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1753 -
Leipzig] [Frankfurt
: [S.n.]
- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
778 Das X. Buch, von Ober - Sachsen.
darinn der berühmte Schul-Lehrer, Michael
Neander, bis an seinen Tod A. 9z. den 26.
Apr. dociret hat. Es werden noch jetzo so. Alumni
fren darinne unterhalten, und da kan der Churfürst,
als Oberster Lehns-Herr 30. die Grafen von Stol-
berg i6 und die Fürsten von Schwartzburg 4. sol-
che Frey-Stellen an junge Leute vergeben.
Dem Hertzog zu Wolffen bürtet gehöret Wal-
Ckenrled , nach Inhalt des Westphälischen
Friedens. Es ist oben im Capitel von Braunschweig-
Lüneburg genug davon gesagt worden.
Die Grafen von Stoiber g haben auch etwas da-
von getragen,nemlich das Stamm-Haus Hohen-
Stein, nebst 9. darzu gehörigen Dörfern und zwey
Jagd'häusern, 80ehienh0f. Rothe-
Sütte. Siehe den vorhergehenden Articul.
Desgleichen die Fürsten zu Schwartzburg-
Soudershausen, das Amt Gro8-Boohñ-
Gen, als ein Preußisches Lehn : Und die Fürsten zu
Schwarrzburcr - Rudelstadt, den vierten Tbeil
vom Amte Benneckenstein oder Ben-
Cken8tein; Siehe den vorhergehenden 10.
und i Articul.
Der Xiv. Articul.
Von den Grafen von Gleichen
und Hatzfeld*
Die alten Grafen von Gleichen sind A i6zi.
mit Johanne Ludovico abgestorben: dar-
auf haben die Grafen von Hatzfeld angefan-
gcn, sich Grafen von Gleichen zu schreiben.
Es ist aber schwer zu sagen, was die Grafen von
Gleichen eigentlich vor einen Ursprung haben.
Erst«'
1753 -
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- Inhalt: Zeit: Geographie
66o Kas Ix» Buch, von Nieder-Sachferi,
ichweig, woselbst sich eben so viel lächerliche Dinge sollen
zugetragen haben , als zu Schilde irr Ober.sachseu.
Kneitlingen, ein Dorf, ist darum merckwürdig,
weil Eulenspiegel daselbst lft gebohren worden.
Langeleben , ein Fürstlich Iagd.haus und Stut-
terey.
Thiede, beo Stederburg, hat einen Superintenden.
len, und ist sonst nur ein Dorf.
Kissenbrück, bey Hedwigsburg, ist auch eine sol»
che Superintendentur.
Barum, ein gantz unbekannter Ort, an den Hildes,
heimischen Grentzen, ist bloß wegen des Superintenden.
tens zu mercken.
Lichtenberg , an den Grentzen von Hildesbeim,
ist vor diesem ein schönes Berg.schloß gewesen, davon
man noch die Fußstapfen stehet: Das Amdhaus aber
dieses Namens ist ein nen Gebäude in einem Thal. Es
ist ein (Ovperintendens da.
1erxheim , insgemein Ifrzen, ein Amt, und eine
Superintendentur, an den Grentzen von Halberftadt.
Lindeberg, hat einen guten Steinbruch, und
eine Grips Grube, nicht wett von 8rederburg.
Calvoerde, ein Schloß und Amt, an der Grentze
von der Ma ck Brandenburg.
Lucklum, zwischen Wolffenbüttel und Königs-Lut-
ter , ein altes Schloß Es ist noch diese Stunde eine Land.
Commenthurey des deutschen Ordens , und ist nicht, wie
viele irrig meinen, im Westphälischen Frieden dem Hertzo.
ge von Braunschwetg überlassen worden.
Der Südliche Theil.
Er strecket sich von Halberftadt an den Grentzen
des Bißtdums Hi1de8beim bis an die Wefer.
Blanckenburg, auf dem Hartze, grentzet mit Hal-
Bsrstgdt. Es tst eine Stadt, Mit emem neuen und schönen
Schlosse. Die Gegend herum war sonst nur eine Graf,
schuft; es ist aber A. 1708. zu einem Fürstenthum des
Reichs erhoben worden, welches der Hertzog zu Braun,
schweig, Antonius Ulricüs, seinem jüngsten Soh.
ne, Ludovico Rodolbho, zu seinem Autheile gab,
1753 -
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Cap. Iif. von Thüringen.
767
Gegen Süden.
Rudolphstadt, insgemein Rudelstadt, eine
Stadt und Amt, an der Saale, ist ein Böhmisches Lehn.
Es hakte ein schönes Schloß, darauf der Fürst restdirte; es
kam aber den 26. Iun. t 7 * í . Feuer darinne aus, daß nicht
nur die schöne Schloß.kirche, sondern auch das Schloß in
wenig Stunden in der Mhe lag, so aber wieder aufge«
bauet. Es ist eine gute Schule da mit einem Convictorio
tor einige S'wendiaten. Am 5. Mart. 1746. wurde auch
das gestiftete Semmarium Theolo^ieum eingeweyhel.
Slh^Artzburg, ist ein Amt, und das alte Stamm-
Haus auf einem Felsen im Thüringer Walde, an welchem
der Fluß Schwartza vorbey stießt. A. 1727. brannte dgs
abgesonderte Schloß mit der schönen Capelle ab, welches
aber jetzo wieder bergestellet worden ist. Es gehören drey
und fünfzig Dörfer darzu , und der Kayser ist Lehus.her,
re davon.
Blanckenberg, oder Blanckenbürg , ist was
anders, als ßlanckenburg auf dem Hartze: Es ist auch
ein Kayserlich Lehn von zwantzig Dorfschaften, und liegt
zwischen Rudelstadt und Salfeld.
Leutenburg, oder Leutenberg, eine Stadt
von hundert Hausern, Schloß und Amt, darzu 29. Dör.
fer gehören. Es ist ein Schloß daselbst auf elnem Berge,
auf welchem die verwitwete Fürstin, Chkistina Sophia
restdirel; cs giebt auch umher Silber, und Kupfer. Berg,
wercke.
Könitz, ein Amt, Schloß und Dorf, mit einem
Kupfer,Bergwercke, ist ein Böhmisches Lehn, nicht weit
von Salfeld , und geboren 5- Dörfer darzu.
Griefinau, am Flusse Ilm, ist em grosser Flecken mit
einem Schlosse, darauf Printz Wilhelm , mit feiner Ge.
mahlin der Madame von Brockenbnrg restdiret. Es find
da schöne Fisch.teiche.
Ilm, insgemem Stadt. Ilm, eine Stadt, Schloß
und Amt, und ein Hertzogljch.gothassch Lehn, 2. Meilen
von Arnstadt, mit 7. Dörfern.
Königsee ist eine Stadt von ;oo, Häusern, und ge-
hört zum Amte Schwartzburg.
Ehrenstein , em Schloß und Herrschaft, mit 6.
Dörfern, ist ein Kayftriiches unmitelbarrs Reichs »Lehn.
Rau.
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- Inhalt: Zeit: Geographie
vom Ober,Sächsischen Rreife. 7z t
nage gegeben worden, welche A. 1742« succediret hat, und
nunmehro zu Zerbil restdiret.
Mühlingen , ein Amt, rmt einem Schlosse, über
der Elbe, nicht weit von Barby, war vor diesem auch
eine Nesldentz eines appanagirten Fürstens.
Anhang.
Von Aschersleben.
Wir haben schon oben erinnert, daß dieses
Afchersleben, Lat. Ascan1a , wevland eine
Grafschaft gewesen ik, die dem Hause Anhalt ge-
höret hat. Es starb aber Graf Otto I. A. * a1 s»
ohne Erben, lind seine Wime Elitabeth, eine ge-
bohrnemarggrafin zumeiffen, bekam diesestadt zu
ihrem Witwen Sitze. Sie vermahlte sich aber A»
Iz 20. zum andernmale an kridericum, Grasen zu
Orlamiinda, und da begieng sie an dem Hause An-
halt die Untreu, daß sie dieses Atchmieben an Al-
bertum I. Bifchoffen zu Halberftadt, verkaufte.
Derselbe war ein gcbohrner Grafe von Anhalt,
und nach feinem Tode Hätte dieser Ort an sein väter-
liches Haus zurncke fallen sollen. Aber es hat sich
von dem Bißthum bis auf diesen Tag nicht wieder
wollen adsouderu hiffen, obgleich das Haus Anhalt
alle ersinuuchemittcl gebrauchet hat,seine Anforde-
rung durchzutreiben. Im Anfänge warm die Mar-
tialifchenzcitenschuld daran daß die bestentracka-
ten dennoch nicht zur Vollziehung kamen. Und ob-
gleich nach diesem in dem Oßnabrüggifchen Frieden
das Bißthum Halberftadt mit auenweltlichen
und Geistlichen Gütern- wie sie Namen haben
mögen, nichts ausgenommen, dem Chur, Haufe
Brandenburg ist übergeben worden: so hat sich doch
das Haus Anhalt auf dem Reichs-Tage desfals A.
1680. wieder gemeldet, und zum wenigsten um ein
Aeqni-
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Cay. Iii. von Mecklenburg 619
der Marck Brandenburg. Die Lanm ist 9. die
Breite aber nur z. Deutsche Meilen.
Strelitz, Lat. Strelitium, eine kleine Stadt, ist die
Nestdentz des regierenden Hertzogs von der jüngern Linie.
A. 1712. eurftmidein Brand im Schlosse, wodurch die
gantze Residentz in die Asche geleget ward-
Ned-Brandenbdrg, Lat. Branstsnbur^um novum,
ist eine gute Stadt, nicht weit von Toülnsse, brannte
A. 17; 7- fast aantz ab.
Alt.8targard , Lat. 8^rgar6ia vetus, ein Städt.
gen mit einem alten Schlosse. Man hält es vor die alte
Stadt Rethre*, allwo das Bild des Abgotts Raclezar
ist verehret worden.
Nemorow, Söt. Nemoravia, eine Stadt, war vor
diesem eine. Commenthurey des Johanniter. Ordens, ist
aber im Westphälsschen Frieden secnlaristret, und den
Hertzogen als ein Aequivalent vor Cismar überlassen
worden.
Mirow , Lat. Miravia, Stadt und Amt^ ist eben
eine solche Commenthurey gewesen. Es ist ein schloß da.
selbst, auf welchem die Fürstliche Witwe, Christiana
ie Ai Il l A Antonia, eine gebohrne Printzeßin von
Schwartzburg, seit 1708. restdiret.
Eeldberg, eine kleine Stadt, an der^ Grentze von
der Marck, mit einem Schlosse, an einem See.
Fredeland, eine mäßige Stadt an den Pommeri.
schen Grentzen.
Edr8tenberg, Ai0elenhagen und Klinlren
sind drey Oerter» davon drey besondre Linien des Gräfli.
chen Hauses Holstein den Namen führen.
Waldeck ober Wöldeck, ein schlechter Orte an
den Grentzm von der Alarcrc.
Wesen Berg, ein Städtlein und Amt.
Werle, £at. Herula, ist nicht mehr vorhanden , ist
aber zur Zeit der Wer den eine grosse Stadt gewesen, und
hat an dem Wasser Warnau gelegen.
Der Viii. Arkicul.
Don der Theilung deö Landes-
Das Hochfürstliche Haus bestehet aus zwey re-
gle«
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(Cap. Vili, vom Fürstenth. Halberstadt. 6g?
ward. Es ist ein Städllein und ein Amt, welches A.
1710. der Grafvon W'artensleben gekauffelhat.
Ocherslebsn, an der Bode, einstäbtlein,Schloß
und Amt, ist was anders als Aleber8leben.
Grünlngen, eine kleine Stadt, Schloß und Amt
an der Bode, in welcher sehenswürdige Dinge sind,
ucmlich eine qartz ungemein schöne Kirche; ein Orgel.
Werck, das seines gleichen nicht hat; und ein Wein.faß,
darinne 161. Fuder Wein Raum haben. Das Schloß da»
selbst bat einigen Bischöffeu zur Restdeutz gedtenet.
Cropenstedt, ein Sladtlein, darinnen allemal
acht »mb zwaotzig Reuter, zum Dienste des Landes, aus
einer alten Stiftung unterhalten werden.
Ermesleben, an bcr Sölcke , das Städtlein und
Amt ist Landes. Fürstlich; das Schloß aber gehöret dem
Gräflichen Hause von Hoym.
Hociistiedt , nicht weit davon, ist ein kleiner Ort.
Schneitl1ngen , ist ein kleines Amt, welches dem
Dom , Capital zu Halberfladt ^ei)5ret.
Winningen, ein schönes Gut, welches die Land»
grafen von Hessen. Homburg gekauffet haben , und
auch besttzen. Es hat aber das Braunschweigische Kloster
8. Michaelftein, eine starcke Prätenfion darauf.
Der Falckenstein liegt auf einem hohen Felsen, an
denen Mannsfeldischen Grentzen, und ist ein hohes Berg.
Schloß, darzu fünf Dörfer gehören. Die jetzigen Besitzer
sind die Herren von Asseburg. Vor diesem ist es eine
besondere Grafschaft gewesen.
Stecklenberg , ein Amt hinter Quedlinburg, war»
zu das halbe Dorf Neinftädc gehöret, ist jetzo Landes»
Fürstiich.
Eangen8iein, nicht weit von Halberstsdr , an dem
Hoppe!berge, ist ein Amt, das jetzt dem Königlich-Preus»
sischenprintzen, Frideäicq Henrico , gehöret. Es war
vor diesem ein festes Schloß.
Zilli, ist ein schönes Amt, und gehöret dem Dom«
Cap'tul zu Halberstadr.
Oar0l88m und
Hah8ee6en, sind ebenfals r. Aemter, die diesem
Dom»Capikul gehöre«.
Ui. Theil. Zlx bar*
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Cap. Vih vom Fürstmth. Halberstadt. ¿9 r
den , welche sechs Meilen von einander liegen, ist ein mo.
rastiger Strich Landes, eine gute Meile breit: Dadurch
sind;. Durchschnitte oder Dämme gemacht, r. t>eu Hes«
Sen. Damm, zur Lincken, 2. der Iü Witzer-D A M M,
in der Mitten , und ;. der Neue. Damm zur Rechten.
Es ist viel Mühe angewrndet worden, durch einige Grä-
den das Wasser aus/diesem Bruch in die Bode zu leiden:
An vielen Orten ist es auch practicable gewesen, und da
find nunlnehr die schönsten Wiesen.
Wüu’Erqde utid Stötterlingen, ohnweit da.
von find zwey Königliche Aemler, davon das letzte ehedem
ein Kloster gewesen.
Reinstein oder Regenstein, ist eine udralle
Grafschaft, darzu ein verfallenes Berg , Schloß/ r.aem»
ter: nemlich Welterhausen und Welierhurg, und
Dörfer gehören. Sie lieget vor dem Hartze, zwischen
Blanckenburg und Halberftadc, und ist nunmehr dem
Fürstenthume Halberftadt gantz einverlcibet. Das Schloß
ist ziemlich ausgebessert worben, und kau nun vor eine gu.
te Berg. Festung paßiren.
Deren Bll Eg, ist eine kleine Herrschaft, au der
Holtz- Emme , die wevland auch zur Grafschaft Reinitein
gehöret hat. Ls ist ein Städliein, ein Dorf und zwey
Vorwercke.
A.l8le8en , insgemein Gros. Alsleben ,. weil
Klein - Alsleben nicht weit davon liegt, gehört dem
Hause Anhali, als ein Gut und Amt des Klosters Gernro.
de. Es liegt zwischen Egeln und Grüningen , und muß mir
dem Magdcburgischeu Alsleben im Saal. Kreist nicht ver.
wechselt werden.
Dessen, an dem sogenannten Bruch, gehört von al-
ten Zeiten her dem Hause Braunrmvsig: Es ist einfle.
cken, ein Schloß und ein Amt; und der odgedachte her
fen ‘Damm hat semen Namen davon.
Schauen oder Scawen, ist ein Reichs - freyes Gut,
nicht wert von Oitenvick, und hat wevland zum Kloster
Waickenried gehöret: Arijetzt desttzel e- ein Herr von
Grore.
Westerburg* am Bruch, ein Schloß Und Amt,
welches der »erstorbene König. A. 1701. semeiubruder,dem
L k 2 Msrg.
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Cap.v. von der Marek Brandenburg. 84!
Draheim, Stadt und Schloß, harte an den Poini.
schen und Pommerischen Grentzen, ist an Chur. Branden,
bürg als eine Polnische Starostey, A. 1657. verpfändet,
und das Städlgen Tempelburg gehöret darzu.
Falckenburg, an ?>et Drage, eine kleine Stadt,
gehört dem Grafen von Borcke.
Kalis, an einem See, ein Städtgen, da vor diesem
eine berühmte Schleif» Mühle gewesen. Deswegen
man von einem ungeschliffenen Kerl sagt, er sey noch nicht
zu Kalis gewesen.
Der Vii* ist der Schiefelbeinische Rreiß, dar-
innen ist:
Schiefelbein, eine Stadt und Schloß, am Was.
ftr Rega. Es steht von dieser weyland grossen Sta^t
kaum noch der vierte Theil. Es werden da viel Tücher
und Rasche gemacht: Denn die Wolle in dieser Gegend ist
sehr gut darzu. Der Ort an sich selber gehört zum Sou,
neburgischen Meisterthume.
Der Vi!1. ist der Sternberyische Rreiß/ das ist
ein gutes Land / welches mit Polen viel zu verkeh-
ren hat. Der Ackerbau imd die Viehzucht ist gut,
und die überflüßige Wolle ziehet viel Geld ins Land.
Sternberg, ein ofner weitlauftiger Ort; Es wird
da grosser Vieh. Handel getrieben.
Drossen, eine wohl angelegte und ansehnliche Stadt,
wo gute Tücher sabricrret werden.
Reffen, ist eine Festung von Wallen und *. Gra.
den gewesen, aber jetzo wohnen meistens Schuhmacher da.
Görltz, ein offener Ort, ist ehemals auf eine Zeit
die Residentz des vertriebenen Bischofs von Lebus gewest.
Königs Walde, gehört dem Grafen von Schmettau
und ist nur eine kleine Stadt.
Der Ix. Platz ist Cüstrin, wo die Regierung
über die gantze Neue Marck angeleget ist, deswe-
gen der Ort unter keinem Kreise stehet.
Cüstrin, ist eine von den wichtigsten Festungen im
Römischen Reiche. Die zwey grosse Flüsse, die Warte
und die Oäer kommen da zusammen, und machen grosse
Ggg s Mo<
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644 Das Ix.luch, oou Nieder-Sachien,
Marien Werder , nicht wert von Hannover, Ulid
Mariensee, nicht weit von Neustaät, sind zwey Lu.
thertfche Adeliche Jungfrauen. Klöster, mit ihren Aeb.
tißinnen,
Langenhagen, ist nur ein Dorf, hat aber einen
berühmten Pferde -Marckt, und ist eine Amts, Vogtev,
welche Vogteyen hat.
Linsburg ist ein Churfürstlich Lust. Haus, disseits
der Weser, liegt Nienburg gegen über, und hat einen
schönen Thier. Garten.
Wunstorf, ein Städtleio, r.meilen von Hannover,
hat ein schönes Stift, davon 9. Dom.herren und 7. Fräu.
lein ihre Revenuen haben. Vor diesem ist es eine Grafschaft
gewesen, die aber schon 21 i;;;. mit Grafen Georgloaus-
gestorben sind; der Superintendens hat seine Inspecrion da.
Bluaienau, an der Alle, ein Amt. Haus, dabey gu.
ter Acker, Bau, Wiese »Wachs und Mästung ist, es ge.
hören 4. Vogteyen darzu.
Ricklingen, Nicht weit von Neustadt, ist auch
ein Zlmt. Haus. --
Wölpe, ein Amt, nicht weit vom Steiuhuder-Meere,
der Stadt Nienburg gegen über, war vor diesem eine
Grafschaft, die A. 1460. ausgcstorben ist.
Patensen, eine kleine Stadt.
Leveste, ein Dorf, nicht weit von Calenberg, ist
A. in?- durch eine Schlacht berühmt worden, dahertzog
Magnus Torguatus von Ottone, Grafen von Schauenburg,
ist erstochen worden. Er hatte geschworen, daß er noch felbi.
ge Nacht in Schauenburg schlafen wolle; deswegen gieng
er gerade auf den Grafen loß, warf ihn vom Pferde, fiel
über ihn her, und wolle ihm den Rest geben : Indem kam
ein Grästicher Diener darzu, der stach dem Hertzoge fein
Schwerdt durch die Rippen, damit wurde Graf Otto erlö.
set. Und wie er von dem Schwme horte, so sagte er : Das
muß traun nicht fern, daß mein Schwager nach seinem To.
de noch folte meineydig werden; also ließ er den todten Cör.
per noch selbigen Abend nach Schauenburg führen.
Coldingen , ist ein Amt mit 4. Vogteyen.
Rehburg, ist auch ein Amt und Städtgen.
Wennigsen, ist ein altes Adeliches Fraulein » Klo-
ster mit einer Aebtlßin und 11. Fräuleins.
Barsinghausen, ist eben dergleichen, mit einer Aeb.
tißin un 11. Fräuleins. Lou-
1753 -
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Cap. Iii. von Thüringen. 771
Morungen, ein Amt, besitzen die von Eberilein wie«
derkauftich.
Volckstiedt, oder Vockstiedt, eine Herrschaft,
mit einem Schlosse in einer Gegend, welche das Ried
genennet wird.'
Bey Eisleben sind vor diesem ergiebige Silber. Berg,
wercke gewesen, davon man noch die Schlacke» io de»
Feldern liegen siehet. Heutiges Tages ist nichts da zu ho-
len , als Kupfer und Schiefer.
Bey Heckstadt ist das berühmte Welphsholtz, dar-
bey A m 5. die blutige Schlacht ist gehalten worden,
da Kayser Renricus V. und Lotbarius Hrrtzog in Sachsen
so scharf mit einander gefochten haben, daß ^sooo. auf
der Wahlstadt geblieben sind > bis endlich die Sachsen den
Platz behalten haben. Der Ort, da sie bataillttel haben,
wird das Lerchenfeld genennet.
Unter Vrandenburgischer Hoheit stehet:
Mansfeld, die Hauptstadt au der Wipper, allwa
Lutheri Vater, ein Bergmann von Profeßion , gewöhnet
hat. Es war ein festes Schloß daselbst , welches aber A.
1672. auf Gutbefinden des Oder-Sächsischen Kreises ist
gesprenget worden. Als Eurbei-vr einmal an diesen Ort
kam , und die Schlvß'treppe hinauf gehen wolte, so kam
ihm ein gavtzer Strom von Wein entgegen: Wie er nun
fragte, wie das zugienge? So bekam er zur Antwort, die
Grafen hätten mit einarbec geschmamet. Da schlug Lu.
therus feine Augen gen Himmel, und sagte: Diesen Miß.
brauch der göttlichen Gaden wird Gott nicht un-
gestraft lassen, sondern es wrrd einmal eine Zerr
kommen , daß Graß an diesem (Orte wachsen wird,
wo letzo so viel Wern mit Füssen getreten wird.
Closter- Mansfeld , lieget nur eine halbe Meile
davon, und ist lu ein Amt verwandelt.
Relbra , ein Amt, vhnweit Eisleben, welches die
Grafen von Dohna besitzen.
Fr1deburg, ist ein Berg,Schloß , mit einem Amte,
davon der Fürst die Revenuen geniesset. A. 17*8. Laus-
te derselbe das Gut Adendorf darzu.
Schrapelau , cm verfallenes Schloß, mit einem
C c c r Städt.
1753 -
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vom Fränckifchen Rvelst» 2 si
sich so mit einander verglichen , daß sie die Revenüen von
diesem Amte zur Heifte mit einander theilen wollen.
¿Ehrungen, ist auch ein Hennebergisches Amt, wek.
ches halb Sachsen » Meinungen, und halb Sachlen Hilcl
burghaufen beuget/ und sich also so darein getheilet haben»
Vi. Der Land-Graf zu Hessen-Cassel,
hat auch eine Portion von diesem Lande.
Schmalkalden, eine gute, berühmte und nahrhafte
Stadt, am Flusse Scbmàalâen. Das schöne Berg-
Schloß daselbst wird die Wilhelmsburg genennet. Es
wlrd daselbst gut Eisen und Dlahl gegraben, und die An-
zahl der Eisen - Schmiede beläuft sich zum wenigsten auf
500. Die Lutheraner und Reformirten wohnen da unter
einander, und behelfen sich auch mit einer kirche, welche
sie Wechsels. Werst besuchen. Die Articuli Smalcaldici un-
ter den Symbolismen Büchern der Lulheraner ; ingleichen
der Scbmalealöifche Bund und Krieg haben ihren Namen
von diesem Orte.
Heeren - Breitungen , ist ein Amt, das auch
nach Gaffel gehöret. Vor diesem hatten die Gräflichen Wir.
wen ihr Leib, Gedinge daselbst. Die qegend umher hieß
sonsten die Herrschaft Eranckenste1n , welcher Name
aber heutiges Tages nicht mehr gehöret wird.
Hallenburg, ist auch ein Casselisches Amt.
Vii» Der Abt von Fulda, hat das Amt
Fischberg an den Grentzen seiner Abtey, mit
zwölf Dörfern, welche darzu gehören.
Fischberg, warben Grafen von Henneberg vor al-
ten Zeiten verpfändet worden, und nach Absterben der
Grafen ward dieses Amt zum Unterhalte des Gemeinschaft,
lichen Gymnafii zu Schleusfingen ausqesetzet. Es hat aber
der Abt A. »707. den Pfand » Schilling bezahlet, und also
das Amt wieder eingelöset, nachdem er vorhero den Evan-
gelischen Einwohnern genügsame Versicherung wegen ihrer
Religions. Freyheit gegeben hat.
Viii. Das Gräfliche Hans Stolberg besi-
tzet durch Heyrat!) das Schloß Schwartza
Flusse
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Leipzig] [Frankfurt
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C. Iv» vom Marggrafthum Meissen. 8oz
genennet worden. Man hat jetzo von Homann
eine besondere Charte davon.
In der Tbeilung der Sächsischen Lande waren
dem Hertzoge zu Zeitz seine Erb-Lande guten Theils
im Vogtlande angewiesen: Nachdem aber dieses
Haus A. 1718- eingegangen ist, so hat der Churfürst
diese Landes^Portion an das Chur-Haus gezogen.
Es lieget aber in diesemlande auch die freyoreichs-
Grafschaft Reussen, so ihre Immedietät bis auf
diesen Tag behauptet hat: Und also gehöret das
Vogtland heutiges Tages theils dem Churfürsten
zu Sachsen, und thcils den Grafen Reussen.
Die Oerter, die dem Churfürsten gehören, sind
folgende:
Plauen, Lat. Flavia, eine Stadt, Schloß und Amt,
an der Elfter.
Voigtsberg, ein Berg.schloß und Amt, welches
Vru5u8 soll gebauet haben, und davon das gantze Land
seinen Namen bekommen hat.
Reichenbach, ist eine starck bewohnte Stadt, all.
wo ein starckcr Tuch. Handel getrieben wird. Der Chur,
fürst hat einen Kreiß. Amtmann dahin gesetzet, der über
. die Schriftsaßgen Ritter. Güter im Vogtlande eine weit,
läuftiae Jurisdiction hat.
Fau8a, ist nur eine kleine Stadt.
Olsnitz, an der Elftei:, ist auch kein grosser Ort.',
Schoeneck, ein kleiner Ort, an den Böhmischen
Grentzen.
Adobe, Auerbach, Bercka und> Falckenstein
find kleine Städte.
Die Grafen Reussen, Lat. Comites Ru-
Then1, haben sich in sieben Linien getheilet/Mid be-
sitzen folgende Oerter, welches lauter Residentzen
sind.
Gera, an der Elfter, ist eine wohlgebaute Stadt, welche
Rlem. Leipzig genennet wird. Es ist ein Gräfliches
Restdcntz» Schloß, und eine gemeinschaftliche Landes.
Regierung, wie auch ein berühmtes Gymnasium da.
Eee r selbst.
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
: [S.n.]
- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Schwäbischen Averse.
Oettingen, ßat. Oettinga, am $luff*e Worni /, te
Haupt» Stadl, mtt emem Schlosse und Oder. Amte. D>e
Einwohner sind halb Evangelisch und halb Catholisch. Es
ist gantz was anders, als Oettingen im Baperlande.
"Wallerstein, Lat. Wallerfteinium, ist ein
Schloß, mitten rm Lande, und darbey ein Ober. Amt.
Seieerergist eil! Schloß und Amt, an den Fräncki«
scheu Gren.tzen.
Baevernisteiu Amt und Schloß, nicht weit von El.
wangen. Der Fluß Jaxt entspringet darinne.
Durwang, ein Fürstlich Amt, am Flusse Sultz.
Katzenstein ist etnsceoß und Pfleg. Amt am
Flusse Egg.
Aeteem ist ein Fürstliches Lust. Haus, nicht weit
von Oettingen.
Alerheim , ein Ober« Amt, welches A. 164?. durch
eine Schlacht berühmt worden ist.
Ebebsheim, ein Fürstlich Amt, hat der Baron
-Elster an sich gekauft.
Diemantstein , das Stamm. Hans dieser Familie,
am Wasser Kössel.
Bissingen, ohnweit davon, eine Herrschaft undwal*
lersteinisch Ober, Amt.
Von der Cheilung des Hauses.
Das Haus Oettingen bestund in zwey
Haupt - Linien, davon die altere den Fürstlichen,
und die jüngere den Gräflichen Titul führete.
Die ältere Linie bekennte sich zureoangelischen
Religion, und batte sieben Zwölfcheil deslarides,
darinnen die Residentz - Stadt Oettingen
lieget.
Die jüngere Linie ist Römisch - Catholist-h,
und besitzet die übrigen fünf Zwölstheile, darzu
89iee6ee0 , Ncallerstein , Baldern und Ka-
tzer'stein gehöret.
Als nuna. 173- der letzte Fürst Albert U8
Erne8tu8 Ii. von der ältern Linie starb: so
hatte er den Grafen Antonium Caro Lu M.
von
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
: [S.n.]
- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Ii. Stück, von der Ober-Pfaltz. ar t
gene Graftu gehabt, die in der Historie gar wohl bekannt
sind. A. 1744. wurde das Archiv von hier nach Amberg
in Verwahrung gebracht, ehe noch die Oesterreicher sich
Meister davon machten.
Iillpolsteln, ein feiner Ort, nicht weit davon , ge.
höret auch dem Pfaltzgraftn zu Sultzbach. Es sind
vor diesen auch Grafen von Hilpolstein in der Welt
gewesen.
Burgklengfeld, eine kleine wohlgebaute und feste
Stadr.
Weiden , eine feine und ziemlich feste Stadt.
Sch Wan Dorf, an der Nabe, ein feines Sladtlein.
Regenstauf, am Flusse Regen, wird sonst auch
Stauf-Ehrenfels genennel, eine besondere Herrschaft,
hat ein arosses schloß.
Heideck, eme kleine Stadt, Schloß und Herrschaft.
Lau Ingen oder Laugingen , eine kleine Stadt an
der Donau, nicht weit von Hochstädt, gehöret zum Her-
tzogthum Neuburg.
Gundelfingen, ein wohlgebautesstädtlein, w»
die Brentz in die Donau fällt.
Ble1stain, an den Böhmischen Kreutzen, eine Herr-
schaft, weiche das Gräfliche Hauß Sintzendoee besitzet.
V.
Die unmittelbaren Herrschaften in der
Ober-Pfaltz.
1 Neustädel, eine unmittelbare Herrschaft
an der Nabe, gehöret dem Fürstlichen Hause Eob-
xown2,und wird zusammen die gefürftetegraf-'
schaft Sternstein genennet.
Schonsee , im Amte Neuburg, gehöret darzu.
It. Teiilisttenlero, ist eine kleine Land-
Grafschaft mitten in der Ober-Pfaltz, und gehöret
dem Churfürsten in Bayern.
r» Leuchtenbekg ist ein Schloß.
3. Pfreiiyldt aber ist die beste Stadt.
O -
3. Wern.
1755 -
Chemnitz
: Stößel
- Autor: Hager, Johann Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Der Iii. Hauptabschn. von dem Frank. Kreise. 321
Tvs Henneberg'icvs, hat ihren Nahmen von dem
Schlosse Henneberg erhalten. Es liegt selbige neben Coburg,
und grenzet gegen Mittag an Coburg und Wnrzburg. gegen
Abend an Fulda und Hessencassel, gegen Mirceryacht an
Eisenach und Gotha, und gegen Morgen an Coburg und
Thüringen. Sie ist 12 Meilen lang und 6. Meilen breit.
Der Hauptfluß ist die Werra, welche hernach die Weser ge-
nennet wird. Das Land liefertgetrayde genug. Man hat
aber auch verschiedene Eisen-- und andere Bergwerke.
Anfänglich hatte diese Grafschaft ihre eigene Grafen,
welche auch die Pflege von Coburg darzu bekommen hatten.
Im Jahre 1583- ist sie nach Absterben der Grafen an das
Haus Sachsen gefallen, worauf sie 1660. in verschiedene
Herren getheilet worden. Und nunmehro hat das Chur-
Haus Sachsen, die Grafen von Stollberg, Sachsenwei--
mar, Hesse,wassel, Sachsenrneinungen, Saehsengotha,
Sachsensaalfeld, Sachscnhildburghausen und der Bischof
zu Fulda Antheil daran. Der Reichsanschlag ist 15. Mann
zu Roß, 44. Mann zu Fuß und 200. fl. zum Kammergerich-
te. Die merkwürdigsten Oerter sind:
* 1. Schleusingen, Lat. Schleufinga, eine mittelma-
sige Stadt am Flusse Schleussa. Hier ist ein gutes Gy-
mnasium, welches von den sämtlichen Besitzern dieser
Grafschaft unterhalten wird. Ehedessen gehörte diese
Stadt dem Herzoge zu Sachscnzeitz. Nachdem aber sel-
biger 1718- ohne Erben gestorben, so fiel selbige, nebst Su-
La, Bennhausen und Ivühndorf, an daslhur-
haus Sachsen.
* 2. Schyvartza, ein Schloß, Dorf und Amt, dem
Grafen von Stollberg gehörig. Bis 1748. residirte da-
selbst Graf -Heinrich August von der wernigerodischen
Linie, der aber ohne männliche Erben gestorben ist.
3. Ilmenau, Lat. Ilmenauia, ein Stadtgen mit einem
alten Schlosse am Flusse Ilm an den thüringischen Gren-
zen. Das hiesige Bergwerk giebt Silber zur Ausbeute.
Ehedessen sind die Münzen mit der Gluckhenne davon ge-
prägt worden. Im Jahre 1752. hat das Feuer grosen
Schaden verursacht. Es gehört selbige Sachsenweimar,
und seit 1741. ist auch der sachseneisenachischc Antheil an
Weymar gekommen, welcher noch bestehet aus
Hag. kleine Geogr. 2 a) Ost-
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
: [S.n.]
- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
i88 Dasm. Buch, vsn Bayern.
Festungen im Reiche, und ist noch darzu mit Morasten
umgeben. Man sagte sonsten , die Festung wäre noch
eine Jungfer , weil sie niemals erobert worden: doch dem
Schertze haben die Oestcrreicher im Kriege An. 174;- ein
Code gemacht: Denn obgleich eine Garnison von ;;6o.
Mann darinne lag, die sich tapfer wehrte; so fiel doch
eine Bombe in das Arsenal und eine in das Pulver »Ma-
gazin, wodurch die Stadt in Brand gertely, und end-
lich capstuliren muste; nach dem Frieden aber A I741»*
ist sie nach geschehener Kavser, Wahl den Bayern wieder
gegeben worden; es ist da leine berühmte Universität,
weiche An. 1472. gestiftet worden; es hüben einmal auf
jelbrger zugleich 7. Fürsten, ;6. Grafen, 45. Freyherren,
und 70. Edelleute studiret. Auch haben tue Jesuiten
ein wunderschönes Collegium daseibst.
Donawerth, &U. Donawerda , eine wohlgebaute
Stadt, und Pflege »Gerichte oder Amt. Sie war vor
diesem eine fteye Reichs-Stadt, und gehörte zum Schwä,
bischen Kreyse: Sie ward aber An. 1606. wegen einer
Pcoceßion aus dem Kloster zum heiligen Creutz in die
Acht erkläret, .und verlohr darüber die Geistliche und
Weltliche Freyheit. A. 1744. überrumpelten die Bayern
den Ort, und obgleich die Oesterreichec die Brücke in
Brand gestccket hatten, so wurde sie doch noch wieder ge-
löstbet.
Schellenberg , eine Höhe, nicht weit von Dona,
werth, ist der Ort, wo der Chursürst A. 1704. vom Her.
tzog von Marlborough , und vom Ptintz Louis von Baden
geschlagen ward, welche Victorie böse Suiten vor
Bayern nach sich zog. A. l74t. wollen die Frantzo,
len denselben mit Redouteu fortiftcircn, wurden aber
von den Oefterreichern verfolget. Ein anders ist die
Herrschaft Schellenberg, welche dem Hause Lich-
tenstein gehöret, und unten im Capitel pon Schwaden
wieder Vorkommen wird.
Kam, eine kleine Festung , nicht weit von der Donan,
wo der Lech in dieselbe fällt.
Schrobeneiausen, eine kleine, aber schöne Stadt,
und Pflege. Gericht.
Ff Affeneioven, ein schönes Städtgen und Pflege.
Gericht mit steinern Häusern. Ohnweit davon lieget
Scheu-
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
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- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
428 Das Vi. Buch /
grosser Marckt liegt, der in seinen vier Ecken mit
schönen Fontainen gezieret ist. Die Einwohner sind
meistens Reformirt, doch werden auch die Inden
geduldet. Der letzte Graf aber war ein Lutheraner,
und seine Glaubens Genossen haben noch eine gute
Kirche in der Stadt; A. 1737- wurde sie mit vie-
len Privilegiis begnadiget, und zur freyen Handels-
Stadt gemacht.
Harte bey der Stadt ist das schöne Schloß Phi-
Lippsruhe , welches Graf Philippus Reinhar-
dus nach Jtaliänischer- Art noch gebauet hat. A.
1736. hat solches Printz Wilhelmus von Hes-
sen-Cassel in Besitz genommen»
Ausser diesem de,ay der letzte Graf noch die schöne Graf-
schaft Lichte1s1berg tm Elsas, davon allberetts oben
ist gehandelt worden. Dieselbe ist gleichfalls Weiber.
Lehn, und steht unter Frantzöflscher Hoheit. Der jetzige
Landgraf von Hessen, Darmstadt hatte seiner Gemahlin
wegen das nächste Recht darzu, und nahm ste deswegen
noch bey des letzten Grafens Leben für seine Kinder in
Besitz, ob ste gleich An. 1726. als dessen eintzige Tochter
ihrem Vater schon in die Ewigkett vorgegangen war.
Der Xiii. Articul.
Die Grafschaft Waldeck.
Diese Grafschaft ist 8. Meilen lang, und eben so
breit. Sie liegt zwischen Heften mit) Weftphalen,
sie ist zwar berglgt, aber doch fruchtbar, und die
Gedinge führen Eisen , Kupfer, Bley und auch
Silber bey sich.
Sie besteht aus Ix. Aemtern, davon die Namen
diese sind: 1. Arollen. 2. Eilhaufen. a.eii'en-
berg. 4. Landau. 5. Liebtenfels. 6. Rhoden.
7». Waldeck. 8. Wetterburg. 9. Wildungen.
Der
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
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- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
372
Das Vl Buch,
Hessen - Darmstadt, seiner Gemahlin Charlotte
Chriftine wegen, welches die eintzige Tochter des
An. 1736. verstorbenen letzten Grafensvon Hanau
war, das nächste Recht darzu : Denn ob dieselbe
gleich An. 1726. gestorben war, so hatte sie doch
drey Söhne und zwey Töchter hinterlaffen, davon
der alte Grafgroß-Vatter war : welcher sie ihm
deßfalls noch bey seinem Leben abtrat.
Die Aemter liegen zerstreuet, und wenn man
sie zusammen suchen will , so muß man eine
Special - Charte darzu haben. Es sind diese Xi V.
in Alphabetischer Ordnung: j. Brumpt oder
Brumat, 2. Busweiler, 3.Hatten, ^Ingwei-
ler, clichtenau, 6, Lichtenberg, 7. Lom-
berg oder Lemberg , 8. Neuweiler, 9. Nieder-
Brunn oder Nieder - Bronn, io. Pfaffenhofen,
11. Werdt, i2. Westhofen , 13. Wilstet,
und 14. Wolfsheim. Die merckwürdigen Werter
sind folgende :
Lichtenberg, dn Berg. Schloß, welches die
Frantzofen gesprenget haben: Es war das Stamm.haus
und Erb - Begräbnis der Grafen von Hanau.
Brum, ist ein neu erbautes Schloß, und die Restdentz,
wenn der Landes - Herr da ist.
Büsweiler, eine kleine Stadt und Schloß, wo die
Grafen zu restdiren pflegten : Es ist was anders, als Bifch«
weiler.
Pfaffenhofen, ist ein Städtlein.
Ochsenstein, ¿at. Uynaitiaochfenfteinenfis, war
vor diesem eine besondere Herrschaft.
Nieder.. Bronn , hat ein gutes Vad vor das Poda.
gra , und vor die Unfruchtbarkeit. Das nahe dabey gelege.
ne Ober-Bronn gehöret dem Glasen von Leiningen-
'Westf.kburg
Wassenhurg, nicht weit davon , ist ein zerfallenes
Schloß-
Lambersloch okrlambersbach, hatgutepech.
Qaà, ohn>veitn7sà
L.ich-
1753 -
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- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Cap. Iii. von Thüringen. 7^3
pfaltz-Sachsen genennet. In der Tbeiiung ist die-
ser Ort dem Haust Sachsen - Eisenach zugefallen,
und als dasselbe A. 174». ausgcstorbeu, hat ihn das
Haus Sachsen - Wetmar geerdet.
Walhausen, findet sich auch nicht Mit von
Sangerhaufen, und ist heutiges Tages nur ein Dorf.
Werl1tz. soll erst Welle in Westfalen
gewesen seyn: Darnach istcoslar davor au die
Stelle kommen.
Ein Grona oder Grüna . liefet im Stifte
Hildesheim an der Leine; und auch cines im Für-
stenthum Halderüadt; und noch eins in Meissen,
im Leipziger Kreise.
Merseburg mag wol die Ehresburg im
Paderbornischen gewesen ftvn. Andere machen
andere Auslegung.
Die letzte Nachricht ist von dem Jahre 1288. da
Kayser Rudolphus Habsburgicus seinen Evdam,
Albertum Ii. Ehurfürsten zu Sachsen, mit der
Pfaltz in Thüringen belehnet bat, von welcher Zeit
an der Titul beständig von Sächsischen Ehurfürsten
ist gefübret worden. Es sind noch vier alte Verse
davon vorhanden:
Röntg Rudolph die pfaltz mir gab,
Die Grafschaft Brene mit aller Hab,
Zu seiner Tochter Fruu Agneten,
Daß ich die Cdur möchte daß vertreten.
Ob im Übrigen das Sächsische.sus Vicariatos
Ñn die Pfaltz-Gräfliche Würde gebunden fty, das
mögen die Herren Publicisten untersuchen.
Der X. Articul.
Von den Fürsten zu Schwartzburg.
Ein anders ist Schwartzenberg in Fran-
j Len ; ein anders ist Schwartzburg in
■ Thüringen. Die
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
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- Autor: Hübner, Johann
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- Inhalt: Zeit: Geographie
43i
vom Ober-Rheinischen Rreise.
N^Ehrvokf, am Flusse Dill, zwey Stunden davon ,
em Schloß, welches der jetzige Fürst für seine unvermählte
Priutzeßinneu bauen lassen ; der Ort hat einen Wollen-
Iahrmarckt.
Hungen, eine kleine Stadt und Schloß, zweymei.
len von Fridberg, gui Flusse Horlof, mit einem schönen
Thier . Garten und Fasanen . Hause, gehörte vor diesem
einer ausgeftorbenen Linie. Jetzo pflegt sich der Fürst den
Sommer hindurch da manchmal zu vergnügen.
Woefeksheim , ein Flecken und Amt, aus dessen
alten Burg A. 174*. die prächtigste Kirche in der garrtzen
Wetterau aufqebauet worden
Butzbachodcc Butschbach, eine feine Stadt,
Schloß und Amt, zwey Stunden »on Fridberg in einer
fruchtbaren Ebene, mit einem schönen Lust. Garten. Der
Fürst hat nur dm vierten Theil vom Amte, die Stadt und
das übrige gehört nach Darmsiadt.
Grüningen, ein schönes Slädtgen und Amt zwey
Meiten davon, ist jetzo gantz Fürstlich, da sonst die Helfte
Stolbergisch war.
Tecklenburg, eine Grafschaft in Weftphalen,roat
streitig, und diese Linie von Solms hatte eine starcke Präten.
ston darauf. Diese verkaufte Graf Wilbelmns Mauritius
An. 1707. an den König m Preussen , und der hat da-
rauf die streitige Grafschaft in Besitz genommen.
Ii. Hohen-Solms, die andere Linie , hat
ihren Antheil auch in der 'Werterau.
Hohen Solms, das heutigeschloß, auf welchem daß
Haupt von dieser Lmie residirt, liegt zwischen Oillenburg
und Giessen , nur eine Meile von dem letzten Orte.
Eich, eine kleine Stadt und Schloß, 2. Mellen unter
Giessen, starb A. 1718. aus , und ist »un mit Ho-
hen -Solms vereiniget.
Iii. Solms-Laubach, hat seinen Sitz in
der 'Werterau.
Laubach, eine kleine Stadt, Schloß und Herrschaft
in der Grafschaft Solms, wo der Fluß Letter entspringt,
etwa zwey Meilen von Giessen. Das Schloß wird Fai^
diuchsburg genannt.
Iv,