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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 149

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
149 Sie hat eine mittlere Höhe von 4000 in, während die Gipfel 7000 in und mehr erreichen (Tag arm et* 7800 m); sie liegen des- halb sämtlich über der Baumgrenze, und die Hochtäler sind Hoch- steppen mit vorzüglichen Futterkräutern, im Sommer von herauf- ziehenden nomadischen Kirgisen bewohnt. Bemerkenswert sind die Hochseen, die mit ihrem blauen Wasser und den sie umgürtenden Eisriesen eine besondere Zierde der Pamir ausmachen. Bei der vorwiegenden Neigung nach W kann die ganze Pamir bis auf geringe Teile des O als das Quellgebiet des Amu bezeichnet werden. Den Amu aufwärts führte wahrscheinlich über die nördlichen Pässe die „Seidenstraße". Der Kwenlun, „das Rückgrat Asiens", ist das einzige Gebirge Hochasiens, welches seine Richtung nur wenig ändert und von der Pamir bis zum Großen Ozean sich verfolgen läßt. Im W bildet er eine gewaltige Mauer, welche die mittlere Kammhöhe des Himalaja noch übertrifft: jedoch steigt die höchste Erhebung nur bis 6800 m empor. Er wird von dem Karakasch und dem Jarkent- slusse, die seinen Südfuß begleiten, in wilden Schluchten durch- krochen: da aber ihre Talsohlen keinen Platz für Wege lassen, so führen die Pfade über die Höhen des Gebirges. Der Kwenlun ist ein sehr altes Gebirge und besteht außer altkristallinischen Schiefern aus Gesteinen der paläozoischen und Schollen der mesozoischen Formation. Seine endgültige Faltung scheint im Karbon erfolgt zu sein; an den späteren Faltungen der Trias- und Tertiärzeit hat er nicht mehr teilgenommen. „In der Tat zeigt der Kwenlun denn auch in seinem äußeren Gepräge deutliche Spuren hohen Alters, denn die Formen sind ausgeglichen, tiefe Täler außer den Fluß- rinnen der Quellflüsse des Tarim gibt es nicht, Kammhöhe, Gipfelhöhe und Paß- höhe weichen nur wenig voneinander ab, und die Abhänge sind vielfach mit Schutt bedeckt." Vom 85. Meridian an spaltet sich der Hauptzug in eine Anzahl Parallelketten, Die zwischen denselben liegenden Hochebenen sind wie in Iran dadurch entstanden, daß die Gewässer und noch mehr der Wind die Verwitteruugsprodukte der Gebirge herabgeführt und den Unterschied zwischen den Mulden und Kämmen der Falten- züge zum größten Teil ausgefüllt haben. Von dem n-ften Parallel- zug, dem Altyntag^ und seiner Fortsetzung, dem Nanschan, begrenzt, liegt die Landschaft Zaidam, der Boden eines ehemaligen Binnensees, jetzt ein ungeheurer Salzsumpf, an beffen Zuflüssen Weideflächen sich finden, die von den Mongolen eifrig benutzt werden. Ostlicher, abgetrennt durch eine Parallelkette des Nanschan, das R i t t e r g e b i r g e, liegt das Becken des Kuku-Nor, eines 1 Auch Mustag-Ata (Vater der Eisberge) genannt, ein 25 km langer und 12 km breiter, gänzlich vergletscherter Gebirgsstock, dessen Gletscher bis 4000 m herunterreichen. 2) tan, tag — Berg altyn — golden kuku — blau kara = schwarz kysyl — rot ak — weiß ala — bunt, scheckig lob = Sumpf. darja — Fluß kam — Wüste khan = König tengri — Himmel (Geister) täbarga = Murmeltier.

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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 150

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 150 — mächtiger Gebirgszüge: des Hindukusch, des Himalaja und Karakorum, des Kwenlun und Tivnschan, sowie das Quellgebiet zahlreicher, nach allen Rich- tungen hin abfließender Ströme. Pamir ist keine Hochebene, wie man früher glaubte, sondern ein Faltenland mit ö. streichenden Bergketten, zwischen denen sich breite, flache Talmulden hinziehen. Das fast viereckige Hochland nimmt einen Raum von der Größe Bayerns und Württembergs ein und hat eine Höhe von etwa 4000 m, während die Bergzüge in einzelnen Gipfeln 5500—6000 m, in der ö. Randkette, dem Mustag Ata, gar 7900 m erreichen. Das Klima ist naturgemäß rauh und unfreundlich (Jahresmittel — 1, Januar — 30°), die Pflanzenwelt sehr dürftig. Bäume finden sich nur in den tiefer gelegenen, geschützten Stellen; die Talmulden sind Steppen, die im Sommer von Nomaden aufgesucht werden; die Berge starren meist mit nackten Felswänden empor und tragen große Schneefelder und Gletscher. Vom Pamir zieht nach S.-O. der Himalaja (S. 122) und, durch das obere Jndustal von ihm geschieden, der Karakorum. Die gewaltige, 600 km lange Kette bildet die Fortsetzung des Hindukusch und enthält den zweithöchsten Berg der Erde, den Godwin Austin (8620 m). In schroffen, tief durchfurchten Gehängen steigt das Gebirge vom Jndnstale empor, und wenn auch die Gipfel im Durchschnitt hinter denen des Himalaja zurückbleiben, so ist die Kammhohe doch beträchtlicher (7300 m), und die beschwerlichen Pässe liegen alle über 5500 m. Im Gegensatze zum Himalaja, der ihm den Regen entzieht, ist der Karakorum waldariu, kahl und viel weniger mit Schnee und Eis bedeckt. Der Kwenlul» beginnt am Südostende des Pamirhochlandes und zieht in schwach 8-förmiger Krümmung nach O. Er bildet nicht nur den Nordrand Tibets, sondern reicht als Tsinlingschan auch noch weit nach China hinein und scheidet hier die Stromgebiete des Hoangho und Jangtsekiang. v. Richt- Hofen hat ihn deshalb als die Achse Ostasiens bezeichnet. Das Gebirge ist 5000—7000 m hoch und fällt nach N. tief und steil ab, während es von Tibet aus weniger hoch erscheint. In seinem mittleren Teile spaltet sich der Kwenlun in zahlreiche Ketten. Eine nö. Abzweigung ist der Altyn-tag, an den sich weiterhin der Nanschan schließt. Zwischen diesen und einem s. Zuge, dem Marco-Pologebirge, liegt die weite Schultebene Zaidam, teils Sumpf, teils Wüste, teils Grasland, der Boden eines ehemaligen Sees. — Der Kwenlun ist ein sehr altes Gebirge und schon viel mehr der Zerstörung anheim- gefallen als der Himalaja. „Sein Antlitz zeigt demgemäß greisenhafte Formen: Gipfel- höhe, Kammhöhe und Paßhöhe weichen wenig voneinander ab, tiefe Täler fehlen ebenso wie schroffe Gipfel fast ganz. Zum Ausgleich der Höhenunterschiede hat auch das Klima insofern beigetragen, als die Gehänge des Gebirges infolge mangelnder Niederschläge völlig in ihren eignen Schutt gehüllt sind" (Sievers). Das Hochland von Tibet ist viermal so groß wie das Deutsche Reich und das höchste Land der Erde. Seine Erhebung schwankt zwischen 3500—5500 m und mag im Mittel 4000 in betragen, soviel wie die Gipfelhöhe der Berner Alpen. Tibet ist keine Tafel mit flachlagernden Gesteinsschichten, wie man früher

2. Für Präparandenanstalten - S. 190

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 190 — lischem Einflüsse und Schutze steht auch Baludschistan; in der Haupt- stadt Kelat hat die indische Regierung einen Residenten als Berater und> Berichterstatter. 7. Rußland gehört a) Kaukasien, b) Russisch-Armenien. Zentral- und Ostasien. Wir begreifen unter dieser Bezeichnung das gesamte ö-e Hochland von der Einschnürung durch die Jndustiefebene im S und Turan im N bis an die Küste des Großen Ozeans mit Einschluß der chinesischen Tiefebene. Dazu gesellt sich das Insel- reich Japan. Die Verknüpfung mit Vorderasien bewirkt der Hindukusch an welchen sich im N das Hochland Pamir anlehnt. Pamir. Welches sind die Randgebirge von Pamir? Nach welcher Richtung öffnet es sich? Welche Form hat es? Das Hochland hat eine mittlere Höhe wie Tibet (s. unten!) und der Titicacasee, während die Gipfel 7000 m und mehr erreichen; sie liegen deshalb sämtlich über der Baumgrenze, und die Hochtäler sind Hochsteppen mit vorzüglichen Futterkräutern, im Sommer von heraufziehenden nomadischen Kirgisen bewohnt. Bemerkenswert sind die Hochseen, die mit ihrem blauen Wasser und den sie um- gürtenden Eisriesen eine besondere Zierde von Pamir ausmachen. Pamir kann bis auf geringe Teile im O als das Quellgebiet des Amu bezeichnet werden. An Pamir schließt sich im O die mächtige Bergfeste von Zentralasien an, ein Gebiet, welches vom 75. bis zum 120. Grade ö v. Gr. und vom 30. bis 50. Breitenkreise reicht und Vorderasien an Größe nahekommt. Es wird durch den Kwenlun, der sich von Pamir bis zum Großen Ozean verfolgen läßt und das „Rückgrat Asiens" genannt wird, in einen s-en — Tibet — und einen n-en Teil — das Hanhai — geschieden. Vergleiche die Größe Hochasiens mit der von Europa! Gib die begrenzenden Randgebirge an! Welches sind oie Stufen im w-en Teile von S nach N? Zeichne einen Durchschnitt von Hochasien unter dem 90. Längenkreise mit I0facher Uber- höhung! Welche Flüsse entspringen auf der s-en Stufe a) am N-Abhange des Himalaja, b) in O-Tibet? Ordne sie nach den Länderräumen, durch welche sie fließen, und nach den Meeren, in welche sie münden! Tibet, ein etwa 4000 m hohes Hochland, wird im S von dem höchsten Gebirge des Erdteils, ja der Erde überhaupt begrenzt, dem Himalaja 3 (Wohnung des Schnees). Es übertrifft die euro- päischen Alpen sowohl an Gipfelhöhe, als auch an Längen- und Breitenausdehnung fast um das Doppelte (= von Paris bis Moskau und vom Erzgebirge bis zur Ostsee). Wenig überragt die mittlere Kammhöhe das im N anstoßende tibetanische Hoch^ land. Gewaltig dagegen ist der Anblick des gletscherbedeckten Gebirges von S, da die 4—5000 m hohe Kammlinie aus der vorderindischen Tiefebene in einer Breite vom Ortler bis zum 1 S. 189. 2 Dach der Welt; nach andern bedeutet-das Wort Wildnis, s Hölzels Bild: Das Himalajagebirge.

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 116

1910 - Trier : Lintz
116 Die Außereuropäischen Erdteile. unduíndeíen bedeutendsten Ausfuhrhäfen sind: für Kleinasien städte. Smyrna (220000 E.), Skútari (800ü0 E.) und Trapezunt, für Syrien Beirut (120000 E.), für Arabien Aden (spr. áden) und Maskat (60000 E.), für Mesopotamien Basra, für Persien Buschir (Abuschehr) und Rescht (50000 E.), für Kaukasien Batum und Baku (180000 E.), für Westturkestan Krasnowodsk, der End- punkt der Transkaspischen Bahn. Andere bedeutende Städte sind: in Kleinasien Brussa (75000 E.), in Syrien Aleppo (Haleb, 125000 E.), Damaskus (20j000 E.) und Jerusalem (60000 E.), in Arabien Mekka und Medina, die hl. Städte der Mohammedaner, in Mesopotamien Bagdad (200000 E.), in Persien Teheran (200 000 E.) und T ä b r i s (200 Odo E.), in Afghanistan Kabul (50 000 E.), Kandahar (50000 E.) und Herat, in Kaukasien Tifi is (180000 E.) und in Westturkestan Taschkent (160 000 Einw.), Buchära (60000 E.), Kokand (80 000 E.) und Samarkand (60000 E.). Volksstämme. Unter den zahlreichen Volksstämmen Westasiens sind die Perser, die Araber und die Türken die bedeutendsten. Die Perser, denen noch die Afghanen, Belutschen und einige andere Stamm e anzugliedern sind, gehören gleich den Armeniern zum großen indoeuropäischen Sprachstamme, die etwas mit Negerblut gemischten Araber gleich den Juden, die sich fast über die ganze Erde verbreiteten, zum semitischen Sprachstamme. Eine eigenartige Stellung in sprachlicher Hinsicht nehmen viele der kleinen Völkerschaften des Kaukasus ein. Sie gehören aber mit den vorhergenannten Völkern zur großen mittelländischen oder kaukasischen Rasse. Die Türken und ihre Verwandten, die Turkmenen in Transkaspien und die Uzbeken, der herrschende Stamm in Westturkestan, bildeten ursprünglich einen Zweig der mongolischen Rasse. Der Sprache nach sind sie (gleich den Ungarn und Finnen) zur ural-altaischen Völkerfamilie zu rechnen. 2. Hoch- oder Zentralasien. a) Das Landschaftsbild. § 66. Das Ausstrahlungsgebiet der gewaltigen Faltenzüge Zentral- Hochiand von asiens ist das etwa 4000 m hoch gelegene und etwa 80000 qkm Pamir. große Steppenhochland von Pamir. Dasselbe wird im S vom Hindukusch und dem Nordwestende des Karakorûm, im 0 vom Mustagata-Gebirge (= Vater des Eisgebirges, früher Kisiljart- G-ebirge gen.), das bis zu fast 8000 m ansteigt, im W vom Ober- laufe des Amú-Darjá und im N von einem Nebenflusse desselben begrenzt. Es senkt sich nach W, wohin die Gewässer in anfangs flachen, zuletzt aber schluchtenförmig eingeschnittenen Tälern zwischen 6000 m hohen Bergrücken fließen. Der Kueniun. An ¿as Hochland von Pamir setzen sich nach 0 drei große Faltensysteme an. Von seiner Südoststrecke zieht sich nach 0 der Kuenluii, der aus mehreren Parallelketten besteht und eine ansehnliche Kammhöhe, aber nur 5—6000 m hohe Gipfel hat. Er kann als das Rückgrat Ostasiens bezeichnet werden, das sich gleich einem Keil zwischen Jangtsekiang und Hoangho schiebt. Nach No zweigt sich von ihm der Altintag ab, dessen östliche Fortsetzung das mächtige Nanschan-Gebirge ist.

4. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 112

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 112 — 2. Asien besitzt gewaltige Tieflands- und Hochlandsflüsse; charakteristisch ist erstens das Auftreten sog. kontinentaler Flüsse, welche nicht ins Meer strömen, sondern entweder im Wüstensande versiegen oder in Landseen münden, zweitens die Form der Zwillings ströme. (Beispiele!) 1. Zentralsten. 1. Die Ränder, a) Der Westrand, vom Jndusdurchbruch bis zum Balkasch-See, mit dem im Hochsommer durch große Viehherden belebten Pamir, dessen uralte Straßen das westl. und östl. Asien verbinden. (Die römische Seidenstraße!) b) Der Südrand, vom Jndusdurchbruch bis zum Durchbruch des Brahmaputra. Denselben bildet der Himalaja (2400 km lang, 220 km breit), welcher in seiner Hauptmasse aus 2 gewaltigen parallelen Ketten besteht, von denen die fübl. die höchsten Gipsel der Erde trägt (Gaurisankar 8 800 m; Kammhöhe 5 500 m). Die Pässe sind äußerst beschwerlich, der niedrigste ist über 3 000 m hoch. Da die niedrigere nördl. Kette nach der 4 000 m hohen Hochebene von Tibet, die höhere südl. Kette nach der Tiefebene des Ganges, und zwar sehr steil abfällt, so erscheint das Gebirge am gewaltigsten von S. her. Die Schneegrenze liegt an der trockenen Nordseite in der Höhe von 5 300 m, auf der wärmeren, aber feuchten Südseite über 300 m tiefer. (Vergl. die Alpen!) c) Der Ostrand, vom Durchbruch des Brahmaputra nach No. bis zum mittleren Amur, mit dem Chingan- Gebirge. ä) Der Nordrand, vom mittleren Amur bis zum Balkasch-See, bestehend aus dem Jablonoi-Gebirge, dem Sajanischen Gebirge und dem gold- und silberreichen Altai. 2. Das von diesen Randgebirgen umschlossene Viereck wird durch den vom Pamir nach O. streichenden Kuenlün (Gipfelhöhe 6 500 m; Kammhöhe 6 000 m) in 2 wesentlich verschiedene Gebiete geteilt, a) Zwischen Kuenlün und Himalaja liegt Tibet, ein sich von W. nach O. allmählich senkendes, an mächtigen Seen reiches Hochland mit einer mittleren Höhe von 4000 m, das höchste Plateau der Erde, durchzogen von mehreren Gebirgsketten, unter welchen der Karakorum (Dapsaug 8 600 m) besonders hervorragt. In Tibet entspringen die Flüsse: Indus, Brahmaputra. Saluön, Mekong, Jang-tse-kiang und Hoang-ho. — b) Zwischen Kuenlün und dem Nordrande liegt ein weites, viel tieferes Gebiet, das Becken eines ehemaligen Binnenmeeres, von den Chinesen Hanhai (das ausgetrocknete Meer) genannt. Im W. wird dasselbe durch das majestätische Thianschan-(Himmels-) Gebirge (Gipfelhöhe 6 500 m) in einen nördl. und fübl. Teil geteilt; der nörbl., zwischen Thianschan und Altai, heißt die Dsungarei, bnrch welche bequeme Pässe in

5. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 189

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 189 — und Turan im Norden bis an die Küste des Großen Ozeans mit Einschluß der chinesischen Tiefebene. Dazu gesellt sich das Insel- reich Japan. Die Verknüpfung mit Vorderasien bewirkt der Hindukusch^, an welchen sich im Norden die Pamir anlehnt. Die Pamirs Welches sind die Randgebirge der Pamir? Nach welcher Richtung öffnet sie sich? Welche Form hat sie? Gib die Hanptrichtnng des Ober- laufes des Amu an! Die Pamir ist eine der bedeutendsten Anschwellungen der Erd- oberfläche und hat bei fast quadratischem Umrisse eine Größe wie das Königreich Portugal. Sie ist kein Plateau mit slach gelagerten Schichten wie Arabien, auch sind nicht, wie in Iran, die Hochtäler zwischen den Gebirgsketten durch Schuttmassen ausgefüllt, sondern sie ist ein gefaltetes Land mit so breiten Mulden, daß diese wirk- lichen Hochebenen gleichen (Sievers, Asien). Sie hat eine mittlere Höhe von 4000 m, während die Gipfel 7000 in und mehr erreichen (Tagarma 7800 m); sie liegen des- halb sämtlich über der Baumgrenze, und die Hochtäler sind Hoch- steppen mit vorzüglichen Futterkräutern, im Sommer von heraus- ziehenden nomadischen Kirgisen bewohnt. Bemerkenswert sind die Hochseen, die mit ihrem blauen Wasser und den sie umgürtenden Eisriesen eine besondere Zierde der Pamir ausmachen. Bei der vorwiegenden Neigung nach Westen kann die ganze Pamir bis aus geringe Teile des Ostens als das Quellgebiet des Amu bezeichnet werden. Den Amu aufwärts führte wahrscheinlich über die nörd- lichen Pässe die „Seidenstraße". An die Pamir schließt sich im Osten die mächtige Bergseste von Hochafien an; ein Gebiet, welches vom 75. bis zum 120. Grade ö. v. Gr. und vom 30. bis 50. Breitenkreise reicht, Vordernsien an Größe nahe kommt und durch den Kuen-lnn, „das Rückgrat Asiens", in einen südlichen — Tibet — und einen nördlichen Teil — das Han-Hai geschieden wird. Vergleiche die Größe Hochasiens mit der von Europas Gib die begrenzenden Randgebirge an! Welches sind die Stufen im west- lichen Teile von Süden nach Norden? Zeichne einen Durchschnitt von Hochasien unter dem 90. Längenkreise mit lofacher Überhöhung! Welche Flüsse entspringen auf der südlichen Stufe a. am Nordabhang des Himalaya, b. in Osttibet? Ordne sie nach den Länderräumen, durch welche sie, und nach den Meeren, in welche sie fließen! Der Kuen-lun, Kwen-lun, Küen-lün^, ist das einzige Gebirge Hochasiens, welches seine Richtung nur wenig ändert und von der Pamir bis zum Großen Ozean sich verfolgen läßt. Im Westen bildet er eine gewaltige Mauer, welche die mittlere Kammhöhe des Himalaya noch übertrifft; jedoch steigt die höchste Erhebung nur bis 6800 m empor. Er wird von dem Karakasch und dem Jarkand- 1 ^iehe S. 161. 2 Buckel, auch Dach der Welt genannt. 3 Zwiebelgebirge, von den vielen wuden, meist blauen Zwiebeln jener Gegenden.

6. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 77

1909 - Trier : Lintz
77 Die wichtigsten Ausfuhrhäfen sind: für Kleinasien Smyrna (220000 (£.), für Syrien Beirut (120000 E.), für Arabien die eng- tische Hafenstadt Aden, für Mesopotamien Basra und für Kankafien Batnm und Baku (120 000 E.). (Suche diese Städte auf der Karte auf und gib ihre Lage genauer an!) Andere wichtige Städte Westasiens sind: in Syrien Damaskus (200000 E.) und Jerusalem (80000 ($.), in Arabien Mekka und Medina, die beiden hl. Städte der Moham- medcmer, in Mesopotamien Bagdad (200000 E.), in Persien Teheran (200000 E.) und Täbris (200000 E.), in Afghanistan Kabul, in Kankasien Tislis (180000 E.) und in Westtnrkestan Taschkent (160000 E.) und Buchara (80000 (£.). 2. Hoch- oder Sentralasien. a) Die Gebirge Westasiens werden mit den noch mächtigeren Ge- birgen Zentralasiens durch das Steppenhochland von Pamir verknüpft. Dieses liegt durchschnittlich 4000 in hoch und wird im 0 von dem fast 8000 m hohen Mnstagata-Gebirge (— Vater des Eisgebirges) überragt. An das Pamir-Plateau setzen sich nach 0 drei große Falten- systeme an. Von seiner Südostecke zieht sich ostwärts der Kuenlun. Er hat eine bedeutende Kammhöhe, aber nur 5—6000 m hohe Gipfel und kann als das eigentliche Rückgrat Ostasiens bezeichnet werden, das sich zwischen die beiden großen Ströme Ostasiens, den Hoangho und Jangtsekiang, schiebt. Etwas südlicher setzt sich an das Pamir-Plateau nach 80 der Himülaya an. Dieses gewaltigste Hochgebirge der Erde, mit dem Mouut Everest (mauut everest, 8840 m), dem höchsten aller Berge, hat eine Länge von 2400 km und bildet einen nach 8 gerichteten Bogen. Eine mächtige Nebenkette, deranti-Himalaya, begleitet ihn. Eine kürzere Nebenkette ist der Karakorüm (— schwarzes Gebirge) mit dem Dap- sang (8600 m), dem zweithöchsten aller Berge. Eine reiche Gipfelbildung zeichnet den Himälaya aus. Mehr als 50 Gipfel ragen höher als 6000, viele höher als 8000 in empor. Kein Paß liegt tiefer als 4800 m, und bei einer Überschreitung des Gebirges sind mehrere, vom Kaschmir bis Jarkaud 11 Pässe zu über- winden. Die Schneegrenze liegt auf der Nordseite in 5000 m Höhe, auf der sehr niederschlagsreichen Südseite 800 m tiefer. Auf der Nordseite des Pamir beginnt als drittes Faltensystem der nach Ono gerichtete Tienschan (— Himmels-Gebirge), der aus vielen Parallelketten besteht und daher doppelt so breit als die Alpen

7. Länderkunde, Anfangsgründe der Allgemeinen Erdkunde - S. 120

1910 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
120 Viii. Asien. der Alpen nicht, die zwischen 150 und 300 km schwankt. Geradliniger streichen die andern Gebirge Hochasiens: Die vielfach nebeneinander gereihten Parallelketten des Tangla-Systems ziehen gen No., der Kuenlun dringt gen O. bis tief nach China hinein als das größte westöstlich verlaufende Gebirge der Erde, in durchschnittlicher Kammhöhe die Mitte haltend zwischen Himalaja und Karakorüm. Dieser ist zwar ein weit kürzeres Gebirge im W.-Winkel Hochasiens zwischen Kuenlun und Himalaja, diesem gleichlaufend, aber er ist durch seine 7300 m hohe Kammlinie der aller- höchste Gebirgsgrat der Erde und gipfelt auch fast so hoch wie der Hima- laja; sogar der Paß, der dem Gebirge den Namen gab, ein Übergang vom nö. Indus- ins sw. Tarimgebiet, steht den höchsten Gipfeln der Erde kaum nach, mit Ausnahme der zentralasiatischen und der höchsten Anden- gipsel. Ähnlich zeichnet sich der Transhimalaja, der den Himalaja auf der tibetanischen Seite begleitet, durch Höhe des Kammes aus, über den sich die Gipfel nicht stark erheben und in den die Pässe nur unbedeutend eingetieft sind. Die Gebirgsketten, die im Sw. aus Tibet hervorquellen und nach S. umbiegend die Hinterindische Halbinsel durchziehen, setzen sich bis in den Malaienarchipel fort, tlatimbecfen.) Ostturkistan und die Mongolei bilden niedrige Vorstufen zu dieser gewaltigen Gebirgswelt Hochasiens; sie stehen miteinander in offenem Zusammenhang; doch jedes stellt für sich ein bis 600 in Seehöhe eingetieftes Flachbecken dar. Nur das ostturkistanifche Becken, auf drei Seiten von hohen Quellgebirgen umringt, dem Kwenlun, Pamir und Tienschan, besitzt einen Strom, den im Salzsumpf Lop-nor endenden Tanm, und wird nach ihm auch Tarimbecken genannt. Seine Haupt- quellader, der Jarkand-Fluß, kommt vom Karakorüm und durchbricht den Kwenlun. Der Tienschan hat kühne Gipfel und ist in den Höhen stark vereist, so daß er wasserreiche Bäche, die tief in die Hochflächen zwischen den Ketten seines Gebirgssystems eingefurcht sind, zu den Steppen seiner Umgebungen hinabsendet. (Mongolei.) Viel niedrigere Umwallungen, vor allem ein nach Nw. ziemlich offenes Tor zum n. Tiefland besitzt das mongolische Becken mit der Dsungarei. Nach So. fällt es in einer Sieilstufe gegen China hinab. Sie erscheint nur von dort her als Gebirge. Eine zweite Stufe des Abfalls «Astasien.) nach O. hin wird von der Meeresküste Chinas bezeichnet, an der die nord- chinesische Ebene und die Flächen der Mandschurei sich zu den seichten ostasiatischen Randmeeren hinabsenken, zum Teil unter Aufwölbung rand- licher Gebirge, z. B. längs der Mandschurei, in Korea und Schantung. Der Absturz zum tiefen Meer des Großen Ozeans erfolgt als dritter Absatz

8. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 132

1904 - Trier : Lintz
132 Asien. liehe Rückgrat Ostasiens bezeichnet werden, das bis tief in China hinein zu verfolgen ist und sich wie einen Keil zwischen dessen zwei große Ströme, den Jangtsekiang und Hoangho, schiebt. Nach No zweigt sich von ihm der Altyntag ab, dessen östliche Fort- setzung das mächtige, aus vielen Ketten bestehende Nanschan- Gebirge ist. Etwas südlicher setzt sich an das Pamirplateau das Falten- system des gewaltigen Himalaya an, als dessen kurzer Nebenzug das Karakorúm (= schwarzes Gebirge) mit dem Dap sang (8 600 m), dem zweithöchsten Berggipfel auf Erden, erscheint. Gleich dem Karakorum hat auch der Himalaya (= Schneesitz) eine südöstliche Richtung, die aber allmählich in eine östliche über- geht. So bildet der fast 2 400 km lange und 2—300 km breite Gebirgszug, der einen mehr als dreimal so großen Raum als die Alpen einnimmt, einen nach S gerichteten Bogen. Die Schnee- grenze liegt auf seiner Nordseite in 5000 m Höhe, auf der sehr niederschlagsreichen Südseite 800 m tiefer. Der Hauptgipfel des Himalaya und der höchste Berg der Erde ist der Gaurisankar (8 840 m). Trotz seiner ungeheuren Höhe und wilden Zerrissenheit ist der Himä- laya, das riesenhafteste aller Gebirge auf Erden, viel jüngeren Ursprungs als viele andere Gebirgszüge; denn er bildet ein Glied, und zwar darf man sagen das Hauptglied der mächtigen, ostwestlichen Erdfalte, die sich während der Tertiärzeit durch ganz Asien und Europa gebildet hat und vom Stillen O/.ean bis zum Atlantischen Ozean reicht. Besonders auf der Südseite, wo sein Riesenwall unvermittelt dem Tieflande entsteigt, bietet er einen großartigen An- blick dar. Wie Kulissen, jede folgende höher emporsteigend als die vordere, bauen sich dort seine zahlreichen Ketten, die sich aus Sandstein, Kalk, Schiefer und Gneis, durchbrochen von Granit, zusammensetzen, hinter- einander auf, bis endlich, ganz in eisgepanzerter Landschaft, die Hauptkette er- scheint. Hinter dieser ragt noch eine zweite Hauptkette auf, und zwischen ihnen durchfließen die nach Indien hinabströmenden Flüsse große L än g s täl e r. Eine reiche Gipfelbildung zeichnet das Himálaya-Gebirge aus. Mehr als 50 Gipfel ragen höher als 6000 m, viele höher als 8000 m empor. Von den letzteren seien außer dem Gaurisankar (oder Mount Everest) noch dpr Kantschindschinga (8580 m) und der weiter westlich gelegene Dhawa- lagi r i (= Weißberg, 8175 m) genannt. Kein Paß der Himálaya-Kette geht tiefer als 4 800 m hinab, und hei einer Überschreitung des ganzen Gebirges sind deren mehrere, von Kaschmir bis Jarkand z. B. 11 Pässe, zu überwinden. Auf der Nordseite des Pamir beginnt als drittes Haupt- faltensystem Zentralasiens der nach Ono gerichtete Tiénschan (= Himmelsgebirge), dessen höchste Gipfel bis über 7000 m em- porsteigen. Er besteht aus zahlreichen Ketten, so daß seine mittlere Breite 370 km oder doppelt so viel wie die der Alpen beträgt. Große Längstäler sind zwischen den Gebirgsketten eingesenkt. Infolgedessen ist der Verkehr von W nach 0 erleichtert, der von S nach N aber erschwert. Trotzdem findet dort', wo der Tiénschan sich an das Pamirplateau angliedert, über den Terek- Da wan-Paß (3730 m) auf beschwerlichen Hochgebirgspfaden ein bedeutender Handelsverkehr mit der alten Handelsstadt Kaschgar statt. Von der Überschreitung des westlichen Tiénschan auf dieser

9. Lesebuch der Erdkunde - S. 622

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
622 Ii. Ientralasien. Bevor wir zum vierten Tafelland Asiens übergehen, erwähnen wir den P a- mir, von dem man bis vor kurzem nur den Namen kannte. Jetzt weiß man, daß der Pamir, welcher die Verbindung des Tien-schan mit dem Himalaja-System darstellt, eine Hochsteppe ist, welche durch aufgesetzte Hochrücken (bis 7000 in) in einzelne unter sich getrennte Plateaus getrennt ist, auf denen sich größere Seen befinden, so der Karakul (4050 m), der einst sowohl mit dem Tarim im O. als mit dem Amudarja im W. Verbindung hatte. Im ganzen stellt der Pamir ein Rechteck von etwa 2500 Q.-M., 140000 qkm, dar, welches als das Quellgebiet des Amu bezeichnet werden kann. Obwohl nur eine öde Hochsteppe, hat dieses „Dach der Welt", wie die Kirgisen sagen, in ganz Zentralasien doch eine große Berühmtheit. Denn seit den ältesten Zeiten gingen Handelsstraßen über dieses Gebiet, insbesondere führte die „Seidenstraße" im 1. Jahr- hundert n. Chr. römische Kanflente bis hieher. Denselben Weg beschritten die Nestorianer, um den Mongolen die ersten Anfänge christlicher Zivilisation zu bringen, ihnen folgten mohammedanische Sendlings. Im südlichen Pamir begegnen wir bereits der nordwestlichen Fortsetzung des Tibetischen Plateaus, dem Dapsang. 2. Tibet. § 519. Den Kern Hochasiens, das höchste Land der Erde mit den riesigsten Gebirgen des Himalaja-Systems finden wir in Tibet, jetzt das einzige für Europäer unzugängliche Land Asiens. Es heißt eigentlich Tnpo, das Land der im sechsten Jahrhundert eingewanderten Tu, auch Bod bei den Jndiern. Zwei Gebirgsketten rahmen es im N. und S. ein, der Küenlün (S. 619) und der Himalaja (s. Indien), welche sich gegen Osten von einander entfernen, so daß seine Breite im Osten bedeutend größer ist als im Westen. Der Ostrand ist noch wenig bekannt, gewöhnlich nimmt man den chinesischen Jün-ling als Grenze an. So erhält man für Tibet eine sich von W. nach O. senkende Fläche von etwa 12/3 Mill. qkm mit einer mittleren Höhe von über 4000 m. Dies ist besonders in der west- lichen Anschwellung des Hochlands der Fall, welchem im Karakornm - (oder Dap- sang) Gebirge noch eine gewaltige Bergmasse aufgelagert ist. Im W. des Karakorum- passes (5654 m), der am direktesten nach Leh am Indus führt und noch für Artillerie gangbar sein soll, steigen die Berge zu einer großartigen Kette auf, die Kammhöhe sinkt hier kaum unter 7000 m herab. Hier erreicht der zweithöchste Berg der Erde, der D a p f a n g, 8619 m. Eine südöstliche Fortsetzung des Karakornm ist das G a n- g r i - Gebirge (bis 7000 in), welches durch den Sanpo vom Himalaja getrennt parallel mit diesem läuft. Das scheidende Thal des S a n p o oder obern Brahmaputra ist tiefer gelegen als das Plateau im N. der Gaugrikette, aber noch immer über 4000 m, daher nur für Nomaden bewohnbar. Erst im Schigatse (3600 m) beginnt der Anbau von Gerste. Den Mittelpunkt dieses weitaus bevölkertsten Teils von Tibet bildet Lhasa (3630 m). Das Innere Tibets ist ein Plateau von 4000—5000 m, also eine Hochebene auf der Höhe des „Eismeers" in den Berner Alpen, aber in der südlichen Lage von Persien; daher steigt die Schneegrenze am Südabhang des Karakornm bis fast 6000 in weit hinauf, um 1000 m höher als auf der Südseite des Himalaja, infolge der größeren Wärmestrahlung auf den nördlichen Hochflächen. Das Klima ist äußerst schroff, 'h Jahr Schnee bei furchtbarer Kälte und rasenden Stürmen; fast schwarzer, klarer, wolkenloser Himmel. Doch noch nicht völlig trocken: schwammige Moose saugen den anstauenden Schnee auf anstatt der Waldungen und

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 169

1904 - Trier : Lintz
Hoch- oder Zentralasien. 169 Das Gebirge besteht aus mehreren parallelen Faltenzügen und hat eine bedeutende Kammhöhe, aber nur 5—6000 m hohe Gipfel. Der Kuenlnn kann als das eigentliche Rückgrat Ostasiens bezeichnet werden, das sich, gleich einem Keil, zwischen den Jangtsekiang und Hoangho schiebt. Nach No zweigt sich von ihm der Altyntag ab, dessen östliche Fortsetzung das Rauschau-Gebirge ist. Etwas südlicher setzt sich an das Pamir-Plateau der gewaltige Hincklaya an, als dessen kurzer Nebenzug der Karakornm (= schwarzes Gebirge) mit dem Dapsaug (8600 m), dem zweithöchsten Berggipfel auf Erden, erscheint. Gleich dem Karakornm hat auch der Himä-laya (— Schneesitz) eine südöstliche Richtung, die aber allmählich in eine östliche übergeht. So bildet der fast 2400 km lange und 2—300 km breite Gebirgszug, der eiueu mehr als dreimal so großen Raum als die Alpen einnimmt, einen nach 8 gerichteten Bogen. Die Schnee- grenze liegt auf seiner Nordseite in 5000 m Höhe, aus der sehr nieder- schlagsreichen Südseite 800 m tiefer. Der Hauptgipfel des Himülaya und der höchste Berg der Erde ist der Gaurisaukar (8840 m). Eine reiche Gipfelbildu u g zeichnet dieses riesenhafteste aller Gebirge aus. Mehr als 50 Gipfel ragen höher als 6000, viele höher als 8900 m empor. Kein Paß liegt tiefer als 4800 m, und bei einer Überschreitung des Gebirges sind mehrere, von Kaschmir bis Jarkand 11 Pässe zu überwinden. Auf der Nordfeite des Pamir beginnt als drittes Faltenfystem der nach Ono gerichtete Tienschan (— Himmels-Gebirge). Er besteht aus vielen Ketten, so daß seine mittlere Breite 370 km oder doppelt so viel wie die der Alpen betrügt. Große Längstäler sind zwischen den Gebirgsketten eingesenkt. (Welcher Verkehr ist demnach erleichtert, welcher erschwert?) Die höchsten Gipfel steigen bis über 7000 m empor. Nördlich vom Tieuschau ragen uoch viele Gebirgszüge, die alle eine vorwiegend östliche Richtung haben, aus. Die wichtigsten unter ihnen sind der Altai (= Gold-Gebirge), das Chaugai- und das Jablonoi-Gebirge (— Apfel-Gebirge). Der höchstgelegene Teil Zentral- oder Hochasiens, das, umklammert von seinen riesigen Randmauern, gleichsam einen Erdteil für sich (von 7 Mill. qkm) bildet, ist das Hochland von Tibet. Dieses wird im 8 vom Himalaya, im N von Kuenlun umgürtet und im Innern noch von zahlreichen andern westöstlich gerichteten, ebenfalls 6000—7000 m hohen Gebirgsketten durchzogeu. Aber der Sockel, auf dem diese Gebirge sitzen, liegt selbst durchschnittlich 4000 m hoch. Am tiefsten liegt das Becken von Tsaidam im No. Der östliche Abschluß von

11. Die fremden Erdteile - S. 49

1903 - Leipzig : Dürr
Zentralasien, das gewaltigste Hochland der Erde. 49 erhebt sich aus dem Hochlande der 7000 m hohe Karakorum, der nur durch das Jndustal vom Himalaya getrennt ist, dessen Pässe sehr hoch liegen und der sehr viele Gletscher aufweist. Die Bewässerung ist gering. Außer Indus und Brahmaputra, die am Fuße des Himalaya hinziehen, kommen im westlichen Teile flache Salzseen vor. Das Klima ist bei der Abge- schlossenheit kontinental. Die Sommer sind trotz der Höhenlage warm, die Winter sehr kalt. Die Niederschläge sind gering. Daher ist ein großer Teil des Bodens mit dürftigem Grase bestanden, ein anderer ohne jede Vegetation. Zahlreiche Herden des Jak, von Antilopen, Eseln, Schafen, Pferden beleben die Gegend. Ackerbau ist nur in den Tälern des Indus und Brahmaputra möglich. Aber Salz, Borax und Halbedelsteine werden gefunden. Die Bevölkerung, 1 aufs qkm, ist nur im Süden dichter Hier liegt die Hauptstadt des chinesischen Tributärstaates, Lhasa, eine kleine Mittelstadt, wo das Oberhaupt der Buddhisten, der Dalai Lama, residiert, zugleich Knotenpunkt der Karawanenstraßen. Die Nordgrenze Tibets bildet der Kwenlün, ein gewaltiger Kettenzug vom Pamirplateau bis nach China hinein; er ist über 6000 m hoch, besteht aus Gneis und löst sich im Osten in mehrere Parallelketten auf, zwischen denen sich mit Schutt ausgefüllte Hochflächen ausbreiten. In einer diefer Hoch- flächen liegt der seichte Steppensee Kuku-uor. Der Südabfall des Ge- birges ist steinig, trocken und daher öde. Nur im westlichen Teile steht es besser. „Durch die Paßscharten des Himalaya und Karakorum dringen noch Luftströme vom südlichen Meere herein, die zwar den größten Teil ihrer Feuchtigkeit au die letzten Gebirge zum Aufbau ihrer imposanten Gletschermassen abgeben müssen, denen aber die hohen, einseitigen Zinnen des Kwenlün immer noch Naß genug für eine Decke ewigen Schnees entziehen können." Im Osten wird Tibet von dem Tanglagebirge mit 7500 ni hohen Schneegipfeln begrenzt. Wo es sich mit dem Kwenlün berührt, liegt ein wichtiges hydrographisches Zentrum. 5. H a u h a i. Nach Norden dacht sich der Kwenlün zum Hanhai, trocknen Meer, ab. Dieses ist bedeutend niedriger und gliedert sich in das westliche Tarimbecken, in die östliche Mongolei, Schamo oder Gobi. Das Tarimbecken ist durchschnittlich 1000 m hoch, mit losem Sande (Wüste) bedeckt. Nur von den hohen Rändern kommen einige Flüsse, die sich zum Tarim (Donaulänge) vereinigen, der dann im Wüstensande versiegt. Das Klima ist trocken; warme Sommer wechseln mit sehr strengen Wintern. Die Niederschläge, die im Sommer fallen, sind gering. Neben reinen Ernst Hupfer, Hilfsbuch der Erdkunde. Iii. 4

12. Teil 2 - S. 10

1910 - Hannover : Helwing
10 Roten M e e ie. Die H.-J. Kleinasien bildet den westlichsten Teil von Asien. 3. Senkrechte Gliederung. Von der Westküste Kleinasiens bis ans Stille Meer zieht sich quer durch Asien eine große Erhebung, bestehend aus Hochebenen und Gebirgsketten. Die größere östliche Hälfte bildet das Hochland von H i n t e r a s i e n , die kleinere westliche das H o ch - land von Borde rasten; beide sind durch den H i n d u k u s ch miteinander verbunden. — Die ö st l i ch e Hochebene (Zentralasien) hat die Gestalt eines Dreiecks, viel steinigen, sandigen, pflanzenlosen Boden und wird von mächtigen Randgebirgen und Stufenländern uingeben. Es liegen im 8 der H i m ül a ja, das höchste Gebirge der Erde, im W und Nw das P a mir-Hochland, der T i e n s ch a n (= Himmelsgebirge), der A l t a i, das s a j a n i s ch e und I a b l o n o i (d. h. Apfelgebirge), im 0 der C h i n g a n llnd das ch i n e s i s ch e A l p e n l a n d , im 80 die Kettengebirge Hinterindiens. — Das H ochland von Vorder- a s i e n umfaßt das Hochland vonr Iran (d. i. Land der Arier), größten- teils eine öde, regenlose Wüste, das a r m e n i s ch e Hochland mit denr A r a r a t (52oo m) und die Hochebene von K l e i n a s i e n. Hieran schließen sich iiu N der Kaukasus, im 8 der L i b a n o n (3000 m) und das Sinai- Gebirge. Arabien und der südl. Teil Vorderindiens sind Hochebenen; letztere heißt Deka n. — Die wichtigsten Tiefländer sind: int 0 das vorzüglich angebaute und dichtbevölkerte chinesische Tiefland, im 8 das sehr fruchtbare indische Tiefland und das Tiefland am Euphrat und Tigris (M e s o p o t a m i e n) und int No das Tiefland von Turan und Westsibirien. — -/3 von Asien ist Hochland, ]/3 ist Tiefland. Das Hochland von Hinterasien zerfällt in das Hochland voir Tibet und das H a n - H a i (d. h. ausgetrocknetes Meer). Tibet, das mächtigste Hochland der Erde (5000 m), liegt zwischen dem Himalaja und dem Kuen - lun - Gebirge. Der Himalajas- Schneeort), vonr Durchbruch des Indus bis zu dem des Brahmaputra, 2400 km lang, besteht aus mehreren Parallelketten, zwischen denen herrliche und fruchtbare Täler (wie das von Kaschmir) liegen. Man zählt in ihm Dutzende von Gipfeln über Meilen- höhe (Gaurisankar, d. h. des Gottes und der Göttin Berg, 8840 m), und die gewaltigen Schneemassen und Gletscher speisen zahlreiche und große Flüsse; nach 8 ist sein Abfall sehr schroff. Der Knön-lun, mit Gipfeln bis 6800 m, beginnt am Pamir-Plateau und zieht, in mehrere Ketten sich spaltend, bis zu den chinesischen Alpen. Im Winkel zwischen dem Knen-lnn und Himalaja, innig mit dem Pamir verwachsen, liegt das Karakorum- Gebirge mit dem zweithöchsten gemessenen Gipfel der Erde, dem Däpsang, 86oo m. — Der westliche Teil des Han-hai, zwischen Kuen-lun, Pamir und dem mächtigen Tien-schan- Gebirge, ist das Becken destarim (Ostturkestan), in der Mitte eine völlige Sand- wüste, an den Gebirgsrändern aber mit fruchtbaren Oasen; der östliche Teil, die Wüste Gobi (bis an das Chingan-Gebirge reichend), mit weiten Kies-, Sand- und Steppen- flächen, hat im W eine große Ausbuchtung, die Dsungarei (zwischen Tien-schan und Altai), von alters her das Ausfalltor der Nomadenvölker Jnnerasiens. Mittlere Höhe des Han-hal etwa 1000 in. — Das Pamir-Plateau, mit dem auch der Tien-schan und der Hindukusch zusammenhängen, ist eine herdenbelebte Hochsteppe, über 4000 in hoch und mit Bergen über 7000 m.

13. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 89

1897 - Leipzig : Engelmann
§ 98. Zentral-Asien. 89 steppe oder Steinwüste. Die Bewohner sind unabhängige Stämme ohne größere staatliche Organisation. Neuerdings haben die Russen mehrere Militärstationen hier angelegt. Ii. Himalaja und Laralrorüm. Der Himalaja (d. h. Heimat des Schnees) bildet die südliche Umwallung Zentral-Asiens. Drei Zonen lassen sich (ähnlich wie bei den Alpen) unterscheiden, eine mittlere aus Glleiß und Granit auf- gebaute, welche die höchsten Gipfel enthält, und zwei Außenzonen, die vorwiegend aus Schiefer und Kalkgesteinen bestehen. Der Himalapa imponiert vor allem durch die ungeheure Mächtigkeit seiner Gipfel- höhen. Die bedeilteildsten liegen in der östlichen Hälfte des Gebirges, ili Nipal. Hier der G a u r i s a n k a r oder Mount E v e r e st, 8840 m, der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga, 8600 in, und der D hau lag ir i, 8200 in. Die mittlere Kammhöhe des Ge- birges dagegen beträgt nur 5500 in. Namentlich im 0. schneiden zahlreiche Pässe tief ein, während im W. der Kamin geschlossener ist. Der Himalapa bildet keine Hanptwasserscheide. Der Indus und sein bedeutendster Nebenfluß, der S a t l a d s ch, entspringen aus kleinen Seeen an seinem Nordabhang und durchbrechen dann seine sänitlicheii Ketten, zum Teil in engen Felsschluchten. Ebenso begleitet der Brahmaputra unter dem Namen Sangpo auf einer Strecke von mehr als 10 Längegraden den Nordabhang des Himalapa, um dann an seinem äußersten Ostende nach 8. durchzubrechen. Die Nordhänge des Gebirges sind infolge der großen Trockenheit im Innern Zentral-Asiens kahl und von Schutthalden bedeckt. Die Südhänge dagegen zeigen reiche Vegetation. Auf tropische Palmenwälder folgen in der Höhe Bambus- dickichte, dann Eichen, Erlen, Weiden und Kiefern, endlich die Region der Alpen- rosen. Oberhalb dieser ausgedehnte Firnfelder, die mächtige Gletscher in die Thäler herabsenden. Zwischen Himalapa und Kuen-lün schiebt sich im Nw. das gewaltige, aus 3 Parallelketten bestehende Karakorüm-Gebirge ein. Es steht dem Himalapa an Gipfelhöhe wenig nach, denn sein höchster Gipfel, der Dapsang, ist 8620 m hoch; in der mittleren Kammhöhe übertrifft es denselben aber noch um fast 1000 in. Die Schneegrenze liegt ebenfalls sehr hoch; der wichtige Karakorüm- Paß, 5700 m, der vom Indus zum Jarkand-Darja führt, ist mehrere Monate im Jahre schneefrei. Im östlichen Himalapa zwei selbständige Staaten, Nipal und Bhutan. Die Bewohner sind den Tibetanern nahe verwandt und wie diese Buddhisten. Sie treiben Viehzucht, Handel und etwas Ackerbau; auch hat der Kupferreichtum des Gebirges zu Metallindustrie Veranlassung gegeben. Beide Staaten sind durch englisches Gebiet voneinander getrennt. Der Staat Kaschmir, der den westlichen Himalapa, das obere Indus-Thal und einen Teil des Karakorum-Gebietes umfaßt, ist englischer Tributärstaat. Die Bewohner, indischer Abstammung, bekennen sich zum ^slam. Sie vermitteln den Handel zwischen Zentral-Asien und Indien. Berühmt sind die in Kaschmir verfertigten Wollstoffe und Shawls. Iii. Das Hochland von Tibet ist mit einer mittleren Höhe von 4000—4500 m das höchste der Erde. Der größte Teil ist abflußloses Gebiet. Die Nordgrenze bildet der Kuen-iün, eins der ödesten und einförmigsten Gebirge der Erde. Ihm fehlt die Feuchtigkeit und die

14. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 174

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
174 Ii. Außereuropäische (Erbteile. & &■ ... nr» H Lq Tertiärmeeres vom Festland her einge- schwemmtm Sedimente, d. h. Sand- und Schlammabsätze, zu Stein erhärtet und in Gebirgsfalten bis über Mont- blanc - Höhe aufgerichtet wurden. Sie setzen jetzt die nach Vorderindien gerich- teten äußeren Ketten des Gebirgsgürtels zusammen, der Tibet im S. gegen In- dien begrenzt. So bildet nun der Himalaja mit breitem System gleich- Mrichteter Gebirgsfalten einen gewal- tigen, nach No. offenen Bogen. Nur hier erreichen auf Erden Dutzende von Gipfeln Höhen über 7 km, der Mount © Everest [inaunt eroereft}. 8800 m; die t? Z. mittlere Kammhöhe überragt die Höhe & des anstoßenden tibetanischen Hochlandes ~ (4—5000 m) nicht beträchtlich; das 5 gletscherbedeckte Gebirge offenbart daher seine ganze Großartigkeit nur nach der ^ Seite des vorderindischen Tieflandes hin. J|. Geradliniger streichen die anderen Ge- S birge Hochasiens: Die vielfach neben- op einander gereihten Parallelketten des p; Tanala-Systems gen No., der b, Kuenlun [tiufnfün] gegen O. bis tief ^ nach China hinein als das größte tuest- 1 östlich verlaufende Gebirge der Erde, in K durchschnittlicher Kammhöhe die Mitte haltend zwischen Himalaja und Kara- «3 korum [Tavaforüm]. Der Karakornm ist zwar ein weit kürzeres Gebirge im W.-Winkel Hochasiens zwischen Kuenlun und Himalaja, diesem gleichlaufend; aber er ist durch seine J7300 m hohe^ Kamm- linie der allerhöchste Gebirgsgrat der Erde und gipfelt auch fast so hoch wie der Himalaja; sogar der Paß, der dem Gebirge den Namen gab, ein Übergang 10 km

15. Lehrbuch der Erdkunde - S. 107

1906 - Trier : Lintz
Hoch- oder Zentralasien. 107 Batum und Baku (120^00 E.). (Suche diese Städte auf der Karte auf und gib ihre Lage genauer an!) Andere wichtige Städte Westasiens sind: in Syrien Damaskus (200000 E.) und Jerusalem (80000 E.), in Arabien Mekka und Med in a, die beiden hl. Städte der Moham- medaner, in Mesopotamien Bagdad (200000 E.), in Persien Teheran (200 000 E.) und Tabris (200000 ©.), in Afghanistan Kabul, in Kankasien Tiflis (180 000 E.) und in Westtnrkestan Taschkent (160000 E.) und Buchara (80000 E.). 2. Koch- oder Ientralafien. Die Gebirge Westasiens werden mit den noch mächtigeren Gebirgen § 146. Zentralasiens durch das Steppenhochland von Pamir verknüpft. Dieses liegt durchschnittlich 4000 in hoch und wird im 0 von dem fast 8000 m hohen Mnstagata-Gebirge (— Vater des Eisgebirges) überragt. An das Pamir-Plateau setzen sich nach 0 drei große Falten- systeme an. Von seiner Südostecke zieht sich ostwärts der Kuenlun. Er hat eine bedeutende Kammhöhe, aber nur 5—6000 m hohe Gipfel und kann als das eigentliche Rückgrat Ostasiens bezeichnet werden, das sich zwischen die beiden großen Ströme Ostasiens, den Hoangho und Jangtsekiang, schiebt. Etwas südlicher setzt sich an das Pamir-Plateau nach 80 der Himülaya an. Dieses gewaltigste Hochgebirge der Erde, mit dem Gaurisankar (8840 m), dem höchsten aller Berge, hat eine Länge von 2400 km und bildet einen nach 8 gerichteten Bogen. Ein kurzer Neben- zng ist der Karakornm (= schwarzes Gebirge) mit dem Dapsang (8600 in), dem zweithöchsten aller Berge. Eine reiche Gipfelbildung zeichnet den Him^laya aus. Mehr als 50 Gipfel ragen höher als 6000, viele hoher als 8000 m empor. Kein Paß liegt tiefer als 4800 m, und bei einer Überschreitung des Gebirges sind mehrere, vom Kaschmir bis Jarkand 11 Pässe zu überwinden. Die Schneegrenze liegt auf der Nordseite in 5000 in Höhe, auf der sehr niederschlagsreichen Südseite 800 in tiefer. Ans der Nordseite des Pamir beginnt als drittes Faltensystem der nach Ono gerichtete Twnschan (— Himmels-Gebirge), der aus vielen Parallelketteu besteht und daher doppelt so breit als die Alpen ist (wie lang etwa?). Die höchsten Gipfel steigen bis über 7000 in empor. Bedeutend niedriger sind die noch nördlich vom Tienschan ge- egenen Gebirge, wie der Altai (= Gold-Gebirge), das Changai- und das Jablouoi-Gebirge (— Apfel-Gebirge). (Welche Richtuug haben diese Gebirge?) Von den genannten riesigen Randmauern eingefaßt, bildet Zentral- oder Hochasien gleichfam einen Erdteil auf dem Erdteile Asien. Am

16. Lehrbuch der Erdkunde - S. 117

1910 - Trier : Lintz
Asien. 117 Etwas südlicher setzt sich an das Pamir-Plateau der gewal- Hkarakorûm.d tige Himálaya (= Schneesitz) an, zu dem der Transhiniálaya eine nördliche Parallelkette und das Karakorûm (= schwarzes Gebirge) eine kurze Nebenkette bildet. Der Himálaya ist das höchste und mächtigste Gebirge der Erde. Er hat eine südöstliche Richtung, die aber allmählich in eine östliche übergeht. So bildet der fast 2400 km lange und 2—300 km breite Gebirgszug, der einen mehr als dreimal so großen Raum als die Alpen einnimmt, einen nach S gerichteten Bogen. Die Schneegrenze liegt auf seiner Nord- seite in 5000 m Höhe, auf der sehr niederschlagsreichen Südseite 800 m tiefer. Der Hauptgipfel des Himálaya und der höchste Berg der Erde ist der Mount Everest (maunt éverest, 8840 m), der Hauptgipfel des Karakorum und der zweithöchste der Erde, der Daps an g (8600 m). Eine reiche Gipfelbildung zeichnet das riesenhafteste aller Gebirge aus. Mehr als 50 Gipfel ragen höher als 6000, viele höber als 8000 m empor. Kein Paß liegt tiefer als 4800 m und bei einer Überschreitung des Gebirges sind mehrere, von Kaschmir bis Jarkand 11 Pässe zu überwinden. Auf der Nordseite des Pamir begiunt als drittes Falten- nasncdhearne system der nach Ono gerichtete Tiénsckan (= Himmels-Gebirge). Gebirgsketten. Er besteht aus vielen Ketten, so daß seine mittlere Breite 370 km oder doppelt so viel als die der Alpen beträgt, Große Längs- täler scheiden die Gebirgstäler. (Welcher Verkehr ist dadurch erleichtert? welcher erschwert?) Die höchsten Gipfel steigen bis über 7000 m empor. Nördlich von Tienschan ragen noch viele Gebirgszüge, die alle eine vorwiegend östliche Richtung haben, auf. Die wichtigsten unter ihnen sind der Altai (= Gold-Gebirge), das Changai- und das Jablonoi-Gebirge (= Apfelgebirge). Der höchste Teil Zentral- oder Hochasiens, das mit seinen Hocy£net von riesigen Randmauern gleichsam einen Erdteil für sich (von 7 Milli- onen qkm) bildet, ist das Hochland von Tibet. Dieses wird im S vom Himálaya, im N vom Kuenlun umgürtet und im Innern noch von zahlreichen, ebenfalls 6—7000 m hohen Gebirgsketten durchzogen. Aber der Sockel, auf dem diese sitzen, liegt selbst durchschnittlich 4000 m hoch. Am tiefsten liegt das Becken von Tsaidam. Den östlichen Abschluß Tibets bilden mächtige Faltengebirge, die im Innern des Hochlandes ihre Wurzel haben, aber später nach So in Hinterindien hinein umbiegen. Nördlich vom Hochland von Tibet, zwischen dem Kuenlun Tarimbecken. im S, dem Mustagata (Kisiljart) im W und dem Tiénschan im N, liegt das Tarimbecken oder Osttnrkestan. Es liegt durch- schnittlich nur 1000 m hoch. Seine tiefste Stelle ist der mehr und mehr durch Verdunstung verschwindende Lobnôr (810 m). Nach No setzt sich an das Tarimbecken das durchschnittlich 1200 m hoch gelegene Hochland der Mongolei an, deren süd- lichsten und niedrigsten Teil die Gobi (= Wüste) bildet. Im Nw wird die Mongolei vom Altai, Changai-Gebirge, Jablonoi-Gebirge

17. Weltkunde - S. 56

1896 - Hannover : Helwing
56 B. Senkrechte Gliederung. Von der Westküste Kleinasiens bis ans Stille Meer zieht sich quer durch Asien eine große Er- hebung, bestehend aus Hochebenen und Gebirgsketten. Die größere östliche Hälfte bildet das Hochland von Hinterasien, die kleinere westliche das Hochland von Vorderasien; beide sind durch den Hindu kusch miteinander verbunden. — 1. Die östliche Hochebene (Centralasien) hat die Gestalt eines Dreiecks, viel steinigen, sandigen, pflanzenlosen Boden und wird von mächtigen Randgebirgen und Stufenländern umgeben (Himalaja im S., höchstes Gebirge der Erde, sgaurisankar. d. h. des Gottes und der Göttin Berg, 8840 mj, chinesisches Alpenland im O., das Iablonoi jd. h. Apfel) - Gebirge, Altai, Tien-schan j— Himmels- gebirgej und die Hochebene Pamir im N. und W.). — 2. Das Hochland von Vorderasien umfaßt die Hochebene von Iran, größtenteils eine öde, regenlose Wüste, das armenische Hochland mit dem Ararat (5200 m) und die Hochebene von Kleinasien. Hieran schließen sich im N. der Kaukasus, im S. der Liban on (3000 m) und das Sinai-Gebirge. Ara- bien und der südliche Teil Vorderindiens sind Hochebenen; letztere heißt Dekan. — 3. Die wichtigsten Tiefländer sind: a) im O. das vorzüglich angebaute und dicht bevölkerte chinesische Tief. land, b) im S. das sehr fruchtbare indische Tiefland und das Tiefland am Euphrat und Tigris (Mesop ot amien) und o) im N.-O. das Tiefland von Turan und Westsibirien. — 2/3 oon Asien ist Hochland, 1/3 ist Tiefland. C. Bewässerung. Die Hauptflüsse Asiens sind im N.: der Ob mit Irtisch, der Jenissei, die Lena, die Kolyma; im O.: der Amur, der Hoang-ho (Gelber Fluß), der Jang-tse-kiäng (Blauer Fluß); im S.: der Mekong, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus, der Euphrat und Tigris; in Binnenseeen fließen: der Jordan, der Amu, der Syr, der Tarim. — Die wichtigsten Seeen sind: das Kaspische Meer (440 000 qkm, sein Spiegel liegt 26 m unter dem des Schwarzen Meers), der Aräl-See, der Baikal-See. Das Hochland von Hinterasien zerfällt in das Hochland von Tibet und das Han-hai (d. h. ausgetrocknetes Meer). Tibet, das mächtigste Hochland der Erde, im Mittel über 4000 rn hoch, liegt zwischen dem Himalaja und dem Kwen-lu n-Gebirge. Der Himalaja (—Schneeort), vom Durchbruch des Indus bis zu dem des Brahmaputra 2400 km lang, besteht aus mehreren Parallelketten, zwischen denen herrliche und fruchtbare Thäler (wie das von Kaschmir) liegen. Man zählt in ihm Dutzende von Gipfeln über Meilenhöhe (Kantschindschinga 8600 m), und die gewaltigen Schnecmassen und Gletscher speisen zahlreiche und große Flüsse; nach S. ist sein Abfall sehr schroff. Der Kwen-lun, mit Gipfeln bis 6800 m, beginnt am Pamir-Plateau und zieht, in mehreren Ketten sich spaltend, bis zu den chinesischen Alpen. Iw Winkel zwischen den Kwen-lun und Himalaja, innig mit dem Pamir verwachsen, liegt das Karakorum-Gebirge mit dem zweithöchsten gemessenen Gipfel der Erde, dem Dapsang, 8600 m. — Der westliche Teil des Han-hai, zwischen Kwen-lun, Pamir und dem mächtigen Tiön-schan-Gebirge, ist das Becken des Tarim (Ostturkestan, kleine Bucharei), in der Mitte eine völlige Sandwüste, an den Gebirgsrändern aber mit fruchtbaren Oasen; der östliche Teil, die Wüste Gobi

18. Weltkunde - S. 56

1886 - Hannover : Helwing
heißt Dekan. — 3. Die wichtigsten Tiefländer sind: a) im 9. das vorzüglich angebaute und dicht bevölkerte chinesische Tief- land; b) im S. das sehr fruchtbare indische Tiefland und das Tiefland am Euphrat und Tigris (Mesopotamien) und e) im N.-O. das Tiefland von Turan und Westsibirien. — 2/3 von Asien ist Hochland, 1/s Tiefland. C. Bewässerung. Die Hauptflüfse Asiens sind im N.: der Ob mit Zrtisch, der Jenissk, die Lena, die Kolpma; im O.: der Amur, der Hoang-ho (gelber Fluß), der Jang-tse-kiang (blauer Fluß); im S.: der Mekong, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus, der Euphrat und Tigris; in Binnenseeen fließen: der Jordan, der Amur, der Spr, der Tarim. — Die wichtigsten Seeen sind: das kaspische Meer (440000 qkm, sein Spiegel liegt 26 m unter dem des schwarzen Meers), der Aral-See, der Baikal-See. Das Hochland von Hinterasien zerfällt in das Hochland von Tibet und das Han-hai (d. h. ausgetrocknetes Meer). Tibet, das mächtigste Hochland der Erde, im Mittel über 4000 m hoch, liegt zwischen dem Himalaja und dein K w e n - l u n - Gebirge. Der Himalaja (— Schnee- ort), vom Durchbruch des Indus bis zu dem des Brahmaputra 2400 Irin lang, besteht aus mehreren Parallelketten, zwischen denen herrliche und fruchtbare Thäler (wie das von Kaschmir) liegen. Man zählt in ihm Dutzende von Gipfeln über Meilenhöhe (Kantschindschinga 8600 m), und die gewaltigen Schneemassen und Gletscher speisen zahlreiche und große Flüsse; nach S. ist sein Abfall sehr schroff. Der Kwen-lun, mit Gipfeln bis 6800 m, beginnt am Pamir-Plateau und zieht, in mehreren Ketten sich spaltend, bis zu den chinesischen Alpen. Im Winkel zwischen Kwen-lun und Himalaja, innig mit dem Pamir verwachsen, liegt das Karakorüm- Gebirge mit dem Dapsang, 8600 ui. — Der westliche Teil des Han-hai, zwischen Kwen-lun, Pamir und dem mächtigen Tiön-schan-Gebirge, ist das Becken des Tarim (Ostturkestan, kleine Bucharei), in der Mitte eine völlige Sandwüste, au den Gebirgsrändern aber mit fruchtbaren Oasen; der östliche Teil, die Wüste Gobi (bis an das Chingan-Gebirge reichend), mit weiten Kies-, Sand- und Steppenflächen, hat im W. eine große Aus- buchtung, die Dsungarei (zwischen Tiön-schan und Altai); Hunnen und Mongolen drangen durch dies Völkerthor nach Westasien und Europa vor. Mittlere Höhe des Han-hai etwa 1000 in. — Das Pamir-Plateau (Dach der Welt), mit dem auch der Tiön-schan und der Hindukusch zu- sammenhängen, ist eine herdenbelebte Hochsteppe über 4000 m hoch und mit Bergen über 7000 m. 1. Welche gerade Linien begrenzen den Stamm Asiens? Der Stamm — 33 Mill. qkm; wie verhalten sich die Glieder dazu? Vergleiche Europa! (§ 15). — 2. Von welchen Ozeanen wird Asien bespült, von welchen nicht? — 3. Nenne alle Halbinseln, Inseln und Meeresglieder bei Asien! Vergl. die südasiatischen mit den 3 südeuropäischen Halbinseln! — 4. Gieb an, wo Asien den andern 4 Erdteilen nahe tritt! — 5. Nenne in Europa die Fortsetzung des großen asiatischen Gebirgswalles! — 6. Vergl. die Alpen mit dem Himalaja! — 7. Gieb nach der Karte Quelle, Richtung und Mündung der Flüsse an! — 8. Such die Doppel- und Zwillings- ströme Asiens auf! § 43 b. Klima, Produkte, Bevölkerung. 1. In der gemäßigten Zone Asiens herrscht ein echt kontinentales Klima;

19. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 21

1872 - Berlin : Weidmann
Grundziige der mathematischen und physischen Geographie. 21 P u y (spr. Püi). Berge, welche auf dem Scheitel eine Fläche tra- gen, heißen Tafelberge. — Die Linie, in welcher die beiderseiti- gen Abhänge zusammentreffen, nennt man den Kamm; wenn er scharf ist, den Grat. So wie die Gipfel meist die höchsten Theile des Kammes sind, so sind die tiefsten Einschnitte in demselben die Pässe oder Thore. Ein breiter und flachge- rnndeter Kamm heißt ein Rücken. Geringere vereinzelte Erhebungen nennt man Hügel, be- deutendere dagegen heißen Berge; zahlreiche Hügel, welche nicht fern von einander liegen, bilden eine Hügelgrupp e oder ein Hügelland, zu welchem gewöhnlich eine wellenförmige Ebene den Uebergang von der vollkommenen Ebene her macht. Aehnlich gebraucht man die Ausdrücke Berggrnppe und B erg land. Z 35. Zusammenhängende bedeutende Erhebungen von gleichmäßiger Höhe und aus festem Gestein gebildet, nennt man Gebirge. Erscheinen sie wie in einer Reihe geordnet, so heißen sie K e t t e n g e b i r g e; sind sie mehr gerundet zusammen- geordnet, so nennt man sie Massengebirge. Die Ketten- gebirge haben selbst zuweilen an einer ihrer Stellen eine be- dentendere Höhe und bilden eine großartige Masse, und solche Anschwellungen heißen dann G e b i r g s k n o t e n oder G e b i r g s - stocke; diese sind gewöhnlich durch die höchsten Gipfel bezeichnet und liegen oft an solchen Stellen, wo die Gebirgskette ihre Richtung ändert oder wo eine Hauptkette sich in mehrere Ketten theilt. — Ein Kettengebirge, welches an einer Seite einer Hochebene hinzieht, wo dann gewöhnlich der Fuß des Gebirges auf der einen Stelle höher gelegen ist, als auf der anderen, heißt ein Randgebirge; und wenn deren mehrere von abneh- mender Höhe parallel nebeneinander hinziehen, so bezeichnet man sie insgesammt mit dem Namen eines Terrassen-Abfalles. § 36. Die durchschnittliche Erhebung des Kammes nennt man die mittlere Kammhöhe eines Gebirges. Nach der- selben unterscheidet man Mittelgebirge als solche, welche eine mittlere Kammhöhe von 2000 bis 4000 Fuß und Gipfel von 5000 bis 7000 Fuß Höhe haben; Vorberge und Hügel- landschaften machen fast überall den Uebergang zu ihnen aus der Tiefebene. Hoch- oder Alpengebirge aber heißen solche, deren mittlere Kammhöhe 4000 bis 9000 Fuß beträgt, und deren Gipfel 8000 oder ^000 Fuß übersteigt, die in der ge-

20. Handbuch der Geographie - S. 447

1914 - Breslau : Hirt
Jnner-Hochasien: Übersicht. 447 Teil schon bei 6000 m Höhe anheben. In seinem Karagaidasch, d. i. Steinerner Wald, benannten Teile eine merkwürdige Menge von zerschnittenen Kämmen, Zacken, Zinnen, Pfeilern, die durch die ausnagende Tätigkeit der Gletscher zerrissen worden sind. Am Südfuße der himmelhohen Kette die durch ihre Tiefe von —130m überraschende Senke des Bodschaite-Sees bei Turfala. 2. Ter wohl ebenso hohe, aber noch längere Kuenlun bildet mit seinen ö. Fortsetzungen, dem Altyntag und dem mehrere Ketten zu einem Namen sammelnden Nanschan, die Achse Asiens und entsendet mehrere Verzweigungen nach Tibet, das sich s. von ihm ausdehnt. Noch weiter nach O. folgt in China der Tsinlingschan, der die Gebiete des Gelben und des Blauen Stromes trennt. 3. Die s. ist die Mustagh-Kette (oder der Karakorum, Karakoräm), dicht an den Hima- laja gedrängt und ganz dessen Faltensystem angegliedert, mit dem K 2 oder Godwin Austen?, dem zweithöchsten gemessenen Gipfel der Erde (früher Dapsang genannt), 8610 m. Zwar kommt die durchschnittliche Gipfelhöhe der des Himalaja nicht ganz gleich, trotzdem sind die meisten Pässe höher als 5500 m, der Kamm mißt sogar 7300 m. Im W. scharen sich diese Ketten zusammen zu einem eigenartigen Hochlande. Es erhebt sich hier mit nackten Gebirgen und dazwischenliegenden breiten Hochebenen das hufeisenförmige Pamir-Hochland oder auch „das Dach der Welt" mit 4000—5000 m im Mittel so hoch, daß dort weder Getreide noch Bäume gedeihen und nur im Süden und in den Tälern Gras wächst und hier auch dauerndes Bewohnen möglich ist. An die S.w.-Ecke dieses Hochlandes schließt sich jenseits des Baroghil-Passes (3800 m) in Afghanistan und wahrscheinlich in der Achse des Kuenlun der Hinduküsch da, wo der Riesenleib des Asiatischen Hochlandes gerade vor der Mitte halsartig eingeschnürt ist. Das Pamir ist der Brennpunkt, von dem die mächtigen Gebirgszüge und die großen Flüsse Jnner- asiens auslaufen. Die Landschaft erscheint wie ein ungeheurer Haufen von Kies und Steinen, der sich nach W. abdacht. Wie in allen Ländern, die so weit in den Himmelsraum gehoben sind, setzt auch hier die Temperatur sprunghaft um. So konnten im August, dem kurzen Sommermonat, nahe vor Sonnenuntergang + 24, wenige Stunden nachher —10° beobachtet werden. — Der weitaus größere w. Teil gehört den Russen, die Ostkette den Chinesen, im S. reichen Afghanistan und Britisch-Jndien an seine Höhen, und auf einer Strecke im S.o. berühren sich die russische und die britische Grenze auf 200 km; hierhin führt die britische Militärstraße von Kaschmir. Die Pässe des Hochlandes sind aber für kriegerische Unternehmungen nicht zu benutzen. Der n.w. Ausläufer des n. Pamir ist die Peters des Großen-Kette, 200üm lang, bis 7600m hoch; mauerartig steile Felswände, gekrönt mit Schnee- feldern, in den Schluchten blaue Gletscher. In der ö. Randkette der Mustagh-ata, d.i. Vater der Eisberge (7860m), den Hedin viermal vergebens zu ersteigen versucht hat. Der Große Kara-kul, d. i. Schwarzer See, auf der Hochebene, 3780 m hoch, schwindet reißend und bietet in dem rauhen, zernagten Trümmerfelde, das fast jedes organischen Lebens entbehrt, das Bild einer absterbenden Natur. Diese Schneeketten samt den Randgebirgen gliedern den w. Teil Hochasiens in drei Teile, die in Stufen ansteigen: die Dsungarei, Ost-Turkestan und Tibet, dazu tritt als n.ö. Flügel Hochasiens die Mongolei. Von den Chinesen wird das große, von Sedimenten und Sanden bedeckte Gebiet n. vom Kuenlun als Han-hai, d.i. Trockenes Meer, zusammengefaßt, und in der Tat ergeben die tertiären Ablagerungen eine ehemalige Wasserbedeckung, vermutlich mit Süßwasserseen. Die Grenze des Han-Hai wird verschieden aufgefaßt und gewöhnlich das Tarim- Becken, also Ost-Turkestan, davon ausgeschieden. — Jnner-Hochasien gehört bis auf den Pamir und die Abdachungen der Randgebirge nach außen zu China, aber in der Mongolei und in Tibet ist diese Zugehörigkeit so zweifelhaft geworden, daß die neue Republik gleich zwei große Flügellandschaften tatsächlich zu verlieren scheint. 1 Durch die drei preußischen Turfan-Expeditionen, 1902—1906, ist aus der zerstörten Stadt Chotscho, deren mächtige, bis 20 m hohe Mauern noch erhalten sind, ein überaus inhaltreicher Fund von Schriften und Bildwerken heimgebracht worden. Sie ergeben, daß hier, in der Scythia ulterior des Ptolemäus, ein Volk mit roten Haaren und blauen Augen gehaust hat, dessen Sprache dem Gräko-Jtalischen ebenso nahegestanden hat wie dem Germanischen. Die Fundschätze sind im Museum für Völkerkunde zu Berlin ausgestellt. 2 Benannt nach dem erfolgreichen englischen Reisenden, 1860—1861.