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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 15

1824 - Herborn : Krieger
15 er das Fremde dem Heimischen oft ohne Grund vorzichr und sich selbst zu wenig achtet. Wollte man den Tcutschen überhaupt kurz charakrerisi- ren; so würde man sagen müssen: er sei freier Denker, odwol nicht Freiden-er, besitze mehr Wissen als Witz, neige sich mehr zur Kunde als zur Kunst und sei als Burger rührig, aber nicht aufrührisch. §. 6. Eintheilung der Geschichte der Tcutschen. In der Geschichte der Tentschen sehen wie zu drei verschiedenen Zeiten einen ganz anderen Geist das öffentliche Leben bewegen, wodurch sich dieselbe vor unfern Augen in drei Haupt- perioden unterscheidet, in die Urgeschichte, die Geschichte des Mittelalters und die der neuern Zeit. I. Urgeschichte, von den ältesten Zeiten bis zur Gründung der grosien fränkischen Mo- narchie und zur Einführung der christlichen Re- ligion, — bis ttoo. n Chr. Wir finden hier die Teutschen auf dem Punkte, sich von der Herrschaft der Nakurmächte zu befreien und zu höherer Geistigkeit und Bildung überzugehen; erst eine Stierreligion, dann die Vergötterung ausgezeichneter Menschen, und Einmischung asm- tischen Cultus. Die Urinnwohner von Nord- teurschland werden durch die Sachsen, die von Südtcutschland später durch die S neveu unterworfen. Die Kimbern und Teutonen wan- dern aus. Reibungen suevischer und sächsischer Volkschaften. Der Kampf mit den. Römern und die Völkerwanderung, in der sich die unter- drückten Urinnwohner erheben und das Volk der

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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 2

1829 - Leipzig : Hinrichs
2 Einleitung. nothwendigen Zusammenhänge darstcllcn; o muß die Darstellung die innere nothwendige Folge der Be- gebenheiten, wie eine aus der andern hcrvorging und die Ursache neuer Ereignisse ward, lebhaft versinnlichen, und zugleich muß, vermittelst der Darstellung, sowohl von den einzel- nen zusammenhängenden Theilen der Geschichte, als von dem Ganzen derselben, ein vollständigesbild für diean- schauung bewirkt werden. Durch diese in sich zusammen- hängende Darstellung der merkwürdigen und beglaubigten Be- gebenheiten, welche den äußern Zustand des menschlichen Ge- schlechts gebildet und verändert haben, soll zugleich die Ueber- ficht über den Gang der Entwickelung der Menschheit im Großen und Ganzen vermittelt werden. Denn dadurch unterscheidet sich die allgemeine Geschichte von der be- sondern, daß jene das Einzelne (Specielle) nur nach sei- ner Bedeutung für das Ganze und nach seiner Beziehung auf dasselbe würdigt, wodurch dasjenige Einzelne in die allgemeine Geschichte ausgenommen wird, was wirklich auf das Ganze und Große der Entwickelung der Menschheit Einfluß behauptete, und das eben deshalb, und bis wie weit cs diesen Einfluß ankündigte, seinen Platz erhält. (Dadurch unterscheidet sich wesentlich die allge- meine Geschichte von der besondern. So wie eine allgemeine Geschichte des tcutschen Volkes und Reiches etwas anders ist, als eine vollständige Specialgeschichte der ein- zelnen tcutschen Völkerschaften und Staaten; so ist auch eine allgemeine Geschichte unsers Geschlechts etwas anders, als die Gesammtheit der Specialgcschichte aller einzelnen erlo- schenen oder noch bestehenden Völker und Staaten. Je mehr sich die Massen der Geschichte überhaupt vergrößern; desto dringender wird das Bedürfnis, in der Wissenschaft genau zwischen allgemeiner und Special - Geschichte zu un- terscheiden, und aus den unzählbaren Ereignissen, welche der letztern angehören, in die crstere nur das aufzuneh- men, was wirklich den Zustand der Menschheit im Gro- ßen und Ganzen gebildet und verändert hat. — Mag gleich, bei der herkömmlichen Form der allgemeinen Ge-

2. Alte Geschichte - S. 6

1890 - Berlin : Weidmann
— 6 — Bildung von Torfmooren, das Wachstum des Nildelta oder anderer Erdschichten), die Gröfse der in einer bestimmten Zeit hervorgebrachten Veränderung zu messen suchte, um daraus die Dauer der Gesamtveränderung zu berechnen. — Die Resultate weichen aber zu sehr von einander ab, um irgend eine Sicherheit zu gewähren. Doch scheinen die Zeiträume so gewaltig zu sein, dafs die 5—6000 Jahre menschlicher Geschichte gänzlich dagegen verschwinden. § 7. Der Zeitraum, welcher seit dem ersten Auftreten des Menschen bis zu dem Punkte vergangen ist, mit welchem die Geschichte der ältesten Völker und daher die Geschichte der Menschheit überhaupt beginnt, ist die Prae-historie oder Urgeschichte der Menschheit: sie erreicht für die einzelnen Völker ihr Ende zu sehr verschiedenen Zeiten, da die Völker nach einander in die Geschichte eintreten. Man kann also auch von der Urgeschichte eines einzelnen Volkes sprechen. Zeigte uns nun die Urgeschichte, wie die ursprüngliche eine Menschheit alsbald sich teilen mufste, so erkennen Avir doch, dafs noch vor der Teilung derjenige Trieb sich im Menschen geltend machte, der bestimmt ist, die getrennte Menschheit wieder zur Einheit zurückzuführen, der Trieb zur Kultur, d. h. der Trieb, sein äufseres (materielles) und geistiges Leben unablässig zu vervollkommnen: das Tier verharrt unabänderlich auf derselben Stufe. Waren es Schädel- und Knochenfunde, die uns in Verbindung mit der Thatsaclie der fünf Rassen die Zerstreuung der Menschheit über die Erde nachwiesen, so zeigen uns andere Funde in Verbindung mit einer Betrachtung derjenigen Völker, die sich nur wenig über den Urzustand erhoben haben, der sog. Naturvölker, wie sich die Völker, ehe sie in die Geschichte eintraten, nach bestimmten Seiten hin entwickelt haben müssen. In dieser Entwickelung der Menschheit während der Urzeit ist von grofser Bedeutung zuerst ihr Bekanntwerden mit den Metallen und mit deren Bearbeitung: das dazu nötige Feuer, in den Sagen vieler Völker auf Verleihung durch Götter oder Halbgötter zurückgeführt, ist dem Menschen wohl seit seinem Auftreten bekannt gewesen. Wie schon in § 6 hervorgetreten ist, wurden in ältester Zeit die hauptsächlichsten Werkzeuge, wie Axt, Hammer, Messer, Waffen u. a. aus Stein, namentlich Feuerstein, gefertigt, wo Knochen, Muschelschalen und Fischgräten nicht ausreichten. — Jedoch mit dem durch seine Härte vorzugsweise wichtigen Eisen, seiner Gewinnung und Bearbeitung, namentlich zu Stahl, ist der Mensch meist erst spät bekannt geworden; oft lernte er Kupfer und Zinn früher kennen, die er, um ein härteres Metall zu erhalten, zu Bronze zusammenschmolz. Daher hat man für die Urgeschichte der Völker drei Perioden aufgestellt: 1. die Steinzeit, 2. die Bronzezeit, 3. die Eisenzeit. Diese Perioden treffen jedoch keineswegs für alle Völker zu, vielmehr fehlt für viele die Bronzezeit; vereinzelt findet sich Eisengerät auch schon

3. Die vorchristliche Zeit - S. 5

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ii. Urgeschichte. 1. Zu dem Ziele, welchem die Menschheit von Gott cntgegenge- führt wird, steht in unmittelbarster Beziehung das Ereigniß, welches sich durch die Worte: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen die guten Willens sind, angekündigt hat. Die zwei Hälften, in welche durch dasselbe die Weltgeschichte getheilt wird, sind daher auch von so wesentlich unterschiedenem Charakter, daß bei der Betrachtung einer jeden gerade ihr Unterschied vor der andern den wichtigsten Gegenstand bildet, über welchen die Geschichte Aufklärung zu geben hat und es gibt für die Geschichte, wenn jede Erscheinung ihr volles Licht erhalten soll, in Betreff der vorchristlichen so wenig als der christlichen Zeit einen andern als den christlichen Standpunkt. Wie aber derjenige, welcher die Herrschaft des Todes gebrochen, auf denjeni- gen, durch welchen der Tod in die Welt gekommen, zurückweist, hat die Geschichte auf dem genannten Standpunkte mit der Erschaffung des Menschen, wodurch die Erde der Schauplatz der Geschichte geworden, zu beginnen. Wollte sie die Zeiten, bis zu welchen die ältesten Nach- richten über Gründung der Staaten nicht hinaufreichen, von ihrem Ge- biete ausschließen, so würde das, was jene Nachrichten bieten, nur um so unverständlichere Bruchstücke bilden, indem für das Erste, was sie zu berichten hätte, eine Menge von Voraussetzungen fehlte. Sie würde so gerade dasjenige aufgeben, für dessen Kunde in der heiligen Schrift die zuverlässigste, auch durch menschliche Forschung nicht erschütterte, vielmehr durch den Fortgang der Wissenschaft immer von Neuem gegen Bedenken und Zweifel vertheidigte Grundlage gegeben ist. Daß das- jenige, was die heilige Schrift von der Urgeschichte des Menschen berichtet, als ein Theil der im israelitischen Volke erhaltenen und fort- gepflanzten Offenbarung vor allen Thatsachen der Geschichte die größte Gewißheit hat, ist eine für diese Wissenschaft außerhalb ihres Gebietes gegebene Voraussetzung, und wenn dieser Bericht eine Verwandtschaft mit den Erzählungen anderer alten Völker über die Urzeit zeigt, so ge- nügt es nicht, ihn mit denselben in eine Reihe zu stellen und ihm als dem Erzeugniß des in diesem Stamme auf den Ursprung der Mensch- heit gerichteten Nachdenkens nur den Vorzug größerer Einfachheit, Fol- gerichtigkeit und Naturgemäßheit zuzugestehen. Es dienen vielmehr jene

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 8

1879 - Münster : Coppenrath
Cincheilung der Geschichte des lterthums. Die alte Geschichte wird am fglichsten in folgende vier Perioden zerlegt. Erste Periode: Von den ltesten Zeiten bis auf Cyrus den Perser (4000 bis 558 vor Chr.). Inhalt: Die Urgeschichte der Menschheit und die Geschichte der morgenlndischen Völker; der Israeliten, Phnizier, Aegyptier, Assyrier und Babylonier, Meder. Zweite Periode: Von Cyrus dem Perser bis auf Alexander den Groen (553 bis 336 vor Chr.). Inhalt: Geschichte des persischen Selh reiches und die Geschichte der Griechen. Dritte Periode: Bon Alexander dem Groen bis auf des Octavisnns Augustus Alleinherrschaft in Rom (336 bis 30 vor Chr.). Inhalt : Geschichte des macedonischen Weltreiches und die Geschichte der Rmer. Vierte Periode: Von der Alleinherrschaft des Augustus bis zur Auflsung des westrmischen Reiches (30 vor Chr. bis 476 nach Chr.). In-halt: Geschichte des rmischen Weltreiches und die Urgeschichte der Germanen.

5. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 1

1882 - Münster : Coppenrath
Erster Hauptteil. Die Heschichte des Altertums von Erschaffung der Welt bis zum Untergnge des westrmischen Reiches. , (Von ungefhr 4000 vor Chr. bis 476 nach Chr.) Der besseren bersicht halber scheiden wir die Geschichte des Altertums in drei Unterabteilungen. Unterabteilungen der Geschichte des Altertums. 1. Aie Urgeschichte der Menschheit und darauf die Geschichte der ltesten Völker des Morgenlandes; das aber waren: die Israeliten, die Phnizier, die gyptier, die Babylonier und Assyrier, die Meder und Perser. 2. Die Geschichte der Griechen und der Macedonier. 3. Aie Geschichte der Kmer. Welters Auszug, 38. Aufl. 1

6. Bd. 1 - S. 124

1854 - Leipzig : Engelmann
124 Geschichte der alten Welt. nach das Zeichen, daß nicht das weite Gebiet der Phantasie die Heimath des Mythographen sei, sondern der feste Boden der begränzten Wirklichkeit." — „Der Mensch lernte in der Poesie zuerst seine Gedanken und Empfindungen ordnen, ihr übergab jedes frühere Zeitalter den ganzen Schatz seiner Erfahrungen, und das Factum fand in ihr seinen ersten Ausdruck. Sie bedurfte zu ihrem Gegenstände der fortschreitenden Handlung, um sich erzählend zur Kunstzu gestalten. Gleich- wie nun das Uebergewicht dieses Stoffes in der erzählenden Poesie der Grund ihres Verfalles ward, so war es die Bedingung, unter der die Historie ent- stehen konnte." — Wie die epische Poesie eine zwiefache Richtung eingeschlagen hatte, eine heroische und theogonische, so auch die aus ihr hervorgehende Prosa; aus jener entwickelte sich die Geschichtschreibung, aus dieser die schriftliche Aufzeichnung philosophischer Lehren; bei beiden waltet daher auch derselbe Streit über dieprioritat der einen oder der andern Gattung ob; denn während die Einen den Philosophen Pherekydes von Syros (c. 540) für den ersten Prosaschrift- steller erklären, legen die Andern diesen Vorzug dem Logographen Kadm os von Milet (c. 520) bei. Mit Sicherheit fallen jedenfalls die ersten Prosaschriften in den Zeitraum zwischen der 60. und 70. Olympiade (540—500). Diethätigkeit dieser ältesten Geschichtschreiber bezog sich hauptsächlich auf die Erforschung, Sammlung und Aufzeichnung aller Sagen und Erzählungen über die Gründung und erste Einrichtung berühmter Städte und Gemeinwesen, über den Ursprung und die Schicksale einzelner Volksstämme und Geschlechter (Genealogien), über die Urgeschichte gewiffec Landschaften und ihrer Bewohner; als treue Nachfolger der epischen Dichter behandelten sie besonders Stamm- und Lokalsagen, wie sie theils im Munde des Volkes umhergingen, theils auch wohl in alten öffentlichen oder priesterlichen Aufzeichnungen vorhanden sein mochten, und wobei Denkmäler und Weihgeschenke mit Inschriften und Abbildungen ihnen als Stütze dienten. Dar- stellung und Sprache waren einfach und schmucklos, wenn sich auch hie und da noch Spuren poetischer Uebertragung erkennen ließen. Von kritischer Sichtung geschichtlicher Begebenheiten und mythischer Sagen scheinen sie eben so ferne ge- wesen zu sein, wie von pragmatischer und chronologischer Anordnung, von Zusam- menstellung der Erscheinungen nach derzeitfolge und dem innernzusammenhang. Die eigentliche Heimath der Logographen war dasselbe Jon ien, wo auch die epische Poesie zur Ausbildung kam und das an früher Cultur und Kunstpflege allen übrigen Staaten voranging. Milet allein besaß drei solcher Schriftsteller, die sich zum Theil mit der Geschichte der Gründung und der frühesten Schicksale ihrer Vaterstadt befaßten: Kadmos (e. 530), D i on y si o s und H eka t ae os (c. 510). Während der erste sich einfach an die Aufzeichnung von Städtege- schichten hielt, suchte der zweite in einem größern Werk über Persien die Zeitge- schichte zusammenzufassen und der dritte, ein vaterländisch gesinnter Mann, der an dem Kriege seinervaterstadt gegendareios mit Rath undthat Antheil nahm, hat auf großen Reisen in Aegypten, Asien, Italien u. a. O. den Stoff zu seinem Erd- und Volker-beschreibenden Werke gesammelt, wodurch ec als Vorgänger Herodots gelten kann. Unter den übrigen Logographen werden noch als die be- kanntestennamhaft gemacht: Hellanikos von Mitylene (Urgeschichte des Men- schengeschlechts bis auf die Argonautenfahrt u. a. W.) (c. 450) und sein Zeit- genosse Damastes von Sigeion; Eharon von Lampsakos; Akusilaos von Argos, Pherekydes vonleros(480—416) und Antiochos von Syrakus (423), Verfasser einer Geschichte von Italien und Sicilien in ionischer Mundart. Der Tadel, den Herodot und die spätern Geschichtschreiber über Hekataeos und mehrere andere Logographen aussprechen, daß sie leichtgläubig Wahres und Falsches

7. Geschichte des Altertums - S. 5

1910 - Hannover : Manz & Lange
§ 3: Aus der Urgeschichte der Menschheit. 5 Würdigkeit. Manche Denkmäler und noch mehr die Überlieferungen entfernen sich nämlich in ihrer Darstellung teils unbewußt, teils aber auch mit Absicht von der Wirklichkeit (= dem objektiven Tatbestand). Daraus erwächst dem Geschichtsforscher die Pflicht, bevor er die Angaben seiner Quelle verwertet, zu ergründen, ob und inwiefern sie geschichtliche Wahrheit wiedergibt, und was er darin als Zugabe ihres Urhebers oder Verfassers (als subjektiv) anzusehen hat. Die Subjektivität der Quelle, d. h. die unbewußte oder bewußte Einwirkung des Verfassers auf die Darstellung des objektiven Tatbestandes, ist mitunter so stark, daß der letztere völlig verdunkelt, nicht mehr erkennbar ist. In- diesem Fall spricht man von Geschichtsfälschung. Solche Fälschungen aufzudecken, gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Geschichtsforschung. Hervorragende Beispiele von Entstellungen der geschichtlichen Wahrheit: Aus der griechischen Geschichte: die Erzählung von Harmodius und Aristogiton; aus der römischen Geschichte: die Erzählungen von Porsenna, von Kamillus und von Regulus. — Zwischen 829 und 857 entstanden in der Reimser Erzdiözese die Pseudo-isidori-schen Dekretalen, eine größere Anzahl von gefälschten Briefen, die aber von Papst Nikolaus I. (858—867) bereits als echte Erlasse seiner Amtsvorgänger angesehen wurden. Der Zweck der Fälschung war „Befreiung der bischöflichen Gewalt aus ihrer bisherigen Abhängigkeit vom Staat und Schwächung des Einflusses der Metropoliten und Provinzialsynoden“. — Das sogenannte Privilegium maius, datiert vom 17. September 1156, ist eine gefälschte Urkunde. Sie wurde, wahrscheinlich zwischen 1356 und 1359, zu dem Zwecke angefertigt, die landeshoheitlichen Rechte zu erweitern, welche in der echten Urkunde vom 17. September 1156, dem sogenannten Privilegium minus, von Kaiser Friedrich I. den Herzögen von Österreich verliehen worden waren. — Auf Erfindung beruhen die Nachrichten vom Heldentod der 400 Pforzheimer Bürger in der Schlacht bei Wimpfen, die Sage von den treuen Weibern von Weinsberg (welche bei der Übergabe der Burg an Konrad Hi. ihren Männern dadurch das Leben gerettet haben sollen, daß sie dieselben als „ihr teuerstes Gut“ auf dem Rücken hinaus trugen). — Die Sage von der Päpstin Johanna. — Die Tellsage. — Fälschung von Genealogien, wodurch man vornehmen Geschlechtern lange Ahnenreihen andichtete, z. B. in dem berüchtigen Turnierbuch Gg. Rüxners von 1530. — Streitig ist die Echtheit einiger Kassettenbriefe, welche für die Bemessung der Schuld der Königin Maria Stuart von Wichtigkeit sind. § 3. Aus der Urgeschichte der Menschheit Was man von den Schicksalen und Zuständen menschlicher Wesen weiß, die vor den (im § 4 näher bezeichneten) Anfang der Geschichte fallen, gehört in das Gebiet der Urgeschichte oder Prähistorie. Das Ende der prähistorischen und der Anfang geschichtlicher Zustände trat naturgemäß nicht überall auf der Erde gleichzeitig ein, sondern in sehr verschiedenen Zeiten. Viele Millionen von Jahren war unser Planet überhaupt nicht für organische Wesen bewohnbar. Erst für die letzte der vier Perioden, welche von der Geologie für die Entwicklung des

8. Theil 2 - S. 133

1821 - Nürnberg : Campe
schaft, nämlich die sogenannte fruchtbringende, oder der Palmorden zu Weimar, der die Erhaltung teut- scher Treue und tcutscher Heldensprache zum Zweck hatte. Einige hundert Edelleute, und die berühmtesten teutschen Schriftsteller, waren Mitglieder derselben. Die zeichenden Künste, besonders die Malerei und Holzschneidekunst wurden schon in dem vorigen Zeit- räume durch Al brecht Dürer und Lucas Cranach sehr gehoben. Beide Künstler lebten noch zu Anfang dieses Zeitraums und erhielten an dem jüngern Hol- bein (Hanns Holbein) einen würdigen Nacheiferer. Er ward zu Augeburg im 2ahr 1498 geboren und zog von da mit seinem Vater nach Basel. Um sich von sei- nem bösen Weibe, leszumacheu, ging er nach England und trat in die Dienste des Königs Heinrich Viii. Wie sehr dieser Fürst ihn schätzte, erhellt aus der Ant- wort, die er einem stolzen Lord gab, der sich über den Künstler beschwerte: „Ich kann aus sieben Bauern sie- den Lords machen, sagte Heinrich, aber aus sieben Lords nicht einen einzigen Holbein." Glücklich wußte dieser treffliche Mahler die Trockenheit, Steifheit und Härte der teutschen Schule zu vermeiden. Seine histo- rischen Gcmählde zeichneten sich aus durch gute Anord- nung und erhabenen Ausdruck und seine Porrraite waren voll Geist und Leben. Er starb im Jahr 1554 zu Lon- don an der Pest. Auch Hanns Rotenhammer aus München gebürtig, war ein sehr achtungswürdiger Maler. Matthäus Merlan der ältere, ein berühmter und sehr fleißiger tcutscher Kupferstecher, gehört noch in diesen Zeitabschnitt. Er war zu Basel 1593 geboren, und wußte trefflich die Radiernadel zu führen. Man hat von ihm ganze Foliobände Abbildungen von Städ- ten, Landschaften, Schlachten, Jagden, historischen

9. Geschichte des Altertums - S. 77

1909 - Leipzig : Teubner
17. Roms Urgeschichte. 77 15. Inwiefern hinderte der griechische Stadtstaat" die politische Einigung der Hellenen? 16. Warum gehren einerseits Miltiades, Aristides und Cimon, anderseits Pisistraws, Themistokles und Perikles in eine Reihe? 17. Mit welchem Rechte kann man Themistokles den Odyssens des 5. Jahr-Hunderts" nennen? 18. Vergleiche Pisistratus und Polykrates. 19. Mit welchem Rechte nennt man den Frieden von 387 den Westflischen Frieden des Altertums"? 20. Warum darf Aristoteles behaupten, da Sparta aus Mangel an Mnnern zugrunde gegangen sei? 21. Zeige an der Geschichte Alexanders des Groen, da sich der Sieger stets dem Besiegten anpassen mu. 22. Art welche Manahmen assyrischer Könige erinnert Alexanders des Groen Bestreben, eine Verschmelzung der Völker seines Reiches herbei-zufhren? 23. Weise nach, da das gische Meer mit seinen Inseln und Ksten der Hauptschauplatz der griechischen Geschichte ist. 24. Welche Bedeutung hatte der Hellespont fr die Griechen? 25. Verfolge die Entwicklung des griechischen Heerwesens und gib die Ur-fachen fr die Umwandlungen an. 26. Gib die Hauptpunkte aus der Geschichte des griechischen Handels an. 27. Stelle die Wandlungen des griechischen Gtterglaubens dar und nenne ihre Ursachen. 28. In welcher Weise bereitete das griechische Geistesleben auf das Christen-tum vor? 29. Zeige an Beispielen, wie der Hellenismus nationale Schranken niederbrach. 30. Weise nach, da der Schwerpunkt der griechischen Geschichte wiederholt seine Lage gewechselt hat. 31. Welche Besitztmer fr alle Zeit" haben die Griechen geschaffen? 32. Welche hnlichkeit besteht zwischen griechischer und deutscher Geschichte? C. Hlmische Ke schichte. Erster Zeitraum. Die Begrndung der rmischen Oberherrschast der Italien. 17. Roms Urgeschichte. 1. Italien und seine Bewohner. Der Name Italien" bezeichnete ur- Das Land, sprnglich nur die eigentliche Halbinsel; die Potiesebene rechnete man bis etwa zu Chr. Geb. zu Gallien. Das Land erscheint dem zerrissenen Griechenland gegenber als ein einheitliches Gebiet, und zwar sowohl in der Gestalt seiner Oberflche wie auch in seiner Kstenbildung. Der Apennin durchzieht es in seiner ganzen Lnge. Da er keine Querzge aussendet, setzt er allen nord-sd-

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 1

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Erster Zeitraum. Die Germanen von ihrem ersten geschichtlichen Austreten bis zur Grndung des Frankeureiches durch Chlodwig. 113 v. Chr. bis 486 in Chr. A. Urgeschichte der Germanen. Quellenschrift: Tacitus, Germania. (Die Germania des Tacitus von Dr. J. Horkel. Geschichtschreiber der deutschen Urzeit I. Band, zweite Hlfte S. 627776.) Die Rmer haben uns die ltesten Nachrichten von unsern Vtern, den Germanen, berliefert. Dadurch ist erklrlich, dass die Urgeschichte der Germanen mehr eine rmische als deutshe Farbe trgt. Wir beklagen aber das nicht; denn gewaltig ergreift uns das Zeugnis, welches die Rmer, die Feinde, von der innern Kraft der Germanen ablegen: dass sie allein es vermochten, Rom auf der Hhe seiner Macht zu widerstehen, wie sie auch berufen waren, dereinst das Weltreich zu strzen. Diesen Gedanken hat besonders der grsste rmische Historiker Cornelius Tacitus in seiner Germania Ausdruck verliehen. Durch keine andere Schrift der Rmer werden wir mehr auf den heimischen Boden versetzt als durch die Germania, und was wir aus der ltesten Zeit von der natrlichen Beschaffenheit des deutschen Landes, den Sitten und Eigentmlichkeiten seiner Bewohner wissen, das danken wir vorzglich ihr. Mgen auch manche Misverstndnisse und Irrthmer sich eingeschlichen haben, und mag auch manche Lcke sich fhlbar machen, dennoch ist die Germania eine reine und reichhaltige Quelle der Erkenntnis des germanischen Wesens und Seins, ein Morgenroth der Geschichte Deutschlands". C. Tacitus wurde wahrscheinlich im sdlichen Umbrien um das Jahr 52 oder 54 n. Chr. geboren und ist, wie es scheint, unter Hadrian gestorben. Erst im vorgerckten Alter wandte er sich der Geschichtschreibung zu. Nachdem er die vortreffliche Lebensbeschreibung seines Schwiegervaters Agricola geschrieben hatte, fllt in das Jahr 99 die Abfassung der Germania. Dabei hatte er, der seiner Zeit abgeneigt war und mit Charakter, Gesinnung Schumann u. Heinz. Lehrbuch. .

11. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 4

1885 - Wiesbaden : Bergmann
4 Einwanderung der Germanen in das heutige Deutschland. Meere voneinander geschiedene Völker in ihren sprachen eine so große Ähnlichkeit haben sollten. Auch verwandte Züge in der Mythologie und Sagenpoesie weisen darauf hin. Deshalb nimmt man an, daß es ein indogermanisches Urvolk gegeben habe, daß dieses Ur-volk im vorderen Asien, aus der Hochebene am Kaukasus, seßhaft gewesen, daß später ein Teil davon (Griechen und Römer) südwestlich, ein anderer (Germanen, Slawen, Kelten) nordwestlich des Kaspischen Meeres ausgewandert sei. Letztere drei, nimmt man weiter an, seien noch eine Zeit lang zusammen gewandert (was man aus gewissen besonderen Ähnlichkeiten gerade dieser drei Sprachen folgert), dann hätten sich die Slawen nordwärts (ins heutige Polen und Rußland), Kelten und Germanen westwärts (etwa dem Laufe der Donau folgend) gegen die Mitte Europas gewendet. Die Germanen müßten irgendwo auf ihrem Wege wieder halt gemacht haben, denn lange vor ihnen seien die Kellen in den Ländern zwischen Donau, Rhein, Nord- und Ostsee angelangt. Dort hätten sie gewohnt, bis sie von den nachrückenden Germanen weiter westlich gedrängt worden seien. So stellt sich das Bild der Urgeschichte unseres Volkes nach den Ergebnissen der vergleichenden Sprachwissenschaft dar. Was freilich unsere Urmutter bewogen haben mag, die in jeder Hinsicht so reich gesegneten Landschaften am Kaukasus zu verlassen, um sich in das unwirtliche Nordeuropa zu begeben, darüber weiß man ebensowenig etwas, wie über den Zeitpunkt, wo jene Wande-rungen stattgefunden, und über den Weg, welchen unsere Altvorderen eingeschlagen haben mögen.*) Darüber, daß vor den Germanen ein anderes, ihnen zwar verwandtes, doch aber von ihnen verschiedenes Volk, die Kelten, hier gewohnt habe, sind so ziemlich alle Geschichtsforscher einig. Manche wollen Spuren der Kelten in Europa bereits 2000 Jahre vor Christus entdecken, andere erst um 800 Jahre später; der griechische Geschichtsschreiber Herodot, der um 500 vor Christus schrieb, thut der Kelten Erwähnung; die Scharen, die unter Brennns 390 vor Christus Rom einnahmen, waren aller Wahrscheinlichkeit nach keltische. Auch die Ansicht wird von einzelnen Geschichtsforschern vertreten, daß Kelten und Germanen derselbe Stamm seien. Da indes so viel feststeht, daß zwischen Kelten und Germanen in bezug auf Sprache, Sitte, Cha- *) „Ist es uns heut noch unmöglich, uns von deu früheren Stadien dieser Wanderungen eine deutliche Vorstellung zu machen, so ist es bis jetzt ebenso un-thuniich, den Weg festzustellen, auf welchem die Germanen nach Europa kamen." Nitzsch „Geschichte des deutschen Volkes," 1. Bd., S. 16.

12. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 1

1887 - Stuttgart : Krabbe
Einleitung. 1. Die Geschichte erzhlt weder das Werden der Welt oder der Erde, noch berichtet sie von allen ihren Vlkern, sondern sie erzhlt die wichtigsten Begebenheiten aus der Entwicklung der Haupt-kultnrvlker, soweit sie fr die fortschreitende Entwicklung der Menschheit und fr das Verstndnis der 'Gegenwart von Be-dentung sind. Auf christlichem Boden achten wir besonders aus die Völker, die fr die Entwicklung des Reiches Gottes von Bedeutung sind. Fr den Deutschen hat sein Vaterland und was aus seine Geschicke Ein-flu gehabt hat, das grte Interesse. 2. Die Geschichte beginnt nicht mit den Ansngen der Menschheit darber giebt die in der h. Schrift enthaltene Offenbarung den ntigen Aufschlu . sie setzt das Vorhandensein von Kulturvlkern und das Bestehen eines Schrifttums voraus. der diese Zeit hinaus sucht die Forschung auf verschiedenem Wege zu gelangen, durch die vergleichende Sprachwissenschaft und durch die aus der Ausgrabung vorgeschichtlicher Altertmer beruhende Wissenschast der Urgeschichte der Menschheit; aber ganz sichere Ergebnisse hat sie noch nicht viele gezeitigt. 3. Nur ein Teil der ganzen Menschheit beschftigt uns, daher der Name Weltgeschichte zur Zeit mehr khn als zutreffend ist. Die ur-sprngliche Einheit des Menschengeschlechts hat sich nmlich in mannig-fache Unterschiede getrennt, a. Man unterscheidet hinsichtlich der Krperbeschaffenheit verschiedene Rassen, sei es mit Blumenbach die bekannten 5, sei es mit Prichard, der die Sdafrikaner und Austrat-neger hinzufgte, 7, sei es, da alle Merkmale (Hautfarbe, Haar, Schdel) unsicher sind, noch viel mehr. Fr die Geschichte sind vor allem die Kaukasier in ihren 3 Zweigen von Bedeutung: zu dem nordafrikanischen Stamm (Hamiten") rechnet man auer den Berbern Nordafrikas (Numidier) die gypter und wohl auch die thiopier, deren Name ungeschickter Weise auch zur Bezeichnung der Negerrasse dient; zu den Semiten Babylonier und Assyrer, Syrer, Araber und Israeliten; zu den In d o g e rm a n e n oder In d o e n r o p ern (Japhetiten") in Asien die Jndier, Jranier und Armenier, in Europa die Griechen und Rmer, Kelten, Germanen und Slaven. Die wichtig- Frohnmeher, Lehrbuch. 1

13. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. VII

1824 - Berlin : Amelang
Vii Partien geben zu können. Aus demselben biblio- graphischen Grunde sind denn auch die Chronologie, Geographie und die übrigen Hilfswissenschaften der Geschichte von dem Plane des ersten Theils aus- geschlossen und in den zweiten verwiesen worden, wo dieselben, wie die mythische Urgeschichte des Menschengeschlechts, wegen ihrer seit Jdeler, Ritter, Creuzer, Linke u. A. gewonnenen seien- tifischen Selbstständigkeit und Wichtigkeit, besonders aufgestellt und schulgemäß abgehandelt werden sollen. Bis zur Vollendung dieser freilich nachträglich erscheinenden historischen Propädeutik, bitte ich denn auch das kritische Urtheil über den Werth des Ganzen gütigst zu verspüren, oder wenigstens so zu motiviren, daß das hie und da Fehlende mir nicht sofort zu einem Fehler im Entwurf angerechnet werde. Aber auch so wie die Arbeit schon jetzt liegt, darf ich hoffen, der zweckmäßigen Materie noch mehr als meine Vorgänger gegeben und zwischen der epitomatorischen Kürze von Bredow, der mehr raisonnirenden als faktisch erzählenden Manier des trefflichen Luden, und dem akademischen Lehrbuche des verehrten Heeren, in welchem die Resultate als Text und die Fakta als Kommentar stehen, eine glückliche didaktische Mitte gehalten zu haben. Zufrieden übrigens, die bewährten Ideen dieses For- schers der asiatischen und griechischen Völkergeschichte,

14. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 244

1829 - Leipzig : Hinrichs
Sechster Zeitraum. m Swcn Lagerbring, Abriß der schwedischen Relchshistorie. )lus dem Schweb. Greifsw. 1776. 8. Karl Dietr. Hüll mann, Handb. der Gesch. von Schweden, ir Thl. Warschau, 1797. 8. (Rühs Gesch. von Schweden — in der Halle'schen Welt/ Historie. Thl. 63 ff.) Karl Fr. Auq. Brohm, Geschichte von Schweden, rr Thl. Derl. i8i5. 8. Erik Gustav G e i j e r, Gesch. von Schweden. Aus d. Schweb. Th. i. Sulzb. 1826. 8. D. G. v. Ekendahl, Geschichte des schwedischen Volkes und Reiches. Th. 1 u. Th.2. (iste Abth.) Weimar, 1827 f. 8. 94. Preußen. Liesl and. Kurland. Gegen die lettischen Stamme an der Ostsee, die Po- russen, ward der te ut sch e Orden gesandt, welchem der Kaiser Friedrich 2 und der Papst Gregor 9 daö Land schenk- ten, um zwischen der Weichsel und Memel das Christcnthum üuszubrcitcn. Nach einem mehr als fünfzigjährigen Kampfe waren beinahe alle ältere Bewohner des Landes vertilgt. Die Ritter legten Thorn (1231) und Culm (1232) an, und mit den eingewandertcn Deutschen kam auch die tcutsche Verfassung in die ncugcbaucten Städte. Im Jahre 1309 ward die Regierung des Ordens von Venedig, wohin sich der Orden nach seiner Vertreibung aus Palästina gezogen hatte, nach Diarien bürg verlegt. Danzig, Thorn und Elbing waren Hansestädte, standen aber unter dem Schutze des Ordens. Je mächtiger dieser Orden bei seiner ersten Erscheinung in diesen Gegenden gewesen war; desto mehr verlor er in den Kriegen gegen Litthauen und Po- len, besonders als beide in der Folge unter Einem Regen- ten vereinigt wurden. Im Frieden zu Thorn (1466) kam die eine Hälfte des Ordcnslandes ganz an Polen (Wcst- prcußcn), und wegen der andern Hälfte (Ostpreußen) mußte der Hochmeister des Ordens dem Könige von Polen den V a sa l l c n c i d schwören. Der Orden ward von Tcutsch- land nicht weiter unterstützt, sank immer mehr in seiner Macht, und die Kämpfe mit Polen dauerten fort, bis der zum Hochmeister gewählte Prinz Albrecht von Bran-

15. Die Geschichte der Deutschen - S. 290

1824 - Herborn : Krieger
290 flucht, auf der Erde verwünsche, ließ sich durch den Bann wenig irren, schloß vielmehr de» Papst in Rom ein, mußte aber dafür erfahren, daß Gregors Nachfolger, Innocenz Iv., in Lyon, wohin er geflüchtet war, von Neuem den Baun (im I. 1245) über ihn aussprach, und daß die Anzahl derer, die mit ihm waren, immer geringer wurde. - In Teutschland brachte es Innocenz der Iv. dahin , daß (im I. 1246) in der Person des Landgrafen von Thüringen Heinrich Raspe ein Gegenkönig aufgestellt wurde, den aber so wenige weltliche Für- sten anerkannten, daß man ihn insgemein nur den Pfaffenkönig nannte, der überdieß auch, vor- her noch von Friedrich's Sohne Konrad bei Frankfurt in einem Treffen besiegt, sehr bald (17ten Febr. 1247) auf der Wartburg starb. Auf Betreiben des rachsüchtigen Papstes wurde darauf der junge Graf Wilhelm von Hol- land zum König gekoren (im 1. 1247), der aber noch viel weniger zu Ansehen gelangen konnte. Mit einer Kraft, deren Anblick das Herz erhebt, stand Friedrich in diesem Drang der Verhältnisse; von den Welfen gehaßt, von den Gläubigen gemieden, von den Päpsten ver- folgt, von den trotzigen lombardischen Städten verhöhnt, sah er um sich her Zusammenstürzen, was ihm lieb war, der Gram nagte an sei- ner Seele und sie fuhr mit Schmerzen zur Gru- be. ( f 1250). Neben Friedrich stehet in dieser Zeit noch ein Mann in der tcutschen Geschichte, hoch her- vorragend, strahlend unter den Heldenbildern unserer Vorzeit, Hermann von Salza, Or- densmeister der teurschen Ritter. Wie wir den ersteren mit dem Gefühl unendlicher Wehmuth untergehen sehn, so hebt sich bet dem Anblick

16. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. I

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
c ulturgrskhikhil üon den ältesten Zeiten bis zur Gegeunlart. 2lls Grundlage für den Unterricht in der deutschen Geschichte bearbeitet jfriebridj Dreyer. Erster Teil. Deutsche Urgeschichte — Süs Frankenreich — Deutschland unter eigenen Herrschern. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Jürntgertsacga, Schulbuch Handlung von F. G. £. ©regier. 1894.

17. Die Geschichte der Deutschen - S. 16

1824 - Herborn : Krieger
16 Franken bilden, welches mit immer wachsen- der Macht zuletzt Teutschland, Gallien und Italien zu einem Reiche vereinigt, seine politi- schen Einrichtungen und das Chrtstenthum (das römische) geltend macht. Die Urgeschichte der Teutschen laßt sich wie- der in drei Zeitabschnitte eintheilen: 3) in die Geschichte vor dem großen Frei- heitskampf mit den Römern, wo uns fast dlos einzele Lharsachen über Ein- und Auswande- rungen bekannt sind — bis zum Jahr 12. v. Ch.; b) in die Geschichte dieses Freiheitskam- pfes selbst bis zur Völkerwanderung ums Jahr 400. u. Ch.; c) in die Geschichte der Völkerwanderung und der aus ihr hervvrgehenden veränderten Ge- staltung des teurschen Staaten - und Völkersy- stems von 400 — L00. Ii. Das Mittelalter von 800 — 1560. Eine wilde, wirre^ wunderliche Zeit. Im Ge- biet der Wissenschaft finstre Nacht, ein herrsch- süchtiges Prtesterthum hält die Geister in Ban- den und entzweit beständig die Völker mit ihren Fürsten. Die Glaubenssätze der römischen Re- ligion, und Erinnerungen aus dem Heidcnrhunr geben dem öffentlichen Geiste des Volkes einen bunten, abenteuerlichen Anstrich. Auch der Adel kommt von seiner Besttmmnug^ab und ver- bringt seine Zeit mir Raub und Fernen, mit Erbauung und Zerbrechung von Burgen. Mit den Krcuzzügen erreichte die Zeit ihren Gip- felpunkt.

18. Die Geschichte des Alterthums - S. 282

1879 - Münster : Coppenrath
Vierte Periode der Geschichte des Merthums (von 30 vor Chr. bis 476 nach Christu). Zntjatt: Geschichte des rmischen Weltreiches und die Urgeschichte der Hermanen. Die Geschichte des rmischen Kaiserstaates exstreckt sich in ihrer Voll-stndigkeit bis zur Eroberung Coustantiuopels durch die Trken im Jahre 1453 nach Christus. Da aber die Geschicke des ostrmischen Rei-ches nicht mehr in den Rahmen der alten Geschichte fallen, so werden mir in diesem Bande die Kaisergeschichte nur bis zum Jahre 476 n. Chr., bis zur Auflsung des westrmischen Reiches führen. Mit diesem Reiche ist die Urgeschichte der Germanen auf das engste verflochten. Da es sich aber empfiehlt, der Ucbersicht halber diese im Znsammenhange als Einfhrung in die mittelalterliche d e u t s ch e G e s ch i ch t e zu erzählen, so wird hier nur bei einzelnen Anlssen, besonders in der Kriegsgeschichte und in der Darstellung der groen Vlkerwanderung, auf dieselbe Rck ficht genommen werden. Rom ein Kaiserstaat. Kaiser Octavianns Anmslns (30 vor Chr. bis 14 nach Chr.) Ilmfaun des rmischen Kaiscrstantcs. Die Grenzen des rmischen Kaiserstaates waren viel weiter gerckt, als frher bei dem Reiche Alexander des Groen und vordem bei dem Umfange des Gebietes der persischen Groknige der Fall war. Insofern darf besonders der rmi-sche Kaiserstaat ein Weltreich genannt werden. Umfate er doch die Hauptlnder der damals bekannten Erde. In Europa erstreckte sich derselbe der die pyrenische, apenninische und balkanische Halbinsel, auerdem gehrten von den mittleren Gebieten dieses Continentes noch Gallien bis an den Rheinftrom dazu, während im Sden die Inseln des Mittelmeeres miteingeschlossen waren. Jtt Asien herrschten die rmischen Waffen hinaus der Kleinasien und die syrischen Lnder bis zu den Zwillingsstrmen Euphrat und Tigris. Von Afrika endlich nannte der rmische Kaiser den ganzen nrdlichen Rand, besonders das fruchtbare

19. Die Geschichte des Alterthums - S. 137

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
39. Die Urgeschichte der Aegyptier. 137 der ägyptischen Kunst bezeichnen, lange vor dem Ablaufe des zweiten Jahrtausends v. Ehr. entstanden sind. Und zwischen dieser hohen Blüthe und den ersten rohen Anfängen der Kunst muß eine Reihe von Jahrhunderten allmählichen Wachsthums der Erzengungskraft und Fer- tigkeit liegen. 39. Die Urgeschichte der Äegyptier. (Nach Max Uhlemann, Handbuch der gesammten ägyptischen Alterthumskunde.) Alle Dynastieen-Verzcichnisse, so sehr sie auch in andern Königs- namen von einander abweichen, nennen doch übereinstimmend Men es als ersten König des Landes. Er schützte das Land durch eine groß- artige Aufdämmung. Während nämlich ehemals der Fluß an der san- digen Bergkette Libyens hinlief, soll er etwa 100 Stadien oberhalb von Memphis die Flußbiegung aufgedämmt und so den Lauf des Flus- ses geändert haben, so daß nunmehr einerseits der Strom gezwungen wurde, mitten zwischen den beiden Bergketten hinzusticßen, und anderer- seits in dem trocken gelegten alten Flnßbette eine Stadt, Memphis, gegründet und erbaut werden konnte. Diese Stadt hatte einen Um- fang von 150 Stadien und war zu allen Zeiten besonders berühmt durch den gleichfalls von Menes begründeten und von spätern Königen erweiterten und verschönerten Ptahtempel, welcher der Inschrift von Rosette zufolge noch unter den Ptolemäern sein altes ehrwürdiges Recht als einer der vorzüglichsten Reichstempel bewahrte, da in ihm die Königs- und Priesterweihe Statt fand, der sich die Könige nach alter Sitte der Pharaonen unterziehen mußten. Die zehn von Manetho angegebenen Dynastieen, welche vor Se- sostris, der in die zwölfte gehört, und neben der Menesfamilie regiert haben, bieten eine Reihe von 184 Königen, von denen uns wenig mehr als ihre Namen und Regierungsjahre mitgetheilt wird. Eben so gibt Herodot die Anzahl der Könige von Menes bis Sesostris auf 330 an, von denen er fast nichts zu erzählen weiß. Als die drei berühmtesten Pyramidenerbauer nennt er Cheops, Cephren und Mycerinns, und durch die Denkmäler sind die Namen bestätigt worden. Zwar ist es jetzt fast allgemein anerkannt, daß die Pyramiden Grab- denkmäler der ältesten memphitischen Könige gewesen seien, aber die Altcrthumsforscher älterer sowohl wie neuerer Zeit haben sich oft nicht denken können, daß diese unermeßlichen Riesenbanwcrke keinen andern Zweck hätten haben sollen, als nur den, die Mumie eines Königs in ihrem Innern zu bergen. Man hat sie deßhalb bald für astronomische Beobachtungsthürme, bald für symbolische Darstellungen, bald für Korn- kammern oder Aehnliches ansehen wollen. Aber allen diesen Zwecken würden sie weder genügt noch entsprochen haben. Als astronomische Sternwarten und Beobachtungsthürme würden sie nicht in so großer

20. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 209

1883 - Leipzig : Amelang
Einleitung; Wesen der Heroen. 209 an die Landesgottheit angeknüpft werden, und deren Urväter als die leiblichen Söhne dieser Landesgottheit geglaubt werden, welche sich mit einem Sohne oder einer Tochter des Landes vermählte. Diese halb göttlichen und halb menschlichen Urahnen der Fürstengeschlechter, diese thatsächlichen Vermittler zwischen dem Volke und seiner Gottheit, sie und ihre früheren sagenhaften Nachkommen sind nun die Heroen oder Halbgötter, deren Leben und Wirken, teils ans dunklen, sagenhaften Erinnerungen an frühe Kämpfe und Leiden, Wanderungen und Nensiedelungeu, teils aus rein mythischen und poetischen Elementen komponiert, die Vor-nnd Urgeschichte des Volkes abgab. Je phautasiereicher ein Volk ist, um so reicher stattet es seine Urgeschichte mit wunderbaren Erlebnissen aus, in deren Glanze es sich selbst verklärt, desto mannigfaltiger werden die Charaktere, die Thaten und Leiden seiner Heroen, desto überschwenglicher wuchert die Sage um den Stamm geschichtlicher Tradition aus längst vergangenen Jahrhunderten, desto geschäftiger ist endlich die nationale Poesie, sich dieses bunten, mannigfaltigen und bedeutungsvollen Stoffes zu bemächtigen und ihn nach allen Richtungen hin auszubilden und auszubeuten. Bei keinem Volke aber, das wir kennen, hat alles Gesagte in höherem oder nur gleich hohem Grade stattgefunden, wie bei den Griechen, deren Heroensage und Urgeschichte, welche wir Ihnen in Umrissen erzählen wollen, eine unerschöpfliche Fundgrube der merkwürdigsten, schönsten, rührendsten und ergreifendsten und endlich bei allem Wunderbaren menschlich wahrsten Geschichten ist. Was nun das Wesen der Heroen anlangt, so waren sie, ihrem göttlichen Ursprünge gemäß, mit Kraft und Schönheit, Mut und Weisheit in unendlich höherem Grade ausgestattet als der gewöhnliche Mensch; aber da sie mit Kindern der Erde gezeugt waren, so konnte man sie nicht für unsterblich halten wie die Götter, vielmehr sind sie dem Tode erlegen, und die großen Kämpfe der Heldenzeit von Theben und Troja haben sie scharenweise himveggerafft. In der ältesten Zeit glaubte man bei den 14