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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 271

1881 - Münster : Coppenrath
271 mdliche englische Minister Pitt im Jahre 1805 zwischen England, Rußland und Schweden eine neue Koalition zu stnde, der auch^ster-rei^lbeitrat. Nur Preußen war nicht zum Beitritt zu bewegen, es blieb neutral. sterreich hatte den Hauptschlag in Italien erwartet und seine Hauptmacht unter seinem vorzglichsten Feldherrn, dem Erzherzoge Karl, dahin gesandt. Da aber brach Napoleon in Sturmeseile mit Urnen besten Truppen und Feldherren von Boulogue aus nach Deutschland zum Kriege gegen sterreich auf. Baden, Wrtemberg und Bayern wuten sich ihm anschlieen. Auerdem verstrkte er sein Heer noch mit den Truppen, welche Bernldotte, ohne Rcksicht auf ein Zerwrfnis mit dem neutralen Preußen, ihm aus Hannover mitten durch das preuische Frstentum Ansbach zufhrte. sterreich stand noch allein, die Russen waren erst im Anzge, und der geschickt umgangene fter-reichische Feldherr Mack mute sich am 17. Oktober 1805 in der Festung Ulm mit seiner Heeresabteilung von 23 000 Mann kriegsgefangen er-gteen. Nun stand dem Sieger auch der Weg nach Wien offen. Dieses wurde besetzt. Dann rckte er rasch nach Mhren, wo die unterdes an-gekommenen russischen Truppen sich mit den sterreichischen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser Franz und Alexander standen selbst an der Spitze ihrer Truppen, um diese durch ihre Gegenwart anzufeuern. Schlacht bei Austerlitz (1805). Am 2. Dezember 1805, am Jahrestage der Krnung Napoleons, erfocht dieser einen groen Sieg der das verbndete Heer bei Austerlitz, unweit Brnn in Mhren. In seinem prunkenden Siegesberichte nannte er diese Schlacht die Drei-kaiserschlacht". Kaiser Franz, zu entmutigt fr den Augenblick und bekmmert der das vergossene Blut, schlo in einer persnlichen Zu-sammenknnst mit Napoleon einen Waffenstillstand ab. Noch schien nicht alles verloren. Der Erzherzog Ferdinand hatte in Bhmen bedeutende Truppenmassen gesammelt, und der Erzherzog Karl, der Sieger in Italien, war im vollen Anzge. Dazu drohete Preußen mit einer Kriegserklrung an Frankreich. Um Preußen zu beschwichtigen, berlie der schlaue Corse diesem gegen Abtretung des ostrheinischen Teiles des Herzogtums Cleve nebst dem Frstentums Neufchatel an Frankreich, und des Frstentums Ansbach an Bayern das den^nglndern entrissene Hannover und verfeindete so Preußen mit England. Dieser desondere Vertrag mit Preußen bildete nunmehr auch den bergang Zum Abschlu des Friedens mit sterreich.

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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 284

1875 - Münster : Coppenrath
— 284 — feinen besten Trnppen und Feldherren von Bonlogne aus nach Deutschland zum Kriege gegen Oesterreich auf. Baden, Würtemberg und Bayern mußten sich ihm anschließen. Außerdem verstärkte er fein Heer noch mit den Truppen, welche Bernadotte, ohne Rücksicht auf ein Zerwürfniß mit dem neutralen Preußen, ihm aus Hannover mitten durch das preußische Fürstenthum Ansbach zuführte. Oesterreich stand noch allein, die Russen waren erst im Anzuge, und der geschickt umgangene österreichische Feldherr Mack mußte sich am 17. Oktober 1805 in der Festung Ulm mit feiner Heeresabtheilung von 23,000 Mann kriegsgefangen ergeben. Nun stand dem Sieger auch der Weg nach Wien offen. Dieses wurde besetzt. Dann rückte er rasch nach Mähren, wo die unterdeß angekommenen russischen Truppen sich mit den österreichischen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser Franz und Alexander standen selbst an der Spitze ihrer Truppen, um diese durch ihre Gegenwart anzufeuern. Schlacht bei Austerlitz (1805). — Am 2. Dezember 1805, am Jahrestage der Krönung Napoleon's, erfocht dieser einen großen Sieg über das verbündete Heer bei Austerlitz, unweit Brünn in Mähren. .In seinem prunkenden Siegesberichte nannte er diese Schlacht die „Dreikaiserschlacht". Kaiser Franz, zu entmuthigt für den Augenblick und bekümmert über das schon vergossene Blut, schloß in einer persönlichen Zusammenkunft mit Napoleon einen Waffenstillstand ab. Noch schien nicht Alles verloren. Der Erzherzog Ferdinand hatte in Böhmen bedeutende Truppenmassen gesammelt, und der Erzherzog Karl, der Sieger in Italien, war im vollen Anzuge. Dazu drohete Preußen mit einer Kriegserklärung an Frankreich. Um Preußen zu beschwichtigen, überließ der schlaue Corse diesem gegen Abtretung des ostrheinischen Theiles des Herzogthums Cleve nebst dem Fürstenthnme Neufchatel an Frankreich, und des Fürstenthums Ansbach an Bayern — das den Engländern entrissene Hannover und verfeindete so Preußen mit England. Dieser besondere Vertrag mit Preußen bildete nunmehr auch den Uebergang zum Abschluß des Friedens mit Oesterreich. Friede zu Preßburg (1805). — Kaiser Franz sah sich jetzt gezwungen, dem übermüthigen Sieger nachzugeben und den Frieden unter sehr harten Bedingungen anzunehmen. Er mußte Venedig an das Königreich Italien abtreten, auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben verzichten, mit welchen Napoleon feine deutschen Bundesgenossen beschenkte. Tirol kam an Bayern, und Oesterreich erhielt für diese Perle

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
147 Bayern und rckte pltzlich in Sddeutschland ein, wo er mit Verna-dotte zusammen kam, der von Hannover durch das neutrale Ansbach nach Bayern gezogen war. Ein sterreichisches Korps unter Mack wurde von den Franzosen umgangen, vom Hauptheere abgeschnitten und nach Ulm zurckgeworfen, wo es schmachvoll kapitulierte. Darauf drang Napoleon in sterreich ein, lie Wien von Murat besetzen und wandte sich von hier gegen das fterreichisch-russische Heer in Mhren. In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brnn am 2. Dezember 1805 erfocht er einen glnzenden Sieg. Der Kaiser Franz Ii. willigte, anstatt die Untersttzung des Erzherzogs Karl, der aus Italien herbei marschierte, abzuwarten, in einen Waffenstillstand, dessen Hauptbedingung der Abzug der Russen war. Im Frieden zu Pre brg, Ende Dezember 1805, trat sterreich Venedig an Italien ab, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ward ein Groherzogtum. Das Kurfrstentum Salzburg war sterreichs einzige Entschdigung. Damit Franz Ii. nicht mehr seine Hoffnung auf Preußen setzte, ntigte Napoleon auch diesen Staat, das bergewicht Frankreichs an-zuerkennen. Der preuische Minister Haugwitz war zwar nach der Verletzung des frnkischen Gebietes mit einem Ultimatum gegen den franzsischen Kaiser hervorgetreten, schlo aber jetzt ein Bndnis mit demselben. Fr Cleve und Neuchatel, das an Frankreich kam, und fr den Ver-lust von Ansbach, das Bayern erhielt, sollte Preußen ohne Zustimmung Englands durch Hannover entschdigt werden. Die Folge dieses Ver-trges war Entzweiung Englands mit Preußen und dessen Abhngig-fett von Frankreich. Mit dem Siege bei Austerlitz hatte Napoleon seine Herrschaft in Europa begrndet. Um dem franzsischen Kaisertum die Zahl seiner Vasallenstaaten zu mehren, verfgte er 1806 von Schnbrunn aus die Absetzung der Bourbonen in Neapel und gab dieses Knigreich seinem lteren Bruder Joseph. Ebenso machte er seinen jngern Bruder Louis zum König von Holland. Der Wheinbund. Auflsung des Deutschen Weiches. 2. Die neue bonapartische Lehnspolitik vernichtete auch den Rest von deutscher Unabhngigkeit. 1806 traten 16 sd- und westdeutsche 10*

3. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 82

1886 - Berlin : Weidmann
82 Friedrich Wilhelm Iii. lanb zu der britten Koalition einigten; btefelbe mar veranlat durch die Errnorbung des Herzogs von Enghien [attgttg], eines Bourbonen, den Napoleon vor der Besteigung des Kaiserthrones aus dem Wege rumte, und durch die Verwandlung der cisalpinischen Republik in ein Knigreich Italien, welches Napoleons Stiefsohn Eugen Beauharnais als Vieeknig zur Verwaltung erhielt. Zu Frankreich standen diesmal auer' Spanien auch Baden, Wrttemberg und Bayern; Preußen dagegen blieb immer noch neutral, obwohl ihm Napoleon Hannover anbieten lie. [er Krieg zur. See. Trafalgar 1805.] Die reich ausgestattete franzsische Flotte, welche mit der spanischen vereinigt war, erlitt durch den englischen Seehelden Nelson bei Kap Tra-f aigr zwischen Gibraltar und Cadix eine vollstndige Niederlage; zwar wurde Nelson selbst durch eine feindliche Kugel tdlich getroffen, aber fem Sieg machte die franzsische Seemacht fr lange Zeit zu nichte. [Krieg in Deutschland. Ulm. Wien. Austerlitz. 1805.] Durch den Beitritt der sddeutschen Staaten wurde es Napoleon leicht gemacht, schnell der den Rhein gegen den Osten vorzudringen. Das sterreichische Heer unter General Mack wurde in Ulm eingeschlossen, die Festung genommen, fein Heer gefangen nach Frankreich gefhrt. Ein zweites, russisches Heer unter Kutusow am Inn wagte gar nicht stand zu halten, sondern eilte nach Mhren zurck, so da Napoleons Schwager Murat ungehindert Wien be-setzen konnte. Kaiser Franz Ii. entwich ebenfalls nach Mhren, wo sich die sterreichischen mit den russischen Truppen unter Kaiser Alexander I. vereinigten. Ehe noch der aus Italien herbeigerufene Erzherzog Karl, der bedeutendste Feldherr der Verbndeten, mit feinem Heere in Mhren eintreffen konnte, hatte Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 die Entscheidung schon herbeigefhrt. Die Verluste der sterreicher und Russen waren furchtbar, 28 000 Mann, whrenb Napoleon nur 8000 Mann einbte. Franz Ii. schlo sofort einen Waffenstillstand und versprach, den Buub mit Rulanb aufzulsen. [Der Friebe von Preburg 1805.] Die Russen zogen sich nach der Heimat zurck, und sterreich schlo in bereilung den schmhlichen Frieden von Preburg, in dem es 1. Venetien an das Knigreich Italien, 2. Tirol und Vorarlberg an Bayern und 3. die vorb ersterreichischen Besitzungen in Schwaben an

4. Die Neuzeit - S. 162

1905 - Bamberg : Buchner
162 das seit 1804 wieder von Pitt geleitete England, welches die Bedingung des Friedens von Amiens (Zurckgabe Maltas) nicht erfllt hatte und deshalb einen Angriff Frankreichs besorgte. Die Teilnebmer des dritten groen Bndnisses gegen Frankreich waren England, Rußland, sterreich und Schweden. Auf der Seite Frankreichs standen Spanien sowie die seit dem Frieden von Luueville mit Frankreich verbndeten sddeutschen Kurfrsten (von Bayern, Baden und Wrttemberg). Preußen blieb abermals neutral. Der Krieg zwischen England und Frankreich war schon im Mar 1803 durch gegenseitige Wegnahme von Handelsschiffen wieder erffnet worden. Napoleon lie Hannover besetzen und verbot die Einfuhr englischer Waren m Frankreich (Beginn der Kontinentalsperre). Eine Landung in England wurde vorbereitet (wie 1798), aber im Frhjahr 1805 warf Napoleon die im Lager von Boulogne versammelten Heeresmassen in Eilmrschen nach dem Sdosten. 2. Der Landkrieg wurde in Italien und Deutschland gefhrt: a) sterreich sandte den Erzherzog Karl (mit 80000 Mann) nach Italien, wo man Napoleon erwartete. Aber Napoleon berlie die Fhrung des dortigen Krieges dem Marschall Mafsena. Derselbe wurde von dem Erzherzog besiegt, doch war dies fr den Ausgang des Krieges ohne Bedeutung. b) Das zweite sterreichische Heer war unter dem wenig befhigten General Mack durch Bayern und Schwaben bis an den Schwarzwald vor-gegangen. Napoleon, der bei Straburg den Rhein berschritten hatte, ver-strkte sein Heer durch die badischen und wrttembergischen Truppen, ver-einigte sich dann im Rcken der sterreicher mit den Bayern und mit Bernadotte, der aus Hannover durch das neutrale (preuische) Ansbach herangezogen war, und zwang dadurch den General Mack mit 25000 Mann zur Waffenstreckung in Ulm (17. Oktober 1805). Die Russen, welche unter Kutfow bis zum Inn gekommen waren, zogen sich nach Mahren zurck. Napoleon rckte die Donau entlang in sterreich ein, lie W i e n besetzen (Nov. 1805) und schlug die vereinigten Russen und sterreicher in der Dreikaiferschlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805). Der König von Preußen hatte nach der Verletzung seiner Neutralitt (durch den Zug Beruadottes) zum Kriege gerstet und den Minister Haugwitz_ mit einem matum" in das Hauptquartier Napoleons geschickt. Napoleon hielt den pren sch Gesandten bis zur Entscheidung von Austerlitz hm und schlo hieraufmit xw Vertrag zu Schnbrunn (15. Dezember 1805), laut welchem Preußen Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Kleve und Neuenburg an Frankreich abtrat dagegen Hannover erhalten sollte. Dies Abkommen verfeindete Preußen mit England, das sich durch Wegnahme preuischer Handelsschiffe zu rchen wute.

5. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 392

1882 - Münster : Coppenrath
392 brach Napoleon in Sturmeseile mit seinen besten Feldherren und Truppen nach Deutschland zum Kriege gegen sterreich auf. Baden, Wrttemberg und Bayern muten sich ihm anschlieen. sterreich stand noch allein, die Russen waren erst im nznge. Eine sterreichische Heeresabteilung unter dem General Mak wurde bei Ulm umzingelt und mute sich kriegsgefangen ergeben (17. Oktober 1805). Nun stand dem Sieger auch der Weg nach Wien offen. Dieses wurde besetzt. Dann zog er nach Mhren gegen die hier unter Oberanfhrung ihrer Kaiser selbst aufge-stellten sterreicher und Russen. Am ^ Dezember (1805), am Jahrestage der Krnung Napoleons, wurde die berhmte Drei-kaiserschlachtbeiansterlitz geschlagen, in welcher Napoleon Sieger blieb. Zu entmutigt fr den Augenblick schlo Kaiser Franz in einer persnlichen Zusammenkunft mit Napoleon Waffen-stillstand. Noch schien nicht alles verloren. Nene sterreichische Heere waren im vollen Anzge, und Preußen drohete mit einer Kriegserklrung an Frankreich. Allein der Waffenstillstand fhrte auch zum Frieden. Napoleon berlie in einem besonderen Ver-trage das den Englndern entrissene Hannover an Preußen, wo-gegen dieses das Frstentum Neufchatel (Neuenbrg) in der Schweiz und einen Teil des Herzogtums Cleve att Frankreich, das Frstentum Ansbach an Bayern abtreten mute. Nun kam auch der Friede mit dem alleinstehenden sterreich zu Preburg zum Abschlu (1805). Es mute Venedig an das Knigreich Italien abtreten, auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben verzichten, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Bayern, Wrttemberg und Baden, beschenkte. Bayern erhielt Tirol und zugleich^ die Knigswrde mit aller Unabhngigkeit vom Kaiser und Reich. Auch das Kurfrstentum Wrttemberg wurde in ein unabhngiges Knigreich verwandelt, auch Baden wurde fouverain oder unabhngig, und so der Reichsverband immer mehr zerrissen. Der russische Kaiser Alexander aber kehrte, ohne Frieden zu schlie-eu, zrnend heim. Zur See waren indes die Franzosen nicht glcklich. Am 21. Oktober 1805 wurde die verbndete Flotte der Franzosen und Spanier bei Trasalgar, einem spanischen Vorgebirge un-

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 340

1871 - Münster : Coppenrath
— 340 — über Kronen und Länder verfügte, rief bald wieder seine alten Feinde gegen ihn in Waffen. Schon im Jahre 1803 hatte England von Neuem den Krieg an Frankreich erklärt. Uno sofort ließ Napoleon ein Heer in Hannover einrücken und dieses Land der englischen Krone besetzen. Zugleich stellte er große Rüstungen in Bonlogne an und drohete abermals mit einer Landung in-England. Um diese Gefahr abzuwenden, brachte der unermüdliche englische Minister Pitt im Jahre 1805 zwischen England, Rußland und Schweden eine neue Koalition zu Stande, der auch Oesterreich beitrat. Nur Preußen war nicht zum Beitritt zu bewegen, es blieb neutral. ; Oesterreich hatte den Hauptschlag in Italien erwartet und seine Hauptmacht unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzoge Karl, dahin gesandt. Da aber brach Napoleon in Sturmeseile nut seinen besten Truppen und Feldherren von Bonlogne aus nach Deutschland zum Kriege gegen Oesterreich auf. Baden, Würtem-berg und Bayern mußten sich ihm anschließen. Außerdem verstärkte er sein Heer noch mit den Truppen, welche Berna-dotte, ohne Rücksicht auf ein Zerwürfnis; mit dem neutralen Preußen, ihm aus Hannover mitten durch das preußische Für-stenthnm Ansbach zuführte. Oesterreich staub noch allein, die Russen waren erst im Anzuge, und der umgangene österreichische Feldherr Mack mußte sich am 37. Oktober 1805 in der Festung Ulm mit feiner Heeresabtheilung kriegesgefangeu ergeben. Nun stand dem Sieger auch der Weg nach Wien offen-Dieses wurde besetzt. Dann rückte er rasch nach Mähren, wo die nnterdeß angekommenen russischen Truppen sich mit den österreichischen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser Franz und Alexander standen selbst an der topitze ihrer Truppen, Ui 1 diese durch ihre Gegeuwart anzufeuern. Schlacht bei Austerlitz (1805). - Am 2. Dezember 1805, am Jahrestage der Krönung Napoleon's, erfocht dieser einen'großen Sieg über das verbündete Heer bei Austerlitz, unweit Brünn in Mähren. In seinem prunkenden Siegesbe-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 365

1861 - Münster : Coppenrath
365 fast ohne Widerstand Wien und wandte sich dann nach Mäh- ren, wo unterdeß russische Truppen angekommen und sich mit den österreichischen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser Franz und Alexander waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Schlacht bei Austerlitz (1805). — Am 2. Dezember 1805 am Jahrestage der Kaiserkrönung, erfocht Napoleon einen großen Sieg über das verbündete Heer bei Austerlitz, un- weit Brünn in Mähren. In seinem prunkenden Berichte nannte er diese Schlacht die „Dreikaiserschlacht". Kaiser Franz, zu entmuthigt für den Augenblick und bekümmert um das schon vergossene Blut, schloß in einer persönlichen Zusammen- kunft mit Napoleon bei der Mühle zu Saroschütz Waffen- stillstand. Noch schien nicht Alles verloren. Der Erzherzog Ferdinand hatte in Böhmen beträchtliche Truppenmassen ge- sammelt, und auch der Erzherzog Karl, welcher in der großen Schlacht bei Caldiero ostwärts von Verona den Sieg über Massena erfochten hatte, war im vollen Anzuge; selbst Preußen drohete mit einer Kriegeserklärung. Um Preußen zu beschwich- tigen, überließ Napoleon demselben das den Engländern ent- rissene Hannover, wogegen Preußen den ostrheinischen Theil des Herzogthums Cleve und das Fürstenthum Neufchatel an Frankreich, das Fürstenthum Ansbach an Bayern abtreten mußte. Dieser Vertrag bildete den Uebergang zu dem am Ende des Jahres 1805 mit Oesterreich zu Preßburg geschlos- senen Frieden. Friede za Prcßbnrg (1805). — Jetzt sah sich Kaiser Franz gezwungen, den Frieden von dem übermüthigen Sieger anzu- nehmen. Oesterreich, das der Verbindung für eine gemeinschaft- liche Sache beigetreten war, hatte nun alle Nachtheile dieses Krie- ges allein zu tragen. Es mußte Venedig an das Königreich Italien abtreten und auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben ver- zichten, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Bayern, Würtemberg und Baden, beschenkte. Für den großen Verlust

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Hannover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Koa-lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-frfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten dies nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-frnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

9. Die neuere Zeit - S. 162

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 162 — ville mit Frankreich verbündeten süddeutschen Kurfürsten (von Bayern, Baden und Württemberg). Preußen blieb abermals neutral. Der Krieg zwischen England und Frankreich war schon im Mai 1803 durch gegenseitige Wegnahme von Handelsschiffen wieder eröffnet worden. Napoleon ließ Hannover besetzen und verbot die Einfuhr englischer Waren in Frankreich (Beginn der Kontinentalsperre). Eine Landung in England wurde vorbereitet (wie 1798), aber im Frühjahr 1805 warf Napoleon die im Lager von Boulogue versammelten Heeresmassen in Eilmärschen nach dem Südosten. 2. Der Landkrieg wurde in Italien und Deutschland geführt: a) Österreich schickte den Erzherzog Karl (mit 80000 Mann) nach Italien, wo man Napoleon erwartete. Aber Napoleon überließ die Führung des italienischen Krieges dem Marsch all Mass ena. Derselbe würde von dem Erzherzog Besiegt boch war bies für den Ansgang des Krieges ohne Bebentung. b) Das zweite österreichische Heer war unter dem wenig befähigten General Mack durch Bayern und Schwaben bis an den Schwarzwalb vorgegangen. Ab er Napoleon vereinigte sich im Rücken der Österreicher mit Bernadotte, der aus Hannover durch das neutrale (preußische) Ansbach herangezogen war, und zwang baburch den General Mack mit 25000 Mann zur Waffenstreckung in Ulm (20. Okt. 1805). Die Russen, welche unter Kutusow bis zum Inn gekommen waren, zogen sich hierauf nach Mähren zurück. Napoleon rückte die Donau entlang in Österreich ein, ließ Wien besetzen (Nov. 1805) und schlug die vereinigten Russen und Österreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez. 1805). Der König von Preußen hatte nach der Verletzung seiner Neutralität (durch den Zug Bernadottes) zum Kriege gerüstet und den Minister Haugwitz mit einem „Ultimatum" in das Hauptquartier Napoleons geschickt. Navoleon hielt den preußischen Gesandten bis zur Entscheidung von Austerlitz hin und schloß hierauf mit ihm den Vertrag zu Schönbrunn (15. Dezember 1805), laut welchem Preußen Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Kleve und Neuenburg an Frankreich abtrat, dagegen Hannover erhalten sollte. Dies Abkommen verfeindete Preußen mit England, das sich durch Wegnahme preußischer Handelsschiffe zu rächen wußte. Die Schlacht bei Austerlitz, von Napoleon auf den ersten Jahrestag feiner Krönung anberaumt und wohlvorbereitet war besonders für die Runen verlustreich; dieselben verloren 24000 Mann, sowie ihre ganze Artillerie uni) zogen alsbald mit ihrem Kaiser nach Rußland ab. Aber auch Kaiser Franz wagte, obgleich mittlerweile i „An wenig Stellen war die persönliche Überlegenheit des Imperators über das alte legitime Europa so mächtig hervorgetreten, wie in der Anlage und Leitung der Schlacht vom 2. Dezember." Häusser a. a. O.

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Han-nover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Roa = lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutsch-land, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-krfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten es nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-krnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

11. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 169

1902 - Breslau : Hirt
Preuens Fall: Schlacht bei Austerlitz. 169 2. Kreutzens Jass. a. Schlacht bei Austerlitz. Durch fortgesetzte Anstrengungen brachte England 1805 die dritte Koalition, vornehmlich mit Rußland und sterreich, zu stnde. Friedrich Wilhelm Iii. trat nicht bei, so sehr er auch durch die Besetzung Hannovers bedroht war, und so sehr auch die Knigin Luise und des Knigs Vetter, Prinz Louis Ferdinand, und andere vaterlndisch gesinnte Männer, wie der Minister Stein, dazu rieten. Kaum hatte Napoleon von dem Bndnis vernommen, so rckte er in Sddeutschland ein, das von jetzt ab auf seiner Seite stand. Er versuchte, Preußen zum Bndnis zu bewegen; aber Friedrich Wilhelm blieb neutral und gestattete nicht einmal den Russen, durch sein Gebiet zu ziehen. Napoleon war nicht so gewissenhaft. Auf seinen Befehl rckte sein General Bernadotte, ohne zu fragen, durch die preuische Markgraf-schaft Ansbach, siel einem sterreichischen Heere, das sich durch dieses Ge-biet gedeckt glaubte, in den Rcken und zwang es, die Waffen zu strecken. Friedrich Wilhelm war hierber emprt; Stein, Hardenberg und Blcher suchten ihn zum Kriege zu bewegen; der Kaiser von Rußland und der Bruder des sterreichischen Kaisers erschienen in Berlin, um den König in ihr Bndnis zu ziehen. Whrend aber Preußen noch unschlssig war, hatte Napoleon das russtsch-sterreichische Heer lngs der Donau verfolgt und war der Wien bis Mhren vorgedrungen. Statt die preuische Hilfe abzuwarten, lieen sich die Russen und sterreicher in emep Kampf ein und wurden in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig 1805 besiegt. Die Russen zogen sich zurck, um Verstrkungen an sich zu ziehen; statt diese abzuwarten und dann den Feind von neuem anzu-greifen, schlo Kaiser Franz den Frieden zu Preburg, in welchem er Vordersterreich" und Tirol abtrat. In diesem Frieden wurden Bayern und Wrttemberg Knigreiche, Baden Groherzogtum. Diese Staaten teilten sich auerdem in Vordersterreich; Bayern erhielt dazu noch Tirol. Napoleons Bruder Louis ward König von Holland, sein Bruder Joseph König von Neapel, spter von Spanien; sein Schwager Murat erhielt zuerst das Groherzogtum Berg, spter Neapel. Napoleon verlangte nach ersochtenem Siege von Preußen, da es Ansbach und Baireuth an Bayern, Neuenburg und Wesel an Frankreich abtrete; dagegen sollte es, damit es sich mit England verfeinde, Hannover annehmen. Der eingeschchterte preuische Minister Haugwitz unterzeich-nete einen dahingehenden Vertrag, weil Napoleon ihm nur die Wahl zwischen Annahme desselben und dem Kriege lie. Aber der König weigerte sich, ihn zu vollziehen. Inzwischen hatte aber sterreich Frieden geschlossen. Deshalb wagte der König nicht, den von Napoleon borge-schriebenen Vertrag abzuweisen; er wollte Hannover einstweilen in Ver-Wahrung" nehmen. Haugwitz ward mit einem neuen Vertrage nach Paris

12. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 181

1882 - München : Lindauer
181 sterreich schickte den Kern seiner Armee unter dem Erz-Herzoge Ka rl nach Italien, stellte ein kleines Heer unter dem Erzherzoge I o h a u u in Tirol auf und lie den General M a ck mit 80.000 Mann an den Fu des Schwarzwaldes ziehen. Napoleon dagegen entbot den Masse na nach Italien zur Defensive und whlte fr sich selbst den Kriegsschauplatz an der oberen Donau. Gleichzeitig rckte der franzsische Marschall Bernadotte (spr. Brnadot) mit einem Korps von Hannover gegen Franken vor, vereinigte sich mit den von Deroy (spr. Der^) und Wrede befehligten Bayern und mit.einem anderen franzsischen Korps, das unter Marmont (spr. Marmn") aus Holland kam, und drang mit Verletzung der Neutralitt Prenens durch das Ansbachsche gegen I n g o lst a d t vor. Ma ck ward in Ulm eingeschlossen und bergab (am 20. Oktober 1805, fnf Tage vor der in der Kapitulation bezeichneten Frift) die Festung. Als nun der Erzherzog Karl Italien aufgab, und der franzsische General Net) (spr. N) Tirol eroberte, rckte Napoleon gegen Wien vor. Das inzwischen am Inn eingetroffene erste russische Heer unter Kutusow (spr. Kutllofi) zog sich vor Napoleon nach Mhren zurck, wohin sich auch der Wiener Hof und das zweite russische Heer mit dem Kaiser Alexander begab. Die vereinigten Russen und sterreicher griffen das ihnen nach Mhren gefolgte franzsische Heer an. wurden aber von N a-poleon am 2. Dezember, dem Jahrestage seiner Krnung durch Papst Pius Vii, bei Austerlitz in der ersten Dreikaiser-s ch l a ch t vollstndig geschlagen. Zunchst vereinbarte Preußen, welches nach dem Durchzuge Bernadotte's durch das neutrale Ansbacher' Gebiet dem sterr eich-russischen Bndnisse bedingt beigetreten war, mit Napoleon zu Schnbrunn einen Separatvertrag (15. Dezember 1805), darauf schlo Franz Ii mit Napoleon den Frieden zu Pre brg (26. Dezember 1805). Gem den Bestimmungen des Schnbrnnner Vertrags sollte Preußen in den Besitz Hannovers kommen, dafr aber K leve und Neuschatel (spr. Nschatal) an Frankreich. und die Markgrafschaft Ansbach an Bayern abtreten; hingegen sollte Bayern das Herzogtum

13. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 77

1898 - Bamberg : Buchner
Austerlitz 1805. 77 sterreich wurde gegen ihn aufgebracht, weil er sich in Mailand als König von Italien die eiserne Krone aufsetzte 1805. Erzherzog Karl wurde diesmal mit der Hauptarmee (120000 Mann) 1805 nach Italien geschickt, General Mack berschritt (am 8. September) mit 80000 Mann den Inn und besetzte (am 21. September) Mnchen. Der bayerische Kursrst Maximilian Iv. Joseph, der 1799 aus Karl Theodor folgte, hatte seine Residenz verlassen und wars sich, von seinem allerdings berechtigten Groll gegen Osterreich verfhrt, den Franzosen in die Arme; 25000 Bayern vereinigten sich mit dem franzsischen Heere, das Bernadotte aus Hannover herbeifhrte. Napoleon, der eben von Boulogne nach Paris zurckgeeilt war, bernahm diesmal in Sddeutschland die Leitung des Krieges und schickte gegen den Erzherzog Karl nur seinen General Massen. Er berschritt am 1. Oktober bei Straburg den Rhein, brachte Baden und Wrttem-berg aus seine Seite und schnitt den sterreichern unversehens den Rck-zug ab. Whrend nmlich seine Truppen bei Gnzburg, Donauwrth und Ingolstadt schon der die Donau setzten, blieb der verblendete Mack immer noch in Ulm stehen, so da er am 17. Oktober mit 23000 sterreichern kapitulieren mute. Napoleon gelangte, ohne Widerstand zu finden, der Mnchen nach Wien. Ein russisches Heer, das schon bis zum Inn vor-gedrungen war, zog sich der die Donau zurck. In Mhren bei Brnn sammelten sich etwa 60000 Russen und 20000 sterreicher. Die Sache der Verbndeten stand durchaus nicht verzweiselt. Wenige Tage nach der Kapitulation, von Ulm vernichtete Nelson mit der englischen Flotte bei Trasalgar (zwischen Gibraltar und Cadix) die franzsisch-spanische Flotte/) und Erzherzog Karl siegte in Italien der Massena. Preußen aber, dessen Ehrgeshl endlich rege wurde, als Bernadotte ohne weiteres durch das (seit 1791 preuische) Gebiet von Ansbach zog, machte sich kampsbereit. Friedrich Wilhelm Iii. (17971840) hatte mit Alexander I. ein enges Freundschastsbndnis geschlossen und an Napoleon ein Ultimatum gestellt. Obwohl die Frist sast abgelaufen und Erzherzog Karl im Anzug war, wollten sich die (80000) Verbndeten zuvor mit den (70000) Franzosen schlagen. Bei Austerlitz in der Dreikaiserschlacht errang Napoleon am Jahrestag seiner Kaiserkrnung einen glnzenden Sieg. Alexander I., dessen Heer zur Hlfte vernichtet war, zog sich sogleich zurck. Franz Ii. begab sich in das Lager des Siegers und mute demtig *) Nelson wurde auf seinem Schiffe von einer Kugel niedergestreckt. Sein Siez entschied aufs neue Englands Vorherrschaft zur See.

14. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 30

1913 - Leipzig : Hirt
30 1. Abschnitt. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 144. Die Unglcksjahre 1805 1807. 1. Der dritte Kriegsbund, 1805. Den Frieden von Amiens sahen beide 1803. Teile nur als einen. Waffenstillstand an. Schon 1803 kam es wieder zum Bruch zwischen England und Frankreich, weil die Briten mit der Rumung Maltas zgerten. Napoleon begann die Feindseligkeiten damit, da er Hannover besetzen lie und die Einfuhr englischer Waren und Kolonial-erzeugnifse nach Frankreich verbot. Bald folgten weitere Gewaltschritte Napoleons. Er tiemcftimte die Zisalpinische Republik in ein Knigreich Italien, setzte sich selbst als König in Mailand die eiserne" Krone aus und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais zum Vizeknig. Die Lignrifche Republik sowie die Herzogtmer Parma und Piacenza ver-1805. einigte er mit Frankreich. Da einigten sich 1805 sterreich und Rußland, wo seit 1801 Alexander I. regierte, mit England, wo Pitt wieder die Leitung der Geschfte bernommen hatte, zu einem Kriegsbund gegen Frankreich, um das europische Gleichgewicht wiederherzustellen. Preußen erklrte neutral bleiben zu wollen. Bayern, Wrttemberg und Baden da-gegen lieen sich zu einem Bndnis mit Frankreich gewinnen. sterreich ging noch im Herbst mit zwei Heeren zum Angriff der; eins zog unter dem Erzherzog Karl nach Italien, wo man Napoleon er-wartete, ein zweites unter dem weniger fhigen General Mack bemchtigte sich Bayerns. Napoleon aber berlie die Verteidigung Italiens anderen, wandte sich selbst gegen Mack, schlo ihn durch glckliche Gefechte in der Festung Ulm ein und konnte schon nach wenigen Tagen die 25000 Soldaten, die Mack noch geblieben waren, als Gefangene nach Frankreich abfhren lassen. Um dieselbe Zeit vernichtete Admiral Nelson beim Vorgebirge Trasalgar die franzsische Flotte, bezahlte aber den Sieg mit seinem Leben. Der Sieg entschied Englands Alleinherrschaft zur See; Napoleon mute den Gedanken aufgeben, es unmittelbar anzugreifen. _ Napoleons Schwager Mitrat befetzte ohne Widerstand Wien, während er selbst die in Mhren vereinigten Russen und sterreicher in der Drei-kaiserschlacht bei Austerlitz so entscheidend schlug, da Kaiser Franz sich zum Frieden zu Preburg bequemte: sterreich trat Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern und die schwbischen Besitzungen an Wrttemberg und Baden ab und erhielt dasr Salzburg. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Deu bourbouischen König von Neapel, der mit den Verbndeten wegen Beitritts in Unterhandlung getreten war,' erklrte Napoleon fr abgesetzt und ernannte seinen Bruder Joseph zum König des Landes. Die Bourbonen behaupteten sich jedoch auf Sizilien. Napoleons jngster Bruder Ludwig, der sich auf dessen Befehl mit Hortenfe Beauharnais vermhlt hatte, bernahm ganz gegen feine Neigung, aber dem Machtgebot des Kaifers sich fgend, die Batavifche Republik als Knigreich Holland.

15. Geschichte der Neuzeit - S. 72

1917 - Leipzig : Hirt
5. Die Unglcksjahre 18051807. 1. Der dritte Koalitionskricg. Schon 1803 standen England und Frankreich wieder tm Kampfe. Zur See konnte Napoleon dem Gegner nichts anhaben. Um ihm zu schaden, lie er von Holland aus Hannover besetzen. Bald darauf setzte er sich in Italien die eiserne" Krone aufs Haupt. Um seinem weiteren Vordringen Einhalt zu tun, schlssen England, Osterreich und Rußland die dritte Koalition. Preuensuchte 1805. man vergebens zum Veitritt zu bewegen. Napoleon sammelte ein Heer an der Kste des Armelmeers, um nach England berzusetzen. Pltzlich wandte^ er sich in Eilmrschen nach Osten, berschritt den Rhein und schlo untersttzt von den Truppen der sddeutschen Staaten, den sterreichischen General Mack bei Ulm ein. An der Umzingelung nahm auch der Mar-schall Bernadotte teil, der mit seinem Heere aus Hannover gekommen und, die Neutralitt Preuens nicht achtend, durch ansbachisches Gebiet gezogen war. Mack mute sich mit seinen Truppen ergeben. Napoleon fhrte sein Heer unter bestndigen Kmpfen die Donau abwrts und zog in Wien ein. Seine Siegesfreude wurde gedmpft durch die Nachricht da der englische Admiral Nelson die vereinigte franzsische und spanische Flotte beim Kap Trafalgar vllig vernichtet hatte. (Losung: England erwartet, da jeder seine Pflicht tut." Nelson fiel in der Schlacht) Dazu kam, da der Zar Alexander I. bei einem Besuch in Berlin Friedrich Wilhelm bewog, zum Kriege gegen Frankreich zu rsten. Zunchst schickte der König seinen Minister Haugwitz zu Napoleon, um Genugtuung fr die Verletzung der Neutralitt zu fordern. Der fchlaue Korse wute den unentschlossenen, im Herzen sranzosensreundlichen Gesandten von Taa *u Tag hinzuhalten. 9 9 Unterdessen hatte Napoleon sein Heer von Wien nach Mhren gefhrt. Dort griff er die vereinigten sterreicher und Russen an und erfocht in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz einen vollstndigen Sieg. Es wurde jetzt Friede geschlossen, in dem sterreich Venetien an Italien, Tirol an Bayern abtrat. Und nun hatte Napoleon auch Zeit fr Haugwitz! Er bewog ihn zu einem Bndnis mit Frankreich; Preußen trat Ansbach an Bayern, Kleve an Frankreich ab und erhielt dafr Hannover. Dadurch verfeindete Preußen sich mit England, das sofort preuische Handelsschiffe wegzunehmen begann. 1806. 2. Auflsung des Heiligen Rmischen Reiches Deutscher Nation. Eine un-mittelbare Folge des Krieges war der Rheinbund, den aus Napoleons Gehei Bayern, Wrttemberg, Baden und andere westdeutsche Fürsten miteinander schlssen. Diese Staaten muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen. Kaiser Franz legte nun die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von sterreich. So wurde das tausend-jhrige Reich, das schon lngst kein Leben mehr hatte, begraben.

16. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 104

1889 - München : Lindauer
104 Stehern Napoleon dagegen entbot denmassena nach Italien zur Defensive und whlte fr sich selbst den Kriegsschauplatz w rr mren 01tail Gleichzeitig rckte der franzsische Marschall Bernadotte mit einem Corps von Hannover gegen Franken vor, vereinigte sich mit den von Deroy und Wrede befehligten Bayern und mit einem andern franzsischen Corps das unter Marmont aus Holland kam, und drang mit Vereng der Neutralitt Preuens durch das Ansbachsche gegen Ingolstadt vor. Mack ward in Ulm eingeschlossen und ubergab am 20. Oktober 1805, fnf Tage vor der in der Kapi-tiilation bezeichneten Frist, die Festung. Als nun der Erz-herzog Karl Italien aufgab, und der franzsische General Ney Tirol eroberte, rckte Napoleon gegen Wien vor. Das inzwischen am Inn eingetroffene russische Heer unter Kutusow zog sich vor Napoleon nach Mhren zurck wohin sich auch der Wiener Hof und das zweite russische Heer mit dem Kaiser Alexander begab. Die vereinigten Russen und sterreicher griffen das ihnen nach Mhren gefolgte franzsische Heer an, wurden aber von Napoleon am 2. Dezember, dem Jahrestage seiner Krnung durch Papst Pius Vii, bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht vollstndig geschlagen. Zunchst vereinbarte Preußen, welches nach dem Durch-zuge Beruadotte's durch das neutrale Ansbacher Gebiet dem st er reichisch -russischen Bndnisse bedingt beigetreten war, mit Napoleon zu Schnbrunn am 15. Dezember 1805 einen Separatvertrag, darauf schlo Kaiser Franz Ii mit Napoleon am 26. Dezember 1805 den Frieden zu Preburg. Gem den Bestimmungen des Schnbruuuer Ver-trags sollte Preußen die Markgrafschaft Ansbach an Bayern abtreten; hiegegen sollte Bayern das Herzogtum Berg an Napoleon, und die meisten seiner Herrschaften in Bhmen an den Erzherzog Ferdinand berlassen. Dem Frieden zu Pre brg zufolge trat sterreich ganz Tirol samt den Frstentmern Brixen und Trient, viele Gter in Vorarlberg und Schwaben, sowie die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burg an (zwischen

17. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 111

1913 - Breslau : Hirt
66 Der dritte Koalitionskrieg. 111 Koalition zu verbinden. Daraufhin fhrten Napoleons Marschlle sein 200000 Mann starkes Heer eiligst von Bonlogne nach Oberdeutschland, wo Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen und Nassau das franzsische Heer alsbald durch ihre Truppen verstrkten. Beide Parteien hatten sich bemht, Preußen zu sich herberzuziehen; allen diesen Versuchen, die namentlich von englischer und russischer Seite, teils offen, teils im geheimen, unternommen wurden, war jedoch Friedrich Wilhelm Iii. ausgewichen. Selbst als sich jetzt der Krieg Preuens Grenzen nherte, war der König entschlossen, neutral zu bleiben, und machte daher mobil, als sich Rußland anschickte, den Durchzug seiner Truppen durch preuisches Gebiet zu erzwingen. Unterdessen aber rckte Marschall Bernadette, ohne sich an Preuens Neutralitt zu kehren, von Hannover durch das preuische Frstentum Ansbach nach der oberen Donau, wo der sterreichische General Mack in der Festung Ulm ein- uim. geschlossen und zur Waffenstreckung gentigt wurde (Oktober 1805). Aber in denselben Tagen vernichtete Nelson bei Kap Trasalgar (an der anda- Trafalgar. lusischeu Kste) die franzsisch-spanische Flotte; er bezahlte zwar den Steg mit seinem Leben, aber Englands Alleinherrschaft zur See war gesichert. Napoleon rckte hierauf, ohne ernstlichen Widerstand zu finden, durch npkn Bayern gegen sterreich vor und besetzte Wien. Die sterretchtschen Truppen zogen sich nach Mhren zurck, wo sich das russische Heer mit ihnen vereinigte und auch Kaiser Alexander eintraf. Er war der Pots-dam gereist und hatte erreicht, da Friedrich Wilhelm, entrstet der dte Verletzung seiner Neutralitt, seinen Beitritt zur Koalition versprach, falls sich Napoleon nicht zur Aufrechterhaltung des durch den Lnneviller Frteden festgesetzten Besitzstandes bewegen liee. Zur berreichung dteser Krtegs-: drohung schickte der König seinen Minister, den Grafen Haugwttz, an Napoleon, gab ihm aber zugleich die geheime Weisung, den Frieden unter-allen Umstnden zu wahren. Ohne Preuens endgltige Entschlieungen abzuwarten, lie sich Alexander dazu verleiten, den Feind zu einer Schlacht herauszufordern. Darauf wurde das rnssisch-sterreichische Heer am 2. Dezember in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig geschlagen. "Jw Schon wenige Tage nach der Niederlage kam Kaiser Franz mit Napoleon zusammen und verstndigte sich mit ihm der einen Waffenstillstand. Andrerseits legte Napoleon dem Grafen Hangwitz, der sich von ihm hatte hinhalten lassen, in Schnbrunn den Entwurf eines Schutz- und Trutz- Vertrag n buduisses zwischen Frankreich und Preußen vor. Preußen sollte Hannover S>on6runn-erhalten und dafr auf Ansbach zugunsten Bayerns, auf den rechtsrhet-nischen Rest von Kleve und Neuchatel zugunsten Frankreichs verzichten. Beide Mchte sollten gemeinsam fr die Erhaltung ihrer Gebiete samt allen Vergrerungen gegen jedermann eintreten. Mit diesem Entwurf erklrte sich Haugwitz einverstanden und berbrachte ihn nach Berlin. Da mit dem Abschlu dieses Vertrages fr sterreich die letzte Aus- Friede zu ficht auf preuische Hilfe schwand, sah es sich gentigt, im Frieden zu 16 ur9' Preburg (Dezember 1805) Vetterten an das Knigreich Italien, Ttrol

18. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 359

1916 - Leipzig : Ploetz
Erstes französisches Kaiserreich. 359 1805. Dritten Koalitionskrieg. England, Rußland, Österreich und Schweden (Gustav Iv., 1792—1809) einigen sich zur Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts. Spanien ist mit Frankreich verbündet (S. 336, 349 f.). Preußen bleibt wieder neutral. Das Lager bei Boulogne wird aufgehoben. Die franzö- sischen Heere rücken unter Davout, Soult, Lannes, Ney nach dem Rhein zu gegen Österreich, Napoleon vereinigt seine Truppen (200 000 Mann) an der oberen Donau. Bernadotte, von Hannover kommend, marschiert dyrch das neutrale ans- bachische Gebiet Preußens (S. 320). Bayern, Württemberg, Baden verstärken Napoleons Heer. Nach mehreren unglück- lichen Treffen wird der österreichische General 1805. Mack in Ulm mit 25 000 Mann zur Ergebung ge- Okt. nötigt und kriegsgefangen. Der Seekrieg (seit 1803) von England glänzend be- endet durch 21. Okt, Nelsons Seesieg bei Trafalgar (unweit Cadiz) über die französische und spanische Flotte, welche auf Napoleons bestimmten Befehl aus Cadiz ausgelaufen war. Nelson t („England expects that will every man do his duty")- Die Franzosen marschieren auf w ien, das Napoleons Schwager Murat ohne Widerstand einnimmt. Erzherzog Karl, der in Italien mit Massena gekämpft hat, zieht sich über die Ostalpen zurück; ein russisches Heer unter Kutüsow, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. 3. Nov. Bündnis Alexanders mit Friedrich Wilhelm Iii. zu Potsdam (am Sarge Friedrichs d. Gr.). 2. Dez. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz (in Mähren). Napoleon siegt über die vereinigten Russen und Österreicher, ehe Erzherzog Karl angekommen ist. Waffen- stillstand mit Österreich, Rückzug der Russen. 15. Dez. Vertrag Preußens, das soeben noch bereit war, der Koalition beizutreten, mit Napoleon zu Schön- brunn (Gesandter Graf Haugwitz). Preußen tritt an Frankreich den rechtsrheinischen Rest von Cleve (Wesel) und Neufchätel (S. 301), an Bayern, das Berg (S. 319) an Frankreich überläßt, Ansbach ab, erhält dafür (das den Engländern erst abzuringende) Hannover, schließt mit Frankreich ein Schutz- und Trutz- bündnis. , 26. Dez. Friede zu Preßburg: 1. Österreich tritt Venedig nebst Gebiet (S. 351) an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoleon anerkennt. 2. Österreich tritt an Bayern ab: Tirol, Vorarlberg, Burgau, Lindau, ferner die Bistümer Brixen, Trient, Eichstädt, Passau; außerdem erhält Bayern die freie Stadt Augsburg. 3. Von

19. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 41

1910 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 41 36. Der dritte Koalitionskrieg. Der dritte Koalitionskrieg hat der die Weltstellung der beiden Gegner Napoleon und England entschieden; am Schlsse des Krieges war Napoleon Herr aus dem Festlande von Europa und England Herr zur See. Nach dem Bruch des Friedens zwischen Frankreich und England im Jahre 1803 vereinigte Napoleon seine Truppen in dem Lager von Bonlogne, vielleicht in der Absicht, in England zu landen, und begann die Feindseligkeiten damit, da er das Knigreich Hannover besetzte. Darauf vereinigten sich England, wo William Pitt das Ministerium wieder bernommen hatte, Rußland, wo nach der Ermordung Pauls 1801 dessen Sohn Alexander I. (18011825) regierte, sterreich und Schweden zur Wiederherstellung der alten Ordnung in Europa. Sogleich rckte eine franzsische Armee von 200000 Mann in Oberdeutschland ein, wo sie durch die Kontingente von Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen und Nassau verstrkt wurde. Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen hatte erklrt, da er neutral bleiben wolle. Aber ohne sich hieran zu kehren, marschierte der franzsische Marschall Bernadette durch das Frstentum Ansbach, das seit 1792 zu Preußen gehrte. Im Oktober wurde der sterreichische General Mack in der Festung Ulm eingeschlossen und gefangen genommen. Noch in demselben Monat vernichtete Nelson bei Kap Trafalgar die franzsische Flotte. Er selbst bezahlte seinen Sieg mit dem Tode. Unaufhaltsam drang Napoleon gegen sterreich vor und besetzte endlich Wien. Die sterreichischen Truppen zogen sich nach Mhren zurck, wo sich das russische Heer unter Kutusow mit ihnen vereinigte. Hier traf auch Kaiser Alexander ein. Er war der Potsdam gereist und hatte den König, der der die schroffe Verletzung seiner Neutralitt ent-rstet war, fr die Koalition gewonnen. Bevor jedoch das preuische Heer zusammengezogen war, lie sich Alexander, durch die Ankunft seiner rufst-scheu Garden in seinen Siegeshoffnungen bestrkt, dazu verleiten, dem Gegner eine Schlacht anzubieten. Napoleon nahm sie an und erfocht am 2. Dezember in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz einen vollstn-digen Sieg. Noch vor Ablauf des Jahres schlo Kaiser Franz den Frieden zu Preburg. Er verlor Venedig, Tirol, Vorarlberg und die vordersterreichischen Lande im Schwarzwald, wofr er nur Salz-brg und Berchtesgaden als Entschdigung erhielt. Bayern und Wrt-temberg wurden vergrert und zu Knigreichen erhoben. Rußland, England und Schweden verharrten im Kriegszustande. 27. Der Rheinbund. Nach seinem Siege knpfte Napoleon die sddeutschen Staaten enger an sich. Im Juli 1806 unterzeichneten ihre Gesandten in Paris den Grundvertrag des Rheinbundes", dessen Protek-torat Napoleon bernahm. Der Erzbischof von Mainz, Frstprimas Frei-Herr von Dalberg, Groherzog von Frankfurt, war sein Stellvertreter beim Bunde. Fr die Besteuerung ihrer Untertanen, Aushebung von

20. Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons, Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gegenwart - S. 20

1910 - Breslau : Hirt
20 Das Zeitalter der Franzsischen Revolution und Napoleons. Im Jahre 1804 wurde Napoleon Bonaparte durch Volksbeschlu mit berwltigender Stimmenmehrheit zum Kaiser der Franzosen gewhlt. Papst Pius Vii. salbte ihn in Notre-Dame zu Paris, der Kaiser setzte sich einen goldenen Lorbeerkranz aufs Haupt, dann krnte er seine Gemahlin. 1805 krnte er sich in Mailand zum König von Italien und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beauharuais zum Vizeknig. Seine Generale erhob er zu Marschllen und verlieh ihnen Herzogs- und Frstentitel neben reichen Dotationen, so Ney, Davout, Massena, Ondinot, Bernadotte, auch Talleyrand, dem Minister des Auswrtigen. Sein Hof war der glnzendste in Europa. 11. Der dritte Koalitionskrieg. Der dritte Koalitionskrieg hat der die Weltstellung der beiden Gegner Napoleon und England entschieden; am Schlsse des Krieges war Napoleon Herr auf dem Festlande von Europa und England Herr zur See. Nach dem Bruch des Friedens zwischen Frankreich und England im Jahre 1803 vereinigte Napoleon seine Truppen in einem groen Lager bei Boulogne, vielleicht in der Absicht, in England zu landen, und begann die Feindseligkeiten damit, da er das Knigreich Hannover besetzte. Darauf vereinigten sich England, wo William Pitt das Ministerium wieder bernommen hatte, Rußland, wo nach der Ermordung Pauls 1801 dessen Sohn Alexander I. (18011825) regierte, sterreich und Schweden zur Wiederherstellung der alten Ordnung in Europa. Sogleich rckte eine franzsische Armee von 200000 Mann der Mannheim, Landau und Straburg in Oberdeutschland ein, wo sie durch die Kontingente von Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen und Nassau verstrkt wurde. Der Kaiser selbst brach am 1. Okt. 1805 von Straburg auf, während seine Gemahlin bis zu seiner Rckkehr Mde Januar 1806) hier verblieb. Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen hatte erklrt, da er neutral bleiben wolle. Aber ohne sich hieran zu kehren, marschierte der ftanzsische Marschall Bernadotte, von Hannover kommend, durch das Frstentum Ansbach, das seit 1791 zu Preußen gehrte. Im Oktober wurde der sterreichische General Mack nach vielen verlustreichen Gefechten in der Festung Ulm, vor der sich alle franzsischen Truppen von verschiedenen Seiten vereinigt hatten, eingeschlossen und gefangen ge-nommen. In denselben Tagen vernichtete Nelson bei Kap Trafalgar die franzsische Flotte. Er selbst bezahlte seinen Sieg mit dem Leben. Unaufhaltsam drang Napoleon gegen sterreich _ vor und besetzte endlich Wien. Die sterreichischen Truppen zogen sich nach Mhren zurck, wo sich das russische Heer unter Kutusow mit ihnen vereinigte. Hier traf auch Kaiser Alexander ein. Er war der Potsdam gereist und hatte den König, der der die schroffe Verletzung feiner Neutralitt ent-rstet war, fr die Koalition gewonnen. Bevor jedoch das preuische Heer zusammengezogen war, lie sich Alexander, durch die Ankunft seiner russi-scheu Garden in seinen Siegeshoffnungen bestrkt, dazu verleiten, dem Gegner eine Schlacht anzubieten. Napoleon nahm sie an und erfocht am