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1. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 14

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
14 ones, in ältester Zeit Gesanimtname des Volkes). Alle Haupt- stadt Sa r des (Ruinen noch Satt genannt), die andern Städte unbedeutend, bis auf die unter den Diadochen angelegten: Tbyalira (von Seleucus I.), Philadelphia und Appollonis (von den Pergainenischen Königen). Lias Küstenland von Lydien mit den Inseln, wahrschein- lich schon in ältester Zeit von Griechischen Stämmen (Pelas- gern oder Tyrrhenern? auch Leleger werden unter ihnen genannt) besetzt, wurde durch die Einwanderung der Io- nier aus Attika und Euböa im 11. Jahrh. v. Chr. ein völlig j hellenisches Land, und behielt seitdem, mit südlicher Aus- dehnung über einen Theil der Küste Cariens, den Namen lonia. Die Ionischen Städte, schon den letzten Lydischen Königen unterworfen, theilten fortan jedes Geschick Lydiens, bis sie unter den Römern auch administrativ mit dieser Pro- vinz vereinigt wurden. Den Bund der 12 Städte bildeten: Phocaea, Clazomenae, Erylhrae, Teos, Lebedus, Colo- phon, Ephesus, Prienc , Myus, M i 1 e tu s (letztere 3 an der Carischen Küste), und auf den Inseln Chi os und Sa- mos; in späterer Zeit auch das ursprünglich Äolische Smyrna. Letzteres wurde, nachdem die alte nördlicher gelegene Stadt (Palaea Smyrna) seit der Zerstörung durch die Lyder, um 600 v. Chr., als Dorf bestanden hatte, erst nach Alexander d. Gr. auf der Südseite des Meerbusens nen erbaut, wo es noch jetzt existirt; ausser ihm haben nur Phocaea (jetzt Fo- kiaes) und die Inselstädte Chios und Samos Existenz und Namen erhalten. Gemeinsames Heiligthum des Ionischen Bun- des war das Panionium, südlich von Ephesus. Zwischen Ionischem und Lydischem Gebiet (doch meist zu letzterem gerechnet) lagen die beiden Griechischen Städte der Magneten, durch die Beinamen Magnesia am Sipylus (Mdnissa) und Magnesia am Mäander unterschieden. t§. Oä> Carien mit Doris. Die Ca rer (mit den vorhistorischen Leiegern), ursprünglich ein Seevolk, wohn- ! ten in ältester Zeit auf allen Inseln des südlichen Ägäi- schen Meeres und den Küsten ihres nachmaligen Gebiets, wo ihr alter Hauptort Mylasa (Melassa) war. Das innere ; Land am Cadmus- und Salbacusgehirge und am Mäander be- w'ohnten ursprünglich Phryger im N. und Pisider im S., dann wurde es seit sehr alter Zeit von Lydern besetzt, die hier Aphrodisias (später griechischer Name für den alten: ! Nineve, vgl. §. 17) und Tabae (Daras) gründeten. Seit dem 10. Jahrh. v. Chr. besetzten Griechen im Norden Ionien (s. §. 64), iin Süden Peloponncsische Dorier aus Argos u. s. w. die Inseln und Küsten, und es entstand der Bund der 6 Dorischen Städte (Doris Hexapolis): Lindus, Camirus, Ialysus auf der (in noch älterer Zeit von Phöniciern besetzten) Insel llhodus, die erst 404 v. Chr. die gemeinschaftliche Hauptstadt Rhodos erbauten (auf dem Festland besassen sie die südliche Halbinsel mit Phys- cus und Loryrna, Ilhqaiu oder Xfyguvrjaog‘Potiiwv), fer- ner Cos auf der gleichnamigen Insel (Ko), Cnidus (die mittlere Halbinsel, Xtyauvriaog Kniiitor mit Acanthus, be- sitzend) und Ii a I i ca r n as su s (auf der nördlichen Halb- insel); letzteres ging schon unter den Persern in den Besitz einheimischer Dynasten über und wurde deren Hauptstadt. Die Herrschaft der Seleuciden hinterliess die Städte A n- tiochia am Mäander und Stratonicea; nach der Ab- tretung durch Antiochus an die Römer (189 n. Chr.) kam das Land nördlich vom Mäander (wo Tralles und Nysa) an die Pergamenischen Könige; der südliche Theil an Rhodus, wurde aber nicht lange darauf diesen wieder abgenommen, für frei erklärt und endlich unter den ersten Kaisern mit der Römischen Provinz Asia vereinigt. ««. L ycia mit Milyas. Neben den Termiten oder Milyern, ältesten Bewohnern der innern Hochebene, wonach diese den Namen Milyas behielt, und denen der östlichen Taurusketle, den phönicischen Solymern [benannt vom Gebirge Solyma*)], erscheinen vorzüglich im Küstenlande in ältester Zeit den Griechen verwandte oder selbst Griechische Bewohner, von denen das Land den Namen Lycia erhielt (nur einzelne Küstenpunkte im Osten, namentlich das früher phünicische Phaselis, werden direct als Dorische Colonicn genannt); daher seit ältester Zeit viele bedeutende Städte mit freien Verfassungen, die der Persischen Eroberung durch Cyrus Feldherr Harpagus (in dessen Familie das Land mit der Residenz Xantluis erblich blieb) einen kräftigen Wider- stand entgegensetzten , und nachdem sie durch Rom von der Seleucidtschen und Rhodischen Herrschaft befreit waren, wie- der einen selbständigen Bund von 23 Staaten bildeten; an der Spitze die 6 grössten Städte: Xantluis, Patara, Pinara, Tlos, Myra, Olympus. Erst unter Kaiser Claudius wurde Lycia, mit Einschluss des südlichen Milyas, Römische Provinz. Von allen Namen haben sich nur erhalten Myra (Mpri), \ Pinara (Minara). Antiphellus (Andiphilo) und die Insel . Megiste (Meis). §>. 4jt. Pamphylia, mit Pisidia, Milyas und ! Cabalia. Pamphylia hiess ursprünglich die schmale Küsten- ebene zwischen Lycia und Cilicia, um Perge und Aspendus, ausser einheimischen Pisidiern auch seit alter Zeit von Grie- chen bewohnt, von denen namentlich die Coloniestädte Olbia und Side (letzteres von Cymäischen Aeoliern) herrührten. Im Innern, in den Gebirgsketten und Hochthäleru des Taurus, wohnten gegen 0. und N. die Pt^i d i er, kriegerisch und von den Persern nicht unterworfen, in bedeutenden Städten, deren Bevölkerung zum Theil auch Dorischer Einwanderung zugeschrieben wird, so Selge (Sergh), Cretopolis, Cremna (Ginn eh), Sagalassus (Aglassvn), Termessus; auch die west- lichen Hochebenen waren von Pisidiern bevölkert, führten aber (nach einzelnen Stämmen des Volkes) verschiedene Na- men: im So. Milyas (wovon der südliche Theil zu Lycien gehörte), im Nw. Cabalia; letzteres mit gemischter Phry- gischer und Lydischer Bevölkerung, wurde nach der von den Lydern erbauten Hauptstadt Cibyra, später auch Cihyru- tis genannt; es bildete in der Diadochcnzeit mit den 3 süd- licheren Cabalischen Städten Bubon, ßalbura, Oenoanda einen Bund, von dem letztere durch die Römer getrennt und zu Lycien, Cibyra selbst aber zur Provinz Phrygien geschlagen wurde. Milyas und das übrige Pisidia dagegen wurden schon unter der Seleucidenherrschaft mit unter der Provinzialbe- nennung Pamphylia begriffen, und blieben auch so unter der der Pergainenischen Könige (welche A t ta 1 i a, noch jetzt Adalia, als Hauptstadt gründeten) und der Römer. §. tt*. Cili cia, in der engern Bedeutung des Na- mens, südlich vom Taurus (vgl. §. 53), unter den unmittel- baren Nachfolgern Alexander’s ein eigenes Reich, fällt bald mit Ausnahme der westlichen Küsten, die noch eine Zeit lang den Ägyptischen Ptolemäern gehörten, als Provinz zum Seleucidenreiche und bleibt dabei, bis es nach Tigranes Be- siegung (69 v. Chr.) Römische Provinz wird. Der östliche Theil, eine weite vom Pyramns (Uschihdn), Sarus (Seihim) und Cydnus durchströmle, vom Ämanus östlich, vom Taurus nördlich und westlich eingeschlossene Ebene, erhielt bei den Griechen den Namen K. Iud'utg. Der westliche, vom Ca- lycadnus (G'ök Su) durchströmte Theil, liegt ganz im Taurus, *) Phöntc. Sallum, d. i. Treppe, daher von den Griechen übersetzt in Kkipaz (berühmt aus Alexanders Feldzug). hat von seiner rauhen Gebirgsnatur den griechischen Namen K. Tga/tlu, und war wahrscheinlich von Pisidischen und Isaurischen Stämmen bewohnt, daher später auch selbst Isauria genannt (die Cilicischcn oder Isaurischen Seeräuber, 78 v. Chr. von den Römern besiegt). zu denen aber schon in sehr alter Zeit semitische Stämme (Chetitcr aus Kanaan) kamen. Die ganze Küste war seit sehr alter Zeit mit phö- nicischen Colonien, seit dem 8. oder 7. Jahrh. aber von Grie- chen (meist Ioniern und Khodicrn) besetzt: solche Städte sind Coracesium (später zu Pamphylien gerechnet, Alaja), Selinüs (Sei/n di), Anemurium (Anamur), Celenderis (Ki- lindria) , Aphrodisias, Corycüs (Kargos), Lamus (Lamas), Soli, Mallas, Aegae (Ajas), Mopsuestia (Missis). Das östliche ebene Land hatte ausserdem seit ältester Zeit Cultur und hedeulende Städte: Tarsus (Tersüs), die alte Haupt- stadt, eine gleichfalls phünicische Gründung, um 700 vom Assyrer Sanherib erweitert, auch von Griechen seit sehr alter Zeit bewohnt, Adana (Ailüna), Anazarbus (.4i» Zurba), Issus. Der westliche Theil wurde erst später mehr bebaut und erhielt neue Gründungen unter den Ptolemäern: Arsinoe und Philadelphia; unter den Seleuciden: Seleucia (Selefkeh) und Antiochia; unter den Römern: Claudiopolis, sowie die neuen Benennungen Pompejopolis für Soli und Trajanopolis für Selinüs. C y p e r n. <$. <»{>. Diese Insel wurde zuerst von dem Kanaaniti- schen Stamme der Chetiter oder Chittäer (Ketäer) besetzt, daher der Name C h i t ti m oder Kittim, den siebei den Semiti- schen Völkern gewöhnlich führt, sodann aber (wahrscheinlich seit dem 12. Jahrh. v. Chr.) von Karern und eigentlichen Phö- niciern colonisirt und wahrscheinlich von dem Reichthum an Cyperusgebüsch (phön. Küpher) benannt, daher der griecli.- latein. Name Kingog, Cyprus (jetzt bei den Arabern und Türken Kibris); sie besassen dauernd an der Südküste die Städte Paphos (fia/fa), Amathüs (phön. Hamath, j. Li- misso), Citium; während die übrigen gleichfalls ursprüng- lich phönicischen Küstenstädte Salamis, Curium, Marium, Soli (Solea), Lapelhus (Lapito), Cerynia (Tzerina oder Girneli), Chytri (Cliitria), Carpasia (Karpaso), seitdem 8. Jahrh. von Achäisch - Dorischen Colonisten aus dem Pe- loponnesus besetzt wurden. Alle diese bildeten mit ihren Gebieten einzelne Staaten, theils Republiken, theils Fiirsten- thümer, die sich unter der Oberhoheit zunächst der Tyrischen Könige, dann der Assyrer (seit 700 v. Chr.), später der Ägypter (seit Amasis um 570) und der Perser (seit 540) seihständig erhielten, bis das Reich von Salamis, als das mächtigste, die übrigen unter sich vereinigte und (unter Euagaras um 385 v. Chr.) den Besitz der Insel gegen die Perser vertheidigte. Nachdem sie zum Reiche Alexander’s gekommen w ar, wurde sie bald nach dessen Tode eine Pro- vinz der Ägyptischen Ptolemäer, und 57 v. Chr. der Römer. ^ / sy,£ien mit Pliönicien, Palaestina, Mesopotamien und Araltia Petraea, r? §. So. A räm hiess bei den einheimischen, aus dem ursprünglichen Aram (d.i. dem Hochlande Armenien s. §. 42)^ eingewanderten Bewohnern das ganze Land an beiden Seiteivjx.

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1. Geschichte der Griechen und Römer - S. 24

1858 - Hannover : Hahn
24 6. Caria. Städte an der ionischen Küste: Pricnc (Bias), m der Nähe das Vorgebirg Mycale (Niederlage der Perser 479). Miletus (Thales, Anaximander), in der Nähe des Mäander, Iassus beim Vorgebirg Posidonium. Städte im Küstenstrich Doris: Knidus (Tempel der Venu s), Hali- karnassus (Herodot). Im Süden: 7. Lycia. Städte: Phaselis, Patara, Myra, Xanthus am Fl. gleichen Namens. 8. Pamphylia. Städte: Aspendus am Fl. Eurymedon (Nie- derlage der Perser 469), Perge, Attalia. 9. Pisidia und Isauria mit Termessus, Isaura, Milyas. Die Bewohner dieser kleinen Gebirgsländer behaupteten säst stets ihre Selbstständigkeit. 10. Cicilia. Städte: Tarsus, alte Hauptstadt des Landes unweit des Flusses Cydnus, Selinus (später Trojanopolis, Selenti), Seleucia Trachea, Adäna, später Antiochia, Soli, nachher Pompejopolis, Issus an der Ostseite des nach ihr benannten Meerbusens, Sieg Alexanders 333. Im Innern: 11. Phrygia, in ältester Zeit über die ganze innere Westhälfte der Halbinsel vom Halys bis zum Hellespont sich erstreckend, mit Laodicea am Fl. Lycus, Colossae (Konus), Ipsus (Niederlage des Antigonus 301), Celaenae, altphrygischer Königssitz. Apamea. 12. Galatia, die jüngste Landschaft Kleinasiens, früher ein Theil Phrygiens, erst seit 235 v. Ehr. von Kelten oder Gala- tern, die vom Donauthale aus nach Kleinasien gezogen waren, bleibend in Besitz genommen und nach ihnen genannt, Die Römer nannten diese Galater Gallograeci, da sie durch Vermischung mit Griechen hellenisirt waren. Städte: An- cyra (Angora), Gordium, später duliopolis. 13. Lycaonia mit Iconium (Konieh), Laranda, Lystra, Derbe. 14. Cappadocia, die südliche Osthälfte der Halbinsel zwischen Halys und Euphrat, init Mazaca, später Caesarea (Kaisa- rieh), Comana, ebenfalls berühmter Tempelort der Ma, Tyana (Apollonius), Melitene. Zu Eappadoeien gehörte auch Kleinarmenien (Armenia minor) am obern Euphrat mit Nicopolis und der Grünzfestung Satala. Der Umfang dieser Landschaften war zu verschiedenen Zeiten verschieden. Auch unter der römischen Herrschaft wechselten oft die Gränzen und die Eintheilung. Anfangs (seit 130 v. Ehr.) bildete der westliche Theil die sogenannte Provinz Asia (Asia intra Taurum, Asia proconsularis); Bithynia(74), Cilicia(67), später Pontus und Cappadocia (seit 17 n. Ehr.) bildeten eigene Provinzen. Im 4. Jahrhundert ward Kleinasien eingetheilt:

2. Theil 2 - S. 386

1832 - Cassel : Bohné
386 Asia Minor. aussendet, so dass man, ausserdem Taurusgebirge, Pisidia noch zwei andere Gebirge zutheilen kann. Von diesen ist das erste das Geb. Sardemisus, d. i. der nordwestl. Zug des Taurus, der durch Phrygia hindurch, an Lycaoniens Grenzen hin, mit dem Olympusgeb. bei Pessinus sich verbindet und über Perge, bis gegen Phaselis und Telmessus südlich herabsteigt.» Str. 13. nennt ihn die Hügelreihe Solymos. Vergl. Pi. 5, 27. Mela 1,14. Das zweite ist das Geb. der Orondici, Oqov8lxcc d(>rj} oder der nordöstlichste Zug des Taurus, der mit dem Anti- taurus über Isauria hin sich vereinigt. Dieses Geb. hiess auch Oroandes M. und hatte seinen Namen von der St. Oroanda, auf der Ostseite von Antiochia; von ihm bekam die Gegend, Oroandicus trcictus, ihren Namen. Vergl. Mela 1, 14. Pi. 5, 27. u. 32. Polyb. Exc. de Leg. 35. Liv. 38, 18. 19. 37. 39. Flüsse. 1) Cestrus, Ks6tqo$ (Karahissar) ; Str. 12. Pt. 5. Mela 1, 14. Er entspr. nördl. über der St. gl. Namens, in dem Taurus. 2) Euryme- don, Evqvjusöcov (Jerzom, auch Zacuth und Ac-Ni- kola genannt); Thuc. l.melal,l4. Liv.33,41. 37,23. Diod. S. 11, 60. Plut. Vit. Cimon. Zos. 5, 16. An seiner Mündung schlug Cimon die Perser zur See und am Lande in einem Tage. Er entspr. im Taurus und ergiesst sich, wie der vorhergehende, in das Meer von Pamphylia. Seen sind der schon beschriebene Lacus Ascanius und der Lacus Coralis. Boden. Ausserordentlich gebirgig, mit vielen Schluchten, Felsen, Wäldern, Triften und einigen fruchtbaren Thälern. Städte und Flecken. 1) Städte im nordwestlichsten Theile von Pisidia, oder in der Milyas. Diese Gegend ist dieselbe, von der ein Theil zu Lycia gehörte und bei Lycia, als das Land der Solymer des Herodo- tus, schon beschrieben worden ist. Termessus, Te^fisaoos od. Ttq[x7]Oo6sxy, die auch bei Arrian. 1, 28. als Telmessus vor- 1 1) Eckh. D.n- P. L V. Iii, 27. Die Aufschriften variiren, bald Tepme22sln u. Tepmuesesin.

3. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 105

1850 - Leipzig : Mayer
Klein asten. Pisidia. §.71. 105 §.7i. Pisidia, (r) Tlimdtytrj), das westliche Nachbarland Lycaoniens und Isauriens, wel - ches unter römischer Herrschaft bis zum 4. Jahrh. herab immer als ein Theil Pamphyliens angesehen wurde , und erst seit der neuen Eintheilung des Reichs unter Conslantin eine besondre Provinz bildete , grenzte gegen 0. an Cilicien, Isaurien und Lvcaonien, gegen N. (wo die Grenzen schwer zu bestimmen sind, da der nördliche Theil des Landes bald zu Pisidien, bald zu Phrygien gerechnet und oft auch (pqvyiu Thgidixy genannt wird) an Phrygia parorios, gegen W. ebenfalls an Phrygien, Carien und Lycien, und gegen S. au Pamphvlien (und umfasste den südöstlichsten Theil des Ejalet’s Anadoli, namentlich den Sandschak Hamid). Seine grösste Länge von W. nach 0. betrug etwa 25, seine grösste Breite von N. nach S. etwa 10 g. M. Der süllwestlichste, an Lycien slossende Distrikt (von Termessus nördl. bis über Sagalassus hinaus und wrestl. bis an den Fluss des Cadmus) führte nach seinen Bewohnern den Namen Mihjas (?) Mi\vaq\ vgl. oben S. 89), und der westlichere Theil von Milyas, in dem Winkel zwischen Lycien, Carien, Phrygien und dem eigentlichen Pisidien, hiess nach seiner alten Hauptstadt Cabalis Cabalia (Kaßah'ct), umfasste aber auch einige später llieils zu Phrygien, theils zu Lycien gerechnete Distrikte*). Pisi- dien war iin Ganzen rauh und gebirgig, enthielt aber auch mehrere frucht- bare, selbst Oelbäume tragende Ebenen. Die hauptsächlichsten Produkte des Landes waren Salz, Styrax-Gummi, die zu Salben benutzte, wohlrie- chende Wurzel Iris und der Wein von Amblada. — Das Pisidien durch- ziehende Gebirge war ein vom Cadmus in Phrygien aus östlich hinstrei- chender, hoher und rauher Hauptzweig des Taurus, der in der Gegend von Termissus den Namen Sardenusus führte und an der Grenze zwischen Mi- lyas und dem eigentlichen Pisidien Climax (Ä7/(ua's,, j. Deliktagh) hiess, unter welchem Namen er sich bis nach Lycien hineinzog. (Vgl. oben S. 88.) [Der hier aus Milyas nach Pisidien führende Gebirgspass hiess Sa- porda (2ldnoydu).] — Die drei Flüsse des Landes, Catarrhactes, Cestrus und Eurymcdon haben wir schon in Pamphylien kennen gelernt (s. oben S. 92). — Die Einwohner des eigentlichen Pisidiens, die Pi- sidae (Ittaidat, oder Tluaidai), waren ein uraltes, tapfres und freies Berg- volk des Taurus, wahrsch. einerlei Stammes mit den Bewohnern des rauhen Ciliciens und Isauriens. Die Bewohner von Milyas dagegen , die Milyae (Mümui) , Beste der Solvmer in Lycien (s. S.^89), und die Einwohner von Cabalia , die Cabalenses (Ä'aßax(7g) , nach Hcrodot Maeonier, nach Slrabo aber ebenfalls Solvmer. Es gelang ihnen , durch ihre Gebirge und Bergkastelle geschützt, von denen aus sie die benachbarten Länder nicht selten durch Streifereien und Einfälle beunruhigten, stets ihre Freiheit zu behaupten, und wenn auch Pisidien später eine römische Besitzung hiess und zur Provinz Asia gerechnet (zuweilen aber auch von den Statthaltern Ciliciens mit verwaltet) wurde , so war es doch eigentlich keine solche, *) Daher wird Cabalia (dessen Grenzen sich überhaupt so gut wie die von Milyas schwer bestimmen lassen) von den Alten bald zu Pisidien (oder Pampby- lien), bald zu Lycien, und theilweise (Cibyra) selbst zu Phrygien gerechnet.

4. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 213

1832 - Hannover : Hahn
212 Asien. Westliches Hochland. ria (Ejalet Anadoli), in N. , Bithynia und Paphlagonia (Ejalet Ana- doli), Cappadocia (Ejalet Siwas), Pontus (Ejalet Tarabosan); in S-, Lycia, Pamphylia, Pisidia Und Isauria (Ejalet Karaman), Cilicia (Eja- let Itschil); im Innern, Phrygia und Calatia (Ejalet Anadoli), Lycao- nia (Ejalet Karaman). Große Verschiedenheit der Gränzen mancher die- ser Lander in früherer und spaterer Zeit. Unter der Römischen Herrschaft gehörten alle genannten Theile, mit Ausnahme von Pontus und Cappa- doeien, zur Provinz Asia. Im in. Jahrh, wurde dieser Name nur auf den mittleren Theil der Westküste beschrankt, und Phrygien, Karten, Ly- dien und Mysien (Provincia Hellesponti) wurden eigene Provinzen. Eintheilung im I V. Jahrh. I. Provincia Asiana, d. h. das westliche und südliche Natolien. Ii. Provincia Pontica, d. h. Bithynien, Galatien, Pontus und Cappadoeien. Iii. Cilicia, welches zur Provinz Syrien ge- rechnet wurde. $. 365. I. -Länder der Westküste. 1. Mysia (Ejalet Anadvli). a) Xueinmyftcn oder Mysia Olympene, der nördliche Theil. Abydus am Hellesponte, in der Nahe des alten Dardanellenschlvffes. Übergang des Xerxes Wo vor Chr.— Lampsacus (Lapsak).— Priapus (Raraboa) am Propontis. Weinbau, Verehrung des Priapus. In der Nahe der Gra- nicus; Alexanders Sieg 334 v. Chr. — Cyzicus am Berge Dindymus. Hafen, Seehandel, Goldmünzen. — b) Sroßmysien oder Mysia Perga- mene, der südliche Theil, aa) Aeolis, Cyme, Vaterstadt des Hesiodus und Ephorus. — Larissa (Djefar), alter Wohnsitz der Pelasger. — Cry- nium, Orakel des Apollo.— Elaea, Hafen.— bb) Troas. Der Ida mit dem Gargarus. Chrysa, Tempel des Apollo Smintheus.— Alexan- dria Troas (Eski, d. h. Alt, Stambul), einst zur Hauptstadt des Röm. Reichs bestimmt. Die Vorgebirge Rhoeteum und Sigeum; bei letzterem die Stadt gl. N. In der Nahe lag das Homerische Ilium oder Troja, zwischen dem Simois und Skamander, mit der Burg Pergamum. Von beiden fand sich schon um 5oo v. Chr. keine Spur mehr; wohl aber war damals bereits ein zweites Ilium (Altilium) erbauet, dem nach Alexan- ders Jeit ein drittes (Neuilium) folgte. Auch das alte Homerische Dar- danus war langst verschwunden; als das neuere Dardanus erbauet wurde; Friede zwischen Mithridates und Sulla.— cc) Die übrigen Städte: Per- gamum (Pergamo) am Caicus, Hauptstadt eines eigenen Reiches. Bi- bliothek, Pergament. Galenus, geb. 115 V. Chr.— Antandrus.— Assus; lapis Assius. — 2) Lydien (Ejalet Anadoli). Der Tmolus, Messogis, Sipylus; der Hermus, Caystrus, Maeander, a) Die Jonischen Städte: Ephesus bei (Ajnfaluk); Dianentempel. In der Nahe das Panionium.— Colophon; Tempel des Klarischen Apollo. — Teos, Vaterstadt des Ana- krevn. — Clazomenae. — Smyrna (Ismir), Vvn Ävliern gegründet, hernach zerstört, um 3oo v. Chr. in der Nahe wieder erbauet und bald sehr blühend. — Phocaea (Fokin), Hafen, blühender Handel. Plünde- rung durch die Römer. — b) Die übrigen Städte. Sardes (Snrt) am

5. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 214

1832 - Hannover : Hahn
213 §. 365 366. Türkisches Reich. Natolien. Pactolus, Hauptstadt des Lydischen Reichs, dann Sitz Persischer Satra- pen.— Die vulkanische Gegend Katakekaumene.— Magnesia (Manissa) am Sipylus und Hermus. Niederlage des Antiochus 190 v. Chr. Der Herakleotische Stein (Magnet).— Hierocaesarea; Feuertempel.— 3) Ca- ria (Ejalet Anadoli). Der Cadmus uni) Latmus. a) Dorische Städte: Cnidus; Tempel der Venus. Ktesias, Agatharchides, Eudoxos. Vorge- birge Triopium (Trio) ; Spiele des Apollo. — Halicarnassus (Bodru, Dudrun). Herodot, geb. 484 v. Chr. Mausoleum der Artemisia. — Myndus (Menresche). — b) Rhodische Städte, an der Südküste. Cau- nus, Physcus und Loryma. — c) Ionische Städte, an der Westküste. Caryanda; Stylax geb. — Jassus (2lssem Ralesi). Vvrgeb. Posido- nium; Tempel des Didymaischen Apollo. — Miletus am Latmischen Meerbusen, blühend durch Handel; Colonien (70 bis Lo); von Darius erobert, von Alexander (33k) zerstört. Thales, Anaximander, Hecataus.— Myus.— Priene (Samson Isstlcfl) 5 Bias geb. — Vorgeb. Mycale; Niederlage der Perser 479. — d) Städte im Innern. Magnesia am Mäander (Guselhissar); Tempel der Diana. — Tralles (Eski h issar). — Nysa (Nasii) am Messogis. — Antiochia am Mäander. — Mylassa (M^llesch); Steinbrüche, prächtige Tempel.— Stratonicea (Eskihissar); Tempel der Hekate. — Alabanta. — Alinda, — Marcianopolis, §. 366. Ii, Länder der Sndküste. 1) Hycia (Ejaler Anadoli). Der Cadmus, Cragus; vulkanische Gegenden und brennbares Gas; daher hier die feuerspeiende Chimaera, vielleicht der Olympus der Südküste, der letzt noch thätige Takhtalu; Promontorium Sacrum (Chelidoni). Der Fluß Xanthus, a) Städte an der Rüste. Phaselis (Fironda oder Te- krova), einst Sitz Cilicischer Seeräuber.— Myra. — Patara (patirà); Orakel des Apollo. — Telmessus (Makri); Aeichendeuter.— b) Städte im Innern. Xanthus eint Flusse gl. N. (Essenide); Tempel des Sar- pedon.— Corydallus. — Bubon ; rothe Kreide.— 2) Pamphylia (Ejaler Raraman). Sinus Pamphylicus (Busen von Satalia). Der Fluß Eu- rymedon (Menugar) ; Niederlage der Perser 469 vor Chr. Die See- städte: Side, Seleucia, Aspendus, Perge, Attalia (vielleicht auch Ol- bia, Satalia oder Adalia). — 3) Pisidia und Isauria. (Ejaler Ra- raman). Hauptkette des Taurus. See Ascania (Aschy oder Burdur) und Coralis (Begkscheher). Städte in pistdien: Termessus, Sagalas- sus und Seleucia, in Ifaurien: Isaura (Serkiö Seroi).— 4) Cilicia (Ejaler Itschil). Hauptkette des Taurus, Bergpässe (Pylae Ciliciae) zum Hochlande; der Amanus (Almadag) Gränzgebirge gegen S. mit den Sy- rischen und Amanischen Engpässen. Vorgebirge Anemurium (Anemur). Flüsse: Cersus (Merkes), Pyramus (Dschihan), Sarus (Seihan), Cydnus (Rarastt), Calycadnus (Selefkieh). a) Das östliche oder ebene Till- cien. Issus (Bajas), Hafen; Sieg Alexander's 333 v. Chr.— Soloe, spater Pompejopolis (Soli), Seestadt; Vaterstadt des Aratus, Chrysip- pus und Menander; Solözismus. — Tarsus (Tersoüs) am Cydnus;

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 54

1879 - Berlin : Reimer
54 Klein-Asien. gedehnten Seehandel, Pflege von Kunst und Wissenschaft und besass ein zeitweise grösseres oder kleineres Landgebiet (namentlich die sogenannte rhodische Chersonesos) auf der karischen Festlandküste.2) x) Der höchste Gipfel der Insel (1340m) führt den phoenikischen Namen Atabyrion (Tabor d. i. Höhe) bis heute (Atairo). 2) Es blieb Freistat bis 44 n. Chr., wo es der römischen Provinz Asia einverleibt wurde, seit Diocletian ist Rhodos Hauptstadt der neuen Provincia Insularum. Die kleineren dorischen Inseln Nisyros, Telos, Kalymnos, Syme, Karpathos, Kasos, welche sämmtlich ihre Namen unverändert bewahrt haben, sind nie Mitglieder des engeren dorischen Bundes gewesen. 74. Lykia. Die mit breiten und hohen Bergmassen (Gipfel des Kragos und Massikytes über 3000m) nach Süden weit ins Meer vorspringende, nur von dem einen breiteren Tieftal des Xanthos durchschnittene Halbinsel war von einem eigentümlichen Culturvolke bewohnt, welches sich selbst Tramili (Tqs^ixaij, Tzq^ilai) nannte, von den Griechen Avxiot genannt wurde; diese schrieben ihnen schon für uralte Zeiten Ausführung mächtiger Bauwerke (sog. kyklopische Mauern Griechenlands)' zu; sehr zahlreiche Denkmäler ihrer Kunstfertigkeit haben sich namentlich in Grabmälern und Bildwerken bis jetzt erhalten, davon viele mit Inschriften in einem unter griechischem Einflüsse eigentümlich ausgebildeten Alphabet.1) Die Lykier verteidigten ihre Freiheit erfolgreich (als einziges Volk des westlichen Kleinasiens) gegen die lydischen Könige, hartnäckig, aber zuletzt unterliegend gegen die Perser, sie traten dann gegen dieselben dem unter Athens Führung stehenden Seebunde bei und bildeten seit Alexanders Eroberungen bis 189 v. Chr. unter nomineller Hoheit des Seleukiden-Reiches, dann völlig unabhängig einen Bund von 23 Stadtrepubliken, unter denen 6 grössere mit doppeltem Stimmrecht ausgezeichnet waren; darunter der Bundesvoroit Xanthos (lykisch Arina), dann Patara, lhnara, 7lös sämmtlich im Xanthos-Tale, Myra und Olympos im östlichen Teile der Küste.2) Das Land war nach Sitte und Sprache völlig griechisch geworden, als es 43 n. Chr. mit Beibehaltung seiner städtischen Verfassung dem römischen Reiche als Zubehör der Provinz Pamphylia einverleibt wurde. Das innere, weite ebene Strecken enthaltende Hochland (1000 1200m) dei römischen Provinz Lykia mit nur unbedeutenden Ortschaften, würfle Milyas genannt, wrelcher Name in ältester Zeit auch das Küstenland begriffen haben soll. !) Diese Reste der alten Landessprache haben bis jetzt jedoch nicht eenüfft, die Frage nach der Stammverwandtschaft des lykisehen \ olkes zu entscheiden; nur Wahrscheinlichkeit spricht dafür, es als einen Rest der voi den semitischen und arischen Einwanderungen über Klemasien verbreiteten Urbevölkerung anzusehen.

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 55

1879 - Berlin : Reimer
Lykien. Pamphylien. Pisidien. Kabalien. 55 2) Nicht zum Bunde gehörte die angeblich stark von dorischen Colo-nisten bewohnte Hafenstadt Phaselis an der Ostküste und der Grenze gegen Pamphylien, welche durch den Engpass des mit schroffen Felswänden ins Meer vorspringenden Gebirges Solyma (d. i. phoenikisch „Treppe“, griechisch genannt) bezeichnet ist. 75. Pamphylia. Diesen Namen scheint das flache, nach Innen nur massig ansteigende, aus wasserarmem Kreideboden bestehende Küstenland um den tief ins südliche Kleinasien einschneidenden Meerbusen von griechischen (aeolischen) Colonisten erhalten zu haben, welche (unbestimmt in welcher Zeit) die Hafenstädte Olbia und Side gründeten und ihren Einfluss auch auf die in dem hafenlosen Striche vom Strande entfernter liegenden Städte Per ge, Sylleion, Aspendos1) erstreckten. Eine neue Hauptstadt an der Stelle des älteren Olbia erhielt die unter Attalos Ii. dem pergamenischen Reiche gewonnene Landschaft in Attaleia (j. Adalia). -1) Der an Aspendos vorbeifliessende Eurymedön ist berühmt durch den an seiner Mündung erfochtenen Seesieg Kimons über die Perser. 70. Pisidia. Die über der pamphylischen Ebene aufsteigenden überaus rauhen und unwegsamen Kalkgebirge des Tauros, welche nur beschränkte ebene Talmulden an den durchbrechenden Flüssen Kestros, Eurymedön, Melas einschliessen, waren bewohnt von mehreren, sicher der Urbevölkerung Kleinasiens angehörigen Stämmen, welche als unabhängig von der persischen Herrschaft unter dem Gesammtnamen Ihaidcci zuerst um 400 v. Chr. erwähnt werden, dann wegen des heftigen Widerstandes, welchen sie dem Durchmarsche Alexanders durch ihr Gebiet entgegensetzten. Ihre bei dieser Gelegenheit zuerst genannten Städte, Termessos, Sagalassos (j. Aghlasüll), Hr&mna (j. Girme), Selge (j. Serük), Pednelissos u. a. liegen in ihren sehr bedeutenden Kesten noch heut auf fast unzugänglichen Felskuppen. Das ganze Gebirgsland stand bis 189, die Osthälfte bis 102 in unbestimmter Abhängigkeit vom syrischen Reiche; seitdem bildete es einen Teil der römischen Provinz Pamphylia. Pisidier waren auch grossenteils, gemischt mit Phrygern und Lj dein (später eingedrungenen Eroberern), die Bewohner der, weite Ebenen am oberen Indos enthaltenden Hochlandschaft Kabalia zwischen Karien, Milyas und Pamphylien. Dieselbe gehörte unter den Persern zur lydischen Satrapie, bildete später (beim römischen Feldzug von 189 v. Chr. zuerst genannt) ein besonderes Fürstenthum mit der Hauptstadt Kibyra (daher das Land auch Kibyratis genannt) und wurde 44 n. Chr. zum phrygischen Teile der römischen Provinz Asia gezogen.

8. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 11

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
li {Abndsen oder Abchnsen'), Apsilae, Suani (auch Suano- colclii im nördlichen Colchis, noch jetzt Suanen), alles Völker, von denen in alter Zeit wenig bekannt, und auch in neuerer noch nicht genügend die Stammverwandtschaft nach- gewiesen ist; mehrere davon treffen wir auch theilweise (zum Theil noch jetzt) südlicher, an der Pontischen Gebirgs- kette Kleinasiens (Sanni, Colchi §. 45). Klein ■ Asien. §• 40. Dieser Name für die Halbinsel (Asia minor) wird erst in spätrömischer Zeit zum Unterschiede von dem des Welttheils gebraucht; in früherer Zeit kommt, der Zer- theilung in viele verschiedene Völkergebiete und Staaten ent- sprechend (vgl. §. 16), kein gemeinsamer Name vor, obgleich es wahrscheinlich ist, dass der Name *Aaia in ältester Zeit, wenigstens irn Westen der Halbinsel (wie Evqwnrj für die gegenüberliegenden Thracischen und Nordgriechischen Länder) einheimisch gewesen und von den Griechen später auf den ganzen dahinter liegenden Continent ausgedehnt worden sei. ie Gesammtnamen der das ausgedehnte Hochland der Halb- insel gegen die Küsten in N. und S. abschliessenden Gebirgs- ketten, Paryad*res in No. (in den südlichen Parallelketten auch Scoedises, Scydises genannt) und Taurus als Fort- setzung der Armenischen Kette in Sw., in seinen nördlichen Parallelketten von den Griechen später auch Antitaurus ge- nannt *): bezeichnen zugleich den Gang der frühesten Ein- wanderung zweier verschiedener Völkerfamilien von 0. her, auf nördlichem und südlichem Wege; doch scheinen sich die Semiten (Aramäer und Kanaaniter oder Phönicier) längs des Taurus nur im Küstenlande (Cilicien) bis gegen Lycien, wo die alte Bevölkerung von Milyas (die Solymer) ihnen angehörte und vielleicht bis Carien ausgebreitet zu haben. §• 50. Die Stammverwandtschaft der meisten kleinen Völkerschaften der Halbinsel ist, wegen Unbekanntschaft mit ihrer Sprache, noch nicht sicher ergründet; das beträcht- lichste Volk, diephrygier (in ältester Zeit bis an die nörd- lichen und südlichen Küsten des Agäischen Meeres, ja sogar bis nach Creta ausgebreitet), sollen nach den Berichten der Alten den Armeniern sprachverwandt gewesen sein, sie sind daher wahrscheinlich vom Armenischen Hochlande nach W. zu eingewandert**), ln Lycien und an den Westküsten scheint eine sehr alte, den Griechen engverwandte Bevölkerung | (Leleger, Pelasger, Tyrrhener, Üardancr) vorgeherrscht ! zu haben; diese sowie die Phrygische wurde gegen N. hin durch die aus den europäischen Nachbarländern in sehr alter ; Zeit (um 1100 v. Chr.) eingewanderten Thraki sehen Stämme (Treren, Dolionen, Mygdonen, Myser, Thyner, ßi- thyner, vielleicht auch die Eneter in Paphlagonien) theil- weise verdrängt. Unbekannt ist die Abstammung der Cap- padocier, zwischen Taurus und Pontus, nebst den gleich- sprachigen Paphlagonen und Mariandynen, ob Armenischen oder Medischen Stammes? zwar wurden diese Völker von den älteren Griechen Syrer, auch As Syrer, oder mit Bezug auf ihre hellere Hautfarbe Leukosyrer genannt, aber schwerlich wegen Verwandtschaft mit Aramäischen Syrern, sondern nur weil sie lange, namentlich zur Zeit der ersten Bekanntschaft der Griechen mit den Küsten des Pontus, die *) Parva und adri Wörter für ,,Gebirg“ in den arischen Sprachen, Tura dasselbe in den semitischen. **) Herod. Vii, 73, stellt diess, nach griechischer Ansicht Griechen- land als Mittelpunkt der Erde betrachtend/ umgekehrt dar. westlichsten Theile des Assyrischen Reiches bildeten (vgl. §. 17, 37). 51. Denn dieses hatte seit 1230 v. Chr. die ganze Halbinsel unterworfen und in Lydien (Sardes) ein Vasallen- reich (vgl. §. 16) begründet; Lydiens Name reichte wahr- scheinlich schon damals vom Ida in N. bis südlich über den Mäander hinaus, an die Lycische Gränze, wo Cibyra und ganz Cabalia eine Lydisehe Colonie aiif ursprünglich Pisidischem Gebiet genannt werden. Die Lycier und Pisidier selbst scheinen nicht unterworfen gewesen zu sein, so wenig sie es unter dem späteren Lydischen Reiche der M e r m- liaden waren, welches sich seit dem Verfall des Assyrischen (um 713 v. Chr.) unter Gyges erhob, unter Alyattes (um 560 v. Chr.), nach Besiegung des selbständig gewordenen Phry- gischen Reiches bis an den Halys ausdehnte und hier mit dem Medischen zusammenstiess, das an die Stelle des Assyri- schen getreten war. Neben jenem blieb das Ci Heische Reich nördlich bis zum Halys ausgedehnt, selbständig be- stehen, als Vasallenstaat sogar noch unter der Persischen Herrschaft, die nach dem Sturze der Medischen und Lydischen seit 540 die ganze Halbinsel vereinigte und selbst das bisher freie Lycien, obwohl mit Schwierigkeit, unterwarf und mit Persischen Colonisten bevölkerte. Nimmt man zu diesen wechselnden Völker- und Staaten - Verhältnissen noch die vorübergehenden Einfälle der Kimmerischen und Skythischen Stämme (um 680 und 630 bis gegen 600 v. Chr.), die nach- haltigeren der Gallier, welche seit 380 v. Chr. sich über das ganze westliche und nördliche Kleinasien verbreiteten und I bald darauf im Innern feste Sitze gewannen, die Menge der seit der Eroberung durch Alexander (331) auch im Innern gegründeten Griechischen Coloniestädte und der Griechischen Bevölkerung überhaupt, die sich in allen Theilen einbürgerte und den Gebrauch ihrer Sprache überwiegend machte, so ergiebt sich, wie wechselnd in verschiedenen Zeiten und wie schwierig zu bestimmen überhaupt die Gränzen der einzelnen Gebiete sein müssen, zu denen wir nun übergehen. §. 52. Unter der Persischen Herrschaft wurden die alten Völkergränzen beibehalten, aber von den kleineren mehrere in eine Satrapie zusammengefasst. Nach den Steuer- j bezirken unter Darius finden sie sich folgendermassen ange- ordnet (Herod. Iii, 90): I. Ionier, Magneten (in den beiden Städten Magnesia), Aeoler, Garer, Lycier, Mi- j ly er (auf den Gränzen von Lycien und Pisidien), Pamphy- i lier. Ii. Myser, Lyder (in der oben angegebenen grössten Ausdehnung, das spätere nordöstliche Karien mit umfassend), Cabalier, Lasonier, Hygenner (letztere beide wahr- scheinlich Stämme der Pisidier, welche später, ebenso wie die Myser, sich von der Persischen Herrschaft freimachten, Xen. Anab.). Iii. Phrygier (sowohl in Gross-Phrygien als am Hellespontos, und nördlich über das spätere südliche Bithynien und Galatien ausgedehnt, südlich den grössten Theil des späteren Lycaoniens umfassend, während die eigentlichen Lycaoner im Taurus wie die Isaurer zu den Pisidicrn gehör- ten und frei waren), Asiatische Thraker (d. i. Bithyner), Mariandyner, Paphlagonen, Syrer (d. i. Cappado- cier, mit Einschluss des späteren westlichen Pontus). Iv. Ci- licier, bis zum Halys und Euphrat, das spätere südliche Cappadocien mit einschliessend, dessen Mittelpunkt, um Ma- zaca, auch später den Namen Cilicia behielt. (Aber schon zu Xenophon’s Zeit ist Cappadocia südlich bis zum Taurus ausgedehnt und Cilicia, wenigstens als eigenes Reich, auf die Küstenlandschaft beschränkt; Anab. I, 3.) Anmerkung. Diese Begränznngen sind auf Taf. Ii. angegeben und durch Vergleichung mit Taf. Vi., welche zwar die spateren Ein- I theilungen und Namen, aber grösseren Masstab und mehr Ortsnamen : zeigt, wird es nun leicht sein, die bei den älteren Autoren voikommen- den Heerstrassen innerhalb Kleinasicns zu verfolgen. Diess sind vor- züglich: 1) Die alte assyrisch-persische Königsstrasse, vom Mittelpunkt des Reichs nach der Küste des ägäischen Meeres (Herod. V, 52), ausgezeich- net durch viele Denkmäler assyrischer Religion und Kunst. Sie geht von Ephesus und Sardes durch Lydien und Phrygien (über die Tempel- stadt Pessinus) nach Ancyra , wo sie mit dem nördlichen Arme vom Bosporus her (den Darius auf dem Zuge nach Scythien verfolgte, Her. Iv, 85) zusammentraf; über den Ilalys durch Cappadocien oder Leuko- syrien (hier lag Pteria, Local der Schlacht zwischen Cyrus und Crösus, Herod. T, 76, wo neuerdings ungeheure Felsenreliefs auf assyrische J Religion bezüglich entdeckt sind, weiterhin Zela mit Denkmälern der Se- miramis, und Comana, berühmt durch Cultus der syrischen Göitin), dann durch einen Theil Cilicicns (in der oben angegebenen weiteren Ausdehnung, wo Melite später Melitene, von der assyrischen Göttin Mylitta benannt und „für eine Gründung der Semiramis gehalten) zum I Euphrat (an dessen Übergang eine assyrische Inschrift neulich entdeckt ist). (S. die Fortsetzung bis Susa §. 40, Anra.; auf Taf. Ii. ist die | Strasse eingetragen.) 2) Der Zug des Xerxes nach Europa (Herod. Vii, 26 — 32). Von j Critalla in Cappadocien, wahrscheinlich auf der oben erwähnten grossen Strasse gelegen, verfolgt er diese bis in’s südliche Phrygien, wendet sich dann südlich nach Celaenae (dem späteren Apainca) und gellt von I da am Salzsee (Ascania bei den späteren Autoren genannt) vorbei, über | Colossae, Cydrara (wo später Hicrapolis) an der Gränze Lydiens, und | Callatebus (in der Nähe des späteren Philadelphia) nach Sardes; der letzte Theil dieses Weges und die Fortsetzung ist auf Taf. Vii. leicht zu verfolgen. 3) Der Zug des jüngeren Cyrus mit den zehntausend Griechen j nach Oberasien (Xenoph. Anab. I.; danach eingetragen auf Taf. Vi., wobei aber die späteren Ortsnamen und Gränzabtheiiungen nicht stören I dürfen, daher auch Taf. Ii. zweckmässig zu vergleichen). Von Sardes ! bis Celaenae wie Xerxes, von da scheinbar rückwärts über Peltae nach Kspajj.dtv ayopä an der (damaligen) mysischen Gränze, welches wahr- scheinlich auf der grossen Königsstrasse lag (der Umweg wahrschein- lich , um aus den Nordprovinzen und vom Hellespont her Verstärkungen I zum Heere zu ziehen). Von da an wieder östlich, bei Synnada vorbei, ! nach Caystrupedion, Vereinigungspunkt der grossen Strassen von W. | und N. (von der Propontis und dem Bosporus her); Philomelium und I Laodicea auf der ferneren Strasse sind spätere Griechische Gründungen, J lconiuin und die Ebene gehörte damals noch zu Phrygien , die Lycaoner ! waren auf die nördlichen Taurusabhängc beschränkt und im Kriegs- zustände mit den Persern , ihr Land wurde mit südlichem Umwege feind- | lieh durchzogen, vom südlichsten Punkte des Weges eine Heeresabthei- lung auf dem nächsten Wege durch den Taurus nach Cilicien geschickt. Das Heer zieht weiter gegen No. bis Dana (Tyana der Späteren, da- mals schon zu Cappadocien gehörig) , um den bequemsten rass zu ge- winnen, der von da aus südlich durch den Taurus nach dem eigentlichen Cilicien führt (daher 7v'aai Kdixiai). Jenseits Tarsus ist der zuerst erreichte Fluss Wdpog, der Sarus der späteren Autoren; dann über den Pyramus wird Issus erreicht, die letzte Stadt Kleinasiens. 4) Der Zug Alexanders d. Gr. (vorzüglich nach Arrian, vergl. Droysen’s auch im geographischen vortreffliche Geschichte Alexanders d. Gr.; eingetragen auf Taf. Ii.) Überging über den Hellespont bpi Lampsacus. Die Schlacht am Granicus in der Küstenebene, zwei d. Mei- len von der Mündung, wo geringe Anhöhen am östlichen Ufer den Lager- platz des Persischen Heeres bezeichnen; der weitere Marsch durch die westlichen Küstenländer bis nach Lycien ist auf Taf. Vii. am leichtesten zu verfolgen. Orte werden bei den Autoren nur wenige angegeben, da- her die genaue Marschlinie selten nachzuweisen; dass Pinara in Lycien bei Arrian jenseits des Übergangs über den Xanthus gesetzt wird, ist ein entschiedener Fehler. Die Landschaft Milyas, wo Alexander Winter- quartier macht, ist der südliche, schon von den Persern zu Lycien ge- schlagene Theil der Hochebene dieses Namens. Jenseits Pamphyliens werden in dem weiteren Wege nur die Punkte Sagalassus, Celaenae, Gordium, Ancyra, Tyana namentlich angeführt, die Gränzen der Land- schaften s. auf Taf. Ii.; bei Vergi. von Taf. Vi. ist zu beachten, d.ass ! damals ßithynia in seiner südlichen Ausdehnung und Galatia noch nicht | existirten, das Land bildete einen Theil Grossphrygiens (s. §. 60). Der | letzte Theil des Weges durch Kleinasien von Tyana an fällt mit dem | des Cyrus zusammen. Zum Verständniss der Angaben der Historiker über die Märsche vor der Schlacht bei Issus ist zu bemerken, dass das j Thal am obern Ende des lssischcn Meerbusens ringsum von Gebirgs- | ketten eingcschlossen wird, die den Gesammtnamen Amanus führen; den Pass in der westlichen Kette W. von Issus, durch den Alex, von der grossen Ciliciscben Ebene in das Thal gelangte, heisst aber auch Pylae Amanicae, fluxai ' Apavides (bei-den Geographen und Curtius), die östliche, am Ostrande des Meerbusens gerade nach S. laufende Kette hat mehrere Pässe: 1) der nördlichste aus der Ebene über Issus östlich nach Ober-Syrien, gewöhnlich (auch bei Arrian) gleichfalls P. Amanicae genannt; durch diesen kam das Persische Ileer von Ober-Syrien in den ücken der Macedonier; 2) der mittlere am Meerbusen selbst, wo das 2 *

9. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 12

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
12 Gebirge dicht «n’s Meer tritt, am Fluss Cersus, zwischen Issns und dem spätem Alexandria, gew. P. Syriae (genauer hei Xen. Anab. I. 4. 7culai rftc Kthxias xa\ Suptas ) genannt, befestigt als Gränze beider Länder;’?) der südliche, über den südlichsten Theil des Amanus gegen S. zum Orontes-Ttial führende, gew. nur P. Syriae genannt. Durch beide letztem war Alex, schon gegen S. vorgedrungen, als das Persische Heer durch den nördlichen Pass ihm in den Rücken kam, musste daher durch denseiben wieder zurück bis Issus, so dass er in der Schlacht südlich, Darius nördlich stand. 53. Die grösste Veränderung in den Grunzen der kleinasiatischen Länder entstand durch die verschiedenen Theilungen des Macedonischen Reiches, wobei in den Kriegen der Grossmiiehte (des Syrischen, Ägyptischen, Thracischen Reichs) in einzelnen Ländern selbständige kleinere Staaten sich bildeten und auf Kosten jener vergrüsserten, so das Pergamische, Bilhynische, Pontische, Cappadocisclic Reich, die Besitzungen der Rhodier, die Lycische Republik, die seit 275 v. Chr. aus Europa eingewanderten Gallier (hier grie- chisch Galater genannt) und andere von noch kürzerer Dauer. ln dieser Zeit kam auch die geographische Einlheilung des ganzen Vorderasiens durch den Zug des Taurus-Gebirges längs der Siidkiiste der Halbinsel von Lycien an bis durch Armenien bin in Gebrauch; so dass unter Asien diesseits des Taurus die ganze Halbinsel ausser Pamphylien und Cilicien verstanden wurde; diese Länder nebst Syrien und dem fer- neren Osten aber Asien jenseits des Taurus (nämlich von Griechenland oder Rom aus angesehen) genannt wurden. Die Seleuciden - Könige hatten zur Zeit ihrer grössten Macht seit der Schlacht von Ipsus (301) die ganze Südosthälfte Kleinasiens inne (Cappadocien als abhängiges Vasallenreich, wie Armenien), ausser den von den Ägyptischen Ptolemäern besetzten westlichen Südküsten (Cilicia-Trachea, Pamphylia, Lycia, Caria), doch blieb nur Ost—cilicia dauernd beim Syrischen Reiche, das Innere ging an die Galater, und als diese wieder in engere Gränzen beschränkt waren, seit 189 an Rom ver- loren, an welches ganz „Asien diesseits des Taurus“ abge- treten wurde. Der westliche Theil der Halbinsel bildete den Haupttheil des Thracischen Reiches des Lysimachus, bis dieses durch die Galater fiel; hierauf erhob sich im Norden seit etwa 260 die Dynastie der Pergamenischen Könige und breitete sich seit 230 durch Siege über die Galater aus; be- deutend wurde ihr Reich erst, da sie als Bundesgenossen Roms 189 das von Anliochus abgetretene Lydien, Phrygien, Pisidien erhielten, wozu noch jenseit des Taurus das west- liche Pamphylien kam (während Carien und Lycien an Rho- dus kamen, später aber selbständig wurden). Als dieses Reich durch Erbschaft 130 v. Chr. an Rom kam, wurde es als erste Römische Provinz in Asien kurzweg Asia genannt, und auf diese Provinz, zu der, bis zu einer festen Einthei- Inng unter den Kaisern, bald auch Carien und Lycien, zu- weilen selbst Cilicien gerechnet wurden, beschränkt sich der Gebrauch des Namens Asia bei den Römern, sobald nicht vom ganzen Welltheile die Rede ist. Über weitere Verände- rungen der Benennungen unter Römischer Herrschaft s. die einzelnen Länder. Einzelne Landschaften Kleinasiens. <$. 54. Cappadocia; persischer (in den Inschriften Kathpatuka), wahrscheinlich auch einheimischer Name für das Land, welches die Griechen seit ältester Zeit Syria, Leucosyria nannten (§. 50), die ganze Oslhälfte des klein- asiatischen Hochlandes bis zum Ii al y s-Fluss (Kizil Irmak), vom Taurus bis zum Pontus Euxinus umfassend (wenigstens seit dein 4ten Jahrh. v. Chr., vgl. §. 52) und schon von den Persern in 2 Satrapien, die südliche innere und die nördliche am Pontus, getheilt. Auf ersteres, welches nach Alexander j d. Gr. unter der persischen (Achämeniden-) Dynastie der 1 Ariarathes als eigenes Reich fortbestand, wurde später der Name Cappadocia allein beschränkt, und in dieser Aus- I dehnung führte es ihn als Römische Provinz, seit dem Aus- I sterben der Dynastie 16 n. Chr. Der südliche, in ältester Zeit zu Cilicien gehörige Landstrich am Taurus hiess auch Cataonia, Hauptort Tyana (bei Xen. Jitru). Die alte Haupt- stadt Mazaca wurde unter dem letzten Könige Archelaus, Augustus zu Ehren Caesarea (noch jetzt Kaisarieh) und die westliche Gränzstadt Garsaura Archelais umgenannt. Bedeutende altassyrische Tempelorte im östlichen Theil des Landes: Co man a und Melite (vgl. §. 52, 1), von letzterem führte die Gränzlandschaft am Euphrat den Namen Melitene, der auch auf die von den Römern als Gränzfestung erbaute Stadt überging (jetzt Melatia). §. 55. Pontischeprovinzen; (Pontus, Paphla- gonia). Der nördliche Theil des Gebiets der Leukosyrer oder Cappadocier wurde zunächst durch den Namen Cappa- docia am Pontus unterschieden; da aber die einheimi- schen Dynasten des westlich angrenzenden Paphlagoniens (Corylas um 400 v. Chr.) ihre Herrschaft auch über dieses Land ausgebreitet hallen und gegen die Persische Macht als unabhängig aufrecht erhielten, so wurde auch das Ganze unter dem Namen Paphlagonia begriffen (Xen. Anabas. V, 5 ff.). Die Paphlagonischen Fürsten, im Innern des Landes (um die Hauptstadt Gangra), erhielten ihre Selbständigkeit auch nach Alexander d. Gr.; in den Küstengegenden desselben Landes aber (zunächst in Sinope) trat um dieselbe Zeit eine Persische Dynastie auf (Königsnamen Mithridates und Phar- naces wechselnd), die ihre Macht seit 220 v. Chr. auch über das nördliche Cappadocien (später auch über Klein-Arme- nien und die nördlichen Gebirgsvölker im Paryadres bis nach Colchis hin) ausbreitete und sich daher „Könige von Papilla- gonien und Cappadocien am Pontus“ nannte; wofür später der kürzere Name Pontus auch für das Land in Gebrauch kam. Dieser wurde erst auf das Land östlich vom Ilalys beschränkt, als dasselbe nach der Besiegung des Mithri- dates durch Pompejus, 64 v. Chr., in Römischen Besitz kam. Der westliche Theil davon (das ehemalige Leukosyrien im engem Sinne) wurde zuerst zu Galatien geschlagen und er- hielt daher den Namen Pontus Galaticus; der östliche, unter dem Namen Pontus Cappadocicus, wurde von Antonius an Mithridates Enkel Polemon verliehen, von dessen Residenz, Polemonimn, der mittlere Theil des Landes auch Pontus Polemoniacus genannt wurde; auch dieses wurde in der ersten Kaiserzeit Römische Provinz. Das ganze Land, sowie die angränzenden innern Landschaften bis zum Euphrat, die früher zu der Persischen Satrapie Armenien gehört hatten und seitdem unter dem Namen Klein-Ar- menien (A. minor) ein eignes, oft an das Pontische Reich tributäres Fürslenthum gebildet hatten, kamen erst unter Nero unter unmittelbare Römische Verwaltung und wurden mit Cappadocien zu einer Provinz vereinigt. ($.54*. Flüsse in Pontus: Aeampsis, im Innern auch Apsarus genannt (Dschoroch, Tschoruk), Thermodon (Ter- tneh'), Iris (Jeschil-Irmak) , mit dem Lycus (Germeili oder Kalkyt Irmak). Vorgebirge: Hieron (loros), Coralia (Kereli), Zephyrium (Xefreli), ßoona (Worin), Jasonium (Jasitn ) , Carambis (Werembe.it). Griechische Co- lonien an der Pontischen Küste, fast durchaus von Miletus oder dessen Colonien gegründet: Athenae (Atina), Rhizüs (Riza), Ophiüs (Of, diese östlicheren Ortö im Lande wilder Gebirgsvölker waren nur kleine Ilandelsniedcrlassun- gen) ; Trapezüs (Taräbusun, Trebisond), Cerasüs (der östliche und ältere Ort dieses Namens, schon existirend als die Zehntausend durchzogen, Xen. Anab. V, 3, das Thal noch jetzt Kernsttn Here), Tripolis (Taräbulus, Vireboli), das westliche Cerasüs, später auch Pharnacia genannt (Ke- rasim), Cotyora, Side, später Polemonium genannt (Pu- lemiin bei Patina), Oenoe (Phielt) , Thciniscyra am Tlier- modon (Termeli), Amisus, früher unter dem Namen Piraea Athenische Colonie, (Samsun), Carusa (Gerzelt) , Sinope, ursprünglich von den Assyrern gegründet, in späterer Zeit Residenz der Pontischen Könige (Sinitb), Stephane (Tstifan), Cinolis (Kinolu), Abonutichos (im 2ten Jahrh. v. Chr. um- genannt Ionopolis, (Ineboli), Cromna, Cytörus (Kidros), Sesamus, seit etwa 300 v. Chr. umgenannt Amastris (Anlas- sern), Parthenium (Rartän), Tieum oder Tium. Die 5 letzten Orte wurden später schon zu Bithynien gerechnet, während gewöhnlich der Parthenius-Fluss zwischen beiden als Gränze Paphlagoniens und Bilhyniens galt. Seit dem 2. Jahrh. n. Chr. wurde ganz Paphlagonien administrativ zur Provinz Galatien geschlagen. Städte im inneren Pontus und K 1 e i nar m e n (e n. Ausser den Tempelorten Comana Pontica (Gitmenek) und Zela (Zilelt) und den alten Königsburgen Amasia, in Rö- mischer Zeit Hauptstadt der Provinz (Amasia) undgaziura (später Sebastopolis) sind sie alle erst, wie auch meist die Namen zeigen, unter den Pontischen Königen und den Rö- mern gegründet oder aus Dörfern erwachsen: so Eupatoria Pompejus benannt), später Sebastia (Siwas), Cabira, später Sebaste, dann Neocaesarea genannt (¡Xiksrir), Colonia und Nicopolis von Pompejus nach Mithridates Besiegung an- gelegt. Satala (Sadatjh), wichtige östliche Gränzfestung gegen Armenien. Im innern Paphlagonien: Gangra, alte Fürsten- residenz (Kjankari), später nach Caesar Germanicus Ger- manicopolis benannt; Pompejopolis am Amnias, an der Stelle, wo Mithridates geschlagen wurde, von Pompejus erbaut. §. 57. Bithynia, erwuchs aus den von Thracien her eingewanderten Stämmen der Tliyner und Bilhyner, die ursprünglich nur das untere Gebiet des Flusses Sangarius (Sakaria) und die Küste bis zum Bosporus inne hatten, während östlicher bis zum Billaeus (Filijas) die älteren Völkerschaften der Mariandyner und Cauconen im Gebiete der Griechischen Stadt Heraclea wohnten. Die Bithynischen Fürsten erhielten sich im Reiche Alexander’s und unter dessen Nachfolgern selbständig; mit Hülfe der aus Thracien herbei- gerufeneu Gallier (Galater) eroberte König Nicomedes I. um 275 v. Chr. den nördlichsten Theil von Phrygien und Prusias I. um 220 das östliche Mysien bis zum Rliyndacus, das ganze Gebiet von Heraclea, ausser der Stadt selbst, und weitere Theile Nordphrygiens, welche letztere jedoch 189 v. Chr. wieder an das Pergamenische Reich verloren gingen. Das übrige Gebiet behielt den Namen Bithynia; unter der Rö- mischen Herrschaft, in die es 74 v. Chr. überging, kam dazu noch das westliche Stück Paphlagoniens. An der Küste alte Handelsniederlassungen der Phönicier, z. B. Calpe (Kerfreli), Cius, Pronectus, später auch der Griechen, alle von M eg a ra gegründet: H er a c 1 e a P o ntic a {‘H. rj tv Plump, Ereyli, Benderegli), mit der abhängigen Stadt Cierus im Innern; Calchedon (nicht Chalcedon, wie gewöhnlich geschrieben wird), Astacus, später durch Athenische Colonisten vergrössert und Olbia genannt, von König Lysimachus zerstört, worauf in geringer Entfernung

10. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 63

1850 - Leipzig : Mayer
Asiens Bewohner — Eintheilung in Provinzen. §. 57. 58. 63 unstreitig für den Geschichts- und Alterthumsforscher der merkwürdigste Yvelttheil. §. 58. Eintheilung in Provinzen. Hinsichtlich der Eintheilung Asiens in einzelne Provinzen sind die Zeiten der persischen und römischen Herrschaft als Hauptepochen für die Geographie dieses Welttheils anzusehen. Das den Persern unterworfene Asien, d. h. fast alles damals bekannte Land desselben, umfasste, das Mut- terland Persis seihstabgerechnet, welches zu keiner Satrapie gerechnet wurde, folgende 20 Satrapien : 1) Ionia, Aeölis, Doris, Caria, Lycia, Mi- lyas (auf den Grenzen von Lycien und Pisidien) und Pamphylia; 2) Mysia, Lydia (welches auch das nordöstliche Carien mit umfasste) und Cabalia (einen Theil des spätem Pisidiens oder den Winkel zwischen Lydien, Carien, Lycien, Pisidien und Phrygien); 3) Hellespontus, Phrygia, ßithynia (asia- tisches Thracien), Paphlagonia, Cappadocia (das Land der Syrer, Leuko- syrer) ; 4) Cilicia (mit Inbegriff des spätem Armenia Minor und des süd- lichen Cappadociens) ; 5) Phönice, Syria, Palästina, Cyprus. (Die sechste Satrapie bildeten die africanischen Provinzen Aegyptus und Cyrenaica.) 7) Die fast ganz unbekannten Völkerschaften der Sattagydae, Gandarii, Dadicae und Aparytae, wahrscheinlich an den Grenzen von Persis und In- dien ; 8) Susiana nebst dem Lande der Cissii; 9) Babylonia und Assyria ; 10) Media; 11) das Gebiet der Caspii, Pausicae, Daritae u. andrer wenig bekannter Völkerschaften an der Südküste des casp. Meeres; 12) Bactriana; 13) Armenia; 14) Drangiana, Carmania, das Land dersagartii, Sarangae u. s. w. und die Inseln des pers. Meerbusens; 15) das Land der Sacae und Caspiri an der Ostküste des casp. Meeres; 16) Parthyene , Chorasmia, Sogdiana und Aria; 17) das Land der Paricanii und der Aethiopes Asiatici südlich oder südwestlich von den Indiern; 18) das Gebiet der Matieni, Saspires und Alarodii südwestlich vom casp. Meere; 19) das Land der Moschi, Tibareni, Macrones, Mossynoeci und Mares an der Südküste des Pontus Eux. (im nachmaligen Pontus und einem Theile von Paphlagonien); 20) India, so weit es den Persern unterworfen war. Was aber die Zeiten der römischen Herrschaft betrifft, mit denen wir es hier zunächst zu thun haben, so waren unter August’s Regierung bereits folgende Länder Asiens zu römischen Provinzen gemacht: Asia (aav ¿^o^yv) oder Asia propria (d. h. Mysia mit Hellespontus undtroas, Aeolis, Ionia, Doris, Lydia, Caria, Phrygia) seit dem J. R. 624, Bithynin seit 679, womit seit 690 auch die Provinz Pontus nebst einem Theile von Paphlagonien verbunden war), Cilicia (mit Isauria und Pamphylia) seit 687, Syria seit 691, wozu 759 auch Judaea geschlagen wurde, Cyprus seit 697, Ga/atia (mit Ly- caonia und einem Theile von Paphlagonien) seit 730. Dazu kamen unter den folgenden Kaisern noch; Cappadocia und Cornmagene im J. 771 unter Tiberius, Lycia (mit Pamphylia vereinigt) unter Claudius, Arabia petraea im J. 858, Armenia minor, welches wahrscheinlich zu Cappadocien ge- schlagen wurde, und Mesopotamia im J. 867, Assyria im J. 868, sämmt- lich unter Trajanus, so dass im Zeitalter der Antonine ganz Asien hin- sichtlich der Herrschaft etwa so vertheilt war: I. den Römern unterworfen waren: Pontus, Paphlagonia, Bithynia, Asia (im engern Sinne: s. oben),

11. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 85

1850 - Leipzig : Mayer
Kleinasien. Caria. §. 65. 85 sich für Einwanderer aus Creta ausgaben, von den Griechen aber für Au- tochthonen gehalten wurden. Diese Urbewohner wurden nun schon früh- zeitig durch hellenische Ansiedler von dem grössten Theile der Westküste verdrängt, indem sich nördlich noch Ionier, weiter südlich aber Dorier (Awgifig) niederliessen (nach welchen nun dieser Küstenstrich den Namen Doris, diopig, erhielt, dessen Bewohner ebenfalls einen Städtebund unter einander schlossen, der durch die 6 Hauptorte [dorische Hexapolis] Cnidus und Halicarnassus auf dem Festlande, Ialvsus, Lindus und Camirus auf der Insel Rhodus und Cos auf dem gleichnamigen Eilande vertreten wurde), und ausserdem auch die Rhodier mehrere Küstenstädte daselbst gründeten (nach welchen als seinen Besitzern später der ganze Küstenstrich der Insel Rhodus gegenüber von der Grenze Lyciens bis zum Kastell Phönix л; Г1е- (jala гыг 'Podiwv hiess). Die ganze Bevölkerung war nun eine Ver- mischung aus Cariern und Griechen, und nur in mehrern kleinen, durch das ganze Land zerstreuten Flecken lebten noch unvermischte Carier. Letztere waren ein rauhes, kriegliebendes Volk, das häufig andern krieg- führenden Staaten als Söldner diente, auch Seeräuberei trieb, und später- hin seiner Treulosigkeit und seines feilen Sklavensinnes wegen in schlech- tem Rufe stand. Für Handel und Industrie hatte es keinen Sinn, während dagegen die hellenischen Küstenstädte durch lebhaften Handel und Schiff- fahrt bald äusserst blühend und mächtig wurden. Früher hatten die einzel- nen Städte ihre eigenen demokratischen Verfassungen, allgemeine Angele- genheiten aber w urden auf Landtagen (beim Tempel des Zeus Chrysaoreus in der Nähe des spätem Stratonicea, nach welchem der ganze Volksverein den Namen Xyvauoqtov führte) entschieden. Später von Crösus unter- worfen, wurde Carien mit dem ganzen lydischen Reiche eine persische Provinz und theilte die allgemeinen Schicksale dieser Monarchie. Die Rö- mer schenkten nach Besiegung des Antiochus (189 v. Chr.) das Land an- fangs ihren Bundesgenossen, so dass alles Land südlich vom Maeander an die Rhodier, der kleinere Theil nördlich von demselben aber an Eumenes von Pergamus kam, später aber nahmen sie den Rhodiern dieses Geschenk wieder ab und erklärten Carien dem Namen nach für ein freies Land, bis sie es endlich im J. 130 v. Chr. zu einem Theile ihrer Provinz Asia mach- ten. — Die wichtigsten Städte Cariens waren : A. an der Westküste in der Richtung von N. nach S.: а) ionische Städte: Arinaea (vavvata), der Insel Samos gegenüber an der lydischen Grenze. [Zufluchtsort der Samier im peloponn. Kriege.] Priene (Tlqiyvrj, j. Ruinen Namens Samsun Kalesi) am Fussc des steilen Berges Mycale und am Fl. Gaeson, in späterer Zeit, wo die Anschlämmungen des Maeander die Küste um 40 Stad, hinausge- rückt hatten, nicht mehr unmittelbar än der See, aber mit 2 Häfen an der- selben. [Vaterstadt des Bias.] fllyüs (Mvovg, Gen. Mvovvxog, j. Ruinen Namens Pallaltia, Palatscha), am linken Ufer des Maeander, 30 Stad, von seiner Mündung, die kleinste Stadt des ionischen Bundes, deren Einwohner später sämmtlich nach Miletus ausw'anderten. [Vom Xerxes dem Themisto- kles geschenkt.] T/iymbria (Qvyßyicc), 4 Stad. östl. vonmyus am Maean- der. [Charoneum.] Heraclea ad Latmum ('Iiquv.xhu у vtvo Аатусо, j. Ruinen am Baffi-See), am Fusse des Latmus und dem nach diesem benann- ten Mb. fllilcfus (Ml),угод, jetzt in einen Sumpf begraben), an demselben

12. Zeichnende Erdkunde - S. 148

1879 - Berlin : Wiegandt, Hempel & Parey
148 §§ 106, 107. Die Gebirge der [Nordfeite fallen direct zum Meere ab. 3 Landfchaften : W: Jb ithynia, Mitte Paphlagonia, 0: Pontus. § 106. Westfeite. Von den phrygifchen Gebirgen und dem westlichen Taurus fenkt fieli das innere Hochland allmählich nach W, noch zu Phrygia gehörig. Zuletzt aber löst es fieli in Gebirgszüge ( W—0) auf, welche an der Küste enden und höchst fruchtbare Thalebenen zwifchen fieli haben. Zwei von diefen Gebirgen, der Temnus und die Messogis (diese ins Cap Mycale auslaufend), theilen die Westfeite der Ilalbinfel in 3 gleiche Theile, My fia, Lydia und Caria, deren von Griechen befetzte Westküsten be- fondere Namen führten. Westküste : N: Aeolis , dazu die Infel Lesbos. Hinterland : My fia, von der Propontis bis zum Temnus ; dazu die Halb- infel Troas mit dem Ida- Gebirge. Flüsse: der Gtranicus, von der Nordfeite des Ida nach No in die Propontis (Schlacht —?) und der Scamander, vom Ida nach Nw in den südwestlichen Ausgang des Hellespontes. Mitte: Ionia, im S bis über Lydia, zwifchen Temnus und Cap Mycale hinaus, dazu die; Messogis. Infein Chios und Samos. Fluss Hermus, von den phrygifchen Gebirgen nach W, mündet in den Bufen zwifchen Lesbos und Chios. S : D oris, dazu die Infel Rhodus. 1 Caria, von der Messogis bis zum Mittelmeer. Fluss Maeander, aus Phrygien nach Wsw mit vielen Krüm- mungen (fpricliwörtlich), mündet S vom Cap Mycale. Auf der Südfeite fällt der Taurus in den beiden Ausbiegungen der Küste fcliroff zum Meere ab ; dagegen an den beiden Meer- bufen 2 kleine Tiefländer, Pamphylien und das Tiefland von Cilicien, letzteres im O (gegen Syrien) vom Gebirge Amanus be- grenzt, welches von der Südostküste des Bufens von Issus nach No zieht. Auch hier 3 Landfchaften : W: Lycia, Mitte: Pamphylia, 0: Cilicia. § 107.Städte. 1) Auf dem inneren Hochlande: G-ordium lag in Galatien [früher Tlieil von Phrygien]. Ruinen von Colossae, in Phrygien, S vom oberen Mäander. 2) Nordfeite: Nicaea [j. Isnik] in Bithynien.

13. Theil 2 - S. 387

1832 - Cassel : Bohné
P f S I D I A. 387 kommt. Sie lag auf dem Gipfel des Taurus, durch Na- tur und Kunst sehr befestigt. Nach Paul Lucas, zweite Reise i, c. 33, finden sich noch sehr viele Ruinen auf einem Bergescheuet, oder vielmehr Istena?, nach Bii- sching, die wahrscheinlich der alten Termessus angehör- ten. Milyas, Mdvug, kleine Stadt, nördlich von Termes- sus; bloss von Pt. 5. Polyb. 5, 72. u. Stepli. B. genannt. Pisinda, Jhaivöu, nach Ptol.} Isionda des Liv. 38, 15. u. Polyb. a. a. O.; oder Sinda bei Hierocl. 630. und Tsin- dus, bei Steph. Byz. Uranopolis, Oigavonohg^ Ptol. 5. Crelopolis, Kq^tmv nohg ; an Lyciens Grenze, uralte und wahrscheinlich von den Cretensern gestiftete Stadt. Dio- dor. Sic. 18, 44. 47. Polyb. 5, 72; das spätere Sozopolis, durch welches Kaiser Friedrich I. bei seinem Kreuzzuge kam. Canis. lect. Ant. ed. Basnage T. 3, 518. Pogla, rtoylu. Menedemium. Alle hier genannten Orte gehören ,zur Pam- phylia Milyas oder der Berggegendy welche auch mit gleich Phönic. hebr. Namen Kabalia oder Gabalia, raßcdiu, von Gabal ,, die Grenze, oder die Grenzgegend“ hiess, weil sie an drei Landschaften angrenzte, an Lycia, Pisidia und Pamphylia, oder vielmehr alle drei von einander schied. Nunmehr folgen die nordwestlich liegenden Städte Pisidiens, in der Plirygischen Milyas oder Berggegend. Hier giebt Ptolemaeus zuerst an Corbasa, Koyßcloa, oder Cormasa; gegenw. viell. der Flecken Curnar. Liv. 38, 15. Polyb. Ex. 32. Pt. 5. Ly sinoe oder Lisinia. Vergl. Liv. und Polyb. a. a. O. Mandrupolis. Lagos. Baris. Beudos Fe- tus. Darsa; alle Städte zunächst um den See Ascanius, den die Alten nach Cinnamus 2, c. 8. p. 32, Sclerou-, 2%bjqoüy genannt haben sollen. Seleucia, Ssbvxsia J1iol~ Slug r); eine von den neun von Seleucus Nicator nach seinem Namen angelegten Städten. Sie trug auch die Beinamen : Ferrea, oder Ad Taurum. Pt. 5. Hierocl 673. Groanda; an dem Geb. und See gl. Namens. Polyb» 22, 25. Pi. 5, 27. Ariassus. 2) Städte im Inneren pon Pisidia, oder in der Mitte des Gebirges. Prostama, Ilqoarupa; Pt. 5. Mzn von K. Claudius; östlich von Baris. Adada 2), *Addsa ; Pt. 5. Olbasa 3), Oxßaau-y Hierocl. 680. Dyrzela, Pi. 5. viell. Zortela, Not. Ep. Orbanassa, "‘Öqßävaoauy Pt. 5. Talbenda, Taxßevda, Pt. 5. Cremna, Kq^vu 4) (Kebrinatz), am Abhange 1) Eckh.d.n. P.i.v. 111,23. Inschr. Kaatjloseaetkesln. 2) D. N. P. I. V. Ih, 18. 3) D. N. P. I. V. Iii, 20. 4) D. N. P. I. V. Iii, 20. 25 * J

14. Griechische Geschichte - S. 14

1896 - Dresden : Höckner
— 14 — b) Joner besetzten, zum Teil von Athen aus, die nördlichen Cykladen, deren karische und phönicische Einwohner sie vertrieben, dann die großen kleinasiatischen Küsteninseln Chios und Samos und endlich die hafenreiche Küste des gegenüberliegenden lydischen und nordkarischen Festlandes. Hier entstanden die bald blühenden Städte Milet an der Bucht des Mäander, Ephesus an der Kaystermüudnng n. a., dazu die Jnselstädte Samos und Chios. Die 12 ionischen Städte traten im Laufe des 9. Jahrh, zu einem Bund zusammen, der bei dem Bundesheiligtum Pauionion auf Mykale dem Poseidon sein jährliches Bundesfest feierte. Die verschiedenartigen Volkselemente, welche an der Kolonisation teilgenommen hatten, verschmolzen allmählich mit den Jonern, dem größten und begabtesten Teil der Bevölkerung, und in allen Städten wurde die ionische Sprache die herrschende?) c) Dorier zogen, vielfach mit Achäern und Jonern vermischt, meist aus den Seeplätzen von Argolis über die nächsten Inseln Ägina und Kythera und die südlichen Cykladen nach Kreta, das fortan ein Mittelpunkt altdorischer Sitte ward, Rhodus und Kos und der südlichen Küste von Karten. Hier gründeten sie Knidus auf dem knibischen Chersones und das gegenüberliegende Halikarnassus. Die beiden letzteren mit Kos und den 3 rhodischen Städten bildeten ebenfalls einen Bund mit dem Heiligtum des Apollo beim Vorgebirge Triopion als Mittelpunkt. Von hier aus und von den ionischen Ansiedelungen sind dann zahlreiche dorische und ionische Auswanderer noch weiter ostwärts vorgedrungen und haben auch auf der seit uralter Zeit den Phöniciern gehörigen Insel Cyp ern Boden gewonnen. Damit aber ging (noch vor 800 v. Chr.) für längere Zeit die griechische Kolonisation jenseits des Meeres vorläufig zu Ende. 3. In dieser Zeit, wo die wandernden Griechen endlich wieder zu geordneten Verhältnissen gekommen waren und das hellenische Nationalgefühl erwachte, traten, zuerst auf asiatischem Boden, drei Stämme als Teile des Volkes scharf hervor. Die Sage führte sie später auf die Enkel und Urenkel des Denkalion zurück. Ursprünglich bezeichnete man als äolisch *) Auf der kleinen Felsinsel Delos, dem weithin sichtbaren Mittelpunkt der Cykladen, auf welcher sich ein Heiligtum des Lichtgottes Apollo befand, vereinigte sich das ionische Jnselvolk mit den Stammesgenossen von beiden Gestaden des ionischen Meeres im Frühling zum Geburtsfest des Gottes (Spiele und Meßverkehr).

15. Die politische Geographie - S. 591

1845 - Eßlingen : Dannheimer
591 fine kleine, griechische Republik, welche eine der gewerbsamften Handelsstädte der asiatischen Türkei war und 36,000 E. zahlte; seit 1821 ein Trümmer- haufen. Ruinen von Cyme; in der Nahe von Sandakli; die wichtigsten unter den äolischen Städten; in ihrem Hafen überwinterte die bei Salamis geschlagene Flotte des Lerres. Man issa (Magnesia), 40,000 E.; in einer ungemeinen schönen Lage am Fuße des Siphylus, wo man den Magneteisen- steiir findet. — e. Jonia wozu auch die Inseln Chios, Samos, Jpsara, Pal- mos h. a. gehörten. F o k i a (Phokaea), ehemals die Gründerin zahlreicher Kolonien, worunter Marseille; jetzt eine kleine, aber lebhafte Hafenstadt. Smyrna 130,000 E., in einersehr schönen Lage, im Hintergrund des gleich- namigen Meerbusens, amphitheatralisch um einen Berg erbaut, einer der wich- tigsten Handelsstädte der Erde; Mittelpunkt des ganzen Handels der Levante; schöne und sichere Rhede; viele europäische Kaufleute. Ruinen der Städte Teos, Lebedus, Kolophon ; Ephesus, Miletus. Ephesus war schon frühzeitig eine blühende Handelsstadt und später mehrere Jahrhunderte lang die erste Stadt Klein-Asiens, in welcher der Apostel Johannes lebte; Ruinen des zweiten Dianen-Tempels. Miletus war die wichtigste Stadt der Ionier; ihre Schiffe durchsegelten das ganze Mittelmeer; es gründete viele Kolonien und war der Sitz der Künste und Wissenschaften; unter den Römern nur noch eine mittelmäßige Handelsstadt. — t. Doris mit den Inseln Cos, Rhodus u. a. Halicarnassus, jetztbodrun, eine der 6 Hauptstädte des dorischen Bundes; noch unter den Römern eine bedeutende Stadt; berühmtes Mausoleum; Ge- burtsort des Herodot (geb. 484 -v. C- G.) und des Dionysius (lebte unter Augustus); jetzt eine kleine Stadt mit einer Werste. — g■ Lydia. Große und schöne lytische, griechische und christliche Ruinen von Sardos, jetzt Sart, der alten Residenz der lydischen Könige, in dem fruchtbaren, wohl angebauten Thale des Pactolus, o&i Fuße des majest.tischen Tmolus ; durch Kriege und Erdbeben zerstört; das Schloß auf einem sehr schroffen Felsen; die Trümmer des Tempels der Cybele und in-der Nähe der kolossale Grabhügel des Aly- altes, des Bakers des Krösus. Thyatira, jetzt Ak - Hiss ar , eine elende Stadt. Phüadcphia, jetzt Alla-Scheher, 7000 C. ; Ruinen. — h. Caria. Magnesia ad Maeandrum, jetzt 3nef Bazar, und andere Ruinen be- rühmter Siädte. Gusel-Hissar (Trai Ls), 30,000 E.; berühmt durch seine Baumwollen-Manufakturen und durch seinen Handel. — i. Lycia. Prachtvolle Ruinen der Küstenstädte Telmessus, Myra, Phaselis u. a. — k. Phrygia. Denisli in dem Bezirke, wo Colossae, Laodicea, eine fefyr große Handelsstadt unter den Römern, und Hierapolis lagen. Afinn- Kara Hissar, 60,000 E.; die schwarze Festung des Opiums; es verdankt seinen 9! am en der ungeheuren Menge Opiums, die hier gewonnen wird; zahl- reiche Wollenmanufakturen. Hier lag ehemals Celaenae, welches durch das seit langer Zeit zerstörte Apamea ersetzt wurde. Kutaieh (Cotyaeum), 60,000 E.; Hauptstadt von Anatolien. Es k i - Sehe sch e r, eine kleine Stadt; das alte Dorylaeum; Sieg des Gottfried von Bouillon 1097. — 1. Ga- lana. Angora (Ancyra), 40,000 E.; die große Stadt der Galater; Mit- telpunkt des Handels, als die griechische Straße, welche Von Ionien durch das Thal des Mäander, nach Cicilien und Armenien ging, durch die von Byzanz über Nikomedien und Nieaa nach den nemlichen Gegenden führende Römerstraße ersetzt wurde; in der llmgebüng haben die Ziegen, Katzen und Kaninchen ein langes und seidenartiges Haar; feine Kamelotzeuge und Shwale; Sieg Ti- murs líber Bajazed 1402. — 2. Das Ejalet A da na (Pamphylia, Ci- ncia aspera unì) propria.) — a. Pamphylia. Sa ta lia (Attalia), 8000 btê 30,000 E., ein zu Ehren Hadrians errichteter Triumphbogen. Ruinen von 1 »aselis, desten Bewohner sich mit den furchtbaren Seeräubern Chiliens verbanden und ungeheure Reichthümer erwarben. Ruinen von Porge, wo der Apostcl Paulus zuerst die Küste Klein-Asiens betrat. Ruinen von Side mit

16. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 106

1850 - Leipzig : Mayer
106 Zweiter Theil. da sich im Innern des Gebirgslandes selbst nie eine röm. Besatzung oder Kolonie befand und auch die Städte des platten Landes durch kleine Sum- men, welche sie von Zeit zu Zeit an die Römer bezahlen mussten, sich ihre Freiheit erhalten zu haben scheinen. — Die wichtigem Städte des Landes waren : a) im eigentlichen Pisidien, und zwar in der Richtung von N. nach S. : Amblada (ra'afißxaöa, vielleicht die Ruinen von Reis, etwas südl. von Dogan-Hissar), die östlichste Stadt Pisidiens, unfern der Grenze von Lycaonien. [Berühmt durch ihren Wein.] Oroanda, im rauhen und steilen Gebirge südöstl. von Antiochia Pisidiae, die Hauptstadt der Oroan- denses (’ Oçoavdeig, bei Ptol. ’ Oyovdixol) , im tractus Oroandicus, der sich aus der Nospitze Pisidiens bis nach Lycaonien und Isaurien hinein- gezogen zu haben scheint*). Sagalassus (Hayaxaaaog, j. Ruinen von Aglasan, Alaysun, Allahsun), mit dem Beinamen Aay.edalfa.wv, bedeutende Stadt, eine Tagereise südöstlich von Apamea in Phrygien, etwas westlich vom Fl. Cestrus, mit einer Citadelle auf einem 30 F. hohen Felsen. [Ihre Einwohner galten für die Tapfersten unter allen Pisidiern.] Cremna (rj Korjfxva, j. Ruinen beim Dorfe Germé, Girmeh), sehr feste Stadt auf einem Felsen 30 Stad. südl. von Sagalassus, ebenfalls westl. vom Cestrus. [Sitz des pisidischen Räuberfürsten Lydius.] Pednelissus (Iledvyxksoog, j. Ruinen beim Dorfe Bolkas-koi) , am östl. Ufer des Eurymedon nördl. von Selge. Sehje {Eexyif, j. Ruinen bei Fudschak, nach A. Sergh), ebenfalls mit dem Beinamen Aaxedalfxwv, am südl. Abhänge des Taurus und am westl. Ufer des Eurymedon, südl. von der vorigen und nördl. von Perge, sehr bedeu- tende Stadt mit der Citadelle Cesbediurn (Keoßeötov) auf einer Anhöhe. [Tempel der Juno. — Tapferkeit der Einwohner. — Zu ihr gehöriges, herrliches Thal mitten im Gebirge, reich an Styrax, Iris und Pflanzen aller Art.] Homana, die Hauptstadt der räuberischen Homanadenses (' Ofxavuöeig), an der Grenze lsauriens. Cormäsa (Koppaoa, in andern Codd. Koqßaaa), südwestl. von Cremna und westl. von Selge. b) in Milyas und Cabalia (so weit es zu Pisidien gehörte), ebenfalls iii der Richtung von N. nach S. : Cretopblis (Kçn'jrwv noxig od. Kyyxonoxtg, j. Ruinen bei Hazelare?), etwas südöstl. von Cormasa. Uranopölis (Ovqavönoxig), südöstl. von der vori- gen. Sozopölis (Zwçonoxig, auch Xzwçovüui, j. Susu mit Ruinen), 9 Stun- den nordwesll. von Termessus. Milyas (Mixvccg), gleich nördl. von Ter- messus. Isionda Çloiovda, j. wahrsch. die Ruinen einer Felsenstadt 12 engl. M. von Perge und 10 M. vom Cestrus), 5 M. nordwesll. von Ter- messus und östl. von der'cibyratischen Tetrapolis. Terttiessus oder Ter- missus (Teyfatfßoog, l'epyeoaôg oder Tefjfuaaog, j. Ruinen von Schenet und ßiliere Ouvasy?), sehr feste und grosse Stadt auf der Höhe des Tau- rus am Fl. Catarrhacles und einem durch’s Gebirge nach Milyas führenden Engpässe, 6 g. M. nordwestl. von Perge in Pamphyiien und nördl. über Attalia. [Schanze Bellerophons. — Grabmal des Pisander.] **). *) Hierher würden auch die S. 104 genannten Orte Misthium und Pappa ge- hören, wenn sie noch zu Pisidien gezogen werden. **) Ausserdem gehörten zu Cabalia die schon S. 90 in Lycien genannten Städte Oenoanda u. s. w. und das unten S. 110 in Phrygien erwähnte Cibyra. Denn das sogenannte pisidische Phrygien , das oft als der nördlichste Theil Pisi- diens betrachtet wird, haben wir hier zu Phrygien gezogen.

17. Leitfaden zum Unterricht in der alten Geographie - S. 186

1826 - Cassel : Bohne
Asia. Minor, ia6 Voiiz, Grd, Olympus Galati Cu s, D i d y» mus. Cadmus (Baba Dag). Mefbgis. Vorz. Fl. Maeander; Qu. b. Celaenae» Nebenfl. Mariyas. Ferner Hermus. Lycui, Rhyn- dacus, Boden. Sehr fruchtbar u. treffl. bewä'ilert. Vorz, Yölkersch. P H R Y ü E S , ein Urvolk, Uerodot. 2, 2. Vorz. St. Celaenae; der. durch d. Fabel vom Marfyas. Apamea Cibotos Sitz eines Obergerichts- hofs b. d. Römern, f. Coloffae ("Konus); der. durch d. Brief d. Ap. Paulus, f. Laodicea (\Eskihiflar); am Lycus; nach Apamea d. gröbste St, d. Landes, f. Hie- ra polis (Pambuk Calefii); der. durch d. großen Tem- pel d. Cybele u. d«.„Galli, f. Cibyra (Arondon); fehr große u. mächtige Handelit. f, Doryllaeum. f. Mi- daeum; wo Sext. Pompejus gefangen watd. f. Srn- cada; mit herrl. Marmorbrüchen. f. An c y r a , an d, Weitgrenze, f. Vi* Lycia. Name, i) Lycia, y Avxia. Das „Lichtland.u 2) Milyas. s Umf. u. Gp. enz. Geg. Weiten Caria; geg. Nor- den Phrygia; geg. Olten Pamphylia; geg, Süden d. M. Pamphylium. Vorz. Geb. u, Vodoeb. Cadmus M. Maf- fycytes od. Climax M. Crägus (M. di Gorante) Chimaera M. Vorgeb. Pr. Sacrum, geg. Often, Pr. Cragum, geg. Weiten. Vorz. Fl. Xanthus (Eitenide); fchiffbar. Li- ra y r o s (Myra.) Boden. Große Wälder; viel Weinbau. Vaterland d. myth. Dicht. Olenos. Vonz. Vöieejisch, Alyth. Völker, T e r m t- lae. Hiitor. Völker. Lrsn. Phönicische und Griech. Aniiedler.

18. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 65

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. 52. Das lydische Reich. 65 zogen und von der mannigfaltigsten Naturbeschaffenheit. Der vulkanische Boden ist sehr fruchtbar, aber auch von Erdbeben heimgesucht. Die ltesten Bewohner Kleinasiens waren Semiten. Sie verehrten dieselben Gottheiten wie die Assyrier und die Phnizier, wenn auch unter anderen Namen. Die wichtigsten Völker Kleinasiens waren: 1. Die Kiliker, im Sdosten, bewohnten ein reiches Land, durch seine Hauptstadt Tarsos berhmt. 2. Die Karer, westwrts, am Ufer des gischen Meeres, ein krftiges, streitbares Volk von See-fahrern und Seerubern. 3. Die Lyder, nordwrts von den Vorigen, an der Kste des gischen Meeres. . 4. Die Myser mit dem Gebiete von Troja, nrdlich von den Lydern. 5. Die Pkryger, in der nrdlichen Mitte Kleinasiens. Sie verehrten die Aschera unter dem Namen Kybele mit wildem Dienste, s. Ii, 5. Nach der Sage der Phryger waren sie in uralter Zeit unter sich in Streit. . Da befahl ihnen die Gottheit, denjenigen, der ihnen zuerst auf einem Bauernwagen begegnen werde, zum Könige zu whlen. Dies war Grdios, ihr erster König. Er grndete die Stadt Gordion und stellte seinen Wagen im Tempel daselbst auf. Das Joch desselben befestigte er durch einen so fest verschlungenen Knoten an die Deichsel, da man sagte, wer denselben lse, werde der ganz Asien herrschen, s. Ii, 53. Des Gordios Sohn war Midas, s. Ii, 23. 6. Die Lykcr,-stlich von den Kar.ern. Sie waren ein versprengter Zweig der Griechen, von der Insel Kreta aus eingewandert. In Bezug aus Religion erlagen'sie dem Einflsse ihrer semitischen Umgebung. Die Denkmler ihrer Kunst aber und ihre Sprache und Schritt ver-rathen griechischen Einflu. Groe Sorgfalt verwandten sie aus den Ausbau ihrer Grber, s. Ii, 63. 7. Die Armenier, an dem oberen Euphrat. Die Nord-ostgrenze ihres Landes bilden die Bergreihen des Ararat, deren hchster Gipfel 16,000^Fu emporsteigt. _ 52. Das lydische Reich. Die Lyder thaten es an Macht allen anderen Stmmen Kleinasiens zuvor. Schon im 13. Jahrh. v. Chr. besaen sie ihre befestigte Hauptstadt ' Sardes am Flusse Paktolos und waren unter einem Könige vereinigt. Der Palast der Könige in Sardes war sehr glnzend; die Huser der Stadt aber waren aus Lehmziegeln erbaut und mit Schilfrohr gedeckt. Damals schon grndeten die Griechen von Europa aus selbststndige c.1200 Pflanzstdte an der Kste Lydiens, wodurch die Macht der Lyder sehr ein- i6l)r-geschrnkt wurde. Die Griechen bewunderten schon zu jener Zeit den Reichthum der Lyder, deren Kunst zu weben und zu frben und ihre Wohlgerche und Salben. Nach der weichen und seelenvollen lydischen Musik vervollkommneten sie die ihrige. Aber die Lyder liebten auch die ppigkeit. Sie trugen lange, goldgestickte Gewnder, Stirn-bnder, Goldschmuck und Schuhe von weichem, buntfarbigem Leder. Der thatkrftige König Gyges von Lydien unterwarf die Myser 717 und griff die griechischen Kstenstadte an. Dieselben vertheidigten v.chr. sich jedoch 150 Jahre lang tapfer gegen das lydische Reich. Sie waren rasch zu Wohlstand und zu geistiger Entwicklung gelangt, aber sie vereinig-ten sich nicht in einen Bund, sondern kmpften jede einzeln, und so muten sie endlich eine nach der andern erliegen. Des Gyges Nachfolger vergrerten Lydien immer mehr. Sie er-warben Phrygien, Kilikien und Paphlag onien. Zwar fielen 633 Oa t>. Chr. Skythenschaaren auch in Kleinasien ein; aber Lydien war ^ doch schlielich so mchtig, da sich König Alyttes der aufstrebenden v Cbr Macht der Med er entgegenstellen konnte. Er fhrte 5 Jahre lang Krieg 615 mit Kyaxres von Medien. Als während einer Schlacht eine Sonnen- 10 Dring, Gesch. d. alten Welt. , V.chr.

19. Welt- und Staatskunde - S. 37

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 6/ teil — Messenien, Lakonien, Argolis — sie in Besitz nahmen. Die dorischen Neugründungen nahmen nun auch teil an der Kolonisierung der ägäischen Inseln und der kleinasiatischen Küste, besonders der südlichen. Dorische Inseln waren u. a. Kreta, Kos, Rhodos. Infolge der Wanderung trat eine feste Gliederung der Griechen in drei Stämme: Äoler, Ionier, Dorer, ein, für die im 7. Jahrh, der gemeinsame Name „Hellenen" aufkam. Bis etwa zum 8. oder 7. Jahrh, wurde die griechische Kolonisation fortgesetzt, die sich nun auch auf die westlichen Küsten des Mittelmeeres — Sizilien, Unteritalien — sowie auf die thratische Küste und die Küste des Schwarzen Meeres erstreckte und von einer bestimmten Zahl von Städten des Mutterlandes und Kleinasiens ausging. Auch in Afrika setzten sich die Griechen fest. 630 entstand in dem nordwestlich von Ägypten gelegenen libyschen Plateau die griechische Kolonie Kyrene. 560 v. Chr. ward im westlichen Nildelta die Griechenstadt Nautratis gegründet. Die westlichste ©riechenstadt war Massalia (Marseille). Die Hauptstadt der dorischen Landschaft Lakonien war Sparta. Nachdem die Spartaner sich zu Herren von ganz Lakonien gemacht hatten, gelang es ihnen nach Unterwerfung von Messenien, Arkadien und Argos nicht nur die Oberhand im Peloponnes, sondern auch die Hegemonie (d. h. die Führung) in ganz Griechenland zu gewinnen. Andererseits fiel das gesamte kleinasiatische Jonien allmählich in die Hände des Lyderkönigs Krösus (wahrscheinlich 562—547 v. Chr.), kam aber nur in das Verhältnis eines Tributärstaates, die Städte behielten ihre Verwaltung. Um den Mittelpunkt Athen bildete sich (im 7. Jahrh.) der ionische Staat Attika. Beide Staaten, Sparta und Athen, stehen im Vordergrund der griechischen Geschichte. Dem Siegeszug des Perserkönigs Cyrus in Kleinasien waren die Lyder und damit auch das griechische Jonien nebst den stammverwandten Inseln erlegen. Ein Aufstand Joniens gegen den Perserkönig Darius in den Jahren 500—494 blieb erfolglos. Der Versuch der Perser, auch im Festland von Griechenland festen Fuß zu fassen, wurde aber durch die tapfere Gegenwehr der Griechen in den nun folgenden Perserkriegen zurückgewiesen. 490 wurden die Perser durch die Athener unter Miltiades bei Marathon, 480 von den vereinigten Athenern und Spartanern unter Themistokl^s in der Bucht von Salamis, 479 unter Pausanias und Aristides bei Platää geschlagen, wonach auch die Städte Joniens in Kleinasien von persischer Herrschaft befreit wurden. Jetzt gingen die Griechen gegen die Perser vor, und mit einem letzten glänzenden

20. Grundriß der Alten Geschichte - S. 126

1835 - Berlin : Trautwein
120 Anhang. Me Geographie. Mäander (Bojuk Meinder), Hermus (Sarabat) nebst dem Pacto- Ins u. a. Flüssen/ zerfiel in folgende Landschaften. Auf der West- küste: 1. Mysien nebst Troas, gebirgig und waldreich, mit dem Flusse Granicus. 2. Lydien, zwar vom Tmolus und Sipylus, Fortsetzungen des Taurus, durchzogen, aber doch sehr fruchtbar, mit der Hauptstadt Sardes am Pactolus. 3. (Jemen, ebenfalls ge- birgig und fruchtbar. Der Küstensaum dieser drei Landschaften hieß Aeolis, Ionien und Doris. Auf der Nordküste: ä. Bithynien, fruchtbar und gut bewässert und reich an fast allen Productcn. 5. Paphlagonien zwischen den Flüssen Parthenius und Halys. 6. Pontus, erst später bis zum Phasis und tief in das Binnen- land sich hineinerstreckend und reich an edeln Baumgewächsen. Auf der Südküste: 7. Lycien, von waldreichen Gebirgen durchzogen, jedoch nicht unfruchtbar. 8. Pamphylien, ein Küstenstrich mit dem Eurymedon, und das vom Taurus ungefüllte Pifidien, dessen räuberische Bewohner sich bald mehr bald weniger ausbretteten, und wozu das mitten im hohen Gebirge liegende Isaurien gehörte. 9. Cili- eien, von Syrien durch den Amanus geschieden und getheilt in das östliche (eigentliche oder ebene), sehr bewässerte und fruchtbare, mir dem Cydnus und den Städten Soli, Tarsus und Jssus, und in das westliche (rauhe) Cilicien mit dem Calycadnus (Saleph). In der Mitte: io. Phrygien, ein sehr fruchtbares Land, erstreckte sich spater auch über einen großen Theil Mysien's und zerfiel dann in Groß-Phrogien, dessen nordöstlicher Theil mit Ancyra und Gor- dium spater Galatien hieß, und wozu auch Lycaonien mit Iconium gerechnet werden kann, und Klein-Phrygien, welches wieder in Phrygien am Hellespont (meistens Troaö) und Phrygia Epiktetus am Olymp und an der Propontis getheilt wurde, il. Cappado- cien, besonders für Viehzucht geeignet, erstreckte sich in der persi- schen Zeit bis zum Pontus und zerfiel später, auf das Binnenland beschränkt, in Melitene, Cataonien und das eigentliche Cappadocien. An der Westküste Kleinasien's lagen die Inseln Tenedos, Lesbos, Chios, Samos, die Sporadcn (Thera) und Cos, im Süden Rho- dus und Cyprus. Ii. Armenien, ein hohes Gebirgsland mit sehr fruchtbaren Thalcrn vom Flusse Cyrus (Kur) und dessen Nebenflüsse Araxeö (Erasche) bis zum Berge Mast'us (das jetzige Armenien und das nördliche Kurdistan), später durch den Euphrat in Groß- und Klein- Armenien getheilt, mit den im 2. Jahrh. v. Chr. gegründeten Städten Artaxata und Tigranocerta. Hi. Lander zwischen dem Mittelmeere und dem Eu- phrat. t. Syrien (Aram), tm weitern Sinne bis zum Tigris, i