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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 87

1826 - Kempten : Dannheimer
0 67 Frg. 76) Wann trennten sich die drei Reiche: Italien, Frankreich und Deutschland, wo und wie nahm das deutsche Wahl- oder Kurrecht seinen Ursprung, und warum folgen wir jetzt der Geschichte nicht nach der Baiern-Fürsten Reihe? Antw. Carl der Dicke, der Urenkel Carl des Gro- ßen, empfing noch einmal das ganze große Reich seine- Urgroßvaters vereint; um es ihm als schwachen und un- würdigen Nachfolger schmachvoll wieder zu nehmen; denn 887 versammelten sich die Stände der Staaten auf einem Reichstage zu Trtbur, Italien, Frankreich und Deutschland trennten sich hier, setzten Carl den Di- cken ab, und wählten sich eigene Könige Die fünf deutschen Haupt.nationen, Baiern, Sachsen, Fra n- ken, Thüringer und Allemanen oder Schwat'ea wählten einmüthig Arnulf l , den natürlichen Soda Karlmanns, bisher Herzog in Kärnthen zum gemein sa- men König, — und dieses war der Ursprung de- Wahl- oder Kurrechtes, welches der baierischen Na- tion, und, im Namen derselben, den Herzogen Baierns, vom Anbeginn des deutschen Wahlreichs gebührte — Es empört übrigens ewig die vaterländische Seele, in dieser Periode Baierns kräftiges Volk meist durch fremde Fürsten regiert zu sehen, daher wir aus diesen Zeiten trauriger National-Erniedrigung nur die wichtigsten Er- eignisse ohne besondere Rücksicht auf der Bater-Für. sten Reihefolge betrachten. Frg. 77) Wann finden sich wieder deutliche Spuren von dem Wahlrecht der baierischen Na- tion, in Bezug auf ihre Regenten? Antw. Die Baiern übten schon unter den Agi- lolfingern das Wahlrecht ihrer Regenten au- (Frage 21 und 25.), sie hatten ihre ursprüngliche Unabhängigkeit nicht vergessen, und ergriffen jeden Anlaß, sich wieder frei zu machen. — Arnulf l. war, als ein erwählter König, nicht mehr der unbe- schränkte, allein gebietende Herr, wie es seine Vorfahren gewesen; er hatte seine Würde unter stillschweigenden Berträgen erhalten, und diese Würde war nicht mehr

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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 88

1826 - Kempten : Dannheimer
erblich. — Noch bestand keine ausdrückliche Erklärung: über die Gräuzen der königlichen Macht und jener der Stände, doch letztere suchten mit vieler Klugheit und edler Kühnheit die Wiederherstellung der freien agi- lo! fingt scheu Verfassung. Frg. 78) Mit welcher Bedingung verzichte- ten Der Regent und die baierischen Land- stände auf den Königstitel Baierns, und worin bestanden die königlichen Hausrechte? Antw. Heinrich l., König der Deutschen und Arnulf Ii., den die Baiern 911 zu ihrem Könige frei erwählten, kamen vor Regensburgs Mauern 920 dahin friedlich überein; daß die baie rischen Regenten den Königs-Titel ablegen, demungeachtet aber alle Rechte eines Königs dem Hause Baierns ver- bleiben sollen; — um jede Gelegenheit zu Unord. nun gen im deutschen Reiche, wozu der Titel eines Kö- nigs von Baiern Anlaß geben könnte, zu beseitigen. Die Stände Baiernö gaben diesem Uebereinkommen der beiden Regenten ihre Bewilligung, ohne welcher Arnulf U. kelnen Vergleich mit Heinrich r. hätte eingehen kön- nen, Pnd erklärten, daß die baie rische Ration sich künftig wieder mit Deutschland vereinigen, zu den Kur- Nationen gehören, und einen deutschen König aner- kennen wolle; wag aber ihre Herzoge betreffe, können selbe auf den Titel eines Königs nur mit der Bedin- gung verzichten, daß demungeachtet alle ursprüng- lichen königlichen Rechte ungeschmälert bei dem Hasse Baiern verbleiben. — Herzog Arnulf H. blieb demnach im vollen Besitze der ursprünglichen Haus- rechre Bchoariens, er übte die Gerechtsame der ihm von den Standen übertragenen oberherrltchen Würde, gleich den Agilalfingen, auö; fertigte Urkunden, die er mit seinem Siögel bekräftigte, bediente sich des freien Rech- tes, Gesandten in seinem Namen zu schicken, Kriege zu führen und Bündnisse zu schließen, so wie deö freien welches damals ein Beweis königlicher Ho- heit war; er vbt< ferner dag dem Haufe Baiern juilc- hende Könjgörecht; Bischöfe und Aebte zu benennen, über ihre 49 nchttu« Mchmttsa.tmlunm zu be-.

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 193

1826 - Kempten : Dannheimer
v 195 Iv. Periode. Von Maximilian l. Churfürst bis zum Erlö- schen des baierischen Mannsstammes der wilhelminischen Linie. Von 1598 — 1777. Maximilian I., Churfürst. Von 1598 — 1651. Frg. 147) Wie war Maximilians I. Iu- gendbrldung, — und mit wem vermahlte sich die- ser Fürst? Antw. Maximilian, den 17. April 1573 im Schloß zu München geboren, der erste Fürst Deutschlands in seinem Zeitalter, genoß in seiner Jugend eine sehr sorgfältige Erziehung in Wissenschaften und Sprachen; auch die Mahlerei blieb ihm nicht fremd. Seine Vor- bildung erhielt er an der hoben Schule zu Ingolstadt gleichzeitig mit seinem Freunde, dem Erzherzoge Ferdi- nand Ii./ nachmaligem Kaiser. Die Jesuiten begrün, deren in beiden die. wärmste Anhänglichkeit an den Katho. licismuö und die stärkste Abneigung gegen den Proiestan. tiöm. Nach zweijährigen ernstlichen Studien zu In. golstadt erweiterte er (1593) den Kreis seiner Kenntnisse auf Reisen zu dem kaiserlichen Hofe in Prag, zu dem päpstlichen in Nom, — und zu dem Herzoge Carl von Lothringen in Nancy, dem Bruder seiner Mutter, dessen zarte Tochter Elisabeth er sich 1595 zur Gemahltnn wählte^ sie starb 1635 ohne Kinder. Frg. 14u) Wie verbesserte Maximilian I. die Staatsverwaltung und Gesetze Baierns, und westhe Ländereien kaufte er an? Antw. Alö Maximilian l., die große Hoffnung' aller Baiern, am 4. Hornung 1598 die Regierung Baiernö übernahm, hatte sich durch die Verschwendung der hohen und nieder» Hofdiener, welche die Güte seine- zu *40 Seel, Lehrbuch der Vaterlandsüeschichte. 13

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 85

1826 - Kempten : Dannheimer
■6 85 Jetzt folgen: Baierische Regenten aus der Dynastie Luitpolds. Arnulf I., Sohn Luitpolds. 907 Markgraf und Herzog in Baiern. wird 911 von den Standen dieser Nation zum König erwählt; ver» zichtet 920 auf den baierischen Königs - Titel. f!2-Juni 937; Arnulf des I. Söhne: Eberhart, durch die Wahl der Stande 937 Herzog in Baiern.— Vom Kai- ser geachtet. — Nach ihm wurde B e r- thold I. Herzog in Baiern, Arnulf Ii. Bruder; er starb 948, sein Sohn Heinrich folgte in der Herzogenwürde nicht; sondern fremde Fürsten aus dem säch- sischen Hause! — Kaiser Otto setzt 946 feinen eigenenbruder: Heinrich I. aus Sachsen, als Her-» zog in Baiern ein.| t 955. I Heinrich Ii. (der Zänker) Y88, entsetzt 976, in Vaieri, restituirt, oder wieder eingesetzt 988, f 995, wahrend seiner Entsetzung regierten aus dem sächsischen Hause Otto l. von Schwaben 976, f 932. Heinrich Iii. (Hezil 0) von g83 — 985, starb als Herzog in Kärnthen 989. Heinrich Iv , Sohn Herzogs Heinrich Ii. (der Heilige). Durch die Stände Baierns erwählt 995 König der Deutschen 1002, legt die Regierung Baierns nieder 1004, + 1024- Heinrich V. von Luxemburg, Herzog 1004. Durch freie Wahl der Stände. 1008 entsetzt. 1006 Stiftung des Bisthums Bamberg aus einer baierischen Markgrafschaft. Baiern von 1008 bis 1017 ohne Herzog unmittelbar vom Kaiser verwaltet. Heinrich wird 1017 als Herzog restituirt, und behält Baiern bis zu seinem Tode 1026. Heinrich Vi., Sohn Kaiser Konrad Ii. von Rhcinfranken. Herzog 1027. 1939 wird T. Kaiser, als solcher Hein- rich lii. unterdrückt das Wahlrecht der baierischen Stände und f 1056. Arnulf Ii. Reichs-Pfalz- raf, mit der Grafschaft Schey- ern. Erbauer Wittelöbachö. Hermann, Ludwig, das Schicksal dieser beiden ist unbekannt. I Von nun an handeln die deutschen ^ Könige bei der Verleihung der Länder L mit größter Willkühr.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 40

1826 - Kempten : Dannheimer
beim am Seebach, wo damals ein herzoglicher Hof war, verwahrt, nachher aber, auf Befehl des Herzogs, nach Rcgensburg geführt, und dort zu St, Georg feierlich begraben worden, welche Kirche Theodo bald darauf in das prächtige Münster St. Emm er an umwandelte. An der Stätte, wo der Heilige feinen Tod fand, erhob sich ein Betkirchlein. — Theodo verbannte seinen Sohn nach Pannonien, seine Tochter Uta verwies er nach Italien. Nach dem Tode des Vaters kam Landpert wieder nach Baiern zurück, schlug seine Wohnung im baierischen Norgau auf, und soll die Linie der Grafen von Vohburg gestiftet haben, welche im Iahr^i204 abging. Frg. 52) Was ist aus der weltlichen Re- gierungsgeschichte Theodo 1. bekannt, und wann starb er? Antw. Tbeodo I. führte wider die Hunnen, welche die östlichen Gränzen Baierns durch ihre Einfälle zur Wüstenei machten, und das Land mit Leichen und Brandstätten bedeckten, das angcbante Erdreich verheerten, einige Gränzkriege, von welchen man aber nicht mehr sagen kann, als daß er die wüthenden Horden glücklich znrücktrieb. Theodo l starb 680; in der Regierung Baiern folgte ihm sein Sohn: Theodo Ii. Don 680 — 717. Frg. 53) Wann kamen die ersten Bene- dictin er nach Baiern, und wie wandelte sich das altrömische Invavium zu einem christli- chen Kloster um? Antw Biele tausend Bojaren waren zwar bei dem Regierungsantritt Theodo n Christen, des Herzogs Gemahlinn Ebrentraud (Reginotrudl selbst war, als eine fränkische Prinzessin», in den christlichen Lehren unter- richtet, man wußte aber in diesen Zeiten noch nichts vom Fegefeuer, vom natürliche« Verderben der Menschen, nichts von dem römischen Fluch, welchen die Ehe der

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 117

1826 - Kempten : Dannheimer
0“^ 117 ten Landes.freiheit Gerechtigkeit wiedcrfahren ließ, und einen Ab^nimling des baierischen Arnulfs znm Her- zog einsetzte. Die Landeshoheit der Herzoge Baierns erhielt unter Otto von Wittels buch rechtliche Kraft; indem Kaiser Friedrich I. glö Herr deö deutschen Rei- ches selbe feierlich anerkannte, dem Stamme der Pfalzgra- fen zu Scheuern das ewige Erbrecht auf Baiern zu- sprach, und zugleich erklärte, daß bei dem Erlöschen land- ständischer Familien im Mannsstamme jederzeit deren Gü- ter unmittelbar der herzoglichen Kammer zufallen, und nimmermehr durch den Kaiser, als eröffnete Lehen, ver- geben werden sollen. Das Recht der Belehnung ging also auf den Herzog Vaierns über, der nun die höchste Vogtschaft über Kirchen und Klöster in feinem Lande übte, selbst Pfalzgrafen zu Baiern aus alten Kö- riigsgefällen fetzte; dann Zölle und Münzstätte aulegen konnte, wo es ihm, nach seiner fürstlichen Fürsorge, be. liebteti— Die innere Verfassung Baierns gewann dadurch mehr an Festigkeit und Ausbildung. Das alte Wahlrecht der Stände, in Bezug auf den Landes- Regenten, war durch Ottos erbliche Einsetzung als erloschen zu betrachten. Die zahlreichen, Utächtigen und reichen Dunasten Baierns, welche bisher in ihren weiten Gauen unabhängig, ja mit Fürstengewalt schalteten, muß. ten nun den Herzog von Baiern als Oberherrn und Rich- ter ihrer Person erkennen, und ohne Weigerung alü Va- fallen Baierns auf den Hof- und Landtägen der Herzoge erscheinen; dadurch wollte Kaiser Friedrich I. den ge- fährlichen Aristokratengeist der geistlichen und weltlichen Stände bezwingen. — Von dieser Zeit an hörten aber die Bischöfe von Trient und Brixen auf, Landstande Baierns zu sein, weil das Land im Gebirge (Ty- rol) von Baiern, gegen die Natur feines Ur- te stand es, loögetrennt wurde. Frg. 90) Wie war das Leben der Freien und Ritter in damaligen Zeiten? Antw. Waffenführung war die vorzüglichste Be- fchäfligung des Adels während dem ganzen Mittelalter. Nichts war mit dem feierlichen Ernst r« vergleichen/ mit

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 241

1826 - Kempten : Dannheimer
O'«*' 241 Frieden aber an Pfalzbaiern überlassen hatte. Auch das Haus Mecklenburg ward zuftiedengestellt, es wurde' von den Reichsgerichten, in Streitigkeiten mit sei- nen Nnterthanen, völlig unabhängig. — Der Herzog von Zw eibrücke n trat diesem Frieden in einer' beson- der» Acke bei; Rußland und Frankreich übernahmen die Garantie des Friedens. — Durch die Vereinigung der pfälzisch-baierischen Länder erlosch jetzt, nach den Be- stimmungen des westphälischen Friedens, die achte Churwürde, und Braunschweig-Lüneburg rückte aus der neunten in die achte Chur ein. Frg. 172) Welche Entwürfe machte der Wie- ner Hof zur Vertauschung Baierus mit Burgund, — wodurch wurde dieser Verderben drohende Handel niedergeschlagen,— wann bildete sich der deutsche Fürstend und, — zu wel- chem Zwecke, — und wer trat selbem bei? Antw. Im Frieden zu Teschen gab man zu Wien zwar die Hoffnung nicht aber den Wunsch einer Ver- größerung durch die Erwerbung Baierns auf. Den 29. Jäner 1780 war Maria Theresia gestorben. Kaiser Joseph U. ihr Sohn ging nun ungehemmter seinen kühnen Entwürfen nach. Schon seit Kaiser Leopold l. gehörte die Vertauschung Burgunds um dag nahe Baiern zu den geheimen Plänen des Erzhauses Oester- reich. Kaiser Joseph Ii. regte den alten Gedanken wieder an; im allertiefsten Geheimniß bot man dem Chur- fürsten Carl Theodor, der kein Herz für Baiern hatte, und die wichtigsten seiner auswärtigen Ge- schäfte meist in Briefen allein führte, die Niederlande mit Namen und Würde eines Königreiches Bur- gund gegen Baiern, der obern Pfalz, nebst Neuburg, Sulzbach und Leuchtenberg; dann ein und eine halbe Million als Geschenk für den Herzog Carl von Zweibrücken und seinen jünger» Bruder: Maximilian Joseph; Namur und Luxen»bürg aber behielt sich Oesterreich bevor. — Schon waren Frankreich und Rußland für die Genehmigung des See», Lehrtzuch der Vaterlandsgeschichte. 16

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 169

1826 - Kempten : Dannheimer
169 Herzog Z o ha n n. t 1397. Frg. 132) Wie lange regierten Stephans I. Söhne gemeinsam, — wie brachten sie die von der Ob er pfalz abgerissenen Landestheile wieder an ihr Hauö, — welche Bündnisse bilde- ten sich zwischen Fürsten und Reichsstädten, — wer bewirkte die Auflösung des Städtebundeß, — wodurch wurde eine Nutztheilung zwischen den drei Brüdern veranlaßt, — welchen Antheil erhielt Herzog Johann, — wer war seine Gemah- lin», — welche Kinder hinterließ er? Antw. Herzog Johann regierte mit seinen Brü- dern Stephan/U. und Friedrich von 1375 bis 1392 siebzehn Jahre gemeinsam. — Nach dem Tode K. Carl iv. (1378) vereinigten sich die baierischen Herzoge mit ihren Vettern in der Pfalz und brachten in dem Kriege mit Wenzeölaus von Böhmen die früher entrissene Tbcile der obern Pfalz wieder an ihr Haus. Beide Linien Pfalz und Baiern theilten dieselben zu Ingolstadt, m welcher Theilung Sulzbach, Laufen, Floß, Parkstcin und Weiden an die baie rische Linie kamen. — Die untha- tige. Negierung des König Wenzeölaus bewirkte die Stiftung zweier Bündnisse in Deutschland, des schwäbischen Städtebundes und des Löwcn- bundes, durch welche die einzelnen Glieder des Reiches gegen die Beeinträchtigungen ihrer Reichömitstände, in dem Besitze ihrer Rechte sich behaupten wollten. Die baierischen und pfälzischen Fürsten waren Mitglieder deslöwenbun- des, K Wen zeölaus begünstigte Anfangs die Städte.— Der verheerende Kampf zwischen beiden, der auch Baiern vom Lech bis nach Regensburg verwüstete, ward erst 1389 durch die vom K. Wenzeslaus befohlene Auflösung des Städtebundes beendigt, welche Herzog Friedrich von Baiern bei dem König Wenzeslaus bewirkt hatte. *) — *) W estenriedcrs Abriß »der deutschen Geschichte. S. 85 — 66. München bei Lindauer.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 165

1826 - Kempten : Dannheimer
0‘ 1ö5 was weiland Ludwig der Baier erwarb, um den Stamm der Wittelsbacher in Europa großmächkig zu machen. -Jacobäa starb (am 9. Oct. i436) kinderlos, aus Gram über ihre Uebereilung, im 35. Jahre ihres Alters, und wurde zu Haag in Holland an der Seite ihres Großva- ters Herzog Albert l- begraben. Frg. 128) Welche Hauptlinien bildeten sich im Hause Wittelsbach-Baiern, von 1349 t)iö 1777, und wann erloschen selbe? A n t w. Beiliegende U e b e r si ch t gibt darüber ein- fache und klare Kunde. (Siehe Frage 124.) Linie von Baiern-Ingolffa-t. Von 1392 — 1447. Frg. 129) Welche Ereignisse zeichnen die Re- gierung der Linie Baiern-Ingolstadt besonders aus? Antw. Die Negierung dieser Linie war stets unru- ^ .1 hig durch blutige Entzweiungen der Fürsten Baierns un- " ter sich. Als 1392 Herzog Friedrich von Landshut; mit Tod äbging und einen unmündigen Sohn: Heinrich ' hinterließ, wollte sich Stephan ü. hinsichtlich der Vor- ' mundschaft über den jungen Neffen einige Vorrechte ge- gen Johann von München anmaßen, darüber entstand . ein verderblicher Krieg. Aehnliche eben so uugegründete^ \ Ansprüche auf Vorrechte machte Stephan H. und des- sen Sohn: Ludwig der Gebartete, nach dem Tode des ~ Herzog Johannes von München 1397; — als die-^i^ selben endlich glücklich beigelegt waren, kam Ludwig der Gebartete nach dem Tod seines Vaters Stephans ll. 1413 aus Frankreich zurück, wo er sich bei seiner Schwe- sier Elisabeth aufhielt, die an König Carl Vl. verheira- thet war. In Paris gewöhnte er sich an das prächtige Hofleben, das er nun in Ingolstadt mit aller Ueppigkeit fortsetzen wollte, um seiner Gemahlin» Anna von Bourbon, welche ihm mit ihrer Hand die Grafschaft Mortan zubrachte, den Aufenthalt in Deutschland mög. lichst angenehm zu machen. Er beunruhigte jetzt aus •Kt2a r ' >yt vjlmk v'ftm. .ilf -/2y V

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 168

1826 - Kempten : Dannheimer
i6b 0*+f> Brandenburg für Baiern nicht erhalten, — wann starb er, und wer waren seine Gemahlinnen und Kinder? Antw. Herzog Stephan I., wegen seiner zierli- chen Kleidung der Gehästelle *) (fibulatus) genannt, K. Ludwig des Baier zweiter Sohn, hatte in der Theilung der baierischen Lander 1349 (Frage 124.), nebst seinen Brüdern Albert und Wilhelm Nieder- baiern und Holland erhalten, welche Länder sie 1353 wie- der nuytbeilten. Stephan l. bekam Landshut, mit den im Vertrag bestimmten Ortschaften; Wilhelm und Albert erhielten Straubing, und was dazu gesetzt wurde, mit den holländischen Provinzen. Nach Herzog Mainhards Tod (1363) nahm Stephan i: von Oberbaiern Besitz, ohne auf Ludwig des Römers und Ottos Mitansprüche Rücksicht zu nehmen; — auch wollte er sich in den Besitz von Tyrol setzen, und ward dabet von seinem Bruder Albert und mehrern deutschen Fürsten unterstützt, konnte aber demungeachtet Tyrol für Baiern nicht behaupten, da K. Carl lv. auf der Seite Oesterreichs stand; und vor der Schaukung Tyrols an Oesterreich, Stephan I. mit zu wenig Wachsamkeit und Tbat gkeit dagegen wirkte! — Stephan l. machte mit seinem Bruder Otto gemeinschaftlich einen Kreuz- zug; vergeblich aber war seine Proteftation, als dieser 3373 die Mark Brandenburg an K. Carl iv. verkaufte. — Stephans I. Hintritt erfolgte 1375. Er vermählte sich zweimal a) mit Elisabeth, König Friedrich Ii. in Sicilien und Neapel Tochter, t 1349; dann b) mit Margaretha, Burggrafen Johannes Ii. zu Nürnberg Tochter, f 1377. Aus der ersten Ehe erhielt er drei Söhne, 1) Ste- phan U., 2) Friedrich und 3) Johann. *) Bildnisse der Regenten Baierns aus dem Wittelsba» cher königlichen Stamme, mit derselben biographi- schen Notizen, von Felix Jos. Lipowsky. Mün- chen, rüi5. Im Verlage der lythogr. Kunstanstalt bei der Feiertagöschule.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 244

1826 - Kempten : Dannheimer
244 graf von Hessen.kassel/ die Herzoge von Braunschweig/ Weimar, Zweibrücken, Mecklenburg und andere Reichs- fürsten bei, und vereitelten dadurch wesentlich die Vertäu, schung Baierns, gegen die österreichischen Niederlande. *) Frg. 173) Aus welchem Anlaß und mit wel- chen Gütern stiftete Carl Theodor die Malthe- serzunge in Baiern, — wie verfiel dadurch das Schulwesen? Antw. Aus väterlicher Liebe für feinen natürliche» Sohn Carl August Fürst von Bretzenheim be- schloß Carl Theodor eine neue Zunge für den Orden St. Johannis von Jerusalem in Baiern zu stiften. **) Die Güter der ehemaligen Gesellschaft Jesu sollten dem Bedürfniß und Aufwand der neuen Maltheser genügen; weil aber dag Iesuitengut den Schulen des Landes gewidmet worden (Siehe Frage , i68), so sollten die Klöster in Baiern den Unterricht der Jugend über sich nehmen, und aug ihren Mitteln die Lehrer stellen. Die Prälaten und Aebte unter- zogen sich dem Auftrag; der Orden der Maltheser ward (1782) in Baiern gegründet, — und erhielt sich bis 1808 (Siehe Frage 192.). — Das Schulwesen und die bessere Ausbildung des Volkes kamen, durch solche Verwendung des bedeutenden Erziehungs-Ver- mögens der aufgelöstenjesuiten, von mehr alk *) Neuß Staatökanzlei Th. 12und 13.— Fr. Christ. Ion. Fischer, die U n t r e n n b a r k e i t und Unver- äußerlichkeit der pfalzbaierischen Erbländer rc. Ber- lin 1786. — Christian Wilh. D 0 hin, über den deut- schen Fürstenbund. Berlin 1785.— I 0 h. v. Müller, Darstellung des Fürstenbundes. Leipzig 1787. **) Pragmatische Geschichte der Schul reforma- ti on in Baiern 1765. — Haberlins Staats- archiv Xxiv. Heft. 1801. — Pragmatische G e- schichte der englisch-baierischen Malteser-Or- dens-Zunge, nebst allgem. Betrachtungen der Schick- sale del Johanniter-Ordens von seinem Ursprünge bir ium Pariser Frieden, von Heinrich Seel. Landshut e» Thomann. 1826.

11. Auszug aus der vaterländischen Geschichte von Baiern - S. 12

1822 - Nürnberg [u.a.] : Monath u. Kußler
öden verwandelt, und die Zeiten der Unwissenheit siengen an dadurch aufs neue einzureißeu. Auch die Gerechtigkeitspflege konnte nicht mehr mit Nachdruck gehandhabt werden, und das Recht des Stärkeren, d. i. des Krieges der Einzelnen gegen Einzelne, welcher unter dem Namen des Faustrechtes bekannt ist, wcib leider auch im Baiern zu Hause» Drittter Zeitraum. Von der Regentschaft Baierns unter Her- zogen von verschiedenen Häusern bis auf Otto von Wittelsbach, d. i. von 911 —1160. Baiern erwählt sich selbst wieder einen Herzog. ^!ach dem Aussterben des karolingischen Manns- stammes in Deutschland mit Ludwig dem Kinde, der auch Baiern regiert hatte, wählten die deut- schen Völker, ihrem alten Wahlrechte getreu, eigene Regenten. So wurde daher auch von den Baiern des tapfer» Markgrafen von Ostbaiern (anjezt Öster- reich) Luitpolds Sohn, Arnulf H. zum Herzog von Baiern erwählt.

12. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 137

1826 - Kempten : Dannheimer
o 157 die Erhaltung der innern Unruhen in Baiern sehr er. wünscht war! — Diese sehr trüben Ereignisse dielten das Emporsteigen der Macht Baierns lange zurück, bis die Einführung deö Rechts der Erstgeburt die Selbst- ständigkeit der alten Nation wieder sicher stellte. O b er- bat er n. „ Rudolphi. (t 1319) -essenbruder: Ludwig Iv. (t 11.October 1347). Niederbaiern. Otto Ui. Heinrich Xiv. Stephans 1310). |(fl312). starb bald. Heinrich Heinrich Otto Xvi Xv. (|i335). (D. jüngere) (der altere) (t 1555). (1339). Johann, f 1340, mit diesem Prinzen erlosch die ni ed er- bat erische Linie, die nur 85 Jahre bestanden hatte. Frg. 100) Welche Ereignisse sind die erheb- lichsten aus der Regierungs-Epoche der Herzoge von Niederbaiern? Antw. 2) Die Erwerbung der Krone Ungarns durch Otto Nl. b) Die Händel der Herzoge Niederbaierns mit Oesterreich, wobei das Land am Inn und der untern Isar sehr litt; dann: <;) der mit Jahrhundert langen Folgen erlassene Erste Freibeilsbrief' des Herzogs Otto Ul., ausgefertigt zu Landshut am Veitstag 1311, und bekannt iu den Jahrbüchern Baierns unter dem Na. men der oltonifchen Handveste. Frg. 109) Wie erwarb und verlor Herzog Otto Ui. Ungarns Krone, — welche Händel gab es mit Oesterreich; — was veranlaßte die Errich- tung der 0 (tonischen Handveste, — welche Dortheile gewahrte, — und welche Folgen hatte sie? Antw. Im Jahre 1300 starb Andreas ln., König von Ungarn, ohne Erben, die Stände dieses Königreiches /

13. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 181

1826 - Kempten : Dannheimer
Schloß Rattenkerg am Inn, Schloß und Stadt Kufstein, Kitzbühel, das Zillerthal im Tirol, Neuburg am Inn, die Grafschaft Kirchberg, Stadt und Schloß Weißenhorn u. a. Außerdem wurden diesem Kaiser die Schulden erlassen, welche die Erben des Herzogs Georg an ihn zu fordern hatten und noch 100,000 Gulden baierische Sub- fidiengelder zum Türkenkriege nachbezahlt. Bei Nürn- berg blieben das eroberte Alttorf, Lauf.und Hers- druck, Velden, acht. Schlösser und dazu Vogtschaft über drei Klöster. — Solchen Ausgang, schreibt Zschokke, nahm ein Krieg, welchen ein Fürst in feiner Todesstunde entzündete, da er fein Kind mehr als das Vater, land liebte! Blühende Landschaften des Hauses von Wtttelsbach, durch der Ahnen kluge Mühen oder tapferes Schwerdt erworben, mußten Ausländern die Zerstörung Baierns lohnen; und der Haß der Brüder, welcher den heimachlichen Boden mit ihrem eigenen Blut gefärbt hatte, vererbte sich in die Geschlechter nachkommender Jahrhun- derte; denn die Bewohnerdes neuen Herzog, thums Neuburg achteten sich von dieser Zeit an nicht mehr als Baieru!— Die ober- und nie- derbaierischen Landftände wurden, nach geschehener Vereinigung der Länder (1506) durch Herzog Albert lv. zu einer gemeinschaftlichen Repräsentation ver- bunden, und die Freiheiten der ottonischen Hand- v e ft e auch auf den A d e l des O b e r l a n d e s ausgedehnt. Don nun an erfreuten sich auch die «delichcn Stände Ober- daierns der Hofmarkögerechtigkeit, die 1516 auf die außerhalb deg Dorfes Etter gelegenen Hofmarkgründe «nd 1557 sogar auf einzeln gelegene Rittergüter verlie- Hen wurde (Siehe Frage 109.). Frg. 138) Wie stiftete Albert Iv. die Un- theilbarkeit Baierns, — wann und wie starb dieser staatskluge Fürst, — welche Kinder hin- terließ er, — wie lebte und regierte er? Antw. Hundert acht und fünfzig Jahre waren seit Ludwig des Baier Tod verflossen, als Albert iv. das unglückselig getrennte Batern wieder zu einem Volk verband. Diesf glückliche Wiedervereinigung Baierns

14. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 207

1826 - Kempten : Dannheimer
0 207 Frg. 156) Wann übernahm Max Emanuel die Statthalterschaft der spanischen- Nie- derlande, — wodurch entwickelte sich der spa- nische Erb folge krieg, — wie und mit wel- chem Erfolge wurde er geführt, — wann und in welchem Zustande empstng Max Emanuel Baiern wieder zurück? Antw. Mar Emanuel befand sich im December 1691 zu Venedig, um von den Mühseligkeiten deö vie- montestschen Feldzuges auszuruhen, als Eilboten aus Ma. drid ihn aufsuchten; denn König Carl U. von Spanien übertrug ihm die Statthalterschaft seiner Niederlande mit unbeschränkter Vollmacht erblich. — Mar Emanuel eilte in den ersten Tagen des neuen Iahrö 1692 über die beschneiten Alpen nach München, bestellte dort die Verwaltung und Pflege Baierns, und sah stch schon in den letzten Tagen des Monats März in Brüssel von den Ständen Flanderns und Brabants feierlich begrüßt; noch kämpfte er bis zum Ryßwicker Frieden 1697 gegen Frankreich, doch mußte mit dem Gelde, das die neuen Auflagen im Erblande Baiern einbrachten, die glänzende Statthalterwürde und die prächtigen Verschwendungen in Brüssel behauptet werden. — Für Baierns Churprin- zen, Joseph Ferdinand, eröffneten stch jetzt Aussich- ten zur Thronfolge in Spanien. König Carl Ii. von Spanien *), der letzte des Habs bürgt scheu Maunsstammes in diesem Reiche, hatte zwei Schwe- stern, von denen die älteste: Margaretha Theresia, mit dem Kaiser Leopold, die jüngste mit Ludwig Xiv. vermählt war. Chursürst Max Emanuel halte aus der 1685 geschlossenen Ehe mit Leopolds ältester Tochter: Maria Antonia, seinen Churprinzen Joseph F er- dinand erzeugt; diesem bestimmte nun Curl il , im seinem Testamente vom Jahre 1698, die Thronfolge in der spanischen Monarchie. Dieser zarte Prinz *) Die Völker Spaniens und ihre Fürsten, Heinrich Seel. i82i. Augsburg, bei ». 2enisch Etage. Ii. Abthl. Seite 465. von und

15. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 82

1826 - Kempten : Dannheimer
Ü2 o waltsame und widerrechtliche Besitznah- me Bojoariens? endete sein thaienreiches Leben am 28. Iäner 814, in einem Alter von 72 Jahren; finstere Jahrhunderte nann- ten ihn Heinz ). Bojoarien von 788 bis 814, eine Provinz des gewaltigen Eroberers, wurde von Carl, unter dem Namen eines Herzoglhums, mit vieler Güte, Klugheit und Sorgfalt regiert, und dadurch die Art der Besitz- ergreifung für dre Nachwelt etwas gerechtfertigt. Frg. 74) Wie und wann wurde Baiern wieder ern neues Königthum? Antw. Karl der Große theilte 806 sein Reich unter seine drei Söhne. Pipin erhielt Italien und Baiern; Pipin starb aber vor seinem Vater (810) und hmkerließ einen Sohn, Bernhard. Da nun 811 auch Carl, der Bruder Dipins starb, so bestimmte der Kaiser (813) auf dem Reichstage zu Aachen seinem Sohne Ludwig i. die Kaiserwürde; Bernhard sollte aber Italien und Baiern als Erbtheil Piping erhalten. Rach Carl des Großen Tod (814) bestätigte Lud- wtg l. zwar seinen Ressen Bernhard in dem Besitze Italiens, Baiern aber gab er seinem eigenen älte- sten Sohne Lothar alö erneuertes Königreich. Als nun Ludwig l. (der Milde) im Jahre 817 den Lo- thar auf dem Reichstage zu Aachen zum Mitregenien annahm, erhielt fein jüngster Sohn, Erster Ehe, Lud- wig ü. (späterhin der Deutsche genannt), das Kö- nigreich Baiern, zu welchem auch Kärnthen, ein Theil von Böhmen und das den Avaren entrissene Land gehörte; doch führte der Vater biü zu des Prinzen Voll- jährigkeit (825) die Regierung des Landes selbst. ~ •) Am I I. April 1314, sohin gerade Eintausend Jahre nach Carl des Großen Tode, Unterzeichnete Napoleon seine Entsetzungsurkunde al- Kaiser der Krakrzosen und Kö- nig von Italien. Antw. Karl der Große geboren ......................... gesaidl als König der Franken König von Ilalten Usurpator Boioariens . Kaiser des Abendlandes den 10. April 742, y 9, £)Ci. 768, ♦ . 4 Oo/ den 25. Dec. 880, 774, 788,

16. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 96

1826 - Kempten : Dannheimer
ü . 9ö und Gerichte der Herzoge zu besuchen, in deren Abwe. lenheil die herzogliche Stelle zu vertreten, die Klagen der Grasen und Umenhanen gegen ihre Herzoge zu schlich, ten oder an den Kaiser zu berichten, und jederzeit für Da6 kaiserliche Ansehen zu wachen und zu sorgen; sie waren zugleich kaiserliche Schatzmeister und Obersteuer- Einuehmer in dem Lande, wo sie vom Kaiser die Pfalz- grafen würde erhalten hatten. Frg. ui) Was veranlaßt«; die Errichtung der Land- und Burggrafen? Antw. Bald bemerkten die deutschen Kaiser, daß die Pfalz grafen nicht mehr vermögend wären, dem Stre. den der Herzoge nach Unabhängigkeit genügende Beschran- kuug zu setzen, wie auch den Uebermuth der meiste» Pfalz- grafen selbst gegen den Kaiser. Man benahm ihnen da- her ihre richterliche Gewalt über besondere Tb eile der Provinzen, und ließ sie durch andere Grafen verwal- ten, welchen man den Namen Landgrafen gab, aus gleicher Absicht benahm man ihnen auch mehrere größere Reichöburgen, und setzte über dieselben, und über die da- hin gehörtgen Gebiete Burggrafen. Frg. 82) Wer führte in Baiern die Pfalz- gräfliche Würde ein, von wem wurden die Burgen Scheyern und Wittelsbach erbaut, und wie lange dauerte die Pfalzgrafenwürde in Baiern? Antw. König Heinrich i. führte die Pfalzgrafen. würde in Baiern ein, und übergab selbe Berthold i., den Kaiser Otto dann zum Herzog machte. Nach Ber. rhold wurde Arnulf n., Sohn Arnulf i., Pfalz, graf in Baiern. Dieser Arnulf ii. erbaute 954 das Schloß Scheyern; ferne Nachkommen führten den Na. men Pfalzgrafen in Scheyern, ihr Stamm blühte schon seit Jahrhunderten kräftig im innersten deö baren, schen Gebietes an der Ammer und Glan im Housigau, da war auf einem der Hügel die uralte Stammburg ih- res Geschlechtes, als Pfalz grafen empfingen sie zum eigenen Erb noch königliche Güter, und vermehrten da. durch ihres Haules Macht; — als Otto iv. das Schloß Schey-

17. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 57

1826 - Kempten : Dannheimer
1 -^.0^- ' 57 mit dem Herzoge der Bojoaren. Ungestört blieb Tassilo für jetzt im Besitze seiner selbstständigen Negierung, und Friedensstille beglückte Baiern, als Pipin 768 sein tha. tenvolleö Leben in Paris beschloß. Frg. 42) Aus welchen Beweggründen schloß Tassilo Ii. ein B ü n d n i ß mit den Longoba r- den, — und welche Prinzessin» wählte er zu sei- ner fürstlichen Gemahlinn? Antw. Zur Befestigung der Selbstständigkeit gegen die fränkische Macht wollte Tassilo u. die Kraft seines südlichen Nachbars für sich gewinnen. In den Annalen feines alten Reiches fand er die Hochzeitsfeier Theode- lindens mit Authariö; die alte Freundschaft Bojoariens mit den Langobarden sollte sich neu erheben. Deside. rin 6 herrschte in Pa via, als Gesandte Tassilos Ii. bald nach seiner Ankunft in Baiern, einen Allianzantrag er. öffneten; die Verbindung der Baiern mit den Lougobar. den kam zu Stande 764. — Zur vollen Sicherung ge. genseitigen Schutzes wählte Tassilo U. (765) Luit, berga eine Tochter des Desiderius zur Gefährtin» feines Lebens. Die königliche Braut brachte ihm als Aussteuer jene Landestheile an der Etsch wieder zu, wel. che König Luilprand dem Grimoald abgenommen hatte. — Nun war der Zeitpunkt reif, wo es darauf an- kam, daß diese verbundenen Fürsten und Völker ihre Frei, heit und Unabhänqigkeit gegen die Franken auf immer befestigen, oder auf immer verlieren sollten. Frg. 43) Wie theilte Pipin seine Staaten, — welches Einverstandniß wurde zwischen Carl dem Franken-König und Tassilo Ii. von Baiern durch Sturinö und Berthas Bemühungen hergestellt, und wie erklärte sich Tassilo hinsichtlich der mit dem fränkischen Hofe abgeschlossenen ältern Ver- träge? Antw. König Pipin theilte fein Reich unter seine beiden Söhne, Carl der ältere "'.die Krone von Aust rasten, — Karlmann d' von Burgund, die Provence, Allemanien und d l'schaft Gothien,

18. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 186

1826 - Kempten : Dannheimer
0' irrt) verbreitete sie in ganz Deutschland. Mehrere Anhänger der evavgel. Lehre in Datern wurden vertrieben, viele verhaftet, und grausam mit dem Tode bestraft.' — Im Jahre 1538 traten die baierischen Herzoge zur heiligen Li- gue, dem Bündnisse der Katholiken in Deutschland gegen den schmalkaldischen Bund der Protestanten; Ludwig ward Feldherr der Erstern. Herzog Wilhelm wies (1545) seine Untcrlhanen an die Aussprüche der damals eröffnelen Kirchenversammlung von Trient, und bestand auf der katholischen Religion mit einer solchen Beharr. lichten, daß er sich durch selbe den Namen des Stand, haften erwarb. — Aventin, der berühmte Sammler vaterländischer Alrcrlhümer, lehrte unter Wilhelms Iv, Regierung auf der hohen Schule zu Ingolstadt. Frg. 141) Wann ftarb Herzog Wilhelm Iv., Und wer waren seine Hinterlassenen? Antw. Wilhe lm lv. starb zu München den 6. März 1550. Seine Gemahlinn war Maria Jakobäa, Tochter des Markgrafen Philipp von Baaden, f 1580. — Kinder dieser Ehe waren: i) Tbeodo, 1526 geb. f 1534. 2) A l. dert V. geb. 1528 3)Wilhelm f 1530, 4)Mechtilde, vermählt an Philibert, Markgrafen zu Baaden. Albert V., der Großmüthige. 4 1579. Frg. 142) Welche Jugendbildung erhielt Al- bert V. als Prinz, — wann übernahm er die Re- gierung, — wodurch sorgte er für Wissenschaften und Künste, — wie wollte er größeren Spaltungen in der Kirche vorbauen und sich der evangeli- schen Lehre annähern, — wann kamen die Jesuiten nach Baiern? Antw. Herzog Albert V. studirte einige Jahre (1537 — 1544) zu Ingolstadt, durchreiste dann das da. Bannbulle des Papstes, verteidigte 1521 feine Lehre öf- fentlich zu Worms, heirathete 1525 Catharina von Bora, und starb am 14« Febr. 1546 zu Eisleben.

19. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 243

1816 - Potsdam : Horvath
243 - Deutsche. ten sie sich auch angemaßt- auf ihren Reichstagen, welche nach Ander alten Volksversammlungen ge- halten wurden, Carl dey Dicken abzusetzen, und Arnulfen zu ihrem Oberherrn zu wählen, welches * Wahlrecht die deutschen Fürsten fernerhin ausge- übt haben. ' : ‘ ’: Die vorzüglichsten Fürsten waren damals, außer den drei Erzbischöfen von Mainz, Trier und Cölln, die Herzoge vvn Sachsen, Franken, (zum Unterschiede von Fraeeich auch Ostfranken ge- nannt, welches sich bis über den Rhein erstreckte,) Vaiern, Schwaben Und L o t h r i n g e n, welches ein Strich Landes zwischen Deutschland und Frank- reich war, den beider Theilung unter Ludwig des Frommen Söhne noch L ö t h a rneben Italien erhal, ren, wovon esseinen Namett bekommen hatte, von dessen einem Theile aber nachher noch das Gur- gundsche Reich entstanden war. Diese wählten nach Ludwigs Tode, da Otto von Sachsen die deut- sche Krone ausschlng, den Herzog Conrad von Franken zu ihrem König, der die Fürsten zum Theil wieder zum Gehorsam brachte. In dersel- den Absicht wollte er auch nach Otto's von Sach, sen Tode dessen Sohn Heinrich nicht wieder mit allen Provinzen des Vaters belehnen, mußte aber .» nach einem unglücklichen Feldzuge demselben nach- geben, und da er schon 918 starb, so bat er auf feinem Sterbebette die anwesenden Fürsten, diesen Heinrich zu seinem Nachfolger zu wählen, der aber so wenig, wie Conrad 1. den Titel eines rö- mischen Kaisers erlangte. & a «) Rö,

20. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 155

1826 - Kempten : Dannheimer
■ o- 155 Frg. 118) Wie und wann wurden Ober- und Niederbaiern wieder vereinigt? Antw. Niederbaiern erschien im Vertrage von Pavia nicht, weil damals noch die Seitenlinie daselbst regierte. Herzog Heinrich der ältere dieser Linie starb, wie be- kannt 1539, und da ihm sein minderjähriger Sohn: Jo- hann schon 1340 im Tode folgte, so erlosch mit diesem Prinzen die niederbaterische Linie. (Siehe Frage ioi. 107. 111.) Kaiser Ludwig vereinigte jetzt, nach dem Wil- len der Stände, ganz Niederbaiern mit Oberbaiern, ohne daß die Pfalz grafen am Rhein damals An- sprüche darauf machten; die schüchterne Forderung, wel- che Oesterreichs Fürsten wegen Verwandtschaft machten, wurde als grundlos, nach baierischen Staats- rechten, zurückgewiesen. *) Also war Baiern wieder ein eigenes, ungetheilteö Land. Frg. 119) Wie kam die schöne Grafschaft Tyrol an Wittelsbach? Antw. Tyrol, (das vielherrliche Land im Gebirge), «ach der Römer und Gothen Untergang Hansgut der al- ten Agilolfinger, später, als deutsches Reichslehen, stetheilt unter die mächtigen Geschlechter der Grafen von Ander, Tyrol, Ep pan und andern Dynasten, als: Ulten, Greifenftein, Matrei, Kastelbark, Arco und Lodron rc., die im Laufe der Zeit theilö erloschen, theils demüthig unter dem Krumstabe der reichbegüterten Bischöfe von Trient und Brixen sich schmiegen mußten, sollte nun die Macht Wittelsbachs schützen und mehren. Heinrich, der letzte Herzog von Kärnthen und Graf von Tyrol, starb 1335, dessen Länder machte K. Ludwig der Baier durch einen Gnadenbrief zur weiblichen Suc- cession fähig, und es trat daher nach Heinrichs Hinschci. den Margaretha, eine Enklin der Grafen von Görz, als Erbtochter Heinrichs in den Besitz von T y r 0 l und *) Mit Herzog Stephans Tochter: Elisabeth, einer Schwester Heinrichs Xv. des altern, war nämlich Herzog Otto von Oesterreich, Friedrich des Schönen Bruder, vermählt.