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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 12

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
12 Die deutschen Ströme. Teutschlands von der Elbe nach Osten. Die in den Mittelgebirgen aus einen weiten Raum, in Tausende von Tälern zerteilten Quellflüsse sammeln sich bei allen deutschen Strömen bald nach dem Austritt aus dem Gebirge, wo daher alle unsere Ströme auf kurzer Strecke eine Menge von Zuflüssen empfangen, wogegen das Tiefland nur wenige größere Zuflüsse zusendet. So erhält die Elbe nebeneinander Saale, Mulde und Schwarze Elster, die Oder Meitze, Bober und Bartsch und die Weser Fulda, Eder, Werra und Diemel. Weiter unten tritt in allen diesen Fällen nur noch ein größerer Nebenfluß: Aller, Havel, Warthe hinzu, der in jedem Falle die Schiffbarkeit auf eine höhere Stufe hebt. Außerdem tritt in den mitteldeutschen Flußsystemen in jedem einzelnen ein Nebenfluß hervor, in dessen Richtung sich der Hanptflnß fortsetzt, so daß eine längere Hydro- graphische Linie entsteht, die verhältnismäßig kleinen Nebenflüssen wie Saale und Neiße eine höhere Beden- tung verleiht. Ein anderer Einfluß der Bodengestalt macht den Unterlauf aller Flüsse in den Küstengebieten der Ostsee durchaus abhängig von dem Zug der die Ostsee umgürtenden Höhenrücken. Wo dieses System in Holstein und dann wieder in Ostpreußen nordsüdliche Richtung annimmt, geht sein Abfluß westwärts, wo es nordöstlich gerichtet ist, nordwestwärts und in der Senke der untern Oder ostwärts. Früher, als die Geographie den Wasserscheide n ■Gtne große, aber nicht begründete Bedeutung beilegte, war viel die Rede davon, daß durch Deutschland ein Teil der großen europäischen Wasserscheide zwischen Ozean und Mittelmeer ziehe. Auch der Ruhm des Fichtelgebirges geht darauf zurück, daß dort die Quellen des Mains und der Eger, der Nab und der Saale liegen, der Zuflüsse des Rheius, der Donau und der Elbe. Praktisch bedeuten solche Annäherungen nichts, wenn sie so hoch gelegen sind, daß der Verkehr sie nicht -benutzt. Wenn auf den? 800 in hoheu Brockenfeld in

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1. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 201

1880 - Regensburg : Manz
Mittel-Europa. Die germanischen Ströme. 20t ten Kauffahrteischiffen befahren werden. — Die Strom- entwicklung macht 155 Meilen (1050 km) aus. Die größeren Nebenflüsse sind links: a) Die Moldau vom Böhmerwalde, welche die Beraun, gleich- falls vom Böhmerwalde aufnimmt. — b) Die Eger vom Fichtelgebirge. — c) Die Mulde vom sächsischen Erz- gebirge. — d) Die Thüringer-Saale vom Fichtelgebirge. Rechte Nebenflüsse: diehavel, welche vom uralisch- baltischen Landrücken mit Nord^Süd-Richtung herabkommt und in eine moorige, von Kanälen und Seen durchschnit- tene, niedere Ebene tritt, die man Havelland nennt. Ihr größter Zufluß ist die Spree. Die beiden Ströme Weser und Elbe gehören dem Gebiet der Nordsee an. Beide münden nahezu 26° £)., dem Meridian der Donau- :c. Quellen. Iii. Die Oder entspringt im Süd-Ost-Ende des mährischen Gesenkes und wendet sich bald dem Tieflande zu. Unterhalb Breslau beginnt ihr Unterlauf, der durch den sogenannten Oderbruch und weiter abwärts durch Stromspallungen ausgezeichnet ist. An der Mündung erweitert sie sich zum pommernschen Haff und geht dann durch die drei Ströme Peene, Swine und Diwenow in die Ostsee. — Die Stromentwicklung beträgt 120 Meilen (880 km). Unter den rechten Nebenflüssen ist der bei weitem bedeutendste die schiffbare Warthe mit der Netze und Obra. Die linken Nebenflüsse entspringen fast alle auf den Sudeten; die größten von ihnen sind: a) Glatzer Neiße, b) Bober, c) Görlitzer Neiße. Keiner der drei germanischen Ströme hat ein eigent- liches Delta, denn ihre Mündungsarme umschließen nur mehr oder minder große Inseln.

2. Leitfaden bei dem Unterrichte in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 105

1873 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Oder. Die Elbe. Die Weser. §. 54. 105 1. Die Oder entspringt an dem Südabhange des sog. Mäh- rischen Gesenkes, des Verbindungsgliedes zwischen den Sudeten und deu Karpaten. Sie durchfließt die norddeutsche Tiefebene in nordwestlicher Richtung und erhält iu ihrem Mittlern Laufe vor- zugsweise Zuflüsse von der linken Seite (Katzbach, Bober, Lausitzer Neiße), beim Vegiuu des unteren Laufes aber auf der rechten Seite den bedeutendsten aller ihrer Zuflüsse: die Warthe, welche uach einem langen Laufe sich durch dienetze verstärkt und bei Küstrin der Oder zufließt. Der Hauptstrom erweitert sich nach mehr- fachen Stromspaltungen zum Stettiuer Haff und fließt durch drei Mündungen, welche durch die Inseln Usedom (im W.) und Wollin (im Ö.) von einander getrennt sind, in die Ostsee. 2. Die Elbe, der größte Strom der norddeutschen Tiefebene, hat ihre zahlreichen Quellen auf den höchsten Kämmen des Niesen- gebirges in der Nähe der Schneekoppe. Nach einem kurzen snd- liehen Laufe wird sie von dem Nordabhang der böhmischen Ter- raffe gegen W. gedrängt. Nach der Vereinigung mit der wasser- reichern, vom östlichen Abfall des Böhmerwaldes herkommenden Moldau folgt sie deren Richtung gegen N. (wie die Rhone der Richtung der ^>aoue gegen S.). Verstärkt durch die vou dem Fichtelgebirge eutsendete Eger, durchbricht sie das Elbsandstein- gebirge der sächsischen Schweiz in engem Thale und tritt in die norddeutsche Tiefebene, welche sie in vorherrschend nordwestlicher Richtung durchströmt, zum Theil in merkwürdigem Parallelismus mit der Oder, der sich nicht nur in der Richtung, sondern auch iu den Nebenflüssen zu erkennen gibt. Wie die Oder, so erhält auch die Elbe bei ihrer entschiedensten Wendung gegen W. ansehnliche Zuflüsse: links vom Erzgebirge die Mulde und vom Fichtelgebirge die Saale, dann aber auf dieser Seite keinen irgend erheblichen Zuwachs mehr, dagegen nun auf der rechten Seite einen zweiarmigen, größtenteils der Niederung ange- hörenden Strom, die Havel, welche eine Reihe von kleinen Seen durchfließt und sich mit der ungleich größern Spree vereinigt. Auch die Elbe hat in ihrem Münduugslande Stromspaltungen und erweitert sich zu einem (2 M. breiten) Meerbusen, jedoch ohne Haffbildung, wie die Oder. 3. Die Weser entsteht aus der Vereinigung der Werra (rechts) und der Fulda (links). Jene kommt vom Thüringer- walde, diese vom Rhöngebirge. Der vereinigte Strom durch- surcht das von ihm benannte Weserbergland in ziemlich engem Thale und durchbricht die Weserkette mittelst einer engen Pforte (porta Westphalica), um durch die germanische Tiesebene die Nordsee zu erreichen. Auch hier wiederholt sich dieselbe Erscheinung, wie bei der Oder und Elbe, daß die Nebenflüsse anfangs nur auf der linken Seite 5**

3. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 35

1883 - Wiesbaden : Kunze
Flußgebiete. 35 K 11. Elbgebiet nebst Nachbarküsten an der Nord- und Ostfee. Die Elbe, der größte Strom der norddeutschen Tiefebene, hat ihre zahlreichen Quellen in der Nähe der Schneekoppe auf den höchsten Kämmen des Riesengebirges und zwar auf der böhmischen Seite desselben. Sie macht zuerst einen s Bogen, nimmt nach der Vereinigung mit der wasserreicheren Moldau die Richtung dieses ihres Nebenflusses an, durchbricht das Elbfaudsteingebirge in engem Thale, tritt bei Torgau in die norddeutsche Tiefebene ein, die sie in vorherrschend nw Richtung durchfließt, und ergießt sich (wie die Weser) in einer zum Meerbusen erweiterten Mündung in die Nordsee. Länge des Laufes 1200 km. Nebenflüsse, a) Rechts: die Jser vom Riesengebirg, die Schwarze Elster aus der Sächsischen Schweiz, die Havel von der Mecklenburgischen Seenplatte mit der Spree aus den Lausitzer Bergen, die Alster und die Stör, beide vom Hol- steinischen Landrücken; b) links: Moldau mit der Beraunka, beide vom Ost- abfall des Böhmerwaldes, die Eger vom Fichtelgebirge, die Mulde (aus Freiberger und Zwickauer Mulde) vom Erzgebirge, die Sächsische Saale vom Fichtelgebirge mit der Weißen Elster, der Ilm, derunstrut und der Bode, die Ilmenau von der Lüneburger Heide. Die Wasserscheide, die das Stromgebiet abgrenzt, geht links der Elbe über Riesen- und Glatzer Gebirg, Mährisches Hügelland, Böhmerwald, Fichtelgebirg, Franken- und Thüringer- wald und Harz, dann auf flacher, fast unmerklicher Landhöhe nach der Allerquelle, durch die Lüneburger Heide und weiter; rechts: über die Riesen- und Lausitzer Berge, dann durchs Flachland zwischen Spree und Oder, und w als Grenze zwischen Elbe und Eider an die Nordsee. — Wir nehmen hier noch den kleinen Küstenstrich samt dem Flüßchen Trave, die in die Ostsee und die Eider, die in die Nordsee füllt, dazu. — Das Stromgebiet der Elbe umfaßt 148000 qkm. •3*

4. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 158

1864 - Regensburg : Manz
158 Ii. Lehrstuse. Europa. birge. — c) Die Mulde vom sächsischen Erzgebirge. — d) Die Thüringer-Saale vom Fichtelgebirge. Rechte Nebenflüsse: Die Havel, welche vom uralisch-baltischen Landrücken mit Nord-Süd-Richtung herab- kommt und in eine moorige, von Kanälen und Seen durch- schnittene, niedere Ebene tritt, die man Havelland nennt. Ihr größter Zufluß ist die Spree. Die beiden Ströme Weser und Elbe gehören dem Ge- biete der Nordsee an. Beide münden nahe 26° O., dem Meridian der Donau- rc. Quellen. Iii. Die Oder entspringt im Süd-Ost-Ende vom mährischen Gesenke und wendet sich bald dem Tieflande zu. Unterhalb Breslau beginnt ihr Unterlauf, der durch den sogenannten Oderbruch und weiter abwärts durch Stromspaltungen ausgezeichnet ist. An der Mündung erweitert sie sich zum pommernschen Haff und geht dann durch die drei Ströme Peene, Swine und Di- wenow in die Ostsee. — Die Stromentwickelung be- trägt 120 Meilen. Unter den rechten Nebenflüssen ist der bei weitem bedeutendste die schiffbare W a r t h e mit der N e tz e und O b r a. Die linken Nebenflüsse entspringen fast alle auf ven Sudeten; die größten von ihnen sind: a) Glatzer Neiße, b) Bober, c) Görlitzer Neiße. Keiner der drei germanischen Ströme hat ein eigent- liches Delta, denn ihre Mündungsarme umschließen nur mehr oder minder große Inseln. Im Osten und Westen der Oder-Mündung sind zahl- reiche Küstenflüsse, die weist aus den kleinen Seen der balti- schen Landhöhe entstehen, aber von geringer Bedeutung sind. Zu den größern Kanal-Verbindungen der germanischen Tiefebene gehören: a) Der Finow-Ka- nal zwischen Havel und Oder. — b) Der Friedrich-

5. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 113

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Oder. Die Elbe. Die Weser. 113 d. Die Flüsse des deutschen oder centralen Mittel- gebirges. 1. Die Oder entspringt auf dem Südabhange des sog. Mäh- rischen Gesenkes, des Verbindungsgliedes zwischen den Sudeten und den Karpathen (Beskiden). Sie durchfließt die norddeutsche Tief- ebene in nordwestlicher Richtung und erhalt in ihrem mittleren Laufe vorzugsweise Zuflüsse von der linken Seite (Katzbach, Bober, Lau- sitzer Neiße), beim Beginn des untern Laufes aber auf der rechten Seite den bedeutendsten aller ihrer Zuflüsse: die Warthe, welche nach einem langen Laufe sich durch die Netze verstärkt und bei Küftrin der Oder zufließt. Der Hauptstrom durchbricht den Pom- mernschen Landrücken und erweitert sich nach mehrfachen Strom- spaltungen zum Stettiner Haff. Durch drei Mündungen, welche durch die Inseln Usedom und Wollin von einander getrennt sind, strömt er in die Ostsee aus. 2. Die Elbe, der größte Strom der norddeutschen Tiefebene, hat ihre zahlreichen Quellen auf den höchsten Kämmen des Riesen- gebirges in der Nähe der Schneekoppe. Nach einem kurzen, süd- lichen Laufe wird sie von dem Nordabhang des böhmischen Berg- landes gegen W. gedrängt. Nach der Vereinigung mit der wasser- reicheren, vom östlichen Abfall des Böhmerwaldes herkommenden Moldau folgt sie deren Richtung gegen N. (wie die Rhone der Richtung der Saone gegen S.). Verstärkt durch die von dem Fichtelgebirge entsendete Eg er, durchbricht sie das Elbsandstein- gebirge der sächsischen Schweiz in engem Thale. Unterhalb Meißen tritt sie in die norddeutsche Tiefebene, welche sie in vorherrschend nordwestlicher Richtung durchströmt, zum Theil in merkwürdigem Parallelismus mit der Oder, der sich nicht nur in den Krümmun- gen, sondern auch in den Nebenflüssen zu erkennen gibt. Wie die Oder, so erhält auch die Elbe bei ihrer entschiedensten Wendung gegen W. ansehnliche Zuflüsse: links vom Erzgebirge die Mulde und vom Fichtelgebirge die Saale, dann aber auf dieser Seite keinen irgend erheblichen Zuwachs mehr, dagegen nun auf der rechten Seite einen zweiarmigen, größtentheils der Niederung ange- hörenden Strom, die Havel mit der Spree. Auch die Elbe hat in ihrem Mündungslande Stromspaltungen und erweitert sich zu einem (2 M. breiten) Meerbusen, jedoch ohne Haffbildung, wie die Oder. 3. Die Weser entsteht aus der Vereinigung der Werra und Fulda. Jene kömmt vom Thüringerwalde, diese vom Rhöne- gebirge. Der vereinigte Strom durchfurcht das von ihm benannte Weser-Bergland in ziemlich engem Thale und durchbricht die Weser- Pütz, Leitfaden d. vergleichenden Erdbeschr. g

6. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 49

1878 - Leipzig : Spamer
Flüsse. 49 Der größte Zufluß, welcher auf deutschem Gebiete dem Rhein vou der linken Seite zuströmt, die Mosel vom Wälschen Belcheu (Südende des Was- gauwaldes), konnte bei dem gewundenen Laufe, mit welchem sie in der Hauptrichtung von Südwest nach Nordost die Schieserfelsen zwischen Hnnsrück und Eisel durchbricht, weder als verbindende Wasserstraße noch als Grenze Bedeutung gewinnen. Sie gehört mit ihrem oberen Laufe zu Frankreich, mit dem unteren zu Deutschland, und das lothringische Hügelland, welches sie in ihrem mittleren Laufe durchzieht, bildet das Uebergangsland von frauzö- sifcher zu deutscher Art. 2) Die Weser, welche aus der Vereinigung der Werra (vom Thüringer Walde) und der Fulda (vom Rhöngebirge) entsteht, ist der Fluß des uord- deutschen Berglandes, das sie erst bei Münden verläßt, um durch die Porta Westphalica mit nördlicher Wendung in das Tiefland zu strömen. In der Ebene nimmt sie als bedeutendsten Nebenfluß rechts die Aller auf und folgt nun der Richtung derselben nach Nordwest. 3) Die Elbe, deren Quellen auf den Elbwiesen im Riesengebirge liegen, gehört von dem Durchbruche der Hauptlinie der deutschen Mittelgebirge mit ihrem ganzen Laufe dem norddeutschen Tieflande an. Die schöne Durch- bruchslaudschaft von der böhmisch-sächsischen Grenze bis in die Gegend von Pirna mit ihren kühnen und phantastischen Sandsteinbildungen führt den Namen „Sächfische Schweiz". Das sächsische Hügelland begleitet die Elbe noch über die im fruchtbaren Thalkessel gelegene sächsische Hauptstadt Dresden hinaus und nöthigt sie bei Meißen noch einmal zum Durchbruch; erst unter- Halb Riesa tritt sie in die Tiefebene. Unterhalb Wittenb erg. durchspült sie die Bodenschwelle des südlichen Landrückens, dessen höherer Theil, der Flä- ming, für eine kurze Strecke ihr rechtes Ufer begleitet. Die Elbe vermittelt durch ihren mittleren Lauf, sowie durch ihren größten linken Zufluß, die Saale, die sie vom Fichtelgebirge erhält, die Verbindung zwischen den Mittel- gebirgslandschaften und dem Tieflande. Mit ihrem großen rechten Nebenfluß, der Havel (vom Mecklenburger Landrücken), die vom Lausitzer Gebirge her links die Spree aufnimmt, nähert sich das Stromgebiet der Elbe demjenigen des nächsten Hauptstromes, der Oder; die unmittelbare Verbindung zwischen beiden ist durch Kanäle, den Friedrich-Wilhelms- oder Müllroser und den Finowkanal, bewirkt. Wie an der unteren Weser die freie Stadt Bremen, so ist an der unteren Elbe Hamburg zu einem Hauptplatze des deutschen Seehandels geworden. Mitten in der Bodensenke, an der ebenso wenig durch landschaftliche Schön- heit als durch Fruchtbarkeit ihrer Ufer ausgezeichneten Spree, liegt die preu- ßische Hauptstadt Berlin, welche zur Hauptstadt des Deutschen Reiches gewor- den ist. Trotz der scheinbar ungünstigen Verhältnisse ist diese Lage doch beden- tnngsvoll. Berlin liegt zwischen den beiden mittleren ganz deutschen Strömen, Elbe und Oder, und steht durch Wasserstraßen mit den Stromgebieten beider in unmittelbarer Verbindung. Es liegt gleich weit von der Hauptlinie der deut- scheu Mittelgebirge und von den Küsten der Nord- und Ostsee, gleich weit vom Rhein und von der Weichsel entfernt. In Berlin kreuzen sich daher die Deutsches Land und Volk. I. a

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 338

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
338 Viertes Buch. Auf der Elbwiese nun, südlich vom großen Rade, gilt ein in Stein gefaßter Born als Elbquelle; andere strömen zu, und so entsteht der Elbbach oder Elb seifen, der bald nachher einen 200' hohen, doch nicht sehr wasserreichen Fall in eine Schlucht macht. Von O. her rauscht ihm das noch einmal so starke Weißwasser entgegen, das auf der weißen Wiese im Sw. der Schneekoppe entspringt und die Gießbäche der 7 Gründe mit sich vereinigt hat. Gieb die wech- selnde Richtung der so entstandenen Elbe in Böhmen an. Vom Zser- kamme her geht ihr die Jser zu — auf welchem User? — Vom Böhmer Walde die zuerst in einem Gebirgsthale südöstlich, dann nach N. strömende Moldau. Sie ist bei der Vereinigung breiter und wasserreicher als die Elbe, macht diese erst schiffbar, folgt aber der von derselben eingeschlagenen Richtung nach Nw. Vom Fichtelge- birge kommt die Eg er. Da wo Elbe und Eger sich vereinigen, in der Gegend von Leitmeritz, ist das böhmische Paradies, ergiebig an Getraide und Wein. Im N. der Eger, durch ein Flußthal vom Erzgebirge geschieden, ragt das Mittelgebirge mit einer Menge schöngeformter, isolirter Kegelberge; darunter der wegen seiner Aus- sicht berühmte Milischauer, 2500'. 4. Das Durchbruchsthal der Elbe ist schon S. 334. geschildert. Gieb die wechselnde Richtung ihres Mittellaufes, den man bis Magdeburg rechnet, an! Das sächsische Bergland begleitet die E. etwa bis Meißen und bildet angenehme, hüglichte Ufer. Dann tritt die Elbe in das Tief- land und nimmt dort bedeutende Zuflüsse auf, die mit einer größeren oder geringeren Strecke dem Oberlande zugehören und deshalb hier noch aufzuführen sind. a) Rechts die schwarze Elster aus den Vorbergen des Lau- sitzer Gebirges. b) Links «) die Mulde. Ihre beiden Quellflüsse, die west- liche oder Zwickauerund die öftlicheoderfreiberger Mulde, bilden mit ihren Zuflüssen (worunter die wilde Zschopau zur östli- chen M.) im eigentlichen Erzgebirgsplateau wilde, tiefeingeschnkttene, im sächsischen Berglande äußerst liebliche und anmuthige Thäler. Ziemlich am Ausgange des letzteren vereinigen sich beide Mulden und strömen, immer noch mit starkem Fall und deshalb bei Ueberschwem- mungen sehr gefährlich, der Elbe zu, welche sie unterhalb Dessau erreichen. /?) Aus dem Herzen Deutschlands, vom Fichtelgebirge, strömt die Saale mit sehr ausgedehntem und fast überall sehr fruchtba- rem Flußgebiet. Ihr Thal, anfangs zwischen Frankenwald und voigtländischem Hügellande, dann im thüringischen Hügellande, ist besonders von Saal selb an äußerst anmuthig. Bei dem Salz- werke und Badeorte Kosen tritt sie durch eine schmale, militairisch wichtige Pforte in das Tiefland. Aber auch noch auf dem Unter- laufe erheben sich an einzelnen Punkten isolirte kleine Berggruppen, besonders Porphyrfeksen: so bei Weißenfels, ferner dicht unterhalb

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 90

1855 - Mainz : Kunze
88 Mittel-Europa. statten und Muschelkalkbrennereien, und selbst Schiffe ans der See. Emden, Ostfriesischer Hanptort am Munde der Ems, auf einem 11' hohen Warf; so nennt man dort jede Landerhöhnng in der niedrigen fetten Marsch. Unter den 14000 E. sind viele hundert Kaufleute und Schiffer, die mit eignen Schiffen fahren. Häringsfischerei beschäftigt allein 1400 Menschen. Groningen an der Hunse mit hohem baumreichen Wall; 31000 E. Unter den Plätzen der 700' lange und 420' breite Markt mit großem Rathhanse. Diese friesische Stadt mit Universität gehört zu Holland. — Die Inseln vor der Küste sind mehrentheils sandig, mit spärlichem Gras bewachsen; nnr Borkum hat Marschen. Auf Wangeroog und Norderney sind Seebäder. [Ii. Gebiet der Elbe mit dem nächsten Küstenstrich. 8.1. Der Strom mit den Nebenflüssen. Umgränznng u. Abtheilung. Oestlich an das der Weser legt sich das Elbgebiet in nordwest- licher Richtung. Die Elbe übertrifft die Weser an Wasserfülle und Länge; sie entspringt aber auch aus dem hohen wasserreichen Riesen- gebirge unweit der Schneekoppe, wo viele kleine Quellen auf der Navorer Hochwiese in größere Bäche zusammenrinnen und sich in das schroff abfallende Elbethal stürzen. Von hier durchläuft sie 150 M. bis zur Nordsee, während sie rechts her aufnimmt: die Jser, schwarze Elster, Havel mit der Spree, die Stöhr; und links her: den Adler, die 54 M. lange Moldau mit Beraun und Sazawa, die Eger, Mulde, Saale, (mit Ilm, Unstrut, weißer Elster und Bode), die Ilmenau, Este und Oste. Südlich von ihrem Gebiete liegt das der Donau, westl. das der Weser, östl. das der Oder, nördl. die Nordsee, das Eidergebiet und ein Küstenstrich der Ostsee. Die Wasserscheide zieht natürlich um die Quellen aller Nebenflüsse herum, und zwar nj links von der Quelle auf dem Riesengebirg südöstl. zum Mährischeu Rücken und zum Böhmerwalde, dann auf demselben und übers Fich- telgebirg, über Franken und Thüringerwald, Hainich und Dühn, quer über deu Harz und nahe der Allerqnelle durch das nördl. Flachland bis in die Mitte der zwischen Weser- und Elbmündung liegenden Küste — b) rechts von der Elb- quelle, auf dem Kamme des Riesengebirgs bis zur Tafelfichte, durch die Lausitzer Berge zur Landskroue bei Görlitz, dann im Flachlande zwischen Spree u. Neiße, Spree u. Oder, Havel n. Oder, bis zu deu Landseen, denen die Havel entrinnt, und südl. des Schweriner Sees durch nach Holstein. Da hin und wieder die Wasserscheide zwischen Nieder-Elbe und Ostsee so unmerklich ist, daß sogar die Elde, ein Nebenwasser der Elbe, durch den Löwitzer Bruch mit dem Schweriner See und dieser mit der Ostsee zusammenhängt, so zieht man deshalb vom Ur- sprung der Havel die Gränze zwischen deu Strömen Elbe u. Oder gleich nördl. (so daß der Müritz-See links, der Tollen-See und Malchiner-See rechts liegen

9. Kleine Erdkunde - S. 8

1876 - Halle : Anton
8 6. Das Lausitzer Bergland. Es streicht bis gegen die Elbe. Auf dem mährischen Gesenke entspringt die Oder. Bis zum Eintrat in preußisches Gebiet fließt sie nordöstlich und wirft sich dann nach Nw. herum. Diese Richtung behält die Oder bis zur'mündung. * Die weite Ebene, durch welche die Oder fließt, wird westlich von demsn- detenzuge begrenzt; östlich zieht der flache Rücken der Tarnowitzer Höhe. Die Sudeten senden dem Strome klare Gebirgsflüsse; die rechten Nebenflüsse schleichen meist durch versumpfte Betten. Links: Rechts: 1. "Die Klodnitz. 2. *2)ie Malapane. 1. * Die Glatzer Neiße vom Schnee- berge. (Paß von Wartha!) S. * Die Ohlau. 3. * Die Weida. 3. * Die Weistritz, welche aus dem Schweidnitzerund Striegauer Wasser zusammenfließt. 4. * Die Katzbach mit der Wüth en- den Neiße. 4. *Die Bartsch, Mündung? 5. * Derb ober vom Riesengebirge mit dem Qeis; Mündung? 6. * Die Lausitzer Neiße vom Jser- gebirge, 5. Die Warthe (mit der Netze) ist fast so lang wie die Oder; Mündung? Vor ihrer Mündung durchbricht die Oder in einem breiten Thale einen hügeligen Landrücken und ergießt sich in's Stetliner Haff. Erklärungen: Die Oder nimmt auf ihrem langen Laufe andere Flüsse auf und mündet m's Meer. Solche Flüsse nennt man Hauptflüsse, Flüsse, welche in die Hauptflüsse münden (wie z.b. die Warthe) heißen Nebenflüsse, Dagegen ist die Netze, welche in die Warthe geht, ein Zufluß. Auch die Netze nimmt wieder kleinere Gewässer auf, die Beiflüsse heißen. (Suche noch andere Beispiele!) In allen diesen Gewässern fließt das Wasser. Ist aber ein Gewässer rings von Land umgeben, so kann es nicht fließen, sondern steht still. Solche stillstehende Gewässer heißen Landseen. (Beispiele!) * Dem Stettiner Haff fließen zu: östlich die Jhna; westlich die Ucker und Peene. Das Hafs selbst steht durch drei Meerlücken mit der Ostsee in Verbindung, welche Peene, Swine und Divenow heißen. Hierdurch werden die beiden In- seln Usedom und Woll in gebildet, * Erklärung. Künstlich angelegte Wasserläufe, durch die man die Schiffahrt aus einem Flusse in den andern abgekürzt hat. heißen Kanäle. Die Oder steht mit der Weichsel durch den Brombergerkanal (zwischen Brahe und Netze) in Verbindung. Westlich von der Oder strömen: 1. Zur Ostsee: die Reckenitz, die sich aus mecklenburgischen Seen entspinnt; die Warnow, ebenso, mündet bei Rostock; die Trave mündet unterhalb Lübeck. 2. Zur Nordsee: die Ei der. durch den Eiderkanal mit der Ostsee in Ver- bindung gesetzt. * Erklärungen: 1. Das Land, aus dem Gewässer zur Weichsel gehen, wird das Strom gebiet derselben genannt. Ebenso umfaßt das Stromgebiet der Oder den Hauptstrom, die Neben-, Zu- und Beiflüsse. 2. Die Stromgebiete der Weichsel und Oder sind durch Landstriche von einander und von benachbarten Stromgebieten getrennt. In diesen Landstrichen scheiden sich die Wasserläufe, um zu dem einen oder andern Hauptstrome zu fließen. Man nennt sie daher Wasserscheiden- Die Wasserscheide zwischen Weichsel- und Oder-

10. Deutschland - S. 58

1884 - Leipzig : Brandstetter
58 3. Das Gebiet der Unterweser und der Ems. Durch die westfälische Pforte tritt die Weser oberhalb Minden in die Tiefebene. Nirgends ist der Übergang aus dem Berglande plötzlicher als hier, wo dem Strome sogleich erkennbare Thalränder fehlen, wo er weite Moor- und Heidegegenden in einem flach einge- furchten Bette von 2—3 m hohen Sommerufern durchläuft. Dieses Bett erweitert sich von Strecke zu Strecke zu Marschflächen, die fast alljährlich überschwemmt werden. Zuweilen steigen die Frühlings- fluten hoch über die Ufer, setzen dann flache Gegenden weithin unter Wasser und richten große Verheerungen an. Im Sommer dagegen ist die Tiese des Stromes oft so gering, daß die Kies-, Sand- oder Thonbänke des Bettes gleich Inseln aus dem Wasser hervorragen und die Schiffahrt fast ganz eingestellt werden muß. Durch die Aller, welche die Mehrzahl der zwischen Elbe und Weser entstehenden Ge- wässer in ihrem Bette vereinigt, wird die Wassermasse zwar bedeutend verstärkt, immerhin beschränken auch von ihrer Einmündung ab Ver- sandungen des Weserbettes die Schiffahrt. Wie an der unteren Elbe die freie Stadt Hamburg, so ist an der unteren Weser Bremen (123 000 Einw.) zu einem Hauptplatze des deutschen Seehandels ge- worden. Im Vereinigungspunkte wichtiger Handelsstraßen gelegen, konzentriert sich in Bremen der ganze Verkehr des Wesergebietes, so- wohl für die Ausfuhr deutscher Erzeugnisse und Fabrikate, als auch für die Einfuhr fremder Produkte (Tabak, Petroleum). Hier ist der Sitz des „Norddeutschen Lloyd", einer Aktiengesellschaft, die eine regel- mäßige Dampfschiffahrt mit England und Amerika unterhält. Wenn Bremen im Gesamtumfang seines Seeverkehrs mit Hamburg sich nicht messen kann, so steht es diesem doch in einigen Zweigen voran: als Haupthafen für Auswanderung, als Hauptstapel für amerikanischen Tabak und Petroleum, sowie als erster deutscher Markt für Rohbaum- wolle. Da infolge zunehmender Versandung der Weser die größeren Seeschiffe Bremen nicht mehr erreichen können, schuf es sich vor we- nigen Jahrzehnten (1827) rechts der Wesermündung seinen schönen Seehafen Bremerhaven. Dieser Ort giebt in der Schnelligkeit seines Wachstums, seiner Bauart und Anlage ein ziemlich treues Bild einer amerikanischen Stadt und bildet ein merkwürdiges Gegenstück zu Bremen, das zwar nicht das alte Gepräge wie Lübeck hat, aber manche Baudenk- mäler der Vorzeit (Dom und Rathaus), die unser Interesse in hohem Grade erregen. Auch bei der Weser wiederholt sich die Erscheinung, wie bei der Oder und der Elbe, daß die Nebenflüsse anfangs nur auf linker Seite sich finden (Fulda mit Eder und Diemel), und daß im untern Laufe ein einziger, aber ansehnlicher und schon durch Zuflüsse verstärkter Niederungsfluß auf der rechten Seite hinzutritt: die Aller mit der Ocker und der schiffbaren Leine. Die Aller, der größte Zufluß der Weser, entspringt westlich von Magdeburg und hat eine vorwiegend nordwestliche Richtung. Die Ocker entspringt im Oberharz, durchströmt das reizende Ockerthal und geht an Wolfenbüttel und Braunschweig vorüber in nördlicher Rich-

11. Unter- und Mittelstufe - S. 21

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Uberblick. 21 Gebirges. — Längstälcr folgen der Hauptrichtung des Gebirgszuges; Quer- tälcr durchbrechen ihn. — Ebenen über 300 m Erhebung nennt man Hoch- ebenen (Oberdeutsche Hochebene). 2. Die Ströme Deutschlands folgen in ihrer Entwicklung der süd- nördlichen Abdachung des Landes. Nur die Donau durcheilt in östlicher Richtung die Oberdeutsche Hochebene. Zum Gebiet der Nordsee gehören der Rhein mit Neckar, Main und Mosel, die Weser und die Elbe mit der Saale und der H a v e l. Zur Ostsee fließen die Oder mit der Warthe und die Weichsel. Von allen deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der sämtliche Höhen- stufen von den Alpen bis zum Tieflande durchfließt. Weser und Elbe haben sich ihren Weg durch das mitteldeutsche Gebirgsland und das Deutsche Tief- land gebahnt, während Oder und Weichsel fast ausschließlich dem Tieflande angehören. — Welcher von den deutschen Strömen gehört von der Quelle bis zur Mündung deutschem Reichsgebiet an? 3. Deutschland ist sehr reich an Seen. Am zahlreichsten vertreten sind sie 1. in dem Gebiete der Deutschen Alpen mit dem Alpenvorlands und 2. im N., an der Ostseeküste. Der größte deutsche See ist der Bodensee. Erklärungen: Ein großer Hauptfluß mit allen seinen Nebenflüssen und Zuflüssen bildet ein Stromnet; oder Stromstiste»!!. Das Land, das zu diesem Stromnetz gehört, ist das Stromgebiet des Flusses. Die mehr oder weniger bedeutenden Bodenerhebungen zwischen zwei benachbarten Stromgebieten nennt man Wasserscheide. — Hat sich in einer größeren Bodenvertiefung stehendes Wasser angesammelt, so bildet dies Gewässer einen Landsee. Er kann süßes oder auch salziges Wasser haben. 4. Ostsee und Nordsee dringen in tiefen Busen in das deutsche Küsten- land ein. Dadurch entstehen zahlreiche Inseln und Halbinselbildungen. An der Ostseeküste finden sich größere und kleinere Strandseen, Haffe genannt. Erklärungen: Die mehr oder weniger breite Fläche, in der sich Land und Meer berühren, heißt Küste. Sie kann eine Steilküste sein, wie bei Sam- land und Rügen, oder eine Flachküste, wie meistens bei der Ostsee und durchweg bei der Nordsee. Teile des Meeres, die zum Teil vom Lande um- schlössen sind, aber an einer Seite mit dem Meer zusammenhängen, nennt man Meerbusen (Golfe) oder auch Buchten (Danziger Bucht, Kieler Bucht). Iii. Überblick über Norddeutschland und seine Nachbarn. Unser Heimatland (Provinz) gehört zum Deutschen Tieflande. Dieses wird im N. von Nord- und Ostsee, im 8. von der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle begrenzt. Preußen gehört zu 2/3 dem Tieflande an, während der Rest dem Mittelgebirge zuzuzählen ist. Welche anderen deutschen Staaten liegen im Tieflande, welche im Mittelgebirge? Zum Deutschen Tieflande gehören auch Dänemark im N. und die Nieder- lande im W. In Belgien haben wir Ausläufer des Deutschen Tief- landes und des Deutschen Mittelgebirges. Das kleine Luxemburg liegt in einem westlichen Ausläufer des Mittelgebirges. Iv. Landeskunde von Norddeutschlanö. a. Das Deutsche Tiefland. Das Deutsche Tiefland nimmt den Raum zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nord- und Ostsee ein. Es umfaßt die Hälfte des deutschen Reichsgebietes mit % der Bodenfläche des Preußischen Staates.

12. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 80

1880 - Braunschweig : Vieweg
80 Europa. ihrer Nebenflüsse schmückt. Anfangs dehnen sich l. wohl angebaute Getreide- felder aus, abwechselnd mit waldigen Strichen, aber im Unterlaufe treten auch diese zurück und der Charakter der Heide waltet vor. Rechts liegen im ganzen Mittel- und Unterlaufe magere, sandige Strecken, denen nur ausdauernder Fleiß kärglichen Ertrag abgewinnt, oder sumpfige Bezirke. Durch Breite und Wasser- fülle macht die Elbe, mit Ausnahme ihrer Mündung, keinen imposanten Eindruck, auch ist ihr Bett häufigen Versandungen ausgesetzt und der Wasserweg bedarf sorg- fältiger Beaufsichtigung. Mehrere Meilen vor der Mündung theilt sie sich in vier Hauptarme, die sich aber bald wieder vereinigen und nun, unter dem Eiustusse der fluthenden See, einen imposanten Strom von anfangs l/2, später, an der eigentlichen Mündung, 2 Meilen Breite und ansehnlicher Tiefe, darstellen. Die Zahl der Nebenflüsse, welche die Elbe in ihrem Laufe durch die nord- deutsche Niederung aufnimmt, ist nicht unbeträchtlich. Von 8 nach N fortschreitend sind zu nennen Mulde, Saale und Havel. Die Mulde, aus der Zwickauer und der Freiberger Mulde entstehend, führt die Ge- wässer der Nordabdachung des Erzgebirges l. der Elbe zu. Die Saale, Thüringens romantischer Fluß, entspringt am Fichtelgebirge, zwängt sich in zahllosen kleinen Windungen durch das thüringer Bergland, tritt dann im Mittelläufe in ein breiteres, reizendes Thal und nimmt fl.) die Ilm auf „deren Wellen manches unsterbliche Lied hörten." Der weitere Lauf geht zunächst zwischen von Ruinen gekrönten Höhen, und hier mündet (I.) die wasserreiche Unstrut; nach und nach aber wird die Gegend flacher, die Saale nimmt (r.) die Elster und (I.) die Bode auf und er- reicht mit raschem Laufe die Elbe. Die Havel kommt aus einem kleinen See auf dem mecklenburger Landrücken, wendet sich südwärts und durchfließt noch mehrere andere kleine Landscen. Nach kurzem Laufe durch die brandenburgische Fläche, nachdem sie fl.) die Spree aufgenommen und westliche Richtung eingeschlagen, breitet sie sich wiederholt secartig aus, wendet um und läuft in der Richtung nach Nw der Elbe zu, die sie mit breiter Mündung in träger Strömung erreicht. Die Spree entspringt in den Bergen der Oberlausitz, zieht trägen Laufes nord- wärts durch eintöniges Terrain und theilt sich dann in der Niederung des Spreewaldcs in unzählige kleine Arme, die nach allen Richtungen die Wald- und Sumpfrcgion durch- ziehen (die Anwohner zu fortwährender Kahnbenutzung zwingend). Wieder in ein Bett gesammelt, bildet der Fluß einen kleinen See, nähert sich der Oder bis auf wenige Meilen, schlägt aber dann eine nordwestliche Richtung ein und fließt zwischen flachen reizlosen Ufern, an denen sich aber die Weltstadt Berlin erhebt, in die Havel. 6. Die Oder (120 Meilen lang) kommt ans einem sumpfigen Waldthale des mährischen Gesenkes, fließt anfangs als schwacher Wasfcrfaden in tiefer Rinne, wird aber bald durch ansehnliche Zuflüsse verstärkt und wendet sich, ans denl Hügellande her- austretend, nach N. Durch die niedrigen Hügelzügc und Landrücken, welche hier den Uebcrgang in die norddeutsche Tiefebene bezeichnen, stufenweise gegen W gedrückt, fließt der Strom in ansehnlicher Breite, aber mit sehr veränderlichem Wasserstande, in nordwestlicher Richtung, meist zwischen flachen, oft sumpfigen Ufern, die örtlich durch Dämme erhöht und vor Ueberschwemmungen geschützt sind. Im Oderbruch, einer überaus fruchtbaren, künstlich entsumpften Niederung, verlief sich früher ein großer Theil des Stromwassers bis die (durch Friedrich den Großen befohlene) Anlegung eines Kanals besseren Abfluß und der Oder auf dieser Strecke ein neues Bett verschaffte. Nach Durchbrechung des baltischen Landrückens theilt sich

13. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 123

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Oder. 123 Iv. Stromgebiet der Ader nebst der Uachbarküste. §. 1. Der Strom mit den Nebenflüssen. Umgrenzung. Das Odergebiet streckt sich neben dem der Elbe in Nordwest!, und zu- ^etzt nördlicher Richtung zum baltischen Meere oder zur Ostsee hin. Alles Land, woran es im O. grenzt, gehört zum Weichselstrom. In gerader Linie durchschneidet die Oder bis zum großen Haff 67, bis zur Mündung in die pommersche Bucht (Swine) 72, mit den Krümmungen insgesammt 121 Meilen. Sie entsteht (554 m. über dem Spiegel der Ostsee) am Liesel- berge im südlichen Gesenke und wird erst durch Zufluß der Oppa und Olsa bedeutender. Bis dahin gehört sie noch dem kleinen österreich. Schlesien an, worauf sie in das große preußische Schlesien tritt, es der ganzen Länge nach durchströmt, und durch Brandenburg und Pommern sich zur Ostsee bewegt. Unter den Nebenflüssen merken wir links: die Glatzer Neiße, diekatzbach mit der wüthenden Neiße, den Bob er mit der Queis, die Lausitzer Neiße; rechts die Malapaue, die Bartsch und die große 96 Meilen lange ^Wartha mit der Netze. Größe des Stromge- biets: 2207 lh Meilen. In der letzten nördl. Richtung ist die Abdachung so unbedeutend, daß der Fluß sich häufig in viele Anne theilt und unzählige Jnselchen bildet. Vor der breiten, einer Meerbucht ähnlichen Mündung liegen zwei große sandige Inseln, Usedom und Wol» lin. Dadurch entsteht das kleine und große Haff, ein Süßwasser-See, der sich neben den Inseln dreiarmig ins Meer ergießt. Die Arme heißen Diwenow, Swine und Peene. Der letztere ist eigentlich ein Nebenfluß, der aus den Mecklenburger Seen von Malchin und Kummerow herkömmt und, nachdem er den Tollensee ans- genommen, sich mit der linken Mündung der Oder vereinigt. Durch das Wasser der Peene erstreckt sich die Oderküste westl. bis gegen die Warnow. Oestl. ist sie beschränkter, doch lassen sich die Küstenflüßchen Rega und Persante und ein Strich Landes bi& in die Nähe der Weichselmündung bequem mit dazu rechnen. Sucht man die Umgrenzung des Gebiets bestimmter auf, so findet sich, daß die Wasserscheide auf der linken Seite vom Lieselberge an stets auf Gebirgen bis zur Lausitz, dann in ebenem Lande, Spree, Havel und Warnow westl. lassend, znr Ostsee hinzieht. Auf der rechten Seite läßt sie Teschen links, Pleß rechts, und zieht über Tarnowitz n. s. w. gen Ost zu einem breiten Landrücken, wo die Wartha entspringt. Diese Höhe liegt in der Mitte zwischen Krakau und Czenstochau, und sendet sowohl au beiden Ufern der Wartha kleine Höhenzüge hinab, die noch die Umgegend Czenstochans verschönern, als auch schmale Erhebungen als Wasserscheide zwischen Oder und oberer Wartha, (s. o. S. 92.). Von Bergen aber, ja von eigentlichem Hügelland ist nichts mehr anzutreffen. Ebenso flachrückig ist die Scheide zwischen Wartha und Weichsel, die nach Jnowrazlaw, quer durch den Kanal Brombergs, die Stolpeqnelle vorbei, zwischen Lanenbnrg und Pntzig an die Ostsee zieht.

14. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 13

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die deutschen Ströme. 13 felsbesätem Heide- und Moorland die Wasserscheide zwischen Bode und Oder, Elbe und Weser sast verwischt ist, wird davon tanm jemals praktischer Nutzen gezogen werden. Wenn dagegen das Vorwalten flacher Erhebun- gen zwischen den deutschen Mittelgebirgen und die auf weite Strecken bin geringfügigen Höhenunterschiede im Tiefland die Wasserscheiden nicht überall zu scharfer Ausprägung kommen lassen, so kann das wichtiger wer- den. Auch das Versinken des Wassers in den Schlnften und Höhlen des Kalksteins verwischt die Wasserscheiden- so verliert die Donau unter Tuttlingen einen Teil ihres- Wassers, der dann im „Quelltopf" der Aach im Hegau mächtig hervorquillt und dem Rhein zufließt. Bei bcr bekannten Station Treuchtlingen zwischen Nürnberg und Ingolstadt entspringt ein Quellarm der Rezat nur 5 m über der Altmühl und hart neben ihr. Flußgeröll zwischen Altmühl und Rezat zeigt, daß hier nicht immer- eine Trennung bestand. Bei Neumarkt liegen die Ur- sprünge von Nebenflüssen der Altmühl und Regnitz, von denen die eine zur Donau, die andere zum Main geht, auf derselben sumpfigen Hochfläche. Als Livingstone den Dilolosee als Quellsee von Zambesi- und Kongo- Zuflüssen entdeckt hatte, schrieb ein fränkischer Geograph in den Geographischen Mitteilungen (1858): Der Dilolo entspricht ganz diesem bayrischen Snmpse! Auf dem Schwarzwald verbinden Bewässerungskanäle in Hoch^ mooren Rhein- und Donauzuflüsse. Ungemein häufig find im norddeutschen Tiefland bei abnehmenden Höhen und Wassergeschwindigkeiten die Annäherungen und Verbindungen, die besonders durch die Kanalreihe von der Havel bis zur Weichsel ausgenutzt wurden. Die Wasserführung der 'deutschen Flüsse zeigt den großen Unterschied der Alpenabflüsse mit ihren großen natürlichen Sammelbecken in Firnfeldern und Gletschern, die einen ausdauernden Zufluß im Sommer gewähr- leisten, und den Abflüssen der deutschen Mittelgebirge mit ihren raschen Schwellungen bei den Frühlingsregen

15. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 51

1909 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche- Reich, 51 dem Nördlichen Landrücken neben ihren Flüssen noch zahlreiche Seen, besonders in Posen, im Spree- und im oberen Havelgebiet. Der Boden ist vielfach sandig und moorig, aber zumeist kultiviert und für den Ackerbau gewonnen. In der Mitte der Niederung verlaufen die Hauptverkehrswege, welche die östlichen Pro- viuzeu Preußens mit den mittleren und westlichen verbinden. Wo sich mit diesen wichtigen Linien die Bahnen des nord-südlichen Verkehrs schneiden, kam es zur Entwicklung bedeutender Städte wie Berlin, Frankfurt an der Oder und Posen. Die Bewässerung des Ostdeutschen Tieflandes geschieht durch zahlreiche Küstenflüsse sowie durch die Memel, Weichsel, Oder und Elbe. Die letztgenannten Flüsse haben alle für die Schiffahrt große Bedeutung. Ostelbieus Bewässerung ist reich, streckenweise sogar überreich. Die Memel durchbricht im äußersten No. den nördlichen Landrücken und mündet in zwei Hauptarmen ins Kurische Haff. — Die Weichsel gehört nur in ihrem unteren Laufe zu Deutschland; bald nach ihrem Übertritt auf preußischen Boden nimmt sie links die Brahe ans und geht nun, den nördlichen Landrücken durchbrechend, nach N. Vor der Mündung teilt sie sich in zwei Arme, von denen der östliche, der ins Frische Haff geht, Nogat heißt. — Die Oder entspringt am Oftabhange des Mährischen Gesenkes und tritt schon bei Oderberg aus dem Gebirge in die Norddeutsche Tiefebene, der sie größtenteils angehört. Ihre Laufrichtung ist eine nordwestliche bis zur Mündung der Görlitzer Neiße, von da an eine nördliche. Die Schiffbarkeit der oberen Oder leidet durch Ver- sandung. Im Unterlaufe spaltet sich der Strom in mehrere Arme und mündet unterhalb Stettin ins Haff. Nebenflüsse der Oder: links: rechts: Glatzer Neiße, Warthe mit der Netze. Katzbach, Bober, Görlitzer Neiße. Die Elbe entspringt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; nach einem kurzen südlichen Laufe wird sie gegen W. gedrängt' und folgt nach der Vereinigung mit der Moldau deren Richtung nach N. Zwischen Tetschen und Pirna durchschneidet sie das Elbsandsteinge birge. Bei Meißen tritt sie ins Tiefland ein und behält nun im allgemeinen nordwestliche Richtung bei. Der Strom mündet meerbnfenartig bei Cuxhaven unterhalb Hamburg. Nebenflüsse der Elbe: links: rechts: Moldau, Havel mit der Spree. Eger, Mulde, Saale. ^ Die Flachheit der Niederung ermöglichte die künstliche Verbindung der drei Ströme Weichsel, Oder und Elbe durch Kanäle. Weichsel und Oder verbindet der Brom berger Kanal (durch die Netze), Oder und Elbe der Finow- und

16. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 51

1915 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 51 dem Nördlichen Landrücken neben ihren Flüssen noch zahlreiche Seen, besonders in Posen, im Spree- (Abb. S. 50) und im oberen Havelgebiet. Der Boden ist vielfach sandig und moorig, aber zumeist kultiviert und für den Ackerbau gewonnen. In der Mitte der Niederung verlaufen die Hauptverkehrswege, welche die östlichen Provinzen Preußens mit den mittleren und westlichen verbinden. Wo sich mit diesen wichtigen Linien die Bahnen des nord-südlichen Verkehrs schneiden, kam es zur Entwicklung bedeutender Städte wie Berlin, Frankfurt an der Oder und Posen. Die Bewässerung des Ostdeutschen Tieflandes geschieht durch zahlreiche Küstenflüsse sowie durch die Memel, Weichsel, Oder und Elbe. Die letztgenannten Flüsse haben alle für die Schiffahrt große Bedeutung. Ostelbiens Bewässerung ist reich, streckenweise sogar überreich. Die Memel durchbricht im äußersten No. den nördlichen Landrücken und mündet in zwei Hauptarmen ins Kurische Haff. — Die Weichsel gehört nur in ihrem unteren Lause zu Deutschland; bald nach ihrem Übertritt auf preußischen Boden nimmt sie links die Brahe auf und geht nun, den nördlichen Landrücken durchbrechend, nach N. Vor der Mündung teilt sie sich in zwei Arme, von denen der östliche, der ins Frische Haff geht, Nogat heißt. — Die Oder entspringt am Ostabhange des Mährischen Gesenkes und tritt schon bei Oderberg aus dem Gebirge in die Norddeutsche Tiefebene, der sie größtenteils angehört. Ihre Laufrichtung ist eine nordwestliche bis zur Mündung dergörlitzer Neiße, von da an eine nördliche. Die Schiffbarkeit der oberen Oder leidet durch Versandung. Im Unterlaufe spaltet sich der Strom in mehrere Arme und mündet unterhalb Stettin ins Haff. Nebenflüsse der Oder: links: rechts: Glatzer Neiße, Warthe mit der Netze. Katzbach, -Bober, Görlitzer Neiße. Die Elbe entspringt aus der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; nach einem kurzen südlichen Lause wird sie gegen W. gedrängt und folgt nach der Vereinigung mit der Moldau deren Richtung nach N. Zwischen Tetschen und Pirna durchschneidet sie das Elbsand st einge birg e. Bei Meißen tritt sie ins Tiefland ein und behält nun im allgemeinen nordwestliche Richtung bei. Der Strom mündet meerbusenartig bei Cuxhaven unterhalb Hamburg. Nebenflüsse der Elbe: links: rechts: Moldau, Havel mit der Spree. Eger, Mulde, Saale. Die Flachheit der Niederung ermöglichte die künstliche Verbindung der drei Ströme Weichsel, Oder und Elbe durch Kanäle. Weichsel und Oder verbindet der Bromberger Kanal (durch die Netze), Oder und Elbe der Finow- und

17. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 31

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 31 - Thal der Saale ist noch enge bei dem herrlichen Badeorte Kösen, wird dann etwas breiter und zeigt bei Naumburg herrliche Wein- gelände. Unterhalb der Stadt Naumburg nimmt die Saale die Unstrnt auf und wird schiffbar. Zwischen Naumburg und Weißenfels findest du rechts die Schönburg, links das hochgelegene Schloß Goseck. Von Weißenfels ab wird die Gegend mehr und mehr flach. Die Saale fließt an Merseburg und Halle vorüber; dann sieht man bei Giebichenstein und Wettin wieder Berge zu beideu Seiten des Flusses. Die Saale mündet in die Elbe. a. Die Unftrut ist der größte Nebenfluß der Saale. Sie entspringt auf dem Eichsfelde , einem Höhenzuge im Westen und geht in südöstlicher, dann in nordöstlicher Richtung und fließt an Artern vorbei. Sie umgeht die steilen Höhen der Schmücke und Finne und geht von Artern ab südöstlich nach Roßleben, Memleben, Nebra, Laucha und Freyburg. Diese Stadt liegt in einem schönen Thalkessel, von Weingeländen prächtig umgebeu. Die Unstrut mündet unweit Naumburg in die Saale. Sie hat rechts und links Nebenflüsse, nämlich rechts die Salza und Gera, links die Wipper (vom Eichsfelde) und die Helme, deren Thal wegen seiner Frucht- barkeit die goldene Aue heißt. Die Saale hat noch einige kleinere Nebenflüsse auf der linken Seite, rechts die weiße Elster. b. Die weiße Elster kommt vom Elstergebirge. In ihrem Lanfe nach Norden bildet sie ein enges, schönes Thal und tritt ans eine kurze Zeit in den Regierungsbezirk Merseburg und fließt au Zeitz vorbei. Vor der Mündung entsendet sie einen Arm — die Luppe — zur Saale (unweit Merseburg) und fließt daun durch Wälder und Wiesen auch in die Saale. 2. Die Mulde bildet sich aus zwei Quellflüffen, der Zwickauer und Freiberger Mulde, geht dann durch ebene Gegenden und erreicht oberhalb Eilenburg uufereu Regierungsbezirk. Die Ufer sind flach. Rechts ist Heideland, links sieht man fruchtbares Ackerland. Die Mulde fließt auch in die Elbe. 3. Die Elbe ist der Hauptfluß des Regierungsbezirks. Sie hat schon viele Länder und Gegenden durchwandert, wenn sie in den Regierungsbezirk eintritt. Hier berührt sie die Stadt Torgan, dann strömt sie in breitem Thale zwischen flachen Ufern dahin. Wo dieselben nicht durch Dämme geschützt sind, entstehen im Frühjahre oft Überschwemmungen. Oberhalb Wittenberg, der Lntherstadt, mündet die schwarze Elster in die Elbe. Die Elbe ist ein Hanptflnß oder ein Strom. Ein Strom nimmt Flüsse auf; diese haben Nebenflüsse mit kleineren Neben- slüssen; letztere uehmen Bäche, diese Bächlein, Flüßchen und Gräben auf. Alle diese Gewässer bilden zusammen ein Flußgebiet. Wir wohnen im Flußgebiete der Elbe. Wieso?

18. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 5

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
J. Das deutsche Land. 5 Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Dank der hohen Nieder- schlagsmengen, die sich über den Boden des Reiches ausgießen — sie betragen im Mittel 700 mm im Jahre —, erfreut sich dieses eines großen und vielverzweigten Nußnetzes, dessen Umfang nur von dem Rußlands übertroffen wird. Aber wäh- rend sich Rußlands Hauptströme den von den großen Weltverkehrslinien abgelegenen Binnenmeeren zuwenden, geht die Laufrichtung der deutscheu Ströme mit Aus- nähme der Donau nach Norden zu den deutschen Meeren; der „Zug zum Meere" ist daher schon in der Natur des deutschen Landes begründet. Die beiden Haupt- Wasserstraßen des Reiches, Rhein und Elbe, gehen der Nordsee zu, die infolge der hohen wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gestadeländer die belebteste Verkehrs- straße der Welt ist; auch die oberen Donauländer streben, soweit sie zum Reichs- gebiet gehören, mit aller Macht den Anschluß an das Rhein-, Weser- und Elbegebiet durch ein großangelegtes Kanalsystem an. Der durchgreifende Stufenbau des deutschen Bodens verleiht auch den deut- scheu Strömen einen einheitlichen Zug, der sich in folgenden gemeinsamen Merkmalen ausspricht: 1. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der nördlichen Abdachung zur Nord- und Ostsee. 2. Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen zur reichen Entfaltung; daher beginnt die Schiffbarkeit des Rheins schon bei Mannheim-Ludwigshafen. Die schiffbare Wasserstraße des Neckars beginnt bei Cannstatt, des Mains bei Bamberg, der Weser bei Münden, der Saale bei Halle, der Elbe in Böhmen, der Oder bei Kosel, der Weichsel bei Thorn. 3. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Wasserscheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. 4. Der Wasserstand der Ströme ist mit Ausnahme der Alpenflüsse im ganzen ziemlich abgeglichen. 5. Die deutschen Flußsysteme verbinden auch Land und Volk innig miteinander. Der Rhein verknüpft Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die deutschen Ströme unterstützen daher die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in staatlicher, geistiger und wirtschaftlicher Beziehung, namentlich auch in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheit- lichen Wirtschaftsgebiete. Einfluß der Bodengestalt auf den Anbau. Von größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Borherrschen des Tieflandes, das fast % der Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tiefeingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frank- furter Bucht, der Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das untere Neckar- tal bis gegen Stuttgart. Das Tiefland ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochlande; es bietet deshalb auch dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhält- nisse dar. Einfluß der Bodengestalt auf den Berkehr. Das Tiefland ist die für den Verkehr günstigste Form des Bodens. Seine Zusammenlagerung mit dem Meere, dann die alten ostwestlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene

19. Geographie der Herzogthümer Schleswig-Holstein - S. 7

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
Schleswig-Holstein. 7 durch den gedachten Höhenzug gebildeten Wasserscheide entspringenden, der Nordsee zuströmenden Flüsse je weiter nach Süden desto kleiner und unbedeutender werden. § 15. Nachdem der Landrücken das westliche Ende der Schlei umkränzt hat, streicht derselbe in südöstlicher Richtung weiter fort und erhebt sich, in der Mitte zwischen Schleswig, Eckernförde und Rendsburg, in den Hüttener Bergen zu einer recht ansehnlichen Berg- landschaft mit Gipfeln, die gegen 400 Fuß über den Meeresspiegel aufsteigen (der Scheels- oder Kohl- schalenberg 379 Fuß). § 16. Von den Hüttener Bergen streicht der Land- rücken in südöstlicher Richtung zwischen Eider und Ostsee westlich um Kiel und dann zunächst in südlicher Rich- tung, wo er die Wasserscheide zwischen der Eider und den Zuflüssen der Schwentine bildet. In dem Plateau von Bornhöved*) erreicht derselbe seine bedeutendste Höhe in Holstein (die höchsten Gipfel 2—300 Fuß) und in dieser höchsten Gegend Holsteins haben die größeren Flüsse des Herzogthums (Stör, Schwentine, Trave) alle ihren Ursprung. Von hier geht ein Seitenarm nach Westen und einer nach Osten. Ersterer erreicht in der Gegend von Hohenwestedt eine ansehnliche Höhe und bildet die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen der Eider und denen der Elbe. Letzterer breitet sich im nordöstlichen Holstein zu einem Plateau aus, auf dem' sich der Bungsberg zu einer Höhe von 554 Fuß er- hebt. Der Landrücken selbst nimmt von Bornhöved an immer mehr eine östliche Richtung und streicht durch das Herzogthum Lauenburg ins Mecklenburgische über. § 17. Die höchsten Berggipfel der Herzogthümer liegen, wie schon vorhin bemerkt, theilweise nicht auf der Landhöhe, sondern die meisten östlich von derselben. Außer den bereits genannten sind noch folgende be- merkenswerth: *) Bornhöved — Quellhaupt.

20. Grundriß der Erdkunde - S. 5

1882 - Halle : Anton
Geographische Formenlehre. 5 der Fluß strömt und die man nach der Laufrichtung hin als rechtes und linkes bezeichnet; b) den Thalweg, die Rinne im Flußbett, welche das Wasser des Flusses jederzeit ausfüllt; 3) die Mündung liegt da, wo der Fluß sich in ein anderes fließendes Gewässer, in einen See oder in das Meer ergießt. Hauptsormen der Flußmündungen sind: a) der Mündungs- busen, wenn der Fluß bei seiner Mündung iu das Meer sich beträchtlich erweitert (Elbe); I») das Delta, wenn der Fluß in mehreren Haupt- armen iu das Meer mündet (Nildelta); c) das Haff, wenn der Fluß kurz Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Mündung der Elbe. Delta des Nil. Frisches Haff. vor seiner Mündung in das Meer einen Strandsee bildet, der durch eine flache Landzunge vom Meere teilweise getrennt ist, aber durch eine schmale Einfahrt mit demselben in Verbindung steht (srisches Haff). 2. Stromsystem, Stromgebiet, Wasserscheide. (§ 18.) 1) Ein Stromsystem besteht aus einem Hanptslusse mit seinen Seiteuflüssen; diese heißen a) Nebenflüsse, wenn sie in den Haupt- sluß münden, Ii) Zuflüsse, wenn sie in Nebenflüsse münden, c) 33et- slüsse, wenn sie in Zuflüsse münden (Elbe, Saale, Unstrut, Helme). 2) Das Stromgebiet ist der Landstrich, aus dem ein Fluß seine Gewässer sammelt; man unterscheidet Strom- und Flußgebiete (Stromgebiet der Elbe, Flußgebiet der Saale). 3) Wasserscheiden sind die Grenz- linien zwischen verschiedenen Stromgebieten. B. Landseeen. (§ 19.) Landseeen sind Wasseransammlungen von größerer Ausdehnung in natürlichen Vertiefungen (Bodenfee). Man unterscheidet: 1) nach dem Zu- und Abfluß: a) Quellseeeu ohne sichtbaren Zufluß, aber mit sichtbarem Abfluß (Schwerinersee), b) Flußseeeu mit sichtbarem Zu- und Abfluß (Bodensee), c) Biuueuseeeu mit Zuflüssen, aber ohne sichtbaren Abfluß (Aralsee), Trichterseeen ohne sichtbaren Zu- und Abfluß (Laachersee); 2) nach der Beschaffenheit des Wassers: a) Süßwasserseeen (Boden- see) , b) Salzseeen (kaspischer See). C. Das Meer. 1. Die Oeeane. (§ 20.) Das Weltmeer, die große zusammenhängende Wasserin äffe, die alle Vertiefungen der Erdoberfläche ausfüllt und alles Land nmgiebt,