 60.) Die Hitze ver- treibt nämlich die Kohlensäure aus dem Kalke gerade so wie der Essig. Läßt man gebrannten Kalk (Kalk- erde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätzkalk. ä) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: er löscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildnng in ein weißes Pulver und dieses durch weiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauer- steine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Luft. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zement, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 48. Kreide ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Stück Kreide! Sie braust auf. Warum? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förm- liche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkammer), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fremden Beimischungen zu reinigen, schlämmt man sie. 49. Oer Marnior ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vor. Der schönste Marmor stammt aus Italien. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge, und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 50. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel weicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, der dichte Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalksteiu, aber keine Kohlensäure, soudern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefelsauern Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, meist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes.

13. Realienbuch - S. 79

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
79 Iv b) Die Kalkerde läßt sich durch elektrische Ströme in ihre Bestandteile zerlegen: Kallmetall (Kalzium) und Sauerstoff. Das Kalkmetall glänzt wie Messing und ist ein Leichtmetall. Es kommt wie alle Leichtmetalle in der Natur nie frei vor. c) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihm heraus- getrieben worden ist. Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. (Fig 60.) Die Hitze ver- treibt nämlich die Kohlensäure aus dem Kalke gerade so wie der Essig. Läßt man gebrannten Kalk (Kalk- erde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätzkalk. ä) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk fangt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: er löscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch weiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauer- steine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Luft. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zement, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauteu. 48. kireicle ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Stück Kreide! Sie braust auf. Warum? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förm- liche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbeukammer), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fremden Beimischungen zu reinigen, schlämmt mau sie. 49. Ven ññarnior ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vor. Der schönste Marmor stammt aus Italien. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge, und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 50. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel weicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, der dichte Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlensäure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefelsauer» Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, meist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes. Mg. 60.

14. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 17

1909 - Breslau : Hirt
Erdbeben. — Hebung und Senkung der Erdrinde. — Verwitterung. 17 1000 m. Diese konnten somit nur entstehen, indem eine allmähliche Senkung des Bodens stattfand und neue Generationen auf den alten abgestorbenen weiter bauten. Inwiefern sind nach der Senkungstheorie die drei Haupt- formen der Korallenriffe: Strandriffe, Barriereriffe und Atolle nur Stadien derselben Entwicklungsreihe? Auch an vielen Küsten sind säkulare Hebungen und Senkungen beobachtet worden. Im nördlichen Norwegen, in Chile, Nordamerika und an vielen andern Küsten treten in bestimmter Höhe über dem jetzigen Wasserstande des Meeres wagerechte oder schrägliegende Einschnittslinien hervor, die die steil abfallenden Küsten weithin umgürten. Diese Strandlinien der Fjorde gelten jetzt als Wasserstandsmarken eis- zeitlicher Seen, die vom Meere durch Gletscherzungen oder durch Endmoränen ab- getrennt waren. An der nordbottnischen Küste dagegen mußten Fischerorte mehrfach wegen Zurücktretens des Strandes verlegt werden, Anker und Fahrzeuge wurden iu Mooren des Binnenlandes ausgegraben, und an der französischen Mste bei La Rochelle hat man ganze Muschelbänke in: Lande gefunden. Diese Beispiele bezeugen mit ziemlicher Sicherheit eine langsame Hebung einzelner Küstengegenden der Erde. In Trellebörg in Südschweden liegt hinwiederum das alte Straßeupflaster 0,94 m unter dem Meeresspiegel, was auf eine Senkung Südschwedens schließen läßt. Auch an den Küsten von Jstrien und Dalmatien hat man altes Straßenpflaster unter dem Niveau des Meeres gefunden, ein Beweis dafür, daß sich auch hier das Land senkt. Femer gewahrt man an drei Säulen des um die Mitte des 18. Jahrhunderts ausgegrabenen Serapistempels bei Pozzuoli [pobbsüoxi] am Golf von Neapel bis zu 6 ra Höhe zahlreiche Bohrlöcher der Bohrmuschel; es muß demnach das Meer einmal diese Säulen bespült und bis zu den oberen Bohrlöchern, also 6 m über dem jetzigen Niveau, gestanden haben. Noch viele andere Beispiele ließen sich anführen, aus denen mit ziemlicher Bestimmtheit auf eine allmähliche Senkung einzelner Küstengegenden geschlossen werden kcnm1. Die Ursachen dieser merkwürdigen Bewegungen liegen im Erdinnern, sind aber bis jetzt noch nicht vollkommen erkannt. Veränderungen der Erdoberfläche vollziehen sich ferner durch Kräfte, die von außen wirken. Dahin gehören: d) die chemische Umwandlung, die Verwitterung52 und die Auflösung der Gesteine durch das Wasser, das die aufgelösten Teile, namentlich Kalk, Gips * Da es bei vielen säkularen Küstenveränderungen nicht erwiesen ist, ob sie durch Hebung oder Senkung der Landmasse oder durch Sinken oder Steigen des Meeresspiegels ent- standen sind, so ist es vielfach üblich, bei der Verschiebung der Küste anstatt von „Hebung" und „Senkung" von Niveauschwankungen zusprechen, und man bezeichnet den Land- gewinn, entstanden durch Hebung des Landes oder durch Sinken des Meeresspiegels, als negative, und den Landverlust, hervorgerufen durch Senkung des Landes oder durch Steigen des Meeresniveaus, als positive Niveauveränderung. 2 Jede Verwitterung hat das Bestreben, die Erhöhungen der Erdoberfläche abzn- tragen und die Vertiefungen auszufüllen, also die Unebenheiten aus der Erde auszugleichen. Die Verwitterungsprodukte sind für die Bewirtschaftung des Bodens von großer Be- deutung. Die Verwitterungserde von Glimmerschiefer, Granit, Gneis und den meisten vulkanischen Gesteinen gibt im allgemeinen einen nahrhaften Pflanzenboden (Humus). Quarze, Kalk- und Sandsteine ergeben an sich mageren, unfruchtbaren Boden, der jedoch, falls sandige und lehmige Erden aufgeschwemmt sind, zu einem ertragreichen Mischboden wird. Am fruchtbarsten ist der Lößboden. E. von Seydlitz, Geographie. E. 7. Neubtg. 2

15. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 293

1905 - Wittenberg : Herrosé
293 Der Lehmmörtel wird aus nassem Lehm hergestellt, der mit Häcksel, Spreu, Werg usw. gemengt ist. Nur solche Lehmsorten sind brauchbar, die mit Wasser einen gleichmäßigen Brei bilden und leicht trocknen, ohne rissig zu werden. Die Erhärtung geht durch einfaches Austrocknen vor sich; ein festerer Zusammenhang mit den Steinen wird hierbei nicht hergestellt. Aus diesem Grunde wird er durch Wasser leicht ausgewaschen und fortgespült und ist deshalb nur für Innenwände und solche Außenwände verwendbar, die mit über- greifender Bedachung versehen sind. Der Lehmmörtel ist sehr billig herzustellen und leicht zu verarbeiten, auch gibt er schnell bewohnbare und warmhaltende Wände. Der Lehmputz zum Bekleiden der Wände wird in gleicher Weise hergestellt. Der Gipsmörtel wird aus gepulvertem gebrannten Gips und wenig Wasser bereitet, indem man die Masse zu einem Brei innig verarbeitet; er erstarrt äußerst schnell, gewinnt aber erst nach einiger Zeit seine größte Festigkeit. Zusätze von Ziegelmehl und feinem Sand verzögern das Festwerden, während ein ursprünglicher Gehalt des Gipses an Kalk höchst günstig auf die Härte einwirkt. Anmachen mit Leimwasser gibt größere Härte bei langsamerem Festwerden. Der Gipsmörtel hat den besonderen Vorzug, daß er sich noch unter dem Gefrierpunkt des Wassers ohne Nachteil verarbeiten läßt. Er kann für jedes Mauerwerk als vorzügliches Bindemittel verwandt werden, und dieses geschieht auch allgemein da. wo der körnige und dichte Gips- stein gebrochen wird. Zu höchst leichten, rasch auszuführenden Innen- wänden, Decken usw. sind neuerdings die mit Rohreinlagen aus Gips gegossenen „Gipsdielen" in Gebrauch; sie werden mit Drahtstiften auf die Pfosten beiderseits aufgenagelt. Der Decken- und Wandputz wird aus einem Gemenge von Gips, Kalk und Sand in verschiedenen Ver- hältnissen hergestellt. Der Kalksandmörtel ist das am meisten angewandte Ver- bindungsmaterial für jede Art von Mauerwerk und besteht aus Kalk, Sand und Wasser. In großen Mengen lagert in der Erde kohlensaurer Kalk. Dichter Kalkstein, Kreide, Kalkspat und Marmor sind davon besondere Arten. Der dichte Kalkstein wird in den Brennöfen bis zur Rot- glut erhitzt, wobei die Kohlensäure entweicht. Der um die Hälfte leichter gewordene Stein heißt gebrannter Kalk. Im Wasser erhitzt er sich unter schwachem Aufblähen und zerfällt. Es entsteht eine breiartige, weiße Masse, der gelöschte Kalk, aus dem unter weiterem Zusatz von Wasser und unter Umrühren die Kalkmilch entsteht. Diese wird zum Weißen der Stubendecken gebraucht. Mittelgrober, scharfkantiger, nicht feiner, rundgeschliffener Quarz- sand ist der geeignetste zur Mörtelbereitung. Auch muß er möglichst frei von lehmigen und staubigen Beimengungen, sowie Häcksel und Haaren sein. Zum Putzmörtel verwendet man feineren Sand. Regen- und Flußwasser ist dem Quellwasser vorzuziehen, doch wird letzteres durch langes Abstehen in flachen Behältern brauchbar. Kalkbrei, Sand und Waffer werden im richtigen Verhältnis (Kalk und Sand

16. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 371

1874 - Mainz : Kunze
I I I - '■ - '1 Veränderungen an der Erdoberfläche. 371 Ufer aus, dieses muß daher das angegriffene, steilere und höhere, das linke dagegen oas überschwemmte und deshalb verflachte fein*). Daraus erklärt sich die Thatsache, daß die Oder ehemals nicht in die Ostsee mündete, sondern durch Spree und Havel bei Wittenberge die Elbe erreichte. Der am weitesten nach rechts abgehende Hauptarm im Dwinadelta ist der tiefste, und auf ihm allein gehen die großen Schiffe ins Meer; die andern Arme sind um so seichter, je weiter sie nach links liegen. Der Nil drängt in seinem ganzen Lanfe durch Oberägypten sein Bett allmählich nach O. hin und zerstört die größtentheils auf seinem rechten Ufer liegenden Ueberreste alter Städte und Denkmäler; im untersten Theil seines Lanfes liegt links ein lauggezogenes Thal, das man den „trockenen Flnß" nennt, weil es das Aussehen eines Flnßbett's hat und mit einer Menge abgeschliffener Flußkiesel bedeckt ist — wahrscheinlich die älteste Aus- mündung des Nils, die er, die größere Wassermeuge immer nach Osten drängend, vor Jahrtausenden schon verlassen hat. Der Indus ist in seinem untern Laufe schon mehr als 15 Seemeilen nach rechts, d. h. westwärts gerückt. Goar, die alte Hanptstadt Bengalens, lag ehemals am Ganges, jetzt liegen die Ruinen eine Meile vom Ufer entfernt. Nicht gering ist anch die Menge fester Stoffe, die vermittels der Quellen, besonders der Mineralwasser, aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche gebracht werden- um theils hier zu bleiben, theils zum Ballast der Ströme zu gehören. Die Nau- he im er Quellen in der Wetteran z. B. fördern außer eiuem großen Reichthum von Kohlensäure noch gewaltige Massen von Salz, Gips und Kalk :c. zu Tag, jährlich über 20,000 Cubikmeter, infolge dessen eine Qadratmeile Land in 3000 Jahren um 1 m. gesunken sein könnte. Die Brunnen von Baku und der Halbinsel Apscheron (am Caspischen Meer) liefern jährlich 3 Mill. Pfd. Naphtha und 9 Mill. Pfd. flüssiges Erdpech, die sämmtlichen Erdölquellen des birmanischen Reiches an 23 Mill. Pfund. Die Salzquellen nnweit Osnabrück haben sicher seit 4000 Jahren ein 6 m. dickes Salzlager von Vi Stunden im Umfange leer gemacht. — So werden gewaltige Stein- salzmassen im Boden allmählich ausgelaugt; an ihrer Stelle bilden sich Höhlen, und wenn der Bodeu einstürzt, auch Seeu, wie der jüngst in Orange Connty in Florida entstandene, ferner der bei Salzwedel in der Mark, der im 10. Jahrhundert sich bildete das todte Meer in Palästina, dessen Felsnser von Salz starren, und viele andere. Unterdes arbeitet auch das Meer an den Küsten, hier unterwaschend und ab- reißend, dort Sanddünen bauend und Land ansetzend, so daß die Küsten allmählich ihren Umriß ändern. Im 3. Jahrhundert wurde die Insel Walchern vom Festlande losgerissen; 1231 sing das Harlemer Meer durch Sinken seiner Ufer an, sich zu ver- größern, verschluckte allmählich immer mehr Land, bis es im 16. Jahrhundert zum förmlichen Mittelmeer wurde. Wie Jadebusen, Dollart und Bielbosch entstanden ist weiter oben schon erwähnt, ebenso wie sich der ehemalige Flevosee zum Golf um- *) Dieser Umstand ermöglichte z. B. das Emporwachsen Hamburgs über die Schwesterstadt Harburg, dessen Hafen nur kleinere Schiffe erreichen können, während erstereö im Besitz der bedeuienderen Tiefe des Fahrwassers ist. — Auf der südlichen Halbkugel findet natürlich das umgekehrte Verhältnis statt. 24*

17. Grundriß der Erdkunde - S. 93

1882 - Halle : Anton
Die Apenninenhalbinsel. 93 Aufgaben zu § 185 bis 196. 1. Giebdie Himmelsgegenden an, nach denen die Grenzmeere und Frankreich zu Spanien liegen. 2. Wie viel Brei- tengrade liegen a) zwischen K. Tarifa und K. Ortegal? 3. Wie viel Läng- engrade Mischen 'K. Roca und K. de Creus? 4. Wie viel Meilen betragt dies bei a? 5 Welche Gebirge, Hoch- ebenen und Flüsse überschreitet man ans der Reise von K. Ortegal nach Gibraltar? 6. Vergleiche die Höhe der Maladetta mit der Schneekoppe. 7. Bestimme die Lage des Mont Perdu zur Maladetta, 8. Welche Flüsse wer- den von Tiefebenen umsäumt? und welche von Hochebenen? 9. Vergleiche das galieische Bergland mit a, dem Eichsfelde, b) dem Hochlande der Au- vergue. 10. Welches Gestein läßt der Weinbau im Duerolhale vermuten? 11. Erkläre die Landschaftsnamen Alt - und Neueasiilien fi? 194). 12. Erkläre, warum sich die Bevölkerung der Pirenäen teils vom Schmuggel nährt, >3. Bestimme die Lage von Sevilla, Cadiz und Gra- nada 'zu Madrid. 14. Vergleiche die Einwohnerzahl von Madrid mit der von Berlin. 15. Erkläre die Handels- blüte von Cadiz und Porto. 16. Wa- rum liegt an der Mündung des Gua- diana keine Hafenstadt? 17. Erkläre, warum Gibraltar eme Besitzung der Engländer ist. 18. Erkläre a) das Klima der inneren Hochfläche, l») der Nmgegend von Malaga, e) des Ebrv- tieflandes, cl) der Ebene von Valencia. 19. Was für ein Klima hat a) Cadiz, b) Santjago di Compostela? 3. Die Apenninenhalbinsel/) (§ 197.) Lage, a) Natur-, 1)) Staatengrenzen nach der Karte. Sie ist das mittelste der Halbinselglieder Südeuropas und nähert sich durch die zugehörige Insel Sicilien der Nordküste von Afrika auf 20 M. Da von Italien aus alle Mittelmeerländer zu Wasser zu erreichen sind und nach Deutschland und Frankreich mehrere Gebirgsstraßen führen, so hat die Halbinsel eine sehr günstige Handelslage. (§ 198.) Bodeugestalt und Bewässerung. Wagrechte Glie- dernng. Jedes der Grenzmeere buchtet einen Golf aus: das adriatische Meer bildet den Golf von Venedig, das ionische Meer den Golf von Tarent, das tyrrhenische Meer den Golf von Neapel, das ligurische Meer den Golf von Genua. Der Golf von Tareut wird von zwei Halbinseln umfaßt, im W von Calabrien, im 0 von Apulien. Die Halbinseln und Golfe bewirken, daß die wagrechte Gliederung der Apenni- nenhalbinsel größer ist, als die der Pirenäenhalbinfel. S enkrech te Glie- derung. Die Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W säumen ebene Küstenstriche; im N ist eine Tiefebene vor- gelagert. (§ 199.) Die Tiefebene des Po. Sie senkt sich zwischen dem Süd - und Ostfuße der Alpen und dem Nordhange der Apenninen ein und ist gegen das adriatische Meer offen. Von Ix nach S hat sie eine Mittelbreite von 15 M., von W nach 0 ist sie 40 M. lang. Im nördlichen Gebiete wird die Tiefebene von Alpenströmen bewässert; es sind: Jsonzo, Ta- gliamento staljamt-nto^, Piave, Brenta, Etsch und Po-). Der Po bildet ein großes Stromsystem. Er quillt am Monte Biso, wird von Vorbergen der Apenninen in nördlicher Richtung abgelenkt und durchfließt dann die Tiefebene in westlich gerichtetem, vielfach gewundenem Laufe. Von den Alpen strömen ihm zu: Tessiuo, Adda, Oglio iohljo^ und Min- cio [mrntscho], jeder geläutert in einem Seeenbecken; die Apenninen senden 1) A. 7. 2) A. 6.

18. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Wasserhülle. 31 Das Meer. Größe. Von den 510 Mill. qkm der gesamten Erdoberfläche entfällt auf das Land nur etwas mehr als ein Viertel (28%); nahezu 3/4 der Erdoberfläche bedeckt das Meer. In seiner ganzen Größe bekundet sich die Vorherrschaft des Meers auf unserm Planeten durch eine Vergleichung des R a u m i n h a l t s der Meeresbecken mit dem Land, soweit sich dieses über den Meeresspiegel erhebt. Das Land hätte 12 mal Platz im Meer. Die Erde ist vorwiegend ozeanisch. Die räumliche Anordnung und Verteilung der Meere. Erst in der Tertiär- zeit bildete sich allmählich das heutige Verhältnis von Festland und Meer heraus. Doch ist die Begrenzung zwischen Land und Meer auch heute nicht gleichbleibend (siehe S. 3f.). Die Westfeste der Erde ist wasserreicher als die Ostfeste, und ebenso hat die Südhalbkugel mehr Wasser als die Nordhalbkugel. Die größte Was- serhüllebesitztdiesüdwestlichehalbkugelmit 91%% Wasser und nur 8%% Land, während die nordöstliche oder Landbalbkugel 47% Land und 53% Wasser trägt. Das Verhältnis von Wasser und Land bildet die Grundlage der gegenwärtigen klimatischen Verhältnisse des Erdballs wie seines gesamten organi- schen Lebens. Gliederung des Weltmeers. Es gibt nur ein Weltmeer. Dieses gliedert sich in 3 selbständige Meere oder Ozeane mit eigenen Strömungen (nenne sie!) und in unselbständige Meere, Ausbuchtungen der Ozeane. Das Nördliche Eismeer, die Ostsee, das Mittelmeer, das Schwarze Meer, das Rote Meer, der Persische Golf werden nahezu ganz vom Land umschlossen; man nennt sie daher Binnenmeere. Die Nordsee, das Beringsmeer, das Ochotskische Meer, das Japanische Meer, das Ost- und Südchinesische Meer, die Hudsonsbai, der Mexikanische Golf stehen mit dem offenen Ozean durch mehrfache und breite Ausgänge in Verbindung; es sind Randmeere. Rand- und Binnenmeere lockern die starren Festlandmassen auf, gliedern die Kontinente und fördern ihre Ausschließung durch den Seeverkehr. Sie tragen ozeanische Natur in das Innere der Kontinente. Vergleiche in dieser Hinsicht Europa und Afrika und ihre Geschichte! Die Tiefe der Meere. Nach den Ergebnissen der neuern Auslotungen senkt sich der Meeresgrund von der Küste zunächst langsam ab bis zu 200 m Tiefe. Bis hierher rechnet man die Flachsee. In einem verhältnismäßig steilen Abfall erfolgt dann der Übergang vom Kontinen- talblock zur Tiefseeregion. Der Boden der Tiefseeregion kann als nahezu eben gelten. Da und dort er- heben sich allerdings aus großen Meeres- tiefen steile Vulkan- und Koralleninseln (siehe S. 23). Tie mittlere Ozeantiefe ist zu 3680 in berechnet. Meerestiefen von mehr als 6000 m sind selten. Die größte, bis jetzt ermittelte Tiefe findet sich im Großen Ozean als N e r o t i e f an dem 3*

19. Geographische Repetitionen - S. 15

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Aus der allgemeinen physischen Geographie. 15 3. Wie sind Land und Wasser auf den verschiedenen Halbkugeln verteilt? Der bei weitem größte Teil des Landes ist auf der nördlichen Halb- kugel zusammengedrängt, in der südlichen überwiegt das Wasser. Nimmt man eine östliche und westliche Halbkugel an, so hat die erste bei weitem mehr Land als die westliche. 4. Mit welchen Namen bezeichnet man den Rand des festen Landes, welcher das Meer begrenzt? Küste, Ufer, Gestade, Strand. 5. Welches sind die Merkmale der a) Steilküsten, b) Flachküsten, c) Klippenküsten? a) Steilküsten werden durch hohe, steil zum Meere abfallende Gebirgswände gebildet, so an der Westküste Nordamerikas; b) Flachküsten senken sich allmählich zum Meere und unter dessen Spiegel hinab, z.b. an der Küste Norddeutschlands; e) Klippe nkü st en sind meist Steilküsten, denen kleine Felsmassen (Klippen) vorgelagert sind, wie in Skandinavien. 6. Was ist ein Kap, was eine Landspitze? Ein Kap oder Vorgebirge ist ein bergiger, eine Landspitze ein flacher Vorsprung des Landes in das Meer. 7. Was ist das Meer? Das Meer ist die größte zusammenhängende Wassermasse, welche das Festland der Erde umgibt. 8. Welche Meere bezeichnet man als a) Ozeane, b) Mitte l- meere, c) Randmeere? a) Ozeane nennt man die großen freien Meere, welche die Erdteile voneinander trennen; b) Mittelmeere heißen die vom Fest- land (oder auch teilweise von Inselketten) fast ganz eingeschlossenen oder durch schmale Straßen mit einem Ozean zusammenhängenden Meere (z. B. die Ostsee, das Schwarze Meer, das Mittelmeer); c) Randmeere lehnen sich mit einer Seite an den Rand des Festlandes an (z. B. die Nordsee, das Ochotskische Meer, der Golf von Mexiko, das Karibische Meer). 9. Was versteht man unter Binnenmeer? Ein Binnenmeer ist eine große Wassermasse, die vom Lande vollständig umschlossen ist (z.b. das Kaspische Meer). 10. Wie nennt man die schmalen Meeresstreifen zwischen zwei Meeren? Meerenge, Straße, Kanal, Sund. 11. Wie heißen die Einschnitte, welche das Meer in das seste Land macht? Größere Einschnitte werden Meerbusen oder Golfe, kleinere Einschnitte Buchten oder Baien genannt. Gassenartige Ein- schnitte in felsige Küsten nennt man Fjorde [fjorbe]. 12. Bestimme die Lage der fünf Ozeane! 1. Das Nördliche Eismeer, um den Nordpol bis zum nördlichen Polarkreise, bespült die Nordküsten von Europa, Asien und Amerika.

20. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 379

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
379 herausgetrieben worden ist. Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. Läßt man gebrannten Kalk (Kalkerde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätz kalk. e) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser aus, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: er löscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch weiteren Zu- satz von Wasser in einen weißen Brei. (Ge- löschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand ver- mengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauersteine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Luft. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zement, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 31. Kreide ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Stück Kreide! Sie braust auf. Warum? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förmliche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkammer), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fremden Beimischungen zu reinigen, schlämmt man sie. 32. Ter Marmor ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vor. Der schönste Marmor stammt aus Italien. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge, und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 33. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel weicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, dichter Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammen- setzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlen- säure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefelsauern Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, meist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes und in Thüringen. 0) Man verwendet den Gips besonders zu Stückarbeiten (an der Zimmer- decke) und zur Herstellung von Gipsfiguren. Zu diesem Zwecke brennt man ihn erst, um das Wässer aus ihm zu vertreiben. Er wird dann zu Pulver gemahlen