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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 191

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus, igi I. dv W. Widerstand mehr thun konnten, zu Tausen- 3648^398;. den *) hin, ließ sich zum Dictsttor ernen- nen, und war unter diesem Namen vier Jahre hin- durch Herr des römischen Staats, gab (fast eine Sottiese gegen die Gerechtigkeit!) weise Gesetze, und legte darauf diese Würde nieder, um sich seinen 'Aus- schweifungen gänzlich zu überlasten; allein diese zogen st. 380^. ihm eine scheußliche Krankheit zu, die sein unseliges beben endigte. • Krieg mit Xxiv. Mit diesem bürgerlichen Kriege dem Mithrü der Römer war ein anderer verbunden, bares. den sie zugleich mit dem Mithridates, König von Pontus in Kleinasien, führen mußten; mit einem gelehrten, mächtigen und herrschsüchtigen Monarchen, der viele benachbarte Fürsten unter seine Botmäßigkeit brachte, und alle Römer und Italien Ln Kleinasicn (wenigstens 80,000 an der Zahl) an einem Tage umbringen ließ. Svlla erhielt über ihn die herrlichsten Siege in Griechenland und Asien, nahm ihm seine meisten Länder weg, und nöthigte ihn zum Frieden. Allein die innerlichen Unruhen des römischen Reichs muntcrttu ihn zur Erneuerung des Kriegs auf. Tigranes, König von Syrien und Armenien, unterstützte ihn. Doch beyde wurden von Lucullus überall besiegt. Dieser vortreffliche Feldherr führte noch mehr asiatische Ueppigkeit, Pracht und Verschwendung bey den Römern ein, brachte auch zuerst *) Die Grausamkeiten des Sylla übertreffen fast Alles, was die Geschichte der Menschen Unmenschliches erzählt hat. Für die--- sen Bösewicht vom ersten Range hatte keine Sprache einen gemessenen Hamen. Wer wollte, wer könnte ihn in Schutz nehmen? 24. Welcher ausländische Krieg wurde zu gleicher Zeit voll Sylla geführt, da seine G^egeuparrhey zu Rom die Oberhand hatte? — Was für ein Fürst war Mithridates? — Wer fetzte nach dem Sylla den Krieg wider den Mithridates fort? — Was hat Lucullus sonst noch gerhau? —■ Wer endigte diesen Krieg? — Auf welche Art kam Mithridates ums Le! en?

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1. Johann Matthias Schröckhs öffentlichen Lehrers der Geschichte zu Wittenberg Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 204

1795 - Berlin Stettin : Nicolai
2o& Allgemeine Wellgesch» Erster Hauptther!. licher Krieg zwischen dem Vdatiüs und S'plla 598?. aus, die einander zu verdrängen suchten. Vey- 3896. de waren große und glückliche Feldherren; aber 589 ‘ äußerst herrschbegierig und grausam: die schlimm- sten Tyrannen ihres Vaterlandes, das sie doch gegen ausländische Feinde sehr wohl beschützten. Mit dem Marius verband sich auch Linira, ein eben so lasterhafter Mann; allem Gylla behielt über beyde die Oberhand, richtete seine Feinde, ob sie gleich keinen Widerstand mehr thun konnten, zu tausenden hm; ließ sich zum Dictator ernennen, und war unter diesem Na- men vier Jahre hindurch Herr des römischen Staats ^ legte darauf diese Würde nieder, und st. Z926. endigte ruhig fein Leben. Ihr Krieg Xxiv. Mit diesem bürgerlichen Kriege der mir dem Römer war ein anderer verbunden, den sie zu- dates^ gleich mit dem Mithrldares, König von Pon- tus in Kleinasien, führen mußten: emem gelehr- ten, mächtigen und herrschsüchtigen Fürsten, der viele benachbarte Fürsten unter feine Botmäf- sigkeit brachte, und alle Römer und Jtaliäner in Kleinasien an Einem Tage umbringen ließ. S^lla erhielt über ihn die herrlichsten Siege in Griechenland und Asien, nahm ihm seine mei- sten Länder weg, und nöthigte ihn zum Frieden. Allein die innerlichen Unruhen des römischen Reichs munterten ihn zur Erneuerung des Krie- ges 1 xxiv. Welcher ausländische Krieg wurde zu gleicher Zeit : vom Sylla geführt, da seine Gegenparthey zu Rom die : Oberhand hatte? Was für ein Fürst war Mithrida-..- tes? — Wer setzte nach dem Sylla, den Krieg wider den , Mithridates fort? — Was hat Lucullus sonst noch ge- ■„ rhan?^- Wer endigte diesen Krieg? — Auf welche Art k kam Mithridates ums Leben?

2. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
202. Der erste bürgerliche Krieg. Marius und Sylla, vornehme Römer, waren 3914 die ersten, die sich auf Kosten des Staats heben wellten. Sie suchten einander Rang und Vortheile abzulaufen, und führten Römer gegen Römer. In der Stadt selbst kam es zwischen Cinna und Sylla zu einer blutigen Schlacht. Sylla siegte, ließ die Stadt plündern und 9000 Ralhsherren, Rit- ter und Bürger ermorden. Darauf nöthigte er z 9 2 3 den Se- nat, ihn zum beständigen Dictator zu ernennen, und wurde also unumschränkter Herr der römischen Republik. Er legte zwar diese Würde bald von selbst wieder nieder, und gab sei- nem Varcrlande die Freiheit; allein das Gift wüthete in dem Innern, und sein Beispiel reizte andere, ihm zu folgen. sokriege der Römer in Asien. ahrend des ersten bürgerlichen Krieges führten die Rö- mer zugleich einen andern gegen den König Michri- varcs in Klein-Asien, einen gelehrten und mächtigen Für- sten, der viele benachbarte Fürsten sich unterwarf und alle Römer und Italiener in Klein-Asien an Einem Tage um- bringen ließ. S>'lla erhielt über ihn den herrlichsten Sieg, und nahm ihm seine Lander weg. Bei den inneren Un- ruhen erneuerte Mithridates den Krieg, in welchem ihn Lucullus überwand, welcher asiatische Schwelgerei und den ersten Kirschbaum aus Klein - Asien nach Rom brach- te. Mithridat fing zum drittenmal einen Krieg an, wor- auf ihn der Feldherr pörnpcfus so demüthigte, daß er sich umbrachte. Dieser Pompesus hatte m Asien 15 Kö- nigreiche, worunter auch das Jüdische war, erobert, 800 Städte eingenommen, und alle benachbarte Seeküften sich unterworfen. Man nannte ihn den Großen.

3. Chronologischer Abriß der Weltgeschichte - S. 49

1845 - Leipzig : Friedlein & Hirsch
Alte Geschichte. 753 vor Chr. Geb. bis 476 nach Chr. Geb. 49 Vor Chr. G. Römisches Reich. Syrien und Palästina. Aegypten. 88. (666.) 87. 86. 85. 84. 83. 82. 81. 80. 79. 74. 73. 72. 71. 70. 69. 68. 67. 66. Kohlr Sylla erhält den Oberbefehl gegen Mithridates von Pontus, der seit 90 die römi- schen Bundesgenossen in Kleinasien bekriegt. Allein der Tribun Sulpicius verschafft mit 3000 Gladiatoren dem Marius das Kommando u. treibt den Sylla aus Rom. Dieser kehrt an der Spitze des Heeres zurück, hebt die Einrichtung des Sulpicius auf, der getödtet wird, u. ächtet den Marius. Unterdeß hat Mithridates fast ganz Kleknasien eingenommen u. alle römischen Bürger um- bringen lassen. Seinen Feldherrn Archelaos schickt er nach Griechenland, wo er von den Athe- nern willig ausgenommen wird, 87. Sylla gegen ihn, belagert Athen. In Rom erregt Lucius Cinna neue Unruhen, wird vertrieben, sammelt ein Heer, besonders aus den neuen Bürgern, verbindet sich mit den Sam- niten u. ruft den Marius zurück. Sie nehmen Rom ein u. üben furchtbare Proscriptionen. Sylla erobert endlich Athen u. besiegt den Archelaos bei Chäronea. — Marius st. in Rom. Die Feldherren der Marianischen Partei, Flaccus, u. nach seiner Ermordung Fimbria, setzen den Krieg gegen Mithridates fort; allein Sylla schließt mit ihm Frieden, zwingt ihn zur Ablieferung von Geld u. Schiffen, treibt in Asien 20,000 Talente (25 Mill. Thir.) ein, zieht des Fimbria Soldaten an sich, der sich selbst den Tod giebt, u. zieht nach Italien. Cinna ist schon 84 von seinen eigenen Truppen ermordet worden, u. Sylla verbindet sich mit dem Metellus u. dem jungen Cnejus Pompejus, der drei Legionen gesammelt hat. Zweiter Mithridatischer Krieg, von Murena erneuert. Der König ist glücklich u erobert Cappadocien wieder. Der junge Marius, von Sylla besiegt, wird in Präneste belagert, ein samnitisches Heer, von Pontius Telesinus gesammelt, unter Roms Mauern geschlagen. Neue Proscriptio- nen, die 4700 Menschen das Leben kosten. Marius, der Präneste nlcht länger halten kann, läßt sich tödten. Carbo wird in Sicilien von Pompejus, der Syllas Schwiegersohn gewor- den, besiegt u. hingerichtet. Sylla zum Diktator perpetuus ernannt. Leges Corneliae, wodurch die Macht des Senats hergestellt, die der Tribunen sehr ver- ringert wird. Beendigung des zweiten Mithridatischen Krieges durch Murena. Pompejus glücklich in Afrika gegen die Marianer. Drei u. zwanzig Milieär-Kolonien von Veteranen durch Sylla. Der Marianer S e r t o r i u s stiftet in Spanien Empörung. Sylla legt die Dictatur nieder u. st. 78 zu Puteoli, 60 Jahre alt. Dritter Mithridatischer oder parthischer Krieg. Mithridates bricht mit groß- ßer Macht in Kleinasien ein, wird von Lucullus bei Cyzikus geschlagen. Empörung der Gladiatoren u. Sklaven in Campanien unter Spartacus, Bellum Gladiatorium. Spartacus schlägt die beiden Consuln u. zuletzt den Proconsul Cassius bei Mutina, wendet sich aber zurück nach Unteritalien. Sertorius, der acht Jahre in Spanien u. Lusitanken tapfer gefochten, wird von seinen römischen Soldaten getödtet, sein Nachfolger Perperna von Pompejus besiegt u. getödtet. Marcus Crassus besiegt u. tödtet den Spartacus. Pompejus vernichtet den Rest der Gladiatoren. Lucullus treibt den Mithridates ganz aus seinen Ländern zum Tigranes von Armenien, geht über den Euphrat, schlägt den Tigranes, erobert Tigranocerta, zieht gegen die äußerste Stadt Armeniens, Artaxata, wird aber durch Meuterei des Heeres zur Rückkehr gezwungen. Mithridates kehrt nach Pontus zurück. Die ciliciichen u. isaurischen Seeräuber, die schon lange bekriegt, aber nicht be- zwungen wurden, sollen mit Kraft angegriffen werden. Durch die Lex. Gabinia erhält Pom- yejuö den Befehl über alle Flotten u. Küsten, mit 25 Legaten u. unumschränkter Gewalt. Er beendigt diesen Krieg in wenigen Monaten, erobert 400 Schiffe u. 120 Kastelle. Durch die Lex Manilia (von Cicero vertheidigt) wird er zum Oberfeldherrn gegen Mithridates ernannt, treibt denselben aus Cappadocien u. Armenien, schlägt ihn in einem nächtlichen Tref- fen am Euphrat u. jagt ihn nach Colchis. Tigranes bittet um Frieden u. behält Armenien. (Mithridates tobtet sich selbst, 64.) au sch, Abriß. 13te Aufl. Die Syrer, des Blutvergießens unter den Seleuciden müde, tragen dem kräftigen König Ti- granes von Arme- nien die Regierung auf, der Syrien mit seinem Reiche vereinigt, 83. Lucullus giebt, nach der Besiegung des Ti- granes , Syrien an Antiochos Xiii. r ei- nen Seleuciden, zurück, 68. Nachdem Ptolemäos Ix. gestorben, kehrt Lathurus nach Aegypten zurück, 89, Empörung u. dreijährige Belagerung des mächti- gen Theben in Ober- Aegypten , welches bei- nahe völlig zerstört wird. Cyrenaica, welches Ptolemäos Physkon 117 seinem unächten Sohne A x i o n als eigenes Weich vermacht hat, vermacht dieser, nach einer ruhi- gen Regierung, den Rö- mern, 96. Nach des Ptolemäos Lathurus Tode, 81, streiten mehrere Bewer- der, seine Tochter Be- renice, sein Sohn Pt o- lemäos Auletes, u. zwei Brudersöhne, um den Thron. Die römi- schen Großen verkaufen ihre Gunst bald diesem, bald jenem, u. deshalb wird Aegypten nicht schon jetzt Provinz. 7

4. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 96

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
96 Dritte Periode zur römischen Provinz (75), allein die Seeräuber machten nichts desto weniger die Fahrt auf dem Mittelmeere unsicher. Da wurde Pomp ejus, welcher durch die Wiederherstellung der Tribunen- gewalt der Liebling des Volkes geworden war, mit außerordent- licher Gewalt (durch die lex Gabinia) auf allen Meeren versehen, beendigte mit erstaunenswürdiger Schnelligkeit (in neun und vier- zig Tagen) den Kampf gegen dieselben, verpflanzte sie in verödete Städte und bildete sieso zu nützlichen Bürgern um 67 v. Chr. Im folgenden Jahre wurde Cre ta durch Q. Cäcilius Metellus zur römischen Provinz gemacht. 18) Der zweite und dritte mithr idatische Krieg. Schon im Jahre 83 v. Chr. war der Kampf mit Mithri- tz ates in Asien erneuert, jedoch auf Befehl des Sylla durch einen Vergleich beendigt worden 81 v. Chr. Als aber Nieom ede ölii., der Schwager des Königs von Pontus, sein Reich Bithynien den Römern vermachte, rüstete sich Mithridates im geheimen Einverständnisse mit Sertorius zum dritten Male mit aller Kraft- anstrengung gegen die Römer 75 v. Chr. Er eroberte Cappado- cien, Phrygien und Bithynien, und drohte abermals die Römer aus Asien zu vertreiben. Schon war der Cónsul Cotta bei Chal- cedon geschlagen worden; da stellte sein Mitconsul Lucullus, ein geistreicher und erfahrener Krieger, den Ruhm der römischen Waffen wieder her. Er suchte vor allem das zügellose und ver- wilderte Heer mit Ernst und Strenge wieder an Kriegszucht zu gewöhnen und dem Unwesen der römischen Wucherer in den asia- tischen Provinzen zu steuern. Nach dem Entsätze von Cicycus zwang er durch wiederholte Siege zu Wasser und zu Land (v. 73 — 71) den Mithridates sich zu seinem Schwiegersöhne, dem mäch- tigen Könige Ti gran es in Armenien, zu flüchten. Auch dahin verfolgte ihn Lucullus und erfocht über die beiden verbündeten Kö- nige bei Tigra no certa (69) u. Ar tara ta (68) glänzende Siege Als er aber gegen den parthischen König Ar saces Xii., welchen Mithridates zur Theilnahme am Kampfe bewogen hatte, aufbre- chen wollte; sah er sich durch die unter seinen Truppen entstan- denen Meutereien nicht nur an weitern Fortschritten gehindert, sondern auch zum Rückzuge genöthigt. Mithridates brachte durch

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 259

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Vierter Zeitraum. Von 323 bis 30 v. Chr. 25y send Seeräuber wurden durch Versetzung in das innere Land zu nützlichen Burgern umgewandelt. In demselben Jahre (67), in welchem dieser Krieg endigte, ward auch die Insel Creta von den Römern unterjocht. Zu den vielfachen Gefahren, in welchen Rom um diese Zeit schwebte, kam endlich auch noch ein großer Krieg mit Mithridates. 17. Der zweite Krieg mit Mithridates dem Großen (84 - 82 v. Chr.). Der dritte Krieg m it Mithridates dem Großen (75-64 v.chr.). i Der zweite Krieg mit Mithridates (84- 82) war nicht von Bedeutung« Der Urheber desselben war Murena, welchen Sylla mit den Legionen des Fim- bria in Asien zurückgelaffen hatte. Murena that Cin- falle in das Gebiet Mithridats, wurde aber von diesem zurückgetrieben, worauf Sylla den Streit beilegre. Desto bedeutender war der dritte Krieg mit Mi- thridates (75 - 64). Die Veranlassung zu demselben gab Bithynien, welches (75) Nic"omedes Hl., damit es nichr an Pontus komme, den Römern vermacht hatte. Mithridates begann dießmal den Krieg, trefflich ausge- rüstet, und in der Absicht, in Gemeinschaft mit Serto- rius und Sparracus Rom zu verderben. Zwar schlug er (7 3) den Cónsul Cotta bei Chaleedon, und belagerte hierauf Cyzicus; aber nachdem der geistreiche Lucul- lus diese Colonie des einst so blühenden Miletus, den Schlüffel Kleinasiens, (75) entsetzt hatte, folgten wieder- holte Niederlagen für Mithridareö. Nicht nur sein Land- heer ward aufgerieben, sondern auch seine zwei Flotten, welche schon in dem ägaischen Meere kreuzten, und deren eine nach Italien bestimmt war, wurden von Lucullus ge- schlagen. Dann eroberte eben dieser (72, 7i) Pontus, und als Mithridates zu seinem Schwiegersöhne, dem mächtigen Könige Tigranes in Armenien, stüchtete, ver- folgte Lueullns ihn auch dahin, demüthigte in einer groß- ßen Schlacht bei Tigranocerta (6q) den Stolz des Armeniers, und vernichtete in einer zweiten Schlacht bei 1? *

6. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 241

1833 - Halle : Schwetschke
Vili. Italien. 241 Schlacht an den Thoren Roms, in die Stadt ein, 673 d. St. 81 v. Chr. Sertorius entflieht nach Spanien, wo er sich noch meh- rere Jahre siegreich behauptet; der jüngere Marius tobtet sich selbst. Mit furchtbarer Grausamkeit wüthete Sylla gegen die Ma- rianer; über 100,000 römische Bürger und darunter viele ange- sehene Senatoren, Beamte und Ritter, wurden hingerichtet; er selbst ließ sich zum Dictator ernennen, vertheilte viele Ländereien der Bundesgenossen an seine Soldaten, nahm an 10000 neue Bürger auf und schränkte die Macht der Volkstribunen ein. Leicht besiegte nun der junge Pompejus die Marianer in Sizilien und Afrika; schwerer war es, den in jeder Hinsicht ausgezeichneten Sertorius in Lusitanien zu überwinden; er ward endlich von einem seiner Offiziere Perperna ermordet, und dieser unterlag nun bald dem Pompejus. Als unbestrittener Herr des römischen Reiches legte Sylla aus unbekannten Gründen seine Herrschaft, 675 d. St. 79 v. Chr., nieder und starb 78 an einer furchtbaren Krankheit. Diese bürgerlichen Kriege pflegt man wohl auch das erste Triumvi- rat (Dreiherrschaft), nemlich des Sylla, Marius und Cinna, zu nennen, wiewohl mit Unrecht, da unter ihnen statt einer gemein- schaftlichen Verwaltung vielmehr Feindschaft Statt fand. Glück und Talente vereinigten sich, den schon unter Sylla be- rühmt gewordenen Pompejus zu erheben. Ein furchtbarer Skla- venkrieg, veranlaßt durch die ungeheure Zahl der in Italien ange- häuften und unmenschlich behandelten Sklaven, bedrohte Rom. Drei Jahre lang siegte der eines bessern Schicksals würdige Anfüh- rer Spartakus, 681 — 684 d. St., bis er vom Crassus geschlagen und die letzten zerstreuten Haufen von dem aus Spanien zurückkeh- renden Pompejus vernichtet wurden. Seeräuber aus Cilicien hat- ten die unruhige Zeit benutzt und mit unzähligen Schiffen alle Kü- sten Asiens und Griechenlands verwüstet und allen Verkehr ge- hemmt.^ Pompejus, dem man eine ganz außergewöhnliche Voll- macht über alle Meere anvertraut hatte, schlug und vernichtete die Macht der Seeräuber in 40 Tagen und versetzte die unruhigen Be- wohner der cilicischen Küste in vom Meere entfernte Gegenden. Noch größere Vollmacht ward ihm übertragen, als ein neuer Krieg gegen Mithridates seiner zur Beendigung desselben zu bedürfen schien. Der rastloseste Feind der Römer, Mithridates, hatte aufs neue fast ganz Kleinasien erobert; Lucullus hatte ihn zwar geschla- gen und genöthigt zu seinem Schwiegervater Tigranes, König von Armenien, zu fliehen, indeß hatte er nach Lucullus Abgang wieder bedeutende Vortheile errungen. Pompejus siegte auch hier mit leichter Mühe und durchzog ganz Syrien im Triumph; Mithrida- tes aber nahm Gift, um nicht in die Hände der Römer zu fallen, 691 d. St. 63 v. Chr. Indeß hatte Catilina, ein Mensch von ed- ler Geburt aber höchst verworfenen Sitten, den rasenden Plan ent- worfen, die Consuln und einen Theil des Senats zu ermorden, um Blanr Handb. 1t. 2, Ausi. 16

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 254

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
254 Alte Geschichte. den stärkte auch er seine Waffen zuerst durch die Besie- gung der nordischen Barbaren. Seine Kriege mit den My- thischen Fürsten gaben vielleicht Veranlassung zu den Wan- derungen der Cimbern, ja, es finden sich Spuren, daß seine Verbindung im Norden vom Don bis hoch hinauf an die Donau sich erstreckte, und ein Angriff auf Nom vom Norden her in seinem Plane lag. Darüber, daß die Römer sich Cappadociens, Paphlar goniens und Bithyniens wider ihn annahmen, entstand der erste politische Krieg ( 83 - 85). Mithridates begann den Kampf sehr glücklich. In wenigen Mona- ten gelang es ihm, die römische Landmacht aus Klein- asien, und die römische Flotte aus dem Archipelagus zu verdrängen. Um eben diese Zeit veranstaltete er, den Haß der Einwohner Kleinasiens gegen Rom benützend, daß, nach der mäßigsten Angabe, achtzig tausend römische Bürger in Kleinasien ermordet wurden. Hierauf sandte er zahlreiche Heere nach Griechenland, um auch dieses den Römern zu entreißen. Athen warf sich ihm freiwillig in die Arme, und wurde der Waffenplaß, von welchem aus sein Feldherr Arche laus sich des übrigen Griechenlands bemächtigen sollte. Doch jetzt erschien Sylla, und setz- te dem Glucke Mirhridatö Gränzen. Sylla eroberte (März 87) Athen, und vernichtete in zwei großen Schlach- ten in Bootien (86) die Heere Mithridats, so, daß die- ser Friede wünschte. Nicht ohne harte Bedingungen woll- te Sylla diesen Frieden gewähren. Mithridates zauder- te aber um so mehr, dieselben einzugehen, da um diese Zeit der Consul L. Valerius Flactus nach Asien überging, um Sylla der weitern Führung des Kriegs zu entsetzen. Jedoch als Flaccus durch die Treulosigkeit sei- nes Legaten Fimbkia siel; Fimbria aber, obwohl ein Gegner Sylla's, nun auch in Vorderasien den König von Pontus sehr bedrängte, willigte dieser (65) in den Ver- gleich mit Sylla ein. Mithridates versprach: sich auf sein väterliches Erbreich zu beschränken, und den Römern Schiffe und Geld zu liefern. Bald hierauf erlag auch Fimbria dem Sylla, und die Truppen desselben wurden dem syllanischen Heere einverleibk. — Asien und Griechen- land hatten durch diesen Krieg ungemein gelitten. Be-

8. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 102

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
102 Der 3. Mithridatische Krieg, Lucullus, Pompejus. Iii. § 50, erhielt er, wieder auf den Antrag eines befreundeten Volkstribunen, zu seiner schon so großen Macht noch den Oberbefehl im Pontisch-armenischen Krieg. Lucullus feierte in Rom einen glänzenden Triumph und zog sich nachher fast ganz von den Staatsgeschäften zurück, indem er dem Genusse seines Reichtums lebte. 1 cn *llcu“»S ran ^rllcht und Üppigkeit allen andern zuvor. Er baute in Rom die schönsten und größten Paläste mit Sammlungen von Gemälden und Statuen. Die Luculüschen Garten wurden selbst in der Kaiserzeit noch zu den prächtigsten Die Lucullrschen Mahlzeiten aber sind sprichwörtlich geworden. Von t am Pontus verpflanzte Lucullus die Kirschen nach Europa. Auf semem Landgute bet Neapel führte er die Kanäle des Meeres in seine Fisch-^chk. Auch eine ansehnliche Bibliothek legte Lucullus an, welche jedermann offen stand. Pompejus drang von Kilikien aus gegen Mithridätes vor. In einer nächtlichen Schlacht besiegte er denselben nahe am Euphrat und -•tötete und zersprengte dessen ganzes Heer. Auf dem'schlachtfelde erbaute Pompejus die Stadt Nikopölis. Mithridätes gab seine asiatischen Provinzen preis und rettete sich in sein bosporanisches Reich. Fig. 18. Titzränes unterwarf sich in kleinmütiger Verzweiflung. Er kam in das Lager des Pompejus und legte ihm sein Diadem zu Füßen. Pompejus schloß Frieden mit ihm unter der Bedingung, daß Tigranes die von den Römern eroberten Länder (Syrien, Phönizien und Kleinasien) abtrete. Den Mithridätes verfolgte Pompejus bis zur Phasis-Mündung. Auf dem Rückwege durch Asien ordnete er überall die Verhältnisse und setzte Könige und Fürsten ein und ab. Syrien machte er zur römischen Provinz. Tigranes Ii. 2n Palästina stritten sich 2 Makkabäer um die Herrschaft. Sie wandten sich beide an Pompejus, und dieser eroberte auch Jerusalem, s. I. § 41. Unterdessen hatte Mithridätes mit Verräterei seiner Angehörigen zu kämpfen, und er brachte einen Teil derselben nach dem andern um. Zuletzt belagerte ihn sein Lieblingssohn Pharnäkes in der Burg von Pantik apäum, und Mithridätes tötete sich durch Gift. Diese Nachricht traf den Pompejus bei Jericho auf dem Marsche nach Jerusalem. Er erkannte den Pharnäkes als Beherrscher des bosporanischen Reiches an. Pompejus kehrte als „Überwinder von 22 Königen" nach Rom zurück. Gegen alles Erwarten entließ er bei der Landung in Italien sein Heer, an dessen Spitze er sich mit Leichtigkeit der Alleinherrschaft hätte bemächtigen können. Er feierte seinen Triumph mit noch nie dagewesener Pracht. Pompejus . war der erste Römer, der die in seinem Triumphe aufgeführten gefangenen Fürsten nicht tötete, sondern in ihre Heimat entließ. Ganz Vorderasien war jetzt den Römern unterworfen; denn die Fürsten, denen man ihr Land daselbst gelassen hatte, waren nicht minder von Rom abhängig als die Provinzen.

9. Theil 1 - S. 247

1880 - Stuttgart : Heitz
Römische Sitten. 247 36. Verfall der Sitten in Rom. Die alte Einfachheit der Sitten und die bewundernswürdige Eigenart des römischen Charakters schwanden immer mehr dahin, seitdem fremde Art und Sitten, Prachtliebe und Genußsucht Eingang gefunden hatten. Durch die vielen Eroberungen waren ungeheuere Schätze nach Rom gekommen, mit denen der Reichthum auch der reichsten Staaten unsrer Zeit gar nicht verglichen werden kann; denn gerade einige der eroberten Länder waren im Besitze unermeßlicher Schätze gewesen. So hatte z. B. ein vornehmer Römer, Lucnllus (derselbe, der zuerst die Kirschen von Klein-Asien nach Europa gebracht hat), den Krieg gegen Mithridat in Klein-Asien nach Sylla's Tode glücklich fortgesetzt, und ließ bei seinem Triumphe unter Anderm eine sechs Fuß hohe Bildsäule dieses Königs von purem Golde und einen Schild desselben, der ganz mit köstlichen Edelsteinen besetzt war, hinter seinem Wagen einhertragen. Auf 20 Tragen trug man das Silbergeschirr, auf 32 andern die goldenen Gefäße und andere Pretiosen; goldene Bettstellen kamen noch besonders vor, und 160 Maulesel trugen das gemünzte Gold und Silber. Das ist nur ein Beispiel unter vielen. Aber die Kriegsbeute allein machte die Römer nicht so reich. Es war Gebrauch, die eroberten Länder durch Statthalter regieren zu lassen. Diese Leute gingen in der Regel nur dahin ab, um reich zu werden. Mit großen Fässern voll Weins reisten sie ab und dieselben Fässer brachten sie mit Gold und Silber gefüllt zurück. Außer ihnen plagten nun noch alle die andern Römer, die in der Provinz angestellt waren, die armen Einwohner und drückten sie durch fast unerschwingliche Abgaben. Denn wenn die Einwohner Geld aufbringen sollten und nicht konnten, so waren gleich römische Wucherer bei der Hand, die ihnen das Geld zu ungeheuren Zinsen vorschossen, ihnen aber, wenn sie hernach das nun viel höhere Capital nicht bezahlen konnten, ihre Kinder entrissen und als Sklaven verkauften, oder die Bildsäulen der Götter ihnen ans den Tempeln nahmen; ja. Manche mußten sich ihren unbarmherzigen Gläubigern selbst als Sklaven hingeben. So fand der schon erwähnte Lucullus, da er als Statthalter nach Klein-Asien geschickt wurde, hier die abscheulichsten Mißbrauche. Sylla hatte einer der kleinasiatischen Provinzen etwa 24 Millionen Thaler

10. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 40

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
4° 23. Marius und Sylla. (Sylla t I. 78. v. Chr. G.) Während der Bundesgenossenkrieg in Italien wüthete, brach auch ein anderer sehr bedenklicher Krieg in Asien aus. Mithridates, König von Pontus, wurde von Nicome- de s, König von Bithynien, angegriffen, den ein römisches Hülfsheer unterstützte. Um die Oberbefehlshaberstelle in die- sem Kriege buhlten Marius und Sylla. Der Senat er- nannte den Sylla zum Feldherrn; Marius widersetzte sich, unterlag aber seinem Gegner, und mußte nach Africa flüchten. Sylla aber stellte sich an die Spitze des Heeres, und führte es gegen Mithridates. Nach seinem Abgänge gewann bald Alles in Rom eine andere Gestalt. Ein ehrsüchtiger Con sul, Namens Ein na, suchte die Entfernung des Heeres zu benützen, und sich zum Herrn über Rom aufzuwerfen. Alleinsein Mitconsul Octa- vius, vereitelte seinen Plan. Ein na mußte fliehen. Er brachte aber ein Heer in Italien zusammen, rief Marius aus Africa zurück, und ging mit ihm racheschnaubend auf Rom los. Der Senat sah sich gezwungen, ihnen die Thore zu öffnen; er bat nur um Schonung des Bürgerblutes: al- lein die Barbaren schonten es nicht. Die Thore wurden nach ihrem Einzuge geschlossen, daß Niemand fliehen konnte, und nun zerstreuten sich die Soldaten nach allen Seiten, die Feinde in ihren Häusern aufzusuchen. Jammergeschrei er- tönte aus allen Winkeln, Blut floß in allen Straßen. Alle Gefühle der Menschlichkeit schienen erstorben; wie ein Tiger wüthete Marius mit seinen blutdürstigen Rotten. Und nicht nur hier, sondern auch in den meisten andern Städten Italiens wurde auf gleiche Art geraset, denn überall waren zwei Partheien, wie Ln Rom.

11. Theil 1 - S. 246

1867 - Breslau : Max
246 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. welches Frauen im stillen Kreise ihrer Häuslichkeit wirken. Durch die vielen Eroberungen waren ungeheuere Schätze nach Rom gekommen, mit denen der Reichthum unseres reichsten Staates, England, gar nicht verglichen werden kann; denn gerade einige der eroberten Länder waren im Besitze unermeßlicher Schätze ge- wesen. So hatte z. .B. ein vornehmer Römer, Lncullus (der- selbe, der zuerst die Kirschen von Klein-Asien nach Europa ge- bracht hat), den Krieg gegen Mithridat in Klein-Asien nach Sylla's Tode glücklich fortgesetzt, und ließ bei seinem Triumphe unter Anderm eine sechs Fuß hohe Bildsäule dieses Königs von purem Golde und einen Schild desselben, der ganz mit köstlichen Edelsteinen besetzt war, hinter seinem Wagen einhertragen. Auf 20 Tragen trug man das Silbergeschirr, auf 32 andern die goldenen Gefäße und andere Pretiosen; goldene Bettstellen kamen noch besonders vor, und 160 Maulesel trugen das gemünzte Gold und Silber. Das ist nur Ein Beispiel unter vielen. Aber die Kriegsbeute allein machte die Römer nicht so reich. Es war Gebrauch, die eroberten Länder durch Statthalter regieren zu lassen. Diese Leute gingen in der Regel nur dahin ab, um reich zu werden.. Mit großen Fässern voll Weins reisten sie ab und dieselben Fässer brachten sie mit Gold und Silber gefüllt zurück. Außer ihnen plagten nun noch alle die andern Römer, die in dev Provinz angestellt waren, die armen Einwohner und drückten sie durch fast unerschwingliche Abgaben. Denn wenn die Einwohner Geld aufbringen sollten und nicht konnten, so waren gleich römische Wucherer bei der Hand, die ihnen das Geld zu ungeheueren Zinsen vorschossen, ihnen aber, wenn sie hernach das nun viel höhere Capital nicht bezahlen konnten, ihre Kinder entrissen und als Sklaven verkauften, oder die Bildsäulen der Götter ihnen aus den Tempeln nahmen; ja, Manche mußten sich ihren unbarmherzigen Gläubigern selbst als Sklaven hingeben. So fand der schon erwähnte Lncullus, da er als Statthalter nach Klein-Asien geschickt wurde, hier die abscheulichsten Mißbräuche. Sylla hatte einer der kleinasiatischen Provinzen etwa 24 Millionen Thaler abgepreßt, und einige Wucherer waren so mitleidig ge- wesen, den armen Einwohnern die Summe zu 50 Procent Zin- sen (!) vorzuschießen, so daß die Schuld, da Lucullus hinkam, bis zu 144 Millionen Thaler angelaufen war. Wo sollten die Leute das hernehmen? Da erbarmte sich ihrer der menschenfreundliche

12. Römische Geschichte - S. 129

1881 - Leipzig : Teubner
Ii. mithrid. Krieg. Lucullus. Mithridates' Flucht. 129 bot über eine Flotte von 400 Segeln. Die Veranlassung zu neuem Krieg gab Bithynien, dessen König Nikomedes die Römer zu Erben seines Reiches eingesetzt hatte, so daß jetzt die Römer unmittelbare Nachbarn von Pontus wurden. Da Mithridates sich in seiner Herrschaft bedroht sah, rückte er im I. 74 in Bithynien mit gewaltiger Heeresmacht ein und bemächtigte sich auch wieder eines großen Teiles von Kleinasien. Mithridates belagerte eben die Stadt Kyzikos, als L. Lucullus, ein feingebildeter Mann und genialer Feldherr, den der Senat zum Feldherrn in Asien bestellt hatte, gegen ihn heranzog und seine Stellung so gut nahm, daß im Laufe des Winters das ganze gewaltige Heer des Mithridates durch Hunger und Seuchen und die römischen Waffen aufgerieben wurde. Mithridates rettete sich auf die Flotte; dieser aber wurde durch Stürme und die Schiffe der Römer auch so zugesetzt, daß er flüchtend zuletzt fast ganz allein in seiner Hauptstadt Sinope ankam. Nun rückte Lucullus in Pontus selbst ein und trieb den Mithridates, der wieder ein Heer gesammelt hatte, immer weiter nach Osten. Einst lagen die beiden Heere einander längere Zeit unthätig gegenüber; auf die Nachricht aber von neuen Unfällen beschloß plötzlich der König, sich weiter zurückzuziehen. Als aber die Soldaten bei der nächsten Umgebung des Königs die Vorbereitungen zum Ausbruch gewahrten, glaubten sie sich verraten und stürzten voll Zorn und Schreck, das Gepäck des Königs plündernd und seine Leute mordend, in wildester Unordnung aus dem Lager. Der König selbst floh zu Fuß mitten unter dem tobenden Haufen, bis einer seiner Diener ihm fein eignes Pferd gab. Die Römer drangen den Flüchtigen nach, und Mithridates war in steter Gefahr gefangen zu werden. Da rettete ihn ein mit Gold beladenes Maultier, das hinter ihm war. Während die römischen Soldaten sich um das Gold rauften und prügelten, entrann der König. Er floh, nachdem er seine Frauen und Schwestern hatte töten lassen, nach Armenien zu seinem Schwiegersohn, dem König Tigranes. Stoll, Erzählungen. Ii. 9

13. Geschichte des Altertums - S. 77

1892 - München [u.a.] : Franz
Der Seeräuberkrieg des Pompejus. — Untergang des Mithridates. 77 Ter Seeräuberkrieg des Pompejus 67. Während die Bewohner Italiens zu Land unter den Verheerungen der Fechter und Sklaven zu leiden hatten, waren sie nicht minder von der See her bedroht. Auf dem mittelländischen Meer trieben nämlich damals verwegene Korsaren ihr Unwesen, deren Existenz und Menge ebenfalls eine Folge der vielen Kriege Roms war. Denn wie die Kriegsgefangenen die Zahl der Sklaven fortwährend mehrten, so thaten sich die Flüchtlinge aus einem Kriege gern zu Räuberbanden zusammen und fanden in Kilikien wie auf der Insel Kreta vortreffliche Schlupfwinkel. Von hier aus durchfuhren sie das Mittelmeer, plünderten die Küsten, besonders von Italien, fingen die für Rom bestimmten Getreideflotten aus Ägypten und Sizilien ab und hinderten gelegentlich sogar Truppen am Auslaufen. Nachdem schou mehrere Feldherrn vergeblich gegen sie geschickt waren, wurde im Jahre 67 Pompejus mit dem unbeschränkten Oberbefehl über das ganze Mittelmeer betraut und säuberte in 40 Tagen das westliche, in 49 das östliche Becken desselben von den Piraten, indem er sie von einem Schlupfwinkel in den andern trieb, ihre Schiffe wegnahm, mehrere tausend tötete und den Rest in Kilikien ansiedelte. Untergang des Mithridates 63 v. Chr. Als der letzte König von Bithynien die Römer zu Erben seines Reiches einsetzte, ergriff Mithridates gegen das Anwachsen der römischen Macht in Asien aufs neue die Waffen. Die Führung dieses letzten mithridatischen Krieges (74—64) wurde dem Lucullus Lucullus. übertragen, der nach Crassus der reichste Mann in Rom war. Er drängte den ins römische Gebiet eingefallenen Mithridates nach Pontus zurück, vertrieb ihn auch aus diesem Lande und nötigte ihn, bei seinem Schwiegersöhne, dem König Tigranes von Armenien, Schutz zu suchen. Ohne die Ermächtigung des Senats abzuwarten, griff Lucullus auch dieses Reich an. Er überschritt den Euphrat, errang einen glänzenden Sieg über Tigranes bei Tigranocerta und nahm diese Stadt ein 69 v. Chr. Da weigerten sich seine Soldaten, in dem unbekannten Gebirgslande weiter vorzudringen, und nötigten ihren Führer nach Kleinasien zurückzukehren. Den übrigens meisterhaft durchgeführten Rückzug benutzten die Gegner des Lucullus in Rom, um ihm den Oberbefehl zu entziehen, der auf Pom- Pompejus. pejus überging. Dieser zwang den Mithridates zur Flucht nach der Krim, worauf sich auch Tigraues unterwarf. Pompejus ließ ihm das eigentliche Armenien, stellte aber alles, was sonst in Vorderasien zwischen dem Euphrat und dem mittelländischen Meer lag, also ganz Kleinasien, Syrien und Palästina, teils mittelbar, teils unmittelbar nnter römische Herrschast.

14. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 142

1861 - Oldenburg : Stalling
142 Sichelwagcn. Allenthalben ward er als Befreier vom römischen Druck gern ausgenommen. Die Römer schickten den Licinius Lucullus als Feldherrn gegen ihn. Dieser Mann, ausgezeichnet durch griechische Bildung und Gelehrsamkeit, hatte sich selbst erst durch Wissenschaft zum Feldherrn gebildet und führte jetzt sieben Jahre hindurch (74 bis 67 v. Ehr.) den Krieg gegen Mithridates mit dem größ- ten Glück. Er vernichtete die besten Truppen des Königs, zer- störte seine Flotten und nahm die wichtigsten Waffenplätze weg. Schon gab Mithridates nach einem verlorenen Reitertreffen sein Reich verloren und ließ in seiner Residenz seine Schwestern und Frauen tobten, um sie vor römischer Gefangenschaft zu bewahren; er selbst floh zu seinem Schwiegersohn Tigranes von Armenien, der sich König der Könige nannte. Da zog Lucullus auch gegen ihn und schlug das zwanzigmal stärkere Heer des Tigranes bei seiner Hauptstadt Tigrnnocerta in die Flucht (69 v. Ehr.). Dieser Sieg gewährte unermeßliche Beute. Lucullus suchte noch weiter vorzudringen, allein der Ungehorsam seiner meuterischen Soldaten, deren Genuß- und Beutegier er nicht genug fröhnte, hemmte ihn in seinen Unter- nehmungen, und mitten im glücklichsten Laufe seiner Siege riefen ihn Neid und Mißgunst und boshafte Berläumdungen seiner Gegner vom Schauplatz ab. Diese Feinde hatte sich Lucullus durch seine rücksichtsvolle und menschliche Behandlung der kleinasiatischen Städte zuge- zogcn. Die ihnen von Sulla auferlegten 20,000 Talente waren durch die Schulden, die sie bei den römischen Wucherern hatten machen müssen, zu der entsetzlichen Höhe von 120,000 Talenten angewachsen, und die unvermögenden Schuldner wur- den durch Kerkerstrafcn und Martern auf das Schrecklichste ge- preßt. Lucullus setzte diese Schuld auf 40,000 Talente herab und gewährte den Städten noch andere Erleichterungen. Dafür ward denn Lucullus von den römischen Wucherern in Rom auf das furchtbarste verleumdet. Diese und die Anhänger des Pompejus brachten es dahin, daß ihm der Oberbefehl genom- men und dem Pompejus übertragen wurde (67 v. Ehr.). Nun

15. Bd. 1 - S. 276

1854 - Leipzig : Engelmann
276 Geschichte der alten Welt. tausend Gefangenen in der kilikischen Stadt Soli, die fortan Pompejo- polis hieß, einem Rückfall in des alte Freibeuterleben zu steuern. — Kaum hatte Pompejus durch Vernichtung dieses Piratenwesens Roms Seeherr- schaft aufs Neue befestigt, so erlangte er durch das Manilische Gesetz auch den Oberbefehl gegen Mithridates. §. 194. Dieser unversöhnliche Rbmerfeind hatte während der innern Kriege Roms seine frühern Eroberungs- und Befreiungs-Pläne wieder aus- genommen, hatte sich mit Sertorius in Verbindung gesetzt und war mit Heeresmacht in Bithynien (das den Römern von Nikomêdes erblich binterlassen worden) eingerückt, während seine Flotte die römische Seemacht bekämpfte. Siegerin einem Sectreffen, war Mithridates mit der Belagerung der reichen, den Römern verbundenen Inselstadt Kyzikos beschäftigt, erlitt aber hier von Lucullus eine solche Niederlage, daß er eilig in sein Reich zu- rückkehrte und als auch dies dem römischen Sieger zusiel, Schutz und Hülfe bei seinem Eidam Tigränes, König von Armenien, suchte. Lucullus stellte Pontus und Kleinasien, das von habsüchtigen Wucherern und Pächtern schwer gedrückt wurde, unter eine neue Verwaltung und geordnete Rechts- pflege, besiegte dann das ungeheuere Heer des mächtigen armenischen Königs bei dessen neuer Hauptstadt Tigranokerta und traf schon Anstalten, das ganze Königreich zu unterwerfen und die römischen Adler in das ferne Par- thien zu tragen, als die Legionen, durch Uebelwollende verleitet, dem Feld- herrn in der Nähe der alten Hauptstadt Artaxata den Gehorsam versagten und durch Widersetzlichkeit seine Unternehmungen hemmten. Darüber entkam Mithridates wieder nach Pontus, wo er mit rastloser Thätigkeit neue Kriegs- rüstungen machte. Lucullus kehrte zu seinen gepriesenen Reichthümern, Ge- nüssen und Lustgärten H zurück, indeß Pompejus den Oberbefehl über das armenisch -pontische Heer mit seinen übrigen Würden verband und dadurch unumschränkter Gebieter von Asien wurde. *) Für diese brachte Lucullus von Kerasunt (Kerisonte) die ersten Kirschbäume mit. — In seinen zahlreichen Palästen, Landhäusern und Gartenanlagen hatte Lucullus, ein menschenfreundlicher, gebildeter Mann, große Schätze der Kunst und Wissenschaft gesam- melt, die nebst dem zum Sprichwort gewordenen Lucullischen Luxus sein Haus zu einem gesuchten und bewunderten Vereinigungspunkt aller sinnlichen und geistigen Genüsse machten. Habsucht, die Quelle seiner fabelhaften Reichthümer, war das einzige Laster, das man ihm vorwarf. §. 195. In einer nächtlichen Schlacht am Euphrat, in jener schluch- tenreichen Berggegend, wo in der Folge Nikopölis (Siegesstadt) angelegt ward, besiegte Pompejus den unermüdlichen Mithridates und trieb ihn zur Flucht nach Kolchis; dann brachte er Armenien ohne Schwertstreich in seine Gewalt und zwang den mit seinem eigenen Sohne in Hader lebenden Tigränes zur Unterwerfung und Huldigung. Nachdem er hieraufdiekaukasus- länder (Albanien und Jberien) siegreich durchzogen, der kraftlosen Herrschaft

16. Geschichte des Alterthums - S. 328

1861 - Leipzig : Brandstetter
328 íung und hoffte sie allein von dem Besieger der spanischen, wie der Skla- venempörung, dem Pompejus, welcher nun schon „der Große" hieß. In einer allgemeinen Volksversammlung wurde durch das Gabinische Gesetz eine Küsten- und Seediktatur geschaffen, durch welche dem Pompejus auf drei Jahre die unumschränkteste Herrschaft über alle Meere, Inseln und Küstenländer zehn Meilen landeinwärts übertragen ward, eine fast königliche, vom Senat ganz unabhängige Gewalt. Auch waren drei Monate genügend, die ganze Unternehmung zu Ende zu führen. 1300 Piratenschifse wurden zerstört, 400 genommen, die Städte und Burgen zertrümmert, viele Tausend Gefangene gemacht. Selbst die kretischen Städte ergaben sich; das ganze Piratengebiet wurde in eine römische Pro- vinz verwandelt (60). Kaum war ans diese Weise die Seeherrschaft Roms von Neuem be- festigt, so erhielt Pompejus durch das Manilische Gesetz auch den Oberbefehl über die p o n t i s ch en und armenischen Länder. Niemals, seit Rom stand, war eine solche Gewalt in eines Einzigen Hand vereinigt gewesen. Es war nicht nur eine leere Schmeichelei, wenn die Griechen ihn „König der Könige" nannten. Im Jahr 75 schon hatte Mithridâtes seine alten Plane wieder ausgenommen und mit Mord und Brand seine Erhebung begonnen, gleich wie im ersten Kriege, bis der Feldherr Lucullus mit einem ansehnlichen Heere herbeikam und dem pontischen König in der Schlacht bei Cab ira eine entscheidende Niederlage beibrachte. Mithridat flüchtete zu seinem Schwiegersohn nach Armenien; das ganze schöne Gebiet mit allen Städten und ihren Schätzen fiel in die Gewalt der Römer. Auf eigene Hand trug Lucullus jetzt den Krieg gegen Tigranes, den Armenierkönig, dessen mächtige Herrschaft sich über den Euphrat bis nach Antiochien und die syrischen Küstenländer ausdehnte. Seine Hauptstadt T igrano certa soll durch ihre Pracht und Größe an das alte Babylon und Ninive erinnert haben. Mit einem unermeßlichen Heere rückte der armenische König heran; ein einziger Schlachttag jedoch genügte den Römern, um die zwanzigfach stärkere Armee mit einem Schlage zu vernichten. Der Bericht des Sie- gers brachte die unglaubliche Botschaft nach Rom, „daß in dieser Schlacht 100,000 Armenier und 5 Römer gefallen seien." Lucullus trug sich nun mit dem Plane, das ganze große Reich der römischen Herrschaft zu unterwerfen. Bereits begann er einen Zug, wel- cher an die wunderbaren Zeiten des Alexander mahnte; aber es fehlte ihm die Liebe und Anhänglichkeit seines Heeres. Er war seinen Truppen ein guter Feldherr, aber ein schlechter Kamerad. Obschon im Ganzen wohl- meinend und rechtschaffen, war er viel zu sehr einem vornehmen und weich- lichen Leben ergeben, wozu ihm sein ungeheurer Reichthum die Mittel bot, als daß er dem Soldaten die Mühsal und Entbehrungen seines Standes durch das eigene Beispiel erträglich gemacht hätte. Die Legionen empörten

17. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 286

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
286 Vierte Periode, 133—31 v. Chr. König sich nur mit Mühe auf einem Nachen nach Nicomedien retten konnte. So war die ganze mit der grössten Anstrengung zusammengebrachte Streitmacht vernichtet. Lucullus drang nun in das Reich des Mithridates ein und eroberte im Laufe der J. 72 und 71 die Städte desselben, einige, wie Amisus und Sinope, erst nach der hartnäckigsten Gegenwehr. Mithridates sammelte zwar nochmals ein Heer, mit dem er sich bei Cabira am Lycus, einem Nebenflüsse des Iris, aufstellte. Lucullus suchte ihn aber im J. 72 dort auf und brachte ihm eine völlige Niederlage bei, so dass er sich mit nicht mehr als 2000 Mann zu iseinem Schwiegersöhne Tigranes flüchten musste. Lucullus hatte mit der völligen Besiegung des Mithridates und mit der Eroberung von Bithynien und Pontus seine nächste Aufgabe gelöst. Er konnte daher seine Aufmerksamkeit der Provinz Asien, welche durch das schwere Strafgeld, welches ihr Sulla auferlegt hatte, und noch mehr durch die römischen Geschäftsleute, denen sie, da das ausgesogene Land die grosse Geldsumme nicht aufzubringen vermochte, in die Hände gefallen, in die grösste Bedrängniss gerathen war. Er verordnete daher, dass die Gläubiger nicht mehr als 12 Procent und nicht Zinsen von Zinsen nehmen und dass sie auf nicht mehr als ein Viertheil von dem Einkommen des Schuldners Beschlag legen sollten: Verordnungen, die, obwohl sie den Provincialen nur das Allerbilligste oder vielmehr nicht einmal dieses gewährten, dennoch von diesen aufs Dankbarste empfunden wurden, ihm aber in dem einflussreichen Ritterstande, dem die Geschäftsleute angehörten, gefährliche Feinde erweckten. Nun konnte aber der Mithridatische Krieg doch nicht für völlig beendet gelten, so lange Mithridates noch nicht todt oder in der Gewalt der Römer war. Lucullus schickte daher den Appius Claudius an Tigranes, um dessen Auslieferung von ihm zu fordern. Hierdurch aber wurde der stolze Tigranes so gereizt, dass er den Mithridates, den er bisher nicht einmal an seinen Hof hatte kommen lassen, sofort zu sich berief und mit ihm die Vorbereitungen zum Kriege traf. So kam es doch zum Krieg zwischen Tigranes und den Römern, obgleich ihn beide Theile bisher zu vermeiden gewünscht hatten. Lucullus drang im J. 69, um dem König zuvorzukommen, in Kleinarmenien ein, belagerte

18. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 45

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
fortgetrieben, und auf den Markten an die Meistbietenden Endlich wurde der Unfug so groß, das P om pejus den Auftrag erhielt, ihm, was cs auch kosten möchte, ein Ende zu machen. Schnell sammelte er daher fünfhundert Schiffe, und ein Heer von 500,000 Mann, suchte damit die Räuber in ihren Schlupfwinkeln auf, schlug eine Rotte nach der andern, vcrordnete einen allgemeinen Angriff zu Lande gegen sie, und machte 20,000 Gefangene. — So säuberte er in weniger als sieben Wochen Land und Meer von diesem Gesindel, und stellte Ruhe und Sicherheit wie- der her. 23. Zweiter Krieg mit Mithridates. (I. v. Ehr. 75). Mithridates hielt nicht lange den Frieden, den Sylla von ihm erzwungen hatte. Es begann daher ein neuer Krieg gegen ihn, in welchem Lucullus das römische Heer anführ- te. Er schlug den Mithridates, und nöthigte ihn, nach Ar- menien zu entfliehen. Ganz Pontus mußte sich ihm nunmehr unterwerfen. Fünfzehn feste Plätze und königliche Palläste, in denen er ungeheure Schätze fand, fielen ihm in die Hände. Diese Rcichthümer behielt er beinahe ganz für sich, und er- regte dadurch Mißvergnügen bei seinen Kriegern, die sich nun weigerten, ihm gegen die Parther zu folgen, die Mithri- dates zu Hülfe gerufen hatte. Der König benützte diese Meuterei, und kehrte, unterstützt von Tigranes, König von Armenien, nach Pontus zurück. Nun übernahm aber Pompejus die Führung des römischen Heeres, besiegte Mi- thridates in einer großen Schlacht am Euphrat, nöthigte den Tigranes zum Frieden, und bemächtigte sich aufs Neue des Königreichs Pwntus. Mithridates behauptete

19. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 211

1859 - Lübeck : Rohden
Xiv. §. 7. Weitere Ausdehnung des Römerreichs nach Osten. 211 schon halte besetzen lassen, zurückweichen und sich in Asien in die engen Grenzen seines erblichen Königreichs einschließen lassen. Kaum aber war Sulla nach Italien zurückgekehrt, so brach er wieder los und kämpfte unter abwechselndem Glück gegen die römischen Heere, bis Lucullus an die Spitze derselben trat. Diesem einsichtsvollen und hochgebildeten Feldherrn gelang es, den Mithridates in wie- derholten Treffen zu schlagen, aus seinem Königreich zu vertreiben, ihn in's Reich seines Bundesgenossen und Schwiegersohns Tigra- nes von Armenien zu verfolgen, auch diesen zu überwinden und die Macht des Mithridates durch wiederholte Niederlagen vollständig zu brechen. Aber Lucullus war kein Parteihaupt, kein Gewalt- mensch. Deshalb hatte er auch nicht Sorge getragen, sich seines Heeres vollständig zu versichern. Es weigerte sich, ihm in die rauhe- ren Gebirgsgegenden des pontischen Reiches zu folgen, und hinderte ihn dadurch, den Krieg vollständig zu beendigen. Ehre, Macht, Ruhm und Beute fiel daher dem inzwischen aufgekommenen neuen Partei- haupt und Gewalthaber Pompejus zu, Sulla's ehrgeizigem und vom Glück begünstigtem Freunde und Schüler. Er endigte den Krieg, wie so manche frühere Kriege, mehr durch Benutzung der glücklichen Umstände als durch hervorragende kriegerische Tüchtigkeit. Durch ihn erhielt Asien eine neue Gestalt. Außer dem pergame- nischen Reich wurden auch Bithynien und Paphlagonien, Cilicien und Syrien zu römischen Provinzen gemacht, und die Fürsten von Pontus (des Mithridates Sohn Pharnaces), Armenien, Gala- tien und Judäa wurden unter römische Oberherrschaft gestellt. So- mit war ganz Asien bis an den Eufrat unter die Botmäßigkeit der Römer gebracht, und es war wieder einmal ein großer Schritt vor- wärts geschehen zu dem Punkte hin, wo in Asien und in Europa „die Zeit erfüllet" war. Pompejus hatte schon in ganz jungen Jahren in dem Kriege Sulla's gegen die marianische Partei sich sehr hervorgethan und durch seine Erfolge in Italien, Sicilien und Nord-Afrika sich von seinem Gönner Sulla den Beinamen „des Großen" (Magnus) er- worben. Hernach hatte er, ohne noch ein öffentliches Amt bekleidet zu haben, den Kampf in Spanien gegen den wackersten Führer der Marianer, gegen Sertorius, oder eigentlich gegen dessen treulose Verräther und Mörder beendigt, hatte das Glück gehabt, bei seiner Rückkehr nach Italien den letzten Rest der Sklavenbanden, welche un- ter ihren Führern Sp artacus und Crirus mehrere Jahre hindurch Rom und ganz Italien in Schrecken gesetzt hatten, zu zersprengen und niederzumachen, und hatte endlich den Gipfel des Ruhmes erstiegen durch die sehr geschickte und rasche Beendigung des gefährlichen See- 14'

20. Das Altertum - S. 237

1883 - : Kirchheim
Der Seeräuberkrieg. Der zweite Krieg gegen Mithridätes 237 Meere von Seeräubern gefährdet worden, welche ihren Sitz an den Küsten Kilikiens (in Kleinasien) und auf der Insel Kreta hatten. Schon seil dem Jahre 87 führten die Römer vergeblich Krieg gegen dieses Unwesen. In Folge davon stockte der Handel und Wandel, und hatten die Lebensmittel zu Rom, wo die Getreidezufuhreu (aus Ägypten und Nordafrika) ausblieben, einen sehr hohen Preis. Als nun gar die kühnen Ränber im Angesichte Roms vor Ostia (dem Hafen Roms an der Mündung des Tiber) eine römische Flotte zu versenken wagten, da erhielt Pompejns aus 3 Jahre den unumschränkten Oberbesehl über alle Meere und deren Küsten bis aus 10 Meilen ius Land hinein. Und auss glänzendste rechtfertigte derselbe das in ihn gesetzte Vertrauen; in 3 Monaten war der Krieg völlig zu Eude (67). Kanin hatte Pompejus den Seeräuberkrieg beendet, als eine nicht minder schwierige Ausgabe seiner wartete. Der zweite mithridat i sch e Krieg (74—64) drohte, trotz zweier Siege des rapseren und kriegserfahrenen Lucullus, für die Römer eine ungünstige Wendung zu nehmen. Des Lucullus Feinde setzten es daher durch, daß der Oberbefehl dem Pompejus übertragen wurde (66). Nun ging Pompejus nach Kleinasien und erfocht über Mithridätes, dessen Kraft bereits durch Lucullus gebrochen war, in einer nächtlichen Schlacht am Euphrat (66) einen vollständigen Sieg. Mithridätes sah sein Heer vernichtet und floh, nachdem sein Bundesgenosse, der König Tigränes von Armenien, sich deu Römern ergeben hatte, von Pompejus ver-solgt, nach Kolchis und von dort nach der Krim. Er ging mit der tollkühnen Absicht um durch die Douauläuder nach' Gallien vorzudringen und von da aus Rom selbst anzugreifen. Da brach jedoch eine Empörung in feinem Heere ans. Seine eigenen Söhne wnrden zu Verrätern an ihm. Zwei der selben ließ er deshalb töten; ein britter tötete sich selbst; auch sein Lieblingssohn Pharnäkes lehnte sich gegen ihn auf; sein Heer ging p bemselben über. Da er alles verloren sah, zwang er seine Frau und Töchter, den Giftbecher zu trinken: dann nahm er ihn selbst und ba das Gift nicht schnell genug wirkte, ließ er sich von einem Soldaten töten (63). Seine Leiche stmbte Pharnäkes zum Zeichen seiner Ergebenheit an Pompejus, der sie in dem Erbbegräbnisse der politischen Könige beisetzen ließ. Nun unterwarf Pompejus ganz Vorberasieu der römischen Herrschaft. Er zog bis Ägypten hinunter; der größte Teil von Syrien würde römische Provinz; auch Jerusalem kam in die Gewalt der Römer; der Tempel, welcher bis in den brüten Monat mit der äußersten