Ähnliche Ergebnisse
1741 -
Leipzig
: Gleditsch
- Hrsg.: Elteste, Friedrich Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
5<> r Iv.'Stück, von der Rom. Monarchie,
Henricus Vi.
Auch an diesem Kayftr hat der Pabst fti-
nenamichristischenhochmuth ausgelassen:
Li Denn als henricus Vl. zu Rom ge-
crönet wurde, so stieß der Pabst die Crone
mit dem Fuffealsobald wieder herunter/an-
zuzeigen, daß der Pabst Cronen geben und
auch wieder nehmen könnte. Nach Hen-
22. rici Vi. Todeerwehllen etliche dessen Bru-
der Ebilippum, andere hingegen erkoren
Ottonem von Lüneburg. Also ist der vier-
te Schwäbische Kayftr
2z Philippus,
der zwischen solche Schwäbische Kayftr
eingeschobcne aber
24 Otto,
von Lüneburg,
25 dessen Vater der zuvor gedachte Herßog
Mnriot8eeowar. Otto über-
lebte den Kapser Ehilippum, und hat nach
26 dessen Tode 10. Jahr allein rcgiret. Es
21. Ans was Weift hat der Pabst seinen Hochmuth an
Kayftr Henrico Vi. ausgelassen?
22. Was trug sich nach Henrici Vi. Lode zu?
23. Welches ist also der vierte Schwäbische Kayftr?
24. Wie heisset der zwischen die Schwäbischen einge-
schobene?
25. Wer war dieses Ottonis Vater?
26. Wie lange hat Kayftr Otto nach Philippo rcgiret ?
wird
1704 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
lzo?
1342
A.c, | über die Univerjal-Hlsiorie» 14.7) pag
von etlichen Cardinälen ein Pabst
zuromenvehlet ward/ von etli-
chen einer/ derzu^viknoo reüciir-
te; und solche Spaltnng/ da gar
einmahl z.pabste zugleich gewesen/
dauerte gantzer 50. Jahr,
z.) Gedachterllcmensv.thatdie Ve-
netisner inban/und mvste ihrher.
tzogan Ketten/ wie ein Hund/unter
seinem Tische liegen.
4.) Leneällio Xu. hat man nach sei-
nem Tod diß Lpitapkium gesetzt:
Heus eft Nero, Laicis mors, vipera
Clero,
Devius a vero; cupa rcplcta mero.
5.) Vi. hat das Jubel - Jahr
vom Hunderten auffs funfftzigste
verlegt/und Urbavus vi. gar auffs
dreyßtgste.
' £♦) Urbanus Vi. hat Mc Rost Und
wächserne agnos Dci zu erst gewey-
het.
j. j Jn.hcinricus vil.romischerkayser/hat in
diesem8ccu!o zumäyland eineviceco-
mitem bestellt/ von welchem.das bekani
te Geschlecht der Vilconten und Her-
tzoge inmayland denursprung genom-
men hat/aller massen hernach Käyser
Wcnccslaus Johanncm Galcacium
zum Hertzog in Mayland um ^in ge,
K 2. wisses
1350
*$89
1704 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
A. C. | über die Uttiverstl-Histork. ^ * i j pag.
. _ * _______________
von Ascanien/und Bayern Leopoldo,
Marggrafen in Oesterreich/gegeben
ward. Angleichen Cin Henrici Supcr-
bi 95ruöer/Wclpho oder Guelfo, der
aber auch s>om Kayler überwunden/
und in der Stadt Weinsberg bela^
gert ward. \)0»t Conradi Iii. Jug
in Grimt besiehe die Vi. Frage,
kriäericu, I. von seinem rothen Barte
Larbarolla oder ^Lnobardy genant/wie-
derum ein tapfferer und klugerkäyser/
Conraäi Iii. Bruders Sohn/ regierte
z8. Jahr. Die Päbste zu Rom
machten ihm Vielau schaffen/ und wie-
gelten die Jtalianischen Städte wi-
der ihn auff/ weßwegen er vielmahl
mit Heeres-Macht in Italien ziehen
müssen/und Malteils Italiae geheissen
Hcinricum Lconcm, Herhogen zu
Sachsen/that er in die Acht / 'weil er
ihn in dem Fug in Italien schändlich
verlassen/und muste sich jener bey der
Aussöhnung mit den Hertzogthümern
Braunschweig und Lüneburg begnü-
gen. Sachsen kam an Grafbern-
harden von Anhalt/ und Bäyern an
Graf Otto vonwittelsbach. Ubri-
gens soll des Kaysers Tod die jähe Er-
kaltung befordert haben/da er sich im
Fluß Saphar gebadet.
H 5 tsdaf
1704 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
A.c. | über die Untverstl-Historte. 1111 pag,
P87jv. Franckreich kam an Hugoncmcape-
tum,etnengrafen von Paris,und> an die
Capetingifc^e Familie/ nachdem Lu-
dovicus V. König in Franckreich/ todt
war/ und der Better caro!u,.Hertzog
^ Wlothringen/verdranget worden.
961jvi. Otto I. nahm Berengar,ium Ii. gefan-
gen. Es war dieser kereag»r»us Ii.
der Letzte unter denen/ so sich zu Koni-
gen in Italien seint Amolphi grit/bifj
auff Ottonem, auff des Pabstes An-
stifften auffgeworffen hatten. Denn
binnen diesen 60. Jahren war kein
deutscher Kayser in Italien kommen.
Eilffteö Seculum nach Christi
Geburt.
1. Wiehiessendie imxcraloresoder
Kayser im eilfften secuio nach
Christi Geburt?
Im Oceident regierten:
iooi Hellricu5ii,Hertzog in Bayern undvt-
tonis 1. Bruders Sohn/ein frommer
Herr/Hieß wegen seinesschadens am
Bein claudus, und Sandus, daß er sei
ne Gemahlin Cunigundam nicht be
rühret/ ingleichen von seiner Freyge?s
bigkeit kater Monachorum und Hun-
garo-
1824 -
Gotha
: Ettinger
- Autor: Galletti, Johann Georg August
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
84 Ii. Deutsche Geschichte.
1190 Während daß die Kaiser ihre Oberherr« schast über Italien behaupten wollten, geriethen sie mit den Päbsten in Hän« del, die sehr verdrießliche Folgen für sie hatten. Friedrich I. mußte man« chcn Zug nach Italien thun. Er starb auf einem Kreutzzuge. Sein Sohn Heinrich vi. bekam durch seine Ge- mahlin zwar das Königreich Neapel; allein er wurde vergiftet, ehe er sei- nem kleinen Prinzen Friedrich die deut- sche Krone versichern konnte.
1197 Nach Heinrichs Vi. Tode waren die Wahlfürsten uneinig. Einige wählten seinen Bruder, Philipp; andere er-
1208 klärten sich für den Herzog Otto von Braunschweig, einen Sohn Heinrichs des Löwen. Da es nun streitig war, wer von beyden das meiste Recht zur Kaiserwürde hatte, so maßte sich der Pabst die Entscheidung dieses Streites an. Er entschied für den Herzog Ot- to; doch Philipp wurde bald hernach ermordet.
1112 Aber auch mit Otto Iv. blieb der Pabst nicht lange einig. Cr ließ daher den Prrnzen Friedrich, Heinrichs Vi. Sohn, zum Kaiser wählen. Otto, der dem
\ König von England gegen den König von Frankreich beystand, wurde in den Niederlanden so sehr geschlagen, daß
iri4 er sich dem Kaiser Friedrich Ii. um so weniger widersetzen konnte. Kein Kaiser hatte jedoch größere Händel mit dem Pabst, als eben dieser Fried- rich Ii- Jener ließ nun einen Gegen- kqi-
1877 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Wolff, Carl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1868
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittelschulen
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Hervorkommen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches wiederaufrichten. Diese schöne <s-age zeigt uns, in welcher Verehrung und Liebe der edle Barbarossa bei unserm Volke gestanden hat.
§, "• Friedrichs I Nachfolger. In Deutschland folgte seinem Vater in der Regierung Kaiser Heinrich Vi., welcher sich durch seine Tatkraft und seine Äildung, aber auch durch seine (Grausamkeit auszeichnete. Er eroberte das apulische Königreich (Unteritalien), welches eigentlich seiner Gemalin gehörte, was aber der Pabst einem andern Bewerber um die apulische Krone übertragen hatte. — Nach seinem Tode geriet Deutschland wieder in die traurigsten Wirrsale. Eiue Partei daselbst wählte nämlich den Sohn Heinrichs des Löwen, Otto Iv., zum Könige, eine anbere aber den Herzog von Schwaben, Philipp, Friedrich Barbarossas jüngsten Sohn. Nun entstanb ein heftiger Bürgerkrieg, und schon schien es, als weitn Philipp siegen würde, ba warb er zu Bamberg ermorbet. Nun würde Otto Iv. allgemein anerkannt. Aber balb ge-riet er in Streit mit beut Pabst Innocenz Iii., welcher beit jungen Friedrich Ii., den ‘oohit Heinrichs Vi. als ©egeiiföttig aufstellte^ Friedrich Ii. gewann auch sehr balb viel Anhang in Deutschland und Otto Iv. starb verlassen in Braunschweig (1218). Nun herrschte Friedrich Ii. von 1215—1250. Er erwarb sich baburch großen Ruhm, daß er abermals einen Kreuzzug unternahm und Jerusalem und die übrigen heiligen Oerter den Ungläubigen wieber entriß. Selten aber hat ein Kaiser mit dem Pabste - so heftige Kämpfe zu bestehen gehabt, als Friedrich Ii. Die lombarbischen Städte und der Pabst Gregor Ix. und nach ihm besten Nachfolger Innocenz Iv. hatten sich wieder gegen die kaiserliche Herr sch äst verbunden. Zwar besiegte Friedrich die Städte in der großen Schlacht bei Cortenuova, dennoch aber gelang es ihm nicht, seine feinde vollständig zu unterwerfen, weil der Pabst auch in Deutschland Unruhen gegen ihn erregt hatte. Friedrich Ii. starb 1250 in Italien. In Deutschland folgte ihm fein Sohn Konrad Ia7. Derselbe starb aber schon im Jahre 1254. Dessen Sohn Konradin (d. i. der junge Koitrab) wollte später sein apulisches Reich wieber erobern,, warb aber von dem Gegenkönig Karl von Anjou gefangen und auf bessert 23efehl zu Neapel enthauptet (1268). Er war der letzte Hohenstaufe. Nach Konrabs Iv. Tode trat mm die traurige Zeit ein, die man das Interregnum nennt, b. H. das Zwischenreich ober bte kaiserlose Zeit. Es war so weit gekommen, daß sich beutsche Fürsten weigerten, die Königskrone anzunehmen, weil sie fürchteten, sie würden das königliche Anfehn nicht gegen die Anmaßungen des Pabstes aufrecht erhalten können. D)a nun wähmtb des Interregnums kein König vorhanben war, der das Recht hätte schützen und Frieden im Laube hätte aufrecht erhalten können, so gierig es brimter und brüber in Deutschland. Es warb ge-
1738 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Curas, Hilmar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
Schwäbischen Hause. Philippus.
Ioz
Was harte er vor Gegner? A.ct
Fridericum, König von Sicilien; Ottonem
von Braunschweig,welcher letzte ihmam meisten
Zu schaffen machte.
Wie lief es mit Philippo ab ?
Mitten in der Kriegs-Rüstung wider Otto- f nog.
mm todtere ihn Otto, Pfaltzgras von Wittels-
bach.
wer folgte ihm in der Regierung ?
Otto!V,gemeldterhertzog vonbraunschweig,
Henrici Leonis Sohn.
Ist unter seinen Tahten etwas zu
merke»;?
Die Händel, so er mit denjtaliänern und dem ff
Pabst Jnnocentio, der ihn in den Bann taht,
gehabt.
Was merket man von Friderico li. feinem
Nachfolger?
Er war ein Sohn Henrici vi, und hat
mit den Päbsten viele Händel gehabt, ist vier-
mahl von ihnen excommuniciret worden, und^
soll von seinem eigenen Sohne Manfrede mit' ^so.
Gisst aus dem Wege geraumet worden seprp
wer suclläirre ihm?
Conradus iv. sein Sohn, der aber auch von
dem Pabst excontmunichret ward,und starb ei-^
nes gewaltsamen Todes, so sein Leib-Medicus in ^
einem Clystier beförderte.
wie gieng es nach feinem Tode ?
Es entstund das grosse Interregnum.
was
4
1871 -
Berlin
: Habel
- Autor: Wolff, Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): Jungen
1198-1216 Pabst Jnnocens Iii, das Pabstthum auf der Höhe seiner Macht. Inquisition, Kreuzzüge gegen die Albigenser.
1199 Innocenz Iii maßt sich das Schiedsrichteramt über beide
streitende Könige an.
1201 Otto Iv wirft sich Innocenz Iii in die Arme und ver-
zichtet aus wichtige kaiserliche Rechte, Philipp wird vom Pabste gebannt.
1203-1204 Französische Kreuzfahrer nehmen auf Betrieb der Venetianer
Constantinopel, Aufrichtung des lateinischen Kaisertums (1203-1261).
1208 Auch Philipp gelobt dem Pabste Unterwerfung, wird von
demselben als König anerkannt und vom Banne befreit. Sein Tod zu Bamberg durch die Mörderhand Ottos von Wittelsbach.
1209-1211 Ottos Iv Zug über die Alpeu und Kaiserkrönung,
er beansprucht und erobert Apulien für das Kaiserthum und verfällt dem Banne.
Friedrich von Neapel (Sohn Heinrichs Vi) Gegenkönig.
1212 Friedrich erscheintindeutschland, wird zu Frank-
furt gewählt und gewinnt immer mehr Anhang.
1214 Otto Iv zieht dem Könige Johann von England gegen
Frankreich zu Hülfe, seine Niederlage bei Bouvines.
1215 Friedrich erlangt die völlige Obergewalt, seine
Krönung in Aachen.
1218 Tod Ottos Iv ans der Harzburg.
1215-1250 Friedrich u.
1217-1220 Vierter Kreuzzug des Königs Andreas von Ungarn
und des Grafen Wilhelm von Holland, letzterer erobert Damiette.
1220 Friedrich zieht nach Italien und wird vom Pabste
Honorius zum Kaiser gekrönt.
1227 Friedrich unternimmt seinen dem Pabste versprochenen Kreuz-
zug, kehrt aber durch Krankheit gezwungen zurück und wird von Gregorix in den Bann gethan.
König Waldemar von Dänemark fallt in Holstein ein, wird aber bei Bornhöved von den sächsischen Großen völlig geschlagen.
1798 -
Gotha
: Ettinger
- Autor: Galletti, Johann Georg August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
Ii. Deutsche Geschichte. s?
Lem Herzoge von Sachsen unterworfen ger
nvf>n waren, wurden nun unmruelbare
Reichsfürsten.
Der Pater des neuen Herzogs von Sachsen,
Albrecht der Bär, erwarb sich die Markgraft
schaft Branbenbarg
z. Die Würde eines Reicbsoberhanptes vec-
lohc indessen immer mehr von ihrem An-
sehn.
Während daß die Kaiser idre Oberherrschaft
über Italien behaupten wollten, geriehen
sie mit den Päbsten in Händel, die sehr verr
dri ßliche Folgen für sie hatten Friedrich
nutzte so manchen Zug nach Italien thun.
Sein Sohn Heinrich vi bekam durch seine
Gemahlin zwar das Königreich Neapel; ab
lein er ftarb, ehe er seinem kleinen Prinzen
die deutsche Krone versichern konnte.
Nach Heinrichs Tode waren die W-hlfürsten
uneinig Einige wählten sein n Bruder,
Philipp; andere erklärten sich für den Herzog
Otto von Braunschweig, einen Sohn Hein-
richs des Löwen. Da es nun streitig war,
wer von beyden das meiste Recht zur Kaiser-
würde hätte, so matzte sich der Pabst die
Entscheidung dieses Streites an. Er ent-
schied für den Herzog Otto. Doch Philipp
wurde bald ermordet.
Aber auch mit Otto iv blieb der Pabst nicht
lange einig. Er ließ daher den Prinzen
Friedrich, Heinrichs vl Sohn, zum Kaiser
wählen. Von diesem wurde Otto so geschla-
gen, daß er sich «n seine Erblande zarückzog.
Doch kein r hatte größere Händel mit dem
Pabste, als eben Friedrich ll. Jener ließ
nun
1197
I2o8
1214
1871 -
Berlin
: Vahlen
- Autor: Müller, David
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Heinrich Vi. Philipp von Schwaben. Otto Iv. 167169. 103
toffft'8 war nur noch Philipp brig, der ebsn das kleine Knigskind von Jta-lien nach Deutschland holen wollte, um dasselbe jetzt schon krnen zu lassen, als die Kunde von des Kaisers Tode kam. Nun durfte er auf keine Anerkennung desselben rechnen, und um die Krone wenigstens seinem Hause zu bewahren, lie er zu, da seine Anhnger ihn selber whlten. Die zahlreichen Feinde aber der Hohenstaufen und eines mchtigen Kaiserthums, vor Allem die Erzbischfe von Kln und Trier, traten ihm entgegen und erhoben zu Aachen, wohl auf fremden, besonders des Pabstes und Richard Lwenherz' Einflu, den Welfen Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen. Philipp war zu Mhlhausen in Thringen gewhlt worden. So hatte das Reich wieder Gegenknige und Br-gerkrieg, gerade in einer Zeit, wojnnocenz Iii., 11981216, nach Gregor Vii. der gewaltigste und hochstrebendste der Pbste, auf Petri Stuhle sa. Dieser behauptete, bei zwiespltiger Wahl stnde ihm das Recht der Entscheidung zu, erklrte sich fr den Welfen und bannte den widersprechenden Philipp. Dieser aber rang ritterlich um seine Krone; auf ihn war der hochstrebende Sinn des Vaters ohne die Hrte des Bruders, die Ritterlichkeit, Schnheit und der poe-tische Sinn seines Geschlechtes vererbt. Seine ganze Regierungszcit wird aus-gefllt von dem Kampfe gegen Otto; Hie Welf, hie Waibling"! klang es wieder berall. Beide Könige verschleuderten, um sich Freunde zu verschaffen, mit vollen Hnden das Reichsgut. Doch blieb zuletzt der Hohenstaufe Sieger, nachdem er auch Kln, der rmischen Kirche getreue Tochter", erobert hatte. Otto war nur noch in Sachsen anerkannt. Da ward Philipp 1208 zu Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach um einer persnlichen Beleidigung willen ermordet.
168- Nun gewann Otto Iv. von Braunschweig die Oberhand und allgemeine Anerkennung. Zunchst chtete und strafte er den Mrder und seine Mitverschwornen. Dann, um auch die Hohenstausische Partei im Reiche zu ge-Winnen, verlobte er sich mit der hinterlassenen Tochter Philipps, Beatrix. Bald war er mchtig genug, einen Rmerzug zu unternehmen. Aber bisher, wie seines Hauses Name es bezeichnete, ein Guelfe, d. i. ein Parteignger des Pab-stes, konnte er doch die Freundschaft mit Innocenz Iii., von dem er jetzt die Kaiserkrone empfing, auf die Dauer nicht bewahren. Im Namen des Reiches und wegen persnlicher Abstammung aus dem Hause der Welfen forderte er die Mathildischen Erbgter (147) zurck, auf die er erst verzichtet hatte, wollte im Kirchenstaat mit alter kaiserlicher Vollmacht gebieten, ja er suchte sogar die Hohenstausische Erbschaft, das Normannenland, als Reichsgebiet an sich zu reien. Da brach Innocenz Iii. mit ihm und bannte ihn 1210.
169- Unterdessen war Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich, zu einem an Leib und Geist gleich ausgezeichneten Jngling herangewachsen. Seine Mutter Constanze hatte bei ihrem Tode, 1198, den Pabst als seinen Vormund einge-setzt, und dieser hatte, unparteiisch und groartig in seinem Handeln, ihm eine treffliche Erziehung geben lassen. Jetzt rstete er ihn mit seinem Segen wie mit seinem Golde, und so eilte der Staufe mit geringer Begleitung, aber auf die Anhnger seines Hauses und den Zauber seines Namens bauend, der die Alpen, 1212. Um dieselbe Zeit starb, vier Tage nach der zu Nordhausen ge-feierten Hochzeit, die blhende Beatrix, Philipps Tochter, und Schwaben und Baiern verlieen, nach dem Tode ihrer Herrin, der Kaiserin" heimlich das Hoflager Otto's. _ Dieser hatte in der That durch Hrte und Geldgier nicht nur die alten Feinde, sondern auch viele seiner ehemaligen Freunde gegen sich gereizt: Alles fiel dem Kaisersohne zu, der fast ohne Schlacht das Reich eroberte. Der König von Frankreich hatte ihn gleichfalls untersttzt: und da gerade ein Krieg zwischen Frankreich und England war, so kmpfte zuletzt Otto, der in
1856 -
Münster
: Cazin
- Autor: Tücking, Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Otto I.
57
Rom, wo ihn der Pabst 962 zum römischen Kaiser salbte, nach-gn'echischen
dem Otto ihm vorher eidlich Sicherheit versprochen, dagegen^^!^ in
auch ihm jede Verbindung mit Berengar untersagt hatte. So ophano.)
war die römische Kaiserkrone (früher mit der fränkischen) jetzt
Mit der deutschen Krone vereinigt.
Darauf kehrte Otto nach Oberitalien zurück und während
er die einzelnen Festungen Berengars zu bezwingen suchte, bo-
ten die mit der Fremdherrschaft schon unzufriedenen italienischen
Großen Adelbert, dem Sohne Berengars, die Krone an, und
auch der Pabst, ein 18jähriger, wankelmüthiger Jüngling ver-
band sich gegen sein dem Kaiser gegebenes Versprechen mit
Adelbert. Otto zog daher 963 wieder nach Rom, ließ den vie-
ler Laster beschuldigten Pabst von einer Synode italienischer
und deutscher Bischöfe absetzen, und Leo Viii., einen der ersten
römischen Großen, wählen, wobei die Römer schwuren, nie einen
Pabst ohne Zustimmung des Kaisers Otto und seines Sohnes
zu wählen. Sobald aber Otto abgegangen war, gewann die
Partei des geftohenen Johann Xii. wieder das Uebergewicht,
Leo mußte fliehen, und als Johann 964 plötzlich starb,, wählte
dessen Partei den Cardinal-Diacon Benedict V. Otto hatte
unterdessen den Berengar gefangen genommen und nach Bam-
berg geschickt, wo derselbe nach zwei Jahren starb. Er rückte
wiederum nach Rom, verbannte den Benedict nach Hamburg
und setzte Leo wieder ein. Nachdem er so in Italien alles be-
endigt, zog ec nach Deutschland heim (964). Aber schon im
Jahre 965 erhoben sich die unruhigen Lombarden und riefen
den geflohenen Adelbert und seinen Bruder Guido ins Land;
und obwohl der nach Italien geschickte Herzog Burkard von
Schwaben die Empörer schlug. wurde doch der unter Aussicht
kaiserlicher Commissarien nach Leo's Tode gewählte Pabst Jo-
hann Xiii. von der Gegenpartei vertrieben, worauf sich Otto
selbst im Jahre 966 wiederum veranlaßt sah, nach Nom zu zie-
hen. Er bestrafte daselbst außer vielen andern Unruhestiftern
insbesondere 13 römische Großen mit dem Strange, setzte den
Pabst wiederum ein und war somit Herr von Italien bis nach
Rom, wo aber stets noch eine Partei der deutschen Herrschaft
widerstrebte. Durch diese Gebietserweiterung wurde Otto nun
zunächst in die verwirrten Verhältnisse Unteritaliens hineingezo-
gen. Hier bestanden damals die longobardischen Herzogthümec
Benevent, Salerno und Capua, die griechischen Herrschaften in
Calabrien, Neapel und Amalfi, ferner die Sarazenen in Tarent,
Bari und andern Orten; alle unter einander und mit dem übri-
gen Italien in vielfache Streitigkeiten verwickelt.
Im Jahre 967 hatte Otto die Huldigung der Fürsten von
Benevent und Capua empfangen, wogegen aber Kaiser Nike-
1836 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Das sächsische und makedonische Kaiserhaus. 545
thar, dem ein solches Vasallenverhältniß höchlich mißfiel,
stürmte daher plötzlich nach Aachen, trieb den Kaiser,
welcher des baierischen Krieges wegen von Truppen ent-
blößt war, in die Flucht, und drehte den Adler auf
Karls des Großen Pallast gegen Frankreich hin, zum
Zeichen, daß Lotharingen nunmehr unter sranzösischer
Herrschaft stehe. Sobald aber der baierische Krieg zu
Ende war, sammelte Otto Ii. seine ganze Macht, und
drang mit 60,000 Reitern unaufhaltsam bis Paris vor.
Freilich mußte er bald wieder auf den Rückzug denken,
welcher nicht ohne bedeutenden Verlust bewerkstelligt wer-
den konnte. Nichtsdestoweniger hatte der Schrecken heil-
sam gewirkt; denn 980 kam Lothar mit Geschenken zu
Otto Ii., leistete Genugthuung und überließ Lotharin-
gen den Deutschen; Karl verwaltete das Land nun wirk-
lich als des Kaisers Vasall, wurde jedoch deßhalb 987 durch
die französischen Großen von der Thronfolge ausgeschlossen.
Solche Kriege hatten Otto Ii. bisher verhindert, Jt a-
lien zu besuchen, das er als Kaiser nicht aus den Au-
gen lassen durfte, und wo bereits wieder verschiedne Be-
wegungen Statt gesunden hatten. Denn kaum gelangte
die Nachricht von Ottos!. Tode nach Rom, als die Römer
ihre alten Unruhen begannen. Schon vorher war Jo-
hann Xiji. gestorben, und aus ihn Benedikt Vi. ge-
folgt. Gegen diesen Pabst erhob sich eine Parthei
in Rom, an deren Spitze der Kardinal - Diakonns *)
Franco stand. Franco nahm den Pabst gefangen, ließ
ihn im Kerker verhungern, oder erdrosseln, und bestieg
selbst unter dem Namen Bonifacius Vii. den römi^
*) Kardinale hießen im altkirchlichcn Sinne die ordentlichen Geist,
lichen einer Kirche (Incardinati).
1835 -
Berlin
: Trautwein
- Autor: Schmidt, Ernst Alexander
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
74
Dritte Periode. 1096 —1273.
Ein Kreuzzug gegen die Albigenser im südlichen Frank-
reich, welche, unter dem Schutze mehrerer Herrn des Landes,
namentlich des Vizgrafen von Veziers, Carcassonne und Albi, und
auch des Grafen Raimund's Vi. von Toulouse, bei fleißigem Le-
sen der Bibel meistens nur Reinigung der Kirchcnlehre von mensch-
lichen Satzungen erstrebten und die Herrschaft der Geistlichkeit
verwarfen, wurde von Innocenz Iti. 1208 geboten und mit schau-
derhafter Grausamkeit — bis 1218 unter der Leitung Simon s
von Montfort — bis 1229 geführt (S. §. 6.). Die Inquisi-
tion (ein blutiges Glaubensgericht zur Aufsuchung und Bestrafung
der Ketzer) wurde von demselben Pabste 1215 begründet, und
eine neue Stühe des Pabstthums wurden die Bettelorven *)
(die Dominicaner oder Predigermönche, gestiftet vom Spanier
Dominicus und vom Pabste 1216 bestätigt, und die Franciscaner
oder Minoritcn, gestiftet von Franz von Assist und 1223 bestätigt),
welche bei strengster Lebensweise von mildthätigen Gaben lebten,
Bekehrung und Verfolgung der Ketzer sich zum Hauptzwecke setz-
ten und vom Pabste, welchem sie unbedingt Gehorsam leisteten,
große Vorrechte erhielten.
§. 4. Deutschland und Italien 1190—1273 und der
fünfte Kreuzzug").
Heinrich Vi***) (1190—1197) erlangte den Besitz des
normannischen Reiches erst 1194 nach dem Tode des Grafen
Tankred's von Lecce, eines unächten Sprößlings des einheimi-
schen Königshauses, welchen Abneigung gegen deutsche Herrschaft
zum Könige erhoben hatte, und er benutzte eine (vielleicht nur
angebliche) Verschwörung gegen ihn, um die ihm abgeneigten geist-
lichen und weltlichen Großen schmachvoll hinrichten zu lassen; seine
Absicht, die Kaiserwürde in seiner Familie gegen Anerkennung
der Erblichkeit aller Lehen erblich zu machen, wurde durch den
Widerspruch mehrerer Fürsten und seinen frühen Tod vereitelt.
Während sein dreijähriger Sohn Friedrich ihm in seinen Erblän-
dern, bald unter der Vormundschaft Innocenz 111., folgte, wähl-
ten die Anhänger seines Hauses in Deutschland seinen Bruder,
Herzog Philipp von Schwaben, die Gegenpartei Otto Iv.,
zweiten Sohn des 1195 gestorbenen Heinrichs des Löwen, zu
Königen. Jener war trotz der Befeindung durch den Pabst all-
*) v. Raumer Iii, 519—627. **) Wirken Vi. ***) v. Rau-
me r Iii. 3 — 73.
1839 -
Wesel
: Bagel
- Hrsg.: Gailer, Jacob Eberhard, ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
505
32 Jahre alt. Pabst Innocenz Iii. benützte seinen Tod und erwarb dem
Kirchenstaat beinahe völlige Unabhängigkeit vom Kaiser. Die deutschen
Besatzungen sollten Italien völlig räumen.
Da Heinrichs Sohn, Friedrich, erst drei Jahre alt war, so eilte
Philipp, des Kaisers Bruder, den Knaben von Sicilien nach Deutsch-
land zu holen. Er wurde nun Neichsverweser und sogar zu Mainz
gekrönt. Doch der Erzbischof zu Köln und Pabst Innocenz Ui. erklärten
die Wahl für nichtig und wählten Otto I V., einen Sohn Heinrichs
des Löwen, zum Kaiser. Sieben Jahre stritten sich Philipp und Otto,
bis endlich der Erstere den mächtigen Ottokar von Böhmen auf das
Haupt schlug. Er wurde zu Aachen gekrönt; allein der Pabst schleuderte
den Bannstrahl gegen ihn: doch wurde der Bann wieder zurückgenommen,
da Philipp durch seine wohlwollenden Gesinnungen alle Neichsfürsten
gewann. Gerade war er im thätigsten Wirken und würde wohl
auch seinen Gegner gänzlich entkräftigt haben, als er durch Mörder-
hände fiel. (1208.) Der Kaiser hatte Otto, Pfalzgrafen von Wittels-
bach, der tapfer für ihn gegen Otto kämpfte, seine Tochter Kunigunde
als Gattin versprochen. Gewarnt jedoch vor ihm, weil er einen
bairischen Edelmann muthwillig gemordet, nahm Philipp sein Wort
zurück. Jener hatte nun Hoffnung, eine polnische Prinzessin zu bekommen;
allein der Kaiser gab ihm ein nicht sehr lobendes Empfehlungsschreiben
und schilderte ihn als einen heftigen und hochfahrenden Mann: Otto
erbrach es und schwur ihm den Tod. Eben hatte sich der Kaiser zu
Bamberg am linken Arme zu Ader gelassen und unterhielt sich mit
einigen Großen, als Otto wüthend in's Zimmer trat, ihm wegen
seiner Falschheit Vorwürfe machte und einen nicht erfolglosen Stich
nach dem Halse des Kaisers führte. Er war erst 26 Jahre alt. Der
Mörder entkam bei der Bestürzung der Hofleute durch die Wache, warf
sich auf ein Pferd und eilte davon. Die Nachricht von ihres Gemahls
Tod erschütterte Philipps Gemahlin, eine Tochter des griechischen
Kaisers Isaak, in solchem Grade, daß sie in einem ganz zerstörten
Zustande nach Hohenstaufen gebracht wurve. Hier verzehrte sie ihr
jugendliches Leben in Gram und folgte ihrem Gatten fchon nach einigen
Monaten. Ihre Leiche wurde in Lorch beigesetzt. Der Mörder (er war
ein Bruderssohn Otto des Großen) irrte nun als Flüchtling an der
Donau umher, wurde aber in einem Dorfe bei Negensburg in einer
Scheuer erwischt, als er eben mit den Schafen spielte. Er war auf
zwei Reichstagen zu Frankfurt und Augsburg von Otto Iv. für
vogelfrei erklärt worden. Marschall von Pappenheim, dem der Auftrag
geworden, nach ihm zu fahnden, stieß ihn nieder, worauf man ihm
1704 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Www
A. C. | über die Uttlversal-Hiskorle. i z, | pag
tapfferer und kluger Kayser/Hatte mit
denpabsten und andern Feinden/dar-
unter sein eigner Sohn/ und die von
den Pabsten angehetzt waren/ viel we-
gen der Kayserlichen Hoheit zu schas-
sen/und ward von ihnen sünffmadlin
den > Bann gethan. Er bekam mit
Johannis de Brienne Tochter/ Jolan-
tha, die practenfion auff das Konig-
reich Jerusalem/ und/ weil er als Re-
gent in Sicilien solchen Titul führte/
haben denselben annoch die Könige in
Spanien. Aber durch die Päbstli
che Unruhen hat er von Jerusalem
wenig mehr als die Krönung erhalten.
Seine Regierung hat gedauert z8-
Jahr.
Nach Friderici Ii. Tode fieng sich An
1250.das grosse Interre-
Gnum im Reich an/ so 2z.
Jahr biß auffruäolpkumi.gedau-
ret/in welchem zwar bald der/ bald
jener zum Käyser auffgeworffen
worden/doch weder einhellig/ noch
daß sie das Reich wieder den Pabfl
zu behapten vermocht.
Schon bey Lebzeiten Fridcrici 11. ward
von etlichen Bischöffen zum Kay
ser erwehlt Hcnricus Rafpo, Land-
2 * gras
1704 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
A.c.| 160 Ordentliches Examen | pag
1438 v. In Franckreich ward von earolo vu.
dte Sanäio Pragmatica gemacht / wo-
durch der Pabst dem Coaculo solte Un-
terworffen seyn/ nach dem Schluß der
Conciliorum zu Costnitz und Basel.
Vi. Da Johann Huß und I5ier0q^mu
I4l 8 Pragentis verbrannt worden/ entstand
der Hußiten-Krieg in Böhmen. Ihr
Führer war Johannes Zifca.
Vü« Öden genennter Ladislaus Pofthu-
musraibcrti, Ertz- Hertzogs von Oe
sterreich/ mit Elisabeth/ Erbin von
*440 Böhmen und Ungarn / gezeugter
Printz / ward als ein Kind von vier
Monat zum König in Ungarn gekrö-
1440 net/wider ihn aber erwehlet Uladis-
laus I, Jagellonida, König in Pohlen/
^ der in der Schlacht bey Varna blieb.
l.'Nach dieses Uladislai Tode admini-
v.ftrirte Jo. Corvinus das Königreich
»45z Ungarn / und Georg. Podiebradius
Böhmen. Endlich trat Ladislaus
1456 * Pofthumu« die Regierung tn beyden
Königreichen selbst an; dem/als er in
der Zurüüung zum Beylager gestor
1457 den/ in Ungarn Matthias Corvinus,
in Böhmen gedachter Podiebradius
,458 succedirte; und auff diese folgte Ula-
dislausll. Cafimiri Königs in Pohlen
»47» Printz/ zugleich König in Böhmen
£ M und
1704 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
A.m. | (brdenelichesilxamen | pag.
75?4©aö Franckfurtische/ auff Careli M.
| Anstatt/da erstlich die Adoptianer ver-
worffen worden; darnach/daff man
die Zöilder zwar tn dm Kirchen
haben/aber nicht anbeten solle/ der
Schluß gemacht ward.
vi. Welches sind die übrigen
Merkwürdigkeiten des ach-
ten 8ecu1i?
Das
. und vornehmste ist gedachter Bilder-
Streit unter denorientalischen Kay-
fern / Leone Iii. Leone Iv. und Con-
ftantino V. mit dem Römischen Pabst/
welcher vor die Anbetung derselben
stritte/und dadurch folglich die Orien.
talische Kirche von der Occldentali.
schen getrennet ward.
714 Ii. daß mit Roderico btöxolfe(&Otx)U
fthe Reich in Spanten durch die Sa-
racenen sein Ende gehabt/ und hinge-
gen Pclagiu« in Spanien das König
7z8 reich Afturien und Leon angerichtet
Pelagio solgete sein Eydam / der be
kandte Älfontuz Carholicus.
7po in. ist der Ursprung der Univerütat zu
Pariß durch Carolum M.
8001 v.daß Zßberms,derwest-Sachsen Kö-
nig in Engeuand/sich einen ^onig in
üingel
1874 -
Berlin
: Schultze
- Autor: Nürnberg, L., Nürnberg, A.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
12
bestand er unerbittlich auf die Zertrümmerung der Weifenmacht, und Heinrich behielt nur Braunschweig und Lüneburg.
Zum sechsten Male zog Friedrich nach Italien, um seinen Sohn Heinrich mit der reichen Erbin von Neapel^und Sicilien zu vermählen.
Da inzwischen Jerusalem (durch die Schlacht bei Liberias 1187) wieder in die Hände der Ungläubigen gefallen war, so unternahm Friedrich Barbarossa im Verein mit Philipp Ii. von Frankreich und Richard Löwenherz von England den dritten Kreuzzug; doch konnte Jerusalem nicht erobert werden, da Friedrich in dem Flusse Saleph, den er durchreiten wollte, 1190 ertrank, und Philipp und Richard sich veruneinigten.
In Deutschland wollte man anfänglich nicht an den Tod Friedrichs glauben, und es entstand die Sage, daß er im Kisshäuser verzaubert schlafe und der Wiedererstehung der Herrlichkeit des Reiches harre.
Heinrich Vi. 1190—1197, nicht so tüchtig und edel, wie sein Vater, setzte seine Ansprüche auf Neapel nach mannigfachen, grausam durch-gefochtenen Kämpfen durch, doch starb er bald darnach plötzlich und hinterließ nur einen dreijährigen Sohn, Friedrich. Daher wählte die hohen-staufische Partei Heinrichs Bruder, den Herzog
Philipp von Schwaben 1197—1208, die welfische aber einen Sohn Heinrichs des Löwen,
Otto Iv. von Braunschweig 1197—1215. Letzterer fand erst allgemeine Anerkennung, als Philipp von Schwaben 1208 ermordet wurde. Bald jedoch gerieth Otto mit dem Pabste in Streit und legte, als er in den Bann gethan wurde, 1215 die Regierung nieder.
Friedrich Ii. 1215—1250, Barbarossa's Enkel, war von seinem Vormunde, dem Pabst Innocenz Iii., als Gegenkaiser gegen Otto Iv. aufgestellt. Doch gerieth auch er sehr bald mit dem Pabste in Streit und wurde in den Bann gethan. 1228 unternahm er endlich als Gebannter den versprochenen Kreuzzug und eroberte Jerusalem; (doch ging dasselbe bereits 1244 wieder verloren). Nach Italien zurückgekehrt, vertrieb er die in seine Länder eingedrungenen päbstlichen Truppen und zwang den Pabst, ihn vom Banne loszusprechen.
Während nun Friedrich bemüht war. Ordnung und Ruhe in Deutschland herzustellen und das Faustrecht zu unterdrücken, erhoben sich die lombardischen Städte, vom Pabste angestachelt, wider ihn. Er schlug sie zwar 1237 bei Eortenuova; doch sprach der Pabst Bann und Absetzung über ihn aus. In Folge dessen wählten die deutschen Fürsten 1246 Heinrich Raspe von Thüringen, und als dieser besiegt bald starb, Wilhelm von Holland 1247—1256 als Gegenkönig. Dennoch behauptete sich Friedrich siegreich bis zu seinem Tode. Er starb, von Gram und Kummer gebeugt, 1250 in Italien.
Während der Regierung Friedrichs Ii. drangen auch die Mongolen unter Dschingis-Ehan in Deutschland ein, siegten 1241 bei Liegnitz über ein fünfmal kleineres deutsches Heer, erlitten aber dabei solche Verluste, daß sie ihren Sieg nicht zu verfolgen wagten.
Konrad Iv. 1250—1254, Friedrichs Sohn, tonnte weder in Deutschland, noch in Italien sein Recht und Ansehen zur Geltung bringen. Für seinen 2jährigen Sohn Konradin übernahm zwar sein Stiefbruder Manfred die Vormundschaft; doch fiel er in der Schlacht bei Ben event 1266 und Graf Karl von Anjou wurde vom Pabst mit Sicilien belehnt. Als Konradin herangewachsen, sein Erbe wiedergewinnen wollte.
1867 -
Berlin
: Vahlen
- Autor: Müller, David
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
Friedrich Ii. 1212-1250. § 168—170.
105
macht gebieten, ja er suchte sogar die Hohenstaufische Erbschaft, das Normannen-
land, als Reichsgebiet an sich zu reißen. Da brach Innocenz Iii. mit ihm und
bannte ihn 1210.
§ 169. Unterdessen war Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich, zu einem an
Leib und Geist gleich ausgezeichneten Jüngling herangewachsen. Seine Mutter
Constanze hatte bei ihrem Tode, 1198, den Pabst als seinen Vormund einge-
setzt, und dieser hatte, unparteiisch und großartig in seinem Handeln, ihm eine
ausgezeichnete Erziehung geben lassen. Jetzt rüstete er ihn mit seinem Segen
wie mit seinem Golde, und so eilte der junge Staufe mit geringer Begleitung,
aber ans die Anhänger seines Hauses und den Zauber seines Namens bauend,
über die Alpen, 1212. Und Otto Iv. hatte in der That durch Härte und
Geldgier nicht nur die alten Feinde, sondern auch viele seiner ehemaligen
Freunde gegen sich gereizt: alles siel dem Kaisersohn zu, der fast ohne Schlacht
das Reich eroberte. Der König von Frankreich hatte ihn gleichfalls unter-
stützt: und da gerade ein Krieg zwischen Frankreich und England war, so
kämpfte zuletzt Otto, der in Deutschland von Allen verlassen war, im Bunde
mit den Engländern und mit seinem Schwiegervater, dem Herzog von Brabant,
fern vom Reiche gegen Frankreich. Aber bei Bonvines, 1214, ward er ge-
schlagen und endete arm und ungeehrt 1218 auf der Harzburg. Der junge
Staufe empfing als Friedrich Ii. zu Aachen mit großer Pracht die Krone,
im Jahre 1215.
4. Friedrich Ii. 1212 — 1250.
§ 170. Friedrich Ii., in Italien erzogen, war seinem ganzen Wesen nach
Südländer, nicht Deutscher. Geistreich, begabt, glänzend, wie kaum ein anderer
seiner Vorgänger, hatte er doch für das deutscbe Land an sich keine Neigung,
und besann sich wenig, die Interessen desselben für seine Erblande Sizilien und
Neapel zu vernachlässigen oder aufzuopfern. Otto Iv. hatte von dem Dänen-
könige Waldemar Ii. zurückfordern wollen, was dieser während des Bürgerkrieges
vom Reiche an sich gerissen, und hatte ihn sich deshalb zum Feinde gemacht.
Friedrich nahm keinen Anstand, um denselben zum Bundesgenossen zu gewinnen,
ihm-alles Land nördlich der Elbe, d. i. Holstein, Mecklenburg, Poinmern, Län-
der die bereits durch deutsche Colonisation gewonnen waren, preiszugeben. Die
Krone dankte er dem Pabste, dem mächtigen Innocenz Iii., der freilich schon im
folgenden Jahre, 1216, auf dem Höhepunkte seiner, und der päbstlichen Macht,
starb. Was ursprünglich das Kaiserthum fein sollte, die leitende oberste Gewalt
in der abendländischen Christenheit, das war nun das Pabstthum geworden.
Italien, Ungarn, Spanien und Portugal, England, die skandinavischen Länder,
sie alle standen unter Innocenz Iii. in einer engeren oder weiteren weltlichen
Abhängigkeit vom Pabst. Der Wiederherstellung der Macht Barbarossa's und
Heinrichs Vi. hatte dieser gleichfalls vorzubeugen gesucht, indem Friedrich bei der
Krönung hatte schwören müssen, seine italienischen Erblande seinem jungen Sohne
Heinrich abzntreten, und mit der deutschen Krone zufrieden zu fein, damit die
Reiche nie in einer Hand vereinigt würden. Außerdem hatte Friedrich Ii. auch
einen Kreuzzug gelobt. Beides hatte Friedrich versprochen, vielleicht von Anfang
an ohne den ernstlichen Willen, sein Wort zu halten. Doch blieb er anfangs
mit der Kirche in Frieden, da Honorius Iii. ein milder, nachgiebiger Mann
war, und Friedrich Ii. einen Streit zu vermeiden suchte. Doch wußte er den
Kreuzzug listig hinanszuschieben, und ging auch damit um, seinen Sohn Heinrich
1799 -
Augsburg
: Wolff
- Autor: Dufrène, Maximilian
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
85
wig getödtet, und den Tribut verweigert hatte.
Otto überwand ihn, und war auch, was er weit
höher als den Sieg schätzte , so glücklich , den heyd-
nischen König , und feine ganze Familie zu Christen
zu machen.
Zwey Jahre darauf machte Otto auf Begehren
des Pabstes Johann Xu. den zweyten Feldzug
in Italien wider den aufrührischm Berengar,
der das ganze Land vlünderte. Otto siegte ,
wie immer, und verbannte den Berengar nach Bam-
berg ins Elend ; er selbst liest sich zu Mayland zum
lombardischen König , und bald darauf zu Nom als
Kaiser krönen. Eine kurze Zeit hernach ereignete
sich der leidige Zufall, daß ^ween, dem pabstlrchen
Stuhle ungehorsame Kardinale, bey dem Kaiser Zu-
flucht suchten , und von ihm ganz gnädig in Schutz
genommen wurden. Dieß verdroß den Pabst so sehr,
daß er auf einmal mit dem Adelbert, des Berengars
Sohne hielt. Nun eilte Otto voll des Grimmes nach
Rom , wo er den rechtmäßigen Pabst Johann Xu.
in einer Versammlung absetzte, und den Afterpabst
Leo Vili, an seine Stelle erhob. Nach dem Tode des
Johannes erwählte man zu Rom, wo Leo niemal als
wahrer Pabst erkannt ward, den Benedikt V. Dieß
erbitterte den Kaiser so sehr, daß er wieder eilends
nach Rom kam , die Bürger zur Uebergabe zwang ,
den Leo auf ein Neues einsetzte, cknd den Benedikt
gefangen nach Hamburg führen ließ. Nun fügte es
Gott zum Besten seiner Kirche, daß Leo, und Be-
nedikt fast zu gleicher Zeit starben, und Otto, der
die in sein Kriegsheer einreißende Pest für eine Stra-
8 z ft