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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 147

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von Kyrus bis Alexander. 147 2- d. W. Die iacedamonier sandten dem jüngern Ky- Z446- 364l. Hülssvölker wider seinen Bruder; und als derselbe in der Schlacht bey Kunñpñ getödtet worden war, zogen sich die übrig gebliebenen unüber- 2- ?s83. wundenen zehntausend Griechen aus Ba- byl-on bis an die asiatische Seeküste, mitten durch das feindliche Gebiet, und unter beständigen Eingrif- fen, siegreich zurück. Da jedoch die persischen Kö- nige nicht im Stande waren, die Griechen mit Ge? walk zu bezwingen, stifteten und unterhielten sie Un- emigkciten zwischen den Freystaaten derselben, und halsen ihnen einander sich selbst bekriegen. Sie bekrie- V. Ehrgeiz und Herrschsucht brach- gen ,!ch Un-. hauptsächlich diese Zwistigkeiten unter m en,anbei*. Griechen hervor, illdem das große Anseben, welches die Athener in persischen und an- dern Kriegen erlangt hatten, die Eifersucht der La- cedämonier, die den ersten Rang irr Griechenland behaupten wollten, rege machte; jene aber auch oft über- mükhig und gewaltthatig handelten. Daraus entstand der pe'ovönnestsche Krieg von acht und zwanzig 2-355z fg. Jahren, in welchem fast alle griechische Völker in Griechenland und auf den Inseln entweder die Parthey der Athener oder der àcèdâmonier nah- men, und beffen Aufgang dieser war, daß die Lñ- cedämonier die Oberhand in Griechenland behieltem Die Athener, welche einige Zeit nach dem Plsistra- (Us wieder frey geworden waren, mußten nun, voit den.peloponnesern besiegt, dreysig Tyrannen, oder grausamen, aile Gesetze verachtenden Regenten, ge- horchen. K 2 Vi. schicken, und ihre Landarmee drey Tagereisen wert von den Küsten desselben zu entfernen. Wie kam es aber, daß die Griechen, welche ihre Freyheit ge- meinschaftlich verrheidigt harren, einander selbst angriffen? ^7- Waö trennt man den peioponnesifchen Krieg? — Was> für echen Ausgang hatte derselbe?

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1. Johann Matthias Schröckhs öffentlichen Lehrers der Geschichte zu Wittenberg Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 162

1795 - Berlin Stettin : Nicolai
i6j Allgem. Weltgesch. Erster Haupttheil. 2- ^-^W- Die Lace-ämonier sandten dem jüngern Lyrus Z648. Hülfsvölker wider seinen Bruder: und als der- selbe in der Schlacht getödtet worden war, zogen I. ;*s?. sich die übrig gebliebenen unüberwundenen zehn- tausend Griechen, aus Babylonien bis an die asiatische Seeküfte, mitten durch das feind- liche Gebiet, und unter beständigen Angriffen, siegreich zurück. Da jedoch die persischen Köni- ge nicht im Stande waren, die Grieä-en mit Ge- walt zu bezwingen: stifteten und unterhielten sie Uneinigkeit zwischen den Freystaaten der- selben, und halfen ihnen einander sich selbst bekriegeii. Sie be- V. Ehrgeitz und Herrschsucht brachten kriegcn^^^ hauptsächlich diese Zwistigkeiten unter den Grie- cwandei-.'' chen hervor, indem das große Ansehen, wel- ches die Athenienser im persischen und in andern Kriegen erlangt hatten, die Eifersucht der ^a- cedämonier, die den ersten Rang in Griechen- land zu behaupten suchten, rege machte; jene aber auch oft übermüthig und gewaltthätig handelten. I. 355;. Daraus entstand der peloponnestsche Arieg pon acht und zwanzig Jahren, in welchem fast alle griechischevölker in Griechenland und aufden benachbarten Inseln, entweder die Parthey der Athenienser oder der Lacedamonier nahmen, und dessen Ausgang dieser war, daß die ^aeedämo- nier die Oberhand in Griechenland behielten. Dieathenienser, welche einige Zeit nach dem pl'sistratus wieder frey geworden waren, muß- ten V. Wie kam es aber, daß die Griechen, welche ihre Frey- heit gemeinschaftlich vertheidigt hatten, einander selbst angnssrn? — Was nennt man den peloponncsiftkien Krieg? — Was für einen Ausgang hatte derselbe?

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 76

1872 - Hannover : Hahn
76 bestand die solonische Gesetzgebung.im Wesentlichen unange-tastet mehrere Jahrhunderte hindurch in Athen, und hat Vorzugs-weise dazu beigetragen, da die Athener durch mnnliche Tuch-tigkeit und edle Einfachheit und Migkeit, zugleich aber auch durch vielseitige geistige Bildung in Kunst und Wissenschaft zum ersten Rang unter den Griechen sich erhoben haben. 1 Xx . 28. Die Perserkriege. Schlacht bei Marathon. Miltiades. 1)Aeuerst wichtig fr die weitere nationale Entwi ckelun g des griechischen Volkes waren seine Kriege gegen das un-geheure persische Reich, ein wahrer Heldenkampf, der fr alle Zeiten denkwrdig bleibt, weil er die trstliche Wahrheit in's Licht setzt, da der Geist auch den grten materiellen Krften ber-legen ist, und da Liebe zum Vaterlande und zur Freiheit am Ende doch den Sieg erringt, wenn sie mit richtiger Einsicht und Ausdauer verbunden ist. 2) Die Veranlassung zu jenen Kriegen war folgende: Die griechischen Pflanzstdte in Kleinasien, stets nach Wiederher-stellung ihrer Selbststndigkeit und Freiheit sich sehnend, hatten sich, besonders auf Zuthun des Aristagras von Milet und - dessen Schwiegervaters Histios, der am persischen Hose als Geisel gehalten wurde, erhoben, um das persische Joch abzu-502 werfen (502496). Im Kampfe gegen die Perser suchten die Anfang der Kleinasiaten durch Aristagras Hilfe bei dem Mutterlande, Perserkriege.fanden aber nur zu Athen und Eretria auf Euboeagehr; beide sendeten ihren Stammgenossen in Asien 25 Kriegsschiffe zur Untersttzung. 3) Nach anfangs glcklichem Erfolge, indem sogar Sardes, der Sitz des persischen Statthalters Artaphernes, von den Griechen eingenommen und verbrannt wurde, erlagen die Klein-asiaten allmhlich deruebermacht der Perser, und wurden nach einander wieder unterworfen. Milet wurde von den Persern zerstrt, blhte aber bald wieder von neuem auf. Zugleich ge-dachte Darius, der Perserknig, auch an den europischen Griechen wegen der geleisteten Hilfe Rache zu nehmen. So unter-nahmen die Perser drei gewaltige Kriegszge nach Europa, die aber nur zu ihrer eigenen Schmach und zu ihrem Verderben endigten. 4) Der erstezug derperser untermardonius (492) erreichte nicht einmal Griechenland, indem das Landheer schon durch tapfere Angrisse der Thrazier zur Rckkehr gezwungen, die Flotte aber am Vorgebirge Athos durch Strme vernichtet wurde. Dessenungeachtet lie der persische Groknig durch Herolde die griechischen Staaten zur Unterwerfung auffordern, und machte.

3. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 69

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Von der Stiftung der Persisch. Monarchie rc. 69 schließt es mit Persien den Anmlcidischen Frier d.i-W. ver», wodurch die kleinasiatischen Griechen der p Willkühr der Perser überlaffen werden. Seit diesem Kriege fallt Sparta, und die beiden The- banischrn Lricge beweisen diesen Verfall. Der erste entstand daher, weil die Spartaner sich un- 2-d-W. gerechter Weise der Festung Aadmea bemächtig- ^06. len. Der zweite durch die Vergrößerungssucht ö* der Thebaner. In diesem verloren die Sparta- 2> d.w. ner zwei wichtige Schlachten, bei Leucrra, und acht Jahre darauf bei Manrinea. Ihr Glück ?‘°* war es, daß der feindliche Feldherr Epanrmon- vüfi in dieser Scklacht blieb, der einzige Mann nächst dem Pelopidas, der die Macht der Theba» ner gegründet und erhalten hatte. Sparta's An- sehen war nun dahin, und nach der Schlacht bei Lharonea war fein Schicksal einerlei mit dem Schicksale der übrigen Griechen Künste und W ssenschaften kamen hier nickt sehr in die Höhe, weil sie nicht so geschätzt wurden, als in Athen, und nach Lykurgs Einrichtungen nicht so geschätzt werden sollten. Aber dem unerachtet ward der Verstand der Spartaner bei ihrer Erziehung gut ausgebildet, und ihre kurze, sinnvolle Art sich auszudrücken sehr berühmt. Welche Stattet» in Griechenland waren die blühendsten? Welcher Krieg verschaffte den Griechen Ruhm und Macht? Welcher Krieg verzehrte der Griechen Kräfte? Was hatten die Athenienser zur Entstehung des Perfl« schen Krieaes beigetragen? Wer siegte bei Marathon? Wer war der berühmteste Mitbüraer des Themistocles % Was that Tbemistokles für seine Vaterstadt? Wodurch ward Athen reich und macktig? Welche Ursache wirkte den Peloponnestschen Krieg? Welches waren die beiden Hauptvolker, die in diesem Kriege gegen einander fochten? Welcher

4. Alte Geschichte - S. 28

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
28 6. Die Perserkriege, 500-449 v. Chr. schauen. Ein Trompetensto auf griechischer Seite gab das Zeichen zum Angriff: Die Ruder schlugen in die Flut, der Kampfgesang erscholl, und die Schiffe fuhren gegeneinander. Wie Themistokles gesagt hatte, so geschah es: die Perser konnten ihre vielen schwerflligen Schiffe in der engen Bucht nicht recht gebrauchen, sie drngten sich und waren einander im Wege, während die leichten griechischen Schiffe zwischen den persischen hindurchfuhren, hier eines in den Grund bohrten, dort einem die Ruder abfuhren und wieder ein anderes enterten, bis sie die feindlichen Reihen durchbrochen hatten und die Perser allmhlich zurckwichen, lieber 200 persische Schiffe mit smtlicher Mannschaft waren verloren. Im folgenden Jahre wurde auch das Landheer, das Xerxes in Griechenland zurckgelassen hatte, in entscheidender Schlacht bei Plat von dem Bundesheer der Griechen unter dem Oberbefehl des Spartaners Pausanias vollstndig geschlagen (479). Auch die persische Flotte wurde in dieser Zeit an der Kste von Kleinasien bei Mykale vernichtet. Seitdem haben die Perser nicht mehr gewagt, die Griechen im eigenen Lande anzugreifen. 7. Der attische Seebund und das Ende der Perserkriege. Nun griffen die Griechen die Perser in Asien selbst an. Dabei ging der Oberbefehl und die Vorherrschaft (Hegemonie) zur See auf die Athener der, und Aristides wurde zum Fhrer erwhlt. Er schlo mit einer Reihe von Inselstaaten und Kstenstdten einen Bund, den attischen Seebund, der den Krieg gegen die Perser fortsetzen und die Ksten der Bundesstaaten schtzen sollte. Die Bundeskasse ver-waltete Aristides. Er war darin so gewissenhast, da er als ein armer Mann starb und den Namen der Gerechte" erhielt. Athen war jetzt der erste Staat Griechenlands, wurde aber stets beneidet und angefeindet von Sparta, das sich nun ganz vom Kriege zurckzog. Noch 30 Jahre haben die Kmpfe fortgedauert, bis nach einer letzten schweren Niederlage der Perser (bei Salamis auf Cypern) im Jahre 449 ein Friede zustande kam, der den Feindseligkeiten ein Ende machte. Darin wurde die Un-abhngigkeit der kleinasiatischen Griechen von den Persern anerkannt, und kein persisches Kriegsschiff durfte sich fortan in den Gewffern des Aegischen Meeres mehr blicken lassen. 8. Der Wiederaufbau Athens und das Ende des Themistokles. Das grte Verdienst um die Befreiung Griechenlands hatte sich T h e m i st o k l e s erworben. Als er bald nach der Schlacht bei Salamis zu Olympia erschien, wo sich das ganze Griechenvolk zu den Kampsspielen versammelt hatte, erhoben sich alle Zu-schauer von ihren Sitzen. Niemand dachte mehr an die Wettkmpfe ; nur auf ihn waren die Augen gerichtet, und von allen Lippen wurde sein Name genannt. Gerhrt gestand er seinen Freunden, da dies der glcklichste Tag seines Lebens sei. Auf der von ihm veranlaten Flottengrndung beruhte die Gre Athens. Sobald die Perser durch die Schlacht bei Plat aus dem Lande hinausgeschlagen waren, leitete er den Wiederaufbau Athens. Auf seinen Rat wurde rings um die wiederhergestellte Stadt eine breite und hohe Mauer aufgefhrt als Schutzwehr gegen knftige Gefahren, Dieser Mauerbau geschah in hchster Eile; denn die eiferschtigen Spartaner sahen die Befestigung Athens hchst ungern und suchten, sie zu hintertreiben. Allein der listige und gewandte Themistokles setzte sie trotz-dem durch. Darauf wurde auch die Hafenstadt Athens, der Pirns, ausgebaut, befestigt und durch starke Mauern geschtzt. Trotz seiner Verdienste hatte Themistokles viele Gegner in Athen. Diese erreichten zunchst, da er durch das Scherbengericht aus Athen verbannt wurde. So verlie er denn seine Vaterstadt, die durch ihn groß geworden war, und ging nach Argos, der alten Feindin Spartas. Bald daraus klagten ihn die Spartaner an, da er mit den Persern in Verbindung gestanden- Er wurde gechtet, mute fliehen und fand schlielich

5. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 33

1887 - Leipzig : Kesselring
(Simon 469449 vor Chr. 33 16. Simon 469449 vor Chr. 1. Siegreicher Kampf gegen die Perser: Marathon 490, Thermopyl 480, Salamis 480, Plat 479, Mykale 479. Streitpunkt zwischen Athen und Sparta. bergang der Hegemonie an Athen 477. (Simon. Sein Doppelsieg am Eury-medon 465. 2. Erdbeben zu Sparta. Dritter Messenischer Krieg 464-456. Athenische Hilfstruppen; deren Verabschiedung. (Simons Verbannung 459. Schlacht bei Tanagra 457. Simons Zurckberufung 454. Waffenstillstand zwischen Athen und Sparta 451 und gemeinschaftlicher Kampf gegen die Perser. (Simons Zug gegen Cypern; sein Tod bei Citium und Schlacht bei Salamis 449. Ende der Perserkriege. Griechenlands, insbesondere Athens Ruhm. 1. In dem Kampf gegen das Persische Reich empfingen die Griechen die Bluttaufe und zeigten dabei der Welt, was ein das Vaterland liebendes Volk vermag. Die Tage bei Marathon (490), Thermopyl (480), Salamis (480), Plat (479), Mykale (479) verkndigten aller Zeit, da die Griechen ein einiges Heldenvolk waren, dem die schwersten Opfer nicht zu schwer, die gewaltigsten Anstrengungen nicht zu gewaltig, wenn es galt, das Vaterland zu schtzen und zu retten. Allein so Groes einerseits durch diese Einigkeit gegen den gemeinsamen Feind errungen ward, so wurde dadurch andererseits zwischen Athen und Sparta, den leitenden Staaten, eine Eifersucht hervorgerufen, welche nach Beseitigung der ueren Gefahr in Kampf gegen einander aufloderte und Griechenland bis ins Innerste erschtterte. Der Grund zu diesem 'Streitpunkt Zwiespalt lag darin, da jeder der beiden Hauptstaaten die Hegemonie <J,-toi^en der die Bruderstmme führen wollte. ,un" Bei Beginn der Perserkriege behauptete Sparta den Vorrang unter a' allen Hellenen (S. 30). Bald aber nahm Athen durch die Grothaten eines Miltiades, Themiftokles und Ariftides einen solchen Aufschwung, da es seiner Nebenbuhlerin nicht nur die Wage hielt, sondern sie ber-fitigelte. Und als der Spartaner Pausanias nach der Einnahme von Pausamas. Byzanz (478) eine verrterische Hinneigung zu den Persern bewies, da k; stellten sich die meisten Bundesgenossen unter Athens Oberleitung. Damit an Athen ging die Hegemonie thatschlich von Sparta auf Athen der (477). 477. Nach dem Tode des Ariftides (467) war (Simon, der Sohn des Cirnon. Miltiades, der erste unter allen Athenern. Seine glorreichste Wassenthat ist der Doppelsieg am Eur y m ed o n im Jahr 465. Xerxes nmlich hatte, Eurymedon um das Vordringen der Griechen nach Osten zu hemmen, eine Flotte und 465. ein Landheer am Eurymedon gesammelt. Nahe der Mndung dieses Flusses kam es zur Schlacht. (Simon gewann die Persische Flotte, indem er die Mannschaft zur Flucht aufs Festland ntigte und die feindlichen Schiffe in seine Gewalt brachte. ' Nachdem er hieraus einen Teil seiner Krieger in Persische Trachten gekleidet, tuschte er dadurch am Abend den Feind, griff ihn zu Lande an und besiegte ihn auch hier. So hatte (Simon an einem Tage zwei feindliche Heere vernichtet. Nach seiner Heimkehr suchte er Athens Macht im Innern und nach auen zu krftigen und den Bund mit den brigen Hellenen, namentlich mit Sparta, aufrecht zu erhalten. 2. Whrend auf diese Weise Athens Ansehen wuchs, brach der Sparta schweres Unglck herein. Es wurde (464) von einem furchtbaren Erdbeben betroffen; fast die ganze Stadt sank in Trmmer, gegen Spie u. Beriet, Weltgeschichte Iii. 5. Auflage. Z

6. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 11

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
4. Krieg zwischen Athen und Sparta. 11 das, 480 v. Chr., und alle Angriffe der Perser waren vergebens, bis ein schndlicher Verrter einen verborgenen Seitenweg der das Gebirge zeigte: da wurde Leonidas mit seinen 300 Spartanern und 700 Thes-piern umringt, und sie fielen alle. Grer aber war die Zahl ihrer gefallenen Feinde. Jetzt rckten die Perser gegen die Stadt Athen. Die Athener konnten ihre Stadt gegen eine solche Ubermacht der Feinde nicht verteidigen, sie flohen nach den benachbarten Inseln und Ksten, und wer waffenfhig war, bestieg die Schiffe zum Kampfe. Denn zugleich nahete auch die ungeheure Flotte der Perser der Kste von Athen. Die brigen Griechen wollten mit ihren Schiffen entfliehen, da rettete Themistokles durch List Griechenlands Freiheit und Ehre. Er verriet die beschlossene Flucht den Persern; diese umringten in der Nacht die enge Bucht, in welcher die griechische Flotte lag, und als jetzt die Griechen, welche entfliehen wollten, sich von Feinden umringt sahen, muten sie kmpfen. Themistokles, der indes alles zum Treffen bereitet hatte, untersttzte sie lebhast; die persischen Schiffe liefen in dem unbekannten Meere auf Klippen, drngten sich unter einander wegen der Enge, und als endlich ein Teil ihrer Flotte zu den Griechen berging, flohen sie in der grten Verwirrung. Themistokles erkmpfte hier bei Salamis, 480, einen der ruhmvollsten Siege, der den Griechen die Freiheit rettete, den Athenern das grte Ansehen unter den Griechen erwarb und dem Themistokles unsterblichen Ruhm gewann. Xerxes, der indes Athen verbrannt hatte, floh in der grten Eile und ohne Rast bis nach Asien hinber. Sein Heer folgte, leidend von Hunger und Krankheit; doch blieben 300 000 Mann an der Nordgrenze Griechenlands zurck. Zm nchsten Frhjahr, 479, brachen diese wieder in Griechenland ein und drangen abermals bis Athen vor, wurden aber bei Plat so geschlagen, da der stolze Perser es nicht wieder wagte, die Griechen in Griechenland anzugreifen, und in dem cimonifchen Frieden, 450, mute er auch die Uu-abhngigkeit der asiatischen Griechen anerkennen. 4. Krieg zwischen Athen ttstfr Sparta. a. Ursache. Bisher hatte Sparta den Vorrang unter den grie-chischen Staaten behauptet; aber durch die Siege der die Perser war Athen der angesehenste Staat in Griechenland geworden. Wozu jedoch so husig Gefhl der Obermacht verleitet: Athen mibrauchte sein Ansehen; es wollte mit seiner Flotte berall herrschen, und alle kleineren schwcheren Staaten sollten gehorchen. Dies erregte Unwillen, den Sparta, Athens eiferschtige Nebenbuhlerin, zu nhren wute, so da es nur einer Veranlassung bedurfte, und die Un-zufriedenen traten alle auf gegen das bermtige Athen. Diese Veranlassung fand sich nur zu bald. Athen untersttzte die Insel Korcyra gegen die reiche Handelsstadt Korinth; Korinth beschwerte sich darber bei den brigen Griechen; diese fanden die Beschwerden gegrndet, vereinigten sich mit Korinth und verlangten, Athen solle alle unterjochten Städte und Inseln frei geben. Da Athen aus

7. Bd. 2 - S. 165

1837 - Eisleben : Reichardt
G risch eidland. 165 und oft nur auf eme oder wenige Städte sich beschränkend. Am mei- sten zeichneten sich durch Macht und Ansehen vor den übrigen Sparta und Athen aus, wovon jenes Lykurg und dieses Solon zu seinem Ge- setzgeber hatte. Mit dem Anfange des 6ten Jahrhunderts vor Christi Geburt begannen die Kriege der Perser gegen Griechenland, welche auch dieses Land mit ihrem großen Reiche vereinigen wollten. Aber so groß auch die Kriegsheere und die Anstrengungen der Perser waren: so scheiterten doch ihre Unternehmungen an der Tapferkeit und dem Hel- denmuthe der Griechen und ihrer Anführer, worunter vorzüglich Mil- tiades, Themistokles, Aristides rt. ihre Namen verewigt haben. Allein diese glorreichen Siege der Griechen über die Perser entwickelten auch den ersten Keim des Sittenverderbnisses, und das Ende der Persischen Kriegs ist auch der Anfang der Ausartung der Griechen. Die reiche Beute, die sie gemacht hatten, erweckte in ihnen den Hang zur Asiati- schen Üppigkeit. Die Ausbreitung der Schifffahrt und des Handels machte sie mit dem Luxus bekannt; und mit der Furcht vor fremder Unterjochung, die Griechenland allein in Einigkeit erhalten hatte, ver- schwand der innere Frieden. Die beiden Hauptstaaten Sparta und Athen erschöpften ihre Kräfte in den langwierigen Kriegen, die sie nun gegen einander selbst führten. Dies erleichterte Philipp, dem Könige von Macedonien, seinen Plan, Griechenland seiner Herrschaft zu unter- werfen. Der Sieg, den er 338 vor Christi Geburt bei Charonea über die Griechen erfocht, ward der Anfang der Macedonischen Herrschaft in Griechenland, welche der berühmte Eroberer des Persischen Reichs und Nachfolger des Philippus, Alexander der Große befestigte. So blieb nun Griechenland unter Macedoniens Herrschaft, bis im 2ten Jahrhunderte vor Christi Geburt es unter die Gewalt der Römer kam, und eine Römische Provinz wurde. Doch verbreitete sich wahrend dieser Periode das Christenthum in Griechenland, indem vorzüglich der Apostel Paulus dafür sehr wirkte und christliche Gemeinden stiftete. Als im Jahre 395 das Römische Reich durch Theilung unter Theodosius des Großen Söhne Arcadius undhouorius, in zwei Halsten zerfiel: so kam zu jener Halste, die Arcadius erhielt, und die den Namen Ost römisch es oderauch (von der Hauptstadt Byzanz) 8.'yzanti n i sch es Reich annahm, auch Griechenland als eine Pro- vinz hinzu. Was von altgriechischer Kunst, Wissenschaft und Bildung übrig geblieben war, hatte sich bald nach der Hauptstadt dieses Kaiser- thums, Byzanz oder Constantinopel gezogen, und Griechenland theilte seitdem bis-auf die neueste Zeit mit demselben alle Schicksale, und von aller frühern Herrlichkeit blieb Griechenland nichts mehr übrig, als daß das oströmische Reich gewöhnlich den Namen Griechisches Kaiserthum führte. Allein auch diese Art von selbstständiger Exi- stenz hörte auf, als 1453 der letzte Griechische Kaiser Constantin Paläologus Xi. auf den Mauern Ccmstantinopels heldenmüthig kämpfend siel, und der Türkische Sultan Muhamed Ii., diese Stadt,

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 308

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
308 Ix. Die Griechen. von den Spartanern vertriebenen Messenier dahin versetzt hatte, ihnen entgegen und eroberten Chäronea, wurden aber auf dem Rückmärsche von den böotischen Optimaten, mit denen sich die aus Lokris und Euböa vereinigt hatten, bei Koronen überfallen und erlitten eine so bedeu- tende Niederlage, daß sie genöthigt waren, Böotien, Phocis und Lokris wieder frei zu lassen, wo nun die Optimaten wieder herrschend wurden. Pei diesem so bedeutenden Verluste der Athener erhoben sich nun die Optimaten, wie es scheint nach Verabredung, überall. In Euböa zu- erst bewirkte die Optimatenpartei im Jahre 446 einen Abfall von Athen; und als Perikles dahin gezogen war, um es wieder zu unterwerfen, kam gleichzeitig die Nachricht von dem Abfalle von Megara und daß die Peloponnesier im Begriff seien, in Attika einzubrechen. Megara hatte die Korinthier, Epidaurier und Sicyonier zu Hülfe an sich gezogen; und da die Gefahr drohend wurde, zog Perikles rasch von Euböa heran, als die Peloponnesier, unter dem Spartanerkönige Plistonax, nachdem der fünfjährige Waffenstillstand seit 450 abgelaufcn, schon bis Eleusis gekommen waren. Dieser Macht sah sich Perikles nicht gewachsen; auch mochte er es auf den ungewissen Ausgang einer Schlacht nach deyl, großen Verluste bei Koronea nicht ankommen lassen wollen, und bewog deßhalb den beim spartanischen Heere anwesenden Kleandrides, ohne Wissen des Königs Plistonax, zum Rückzuge. Hierauf unterwarf er Euböa, vertrieb die Optimaten aus Chaléis und schloß dann im Frühlinge 445, wohl nicht ohne Hülfe von Bestechungen, mit den Spartanern einen neuen Waffenstillstand auf 30 Jahre, gemäß welchem es,jeder hellenischen Stadt, die weder auf spartanischer noch athenischer Seite stehe, gestattet sei, sich einer Partei, welcher sie wolle, anzuschlie- ßen. , Diese letzte Bedingung zeigt schon klar das Bestreben der beiden Hqnptstaaten, ihre Parteien gegenseitig zu vermehren und aus ganz Hel- las zwei einander gegenüberstehende politische Körper zu bilden. Fassen wir die Hauptpunkte in der Entwicklung dieser Parteistellung seit'den Perscrkriegen kurz zusammen, so zeigt sich, daß sowohl die La- cedämonier jede Gelegenheit zu benutzen suchten, um dem wachsenden Einflüsse Athens und der Demokratie entgegen zu arbeiten, als auch in Athen selbst die Optimaten nie ruhten, sondern ebenfalls sich nach jeder Gelegenheit umsahen, um mit Sparta's Hülfe die Oberhand wie- der zu gewinnen. in?ó , — -....—.—_ W ( st« 81. Die Gegensätze im peloponnesischen Kriege. Karl Ottfr. Müller, 2. Ausgabe von F. W. Schneidewin.) aifltjci ,,, Da uns hier nicht erlaubt ist, die geschichtliche Bedeutung dieses Krieges für das bürgerliche und sittliche Leben Griechenlands in voller Bme; zu entwickeln, so müssen wir uns begnügen, auf sie durch fol- gendtzs.^eicht aufgesaßte Gegensätze hinzudeuten. Es stehen gegenüber

9. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 79

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
79 7. Kap. Griechenlands schöne Periode. heit gaben sie ihnen wieder. Solons Ruhm vermehrte ein wäh- rend seiner Archonlenschaft durchgetriebenes Gesetz, die Schul- den der Armen betreffend, (Seisachtheia). Als der Staat ihm hierauf die Gesetzgebung auftrug, so gab er diesem die oben be- schriebene Einrichtung, 3391 (v. Chr. 592). Doch die Strei- tigkeiten zwischen den vorher genannten Parteyen dauerten fort. Pisisiratus, ein staatskluger, tapferer Mann und Beförderer der Wissenschaften, bemächtigte sich der Alleinherrschaft 3424 (v. Chr. 559) und behauptete sich darin, ungeachtet die mega- klische Partey, auf der ein Fluch ruhete, ihn zwey Mahl vertrieb. Zhm folgte sein Sohn Hippias 3457 (v. Chr. 526). Sein Bruder Hipparchus verlor sein Leben durch die Verschwörung des Harmodius und Aristogiton, und Hippias wurde von den Nachkommen des Megaktes vertrieben, und floh zu den Per- sern, 3474 (v. Chr. 526). Die Streitigkeiten dauerten indessen mit lebhafter Einmischung der Spartaner fort bis auf die per- sischen Kriege. {. 15. Anfang des persischen Kriegs. Der vertriebene Hippias fand bey dem persischen Statt- halter von Lydien, Artaphernes, Unterstützung. Dieses bewog die Athener, den Zonern Beystand zu leisten. Um die Griechen dafür zu strafen, schickte Darius gegen sie eine Flotte und Ar- mee, die aber Griechenland nicht erreichten. Ein neues Heer, unter den Generalen Datis und 'Artaphernes, landete auf Eu- böa und ging nach dem festen Lande hinüber. Aber das kleine athenische Heer schlug unter Anführung des Miltiades die ver- sische Armee bey Mararhon völlig und rettete eben so thätig Athen, 3494 (v. Chr. 534). Athen war gegen Miltiades un- dankbar. Von zwey nun gegen einander kämpfenden Parteyen siegte die, an deren Spitze der große Staatsmann Themistokles stand, der seinen Gegner Aristides vertrieb. {. 16. Rerxes Einbruch in Griechenland. Terxes führte in Person ein überaus großes Heer nach Griechenland, dessen Starke aber die Schriftsteller wahrschein- lich übertreiben. Seine Armee ging theils zu Schiffe, theils auf einer Brücke über den Hellespont nach Europa, 3504 (v. Chr. 479). Thracien, Makedonien und Thessalien leisteten keinen Widerstand; aber der spartanische König Leonidas ver- theidigte den Eingang in Griechenland bey dem Passe Thermo- pylä gegen das persische Heer lange Zeit, und opferte endlich sein

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 25

1892 - Leipzig : Hirt
Die Griechen. 10. Die Perserkriege. 25 Aweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 10. Die Perserkriege, 500449. Ursache und einleitende Unternehmungen. Schon gehorchten die griechischen Kolonien in Kleinasien, auch gypten, Thrazien und Macedonien dem mchtigen Perserkuig ( 2, 5); das eigentliche Griechenland, dessen Kultur die Eroberungslust des Knigs Darius noch mehr reizte, schien dem Schicksal der Nachbarlnder nicht entgehen zu knnen. Ein Aufstand der kleinasiatischen Jonier i. I. 500 war der Anfang des ungleichen 500. Kampfes zwischen dem ungeheuren Perserreiche und dem winzig kleinen Griechenland. Der Aufstand der Jonier wurde, obgleich die Athener ihren Stammesgenossen mit zwanzig Schiffen zu Hilfe kamen, unterdrckt. Er-zrnt der die Hilfeleistung der Athener (Herr, gedenke der Athener!"), schickte Darius seinen Schwiegersohn Mardnius 492 mit einer Flotte 492. und einem Landheere zur Unterwerfung Griechenlands ab. Aber die Flotte scheiterte am Vorgebirge Athos, und das Landheer wurde von den wilden Stmmen Thraziens und Macedoniens aufgerieben. 2. Der erste Krieg, 400. Nachdem die persischen Gesandten, die von den griechischen Staaten Erde und Wasser verlangen sollten, in Athen in ein Abgrund, in Sparta in einen Brunnen gestrzt worden waren, schickte Darius ein neues Heer, welches der das gische Meer fuhr und in Attika landete. Hippias ( 9, 7) fhrte die Perser auf die Ebene von Mrathon, wo die persische Reiterei am besten zu verwenden war. Auch die Athener hatten einen der Kriegsweise des Feindes kundigen Anfhrer in Miltiades, der auf der Halbinsel am Hellespont eine Herrschaft (Tyrnnis) bernommen hatte und aus Furcht vor den Persern in seine Vaterstadt zurckgekehrt war. Unter seiner Leitung strmten in der Schlacht bei Marathon 490. die 10000 Athener mit vorgehaltenen Lanzen gegen die zehnfache bermacht der Perser an, streckten siegreich die vorderen Reihen nieder und warfen die brigen auf die Schiffe zurck. Unter der reichen Beute fanden die Athener auch die fr sie bestimmten Ketten. 3. Ende des Miltiades. Um diejenigen Staaten, welche sich Perser-freundlich gezeigt hatten, zu bestrafen, unternahm Miltiades mit Bewilligung der Volksversammlung einen Kriegszug, welcher zunchst gegen Paros ge-richtet war. Nachdem er die Hauptstadt dieser Insel vergeblich belagert, mute er wegen Krankheit nach Hause zurckkehren. Hier ward er vor Gericht gezogen, zu einer Strafe von 50 Talenten (1 T. = 4500 Jf) verurteilt und, da er diese nicht bezahlen konnte, ins Gefngnis geworfen, wo er starb. Warum waren die demokratischen Athener gegen Miltiades von vornherein un-gnstig gestimmt?

11. Alte Geschichte - S. 106

1848 - Leipzig : Brandstetter
106 H. 2. Fortsetzung. Ferxes. Themistokles. Leónidas bei Thermopyla (48v). Gewiß hätte Darius diesen Schimpf gerächt, wäre er nicht bald dar- auf mit Tode abgegangen. Er übergab die Rüstungen zu einem neuen Kriege seinem Sohne und Nachfolger Lerxes, der ein Heer von einer Million Menschen bewaffnete und mit mehr als 1200 großen Schiffen zehn Jahre nach der Schlacht bei Marathon nach Europa kam (480 v. Ehr.). Aber die Griechen erschraken vor einer solchen Uebermacht nicht und rüste- ten sich gegen dieselbe. In Corinth versammelten sich die Abgeordneten aller Staaten Griechenlands und beschlossen, alle waffenfähige Mannschaft und alle Schiffe nach Athen zu senden, denn man sah voraus, daß der Hauptangriff der Feinde auf diese Stadt geschehen werde. Allein die Perser kamen früher, als das Heer und die Flotte beisammen war. Nur die La- cedämonier, welche diesmal die Ersten waren, kamen unter ihrem Könige Leónidas 400 Mann stark. Zu ihnen gesellten sich noch 7000 andere Griechen, und weil man hörte, daß die Landmacht der Perser über Mace- donien und Thessalien heranziehe, stellten sie sich bei den Thermopylen auf, — einem Engpaffe oder Gebirgswege, der zwischen hohen und steilen Bergen und dem Meere hinlief und die einzige Straße bildete, die nach Griechenland führte. Hier konnte wohl eine kleine Schaar das Eindringen einer größeren verwehren; allein das zahllose Heer der Perser hier aufhal- ten zu wollen, konnte nur als ein Wagestück von beispielloser Kühnheit er- scheinen. In Athen selbst herrschte eine große Bewegung; in der Verwirrung wußte man nicht, was für die Stadt in dieser nahen Gefahr zu thun sei. Da sandte man nach Delphi und fragte das Orakel um Rath; dieses gab zur Antwort: „Athen solle sich mit hölzernen Mauern vertheidigen." Damals lebte in Athen Themistokles, ein kriegslustiger und staatskluger, aber ehrgeiziger Mann, durch den auch der redliche Aristides aus Athen ver- trieben worden war, weil er allein das größte Ansehen beim Volke besitzen wollte. Er deutete die Worte des Orakels dahin, daß man die Stadt ver- lassen und sich aus die Schiffe begeben solle, denn dieß seien die hölzernen Mauern, welche das Orakel meine. Sein Rath wurde angenommen. Als nun die Nachricht kam, daß die Perser in Thessalien eingefallen seien, wur- den Weiber und Kinder nebst aller beweglichen Habe auf die Insel Sala- mis gebracht, die waffenfähige Mannschaft schiffte sich auf der Kriegsflotte ein, und nur Priester und Greise blieben zum Schutze der Götter und Tempel in der Stadt zurück. Nicht ohne Wehklagen konnte dieß Alles vor sich gehen, und die Männer von Athen, von Wehmuth bei dem Ab- schiede von den Ihrigen ergriffen, konnten nur durch Themistokles und die übrigen Helden von Marathon beruhigt werden. Jetzt kamen auch die

12. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 44

1895 - Gotha : Perthes
I 44 in die Stadt und gestattete der demokratischen Partei die Vernichtung des Restes der Dreiig. Durch eine umfassende Amnestie suchte man darauf der all-gemeinen Verwirrung in Athen ein Ende zu machen (403). Widerspruchsvoll, wie gegen Athen, war Spartas Politik gegen Persien, mit dem es den Bund lste und bald darauf, um die Hegemonie in Griechen-land zu behaupten, doch wieder herstellte. 2. Die Behauptung der Hegemonie mittels Persiens (korinthischer Krieg). Durch den Rckzug der Zehntausend war die innere Schwche des persi-schen Reiches so deutlich hervorgetreten, da Sparta, von den kleinasiatischen Griechen um Hilfe angegangen, dem Versuche (399) nicht widerstand, die griechische Herrschaft in Kleinasien wiederherzustellen. Jnsbes. unter-nahm 396 König Agesilaos hoffnungsvoll den Krieg; ein neuer Agamemnon, ging er nach Aulls in Botien und fuhr von dort nach Asien. Kaum hatte er aber den Feldzug siegreich begonnen, da ward er zur Verteidigung der spartani-schen Macht nach Griechenland zurckgerufen. Theben und Korinth fhlten sich nmlich durch Sparta in ihrer Macht zu sehr herabgedrckt und hatten sich, um dessen bergewicht zu beseitigen, mit-einander verbunden; das spartafeindliche Argos, ebenso Athen schlo sich ihnen an; indem sie persisches Gold nahmen, bekmpften sie Sparta mit den-selben Mitteln, die diesem zum Siege der Athen verholfen hatten. Agesilaos erreichte zu Lande Botien und erkmpfte sich hier durch den Sieg bei Koroneia (394) den Rckzug nach dem Peloponnes. Inzwischen war die peloponnesische Flotte bei Knidos von einer persischen unter Fh-rung des Atheners Konon geschlagen worden (394); die ganze Machtstellung der Spartaner in Kleinasien und im gischen Meer wurde dadurch erschttert; die persische Flotte beunruhigte selbst die peloponnesische Kste und wandte sich zuletzt nach Athen; mit persischen Geldern wie Mannschaften und mit Hilfe der Nachbarstdte wurden hier die Mauern, das Werk des Themi-stokles, wiederhergestellt (393). Durch die Verschanzung des Jsthmos von Korinth wurde Sparta von seinen Verbindungen im Norden abgeschnitten und so auch seiner Hegemonie zu Lande beraubt. Der Krieg drehte sich wesentlich um den Besitz des Jsthmos von Korinth, des Schlssels zum Peloponnes. Die Verbndeten kmpften hauptschlich mittels Sldner, fr die Persien das Geld gab; als ihr Befehlshaber that sich der Athener Jphikrates hervor, der den neuen Berufssoldaten statt der Hopliten-rstung der Brgerheere eine neue, leichtere Ausrstung^) gab; diese Leicht-bewaffneten hieen Peltasten. Aus den Bedrngnissen wute Sparta keine andere Rettung als die Er-neuerung der Verbindung mit Persien. Die Dinge waren in Griechenland soweit gediehen, da die Entscheidung der hellenischen Angelegenheiten in die Hnde "des Perserknigs gelegt ward; dieser gebot thatschlich in dem sogen. Frieden des Antalkids (387), da die kleinasiatischen Griechenstdte den Persern gehren, alle andern Städte selbstndig (autonom) sein sollten. 1) leichtere Fubekleidung, einen kleineren, runden Schild, aber lngere Speere und Schwerter.

13. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 155

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
155 Der Friede des Antalkidas endet den sogenannten korinthischen Krieg. welche einst Athen bundespflichtig waren und erschien 392 mit einer Persisch- griechischen Flotte im Piräus. Mit persischem Golde baute er die langen Mauern wieder auf, welche Kimon und Perikles einst mit per- sischer Beute hergeftellt hatten! Konon unternahm es auch, die athe- nische Bundesherrschaft bis auf die jonischen und äolischen Küstenftädte auszudehnen; allein es hieß den Persern doch zu viel zugemuthet, daß sie die ganze Macht Athens wieder aufrichten sollten, ein persischer Satrape verhaftete deßhalb den Konon und ließ ihn im Gefängnisse sterben. Der Friede des Antalkidas endet den sogenannten korinthischen Krieg (387 v. Cyr.). Die Spartaner hatten den Antalkidas nach Asien geschickt, der mit dem Perserkönig wegen des Friedens unterhandelte und gegen Athen wirkte, das bereits wieder gefährlich dastand. Im Jahre 387 wurde der Friede abgeschlossen, aber nicht etwa zwischen dem Perserkönige und den Spartanern, sondern der Perserkönig diktierte den Frieden für ganz Griechenland, welcher das Werk der Schlachten am Eurymedon ver- nichtete. Der König eignete sich alle asiatischen Städte und noch Kypern und Klazomenä zu; alle übrigen Städte aber, kleine und große, sollten frei und unabhängig sein (nur Lemnos, Jmbros und Skyros wurden den Athenern aus Gnade überlassen). So wollte es der Perserkönig und drohte jedem mit Krieg, der sich nicht zu seinen Artikeln bequemen wollte. Nun waren die Städte einmal frei, von Sparta sowohl als von Athen; sie hatten ihre Freiheit als ein Geschenk von der persischen Politik erhalten, welche darauf zählte, daß die „freien" Städte nun an einander gerathen, sich gegenseitig abschwächen und den Persern gute Gelegenheit machen würden. Der antalkidische Friede, diese Befreiung der griechischen Städte durch die Perser und die Unterwerfung der asiatischen, ist die beste Vertheidigung der athenischen Hegemonie und der perikleischen Politik. Zornig nahmen Athen und noch später Theben den Machtspruch aus Susa an, sehr willig die Spartaner, welche denselben herbeigeführt hatten. Sie opferten die asiatischen Griechen ohne Gewissensbisse, waren ja doch durch die Freigebung aller Städte in Griechenland die Bünde gelöst, welche ihnen gefährlich werden konnten; Athen stand allein, Theben nicht minder, eben so Mantinea in Arkadien; wer wollte es mit Sparta aufnehmen, das sein altes Gebiet Lakonien und Messene, seine Periöken und Heloten behauptet hatte? Sparta wurde durch den Frieden des Antalkidas abermals in Griechenland Meister und übte noch größere Gewaltthätigkeiten als je vorher, denn es hatte nun auch die Ehre und den alten Stolz verloren. Es hatte die Griechen in Asien verrathen und

14. Hübnerus enucleatus & illustratus, Zweymal zwey und funfzig Lectiones aus der Politischen Historie, Worinnen Der Kern der Hübnerischen Historischen Fragen enthalten, und nach der bekannten und belobten Hübnerischen Lehr-Art Durch kurtze und deutliche Fragen also vorgetragen ist, daß ein paar fleißige Schüler einander sich selbst in dieser Wissenschaft feste setzen können - S. 270

1741 - Leipzig : Gleditsch
ijo Änmerckungen zum Iv. Buch. funffzig Jahr nach der Flucht des Persischen Köni- ges Xe Exis. ( Bellum Peloponnefucum dicitur il- lud, quod contra Athenienfes decretura , & hoc potiflimum nomine a Spartanis fufceptum eft. ) Wie aus dem Juftino zu ersehen, so sind die Lace- damonier desselben Urheber gewesen: denn wenn er des getroffenen zo. jährigen Friedens erwehnet hat, setzeter hinzu: fed tam longum otium ini- micitiae ( Lacedaemoniorum ) non tulerunt. 1. e. Dieser Krieg ward mit abwechselndem Glück ge- führet, zog sich auch aus Griechen-Lande hinüber nach Sicilien, und im Ausgange lagen die Athe- nienser totaliter darnieder. In Sicilien wurden ihre Generale Demosthenes, Lama- Chus, Nicias, zu Wasser und zu Lande, bis aufs Haupt geschlagen, Juftin. Lib. iv. cap. Iv. v. und darauf gieng das gcmtzegriechen-Land den Atheniensem zu Leibe; omnia Graeciae regna, velut ad extinguendum commune incendium concurrunt. Die Perser traten auch mit den La- cedamoniern, wider die Athenienser, in ein Bünd- uisi; ad opprimendam unam urbem, totius Orien- tis vires concurrebant. Jußin. Lib. V. C. I. Der von den Athenirnsern zu den Lacedamoniern über- gegangene tapffere Alcibiades , vide Corn, dep, in Alcib. cap Iii. Iv. Juflin. Lib Iv. cap Iv. Lib. V. cap. I. nahm zwar, nachdem er von den Lacedamoniern war disjuftirct worden, wiederum der Athenienser Parthie, und brachte ihre Sache in ziemlichen guten Stand; Com. Nep. 1. c. Cap. V. jußin. Lib. V. cap. Ii. in. iv. Allein, als die La- cedämonier von den Persern einen Succurs erhalten ^ . hatten,

15. Kyros bis Alexandros - S. 420

1829 - Leipzig : Cnobloch
420 aber edelmüthig die Freiheit gab, und nicht als Skla- ven behielt, wie er dazu ein Recht gehabt hatte. Veranlassung des persischen Krieges- Da- reioö schickt den Mardonios mit einem Heere gegen die Griechen. Gar sehr erregte es den Unwillen des Dareios, daß bei der Empörung der Ionier diesen die Athener so gern Hülfe geleistet hatten. Wer ihn aber gegen sie noch besonders anreizte, war Hippias. Ja, er ge- rieth gegen sie dermaßen in Zorn, daß ihm einer der Diener täglich bei der Mahlzeit die Worte zurufen mußte: „Herr, gedenke der Athener.'" Die Cre- trier, ein weniger bedeutendes Volk als die Athener, waren damit auch verstanden. Diese den Ioniern von den Athenern und den Eretriern geleistete Hülfe, sowie der Antrieb des Hippias, waren Ver- anlassung zum persischen Kriege. Nicht aber die Athener und die Eretrier al- lein, ganz Griechenland sollte für diese Verwegen- heit der Athener und Eretrier bestraft werden. Da- rcios schickte also den Mardonios, einen jungen, ruhmgierigen Perser, und seinen ^des Dareios) Schwiegersohn, mit einem großen Heere nach Eu- ropa ab, um durch Thrakien und Makedonien in Griechenland einzudringen, wo er denn insbesondere Athen und Cretria züchtigen sollte. Das Landheer wurde über den Hellespont auf Schiffen übergesetzt;

16. Denkfreund - S. 436

1847 - Giessen : Heyer
436 Gesch ichte der alten Welt. zu welcher die Spartaner wohl ohnedieß schon besonders hinneigten, gab ihnen den Vorrang in Peloponnes. In Hellas behauptete denselben Athen. Seine Bewohner waren noch von einer andern Seite, als durch Heldcnmuth, ausgezeichnet. Die Stadt war zugleich der S^ der Künste und Wissenschaften und eines verfeinerten, edleren Lebens. Statt der Gesetze Drakons, durch deren Härte in Athen Rohheit einzureißcn drohte, gab Solon dem Staate eine weise und milde Verfassung [592]. Auch er suchte zwischen dem übergroßen Reichthum auf der einen und der drückendsten Armuth auf der andern Seite eine Art von Aus- gleichung zu stiften, doch minder auffallend, als es zu Sparta ge- schehen war. Neben der kriegerischen beförderte er zugleich die allgemeine menschliche Bildung. Daher in Athen Unterweisung der Jugend in allem, was dem Menschen wichtig ist, neben körper- lichen Uebungen. — Nicht sowohl Kürze, als vielmehr Klarheit, Eindringlichkeit und Schönheit der Rede wurden als Kunst angesehen und geübt. Den Sinn für das Gefällige und Schöne suchte man überhaupt ausdrücklich zu wecken und zu bilden. Die mit pracht- vollen Tempeln und andern öffentlichen Gebäuden herrlich geschmückte Stadt, so wie im Innern der Häuser die Geräthe, verriethen diesen Sinn ihrer Bewohner. Der oben schon erwähnte Kampf der Perser gegen Griechenland hatte in Kleinasien seinen Ursprung. Die dast'gen Griechen hatten sich gegen Darius Hpftaspis empört und waren von den Athenern un- terstützt worden. Sie unterlagen der persischen Macht, und dasselbe Schicksal sollte nun auch das europäische Griechenland, vorzüglich Athen, treffen. Aber ein Sturm zerstreute und zerstörte die anöge- sandte persische Flotte, und das Landheer wurde von den Thraciern geschlagen. Der König sandte eine noch größere Flotte und ein noch zahlreicheres Heer. Beide nahten sich Athen. Da stellten sich unter dem Athener Miltiades 10,000, meist auch Athener, 100,000 Per- sern bei Marathon entgegen und siegten so vollständig, daß die Perser in wilder Flucht nach ihren Schiffen eilten [490 v. Ehr.]. Unter abermaligen, noch größeren Rüstungen starb Darius. Xerres setzte dieselben fort und führte selbst ein Heer, wie man sagt, von zwei Millionen, nach der Westküste Kleinasiens und vermittelst einer Schiffbrücke über den Hellespont (Meerenge der Dardanellen) nach Europa. Zugleich nahten sich 1200 Kriegs- und Transportschiffe dem bedrohten Lande. — Von Norden her zog das Heer heran. ^ Dort begränzt Mittelgriechenland ein steiles Gebirge mit einem einzigen schmalen Durchwcge, dem Engpässe von Thermopylä. Hier trafen die persischen Millionen auf die Vorhut der Griechen, deren Kern 300 Spartaner unter L^eonidas waren. Dieses kleine Wehr hielt die ungeheure Flut auf. Durch Verrath unterlag indeß endlich die Heldcnschaar, und die Perser drangen verheerend vor. Athen wurde verbrannt; seine Bewohner waren jedoch unbesiegt auf ihren Schiffen

17. Griechische und römische Geschichte - S. 29

1906 - Breslau : Dülfer
Der Aufstand der kleinasiatischen Griechen. 29 drohte. _ Es gelang ihm, die ionischen Griechen, die schon lange den Verlust ihrer Freiheit bitter beklagten, sr seinen Plan zu gewinnen Das ganze Griechentum in Kleinasien erhob sich gegen die persischen Bedrcker. In Griechenland selbst fand Aristagoras wenig Untersttzung. Nur Athen und Eretria auf Euba schickten einige Schiffe. Die Griechen wandten sich zunchst gegen Sardes, die Hauptstadt der Perser in Klein-asien. Die Stadt wurde efofierfimb verbrannt. Vor dem anrckenden j Persischen Heere zogen sich die Griechen zurck; sie wurden aber von ihren Gegnern ereilt und bei Ephesus vllig geschlagen. Auch zur See waren he Perser siegreich; sie vernichteten die Flotte der vereinigten Griechen bei tza^x, Milet gegenber. Milet wurde von den Persern erobert und zerstrt. /*?, , ^.,..,.^Mgoras war nach Thrazien geflohen, wo er erschlagen wurde. rl10]1^ der Dn Qriu 9ur Beilegung der Emprung nach Kleinasien geschickt worden war, endete, weil er mit den Aufstndischen gleiche Sache gemacht hatte, am Kreuz. Die kleinasiatischen Griechen kehrt'en unter das persische Joch zurck und wurden mehr denn je. bedrckt. Den Athenern und Eretriern aber, die es gewagt hatten, die ionischen Griechen zu untersttzen, schwur Darius blutige Rache. Bei jeder Mahlzeit, so wird ^ahft. mute ihm ein Sklave zurufen: Herr^ gedenke der Athener!" Ruch Hlppias, der aus Athen vertriebene Tyrann, reizte Darius zum Kriege gegen die Athener ( 9, a). Er hoffte wohl, seinen Thron wieder-gewannen zu knnen. v/V +*-%%. / / -1-*-/ r & / 12. Die Angriffskriege der Perser gegen Griechenland (492-479). 492 Dem König Darius war der Anla zum Kriege, den die Unter- 479 stutzung der ionischen Griechen durch die Athener bot, nicht unwillkommen. Er hatte langst schon den Besitz Griechenlands begehrt und die Eroberung L . 9?^0nt' oion9e die griechischen Ksten seinem Zepter nicht unterworfen waren, war er nicht Herr des Handels des gischen Meeres tote der Kstengebiete des Schwarzen Meeres und des stlichen Beckens des Mittelmeeres. Ehe er nicht Griechenland unterjocht hatte, konnte er nicht auf die Treue der kleinasiatischen Griechen bauen, die immer noch hoffend auf das Mutterland sahen. Es mute zu einem Zusammensto des persischen Reiches mit dem abendlndischen Griechen-tum kommen Nun trugen die Griechen selbst zur Wiederaufnahme des von Darius lange erwogenen Planes bei. Pin C[tc ^seekrieg (492). Darius schickte im Jahre 492 492 eme starke Flotte gegen Hellas. Den Ober-[ or!? A-5/^onlus, des Knigs Schwiegersohn. Aber am Vor-gebirge Athos scheiterte die Flotte, und das Landheer erlitt in Thrazien und Mazedonien derartige Verluste, da Mardonius den Angriff auf Griechenland nicht wagte und nach Persien zurckkehrte.

18. Denkfreund - S. 437

1847 - Giessen : Heyer
/ Griechen. 437 und die Wehrlosen auf den benachbarten Inseln. Der Athener The- mistokles führte die gesammte griechische Flotte in die Meerenge zwischen der Insel Salamis (Colouri) und dem 'Festlande von Athen, und wußte es hier, wo sich die persische Flotte nicht aus- breiten konnte, zu einer Schlacht zu bringen. Seine 380 Schisse ver- nichteten und zerstreuten die mehr als dreimal überlegene persische Flotte. X erres verließ seinen Thron an der Küste, von welchem er die Schlacht mit angesehen hatte, und floh unaufhaltsam nach der Schiffbrücke. Er fand sie vom Sturme zertrümmert; ein Fischerkahn führt ihn nach Kleinasien [480]. — Nordwärts von Griechenland blieben indessen noch 300,000 Perser stehen, welche im nächsten Jahre wieder in Griechenland einbrachen. Aber auch dieses Heer hatte durch den Spartaner Pausanias und den Athener Aristides bei Pla- tää das Schicksal der andern. — Ohne diese Siege der Griechen wäre wohl schon damals ein Theil Europa's für immer in die Hände von Asiaten gefallen, wie später durch das Eindringen der Türken geschehen ist. Nach diesem Kampfe mit den Persern erschien Griechenland in seinem höchsten Glanze. Man hatte besonders in den Athenern die Netter der bedrohten Freiheit zu erkennen; ihnen brachten daher auch jene Siege vorzüglich großes Ansehen. — Unter der Leitung ihrer Feldherren Aristldes und Cimon wurde der gemeinsame Kampf gegen die Perser noch länger mit Glück fortgesetzt, so daß ihr Vor- rang immer entschiedener wurde. An die Stelle dieser beiden trat Perikles. Unter diesem seinem berühmtesten Staatsmanne und Redner erlangte Athen die höchste Blüte. Der ausgezeichnetste Bildhauer Griechenlands, Phidias, lebte damals. Der weiseste unter den Griechen, Sokrates, snchte die Jugend durch seine Unterredungen aufzuklären und für das Edle und Gute zu gewinnen. Auch der in gutem und in bösem Sinne ausgezeichnete Alcibiades begann seine Laufbahn. Doch Athen, welches aus dem Kampfe und der Bedrängniß (durch die Perser) stark und glücklich hervorgegangen war, konnte die Zeit seines größten Glanzes nicht ertragen. Uebermuth, Verweichlichung und Sittenlosig- keit folgten seinem Glücke, und seiner höchsten Höhe war sein Fall nahe. Sparta trat auch aus alter Eifersucht gegen dasselbe auf und fand eine Menge Bundesgenossen. Es brach ein Kampf aus, — der peloponnesische Krieg [431], welcher mit kurzen Unter- brechungen 27 Jahre dauerte. Griechen wüteten in demselben gegen Griechen und reizten selbst den gemeinsamen Feind, die Perser, wider- einander auf. Athen erlag und mußte sich unter andern gefallen lassen, daß 30 Spartaner, unterstützt von einer spartanischen Besatzung, seine Beherrscher waren. Doch schon im folgenden Jahre stürzte Thrasybul die tyrannische Regierung derselben. Athen erlangte indessen sein altes Ansehen nie wieder. — Dem noch drückenderen Uebergewichte Sparta'ö stellte sich nun nur Theben entgegen.

19. Die vorchristliche Zeit - S. 101

1852 - Leipzig : Brandstetter
10j die Flotte. Dem aber widersprach der athenische Gesandte: „Nicht um einen Obersten zu bitten" — sprach er — „hat uns Griechenland hergesandt, sondern um ein Heer!" Also zerschlugen sich die Unterhandlungen mit Gelon und dieser entließ die Gesandten mit den Worten: „Ihr habt den Frühling aus dem Jahre genommen!" Dieselben Boten ersuchten auch die Bewohner der Insel Korcyra (Korfu) um Hülfe? Die Korcyraer bemannten zwar 60 Schiffe und segelten nach dem Peloponneö, dort aber hielten sie auf hoher See vor Anker, um erst den Aus- gang des Kampfes abzuwarten und im Falle, daß die Perser siegten, sich die Gunst des Ferres zu verschaffen. Die Kreter versagten einem Orakelspruche zufolge allen Beistand. So waren es denn außer Athen noch die Insel Aegina, Korinth, Epi- dauros, Lacedämon und einige andere Staaten, welche Schiffe lieferten. Die Flotte belief sich auf 271 Schiffe, von denen die Athener allein 127 gestellt hatten. Ihnen hatte daher die Anführung der Flotte gebührt, da aber die La- cedamonier vor allen Griechen den Vorrang behaupteten, so gaben die Atheyer, denen die Rettung des Vaterlandes am Herzen lag, nach und der Spartaner Eurybiades ward Oberbefehlshaber der Flotte, die vorerst nach dem Vorgebirge Artemisium bei Euböa segelte. Jetzt nahete die persische Flotte. Als die Griechen di'e Menge der feindli- chen Schiffe sahen und wie Alles vom Volke wimmelte, beschlossen sie, sich zurückzuziehen. Da bewogen die Euböer, welche den Zorn des Perserkönigs fürchteten, den Anführer der Athener, Themistokles, durch ein Geschenk von 30 Talenten, Stand zu halten und bei Euböa eine Schlacht zu liefern. The- mistokles gab von diesem Gelde dem Eurybiades fünf und dem korinthischen Anführer zwei Talente und gewann durch diese Geschenke Beide, daß sie vor Euböa stehen blieben. Als die Feinde die wenigen Schiffe bei Artemisium sahen, beschlossen sie einen Angriff und dachten, es sollte auch keine Maus davon kommen. Sie schickten daher 200 Schiffe ab, die auf einem Umwege Euböa uinsegeln und den Griechen den Rückzug abschneiden sollten, wahrend die Hauptmacht der Perser von vorn angreifen würde. Doch die Griechen erhielten von diesem Plane Kunde und beschlossen, den umsegelnden Schiffen nach Mitternacht ent- gegen zu fahren. Zuvor aber machten sie einen Angriff auf die persische Flotte, um die Art ihres Kampfes zu erfahren. Die Perser meinten, die Griechen seien rasend geworden, als sie so wenige Schiffe auf sich zukommen sahen. Aber bald wurden sie andern Sinnes, als sie sahen, wie die griechischen Schiffe tapfer Stand hielten und ohne besiegt zu werden, bis Einbruch der Nacht fort- kämpften. Nach dem Treffen zogen sich beide Theile auf ihren Standort zurück; die 200 umsegelnden Schiffe aber wurden theils verschlagen, theils zerschellt, denn in der Nacht tobte ein heftiger Sturm. Schlacht bei Salamis 480 v. Chr. *). Da die Griechen durch einen Boten erfuhren, daß Leonldas mit seinen Spartanern gefallen sei, schoben sie den Rückzug nicht langer auf. Die persi- schen Schaaren aber überschwemmten die Insel Euböa und das griechische Festland, brannten die Städte nieder und machten die Einwohner zu Sklaven, ') Nach Bredow.

20. Geschichte des Altertums mit Einschluß der römischen Kaiserzeit : (Stoff der Ober-Sekunda) ; mit 6 Anschauungsbildern in Holzschnitt - S. 51

1909 - Braunschweig : Appelhans
51 Korinthischen Kriege 395387. Name: Der Krieg bewegt sich hauptschlich um Korinth. Grund: Die griechischen Staaten wollen die drckende Oberherrschaft Spartas brechen. Veranlassung: Der Spartanerknig Agesilaos fllt 396 in Persien ein und dringt siegreich vor. Um ihn zu entfernen, ermuntern die Perser unter dem Versprechen krftiger Hilfe die griechischen Staaten zum Aufstande gegen die Unterdrcker. Krieg Persieus, verbunden mit Korinth, Argos, Theben und Athen, gegen Sparta. 395 Lysander fllt bei Haliartos (in Boiotia). 394 Der Athener Konott, welcher 406 nach Persien geflohen und persischer Adtniral" geworden ist, vernichtet die spartanische Seemacht bei Knidos. Kottott baut mit persischem Gelde die langen Mauern Athens wieder auf. So verdankt Athen den Persern eine kurze Nachblute. 394 Sieg des Agesilaos bei Koronem. 394387 Der Krieg wird ohne Entscheidung um Korinth herum gefhrt. Umschwung der persischen Politik: 387 Friede des Antalkidas (Knigsfriede). Sonderfrieden zwischen Persien und Sparta. Bedingungen: 1. Alle griechischen Städte in Klein-Asien werden persisch. alles Blut war in den Perserkriegen vergeblich vergossen worden! 2. Alle Städte in Griechenland sollen frei fein,1) d. h. kein Bndnis einer griechischen Stadt mit anderen soll geduldet werden.2) Sparta will sich als einziger Grostaat in Griechenland die Herrschaft der die alleinstehenden Mittel- und Kleinstaaten sichern und gibt die Griechen den Persern preis. Ergebnis: a) Sparta und Persien teilen die Herrschaft. b) Griechenland mu sich den Perfern unterordnen. Grnde fr die berflgelung der Griechen durch die Perser: 1. Die Griechen sind nicht imstande, den Stadtstaat zum Reich zu entwickeln. 2. Die extreme Demokratie ist unfhig zu einer Politik im groen Stil. !) Dieser Friede ist der Westflische des Altertums": Die griechischen Städte sollen autonom die deutschen Fürsten sollen souvern sein. ?) Die Athener behalten von ihrem berseeischen Gebiete noch Lemnos, Zmbros und Skyros, 4*