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1906 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Jecht, Richard, Stutzer, Emil, Kühn, Albin, Zeitzschel, Emil, Wetzold, Alwin, Schmidt, Oswald
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Görlitz
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
ij 158.
B. Züge des Volkscharakters und Volkslebens.
95
Bei der Eigenart Böhmes war es kein Wunder, daß auch die Sage sich seiner
Person bemächtigte, und so ist sein Name mit der Sage vom Schatz auf der
uandeskrone verbunden geblieben.
Auch der Name des großen Pädagogen Valentin Trotzendorf ist
mehrfach mit Görlitz verknüpft. Zn Troüschendorf, anderthalb Wegstuuden von
der Stadt, ward Valentin Friedland 1490 geboren; seinen ersten Unterricht genoß
der begabte Knabe im Franziskanerkloster zu Görlitz. Als er nach längerer
Abwesenheit wieder dahin zurückkehrte, rief ihm seine Mutter als Abschieds-
grüß zu: „Balten, bleib ja bei der Schule", und noch später hat sich
Trotzeudorf durch diesen Wunsch wie durch einen heiligen Auftrag ans Lehramt
gebunden gefühlt. Er besuchte auch die Stadtschule, die damals an der Peters-
kirche lag, ging aber, als er die Eltern verloren und sein Erbe verkauft hatte,
nach Leipzig, um sich fürs Lehramt weiterzubilden und namentlich das Griechische
zu erlernen. Drei Jahre lang wirkte Trotzendorf sodann an der Görlitzer
Franziskanerschule, bis er, durch die Reformation begeistert, nach Wittenberg
gezogen ward, wo er sich besonders an Melanchthon anschloß. Von hier aus
wurde er 1523 nach Golbberg berufen, und nun begann seine vorbildliche, schul-
resormatorische Tätigkeit, die ihu weltberühmt gemacht hat. In seinem Heimat-
dorf ist ihm 1890 ein einfacher Denkstein errichtet worden, der die Inschrift trägt:
Geburtsstätte des Valentin Friedland, genannt Trotzendorf, Rektor zu Goldberg,
geboren am 14. Februar 1490, gestorben am 26. April 1556. In Görlitz trügt
ihm zu Ehren eine Straße seinen Namen.
Außer diesen dm bedeutenden Männern seien wenigstens erwähnt der
- S. 6-1 genannte — Astronom Bartholomäus Scultetus (1540—1614),
der Begründer der neueren Geologie, Abraham Gottlob Weruer (aus Wehrau)
(1749—1817) und der Mathematiker und Philosoph Ehrenfried Walter von
Tschirnhaus (aus Kieslingswalde) (1651—1708).
Von regem wissenschaftlichen Sinne zeugen auch heute noch die beiden
fröhlich blühenden wissenschaftlichen Vereine in Görlitz: die 1811 gegründete
Naturforschende Gefellschaft mit ihren reichhaltigen Sammlungen (s. S. 51)
und die seit mehr als 125iahren bestehende Oberlausitzische Gesellschaft der
Wissenschaften, die den Anspruch machen kaun, der älteste Geschichtsverein von
ganz Deutschland zu sein.
Die Baukunst weist seit Jahrhunderten sehr beachtenswerte, zum Teil
mustergültige Leistungen auf (s. § 159 ff.); besonders bewundert werden die
Bauten aus dem 16. Jahrhundert, dem Zeitalter der Renaissance. Weiter
gibt es in unserer Stadt einen Knnstverein, der zunächst die Malerei pflegt
und manche beachtenswerte, nicht zu unterschätzende Leistung gezeitigt hat,
lowie seit 1902 einen Kunstgewerbe - Verein, der durch mehrere Aus-
stellungen nicht nur seinen Mitgliedern, sondern auch weiteren Kreisen mannig-
fache Anregungen gegeben hat. Musik wird in besonders eifrigem Wettbewerb
durch eine ganze Reihe von größeren und kleineren Musikvereinen ange-
legentlich gepflegt. Die großen fchlesischen Musikfeste finden nunmehr allein
in Görlitz (alle drei Jahre) statt und vereinigen sehr viele Künstler und Kunst-
freunde; der Bau einer Stadthalle für diese und ähnliche Veranstaltungen ist
beschlossen und wird bald in Angriff genommen werden. Die Volksbücherei und
Volkslesehalle, eine Stiftung des Geheimen Kommerzienrats Otto Müller,,
Ehrenbürgers von Görlitz, ist im Rohbau vollendet.
1840 -
Schweidnitz
: Heege
- Autor: Jüptner, G. E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Schlesien
- Geschlecht (WdK): koedukativ
47
lgubniß noch vor seinem Ende ankommen zu sehen. Sein
Tod erfolgte zu Wien am 25. Juli 1564.
Kaiser Maximilian Ii.- von 1564 bis 1576.
Ferdinand übergab noch bei seinen Lebzeiten Ungarn
und Böhmen seinem Sohne Maximilian, welcher 1563 nach
Breslau kam. — Er beschützte die protestantische Religion
öffentlich; vielleicht fehlte ihm nur längeres Leben, um
dieselbe auf den Kaiscrthron zu erheben und dem folgen-
den Jahrhunderte einen 30 Jahre langeip, 'blutigen Kampf
zu ersparen. Auch Marimilian bedurfte der Hülfe seiner
Stände zum ungarischen Kriege gegen die Türken, _ und
die Summen, welche Schlesien für diesen Zweck anfbrin-
gen mußte, waren sehr groß, doch wurden sie eben so
leicht aufgebracht, als gern gegeben, weil das Land durch
Den langen Frieden in blühenden Wohlstand gekommen
war, und keine Religivnsbedrückungen das Herz des Vol-
kes vom Fürsten abwcndeten. Das Rauben und Fehden
hörte auch jetzt noch nicht ganz auf, besonders fiel aus
Polen dergleichen Raubgesindel oft ins Land, indessen ge-
schah cs nicht mehr so häufig als sonst. Maximilian starb
den 12. Oktober 1576 zu Rcgcnsbnrg und hinterließ den
Ruhm, zwar kein großer, aber ein guter Fürst gewesen
zu sein, unter dem das Vaterland einer nachher nie mehr
wiederkchrendcn Blüthe genoß.
Unter dieser friedlichen Regierung gewann auch der
Zustand der Kultur und Gelehrsamkeit Schlesiens bedeu-
tend. Es wurden mehrere gelehrte Schulen und Gymna-
sien angelegt, von welchen das zu Goldberg, an welchem
der berühmte Schulmann Valentin Friedland, zu
Trotzendorf, 1'Meile von Görlitz geboren, daher auch
Valentin von Trotzendorf genannt, angcstcllt war,
zu besonderer Berühmtheit gelangte. Es wurde von Schü-
lern aus Deutschland, Böhmen, Polen, Litthauen, Un-
garn und Siebenbürgen besucht, und die Anzahl derselben
belief sich oft, über Tausend. Doch behielt diese Schule
nur 30 Jahre lang ihre Berühmtheit, indem nach dieser
Zeit die in Schlesien Angerissene Pest, Lehrer und Schü-
ler vertrieb, worauf sic ihr großes Ansehen nie mehr
erreichte.
Kaiser Rudolph Li.- von 1576 bis 1611.
^^Rndolph, Sohn des Kaisers Marimilian Ii.. kam
4577 nach Schlesien. Mit ihm beginnt -der innerliche
Krieg zwischen Protestanten und Katholiken und eine lang
dauernde Periode des Unglücks für Schlesien. Er selbst
und stirbt den
25. Juli 15(54.
Kaiser Maximi-
lian Ii.
kommt 1563 nach
Breslau,
beschützt die pro-
testantische Re-
ligion,
und führt eben-
falls Krieg gegen
die Türken.
Das Rauben
und Fehden
dauert fort.
Marimilian
stirbt den i2tcn
October 1576 zu
Regensburg.
Kultur und Ge-
lehrsamkeit ge.
dcihen. — (?s
entstanden Schu-
len u.gpmnasicn.
z. B. zu Gold-
berq wo der be-
rühmte Valentin
Friedland lehrte.
Kaiser Ru-
dolph ii.
kam 1577 nach
Schlesien.
Gs entsteht ein
innerer Krieg
zwischen Prote-
stanten und Ka-
tholiken.
1884 -
Leipzig
: Spamer
- Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
90 Das Jsergebirge mit seiner Umgegend.
Im Jahre 1516 wurde er Lehrer an der Görlitzer Schule; Schüler und Lehrer
lernten von ihm, selbst seinen Rektor unterrichtete er im Griechischen. Luthers
Auftreten bewog ihn nach Wittenberg zu gehen, wo er fünf Jahre blieb. Dort
nahm er auch im Hebräischen Unterricht bei einem getauften Juden. Eng und
innig schloß er sich an Melanchthon an, dem er sein ganzes Leben hindurch seine
Anhänglichkeit bewahrte. Im Jahre 1523 wurde Helmrich Rektor der Goldberger
Schule und bewirkte, daß Trotzendorf als Lehrer an seine Schule berufen wurde.
Als Helmrich im folgenden Jahre ein andres Amt erhielt, wurde Trotzendorf
an feiner Stelle Rektor; da aber infolge der Reformation die Gemüter sehr in
Aufregung waren, gedieh die Schule nicht, und Trotzendorf ging im Jahre 1527
an die in Liegnitz ins Leben zu rufende Universität und kehrte 1529 nach Witten-
berg zurück. Auf dringendes Bitten Helmrichs, der inzwischen Bürgermeister
geworden war, übernahm Trotzendorf im Jahre 1531 zum zweitenmal das Rek-
torat in Goldberg, dem er von da an 25 Jahre mit Ruhm Vorstand. In dem
Rosarium, das seine Schüler herausgaben, heißt es von der Goldberger Schule,
sie habe so viel Schüler gehabt (es waren gegen tausend), daß der Rektor hätte
aus ihnen ein Heer gegen die Türken bilden können (tantum habuit discipulorum
numeram, ut justum ex iis exercitum contra Turcos producere posset).
Seine Schule, die nicht nur von Schlesiern, sondern auch von Jünglingen aus
Steiermark, Kärnten, Ungarn und Polen besucht wurde, glich, so berichtet der
Redner Rhavus, einem wohleingerichteten Staate, der durch Gesetze, Unterricht
und andre schöne Übungen trefflich geordnet ist zu dem Zwecke, daß die Jugend,
von Kindheit an mit der religiösen Wahrheit getränkt, eine Richtung erhalte zur
Furcht und Anrufung Gottes, zugleich aber auch die Elemente der Wissenschaften
und Künste erlerne, welche notwendig sind für die Kirche und menschliche Gesell-
schaft, und in strengerer Zucht herangebildet sanfte Sitten annehme, sich an die ge-
meinsame ehrenhafte Pflichterfüllung im öffentlichen und Privatleben gewöhne.
Trotzendorf richtete feine Schule eigentümlich ein; sie zerfiel in sechs Klassen,
jede Klasse war in Tribus geteilt. Die Schüler selbst zog er ins Regiment,
indem er die einen zu Ökonomen, andre zu Ephoreu, noch andre zu Quästoren
ernannte. Die Ökonomen mußten für die Ordnung im Haufe sorgen, z. B.
daß alle zu rechter Zeit aufstanden und zu Bett gingen, daß Stuben, Kleider
u. s. w. in reinlicher Ordnung gehalten wurden. Den Ephoren lag ob, für gute
Ordnung bei Tische einzustehen. Jede Tribus hatte ihren Qnästor; über alle
Quästoren war ein Oberqnästor gesetzt. Jene wurden wöchentlich, diese monatlich
gewählt; sie hielten auch lateinische Reden beim Austritt aus dem Amte. Die
Quästoren hatten über den fleißigen Besuch der Lektionen zu wachen, die Faulen
anzuzeigen, Themata zu geben, welche während der halben Stunde nach dem
Sssen lateinisch besprochen wurden. Außerdem setzte Trotzendorf einen Schüler-
Magistrat ein. Dieser bestand aus einem monatlich von ihm gewählten Konsul,
zwölf Senatoren und zwei Zensoren. Hatte ein Schüler etwas begangen, so mußte
er sich vor diesem Senate verteidigen und kouute sich zur Verteidigung acht
Tage vorbereiten. Bei der Verhandlung war Trotzendorf als Diktator zugegen.
Reinigte sich der Angeklagte, fo wurde, er freigesprochen, besonders wenn er
eine wohlgesetzte Verteidigungsrede hielt; taugte die Rede nichts, so wurde er
auch bei leichten Vergehen verurteilt. Mit großem Ernste wiederholte Trotzendorf
den Ausspruch des Senates und hielt streng auf desfen Vollziehung. Diese
1884 -
Leipzig
: Spamer
- Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Rabendocke bei Goldberg. 91
seltsamen Einrichtungen sollten die Knaben frühzeitig an die Achtung gegen die
Obrigkeiten gewöhnen; denn, meinte der Rektor, diejenigen werden den Gesetzen
gemäß regieren, die als Knaben den Gesetzen gehorchen gelernt haben.
Den Schulgesetzen waren fünf Grundsätze des Rektors vorangeschickt:
1) Alle Schüler werden gleichmäßig regiert. 2) Alle Schüler müssen sich den
Gesetzen fügen; wer Schüler wird, spielt nicht mehr den Adligen. 3) Nach Maß-
gäbe der Vergehen werden die Schüler mit der Rute, der Leier oder mit Karzer
bestraft. (Die Leier war ein Werkzeug von Holz, welches die Gestalt einer
Fidel hatte, und das leichtsinnigen Personen, welche am Pranger stehen mußten,
um den Hals und um die Hände gelegt wurde.) Welche sich solcher Strafen
schämen, sei es wegen ihrer adligen Herkunft, sei es wegen vorgerückten Alters,
mögen entweder recht thun, um nicht in Strafe zu verfallen, oder die Schule
verlassen. 4) Jeder Ankommende wird erst unter die Schüler ausgenommen,
nachdem er versprochen, die Schulgesetze zu halten. 5) „Die Glieder uusrer
Schule sollen auch Glieder unsres Glaubens und unsrer Kirche sein." — Die
Schulgesetze handeln im ersten Kapitel von der Frömmigkeit. Die Furcht Gottes
ist der Weisheit Anfang. Dann stellt Trotzendorf als Ziel seiner Schule auf,
daß die Knaben gerüstet werden, in Theologia, Medicina, Philosophia und
Jurisprudentia zu studieren. Besonders viel wurde in Goldberg das Lateinische
getrieben; es wurden lateinische Briefe geschrieben, lateinische Verse gemacht,
lateinische Reden gehalten; auch im Umgange der Schüler mit Schülern und
Lehrern, mit Knechten und Mägden wurde lateinisch gesprochen.
Den Religionsunterricht gab Trotzendorf selbst mit heiligem Ernst. An-
sangs unterrichtete er in den oberen Klassen allein; erst später wurde er
durch Mitlehrer unterstützt. In den unteren Klassen ließ er den Unterricht von
älteren Schülern erteilen. Er schied also nicht streng zwischen Lehrern und
Schülern, wie er auch nicht zwischen Erziehern und Zöglingen Unterschiede
machte; sondern wie die Schüler zum Teil durch ihre Mitschüler erzogen wurden,
so wurden auch die jüngeren Schüler von den älteren unterrichtet. Und diese
Schuleinrichtung ist nicht etwa aus Not hervorgegangen, sondern es wurde mit
ihr ein pädagogischer Grundsatz Trotzendorfs durchgeführt. Die Schule sollte
eine akademische Republik sein; alle Schüler, vornehme und geringe, sollten
gleichgestellt, den Gesetzen unbedingt unterworfen sein; der Rektor ein Diktator
mit unbeschränkter Herrschaft über diese Republik. Seine Herrschaft war da-
durch gesichert und überall gegenwärtig wirksam, daß er die regierten Schüler
unter seiner obersten Leitung am Regiment teilnehmen ließ und sie zugleich für
die gesetzliche Ordnung mit verantwortlich machte.
Den würdigen Greis traf in seinen letzten Lebensjahren viel Unglück. Im
Jahre 1552 war eine große Hungersnot in Goldberg, im nächsten Jahre wütete
die Pest, 1554 brannte ganz Goldberg, auch das Schulgebäude ab. Trotzendorf
zog mit seinen Schülern nach Liegnitz und betrieb von dort den Wiederbau der
Schule in Goldberg; aber er sollte dorthin nicht mehr zurückkehren. Am 20. April
1556 erklärte er den 23. Psalm. Beim vierten Verse: „Und ob ich schon
wanderte im finsteren Thal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir;
dein Stecken und Stab tröstet mich", rührte ihn der Schlag. Er sank zurück,
blickte zum Himmel und sprach nur noch die Worte: Ego vero, auditores, nunc
avocor in aliam scholam (Ich aber werde jetzt in eine andre Schule abgerufen).
1884 -
Leipzig
: Spamer
- Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
88 Das Jsergebirge mit seiner Umgegend^
Der Bergbau in Goldberg hörte im 15. Jahrhundert ganz auf, weil derselbe
nichts mehr einbrachte. Die Sage berichtet, die Goldberger Bergknappen hätten
um diese Zeit einen Mönch erschlagen, welcher noch kurz vor seinem Tode in der
größten Lebensgesahr den schleichen Bergbau verflucht und mit einem Banne
belegt habe. Zweimal, in den Jahren 1428 und 1431, ist Goldberg durch
die furchtbaren Verwüstungen der Hnssiten verheert und fast vertilgt worden.
Entsetzlich litt die Stadt im Jahre 1633 durch Wallenstein. Dieser
geniale Feldherr hatte es verstanden, die Schweden und Sachsen voneinander
zu trennen durch verstellte Märsche, die er mit seinen Truppen machte, und
brandschatzte Schlesien. Am 4. Oktober kam er mit seinem Heere in die
Nähe von Goldberg. Früh morgens um 6 Uhr fand sich eine starke Ab-
teilung Reiter beim Oberthor ein, deren Befehlshaber den Bürgermeister zu
sprechen verlangte. Dieser erschien mit einigen Ratsherren und Adligen aus
der Umgegend, die vor den Kriegsunruhen in der Stadt Sicherheit gesucht
hatten, und erhielt den Befehl, für den General Wallenstein ein Frühstück
zu besorgen. Man fragte den Offizier nach seiner schriftlichen Ordre, und
da er diese nicht zeigen wollte oder konnte, kam es zu langen Streitereien,
während dessen immer mehr Soldaten herankamen, in der Stille die Stadt
umringten und von außen die Thore besetzten. Als die Ratsherren in die
Stadt zurückkehren wollten, ließ sie der Offizier ergreifen, bis aufs Hemd
ausziehen, jämmerlich mißhandeln und binden. Die Bürger, welche diese Grausam-
keit sahen, sperrten die Thore und zogen die Brücken in die Höhe. Doch die
Soldaten überstiegen die Mauern, öffneten die Thore von innen und gewährten
6000 Kriegern freien Eingang. Die gefangenen Ratsherren mußten die reichsten
Hänser nennen, deren Plünderung die Offiziere selbst unternahmen; die übrigen
Häuser wurden den Gemeinen preisgegeben. Mit Wut drangen diese in die
Häuser der bebenden Bürger ein, verwundeten die Einwohner, legten ihnen
Stricke um den Hals, schleppten sie nackt auf die Straßen, steckten ihre Daumen
in die Pistolenhähne, rieben die verwundeten Fußsohlen mit Salz ein, schlugen
ihnen brennende Kiensplitter unter die Nägel, schnitten ihnen Nasen und Ohren
ab, verbrannten einige in Backösen, zertraten andern die Rippen, raubten, was
sie fortschaffen konnten, und zerstörten, was nicht fortzubringen war. Diese
barbarische Zerstörung dauerte 24 Stunden. Als die Plünderer abzogen, fand
man über 100 Leichen und über 300 Verwundete. Bei der Plünderung wurde
auf ausdrücklichen Befehl Wallensteins das Haus des Kantors Fechner ver-
schont. In seiner Jugend hatte nämlich Wallenstein die Goldberger Schule
besucht, und einer seiner Lehrer war der Kantor Fechner gewesen, welcher nie
viel von dem mürrischen, in sich gekehrten Knaben gehalten hatte. Als dieser
einst träumerisch dasaß, während seine Mitschüler sich dem ausgelassenen Spiele
überließen, sagte ihm Fechner: „Wenn aus dir ein großer Mann wird, will ich
dein Hosnarr werden." Der ruhmreiche Feldherr gedachte nun dieses Auftrittes
in der Schule, ließ den alten Kantor zu sich rufen und erinnerte ihn an seinen
Ausspruch. Der zitternde Alte bat um Verzeihung, da er ja die Zukunft nicht
habe wissen können, und wurde gnädig entlassen.
Die Goldberger Schule erfreute sich in der Zeit, in der Wallenstein ein
Knabe war, noch eines bedeutenden Rufes, den Trotzendorf begründet hatte.
Valentin Friedland, genannt Trotzendorf (Trocedorfras) nach einem
1910 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Philipp, Hans
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Geschlecht (WdK): Mädchen
(
Jesuiten.
30 Kapitel Vi. Tie Wirkung der Reformation auf das deutsche Leben.
führung gekommen. Die Schule war bis dahin Lateinschule gewesen und taugte außerdem nicht viel. Dorfschulen gab es überhaupt so gut wie garnicht. Luther forderte in seinem Rundschreiben an die Bürgermeister die allerbesten Schulen, beide für Kuabeu und Mädchen, an allen Orten aufzurichten. Zunächst blieb es aber noch bei der Lateinschule. Auch in den besten Lateinschulen war nicht viel gelernt worden. Der Lehrer sagte vor, die Kinder sprachen nach. So lernte man. Die Kinder lernten die Gebotes Vaterunser, etwas Grammatik (Latein), den Festkalender und einige Gesänge' Fremde Schüler wohnten zusammen in sogenannten Bnrsenschaften*) und mußten sich ihren Unterhalt ersingen. Wenn auch diese alten Zustände nicht sofort beseitigt werden konnten, so wurde doch ein neues Ziel der Schule gesteckt. Dies Ziel ist: Der Mensch soll so erzogen werden, daß er ein freier Christ werden kann. Deshalb fordert Luther 1. eine menschlichere Erziehung der Kinder (der Apfel soll bei der Rute liegen), 2. gute Schulen. In den Schulen sollen die Sprachen gepflegt werden, um christliche Geistliche, Lehrer und Beamte zu bilden. Jeder muß in den heiligen Schriften forschen können. Doch sollte auch die deutsche Sprache recht gepflegt werden. Musik sollte getrieben werde«, weil Musik die Traurigkeit und böse Gedanken vertreibt.
Praktisch durchgeführt hat dann Melanchthon diese Forderungen Luthers. Er ordnete die Schulen in 3 Klaffen.
In Norddeutschland wirkte der Freund beider, Bngenhagen. Er gründete Jungen- und Mädchenschulen. Die Winkelschnle (Privatschule) sollte abgeschafft werdeu. Bald gab es berühmte Schulen und Lehrer, z. B Goldberg in Schlesien, wo Valentin Trotzendorf lehrte. (Sein Wahlspruch war: Viel, nicht vielerlei.) Johannes Sturm in Straßburg hat 10 Klaffen eingerichtet. Nichts ließ er lernen, was die Kinder nicht verstanden hatten. Valentin Jckelsamer zerlegte m seiner Lautiermethode die Worte in ihre Laute. Als Rechenmeister ist Adam Riese zu nennen.
Als die katholische Kirche die großen Fortschritte der Reformation sah, suchte sie sich auch mit besseren geistigen Waffen zu rüsten. Deshalb entstand der Jesuitenorden, der den Zweck hatte, Evangelische wieder umzustimmen und in die katholische Kirche zurückzubringen. Um schon die Jugend zu gewinnen, gründeten die Jesuiten Schulen. Diese Schulen waren anfangs auch nur Lateinschulen. Ihre Vorzüge bestanden 1. in dem klaren Lehrplan; 2. in der Gesundheitspflege (Spiele und eine Art Turnen wurden geübt), auch auf feirte Monieren wurde mehr als anderwärts geachtet; 3. in zweckmäßigen, schönen und gesunden Schnlrünmen. Die Nachteile bestanden besonders in der Erziehung zur Unduldsamkeit und in der Verleitung zum gegenseitigen Mißtrauen.
So wurde die Verbesserung der Schule im 16. Jahrhundert energisch angefaßt, aber der Ansbrnch des späteren allgemeinen Krieges unterbrach die Entwicklung.
*) Von Bursa — Haus (lat.). Daher noch heute bei den Studenten die Burschenschaften.
1892 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hering, Wilhelm, Hoffmeyer, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt
Die Neuzeit.
27. Die Reformation.
1) Dr. Martin Luther. (Bis 1517.)
a. Kindheit. Vor etwa 400 Jahren lebte in dem Dorfe Möhra bei Eisenach ein armer Bergmann, Hans Luther, mit seiner Ehefrau xob Margareta. Diese frommen Eheleute zogen nach Eisleben, wo der ^ Bergbau damals in Blüte stand, und hier wurde ihnen ein Sohn geboren, der den Namen Martin erhielt. Als der Knabe ein halbes Jahr alt war, zogen die Eltern nach dem Städtchen Mansfeld; auch hier hatten sie zuerst mit Nahrungssorgen zu kämpfen. Luther sagt darüber: „Meine Eltern sind anfangs arm gewesen; mein Vater war ein armer Hauer (Schieferhauer), und die Mutter hat ihr Holz auf dem Rücken getragen." Allmählich gestalteten sich ihre Verhältnisse günstiger. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzöfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes, ansehnliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewählt. Strenge Zucht übten die Eltern an ihren Kindern. Der Sohn schreibt später darüber: ,Meine Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut floß; mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ich ihn floh und ward ihm gram, bis er mich wieder zu sich gewöhnte." Der kleine Martin wurde schon früh zur Schule angehalten; bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater auf den Armen hin. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesänge, Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vierzehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg, die damals berühmt war. Dort blieb er aber nur ein Jahr und kam dann auf die Schule zu Eisenach. Hier wie in Magdeburg mußte er, wie manches ehrlichen Mannes Kind, vor den Bürgerhäusern um Brot singen, bis ihn die fromme Ehefrau Cotta, die den Knaben seines herzlichen Gebets und seiner schönen Stimme wegen liebgewonnen hatte, an ihren Tisch nahm.
1911 -
Leipzig
: Brandstetter
- Autor: Richter, Albert
- Hrsg.: Krägelin, Paul
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
eva 80 eva
noch nicht denken, daß Luther ein böser und ungehorsamer Schüler gewesen sei. In jenen Zeiten wurden die Schulkinder schon bei den geringsten Anlässen geschlagen, und man konnte sich damals einen Lehrer ohne Rute in der Hand kaum denken.
Auch im Hause war die Erziehung sehr strenge, und die Mutter ließ es an Ernst und Strenge nicht fehlen, wenn der Vater durch seine Arbeit vom Hause ferngehalten war. Luther schreibt: „Meine Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nutz willen, datz das Blut danach floß."
2. Da Luthers Vater wohl merkte, daß sein Martin in der Mans-felder Schule nicht viel würde lernen können, so brachte er ihn auf die Schule zu Magdeburg. Dort waren aber die Unterhaltungskosten sehr hoch. Darum brachte ihn der Vater schon nach einem Jahre auf die Schule zu Eisenach, weil die Eltern hofften, daß er dort bei Verwandten der Mutter mancherlei Unterstützung werde genießen können.
In Eisenach nutzte aber der Knabe seinen Unterhalt dadurch erwerben, datz er in Gemeinschaft mit anderen Schülern vor den Türen der Bürger um Brot sang. Durch das Singen von frommen lateinischen Liedern, die die Knaben bei dem Kantor in der Schule lernten und dann Sonntags im Gottesdienste und bei den wöchentlichen Singumgängen vor den Türen der Bürger sangen, haben sich in jener Zeit und noch lange nachher viele arme Schüler ihren Lebensunterhalt erwerben müssen.
Eine reiche Bürgersfrau in Eisenach, Frau Ursula Cotta, hatte, wenn die Schüler vor ihrer Türe sangen, immer ihre besondere Freude an dem kleinen Luther, dessen liebliche, klare Stimme man vor allen heraushörte, und an dessen frommen Mienen man erkannte, wie andächtig er bei dem Singen war. Sie gewann den Knaben so lieb, datz sie ihn ganz in ihr Haus aufnahm und seiner wie eine Mutter pflegte. Luther hat für solche Liebe der Frau Cotta immer ein dankbares Andenken bewahrt. Als er in späterer Zeit Professor in Wittenberg war, vergalt er ihre Wohltat dadurch, datz er ihren Sohn, der in Wittenberg studierte, in sein Haus aufnahm und auch ihm in fremder Stadt ein zweites Elternhaus bereitete.
An der Schule zu Eisenach gab es sehr tüchtige Lehrer, und da Luther ein fleitziger und gewissenhafter Schüler war, so machte er bald grotze Fortschritte. Am Schlüsse seiner Schulzeit beherrschte er die lateinische Sprache, die damals der Hauptgegenstand des Unterrichts war, so gut, datz er nicht nur lateinische Aufsätze schreiben, sondern auch lateinische Gedichte machen konnte.
3. Vier Jahre blieb Luther in Eisenach. Dann bezog er, achtzehn Jahre alt, die Universität Erfurt. Nach dem Willen seines Vaters
1890 -
Leipzig
: Richter
- Autor: Richter, Albert
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 67 —
In der Schule ward Luther, wie sein Vater es wünschte, sehr streng gehalten. Er erzählt selbst, wie er an einem Bormittage fünfzehnmal nacheinander mit der Rute gestrichen worden sei. Deshalb darf man aber noch nicht denken, daß Luther ein böser und ungehorsamer Schüler gewesen sei. In jenen Zeiten wurden die Schulkinder schon bei den geringsten Anlässen geschlagen, und man konnte sich damals einen Lehrer ohne Rute in der Hand kaum denken.
Auch im Hause war die Erziehung eine sehr strenge, und die Mntter ließ es an Ernst und Strenge nicht fehlen, wenn der Vater durch seine Arbeit meist vom Hanse ferngehalten war. Luther schreibt: „Meine Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut danach floß."
2. Da Luthers Vater wohl merkte, daß sein Martin in der Mansfelder Schule nicht viel würde lernen sönnen, so brachte er ihn auf die Schule zu Magdeburg. Aber er blieb hier nicht lauge. Schon nach einem Jahre brachte ihn der Vater auf die Schule zu Eisenach, weil die Eltern hofften, daß er dort bei Verwandten der Mutter mancherlei Unterstützung werde genießen können.
In Eisenach mußte der Knabe seinen Unterhalt dadurch erwerben, daß er in Gemeinschaft mit anderen Schülern vor den Thüren der Bürger um Brot sang. Durch das Singen von frommen lateinischen Liedern, welche die Knaben bei dem Kantor in der Schnle lernten und dann Sonntags im Gottesdienste und bei den wöchentlichen Singumgängen vor den Thüren der Bürger sangen, haben sich in jener Zeit und noch lange nachher viele arme Schüler ihren Lebensunterhalt erwerben müssen.
Eine reiche Bürgersfrau in Eisenach, Frau Ursula Cotta, hatte, wenn die Schüler vor ihrer Thüre sangen, immer ihre besondere Freude an dem kleinen Luther, dessen liebliche, klare Stimme man vor allen heraushörte, und an dessen frommen Mienen man erkannte, wie andächtig er bei dem Singen war. Sie gewann den Knaben fo lieb, daß sie ihn ganz in ihr Hans aufnahm und feiner wie eine Mutter pflegte. Luther hat für solche Liebe Frau Cotla immer ein dankbares Andenken bewahrt, und als er später schon Professor in Wittenberg war, vergalt er ihre Wohlthat dadurch, daß er ihren Sohn, der in Wittenberg studierte, in sein Haus aufnahm und auch ihm in fremder Stadt ein zweites Elternhaus bereitete.
An der Schule zu Eisenach gab es sehr tüchtige Lehrer, und da Luther ein fleißiger und gewissenhafter Schüler war, so machte er bald große Fortschritte. Am Schlüsse seiner Schulzeit beherrschte er die lateinische Sprache, die damals der Hauptunterrichtsgegeustand war, so gut, daß ernicht nur lateinische Aufsätze schreiben, sondern auch lateinische Gedichte machen konnte.
3. Vier Jahre blieb Luther in Eisenach. Dann bezog er, achtzehn Jahre alt. die Universität Erfurt. Rach dem Willen seines
10. Bd. 1
- S. 87
1912 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Zimmermann, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 8
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 87 —
Die Mutter gab ihr aber noch einen scharfen Verweis und sagte: „Da
siehst du nun, wie nötig es ist, aufzuräumen, und jeder Sache einen schicklichen
Platz anzuweisen. Du bist jetzt für deinen Ungehorsam und für dein unordent-
liches Wesen bestraft. Merke dir das Sprüchlein:
„Wer nicht auf strenge Ordnung hält,
In Schand' und Schaden leicht verfällt."
(Christoph von Schmid.)
Malendes Zeichnen. (S. auch die Abbildungen in den
Lektionen: Tisch, Tür, Stuhl, Ofen, Uhr, Umzug usw.)
4. Die Familie.
I. Wohin geht ihr, wenn die Schule aus ist? Nach Hause. Wen
trefft ihr denn zu Hause? Vater, Mutter. Wie heißen Vater und
Mutter mit einem Worte? Eltern. Und zwar deshalb, weil sie älter
sind als ihr. Sprecht: Vater und Mutter sind unsere Eltern.
Wie nennt dein Vater dich? — Wie deine Schwester? Wie euch
zusammen? Kinder. Wieviel Kinder haben deine Eltern? — Dein
Vater sagt zu dir, wenn er deinen Namen nicht nennt: Du bist mein
Sohn. Was sagt er zu deiner Schwester? Du bist meine Tochter.
Wieviel Söhne und Töchter haben deine Eltern? Zwei Söhne und
eine Tochter. Wieviel Söhne und Töchter haben deine Eltern? —
Statt Söhne und Töchter sagt >man auch noch: Knaben und Mädchen.
Was können wir jetzt noch sagen statt: Mein Vater hat zwei Söhne
und eine Tochter? Mein Vater hat zwei Knaben und ein Mädchen.
Wer hat einen Bruder? Wie heißt er? — Wer hat eine Schwester?
— Wie heißt sie? — Merkt: Brüder und Schwestern nennt man noch
anders Geschwister. Wie nennt man Brüder und Schwestern?
Sprecht: Brüder und Schwestern sind Geschwister. Wer von euch
1898 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hering, Wilhelm, Hoffmeyer, Ludwig
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Reformation der Kirche. Dr. Martin Luther. 183
Waldes ansssig war. Ich bin eines Bauern Sohn," so erklrte er selber mit Stolz; mein Vater. Grovater, Ahnherr sind rechte Bauern gewest."
Sein Vater, ein Bergmann, zog des Erwerbs wegen nach Eisleben. 10 ^o dort wurde ihm sein ltester Sohn Martin geboren. Ein halbes Jahr spter zogen die Eltern nach Mansfeld. wo der Vater wieder als Berg-mann arbeitete, aber trotz seines Fleies seine bald zahlreiche Familie nur mit Mhe ernhren konnte, so da die Mutter oft das Holz auf dem Rcken heimtragen mute. Doch nach und nach erwarb der Vater zwei Schmelzfen, erbaute sich ein stattliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewhlt. Beide Eltern waren ehrenhaft, fromm, aber sehr streng, der Vater mitunter so hart, da der Sohn ihn mied. Als Martin eben laufen konnte, ward er schon der Schule bergeben; auch dort war die Zucht streng, wurde Luther doch ohne sein Verschulden an einem Vormittage fnfzehnmal gestrichen! Dazu verbitterte ihm die Furcht vor Hexen, bsen Wasser- und Berggeistern die Jugend. Da der Vater aus seinem Martin einen Gelehrten machen wollte, sandte er ihn (1497) auf die Schule zu Magdeburg, wo die ..Brder vom gemeinsamen Leben"
eine Niederlassung hatten, aber schon nach einem Jahre nach Eisenach.
wohl in der Hoffnung, da dortige Verwandte sich des Knaben annehmen wrden. Doch Martin mute auch hier mit andern Knaben vor den Husern um Brot singen, bis die fromme Ehefrau des angesehenen Kauf-manns Cotta. Ursula Cotta, die ihn seiner schnen Stimme und seines andchtigen Gebets wegen lieb gewonnen hatte, an ihren Tisch nahm.
Auch andere Familien nahmen sich des jungen Luther an; er konnte jetzt ganz seiner Ausbildung leben, verkehrte in wohlhabenden brgerlichen Kreisen und lernte das Leben auch von einer freundlicheren Seite als bisher kennen. Wohl vorbereitet, bezog Luther 1501 die Universitt Erfurt, die damals hoch berhmt war; neben tchtigen Vertretern der Scholastik wirkten auch schon eifrige Vertreter des Humanismus: von beiden hat Luther gelernt. Auch der Musik gab er sich mit Eifer hin; er lernte das Lautenspiel und vertrieb damit nicht selten den in ihm schlummernden Geist der Schwermut. Zu Anfang des Jahres 1505 hatte er die allgemeinen (philosophischen) Studien beendet und die Wrde eines Magisters der Philosophie erlangt, jetzt sollte das Fachstudium und zwar nach dem Wunsche des Vaters das der Rechtswissenschaft beginnen; ein corpus juris, damals noch sehr kostbar, hatte der Vater bereits beschafft.
1). Im Kloster. Da trat der junge Gelehrte in das Augustiner-kloster zu Erfurt. Es war nicht etwa der Druck einer besonderen schweren Verschuldung, die ihn ins Kloster trieb; er hatte vielmehr durch Flei und Begabung die Bewunderung seiner Lehrer auf sich gezogen, und auf seinem sittlichen Leben haftete kein Makel. Aber sein zartes,
durch eine harte Zucht eingeschchtertes und verdstertes Gemt litt unter
1902 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hoffmeyer, Ludwig, Hering, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
84 Luthers Kindheit. Luther auf der Universitt.
Herren manche Unbill gefallen lassen und wurden von ihnen zu harter Arbeit auf dem Felde und in den Bergwerken gezwungen, welche die Krfte ihres Krpers berstieg. Deshalb gab ein spanischer Bischof den Rat, die weit krftigeren Neger von der Westkste Afrikas herberzuholen und sie statt der Indianer zu benutzen; der menschenfreundliche Vorschlag fhrte aber, ohne die Ausrottung der Indianer aufzuhalten, zu einer nn-glaublichen Ausdehnung des schndlichen Sklavenhandels, der bis in unsere Zeit gewhrt hat.
Die Weuzeit.
14. Die Reformation.
1. Dr. Martin Luthers Entwicklung.
a. Kindheit. Luther stammt aus einer einfachen, armen Familie. Sein Vater, Hans Luther, war ein armer Hauer" (Schieferhauer), seine io. Nov. Mutter Margarete hat oft ihr Holz auf dem Rcken heimgetragen. Sie 1488 wohnten, als ihnen am 10. November 1483 ihr ltester Sohn Martin geboren wurde, in Eisleben, zogen aber bald darauf nach Mansfeld. Hier gestalteten sich ihre Verhltnisse gnstiger. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes, ansehnliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt ge-whlt. Strenge Zucht bten die Eltern an ihren Kindern. Der Sohn schreibt spter darber: Meine Mutter stupte mich einmal um einer geringen Nu willen, da das Blut flo; mein Vater stupte mich einmal so sehr, da ich ihn floh und ward ihm gram, bis er mich wieder zu sich gewhnte." Der kleine Martin wurde schon frh zur Schule angehalten; bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater auf den Armen hin. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesnge, Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vier-zehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg, die damals berhmt war. Nach einem Jahre kam er auf die Schule zu Eisen ach. Hier wie in Magdeburg ging es ihm nur kmmerlich; er mute oft mit anderen bedrftigen Mitschlern vor den Brgerhusern um Brot singen, bis ihn die fromme Ehefrau Cotta, die den Knaben feines herzlichen Gebets und seiner schnen Stimme wegen liebgewonnen hatte, an ihren Tisch nahm.
I). Auf der Universitt. Tchtig vorbereitet, zog Luther in seinem achtzehnten Jahre auf die damals berhmte Universitt zu Erfurt. Hier studierte er mit groem Fleie, sing aber alle Morgen seine Arbeit mit herzlichem Gebete an; denn er war der Meinung: Fleiig gebetet ist
1899 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hering, Wilhelm, Hoffmeyer, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
Die Neuzeit.
30. Die Reformation.
1) Dr. Martin Luthers Entwickelung.
a. Kindheit. Luther stammt aus einer einfachen, armen Familie. Sein Vater, Hans Luther, war „ein armer Hauer" (Schieferhauer), seine Mutter Margarete hat oft ihr Holz auf dem Rücken heimgetragen. Sie
10.Nov. wohnten, als ihnen am 10. November 1483 ihr ältester Sohn Martin 1483 geboren wurde, in Eisleben, zogen aber bald darauf nach Mansfeld. Hier gestalteten sich ihre Verhältnisse günstiger. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzöfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes, ansehnliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewühlt. Strenge Zucht übten die Eltern an ihren Kindern. Der Sohn schreibt später darüber: „Meine Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut floß; mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ich ihn floh und ward ihm gram, bis er mich wieder zu sich gewöhnte." Der kleine Martin wurde schon früh zur Schule angehalten; bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater auf den Armen hin. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesäuge, Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vierzehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg, die damals berühmt war. Nach einem Jahre kam er auf die Schule zu Eisenach. Hier wie in Magdeburg ging es ihm nur kümmerlich; er mußte oft mit anderen bedürftigen Mitschülern vor den Bürgerhäusern um Brot singen, bis ihn die fromme Ehefrau Cotta, die den Knaben seines herzlichen Gebets und seiner schönen Stimme wegen liebgewonnen hatte, an ihren Tisch nahm.
b. Ans der Universität. Tüchtig vorbereitet, zog Luther in seinem achtzehnten Jahre auf die damals berühmte Universität zu Erfurt. Hier studierte er mit großem Fleiße, sing aber alle Morgen seine Arbeit mit herzlichem Gebete an; denn er war der Meinung: „Fleißig gebetet ist über die Hälfte studiert" Auf der Universität fand er auch zum erstenmal
1896 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hoffmeyer, Ludwig
- Hrsg.: Hering, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt
Die Neuzeit.
28. Die Reformation.
1) Br. Martin Luther. (Bis 1517.)
a. Kindheit. Vor etwa 400 Jahren lebte in dem Dorfe Möhra bei Eisenach ein armer Bergmann, Hans Luther, mit seiner Ehefrau Margareta. Diese frommen Eheleute zogen nach Eisleben, wo der Berg- 1q ^ bau damals in Blüte stand, und hier wurde ihnen ein Sohn geboren, der den Namen Martin erhielt. Als der Knabe ein halbes Jahr alt war, zogen die Eltern nach dem Städtchen Mansfeld; auch hier hatten sie zuerst mit Nahrungssorgen zu kämpfen. Luther sagt darüber: „Meine Eltern sind anfangs arm' gewesen; mein Vater war ein armer Hauer (Schieferhauer), und die Mutter hat ihr Holz auf dem Rücken getragen." Allmählich gestalteten sich ihre Verhältnisse günstiger. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzöfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes, ansehnliches Wohnhaus und wurde in den Rat der Stadt gewählt. Strenge Zucht übten die Eltern an ihren Kindern. Der Sohn schreibt später darüber: „Meine Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut floß; mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ich ihn floh und ward ihm gram. bis er mich wieder zu sich gewöhnte." Der kleine Martin wurde schon früh zur Schule angehalten; bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater auf den Armen hin. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesänge, Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vierzehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg, die damals berühmt war. Dort blieb er aber nur ein Jahr und kam dann aus die Schule zu Eisenach. Hier wie in Magdeburg mußte er, wie manches ehrlichen Mannes Kind, vor den Bürgerhäusern um Brot singen, bis ihn die fromme Ehefrau Cotta, die den Knaben seines herzlichen Gebets und seiner schönen Stimme wegen liebgewonnen hatte, an ihren Tisch nahm.
Tb. Auf der Universität. Tüchtig vorbereitet, zog Luther in seinem achtzehnten Jahre auf die damals berühmte Universität zu Erfurt.
Hier studierte er mit großem Fleiße, und ob er wohl von Natur hurtig und fröhlich war, fing er doch alle Morgen sein Lernen mit herzlichem Gebete an, wie denn dies sein Sprüchlein gewesen ist: „Fleißig gebetet
1917 -
Halle a.d.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Brettschneider, Harry
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Oberlyzeum, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mädchenschule, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar, Oberlyzeum
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation (1522 — 48'!.
137
In der Umgestaltung des Gottesdienstes ging Luther, der durch seine Verheiratung mit der „ausgelaufenen“ Nonne Katharina von Bora (1525) mit seiner mönchischen Vergangenheit gebrochen hatte und in seiner Häuslichkeit das Vorbild des protestantischen Pfarrhauses gab, sowie seine Mitarbeiter Melanchthon, Justus Jonas, Amsdorf, Bugenhagen, Spalatin, Kaspar Cruciger äußerst behutsam vor.
In diesen Jahren entfaltete Luther eine gewaltige Tätigkeit als Seelsorger, Universitätslehrer, Kirchenliederdichter (neben ihm Paul Speratus), als Kirchenorganisator auf Visitationen, vor allem aber auch als Erzieher seines Volkes. Er war überzeugt von der Notwendigkeit des Schulunterrichts für die gesamte Jugend aller Stände; darum schrieb er 1524 „An die Bürgermeister und Ratsherren aller Städte deutschen Landes, daß sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen.“ Die Erziehung sollte einen sittlich, religiösen und echt nationalen Charakter tragen, auch die Bedürfnisse des praktischen Lebens im Auge behalten. Sie sollte human, aber ohne Weichlichkeit sein. An die Stelle des mechanischen Lehrverfahrens sollte Anschauung und Erziehung zum Denken treten. Als Grundlage für den Religionsunterricht schrieb er 1529 den Großen und Kleinen Katechismus.
Ist Luther der Vater der deutschen Volksschule, so ist Melanchthon der Reorganisator des höheren Schulwesens („Prae-ceptor Germaniae“). Sein „sächsischer Schulplan“, das Ergebnis Ton Erfahrungen einer Visitationsreise (1527), wurde die Grundlage vieler Schulordnungen; seine Lehrbücher wurden bis ins 18. Jh. gebraucht. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten Valentin Trotzendorf, Rektor der Lateinschule in Goldberg (w. von Liegnitz), und Michael Neander, Rektor der Klosterschule zu Ilfeld. Ein bedeutender Schulmann im 16. Jh. war auch Johannes Sturm, Rektor der Gelehrtenschule zu Straßburg.
c) Die Gründung der österreichisch-ungarischen Monarchie. § na. Nach der Eroberung von Rhodos (§ 53b Anm.) wandte sich Suleiman Ii. (1520 — 66), im Einverständnis mit Franz I., gegen Ungarn, stürmte Belgrad und siegte 1526 bei Mohäcs (spr. Möhätsch) (an der Donau n. vom Einfluß der Drau), wo König Ludwig ü. (§ 78) den Tod fand. Damit fiel Böhmen und
1912 -
Halle a.d.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Brettschneider, Harry
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar, Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Höheres Lehrerinnenseminar, Lehrerseminar, Studienanstalt
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation (1522—46).
137
In der Umgestaltung des Gottesdienstes ging Luther, der durch seine Verheiratung mit der „ausgelaufenen“ Könne Katharina von Bora (1525) mit seiner mönchischen Vergangenheit gebrochen hatte und in seiner Häuslichkeit das Vorbild des protestantischen Pfarrhauses gab, sowie seine Mitarbeiter Melanchthon, Justus Jonas, Amsdorf, Bugenhagen, Spalatin, Kaspar Cruciger äußerst behutsam vor.
In diesen Jahren entfaltete Luther eine gewaltige Tätigkeit als Seelsorger, Universitätslehrer, Kirchenliederdichter (neben ihm Paul Speratus), als Kirchenorganisator auf Visitationen, vor allem aber auch als Erzieher seines Volkes. Br war überzeugt von der Notwendigkeit des Schulunterrichts für die gesamte Jugend aller Stände; darum schrieb er 1524 „An die Bürgermeister und Ratsherren aller Städte deutschen Landes, daß sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen.“ Die Erziehung sollte einen sittlich religiösen und echt nationalen Charakter tragen, auch die Bedürfnisse des praktischen Lebens im Auge behalten. Sie sollte human, aber ohne Weichlichkeit sein. An die Stelle des mechanischen Lehrverfahrens sollte Anschauung und Erziehung zum Denken treten. Als Grundlage für den Religionsunterricht schrieb „er 1529 den Großen und Kleinen Katechismus.
Ist Luther der Vater der deutschen Volksschule, so ist Melanchthon der Reorganisator des höheren Schulwesens („Prae-ceptor Germaniae“). Sein „sächsischer Schulplan“, das Ergebnis von Erfahrungen einer Visitationsreise (1527), wurde die Grundlage vieler Schulordnungen; seine Lehrbücher wurden bis ins 18. Jh. gebraucht. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten Valentin Trotzendorf, Rektor der Lateinschule in Goldberg (w. von Liegnitz), und Michael Neander, Rektor der Klosterschule zu Ilfeld. Ein bedeutender Schulmann im 16. Jh. war auch Johannes Sturm, Rektor der Gelehrtenschule zu Straßburg.
c) Die Gründung der österreichisch-ungarischen Monarchie. 8 11» Nach der Eroberung von Rhodos (§ 53b Anm.) wandte sich Suleiman H. (1520—66), im Einverständnis mit Franz I., gegen Ungarn, stürmte Belgrad und siegte 1526 bei Mohäcs (spr Mohätsch) (an der Donau n. vom Einfluß der Drau), wo König Ludwig H. (§ 78) den Tod fand. Damit fiel Böhmen und
1808 -
Innsbruck
: Wagner
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
zur Beförderung guter Gesinnungen rc. 73
durfte. Noch waren die Körner unversehrt, und zum
Kennen geschickt. Von einer schweren Sorge war nun
doch der arme bekümmerte Valentin frei. Freudig ver-
kündigte er seinen Fund dem Nachbar, der sogleich
bereit war, ihm die Saar unterzueggen. Jetzt begab
er sich auf seinen Acker, um die Saar auszustreuen.
Er that es unter Thränen, .denn wie traurig war noch
immer seine Lage! „ Was wird aus dir, aus deiner al-
len Mutter, deinen Brüdern und Schwestern werden,
dachte er bei sich selbst, wenn die Saat nicht gedeihen
sollte! Vielleicht wäre es besser, du dientest bei guten
Leuten, als das; du ein Ackergut besitzest, dessen Schul-
denlast dich zu Boden drückt!" Auf einmal wurde er
heiter, und faßte Muth, denn ihm fiel ein tröstlicher
Denkspruch ein, den er in seinen Knabenjahren gelernt
hatte. Dieser Spruch hieß: „die mit Thränen
säen, werden mit Freuden ernten," oder mit
andern Worten: wer mit Sorge und Kummer eine
Unternehmung anfangt, wird Freudenthranen weinen,
wenn sie gelingt. Valentin fühlte sich getröstet und
gestärkt, indem er dachte: auch meine Kummer-Thränen
können ja durch Gottes Güte in Freudenthranen ver-
wandelt werden, wenn die Ernte kommt; ich will das
Beste hoffen, und redlich thun, was ich kann. Täglich
dachte er an seinen Trostspruch, und nun wurde er
nicht wieder muthlos. Er hatte wirklich das Glück,
eine sehr reiche Ernte zu machen, und bald half er sich
wieder so weit, daß er ein Pferd anschaffen konnte.
Damit bearbeitete er-den kleinen Acker, welcher noch un-
verschuldet war, und im Winter that er damit Fuhren
für Lohn. Das eine Pferd brachte ihm so viel ein,
daß er bald ein zweites, und endlich noch ein drittes
anschaffen, eine Schuld nach der andern bezahlen, und
sich nach Verlauf einiger Jahre ganz von Schulden frei
machen konnte. Noch lebt der brave Valentin in einem
hohen Alter, und im Wohlstände, nnb nie spricht er
von seinen ehemaligen traurigen Schicksalen, ohne hin-
zu zu fügen: „die mit Thränen säen, werden mit Freu-
den ernten."
18. Teil 2
- S. 329
1882 -
Leipzig
: Brandstetter
- Autor: Richter, Albert
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Verfall der deutschen Bildung im 16. und 17. Jahrhundert. 329
mit seinen unnötigen Snbtilitäten, Skrupeln und Glossen nnverwirret lassen" solle. Überall nur gelehrte Kleinkrämerei, eifriges Aufsammeln von Stoffmassen, nirgends ein Ansatz einheitlicher Bearbeitung und Beseelung.
Selbst die deutsche Sprache blieb nicht verschont von diesem Elend. Je weiter sich die Reformation von ihrem volkstümlichen Grunde entfernte, um fo mehr gewann das gelehrte Latein wieder die Oberhand. Schon Melanchthon hatte leider nach Gewohnheit der Humanisten nur lateinisch geschrieben. Flacius Jllyricus, jahrzehntelang das einflußreichste Haupt des kämpfenden Luthertums, hatte vermessen und kurzsichtig erklärt, mit deutschen Büchern sei kein Ruhm zu erwerben. Der anhaltende Streit mit den Katholiken, die großenteils durch fremdländische Gelehrte vertreten waren, sicherte der hergebrachten Gelehrtensprache nur noch mehr die ausschließliche Herrschaft. In Haus und Schule wurde der Knabe von frühester Kindheit auf an das Lateinsprechen gewiesen. Die berühmtesten protestantischen Schulmänner, wie Valentin Trotzendorf in Goldberg und Johannes Sturm in Straßburg, stimmten darin durchaus mit den Jesuiten überein, daß die Muttersprache gänzlich verstumme und das Latein unter Lehrern und Schülern zur täglichen Umgangssprache erhoben werde. Die Folge war, daß die große Errungenschaft der neuhochdeutschen Schriftsprache für das wissenschaftliche Denken völlig wieder verloren ging. Als alle anderen neueren Sprachen bereits die höchste Stufe erreicht hatten, war, wie Leib-niz in seinen „Unvorgreifflichen Bedenken, betreffend die Ausübung und Verbesserung der teutschen Sprachen" bedeutsam sich ausdrückt, das Deutsche zwar ausgebildet in allem Sinnlichen und Leiblichen, in allen Worten und Wendungen für das gemeine Leben, nicht aber für die Bezeichnung der Gemütsbewegungen und der abgezogenen Begriffe der Sittenlehre und Denkkunst.
Merkwürdig war der Gang der Kunst und Dichtung. Das volkstümliche Alte verfiel, und das eindringende Nene konnte nicht volle und triebkräftige Wurzel fassen. Gerade jetzt verbreitete sich von Italien aus durch die ganze gebildete Welt die Macht der Renaissance. Aber während andere Länder im spornenden Glücksgefühl siegreich erstrebter Ziele das Fremde selbständig verarbeiteten und auf der Grundlage der Renaissance eine neue, eigenartig volkstümliche Kunst und Dichtung eroberten, deren Höhepunkte durch Shakespeare, Calderou, Rubens, Rembrandt und Murillo bezeichnet sind, blieb Deutschland, das staatlich und kirchlich verkommene, in der Nachahmung stecken und verlor zuletzt, wie alle wissenschaftliche, fo auch alle dichterische und künstlerische Selbständigkeit und Schöpferkraft.
_ Am deutlichsten zeigt dies die Dichtung. Hans Sachs war in seinen künstlerischen Absichten nicht gar so weit von den ersten Vorgängern Shakespeares entfernt gewesen; aber diese Anfänge zu jener Kunsthöhe emporzubilden, zu welcher Shakespeare die Anfänge der englischen Volksbühne emporbildete, erforderte einen Schwung, wie ihn allerdings das goldene Zeitalter der Königin Elisabeth, nicht aber die Zersetzung und Auflösung
1903 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Zimmermann, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 43 —
Morgens wird auch die Stube gefegt, der Staub wird abgewischt.
Außerdem wird der Fußboden von Zeit zu Zeit gescheuert, die Fenster
werden gewaschen. Rauch und Staub setzen sich an Decke und Wände
und machen sie schwarz. Was muß deshalb geschehen? Die Decke muß
(jährlich oder nach mehreren Jahren) geweiht (gemalt), die Wände
müssen tapeziert und die Türen und Fenster neu gestrichen werden.
Weshalb scheuert man die Wohnstube? Weshalb wischt man den Staub
ab usw.? — Sprecht: In der Wohnstube muß Reinlichkeit
herrschen. Wenn ihr in die Stube geht, kratzt ihr euch vorher die
Schuhe ab. Warum? Woraus? — Wo liegt die Strohdecke gewöhn-
lich? — Was liegt vor eurer Wohnstube? —
In der Wohnstube haben alle Geräte ihren bestimmten Platz.
Ordentliche Kinder werfen deshalb auch ihre Kleider oder Spielsachen
nicht in der Stube umher, sondern legen alle diese Dinge an den Ort,
den die Mutter dazu bestimmt hat. Wohin legst du deine Schulsachen?
— Deine Mütze? — Deine Spielsachen? Wie sind die Kinder, die
ihre Sachen in der Stube umherwerfen? Unordentlich. Was muß in
einer Wohnstube aber herrschen? Sprecht: In einer Wohnstube muß
Ordnung herrschen.
Z u ] a m mensassung: In einer Wohnung muß Reiulichkeit
und Ordnung herrschen.
Vi. Welche Geräte müßten aus der Schulstube hinausgetragen
werden, wenn wir ans ihr eine Wohnstube machen wollten? — Welche
Dinge müßten hineingetan werden, damit es uns besser gefallen könnte?
— Wir wollen aus einer Wohnstube eine Schlafstube machen. Was
muß da aus der Wohnstube heraus und alsdann hineingebracht werden?
— Was bleibt in allen drei Stuben unverändert stehen? —
4. Die Aamitie.
Wohin geht ihr, wenn die Schule aus ist? Nach Hause. Wen
trefft ihr denn zu Hause? Vater, Mutter. Wie heißen Vater und
Mutter mit einem Wort? Eltern. Und zwar deshalb, weil sie älter
sind als ihr. Sprecht: Vater und Mutter sind unsere Eltern.
Wie nennt dein Vater dich? — Wie deine Schwester? Wie euch
zusammen? Kinder. Wieviel Kinder haben deine Eltern? — Dein
Vater sagt zu dir, wenn er deinen Namen nicht nennt: Du bist mein
Sohn. Was sagt er zu deiuer Schwester? Du bist meine Tochter.
Wieviel Söhne und Töchter haben deine Eltern? Zwei Söhne und
eine Tochter. Wieviel Söhne und Töchter haben deine Eltern? —
Statt Söhne und Töchter sagt man auch noch: Knaben und Mädchen.
Was können wir jetzt noch sagen statt: Mein Vater hat zwei Söhne
und eine Tochter? Mein Vater hat zwei Knaben und ein Mädchen.
Wer hat einen Bruder? Wie heißt er? — Wer hat eine Schwester?
— Wie heißt sie? — Merkt: Brüder und Schwestern nennt man noch
anders Geschwister. Wie nennt man Brüder und Schwestern? Sprecht:
Brüder und Schwester« sind Geschwister. Wer von ench hat auch
1876 -
Berlin
: Wohlgemuth
- Autor: Wirth, Gustav, Theel, F. W.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
78
er finden wollte: „Roggen 8 Thaler." Da zitterten ihm die
Glieder vor Freude. Er nahm ein Licht, ging aus den Boden
und wollte übersehen, wie viel er wohl verfahren könnte, uflj
überschlagen, wie groß seine Einnahme wäre. Indem er so durch
die Hausen und gefüllten Säcke hinschreitet, strauchelt er an einein
umgefallnen, füllt selber, das Licht fliegt ihm aus der Hand un?
in einen Haufen Stroh, der daneben liegt. Ehe er sich aber aust
raffen konnte, steht das Stroh in hellen Flammen. Ehe an Hülse
zu deuten ist, hat das Feuer Dachstuhl und Dielen ergriffen. U'n
Mitternacht an demselben Tage, da der Scheffel 8 Thaler galt, dn
er aus seinen Satz gekommen war, da er seinen Boden geöfsw't
hatte, stand er anr Schutthaufen seines ganzen Gutes als ein
armer Mann. Ahlfeld.
98. Ein reiner, unbefleckter Gottesdienst.
Meister Martin war ein Küper oder Küfner und angesehener
Bürger zu Nürnberg. Einmal hatte ihn der Rathsherr Jakobi
Paumgartner besucht, und Martin begleitete ihn beim Weggehen-
Als sie nun hinaustraten auf den Flur, stand ein junges Weid
da mit fünf Knaben, von denen der älteste kaum acht, der jüngst^
kaum ein halbes Jahr alt sein mochte. Das Weib jammerte und
schluchzte. Rosa, Martin's Tochter, eilte der Eintretenden entgegen
und sprach: „Ach Gott im Himmel! Valentin ist nun doch gestorben,
dort steht sein Weib mit den Kindern." — „Was — Valentin
gestorben?" rief Meister Martin ganz bestürzt — „ei über dn'-
Unglück —- über das llnglück! — Denkt Euch," wandte er sich
Paumgartner, „denkt Euch, mein würdiger Herr! Valentin warde>
geschickteste Geselle, den ich in Arbeit hatte, und da verwundete
sich bei dem Bau eines großen Fasses gefährlich mit dem Lenkbest'
die Wunde wurde schlimmer und schlimmer, er verfiel in
heftiges Fieber und hat nun gar sterben müssen in seinen blühend
sten Jahren." Darauf schritt Meister Martin zu aus das trostle!
Weib, die in Thränen gebadet klagte, daß sie nun verderben werd
in Noth und Elend. — „Was?" sprach Martin, „was denkt 31’.,
denn von mir? In meiner Arbeit brachte sich Euer Mann *>l,
gefährliche Wunde bei, und ich sollte Euch verlassen in Eure
Noth? — Nein, Ihr alle gehört fortan zu meinem Hause. Morge"'
oder wenn Ihr wollt, begrabeil wir Euern armen Mann, uü
dann zieht Ihr mit Euern Knaben auf meinen Meierhof vor
Frauenthor, wo ich meine schöne, offene Werkstatt habe und täfllu
mit meinen Gesellen arbeite. Da könnt Ihr dann meiner H^^
wirthschaft vorstehen, und Eure tüchtigen Knaben will ich erzieh.^'
als wären es meine eignen Söhne. Und daß Jhr's nun wip«
Euren alten Vater nehme ich auch in mein Haus. Das war