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1. Deutschlands Kolonieen - S. 31

1889 - Gotha : Behrend
295] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 31 Tabak (deutsch)............. 520000 Mk. Manufakturen (meist aus England)....... 687000 „ Eisenwaren (deutsche)........... 40000 „ Parfüms (deutsche, aber auch französische)..... 57000 „ Salz................ 40000 „ Summa 2 944000 Mk. Diese Summe verteilt sich auf die drei Haupthandelsplätze folgender- maßen: Klein-Pöpo........ 1 369000 Mk. Bageida........ 305000 „ Lome......... 1 270000 „ Summa 2 944000 Mk. Mit Berücksichtigung von Porto Seguro würde diese Summe über 3 Millionen betragen. Als bares Geld ist englisches Silber und der amerikanische Dollar im Verkehrsgebrauch, im Landinnern die Kaurimuschel. — Der Verbrauch von Spirituosen ist im Lande selbst nicht von erheblicher Masse, da der weitaus größte Teil durch den Zwischenhandel tief ins Innere Afrikas geschafft wird. Gelingt es, den Binnenhandel in große Verkehrswege zu lenken, welche im Togohaff zusammenlaufen, so dürfte der Handel einen großartigen Aufschwung nehmen. Auch könnte durch regelrechte Anpflanzung und Pflege der in Togoland vorzüglich gedeihenden Olpalme die Ausfuhr erheblich gesteigert werden. An der Spitze der Verwaltung steht ein Kaiserlicher Reichkommissar. 2. Kamerun. a) Äas Land. a) Lage, Größe »Verhältnisse. Wenn man von Westen her in die Meerenge zwischen dem Festlande und der Insel Fer- nando Po einfährt, bietet sich dem Beschauer ein eigenartiger An- blick dar. Zur rechten steigt der Pik von Fernando Po 3600 m. hoch über den Meeresspiegel empor, und zur linken erhebt sich, schroff und steil vom Meeresufer emporstrebend, ein riesiger Berg- kegel, von welchem sich nordwärts eine Reihe kegelförmiger Höhen ins Land zieht. Das ist der 4200 m hohe Mungo ma Loba, der Berg des Donnerers, der Götterberg, unser Kamerun. Die beiden dichtbewaldeten Berge bilden gleichsam ein Riesenportal, eine groß- artige Eingangspforte zum „Herzen Afrikas". Hier, wo die Westküste von Afrika mit ihren nach Westen und Süden verlaufenden Küstenlinien ziemlich einen rechten Winkel bildet, breitet sich um die Bai von Biasra das deutsche Kamerun-

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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 242

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 242 — Kleinen Kamerunberge oder Etinde (1774 m) steil zum Meere abstürzt. Der Götterberg ist zudem die höchste Erhebung an der Westküste Afrikas. Er ist zeitweise mit einer leichten Schnee- decke geschmückt. Der Aufbau des Gebirges und seine Gesteins- Zusammensetzung und Schichtenbildung (Basalt, Lava in den oberen Teilen, diese daher wasserarm wegen der großen Durch- Lässigkeit des Lavagesteins) lassen ein einst lebhaftes Auf und Nieder der Schollen innerhalb der ganzen Kolonie erkennen. So ist u. a. auch das Benustal ein Senkungsfeld, und die Berge von Adamaua in den nördlichen Teilen Kameruns bauen sich ebenfalls zumeist aus Basalt auf. Die unteren Teile des Kamerun- gebirges sind reich bewässert und von einer seltenen Fülle tropischer Pflanzenwelt (Urwald bis zu 2000 m). Höher hinauf folgen Bergwiesen, dann Gebiete mit Flechten und Moosen und schließlich kahles Gestein und Lavageröll. Die Aussicht vom großen Kamerunberge soll großartig sein. Man schaut über Krater und Schluchten, Berge und Täler, Wiesen und Wälder hinaus auf den weiten Ozean und hinüber zu der nur durch eine schmale Meeresstraße vom Festlande geschiedenen, spanischen Insel Fernando Po, auf welcher der Clarence Pik zu einer Höhe von 3045 m auf- ragt und mit dem Kamerunstock ein gewaltiges Felsentor bildet. In der an die Strandzone sich anschließenden Küstenebene, welche — im Süden etwa 20 km breit — nach Norden an Aus- dehnung bedeutend zunimmt und hier das hoch aufragende Kamerun- gebirge trägt, ist das Urgestein weithin mit mehr oder minder mächtigen Schichten von Laterit bedeckt. Das Gebiet ist von ein- zelnen niederen Erhebungen durchsetzt. Da hier reichliche Regen- mengen niedergehen (Kamerun gehört überhaupt zu den regenreichsten Gebieten der Erde), so sind diese Küstenebenen in seltenem Maße zur Anlage von Plantagen geeignet, sofern der Boden nicht von Urwald bedeckt wird. Nun steigt das Land in zwei Stufen zum Gebirgslande auf. Die Berge bestehen zumeist aus Granit und Gneis, haben eine mittlere Höhe von etwa 800 m, wenngleich einzelne Kuppen sich auch bis auf 1400 m erheben. Im Bereiche der Terrassen sind zumeist Katarakte und Stromschnellen entstanden, wie sie fast alle Flüsse Kameruns bilden. Natürlich sind diese in den südlichen Teilen der Kolonie der Küste näher gerückt als im Norden (größere Breite der Küstenebene). Am bekanntesten sind die Nachtigal-, Herbert- und Edea-Fälle des Sanaga (= Oder). Aus dem Tale des Benue steigen basaltische Kuppen (bis 2000 m) auf (volkreiche Gebirgslandschaft Adamaua). Auch in diesen weiten gebirgigen Gebieten tritt der üppige tropische Urwald in sein Recht.

2. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 62

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
62 5. Auch die Bevölkerung erschwerte durch ihre bunte Zusammensetzung, ihre Vielsprachigkeit, ursprüngliche Wildheit und Kulturfeindlichkeit das Ein- dringen der Europäer. — Man schätzt die Bevölkerung auf 150 Mill., so daß durchschnittlich nur 5 auf 1 qkm kommen. Im S. wohnen die Reste der Südafrikanischen Rasse (Hottentotten, Buschmänner), Süd- und Zentralafrika wird von den Bantunegern, der Sudan von den Sudan- negern bevölkert; den N. und No. haben Völker der hamitischen und der semitischen Rasse inne. 6. Man unterschätzte den wirtschaftlichen Wert Afrikas. Elfenbein bildete fast den einzigen wertvollen Handelsartikel. Nachdem aber die Durchforschung die höhere Wirt- schaftliche Bedeutung des Erdteils dargetan hatte, wurde Afrika das Ziel lebhaftester Kolonial- und Eroberungspolitik. Heute ist Afrika bis auf kleine Gebiete <Abesfinien und Liberia) unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt. Vergl. dazu Skizze 14! Der Bodenaufbau ist bei allen unseren afrikanischen Kolonien ähnlich. Wir nnterschei- den: 1. die Küstenebene oder das Gebirgsvor- land, 2. das Rand- gebirge, 3. die innere Hochebene. Das Rand- gebirgetogos hat Gipfel von etwa 1000 m Höhe, die innere Hochfläche eine mittlere Höhenlage von 400 m; der vulka- nische Kamerunberg ist 4000 in hoch, das innere Hochland Kameruns durchschnittlich 8 — 900 m; das Hochland Ost- afrikas liegt in 1200 bis 1300 m Höhe; es wird von dem großen Ost- afrikanischen Grabenein- bruch gegliederten dessen Rändern gewaltige Vul- kanberge aufsteigen, darunter der zweigipselige Kilimandscharo mit 6000 m Höhe. Das Hochplateau Deutsch-Südwestasrikas steigt von der Küste in steilen Terrassen bis zu 1200 m Höhe an, senkt sich aber binnenwärts bis auf 500 m. Die höchsten Berge der zahlreichen inneren Gebirgszüge erreichen eine Höhe von 2700 m (Omatakoberg). Klimatisch gehören Togo, Kamerun und Deutfch-Ostasrika zum Tropengebiet Afrikas. In den Küstengebieten herrscht meist ein heißfeuchtes, sieberschwangeres Sumpfklima mit 25—26° mittlerer Jahrestemperatur und überreichen Niederschlägen, besonders in Kamerun; auf den Hochflächen ist es kühler und gesunder. Die beiden Regenzeiten folgen den Zenitdurchgängen der Sonne. Sk. 14. Afrika, politische Übersicht. Maßstab 1:100000000.

3. Bd. 2 - S. 240

1903 - Langensalza : Greßler
240 Aufhissen der deutschen Flagge deutsch geworden sei und daß das Deutsche Reich über diesen neuerworbenen Länderstrich seine mächtige Hand schützend ausstrecken werde. — Der größte Teil des Gebiets ist von den dortigen Häuptlingen direkt dem Deutschen Reiche mit der vollen Souveränität (Unabhängigkeit) abgetreten worden. Somit hat Deutsch- land in diesem Falle Rechte auf den Grund und Boden, auf das Land erlangt, es hat zum erstenmal eine wirkliche Kolonie. Der Anblick von Kamerun ist für diejenigen, die in der von der spanischen Insel Fernando Po und dem Festlande gebildeten Meeresbucht sich dem Ambozer Hochlande nähern, ein herrlicher. Ein von der Küste scharf ansteigendes Hochland sieht man vor sich: die Küste selbst ist hier so malerisch gegliedert, wie an keiner anderen Stelle des afrikanischen Festlandes. Die vielen sich ins Meer er- * gießenden Flüsse, aus den Bergen herkommend und sich an der Mün- dung in viele Arme teilend, bilden unzählige kleine Kanäle, Buchten und Deltas. Das ganze Gebiet von Kamerun ist eingeschlossen von zwei Flüssen, dem Alt-Kalabar und dem Kamerun; eine Anzahl anderer strömen hier ebenfalls dem Meere zu, so der Rio bei Reip und der Btitue. Es sind dies die sogenannten Ölflüsse, auf welchen das kostbarste Produkt dieser Gegenden, das Palmöl, aus dem In- nern bist zur Küste verschickt wird. Wenn man sich der bedeutenden Schwierigkeiten des Landtransportes in Afrika erinnert, der Unzahl von Trägern für verhältnismäßig geringe Lasten, der Unmöglichkeit, Zugvieh und Pferde wegen der Tsetsefliege zu verwenden, dann wird der Vorteil, bis tief ins Innere schiffbare Wasserstraßen zu finden, um so mehr einleuchten. Von der Küste steigt das Land terrassenförmig an, einen prachtvollen Anblick darbietend in seiner üppigen Vegetation von Palmen und Bananen; auf allen Stufen der großen Bergterrasse des Kamerun- gebirges sind Hütten und kleine Ortschaften angesiedelt, eingehüllt und umrahmt von tropischen Gewächsen aller Arten, während den erhabenen Hintergrund dieser originellen Landschaft die höheren Erhebungen des Gebirges bilden, überragt von dessen höchster Spitze, dem großen Pick. Von der Insel Fernando Po aber winkt der Clarence Pick herüber und auf den drei kleinen, in der Meerenge dem Festlande gegenüberliegenden Inseln — von den Portugiesen früher Jlhas A m b o z e s genannt, erheben sich, ebenfalls steil ausragend, als ob sie unmittelbar dem Meere entstiegen, hohe Berge. So umfaßt der Blick die See, die Inseln, die Buchten und Flußmündungen, das aussteigende Land und die ragenden Berge mit ihren zerrissenen Kraterkegeln. Die Ambusa-Bucht — so heißt der innere Teil der Bai von Biasra, die wieder der südliche Ausschnitt des Golfs von Guinea ist — ist wegen ihrer landschaftlichen Schönheit mit Recht berühmt. Der Afrikareisende Robert Flegel, welcher im Jahre 1879 diese Gegend besuchte, entwirft von Kamerun die folgende Schilderung:

4. Geographische Repetitionen - S. 51

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Afrika im allgemeinen. 51 c) Kamerun - Gebirge, 6) Alpenland von Abessinien, e) Gebirge von Tibesti! a) Kong: in Hoch-Sudan, zwischen dem Niger und der Oberguinea-- Küste; b) Atlas: im nordwestlichen Afrika, in den Staaten Ma- rokko, Algerien [äscherten J und Tunis; e) Kamerun-Ge- birge: nördlich vom Äquator, an der Ostküste des Busens von Biafra; d) Alpenland vonabessinien: im östlichen Afrika, nahe dem Ufer des Roten Meeres; e) Gebirge von Tibesti: in der östlichen Sahara. 13. Nenne drei der höchsten und bekanntesten Berge Afrikas und be- stimme zugleich die Lage derselben! 1. Der Kilima-Ndjaro ndschäro^, 6000 m, deutsch; 2. der Kenia, fast eben so hoch, englisch; beide liegen nicht weit von der Ostküste, südlich vom Äquator; 3. der Götterberg im Kamerun - Gebirge, 4000 in. 14. Nenne die einzelnen Meere, Meeresteile und Straßen in der Umgebung von Afrika! Im Norden das Mittelmeer mit der Straße von Gibraltar, der großen und kleinen Syrte; im Westen der (offene) Atlantische Ozean mit dem Busen von Guinea [gtnea]; im Osten der Indische Ozean mit dem Kanal von Mozambique ^noßambik^, dem Golf von Aden [ebttj, der Straße Bab - el - mandeb und dem Roten Meere. 15. Was verbindet und was trennt a) die Straße von Gibraltar, d) die Bab - el - mandeb - Straße ? a) Die Straße von Gibraltar verbindet das Mittelmeer mit dem offenen Atlantischen Ozean; sie trennt Spanien von Marokko, b) Die Bab-el-mandeb-Straße verbindet den Golf von Aden mit dem Roten Meere; sie trennt Arabien von Afrika. 16. Welche Länder trennt der Kanal von Mozambique? Der Kanalvonmozambique trennt die ostafrikanischen Küsten- landschasten Mozambique und Sofäla von der Insel Madagaskar. 17. Welche kleinern Busen bildet der Meerbusen von Guinea? Busen von Benin und Busen von Biafra. 18. Welcher Unterschied zeigt sich in der G l i e d e r n n g Afrikas und der Gliederung Europas? Europa ist der am meisten gegliederte, Afrika der am wenigsten ae- gliederte Erdteil. 19. Welches ist die einzige bedeutende Halbinsel Afrikas? Das S o m a l ssomäll -Land, im äußersten Osten des Erdteils, vom Äquator bis zum Busen von Aden. 20. Welche Inseln und Inselgruppen liegen a) im Atlantischen Ozean, b) irrt Indischen Ozean? a) Im Atlantischen Ozean: die Azoren [afsorett], Madeira [tnabera], die kanarischen Inseln, die Inseln des grünen Vorgebirges oder Kapverden »erbend die Guineaiginea)- Inseln, Ascension [afsenschn], St. Helena Wnt heltnä]; b) im Indischen Ozean: 4*

5. Deutschlands Kolonieen - S. 15

1889 - Gotha : Behrend
279] Litteratur. 15 Dr. Joh. Baumgarten, „Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil". Eine Rundreise in abgerundeten Naturschilderungen, Sittenscenen und ethnographischen Charakterbildern. Nach den neuesten und besten Quellen für Freunde der geographischen Wissenschaft und der Kolonialbestrebungen, sowie für den höheren Unterricht. Berlin, Dümmlers Verlag. 5 Mk. Dr. O. Finsch (der verdienstvolle Südseeforscher), „Samo afah rten". Reisen in Kaiser Wilhelms-Land und Englisch-Neuguinea in den Jahren 1334 und 1885 an Bord des deutschen Dampfers „ Samoa ". Mit 85 Abbildungen, 6 Kartenskizzen und dem Porträt des Verfassers. 12 Mk. Hierzu ist (einzeln käuflich) von demselben Verfasser erschienen: „Ethnologischer Atlas". Typen aus der Steinzeit Neuguineas in 154 Abbildungen auf 24 lithogr. Tafeln, nach Originalen gezeichnet von O. u. R. Finsch. Mit erklärendem Texte gebunden 16 Mk. Verlag von F. Hirt & Sohn, Leipzig. A. Freiherr v. Hammer st ein, „Der tropische Landbau". An- leitung zur Plantagenwirtschaft und zum Anbau der einzelnen tropischen Kulturgewächse, mit besonderer Rücksicht auf die deutschen Kolonieen. Berlin, Parey. 2 Mk. V. Ring, „Deutsche Kolonialgesellschaften". Betrachtungen und Vorschläge. Berlin, Heimanns Verlag. 3 Mk. Verordnung, betreffend die Rechtsverhältnisse in den Schutzgebieten von Kamerun und Togo. Berlin, Heimanns Verlag. 1,20 Mk. Th. Ch ri st aller (Lehrer in Kamerun), „Fibel für die Volksschulen in Kamerun". 3 Teile in 2 Bändchen. I. Duala. Ii./Tii. Deutsch. Berlin, Heimanns Verlag, a 1 Mk. Dr. Joh. Baum garten, „Die deutschen Kolonieen und die nationalen Jnteress en". Köln, Du Mont-Schauberg. — Ein Vademecum für Freunde und Vertreter der Kolonialbewegung. Zeitschriften: Nachrichten über Kaiser Wilhelms-Land und den Bis- marck-Archipel. Herausgegeben von der Neuguinea-Kom- panie in Berlin. Berlin, Ascher & Komp. ä Heft 2 Mk. Deutsche Kolonialzeitung. Organ der deutschen Kolonialgesellschaft. Berlin, Gustav Mein ecke. Erscheint wöchentlich. Jahrgang 8 Mk. Mitteilungen von Forschungsreisenden und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. Mit Benutzung amtlicher Quellen herausgegeben von General-Sekretär Dr. Freiherr v. D anckel- mann. Berlin, Ascher & Komp. ä Heft 1 Mk. Gustav Meinecke, Deutscher Kolonial-Kalender. Berlin 1889. P. Langer- scheidt. 1,50 Mk. Auch in „Petermanns Mitteilungen", „Globus" und anderen geogr. Zeit- schristen werden die deutschen Kolonieen berücksichtigt.

6. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 25

1915 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 25 d) Die sehr ungesunden Küsten von Mozambique und Sofala (fofata) sind im Besitze der Portugiesen. Hier die Hafenstadt Beira, wichtig als Ein- gangspsorte zu dem britischen Rhodesia (f. S. 35). Xdie deutsche Kolonie Kamerun. ^ Größe und Bevölkerungszahl. Kamerun, zwischen dem 1.° s. Vr. und 13.° n. Br. gelegen, hat einen Flüchenraum von fast 800000 qkm, ist also fast anderthalbmal so groß wie das Deutsche Reich und zählt 2v2 Mill. Einw. In der Umgebung der Küste wohnen 20 Einw. auf 1 qkm, eine für afrikanische Verhält- nisse ziemlich ansehnliche Bevölkerungsdichte.) Verkehrslage. Vermöge seiner Lage im innersten Winkel des Guinea- bnsens bildet Kamerun den nächsten Zugang zum dichtbevölkerten Zentralsudan mit dem Tsadsee. Ebenso hat es, dank seiner mächtigen Ausbreitung n-ich dem Herzen Afrikas, an drei großen Stromgebieten Anteil: am Benu^. Scharl und Kongo wie an dem bedeutenden Nebenfluß des letzteren, dem Ubangi. Die Ber- kehrslage der Kolonie ist somit vorteilhaft. Mancherlei Umstände erschweren indes die Entwicklung des Handels. Die Küste ist flach und hafenarm; nur in die Bucht von Kamerun können Seeschiffe einfahren. Auch die Küstenflüsse sind als Verkehrsmittel nicht geeignet, da sie das an die Ebene anschließende Hoch- land mit Wasserfällen und Stromschnellen überwinden. Der untere Benue end- lich, die beste Verkehrsader zum volkreichen Tsadseegebiet, liegt samt seiner Mün- dung auf fremdem Boden, ebenso der Kongo. Januar April Juli Oktober Temperaturgang während eines Jahres in Kamerun. Naturgebiete. In Kamerun lassen sich 4 Gebiete unterscheiden: 1. die Küstenniederung samt dem Randgebirge des Südafrikanischen Mateaus, 2. das Savannenplateau, 3. die Niederung des Tsad, 4. Neukamerunl^ 1. Die feuchtheiße Küstenniederung (Abb. S. 2ks mit dem Delta des Kamerunflusses ist mit Urwald (besonders Ölpalmen) bedeckt (teilweise bis zu 300 km) und hat ein ungesundes Tropenklima. Wie in Togo sind auch hier die Produkte des Gebietes hauptsächlich Palmöl und Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. Im Nw. der Niederung erhebt sich das regenreiche Kamerun- gebirge, auf dessen stark verwittertem Vulkanboden vortrefflich die Kakao- pflanze gedeiht^). Neuestens wird auch Tabak mit gutem Erfolge gebaut. Der 4100 m hohe Kamerunberg schließt sich an die vulkanische Insel- reihe des Guineabusens an. Die wichtigeren Hafenorte sind: Viktoria an der Felsenküste des Kameruugebirges; es ist mit dem 900 in hoch !) Die Kakao-Ernte des Jahres 1910 bewertete sich bereits auf 3055000 Mk.

7. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 27

1909 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 27 d) Die sehr ungesunden Küsten von Mozambique und Sofala (fofala) sind im Besitze der Portugiesen. Hier die Hafenstadt Beira, wichtig als Ein- gangspsorte zu dem britischen Rhodesia (s. S. 35). Die deutsche Kolonie Kamerun. Größe und Bevölkerungszahl. Kamerun, zwischen dem 2. und 13.° n. Br. gelegen, hat einen Flächenraum von 1j2 Mill. qkm, ist also nahezu so groß wie das Deutsche Reich und zählt 3j/2 Mill. Einw. In der Umgebung der Küste wohnen 20 Einw. ans 1 qkm, eine für afrikanische Verhältnisse ziemlich ansehnliche Bevölkerungsdichte. Verkehrslage. Vermöge seiner Lage im innersten Winkel des Guinea- bnsens bildet Kamerun den nächsten Zugang zum dichtbevölkerten Zentralsudan mit dem Tsadsee. Ebenso hat es, dank seiner mächtigen Ausbreitung nach dem Herzen Afrikas, an drei großen Stromgebieten Anteil: am Benue, Schari und Kongo. Die Verkehrslage der Kolonie ist somit vorteilhaft. Mancherlei Umstände erschweren indes die Entwicklung des Handels. Die Küste ist flach und hafenarm; nur in die Bucht von Kamerun können Seeschiffe einfahren. Auch die Küstenflüsse sind als Verkehrsmittel nicht geeignet, da sie das an die Ebene anschließende Hochland mit Wasserfällen und Stromschnellen überwinden. Der untere Benue endlich, die beste Verkehrsader zum volkreichen Tsadseegebiet, liegt samt seiner Mündung aus englischem Boden. Januar April Juli Oktober Tempcraturgang während eines Jahres in Kamerun, Natur gebiete. In Kamerun lassen sich drei Naturgebiete unterscheiden: 1. die Küstenniederung samt dem Randgebirge des Südafrikanischen Plateaus, 2. das Savannenplateau, 3. die Niederung des Tfad. 1. Die feuchtheiße Küstenniederung mit dem Delta des Kamerun- slusses ist mit Urwald (besonders Ölpalmen) bedeckt (teilweise bis zu 300 km) und hat ein ungesundes Tropenklima. Wie in Togo sind auch hier die Pro- dukte des Gebietes hauptsächlich Palmöl und Palmkerne, Kautschuk und Elsenbein. Im Nw. der Niederung erhebt sich das regenreiche Kamerun- gebirge, auf dessen stark verwittertem Vulkanboden vortrefflich die Kakao- pflanze gedeiht). Der 4100 m hohe Kamerunberg schließt sich an die vulkanische Jnselreihe des Guineabusens an. Die wichtigeren Hafenorte sind: Viktoria an der Felsenküste des Kameruugebirges; es ist mit dem 900 in hoch ') Die Kakao-Ernte des Jahres 1907 bewertete sich bereits auf 2,7 Mill. Mk.

8. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 5

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5 Ii. Deufchlands Besitzungen in Afrika. 1. Kamerun. Das Land. Lage und Ausdehnung. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meerbusen von Guinea. Die Westgrenze bildet auf 300 km der Atlantische Ozean. Im Nordwesten grenzt die Kolonie an englisches und im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Binnen- lande zu breitet sie sich fächerartig bis zum 15. Längengrade aus. Im Nordosten erreicht die Grenze die Ufer des Tsadsees und seines größten Zuflusses des Schari. Das ganze Gebiet ist beinahe so groß wie das Deutsche Reich. Gebirge und Flüsse. Nicht weit von der Küste, gegenüber der spanischen Insel Fernando Po, erhebt sich das höchste Gebirge des ganzen westlichen Afrikas, das Kamerungebirge. Es zieht Halbmond- förmig von Süden nach Norden. Der höchste Gipfel steigt bis zur Höhe von 4200 na auf. Mit seinem Fuße ragt er bis ans Gestade des Meeres; an seinen Abhängen rauschen mächtige Palmen- und Bananenwälder; in einer Höhe von 2000 in solgen Grasflächen und noch höher hinauf kahles Felsgestein. Der Gipfel aber ist zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt. Wenn dieser Schnee im Abend- rot blitzte und funkelte, während das Thal fchon in tiefes Dunkel gehüllt war, da mögen die Eingeborenen diesen Gipfel für den Sitz ihres Gottes gehalten und ihn Monga ma Loba, d. i. Gottes- berg, genannt haben. Weiter im Innern Kameruns liegen fruchtbare Hochebenen, weite Grassteppen und waldreiche Bergländer. Aus diesen Bergländern rauschen die Ströme Kameruns hervor. In der Regen- zeit wälzen sie mächtige gelbe Fluten zum Ozean, während in der trockenen Zeit sich weite Sandbänke bilden. Alle sind schiffbar, ihre Bedeutung für den Verkehr wird aber dadurch wesentlich beschränkt, daß alle in ihrem Mittel- und Oberlaufe reich an Stromschnellen und Wasserfällen sind. Als größten Fluß bezeichnet man gewöhnlich den Kamerunfluß, der in einer Breite von 2 km füdlich vom Kamerungebirge mündet. Diese Mündung ist jedoch ein Meerbusen, in welchen eine Reihe von Strömen ihr Wasser wälzen, unter denen die größten der Mungo und der Wuri sind. Weiter südlich mündet in die Bai von Biafra der Lom oder Sanaga, dessen Quellen tief im Innern an der Ostgrenze des Schutz- gebietes liegen, und der dasselbe also seiner ganzen Ausdehnung nach durchfließt. Klima. Da das Schutzgebiet nahe am Äquator liegt, ist das Klima besonders an der Küste heiß und ungesund. Wenn es auch

9. Teil 2 - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 § 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Hl* Deutsch-Kamerun. 1. Lage und Grenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Rio bei Ney, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Da- mit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.- Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000 m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und viel- fach sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahorn- blatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Be- deutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der Njong. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60 — 70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanische Hoch- land, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benue zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Bewohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7). Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind.

10. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 285

1902 - Breslau : Hirt
Kamerun. 285 als die bayerische ; aus ihr brechen mehrere große Flüsse hervor. Aber sie können der Schiffahrt wenig dienen, da sie wie die meisten Ströme S--Afrikas den Rand der Hochebene mit Fällen und Schnellen zu durch- sägen haben. Je weiter nach Süden hm, desto mehr wird die Küsten- ebene durch den Höhenrand eingeengt. Das Klima des Küstenlandes ist bei einer Durchschuittswärme von + 25° durch Gallenfieber und Dysenterie (Ruhr) nicht minder gefährlich als in allen Tropenniederungen der Küste, wo nicht die Arbeit des Europäers durch Kanäle und luftige Bauten' für bessere Verhältnisse gesorgt hat. Hitze und Regen, der am Kamerun-Berge in einer Jahreshöhe von mehr als '900 cm fällt, fördern die Fig. 102. Der Kamcrün-Berg (3960 m). — S. auch S. Ivo. Pflanzenfülle des unerschöpflichen Fruchtbodens. 20 km hinter der Küste beginnt der Urwald, der an 200 km breit an den Hochrändern hinaufsteigt. Fast alle nennenswerten Aussuhrgegenstände sind Erzengnisse des Pflanzenreiches: Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, gewonnen aus dem Safte der Landolphia- Lianen, Kakao und Ebenholz. Reich ist die Tierwelt: Schimpanse, Gorilla, mannigfaltige Schlangen, Leopard, Hyäne, große Wildschweine, Elefanten nament- lich im n.ö. Hinterlande Adamaua noch in großen Herden, fo daß Elfenbein 1899 noch für fast 600 000 Mk. ausgeführt werden konnte. — Bewohner sind im Innern f. des langen Sanaga-Flnsfes die Bäntu-Neger' S.-Afrikas, n. die höher entwickelten und anscheinend stark im Wandern begriffenen Sudan-Neger lhansfa) und die Felläta oder Fulbe, beide nur in den Küstengebieten unterworfen. Im Delta-Lande die Dnala, bekannt durch ihre „Trommelsprache", mittels deren sie sich auf wei'e Entfernung hin miteinander verständigen können.—Ortschaften: 1 S. Bilderanhang S. 35t).

11. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 374

1903 - Leipzig : Hirt
374 Handelsgeographie. das Aussterben dieses klugen Tieres, dessen Zähmung in Afrika leider erst neuerdings ernstlich versucht wird, in bedenkliche Nähe gerückt ist. Aus den Küstengegenden ist der Elesant bereits gänzlich verschwunden, aber sonst haust er noch überall im tropischen Asrika, soweit es feucht und damit auch Pflanzenreich ist, und steigt sogar bis zu den Gipfeln des Kamerun- Gebirges hinauf. des ausgeführten Elfenbeins kommen von der O.-Hälfte des Erdteils und find von weicherer Beschaffenheit, das härtere kommt von der W.-Seite, das beste findet sich in den heißen Gegenden dicht n. vom Äquator. Die größten Ausfuhrgebiete find die Saufibar-Küste, wo 1900 Deutsch-Ost-Afrika 64100 kg lieferte, die Häfen Ägyptens am Roten- wie am Mittelmeere, die Küste von Portugiefisch-Ost-Afrika, der Kongostaat, der feine A gesteigert hat, Kamerun und das Nigir-Gebiet. 4. Die Vogelwclt. a. Der Pflege des Geflügelviehstandes wurde feit deu letzten Jahrzehnten in den meisten europäischen Staaten erhöhte Sorgfalt gewidmet. An der relativen Stärke des Bestandes steht das D. R. nur hinter Irland und Frankreich zurück; sein Bestand läßt aber eine Steigerung noch als dringend wünschenswert erscheinen, um so mehr, da (1901) für 40 Mill. Mk. lebende Tiere und viel Geflügelfleisch vom Auslande (Frankreich, Italien) bezogen werden. Das Bedeutendste in A des Geflügels wie in der Zubereitung des- selben zu mancherlei Gerichten (Gänseleberpasteten z. B.) leistet Frankreich. Größer noch ist der Umsatz in Eiern, die nicht nur zur Nahrung, sondern auch zu allerlei gewerblichen Zwecken dienen. Österreich-Ungarn gewinnt etwa 55 Mill. Mk. jährlich, auch Italien, Frankreich und Belgien verdienen große Summen, während das D. R. (1901) einen Überschuß der E von 104 Mill. Mk. erlitt. Ganz bedeutend ist auch der Gewinn, den die u. Küstengebiete Europas (auch die friesischen Inseln) aus dem Sammeln der Eier des Seegeflügels ziehen. b. Die Federn des Hausgeflügels, die zumeist als Bettfederu verwaudt werden, kommen besonders in Österreich-Ungarn, Rnßlaud und China, dem hühnerreichsten Lande der Erde, zur A, Eiderduuen aus Island und anderen arktischen Ländern. Daß das D. R. anch hierfür 19 Mill. Mk. (1901) an das Ausland bezahlen muß, ist eiu weiterer Grund, der dringlich zu der Vermehrung des Hausgeflügels auffordert. Schmuckfedern liefern außer dem Hausgeflügel und den maffenhaft hin- gemordeten wilden Vögeln kleinerer Art vornehmlich die Strauße, für deren Federn Europa große Summen an Afrika und Argentinien bezahlt. In dein letzteren Laude, in S.-Afrika (namentlich im Kaplande), in Algier, Ägypten, Kalifornien und Australien werden diese in sonst wenig nutzbarer Gegend auf weiten Weidegründen billig zu unterhaltenden Vögel gezüchtet und im Kaplande ein Paar Zuchtstrauße mit etwa 1000 Mk. bezahlt. Hier hat jede größere Boereusarm ihre Straußeuzucht mit 20—30% Verdienst, fo daß die Kapkolonie 1896 350000 Tiere besaß; Anfänge der Stranßenzncht in Dentsch-Ost-Afrika. Die Federn der wilden Strauße fiud viel wertvoller als die der gezüchteten. Hauptmärkte London und New Jork. In der Ver- arbeitung der Straußenfedern ist man im D. R. mit großem Verdienst tätig. c. Unter dem tierischen Dünger, der in den Handel kommt, spielt der Guanv wegen feines Reichtums an Phosphorsäure die größte Rolle; die ältesten Bezugsquellen, Peru und Chile, beteiligen sich immer weniger

12. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 147

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
147 Kaiser Wilhelms-Land 134 der hier zahlreicher auftritt als in unfern andern Kolonien (Stammesdurch- messer bis zu 14 m! Stammeshöhe nur bis 8 in; Kronendurchmesser 40—50 m! Das weiche Holz ist aber ziemlich wertlos. Die Früchte, 1/2 m lang, ähneln dicken Gurken, ihr Fruchtmark ist ein beliebtes Nahrungsmittel). 3. Die Bewohner sind Sudanneger und zeichnen sich durch rege gewerb- liche Tätigkeit aus (Weberei aus einheimischer Baumwolle, Töpferei, Schmiede- Handwerk). An der Küste sitzt der friedliche und begabte Stamm der Ewhe, der unter dem Einfluß der Deutschen eine erfreuliche Tätigkeit entfaltet. — Die Europäer (280 Deutsche und 10 andere Weiße) ziehen vor allen Dingen Kassee, Kautschukbäume, Kokospalmen und versuchen es neuerdings auch mit der Baum- Wollkultur. Die Baumwollausfuhr Hub 1901 mit 10 000 Mk. an und betrug 1908: 366 000 Mk., (die Dentfch-Ostafrikas 250 000 Mk.). Ausfuhr: Mais, Palm- kerne, Kautschuk, Palmöl, Baumwolle. (Palmkerne sind die Samen der t)'U palme, aus ihnen wird Palmöl gewonnen.) 4. Ortschaften und Bahnen. An der Küste liegt der schon genannte Regierungssitz Lome, etwas landeinwärts das kleinere Togü. Eine 45 km lange Bahn verbindet die Küstenorte miteinander; eine andere führt von Lome 120 km weit nach Nordwesten, eine dritte, in Angriff genommene, soll von Lome ans 180 Km weit nach Norden führen. 5. Unsere Kolonien in der Südsee. Abb. § 129. (Vaterl. Erdk. § 478—485.) 1. Neu-Guinea: Kaiser Wilhelms-Land und die nördlich davon gelegene Inselwelt [600 Deutsche und 200 andere Weißes 2. Samoa [250 Deutsche und 200 andere Weißes. 1 a) Kaiser Wilhelms-Land, 1/i Neu-Guineas umfassend, halb so groß wie § 134 Preußen (Umgrenzung nach dem Atlas). Unmittelbar südlich des Äquators ge- legen (vgl. Deutsch-Ostasrika!). Gut gegliederte Küste mit trefflichen Häfen. Hohe Gebirge, zwischen ihnen fruchtbare Ebenen. Tropisches Klima, reicher Regen- fall. Üppiger Pflanzenwuchs, größtenteils Urwald, aber auch Reichtum an Nutz- bäumen: Kokospalmen, Sagopalmen, Brotbäume. Beuteltiere, Fliegender Hund, eine herrliche Bogelwelt (Papageien, Paradiesvögel). Bewohner: Papuas (= Krausköpfe), tiefstehend, zum Teil Menschenfresser. — Die Deutschen haben sich an dem tiefsten Einschnitt angesiedelt, an dem der Ort Friedrich-Wilhelmshafen liegt. Ausfuhr am kleinsten unter allen Kolonien; Hauptgegenstand getrocknete Palmkerne (Kopra, Abb. 1, § 128). Mit Kautschuk-, Kakao- und Baumwoll- gewinnung macht man Versuche. lb) Der vorgelagerte Bismarck-Archipel (mit 2 von den Salomon-Jnseln) ist wichtiger als Neu-Guinea. Er hat mehr Einwohner (Papuas), auch mehr Europäer als dieses und eine fünfmal so starke Ausfuhr (1*/2 Mill. Mk., Samoa 3 ^Südfee-Kolonien zusammen 8%], Togo 63/4, Kamerun 12, Deutsch-Süd West- afrika 7va, Deutsch-Ostasrika 11). Hauptgegenstand der Ausfuhr ist Kopra. Die Europäer haben sich auf der Gazelle - Halbinsel (Name nach dem Schiffe „Gazelle", das hier Vermessungen ausführte) angesiedelt, dem nördlichsten Teile der größten Insel (Neu-Pommern; annähernd so groß wie die Provinz Pommern). lc) Die Karolinen und Marianen liegen nördlich von Neu-Guinea und 10*

13. Außereuropäische Erdteile - S. 216

1896 - Leipzig : Wunderlich
Deutschlands Kolonieen. Jbtri: Wir lernen hente die Gebiete Afrikas kennen, die znm deutschen Reiche gehören. I. Welche Gebiete besitzt Deutschland iu Afrika, und was lehrt die Karte über sie? Die Karte zeigt uns, daß Dentschland in Afrika vier Besitzungen hat, nämlich Tagoland, Kamerun, Südwest-Afrika und Dentsch-Ostafrika. — Werfen wir zunächst einen Blick auf 1. Togoland liegt in Ober-Guinea und wird also im Süden vom atlantischen Ozean bespült. Im Westen stößt es an englisches, im Osten an französisches Gebiet. Seine Nordgrenze ist noch nicht genau bestimmt. — Uber seine Bodenbeschassenheit giebt uns sein Name etwas Ansschlnß. Togo heißt „hinter der Lagune." Wenn man nämlich vom Meere ans sich dem Inneren znwendet, so hat man zunächst einen schmalen Küstenstrich zu passieren, hinter dem sich (Erinnere an die Hasfbildnng der Ostsee!) eine seichte Lagnne ausdehnt. Jenseits der Lagnne finden wir dann eine sanft aufsteigende Ebene, die nach Norden zu von einem der von Südwest nach Nordost ziehendem Gebirge abge- schlössen ist, welches sich in seinen höchsten Gipfeln bis 1600 in (Schnee- koppe!) erhebt. 2. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meer- buseu von Guiuea. Im Westen grenzt es an den atlantischen Ozean, im Nordwesten an englisches, im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Innern zu find anch hier die Grenzen noch nicht bestimmt. Nicht weit von der Küste erhebt sich das Kamerungebirge. Es steigt von Nord nach Süd allmählich ans und fällt dann, nachdem es eine Höhe von 4000 in erreicht hat, steil ab. — Dieses Gebirge, fügt der Lehrer hinzu, hat manche Schönheiten. An feinen Abhängen rauschen mächtige Palmen-, Akazien-, Eichen- und Bananenwälder, weiter hinaus breiten sich schöne Grasflächen aus! Die höchsten Gipfel sind zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt und bieten, wenn der Schnee im Abendrot blitzt und funkelt, während die Thäler schon im tiefsten Dunkel liegen, einen wundersamen Anblick. — Über die Bewässerung lehrt unsere Karte nichts. Doch können wir ans Lage und Bodenbeschassen- heit schließen, daß Kamerun gnt bewässert ist. (Nähe des Meeres — hohes Gebirge, an dem die Seewinde ihre Feuchtigkeit niederschlagen!) Und so ist es auch. Kamerun wird von zahlreichen Flüssen bewässert, die besonders zur Regenzeit mächtige, gelbe Fluten dem Ozean zuwälzen. 3. Sttdweft-Asrika liegt wie schon sein Name sagt, an der Südwestküste des Erdteils. Seine natürliche Westküste bildet der at- lantische Ozean. Im Norden stößt es an portugiesische Besitzungen im Süden und Osten an englisches Gebiet. (Oranjefluß!) Wenn wir das Land von West nach Ost durchwandern wollten, so haben wir erst einen

14. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 81

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 81 — 34. Das Lapland. 1. Die Südspitze Afrikas bis zum Oranjefluß hin führt den Namen Kaplaud. Die Hauptprodukte sind Schafwolle, Straußenfedern (Strauße werden hier gezüchtet), Wein (Kapwein) und Weizen. In den Wildnissen weiden Büffel, Antilopen, Zebras, Quaggas und Giraffen, und im Gebüsch lauern Löwen, Hyänen und Schlangen auf Beute. Am Oranjefluß sind in jüngster Zeit auch viele Diamanten aufgefunden worden. Staaten: a. Die britische Kapkolonie. Haupt- stadt ist Kapstadt (50 T.), am Fuße des steilen Tafelberges, b. Transvaal und die Oranjekolonie, zwei frühere Burenfreistaaten, 1902 von den Engländern nach fast dreijährigem, hartnäckigem Widerstande unterworfen. Sie liegen nördlich vom Oranjefluß und find von holländischen Bauern, die durch Engländer aus Natal vertrieben wurden, gegründet worden, c. Natal, eine englische Besitzung an der Ostküfte, wird hauptsächlich von Znlukaffern bewohnt. 2. Die Kasfern bewohnen den Südosten Afrikas und bilden viele Stämme, von denen die Znlukaffern die wildesten sind. Sie haben dunkelbraune Haut, die sie mit Tierfett beschmieren und mit roter Erde bemalen. Ihre Hütten haben wie die der Hottentotten die Form eines Bienenkorbes. 10—20 bilden einen „Kraal". In der Mitte des Kraals liegt der gemeinsame Viehhof. Der ganze Reichtum des Kaffern besteht in Rindern. 35. Deutsche Kolonien. (Insgesamt über 4 mal so groß als Deutschland — 12 M. E.) Deutschland besitzt in Afrika folgende 4 Kolonien: 1. Togoland. Es ist etwa so groß wie das Königreich Württemberg. Das Klima ist sehr heiß. In den großen Wäldern gibt es Elefanten, Riesenschlangen, Ölpalmen und Gummibäume. 2. Kamerun, zur Seite des Kamerunflusses gelegen, hat etwa die Größe des Königreichs Preußen. Die Bewohner heißen Dualla. Sie sehen schwarzbraun aus, wohnen in Hütten aus Rohr und treiben Handel mit Elfenbein und Palmöl. Die Feldarbeiten lassen sie von Sklaven verrichten. In Kamerun gibt es ein Missionshaus und zwei Schulhäuser. In den Schulen werden die schwarzen Knaben und Mädchen von deutschen Lehrern unterrichtet. 3. Deutsch-Süd-Westafrika ist fast doppelt so groß wie Deutschland. Das Küsten- land erhält nur wenig Regen und ist daher dürr und sandig. Im Innern gibt es große Grasflächen. Hier weiden die fchwarzbraunen Bewohner ihre Kühe, Schafe und Ziegen. 4. Deutsch-Ostafrika ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Im Innern findet man große Wälder, Grassteppen und Ackerfelder. An der Nord- grenze des Landes liegt der Kilima-Ndjaro, der höchste Berg Afrikas. In den dichten Urwäldern gibt es Elefanten und Bären, auf den Grassteppen weiden Anttlopen, Zebras, Giraffen, und in den Sümpfen hausen Nashörner und Nilpferde. Die dunkelbraunen Bewohner besitzen große Rinderherden. Ehe das Land deutsche Kolonie war, betrieb man hier den schändlichsten Sklavenhandel. Die Dörfer wurden oft von den Arabern überfallen und die Einwohner nach Sansibar auf den Markt gebracht. — Jetzt arbeiten dort mehrere Missionare, auch sind schon einige Schulen errichtet. Hauptorte sind Dar-es-Salam, Bagamojo, Tanga u. a. 36. Inseln um Afrika. Zu Afrika gehören die Inseln Madeira smaderaj, die Kanarischen Inseln (Heimat der Kanarienvögel), die Inseln des Grünen Vorgebirges, St. Helena (Napoleon) und Madagaskar. Kahnmeher u. Schulze, Realienbuch 6. 6

15. Geographische Repetitionen - S. 50

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
50 Ii. Länderkunde. 4. Suche a) den nördlichsten, b) südlichsten, c) östlichsten, d) westlichsten Punkt Asiens! a) Kap Blanco, nördlich der Stadt Tunis, 37° nördl. Breite; b) das Nadelkap oder Kap Agulhas ^aguljas^, 33° südl. Breite; c) Kap Guardafui, der östlichste Punkt der Somal-Halbinsel, 51° östl. Länge; 6) das grüne Vorgebirge oder Kap Verde [mcrbej, zwischen Senegal- und Gambiamündung, 15° westl. Länge. 5. Durch wie viel Breiten - und Längengrade erstreckt sich Afrika? Afrika erstreckt sich durch 71 Breiten- und 63 Längengrade. 6. Wie viel beträgt a) Afrikas Längendurchmesser von N. nach S., oder vom Kap Blanco bis zum Nadelkap, b) Afrikas Breitendurch- messer von W. nach O., oder vom Kap Verde bis zum Kap Guardasui? a) 8000 km, b) 7700 km. 7. Gib die Gr enzen Afrikas nach den vier Haupthimmelsgegenden an ' Afrika wird begrenzt im Osten vom Indischen Ozean mit dem Roten Meer, im Westen vom Atlantischen Ozean und im Norden vom Mittel- ländischen Meer. Im Süden berühren sich der Atlantische und In- dische Ozean. 8. Wie liegt Afrika zu den übrigen Erdteilen? Afrika liegt westlich von Australien, südlich von Europa, östlich von Amerika, südwestlich von Asien. - 9. Gib den Flächeninhalt, die B e w o h n e r z a h l und die B e - völkerungsdichte Afrikas an! Auf 30 Mill. qkm wohnen 180 Mill. Menschen, auf 1 qkm 6. 10. Welche Eigentümlichkeit zeigt die B o d e n g e st a l t Afrikas? Afrika besteht vorherrschend aus Hochland. Dieses scheidet sich in eine höhere südliche Stufe (Südafrika) und in eine niedrigere nördliche Stufe (Nordasrika). 11. Gib eine kurze Beschreibung der Bodengestaltung a) Südafrikas, b) Nordafrikas! a) Südafrika erstreckt sich von Süden nach Norden, vom Nadelkap bis über den Äquator hinaus und ist eine durchschnittlich 1000 m hohe Hochlandsmasse, von Randgebirgen und Terrassen umgeben. Der nordwestliche Eckpfeiler dieses Hochlandes ist das Kamerun- Gebirge, der nordöstliche das Alpenland von Abessi- n i e n. b) Nordasrika erstreckt sich von Westen nach Osten und hat eine mittlere Höhe von 500 m. Den südlichen Teil Nordafrikas nimmt der Sudan [fuban] ein, der in den gebirgigen Hoch-Sudan im Westen und den F l a ch - S u d a n im Osten zerfällt. Die Mitte Nord- afrikas erfüllt die vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer rei- chende Wüste Sahara. Den nördlichen Rand der Sahara bildet das Hochland der Berberei mit dem Atlasgebirge im Westen, das kleine Hochland von Barka im Osten. 12. Bestimme die Lage folgender Gebirge: a) Kong, b) Atlas,

16. Himmels- und Erdkunde - S. 41

1902 - Cassel : Baier
— 41 — 3. Größe und Einwohnerzahl. Afrika ist 545 000 Meilen groß — 30 Mill. qkm, und man nimmt an, daß 200 Millionen Menschen (meist Heiden, Fetisch- diener, weniger Mnhamedaner und zum geringsten Teil Christen und Juden) dort wohnen. 4. Inseln. 1. Im atlantischen Ozean: Die Azoren (portugiesisch); die nördlich - can arischen Inseln (Mdetra 2c. portugiesisch), die süd l ich-can arisch en Inseln '(Ferro und Teneriffa, spanisch); die Inseln des grünen Vorgebirges; die Guinea- Inseln und St7 Helena, Verbannungsort Napoleons I. 1815— 1821, englisch. 2. Im indischen Ozean: Ma d agaska^(französischer Schutzstaat), die Myskarenen; die Cömoren, Amiranten, Sechellen (englisch); Socotora, bewohnt von Mnhamedanern. 5. Sodenbeschaffenheit. Afrika, dessen Inneres noch wenig erforscht ist, besteht in seiner südlichen Hälfte aus einem großen Tafellande, Hochafrika, das sich im Osten, Süden und Westen terrassenförmig nach den schmalen Küsten- ebenen abdacht und an den beiden Enden des Nordrandes zwei vor- springende Gebirgsländer aufweist. Diese sind im Osten das Alpen- land von Habefch oder Abeffinien mit seinen grasreichen, wald- losen Hochebenen und hohen Bergkegeln lttid im Westen Hochsndan mit dem Konggebirge. Zwischen beiden liegt g l a cj^ttrirrnr; "Die höchsten Erhebungen nahe beim Äquator sind: Kilimamshmo^T 010 m) und der fast ebenso hohe Kenia. --- a. Küstenebenen im Osten: Z ansibar, Mozambique (Mosambik), Sofala und die Käffernkssft^^.........* -—-— b. Im Süden befindet sich die Küsten ebene des Kap- land es mit dem isoliert liegenden Tafelberge. Höher liegt die Steppe der Karoo (Karruh) und noch höher die Hochebene des O ränge-Stromes. c Im Westen liegen: die deutsche Kolonie Angra-Pequeua oder L.üderitzland, ^üd- od^r Nieder-Guinea bis zur Bai von Biafra, an dieser, der Insel Fernando Po gegenüber, Kamerun (deutsch). Beuiu und die Küste von Nord - oder Ober-Guinea, und zwar die Sklaven-, Gold-, Zahn- oder Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra-Leona-Küste, an die sich die Küstenebene von Sene- gambien anschließt, begrenzen das Hochland von Sudan. In Nord-Afrika breitet sich von der Küste des atlantischen Ozeans bis zu den Stufenländern des Nil die Sahara, die größte Wüste

17. Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 96

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 320 Deutschlands Kolonien. 96 5. Ergebnissätze aus den Tabellen. ^ 1. a) Unsere Kolonien sind fünfmal so groß wie Teutschland, das ist so groß wie Mittel- und Westeuropa/) Neu-Guinea ist fast halb so groß, Kamerun ll/3mal, Südwestafrika l^mal, Ostafrika fast zweimal so groß wie Deutschland. 2. Die englischen Kolonien (V5 der Landmasse des Erdteils) sind zehn- mal, die französischen reichlich 2^ mal so groß wie die deutschen. 3. Die Bevölkerung der deutschen Kolonien beträgt rund 12 Millionen, d. i. so viel wie die Süddeutschlands. 4. Tie Zahl der Deutschen in uusern Kolonien stieg von etwa 4000 im Jahre 1900 auf 22000 im Jahre 1911. Davon wohnt reichlich die Hälfte in Deutsch-Südwest- afrika. Die Zahl der Europäer beträgt reichlich 27000 (einschl. der Deutschen). 5. Ter Wert des Gesamthandels hat sich von 1900 bis 1911 mehr als Verfünf- facht (435 gegen 76 Mill. Mk.), der der Ausfuhr mehr als verachtfacht (178 gegen 22mill.mk.). Am größten war die Ausfuhr in Kiautschou (80, Serbien 90) und Deutsch - Südwestafrika (28). 6. Der Handel Deutschlands mit den deutschen Kolonien. Unsere Kolonien stehen für unfern Handel an 26. bzw. (25.) Stelle. (Ein- und Ausfuhr je rund 50 Mill. Mk.) Sie lieferten uns i. I. 1911: Kautschuk für 21 Mill. m2) (Kamerun 132/3, Deutsch-Ostafrika 5v2, Togo 1). Phosphat (zur Düngung und für chemische Erzeugnisse) für 91/2 Mill. Mk. (Marschall-Inseln 8^/2). Palmkerne für 8 Mill. Mk. (Neu-Guinea usw. 4, Togo l2/3, Samoa 1, Kamerun 1. Palmöl für 3 Mill. Mk. (Togo 1912: 2 Mill., Kamerun 1912: 1 Mill.). Diamanten für 21/2 Mill. Mk. (Deutsch-Südwestafrika). Baumwolle für 13/4 Mill. Mk.3) (Deutsch-Ostafrika ll/4, 1899 erst 1/i Mill. Mk., Togo V2, 1901 erst 10 000 Mk.) Sifalhanf für 1 Mill. Mk. (Deutsch-Ostasrika). Kakao für l3/4 Mill. Mk. (Kamerun iy3, Samoa 1/2). Kaffee für V5mill. Mk. (Deutsch-Ostafrika V5mill. Mk. ,,Usambara"-Kaffee). Kupfererze für y7 Mill. Mk. (Deutsch-Südwestafrika). Hauptausfuhrgegenstände i. I. 1911. (in Mill. Mk.4) 321 1. Für Deutsch-Ostafrika: Kautschuk (4%), Sifalhanf (41/2), Häute und Felle (3), Palmkerne (2), Golderze (1), Kaffee (lx/4), Baumwolle (1v3). England, Frankreich, Niederlande, Belgien, Dänemark, Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich-Ungarn messen zusammen 2 Mill. qkm. 2) Unsere gesamte Kautschukeinsuhr betrug 195 Mill. Mk. 3) Unsere gesamte Baumwolleueiusuhr betrug 1911 netto 559 Mill. Mk. 4) Sofern die hier gegebenen Ziffern von den weiter oben gegebenen abweichen, ist das darin begründet, daß das Erzeugnis bei Europa natürlich anders im Preis notiert wird, als bei der Ausfuhr aus der Kolonie. Auch ist zu beachten, daß es sich oben nur um Ein- fuhr in Deutschland, unten aber um die gesamte Ausfuhr aus den Kolonien handelt.

18. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 105

1911 - Leipzig : Dürr
— 105 — § 42. pic afrikanischen Inseln. Von den fast durchweg vulkanischen atlantischen Inseln gehören die fruchtbaren Kanarischen Inseln (der höchste Berg auf Tenerife), ferner Fernando Po (vor welcher deutschen Kolonie gelegen?) und Annobon den Spaniern, die Kapverdischen Inseln, die Madeiragruppe [maderaj, Säo Thome [sa=nng] und do Principe [bu prtnschipe] den Portugiesen. Britisch sind die weit vom Festland entfernt liegenden Inseln St. Helena und Ascension. Über Sansibar vergl. § 40. Das gebirgige Madagaskar (so groß wie Österreich-Ungarn) ist schon lange von Afrika losgelöst, denn seine Tierwelt hat wenig Ähnlichkeit mit der festländischen (die Makis oder Halbaffen). Die westliche Seite wird von Negern, die östliche von Malaien, den Howas, bewohnt, deren Reich unter der Herrschaft der Franzosen steht, die die Komoren und das fruchtbare, Rohrzucker und Vanille liefernde Reunion besitzen. Die andere Maskarene, Mauritius, die noch mehr Zucker als Reunion erzeugt, die Amiranten und Seychellen [seschellen] und Sokotra gehören den Engländern. § 43. Köerlilick üöer die klimatischen, die Aevölkernngs- und Werkehrsverßättnisse Afrikas. 1. Klima. Afrika wird mit Recht der heiße Erdteil genannt, denn fast 4/5 liegen in der Tropenzone, und Nord- und Südrand gehören dem Teile der gemäßigten Zone an, den man als subtropisch zu bezeichnen pflegt. Wie für die gemäßigte Zone der Wechsel von Sommer und Winter bedeutungsvoll ist, so hängt die Kultur der tropischen Länder von dem Gegensatz zwischen Trocken- und Regenzeit ab. Die Niederschläge fallen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat (Zenitalregen), und die Dauer der Regenzeiten nimmt von den Wendekreisen, wo beständige Regenarmut herrscht (Sahara; Kalahari) nach dem Äquator zu; die bedeutendsten Regenmengen fallen im äquatorialen Afrika, besonders an der Bucht von Kamerun. Das Klima der trocknen Gegenden ist aber viel gesünder als das der niederschlagsreichen, namentlich der feuchtheißen Küsten, an denen die Europäer oft von Fieber befallen werden. Eine Wanderung durch Afrika von N nach S führt durch folgende klima- tische Gebiete: 1. die subtropische Mittelmeerzone mit Regenfall im Winter; sie um* saßt das Atlasgebiet, weiter östlich nur einen schmalen Küstensaum; 2. die Wüste Sahara, fast regenlos, mit beträchtlichen jährlichen und täglichen Temperaturschwankungen; 6. die nordtropische oder Sudanzone mit einer Regenzeit in unserm Sommer; je näher dem Äquator und dem Meere, desto stärkere und längere Regen; Steppen, Savannen und in den Küstengebieten Wälder; 4. die äquatoriale Zone mit Regen in allen Monaten; in manchen legenden zwei Regenzeiten mit dazwischen liegenden kurzen Trockenzeiten; sehr starke Niederschläge an den Küsten, namentlich in Kamerun; geringer Regensall

19. Oberstufe - S. 60

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 §29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. Iii. Deutsch-Kamerun. 1. Lageundgrenzen. Die N.-Grenze des deutschen Kamerun, das seinen Namen von einer weiten Bucht in der Mitte der Küste hat, be- ginnt am Riodelrey, zieht in nö. Richtung bis zum Tsad-See, dessen Südufer sie trifft, und begleitet ihn bis zur Mündung des Schari. Damit ist Deutschland der Zugang zu dem großen sudanischen Binnensee gewahrt. Die O.- und S.-Grenze stößt an französisches Gebiet. Das ganze Land umfaßt etwa 495 000 qkm, kommt also an Ausdehnung dem Deutschen Reiche fast gleich. 2. Bodengestaltung und Bewässerung. Hart am Meere erhebt sich der 4000m hohe vulkanische Kamerun-Berg, bei den Einheimischen Mongo-ma-Loba, d. i. Götterberg, genannt, mehr ein ganzes Gebirge als ein Berg; die gesamte übrige Küste ist flach und vielfach ' sumpfig. Sö. von dem Kamerun-Berge schneidet der einem Ahornblatte ähnliche Kamerunbusen tief in das Vorland ein. Zahlreiche Flüsse, den Busen mehr und mehr zubauend, münden hinein. Bedeutender sind diejenigen in Südkamerun, z. B. der N j o n g. Doch sind alle Flüsse nur so weit, als die 60—70 km breite Küstenebene reicht, schiffbar. Denn nach dem Innern zu folgt das mittelafrikanischr Hochland, aus dem sie in zahlreichen Stromschnellen herabstürzen. Nach dem Benne zu steigt dies Hochland zum Bergland von Adamaua an. 3. Klima und Kultur. Das Klima des Küstenlandes ist tropisch heiß und feucht, daher für Europäer ungesund. Das Hochland ist kühler und darum gesunder, ebenso die höher gelegenen Teile des Kamerun-Berges. Während an der Küste, besonders im Übergang zum Hochland, dichter Urwald vorherrscht, Kakaobäume und Kokospalmen, Kaffee und Tabak angepflanzt werden, beginnen im innern Hochland die Savannen, auf denen Büffel- und Antilopenherden weiden. In den Wäldern finden sich die großen Affen, Schimpanse und Gorilla, sowie zahlreiche Elefanten und große Wildschweine. Obwohl der Plantagenbau von Jahr zu Jahr wächst, ist doch der Handel in dieser Kolonie über- wiegend. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl, Kautschuk, Kakao, Ebenholz, Rotholz und Elfenbein. Das Fehlen von Straßen und Lasttieren erschwert und verteuert den Verkehr und- Handel sehr. 4. Bevölkerung und Ortschaften. Die Zahl der Be- wohner von Kamerun schätzt man auf 3,5 Millionen (also auf 1 qkm 7».. Sie gehören im S. meist zu den Bantu-Negern; nur im N. wohnen, den . Bantu feindlich gesinnt, Sudan-Neger, die jenen erheblich überlegen sind..

20. Bd. 2 - S. 209

1886 - Langensalza : Greßler
209 Falle Rechte aus den Grund und Baden, auf das Land erlangt, es hat zuiu erstenmal eine wirkliche Kolonie. Der Anblick von Kanierun ist für denjenigen, der in der von der spanischen Insel Fernando Po und dem Festlande gebildeten Meeres- bucht sich dem Ambozer Hochlande nähert, ein herrlicher. Ein von der Küste scharf ansteigendes Hochland sieht man vor sich; die Küste selbst ist hier so malerisch gegliedert, wie an keiner anderen Stelle des afrikanischen Festlandes. Die vielen sich ins Meer ergießenden Flüsse, ans den Bergen herabkommeud und sich an der Mündung in viele Arme teilend, bilden unzählige kleine Kanüle, Buchten und Deltas. Das ganze Gebiet von Kamerun ist eingeschlossen von zwei Flüssen, dem Alt-Kalabar und dem Kamerun; eine Anzahl anderer strömen hier ebenfalls dem Meere zu, so der Rio bei Rey und der Bonny. Es sind dies die sogenannten Ölflüsse, aus welchen das kostbarste Produkt dieser Gegeuden, das Palmöl, aus dem Innern bis zur Küste verschickt wird. Wenn mau sich der bedeutenden Schwierigkeiten des Landtransportes in Afrika erinnert, der Unzahl von Trägern für verhältnismäßig geringe Lasten, der Unmöglichkeit, Zugvieh und Pferde wegen der Thetse-Fliege zu verwenden, dann wird der Vorteil, bis tief ins Innere schiffbare Wasserstraßen zu finden, um so mehr einleuchten. Von der Küste steigt das Land terrassenartig an, einen prachtvollen Anblick darbietend in seiner üppigen Vegetation von P a l m e n und Bananen; ans allen Stufen der großen Bergterrasse des Kamerun- gebirges sind Hütten und kleine Ortschaften angesiedelt, eingehüllt und umrahmt von tropischen Gewächsen aller Arten, während den erhabenen Hintergrund dieser originellen Landschaft die höheren Erhebungen des Gebirges bilden, überragt von dessen höchster Spitze, dem großen Pick. Von der Insel Fernando Po aber winkt der Clarence Pick herüber und auf den drei kleinen, in der Meerenge dein Festlande gegenüberliegenden Inseln — von den Portugiesen früher I l h a s A m b o z e s genannt, erheben sich, ebenfalls steil aufragend, als ob sie unmittelbar dem Meere entstiegen, hohe Berge. Sv umfaßt der Blick die See, die Inseln, die Buchten und Flußmündungen, das aufsteigende Land und die ragenden Berge mit ihren zerrissenen Kraterkegeln. Die Ambasa-Bucht — so heißt der innerste Teil der Bai von Biafra, die wieder der südliche Ausschnitt des Golfs von Guinea ist — ist wegen ihrer landschaftlichen Schönheit mit Recht berühmt. Der Afrikareisende Robert Flegel, welcher im Jahre 1879 diese Gegend besuchte, entwirft von Kamerun die folgende Schilderung: „Am Fuße der meerumwogten vielgestaltigen Felsen bis zur Höhe von 750 und 900 Meter zeigt sich die tropische Vegetation in ihrer ganzen üppigen Schönheit. Da erfreuen neben den Riesen der tro- pischen Pflanzenwelt, an denen der Blick mit Staunen emporstrebt, schlanke Palmen mit ihren Federkronen und das herrliche Grün der Banane und des Pisang das Auge. Endlose Lianen mit seltsam Geogr. Bilder. ör Band. 14