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1. Bd. 2 - S. 63

1903 - Langensalza : Greßler
63 und unter endlosem Beifallrufen der Zuschauer begann ein wirkliches Ringen. Es war ein wirklich ergreifender Anblick, diese beiden nackten Riesen zu sehen, wie sie sich eng umschlungen hielten, Schulter gegen Schulter, Brust gegen Brust, die Arme verschlungen, die Beine breit auseinander gespreizt und wie sie, ohne zu wanken, die furchtbare Last trugen, welche auf sie drückte. Man sah, wie jeder Muskel sich spannte, und doch schienen beide noch ganz unerschöpft. — Plötzlich ergriff der eine der beiden Kämpfer den andern beim Gürtel, hob ihn von der Erde auf, hielt ihn einige Sekunden schwebend und warf dann mit kräftigem Schwünge die schwere Masse über den Kampsplatz hinaus mitten unter die übrigen Ringer, welche, wie das Publikum, die Einzelheiten des Kampfes mit größter Aufmerksamkeit verfolgt hatten. Außer Atem, schwankend und von Schweiß triefend, trat der Sieger mitten auf die Erhöhung, grüßte durch Emporhalten der Hände und entfernte sich dann, begleitet von dem stürmischen Beifall der Zuschauer. Die japanischen Ringer bilden eine besondere Kaste und genießen ein gewisses Ansehen. Die Bürger sind stolz darauf, sich in ihrer Ge- sellschast zu zeigen und laden sie oftmals zu sich ein; auch die Edel- leute halten es nicht unter ihrer Würde, mit ihnen umzugehen. Jeder Ringer muß einer Gesellschaft angehören und sich mit dem Gehalte begnügen, welches er von diefer erhält. Der König der Ringer hat seinen Wohnsitz zu A e d d o; er erhält von allen Gesellschaften in Japan eine jährliche an ihn zu entrichtende Abgabe. Die Vorsteher der Ringergesellschaften haben Offizierrang und tragen zwei Degen. Sie sind stets auf Reisen und führen ihre Untergebenen durch alle Provinzen. In deu großen Städten geben sie dann während einer von den Behörden bestimmten Zeit ihre Vorstellungen, welche ihnen sehr viel einbringen. Während der Festtage bemüht sich der Japanese noch mehr, wie gewöhnlich, seine Gastfreundschaft zu beweisen. Jeder Vorübergehende, Fremde oder Einheimische, der einem Hause nur irgend eine Aufmerk- samkeit zu schenken scheint, kann sicher sein, von dem Hausherrn ein-- geladen zu werden, näher zu treten und sich bewirten zu lassen. Lärm und Skandal kommen in Japan während der Festtage fast nie vor; jeder bemüht sich, den fröhlichen, heitern, friedlichen Charakter der Feier in keiner Weise zu stören. 53. Indien. Vom Himalaya aus zieht sich die an 70000 Quadratmeilen große Halbinsel V o r d e r - I u d i e u in der Gestalt eines Dreiecks bis an das Meer. Die westliche Küste desselben heißt Mala bar, die östliche Koromandel. Vom Himalaya strömt in wechselnder Richtung nach Südwesten der Indus oder Sind ins persische Meer. In seinem

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1. Bd. 2 - S. 46

1886 - Langensalza : Greßler
46 tiefen Röte; aber der Stoß war van beiden berechnet und dnreh gleich- mäßige Gegenwirkung blieb derselbe unentschieden. Mehrmals wieder- holten sie dasselbe Manöver, aber immer ohne Erfolg. Keinem von ihnen gelang es, den andern vom Kampsplatze zu drängen. Sie gaben also diese Art des Kampfes aus, und unter endlosem Beisallrufen der Zuschauer begann ein wirkliches Ringen. Es war wirklich ein ergreifender Anblick, diese beiden nackten Riesen zu sehen, wie sie sich eng umschlungen hielten, Schulter gegen Schulter, Brust gegen Brust, die Arme verschlungen, die Beine breit auseinander gespreizt und wie sie, ohne zu wanken, die furchtbare Last trugen, welche aus sie drückte. Mau sah, wie jede Muskel sich spannte, und doch schienen beide noch ganz unerschöpft. — Plötzlich ergriff der eine der beiden Kämpfer den andern beim Gürtel, hob ihn von der Erde aus, hielt ihn einige Sekunden schwebend und warf dann mit kräftigem Schwünge die schwere Masse über den Kampfplatz hinaus mitten unter die übrigen Ringer, welche, wie das Publikum, die Einzelnheiten des Kampfes mit größter Aufmerksamkeit verfolgt hatten. Außer Atem, schwankend und von Schweiß triefend, trat der Sieger mitten aus die Erhöhung, grüßte durch Emporhalten der Hände und entfernte sich dann, begleitet von dem stürmischen Beisall der Zuschauer. Die japanischen Ringer bilden eine besondere Kaste und genießen ein gewisses Ansehen. Die Bürger sind stolz darauf, sich in ihrer Ge- sellschaft zu zeigen und laden sie oftmals zu sich ein; auch die Edel- leute halten es nicht unter ihrer Würde, mit ihnen umzugehen. Jeder Ringer muß einer Gesellschaft angehören und sich mit dem Gehalte begnügen, welchen er von dieser erhält. Der König der Ringer hat seinen Wohnsitz zu Aeddo; er erhält von allen Gesellschaften in Japan eine jährliche an ihn zu entrichtende Abgabe. Die Vorsteher der Ringergesellschasten haben Osfizierrang und tragen zwei Degen. Sie sind stets aus Reisen und führen ihre Untergebenen durch alle Provinzen. In den großen Städten geben sie dann während einer von den Be- hörden bestimmten Zeit ihre Vorstellungen, welche ihnen sehr viel ein- bringen. Während der Festtage bemüht sich der Japanese noch mehr, wie gewöhnlich, seine Gastfreundlichkeit zu beweisen. Jeder Vorübergehende, Fremde oder Einheimische, der einem Hause nur irgend eine Aufmerk- samkeit zu schenken scheint, kann sicher sein, von dem Hausherrn ein- geladen zu werden, näher zu treten und sich bewirten zu lassen. Lärm und Skandal kommen in Japan während der Festtage säst nie vor; jeder bemüht sich, den fröhlichen, heitern, friedlichen Charakter der Feier in keiner Weise zu stören. irr. Ir» die 11. Vom Himalaya aus zieht sich die an 70000 Quadratmeilen große Halbinsel Vorder-Jndien in der Gestalt eines Dreiecks bis an das

2. Bd. 2 - S. 45

1886 - Langensalza : Greßler
45 die ein lebender Schmetterling nur machen konnte. Zuletzt ließ er ihn ganz gerade in die Höhe steigen und dann sich langsam auf eine Blume herniedersenken, welche der Gaukler in der Hand hielt. Der Cirkus für die Ringer war, als wir daselbst ankamen, dicht mit Menschen besetzt. In der Mitte des Cirkus befand sich eine runde Erhöhung, etwa 7 Centimeter über dem Erdboden, von ungefähr 7 Meter im Durchmesser. Der Bretterboden war mit Stroh und dieser wieder mit einer dicken Lage von seinem Sand bedeckt, um die Gefahr beim Fallen möglichst zu vermindern. Nie habe ich dickere, ungeschlachtere Menschen gesehen, als diese Ringer. Alle waren über 2 Meter hoch; der magerste von ihnen wog 200 Pfund und der Anführer hatte ein Gewicht von 340 Pfund. •— Eine solche Körperbeschaffenheit bei Ringern zu wählen, würde uns un- begreiflich erscheinen; allein die Art und Weise des japanesischen Wett- kampfes rechtfertigt diese Wahl vollkommew Es kommt nämlich darauf an, Herr des Kampfplatzes zu bleiben und seinen Gegner von dem- selben zu verdrängen. Eine größere Beleibtheit ist hierbei natürlich eine sehr erhebliche Hilfe. Die Ringer waren fast ganz nackt. An der Erhöhung entlang kauernd und mit dummen, finstern Blicken unverwandt vor sich hin- starrend. boten sie einen sonderbaren, aber keineswegs angenehmen An- blick dar. Ein Beamter machte hierauf die Namen der beiden Kämpfer be- kannt. Auch die Höhe der Wetten, welche von den Zuschauern ans den bevorstehenden Kampf gemacht wurden, las derselbe Beamte laut vor, um dadurch den Eifer der Kämpfer noch mehr anzuregen. Nun erschienen die beiden Ringer. Sie grüßten das Publikum, indem sie beide Hände über den Kopf erhoben, und bereiteten sich dann zum Kampfe vor. Der Anfang wurde damit gemacht, daß sie einige Körner Reis und einige Tropfen Wasser auf den Kampfplatz schütteten, um sich dadurch den Gott der Ringer geneigt zu machen. Dann feuchteten sie ihre Schultern, ihre Arme und Beine etwas an, rieben sich die Hände mit Sand ab, machten hierauf mehrere wunderliche Be- wegungen, um ihre Glieder wieder gelenkig zu machen und stellten sich zuletzt mitten auf dem Kampfplatze einander gegenüber in der Stellung eines Menschen, der gesonnen ist, sich mit Aufbieten aller seiner Kräfte Bahn zu brechen. Auf der Spitze ihrer breiten Füße stehend, die Ellenbogen fest gegen den Körper gedrückt, den Hals und die Brust etwas vorgestreckt, hatte ihre Haltung zu gleicher Zeit etwas Drohendes. Auf ein gegebenes Zeichen stießen die beiden Kämpfer einen rauhen Schrei aus und stießen, jeder mit der Absicht, seinen Gegner umzuwerfen, aufeinander los. Der Zusammenstoß war furchtbar; im ganzen Cirkus hörte man einen dumpfen Schlag, und das Fleisch der Kämpfer bedeckte sich an den Stellen, wo sie sich gegenseitig getroffen hatten, augenblicklich mit einer

3. Länderkunde von Europa, Wiederholungskurs, Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Jetztzeit, Elementare mathematische Geographie - S. 66

1908 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
6(j Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Jeptzeit. Die größten Schiffahrtsstesellschaften der Erde. 1906. T e u t s ch e s R e i ch. Hamburg-Amerika-Linie......957 000 Weg.=3". Norddeutscher Lloyd....... 786 000 Englan d. British-Jndia.......... 498 000 Peninsular & Criental Company . . . 434 000 F r a n! r e i ch. Messageries )Naritiines...... 240000 Compagnie generale transatlantique . . 150000 „ C st e v v e i ch. österreichischer Lloyd....... 200000 Ilalie n. N'avigazione generale italiana .... 229000 Japan. Nippmt ))nsen Äaisha.......333 000 hiernach erscheinen die beiden d e u t s ch e n Gesellschaften H a in b u r g - A m e r i ka - Linie und N orddeutscher L l o y d als die größten S ch i s s a h r t s g e s e l l - s ch a s t e n der E r d e.v, Unübertroffen an Schönheit, Ausstattung und zumeist auch an Tonnengehalt^ durchsurchen die neuesten Schnelldampfer dieser beiden Linien mit einem Gehalt von 14000 bis 25000 Tonnen und einer Geschwindigkeit von 23—24 Knoten die Salzftut. Desgleichen sind es diese beiden Linien, welche unter allen europäischen Tampser- liniert die größte Zahl von Fahrgästen nach Nordamerika befördern und die ameri- kanische Post in der kürzesten Frist abliesern. 3. Dainpfcrlinieu. Von Einropa nach Sndostasien und Australien. Zahlreiche Schiffahrtslinien führen von Europa durch das Mittelmeer und den Indischen Ozean nach den erzeuguisreichen Monsunlän dern Asiens (von Vorderindien bis Japan) und des weiteren nach Australien. Ganz be- sonders seit der Eröffnung des Snezkanales (1869) haben sich die Handels- ') Die International Mercantile Marine Company (der amerikanisch-englische Morgan- Trust) zählt allerdings 1 200000 Reg.-T.; aber sie ist durch die Vereinigung mehrerer Gesellschaften entstanden; auch werden die zu genannter Gesellschaft gehörigen englischen Linien gesondert registriert.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 95

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
95 e. Inseln. Im Süd osten und Osten ist Asien mit einem Kranze von großen und kleinen Inseln umgeben. Die bemerkenswertesten sind: Die großen und die kleinen Sundainseln, die Molukken, die Philippinen und die japanischen Inseln. Im indischen Ozean liegt die Insel Ceylon, im Mittelmeer die Insel Cypern. f. Bodengcstalt. Asien ist größtenteils Gebirgs- und Hochland. Von W. nach O. zieht durch die Mitte des ganzen Erdteils ein zu- sammenhängendes Hochland. Dasselbe besteht aus dem schmalen Hoch- lande von West- oder V o r d e r a s i e n und dem breiten Hochlande von Ost- oder Hinterasien. Das Hochland von Westasien umfaßt Kleinasien, Arme- nien (mit dem 5 200 m hohen Ararat) und Iran und setzt sich gegen S. durch die Halbinsel Arabien fort. Das Hochland von Ostasien hat die Gestalt eines Vierecks; es ist im Innern durch Gebirgsketten in mehrere Abteilungen geschieden und rings von hohen Randgebirgen ein- gefaßt. Den Südrand bildet der Himalaya (d. h. Wohnung des Schnees). Sein höchster Gipfel, die Everestspitze (oder der Gaurisankar), erreicht fast die Höhe von 9000 m und gilt für den höchsten Berg der Erde. Dem Tieflande gehört etwa xls der Oberfläche Asiens an. In Westasien liegt das Tiefland von Mesopotamien, südlich vom Himalaya das Tiefland von Hindustan, im O. das chinesische Tiefland; den nördlichen Teil Asiens nimmt das sibirische Tiefland ein, welches gegen Südwesten mit dem Tieflande von Turan in Ver- bindung steht. g. Gewässer. Infolge seiner ungeheuern Ausdehnung und seiner hohen Gebirge besitzt Asien gewaltige Ströme. Von diesen ergießt sich der Euphrat und Tigris in den persischen Meerbusen, der Indus in das arabische Meer, der Ganges und. der Brahmaputra in den Meerbusen von Bengalen, der Mekhong in das chinesische Meer, der Jangtse-kiang oder blaue Fluß und der Hoangho oder gelbe Fluß in das gelbe Meer, der Amur in das ochotskische Meer, die Lena, der Jenissei und der Ob in das nördliche Eismeer. An Seen ist Asien arm. Das kaspische Meer, welches 26 m tiefer als der Meeresspiegel liegt, ist fast so groß wie Deutschland und der größte Landsee der Erde. Mit ihm hing früher der Aralsee zu- sammen. Der Baikalsee ist ein großartiger Gebirgssee, das tote Meer ein Salzsee in der tiefsten Einsenkung des gesamten Festlandes. d. Klima und Produkte. Der größte Teil Asiens liegt in der gemäßigten Zone. Nordsibirien reicht in die kalte Zone hinein; die südlichen Halbinseln und Inseln gehören größtenteils der heißen Zone an. Daher wechselt das Klima von der schneidenden Kälte Sibiriens bis zur glühenden Hitze Arabiens und der heißfeuchten Atmosphäre Hin- lerindiens in der mannigfaltigsten Weise. Ebensogroß sind die Gegensätze in der Tier- und Pflanzenwelt. 7*

5. Asien, Afrika, Amerika, Australien - S. 17

1891 - Dessau [u.a.] : Kahle
17 Städte: Im eigentlichen China: Peking, Hptst. n. Res., 1 Mill. E., mit dem Hafen, Tientsin, 1 Mill. E-, Nanking am Jangtse-Kiang, Nanking-Zeug, Sutschau, a. d. Mündung des Jangtse-Kiang, 1 Mill. C., Shan-hai a. d. Mündung des Jangtse-Kiang, 350,000 E., Kanton a. Sikiang, 1 Mill. E., Makao a. d. Mündung des Sikiang, 70,000 C., Viktoria auf d. Insel Hongkong, (engl.) 100,000 E., I n T i b e t: Lhassa, (Wohnsitz des Dalai-Lama), In der Mongolei: Urga, Maimatschin a. d. Nordgrenze, der Sibirischen Stadt Kjachta gegenüber. Die Mandschurei ist wenig bevölkert. Stadt: Mukden, 170,000 E., In O st - T u r k e st a n: Kaschgar, a. e. Quetlfluß d. Tarim, Jarkand, a. e. zweiten Quellfluß d. Tarim. Inseln: Formosa im Ostchines. Meer, Hainau im Südchines. Meer. Xvi. Korea. (Königreich.) Hage: Auf der Halbinsel Korea, zw. d. Japan.- u. Gelben M e e r. 1 0 M i l l. E. Stadt: Senk, (se-ul) 240,000 E. Xv». Japan. (Kaiserreich.) Zage: Japan ist ein Jnselreich, zw. d. Japan.-Meer u. d. Stillen O c e a n. Klima: Warm u. gemäßigt. Heiße Sommer; milde Winter. Produkte: Der Boden ist fruchtbar u. liefert Getreide u. Obst, T h e e, Reis, Baumwolle, Seide, Gold, Kupfer u. Wallfische. Größe: 284,000 4km. 5200 □ M. Seuöltt.: 30 Mill. E., Heiden, Mongolische Rasse. Durch Beziehungen zu Amerika u. zum Abendland rascher Fortschritt in d. Kult u r. Japan. Ins.: Nipon, Sikok, Kiusiu. Jeso, Die Kurilen im N. Die Liu-kiu Inseln im Ostchines. Meere. lasä* . ■ ■ ,_. ...

6. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 282

1860 - Leipzig : Hinrichs
282 Asien. king mit 1 Mill. E. gehört als ein Erbland der kaiserl. Familie zum eigentl. China. Hst. Mukden (Schin-jang). Kai-1 scheu 100,000, Hf., Haupt- marke der Mandschurei. Im nördl. Theile des gelben Meeres der Potocki- Archipel, zu Ehren des Grafen Potocki so genannt, der als Gesandter für China bestimmt war, 18 Inseln, Niederlage des Seehandels zwischen China und Korea.— Hst. der Mandschurei: Girin-Ula. T si t si ka r am Nonni- Ula im Innern des Landes, Verbannungsort. S a ch a l j a n - U l a, bcfest. St. am Amur in fruchtbarer Gegend. H. Mittelbar unterworfene Länder. 1) Die Mongolei. Die meistens nomadisierenden Einw., etwa 3 Mill., sind Verehrer des Dalai- Lama u. stehen unter 26 vom chincs. Kaiser abhängigen Erbfürsten od. Kha- nen, welche Geschenke u. Gehalte vom chinesischen Hofe erhalten. Im Lande der Kalka-Mongolcn residiert einer derselben in Urgl» (Kuren), worüber der Haupthandelsweg aus Sibirien nach China geht. Hier ist auch der Sitz des geistlichen Oberhauptes der Mongolen, des Kutuchtu od. Bogdo-Lama. Nahe an der ruff. Grenze ist das Handelsstädtchen Maimatsch in. Vom südöstli- chen Theile, dem Lande der Scharra-Mongolen, gehört zur chinesischen Pro- vinz Petschili eine Landschaft der Mongolei, *in welcher unweit der großen Mauer das kais. Jagdschloß S ch e h o l liegt. 2) Bhutan s. S. 264. 3) Tübet, 26,000 □ W. An Produkten sind dem Lande vorzüglich eigenthümlich: Pak's od. grunzende Büffel mit langen seidenhaarigen Schwei- fen, feinwollige Schafe, Bergziegen mit feinem seidenartigen Brusthaar, wilde Pferde u. Esel, Rhabarber. Die Einwohner bilden einen diesem Lande eigen- thümlichen Volksstamm, der nur noch über den Himalaya hinabreicht, der Staat ist ein wirklicher Kirchenstaat, indem das Oberhaupt des hier herr- schenden Buddha- od. Lama-Dienstes der Dalai-Lama, zugleich weltlicher Regent unter chinesischer Oberhoheit ist und die zahlreichen Priester, Mönche und Nonnen den ersten Stand ausmachen. Hst. und Res. des Dalai-Lama Lhassa (Hlassa) 80,000, mit 2 hohen Schulen, einer chines. Druckerei m. stehenden Buchstaben, einem berühmten Tempel, zu welchem aus den ent- ferntesten Theilcn Asiens gewallfahrtet wird, Karawanenhandel. Im Som- mer hält sich der Dalai-Lama im Bcrgschloß u. Kloster Botala auf, wel- ches, 4 Stockwerk hoch, 10,000 Zimmer, viele Höfe, hohe Hallen, Terrassen und bedeckte Gänge enthält. Am Paru-Dsangbo Digartschi 50,000; in dessen Nähe Djhansu oder Djhassihlumbo mit einem großen Kloster. 4) Die -Halbinsel Korea od. Tsj o - S \ ö n , von d. Chinesen K a o - l i gen., noch sehr wenig bekannt, 4000 Hl M., mit angebl. 8 Mill. E., welche, eine Mischung von Mandschu u. Chinesen, höher u. kräftiger gewachsen sind als Chinesen u. Japaner, eigensinnig, listig u. träge sind, sich zur Religion des Fo bekennen und, außer Ackerbau u. Viehzucht, Hanf- und Baumwoll- web. rc. betreiben. Es herrscht hier ein Erbkönig unumschränkt, zahlt aber nicht allein an den chines. Kaiser, sondern auch an den Herrscher von Japan Tribut. Hst. Han-jang (Kieng-kei-to), Resid. des Königs. Hafen- stadt Kiao-ke. — Im S. der Halbinsel liegt die gut angebaute Insel Quelpart mit ungastfreundlichen Einwohnern. 5) Die Liu-kiu (Lieu-khieu, Lutschu-) Inseln, der Zahl nach 36, mit trefflich angebautem Boden und sehr gastfreundlichen und gutmüthigen Be- wohnern, die mancherlei Gewerbe, Schiffbau u. Seehandel treiben, Anhänger des Fo sind u. unter einem Erbkönig (Lutschu) stehen, welcher, wie der von Korea, sowohl dem chinesichcn als dem japanischen Kaiser tributpflichtig ist. Hptst. Nawa auf der größten Insel Okinawa. Die südlicheren Inseln heißen auch die M a d sch i k o si m a - Inseln. Das japanische Reich. 7500 □ M. , 30 — 40 Mill. E. Lage. Japan (richtiger: Dschapan, d. h. das Reich geg. O.) umschließt die Haupt-Inseln Kiusiu, Sikok und Nipon und

7. Asien, Afrika, Amerika, Australien - S. 14

1891 - Dessau [u.a.] : Kahle
14 Tiessnnd: Flüsse: Klima: Produkte: Grösse: Keoölk.: Städte: Inseln: Das Tiefland von Hindustan im N. Der Bramaputra, I entspr. a. d. Himalaya-Geb. u. Der Ganges, ( münden i. b. Meerb. v. Bengalen. Delta. Nebenfl. v. rechts: Dschamna. Der Indus entspr. a. d. Himalaya und mündet in d. Arabische Meer. Delta. Die fünf Qu e l l f l ü s s e bilden das P a n d s ch a b. Narbada mündet in d. Arabische Meer, Godawari mündet in d. Meerb. v. Bengalen, heiß, tropisch. Große Fülle der Tier- und Pflanzenwelt. Löwen, Elefanten, Tiger, Krokodile, Schlangen, Baumwolle, Zucker, Indigo, Reis, Pfeffer, Zimmt, Lorbeer, Kokosnüsse, Palmen, Bambusrohr, Metalle u. Edelsteine. 3 Mill. qkm. 63,000 □ M. 250 Mill. E.. Heiden (Hindus), Kalkutta im Ganges-Delta, 800,000 E., Res., Hauptst., Fort-William, s. v. Kalkutta, Patna, 160,000 E., i Benares, 200,000 E., \ am Ganges. Alahabad, 150,000 E., j Laknau, 200,000 E., Agra, igo,ooo E., Delhi, 150,000 E., Lahore, im Pandschab, 150,Ooo E., Amritsar i5o,000 E., Kaschmir n,it Srinagar i33,ooo E., Heiderabat a. d. Plateau v. Dekan, 350,000 E., Bombay, 800,000 E., Surate, io0,O0o E., Goa (portug.) Madras, 4oo,Oo0 E., Pondichery (französ.) a. d. Küste Malabar, a. d. Küste Koromandel, Die unabhängigen Staateil Nepal und Butan im Himalaya-Geb. Ceylon, südl. v. Border-Jndien. Der Golfo. Ma n a a r, Die P a l ks st r a ß e, j zw. Ceylon u. Border-Jndien. Städte: Colombo, 100,000 E., Point de Galle, 50,000 E., Hafen, Die Latkadiven, die Malediven, s. ö. von Border-Jndien. Xi». Hinter-Indien. Cremen: Hinter-Jndien grenzt ini N. an China, im O. an d. Meerb. v. Tonking, an d. Süd chin es. Meer, und an d. Meerb. o Siam, im S. an d. Meerb. v. Si a m u. an d. Straße v. M a l a k k a. im W. an d. Meerb. o. Bengalen mit d. Meerb. v. Marta ban und Border-Jndien.

8. Allgemeines Realienbuch - S. 84

1910 - Berlin : Schnetter & Lindemeyer
84 barkeit und des gleichmäßigen, feuchten Klimas gedeihen in üppigster Fülle Reis, Tabak (Manilazigarren), Baumwolle, Manilahanf, Kaffee (I a v a k a f f e e), Zuckerrohr, Kampferbäume, Gewürze (Gewürznelken, Muskatnüsse). Auf Borneo und Sumatra lebt der menschenähnliche O r a n g - U t a n. Wegen der reichen Erträge sind die Inseln sehr stark bevölkert, besonders Java, die „Perle d e r S u n d a i n s e l n". Die Bewohner gehören zu den Malaien und sind meist Mohammedaner. Mit Ausnahme von Malakka leben die Malaien nur auf Inseln. Sie sind> kühne Schiffer, tüchtige Ackerbauer und geschickt in Gewerben. Hauptstadt von Niederländisch-Jndien ist Batavia, Hauptstadt der Philippinen Manila. China. Es besteht aus dem inneren H o ch a s i e n und aus dem am Gel- den und Chinesischen Meer liegenden O st a s i e n. (Zu Ostasien gehört auch Japan.) Hochasien enthält die chinesischen Nebenländer Tibet, O st t u r k e st a n, Dsungarei und Mongolei. Östlich davon, liegen das eigentliche China und die chinesische Mandschurei. Das ganze Gebiet ist größer als Europa. China „im engeren Sinn" nimmt die Meerseite am Stillen Ozean (Tongking, Petschili) ein. Es hat 320 Mill. Bew., aus 1 qkm 82 (Europa 42). N= und 8-China. Zwischen die Hauptflüsse Hoangho und Jangtsekjang schieben sich ö verlaufende Gebirgsketten. Sie trennen China in zwei verschiedene Hälften: I4-China ist Flachland und hat Löß- boden, 8-China ist Gebirgsland und hat keinen Lößboden. Löß — lose, locker. Der Lößboden ist ein lockerer, wasserdurchlässiger, gelblicher lehm- und kalkhaltiger Boden von großer Fruchtbarkeit, sofern die nötige Feuchtigkeit vorhanden ist. Diese erhält er durch die Sommermonsun- regen; denn China und Japan sind Monsunländer. Die Chinesen nennen den Löß Gelberde. Er verdankt Staubstürmen seine Entstehung. Der gelbe Lößstaub färbt alles gelb. Gelb ist das Wasser des Hoangho, des „Gel- den Flusses", der zuin „Gelben Meer" fließt. — Auch 8-China ist sehr- fruchtbar, und die Sommer sind warm; der 8 reicht in die heiße Zone. Aber die Winter sind trocken nud kühl, im 14 sogar kalt, so daß das Gelbe Meer nicht eisfrei bleibt; denn die kalten Wintermonsune wehen von Hochasien herab, und eine kalte Meeresströmung zieht an der Küste südwärts. China das erste Ackerbauland d e r E r d e. Da der Boden sehr- fruchtbar, der Regen reichlich, die Sommerwärme bedeutend ist, konnten die bienenfleißigen Bewohner durch geschickte Ausnutzung des Ackers China zum ersten Ackerbaulande der Erde machen. Im 14 bauen sie haupl- sächlich Weizen, im 8 Reis und versorgen den Weltmarkt außerdein mit Tee und Seide. China liefert mehr Seide als die übrigen Länder der Erde z u s a m in e n g e n o m m e n. Durch Seiden--

9. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 107

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 57. Afrika im allgemeinen. 107 lautn bewohnt, während nach der Küste hin die bärtigen Ureinwohner der Insel die Ainos, wohnen, die den jetzt hier schon viel zahlrercheren o$abanern als Arbeiter beim Holzfällen und Fischfang dienen. Gewerbefleitz "ist dieser Insel noch fremd, so dah über H a k o d ä t e , die einzige größere Stadt der Insel (78 000 E.), selbst die Strohsandalen und dte für tue Pferde bestimmten Strohschuhe eingeführt werden. Durch den 1395 gegen China siegreich geführten Krieg hat Japan die 35 000 qkm große gebirgige und schöne Küsteninsel Formosa mit 2,7 Mill. Einw. gewonnen, die der Wendekreis des Krebses durchschneidet. Heimat des Kampferlorbeerbaumes. — Zu Japan gehören auch sämtliche (teilweise noch Don Ainos bewohnte) Kurilen und die L i u - K i u - I n s e l n (teils vulkanische Bildungen, teils Korallenbauten). Ii. Afrika. §57. Afrika im allgemeinen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (3 mal Europa), hängt nur durch eine schmale (noch dazu jetzt durchstochene) Landenge mit Asien zusammen und ist der in sich abgeschlossenste Erdteil der Alten Welt. Die umgebenden Meere greisen fast gar nicht in den Erdteil ein; eine Ausnahme bildet nur dermeerbusenvonguinea [ginea] im W. und die beiden Syrien im N. Im O. bildet das S o m a l l a n d die einzige Halbinsel. Darum erscheint kein Erdteil so gedrungen und massenhaft; keiner ist ferner so wenig zugänglich; denn fast der dritte Teil Afrikas entwässert sich nicht zum Ozean, entbehrt also einer Stromzufahrt vom Meere her. Die Gliederung Afrikas ist so gering, daß die sämtlichen Glieder nur V4t des Erdteils ausmachen. Die Lage Afrikas zu beiden Seiten des Äquators (bis 370 n. Br. und bis 340 s. Br.) bewirkt, daß volle 3/4 dem heißen Erd-gürtel angehören. Die alten Völker kannten von Afrika oder Libyen, wie es die Griechen nannten, eigentlich nur den nördlichen Teil, der an das weltgeschichtliche Binnenmeer (§ 37) anstößt; doch haben die Phönizier im Aufträge des ägyptischen Königs Necho bereits Afrika umschifft (um 600 v. Chr.). Die Europäer, namentlich die Portugiesen, fingen erst im 15. Jahrhundert an Entdeckungsreisen an der Westküste Nordafrikas zu machen; wunderliche Fabeln über die Gegenden am Äquator hielten sie längere Zeit von weiterem Vordringen zurück. Endlich erreichte B a r t h o -lomäus Diaz [dtas] 1486 die Südspitze, welche sein König Kap der

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 386

1855 - Mainz : Kunze
384 Asien — Vorder-Indien. Dies fand sich aber in Indien nicht. Das indische Volk, vorzugsweise mit Imagination und Gemüth begabt, entwickelte sich blos unter priesterlicher Leitung und nie hat wohl ein anderes Volk in allen bürgerlichen und Staatsformen, im Dichten und Denken ein so eigenthümliches und der eigentlichen Verstandes- dildung so hinderliches Gepräge von seiner Priesterschaft erhalten, als Indien. Hauptsächlich war hierin wirksam: das D o g m a von d e r S e e l e n w a n d e r u n g , und die Einführung der Kasten form. Das Kastenwesen besteht darin, daß jeder Mensch in dem Dildnngs- und Geschäftskreise desjenigen Standes bleiben muß, dem seine Familie herkömmlich und unabänderlich angehört. Diese abgeschlossenen Stände nennt man Kasten. Wie in Alt - Egypten, gestaltete es sich sehr früh bei den Indiern und hat Jahrtausende hindurch, geringe Aenderungen abgerechnet, bis auf den heutigen Tag erhalten. Noch jetzo bilden die B r a m i n - F a m i l i e n als bevorzugte Ge- schöpfe Bramas, aus dessen Haupt sie entstanden, die oberste Kaste, und nur Mitglieder aus ihrer Mitte können Priester und Staatsbeamte, Richter und Aerzte, Gelehrte (Pundits) und Künstler werden und auch Handel treiben; man schätzt ihre Zahl auf 2 Millionen. Noch jetzo gibt es Ueberbleibsel von der ehmals mächtigen Kaste der Ketris oder Kschetrijas, dem Kriegsadel der Hindus; ihre Zahl ist natürlich seit der mörderischen Unterjochung durch die Fremden sehr zusammengeschmolzen, und ihre obere Ordnung, die Radschas oder Fürsten, hat mit der Unabhängigkeit fast allen Glan; eingebüßt. Desgleichen besteht noch immer die Kaste der Waischyas, wozu fast der ganze Handelstand (die Banianen) viele Oekonomen und Gewerbtreibende gehören; und die vierte Kaste, Sudra's oder Schudders genannt, vor Alters nur Handwerker und Dienende, jetzt aber auch häufig mit Ackerbau beschäftigt und sehr zahlreich. Noch immer haben die Kasten ihre Abzeichen und besondere Verpflichtungen. Der Sudra darf keine Schnur von der linken Schulter über die Brust tragen, woran die oberen Kasten zu erkennen sind, und eben so wenig ist ihm die Lesung der heiligen Schriften, ja nicht einmal das Anhören derselben gestattet; ehmals durfte er nicht einmal Vermögen erwerben. Man kann denken, wie es mit den Religionsbegriffen dieser Kaste aussieht; aus dem Wusle von Götter- inährchen wissen sie dies und das; ihre Sittenlehre besteht fast nur darin, keine Kuh zu schlachten, Wallfahrten und andre Bräuche mitzumachen, und keinen Bramin zu beleidigen. — Wer aber auch die Vedas lesen und daraus beten darf, oder in seiner Kaste dazu verpflichtet ist, hat genug gethan, wenn er sie gedankenlos hersagt, denn die wirkende Kraft steckt schon in den bloßen Worten wie in Zaubersprüchen. Nur ein Bramin kann, wenn er will, sich durch die Masse mythologischer Phantasien, Philosopheme und Mährchen hindurch arbeiten, um das Reinere, das wirklich Religiöse, wie es in den alten Vedas wirklich vorhanden ist, zu begreifen. Meistens sind aber die Braminen durch die ihnen besonders obliegende Befolgung von allerlei oft kindischen Bräuchen und dadurch, daß sie selten ihren Verstand angestrengt, gegen das freiere Forschen abgestumpft. Sie sind zufrieden, gewisse Vorzüge zu genießen, sie suchen durch Beten, Wall- fahrten, Baden in heiligen Wassern, Büßungen und dergleichen, sich Ehre und

11. Teil 2 = Oberstufe - S. 211

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Abschluß, 211 wie die sämtlicher Bahnen in Bayern und Württemberg, Von Berlin fährt man bis an das G e l b e Meer über 2 Wochen. b) Das Russische Zentralasien wird von 2 Eisenbahnen durchzogen, die vom Kaspischen Meer und Orenburg nach Taschkent führen. e) Jnnerasien wird von mehreren Karawanenstraßen durchschnitten. Die bedeutendste führt von Taschkent über Kuldscha quer durch Jnnerasien, trifft hier mit der t u r k e st a u i s ch e u K a r a w a n e n st r a ß e zusammen und endigt in Peking. ä) In V o r d e r a s i e u ist T e b r i s der eigentliche Knotenpunkt für die persischen Handelsstraßen, Die wichtigste führt über Teheran, M e s ch e d , Herat und Kabul bis an die Grenze Vorderindiens. — Im Gebiete der asiatischen Türkei wird die von einer deutschen Gesellschaft in Angriff genommene „Bagdad-Bahn", die zunächst nur von Smyrna bis Angora und Koma fertiggestellt ist, dann aber weiter über Adana, Mosnl und Bagdad an den Persergolf führen soll, von großer Bedeutung werden. Die europäische Orieutbahn fände dadurch gewissermaßen eine Fortsetzung bis zu den Eingangstoren Indiens. e) Im asiatischen M o n s u n g e b i e t nimmt das großartige Eisen- bahnnetz Vorderindiens bei weitem den ersten Rang unter allen Verkehrsstraßen Asiens ein. Aber auch ganz Dekan und Ceylon, das Jndnsgebiet und insonderheit das T i e f l a n d von H i n d o st a n sind netzartig von Bahnlinien durchzogen. Sonst haben nur uoch die Japaner ihrem Lande zahlreiche Schienenwege gegeben, und die Niederländer auf Java einige Bahnstrecken angelegt. Die Chinesen verhalten sich gegen größere Eisenbahnbauten noch immer ablehnend, neuerdings haben aber in den Küstenländern die Europäer immer mehr Einfluß erlangt, 2. In Amerika, a) Au der Spitze des amerikanischen Binnenland- Verkehrs steht die Union. Ihr Schienennetz ist das umfangreichste der Erde. Am berühmtesten sind die fünf Paeificbahnen, die das Atlantische mit dem Stillen Weltmeer verbinden. Die älteste, 1869 vollendet, heißt Zentralpacifiebahn und führt von N e u - D o r k über C h i k a g o und Omaha nach San Francisco, verbindet also die größte Küsten- stadt der Ostküste mit dem verkehrreichsten Hafen der Westküste. Während der nur ö1^ Tage dauernden Fahrt im Schnellzuge hat der Reisende infolge der großartigen inneren Einrichtung der Bahnwagen die größte Bequemlichkeit. Das südliche Kanada durchschneidet die Kanada- P.-B., die den Reisenden in sechs Tagen von Kanada nach Vancouver bringt. Im Gebiet von Mexiko führt eine Bahn von Veracruz über Mexiko nach der pacifischen Küste. Den kürzesten Weg zwischen beiden Meeren durchmißt die schon erwähnte Panamabahn. Der Panamakanalbau ist noch nicht aufgegeben. Dagegen sind die Kanäle erwähnenswert, die das Gebiet der Großen Seen mit dem Atlantischen Ozean verbinden. Auf kanadischer Seite gelangen Seeschiffe mäßigen Tiefgangs auf einem Kanal, der die Niagarafälle umgeht, bis nach Chikago. Der E r i e - K a u a l ver- mittelt den Güterverkehr zwischen Neu-York und Bnffalo; der Jllionis- Kanal verbindet das Seegebiet mit dem Mississippisystem. 14*

12. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 51

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 51 — der Kirche liegen, benannt. Der D o g e n p a l a st ist ein gewaltiges Ge- bände in Hufeisenform und war die Wohnung des Dogen (spr. Doschen), des ehemaligen Oberhauptes der Stadt, als dieselbe noch Republik war. — Im Mittelalter war Venedig die reichste und mächtigste Handelsrepublik Europas, die „Königin der Meere", geriet aber nach der Entdeckung des See- weges nach Ostindien (1498) in Verfall. Seit der Vereinigung mit dem Königreiche Italien und infolge der Eröffnung der Brennerbahn und des Suezkanals ist der Handel wieder imaufblüheu begriffen. Doch ist der Hafen für die heutigen Handelsschiffe nicht mehr ausreichend, und die sumpfige, menschenleere Umgebung hindert die Entwicklung der Stadt. Aber als Zielpunkt der Reisenden wird die Lagunenstadt mit ihren mittelalterlichen Prachtbauten immer Bedeutung behalten. Die Festungen Verona, Legnano, Peschiera (spr. Peskiera) und Mantna bilden ein F e st u u g s o i e r e ck. In Verona residierte eine Zeit lang der Ostgotenkönig Theodorich, der in der deutschen Heldensage als Dietrich von Bern (= Verona) besungen wird. Die Stadt hat auch ein Amphitheater aus der Römerzeit, in welchem 25 T. Zuschauer sitzen und doppelt so viele stehen konnten. — Bologna (spr. Bolonja, 150 T.) hat prächtige Gebäude, die älteste Universität Europas und ist ein Haupt- sitz für Seidenweberei und Hanfbau. Auffällig sind 2 schiefe Türme. — Südlich vou der Stadt Raven na ist das Flüßchen Rubikon, einst der Grenzfluß zwischen dem Römerreiche und Gallien. Als sich Cäsar entschloß, gegen Pompejns zu kämpfen, überschritt er ihn mit den Worten: „Der Würfel ist gefallen!" B. Mittelitalien. Floren) (200 T.) am Arno hat viele Prachtbauten und große Kunstschätze, jetzt blüht es durch Seideuiudustrie und Strohflechterei. Die Stadt liegt in einer Ebene, welche von Bergen eingeschlossen ist. — Rom (470 T.), die „ewige Stadt", die „berühmteste Stadt Italiens", liegt an der Tiber und ist (seit 1871) die Hauptstadt des Königreichs Italien und als Wohnsitz des Papstes zugleich der "k i r ch l i ch e Mittelpunkt der katholischen Christenheit. Das alte Rom lag auf 7 Hügeln („S i e b e n h ü g e l st a d t") am linken Tiberufer, das jetzige ist auf beiden Seiten der Tiber auf 11 Hügelu erbaut. Rom war im Altertum als die Hauptstadt des Römerreiches die Beherrscherin der Welt und im Mittelalter der Sitz einer geistlichen Weltherrschaft. Diese Stellung Roms erklärt sich teilweise aus der Lage in der Mitte Italiens und in der Mitte der wichtigsten Völker des Altertums. Die Stadt enthält ans verschiedenen Zeiten zahlreiche Kunstschätze und Bauwerke und ist ein Ziel vieler Reisenden, namentlich der Maler und sonstigen Künstler. Die Einwohner leben deshalb auch zum großen Teil von dem Fremdenverkehr. Von den Überresten ans dem Altertum sind namentlich die Engelsburg, das Forum und das Kolosseum hervorzuheben. Die Engelsburg war ursprünglich das Grabmal des Kaisers Hadrian, ist aber jetzt eine Festung. Sie hat ihren Namen von dem ehernen Engel, welcher auf dem Turme steht. Das Forum war der Mittelpunkt des öffent- lichen Lebens zur Zeit der alten römischen Republik, ist aber jetzt ein nur teilweise aufgedecktes Trümmerfeld. Das K o l o s f e u m ist ein Amphitheater, das 82 T. Menschen faßte. Als christliche Denkmäler und Bauwerke sind der Vatikan, der Lateran und die Peterskirche zu nennen. Der Vatikan, der größte Palast Europas, ist gegenwärtig die Residenz des Papstes, enthält 4*

13. Asien, Afrika, Amerika, Australien - S. 16

1891 - Dessau [u.a.] : Kahle
' . '■ '' ; ' -I—'• " - ^—— Isi c. Di e M o l u k k e n - G e w u r z i n s e l n. D s ch i l v l o (Halmahera), A in b o i it a (Gewurznelken), Bnnd a, (Muskatnusse), d. Die Philippinen. (span.) Luzon mit d. Hptst. Manila 180,000 E., Cigarreu. Mtfo 7. Xv. Chi « «. (Kaiserreich. Der Kaiser wird Sohn des Hinrmels genannt). Kage: In Jnnedlsien u. am Stillen Ocean. Orenzrn: (Si)iita grenzt im N. an 6 i 6 i r t e n, im O. an d. I a p a n. Meer, an K o r e a, an d. G e 1 b e M e e r und a. d. C h i n e s. M e e r, im S. an d. M e e r b. v. T o n k i n g, an H i n t e r- I n d i e n imb an B o r d e r-J n d i e n, im W. an T n r k e st a n n. an S i b i r i e n. Nodeniiesch.: Im allgememen Gebirgsland; im O. an den Flust-Mundungen Tiesland; in der Mitte die Wuste Gobi (Schamo). Der Kaiser- kanal 150 Meilen lang. Die ch i n e s i s ch e A! a ner, mehr als 2000 Jahre alt. Gebirge: Himalaya. Kamkorum, Kucn-Luen, Tian-schang, der Attai,' die Da-urischen Gebirisc, Dic Gcbirge der Mandschnrei, Fluffe: Der Amur Der Hoangho lgelber Fluh) Der Jangtse-Kiana, >Blaue. Flust> i Der Sikiang mundet in d. Chines. Meer, Der Tarim mundet in d. Lopsee, Der Oberlanf des M e k o n g, M ena m u. B r a m a p u t r a. fuimit: B e r s ch i e d e n, doch meistens w a r m. Urodukte: Reis, Th e e, B a u m w a l l e, S e i d e, P orze l l a n, M e t a l l e und E d e l st e i n e. Griihe: 11 '/2 Mill. qkm. 200,000 □ M. firublti.: 400 Mill. E., Heiden, Mvnqatische Rasse. Dichte Bevalkerung. Durch Bildung u. Kultur ausaezeichnet. Opium-Raucher. Eiiiteilg: 1. Das Eilscntliche China im S.-O., 2. Tibet un S.-W. 3. Die Monaolei im N. 4. Die Mandschnrei im N.-O. 5. Ost-Turkeftan im W.

14. Bd. 2 - S. 62

1903 - Langensalza : Greßler
62 Erhöhung, etwa 7 Zentimeter über dem Erdboden, von ungefähr 7 Meter im Durchmesser. Der Bretterboden war mit Stroh und dieses wieder mit einer dicken Lage von feinem Sand bedeckt, um die Gefahr beim Fallen möglichst zu vermindern. Nie habe ich dickere, ungeschlachtere Menschen gesehen, als diese Ringer. Alle waren über 2 Meter hoch; der magerste von ihnen wog 200 Pfund und der Anführer hatte ein Gewicht von 340 Pfund. — Eine solche Körperbeschaffenheit bei Ringern zu wählen, würde uns unbegreiflich erscheinen; allein die Art und Weise des japanesischen Wettkampfes rechtfertigt diese Wahl vollkommen. Es kommt nämlich darauf an, Herr des Kampsplatzes zu bleiben und seinen Gegner von demselben zu verdrängen. Eine größere Beleibtheit ist hierbei natürlich eine sehr erhebliche Hilfe. Die Ringer waren fast ganz nackt. An der Erhöhung entlang kauernd und mit dummen, sinstern Blicken unverwandt vor sich hin- starrend, boten sie einen sonderbaren, aber keinesweg angenehmen An- blick dar. Ein Beamter machte hierauf die Namen der beiden Kämpfer be- kannt. Auch die Höhe der Wetten, welche von den Zuschauern auf bexi bevorstehenden Kampf gemacht wurden, las derselbe Beamte laut vor, um dadurch den Eifer der Kämpfer noch mehr anzuregen. Nun erschienen die beiden Ringer. Sie grüßten das Publikum, indem sie beide Hände über den Kopf erhoben, und bereiteten sich dann zum Kampfe vor. Der Anfang wurde damit gemacht, daß sie einige Körner Reis und einige Tropfen Wafser auf deu Kampfplatz schütteten, um sich dadurch den Gott der Ringer geneigt zu machen. Dann feuchteten sie ihre Schultern, ihre Arme und Beine etwas an, rieben sich die Hände mit Sand ab, machten hierauf mehrere wunderliche Bewegungen, um ihre Glieder wieder gelenkig zu machen und stellten sich zuletzt mitten auf dem Kampfplatze einander gegenüber in der Stellung eines Menschen, der gesonnen ist, sich mit Aufbieten aller feiner Kräfte Bahn zu brechen. Auf der Spitze ihrer breiten Füße stehend, die Ellenbogen fest gegen den Körper gedrückt, den Hals auf die Brust etwas vorge- streckt, hatte ihre Haltung zu gleicher Zeit etwas Drohendes. Auf ein gegebenes Zeichen stießen die beiden Kämpfer einen rauhen Schrei aus und stießen, jeder mit der Absicht, seinen Gegner umzuwerfen, aufeinander los. Der Zusammenstoß war furchtbar; im ganzen Zirkus hörte man einen dumpfen Schlag, und das Fleisch der Kämpfer be- deckte sich an den Stellen, wo sie sich gegenseitig getroffen hatten, augenblicklich mit einer tiefen Röte, aber der Stoß war von beiden berechnet, und durch gleichmäßige Gegenwirkung blieb derselbe un- entschieden. Mehrmals wiederholten sie dasselbe Manöver, aber immer ohne Ersolg. Keinem von ihnen gelang es, den andern vom Kampfplatze zu drängen. Sie gaben also diese Art des Kampfes auf^

15. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 166

1859 - Leipzig : Schultze
166 Christenthume den Eingang verstattet; auf der nördlichen der beiden Inseln haben die Engländer eine Niederlassung. cl) Die i n n e re H a u p t gru p p e der A u st r a l i sch en Inseln; dahin gehören: die Karolinen, etwa 80 an der Zahl, doch wenig bekannt, unter Spanischer Oberherrschaft; die Marianen- oder Diebs-Inseln, mit einer fruchtbaren, aber schlecht bebauten Oberfläche; von den 14 Inseln, die gleichfalls zu den Spanischen Besitzungen gezählt werden, sind nur 2 bewohnt; der M a g el l h a e ns - Arch ip el, nach Japan hinüber weisend; die M ul grav es-Inseln im So. der Karolinen. o) Die Inseln der äußern Hauptgruppe; da- hin gehören: die Philippinen, zwischen den Marianen und der Ostküste der H i n t er i n d i sch e n Halbinsel; sie ge- hören den Spaniern. Die wichtigste Insel ist Manila mit der Hauptstadt gleiches Namens; die größte und zu- gleich die südlichste Magindanao; der Archipel von Neu-Guinea, nördlich von Neu- Holland, von dem er durch die Torresstraße getrennt ist; ihm benachbart liegen die Insel-Gruppen von Neu-Ir- land und Neu-Britannien, so wie der Salomons- Archipel; östlich an diese Insel-Gruppen schließt sich: der Archipel von St. Cruz, die neuen Hebri- den und die Insel N e u - C a l e d o n i en, sämmtlich von wilden Völkerschaften bewohnt. In der Mitte des großen Austral-Oceans liegen: die Fidsi-, Fr e u n d sch a ft s - und Schisser-In- seln. Fast alle sind wohl bebaut, und die Bewohner der- selben zeichnen sich wenigstens großentheils durch ihre verhält- nißmäßig größere Gesittung vor den übrigen Australiern aus. Oesilich voit diesen Inseln liegen die Gesellschafts-Inseln, 12 an der Zahl, deren größte Ota Haiti ist. Die Bewohner haben seit 1819 das Christenthum angenommen, und Europäischer Bildung und Sitte den Eingang verstattet. —

16. Leitfaden der Erdkunde - S. 67

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 67 — Ii. Asien, fast 5mal so groß, aber nur L^mal so bevölkert wie Europa (vergl. S. 90 und 91). Von welchen Meeren wird Asien im N., O. und S. umspült? Mit welchen beiden Erdteilen hängt es zusammen? (rotes Meer, Landenge von Süss); von Amerika wird es durch die Behrings- straße getrennt. Im S.o. bilden die Sundainseln die Brücke nach Australien. Asien ist im S. stark gegliedert (welche 3 Halb- inseln?), weniger im O. (Korea und Kamschatka); im W. Kleinasien. 1. Oberfläche: Asien, mehr breit als lang, besteht in seinem Rumpfe aus 2 großen Hochflächen, welche rings von Geb. begrenzt werden. a) das große östliche Hochl.) seine Randgeb. sind im O. das chinesische und mandschurische Alpenl., durchströmt vom Jangtsekjang, Hoängho und Amur, im S. der Himalaya (d. h. Schneegeb.), der ewige Schnee beginnt erst in der Montblanc- Höhe (wie geht das zu?) mit Gipfeln fast doppelt so hoch wie der Montblanc. Dieses Geb. füllt mit seinen Verzweigungen ein Land aus, das etwa 4mal größer als Deutschland ist. Nach S.o. läuft das Hochl. in die sich fächerförmig ausbreitenden Geb. Hinter- Indiens aus. * Der N.-Rand ist der goldreiche Altai (Sibirien) und andere Kettengeb., die sich bis nach Kamtschatka ziehen, der W.-Rand das turkestauische Alpenland. * Vor dieses Hochl. lagern sich vier Tiefländer: im N. das unwirtliche Sibirien (nördliches Eismeer); im O. das fruchtbare chinesische Tieft, am unteren Hoangho und Jangtsekjang (großer Ocean); im S. Hindostan oder die Niederungen des Brahmaputra Ganges nnö Indus (Vorderindien); im W. Tnran an den Doppelströmen S i r und A m u (Aral-See bis zum kaspischeu Meere. b) das kleinere westliche Hochl. enthält: im O. Iran, rings von Randgeb. umgeben, in der Mitte Armenien.mit dem Ararat (Noah) und im W. Kleinasien mit dem Taurus. Dem mittleren Teile (Armenien) sind vorgelagert: im N. der unwegsame Kaukasus; im S. die Tiefebene des Euphrat und Tigris (Persischer Mb.) dann die dürren Hochl. Syrien mit dem Libanon-Geb. (der Jordan ins tote M.) und Arabien mit dem Sinai-Geb. in der N.w.-Ecke (Moses).

17. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 49

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 49 sind Thee und Reis. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand eine Furche mit dem Pfluge aus dem heiligen Acker in Peking, um'so den Bauerustaud zu ehren. — Der chinesische Gewerbe- fleiß liefert ausgezeichnete Seiden- und Baumwollenzeuge, Prozellan- fabrikate, Schnitzereien, Lackwaren und Tusche in den europäischen Haudel. — Binnenhandel und -Verkehr wird durch zahlreiche Kanäle ge- fördert; unter ihnen der rheinlange Kaiserkanal. Die S t a a t s r e l i g i o u ist die des C o u f u c i u s, welche das Schick- sal als allwaltend lehrt und Selbsterkenntnis empfiehlt. Doch bekennt sich das niedere Volk fast durchweg zum Buddhismus. Der Kaiser herrscht als „Sohn des Himmels" mit unumschränkter Gewalt über das Reich. Em Heer von Beamten, von den Europäern „Mandarinen" ge- nannt, steht im Dienste des Staates. e) Städte. China ist ein Land der Riesenstädte und weist von allen Ländern d e r E r d e a l l e i n m e h r e r e M i l l i o n e n st ä d t e auf. Peking (nördliches Hoflager) Residenz des Kaisers (1,6 Mill. E.). Sein Hafen T i e n - t s i n (1 Mill. E.). — Nanking (--- f. Hoflager), am untern Jang-tfe-Kiäng, Hanptfitz der Gelehrsamkeit und Industrie. — Schanghai, wichtigster Platz für deu Außenhandel. — Kanton, (1,6 Mill. E-) bedeutendste Handelsstadt des??. In der Nähe die eng- tische Insel Honkong. Die vom n. Wendekreis durchschnittene Jnlel F o r m o s a und die Insel Hainan sind chinesisch. 3. Korea (so groß wie Italien ohne die Inseln, 11 Mill. E.), eine Halbinsel zwischen dem japanischen und dem gelben Meer, von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist. Das Gebiet bildet jetzt ein selbständiges Königreich, beherrscht von dem „Könige der 10 000 In- seül." Bis in die neueste Zelt war es dem Verkehre verschlossen. (Hst. S ö u l.) 4. Japan (Land des Sonnenaufgangs 382 000 qkm, 40 Mill. E.) größer als der preußische Staat, besteht aus 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln. Die Hauptinsel ist Nippon. Das Jnselreich wird durch das stürmische japanische Meer, welches zu den Randmeeren Ostasiens gehört, vom Festlande getrennt. Die Inseln sind durchweg ge- birgig und der Hauptherd der großen Vulkanreihe, welche sich von den Snndainseln bis nach Kamtschatka hinzieht. Der bedeutendste der Vulkane ist der F u d s ch i j a m a (3800 in) auf Nippon. Die Gebirge erreichen nirgends die Schneegrenze. — Das Klima ist ozeanisch, und da die Ostküste von einer warmen Meeresströmung bespült wird (S. 17), wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande. Im 8., welcher noch unter dem Einfluß der Monsune steht, gedeiht Reis, Thee uuo Baumwolle; nach N. nimmt die Jahreswärme schnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner gehören zu deu mongolenartigen Völkern. Sie bekennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten; auch die Lehre des Confucius hat Anhänger. Jnbezug auf Gewerbe und Wissenschaft waren sie bis in die neueste Zeit noch Schüler der Chinesen und lebten in ähnlicher Abgeschlossenheit wie diese. Seitdem es aber den Nordamerikanern gelungen ist, (1854) Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu öffnen, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur inbezug auf Gewerbe, Eisenbahn-, Telegraphen Heer - und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Zahlreiche junge Japaner studieren auf westeuropäischen Univer- Tromnau, Schulgeographie Ii (H. Schroedels Verlag in Halle.) 4

18. Teil 2 - S. 20

1910 - Hannover : Helwing
20 An der Bucht Kiautschon bei der Halbinsel Schantunghat im Jahre 1898 das Deutsche Reich von China ein Gebiet üou etwa 500 qkm aus 99 Jahre gepachtet und hier den befestigten Hafen T s i n g t a u als Stützpunkt für unsere Kriegs- und Handelsflotte angelegt. Um die Bucht bis 60 km landeinwärts reicht die deutsche „Interessensphäre", d. h. in dieser Zone darf China keine Anordnungen ohne Zustinmrnng Deutschlands treffen. Hier ist K i a u t s ch o u die Hauptst. In dem dicht bevölkerten S ch a n t u n g hat Deutschland Eisenbahnen gebaut und reiche Steinkohlenlager erschlossen. 2. Zu den Nebenländern Chinas gehören: а) Die Mandschurei im No, ein Wald- und weidereiches Gebirgsland, die Heimat des chinesischen Kaiserhauses. Die Hauptst. ist M u k d e n , 170 000 Einw. t>) Die Mongolei, das östl. Hochasien. Nördl. und südl. der mit rötlichem Flugsands bedeckten 09 o b i sind Steppen mit vorzüglichen: Graswuchse. Hier ist die Heünat der eigentlichen Mongolen, eines kühnen nomadischen Reitervolkes. Die Stadt U r g a ist Wallfahrtsort. c) Tibet, das südl. Hochasien, ist das gehobenste Plateair des Erdballs. Die Tibetaner sind Hirten und Ackerbauer und bilden einen buddhistischen Priesterstaat. Der D a l a i - L a m a, Herrscher urrd Oberpriester, gilt als Verkörperung Buddhas. Sein Palast liegt bei der Tempel- und Wallfahrtsstadt Lhasa, deren Be- völkerung bis zur Hälfte aus Mönchen bestehen soll. б) Ostturkestan, das westl. Hochasien, von türkischen Volksstänrnren bewohnt, unrsaßt das Becken des Tarim urrd ist fast ganz Wüste urrd Steppe, nur an den Gebirgsrändern und in den Flußtälern sind fruchtbare Gebiete. Kasch gar urrd I a r k a n d sirrd Haupthandelsplätze Jnnerasiens. e) Die Dsungarei zwischen Tiön-schan und Altai ist ein wichtiges Durch- garrgsland vom hinterasiatischen Hochlande nach dem westl. Tieflande. 8 12. Die Kaiserreiche Japan und Korea. 1. Das Kaiserreich Japan- von den Bewohnern N i p 6 n (d. i. Sonnenursprung) genannt, ist ein Jnselreich wie Großbritannien und gegen- wärtig der mächtigste Staat Ostasiens (450 000 qkm, 53 Mill. Einw.). Das Land besteht aus zahllosen Inseln, von denen Jesso, Hond 6 und Formosa die größten sind. Die Inseln sind buchten- und hafenreich, meist gebirgig und vulkanisch. Das Klima ist gesund, der Boden fruchtbar und vortrefflich angebaut (Reis, Tee, Gemüse, Obst, Baumwolle, Maul- beerbäume), das Meer und die Flüsse sind ungemein fischreich und an nutz- baren Mineralien, wie Eisen, Steinkohlen, Kupfer und Schwefel ist kein Mangel; auch Gold und Silber wird gefunden. Seide, Tee und Erzeugnisse des Kunstgewerbes sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. — Die Japaner sind Mongolen tvie die Chinesen, von denen sie auch die erste Kultur erhalten haben. Früher wahrten sie strenge Abgeschlossenheit gegen das Ausland, seit der Mitte des Vongen Jahrhunderts aber hat Japan den Verkehr mit allen Völkern eröffnet und überraschend schnell hat das tätige, geweckte, patriotische und unheimlich tapfere Volk europäische Einrichtungen angenommen.

19. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 229

1860 - Leipzig : Hinrichs
von Asien. 229 asien u. Dekhan 24,000 Hh M., die unteren Stufen! 5 n der des Euphrat u. Tigris u. die sy r i sch - a r a b i sch e W ü ft e, zus. = 13,000 m M. — Die Randgebirge des Hochlandes v. Hinterasien sind: 1) der Südrand, von der Südwendung des Indus gegen Oso., bis zur Südwendung des Brahmaputra H i ma- la yagebirge gen.; 2) der Ostrand mit dem chinesischen u. m a n d s ch u r i s ch e n A l p e n l a n d e (südlich u. nördlich vom Hoang-ho) nach Nno. bis zum Zusammenfluß des Argun u. der Schilka rei- chend; 3) der Nordrand von da gegen Wsw. bis zum Issik-kul- See streichend in 4 Haupttheilen, dem mongolischen Grenzge- birge u. da-urischen Alpenlande westl. bis zum Baikalsee, dem satanischen Gebirge bis zum Jenisei, dem Altaigebirge westl. bis zum Dzaisan - See u. Jrtysch, u. dem dz ungarischen Gebirgslande westlich bis zum Jfsik - kul - See (c. 95" O. L.); 4) der Westrand von N. nach S. streichend, das Hochgebirge des B e l u r - T a g h, westwärts verzweigt in der Alpenlandschaft von Türkistan. — Das Plateau des hinterasiatischen Hoch- landes wird von 3 Gebirgsketten in Parallelrichtung durchzogen, im N. von dem Thian-Schan od. Himmelsgebirge, im S. von einer Gebirgskette ohne gemeinschaftlichen Namen, die dem Himalaya pa- rallel läuft, in der Mitte beider von dem Küen-Lün-Geb. vom südl. Ende des Belur-Tagh bis zur Q.uellgegend des Hoang-ho und Pan-tse-kiang. Zwischen Himalaya u. Küen-Lün liegt Tübet, zwi- schen dem Küen-Lün u. Thian-Schan die sogen, hohe Tatarei, im W. auch kleine Bucharei od. Turfan, im O. Tangut od. Sifan genannt, zwischen dem Thian-Schan u. dem Nocdrande im W. die Dzungarei, im O. die Mongolei. — Die Rand- gebirge des Hochlandes von Porderasien. Der N o r d r a n d, welcher sich dem Südrande des hinterasiatischen Hochlandes in dem Hindu-Khu-Gebirge anschließt u. westwärts zum Südufer des kaspischen Sees u. weiter zum Hellespont sich fortzieht, ist im O. der Paropamisus der Alten u. heißt im S. des kaspischen See's Albors od. Elburs, hat aber weiter im W. keinen allgemeinen Namen. Der Ost ran d läuft längs des Indus von N. nach S. als indisch-persisches Grenzgebirge u. wird im N. von dem Hindu-Khu durch das Thal des zum Indussystem gehörigen Kabul- stromes geschieden. Der Südrand zieht sich von der Indus - Mün- dung nach Wnw. Ein Theil seines westl. Abschnittes ist unter dem Namen Taurus bekannt. Der Westrand fällt nach der Ostküste des griechischen Archipels ab. — Das Innere des vorderasiati- schen Hochlandes hat 3 Abtheilungen. Den östl. Theil bildet das Plateau von Iran (Persien, Afghanistan und Belud- schistan). Die Mitte nimmt das kurdistanische u. das me- disch-armenische Bergland ein zwischen den untern Stufen- ländern des Euphrat und Tigris im S. und dem Kur im N. Den westlichen Theil bildet das Hochland von Kleinasien od. Ana- tolien. — Ein großer Gürtel von Wüsten, die unter sich durch Gebirgslandschaften geschieden sind, zieht sich in Ono. - Richtung über den Erdtheil: die syrisch-arabische, die mesop otam ische, die

20. Allgemeines Realienbuch - S. 79

1910 - Berlin : Schnetter & Lindemeyer
außer an dieser Straße in der Mitte der Senke zwischen dem Kaukasus und dein Hochlande von Armenien und an der Batum-Bakubahn, die Schwarzes und Kaspisches Meer verbindet. Es ist daher die Hauptstadt Kaukasiens und seine wichtigste Handels- und Industriestadt. Jur Sw befinden sich die Siemensschen Kupferwerke. Die Senke bildet die herr- liche, äußerst fruchtbare, vor den ^-Winden geschützte Tallandschaft Georgien, die Heimat des Weinstocks. Zum Verwaltungsbezirk Kau- kasien gehört Russisch-Armenien. Hier liegt auf der Grenze von Rußland, Persien und der Türkei der Ararat. Türkisch-Asien. Dazu gehören Kleinasien, Türkisch-Armenien, Syrien, Türkisch-Ara- llien, Mesopotamien. Es ist V o r d e r a s i e n , 10 x so groß wie die europäische Türkei mit 3 x so viel Bewohnern. Die Landschaften. K l e t n a s i e n oder Anatolien, d. h. Morgenland, schiebt sich am weitesten nach W vor. S m y r n a liegt west- licher als St. Petersburg. Inseln an der W- und S-Küste sind Samos („der Ring des Polykrates"), Rhodus, das einst dem Johanniterritter- orden gehörte („der Kampf mit den: Drachen") und das britische Cypern (Cypresse; Kyprisches Erz, d. h. Kupfer). — Kleinasien wird im und S durch Randgebirge vom Einfluß des Meeres abgeschlossen. Das Innere ist daher eine regenarme Hochfläche und Steppe, auf der nur Schafe und Ziegen (langhaarige Angoraziegen) ihre Nahrung finden. Die Schaf- wolle benutzt man zur Herstellung von Teppichen, die Ziegenhaare zu Geweben (Mohär). Doch ist hier der Hauptfundort v o n M e e r s ch a u m. Die Cilicischen Pässe bei Tarsus verbinden das Hochland mit Syrien und den Euphratländern. Über sie zogen Alexander d. Gr., die Kreuz- heere, die Türken. •— Die W - Seite ist dem Meer geöffnet. Parallele Gebirgsketten gliedern die Küste in Halbinseln und Buchten. In den Buchten erblühten Seehandelsstädte. Hier lagen Troja, Pergamon (Ausgrabungen), Milet, Ephesus. Die W-Winde bringen den fruchtbaren Tälern Feuchtigkeit. Deshalb werden besonders um S m y r - n a, heute die wichtigste Handels- und Industriestadt (Smyrnateppiche) des Orients und der Ausgangspunkt von Eisen- bahueu und Dampferlinien, Feigen, Maulbeerbäume (Seide), namentlicy aber B a u in w o l l e angebaut. Die Ackerbauer und Viehzüchter sind die Türken. Der Levantehandel aber liegt in den Händen der Griechen. Sy ri e n bildet ein Tafelland. Es besteht meist aus Kalkstein. Des- halb heißt das höchste Gebirge Libanon, d. h. Weißes Gebirge. Die Kalk- platte wird durch ein Einsturztal von N nach S in einen w und ö Teil zerlegt. An beiden Seiten der Grabenversenkung steigen die Gebirgs- wände steil empor: der Libanon und Antilibanon in Ül-Syrien, das W= und 0-Jordanland in S-Syrien. Die Gebirge, früher bewaldet (die Cedern des Libanons), lind heute meist kahl und öde. Der Jordan fließt in dem Einsturztal nach 8. — In Nordsyrien liegt D a m a s k u s , die