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1. Aus allen Zonen - S. 296

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
296 Afrika. Ii. Saharagebiet. ist heute von einer 10—12 Meter dicken Schicht fruchtbaren Schlammes be- deckt, einer feintonigen, etwas kalkhaltigen Masse, die zu 49 Prozent aus organischen Stoffen besteht, getrocknet sehr hart wird und schon von jeher zur Ziegelbereitung benutzt wurde. Nachdem der Nil Nubien verlassen hat, durchbricht er bei Afsnan einen vom Roten Meere her vordringenden Granitquerriegel, dessen Gestein- trümmer den „Ersten Katarakt" bilden, und beginnt seinen Unterlauf, der 60 Kilometer abwärts noch einmal durch eine Sandsteinschlucht von 200 Meter Breite eingeengt wird. Größtenteils fließt der Strom von hier ab am Fuße des meist steil aufsteigenden Ostrandes hin, während ihn links ein breiterer, flacher Uferstreifen begleitet. Von entscheidendem Einfluß auf fast alle Verhältnisse des Landes ist das jährliche Anschwellen des Stromes, das durch die tropischen Regengüsse im Gebiet der großen zentralasrikani- schen Seen und des abessinischenberg- landes bedingt wird, bei Assuan Ende Juni, bei Kairo Ansaug Juli beginnt und in der ersten Hälfte des Oktobers seinen höchsten Stand er- reicht. T?ie darauf- folgende Abnahme ist im allgemeinen eine langsame, so daß der Fluß erst int April, Mai und in den ersten Tagen des Juni aus den niedrigsten Stand sinkt. Der Unterschied zwischen höchstem und tiefstem Wasserstand beträgt bei Assuan 15, bei Theben 81/2, bei Kairo 7y2 Meter, und ein Zurückbleiben hinter der heute uormaleu Überschwemmung von acht Metern auch nur um einen Meter hat in Oberägypten bereits Dürre und Hungersnot im Gefolge, während andrerseits schon 50cm mehr furchtbare Verwüstungen im Delta anrichten können. So ist der Nilmesser wirklich die Nationaluhr Ägyptens, und seine Angaben werden noch heute, wie im Altertum, mitspanuung verfolgt.— Um zu verhüten, daß sich das Hochwasser des Nils mit seinem besruch- teuden Inhalt zu schnell in das Meer ergieße, wurde das ganze kulturfähige Land seit Urzeiten durch Dämme, die während der Überschwemmung auch als Verkehrswege dienen, in ungeheure Becken eingeteilt, in die das kostbare Naß durch Kanäle unter Obhut besonderer Ingenieure eingeführt und so lange — gewöhnlich 60 Tage —- aus einer gewissen Höhe gehalten wird, bis die gehörige Menge Nilschlamm abgesetzt ist. Unterbleibt die Bewässerung

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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 76

1910 - Trier : Lintz
76 Die Außereuropäischen Erdteile Kalk- und Sandsteine an, aus denen die bis 350 m hohen Talwände meist bestehen. An mehreren Stellen hatte er härtere Felsbänke, meist von kristallinischem Gestein, zu durchbrechen, über die er in wildem Wirbel dahinschießt. Von Omdurman an zählt man 6 große Katarakte oder Stromschnellen. Während in Nubien und weiter südlich die Wüste mit ihrer ganzen öde unmittelbar an den Nil herantritt, zieht sich das Niltal in Ägypten als ein grünes Land zwischen den steil abfallenden Wüstenrändern hin. Unterhalb Kairo beginnt das Ni Idei ta. das der Strom in zwei Haupt- und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. b) Das Kulturbild. § 48. Von den Nilländern sind nur zwei der Sitz einer höhern Kultur geworden, Ägypten und Abessinien (s. Ostafrika). Ddessniifen Ägypten, das Land der Pyramiden, verdankt seine Kultur Ursache, dem Nil, dem hl. Strom der alten Ägypter. Ohne die regelmäßigen Überschwemmungen des Stromes wäre das Land Wüste, die mit plötzlichem Übergange da beginnt, wo der Boden vom Nilwasser nicht mehr erreicht wird. Das Steigen des Nils wird daher all- jährlich freudig begrüßt und sein Verlauf ängstlich verfolgt. Es wird hervorgerufen durch die starken Tropen regen, die im obern Nilgebiete niedergehen. Da diese mit dem Zenithstande der Sonne wandern, setzen sie unter dem Äquator gegen Ende März ein. Etwa drei Monate dauert es, bis die Wassermassen den fast 6000 km langen Weg bis zum Meere zurückgelegt haben. Gewöhnlich am 20. Juni wird in Kairo das erste Steigen des Stromes bemerkt. Da die Tropenregen in derselben Richtung, wie der Nil fließt, wan- dern, verstärkt sich die Hochflut immer mehr. Besonders stark macht sich der Zufluß der abessinischen Gewässer geltend. Ihre schlammigen Fluten wälzen sie gerade dann heran, wenn ein hoher Wasserstand bereits erreicht ist. Bis Oktober hält das Steigen an, Anfang Juni hat der Strom wieder seinen tiefsten Stand erreicht. desbande"2 Sobald der Nil eine bestimmte Höhe erreicht hat, werden die Schleusen geöffnet, und das schlammige Wasser wird mit Hülfe von Kanälen und Schöpfvorrichtungen über das ganze Land ge- leitet. So bildet es einen See, aus dem nur die auf niedrigen Hügeln erbauten Dörfer mit ihren Dattelpalmen herausragen. Damit die Überflutung: des Landes in dem nötigen Umfadge stattfinden kann, muß der Pegel unweit Kairo eine Höhe von 8,5 m anzeigen. Um sie zu sichern, schufen schon die alten Ägypter großartige Anlagen. Von den Bauten der neuern Zeit zeichnen sich nament- lich zwei durch ihre Großartigkeit aus, der 1890 fertig gestellte Riesendamm nebst Schleuse an der Gabelung des Nil- stromes, der die Bewässerung des Nildeltas regelt, und der große Nildamm bei Assuan, der den Anbau Oberägyptens fördern sollte und 1902 fertig geworden ist.

2. Bd. 2 - S. 407

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
347. Der Nil. 407 den Riesenwarten seiner Pyramiden (f. Nr. 350), bis endlich bei der Sara- cenenstadt Kairo (s. Nr. 349) der 900 Meter breite Nil in sein letztes Stadium tritt. Und jetzt verwandelt sich das Flußbild in ein Meeresbild. Denn hier, wo die beiden begleitenden Bergzüge plötzlich zurückweichen oder abbrechen, spaltet sich eben so plötzlich der Nil. Zwei Hauptarme, den von Rosette und den von Damiette, entsendend, umfaßt der Strom die viel gepriesene Niederung, welche von ihrer Dreieckgestalt den Namen Delta erhalten hat. Die allmähliche Erhebung des Delta aus dem Meere beruht auf den jährlichen Ueberschwemmungen des Nils, welche dem „werkthätigen" Strome {noxu^iog inymixos nach Herodot) seine landbildende und land- gestaltende Kraft verleihen. Zwar wiederholt sich diese Erscheinung auch bei anderen Gewässern, aber bei keinem tritt sie mit solcher Regelmäßigkeit auf, noch läßt sie sich so genau und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der Nil von den mächtigen Gewittern angeschwellt wird, welche zur Zeit der tropischen Regen ihre Wassermassen auf das Hochland von Sudan und Abefsinien herabstürzen. Unter dem Aequator bereits mit dem Ende des März beginnend, tritt die Überschwemmung je tiefer hinab, um so später, ein, und in der regenlosen Zone des Unterlaufs verräth erst gegen Ende Juni's der steigende Strom den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte August's der Fluß in Aegypten seine Ufer überschreitet und allmählich das ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des October in seine Grenzen zurückzukehren und eben so gleichmäßig als er gewachsen, zur niedrigsten Ebbe herabzusinken. Das höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta heute noch, wie in den Tagen Herodot's und Plutarch's, 5 Meter (7 Meter Wasserhöhe), und die Wasser- menge, welche der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer als zuvor. Zuweilen bleibt derselbe auch wohl unter jenem Maße zurück. Dann aber trifft Hungersnoth oder doch Mangel die Bevölkerung, welche eben den Ueberschwemmungen allein ihre reichen Ernten verdankt. Der Aegypter betrachtet daher diese Erscheinung fast mit religiöser Scheu: Feste jeder Art wechseln mit einander, wenn um die Mitte des August's die Schleuse des großen Canals bei Kairo durchstochen werden kann, welcher hier vom Nil ausläuft und mit seinen Verzweigungen das östliche Unter- Aegypten — das alte Gosen — überschwemmt. Unmittelbar nach dem Durchstich fertigt der Khadi jene Urkunde aus, welche den genügenden Wasserstand bestätigt und dem Großherrn in Eonstantinopel das Recht gibt, von der ägyptischen Regierung den vollen Tribut zu erheben. In dem- selben Augenblicke aber füllt taufendzüngiger Jubelruf die Lüfte: „der Strom kommt! der Strom kommt!" Etwa um den 26. September hat derselbe die höchste Höhe erstiegen, das Festland ist verschwunden, nur die langen viel-

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 87

1903 - Trier : Lintz
Die Nilländer. 87 verehrt wurde. Ohne die regelmässigen Überschwemmungen des Stromes wäre das Land Wüste, die mit plötzlichem Über- gänge da beginnt, wo der Boden vom Nilwasser nicht mehr er- reicht wird. Das Steigen des Nils wird daher alljährlich freudig begrüßt und sein Verlauf ängstlich verfolgt. Es wird hervorge- rufen durch die starken Tropenregen, die im obern Nilgebiete niedergehen. Da dieselben mit dem Zenitlistande der Sonne wan- dern, setzen sie unter dem Äquator, der den Viktoriasee, das große Sammelbecken der Nilquellflüsse, durchschneidet, gegen Ende März ein. Etwa drei Monate dauert es, bis die Wassermassen den fast 6000 km langen Weg bis zum Meere zurückgelegt haben. Ge- wöhnlich am 20. Juni wird in Kairo das erste Steigen des Stromes bemerkt. Da die Tropenregen in derselben Richtung, wie der Nil fließt, wandern, verstärkt sich die Hochflut immer mehr. Beson- ders stark macht sich der Zufluß der abessinischen Gewässer gel- tend. Es ist sehr günstig, daß sie ihre schlammigen Fluten gerade dann heranwälzen, wenn ein hoher Wasserstand bereits erreicht ist und die Überflutung der Felder mit ihrem fruchtbaren Wasser beginnen kann. Bis zum Oktober hält das Steigen an. Mit dem Zurückweichen der Sonne nimmt auch die Niederschlagsmenge des obern Nilgebiets ab. Der Strom beginnt langsam zu fallen und erreicht Anfang Juni seinen tiefsten Stand. Sobald der Nil eine bestimme Höhe erreicht hat, werden die Bdej^s®rd™g Schleusen geöffnet, und das schlammige Wasser wird mit Hülfe von Kanälen und Schöpfvorrichtungen über das ganze Land ge- leitet. So bildet es einen See, aus dem nur die auf niedrigen Hügeln erbauten Dörfer mit ihren Dattelpalmen herausragen. Damit die Überflutung des Landes in dem nötigen Umfänge stattfinden kann, muß der Pegel unweit Kairo eine Höhe von 8,5 m an zeigen. Um sie zu sichern, schufen schon die alten Ägypter großartige Anlagen. Von den Bauten der neuern Zeit zeichnen sich namentlich zwei durch ihre Großartigkeit aus, der 1890 fertig gestellte Riesen dämm nebst Schleuse an der Gabelung des Nilstromes, welcher die Bewässerung des Nildeltas regelt, und der große Nil dämm bei Assuan, welcher den Anbau Ober- ägyptens fördern soll und 1902 fertig geworden ist. Das Nilwasser hinterläßt, wenn es sich wieder verläuft, eine Anbau. Schicht schwarzen Schlammes. Der Boden ist getränkt und gedüngt, und die Saat kann beginnen. Die Äcker werden vorwiegend mit Weizen, Klee, Mais und Bohnen bestellt. Be- reits nach vier Monaten kann die Ernte stattfinden. Außer dieser Winterernte können im Nildelta, wo die Bewässerungsanlagen am vollkommensten sind und auch nach der Hochflut den Kulturen noch Wasser zugeführt werden kann, noch eine Sommer- und eine Herbstkultur gemacht werden. Die wichtige Sommerernte liefert im Delta Reis, Baumwolle, Tabak und allerlei Garten- und Baum- trüchte. Die wichtigsten Kulturpflanzen sind Weizen, Baum- wolle und Mais. Zu ihnen tritt die fast überall angepflanzte

4. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 62

1909 - Trier : Lintz
62 Die Außereuropäischen Erdteile. Nach der Vereinigung seiner Quellströme beginnt der Nil den langen Lauf durch die Wüste. Durch 15 Breitegrade muß er sich den Weg zum Meere erkämpfen. Der Sonnenbrand zehrt so an dem mächtigen Strome, daß feine größte Tiefe nur uoch 5 in beträgt. Auders ist dessen Anblick zur Zeit der Hochflut, die alljährlich mit großer Regelmäßigkeit eintritt. Dann überschwemmt der Nil weithin seine Ufer. Durch die Wüstentafel hat sich der Nil ein tiefes und breites Tal gegraben. An mehreren Stellen hatte er härtere Felsbänke zu durch- brechen, über die er in wildem Wirbel dahinschießt. Von Omdnrman an zählt man 6 große Katarakte oder Stromschnellen. Unterhalb Kairo beginnt das Nildelta, das der Strom in zwei Hanpt- und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. b) Dem Nil verdankt das alte Kulturland Ägypten am Unterlaufe des Stromes feine große Fruchtbarkeit. Darum war den alten Ägyptern der Nil ein heiliger Strom. Soweit die Überschwemmungen desselben reichen, ist grünes Land, dicht daneben Wüste. Es ist wichtig, daß die Überschwemmungen regelmäßig eintreten, als Folge der Tropen- regen. Diese wandern mit dem Höchststande der Sonne. (Am Globns zu zeigen!) Der fruchtbare Schlamm, den der Nil mit sich sührt, ent- stammt dem Blauen Nil und dem Atbara. Mit ihm werden Ägyptens Felder gedüugt. Jährlich kann zwei- bis dreimal geerntet werden. Im Nildelta wird viel und gute Baumwolle gezogen. Viel verbreitet ist wie in den Oasen die Dattelpalme. Damit die Überflutung des Laudes in dem nötigen Umfange statt- finden kann, haben schon die alten Ägypter bedeutende Anlagen ge- schaffen. Aber Großartigeres schuf die neuere Zeit. An der Stelle, wo sich der Nil gabel, wurde eine große Schleuse augelegt und bei Assuan der gewaltige Nildamm erbaut. In Ägypten liegt die größte und prächtigste Stadt Afrikas, Kairo (709099 E.). Sie ist die Resideuz der Chedive und Sitz der ägyptischen und englischen Verwaltuugsbehördeu. Am Meere liegt die große Handelsstadt Alexandria (400 000 E.). 4. Das Hochland des 6u6ätt. § 74. a) Das Gebiet südlich von der Sahara heißt Sudan. Sein öst- licher Teil gehört also noch dem Nilgebiete an, sein mittlerer wird vom Tschadsee-Becken und sein westlicher vom Gebiet des Niger gebildet. Das Gebiet des Tschad-Sees ist ein abflußloses flaches Becken. Der in 270 m gelegene Tschad-See (27000 qkm) ist eigentlich ein nn- geheurer Sumpf, dem der Schari eine große Wasserfülle zuführt.

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 95

1906 - Trier : Lintz
Das Hochland des Sudku. 95 Nach der Vereinigung seiner Quellströme beginnt der Nil den langen Lauf durch die Wüste. Durch 15 Breitengrade muß er sich den Weg zum Meere er- kämpfen. Der Sonnenbrand zehrt so an dem mächtigen Strome, daß seine größte Tiefe nur noch 5 m beträgt. Anders ist dessen Anblick zur Zeit der Hochflut, die alljährlich mit großer Regelmäßigkeit eintritt. Dann überschwemmt der Nil weit- bin seine Ufer. Durch die Wüstentafel hat sich der Nil ein tiefes und breites Tal gegraben. An mehreren Stellen hatte er härtere Felsbänke zu durch- brechen, über die er in wildem Wirbel dahinschießt. Von Omdurman an zählt man 6 große Katarakte oder Stromschnellen. Unterhalb Kairo beginnt das Nildelta, das der Strom in zwei Haupt- und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. Dem Nil verdankt das alte Kulturland Ägypten am Unterlaufe des Stromes seine große Fruchtbarkeit. Darum war den alten Ägyptern der Nil ein heiliger Strom. Soweit die Überschwemmungen desselben reichen, ist grünes Land, dicht daneben Wüste. Es ist wichtig, daß die Überschwemmungen regelmäßig eintreten, als Folge der Tropen- regen. Diese wandern mit dem Höchststande der Sonne. (Am Globus zu zeigen!) Der fruchtbare Schlamm, den der Nil mit sich führt, ent- stammt dem Blauen Nil und dem Atbara. Mit ihm werden Ägyptens Felder gedüngt. Jährlich kann zwei- bis dreimal geerntet werden. Im Nildelta wird viel und gute Baumwolle gezogen. Viel verbreitet ist wie in den Oasen die Dattelpalme. Damit die Überflutung des Landes in dem nötigen Umfange stattfinden kann, haben fchou die alten Ägypter bedeutende Anlagen geschaffen. Aber Großartigeres fchuf die neuere Zeit. An der Stelle, wo sich der Nil gabelt, wurde eine große Schleuse angelegt und bei Assuan der gewaltige Nil da mm erbaut. In Ägypten liegt die größte und prächtigste Stadt Afrikas, Kairo (600000 E). Sie ist die Residenz der Chedive und Sitz der ägyptischen und englischen Verwaltungsbehörden. Am Meere liegt die große Handelsstadt Alexandria (330 000 E.). 4. Das Kochland des Sudan. Das Gebiet südlich von der Sühara heißt Sudan. Sein östlicher § 134. Teil gehört also noch dem Nilgebiete an, sein mittlerer wird vom Tsad- see-Becken und sein westlicher vom Gebiet des Niger gebildet. Das Gebiet des Tsad-Sees ist ein abflußloses flaches Beckeu. Der in ^70 in gelegene Tsad-See (27000 qkm) ist eigentlich ein un- geheurer Sumpf, dem der Schari eine große Wasserfülle zuführt. Südlich vom Tsad-See fließt nach W der 1400 km lange Benuö. @r' ist einer der wichtigsten Ströme Afrikas und fließt in den Niger.

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 189

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 189 — dem Bahr el-Asrek oder Blauen Nil (besser trüben Nil), der im Tsana-See im Alpenlande von Habesch seinen Ursprung hat und im Gegensatze zu dem aus Läuterungsseen hervorgegangenen Weißen Nil von Abessinien her Schlammteile mit sich führt. Er ist es, der in Gemeinschaft mit dem Atbara (Länge des Rheins), welcher dem vereinten Strome ebenfalls von den Hochgipfeln der „Afrikanischen Schweiz" zueilt, durch Zuführung des Nilschlamms die Frucht- barkeit Ägyptens erzeugt und alljährlich aus Grund der Tropen- regen Abessiniens eine neue befruchtende Überflutung des ägyp- tischen Niltals herbeiführt, während der Weiße Nil wieder aus Grund der Tropenregen, welche im Innern Afrikas niedergehen, dazn beiträgt, daß der Strom auch in der trockensten Zeit im Unterlaufe (geringe Beregnung) nie völlig versiegen kann. Schon nach der Vereinigung von Bahr el-Abiad und Bahr el-Asrek zum nunmehr eigentlichen Nilstrom beginnt dieser die bekannten Nilkatarakte (der 1., von der Mündung des Flusses gerechnet, liegt bei Assuan in Ober- Ägypten) zu bilden. Die meisten der Stromschnellen liegen somit innerhalb Nubiens. Sie erschweren die Schiffahrt ungemein, ganz besonders aber in der trockenen Jahreszeit. Von Chartum ab beschreibt der Nil durch Nubieu auch den gewaltigen 8-förmigen Bogen, ehe er — sich wieder gänzlich nordwärts wendend und immermehr austrocknend — in Ägypten eintritt. In Nubien ist das Schwemmland zu beiden Seiten der vielfach sogar sehr steilen Sandsteinufer des Nils (Durchbruch der Bajudasteppe und der Nubischen Wüste) oft nur wenige Meter breit. Nur in einigen Gebieten, so bei Dongola und Berber (Einmündung des Atbara) erreicht der durch die Überschwemmungen des Flusses kulturfähig gemachte Boden eine etwas größere Ausdehnung. Alle übrigen Teile Nubiens sind Steppe und Steinwüste. Nachdem der Nil nun bei Wadi Halsa, an Tiefe immer mehr abnehmend, ägyptischen Boden betreten hat, durchbricht er noch das Sandsteinplateau der Libysch- Arabischen Wüste. In Ober-Ägypten ist sein Tal noch schmal; es nimmt aber in Mittel-Ägypten immer mehr an Breite zu und zeigt hier schon an einzelnen Stellen eine Weite von etwa 20 km. Schließlich tritt das Libysche Wüstengebiet immer mehr zu gunsten der Ausdehnung des Niltales nach Westen zurück, und unter- halb Kairo (keiro) beginnt der hier schon ungemein breite Strom sein umfangreiches Delta (ungefähr so groß wie Westpreußen) zu bilden, das am Mittelmeere eine Ausdehnung von mehr als 250 km hat. (Vergleich!) Dieses Gebiet ist natürlich von zahllosen Wasser- armen und Kanälen durchzogen. Die beiden Hauptarme bilden heute diejenigen von Rosette und Damiette, welch' letzterer für die Schiffahrt, für die der Nil überhaupt zum bei weitem größten Teile verwendbar ist, die meiste Bedeutung hat. Von ihm führt

7. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 30

1904 - Trier : Lintz
30 Afrika. nicht mehr erreicht wird. Das Steigen des Nils ist daher das wichtigste Ereignis im wirtschaftlichen Leben der Bewohner. Sein Eintritt wird freudig begrüßt und sein Verlauf ängstlich verfolgt. Eine übersichtliche Betrachtung des Steigens und Fallens des Stromes möge deshalb an die Spitze unserer Darstellung treten. Die regelmäßig en Überschwemmungen des Niltals und die Wasserbaute n in Ägypten. Die Quellflüsse des Nilstroms reichen bis in die Gegenden am Äquator. In diesen, der heißen Zone, wandern die Tropenregen mit dem Zenithstande der Sonne. Am frühesten treten sie in den Gebieten des Viktoria- sees ein. Allmählich rücken sie immer weiter nach Norden vor, wohin auch die Hochflut der Flüsse ihre Richtung nimmt. Letzteres ist von großer Bedeutung und erklärt das gewaltige Anschwellen des Nilstroms, zunächst des Weißen Nils. Flösse der Nil in der umgekehrten Richtung, als die Regen wandern, so würden die ersten Regen längst den Unterlauf oder schon das Meer erreicht haben, ehe eine Strecke oberhalb die Niederschläge folgen. Bei der Übereinstimmung der Richtung ist dagegen jeder spätere Regen imstande, die Wirkung des vorigen zu verstärken. Indem das Äb- flußgebiet des Nils, wie es fast bei jedem Strom der Fall ist, weiter unterhalb an Breite zunimmt, vergrößert sich auch die abfließende Avassermenge immer mehr. Mächtige Ströme, wie der Bahr el G h as al oder Gazellenfluß, der Abiat, der Blaue Nil und der At bara, rollen ihre Wasserfluten heran, die im Hauptstrombette schon gesammelten gewaltig vermehrend. Besonders stark macht sich der Zufluß der beiden letztgenannten, der abessinischen Ströme geltend, weil sie die riesigen Regenmengen, die auf dem Hoch- gebirge niedergehen, schnell sammeln, ehe durch eine starke Ver- dunstung ein Teil wieder verflüchten kann. Stoßartig schwellen sie an, wenn die Regenzeit auf ihrem Oberlaufe einsetzt, während am Unterlaufe noch völlige Dürre herrscht (vgl. S. 28). Gewöhnlich fängt der Nil gegen den 20. Juni in Kairo an zu steigen. Bis zum Oktober hält das Steigen an. Mit dem weitern Zurückweichen der Sonne nimmt auch die Niederschlags- menge des obern Nilgebiets ab Der Strom beginnt langsam zu fallen und erreicht Anfang Juni seinen tiefsten Wasserstand. Damit die Überflutung des Landes in dem nötigen Umfange statt- finden kann, muß der Pegel bei Roda unweit Kairo eine Höhe von 8,5 m anzeigen. Nicht immer wird diese Höhe vom Strome er- reicht. Für Ägypten bedeutet dies jedesmal eine teilweise Hungers- not, weil große Strecken Felder keine Ernte geben. Die Regel- mäßigkeit der Nilüberflutung zu sichern, muß deshalb in Ägypten das Hauptziel der staatlichen Fürsorge bilden. Großartige An- lagen schufen zu diesem Zwecke schon die alten Ägypter. Von den Bauten der neuern Zeit sind besonders zwei wegen ihrer Groß- artigkeit hervorzuheben, der an der Gabelung des Nilstroms er- richtete Riesendamm und die i. J. 1902 fertiggestellte Nilsperre- bei Assuan an der ersten Katarakte.

8. Badisches Realienbuch - S. 141

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
141 auf dem Wege zur Wüste ihre Feuchtigkeit. Zin Winter weheir die Winde aus der Sahara nach außen, weil die Luft durch die Sommerwinde sich verdichtet hat. Regenbringende Meer- winde werden durch die Saharawinde abgewehrt. Die weite Entfernung vom Meere bringt große Wärmeunterschiede mit sich. Auf heiße Tage folgen kalte Nächte. Drirch die wechselnde Erwärmung und Erkaltung wird das Gestein zerstört. Der Wind treibt mit den Gesteinstrümmern sein spiel, er schleift sie zu Sand ab und weht sie zu Dünen zusammen, die das pflanzliche Leben ersticken. Der Wassermangel verschuldet die Unfruchtbarkeit der Wüste. - Die Herren der Wüste, die Franzosen, pichen deshalb überall fleißig nach verborgenen Wasseradern in Gestein und Sand. Zahlreiche artesische Brunnen wurden seit 60 Zähren erbohrt. Wo ein Wasserstrahl aus der Erde bricht, entsteht eine neue Oase; Dattelpalmen werden angepflanzt, Ginster und Knöterich halten den Sandboden fest. Karawanen. Die Bewohner der Wüste, die Berber und die Tibbu, sind auf einen lebhaften Austauschsverkehr angewiesen; ein lebhafter Durchgangshandel hat sich vom Süden nach Nordafrika entwickelt. Weder Pferd noch Esel können als Lasttiere mit dem genügsamen Kamel wetteifern. Große Karawanen ziehen von Fes oder von Algier nach Timbuktu oder von Tripolis nach dem Tsadsee. Goldstaub, Elfenbein und Gummi werden nach Norden gebracht; europäische Waren gehen nach Süden. Gewöhnlich sind arabische Kaufleute die Leiter der Karawanen, deren Wert oft Hunderttausende beträgt. Gegen räuberische Überfälle schützt man sich durch Verträge mit den Wüstenstämmen. (Raubritter im Mittelalter.) Das Nilgebiet. Lm Osten lehnt sich als eine große Oase das Nilgebiet an die Wüste. Der nördliche Teil des Nillandes ist das uralte Ägyptische Reich. Ägypten ist ein Werk des Nils; ihm verdankt das Land den Wasser- reichtum und den fruchtbaren Boden. Weit vom Siiden kommt der Strom. Seine zwei Quellflüsse vereinigen sich bei Chartum; der Weiße Nil ist der Abfluß des hochgelegenen, riesigen Viktoriasees; der Blaue Nil kommt vom abessyni- schen Hochland, von wo er in wildem Lauf große Schlammassen mitreißt. Länge des Nil 6000 km, Länge des Rheins 1300 km. Lm Oberlauf begleitet die Wüste den Fluß; das steinige Land tritt nahe an die User; in sechs Katarakten (Stromschnellen und Fällen) überwindet der Fluß die Felsenhindernisse. Bei Kairo beginnt das Delta des Nils; es ist 200 km lang und ebenso breit; Sumpf und See breiten sich im Delta aus. Für die Länder am unteren Nil ist das Wachsen des Fülsses und die Überschwemmung des Landes das wichtigste Ereignis im Lahr. Was sonst ein Unglück, ist hier eine Wohltat. Wenn im Luni die tropischen Regengüsse eintreten, füllen sich die seichten Flußbette mit Wasser. Wenn der Nil seinen höchsten Stand erreicht hat, werden die Schleusen geöffnet und das schlammige Wasser verwandelt das Land in einen See, aus dem nur die hochgelegenen Dorfhütten heraussehen. Das verebbende Wasser hinterläßt eine schwarze Schlamin- schicht, die sofort angebaut wird. Nach vier Monaten kann bereits die Ernte stattfinden. Wenn die Überschwemmung ausbleibt, entsteht Mißernte und Hungers- not. (Die fetten und die mageren Lahre!) Bei Assuan in Oberägypten haben die Engländer eine Sperrmauer errichtet, die den Wasserüberfluß aufstaut, so daß auch nach der Hochflut den Äckern noch Feuchtigkeit zugeführt werden kann. (Talsperren in Deutschland — Murgtal.) Weizen, Bohnen, Mais, Zwiebeln, Baumwolle und Klee sind die Haupterzeugnisse des Landes. Ln den Marschen des Nildeltas finden jährlich drei Ernten statt.

9. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 252

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
252 Bilder aus Afrika. Iii. Wilder aus Afrika. 143. Aegypten. Aegypten ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil- strome seine Fruchtbarkeit und seine hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern von Afrika oem mittelländischen Meere zustießt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird, fließt dann in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Aegyptens, durchbricht hier ein Granitgebirge und stürzt in drei Katarakten oder Stromfällen in ein tieferes Stromthal. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Aegypten uiid durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen 150 Meilen langen und 2 bis 3 Meilen breiten Thalgrund zwischen der lybischen uiid arabischen Bergkette. Das zwischen diesen Bergketten einge- schlossene Land wird alljährlich durch die Überschwemmung des Nil be- fruchtet. Im März beginnt das Wasser in Folge der tropischen Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen, wird höher und höher und überschwemmt im August ganz Aegypten, so daß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der Schlamm- boden ohne weitere Bearbeitung besäet. Der Same geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und Eis haben, reist in Aegypten die üppigste Saat heran und kann schon anfangs März eingeerntet sein. Nun naht allmählich eine alles austrocknende Hitze; der Boden überzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bäume verdorret, und alles erwartet mit Sehnsucht die Zeit, wann die Wasser Erlösung von den Qualen des Staubes, der Augenkrankheiten und der Hitze bringen. Bleiben die Ueberschwem- mungen aus, oder steigt der Nil nicht hoch genug, so kommt Aegypten m große Gefahr. Darum ließ in ganz früher Zeit der König Möris süd- westlich von Memphis einen See graben, welcher aus dem 40 Meter höher gelegenen Nil gefüllt wurde. Er hatte den doppelten Zweck, in Zeiten der Noth eine Vorrathskammer von Wasser zu sein und die anliegende trockene Landschaft zu bewässern, die noch jetzt die fruchtbarste von ganz Aegypten ist. Durch zahlreiche Canäle, von denen der größte der Josephscanal, den Nil entlang läuft, durch Schleusen und Schöpsmaschinen suchte man den fruchtbaren Nilschlamm nach allen Richtungen hin auszubreiten und ver- wandelte dadurch das sandige Nilthal in die fruchtbarste Landschaft, die gesegnete Kornkammer des Alterthums wie der Gegenwart. — Unterhalb Memphis erweitert sich das Thal bedeutend, und die Bergketten treten weiter von einander. Hier bildet der Nil, der sich im Alterthum in sieben

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 569

1874 - Mainz : Kunze
er mit einer solchen Wasserfülle ausgestattet, daß er im Stande war, von der Einmündung des Atbara an noch 300 Meilen ohne weitere Zuflüsse zu durchlaufen und, trotz der Verdunstung unter so heißem wolkenleeren Himmel, bis ans Meer zu gelangen. Und dies nicht allein, die Eigenthüm- lichkeit seines tropischen Geburtslandes, alljährlich zur Sommerszeit mit häufigen Regengüssen begabt zu werdeu, machte es möglich, auch alljährlich seine Ufer, wo ihre Höhe es zuließ, zu überschreiten, den Boden zu wässern und mit seinem Schlamme zu befruchten, den Anwohnern überlassend, durch Kanäle und Dämme den Segen noch weiter zu verbreiten. So war es vor Jahrtausenden und so ist es noch. Im Mai beginnt die tropische Regenzeit Abessiniens und seiner westlichen Nachbarländer, Ende Juni kommt die Flut bei Assuän auder Grenze Aegyptens an, macht sich Anfang Juli in Kairo bemerklich*) und Ende September pflegt der Nil seine größte Höhe zu erreichen und etwa 2—3 Wochen auf derselben zu verharren. In der letzten Woche des Oktober, manchmal erst im November, beginnt er zu fallen, anfangs schnell, dann langsamer, gerade umgekehrt wie es beim Steigen geschieht. Das Sinken währt bis in die 2. Hälfte des Mai; auf feinem niedrigsten Wasserstande verharrt somit der Strom nur kurze Zeit. Es ist für den Europäer ein eignes Schauspiel, wenn er im Herbst das Land zu beiden Seiten mit gelbem Wasser bedeckt sieht, woraus Palmen, Dörfer und schmale Dämme hervorragen, und es von Kähnen wimmelt. Nach Ablauf der Gewässer wird der schwarze Schlammboden ohne weitere Düngung besäet. Daun aber, während nnsers Winters, entfaltet dort die Natur ihre Herrlichkeit, au Frische und Kraft der Vegetation manche ge- priefene Landschaft Europas überbietend. Im Frühling ist die Ernte schon abgethan, der Boden überzieht sich mit dickem grauen Staub, bald dorret vor Hitze das Laub wieder von den Bäumen, und man harrt der neuen Belebung und Befruchtung. Dabei hat Aegypten auch feine Mißjahre, wenn nämlich der Strom zu wenig oder zu viel austritt; zu einer guten Überschwemmung ist erforderlich, daß das Waffer am Nilometer auf der Insel Rhoda bei Kairo 22 Grad erreicht, d. i. 10 m. Steigt das Wasser höher, so richtet die Ueberschwemmuug Verwüstungen an; wird die ange- gebene Höhe vom Strome nicht erreicht, so bleibt ein Theil der Felder nn- fruchtbar. Nach der Höhe der Ueberschwemmnng richtet sich der Steuer- satz. Bei Kairo beträgt der niedrigste Nilstand über dem Meere 51/5 m , der höchste 13 m-, der Unterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Stande also ungefähr 8 m.; bei Theben beträgt dieser Unterschied 12 m.f bei Affitän 16 m. Man hat berechnet, daß im Delta die durch die Schlamm- *) In Gondokoro am weißen Nil ist die Anschwellung bereits Anfang Feb- ruar wahrzunehmen, in Khartnm Ende März, in Dvngola Ende Mai. Schacht, Lehrb. d. Geographie 8. Aufl. o7

11. Bd. 1 - S. 15

1913 - Leipzig : Quelle & Meyer
§ j. Land und Leute 15 1. Die älteste Zeit, nur aus dürftigen Quellen bekannt und etwa bis zum Ende des 4. Jahrtausends reichend. 2. Das Alte Reich, um 2500 durch die steigende Macht der Gaugrafen und den Verfall der Reichseinheit zerstört. 3. Das Mittlere Reich, um 1600 durch den Hyksoseinfall zertrümmert. 4. Das Neue Reich, um 670 beseitigt durch die wachsende Macht der libyschen Söldner einerseits, der Ammonspriester andererseits. 5. Die Zeit der Restauration, 670—525, herbeigeführt durch den Libyer Psammetich, abgeschlossen durch die persische Eroberung. 6. Die Ptolemäer zeit 331 — 30 v. Chr. § 5. Land und Leute. Literatur. Dümichen (s. o.). Breasted S. 3 —11. Erman*, Ägypten u. ägypt. Leben im Altertum, 1885, S. 15 — 90 (alle drei mit schönen Landschaftsbildern) ; ferner Baedeker, Ägypten, bearb. v. Steindorff 1906. Überschwemmung. Das eigentliche Ägypten beginnt im Süden mit der 1. Stromschnelle bei Syene (Assuan) und zerfällt in Oberägypten, von Syene bis zur Deltaspitze bei Memphis (Kairo), und Unterägypten, das Deltagebiet. Oberägypten ist eine einzige langgestreckte Oase, die vom Niltal gebildet und im Osten wie im Westen von unfruchtbarem Wüstengebiet eingeengt wird. Die Länge dieses Tales beträgt etwa 800 km, seine Breite schwankt zwischen 1 und 15 km. Der Nil erhält seine Hauptzuflüsse aus den Bergen Innerafrikas (weißer Nil) und Abessyniens (blauer Nil und Atbara). Alljährlich verursacht die Schneeschmelze eine Überschwemmung im Niltal, die das Land mit einer Decke von feinem schwärzlichem Schlamm überzieht und dem Boden eine beispiellose Fruchtbarkeit verleiht. Was Herodot vom Delta sagt (,,ein Geschenk des Nils“), trifft auf das ganze Land zu. Die Flut beginnt im Juli und erreicht Ende September ihren Höhepunkt, Ende Oktober beginnt das Abschwellen, das bis Anfang Januar dauert. Eine anschauliche Schilderung gibt Maspero S. 1 f. Nach der Höhe des erreichten Wasserstandes richtet sich der zu erwartende Ernteausfall. Daher fanden schon früh Nilmessungen statt. Ein Nilmesser aus dem alten Ägypten ist auf der Insel Elephantine bei Assuan gefunden worden. Beschaffenheit des Landes. Oberhalb Assuans (Nubien) muß sich der Nil sein schmales Bett durch das Sandsteingebirge graben. Auf der Strecke von Chartum bis Assuan verursachen mehrere von Osten nach Westen laufende Granitbarren die bekannten Stromschnellen (Katarakte). Unterhalb Assuans beginnt weißes Kalkgestein, in dem sich der Nil ein breites Bett ausgewaschen hat. Zu beiden Seiten liegt, nach der Talrinne zu steil abfallend, eine öde Hochebene, die nur im Westen eine mit dem Fluß gleichlaufende Reihe von Oasen bildet. Das Delta besteht meist aus sumpfigem Weideland, das sich durch Schlammablagerungen im Laufe der Zeit immer weiter in das Meer vorgeschoben hat. Bevölkerung. Die Ägypter hielten sich selbst für die Ureinwohner. Ihre Sprache ist zwar nach der Formenbildung eine semitische, aber der Rassentypus des Volkes ist durchaus nordafrikanisch. Wahrscheinlich ist eine afrikanische Urbevölkerung schon in vorgeschichtlicher Zeit von semitischen Eindringlingen unterjocht worden, die den Besiegten zwar ihre Sprache aufzwangen, sich selbst aber körperlich den zahlreicheren

12. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 42

1904 - Leipzig : Dürr
42 Abseits von den Karawanenstraßen wohnen räuberische Stämme von dunkler Haut- farbe und hagerein Wüchse. Feuchter ist das Klima des Atlasgcbirges, das vom Atlantischen Ozean bis zu der Stelle des Mittelländischen Meeres streicht, wo im Altertum Karthago lag und sich jetzt die Handelsstadt Tunis erhebt. Weinberge, Getreidefelder und Gemüsegärten, Oliven- und Zitronenhaine des Nordabhanges liefern im franzö- sischen Algerien, benannt nach der Hauptstadt Algier salschirj, reiche Erträge; in den Gebirgswüldern wächst die Korkeiche. In den wüstenartigen Strichen wird mit Erfolg Straußenzucht getrieben. Als die größte Oase kann Ägypten, eins der fruchtbarsten Länder der Erde, angesehen werden. Der Nil ist einer der längsten Ströme der Erde. Durch wieviel Breiten- grade fließt er vom Ausfluß aus dem Victoriasee bis Alexandria? Von Chartum an, wo die Vereinigung der beiden Quellflüsse, des Weißen Nils und des Blauen Nils saus welchem See?), erfolgt, bis Assuan fließt der Nil, mehrere Katarakte bildend, durch das wüste, aber oasenreiche Nubien. Bei Assuan, wo das Tal breiter wird, beginnt Ägypten. Dieses äußerst regenarme Land verdankt seine Fruchtbarkeit der Überschwemmung des Nils, die, durch anhaltende Regengüsse im Quellgebiet des Blauen Nils verursacht, von Mitte Juli bis Mitte Oktober dauert. Während dieser Zeit schlügt sich Schlamm nieder, der die Felder befruchtet, und außerdem werden durch die Überschwemmung Teiche und Kanüle gespeist, deren Wasser, wie das des Nils selber, später zur künstlichen Bewässerung ver- wendet wird. Angebaut werden außer verschiedenen Fruchtbäumen vor allem Baumwolle und im Delta, das bei Kairo beginnt, Weizen. Hauptausfuhrplatz ist Alexandria. Welche Stadt liegt am Nordende des Suezkanales? Die Stämme Nordafrikas bekennen sich zum Islam, mit Ausnahme der Bewohner von Abessinien, die Christen sind. Dieses die Höhe der Alpen erreichende Land füllt nach allen Seiten steil ab und wird nach dem Nilgebiete zu von ausgedehnten Urwäldern umsäumt, ist daher schwer zugänglich. B. Sudan (= Land der Schwarzen) und Zentralafrika (Kongobecken und Seengebiet) haben nicht so ausgedehnte tropische Wälder wie Südamerika. Afrika ist überhaupt mehr ein Erdteil der Gräser. Urwälder mit Schlinggewächsen und Schmarotzerpflanzen bedecken die Küsten von Guinea (unmittelbar am Meere die ungesunden Mangrovedickichte), die Ufer des Kongo und seiner gewaltigen Neben- flüsse und die Fläche zwischen Kongo und Albertsee. Ein wertvoller Baum der Wälder des Sudans ist die Ölpalme, die das für die Kerzen- und Seifenfabri- kation wichtige Palmöl liefert, das auch aus den deutschen Kolonien Kamerun, wo die Dualaneger den Handel vermitteln, und Togoland ausgeführt wird. Die Hoch- flächen zwischen den Flußläufen find mit mannshohem Gras bedeckt, aus dem einzelne Bäume, wie der gewaltige Baobab oder Aflenbrotbaum, hervorragen. Solche Flüchen nennt man Savannen. Afrika ist noch sehr reich an wilden Tieren. Auf den Steppen und Savannen grasen Herden von Antilopen, Zebras und Giraffen, denen Löwe und Leo- pard auflauern. In den Flüssen leben Flußpferd und Krokodil, in den Wäldern des Innern Elefanten, die man ihres Elfenbeins wegen jagt, in

13. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 26

1904 - Trier : Lintz
Afrika. Unterhalb Kairo, der größten und prächtigsten Stadt Afrikas, die die Araber mit Stolz Masr el Kahira, die Sieg- reiche, nennen, beginnt das großartige Delta des Nils. Es ist etwa 200 km breit; fast ebenso lang sind die beiden anderen Seiten des Dreiecks, welches der Strom in zwei Hauptarmen und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. An der Spitze des Deltas, wo die beiden Hauptarme, der Arm von Rosette, der nach Nw und der Arm von Damiette, der nach No fließt, sich trennen, regelt seit 1890 ein großartiges Schleusen werk den Abfluß des Nil- wassers. Der unterste Teil des Deltas ist sehr sumpfig. Eine Zone von Strandseen und Lagunen vermittelt den Übergang zum Meere, und nur dünenbesetzte Nehrungen zeigen den Verlauf der Küste an. Auch östlich vom Nildelta zieht sich eine Seenkette, aber südwärts zum Roten Meere hin. Sie liegen in einer Sen- kung, deren höchste Bodenschwelle, zwischen den Seen, nur 16 m beträgt. Im Jahre 1869 wurde die Landenge von Sues zwischen dem Mittelländischen und dem Roten Meere im Sues- k a n a 1 e durchstochen. Von Kairo ab ist das Niltal südwärts zu beiden Seiten von steilen und völlig kahlen Felswänden, die bis zu 350 m ansteigen, den Rändern der Libyschen und Arabischen Wüste, ein- gefaßt. In wechselnder Breite zieht es sich als ein grünes Band zwischen diesen hin. Bald drängen sich die Berge von links, bald von rechts näher an den Strom heran. Sie bestehen meist aus hellgefärbtem Kalk- oder Sandstein, der der Talbildung vor langer Zeit wenig Widerstand entgegensetzte. In gleichmäßiger Ruhe bewegen sich die Fluten des Nils Weiter oberhalb hat der Strom an mehreren Stellen noch nicht die Felssperrungen völlig zu beseitigen vermocht. Wir gelangen zu den sechs Nilkatarakten und schauen den Kampf mit härterem Gestein. Die erste Katar- akte bei Assuan, wo Ägypten endet und das Land Nubien beginnt, wird durch Granitfelsen gebildet, desgleichen die dritte, die zweite oder große bei Wadi-Halfa dagegen durch Sand- steinf'elsen. Einst hat der Nil an diesen Stellen jedenfalls groß- artige Wasserfälle gebildet. Jetzt schauen wir dagegen ein Ge- wirr von Felsklippen, zwischen denen der Strom seine Wasser nur in schnellerem Laufe bewegt. Mehrere Katarakte haben eine un- geheure Länge. So ist der zweite 15, der vierte sogar 60 km lang. Oberhalb der sechsten, der letzten Katarakte, an der Stelle, wo O m dur m an (früher Chartum) liegt, vollzieht sich die Ver- einigung der beiden Hauptquellarme des Nils, zweier mächtiger Ströme, des Weißen und des Blauen Nils. Von ihnen empfängt er die Kraft, um sich den weiten Weg zum Meer, durch mehr als 15 Breitengrade hindurch, zu erkämpfen. Und ein W eg durch die Wüste ist es, in der der Sonnenbrand, der den Boden fast erglühen läßt, immerfort am Strome zehrt. Nur ein einziger Nebenfluß, der Atbara, der bald nach der Vereinigung der beiden

14. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 39

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 39 2. Nubien und Ägypten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der Nil. Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen. Der vereinigte Abfluß des Viktoria- und Albert-Sees heißt der Weiße Nil. Er fließt zunächst nördlich, - nimmt dann bei Chartum den Blauen Nil auf, beschreibt in seinem katarakten- reichen Mittellaufe durch Nubien eine langgezogene Schlinge und betritt bei Assuan das ägyptische Tiefland, wo er in einem großen Delta ins Mittelmeer mündet. Ägypten dankt seine Fruchtbarkeit nur den Schlammablagerungen bei der jähr- lichen Überschwemmung des Nil. Diese Überschwemmung beginnt Ende Juni und dauert bis Ende September, ß Die Ursache der jährlichen Stromschwelle sind die reichlichen Tropenregen und i: die Schneeschmelze in Abessinien, Der regelmäßige Wechsel zwischen jj Trockenheit und Überschwemmung ist auch die Ursache der frühen ^ Kultur Ägyptens geworden. Die Fruchtbarkeit des Bodens lud zum Ackerbau j; und zu seßhafter Lebensweise ein. ;; Klima, Flora und Fauna teilen die Nilgebiete im allgemeinen mit den schon, besprochenen Gebieten des Sudan und der Sahara. Besondere Bedeutung hat Ägypten, ein ununterbrochenes Fruchtland. v Abgesehen von zerstreuten Dattelhainen, bedecken fast ausschließlich Getreide- ^ j" felder, Zuckerrohr und Baumwollpflanzungen das ganze Niltal. Wiese und Wald fehlen gänzlich. Was im besonderen die Baumwollerzeugung betrifft, j; so ist diese so großartig, daß Ägypten nach der Union und Britisch-Jndien !! die größten Mengen davon in den Weltverkehr liefert. !! Bevölkerung. Nubien und Ägypten werden von dunkelhäutigen Hamiten ;1 bewohnt; diese sind meist Mohammedaner und heißen Fellachen^), während die ij wenigen, welche das Christentum bewahrt haben, Kopten genannt werden. 1 In staatlicher Hinsicht umfaßt das Nilgebiet außer Abessinien und dem Ost- !; Sudan noch folgende Teile: j* 1. Nubien, unter ägyptischer Herrschaft. Haupthafen ist Suakin am Roten !- Meere. i; 2. Ägypten. Es hat (mit Ausschluß der Besitzungen im Sudan) ein Areal von 1 Mill. qkm und 10 Mill. Einw. In den sehr ertragreichen Gebieten j: des Niltals und des Nildeltas ist die Bevölkerung dichter als in '' Sachsen und Belgien. Das Land wird von einem Chedive oder Vizekönig regiert, welcher die Oberhoheit des türkischen Sultans anerkennt und ihm einen jährlichen Tribut zahlt, aber ganz unter englischem Einfluß steht. Am Beginn des Deltas liegt Kairo (keiro), 660000 Einw., die größte Stadt Afrikas, zugleich Haupt- und Residenzstadt. Unweit Kairo das Dorf Gizeh mit den Pyramiden. An der N.-Küste Alexandria (alexandna), der wichtigste Handelshafen Ägyptens (380000 Einw.). O. vom Delta der Suezkanal (sues). Er erstreckt sich von Port Said am \ Mittelmeere bis Suez am Eingange in das Rote Meer. Die Bedeutung dieses - Kanals, der 160 km lang, 60 bis 110 m breit und 9 m tief ist, besteht vornehmlich i) d. h. im Arabischen Pflüger.

15. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 113

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 113 — einbezogen haben, planen sie eine Eisenbahn, die in einer Länge von 3000 km im Anschluß an die Linie Philippville—biskra nach . dem Tsadsee führen soll. Das Nilland. Ter Nil und sein Anschwemmungsgebiet. Nach der Ver- einigung des Weißen und des Blauen Nils durchbricht der Nil in L-sörmigem Laufe die Wüstentafel. Bis Wadi Halfa an der S.-Grenze Ägyptens, wo er in das bebaute Flußtal eintritt, passiert er mit einem Gefälle von 250 m fünf zum Teil längere Katarakte oder Stromschnellen. Diese bilden heute keine eigentlichen Wasser- fälle, sondern die Wasser schießen nur mit beschleunigter Geschwindig- feit zwischen Felsstücken und Inseln dahin, und für kleine Fahr- zeuge, bei Hochwasser auch für größere, sind die meisten Katarakte befahrbar. Der sogen, erste Katarakt befindet sich bei Assuan. N. von Assuan verbreitert sich das Tal allmählich und schwankt bis Kairo zwischen 4—28 km; die Breite des Kulturlandes übersteigt jedoch nirgends 15 km. Bei Kairo treten die den Nil begleitenden Wüstenplatten zurück, und der Nil bildet nun sein 22 000 qkm großes Delta. Die Nilerde oder der getrocknete Nilschlamm lagert überall auf Meeressand. Es war somit das heutige Niltal ein weit landeinwärts sich erstreckender Meeresgolf, der durch die Sinkstoffe des Nils ausgefüllt wurde. Wie der Nil der Schöpfer des Landes ist, so ist er auch bei dem wolkenlosen Himmel Ägyptens durch seine regelmäßigen Überschwemmungen, durch welche er das Land be- feuchtet und düngt, der Erhalter des Landes. Nur das Delta liegt in der subtropischen Zone. Die Stütze für die gleichmäßige Be- Wässerung ist der Josephskanal, der bei Keneh sich abzweigt und einst in den See Möris mündete, an dessen Ufer der große Reichspalast, das Labyrinth, lag. Der See ist jetzt ausgetrocknet; aber das Becken, eine Erweiterung der Querspalte der Libyschen Wüste, in welches er gegraben war, das Fayum, ist noch wie einst reich bewässert und angebaut. In neuester Zeit sind das große Nilwehr bei Kairo und der gewaltige Staudamm bei Assuan dazu gekommen Bewohner, wirtschaftliche Verhältnisse und Siedelungen. Die das platte Land bewohnenden mohammedanischen Fellachen ld. i. Pflüger) sind Ackerbauer. Anbaufähig ist alles Land, das vom Nilwaffer erreicht wird. Im eigentlichen Niltal wird noch wie in alter Zeit das Wasser des Nils bei Hochwasser in große Becken, in die das Land durch Dämme geteilt ist, geleitet und, nachdem es den Untergrund genügend befeuchtet und eine Schicht schwarzen 1 Teil I, S. 190. Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Ii. g

16. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 202

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
202 Zweite Lehrstufe. 20. Parallel und geht nun wieder nach N., jedoch mit einer bedeutenden Krümmung gegen No. Auf dem 30. Parallel beginnt die Deltabildung des Flusses. — Der Oberlauf des Nil gehört dem ägyptischen Sudan an; er endet bei Chartum. An Nebenflüssen empfängt er auf dieser Strecke den Bahrelarab an seiner Biegung nach O. und den Sobat an der folgenden Wendung nach N. Bei Chartum selbst, bis wohin der Strom nach der Mündung der beiden eben genannten Flüsse weißer Nil heißt, vereinigt sich mit ihm der Bahr el Asrek oder der blaue Nil. Im Mittellauf durchzieht der Nil Nubien (von Chartum bis Assuan). Der Fluß bildet in diesem Gebiete bedeutende Katarakte, welche die Schiffahrt sehr beschwerlich und in der trockenen Jahreszeit stellenweise ganz unmöglich machen. Von Nebenflüssen geht ihm nur der Atbara (atbara) zu, der von Abessinien kommt; dieser ist überhaupt der letzte Zufluß des Nil. Der Unterlauf gehört dem eigentlichen Ägypten an; in majestätischer Ruhe durchzieht dasselbe der Nil in einer langen Felsenspalte bis zu seiner Teilung bei Kairo (keiro). Die Zahl der Arme, die das Delta einschließen, betrug früher 7, jetzt nur noch 2, wovon der nw. bei Rosette, der nö. bei Damiette das Mittelmeer erreicht. Beide Städte lagen noch zur Zeit der Kreuzzüge am Meere, sind aber durch das Börnicke« des Schwemmlandes in Nilstädte verwandelt worden. Anmerkung. 1. Seine Fruchtbarkeit verdankt das untere Nilthal der Schlamm- ablagernng bei der jährlichen Überschwemmung des Nil. Diese Überschwemmung beginnt Ende Juni und dauert bis Ende September. 2. Die Ursache dieser jährlichen Stromschwelle sind die reichlichen Tropen- regen und die Schneeschmelze in Abessinien. Die befruchtenden Stoffe aber schaffen nur der blaue Nil und der Atbara herbei; denn der weiße Nil ist, da er durch Seen hindurchgeht, die wie eiu Filter wirken, arm an schwebenden Mineralien. 3. Der regelmäßigewechsel zwischen Trockenheit und Überschwemmung ist auch die Ursache der frühen Kultur Ägyptens geworden. So führte die Thatsache der regelmäßig und zur bestimmten Zeit eintretenden Überflutung auf Sternkunde und Kalenderbeftimungen; die Geometrie entwickelte sich infolge der Notwendigkeit, die Fluren, von denen die Fluten die Grenzsteine davongetragen, aufs neue zu vermessen; das Streben, die Segnungen des Nil dem ganzen Lande zuzuführen, hatte großartige Wasserbauten zur Folge. Auch für die soziale Gliederung der Bewohner des Landes hatte der Nil seine Bedeutung. Zur Zeit der Überschwemmung vermittelten vorzüglich Wasserwege die Kommunikation, daher z. B. die Wichtigkeit der Nilschifferkaste. Selbst in der Religion der alten Ägypter begegnet man den Naturmächten des Nilthals; denn ihr Gott Osiris ist nur eine symbolische Darstellung des Nil, von dem die Vegetation abhängt. Klima, Flora und Fauna teilt das ägyptische Gebiet im allgemeinen mit den schon besprochenen Gebieten des Sudan und der Sahara. Besondere Erwähnung verdient nur das eigentliche Ägypten, wo infolge der Nil- Überschwemmung die Fruchtbarkeit eine außerordentliche ist. Von hervor- ragender Bedeutung außer der Getreideproduktion ist besonders der Baum- wollenbau; derselbe ist so großartig, daß Ägypten nach der Union und Britisch - Ostindien die größten Mengen in den Weltverkehr liefert.

17. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 29

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 29 — Der Nil durchzieht den ganzen N.-O. Afrikas, von: Äquator bis zum Mittelmeer. Mit seiner Lauflänge von 6400 km, der fünffachen Länge des Rheins, steht er nur um 300 Km hinter dem Mifsissippi-Missouri, dem längsten Strome der Erde, zurück, wenn er auch an Wasserfülle von diesem u. a. Riesenströmen der Erde weit übertroffen wird. Obwohl sich schon im grauen Altertum an seinem Unterlaufe ein reiches Kulturleben entfaltet hat, ist es doch trotz vieler An- strengungen, die man bereits früher gemacht hat, erst in der zweiten Hälfte des Vorigen Jahrhunderts gelungen, seinen Ursprung zu ermitteln. Der Nil, dessen Oberlauf an rinderer Stelle besprochen wird (S. 46 n. 60), entsteht aus zwei Hauptflüssen, dem Weißen und dem Blauen Nil. Jener, der eigentliche Nil, ist der Abfluß des großen, unter dem Äquator liegenden Viktoriasees. Bei Khartum, der Einmündungsstelle des Blauen Nils, endet der Oberlauf, und der Fluß tritt nun in die Wüstenplatte der Sahara ein, in die er ein tiefes Tal eingegraben hat. Der Mittellauf reicht bis Assuan in der Nähe des Wendekreises. Auf dieser Strecke beschreibt der Strom eine große 8-förmige Krümmung. Das Tal ist meist eng und von steilen Rändern eingefaßt, und der Fluß hat bis jetzt nicht vermocht, sein Bett in dem hier viel- fach zutage tretenden Urgestein gleichmäßig auszuwaschen. An nicht weniger als sechs Stelleu bildet er große Katarakte. Das sind indessen keine eigentlichen Wasserfälle, sondern Stromschnellen, längere Flußstrecken, die von zahlreichen Felsbänken und Felseninselchen durchsetzt sind, zwischen denen das Wasser mit beschleunigter Geschwindigkeit dahinschießt. Der zweite Katarakt — man zählt stromauf — ist 15, der vierte sogar 60 km lang. Die Stromschnellen sind ein großes Verkehrshindernis, da sie die durchgehende Schiffahrt unmöglich machen. Das Land am mittleren Nillauf, Nubien, im Altertum Äthiopien, ist fast ganz Wüste. Das Kulturland beschränkt sich auf einen schmalen Streifen zu beiden Seiten des Flusses und einige Oasen. Links vom Strome, in der ersten großen Krümmung, liegt die z. T. gebirgige Bajudasteppe, die hin und wieder noch Tropenregen empfängt und einige fruchtbare Täler enthält, rechts die felsige Nubische Wüste. Bei Assuan tritt der Nil in Ägypten ein, dessen staatliche Grenze aller- dings heute weiter s. bei Wadi Halfa liegt. Das Tal weitet sich jetzt aus 20—50 km, und das Gefälle des Flusses wird so schwach, daß die Strömung kaum merkbar ist. Zu beiden Seiten der Talebene erhebt sich meist steilrandig die Wüstentasel mit vielfach zerrissenen, felsigen, vollkommen pflanzenlosen Ge- hängen. Unterhalb der Stadt Kairo treten die Bergwände zurück, und der mächtige, 2 km breite Strom beginnt sich zu teilen und bildet ein großes Delta, das an Fläche ungefähr der Provinz Westfalen gleichkommt und an der Küste 200 km breit ist. Von den zahlreichen Verzweigungen des Stromes sind die bei Rosette und Damiette mündenden Arme die bedeutendsten. — Von der

18. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 99

1911 - Leipzig : Dürr
— 99 — sind Flußbetten, die nur nach einem starken Regen Wasser führen. Mit Erfolg hat man in der algerischen Sahara die Fläche des anbaufähigen Bodens durch Brunnenbohrungen vergrößert. Die wichtigsten Kulturgewächse der Oasen sind Dattelpalme und Durra, eine Hirseart, die auch in andern Gegenden des tropischen Afrika viel gebaut wird. Wo Weidefläche vorhanden ist, betreibt man die Zucht des Dromedars. Das Wüstenklima ist im allgemeinen gesund; gegen die austrocknende Wirkung der Lust und gegen das Eindringen der vom Samum aufgewirbelten Sandkörnchen in Augen, Nase und Mund schützen sich die Eingebornen, die Beduinen (Semiten), Tuärik (Hamiten) und Tubu, durch Schleier. An das Mittelländische Meer reicht die Sahara im türkischen Tripoli heran. In früheren Zeiten durchquerten Karawanen die Wüste von N nach S, namentlich von Tripoli über Murfuf nach dem Tsadsee. Dieser durchgehende Verkehr ist heutzutage ganz erloschen, und damit haben auch die südlichen „Wüstenhäfen", wie Timbnktu, Kano, an Bedeutung verloren. Die Oasen der algerischen Sahara, wie Biskra, verdanken den Aufschwung, den sie in neuerer Zeit genommen haben, der Ausdehnung des algerischen Bahnnetzes bis in diese Gegenden. § 37. Die Wiltänder. 1. Der Nil ist einer der längsten Ströme der Erde (S. 181). Durch wieviel Breitengrade fließt er vom Ausfluß aus dem Viktoriasee bis Alexandria? Von Chartnm (Vereinigung der beiden Onellflüsse, des Weißen Nils und des Blauen Nils) bis Assuan fließt der Nil, mehrere Katarakte bildend, durch das wüste, aber oasenreiche Nubien. Bei Assuan, wo das Tal breiter wird, beginnt Ägypten, das als eine lange Oase zwischen der Libyschen und Arabischen Wüstentafel eingeschaltet ist. Seine Fruchtbarkeit verdankt dieses bis auf den Küstensaum des Deltas, wo Winterregen auftreten, fast regenlose Land den regelmäßigen Überschwemmungen des Nils. Ende Mai hat der Strom feinen tiefsten Stand; von da an schwillt er langsam, und Mitte Juli tritt er über seine Ufer. Das Steigen dauert bis Mitte August; erst gegen Ende September beginnt er zu fallen. In den Monaten April und Mai hat die Dürre den höchsten Grad erreicht; diese Zeit ist auch deshalb unangenehm, weil dann Wüstenwinde die Luft mit feinem Staub erfüllen. Die Ursache der Überschwemmung ist das Hochwasfer des Blauen Nils. Für die Tropenzone gilt nämlich als Regel, daß die Regenzeit mit der Zeit des höchsten Sonnenstandes zusammenfällt (§ 34). In Abessinien, dem Quellgebiet des Blauen Nils, befindet sich die Sonne in unsern Sommermonaten in der Nähe des Zenits; die Regenzeit umfaßt dort die Monate Mai bis September. (Der Weiße Nil zeigt geringere Schwankung der Wasserhöhe, da in feinem Quellgebiet, das unter dem Äquator oder in dessen Nähe liegt, fast in allen Monaten Regen fällt, weil dort die Sonne das ganze Jahr hindurch einen hohen Stand einnimmt; vgl S. 154, Fig. 4.) ’ 9 ' Man darf sich Ägypten zur Zeit des Hochwassers nicht als ein völlig überflutete* Tal vorstellen. Der Nit und die von ihm abzweigenden Kanäle sind von hohen Dämmen eingefaßt, und nur nach Bedarf werden die Kulturflächen unter

19. Geographie für das Einjährig-Freiwilligen-Examen - S. 100

1877 - Leipzig : Körner
100 Das Besondere von Afrika. §§ 59. u. 60. Die größten Oasen in der Osthälfte sind: Dar für, südlich gelegen, ein Negerreich bildend, und Kordo- fan, nach O., unter ägyptischer Herrschaft stehend. Durch die Sahara führen drei Hanpt-Kara- wanenstraßen: zwischen Marokko, Tunis, Tri- poli und Timbuktu; zwischen Fezzan und dem Tsad- See; zwischen Sudan, Darfur und Aegypten. Han- delsartikel sind: Straußfedern, Elfenbein, Gummi, Tamarinde, Ochsenhäute. Wichtige Orte der unter verschiedenen Königen stehenden Länder der Sahara sind: Atar, 2500 E.; Udjeft, 2000 E.; Wadlln, 5000 Einw. § 60. Die Länder am Nil. 1. Der türkische Vasallenstaat Aegypten. 1) 8370 Qnadr.-Ml. 5 Mill. Einw., das untere Nilland, im nordöstl. Theile Afrikas gelegen, wird im N. vom Mittelländischen Meer, im W. von der Libyschen Wüste, im S. von Nubien und im O. vom Canal von Suez und dem Rothen Meere be- grenzt. 2) Das Nilthal, circa 112 Ml. lang, wird im O. und W. von Gebirgen begrenzt: das östliche, Mokattam, 210 Meter, ist schroff und steil, er- streckt sich bis Kairo; die westliche Kette bildet nur einen Damm gegen den Wüstensand. Der Boden besteht aus aufgeschwemmtem Nilschlamm. 3) Dem Nil verdankt Aegypten seine Frucht- barkeit. Das Steigen des Stromes beginnt zu Kairo sehr langsam zu Anfang Juli, und das Wasser erreicht zu Ende September seinen höchsten Stand. Alsdann gleicht Aegypten einem Süßwassersee. Im

20. Handbuch der Geographie - S. 485

1914 - Breslau : Hirt
Das Nilgebiet. 485 C. Das Nilgebiet. Der ö. Quellarm des Nils* entströmt dem Viktoria-See? (66 000 qkm), der w., der Semliki, stammt aus dem kleineren, flachen und sumpfigen Edward-See; beide vereinigen sich im Albert-See. Der aus diesem nach N. ziehende „Bergstrom" (Bahr el-Dschebel) heißt weiter abwärts Bahr el-Äbjad, d.i. Klarer Fluß, gewöhnlich „Weißer Nil", weil er seine Sinkstoffe im flachen Überschwem- mungsgebiete der Äquatorialplatte abgelagert hat. Links wird er kaum verstärkt durch den Gazellen- strom (Bahr el-Ghasal), rechts stärker durch den wasserreichen Sobat von Habesch her; bei Chartüm vereinigt er sich, 3280 m breit, mit dem von Habesch kommenden, an Sinkstoffen überaus reichen, hier 1670 m breiten Bahr el-Äsrak, d. i. Trüber Fluß, auch „Blauer Nil", und nimmt rechts in Nubien den Ätb ara auf, die beide dem Nil den Schlamm zuführen, der Ägypten am meisten befruchtet (s. unten und S. 489 f.) Bei Assuan (L^ene) bildet der Nil die letzten der sechs Stromschnellen und gewinnt, Ägypten ohne Nebenflüsse durchströmend, aber im Delta viele Seitenläufe absondernd, in zwei Hauptarmen das Meer. Sein Lauf mißt von den Ripon-Fällen n. vom Viktoria an 5589, von der Quelle der Kagera 6397 km und ist etwa so lang wie drei Fünftel des Weges vom Äquator nach dem Pole. Diese Lauflünge des längsten aller Ströme verteilt sich folgendermaßen in km von den Ripon-Fällen an bis Wadaläi . . . ... 456 Berber . . 2875 Lado ... 799 Wadi Halfa .... . . 4040 See Nuer . . . . . . 1548 Kairo . . 5330 Chartüm . . . . . . 2510 Rosette-Mündung. . . . 5589 Das Gebiet des Nils, des eigenartigsten Stromes der Erde, umfaßt mit seinen 2,87 Mill. qkm nahezu ein Drittel des Erdteils und bildet zu dessen beiden Hauptteilen in gewissem Sinn einen dritten. (S. S. 473.) Der Strom ist keineswegs ans seinem ganzen Laufe schiffbar, aber dennoch streben alle Verkehrswege nach seinen Uferplätzen, und Karawanen und neuerdings Eisenbahnen ersetzen Strecken, wo die Schiffahrt gehemmt ist. Zunächst hindern die Ripon-Fälle die Ausfahrt aus dem Viktoria, und sehr ungünstig steht es auch um die Strecke, wo sich der „Klare Strom" durch ein Granitgebirge zu arbeiten hat. Aber von Red sch af — 5° N — bis Chartüm ist eine fast gefällelose Strecke von 2000 km immer schiffbar. Vom Dezember an steuert die lange Reihe der Handelsschiffe mit den dreieckigen Segeln aufwärts und seitwärts in den Gazellenstrom. Erhebt sich dann um die Frühjahrsnachtgleiche der Südwind, so gleiten die Fracht- schiffe wieder abwärts nach dem großen Markt am Einflüsse des „Trüben Stromes". An Handelsware fehlt es niemals, wenn auch das „schwarze Ebenholz", d. s. Sklaven, sorgfältig versteckt werden muß. — Auf dem Gebiete der Stromschnellen bis Wadi Halfa hört jede regelmäßige Schiffahrt auf, hingegen wird der erste Katarakt bei Assuan bequem durch Schleusen umgangen. Was aber dem Strome vor allen anderen sein Gepräge gibt, die regelmäßigen Nilschwellen, ent- stammt dem Umstande, daß das Wasser, das von Chartüm und Berber zwischen Wüsten hindurch ins Mittel- meer rollt, aus drei verschiedenen Gebieten herrührt. Am wenigsten ist an den Schwellen beteiligt das Gebiet der großen Seen, dessen Abfluß im Bahr el-Dschebel unterwegs aufgehalten und fast aufgezehrt wird, mehr schon der rotbraune Sobat, der den Weißen Strom speist, am meisten Habesch, wo von Juni bis August die großen Regenmassen fallen, die schlammreichen Gewässer, vor allem der Blaue Strom, raschen Falles in die Ebene hinabrauschen und schon vom Juli an bis in den September die Überflutung Ägyptens herbeisühren. Das dritte Speisegebiet ist das Becken des Gazellenstroms. Hier regnet es zur selben Zeit, aber das Land ist flach und niedrig und verwandelt sich in einen großen See, dessen Ge- wässer so langsam abströmen, daß sie unten am Flusse die Überschwemmung, wenn auch in geringer Höhe, vom August bis in den Oktober, ja bisweilen bis zum Dezember fortsetzen. Ihr Wasser bringt einen treff- lichen Nährstoff in der Pottasche, die aus der Asche der von Bränden zerstörten Wiesen am Gazellenstrome herrührt. So wurde Ägypten ein eigenartiges Geschenk der Natur. Die Wirkung des Stromes wird noch 1 2 1 S. Bilder S. 518. 2 Der Biktoria-See ist ein Sammelbecken ähnlich wie der Obere und der Michigan lnnschig'ni-See in Nordamerika. Unter seinen zahllosen Zuflüssen kann vielleicht die Kagera oder deren Nebenfluß Njawarongo, genauer wieder dessen Zufluß Rukarära, als oberster Lauf des Nils betrachtet werden. Aber die Wassermenge der Kagera ist gegenüber der Abslußmasse des Viktoria doch so gering, daß dieser als Ursprung des Nils gelten kann und das Wort Spekes bei seiner Entdeckung: »The Nile is settled« — noch heute zu Recht besteht. v. Seydlitz, Handbuch. 26. Bearbtg. 42