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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

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1. Bd. 1 - S. 79

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 3. Die Phönizier. 79 Kanarischen Inseln im Atlantischen Ocean. Sie fuhren dann anch um Spanien und Frankreich herum bis in die Nordsee, und um Dänemark herum bis in die Ostsee, bis zu den Gestaden des alten Preußens hin. Auch hat- ten sie Schiffe im Arabischen und Persischen Meerbusen, mit welchen sie bis nach Ostindien hinabführen. Es wird sogar erzählt, und es ist glaublich, daß sie von dem Ara- bischen Busen, dem Rothen Meere ans den ganzen Welt- theil Afrika umschifft haben und durch die Straße von Gibraltar auf dem Mittelländischen Meere wieder heim- gekommen seien. An vielen Orten der Fremde legten sie, vornehmlich znm Schutz und zur Erleichterung ihres Handels, Kolo- nieeu (Pflanzstädte) an, welche mit der Zeit zu hoher Blüthe gediehen. Sogar Gades oder Cadix in Spa- nien ist eine phönizische Pflanzstadt. Ihr Handel wurde Welthandel. Sie bezogen durch Karawanen und ihre Schiffe die Landeserzeugnisse aus dem Innern Asiens, ans Arabien, Ostindien, Egyten und Aethiopien: Gold, Perlen, Edelsteine, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch, Balsam, Zimmt, Wein, Oel, Getraide rc. Sie holten von der fernen Ostseeküste den Bernstein, der bei den Alten dem Golde gleich geschätzt wurde; sie holten ans Spanien eine ungeheure Menge Silber; denn dort lag damals dieses Metall an vielen Stellen offen zu Tage, daß man auf silbernem Boden hinwan- deln konnte. Theils führten sie nun einem Volke die Gü- ter des andern zu, wie sie dieselben empfangen hatten; theils brachten sie den Völkern aus den Stoffen selbstge- arbeitete Fabrikate. In Sidon waren ganz vortreff- liche Webereien, in Tyrus die ausgezeichnetsten Färbereien der Welt. Auserlesene Kleiderzeuge, darunter der pracht- volle Tyrische Purpur, schöne glänzende Glaswaa- ren, herrliches Geräthe und Geschmeide aller Art von Bernstein, Elfenbein, Gold, Silber ;c. wurde von ihnen nach allen Ländern verführt. Dieser ihr Handel machte sie unermeßlich reich.

2. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

3. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 20

1874 - Kreuznach : Voigtländer
20 felit, Madeira). Vom persischen sowohl als vom arabischen Meer-busen aus fuhren sie nach Indien (Ophir), und auf Veranlassung des Knigs N e ch o von Aegypten umschifften sie um 600 v. Chr. ganz Afrika. Ihr Landhandel durch Caravanen erstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Palstina, Syrien und (durch die syrische Wste der Palmyra) nach Babylonien, nrdlich nach Armenien. Handelsgegenstnde: aus Arabien: Weihrauch, Gold, Edel-steine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimmt; aus Palstina Weizen, Oel, Honig, Balsam; aus Syrien Wein und Schafwolle; aus Armenien Metalle, Pferde und Sklaven; aus Aegypten baumwollene und gestickte Gewnder; aus Cypern Kupfer; aus Spanien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; aus England Zinn; von der Ostseekste (theilweise zu Lande) Bern-stein :c. zc. Auch durch Kunstflei thaten sich die Phnicier hervor: Webereien, Frbereien (der tyrifche Purpur), Glas (das sie, wie die Purpurfrberei durch Zufall erfunden haben sollen), Luxus-gegenstnde aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihnen werden die Erfindungen der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben. 2. Anfnglich waren die einzelnen phnicischen Städte von einander unabhngig, jede stand mit ihrem Gebiete unter einem Könige. Zu ihrer Vertheidignng gegen Angriffe, insbesondere zum Schutze ihres Handels, traten sie spter in einen Stdtebund zu-sammen, dessen Haupt zuerst Sidon, nachher Tyrus war. Sidons Ursprung reicht in die Tage der Urzeit hinauf; um das Jahr 1000 v. Chr. (unter Knia iram) war Tyrus zur hchsten Blthe emporgestiegen. Der Altstadt aus dem Festlande gegen-ber erhob sich auf einem Felfeneilande das von Sidon aus ge-grndete meerbeherrfcheude Nentyrns, das an Macht und Glanz die Mutterstadt bertraf. Die Bibel nennt es den Markt der Völker, ferne Kaufleute Fürsten, ferne Krmer die reichsten der Erde". Es widerstand dem Affyrerknige Salmanaffar (722), der das brige Phnicien eroberte, ebenso dem Babylonier Ne-bukadnezar (um 600), der die Jnfelstadt dreizehn Jahre be-lagerte. Unter Cyrns kam Phnicien unter die Herrschaft der

4. Die vorchristliche Zeit - S. 69

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Phönicier. 69 Aegypten erlittenen Nachtheile und durch Auswanderungen, die darauf erfolgt waren, eine große Beeinträchtigung erfahren hatte. In Tyrus scheint sogar die Nachfolge in der Negierung von Babylon aus geord- net worden zu sein, da es sich findet, daß kurz vor dem Ende des baby- lonischen Reiches die Tyrier sich von dort einen Fürsten erbaten. 3. Der Handelstrieb der Phönicier förderte den einheimischen Knnst- fleiß und eröffnete für den Absatz seiner Erzeugnisse nach allen Seiten Wege in weite Ferne, durch welche die Erzeugnisse der entlegensten Länder sich gegen einander vertauschten. Verfertigung künstlicher Me- tallarbeit, Bereitung des Glases, Weberei, Purpurfärberei waren allent- halben im Alterthume als Vorzüge der Phönicier bekannt. Die Wege ihres Handels gingen nach Asien hinein in verschiedenen Richtungen und ihre Seefahrten führten sie an alle Gestade des Mittelmeeres und bis in den Ocean hinaus. Nach Osten war die große und reiche Han- delsstadt Babylon ihr nächstes Ziel, die ein Sammelplatz von Maaren aus der Ostwelt war. Der Weg ging durch die syrische Wüste hin und Baalbeck, das spätere Heliopolis, am Leontes und das von Salomon auf einer Oase der Wüste erbaute Tadmor oder Palmyra waren Rast- orte auf diesem Wege. Ein anderes Ziel ihrer Handelszüge waren Armenien und die kaukasischen Länder, wo sie Kupfer, Pferde und Sklaven eintauschten. Hamath, das spätere Epiphania am Orontes, war eine phönicische Colonie, die wohl jenen Handelszügen ihren Ur- sprung zu danken hatte und vielleicht nur ein Glied in einer Kette auf gleiche Veranlassung gegründeter Niederlassungen war. Am wichtigsten war für den phönicischen Landhandel Arabien, sowohl durch seine eigenen Naturerzeugnisse, unter welchen der Weihrauch oben an steht, als durch die dahin gelangenden Erzeugnisse Aethiopiens und Indiens, Elfenbein, Ebenholz und Zimmt. Als Zwischenhändler haben hierbei die nomadi- schen Stämme der Wüste, Edomiter, Midianiter und die von den Griechen mit dem Namen Nabatäer bezeichneten Stämme des nördlichen Arabiens gedient, welche das Kameel, das Schiff der Wüste, zum Fortschaffen der Waaren gebrauchten. Außer dem südlichen Arabien, welches von den Griechen im Gegensätze zu dem wüsten das glückliche, von den Semiten Jemen, das Land zur Rechten, genannt wurde, war die Stadt Gerrha am persischen Meerbusen, wo eine in unbekannter Zeit von Ba- bylon ausgegangene Colonie bestand, ein Hauptpunkt des Verkehrs. Von hier aus nahmen sie auch an der Schiffahrt auf dem persischen Meerbusen Theil, in welchem sie Perlenfischerei trieben. Nach Süden war auch Aegypten ein Ziel ihres Landhandels, wo sie Wein aus Sy- rien gegen gestickte Gewänder vertauschten und wo sie in Memphis unter dem Namen Lager der Tyrier längst eine Niederlassung hatten, ehe die griechische in Naukratis gegründet wurde. Die Verbindung,

5. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 23

1885 - Kreuznach : Voigtländer
23 7. Die Phnizier. 1. Wie die bisher genannten Völker Asiens durch Grndung mchtiger Reiche, so sind die Phnizier (dem semitischen Stamme angehrend; Hauptgottheiten: der Sonnengott Baal und die Mondgttin Ast arte) als Handelsvolk im Altertum merk-wrdig. Aus Handel und Schisfahrt wies sie die Lage ihres Landes hin ( 4, 3, c). Schon sehr frhe besuchten sie die Ksten und Inseln des Mittelmeeres und grndeten dort Kolonieen: zunchst auf Cypern, dann auf Kreta, Nhodus und den andern griechischen Inseln und Ksten; aus Sizilien, Sardinien; serner in Spanien (Gades um 1100 v. Chr. im Gebiete Tartessns), von wo sich ihre Seefahrt durch die Sulen des Herkules bis nach den Zinninseln (Britannien) ausbreitete; in Afrika, wo sie viel-leicht bis nach den kanarischen Inseln und Madeira gelangten, namentlich Karthago (um 850 v. Chr.). Vom persischen sowohl als vom arabischen Meerbusen aus fuhren sie nach Indien (Ophir), und aus Veranlassung des Knigs Necho von gypten umschifften sie um 600 v. Chr. ganz Afrika ( 3, C, 3). Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und (durch die syrische Wste der Palmyra) nach Baby-lonien, nrdlich nach Armenien. Handelsgegenstnde aus Arabien Weihrauch, Gold, Edel-steine und Perlen; aus Indien Elsenbein, Ebenholz, Zimmet; aus Palstina Weizen, l, Honig, Balsam; aus Syrien Wein und Schafwolle; aus Armenien Metalle, Pferde und Sklaven; aus gypten baumwollene und gestickte Gewnder; aus Cypern Kupfer; aus Spanien Gold, Silber, Blei, Wolle; aus England Zinn; von der Ostseekste (teilweise zu Lande) Bernstein 2c. :c. Auch durch Kuustslei thaten sich die Phnizier hervor: Webereien, Frbereien (der Lyrische Purpur), Glas (das sie, wie die Purpurfrberei, durch Zufall erfunden haben sollen), Luxus-gegenstnde aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihnen werden die Erfindungen der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben. 2. Anfnglich waren die einzelnen phnizifchen Städte von einander unabhngig, jede stand mit ihrem Gebiete unter einem

6. Bd. 1 - S. 257

1846 - Braunschweig : Westermann
233 Völkerverkehr und Handel. mittelbar auch der entfernteren Länder kamen aufeben den Wegen nach Babylon zurück zum einheimischen Verbrauche und zur weiteren Verführung. Ter größte Theil dieses Handels war Landh andel; denn bei der Armuth Babylons an Bauholz blieb die indische Schifffahrt in den Handen der Araber und Gerr- häer (hier jedoch großcnthcils auf babylonische Rechnung) und der Phönizier, welche in dem persischen Meerbusen die Inseln Aradus und Tyrus oder Tylus (die Baharein-Jnseln) besaßen, und von da aus nach Uemen und Ceylon fuhren. §.23. V o n P h ö n i z i c u. Diese Phönizier sind die größten und vielleicht frühesten Seefahrer der alten Welt. Ihre Lage und ihr Genie trieb sie auf dieses Element, wor- auf sic, was der eigne beschränkte und undankbare Boden versagte, in übe''- schwcnglichcr Fülle erwarben. Nicht nur die Produkte ihrer einheimischen In- dustrie, worunter vorzüglich Glas und Purpur wichtig waren, sondern die kostbarsten Erzeugnisse des ganzen Orients sammelten sich in ihren zur Aus- fuhr nach allen Küsten des Abendlandes so glücklich gelegenen Häsen. Baum- wolle und Wein aus Aegypten, Korn aus Palästina, Wolle, Weihrauch und mittelbar auch ägyptische und indische Waaren, Elfenbein, Gold, Gewürze und Zimmt, Edelsteine und Perlen aus Arabien (theils durch Caravane» über Gerrha und Petra, theils zur See über den persischen und arabischen Busen, an welchem lczteren sie die cdomitischcn Häfen Elath und Eziongebcr eine Zeitlang besaßen, oder wenigstens bcnüztcn); Webereien, indische Produkte und vielleicht selbst chinesische Seide (nach Heeren) aus Babylon (Balbck und Palmyra bezeichnen den Handelsweg dahin), Pferde, Sklaven und Kup- fer aus den taurischen und kaukasischen Ländern, und was näher der klcin- a>latiiche und syrische Kunstfleiß erzeugte*), Alles kam nach Phvnizien und von da weiter zu den Völkern von Europa und Afrika. Es hatten dieselben die Phönizier anfangs nur als Seeräuber kennen ge- lernt, bald aber als Freunde und Wohlthäter. Durch sie wurden ihnen die Bequemlichkeiten des Lebens zugeführt und die Schäze der fernsten Zonen. Durch dicjelbcn wurden sie mit den Reichthümern ihres eigenen Bodens be- kannt gemacht, von gedankenloser Wildheit zur bürgerlichen Industrie geleitet *) Vergl. liber dies Alles die merkwürdige, aber freilich etwas dunkle, Schilderung des t y rischen Handelns bei Ezechiel Xxvii. und Xxviii. und Heere» astat. Völker.

7. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 15

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
Phönizier. 15 a) als segenspendende: Baal (Sonne) und Baaltis (Aschera Mond, Erde); b) als zerstörende: Moloch (die versengende Sonnenglnt; Menschenopfer) und Astarte (Göttin der Vernichtung). — Ausschweifende Opferfeste auf Anhöhen. Baal und Moloch, zu Tyrus gemeinsam verehrt als Melkart (Herkules); Aschera und Astarte als Dido (- Hanna, die Anmut). 4. Handel und Erfindungen. a) Landhandel (Karawanen): nach Arabien (Weihrauch), Palästina, Syrien (Wein), Armenien (Metalle), Aegypten (Baumwolle, Getreide), zum arabischen Meerbusen und von da aus zur See nach Ophir oder Indien (Gewürze, Gold, Elfenbein, Ebenholz). b) See Handel (Küstenschiffahrt): Eypern (Kupfer), Elba (Eisen), Spanien (Silber), England (von den Scillyinseln und Kornwallis: Zinn), Ostseeküste (Elektron = Bernstein). Umseglung Afrikas zur Zeit Nechos um 600 v. Chr. (§ 8). c) Ausbildung und Verbreitung der Buchstabenschrift. Erfinder: der Gott Thaut oder Thot. — Ausbildung der Rechenkunst; Astronomie. d) Erfindung des Glases, der Pnrpnrsärberei; Gewinnung und Bearbeitung des Metalls (Münzen); Weberei. Sage von der Erfindung des Glases durch Schiffer am Flusse Belus. Lyrischer Purpur (Erzählung von der Entdeckung der Purpurschnecke). Sidonische Gewänder. 5. Geschichtliches: a) Zuerst Blütezeit Sidons (17.—13. Jahrhundert v. Chr.). b) Blütezeit der Stadt Tyrus seit dem 12. Jahrh.; be-' sonders unter den Königen Hiram I. und Ii. (um 1020); deren Bündnis mit David und Salomo (§ 12). c) Infolge innerer Parteikämpfe immer neue Auswanderungen. Verfall der Macht von Tyrus seit dem Ausblühen Karthagos (§ 10) und seit der Ausbreitung der Griechen auf den Inseln und Küsten des östlichen Mittelmeers (§ 20). d) Phöuizieu abhängig von größeren asiatischen Reichen: 1. von Assyrien (Salmanasser, Sanherib) seit 722 (§ 14); 2. von Babylonien (Nebnkadnezar nimmt Jnseltyrus erst nach 13jähriger Belagerung; § 14) 585; 3. von Persien (durch Cyrus; § 16) seit 538. — Bedrückung des Landes durch persische Statthalter;

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 12

1891 - Leipzig : Voigtländer
12 selben noch viele wilde Tiere, namentlich Lwen. So wuchs das Volk der Assyrer zu einem rauhen und khnen Jgervolke, und einem tapferen, aber auch grausamen Kriegsvolke heran, welches dann infolge seiner kriegerischen Eigenschaften dazu berufen war, das erste groe Weltreich zu begrnden (f. 10, 1). 8. Die Phnizier. Da das Land der Phnizier nur ein schmaler Kstenstrich (zwischen dem Libanon und dem Mittellndischen Meere) war, so wies die Lage ihres Landes sie hauptschlich auf Handel und See-fahrt. So wurden denn die Phnizier das wichtigste See- und Handelsvolk der alten Welt. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittelmeer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) so-wohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang (kanarische Inseln, Madeira), als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindung, um den dort gefundenen Bernstein einzutauschen. Gen Osten fuhren sie vom Roten Meere und vom persischen Meerbusen aus bis nach Indien, und im Aus-trage des Knigs Necho von gypten haben phnizische Seefahrer 600 (um 600 v. Chr.) ganz Afrika umschifft ( 4, 2). Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresksten und auf den Inseln zahlreiche Kolonien, unter welchen namentlich (das um 850 v. Chr. entstandene) Karthago in Afrika blhend und mchtig geworden ist. Ihr Landhandel durch Karawanen er-streckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und nach Babylonien, nrdlich bis nach Armenien (f. Karte I). Handelsgegenstnde: aus Arabien Weihrauch, Gold, Edelsteine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimt; aus Palstina Weizen, Honig, l und Balsam; aus Armenien Pferde und Maultiere; aus Spa-nien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; von der Ostseekste Bern-stein 2c. Auch durch Gewerbflei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erzgu und die Bildschnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmuck-fachen aus Gold, Elfenbein und Bernstein; ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntgewirkten Teppiche, und die mit dem Safte der Purpurfchnecke (welche an der Kste zahlreich vorkam) gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeitet. Die

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 5

1875 - Braunschweig : Bruhn
Weibern und Schätzen. Damit hatte das altassyrische Reich sein Ende erreicht (606). 2. Neubabylonien. Nabopolassar gründete Neubabylonien und sein Sohn Nebukadnezar vergrößerte das Reich. Zunächst eroberte er Phö-nicien (Zerstörung von Sidon und Tyrus), dann führte er die Inden (586) in die babylonische Gefangenschaft. Die Hauptstadt Babylon verschönerte er durch eine prächtige Königsburg, durch Thürme und die hängenden Gärten. Aber bald darauf, unter Belsazar (Nabonedus), machte Cyrus, der Perserkönig, dem Reiche ein Ende (538). 3. Medien. Dejoceö macht Medien zu einem selbstständigen Reiche und seine Nachfolger erobern dazu noch Persien und die östlichen Länder Assyriens. Aber schon Astyages verlor die Herrschaft an den Perserkönig Cyrus. Medien hat nur von 710 bis 558 v. Chr. als selbstständiges Reich bestanden. §. 6. Phönisien. 1. Land. Phönizien, ein hafenreicher Küstenstreif am Mittelmeere, lag westlich vom Libanon und nördlich von Palästina. Die Hauptstädte waren die. beiden Häfen Tyrns und Sidon. 2. Volk Die Phönizier waren das erste Volk, welches bedeutende Schiffahrt und großen Seehandel betrieb. Ihre Reisen zur See gingen durch die Säulen des Herkules bis an die Küsten von England (Zinninseln) und in das baltische Meer (Bernstein von der preußischen Küste). Auch die kanarischen Inseln und Madeira besuchten sie und späterhin (600 v. Chr.) sollen sie ganz Afrika umsegelt haben. Den Landhandel beförderten sie durch Karawanen, welche von Phönizien über Damaskus nach Asien und über Aegypten nach Afrika zogen. Sie handelten mit Weihrauch und Edelsteinen aus Arabien, mit Elfenbein, Ebenholz, Zimmt aus Indien, mit Wein, Oel, Honig, Schafwolle aus Palästina und Syrien, mit Kupfer aus Cypern, mit Gold, Silber und Blei aus Spanien, mit Bernstein aus Preußen, mit Zinn aus Britannien rc. Früh schon gründeten die Phönizier Niederlassungen in verschiedenen Ländern. Wir finden phönizische Colonien auf den Inseln Rhodns, Eypern, Kreta, Sicilien und den umliegenden kleinen Inseln, auf Sardinien, Korsika, ferner in Afrika (Karthago), außerdem auch an der spanischen Küste bis zur Meerenge von Gibraltar. Den Phöniziern verdankt die Nachwelt auch manche Erfindungen, wie die derglasbereitung(Salpeter und Sand), der Purpurfärberei (Hirtenhund und Purpurschnecke). Sie waren bewandert in der Rechenkunst, von ihnen geht auch die Verbreitung der Schriftzeichen (Buchstabenschrift) aus, ebenso waren sie Meister in der Baukunst (Salo-mons Tempel). Schrecklich war ihr Gottesdienst. Der Moloch (Baal) war ein ehernes, inwendig hohles Götzenbild, dem man Menschenopfer brachte, und der Ast arte wurden sogar nur Jungfrauen geopfert. 3. Geschichte In der Urzeit standen die einzelnen Städte unter unabhängigen Königen; später bildete sich ein Städtebund. Erst war Sidon,-dann Tyruö die Hauptstadt. Letzteres (Neutyrus), auf einer Insel nahe an

10. Die vorchristliche Zeit - S. 14

1877 - Leipzig : Brandstetter
14 nach hier Städte und machten sich einen großen Theil der Insel unter» than. Endlich schifften sie noch weiter gegen Westen bis zu den Säulen des Herkules (der Meerenge von Gibraltar), die von den Alten als das Ende der Welt betrachtet wurden. Sie landeten an der europäischen Seite in Spanien und fanden hier anfangs eine solche Menge von Silber, daß sie alle ihre Geräthe von Holz, Stein und Kupfer dort ließen und silberne dafür zurückbrachten. Selbst die Anker sollen sie sich von Silber gegossen haben. Ihre berühmteste Kolonie in Spanien war Tartessis (die Stadt hieß Tarteffus). Doch fand auch hier die Gewinnsucht der kühnen Kaufleute kein Ziel; sie schifften noch über das vermeinte Ende der Welt hinaus und kamen nach den britischen Inseln, wo sie ein neues Metall, das Zinn, fanden, weshalb sie auch das Land die Zinninseln nannten. Als sie mit Glück ihre Fahrt dahin öfters wiederholt hatten, gingen sie bis an das Nord-ufer Deutschlands, und fanden hier an der preußischen Küste den glänzenden Bernstein, von den Griechen Elektron genannt. Als sie diesen wunderbaren durchsichtigen Körper in die Länder des Mittelmeeres brachten, betrachtete man ihn als das kostbarste Kleinod und schätzte ihn höher als Gold. Wie man jetzt goldene Ringe mit Edelsteinen besetzt, schmückte man sie damals mit Bernstein. Aus allen Gegenden der bekannten Erde führten nun die Phönicier jedem Volke das zu, was es sich vorzüglich wünschte, und durch mancherlei Kunstgriffe wußten sie sich im Besitz des gewinnreichen Handels zu erhalten. So erzählten sie, wenn man über die Säulen des Herkules hinauskomme, würde das Meer so dick wie Gallerte und man müßte sich durch feuerspeiende Seeungeheuer hindurchschlagen. Versuchte dennoch ein fremdes Schiff, ihnen zu folgen, um ihre heimlichen Wege kennen zu lernen, so führten sie dasselbe absichtlich in die Irre, bis es auf eine Sandbank gerieth oder an Klippen zerschellte. Doch nicht bloß zu Wasser, auch zu Lande trieben die Phönicier durch Karawanen Handel nach Norden, Osten und Süden. Sie holten aus dem innern Lande nordwärts von Phönicien, nämlich aus Armenien, Eisen und Stahl; Pferde und Sklaven; von Osten aus Babylonien und Persien Leinwand, vielleicht auch Seide; aus den südlicher gelegenen Ländern^Gewürze und Specereien. Sie folgten da dem Gestade des Arabischen Meerbusens, und fanden an der Küste der großen Halbinsel Arabien jene Harze und wohlriechenden Kräuter, welche alle Völker zu ihren Opfern verbrannten. Auch entdeckten sie bort einen Ueber flu ß an Gold und die Zähne des Elephanten, aus welchen man das Elfenbein schnitt. Als es erst fund ward, daß Kaufleute in Arabien landeten, kamen die entferntesten Völker und brachten ihre Waaren zum Austausch. So führten östliche Völker über den Persischen Meerbusen die Früchte Indiens den Phöniciern zu, ohne daß diese je Indien kennen lernten. Besonders werthvoll waren ihnen die Pfauen und Affen und der Zimmet von der Insel Ceylon; die Phönicier glaubten, alle diese Erzeugnisse kämen aus beut Innern von Arabien,

11. Das Altertum - S. 11

1897 - Leipzig : Voigtländer
11 und Seeverkehr wies die Lage ihres Landes hin. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittelmeer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) sowohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang (kanarische Inseln, Madeira), als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindungt^m den dort gefundenen Bernstein einzutauschen. Gen Osten fuhren sie vom Roten Meere und vom persischen Meerbusen aus bis nach Indien, und im Auftrage des Knigs Necho von gypten haben ph-nizische Seefahrer ggnz Afrika umschifft. Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresfristen und auf den Inseln zahlreiche Kolonieen. unter welchen namentlich (das um 850 v. Chr. entstandene) K arthago in Afrika blhend und mchtig gewordenist. Ihr Landhandel durch Karawanen^rstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und Babylonien, nrdlich bis nach Armenien (s. Karte I). Handelsgegenstnde waren: aus Arabien Weihrauch, Gold, Edelsteine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimt; aus Palstina Weizen. Honig, l und Balsam; aus Armenien Pferde und Maultiere; aus Spanien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; von der O stseekste Bernstein. 2. Kunstflei, Erfindungen. Auch durch G ew erb slei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erzgu und die Bildschnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmucksachen aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntgewirkten Teppiche, und die mit dem^fle^er farpurschnecke gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeimt^Die Purpurfrberei wie die Glasbereituna sollen sie durch Zufall erfunden haben. Endlich hat man ihnen die Erfi n d uu g e u der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben. 9. (11.) Geschichte der Phnizier. 1. Der phnizische Stdtebund. So klein das Land der Phnizier war, bildete es nicht einmal einen einheitlich zusammenhngenden Staat, sondern zerfiel in eine Anzahl selbstndiger Städte. die zum Schutze ihres Handels und zur Abwehr feindlicher Angriffe sich'spter zu einem Bunde vereinigten. Haupt dieses Stdtebundes war zuerst Sidon, nachher Tnrus. Sidons Glanz reicht in die lteste Zeit hinauf; um dasj^r 1000'B. Chr. war Tyrus zur hchsten Blte emporgestiegen. Der Altstadt auftem Festlande gegenber erhob sich aus einer nahe gelegenen Felseninsel das von Sidon aus gegrndete und daher die Tochter Sidons" genannte meerbeherrschende Neu-Tyrus, das an Macht und Glanz die Mutterstadt bertraf. Die Bibel nennt es den Markt der Völker , seine Kaufleute Fürsten", seine Hndler die Geehrten der Erde . 2. Phnizien unter der Fremdherrschaft. Als die Atfjunter Salmanassar erobernd bis zum Mittellndischen Meere vordrangen, mute sich auch Phuizieu der assyrischen Herrschaft unterwerfen. Nur Jnsel-Tyrus widerstand trotz fnfjhriger Belagerung. Nach dem Untergang des assyrischen -Jteicheserobertederbabylonischeknignebnkadnezar auchphnizien.

12. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 556

1895 - München : Oldenbourg
556 103. Die Phönizier. als Gold. Wie man jetzt goldene Hinge mit Edelsteinen besetzt, schmückte man sie damals mit Bernstein. Aus allen Gegenden der bekannten Erde führten nun die Phönizier jedem Volke das zu, was es sich vor- züglich wünschte, und durch mancherlei Kunstgriffe wussten sie sich im Besitze des gewinnreichen Handels zu erhalten. So erzählten sie, wenn mau über die Säulen des Herkules hinauskomme, würde das Meer so dick wie Gallerte, und man müsste sich durch feuer- speiende Seeungeheuer hindurchschlagen. Versuchte den- noch ein fremdes Schiff, ihnen zu folgen, um ihre heim- lichen Wege kennen zu lernen, so führten sie dasselbe absichtlich in die Irre, bis es auf eine Sandbank geriet oder an Klippen zerschellte. Doch nicht bloss zu Wasser, auch zu Lande trieben die Phönizier durch Karawanen Handel nach Norden, Osten und Süden. Sie holten aus dem innern Lande nordwärts von Phönizien, nämlich aus Armenien Eisen und Stahl, Pferde und Sklaven, von Osten aus Baby- lonien und Persien Leinwand, vielleicht auch Seide, aus den südlicher gelegenen Ländern Gewürze und Speze- reien. Sie folgten da dem Gestade des arabischen Meer- busens und fanden an der Küste der grossen Halbinsel Arabien jene Harze und wohlriechenden Kräuter, welche alle Völker zu ihren Opfern verbrannten. Auch ent- deckten sie dort einen Überfluss an Gold und die Zähne des Elefanten, aus welchen man das Elfenbein schnitt. Als es erst kund ward, dass Kaufleute in Arabien lan- deten, kamen die entferntesten Völker und brachten ihre Waren zum Austausch. So führten östliche Völker über den persischen Meerbusen die Früchte Indiens den Phö- niziern zu, ohne dass diese je Indien kennen lernten. Besonders wertvoll waren ihnen die Pfauen und Affen und der Zimmet von der Insel Ceylon; die Phönizier

13. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 113

1869 - Hildburghausen : Gadow
113 machen und verkaufen. Die Einwohner sind theils Muha- medaner, theils Heiden. Die Produkte sind die gewöhn- lichen afrikanischen, vorzüglich gibt es viel Gold; Salz fehlt und wird aus der Sahara eingeführt. Handel treibt man vorzüglich mit Sklaven und Gold. Sack atu, im Reiche der Fellatas, 80,000 Einw. Timbuktu, Hauptst. eines anderen Reiches gl. N., 12,000 E., bed. Handel. Kuka. Hauptst. von Bornu, in der Nähe des Tschadsees. 7) Senegambien. Senegambien liegt am Senegal und Gambia, besteht aus mehreren kleinerest Staaten, auch haben die Europäer Niederlassungen hier. Die Einwohner treiben Sklavenhan- del und eimge Gewerbe, auch etwas Ackerbau und Vieh- zucht. Hier der riesige Affenbrot- oder Baobab-Baum, Palmen, Ebenholz, Ingwer, Pfeffer, Gold re. Elephanten, Flußpferde, Krokodile. Bathurst, Hauptsitz des englischen Handels. .s . . - ' ■ 8) Guinea. Guinea, rings um den Busen von Guinea, besteht aus Ober- und Niederguinea, nur die Küstenstriche sind bekannt. Negerreiche und an der Küste zahlreiche europäische Nie- derlassungen. Großer Produktenreichthum: alle afrikani- schen Thiere, auch Termiten, alle Arten Getreide, Süd- früchte, Baumwolle, Zuckerrohr, Gewürze, Palmen, Indigo, Farbehölzer, Gold, Silber rc. Haupthandel in Sklaven, Gold und Elfenbein. In Oberguinea der für befreite Neger von den Amerikanern gegründete christliche Freistaat Liberia und englische Niederlassungen mit der Stadt Fretown (Fritaun, Freistadt), die Löwenküste, die Pfeffer-, Elfenbein-, Gold- und Sklavenküste. In Niederguinea haben vorzüglich die Portugiesen Nieder- lassungen. Pcter. Seitfafem. 8

14. Geschichte des Alterthums - S. 83

1852 - Weimar : Albrecht
83 welche ihre Künstler und Handwerker verarbeiteten, ans der Ferne und hatten daher auch einen ausgedehnten Landhandel. Für den Landhandel werden hauptsächlich folgende Karavanenstraßen erwähnt: 1) über die Landenge von Suez nach Memphis, wo den Phöniciern ein eigenes Quartier eingeräumt war und sie die Erzeugnisse des inneren Afrika, Gold, Ebenholz, Straußfedern, Elfenbein eintausch- ten und dagegen Wein einführten; 2) nach dem glücklichen Arabien, von wo sie besonders Räucherwerk bezogen; 3) nach Babylon durch die Wüste, hauptsächlich über Tadmor oder Palmvra und den am Euphrat gelegenen Handelsplatz Thapsakus. Webereien, Elfenbein, Edelsteine und Gewürze waren hier Handelsgegenftände; 4) nach Armenien und dem Kaukasus, woher sie Sklaven, Pferde und Kupfer holten. Palästina war das Kornland der Phönicier und lieferte ihnen außerdem Wein, Oel und Balsam. Aus Syrien er- hielten sie theils Getreide und Wein, theils feine Wolle von den Nomadenstämmen, welche die syrischen und arabischen Sandwüsten durchzogen. Der Gewerbfleiß der Phönicier war mannigfaltig und für ihre Gewcrbficiß Zeit erstaunenswerth. Berühmt war die Gießkunst, Goldschlägerei, ""dungm^' Weberei und Stickerei der Tyrier; die Verfertigung von Bildwerken und Ornamenten wurde in Tyrus im Großen getrieben. Andere Erzeugnisse des phönicischen Kunstfleißes waren gefärbte Stoffe, sidonische Leinwand und die aus edlen Metallen, Elfenbein, Eben- holz und Bernstein verfertigten Geräthschasten. Die Erfindung des Glases sollen sie durch Zufall gemacht haben, indem bei einem Feuer die zur Unterlage eines Topfes genommenen Salpeterstücke mit dem Sande des Bodens und der Asche zusammenschmolzen und so das Glas erzeugten. Das Glas wurde meistens zu Schmucksachen und Gefäßen, auch wohl zu Säulen verwendet und war ein einträglicher Handelsartikel. Auch die Entdeckung des Purpurs sollen sie einem Zufall verdanken. Ein Hund soll an der Meeresküste Muschelthiere gefressen, sich dadurch roth gefärbt und so auf die den Purpur liefern- den Seemuschcln aufmerksam gemacht haben. Zur Purpurfärberei wurden zwei Arten von Schalthieren verwendet, die Trompeten- und die eigentliche Purpurschnecke. Unter den asiatischen Purpur- schnecken wurden die von Tyrus für die besten gehalten. Schon der natürliche Saft war von verschiedener Farbe. Besonders roth und schwarz, und durch Mischung mit anderen Stoffen wurden gegen dreizehn Farben hervorgebracht. Der berühmteste Purpur war der lyrische, von der Farbe des geronnenen Blutes. Die damit ge- färbten Zeuge hatten in der Fläche angesehen einen schwärzlichen Schein, von der Seite zeigten sie das glänzendste Farbenspiel. Diese schillernde Farbe und die unverwüstliche Dauer gaben den Purpur- zeugen ihren großen Werth. Die Erfindung der Rechnenkunst und der Buchstabenschrift wurde im Alterthum ebenfalls den Phöniciern zugeschrieben, wenigstens erhielten die Griechen die letztere von ihnen und von den Griechen die Römer. Die Grundlage der phönicischen Religion war Gestirndienst, Die Religion, der aber durch abergläubische Ausbildung der an die Sterne ge- tt *

15. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 135

1824 - Berlin : Amelang
Karawanenführer bei den Handelsunternehmern vertraten, theils aber auch selbst auf eigene Rechnung als Zwischen- händler auftraten. — §. 2l. Eben so ward durch die produktiven und merkan- tilischen Verhältnisse des westlichen Asiens, auch die Haupt- richtung dieses Land- und Karawanenhandels bestimmt, der zufolge sich ein Süd Handel nach Aegypten, Ae- thiopien, Arabien und Indien, ein Osthandel nach Pa- lästina, Syrien, Assyrien und Babylonien und einnord- hande l nach Armenien und in die Lander zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere — also eine dreifache Direktionslinie — unterscheiden und annehmen läßt. §. 22. Von der phönizischen Seeküste aus lief zunächst eine Karawanen-Straße längs dem rothen Meere nach dem südlichen und südwestlichen oder glücklichen Arabien, Je- men, und holre aus demselben theils einheimische Lan- desprodukre — Cassa, Ladanum, Myrrhen, Weihrauch, Gold und Edelsteine, Herod. Iii. 110-112, theils die Erzeugnisse und Waaren fremder Lander, Aethiopiens und Indiens, welche durch Zwischenhandel an den Küsten Arabiens aufgestapelt wurden — Zimmt, Horn, Elfen- bein, Ebenholz, Perlen. — Zwischenhändler waren die kriegerischen Nomadenstamme der nördlichen oder peträi- schen arabischen Halbinsel — die Medianitcr, Edomiter oder überhaupt die Nabathäer, welche den phönizischen Karawanenführern theils zur Bedeckung und zum Geleite dienten, theils ihnen auch die Waaren auf halbem Wege bis Petra entgegenbrachten, (woselbst eine große Kara- wanen-Station sich gebildet hatte), und gegen phönizische Fabrikate ihre Ladungen umtauschten. — Die Ladungen oder Waaren-Transporte dieser Speditionsvölker bestan- den eben so wohl aus einheimisch-arabischen, als aus fremden, besonders indischen Handelsgegenstanden, die denselben von der Westseite des persischen Meerbusen- her durch ein anderes Zwischenhandelsvolk, die Gerr- häer, auf einer zweiten Karawanenstraße, welche von Osten nach Westen quer durch die arabische Wüste, bis Jemen lief, entgegen geführt wurden. Endlich hatten die Phönizier noch eine dritte und östliche Handelsstraße durch Arabien in Gang gebracht, auf welcher sie' unmittelbar und ohne Zwischenkunft eines andern Volkes mit der reichen Han-

16. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 73

1829 - Leipzig : Hinrichs
Arabien. Klemaflcn. 73 Gegenden führte, aus deren Vermischung mit den Landes- cingebohrnen und den aus der Gefangenschaft Zurückkehrcn- den späterhin die Samaritaner hervorgingcn. 14. Arabien. (Herod ot, Buch 3.) An Palästina grenzte Arabien, das, seinen Sandwüsten nach, mehr zu Afrika, als zu Asien zu gehören scheint. Eigent- liche Staaten bestanden nicht in diesem großen Erdstriche, den südlichentheildessclben ausgenommen; wohl aber haben Karavanen von jeher es durchzogen, und Noma- denhorden es durchstreift. Doch blühten einzelne Städte in demselben durch den Handel schon im Alterthume: Petra, die große Karavanserei des nördlichen Arabiens, von welchem dieser Theil des Landes den Namen des peträischen erhielt, und Gerra., die große Niederlage des indischen Zimmts und Elfenbeins am persischen Meerbusen. Die hier herumziehenden Stämme waren, wie die Völker am Jordan, Euphrat und Tigris, semitischer Abkunft; auch waren in der blühenden Seit der Phönicier die M i d i a n i t c r und E d o m i t e r (I d u- mäer) die Zwischenhändler der Phönicier, und ihnen gchör- tcn die beiden Häfen E l a t b und Ez ion-Geb er an der Nordspitze des arabischen Meerbusens. 15. K l e i n a s i e n. (Quellen: Herodot. Diodor. Dionysius von Halik. Justin. Strabo :c.) Kleinasten, diese wichtige Halbinsel des westlichen Asiens, durch den Fluß Halys von den semitischen Völkerschaften ge- trennt, war schon im höchsten Alterthume nicht ausschließend von Stämmen griechischen Ursprungs, sondern von Völkern besetzt, die eine sehr verschiedene Abkunft hatten, und oft.von da nach Europa übergingen. Mehrere kleinere Staaten waren hier schnell emporgeblüht, aber auch schnell wieder erloschen. Die Namen Troja und Phrygien und die Schicksale dieser kleinen Reiche gehören noch zum Mytbenalter d-er Geschickte.

17. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 396

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
396 229. Die Phönizier. dafür zurückbrachten. Selbst die Anker sollen sie sich aus Silber gegossen haben. Ihre berühmtesten Kolonien in Spanien waren Tarsis oder Tartessus (Sevilla) und Gades (Cadix). Der Sage nach sollen sie sogar über das vermeinte Ende der Welt hinaus nach den Britischen Inseln gefahren und dort ein neues Metall, das Zinn, gefunden haben. Auch mit Bernstein handelten sie; doch sind sie zweifellos niemals nach den Bernsteinländern an der Nord- und Ostsee gelangt. Sie dürften durch Tausch mit den Eingebornen Spaniens oder Galliens in den Besitz von Zinn oder Bernstein gelangt sein. So führten nun die Phönizier von allen Gestaden der bekannten Erde jedem Volke das zu, was es sich vorzüglich wünschte, und durch mancherlei Kunstgriffe wußten sie sich im Besitz des gewinnreichen Handels zu erhalten. Doch nicht bloß zu Wasser, auch zu Lande trieben die Phönizier Handel, und zwar Karawanenhandel nach Norden, Osten und Süden. Sie holten aus dem nordwärts gelegenen Armenien Eisen und Stahl, Pferde und Sklaven, von Osten aus Babylon und Persien Leinwand, vielleicht auch Seide, ans den südlicher gelegenen Ländern Gewürze und Spezereien. Sie folgten da dem Gestade des Arabischen Meerbusens und fanden an den Küsten der großen Halbinsel Arabien jene wohlriechenden Kräuter und Harze, welche alle Völker zu ihren Opfern verbrannten. Auch entdeckten sie dort einen Überfluß von Gold und die Zähne des Elefanten, aus welchen man das Elfenbein schnitt. Als es erst kund ward, daß Kaufleute in Arabien lande- ten, kamen die entferntesten Völker und brachten ihre Waren zum Austausche. Östliche Völker führten über den Persischen Meerbusen die Früchte Ost- indiens den Phöniziern zu, ohne daß dieselben vielleicht je Ostindien kennen lernten. Besonders wertvoll waren ihnen Pfauen und Affen sowie der Zimt von der Insel Ceylon. Die Phönizier glaubten, alle Erzeugnisse kämen ans dem Innern von Arabien. Eine Reihe von Erfindungen, wie die des Glases, der Buchstaben- schrift u. s. w., schrieb man früher den Phöniziern zu; doch waren sie mehr geschickte Verbreiter jener Erfindungen als selbst Erfinder; nur das Färben mit dem Safte der Purpurschnecke scheint eine phönizische Erfindung zu sein. Daß sie in der Baukunst erfahren waren, beweist der prächtige Tempel in Jerusalem, welchen Salomo durch phönizische Künstler aufführen ließ. Durch einen so ausgebreiteten Handel und Verkehr waren die Phönizier das reichste Volk des Altertums geworden. Ihr früher so armes Ländchen glich nunmehr einem schönen Lustgarten. Alle vier Stunden war eine Hauptstadt mit fortlaufenden Meiereien bis zur nächsten Stadt. Und welches Leben überall! Da flatterten die Segel, da schnurrten die Räder, da pochten die Hämmer! Alles lebte und webte, alles handelte und die Küsten wimmelten von geschäftigen Menschen. Phönizien war der Marktplatz der ganzen Welt. Je nlehr aber die Griechen sich ausbreiteten und je unabhängiger die von den Phöniziern gegründeten Kolonien wurden, desto mehr sank der

18. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 169

1825 - Altona : Hammerich
der Phönicier. 169 durch Irrwege, oder liefsen gar die eignen Schiffe stranden. Daher verlor sich ihre Erdkenntnifs mit ihrer Schifffahrt, und Britannien z. B. mufste zum zweitenmal entdeckt werden. — Ihren Handel trieben sie hauptsächlich zwar mit ihren Fabrik- und Manufaktur-Waaren ; nicht minder wichtig aber war der Handel mit den durch Ka- rawanen aus dem innern Asien und Afrika zuge- führten Waaren: Weihrauch, Gold und Edel- steine, aus dem glücklichen Arabien (Haran, Canna, Aden, Saba); Zimmt (Cinnamomum), Elfenbein und Ebenholz, aus Indien und Aethio- pien durch die Gerrhäer zugeführt, (Strabo Xvi, p. 766, Agatharchides p. 64.); baumwollene und gestickte Zeuge holten sie aus Aegypten, wo ein Viertheil von Memphis von Phöniciern bewohnt war (Herodot. Ii, 112.), und gaben dafür Wein aus ihrem Kornlande Palästina; Wolle zu ihren schönen Webereien erhielten sie von derr Noma- den aus den arabischen und syrischen Wüsten; *) und aus Thogarma (Armenien) Pferde, aus Tubal und Meschech (kaukasische Länder) Sklaven und Kupfergeschirr. (Ezech. Cap. 27. sehr wichtig.) — Dieser ganze Handel aber blieb lange Tausch- handel; auch sollen nicht die Phönicier, sondern die Numidier zuerst Münzen geprägt haben. Von einem handelnden Volke liefse sich dies aber am ersten erwarten. Erfinder des Schiffbaues sind sie gewifs. Sie baueten ihre Schiffe gewöhnlich rund,1 2) mit ei- nem weiten Bauche, und einem flachen Boden, zum Einpacken bequem. Sie hatten Pvuder und Segel, und segelten ohne Kompafs, auch bei 1) Eine Handelsstrafse ging von Tyrus nach Ba- bylon durch die Wüste, in welcher Baalbeck und Palmyra (auf fruchtbaren Flecken) erbauet waren, um die Handelsverbindung zu unter- halten. 2) Daher runde Schiffe Handelsschiffe; lange Schiffe Kriegsschiffe.

19. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 310

1832 - Kempten : Dannheimer
310 Südasien. Mit dem Himalaya hängt ein anderes, aber weit niedri- geres Gebirg, die Ghauts, zusammen, das sich in zwei Haupt- armen, West- und Ostghauts genannt, durch die ganze Halb- insel erstreckt, und im S. mit dem Vorgebirg Comorin endet. H. Z. M e e r g e w ä s s e r. Hieher gehört allein das indische Meer. Dasselbe heißt an der Westküste das persische Meer, und bildet dort die Bu- sen von Cambai, und von Kotsch; an der Ostküste wird es der bengalische Meerbusen genannt. Merkwürdig ist die Palksstraße, eine ziemlich breite Meer- enge zwischen der Südostküste von Vorder-Indien und der großen Insel Ceilon. §.4. Flüsse und Landseen. Hauptflüsse sind der Indus oder Sind im Westen, der Ganges in der Mitte, und der Burremputer, im Nor- den von Vorder-Indien. Alle drei entstehen am Hi malaya ge- birg; der erste ergießt sich ins persische Meer, die beiden andern in den bengalischen Busen. Landseen von einiger Größe hat Vorder-Jndien garnicht; wohl aber in jedem Dorfe, und fast bei jedem Tempel künstliche Teiche, theils zum Baden, theils zur Bewässerung des Landes. H. 5. Clima und Produkte. Die Luft ist im N. kalt, im S. sehr heiß, wird aber durch die Seewinde (Moussons) und den langen Regen gekühlt. Eine furchtbare Krankheit ist die G a l l e n r u h r (Cholera morbus), die seit 1817 in einigen Gegenden schrecklich wüthet. Hinsichtlich der Fruchtbarkeit ist Vorder-Jndien das schön- ste und reichste Land nicht nur von Asien, sondern von der ganzen Erde. Hauptprodukte sind: Reis, fast allgemeines Nahrungsmittel, Baumwolle, der allgemeine Klei- dungsstoff, Indigo, Zucker, Tabak, feine Gewürze und kostbare Holzarten. Das Mineralreich liefert: edle und unedle Metalle, den kostbaren Diamant, den achten Rubin, und andere Edel- steine, eine Menge Stein-, Quell- und Seesalz, Salpe- ter, Schwefel, S tein ko h len u. vortreffliche Marmor arten. Aus dem Thierrciche bemerken wir, nebst den Pferden, Eseln und Büffeln, den nützlichen Elephanten, das Kamel, die zahlreichen Bienen und Seidenraupen, die geschätzten Perlmuscheln, ganze Heere von Affen, Papageien, rc., aber auch den Löwen, Leoparden, die Hiäne, das Kroko- dil und die Riesenschlange rc rc. Zu dem Reichthume der Natur gesellt sich noch eine ausgebrei- tete Handlung, doch meist in den Handen der Europäer, und eine ungemein blühende Industrie, welche herrliche Banmwvllen- und Seidenwaare», seine Kattune, die schönsten Mugeline, Shawls, Teppiche, Matten, gutes Leder, beliebte Gold- Silber- und Stahlwaa- ren rc, liefert.

20. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 73

1843 - Altona : Hammerich
73 der Ritter weniger, der Bürgerstand dagegen war rei- cher und angesehener geworden; besonders blühete Han- del, vor allem in Italien. 43. Ostindien theilt man 1. in die Halbinsel disseic des Ganges (Küsten Malabar und Koromandel); 2. in die Halbinsel jenseit des Ganges (Malakka), und 3. in die Inseln, wozu die vier großen gehören,- Sumatra, Java, Borneo und Celebes, und die Molukken oder Gewürzinseln. Ehe man in Europa dieß Land kannte, kannte und suchte man seine Produkte: Seide, Baum» wolle, Zimmt, Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Ge- würznelken, Muskatenblüthe, Muskatennüsse, englk- sches Gewürz, Elfenbein u. s. w. Die Griechen er- hielten einen Theil dieser Waaren von den Phöni- ziern. Diese holten sie aus Arabien, wohin sie durch Karavanen vom persischen Busen gebracht wurden; in den persischen Busen aber kamen sie von Indien aus zu Schiffe. Seit Alexanders Zeit gingen diese Waaren den arabischen Busen hinauf nach Aegypten, und Ale- xandrien war mehrere Jahrhunderte hindurch der Hauptstapelort für Indiens Produkte. Nach 622 schei- nen die wilden Eroberungen der Araber diesen Weg ge- sperrt zu haben, und man suchte und fand andere, aber sehr weitläuftige Wege, die Waaren Indiens nach Europa zu bringen. Ein Weg, erzählt man, ging von den nördlichen Theilen Indiens nach dem kaspi- schen See, die Wolga hinauf, durch den Ladogasee in die Ostsee; und Hafenörter der Wenden und Sach- sen wurden die Hauptniederlagen der indischen Waa- * ren, besonders Winela oder Iulin an der pommerschen Küste, und Wisby auf Gothland. Von hier aus kar