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1. Physikalische Geographie - S. 112

1883 - Straßburg : Trübner
\ 12 Iv. Der Dampf in der Luft. Verdunstung und Verdichtung. (S. 27.) 1. Erkläre, warum an einem kalten Glas, sobald es in ein warmes Zimmer gebracht wird, eine feine Nebelschicht entsteht. 2. Wie wechselt die Fähigkeit der Lust, Wasserdämpfe aufzunehmen, je nach der Temperatur? 3. Warum erscheint ein Nebelhäutchen auf einem Spiegel oder einer anderen kalten Oberfläche, wenn sie angehaucht wird und wie erklärt es sich, daß in kaltem Wetter,unserm Munde bei jedem Hauche ein Wölkchen entströmt? 4. Was versteht man unter Taupunkt? 5. Wie gelangt der Wasserdampf in die Luft? 6. Zu welchen Zeiten ist die Verdampfung am stärksten und 'zu welchen am schwächsten? 7. Erkläre die Ursache der Kälte, welche wir empfinden, wenn ein Wassertropfen auf dem Rücken unserer Hand verdunstet. V. Tau, Nebel, Wolken. (S. 31.) 1. Nenne einige Beispiele der Verdichtung des Dampfes. 2. Erkläre die Bildung des Taus. 3. Erkläre, wie sich Nebel an Bergesgipfeln bilden. 4. Erkläre den Ursprung des Nebels, den wir oft nach Sonnenunter- gang von der Oberfläche der Flüsse aufsteigen sehen. 5. Erkläre die Bildung der Wolken. Vi. Woher Regen und Schnee kommen. (S. 35.) 1. Auf welche Weise verschwinden die Wolken vom Himmel? 2. Erkäre die Bildung und das Herabfallen des Regens auf die Erde. 3. Unter welchen verschiedenen Formen zeigt sich das Wasser? 4. Was ist Eis und wann bildet es sich? 5. Was ist Schnee? Beschreibe eine Schneeflocke. 6. Was ist Hagel? Was sind Graupeln? 7. Beschreibe den Kreislauf des Wassers zwischen der Luft und der Erde. Der Kreislauf des Wassers auf der Erde. I. Was geschieht mit dem Regen? 1. Warum werden die Meere, Seen und Flüsse nicht merklich kleiner, da sie doch so viel Wasser durch Verdunstung verlieren? 2. Welche Rolle spielt das Meer bei der Versorgung der Lust mit Feuchtigkeit?

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1. Weltkunde - S. 333

1896 - Hannover : Helwing
333 Schwefel 300°, Quecksilber 350«. Diese Zahlen gelten bei einem Luftdrucke, wie er an der Oberfläche des Meeres stattfindet. — Die Arbeit der Dampfbildung besteht in der Überwindung des Druckes, den die auf der verdampfenden Flüssigkeit ruhende Wasser- und Luftsäule ausüben. Verminderter Luftdruck (z. B. auf hohen Bergen, unter dem Recipienten der Luftpumpe) erleichtert das 'Sieden, vermehrter Druck (Papinischer Topf — Papin in Kassel 1685) erschwert dasselbe. — c) Gesetz: Während des Kochens wird die Temperatur der kochenden Flüssigkeit nicht erhöht; denn alle hinzu- kommende Wärme wird gebunden. — Die Wärme verwandelt sich in Bewegung. Die Wärmemenge, welche nötig ist, um 1 kg Wasser von 100° C. in Dampf von 100 o zu verwandeln, reicht hin, um ö1^ kg Wasser von 0° auf 100° zu erwärmen. Sie beträgt 550 Wärmeeinheiten (§ 31). Eine Wärmeeinheit entspricht der mechanischen Arbeit von 425 Meter- kilogramm (§ 9). — d) Das Verdunsten findet bei jeder Temperatur und an der Oberfläche der Flüssigkeit statt; am schnellsten verdunstet eine Flüssigkeit bei trockener, warmer und windiger Luft. — Die Luft kann eine bestimmte Menge Wasserdampf in sich aufnehmen (warme Luft mehr, kalte weniger), bis sie gesättigt ist. Kühlt sich dann die Luft ab, so verdichtet sich der Dampf und erscheint als feiner Nebel. So entstehen Tau, Reif, Nebel, Wolken, Regen, Schnee, Hagel. — Bei der Rückkehr eines luftförmigen Körpers in den tropfbar- flüssigen Zustand wird Wärme frei. (Warum?) I. Beschreibe das Sieden des Wassers! — 2. Wodurch unterscheiden sich Verdampfen und Verdunsten? — 3. Warum lassen sich kochende Speisen in einem offenen Topfe durch ein stärkeres Feuer nicht noch mehr erhitzen? — 4. Erkläre das Gradieren, das Sieden des Salzes, das Einkochen von Frucht- säften! — 5. Warum kann man in einem Papinischen Topfe das Wasser viel stärker erhitzen als in einem offenen Gefäße? — 6. Auf dem Montblanc siedet das Wasser bei 84° C., auf dem St. Gotthard bei 93°. Welcher Berg ist höher? — 1. Erkläre das Trocknen der Wäsche? Unter welchen Umständen geht dasselbe am raschesten vor sich? — 8. Warum erkältet man sich leicht in nassen Kleidern, nach einem Bade, oder wenn man mit Schweiß bedeckt ist? — 9. Warum beschlagen kalte Gegenstände, Flaschen, Gläser, Äpfel rc. wenn man sie aus der Kälte in ein geheiztes Zimmer bringt? — 10. Erkläre das „Schwitzen" der Fenster, die Eisblumen? Warum vorzüglich in bewohnten Zimmern? — 11. Erkläre die Entstehung des Taues! Warum taut es wenig oder gar nicht bei bedecktem Himmel, bei windigem Wetter, bei völlig trockener Lust? — 12. Was ist Nebel? Was sind Wolken? — 13. Wie unterscheiden sich Wolken und Regen? — 14. Inwiefern ist die Windrichtung für die Regen- menge einer Gegend von Bedeutung? — 15. Vergleiche in dieser Hinsicht die Nordostwinde und die Südwcstwinde für Deutschland! 8 28. Dampfmaschine. 1. Siedet man Wasser in einem Gefäße, das durch einen Deckel verschlossen ist, so heben die Wasserdämpfe den Deckel in die Höhe. Aus einem flaschen- förmigen Gefäße treibt der Dampf den Pfropf heraus, mit dem

2. Teil 2 - S. 388

1910 - Hannover : Helwing
Diese Zahlen gelten bei 760 mm Luftdruck. — Die Arbeit der Dampf- bildung besteht in der Überwindung des Druckes, den die auf der ver- dampfenden Flüssigkeit ruhende Wasser- und Luftsäule ausüben. Ver- minderter Luftdruck (z. B. aus hohen Bergen, unter dem Rezipienten der Luftpumpe) erleichtert das Sieden, vermehrter Druck (Papinischer, Topf, Dampfkochtopf) erschwert es. — o) Gesetz: Während des Kochens wird die Temperatur der kochenden Flüssigkeit nicht erhöht; denn alle hinzukommende Wärme wird zur Verdampfung verbraucht; sie heißt Dampfwärme. — Die Wärme verwandelt sich in Bewegung. Die Wärmemenge, welche nötig ist, um 1 kg Wasser von 100° C in Dampf von 100" zu verwandeln, reicht hin, um 5,360 kg Wasser von 0" auf 100" zu erwärmen. Sie beträgt 536 Wärmeeinheiten. Wasser hat von allen Flüssigkeiten (Kohlensäure ausgenommen) die höchste Dampfwärme. Eine Wärme- einheit entspricht der mechanischen Arbeit von 427 Meterkilogramm. — ä) Das Verdunsten findet bei jeder Temperatur und an der Oberfläche der Flüssigkeit statt; am schnellsten verdunstet eine Flüssig- keit bei trockener, warmer und windiger Luft. — Die Luft kann eine bestimmte Menge Wasserdampf in sich aufnehmen (warme Luft mehr, kalte weniger), bis sie gesättigt ist. Kühlt sich dann die Luft ab, so verdichtet sich der Dampf und erscheint als feiner Nebel. So entstehen Tau, Reif, Nebel, Wolken, Regen, Schnee, Hagel. — Bei der Rückkehr eines luftförmigen Körpers in den tropfbar-flüssigen Zustand wird Kondensationswärme (= der Dampf- wärme) erzeugt. (Warum?) 1. Beschreibe das Sieden des Wassers! — 2. Merke die Siedepunkte folgender Flüssigkeiten: Flüssige Luft — 195ü, Kohlensäure — 78°, Äther — 34,9", Alkohol 4- 78,3°, Petroleum 4-85°, Wasser l00°, Salzwasser 105—180°, Leinöl 316°, Quecksilber 360 °, Schwefel 450 °. — 3. Wodurch unterscheiden sich Verdampfen und Verdunsten ? — 4. Warum lassen sich kochende Speisen in einem offenen Topfe durch ein stärkeres Feuer nicht noch mehr erhitzen? — 5. Erkläre das Gradieren, das Sieden des Salzes, das Einkochen von Fruchtsästen! — 6. Warum kann man in einem Papinischcn Topfe das Wasser viel stärker erhitzen als in einem offenen Gefäße? — 7 Auf dem Montblanc siedet das Wasser bei 85 ° 6, auf dem St. Gotthard bei 93°. Welcher Berg ist höher? — 8. Erkläre das Trocknen der Wäsche! Unter welchen Umständen geht dasselbe am raschesten vor sich! — 9. Warum erkältet man sich leicht in nassen Kleidern, nach einem Bade, oder wenn man mit Schweiß bedeckt ist? — 10. Warum beschlagen kalte Gegenstände, Flaschen, Gläser, Äpfel usw., wenn man sie ans der Kälte in ein geheiztes Zimmer bringt? — 11. Erkläre das „Schwitzen" der Fenster, die Eisblumen! Warum vorzüglich in bewohnten Zimmern? — 12. Erkläre die Entstehung des Taues! Warum taut es wenig oder gar nicht bei bedecktem Himmel, bei windigem Wetter, bei trockener Luft? — 13. Was ist Nebel? Was sind Wolken? — 14. Wie unterscheiden sich Wolken und Regen? — 15. Inwiefern ist die Windrichtung für die Regenmenge einer Gegend von Be- deutung? — 16. Vergleiche in dieser Hinsicht die Nordostwinde und die Südwest- winde für Deutschland! 8 213. Dampfmaschine. 1. Siedet man Wasser in einem Gefäße, das durch einen Deckel verfchlossen ist, so heben die Wasserdämpfe den Deckel in die Höhe.

3. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 40

1917 - Breslau : Hirt
40 Naturlehre. Iv b) Das Verdichten (Kondensieren). An kalten Tagen wird der ausgeatmete Wasserdampf sichtbar. — Hält man über eine mit Wasserdampf gefüllte Koch- flasche eine kalte Glasplatte, so bedeckt sie sich mit Wassertropfen. Der Über- gang eines luftförmigen Körpers in den flüssigen Zustand bei abnehmender Wärme heißt Verdichtung. Läßt man den Wasserdampf in kalte Luft steigen, so bildet er Nebel. Er verdichtet sich zu Wassertröpfcheil, die wegen ihres kleinen Umfangs und ihres geringen Gewichts von der Luft getragen werden. Wird der Wasserdampf in kaltes Wasser geleitet, so verdichtet er sich. Die ganze Flüssigkeit wird da- durch warm. Beim Verdichten wird Wärme frei. 8. Wie die Niederschläge entstehen. a) Wann sie entstehen. Man stülpt eine Glasglocke auf einen mit Wasser gefüllten Suppenteller und stellt ihn aus den warmen Ofen. Nach einigen Stunden hat sich die Wassermenge vermindert. Ein Teil ist verdunstet und als Wasserdamps in der Glocke enthalten. Da er farblos und durchsichtig ist, kann inan ihn nicht sehen. Bringt man aber den Teller in einen kühleren Raum, so beschlagen die Innenwände der Glocke. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdanrpf kann sie aufnehmen. Enthält sie so viel, als sie bei der herrschenden Wärme aufzunehmen vermag, so ist sie gesättigt. Wird sie abgekühlt, so ver- dichtet sich ein Teil des Wasserdampfes. — Aus den Bächen, Flüssen, Teichen und Seen steigt bei der Verdunstung Wasserdampf in die Lust. Pflanzen und Tiere atmen ihn beständig aus. Warme Lust nimmt viel Wasserdampf in sich auf. Wird sie durch kalten Wind abgekühlt, so gibt sie einen Teil in Form von Niederschlägen wieder an die Erde ab. b) Welche Formen sie annehmen. 1. Dicht über der Kochslasche ist der Wasserdampf unsichtbar. In einiger Entfernung von ihrer Öffnung kühlt er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschküchen und Ställen steigen Dampswolken in die Luft. Ist die Atmosphäre kälter als das ver- dunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasserkügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erdoberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Aufgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windstillem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Welche Bedeutung legt der Landmann den März- nebeln bei? — 4. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasflasche in das warme Zimmer, so beschlägt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird au ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlägt er sich auf ihnen in Tropfen-

4. Nr. 15 - S. 29

1911 - Breslau : Hirt
Iv Naturlehre. 29 er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. — Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschküchen und Ställen steigen Dampfwolken in die Luft. — Ist die Atmosphäre kälter als das verdunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasser- kügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erd- oberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Aufgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windstillem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasflasche in das warme Zimmer, so beschlügt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird an ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlügt er sich auf ihnen in Tropfenform nieder. Darum schwitzen auch die Fenster, wenn es draußen kalt ist. — Werden die Wassertröpfchen der Wolken abgekühlt, so vereinigen sie sich zu Tropfen. Sie werden von der Schwerkraft zur Erde gezogen: es regnet. — Südwestwinde streichen über den Atlantischen Ozean. Sie bringen warme und viel Wasserdampf enthaltende Luft. Wird sie in unsern Gegenden abgekühlt, so entstehen anhaltende Landregen. Kalte Nordost- winde sind trocken. (Warum?) Sie verdichten den in unsrer wärmeren Luft aufsteigenden Wafserdampf zu Platz- oder Strichregen. 3. Sinkt die Temperatur einer Luftschicht unter den Gefrierpunkt, so er- starrt der Wasserdampf zu Eisnadeln. Sie fügen sich zu sechsstrahligen Sternchen zusammen. Aus ihnen entstehen die Schneeflocken, die von der Schwerkraft zur Erde gezogen werden. Fallen sie durch wärmere Luftschichten, so schmelzen sie. In kälteren gefrieren sie wieder zu kugligen, erbsengroßen Eiskörnern, den Graupeln. Aus ihnen entstehen die oft haselnußgroßen Hagelkörner. Sie fallen im Sommer aus graurötlichen Wolken und ver- wüsten die Felder. Aufgaben: 1. Welche Winde bringen regnerisches, welche trockenes Wetter? — 2. Fange Schneeflocken auf einer kalten Glasplatte auf und betrachte sie durch ein Vergrößerungsglas! — 3. Warum schneit es auf den Höhen, während es in den Tälern regnet? 4. Nach Sonnenuntergang strahlen Pflanzen und Steine Wärme aus. Sie kühlen deshalb auch den benachbarten Wasserdampf ab. Er schlügt sich in den Tautropfen auf ihnen nieder. Füllt die Luftwärme unter 0", so ent- wickeln sich Eisnadeln. Sie bedecken als Reif die Erdoberfläche. Unter Gartentischen und Bänken wird die Wärmeausstrahlung gehindert. Die Luft zwischen ihnen und der Erde ist wärmer als die übrige Atmosphäre. (Ofen- schirm.) Deshalb entsteht hier weder Tau noch Reif. Ähnlich wirkt die Wolkendecke. Nur bei heiterem Himmel sind diese Niederschlüge zu erwarten. Bewegte Lust hindert ebenfalls die Taubildung. Der Wind ver- treibt die feuchte Luft und führt trockenere an ihre Stelle.

5. Allgemeine Erdkunde, Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie, Himmelskunde - S. 35

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 35 — und australischen Gewässern, die Tornados in Amerika. Durch kleinere Wirbel- winde entstehen die Sand- und Wasserhosen. 6. Niederschläge. Die Luft enthält Wasserdampf. Wärme und Wind bewirken die Verdunstung. Aus dem Meere, den Flüssen und Seen, den Mooren und dem Festland steigen Wasserbläschen in die Höhe. Der Wind trägt die Wasserbläschen weiter. Die Luft kann eine bestimmte Menge von Wasserdampf aufnehmen, ehe sie gesättigt ist. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdamps kann sie aufnehmen. 1 cbm Luft vermag bei 0° 4,9 g Wasserdampf bei 9° 8,8 g Wasserdampf 1° 5,2 „ „ „ 10° 9,4 „ „ 2° 5,6 „ „ „ 11° 10,0 „ „ 3° 6,0 „ f, „ 12° 10,6 „ „ 4° 6,4 „ „ „ 13° 11,3 „ „ 5° 6,8 „ „ „ 16° 13,5 „ „ 6° 7,2 „ „ „ 20° 17,1 „ „ 7° 7,7 „ „ „ 25° 22,8 „ „ 8° 8,2 „ „ ^ „ 30° 30 „ aufzunehmen. Wird also die mit Wasserdampf gesättigte Luft von 30° auf 25° ab- gekühlt, so muß jedes cbm 7,2 g Wasserdampf als Wasser abgeben. So- bald die Luft stark abgekühlt wird, verdichtet sich der Wasserdampf zu kleinen Tropfen. Die Ausscheidung des Wasserdampfes erfolgt als Tau, Reif, Nebel und Wolken, Regen, Schnee und Hagel. Die Ausscheidung des Wasser- dampses als Tau wird durch die Abkühlung der Erdoberfläche in klaren Nächten bewirkt. Sinkt die Temperatur durch die Abkühlung unter 0°, so entsteht der Reif. Da, wo sich der Wasserdampf zu kleinen Tröpfchen ver- dichtet, wird die Oberfläche der Erde in Nebel eingehüllt. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Bei fortschreitender Verdichtung werden die Wasser- tropfchen immer schwerer und fallen als Regen zur Erde. In den höheren Luftschichten ist es oft sehr kalt. Die Wassertröpfchen gefrieren. Die Eis- nadeln hängen sich aneinander und bilden den Schnee. Die Entstehung von Graupen und Hagel ist noch nicht recht aufgeklärt. Da die Winde die Träger des Wasserdampfes sind, haben sie großen Einfluß auf die Niederschläge. Regen bringen die wasserdampshaltigen Winde, die aus wärmeren Gegenden nach kälteren wehen, oder die durch hemmende Gebirge zum Steigen genötigt werden. (Nenne solche Gebiete mit viel Steigungsregen! Warum bringen in Deutsch-Südwestafrika die vom Meere kommenden Winde keinen Regen?) 7. Keäeutung cker Gebirge für Temperatur uncl Euderfcbläge. An der Nordseite eines Gebirges sei ein Ties-, an der Südseite ein Hochdruck-

6. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 372

1907 - Detmold : Meyer
372 wegung des Schiebers wird von der Maschine selbst besorgt. Die Stange des Kolbens (b) ist mittels einer Kurbel an einem Rade befestigt, welches durch die Hin- und Herbewegung des Kolbens in Umdrehung versetzt wird. 11. Die Verdunstung. Wenn Wasser längere Zeit in einem offenen Gesäße steht, so verschwindet es nach und nach; es verdunstet, d. h. es verwandelt sich an seiner Oberfläche langsam in Dampf. (Das Sieden geht schnell und in allen Teilen der Flüssigkeit vor sich.) Die Verdunstung wird befördert durch Zuglust und Wärme und ist um so größer, je größer die Oberfläche der verdunstenden Flüssigkeit ist. Wäsche trocknet im Winde oder in der Sonne schneller als sonst. Ausgebreitete Wäsche trocknet schneller als zusammengelegte. (Gradierwerke S. 349.) Auch Eis und Schnee verdunsten, wenn auch sehr langsam. — Bei der Verdunstung wird wie beim Sieden Wärme verbraucht. Diese wird beim Sieden zugeführt, beim Verdunsten jedoch der Umgebung der verdunstenden Flüssigkeit ent- zogen. Darum empfinden wir Kälte, wenn wir die Hand mit Wasser be- feuchten, besonders, wenn wir die feuchte Hand hin und her bewegen oder der Zugluft aussetzen. Da Äther noch schneller verdunstet als Wasser, so erzeugt er bei der Verdunstung eine noch größere Kälte als dieses. Ver- wandte Erscheinungen: Abkühlung durch Regen, durch Besprengungen des Fußbodens, durch Baden; Erkältung durch nasse Kleider und Zugluft. 12. Die Verdichtung des Wasserdampfes. Haucht man gegen eine kalte Fensterscheibe, so beschlägt dieselbe, d. h. sie wird mit kleinen Wasser- tropfen dicht bedeckt. Das Wasser ist im lustförmigen Zustande aus der Lunge ausgeatmet und durch die Berührung mit der kalten Glasscheibe in den flüssigen Zustand übergeführt worden. Ebenso scklägt der Wasser- dampf der Luft nieder an Brillen- und Trinkgläsern, welche aus der Kälte in die Wärme gebracht werden, an kalten Steinen und Wänden. 13. Die Feuchtigkeit der Luft. Die Luft enthält stets eine größere oder geringere Menge Feuchtigkeit. Dieselbe entsteht durch Verdunstung des Wassers im Meere, in Flüssen und Seen und auf dem Lande. Die Lust kann aber nur eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufnehmen und zwar um so mehr, je wärmer sie ist. Man sagt, die Lust ist gesättigt, wenn sie keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Wird nicht gesättigte Luft abgekühlt, so gelangt sie zu ihrem Sättigungspunkt; die Feuchtigkeit der Luft ver- dichtet sich dann zu Tröpfchen. Geschieht dies am Boden, so daß die Tropfen an Pflanzen und Steinen niederschlagen, so nennt man sie Tau oder, wenn sie gefroren sind, Reif. Findet die Tropfenbildung in der Luft statt, so entstehen Nebel und Wolken. Diese unterscheiden sich nur durch die Höhe, in der sie sich befinden. Man unterscheidet Federwolken, welche sich in bedeutender Höhe (10—13 km) aufhalten, Streifen- oder Schichtwolken, Haufen- und Gewitterwolken. 14. Die Niederschläge. Wenn die kleinen Tropfen der Nebel und Wolken sich zu größeren vereinigen, so vermag die Lust sie nicht mehr zu tragen; sie fallen als Regen oder in gefrorenem Zustande als Schnee Hagel oder Schloßen zur Erde. (Unterscheide: Land- und Strichregen, Staub- und Platzregen und Wolkenbruch.) Der Schnee besteht aus kleinen Eisnadeln, welche zu sechsstrahligen Figuren von mannigfacher Gestalt und oft von wunderbarer Schönheit zusammengesetzt sind. Wie der Hagel entsteht, ist uns noch unbekannt. 15. Die Luftströmungen. Tabaksrauch zieht am Ofen oder um

7. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 450

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
450 4. Glchtrijität. Der Blitz entzündet brennbare Stoffe. Auch durch Elektrizität wird Wärme erzeugt. D. Mlrrneersckeinungen in der Htmofpbäre. 1. Verdunklung. Wie sich das Wasser beim Kochen durch Erwärmung von unten her in Dampf verwandelt, so geschieht dies durch die Einwirkung der Sonne und Luft von oben her. Die Dampfbildung durch die Luft- wärme heißt Verdunstung. Sie unterscheidet sich von der Dampfbildung beim Sieden dadurch, daß a) die zur Verdunstung erforderliche Wärme viel geringer ist, b) daß daher die Dampfbildung viel langsamer vor sich geht, e) daß sie nur an der Oberfläche stattsindet. Luftzug, erhöhte Wärme und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die Verdunstung. Straßen trocknen bei Wind schneller als bei ruhigem Wetter. Farbe trocknet als dünner Anstrich schneller als im Farbentopfe; ausgebreitete Wäsche trocknet schneller als zusammengelegte. Gradierwerk S. 526. Umhüllen wir die Kugel eines Thermo- meters mit Leinwand und benetzen diese mit Schwefeläther, so sinkt beim Hin- und Herschwenken das Quecksilber bisweilen unter Null. Durch jede Ver- dunstung wird der Umgebung Wärme entzogen. Selbst der wärmste Regen erzeugt Abkühlung. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so kann man sich leicht erkälten. 2. Euftfeucbtiglmt. Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nur eine gewisse Menge Wasserdampf auf; ist das Maß erreicht, so hört die Verdunstung auf. Man sagt dann: Die Luft ist „gesättigt". Bei —5° nimmt 1 ebw Luft 3'/2 g, bei 0° 5 g, bei 20° 17 g, bei 30° 30 g Wasser auf. Je größer die Wärme der Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Die Feuchtigkeit der Lust mißt man mit dem Hygrometer. Kühlt sich die Luft ab, so vermag sie den Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das Schwitzen der Fenster und das Beschlagen des Trinkglases. 3. ñtrnospdlrikcde Meckerlckläge. a) Tau und Reif. In klaren Sommernächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt daher bedeutend mehr ab als die sie um- gebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst liegende Wasserdampf ver- dichtet und setzt sich als Tautropfen an Gras und Blätter an, weil diese als hervor- ragende und rauhe (spitze) Gegenstände am meisten Wärme ausstrahlen und daher am schnellsten abkühlen. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tau, da die Wolken die Wärme zurückstrahlen. In kalten Frühjahrs- und Herbstnächten gefriert der Wasserdampf und wird als Reif auf Pflanzen, Dächern usw. sichtbar. b) Nebel und Wolken. Aus Flüssen, Seen, Wäldern und sumpfigen Wiesen steigt an warmen Tagen fortwährend Wasserdampf empor. (Warum sehen wir ihn nicht?) Am Abend verdichtet er sich in der kühleren Lust zu äußerst feinen Tröpfchen, wird daher sichtbar und schwebt wie eine graue Decke dicht über dem Wasser oder der Wiese. Diese sichtbaren Dünste nennen wir Nebel. Geschieht die Ver- dichtung erst in höheren Luftschichten, so bilden sich Wolken. Nebel und Wolken unter- scheiden sich also nur durch ihre ver- schiedenehöheüberdererdoberfläche. Man unterscheidet Federwolken (am höch- sten, bei heiterem Himmel), Haufenwolken (wie entfernte Berge), Schichtwolken (wagerechte Streifen), Gewitterwolken (schwarz-grau), Hagelwolken (graugelb). Fig. 5.

8. Nr. 1a - S. 40

1916 - Breslau : Hirt
40 Naturlehre. Iv b) Das Verdichten (Kondensieren). An kalten Tagen wird der ausgeatmete Wasserdampf sichtbar. — Hält man über eine mit Wasserdampf gefüllte Koch- slasche eine kalte Glasplatte, so bedeckt sie sich mit Wassertropfen. Der Über- gang eines luftförmigen Körpers in den flüssigen Zustand bei abnehmender Wärme heißt Verdichtung. Läßt man den Wasserdampf in kalte Luft steigen, so bildet er Nebel. Er verdichtet sich zu Wassertröpfchen, die wegen ihres kleinen Umfangs und ihres geringen Gewichts von der Luft getragen werden. Wird der Wasserdampf in kaltes Wasser geleitet, so verdichtet er sich. Die ganze Flüssigkeit wird da- durch warm. Beim Verdichten wird Wärme frei. 8. Wie die Niederschläge entstehen. a) Wann sie entstehen. Man stülpt eine Glasglocke auf einen mit Wasser gefüllten Suppenteller und stellt ihn auf den warmen Ofen. Nach einigen Stunden hat sich die Wassermenge vermindert. Ein Teil ist verdunstet und als Wasserdampf in der Glocke enthalten. Da er farblos und durchsichtig ist, kann man ihn nicht sehen. Bringt man aber den Teller in einen kühleren Raum, so beschlagen die Innenwände der Glocke. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Enthält sie so viel, als sie bei der herrschenden Wärme aufzunehmen vermag, so ist sie gesättigt. Wird sie abgekühlt, so ver- dichtet sich ein Teil des Wasserdampfes. — Aus den Bächen, Flüssen, Teichen und Seen steigt bei der Verdunstung Wasserdampf in die Luft. Pflanzen und Tiere atmen ihn beständig aus. Warme Luft nimmt viel Wasserdampf in sich auf. Wird sie durch kalten Wind abgekühlt, so gibt sie einen Teil in Form von Niederschlägen wieder an die Erde ab. b) Welche Formen sie annehmen. 1. Dicht über der Kochflasche ist der Wasserdampf unsichtbar. In einiger Entfernung von ihrer Öffnung kühlt er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschküchen und Ställen steigen Dampfwolken in die Luft. Ist die Atmosphäre kälter als das ver- dunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasserkügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erdoberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Ausgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windstillem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Welche Bedeutung legt der Landmann den März- nebeln bei? — 4. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasflasche in das warme Zimmer, so beschlägt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird an ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlägt er sich auf ihnen in Tropfen-

9. Nr. 3a - S. 40

1911 - Breslau : Hirt
40 Naturlehre. Iv b) Das Verdichten (Kondensieren). An kalten Tagen wird der ausgeatmete Wasserdampf sichtbar. — Hält man über eine mit Wasserdampf gefüllte Koch- flasche eine kalte Glasplatte, so bedeckt sie sich mit Wassertropfen. Der Über- gang eines luftförmigen Körpers in den flüssigen Zustand bei abnehmender Wärme heißt Verdichtung. Läßt man den Wasserdampf in kalte Luft steigen, so bildet er Nebel. Er verdichtet sich zu Wassertröpfchen, die wegen ihres kleinen Umfangs und ihres geringen Gewichts von der Luft getragen werden. Wird der Wasserdampf in kaltes Wasser geleitet, so verdichtet er sich. Die ganze Flüssigkeit wird da- durch warm. Beim Verdichten wird Wärme frei. 8. Wie die Niederschläge entstehen. a) Wann sie entstehen. Man stülpt eine Glasglocke auf einen mit Wasser gefüllten Suppenteller und stellt ihn auf den warmen Ofen. Nach einigen Stulidell hat sich die Wassermenge vermindert. Ein Teil ist verdunstet und als Wasserdampf in der Glocke enthalten. Da er farblos und durchsichtig ist, kann man ihn nicht sehen. Bringt man aber den Teller in einen kühleren Raum, so beschlagen die Innenwände der Glocke. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Enthält sie so viel, als sie bei der herrschenden Wärme aufzunehmen vermag, so ist sie gesättigt. Wird sie abgekühlt, so ver- dichtet sich ein Teil des Wasserdampfes. — Aus den Bächen, Flüssen, Teichen und Seen steigt bei der Verdunstung Wasserdampf in die Luft. Pflanzen und Tiere atmen ihn beständig aus. Warme Luft nimmt viel Wasserdampf in sich auf. Wird sie durch kalten Wind abgekühlt, so gibt sie einen Teil in Form von Niederschlügen wieder an die Erde ab. b) Welche Formen sie annehmen. 1. Dicht über der Kochslasche ist der Wasserdampf unsichtbar. In einiger Entfernung von ihrer Öffnung kühlt er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschküchen und Ställen steigen Dampfwolken in die Luft. Ist die Atmosphäre kälter als das ver- dunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasserkügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erdoberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Aufgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windsüllem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Welche Bedeutung legt der Landmann den März- nebeln bei? — 4. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasflasche in das warme Zimmer, so beschlägt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird an ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlägt er sich auf ihnen in Tropfe::-

10. Nr. 1 - S. 40

1910 - Breslau : Hirt
40 Naturlehre. Iv b) Das Verdichten (Kondensieren). An kalten Tagen wird der ausgeatmete Wasserdampf sichtbar. — Hält man über eine mit Wasserdampf gefüllte Koch- flasche eine kalte Glasplatte, so bedeckt sie sich mit Wassertropfen. Der Über- gang eines luftförmigen Körpers in den flüssigen Zustand bei abnehmender Wärme heißt Verdichtung. Läßt man den Wasserdampf in kalte Luft steigen, so bildet er Nebel. Er verdichtet sich zu Wassertröpfchen, die wegen ihres kleinen Umfangs und ihres geringen Gewichts von der Luft getragen werden. Wird der Wasserdampf in kaltes Wasser geleitet, so verdichtet er sich. Die ganze Flüssigkeit wird da- durch warm. Beim Verdichten wird Wärme frei. 8. Wie die Niederschläge entstehen. a) Wann sie entstehen. Man stülpt eine Glasglocke auf einen mit Wasser- gefüllten Suppenteller und stellt ihn auf den warmen Ofen. Nach einigen Stunden hat sich die Wassermenge vermindert. Ein Teil ist verdunstet und als Wasserdampf in der Glocke enthalten. Da er farblos und durchsichtig ist, kann man ihn nicht sehen. Bringt man aber den Teller in einen kühleren Raum, so beschlagen die Innenwände der Glocke. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Enthält sie so viel, als sie bei der herrschenden Wärme aufzunehmen vermag, so ist sie gesättigt. Wird sie abgekühlt, so ver- dichtet sich ein Teil des Wasserdampfes. — Aus den Bächen, Flüssen, Teichen und Seen steigt bei der Verdunstung Wasserdampf in die Luft. Pflanzen und Tiere atmen ihn beständig aus. Warme Luft nimmt viel Wasserdampf in sich auf. Wird sie durch kalten Wind abgekühlt, so gibt sie einen Teil in Form von Niederschlägen wieder an die Erde ab. b) Welche Formen sie annehmen. 1. Dicht über der Kochflasche ist der Wasserdampf unsichtbar. In einiger Entfernung von ihrer Öffnung kühlt er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschküchen und Ställen steigen Dampfwolken in die Luft. Ist die Atmosphäre kälter als das ver- dunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasserkügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erdoberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Aufgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windstillem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Welche Bedeutung legt der Landmann den März- nebeln bei? — 4. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasflasche in das warme Zimmer, so beschlägt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird an ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlägt er sich auf ihnen in Tropfen-

11. Realienbuch - S. 30

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 30 Auch hängt sie die Wäsche so auf oder breitet sie so aus, daß eine möglichst große Oberfläche der Wäsche dem Winde und der Sonnenwärme ausgesetzt ist. (Warum?) — Luftzug, erhöhte Wärme und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die Verdunstung. Daher öffnet man in frisch gescheuerten Stuben Türen und Fenster, um Luftzug herzustellen. Straßen trocknen beim Winde schneller als bei ruhigem Wetter. Flüssige Farbe trocknet als dünner Anstrich auf Gegenständen weit schneller als im Farbentopfe. c) Befeuchten wir unsere Hände mit Wasser, so empfinden wir Kälte. Um- hüllen wir die Kugel eines Thermometers mit Leinwand und benetzen diese mit Schwefeläther, so sinkt beim Hin- und Herschwenken des Thermometers das Queck- silber bisweilen unter Null herab. Durch jede Verdunstung wird der Um- gebung des verdunstenden Körpers Wärme entzogen. Daher erzeugt selbst der wärmste Regen Abkühlung, und nach dem Besprengen der Straßen und Gärten entwickelt sich hier trotz der größten Hitze eine angenehme Kühle. Darum löscht Wasser auch Feuer aus. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so kann man sich leicht erkälten. Stellt man in ein Weinglas, das zur Hälfte mit Schwefeläther gefüllt ist, ein Probiergläschen mit etwas Wasser und läßt den Äther durch den Luftstrom eines Blasebalgs schnell verdunsten, so gefriert das Wasser zu Eis. 63. Oau und Reif. a) Hauche gegen das Fenster! Es schwitzt. Bringe ein Glas mit kaltem Wasser in ein warmes Zimmer! Das Glas beschlägt. Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nämlich nur eine bestimmte Menge Wasserdampf auf; ist das Maß erreicht, so hört die Verdunstung auf. Man sagt dann: Die Luft ist gesättigt. Je größer die Wärme der Lust, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Kühlt sich die Luft ab, so vermag sie oft den Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das Schwitzen der Fenster, das Beschlagen des Trinkglases usw. b>) Ähnlich erklärt sich auch die Bildung des Taues. In klaren Sommernächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt sich daher bedeutend mehr ab als die sie umgebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst liegende Wasser- dampf verdichtet und setzt sich als Tautropfen an Gras und Blätter an, weil diese als hervorragende und rauhe Gegenstände am meisten Wärme ausstrahlen und sich daher am schnellsten abkühlen. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tau, da die Wolken die ausgestrahlte Wärme wieder zurückstrahlen und sich so die Erde nicht genug abkühlt. c) In kalten Frühjahrs- und Herbstnächten gefriert der Wasserdunst und wird als Reif auf Pflanzen, Dächern u. a. Gegenständen sichtbar. 64. I^ebel und Molken, a) Aus Flüssen, Seen, Wäldern und sumpfigen Wiesen steigt an heißen Tagen fortwährend Wasserdampf empor. Wir sehen ihn nicht, weil Wasserdampf unsichibar ist. Am Abend verdichtet die kühlere Luft den Wasser- dampf zu äußerst feinen Tröpfchen und scheidet ihn aus. (§ 63.) Er wird daher sicht- bar und schwebt wie eine graue Decke dicht über dem Wasser oder der Wiese. Diese sichtbaren Dünste nennen wir Nebel. Besonders sind die Herbsttage reich an Nebel. b) Geschieht die Verdichtung des Wasserdampfes erst in höheren Luftschichten, so bilden sich Wolken. Nebel und Wolken unterscheiden sich also nur durch ihre verschiedene Entfernung von der Erdoberfläche. Man unterscheidet Federwolken,

12. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 28

1900 - Breslau : Hirt
ausgeatmete Wasserdampf mit der äußeren Luft und bleibt in ihr aufgelöst enthalten; kühlt sich aber der Wasserdampf ab, sobald er dem Munde ent- strömt, so wird er in sichtbare Feuchtigkeit verwandelt. — Warum tritt wohl schönes Wetter ein, wenn der Nebel fällt? Warum wird das Wetter regnerisch, wenn der Nebel steigt? In großen Mengen zeigt 'sich der Wassergehalt der Luft im Tan, Reif, Regen, Hagel und Schnee; denn der Tau ist nichts anderes als „An- laufen" der Blätter und anderer Gegenstände unter freiem Himmel, und Reif ist gefrorener Tan; Regen tritt ein, wenn sich so viel Wasser in der Luft befindet, daß es nicht mehr in der Gestalt von Wolken in ihr schweben kann, sondern zu Boden fallen muß. Schnee und Hagel aber sind gefrorener Regen. cl) Der Kreislauf des Wassers. Da nun jahraus, jahrein große Massen von Regen und sonstigen „Niederschlägen" aus der Luft zur Erde fallen, so müßte erstere längst alle Feuchtigkeit verloren haben, wenn sich diese nicht immer und immer wieder durch Verdunstung ersetzte. Wenn wir Wasser zum Kochen bringen und es fortkochen lassen, so ver- ringert es sich allmählich; es verwandelt sich nämlich durch Aufnahme von Wärme in feine Bläschen, die man Dampf nennt. Dasselbe geschieht, nur viel langsamer und ohne sichtbaren Dampf, wenn wir eine Schüssel mit Wasser an die freie Luft setzen; wir sagen dann aber nicht: „das Wasser ist verdampft", sondern: „es ist verdunstet". Solche Verdunstung sindet auch statt, wenn z. B. im Sommer nach einem Regeu die Sonne wieder heiß herniederbrennt. Wir alle haben schon wahrgenommen, daß alsdann der Boden, mochte er noch so naß sein, sehr schnell wieder trocken wurde, namentlich wenn auch der Wind sich erhob; denn dieser nimmt die verdunstete Feuchtigkeit rasch mit fort. Wie das Wasser in der Schüssel und aus dem Laude, so verdunstet durch die Hitze der Sonnenstrahlen auch eiu großer Teil des Wassers in Ftüssen, Seeen und Meeren. Am meisten geschieht dies da, wo die Sonne am stärksten brennt. Der Verdunstung verdanken nicht nur die weißlichen Nebelschichten, die besonders frühmorgens über Flüssen und andern Gewässern lagern, ihre Ent- stehung; auch die dichteu Nebelschleier, die nach einem heißen Sommertage abends namentlich von den Wiesen aufsteigen, wenn vorher ein kurzer Regen niedersiel, entstehen nur durch die eintretende Verdunstung des eben erst niedergefallenen Wassers. Aber nur ein Teil des aus den Wolken auf die Erde fallenden Wassers verdunstet sofort wieder. Ein anderer Teil fließt irgend einem Bache oder Flusse zu, und das übrige Wasser sickert allmählich in den Boden ein und entschwindet unsern Blicken. Die im Boden enthaltene Feuchtigkeit tritt jedoch irgendwo als Quelle zu Tage und bildet ein kleines fließendes Wasser, das mit andern vereint sich in ein großes, nnnberseh- bares Wasser, das Meer, ergießt. Aus dem Meere aber steigen wiederum Tag für Tag gewaltige Massen von Wasserdampf in die Lnft, und so voll- zieht sich unaufhörlich der wuuderbar einfache und dabei so segensreiche Kreislauf des Wassers auf unserer Erde. „Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und wieder nieder zur Erde muß es, ewig wechselnd." e) Regenmenge. Würde das Regeuwasser nicht abfließen, nicht ver- dunsten und nicht in den Boden einsickern, so würde es bei nns in einem

13. Weltkunde - S. 298

1874 - Hannover : Helwing
298 sich in mechanische Arbeit. — d) So lange der Wasserdampf seine Wärme behält, bleibt er unsichtbar; etwas abgekühlt, erscheint er als feiner Nebel. — Nebel, Wolken, Than, Regen, Schnee, Hagel. — Bei weiterer Abkühlung verdichten sich die Dämpfe wieder zu Wasser. (Destillation des Spiritus). — Beider Rückkehr eines lnftsörmigen Körpers in den tropfbarstüssigen Zu- stand wird Wärme frei. (Warum?) t 1. Beschreib das Sieden des Wassers! — 2. Wodurch unter- scheiden sich Verdampfen und Verdunsten? — 3. Warum lassen sich kochende Speisen in einem offenen Topfe durch ein stärkere? Feuer nicht noch mehr erhitzen? — 4. Erkläre das Gradieren, das Sieden des Salzes, das Einkochen von Fruchtsäften! — 5. Warum wird die Güte des Spiritus durch wiederholte Destillation erhöht? — 6. Warum kann man in einem Papinischen Topfe das Wasser viel stärker erhitzen, als in einem offenen Gefäße? — 7. Auf dem Montblanc siedet das Wasser bei 84» 0., auf dem St. Gotthard bei 93". Welcher Berg ist höher? — 8. Erkläre das Trocknen der Wäsche? Unter welchen Umstünden geht dasselbe am raschesten vor sich? — 9. Warum erkältet man sich leicht in nassen Kleidern, nach einem Bade, oder wenn man mit Schweiß bedeckt ist? — 10. Warum beschlagen kalte Gegenstände, Flaschen, Gläser, Aepfel re., wenn man sic aus der Kälte in ein geheiztes Zimmer bringt? — kl. Erkläre das „Schwitzen" der Fenster, die Eisblumen! Warum vorzüglich in bewohnten Zimmern? — 12. Erkläre die Entstehung des Thaues! Warum thaut es wenig oder gar nicht bei bedecktem Himmel, bei windigem Wetter, bei völlig trockener Luft? — 13. Was ist Nebel? Was sind Wolken? — 14. Wie unterscheiden sich Wolken und Regen? — 15. Inwiefern ist die Windrichtung für die Regenmenge einer Ge- gend von Bedeutung? — 16. Vergleiche in dieser Hinsicht die Nordost- winde und die Südwestwinde für Deutschland! — 17. Vergleiche Aegypten und Spanien dem Südwestwinde gegenüber! F. 28. Dampfmaschinen. 1. Siedet man Wasser in einem Gesäße, das durch einen Deckel verschlossen ist, so heben die Wasserdämpfe den Deckel in die Höhe. Aus einem staschenför- migen Gefäße treibt der Dampf den Propf heraus, mit dem es verschlossen war. — 2. Der Wasserdamps besitzt eine ungeheure Spannkraft, die um so größer wird, je höher seine Temperatur steigt. Wasserdampf von 100° C. hat eine Spannkraft von 1 Atmosphäre, 121° = 2 Atmosphären, 145° — 4 A., 160° — 6 A., 172° = 8 A., 200° = 15 A., 236° ----- 30 A. Durch Erhöhung der Temperatur läßt sich die Spannkraft der Dämpfe vervielfachen. Man benutzt die Spannkraft der Wasser- dämpfe als bewegende Kraft: Dampfmaschine. a) Thomas Savary (spr. Säweri) stellte 1688 die erste brauch- bare Dampfmaschine her. Unter einem Kolben wurde durch Ver- dichtung des Wasserdampfes ein luftleerer Raum hergestellt; die atmosphä- rische Luft bewegte den Kolben nieder. Newcomen (spr. Njnkomen)

14. Lesebuch für Volksschulen - S. 399

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
399 öffnet man mittels einer Leine eine Klappe am Ballon und laßt etwas Gas aus- strömen. Da man den Luftballon nicht steuern kann, so folgt er stets der Richtung des Windes und läßt sich zuweilen auf das Meer nieder. 445. Verdunstung, Tun und Reif. 1. Wenn wir unsre Hand ein wenig anfeuchten und sie dann an die Sonne halten, so verschwindet die Feuchtigkeit bald wieder. — Setzen wir eine Schale voll Wasser ins Freie, so vermindert sich das Wasser von Tag zu Tag. Wie sich nämlich das Wasser beim Kochen in Dampf verwandelt, so geschieht dies auch durch Ein- wirkung der Sonne und der Luft. Diese Dampfbildnng durch die Luftwärme heißt Verdunstung. — So wird nasse Wäsche nach und nach trocken, der Schweiß ver- dunstet, wie wir an dampfenden Pferden sehen können, und von Flüssen und Teichen steigen fortwährend Dünste empor. 2. Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nämlich bei der Verdunstung nur eine bestimmte Menge Wasserdampf auf. Die Dämpfe dringen in die Poren der Luft ein. Sind diese gefüllt, so hört die Verdunstung auf. Die Luft ist dann „gesättigt". Je größer aber die Wärme der Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sic aufnehmen. Kühlt sich nun die Luft ab, so vermag sic oft den aufgenommenen Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie verwandelt dann einen Teil desselben wieder in Wasser. Aus diesem Vorgänge erklären sich eine Menge Erscheinungen. Bringt man eine mit Wasser gefüllte Flasche in eine warme Stube, so wird die Flasche naß, sie „läuft an" oder „beschlägt". Die Luft kühlt sich nämlich an der kalten Flasche ab, ein Teil ihrer Dämpfe verwandelt sich in Wasser, und dieses setzt sich an das Glas. Auf gleiche Weise erklärt sich das Anlaufen der Fenster. Haucht man gegen einen kalteil Gegenstand, so wird er feucht, weil die Wasserdänipfe, die wir ans- atmen, sich an ihm niederschlagen. 3. Ganz ähnlich erklärt sich auch die Bildung des Taus. In klaren Sommer- nächten kühlt sich die Erde nicht selten bedeutend ab, namentlich Gras und Blätter, weil die hervorragenden und rauhen Gegellstände am leichtesten Wärme ausstrahlen. Sie kühlen nun auch die rings um sie befindliche Luft ab, und so scheidet diese Wasser ans, das sich als Tautropfen an das Gras und die Blätter setzt. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tan, da sich dann die Erde nicht hinreichend ab- kühlen kann. Die Wärme der Erde kann nämlich nicht in den unendlichen Raum ausstrahlen, sondern lvird von den Wolken teilweise wieder zurückgeworfen. 4. Im Frühjahr und Herbst gefriert der Tail leicht, und lvir haben dann Reis. Nach Krebs u. Berthelt. 446. Nebel und Wolken; Regen, Schnee und Hagel. 1. Wenn der Wasserdampf die gehörige Wärme besitzt, so ist er für das Auge unsichtbar. Bringen wir aber Wasser in einem recht kühlen Orte zum Kochen, so kühlen sich die aufsteigenden Dämpfe an der kälteren Luft ab, verdichten sich und werden dadurch dem Auge als kleine Wölkchen sichtbar. Diese Wölkchen bestehen aus zahllosen äußerst feinen Tröpfchen. In gleicher Weise kühlen sich auch die im Herbste aus den Flüssen, feuchten Wiesen re. aufsteigenden Wasserdämpfe ab, werden dem Auge sichtbar und bilden so den Nebel. Kühlen sich die Wasserdampfe erst in höhern Luftschichten ab, so bilden sic Wolken. 2. Wenn die Wolken sehr dicht werden, so vereinigen sich die feinen Wassertröpfchen zu größeren Wassertropfen und fallen als Regen hernieder. Ge- frieren die Wassertröpfchen in den höhern Luftschichten, so entsteht der Schnee.

15. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 466

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
466 aufgenommen, als er fassen kann, so nennt man ihn mit Wasserdampf gesättigt. Kühlt sich die mit Wasserdamps gesättigte Lust ab, so verdichtet sich ein Teil des in ihr enthaltenen Wasserdampfes und fällt als Niederschlag zu Boden. Hygrometer. Um den Gehalt der Lust an Wasser- dampf zu messen, verwendet man Hygrometer (Feuchtig- keitsmesser). Eines der gebräuchlichsten Hygrometer ist das Haarhygrometer. Wir können es selbst anfertigen. Ein durch Waschen mit Benzin entfettetes Frauenhaar wird an einem Ende festgeklemmt, während es am andern Ende über eine Rolle läuft und durch ein kleines Gewicht ge- spannt gehalten wird. Bei feuchter Lust verlängert es sich, bei trockener verkürzt es sich und bewegt dabei einen Zeiger, der aus einer Skala die Luftfeuchtigkeit in Bruchteilen von 100 angibt. Auch Saiten, die Frucht des Storchschnabels u. a. werden zur Herstellung von Hygrometern verwendet. (Wetterhäuschen, Seite 423!) Nebel. Der an der Oberfläche der Bäche, Flüsse, Seen und Meere durch Verdunstung in das Lustmeer aufgenommene Wasserdamps wird durch Luftströ- mungen in die Höhe getragen und über Berge und Täler fortgeführt, bis er ir- gendwo durch Abkühlung der Lustmassen wieder in flüssiges Wasser verwandelt wird. Bei der Verdichtung bilden sich außerordentlich kleine Wasserteilchen, die wegen ihrer Leichtigkeit langsam zu Boden fallen oder auch, durch aufsteigende Lustströme getragen, schwebend erhalten werden. Geht die Verdichtung des Was- serdampses in der Nähe der Erdoberfläche vonstatten, so spricht man von Nebel- bildung, schweben die Wasserteilchen in größerer Höhe vom Erdboden, so bilden sie Wolken. Nebel können entstehen, wenn ein kalter Luststrom über ein wärmeres Ge- wässer oder feuchte Erde dahinstreicht, oder wenn mit Wasserdamps beladene warme Winde über kältere Stellen der Erdoberfläche wehen. Wolken. Wolken bilden sich, wenn ein aufsteigender Luststrom sich infolge der in größerer Höhe herrschenden niedrigeren Temperatur abkühlt. Auch feuchte, aus wärmeren in kältere Gegenden wehende Winde (Gegenpassat) geben zur Wol- kenbildung Veranlassung. Übersteigen Winde ein Gebirge, so dehnen sich beim Aufsteigen die aus viebteren Luftschichten mit höherem Luftdruck kommenden Lustmassen aus und kühlen sich dabei ab. Dabei wird der mitgesührte Wasserdamps verdichtet, und es entsteht Nebel und Wolkenbilduna, die häufig zu Niederschlägen Veranlassung gibt (Steigwind). Fällt dagegen der Wind von der Kammhöhe der Ge- birge hinunter in das Tal, so verdichtet er sich und kann dabei seine Temperatur erhöhen. Er kann dann mehr Wasserdamps aufnehmen, als er beim Überschreiten des Gebirgskammes fassen konnte. Er wirkt in hohem Maße austrocknend und verzehrt die Niederschläge, Schnee und Regenwasser, die er aus seinem Weg in die Niederung trifft (Fallwind, Föhn). Regen. Geht die Verdichtung des Wasserdampses so rasch vor sich, daß die einzelnen Wasserteilchen zusammenfließen und von der Lust nicht mehr in der Schwebe erhalten werden können, so fallen sie als Regen zu Boden. Die niedergehende Regenmenge wird aus den Wetterwarten durch Regen- messer (Ombrometer) gemessen. Es sind dies Blechgesäße, in denen der Regen aufgefangen wird. Aus hohen Gebirgen, in der Nähe des Meeres, wenn der

16. Nr. 16 - S. 29

1911 - Breslau : Hirt
Iv Naturlehre. 29 er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. — Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschküchen und Ställen steigen Dampfwolken in die Luft. — Ist die Atmosphäre kälter als das verdunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasser- kügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erd- oberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Aufgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windstillem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasflasche in das warme Zimmer, so beschlägt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird an ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlügt er sich auf ihnen in Tropfenform nieder. Darum schwitzen auch die Fenster, wenn es draußen kalt ist. — Werden die Wassertröpfchen der Wolken abgekühlt, so vereinigen sie sich zu Tropfen. Sie werden von der Schwerkraft zur Erde gezogen: es regnet. — Südwestwinde streichen über den Atlantischen Ozean. Sie bringen warme und viel Wasserdampf enthaltende Luft. Wird sie in unsern Gegenden abgekühlt, so entstehen anhaltende Landregen. Kalte Nordost- winde sind trocken. (Warum?) Sie verdichten den in unsrer wärmeren Luft aufsteigenden Wasserdampf zu Platz- oder Strichregen. 3. Sinkt die Temperatur einer Luftschicht unter den Gefrierpunkt, so er- starrt der Wasserdampf zu Eisnadeln. Sie fügen sich zu sechsstrahligen Sternchen zusammen. Aus ihnen entstehen die Schneeflocken, die von der Schwerkraft zur Erde gezogen werden. Fallen sie durch wärmere Luftschichten, so schmelzen sie. In kälteren gefrieren sie wieder zu kugligen, erbsengroßen Eiskörnern, den Graupeln. Aus ihnen entstehen die oft haselnnßgroßen Hagelkörner. Sie fallen im Sommer aus graurötlichen Wolken und ver- wüsten die Felder. Aufgaben: 1. Welche Winde bringen regnerisches, welche trockenes Wetter? — 2. Fange Schneeflocken auf einer kalten Glasplatte auf und betrachte sie durch ein Vergrößerungsglas! — 3. Warum schneit es auf den Höhen, während es in den Tälern regnet? 4. Nach Sonnenuntergang strahlen Pflanzen und Steine Wärme aus. Sie kühlen deshalb auch den benachbarten Wasserdampf ab. Er schlägt sich in den Tautropfen auf ihnen nieder. Fällt die Luftwärme unter 0°, so ent- wickeln sich Eisnadeln. Sie bedecken als Reif die Erdoberfläche. Unter Gartentischen und Bänken wird die Wärmeausstrahlung gehindert. Die Luft zwischen ihnen und der Erde ist wärmer als die übrige Atmosphäre. (Ofen- schirm.) Deshalb entsteht hier weder Tau noch Reif. Ähnlich wirkt die Wolkendecke. Nur bei heiterem Himmel sind diese Niederschläge zu erwarten. Bewegte Luft hindert ebenfalls die Taubildung. Der Wind ver- treibt die feuchte Luft und führt trockenere an ihre Stelle.

17. Nr. 14 - S. 29

1911 - Breslau : Hirt
Iv Naturlehre. 29 er sich ab. Er bildet sehr kleine sichtbare Wassertröpfchen. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie von der Luft getragen. — Solche Nebelbildung beobachtet man auch über der heißen Suppe. An kalten Wintertagen „dampft" das schwitzende Pferd. Wir sehen unsern Hauch. Aus Waschkiichen und Ställen steigen Dampfwolken in die Luft. — Ist die Atmosphäre kälter als das verdunstende Gewässer, so verdichten sich die Dämpfe zu Wasser- kügelchen. Sie machen die Luft undurchsichtig. Weil sie klein und leicht sind, schwimmen sie im Luftmeere. Die Verdichtung in der Nähe der Erd- oberfläche bildet Nebel. Wolken sind Nebel in höheren Luftschichten. Ausgaben: 1. Warum entsteht der Nebel nur bei windstillem Wetter? — 2. Welche Wetterregeln knüpft man an das Steigen und Fallen des Nebels? Erkläre! — 3. Beobachte Gestalt, Höhe und Zug der Wolken! 2. Bringt man eine mit kaltem Wasser gefüllte Glasslasche in das warme Zimmer, so beschlägt sie. Der Wasserdampf der umgebenden Luft wird an ihren Wänden stark abgekühlt. Deshalb schlägt er sich auf ihnen in Tropfenform nieder. Darum schwitzen auch die Fenster, wenn es draußen kalt ist. — Werden die Wassertröpfchen der Wolken abgekühlt, so vereinigen sie sich zu Tropfen. Sie werden von der Schwerkraft zur Erde gezogen: es regnet. — Südwestwinde streichen über den Atlantischen Ozean. Sie bringen warme und viel Wasserdampf enthaltende Luft. Wird sie in unsern Gegenden abgekühlt, so entstehen anhaltende Landregen. Kalte Nordost- winde sind trocken. (Warum?) Sie verdichten den in unsrer wärmeren Luft aufsteigenden Wasserdampf zu Platz- oder Strichregen. 3. Sinkt die Temperatur einer Luftschicht unter den Gefrierpunkt, so er- starrt der Wasserdampf zu Eisnadeln. Sie fügen sich zu sechsstrahligen Sternchen zusammen. Aus ihnen entstehen die Schneeflocken, die von der Schwerkraft zur Erde gezogen werden. Fallen sie durch wärmere Luftschichten, so schmelzen sie. In kälteren gefrieren sie wieder zu kugligen, erbsengroßen Eiskörnern, den Graupeln. Aus ihnen entstehen die oft haselnußgroßen Hagelkörner. Sie fallen im Sommer aus graurötlichen Wolken und ver- wüsten die Felder. Aufgaben: 1. Welche Winde bringen regnerisches, welche trockenes Wetter? — 2. Fange Schneeflocken auf einer kalten Glasplatte auf und betrachte sie durch ein Vergrößerungsglas! — 3. Warum schneit es auf den Höhen, während es in den Tälern regnet? 4. Nach Sonnenuntergang strahlen Pflanzen und Steine Wärme aus. Sie kühlen deshalb auch den benachbarten Wasserdampf ab. Er schlägt sich in den Tautropfen auf ihnen nieder. Fällt die Luftwärme unter 0", so ent- wickeln sich Eisnadeln. Sie bedecken als Reif die Erdoberfläche. Unter Gartentischen und Bänken wird die Wärmeausstrahlung gehindert. Die Luft zwischen ihnen und der Erde ist wärmer als die übrige Atmosphäre. (Ofen- schirm.) Deshalb entsteht hier weder Tau noch Reif. Ähnlich wirkt die Wolkendecke. Nur bei heiterem Himmel sind diese Niederschläge zu erwarten. Bewegte Luft hindert ebenfalls die Taubildung. Der Wind ver- treibt die feuchte Luft und führt trockenere an ihre Stelle.

18. Für die Oberstufe - S. 111

1879 - Stuttgart : Hallberger
111 zeit bisweilen vollständig aus. So geht das Wasser von der Erdoberfläche weg in die Luft hinauf. Es behält nicht mehr das Ansehen einer gewöhn- lichen Flüssigkeit, sondern es nimmt die Form von Dämpfen an, es wird der Luft ähnlich, welche die Erde überall umgibt. 5. Solange das Wasser dampfförmig bleibt, läßt es sich in der Luft nicht geradezu erkennen. Man bemerkt nur, daß Luft, welche viel Wasser- dämpfe enthält, durchsichtiger ist, so daß sie ferne Gegenstände leichter und mit größerer Genauigkeit erkennen läßt. Aber wenn kalte Winde die Luft abkühlen, so verläßt das Wasser wieder die Dampfform; es kehrt durch die Mittelzustände der Wolken und des Nebels wieder zu seiner gewöhn- lichen Gestalt zurück. Thau, Regen, Schnee und Hagel führen das Wasser als tropfbarflüssig oder als fest zur Erde zurück. 6. Diese Wanderung des Wassers ist für alle Geschöpfe, welche an der Erdoberfläche leben, von größter Wichtigkeit. Überall strömen die Gewäsier der Erde den tiefsten Stellen, den Meeren, zu. Aber von den Oberflächen der Meere ziehen mächtige Massen von Dämpfen über die Festländer hin. In reichlichen Niederschlägen fällt das Wasser auf das Land herab. Es tränkt den Boden und macht das Leben der Gewächse möglich. Es speist Quellen, Bäche und Flüsse und bietet sich Menschen und Thieren zur Nah- rung und Erfrischung dar. So wirkt das unscheinbare Wasser mächtig in der belebten Natur, und der kleine Wassertropfen zieht durch weite Strecken an den Ort, wo er dem stillen Haushalte der Natur dienstbar sein muß. 62. Dünste Nebel und Wolken; Negen und Schnee; Thau und Neif. 1. Das Sieden besteht darin, daß sich nicht nur auf der Oberfläche sondern auch im Innern der Flüssigkeit Dämpfe bilden; Verdunstung aber nennt man die Bildung von Dampf an der freien Oberfläche der Flüssigkeit. Das Wasser verdampft oder ver- dunstet an der Oberfläche der Flüsse und Meere und des feuchten Erdbodens. Je trockener die Luft ist, desto schneller geht die Verdunstung vor sich, am schnellsten aber bei lebhaften, trockenen Winden, was schon die Frauen bei dem Trocknen gewaschener Leinwand wahrnehmen, deren Feuchtigkeit bei trockenem Wetter und lebhafter Bewegung der Luft am schnellsten verdunstet. 2. Wenn das Wasser der Flüsse und Meere oder der feuchte^Boden wärmer ist als die schon mit Feuchtigkeit erfüllte Luft, so entstehen aus den aufsteigenden Dünsten die Nebel, welche nichts anderes sind als Dünste, die in der Kälte sich verdichtet haben. Die Wolken sind Nebel, welche in den höheren Gegenden der Luft schweben, wie die Nebel Wolken find, welche auf dem Boden aufliegen. Wenn die Dunstbläschen, aus denen die Wolken bestehen, sich verdichten, größer und schwerer werden, wenn einzelne Bläschen sich nähern und zusammenfließen, so bilden sich förmliche Wassertropfen, welche dann als Regen herabfallen.

19. Weltkunde - S. 292

1886 - Hannover : Helwing
292 an der Oberfläche des Meeres stattfindet. — Die Arbeit der Dampfbildung besteht in der Überwindung des Druckes, den die auf der verdampfenden Flüssigkeit ruhende Wasser- und Luftsäule ausüben. Verminderter Luftdruck (z. B. auf hohen Bergen, unter dem Recipienten der Luftpumpe) erleichtert das Sieden, vermehrter Druck (Papinischer Topf — Papin in Kassel 1685) erschwert dasselbe. — e) Gesetz: Während des Kochens wird die Temperatur der kochenden Flüssigkeit nicht erhöht; denn alle hin- zukommende Wärme wird gebunden. — Die Wärme verwandelt sich in Bewegung. Die Wärmemenge, welche nötig ist, um 1 kg Wasser von 100° C. in Dampf von 100 o zu verwandeln, reicht h'in, um 572 kg Wasser von 0° auf 100° zu erwärmen. Sie beträgt 550 Wärmeeinheiten (§ 31). Eine Wärmeeinheit ent- spricht der mechanischen Arbeit von 425 Meterkilogramm (§ 9). d) Das Verdunsten findet bei jeder Temperatur und an der Oberfläche der Flüssigkeit statt; am schnellsten verdunstet eine Flüssigkeit bei trockener, warmer und windiger Lust. — Die Luft kann eine bestimmte Menge Wasserdamps in sich auf- nehmen (warme Luft mehr, kalte weniger), bis sie gesättigt ist. Kühlt sich dann die Luft ab, so verdichtet sich der Dampf und erscheint als feiner Nebel. So entstehen Tau, Reis, Nebel, Wolken, Regen, Schnee, Hagel. — Bei der Rückkehr eines lustförmigen Körpers in den tropfbar-flüssigen Zustand wird Wärme frei. (Warum?) 1. Beschreib das Sieden des Wassers! — 2. Wodurch unterscheiden sich Verdampfen und Verdunsten? —3. Warum lassen sich kochende Speisen in einem offenen Topfe durch ein stärkeres Feuer nicht noch mehr erhitzen? — 4. Erkläre das Gradieren, das Sieden des Salzes, das Einkochen von Fruchtsäften! — 5. Warum kann man in einem Papinischen Topfe das Wasser viel stärker erhitzen, als in einem offenen Gefäße? —.6. Auf dem Montblanc siedet das Wasser bei 84° 6., auf dem St. Gotthard bei 93°. Welcher Berg ist höher? — 7. Erkläre das Trocknen der Wäsche? Unter welchen Umständen geht dasselbe am raschesten vor sich? — 8. Warum erkältet man sich leicht in nassen Kleidern, nach einem Bade, oder wenn man mit Schweiß bedeckt ist? — 9. Warum beschlagen kalte Gegenstände, Flaschen, Gläser, Äpfel ec., wenn man sie aus der Kälte in ein geheiztes Zimmer bringt? — 10. Erkläre das „Schwitzen" der Fenster, die Eis- blumen! Warum vorzüglich in bewohnten Zimmern? — 11. Erkläre die Entstehung des Taues! Warum taut es wenig oder gar nicht bei bedecktem Himmel, bei windigem Wetter, bei völlig trockener Luft? — 12. Was ist Nebel? Was sind Wolken? — 13. Wie unterscheiden sich Wolken und Regen? — 14. Inwiefern ist die Windrichtung für die Regenmenge einer Gegend von Bedeutung? — 15. Vergleiche in dieser Hinsicht die Nordost- winde und die Südwestwinde für Deutschland! — 16. Vergleiche Ägypten und Spanien dem Südwestwinde gegenüber! § 28. Dampfmaschine. 1. Siedet man Wasser in einem Gefäße, das durch einen Deckel verschlossen ist, so heben die Wasser- dämpfe den Deckel in die Höhe. Aus einem flaschenförmigen Gefäße treibt der Dampf den Pfropf heraus, mit dem es ver- schlossen war. — 2. Der Wasserdamps besitzt eine ungeheure

20. Nr. 3a - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
Iv Physik. 41 form nieder. Darum schwitzen auch die Fenster, wenn es draußen kalt ist. Werden die Wassertröpfchen der Wolken abgekühlt, so vereinigen sie sich zu Tropfen. Sie werden von der Schwerkraft zur Erde gezogen: es regnet. Südwestwinde streichen über den Atlantischen Ozean. Sie bringen warme und viel Wasserdampf enthaltende Luft. Wird sie in unsern Gegenden ab- gekühlt, so entstehen anhaltende Landregen. Kalte Nordostwinde sind trocken. (Warum?) Sie verdichten den in unsrer wärmeren Luft aufsteigenden Wasserdampf zu Platz- oder Strichregen. 3. Sinkt die Temperatur einer Luftschicht unter den Gefrierpunkt, so er- starrt der Wasserdampf zu Eisnadeln. Sie fügen sich zu sechsstrahligen Stern- chen zusammen (Fig. 38). Aus ihnen entstehen die Schneeflocken, die von der Schwerkraft zur Erde gezogen werden. Fallen sie durch wär- mere Luftschichten, so schmelzen sie. In kälteren gefrieren sie wieder zu kugligen, erbsengroßen Eiskörnern, den Graupeln, Aus ihnen entstehen die oft haselnußgroßen Hagelkörner. Sie fallen im Sommer aus graurötlichen Wolken und ver- wüsten die Felder. Aufgaben: 1. Wie kann man die Regen- höhe eines Ortes bestimmen? — 2. Warum fällt auf der West- und Südwestseite der deutschen Gebirge mehr Regen als auf der Ostseite? — 3. Welche Winde bringen regnerisches, welche trockenes Wetter? — 4. Wie erklärst du die Sage von: Frosch- und Schwefelregen? — 5. Fange Schneeflocken auf einer kalten Glasplatte auf und betrachte sie durch ein Ver- größerungsglas! — 6. Warum schneit es auf den Höhen, während es in den Tälern regnet? — 7. Welche Bedeutung hat der „ewige Schnee" der Ge- birge für das Tiefland? 4. Nach Sonnenuntergang strahlen Pflanzen und Steine Wärme aus. Sie kühlen deshalb auch den benachbarten Wasserdampf ab. Er schlügt sich in den Tautropfen auf ihnen nieder. Fällt die Luftwärme unter 0°, so entwickeln sich Eisnadeln. Sie bedecken als Reif die Erdoberfläche. Unter Gartentischen und Bänken wird die Wärmeausstrahlung gehindert. Die Luft zwischen ihnen und der Erde ist wärmer als die übrige Atmosphäre. (Ofenschirm.) Deshalb entsteht hier weder Tau noch Reif. Ähnlich wirkt die Wolkendecke. Nur bei heiterem Himmel sind diese Niederschläge zu erwarten. Bewegte Luft hindert ebenfalls die Taubildung. Der Wind vertreibt die feuchte Luft und führt trockenere an ihre Stelle. e) Tie Bedeutung der Niederschläge. 1. Sie bewirken den Kreis- lauf des Wassers. Bei der Verdunstung steigt es als Dampf aus dem Meere in die Luft. Hier wird es durch Abkühlung verdichtet. In flüssiger oder fester Form fällt es zur Erde. Quellen, Bäche, Flüsse und Ströme führen es wieder dem Meere zu. Während dieses Kreislaufes bringt das Wasser allen