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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1827 - Erlangen : Heyder
119 auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg- Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal- ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf, facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag- ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge- räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf, doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl- rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu- xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie- drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus- macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver- einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05 bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren. So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger, Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber, 1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch- land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil- lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi- tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches

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1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 429

1847 - Königsberg : Bon
429 11. Rudolph s 1 (von Habsburg) Regierungs- antritt bis zur Reformation (1273 — 1517.) §• 48. Deutsche Kaiser aus verschiedenen Häusern. (Kdrfr. I. Seite 263.) Zeiten großer Verwirrung und Verwilderung folgten in Deutschland wo fast nur Ausländer ohne königliche Herrschaft den Königstitel führ- ten (das Interregnum oder Zwischenreich), bis der tapfere Graf Ru- dolph von Habsburg, der Stammherr des noch jetzt blühenden österreichischen Hauses, von Deutschlands Fürsten zum Könige gewählt wurde (1273. Kdrfr. Ii. Nr. 102.). Ec schuf mit starker Hand Ruhe und Ordnung, in Thüringen allein zerstörte er 66 Burgen der Raub- ritter und ließ viele der letzteren hinrichten. Um Italien und die Kai- serkrone bcmühete er sich nicht; dagegen erwarb er, um seine Hausmacht zu stärken, das Herzogthum Oesterreich für sich und seine Söhne, nachdem ihm der König Ottokar von Böhmen, der jenes Land an sich gerissen hatte und den Rudolph nicht als König anerkennen wollte, in der Schlacht bei Wien 1278 erlegen war - Auf Rudolph folgte 1291 (Kdrfr. Ii. Nr 103.). Graf Adolph v. Nassau, und dann (12860. der finstere Albrecht, Rudolphs Sohn, der nur auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber noch die Landschaften am Vier- waldstädtersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Oesterreich zwin- gen wollte, jagten die Schweizer Eidgenossen mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande (Kdrfr. Ii. Nr. 122 und 123.). Dies zu rächen brach Albrecht auf; doch sein eigener Vetter Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthalten, erschlug ihn (1308). Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund und wußten in den Schlachten bei Morgarten 1313. (Kdrfr. Ii. Nr. 124.), bei Näfels, Sempach (1386) ihre Freiheit gegen Oesterreich wohl zu vertheidigen. — Hein- rich Vii., vorher Graf von Luxemburg, brachte als deutscher Köniz Böhmen an sein Haus und starb vergiftet in Italien. — Zwischen Friedrich von Oesterreich und Ludwig v. Baiern (Kdrfr. Ii. Nr. 75.), von zwei Parteien zugleich zum Kaiser erwählt, entschied das Schwert (Kdrfr. Ii. Nr. 133 ), und ersterer erlag bei Mühldorf (1322) seinem großen Freunde und edlen Gegner, der fortan brüderlich mit ihm lebte. Ludwig gab (1323) die erledigte Mark Brandenburg seinem gleichnamigen Sohne und vermehrte auch nach andern Seiten hin seine Hausmacht. Auch hatte er fortwährend gegen die Anmaßung des Pap- stes zu kämpfen und bekam zuletzt noch an dem Luxemburger Karl Iv. von Böhmen einen Gegenkönig. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest unter dem Namen des schwarzen Todes auch nach Deutschland und raffte in wenigen Jahren durch fast ganz Europa Millionen Menschen hin. — Karl Iv. (1347 — 1378), der nach ihm als König von Deutschland anerkannt wurde, lebte und sorgte nur für sein Böhmen; er stiftete in Prag die erste deutsche Universität. Sein erstes deutsches Reichsgesetz (mit der goldenen Bulle oder Siegel- kapsel) bestimmte (1356), wo, wie und von welchen sieben Reichsfürsten der deutsche König und römische Kaiser gewählt werden sollte. Unter

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 146

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
146 Zweiter Abschn. Ro» Rudolph von Habsburg bis auf die Reformation. Luxemburg, dessen Macht bis dahin nur unbedeutend gewesen war (1309). — Nach Italien war seit Konrad Iv. kein deutscher König gekommen. Heinrich unternahm 1311 einen Zug dorthin, suchte die immer noch strei- tenden Partheien der Guelfen und Gibellinen zu vereinigen und das kaiser- liche Ansehn wieder herzustellen. Dieses schien ihm ziemlich zu gelingen; er empfing in Mailand die eiserne und in Rom die Kaiserkrone (1312), und rüstete sich zur Bekämpfung des Königs Robert von Neapel aus dem Hause Anjou. Da starb er plötzlich (24. Aug. 1313) zu Buoncon- vento, einem Dorse bei Siena. Ein Mönch hatte ihm beim Abend» mahl einen vergifteten Kelch gereicht. In Pisa steht sein.grabmal. Ludwig Iv. von Baicrn und Friedrich von Oestreich. Als die Kunde von Heinrich's schnellem Tode nach Deutschland kam, regten sich daselbst wieder die alten Leidenschaften, und eifrig wurde ge- worben und Geld bezahlt für die Stimmen zur neuen Königswahl. Erz- herzog Friedrich, der älteste von Albrechlls Söhnen, würde einstimmig gewählt worden sein, denn er war ein tapferer und edelmüthig gesinnter Herr, und Oestreich war das'mächtigste Fürstenhaus in Deutschland; aber dem jungen Könige Johann von Böhmen war bange, er würde alsdann die erst vor kurzem erlangte böhmische Krone wieder an Oestreich verlieren, darum suchte er die deutschen Fürsten und besonders die Erz- bischöfe von Mainz und Trier, welche dem Luxemburger Hause ohnehin gewogen waren, dahin zu bestimmen, einen Andern zu wählen. So kam'z denn, daß ein Theil der Fürsten an dem festgesetzten Wahltage, den 19. October 1314 zu Sachsenhausen Friedrich von Oestreich, die übrigen aber den folgenden Tag zu Frankfurt Ludwig von Baiern zum deutschen Könige wählten. Ein neuer Krieg brach aus in Deutsck- land, wo Alles sich in zwei große Partheien theilte. Die meisten Städte und, wie sich leicht denken läßt, auch die Schweizer hielten zu Ludwig, während der größere Theil des Adels östreichisch gesinnt war. ' Doch dauerte es, ein unbedeutendes Gefecht bei Eßlingen 1314 abgerechnet, mehrere Jahre, bis die Feinde sich im offenen Felde trafen. Der Herzog Leopold aber, der sehr kühne und tapfere Bruder Fried- rich's von Oestreich, gedachte inzwischen sich an den Schweizern zu rächen, daß diese die Vögte seines Vaters ausgetrieben hatten. Er drohete, diese Bauern mit seinem Fuße zu zertreten, und soll selbst Stricke mit sich ge- ffihrt haben, die Widerspänstigeu zu Linden oder hinzurichten. Doch es

3. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 45

1901 - Berlin : Ploetz
Iv. Periode, bis zur Entdeckung Amerikas. 45 1308—1313. Heinrich Yii. von Luxemburg. Römerzug; der Dichter Dante, als Ghibelline von den Guelfen aus Florenz vertrieben. Die deutsche Herrschaft über Italien kann nicht wieder hergestellt werden. 1309. Die Schweizer Waldstätte, befreit von der Herrschaft Habsburgischer Vögte (Sage von Teil), werden als unmittelbare Unterthanen des Deutschen Eeiches anerkannt. Entstehung der schweizerischen Eidgenossenschaft. 1309. Der Hochmeister des deutschen Ordens verlegt seinen Sitz nach der Marienburg. 1309. Residenz der Päpste nach Avignon verlegt. 1310. Johann, Sohn Heinrichs Vii., ‘wird König von Böhmen. 1312. Konzil zu Vienne, der Tempelherrenorden vom Papst aufgehoben auf Verlangen K. Philipps Iv. von Frankreich. 1314—1347. Ludwig der Bayer, Gegenkönig Friedrich der Schöne von Österreich (f 1330). 1315. Sieg der Schweizer bei Morgarten über Leopold von Österreich, Friedrichs Bruder. 1322. Schlacht bei Mühldorf am Inn. Ludwig der Bayer siegt über Friedrich von Österreich, nimmt ihn gefangen, erkennt ihn aber 1325 als Mitregenten an. 1328—1589. Haus Yalois in Frankreich. 1338. Der Kurverein zu Rense erklärt, dafs der rechtmäfsig-gewählte römische König der päpstlichen Bestätigung ' nicht' bedürfe^' um '(Ke kaiserlichen Rechte aüszuüben. 1339—1453. Mehr als hundertjähriger Krieg zwischen Frankreich und England. 1346. Sieg der Engländer (K. Eduardiii.) über die Franzosen bei Crecy. Anwendung des Schiefspulvers. 1347—1437. Luxemburg-böhmische Kaiser in Deutschland. 1347—1378. Karl Iv.. König Johanns Sohn; Gegenkönig Günther von £>chwarzburg (f 1349). Pest in Europa: der schwarze Tod 1348—1350.

4. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 49

1872 - Berlin : Oehmigke
49 und das Herzogthum Oestreich seinen Söhnen Albrecht und Rudolf. Landfriede. Kaiser Albrecht I. von Oestreich gegen die Schweizer Waldstädte Schwyz, Uri, Unter- walden. Die Vogte Geßler und Landenberg; der *Bund 130g auf dem Rütli: Arnold von Melchthal, Werner Stauf- facher, Walther Fürst; — Wilhelm Tell. §. 69. Herzog Leopold von Oestreich ward bei Mor- garten (an der Grenze zwischen den Kantonen Zug und Schwyz) geschlagen 1315. Schlacht bei Sempach 1386; Arnold Winkelried. ß. 70. Kaiser Friedrich der Schöne von Oestreich von Ludwig von Baiern bei Mühldorf am Inn besiegt. -Ludwig gab seinem Sohne Ludwig die Mark Branden- burg. Päpste in Avignon in Frankreich. §. 71. Kaiser Karl Iv. von Luxemburg, König von Böhmen, erließ die ^goldene Bulle; 7 Kurfürsten: 1356 die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, König von Böhmen, Herzog von Sachsen-Wittenberg, Markgraf von -Brandenburg, Pfalzgraf am Rhein. — Universität zu Prag. Heuschrecken, Hungersnoth, Erdbeben, der schwarze Tod, Ju- denverfolgung. Schießpulver vom Mönch Berthold -Schwarz; Söldnerwesen. §. 72. Karls Söhne Wenzel und dann Sigismund folgten als Kaiser. 3 Kaiser und 3 Päpste zugleich; daher das*Concil zu Kostnitz (Konstanz). Johann Huß von ui5 Prag st. Graf Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burg- graf von Nürnberg und Reichsverweser, erhielt das Kur- fürstenthum Brandenburg. §. 73. In England Johann Wiklef, Professor zu Oxford, in Böhmen Huß und Hieronymus von Prag gegen die Mißbräuche der Kirche. Der Hussitenkrieg unter Ziska und Prokopius. Das Concil zu Basel beru- higte die gemäßigteren Hussiten, aber nicht die Taboriten. Böhmische und mährische Brüder. ß. 74. Die Mark Brandenburg unter den *Bai-"24- ern. Ludwig der Aeltere (§. 70) kämpfte gegen die Stellmeiser, die Polen und den falschen Waldemar. Sein Bruder Ludwig der Römer ward Kurfürst (§. 71). Otto der Finner. Unter den Luxemburgern ward die Mark an Jobst und Prokopius von Mähren verpfändet, die Neumark an den deutschen Ritterorden verkauft. Die Hohenzollern besaßen die Fürstenthümer Ans- pach und Baireuth. ^Friedrich I. (§. 72) kämpfte gegen die Hussiten 1415.«» Wiederholungsluch. .

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. XIV

1867 - Berlin : Vahlen
Xiv Jahreszahl. Seite. 1310—1437 Die Lützelnburger in Böhmen...................................168—170 1313 Heinrich Vii. stirbt in Italien zu Bnonconvento............133 1314—1347 Kaiser Ludwig der Baier ......................................133—136 1314—1330 Gegenkönig Friedrich der Schöne von Oestreich.................134 1315 Sieg der Schweizer bei Morgarten über Leopold von Oestreich 134. 194 1320 Die Askanier in Brandenburg erlöschen......................164 1322 Ludwigs Sieg bei Mühldorf. Friedrich der Schöne gefangen 134 1324 Kaiser Ludwig erwirbt die braudeuburgischeu Marken für sein Haus...................................................... 135 1324—1373 Die Wittelsbacher (Baiern) in Brandenburg.....................167. 168 1327 Römerzug Ludwigs. Pabst Johann Xxii. für abgesetzt erklärt 135 1338 Kurverein vonrense. Unabhängigkeit der deutschen Königs- krone vom Pabste...................................................135 1342 Ludwig vermählt seinen Sohn mit Margarethe Maultasch und erwirbt Tirol für sein Haus . . . .'...................135 1344—1392 Graf Eberhard der Rauschebart von Wirtenberg..................165 1345 Ludwig erwirbt auch Holland, Frisland, Seeland und Hennegau 135. 199 1346 Der Pabst erklärt Ludwig für abgesetzt. Karl Iv. von Böhmen erwählt...............'................................135 König Johann von Böhmen fällt in der Schlacht von Crecy. 169 1347*, Ludwig der Baier stirbt..................................136 1347—1378 Kaiser Karl Iv. von Böhmen (Lützelnburg)......................136—138 1348 Günther von Schwarzburg als Gegeukömg gegen Karl Iv. . 136 Die Pest (der schwarze Tod) in Deutschland. Flagellanten . 192 135z Berthold Schwarz erfindet das Pulver.......................203 13^6 Die goldene Bulle ordnet die deutsche Königswahl und die Stellung der Kurfürsten................................137 1363 Tirol kommt an Oestreich...................................173 1368 Großer Sieg der deutschen Hansa über den.dänenkönig Wal- demar Iii..........................................................187 1373 ] Karl Iv. erwirbt die brandenburgischen Marken für sein Haus 170 1373—1415 Die Lützeluburger in den Marken..................................170 1377 Kamps des schwäbischen Städtebnndes gegen Eberhard von Wirtenberg. Schlacht bei Reutlingen....................137. 188 1378—1418 Die Kirchenspaltung oder das Schisma..........................140 1378—1400 Wenzel von Böhmen (Lützelnburg)................................. 138 1386 Sieg der Schweizer bei Sempach über Leopold von Oestreich 175. 194 1388 Großer Städtekrieg. Schlacht bei Döffingen................. 138. 189 Sieg der Schweizer bei Nähfels..........................194 1399 Niederlage Sigmunds gegen die Türken bei Nicopolis . . . 145 1400 Wenzel abgesetzt.........................................139 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz .......................................139 1409 Conzil zu Pisa ..........................................140 1410 Der deutsche Orden bei Tannenberg von den Polen besiegt . 180 1411 Drei Könige: Wenzel, Jobst von Mähren und Sigmund . 139 Zu derselben Zeit drei Päbste. 1411 Der erste ädohenzoller, Friedrich Vi., Burggraf von Nürnberg, Verweser in den Brandenburgischen Marken.................................................168 1411—1437 Kais er Sigmund . '.......................................... . 140—143 1#L4—1418 Conzil von Constanz...........................................142 1415 Hus verbrannt. Pabst Johann Xxiii. entsetzt ..... 142 1418 Ende des Schisma's. Martin V. Pabst........................141 1419—1436 Hussitenkriege. Ziska...................................142—143 1422 Die Askanier in Wittenberg erlöschen. Land und Kur gehen an das Haus Wettiu über ..................162 1431—1449 Conzil zu Basel........................... ..............., • 143 1437 Sigmund stirbt. Erlöschen des Lützeluburgischen Hauses. Sein Schwiegersohn, Albrecht von Oestreich, erbt Böhmen und Ungarn.............................................. 143 1438—1439 Albrecht Ii. von Oestreich................................144 Bon nun an sitzen in ununterbrochener Folge Habsburger aus dem deutschen Kaiserthron.

6. Theil 2 - S. 18

1873 - Coburg : Sendelbach
Jahre tt Chr. Frieden bewegen konnte, wieder in die Gefangenschaft zurück und regierte mit Ludwig gemeinschaftlich, bis er 1330 auf feinem Schlosse Gutenstein starb. Um die fortwährenden Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst zu beenden, schlossen die Kurfürsten 1338 den Kurverein zu Reuse und beschlossen, daß von jetzt ab die von den Kurfürsten getroffene Kaiserwähl der päpstlichen Bestätigung nicht mehr bedürfe. Als Ludwig durch Verheirathung feines Sohnes Ludwig mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tprol, und durch Einziehung anderer Reichslehen (Brandenburg s. Sohn Ludwig) seine Hausmacht zu vergrößern suchte, that ihn Papst Clemens Vi. in den Bann, und seine Gegner wählten 1346 Karl Iv. von Böhmen. Nachdem Ludwig 1347 auf der Bärenjagd bei München gestorben war, suchte seine Partei Günther von Schwarzburg als Gegenkönig aufzustellen; dieser starb aber bald nach feiner Krönung. (Gift?) 1347 1378 Karl Iv. von Böhmen. Er stiftete 1348 in Prag die erste deutsche Universität, gab 1356 die goldene Bulle, ein Neichswahlgeseh, nach welchem die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der Pfalzgraf bei Rhein künftig als Kurfürsten beit Kaiser zu wählen hatten, und Brachte -f 1373 die Mark Brandenburg an fein Haus. Während der Zeit feiner Regierung herrschte eine Hungersnoth, kamen Erd-Beben und die Pest, welch' letztere eine Judenverfolgung nach sich zog. 1360 Erfindung des Schießpulvers durch Berthold Schtvarz. Auf Karl Iv. folgte 1378—1400 Wenzel, fein Sohn, der träge und gleichgültig zusah, wertn Städte und Ritter sich Bekriegten. Während seiner Regierung überzog Leopold von Oestreich die Schweizer mit Krieg, wurde aber 1386 Bet Sempach (Arnold von Winkelried) geschlagen und fand feinen Tod in der Schlacht. Wenzel ließ den Priester Johann Nepomuk 1393 in die Moldau stürzen, wurde endlich abgefetzt, und es kam von 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz zur Regierung.

7. Die mittlere Zeit - S. 138

1881 - Leipzig : Krüger
— 138 — doch in Italien nicht zu behaupten. Dagegen gelang es ihm. die über die Einmischung des Papstes in die deutschen Verhältnisse erbitterten Wahlfürsten zu einem folgenreichen Schritte zu veranlassen. Bei einer Versammlung an dem Königstuhl zu R e u s e (1338) erklärten sie. daß der von den deutschen Fürsten gewählte König der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe. Kurverein zu (Kurverein zu Rense.) Reuse 1338. Die späteren Regierungsjahre Ludwigs entsprachen den Erwartungen, die man anfangs von ihm gehegt hatte, nicht. Teils bewies er sich trotz aller Feindseligkeiten der Päpste gegen ihn nachgiebig gegen ihre Forderungen bis zu unwürdiger Schwäche, teils vermochte er das Spiel des ränkesüchtigen Königs Johann von Böhmen, der in Verbindung mit Frankreich und dem Papste für sein Haus die deutsche Krone zu gewinnen hoffte, weder zu durchschauen noch zu zerreißen; ganz besonders setzte er sich aber in der Achtung seiner Unterthanen dadurch herab, daß er aus Ländergier das Recht mit Füßen trat. Seinem ältesten Sohne Ludwig hatte er nach dem Aus-Wittelsbacher sterben des Hauses Anhalt bereits die Mark Brandenburg über-m ®uqrgben= tragen; um ihm auch das für Bavern so günstig gelegene Tyrol 1324—1373. zu verschaffen. trennte er aus eigener Machtvollkommenheit die ^Tyrols*^ rechtsgültige Ehe der Fürstin dieses Landes. Margarethe von Maultasch, und vermählte dieselbe auf ihren Wunsch mit Ludwig. Damit verletzte er wohlbegründete Rechte des Papstes und zog sich die erbitterte Feindschaft des Hauses Luxemburg zu. Nun wurde der Sohn des böhmischen Königs Karl (1346) zum Karl von Gegenkönig gewählt und sein letztes Lebensjahr noch durch die Böhmen Greuel eines Bürgerkrieges verbittert. Unvermutet starb er ®*S^öni8 auf einer Jagd, vom Schlage getroffen. — Vorangegangen im Tode war ihm sein Gegner, der erblindete König Johann von Böhmen, der auf abenteuerliche Weise in der Schlacht von Crecy, wo er für Frankreich gegen England stritt, umkam.*) 2. Die Luxemburger. a. Karl Iv. (1347-1378). Karl Iv. §. 171. Durch den Tod Ludwigs wurde Karl Iv., der 1347—1378. seinem Vater in der Regierung Böhmens gefolgt war, noch *) E. Taubert: König Johanns v. Böhmen Heldentod.

8. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 164

1869 - Hildburghausen : Nonne
164 Mittlere Geschichte. Heinr. Vii. folgte Heinrich Vit. von Luxemburg (1303—1313). Er bestätigte die Wald- 1308 13.» ftäbte in ihren Rechten und Freiheiten und hielt im Reiche auf Land- frieden. Der trotzige Feind der schwäbischen Städte, Graf Eberhard von Würtemberg, ward von ihm nachdrücklich gezüchtigt. Durch die Vermählung seines Sohnes Johann mit Elisabeth, der Enkelin Ot- tokars von Böhmen, gewann er die böhmische Krone und damit die Grund- lage für die Macht des luxemburgischen Hauses. Vergebens aber versuchte er die Kaisergewalt in Italien wieder herzustellen, obschon er zu Mailand die lombardische und zu Rom die Kaiserkrone errang. Der Zwist zwi- schen Guelfen und Ghibellincn tobte in diesem Lande noch fort und Hein- rich Vii. fiel wahrscheinlich als Opfer desselben. Er starb plötzlich zu Buonconvento (unweit des Arno), wie man glaubte, an Gift, das ihm ein Dominikaner in der Hostie gereicht hatte (1313). Nun erfolgte in Deutschland eine zwiespältige Kaiserwahl, indem die Friedrich v. luxemburgische Partei Ludwig den Baier, und die habsburgisch-päpst- 1313—30 Partei Frie brich von Oesterreich auf den Thron erhob. Ein Ludwiq von achtjähriger Krieg, den besonders Friedrichs Bruder, Leopold, mit Lei- Baiern denschaft betrieb, war die Folge dieses Zwiespalts. Trotz der überlegenen 1313—47. Macht des österreichischen Hauses wußte sich der kriegskundige Ludwig zu Morgarten behaupten, namentlich seitdem Leopold von den Schweizern bei Morgar- 1315. ten (1315) eine Niederlage erlitten. Entscheidendes Ucbergewicht erhielt ^äh^dorf Ludwig jedoch erst durch die Schlacht bei Mühldorfs) (1322), wo er seinen Gegenkönig besiegte und gefangen nahm. Zwar wurde Friedrich nach dreijähriger Gefangenschaft bedingt freigegeben; dennoch waren Leopold und der Papst (Johann Xxii.) nicht für den Frieden zu gewinnen. Letz- terer darum nicht, weil er wie alle Päpste, die zu Avignon residirten, unter Einfluß des französischen Hofes stand, der seine Freude an Deutsch- lands Zerrüttung hatte. Als Friedrich den eingegangenen Vertrag nicht durchführen konnte, so kehrte er, treu seinem Wort, in die Gefangenschaft zurück und rührte durch dieses biedere Betragen seinen ritterlichen Gegner so, daß dieser fortan in der innigsten Freundschaft mit ihm lebte und sogar die Regierung mit ihm getheilt haben würde, wenn die Kurfürsten nicht widersprochen hätten. Leopold starb bald nachher (1326), und nun erst bekam Ludwig freiere Hand und konnte sich die lombardische und römische Krone (jedoch nur durch einen selbst eingesetzten Papst) verschaffen (1327). Von Avignon aus aber wurde er fortwährend mit dem Bann und Jnter- Kurverein bist verfolgt, worauf endlich die deutschen Fürsten auf dem Kurverein zu Reuse ^ Rense (1338) erklärten, daß jeder rechtmäßig gewählte deutsche König 13o8. Macht eines römischen Kaisers auch ohne päpstliche Bestäti- gung solle ausüben können. Ludwig starb 1347 zu Fürstenfeld, unweit Karl Iv. München. Auf ihn folgte Karl Iv. (1347—78), der aber erst nach 1347—78. bern Tode des Gegenkönigs Günther von Schwarzburg (ch 1349) allgemein anerkannt wurde. Karl sorgte fast nur für die Heranbildung seines Erblandes Böhmen, wo er Ackerbau, Handel und Gewerbe hob und zu Prag eine Universität errichtete (1348). Doch gab er für Deutschland Goldene im Jahre 1356 die goldene Bulle, durch welche das Wahlrecht der Bulle 1356. Kurfürsten bestimmt und die Wahl- und Krönungsordnung festgesetzt wurde. l) l) Mühldorf, Städtchen im südöstlichen Baiern (Oberbaiern) am Inn.

9. Mittlere Geschichte - S. 262

1848 - Leipzig : Brandstetter
262 Ludwig der 53 ai er und Friedrich der Schöne von Oestreich, einst Jugendfreunde, Beide edel, tapfer und der Krone werth. Erster be- hauptete sich, obwohl er vom Papste Johann Xxii. excommunicirt worden war, und siegte in der Schlacht bei Mühldorf, wo auch Friedrich von Oestreich in seine Hände siel. Zu diesem Siege trug der tapfere und die- derherzige Feldhauptmann Ludwig'ß, Siegfried Schwcppermann, das Meiste bei. Dieß erkannte auch Ludwig mit seinem ganzen Heere an. Als er mit seinem Gefolge müde und hungerig nach der Schlacht in einer Herberge nichts als einige Eier vorfand, vertheilte er den Vorrath mit den Worten: „Jedem Manne ein Ei, dem Schweppermann zwei." Beide Fürsten schlossen einen Vertrag zu Traußnitz, kraft dessen Friedrich der Krone entsagte und die Freiheit wieder erhielt, aber auch versprach, in die Haft wieder zurückzukehren, falls seine Freunde den Krieg von Neuem an- fangen sollten. Als dieß wirklich geschah, kehrte auch Friedrich in die Ge- fangenschaft zurück. Ludwig war über diese Redlichkeit so gerührt, daß er Friedrich umarmte, küßte, mit ihm fortan an einem Tische aß, in einem Bette schlief, arglos wie bei einem Bruder, ja die Regierung mit ihm theilte und, wenn er zu Felde zog, Weib, Kind und sein Land Baiern ihm zur Vertheidigung übergab *). Ludwig unternahm auch, um den Papst Johann Xxii. zu züchtigen, einen Römcrzug und wählte einen Gegenpapst Nico laus V. Er hatte bis an sein Ende mit den Päpsten und seinen Gegnern zu kämpfen, ging jedoch siegreich aus dem Kampfe hervor. Um sein Haus zu vergrößern, brachte er Brandenburg, die Niederlande und Tyrol an sich, hatte aber deshalb viele Händel und es kam selbst soweit, daß er im I. 1346 von den deutschen Fürsten abgesetzt wurde. Er behauptete sich jedoch bis an seinen Tod (1347), obwohl König Johann's von Böhmen Sohn, Karl Iv., zum Könige gewählt war. Karl Iv. (1349—1378), ein Enkel Heinrichs Vii., in Frankreich erzogen und gebildet, ein Freund der Kunst und Wissenschaft, hatte anfangs mit Gegcnkönigcn zu kämpfen, unter denen Graf Günther von Schwarzburg der merkwürdigste war. Es glückte ihm, sich zu behaup- ten und dann unangefochten im Besitze der Krone zu regieren. Er stellte den Landfrieden wieder her, ließ sich die Vergrößerung seines Hauses an- gelegen sein, zog nach Roin, dämpfte dort die Unruhen, die der kühne Volkstribun Nico laus R ien z i erregt hatte, verkaufte aber die meisten kaiserlichen Rechte an die lombardischen Städte, deren Unabhängigkeit und Macht von nun an immer höher stieg. Für Böhmen sorgte Karl unge- mein; nach dem Muster der Pariser Hochschule stiftete er eine solche zu Prag, *) Trefflich hat uhland dieses denkwürdige Beispiel deutscher Treue und Redlichkeit in seinem Schauspiele: „Ludwig der Baier" Berl. 1819. dargestellt. S. auch Schiller's Gedicht: „Deutsche Treue."

10. Die deutsche Geschichte - S. 302

1829 - Elberfeld : Büschler
302 V. Ztr. Rud. v. Habsb. bis Karl V. 1273 — 1520. Vw Vw Www Vh Vw Vhvvvi/U W Wvl Www Vw wv Www Vw Vwvwwvvwvw Länder Ansprüche, weil kein männlicher Erbe vorhanden war. Isis ferner der anhaltisch-brandenburgische Mannsstamm ausstarb, belehnte der Kaiser 1323 seinen Sohn Ludwig mit der Mark Brandenburg, und vermählte später eben diesen Sohn mit der Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol. Durch diese Erwerbung machte er sich das Haus Oestreich noch mehr zum Feinde, so wie durch die zweite das lurenburgisch-böhmische Hans, und durch die erste den König von Frankreich. Ludwigs Gegner, besonders Papst Clemens Vi., brachten es am Ende so weit, daß ein Theil der Fürsten den Sohn des Kö- nigs Johann von Böhmen, Karl, der zugleich Markgraf von Mähren war, im Jahr 1346 zum deutschen Könige erwählte; einen Fürsten, der am französischen Hofe zu Paris erzogen war, weil sein Vater eine große Vorliebe für Frankreich hatte, aber der keinen Segen über Deutschland gebracht hat. Als er nach seiner Wahl auf den bei Rense befindlichen sogenannten Königs- stuhl gehoben und dem Volke zum erstenmale gezeigt wurde, und nun das Vivat Rex ertönte, da fiel das am Rheure aufgesteckte Reichspanier ins Wasser und ging, aller Bemühungen ungeach- tet, zu Grunde. Das sah man als eine üble Vorbedeutung an. Auch konnte er zu keinem Ansehn gelangen, so lange Ludwig lebte. Dieser starb indeß schon im folgenden Jahre 1347, indem er plötzlich ans einer Bärenjagd vom Schlage gerührt wurde. Der Anger, wo Ludwig vom Pferde sank, in der Nähe des Klosters Für- stenfeld bei München, heißt zum Andenken noch jetzt die Kaiserwiese. Ludwig ist der letzte Kaiser, welcher den päpstlichen Bannfluch getragen hat. 69. Karl Iv. 1347 — 78. Drei übermächtige Häuser waren jetzt in Deutschland, welche, wenn sse sich vereinigt hätten, die übrigen leicht hätten unterdrü- cken mögen; allein sie waren nicht einig unter sich, und feindeten sich sogar an,Das war das lurenburgische Haus, welches außer Böhmm und Mähren auch einen Theil von Schlesien und der Lausitz besaß; das baierische, welches Brandenburg, Hol- land und'tyrol erworben hatte; und das östreichische, welches außer den östreichschen Ländern auch Vieles in Schwaben besaß. Das Haus Baiern konnte es nicht vergessen, daß Karl Iv. Ludwigs Feind gewesen war; es suchte, mit dem Erzbischof von Mainz und andern Fürsten, Gegenkönige aufzustellen, und fand endlich, nachdem König Eduard von England, und Markgraf Frie- drich von Meißen, die Krone ausgcschlagcn hatten, an dem Grafen Günther von Schwarz bürg einen sehr tapfern, kräftigen und rechtschaffenen Mann, welcher dieselbe zu des Reiches Besten, wie er erklärte, annahm und ein sehr gewichtiger Gegner für .Karl gewesen seyn würde, wenn er nicht plötzlich, wieder selbst glaubte an Gift, erkrankt und bald darnach gestorben wäre.

11. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 325

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
325 Wilhelm von Holland (1247 — 1256) Gegtnkönigen ernennen. In Jammer und Noth endete der große Kaiser Friedrich Ii. sein Lebe». Sein tapferer Sohn Konrad Iv. (1250 — 1254) konnte wegen Feindschaft der Papste nicht zur deutschen Krone gelangen und starb in Neapel an Gift. Konradin, deö großen Hauses letzter Sprosse, mußte auf dem Schaffot zu Neapel verbluten (1268), weil er sein vom Papst an einen fränkischen Prinzen, Karl von Anjou, verschenktes Erbe, Neapel und Sicilien, wieder erobern wollte. .Vierzehn Jahre nachher, am zweiten Ostertage des Jahres 1282, brachten dir Sicilianer dem unglükklichen Konradin ein blutiges Todtenopfer: die sicilianische Vesper. Mit Friedrich Ii. Tode war für Deutschland abermals eine Zeit großer Verwirrung und Verwilderung eingetreten. Denn König Wilhelm vermochte nicht das mindeste Ansehen zu gewinnen. Nach seinem Tode meldete sich kein deutscher Fürst für den Thron. Das Königthum hatte Bedeutung und Glanz verloren. Die Fürsten richteten ihr Auge auf Ausländer. Die Einen wählten Alfons, König von Eastilien, die Andern Richard von Eornwallis, einen Bruder Heinrich Iii. von England. Deutschland hatte nun wieder einmal zwei Könige; im Grunde genommen aber gar keinen. Denn Alfons kam nie, und Richard nur selten nach Deutschland. Diese wilde und ordnungslose Zeit, gewöhnlich das Interregnum genannt, ward beendigt durch die Wahl des Grafe» R u d o l p h s v o n H a b s b n r g (1276 — 1291). Das war ein gar frommer, kräftiger und weiser Herr. Er wurde der Wiederhersteller des Vaterlandes. Mit starker Hand schuf er Ruhe und Ordnung, zerstörte viele Naubburge», ließ viele Raubritter hinrichten und stellte den inner» Frieden wieder her. Um Italien und die Kaiserkrone hat er sich nie gekümmert und ist niemals »ach Rom gezogen. Dagegen erwarb er durch die Besiegung deö stolzen Königs Ottokar von Böhmen (1278) die Hcrzogthümer Oestreich, Steiermark und Krain, belehnte damit seine Söhne ( 1282) Albrecht und Rudolph, und legte so den Grund zu der nachmaligen Größe des östreichischen Hauses. Nach ihm folgte Graf Rudolph von Nassau (1292— 1298). Durch Ohnmacht, wie durch Ungerechtigkeit und Willkür verächtlich und verhaßt, wurde er abgesetzt und starb in der Schlacht mit seinem Gegenkönige Albrecht I. von Oestreich (1298 — 1308), einem Sohne Rudolphs. Das war aber ein harter, ungerechter und länderaieriger Fürst. Unter Andern wollte er auch die freien Reichsgebiete der Schweiz, Uri, Schwyz und Unterwalden, durch Reichsvögte unterjochen. Die freien Schweizer aber schlossen einen Bund und jagten mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. Dies zu rächen, rüstete er eben, als er von seinem Neffen Johann, dem er sein Erbtheil, Schwaben, vorenthielt, ermordet ward (1308). Nun fiel die Wahl auf den Walkern Grafen von Lüremburg, Heinrich Vii. (1308— 1313). Dieser gewann das schöne Böhmen für sein Haus (1310), unternahm auch einen Zug nach Italien und fand dort einen plötzlichen Tod. Jetzt entstand ein heftiger Zwiespalt zwischen den Häusern Oestreich und Lu rem bürg und ihren Parteien: die östreichische wählte den Herzog Friedrich von Oestreich (1314 — 1330); die lnremburgischc dagegen entschied sich für Ludwig von Baiern (1314 — 1347). Zwischen beiden Königen entspann sich ein Kampf, verderblich für Land und Volk. Endlich unterlag Friedrich in der blutigen Schlacht bei Mühldorf in Baiern (1322). Die edlen Gegner aber versöhnten sich, schlossen einen Freundschaftsbund und regierten fortan gemeinschaftlich. Friedrich starb in Frieden. Ludwig dagegen lag sortwährend mit dem Papste in einem harten Kampfe, zog auch durch ansehnliche 22

12. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 62

1798 - Gotha : Ettinger
62 Ii. Deutsche Geschichte. Albrecht l wollte Adolfs Ansprüche auf Thü- ringen geltend machen, die Rheinzölle sich zueignen, das Königreich Böbm n an sich reisten, und die Schweitz unterjochen Aber alle diese Entwürfe missglückten ,hm. Sem eigner Vetter, Johann von Schwab n, Iz08 brachte ihn endlich ums Leben, weil er ihm die väterlichen Gürher nicht emräumen wollte. * 2. Einige Zeit hindurch machte das luxem- burgische Haus der haböburgischen Fami- lie die erste Stelle unter den deutschen Für- stenhäusern streitig. Nach Albrechts Ermordung wurde Heinrich vir, ein Graf von Luxemburg, Kaiser. Dreier verschaffte seinem Sohne Johann das König- reich Böhmen. Nach Heinrichs vn Tode konnten sich die Kur- fürsten in Ansehung ihrer Wahl nicht verei- nigen. Auf diese Art wurden zwey Kaiser; Friedrich von Oestreich und Ludwig von Bay, ern. Friedrich wurde von seinem Gegner ge- schlagen und gefangen genomm n. Weil aber Ludwig, wegen seiner Händel mit dem Pabste, nach Italien ziehen mußre, verglich er sich mit seinem Nebenkaiser Friedrich, und trat ihm die R.gierunu m Deutsch- land ab. Dieser starb jedoch bald nach Ludwigs Rückkunft. Ludwig regierte nun zwar allein, aber seine Händel mit dem Padst halten endlich den Auöaanq, daß die dem Pabste ergebenen Kurfürsten d-n Prinzen Karl, einen So'm des Königs Johann von Böhmen, an dessen Stelle wählten. Nach Ludwigs bald darauf erfolgtem Tode, mußte der Graf Günther von Schwarzburg vre 1313 1322 J330 1346 1347

13. Die mittlere und neue Welt - S. 100

1873 - München : Lindauer
indem er zugab, daß die Erbin dieser Länder, die Gräfin Margareta Maultasche, die sich von ihrem Gemahl Johann Heinrich aus dem Hause Böhmen-Luxemburg trennte, mit seinem Sohne, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg, eine neue Ehe einging. Auch zog er nach dem Tode des Grafen Wilhelm Iv von Holland, dessen Schwester Margareta er (1324) geehelicht hatte, die Grafschaften Holland, Seeland, F r i s l a n d und H e n n e g a n als erledigte Reichslehen ein und belehnte damit seine Gemahlin Margareta und die mit ihr erzeugten Söhne (1346). Auf Betrieb des Papstes K l e m e n s Vi traten die K urfürst en mit Ausnahme Ludwigs von Brandenburg im Jahre 1346 zu Rhense zusammen und wählten den Sohn des Böhmenkönigs Johann, den Markgrafen Karl von Mähren, als Karl Iv zum deutschen Könige. Statt nach altem Herkommen feinen Gegner auf dem Wahlplatze mit bewaffneter Macht zu erwarten, führte Karl seine Truppen dem Könige Philipp Vi von Frankreich zu, erlitt aber an dessen Seite durch den englischen König Edu ard Iii bei Crecy eine empfindliche Niederlage (1346). Ludwig der Bai er rüstete, um seinen Gegner vollends ans dem Felde zu schlagen, starb aber vor Ausführung dieses Planes am 11. Oktober 1347 unweit Fürstenfeld in Folge eines Schlagflusses. Seine Leiche wurde anfangs zu Fürstenfeld, später in der (alten, und zuletzt in der neuen) Fr au enkirche zu München beigesetzt. Diesem durch sein einnehmendes, humanes Wesen und durch seine Tapferkeit hervorragenden Könige fehlte es, namentlich in den Tagen des Mißgeschicks, an Festigkeit und Gleichmäßigkeit des Handelns, an mutiger Ausdauer, sowie an kluger Umsicht und Berechnung. Nach dem Tode Ludwigs des Baiern trat Karl Iv (1347- 1378) mit seinen Ansprüchen auf die deutsche Krone hervor, aber die bairische Partei trug diese dem Könige Eduard Iii von England (Ludwigs des Baiern Schwager), dann dem Markgrafen Friedrich von Meißen (Ludwigs des Baiern Schwiegersöhne) und schließlich (1349) dem Grafen Günther von Schwarzburg au. Dieser sagte die Annahme der Krone zu, trat aber bald darauf um den Preis von 20,000 Mark Silbers, die das Haus Böhmen-Luxemburg bot, zu Gunsten Karls zurück und starb noch im Jahre 1349 an Gift, welches ihm der Arzt Frey dank zu Frankfurt beigebracht haben soll. Erst durch mehrfache den Söhnen Ludwigs des Baiern gemachte Zugeständnisse erreichte Karl, daß er allgemein als deutscher König anerkannt wurde (1349). Karl vereinigte mit dem von seinem Vater ererbten Königreich Böhmen, in dessen Hauptstadt Prag er 1348 die erste deutsche Universität gestiftet hatte, den größeren (nördlichen) Teil der Oberpfalz, die Mark Brandenburg und Schlesien und

14. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 36

1833 - Halle : Schwetschke
36 A. Europa. zur östreichischen Größe gelegt wurde. Auch Deutschland verdankt Rudolphs wackerer Regierung viel, indem er unaufhörlich bemüht war, durch Zerstörung der zahlreichen Raubschlösser des verwilder- ten Adels und Bestrafung der Unruhestifter den innern Frieden wieder herzustellen. Doch konnte er es nicht erlangen, daß sein Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwählt wurde; vielmehr er- hoben die auf die wachsende Macht Oestreichs schon eifersüchtigen Fürsten den armen Adolph von Nassau, 1291 — 98, auf den Thron, und erst als dieser durch Ohnmacht verächtlich geworden, gelang es Albrecht, sich von einigen Fürsten zum König erwählen zu lassen. Adolph fiel in einer Schlacht bei Worms, wie man glaubt, von der Hand seines Nebenbuhlers. Albrecht 1., 1298 — 1308, durch Habsucht und Ländergier verhaßt, fand 1368 den Tod von der Hand seines Neffen, Johann von Schwaben, als er eben die durch seine Härte empörten Schweizer zu züchtigen ge- dachte. (s. Th. 1. S. 409.) Abermals fiel die Wahl auf einen unbegüterten, aber wackern Ritter, Heinrich (Vii.) von Luxem- burg, 1308—1313, der aber bald zu bedeutender Macht gelangte, als die böhmischen Stände seinem Sohne Johann die erledigte Krone ihres Landes freiwillig übertrugen. Heinrich starb in Ita- lien, nachdem er vergeblich die durch Guelfen und Ghibellinen noch immer gestörte Ruhe jenes Landes herzustellen versucht hatte. Nach seinem Tode wählten zwei Parteien, die östreichische Friedrich von Oestreich, 1313 — 30, die luxemburgische einen Freund dieses Hauses, Ludwig von Baiern, 1313 — 47. Neue Kriege und Ver- wüstungen waren die Folge jener doppelten Wahl, bis endlich Lud- wig bei Mühldorf in Baiern 1322 siegte und seinen Nebenbuhler gefangen nahm. Es folgte Versöhnung und Freundschaft zwischen den edlen Gegnern, so daß Friedrich bis an seinen Tod einigen An- theil an den Reichsgeschäften behielt. Streitigkeiten mit dem Pap- ste und Unzufriedenheit der Fürsten mit der Vergrößerung der bai- rischen Macht, (Ludwig hatte seinem Sohne gleiches Namens die durch das Ausfterben des askanischen sanhaltischen^j Fürstenstammes erledigte Mark Brandenburg verliehen), verbitterten die letzten Jahre Ludwigs, und es kam so weit, daß einige vom Papste ver- leitete Fürsten an Ludwigs Stelle den luxemburgischen König von Böhmen, Carl (Iv.), zum deutschen König ernannten. Kaum aber war Ludwig gestorben, als andre, Feinde des luxemburgischen Hauses, Günther von Schwarzburg auf den Thron beriefen; die- ser starb indeß nach 4 Monaten, nicht ohne Verdacht der Ver- giftung, und nun erst gelangte Carl I V. I3ch7—78 zum ungestör- ten Besitz der deutschen Krone. Groß sind seine Verdienste um sein Erbland Böhmen, wo er nicht allein Ordnung und Frieden, son- dern auch durch die Stiftung der Universität Prag, 1347, der er- sten in Deutschland, wissenschaftliche Bildung einführte. Indeß ob er gleich mit großer Vorliebe vorzüglich nur für Böhmen sorgte,

15. Geschichte des Mittelalters - S. 151

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
Ludwig der- Barer. Karl (Weuzeslav). 151 b. Ludwig der Barer*) 1314 — 1347 (und Friedrich von Oestreich — 1330.) §. 133. a. Durch die streitige Kaiserwahl zwischen Ludwig von B a i e r n von luxemburgischer und Friedrich d e m S ch ö n e n von Oestreich von östreichischer Seite entstand ein langer das Reich verwüstender Kampf, in welchem die Schweizer auf Lud- wigs Seite standen. Nach acht Jahren kam es zwischen Ludwig und Friedrich zur Schlacht bei Mühldorf oder A mp fing 1322 (28. Septbr.), worin Friedrich (durch Schweppermann) geschlagen und gefangen wurde. Später, als Friedrich, der Haft entlassen, seine Vertrage nicht erfüllen konnte und freiwillig in die Gefangenschaft zurückgekehrt war, versöhnten sich beide und Friedrich wurde eine Zeitlang' als Mitkaiser anerkannt, starb aber schon 1330. — b. Ludwig, welcher seinem Sohne die Mark Brandenburg gegeben hatte, gerieth in heftige Streitigkeiten mit dem Papst, welcher ihn bannte, worauf sich der Kaiser durch einen Gegenpapst in Rom krönen ließ und von den Franziskanern vertheidigt wurde. Das Reich aber erklärte sich späterhin durch den berühmten Churverein zu Reuse (1338) als unabhängig vom Papste. — c. Mit Oestreich hatte Ludwig sich versöhnt und es nach Heinrichs von Kärnthen Tode mit Kärnthen und Krain belehnt, Tyrol war durch Heirath der Margaretha Maultasch an Heinrich, Johanns von Böhmen jüngeren Sohn, gekommen. Als aber Ludwig jene Ehe auflöste, Margarethe mit seinem Sohne Ludwig von Brandenburg vermählte und diesem Tyrol zusprach, kam er in neüe Kämpfe mit dem Papste und Böhmen. Der Papst Clemens Vl. ernannte nun Johanns Sohn Karl durch einige Kurfürsten zum Gegen kaiser 1346, doch fand er wenig Anhang bis Ludwig 1347 plötzlich starb. c. Karl (Wenzeslav) **) Iv. 1347— 1378. §. 134. a. Karl, seit 1346 König von Böhmen, war ein in Frankreich gebildeter, für Kunst, Wissenschaft und jede höhere Cultur empfänglicher Fürst, der den Krieg nicht liebte, doch mehr *) Männert, Kaiser Ludwig 1l. oder der Baicr. Landsh. isi2. 8. **) P clzl, Kaiser Karliv. König in Äöhmen. 1780, 2 Th.— F. L.hoffmann, Günther v. Schwarzburg, erwählter röm. König. Rudolst. isi9. 12.

16. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 75

1873 - Harburg : Elkan
75 starb aber schon auf dem Wege, in Germersheim. Noch lange blieb in Deutschland das Wort:„Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht!" 2) Adolf von Nassau regierte ohne Kraft und Weisheit; er wurde darum 12,1 von den Fürsten des. Thrones entsetzt und fiel bei Worms gegen den statt seiner erwählten 3) Albrecht I. von Oesterreich. Er trat zuerst dem Papste Bonifazius w»s entgegen; nachher suchte er die Fürsten zu demüthigen und den Papst für sich Zu gewinnen, und deshalb behauptete er, jene hätten das Recht der Königs- wahl vom Papst erhalten. Aber der Papst ward von Philipp d. Schönen von Frankreich gefangen genommen und starb in Raserei; und vergeblich waren Albrechts Anstrengungen, Holland, Thüringen, Böhmen und die Schweiz für sein Haus zu gewinnen. Weil er seinem Neffen Johann das väterliche Crb- theil vorenthielt, wurde er von diesem an der Reuß (Schweiz) erschlagen. §. 112. Freiheitskämpfe der Schweizer, a. Die östliche Schweiz gehörte seit dem Vertrage von Verdun (843), die westliche seit Konrad Ii. zum deutschen Reiche. Die Städte waren meistens reichs- unmittelbar; das übrige Land stand unter verschiedenen kleineren Herren; ein Theil war habsburgisches Erbgut. Die Rechte des Kaisers (Zölle, Münze, Blutbann) wurden durch Vögte ausgeübt. — Albrecht I. suchte die drei Waldstädte Uri, Schwyz und Unterwalden, die reichsunmit- telbar waren, mit seinen Erb- oder Hausbesitzungen zu vereinigen, und als sie dies ablehnten, sandte er ihnen harte Vögte: Geßler von Brun- eck baute sich eine Burg in Uri, Beringer von Landenberg wohnte auf der Burg Sarnen in Unterwalden. Gegen die Unterdrücker schlossen Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Attinghausen in Uri und Arnold von Melchthal in Unterwalden mit 30 andern frei- heitsliebenden Männern einen Bund (auf dem Rütli am vierwaldstädter See). Den hochmüthigen Geßler traf bald nachher Wilhelm Teils Pfeil; Landenberg ward am Neujahrsmorgen 1308 gefangen genommen und über die Grenze gebracht; die Waldstädter aber erneuerten den alten Bund. — b. Als 7 Jahre später Albrechts Sohn, Leopold I. (Friedrichs des Schönen Bruder, §. 113), an der Spitze seiner Ritter Rache nehmen wollte, wurde er im Engpaß von Moorgarten vollständig geschlagen (1315). — c. Im I. 1386 zog Herzog Leopold Iii. von Oestreich mit einem glänzenden Nitterheere hin, diese Niederlage zu rächen; von 167 geistlichen und weltlichen Herren empsiengen die Eidgenossen Fehde- briefe. Diese errangen indes bei Sempach im Aargau, nachdem Arnold von Winkelried ihnen sterbend eine Gasse gemacht, abermals den Sieg. , 8. 113. 4) Heinrich Vii. von Luxemburg erwarb für seinen Sohn Jo- wo» Hann, der sich mit Ottokars Enkelin Elisabeth vermählte, die Königskrone von Böhmen. Von Dante, dem großenflorentinerdichter, als Heiland Italiens stepriesen und vom Papst mit der Kaiserkrone gekrönt, starb er auf einem Zuge nach Neapel an Gift. 5) 6) Ludwig der Baier und Friedrich der Schöne vonizh Oesterreich wurden zu gleicher Zeit zu Kaisern gewählt; nach Zjährigem Kumpfe siegle Ludwigs Feldherr Siegfried Schweppermann über den Gegner und nahm ihn gefangen (bei Mühlberg in Baiern). Nach vier Jahren harter Haft bot ihm Ludwig die Hand zur Versöhnung ; Friedrich entsagte der Krone und versprach, seine Anhänger zum Niederlegen der

17. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 137

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vit. Deulschland. 137 seines Neffen, Johann von Schwaben, als er eben tie rurcb seine Härle empörten Schweizer zu züchtigen gedachte. Abermals siel die Wahl aus einen unbegiiterten, aber wackeren Ritter, Heinrick (Vii.) von Luxemburg, 1308—1313, der aber bald zu bedeutender Macht gelangte, als die böhmischen Stände seinem Sohne Jobann die erledigte Krone ihres Landes freiwillig überttngen. Heinrich starb in Italien, vielleicht an Gift, nach- dem er vergeblich die durch Gnelfen und Ghibellinen noch immer gestörte Rübe jenes Landes herzustellen versucht hatte. Nach seinem Tode wählten zwei Parteien: die österreichische Friedrich von Oesterreich, 1313—30, die luxemburgische einen Freund dieses Hauses, Ludwig von Barern, 1313—47. Neue Kriege und Verwüstungen waren die Folge jener doppelten Wahl, bis endlich Ludwig bei Mühldorf in Baiern 1322 siegte und seinen Neben- buhler gefangen nahm. Es folgte Versöhnung und Freundschaft zwischen Kj • I r * den Reicksgeschäften behielt. den edlen Gegnern, so daß Friedrich bis an seinen Tod einigen Antheil an Streitigkeiten dem Papste srietenbeit der Fürsten mit der Vergrößerung der bairischen Macht — (Ludwig hatte seinem Sohne gleiches Namens die durch das Ausslerben tes askaniscken sanhaltischenf Fürstenstanunes erledigte Mark Brandenburg verlieben) — verbitterten die letzten Jahre Ludwigs, und es kam so weit, daß einige von Papste verleitete Fürsten an Ludwigs Stelle den luxembur- gischen König von Böhmen, Karl (Iv.), 1346 zum deutschen König ernannten. Kanin aber war Ludwig gestorben, als Andere, Feinde des luxemburgischen Hauses, Günther von Schwarzburg auf den Thron beriefen; dieser starb indeß kurz darauf (1349)., und nun erst gelangte Karl Iv. (bis 1378) znm ungestörten Besitz der deutschen Krone. Groß sind seine Verdienste um sein Erbland Böhmen, wo er nicht allein Ordnung und Frieden, sondern auch durch die Stiftung der Universität Prag, 1347, der ersten in Deutschland, wissenschaftliche Bildung einführte. Indeß ob er gleich mit großer Vorliebe vorzüglich nur fiir Böhmen sorgte, so verdankt ihm dock Deutschland tie erste Grundlage einer festen Verfassung, da§ berühmte unter dem Namen der Goldnen Bulle bekannte Reichsgesetz, welches zuerst 1355 auf einein Reichstage zu Nürnberg und 1356 zu Metz bekannt gemacht wurde. Hierdurch wurde unter Anderm festgesetzt, daß künftig nur 7 Fürsten, die 3' Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, und die 4 weltlichen Fürsten von Böhmen, der Pfalz, Sachsen und Bran- denburg, unter dem Rainen Kurfürsten (von küren, wählen) das Recht haben sollten, die teutschen Könige zu erwählen. Wenn schon Karl die deutschen Angelegen beiten mehr als billig vernachlässigt hatte, so geschah ties noch ungleich mehr von seinem schwachen und unbesonnenen, in Unmäßigkeit Laster schwelgeiiden Zen Kurfürsten, seiner Regierung überdrüssig 1378—1411 1400 Ruprecht von wenig, um sein Recht absetzten im Jahre an seiner Stelle ernannten. Weuz behaupten Ruprecht 1410 gestorben ward von Einigen Jobst von Mähren, Wenzels Vetter aber von Anderen Weit 7 darauf starb, Sigismund, 1411 Sigismunds Regierung unterdrückten Regungen Brüter König von arn deuffchen König erwählt durch eistesfreiheit ersten, wenngleich scheinbar Deutsch! merkwürdig.

18. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 71

1881 - Merseburg : Steffenhagen
71 hinaus. Albrecht eilte herbei, um die „rebellischen Bauern" zu züchtigen, wurde aber unterwegs von seinem Neffen Johann von Schwaben, dem er das Erbe seines Vaters vorenthielt, ermordet. (Ludwig der Baier und Friedrich der Schöne.) Nach Albrechts Tode bestieg den deutschen Thron der Graf Heinrich von Luxemburg, der durch Vermählung seines Sohnes mit der Erbin Böhmens die Macht des luxemburgischen Hauses begründete. Als er nach fünfjähriger Regierung starb, wählte die eine Partei Ludwig den Baier, die andere Friedrich den Schönen von Oestreich zum Kaiser. Zwischen beiden Gegnern entbrannte ein langer, heftiger Krieg, der besonders von Friedrich's Bruder Leopold eifrig betrieben wurde. Endlich kam es bei Ampfing oder Mühldorf (am Inn) zur Entscheidungsschlacht, in welcher Ludwig durch die Kriegskunst des nürnbergischen Feldhauptmanns Seifried Schweppermauu einen vollständigen Sieg errang und Friedrich der Schöne selbst in Gefangenschaft geriet. Aber obwohl die Nebenbuhler sich bald darauf versöhnten und sogar Freundschaft schlossen, ließ Leopold doch die Waffen nicht ruhen, und erst nach Friedrich's Tode wurde der Baier allgemein anerkannt. Seine Hausmacht vergrößerte Ludwig u. a. durch die Erwerbung der Markgrafschaft Brandenburg. (Karl iv.) Das wichtigste Ereignis während dir Regierung des nachfolgenden Kaisers Karl Iv, bisherigen Königs von Böhmen, war der Erlaß eines Reichsgrundgesetzes, der sogenannten .„goldenen Bulle", durch welche die Zahl der zur Wahl eines Reichsoberhauptes berechtigten Fürsten auf sieben festgesetzt wurde. Diese sieben Wahl- oder Kurfürsten waren: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der Pfalzgraf vom Rhein. Im übrigen hat Karl für das Reich wenig gethan; seinen Erblanden aber, die er u. a. durch Brandenburg vergrößerte, war er ein trefflicher Regent. In seiner Hauptstadt Prag gründete er eine Universität, die erste in Deutschland, die bald 7000 Studierende zählte. (Sigismund.) Karl's Iv Dritter Nachfolger war sein Sohn Sigismund, Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn, später auch von Böhmen. In seine Regierungszeit fallen auch die weiter unten zu erwähnenden Kirchenversammlungen zu Kostnitz und zu Basel, die verheerenden Hussitenkriege und die folgewichtige Erwerbung Brandenburgs durch die Hohenzollern. (Friedrich m.) Nach Sigismund's Tode wählten die Fürsten dessen Schwiegersohn und Erben Albrecht Ii zum Kaiser.

19. Hauptdaten der Weltgeschichte sowie Aufgaben und Fragen aus der Weltgeschichte - S. 32

1907 - Breslau : Handel
- 32 - n. Chr. 12981308. lrecht I. Siegreicher Kampf gegen die rheinischen Fürsten, welche sich der Aufhebung der Rheinzlle widersetzen (Eroberung von Bingen); vergeblicher Kampf um Bhmen und Thringen; auch die Unterwerfung der Schweiz scheitert. 1308. (1291) Entstehung der Schweizer Kidgenossenschaft. (Tellsage. Albrecht wird von seinem Neffen Johann (Parrieida) bei Windisch a. d. Reu ermordet. 13081313. Heinrich Vii. v, Luxemburg. Sein Sohn Johann heiratet Elisabeth, die Enkelin Ottokars, und wird König von Bhmen. Johann erwirbt (um 1330) auch die Lehnshoheit der Schlesien. Der Kaiser wird auf seinem Rmerzuge von dem Dichter Dante (f 1321) gefeiert. 1309. Papst Clemens V. verlegt seinen Sitz nach Avignon (anrntjon); die Ppste verbleiben dort bis 1377. Der Deutsche Hrden verlegt seinen Sitz nach Marienburg. Die Johanniter erobern Rhodus (bleiben dort bis 1522, von da an auf Malta bis 1798). Der Tempterorden wird (1314) von Philipp Iv. von Frankreich gewaltsam unterdrckt, der Gromeister Jakob von Molay (mol) mit mehreren Rittern verbrannt. 13141347. Ludwig der Zzayer; sein Gegenknig ist 13141330. Ariedrich (Iii.), der Schne, von Ostreich. 1315. Sieg der Schweizer der Leopold von streich, Friedrichs Bruder, bei Morgarten. Luzern, Zug, Glarus, Zrich und Bern treten der Eidgenossenschaft bei. 1322. Ludwig siegt bei Wht'dorf mit Hilfe Friedrichs Iv., Burggrafen von Nrnberg (Sage von Schweppermann). Friedrich der Schne wird gefangen. Die beiden Gegner shnen sich spter aus. Ludwigs Streit mit dem unter franzsischem Einflu stehenden Papste veranlat (1338) den Kurverein zu Wense. Die Kurfrsten erklären die Knigswahl fr unabhngig von der ppstlichen Besttigung. 1323. Ludwig belehnt mit der Mark Brandenburg seinen gleich-namigen Sohn. Spter trennt er, um Tirol zu erwerben, die Ehe der Margarete Maultasch von Tirol mit dem Sohne des Knigs Johann von Bhmen und vermhlt Margarete mit seinem Sohne Ludwig von Brandenburg, erregt deswegen den Unwillen der Kurfrsten, wird (1346) abgefetzt und Karl Iv., der Sohn des Knigs Johann von Bhmen, gewhlt. Ludwig stirbt 1347.*) 13471378. Karl Iv. (Sein Gegenknig Gnther V.schwarz-brg stirbt 1349.) Er vereinigt Schlesien und die Lausitz mit Bhmen; 1353 erwirbt er die Oberpsalz und 1373 durch den Vertrag von Frstenwalde von Otto dem Faulen die Mark Brandenburg. Aus dem 1. Rmerzuge (1355) erwirbt er die Kaiserkrone, auf dem 2. (1368) fhrt er den Papst von Avignon nach Rom zurck. Nach dem Tode des in Rom wohnenden *) Tirol fllt nach dem Tode der Margarete Maultasch (1363) an Ostreich.

20. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 68

1845 - Carlsruhe : Müller
68 opferte, ebenfalls geschlagen und verlor mit dem größten Theile seiner Ritter das Leben, und die Schweiz blieb frei. Zu dem Bunde der drei Waldstädte traten nun auch Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern, und bildeten die acht alten Orte, zu welchen später noch Freiburg, Solothurn, Basel, Schaffhausen und Appenzell kamen. §. 37. Die deutschen Kaiser von Heinrich Vii. bis Ruprecht. Albrechts Nachfolger auf. dem deutschen Kaiserthrone, der wackere Graf Heinrich von Lurenburg, fand schon 1313 in Italien seinen Tod. Nach ihm wählte die eine Parthei der Fürsten den Herzog Friedrich von Oestreich (131^-1330), die andere den Herzog Ludwig von Baiern (1314 — 1347). Dadurch entstand wieder eine traurige Ver- wirrung in Deutschland. Die beiden Gegenkaiser stritten mehrere Jahre lang mit einander, bis Ludwig durch seinen tapfern Feldherrn Schweppermann aus Nürnberg die Schlacht bei Mühldorf (1322) gewann und Friedrich in seine Ge- fangenschaft bekam. Ueber zwei Jahre saß Friedrich auf dem Schlosse Traußnitz in der Oberpfalz in Haft, bis ihn Ludwig unter dem Versprechen, daß er der Krone entsagen und seine Brüder zur Unterwerfung und Herausgabe einiger Länder vermögen wolle, entließ. Als Friedrich sein Versprechen nicht völlig erfüllen konnte, kehrte er freiwillig in seine Haft zurück und Ludwig wurde von solcher Treue so gerührt, daß er sich mit ihm aussöhnte. Beide regierten nun in großer Ein- tracht gemeinschaftlich. Nach Friedrichs Tode war Ludwig nicht glücklich: die Fürsten waren mit ihm unzufrieden, setzten ihn ab (1346) und wählten Karl Iv., Markgrafen von Mähren. Ludwig starb im folgenden Jahre. Karl, ein gebildeter Mann, that wenig für Deutschland, desto mehr für seine Erbländer, Böhmen und Mähren. Er stiftete eine Universität in Prag, nöthigte seinen