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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XV

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Xv Verbesserung bei ihrem Entstehen und s) lange gewährten, bis keine Menschenmacht vermochte, sie zu unterdrücken. — Dadurch, daß Sachsen die Wiege der Kirchenverbesserung geworden, hat es eine Wichtigkeit erlangt wie kein anderes deutsches Land. Es wurde von da ab der Mittelpunkt deutscher Gelehrsamkeit und Leipzig die große Werk- statt geistiger Bildung, die von da aus sich bis in ferne Länder verbreitete. Darum hat denn auch Sachsen seit Jahrhunderten den Ruhm eines freien und gebildeten Vol- kes behauptet, darum war in unserm Vaterlande, in wel- chem Künste und Wissenschaften blühten, auch stets Gewerb- fleiß, Humanität und Liebe für das Heiligthum der Reli- gion zu Hause, darum endlich ist der Sachsen Treue und Anhänglichkeit an Fürst und Vaterland zum Sprichwort worden, und so ist es denn auch gekommen, daß selbst in jenen Zeiten, wo mancher Fürstenthron wankte, der Säch, i sch e, gestützt von Volkes Liebe, unbewegt stand und selbst im Unglücke und unter den lockendsten Zuflüsterungen von Außen das treue Festhalten des Sachsen an seinen Re- genten nicht erschüttert werden mochte! — Aber auch jedem andern Deutschen, der sein Vaterland liebt, ist Sachsen ein heiliger Boden, denn es wurde darauf in uralter wie in neuerer Zeit, der D e u t sch e n politische Unabhängigkeit, es wurde ihre geistige Freiheit darauf erfochten. Darum steht Sachsen so hoch und schön in der Menschengeschichte, darum hat der Sachse volles Recht stolz auf sein Vater- land und dessen Geschichte zu sein und darum soll sie ein Gemeingut des Volkes werden, damit es seiner edlen Vor- fahren sich freue und ihrer würdig zu sein strebe. Und diese Würdigkeit werdm wir um so gewisser er- streben, je inniger wir mit dem Studium der vaterländischen Geschichte auch eine sorgfältige Kenntniß der Verfaß- ungsurkundeund der wichtigsten Landesgesetze ver-

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1. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 104

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 104 — 4. Die Zeit steht nie still, sie geht einem ihr vom Schöpfer 3iele entgegen. Wer sich diesem Fortschritte widersetzen J' e^n ^Dr' „ Er kann die Zeit und den Fortschritt nicht aufhalten, aber die Zeit geht über ihn hinweg und das zu seinem eigenen Verderben. 5. Kein Fortschritt, keine Verbesserung erfolgt Plötzlich, eine jede ist nur die Frucht langer ernster Arbeit und Mühe. -Darum haben auch gewaltsame Revolutionen nie einen dauernden Ersolg gehabt, darum erreichte z. B. Joseph Ii. mit seinen wohlgemeinten Neuerungen nicht das erwünschte Ziel. 6. Ane Pflege der geistigen Güter ist für ein Volk das höchste, was es erstreben muß. Macht, Ehre, Wohlstand, Reichtum hab eit erst dann Wert, wenn unter ihnen wahre Vilduug, Gottesfurcht und Menschenliebe, Gemeinsinn, Aufopferungsfähigkeit nicht leiden. 7. Einigkeit macht stark, Zwietracht ist das Verderben eines Volkes. Einigkeit ist der sicherste Grund des Friedens, und nur in ihm können sich die edleren Keime und Eigenschaften des menschlichen Geistes entwickeln und ausbilden. 8. Wenn du willst, daß dein Volk geachtet dastehe vor den andern, so bemühe dich, an deinem Teile zu sein ent Ruhme beizutragen. Es kommt nicht darauf an, was du bist, sondern wie du es bist- Was du bist, das sei ganz. Strebe nur nach höherer Thätigkeit, wenn du Kraft in dir fühlst, Tüchtiges zu leisten. Dann aber laß dich keine Mühe verdrießen. Ein Volk, bei dem jeder an seinem Platze stände und ihn voll und ganz ausfüllte, das würde allen andern zuvor fein. Nur wer das feinem Vaterlande wünscht, und darum sich bemüht, nur der kann sagen, daß er es wahrhaft liebe. 9. Die Entwürfe und Pläne der Menschen nehmen oft einen ganz andern Ausgang, als diese erwarteten. Es waltet also noch eine höhere Macht über uns, deren Gedanken nicht unsere Gedanken, deren Wege nicht unsere Wege sind. Darum sei nicht stolz und denke wie Kaiser Wilhelm, der zur Sieges- und Friedenspredigt den Text vorschrieb: „Nicht uns Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gieb Ehre, um deine Gnade und Wahrheit!" Ps. 115,1. Übrigens aber nehme Gott Kaiser und Reich, unsere Fürsten und das liebe Vaterland in seinen allmächtigen Schutz und lasse uns in derneuen Ordnung die Segnungen eines dauernden Friedens genießen. — Zur schriftlichen Darstellung: 1. Nenne die Hauptperioden der deutschen Geschichte und gieb kurz an, worin das Hauptmerkmal einer jeden liegt! 2. Versuche kurz anzugeben, welche Lehren man aus der Betrachtung der Geschichte entnehmen kann. 3. Gieb an, inwiefern es nach und nach in Deutschland besser geworden ist. 4. Wie wirst du am besten deine Liebe zum Vaterlande beweisen?

2. Zur deutschen Geschichte - S. 193

1887 - Breslau : Hirt
— 193 — König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen an sein Volk bei der Huldigung in Königsberg. Und Ich gelobe hier vor Gottes Angesicht, und vor diesen lieben Zeugen allen, daß Ich ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfältiger, barmherziger Fürst, ein christlicher König sein will, wie Mein unvergeßlicher Vater es war! Gesegnet sei sein Andenken! Ich will Recht und Gerechtigkeit mit Nachdruck üben, ohne Ansehn der Person; Ich will das Beste, das Gedeihen, die Ehre aller Stände mit gleicher Liebe umfassen und fördern — und ich bitte Gott um den Fürstensegen, der dem Gesegneten die Herzen der Menschen zueignet und aus ihm einen Mann nach dem göttlichen Willen macht — ein Wohlgefallen der Guten, ein Schrecken der Frevler! Gott segne unser teures Vaterland! Sein Zustand ist von Alters her oft beneidet, oft vergebens erstrebt! Bei uns ist Einheit an Haupt und Gliedern, an Fürst und Volk, im Großen und Ganzen herrliche Einheit des Strebens aller Stände, aller Volksstämme, aller Bekenntnisse, nach einem schönen Ziele, — nach dem allgemeinen Wohle in heiliger Treue und wahrer Ehre. Aus diesem Geiste entspringt unsere Wahrhaftigkeit, die ohne Gleichen ist. — So wolle Gott unser preußisches Vaterland sich selbst, Deutschland und der Welt erhalten. Mannichfach und doch Eins! Wie das edle Erz, das aus vielen Metallen zusammengeschmolzen, nur ein einziges edelstes ist, — keinem andern Roste unterworfen, als allein dem verschönernden der Jahrhunderte. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen an sein Volk bei der Huldigung in Berlin. Im feierlichsten Augenblicke der Erbhuldigung Meiner deutschen Lande, der edelsten Stämme des edelsten Volkes, und eingedenk der unvergeßlichen Stunde zu Königsberg, die sich jetzt wiederholt, rufe Ich zu Gott, dem Herrn, Er wolle mit seinem allmächtigen Amen die Gelübde bekräftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelübde, die Ich zu Königsberg gesprochen, die Ich hier bestätige. — Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen mit offenen Augen, wenn es die Bedürfnisse Meiner Völker und Meiner Zeit gilt. Ich will, so weit Meine Macht und Mein Wille reichen, Frieden halten zu Meiner Zeit — wahrhaftig und mit allen Kräften das edle Streben der hohen Mächte unterstützen, die feit einem Vierteljahrhundert die treuen Wächter über den Frieden Europas sind. Ich will vor Allem dahin trachten, dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und die Rechte Deutschlands. In allen Stücken will Ich so regieren, daß man in Mir den echten Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht in Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thränenreich und thränenwert, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hülsreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung Meiner Liebe zu Meinem herrlichen Vaterlande, zu Meinem in Waffen, Freiheit und in Gehorsam geborenen Volke, richte Ich an Sie, Meine Herren! in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage! Können Sie, wie ich hoffe, so antworten Sie Mir, im eignen Rauten, im Namen derer, die Sie entsendet haben. Ritter! Bürger! Landleute! und von den hier unzählig Gefchaarten Alle, die Meine Stimme vernehmen können — Ich frage Sie: „Wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligeren Liebe der Christen Mir helfen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie es ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, wie es bleiben muß, wie es nicht untergehen soll? Wollen Sie Mir helfen und beistehen, die Eigenschaften immer herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mit feinen nur vierzehn Millionen den Großmächten der Erde zugesellt ist? — nämlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vorwärtsschreiten in Altersweisheit zugleich und heldenmütiger Jugendkraft? Wollen Sie in diesem Streben Mich nicht lassen noch versäumen, sondern treu mit Mir ausharren durch gute wie durch böse Tage? O! dann antworten Sie Mir mit dem klaren, schönsten Laute der Muttersprache, antworten Sie Mir ein ehrenfestes Ja! - Die Feier des Tages ist wichtig für den Staat und die Welt — Ihr Ja aber war für Mich — das ist Mein eigen — das laß Ich nicht — das verbinbet uns unaufhörlich in gegenseitiger Liebe und Treue — das giebt Mut, Kraft, Getrostheit, das werde Ich in Meiner Sterbestunde nicht vergessen! — Ich will meine Gelübde, wie Ich sie hier und zu Königsberg ausgesprochen habe, halten, so Gott Mir hilft. Zum Zeugnis hebe Ich Meine Rechte zum Himmel empor! Vollenden Sie nun die hohe Feier! — — Und der befruchtende Segen Gottes ruhe auf dieser Stunde. Kriebitz sch, Sprüche und Gedichte. I. Teil. 13

3. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 562

1843 - Potsdam : Riegel
562 Friedrich Wilhelm Iv. am 15. October 1840 in Berlin an sein Volk. »Im feierlichsten Augenblicke der Erbhuldigung meiner deut- schen Lande, der edelsten Stamme des edelsten Volkes, und ein- gedenk der unaussprechlichen Stunde zu Königsberg, die sich jetzt wiederholt, rufe Ich zu Gott dem Herrn, Er wolle mit seinem allmächtigen Amen die Gelübde bekräftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelübde, die Ich zu Kö- nigsberg gesprochen, die Ich hier bestätige. — Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn cs die Bedürfnisse Meiner Völker und Meiner Zeit gilt, mit geschlossenen Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, soweit Meine Macht und Mein Wille reichen, Friede halten zu Meiner Zeit — wahrhaftig und mit allen Kräften das edle Streben der hohen Mächte unter- stützen, die seit einem Viertel-Jahrhundert die treuen Wächter über den Frieden Europa's sind. Ich will vor Allem dahin trach- ten , dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und die Rechte Deutschlands! In allen Stücken will Ich so regieren, daß man in Mir den echten Sohn des unver- geßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thränenreich und thränenwerth, wenn Herz,und Geist ihrer Völker ihnen nicht hülfreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung Meiner Liebe zu Meinem herrlichen Vaterlande, zu Meinem in Waffen, in Freiheit und Gehorsam gebornen Volke, richte Ich an Sic, meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage. Können Sie, wie Ich

4. Der gute Kamerad - S. 248

1916 - Berlin : Baur & Richter
248 Liederanhang. Wo Lieb' und Treu' sich so dem König weihen, wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand, da muß des Volkes wahres Glück gedeihen, da blüht und wächst das schöne Vaterland. So schwören wir aufs neue dem König Lieb und Treue. Fest sei der Bund, ja schlaget mutig ein, wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen sein! B.thiersch. 7. Deutschland. Deutschland Mer alles- Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält, von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt, Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang sollen in der Welt behalten ihren alten, schönen Klang, uns zu edler Tat be- geistern, unser ganzes Leben lang. Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang. Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland, danach laßt uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand. Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand, blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland! Hoffmann v. Fallersleben. — 1839. 8. Die Wacht a« Rhein. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, wer will des Strornes Hüter sein? Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Durch Hunderttausend zuckt es schnell und aller Augen blitzen hell; der Deutsche, bieder, fromm und stark, beschirmt die heil'ge Landesmark. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Er blickt hinauf in Himmelsau'n, da Heldenväter niederschau'n, und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein bleibst deutsch, wie meine Brust! Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Und ob mein Herz im Tode bricht, wirst du doch drum ein Welscher nicht, reich wie an Wasser deine Flut, ist Deutschland ja an Heldenblut I Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! So lang' ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht und noch» ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Welscher deinen Strand! Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein: Wir alle wollen Hüter sein! Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein! Max Schneckenburger. — 1840. 9. Morgenrot! Morgenrot! leuchtest mir zu« frühen Tod! Morgenrot! Morgenrot! leuchtest mir zum frühen Tod! Bald wird die Trompete blasen, dann muß ich mein Leben lassen, ich und mancher Kamerad. Kaum gedacht, kaum gedacht, wird der Lust ein End' gemacht. Gestern noch auf stolzen Rossen, heute durch die Brust geschossen, morgen in das kühle Grab. Ach wie bald, ach, wie bald schwindet Schönheit und Gestalt! Prahlst du gleich mit deinen Wangen, die wie Milch und Purpur prangen, ach, die Rosen welken «E. Und was ist, und was ist, dieses Lebens kurze Frist? Unter Kummer, unter Sorgen, sich bemühen früh am Morgen, bis der Tag vorüber ist. Darum still, darum still, füg' ich mich, wie Gott es will. Und so will ich wacker streiten, und sollt' ich den Tod erleiden, stirbt ein braver Reitersmann. P W. Hauff. — 1824.

5. Drittes Lesebuch - S. 496

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
496 Ich zu Gott dem Herrn, Er wolle mit Seinem allmächtigen Amen die Gelübde bekräftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelübde, die Ich zu Königsberg gesprochen, die Ich hier bestätige. — Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Bedürsniste Meiner Völker und Meiner Zeit gilt; mit geschlossenen Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, so weit Meine Macht und Mein Wille reichen, Frieden halten zu Meiner Zeit — wahr- haftig und mit allen Kräften das edle Streben der hohen Mächte unter- stützen, die seit einem Viertel-Jahrhundert die treuen Wächter über den Frieden Europa's sind. Ich will vor Allem dahin trachten, dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und die Rechte Deutschlands. In allen Stücken will Ich so regieren, daß man in mir den ächten Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thränenreich und thränenwerth, wenn Herz und Geist der Völker ihnen nicht hilfreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung meiner Liebe zu meinem herrlichen Va- terlands, zu meinem in Waffen, in Freiheit und Gehorsam gebornen Volk, richte Ich an Sie, meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage: Können Sie, wie Ich hoffe, so antworten Sie Mir im eigenen Namen, im Namen Derer, die sie entsendet haben; Ritter! Bürger! Landleute! und von den hier unzählig Geschaarten Alle, die Meine Stimme vernehmen können. — Ich frage Sie: Wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligeren Liebe der Christen Mir helfen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie es ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, wie es bleiben muß, wenn es nicht untergehen soll? Wollen Sie mir helfen und beistehen, die Eigenschaften immer herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mit seinen nur 14 Millionen den Großmächten der Erde zugesellt ist? nämlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vor- wärts-Schreiten in Alters-Weisheit zugleich und heldenmüthiger Jugend- kraft? Wollen Sie in diesem Streben Mich nicht lasten noch versäumen, sondern treu mit Mir ausharren durch gute wie durch böse Tage? — O, dann antworten Sie Mir mit dem klaren, schönsten Laute der Muttersprache, antworten Sie mir ein ernsthaftes Ja!" Dieses I a ertönte mächtig von allen Seiten des Kopf an Kopf gefüllten Platzes, und man konnte in dem Ausdruck der vieltausend- stimmigen Antwort deutlich die Entschiedenheit und Wärme w'.eder ver- nehmen, mit welcher die Frage an das Volk gerichtet war. — Der König aber fuhr folgendermaßen fort:

6. Der Unterricht in den Realien - S. 11

1899 - Breslau : Hirt
§ 6. Durch den Geschichtsunterricht soll die Liebe zum Vaterlands rc. 11 anspornend auf die Jugend wirken, sondern dieselbe auch lehren, ihr Volk und ihr Vaterland zu lieben. 3. Daneben erweckt man in den Kindern Teilnahme am Geschick des Vaterlandes, wenn man ihnen erzählt von der Anhänglichkeit des Volkes an seine Fürsten. Beispiele hiervon bietet die Geschichte in Menge; besonders werden das kindliche Gemüt erheben die Geschichten von der Landesverteidigung der Bauern zu des Großen Kurfürsten Zeiten, die Opferwilligkeit der Preußen zu Friedrichs des Großen Zeit und besonders des Volkes Antwort auf den Aufruf Friedrich Wilhelms Iii. — Die Erzählungen aus den Zeiten, in denen Deutschland gedemütigt und geknechtet worden ist, werden auch segensreich wirken, indem sie Vaterlandsliebe wecken, wenn man nur auch den Kindern mitteilt, woher es kam, daß unser Vaterland so tief sinken konnte. Man lasse die Kinder erkennen, daß die Zerrissenheit und Feindschaft der deutschen Stämme, der gottlose und vaterlandslose Sinn des Volkes über das Vaterland Unglück brachte, z. B. zur Zeit Heinrichs Iv., Ludwigs des Bayern, des Dreißigjährigen Krieges, der Zeit von 1805—1812. 4. Erweckt so der Lehrer bei seinen Schülern Freude darüber, daß sie dem deutschen, dem preußischen Volke angehören, von dem die Geschichte so viel Rühmliches berichtet, und pflanzt er damit Liebe zum engeren und weiteren Vaterlande in ihre Herzen, so darf er auch die zweite Forderung nicht ver- gessen: er soll in der heranwachsenden Jugend Liebe zum Herrscherhause, dem herrlichen Hohenzollerngeschlechte, wecken und pflegen. Allzu schwer ist übrigens die Lösung dieser Aufgabe nicht. Nennt doch ein berufener Darsteller der preußischen Geschichte dieselbe eine Geschichte ohnegleichen, besonders darum, tveil sie eine Fürstengeschichte, ein Fürstenspiegel ist, glänzender als irgend eine andere. Wer die Geschichte Deutschlands und besonders Preußens von 1648 ab treibt, der wird meist die Erfahrung machen, daß die jeweiligen Fürsten Brandenburgs, beziehungsweise Preußens es sind, die als Träger der wichtigsten Ereignisse erscheinen und die Deutschlands Macht und Ansehen schützten. Wenn mau darum warmen Herzens den Kindern die Geschichte von des Großen Kurfürsten Zeiten an erzählt, so wird es sich ganz ungesucht ergeben, daß die Hoheuzollernfürsteu mit der größten Pflichttreue und mit rastlosem Eifer für ihres Volkes und Landes Gedeihen gearbeitet und vielfach persönliche Opfer für das Wohl des Volkes gebracht haben (Friedrich der Große und Friedrich Wilhelm Iii.), daß sie sich erwiesen haben als die Vertreter des Grundsatzes religiöser Duldung, daß sie stets gewesen sind die treuesten Beschützer der ärmsten ihrer Unterthanen, daß endlich ihnen besonders die Gründung des neuen Deutschen Reiches zu danken ist. Diese Thatsachen werden schon an sich in den Herzen der Kinder Liebe zum angestammten Herrscher- hause wecken, da sie voll Dankbarkeit der Fürsten gedenken werden, die ihr geliebtes Vaterland aus seinem Verfalle herausgehoben haben. — Diejenigen Abschnitte, die vorstehend herangezogen wurden, sind darum in der Volksschule mit ganz besonderem Nachdrucke zu behandeln. 8 7. Welche Aufgaben hat der Geschichtsunterricht gegenüber bcu sozial- demokratischen Bestrebungen der Gegenwart? 1. In der heutigen Zeit ist es eine Hauptaufgabe des Geschichtsunter- richtes, auch in der einfachsten Volksschule, dem verderblichen Treiben der Sozial- demokratie entgegenzuarbeiten. — Schon bei der Stofsauswahl hat man hierauf Rücksicht zu nehmen. Alan muß solche Gebiete in den Kreis der Be-

7. Staats- und Bürgerkunde - S. 50

1910 - Wittenberg : Herrosé
50 „Der Deutsche mutz sich deshalb stets und überall als Deutscher fühlen. Er kann stolz darauf sein, ein Deutscher zu heißen. Es ist eine Ehrenpflicht jedes Deut- schen, sein Vaterland, sein Volk zu lieben, seinen Herr- schern, die es groß gemacht haben und unausgesetzt auf Me Wohlfahrt des Landes und Volkes in allen seinen Schichten bedacht sind, den schuldigen Tribut der Hoch- achtung und treuen Anhänglichkeit zu zollen." Diese Anhänglichkeit bewährt sich nicht nur in Worten, sondern in opferfreudiger Tatkraft, freudig Gut und Blut hinzugeben und Opfer zu bringen für des Vaterlandes Wohl. Die Vaterlandsliebe ist eine weise Einrichtung Gottes. Würde der Mensch nicht den Ort, das Land seiner Herkunft in seinem Herzen auszeichnen, sondern alle Teile der Erde mit gleicher Zu- neigung umfassen, so hätte das Wort Vaterland keinen Sinn mehr. Jedes gemeinsame Streben, jede Freude an der Gemein- schaft wäre dahin, jeder friedliche Wettkampf ausgeschlossen. „Ohne Vaterland gibt es kein gemeinsames Land, keine Ge- schichte, keine Vergangenheit." Die Vaterlandsliebe ist die Grundlage, die Anregung, der Anlaß der aufopfernden Hingebung. Nach Mcirmowski und Fromme!: Bürgerrecht und Bürgertugend. B.: llnser Vaterland. 23. Von Freiheit und Vaterland. O Mensch, du hast ein Vaterland, ein heiliges Land, ein geliebtes Land, eine Erde, wonach deine Sehnsucht ewig dichtet und trachtet. Wo dir Gottes Sonne zuerst schien, wo dir die Sterne des Himmels zuerst leuchteten, wo seine Blitze dir zuerst seine Allmacht offenbarten und seine Sturmwinde dir mit heiligen Schrecken durch die Seele brauseten, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland. Wo das erste Menschenaug' sich liebend über deine Wiege neigte, wo deine Mutier dich zuerst mit Freuden auf dem Schoße trug und dein Vater dir die Lehren der Weisheit und des Christentums ins Herz grub, da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland. Und seien es kahle Felsen und öde Inseln, und wohnte Armut und Mühe dort mit dir, du mußt das Land ewig lieb haben; denn du bist ein Mensch und sollst nicht vergessen, sondern behalten in deinem Herzen. Auch ist die Freiheit kein leerer Traum und kein wüster Wahn, sondern in ihr lebt dein Mut und dein Stolz und die Gewißheit, daß du vom Himmel stammest. Da ist Freiheit, wo du leben darfst, wie es dem tapfern Herzen gefällt; wo du in den Sitten und Weisen und Gesetzen deiner Väter leben darfst, wo dich beglücket, was schon deinen

8. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 200

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Punkt mcht mehr fern )em, wo unter einem gemeinschaftlichen Hirten alle m einem Glauben, in einer Liebe und in einer Aioffnuim slck ut emer Herde bilden wird! a Der deutsche Zollverein. (1834.) Schwefelhlzer, Fenchel, Brickeu. Khe, Kse, Krapp, Papier, Schinken, Scheren, Stiefel, Wicken, Wolle, Seife, Garn und Bier, Pfefferkuchen, Lumpen, Trichter, Nsse. Tabak, Glser, Flachs, Leder, Salz, Schmalz, Puppen, Lichter, Rettig, Rips, Raps, Schnaps, Lachs, Wachs! Und ihr andern deutschen Sachen, Tausend Dank sei euch gebracht! Was kein Geist je konnte machen, Ei, das habet ihr gemacht! Denn ihr habt ein Band gewunden Um das deutsche Vaterland, Und die Herzen hat verbunden Mehr, als unser Bund, dies Band. Hoffmcinn t>. Fallersleben. 8. Friedrich Wilhelm Iv. (18401861.) Regierungsantritt. Bei Uns ist Einheit an Haupt und Gliedern, an Fürst und Volk, im groen und ganzen herrliche Einheit des Strebens aller Stnde nach einem schnen Ziele: nach dem allgemeinen Wohle in heiliger Treue und wahrer Ehre ... Ich wei zwar, und Ich bekenne es, da Ich Meine Krone allein von Gott habe, und da es Mir wohl ansteht, zu lagen: Wehe dem, der sie anrhrt!" Aber Ich wei auch und bekenne es, da Ich Meine Krone zu Lehen trage von dem allerhchsten Herrn, und da Ich ihm Rechenschaft schuldig bin von jedem Tag und jeder Stunde Meiner Regierung. Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Bedrfnisse Meiner Völker, mit geschlossenen, wenn es die Gerechtigkeit gilt. Ich will vor allem wieder dahin trachten, dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die gttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist fr die Rechte Deutschlands. In allen Stcken will Ich so regieren, da man in Mir den rechten Sohn des unvergelichen Vaters, der unvergelichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht in Segen bleiben wird. Friedrich Wilhelm Iv. und die deutsche Kaiser-krne. Unter dem Vorwantie der deutschen Sache haben die Feinde des Vaterlandes zuerst in dem benachbarten Sachsen, dann in einzelnen Gegenden Sddeutschlands die Fahne der Emprung ausgepflanzt. Zu Meinem tiefen Schmerze haben auch in einigen Teilen Unseres Landes Verblendete sich hinreien lassen, dieser Fahne zu folgen und unter derselben im offenen Aufruhr gegen die rechtmige Obrigkeit gttliche und menschliche Ordnung umzustrzen. In so ernster und gefahrvoller Zeit drngt es Mich, ein offenes Wort zu Meinem Volke zu reden. Ich

9. Vaterländische Geschichte - S. 135

1855 - Mülheim am Rhein : Prior
135 Bei der Huldigung der zu Deutschland gehörigen Provinzen am 15. Oktober 1840 sprach der König vor den Abgeordneten aller Stände und einer unzähligen Volksmenge Folgendes: „Im feierlichsten Augenblicke der Erbhuldigung Meiner deutschen Lande, der edelsten Stämme des edelsten Volkes und eingedenk der unaussprechlichen Stunde zu Königsberg, die sich jetzt wiederholt, rufe Ich zu Gott dem Herrn, Er wolle mit seinem allmächtigen Amen die Gelübde bekräftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelübde, die Ich zu Königsberg gesprochen, die Ich hier bestätige. — Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Be- dürfnisse meiner Völker und Meiner Zeit gilt, mit geschlossenen Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, so weit Meine Macht und Mein Wille reichen, Friede halten zu meiner Zeit — wahrhaftig und mit allen Kräften das edle Streben der hohen Mächte unterstützen, die seit einem Viertel-Jahrhundert die treuen Wächter über den Frieden Europas find. Ich will vor Allem dahin trachten, dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und die Rechte Deutschlands. In allen Stücken will Ich so regieren, daß man in Mir den ächten Sohn des unver- geßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren An- denken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thränenreich und thränenwertb, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hülfreich zur Hand ge- hen. Darum, in der Begeisterung Meiner Liebe zu Meinem herrlichen Datcrlande, zu Meinem in Waffen, in Freiheit und in Gehorsam ge-> bornen Volke richte Ich an Sic, Meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage! Können Sie, wie Ich hoffe, so antworten Sie Mir im eigenen Namen, im Namen Derer, die Sie entsendet haben! Ritter! Bürger! Landleute! und von den hier unzählig Geschaarten Alle! die Meine Stimme vernehmen können — Ich frage Sie: wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligeren Liebe der Christen Mir helfen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie cs ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, wie es bleiben muß, wenn es nicht untergehen soll? Wollen sie mir helfen und beistehen, die Eigen-

10. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 235

1869 - Erfurt : Körner
- 235 Au: 15. Oktober huldigten ihm die deutschen Stände zu Berlin. Zu ihnen sprach er: „Ich gelobe, mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen mit offenen Augen, wenn es die Bedürfnisse meiner Völ- ker gilt, mit geschlossenen Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, so weit meine Macht und mein Wille reichen, Friede halten zu meiner Zeit — wahr- haftig und mit allen Kräften das edle Streben der hohen Mächte unterstützen, die seit dem Vierteljahrhundert die treuen Wächter über den Frieden Europa's sind. Ich will vor Allem dahin trachten, dem Vaterlaude die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erho- den hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und für die Rechte Deutschlands. In allen Stücken will ich so regieren, daß man in mir den echten Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thränenreich und thränenwerth, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hilfreich zur Hand gehen. Darum in der Begeisterung meiner Liebe zu meinem herrlichen Vaterlande, zu meinem in Waffen, in Freiheit und in Gehorsam geborenen Volke richte ich an Sie, meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage! — Können Sie, wie ich hoffe, so antworten Sie mir, im eignen Rainen und im Namen derer, die Sie entsendet haben! Ritter! Bürger! Landleute! und von den hier ge- schaarten Alle, die meine Stimme vernehmen können — ich frage Sie: wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligeren Liebe der Christen, mir helfen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie es ist, wie ich es so eben der Wahrheit entsprechend bezeichnete, wie es bleiben muß, wenn es nicht untergehen soll? Wollen Sie mir helfen und beistehen, die Eigenschaften iminer herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mit seinen nur vierzehn Millionen den Groß- mächten der Erde beigezählt ist? — nämlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vorwärtsschreiten in Altersweisheit zugleich und heldeumüthiger Jugendkraft? Wollen Sie in diesem Streben mich nicht lassen noch versäumen, sondern treu mit mir ausharren burd) gute, wie durch böse Tage? — O dann antworten Sie mir mit dem klarsten, schönsten Laute der Muttersprache, antworten Sie mir ein ehrenfestes Ja!" — Und auf das tausendstimmige „Ja" des Volkes fuhr er fort: „ Die Feier dieses Tages ist wichtig für den Staat und die Welt. Ihr Ja aber war für mich — das ist mein eigen — das laß ich nicht — das ver- bindet uns unauflöslich in gegenseitiger Liebe und Treue — das giebt Muth, Kraft, Getrostheit, das werde ich in meiner Sterbestunde nicht vergessen! — Ich will meine Gelübde, wie ich sie hier und in Königsberg au3c|eftrod)eu habe, halten, so Gott mir hilft. Zum Zeugniß hebe ich meine Rechte zum Himmel empor! — Vollenden Sie nun die hohe Feier!---------------Und der be- fruchtende Segen Gottes ruhe auf dieser Stunde!" — 3. Die neueste französische und die deutsche Revolution. Am 3. Fe- bruar 1847 erließ Friedrich Wilhelm Iv. eine Bekanntmachung, durch welche aus sämmtlichen Provinzialständen der Monarchie ein vereinigter Landtag gebildet wurde. Am 11. April eröffuetc der König die erste Versammlung

11. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 245

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
Dritter Abschnitt. ‘¿15 sind thränenreich und thränenwerth, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hülfreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung Meiner Liebe zu Meinem herrlichen Vaterlande, zu Meinem in Waffen, Freiheit und in Gehör sam geborenen Volke, richte Ich an Sie, Meine Herren! in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage! Können Sie, wie ich hoffe, so ant- worten Sie Mir, im eignen Namen, im Namen derer, die Sie entsendet haben. Ritter! Börger! Landleute! und von den hier unzählig Geschaarten Alle, die Meine Stimme vernehmen können — Ich frage Sie: ,,Wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzein Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligern Liebe der Christen Mir helfen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie es ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, wie es blei- den muß, wie es nicht untergehen soll? Wollen Sie Mir hel- fen und beistehen, die Eigenschaften immer herrlicher zu entfal- ten, durch welche Pretißen mit seinen nur vierzehn Millionen den Großmächten der Erde zugesellt ist? — nämlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vorwärts- schreiten in Altersweisheit zugleich und heldenmüthiger Jugend- kraft ? Wollen Sie in diesem Streben Mich nicht lassen noch versäumen, sondern treu mit Mir ausharren durch gute wie durch böse Tage? O! dann anttvorten Sie Mir mit dem kla- ren, schönsten Laute der Muttersprache, antworten Sie Mir ein ehrenfestes Ja!" — „Die Feier des Tages ist wichtig für den Staat und die Welt — Ihr Ja aber war für Mich — das ist Mein eigen — das laß ich nicht — das verbindet uns unaufhörlich in gegenseitiger Liebe und Treue — das giebt Muth, Kraft, Ge- trostheit, das wurde Ich in Meiner Sterbestunde nicht vergessen! — Ich will meine Gelübde, wie Ich sie hier und zu Königs- berg ausgesprochen habe, halten, so Gott Mir hilft. Zum Zeugniß hebe Ich Meine Rechte zum Himmel empor! —- — Vollenden Sie nun die hohe Feier! — — Und der befruch- tende Segen Gotteö ruhe auf dieser Stunde."

12. Teil 3 - S. 212

1912 - Leipzig : Freytag
Dem geistigen Leben seines Volkes brachte Wilhelm Ii. von Anfang seiner Regierung das regste Interesse entgegen. Er stellte die Technischen Hochschulen den Universitäten im Range gleich und stellte den Schulen die Aufgabe, der Ausbreitung gemeingefährlicher Lehren entgegenzuwirken. Ihre Hauptaufgabe sei, Gottesfurcht und Liebe zum Vaterlande zu erwecken und zu Pflegen. Mit Recht erhob darum der Herrscher die deutsche Sprache und die deutsche Geschichte in allen Lehranstalten zu Hauptfächern. Er bekannte: „Je tiefer und lebendiger das Volk die Geschichte kennen lernt, desto klarer wird es seine eigene Lage überschauen. Den kommenden Geschlechtern muß Gelegenheit geboten werden, sich ihre Ideale nach tatsächlichen Patrioten der Neuzeit zu gestalten, nach einem Abb. 61. Kyffhäuserdenkmal. (Nach einer Photographie aus dem Verlag der Neuen Photogr. Gesellschaft A.-G. in Steglitz-Berlin.) Scharnhorst, Blücher, Gueisenau, Stein nni> anderen Helden der Befreiungskriege." Auch der Kunst steht Kaiser Wilhelm als hochherziger Förderer gegenüber. Er besucht die Künstler in ihren Werkstätten, ermutigt sie zu fröhlichem Schaffen und gibt Aufträge, die sich manchmal auf sehr hohe Summen belaufen. So entstand in Berlin die Sieg es alle e; sie besteht aus 32 Marmorstandbildern, die in zwei Reihen die brandenburgisch-preußischen Herrscher vou Albrecht dem Bären bis Wilhelm I. darstellen. Zu gleicher Zeit schuf R e i u h o l d B e g a s das Kaiser Wilhelmdenkmal und das Bismarckdenkmal. 1896 weihte Kaiser Wilhelm das riesige Kyffhäuserdenkmal ein, das von den deutschen Kriegervereinen gestiftet wurde. Der Herrscher schloß seine Rede mit den Worten: „Möge es dem deutschen Volke nie

13. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 234

1895 - Paderborn : Schöningh
234 Knigsberg, die sich jetzt wiederholt, rufe Ich zu Gott dem Herrn, er wolle mit seinem allmchtigen Amen die Gelbde bekrftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelbde, die Ich zu Knigsberg gesprochen, die Ich hier besttige. Ich gelobe, Mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Bedrfnisse Meiner Völker und Meiner Zeit gilt: mit geschlossenen Augen, wenn es Gerechtigkeit gilt. Ich will, so weit Meine Macht und Mein Wille reichen, Friede halten zu Meiner Zeit wahrhaftig und mit allen Krften das edle Streben der hohen Mchte untersttzen, die seit einem Viertel-Jahrhundert die treuen Wchter der den Frieden Europas sind. Ich will vor allem dahin trachten, dem Baterlande die Stelle zu sichern, auf welche es die gttliche Vor-fehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist fr die Sicherheit und Rechte Deutschlands. In allen Stcken will Ich so regieren, da man in Mir den echten Sohn des unvergelichen Vaters, der unvergelichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind thrnenreich und thrnenwert, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht hilfreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung Meiner Liebe zu Meinem herrlichen Vaterlande, zu Meinem in Waffen, in Freiheit und Gehorsam gebornen Volk, richte Ich an Sie, Meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage: Knnen Sie, wie Ich hoffe, so antworten Sie Mir im eigenen Namen, im Namen derer, die Sie entsendet haben; Ritter! Brger! Landleute! und von den hier unzhlig Gescharten alle, die Meine Stimme vernehmen knnen. Ich frage Sie: wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligen Liebe der Christen Mir Helsen und beistehen, Preußen zu erhalten, wie es ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, wie es bleiben mu, wenn es nicht untergehen soll? Wollen Sie Mir helfen und beistehen, die Eigenschaft immer herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mit seinen nur 14 Millionen den Gromchten der Erde beigesellt ist, nmlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vorwrts - Schreiten in Alters - Weisheit zu-gleich und heldenmtiger Jugendkraft? Wollen Sie in diesem Streben Mich nicht lassen noch versumen, sondern treu mit Mir ausharren durch gute wie durch bse Tage? O, dann antworten Sie Mir mit dem klaren, schrfsten Laute der Muttersprache, ant-Worten Sie Mir ein ehrenhaftes Ja!" Dieses Ja ertnte mchtig von allen Seiten des Kopf an Kopf gefllten Platzes, und man konnte in dem Ausdruck der vieltausendstimmigeu Antwort deutlich die Ent-schiedenheit und Wrme wieder vernehmen, mit welcher die Frage an das Volk gerichtet war. Der König aber fuhr folgendermaen fort: Die Feier des Tages ist wichtig fr den Staat und die Welt; Ihr Ja aber war fr Mich das ist Mein eigen das la Ich nicht das verbindet Uns unauflslich in gegenseitiger Liebe und Treue das giebt Mut, Kraft, Getrostheit, das werde Ich in Meiner Sterbestunde nicht vergessen! Ich will Meine Gelbde, wie Ich sie hier und zu Knigsberg ausgesprochen habe, halten, so Gott Mir hilft. Zum Zeugnis hebe Ich Meine Rechte zum Himmel empor!--Vollenden Sie nun die hohe Feier! Und der befruchtende Segen Gottes ruhe auf dieser Stunde!" 5 Sein Vater lie ihn durch die Minister in die Geschfte einfhren und an den Sitzungen des Staatsministeriums teilnehmen. 6 Vgl. das Lesest.: König Friedrich Wilhelm Iv. und das alte Mtterchen," und das Gedicht: Friedrich Wilhelm Iv. und das Mtterchen" von Gisevius.

14. Abth. 3 - S. 463

1841 - Leipzig : Fleischer
463 nigs Worte fanden in dem sudelnden Zuruf der Menge einen freudige» Wiederball.) „2^) ''•'Hl >>or Allem t'a^in kl'eich- ten, dem Vaterlande die Srelie zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hak, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist für die Sicherheit und die Rechte Deutsch- lands. In allen Stücken will Ich so regieren, daß man in Mir den achten Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Geschlecht im Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige sind khränenreich und thra- nenwerth, wenn Herz und Geist ihrer Völker ihnen nicht bülfreich zur Hand gehen. Darum, in der Begeisterung Meiner bliebe zu Meinem herzlichen Vaterlande, zu Mei- nem in Waffen, in Freiheit und in Gehorsam gebornen Volke" ^die letzteren Worte sprachen Se. Majestät mir hochcr- bolener Stimme und kräftigem Accent, worauf ein rauschender, lang hallender Jubclruf ausbrach, der erst auf wiederholtes Winken Sr. Majestät nachließ), „richte ich an Sie, Meine Herren, in dieser ernsten Stunde eine ernste Frage.'Können Sie, wie Ich hoffe, so antworten Sie Mir im eigenen Namen, im Namen derer, die Sie entsendet haben, Ritter! Bürger! Landleute! und von den hier unzählig Geschaarten Alle, die Meine Stimme vernehmen können — Ich frage Sie: wollen Sie mit Herz und Geist, mit Wort und That und ganzem Streben, in der heiligen Treue der Deutschen, in der heiligeren Liebe der Christen Mir helfen und bei- stehen, Preußen zu erhalten, wie cs ist, wie Ich es so eben, der Wahrheit entsprechend, bezeichnete, — wie es blei- den muß, wenn es nicht untergehen soll? Wollen Sie Mir helfen und beistehen, die Eigenschaften immer herrlicher zu entfalten, durch welche Preußen mir seinen nur vier- zehn Millionen den Großmächten der Erde gesellt ist? — nämlich: Ehre, Treue, Streben nach Licht, Recht und Wahrheit, Vorwärts-Schreiten in Alters-Weisheit zu- gleich und heldenmüthiger Iugendkraft? Wollen Sie in diesem Streben Mich nicht lassen noch versäumen, son- dern treu mir Mir ausharren durch gute wie durch böse

15. Bd. 1 - S. 340

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
340 Iii. Länder- und Völkerkunde. A, Europa. den Mittelpunkt der gesammten Entwickelung der christlich-germani- schen Welt. Von dem Boden Deutschlands ging die Erneuerung des römischen Weltreiches aus in dem heiligen römischen Reiche durch die echt deutschen Karolingen, und bei der zweiten Erneuerung desselben durch die Sachsen wurde der alte Boden Germaniens der eigentliche Sitz des römisch-deutschen Kaiserthums. Diese Zeit des Mittelalters ist die Glanzperiode des deutschen Landes und Volkes unter der glorreichen Herrschaft der drei Kaiserhäuser der Ottonen, Salier und Hohenstaufen aus den drei edelsten echt deutschen Stämmen der Sachsen, Franken und Schwaben, welche nach einander die Weltherrschaft ge- führt haben. Diese Zeit ist das Helden alter der deutschen Nation zu nennen. Das römisch-deutsche Reich war auf ein Jahrtausend lang das herrschende in Europa, gegen welches alle übrigen Reiche germani- schen Ursprunges im Abendlande in eine untergeordnete Stellung traten. Seine Geschichte ist die gesummte abendländische Geschichte oder die allgemeine Geschichte, deren Bedeutung damit für immer ge- sichert ist. So erscheint Deutschland als ein Hauptland auch der histori- schen und geistigen Mitte, als das von allen Seiten au sich ziehende und ansammelnde Jdeen-Centrum Europa's, als das in dieser Hinsicht der ganzen Welt bedürftige Herz, gerade so, wie das leibliche Herz, mit welchem es oft verglichen wird, des ganzen Körpers bedarf. Umsonst suchen wir nach einem Laude, in welchem die allgemeinen Wissenschaften so gepflegt und ausgebildet, die Kenntnisse so ausge- breitet, die Bestrebungen in Sachen der Kunst so wenig einseitig sind, als in Deutschland; umsonst nach einem Lande und Volke von einer gleich großen Allseitigkeit, vermöge der es, der Kern des Continents, am meisten befähigt ist, eben sowohl von jeder Seite her, was die Fremde entwickelt, aufzunehmen, als auch das Eigenthümliche und das zum Eigenthum umgeschaffene Fremde dem Auslande wieder mitzu- theilen. „Wohl sind die herrlichen Bäume," sagt ein deutscher Ge- lehrter, „welche die Weltgeschichte aufwachsen ließ, verdorrt, ihre Blüthen sind abgefallen; aber die köstlichen Früchte, welche sie getragen haben, sind als der Samen der neuen Bildung in allen Ländern ausgesäet, haben endlich Keime getrieben und sind dann, von allen Seiten sich befruchtend, in Deutschland als jener hohe geistige Lebensbaum aufge- schlagen, der durch seine Wurzeln Nahrung aus allen Zeiten und Zonen zieht und seine Aeste und Zweige über alle Völker ausbreitend, ihnen geistig nährende und erquickende Früchte zum Genuß anbietet, damit auch sie von dem neuen Lebenssäfte der gegenwärtigen Bildung durchdrungen werden." , Freilich ist dem damit in Verbindung stehenden, in so hohem Grade an unserem Volke sichtbaren Weltbürgersiune, der das Ausländische ohne Vorurtheil prüft und sich so die geistigen Blüthen aller Völker anzueignen geneigt fühlt, auch jene, von unserem dcutschgesinntcn

16. Das sechste Schuljahr - S. 525

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
525 n —I—i——r^-j—r ' *—^ Belt. Deutschland, Deutschland ü - der al U les, tt - der lang. — Deutsche Frau - eu, deut - sche Treu - e, deut - scher al - les in der Welt! Wein und deut-scher Sang! 3. Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland! H. v. Fallersleben. 16. Treue Liebe bis zum Grabe. Nach der vorhergehenden Melodie: „Deutschland, Deutschland" k. 1. Treue Liebe bis zum Grabe schwör' ich dir mit Herz und Hand: was ich bin und tvas ich habe, dank ich dir, mein Vaterland! Nicht in Warten nur und Liedern ist mein Herz zum Dank bereit: mit der That will ich's erwidern dir in Not, in Kampf und Streit. 2. In der Freude wie im Leide nif' ich's Freutid und Feinden zu: „Ewig sind vereint wir beide, und mein Trost, mein Glück bist du." Treue Liebe bis zunr Grabe schwör' ich dir mit Herz und Hand; was ich bin und tvas ich habe, dank' ich dir, uiein Vaterland. H. v. Fallersleben. Kräftig. 17. Ich bin ein Preuße. H. A. Netthardt. —N N-—j— "M 1 —F—f— « * * =! m if* -ìch! - 0 0 0 i-ii ' * ' f U * I u 1. Ich bin ein Preu-ße, kennt ihr mei-ne Far-ben? Die Fah-ne 2. Mit Lieb'und Treu-e nah' ich mich dem Throne, von wel-chem -N—n- ß±—0------«• ^ T-,---------*- *------- 1 0 0 m _ ! ^ 2 ^ T schwebt mir tveiß und schtvarz voran, daß für die Frei-Heit meine Vä-ter mild zu mir mein Va-ter spricht : und wie der Va -ter treu mit sei -nem

17. Lehrbuch der Erdkunde - S. 200

1910 - Trier : Lintz
200 Mitteleuropa (ohne Deutschland). diese liegen, je breiter sie sind und je ausgedehnter und grasreicher die zugehörigen Bergmatten, desto stärker sind sie besiedelt. Siwe!sengs* Westöstlich verlaufende Täler sind gewöhnlich nur auf der Südseite besiedelt. Während in den Tälern gewöhnlich die Ort- schaften geschlossen gebaut sind, zeigen die Bergabhänge und Hochflächen, ' weil sie in der Wahl des Hausplatzes mehr Freiheit ließen, meist die zerstreute Siedelungsweise. Große Städte. j)je 2ahl der größeren Städte ist in den Alpen gering. Solche konnten nur am Alpenrande erblühen, wie Zürich, Genf und Graz, die über 100000, Bern, Grénoble und Lausanne, die über 50000 E. zählen. Stâatenbildung. Das Wohnen der Älpler in abgesonderten Gebirgstälern begünstigte die Entstehung kleiner Staaten. Aber nur da, wo eine Anzahl von Tälern durch nicht zu beschwerliche Paßübergänge in Verbindung treten konnte, entwickelten sich kräf- tigere Staatswesen, wie die Geschichte der Schweiz, Tirols u. a. erkennen läßt. Alle alpinen Staatenbildungen, mit Ausnahme der Schweiz, sind den großen Nachbarstaaten zum Opfer gefallen, deren Streben darauf gerichtet sein mußte, sich in den Besitz der schwer überschreitbaren Alpenkämme zu setzen. In das Alpengebiet teilen sich heute 5 Staaten: Österreich, die Schweiz, das Deutsche Reich, Frankreich und Italien. Der Bundesstaat der Schweiz, die Schweizerische Eid- genossenschaft, ist eine Republik und besteht aus 22 Kantonen. Sie ist 41 400 qkm groß und hat etwa 32/3 Mill. E. An der Spitze des Staates steht ein Präsident, der von der Bundes- versammlung, die aus dem Nationalrat und dem Ständerat besteht, für die Dauer eines Jahres gewählt wird. Jedes Bundesgesetz muß, wenn 30000 Bürger oder 8 Kantone dies beantragen, einer Volksabstimmung unterbreitet werden. Die Ausübung der Regierungsgewalt ist dem Bundesrat übertragen, der aus 7 Mitgliedern besteht. Bundeshauptstadt ist Bern. Die meisten Schweizer sprechen deutsch (70%); doch wird in der westlichen Schweiz vorwiegend französisch (22 %), in der südöstlichen italienisch (7 %) und rhätoromanisch (1 %) gesprochen. Aber alle Schweizer hängen mit großer Liebe an ihrer schönen Heimat und an ihrem Vaterlande. oisu.uuic. Geistige Kultur. Das Wohnen in abgeschlossenen Gebirgs- "der'xipìèn" tälern mußte das Geistesleben der Älpler stark beeinflussen. Suírscheide. Das heimatliche Tal ist ihnen die Welt. Daher finden wir bei ihnen im allgemeinen einen beschränkten geistigen Blick und ein starres Festhalten am Alten. In der Erhaltung der Volkstrachten, im Feiern alter Volksfeste, in der Pflege der lokalen und nationalen Sage und Geschichte, in der treuen An- hänglichkeit an Thron und Altar gibt sich dieser Geist zu erkennen. Auch die geistige Trennung der europäischen Völker haben die Alpen verschärft. Die Kulturwoge, die im Altertum von den Mittelmeerländern ausging, wurde auf ihrem Wege nach N abgelenkt nach W, und erst von Westeuropa flutete sie weiter nach 0. Die ziemlich großen Leistungen der Alpen- bewohner in Poesie, Malerei, Bildnerei und Holzschnitzerei, wie auch der Musik und Sangeskunst sind auf den innigen Verkehr mit einer naturschönen Heimat zurückzuführen, wie Wurzeln der Staaten- bildung. Staatliche Gliederung. Schweiz. Geistige

18. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 309

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Achte Abtheilung. Erdbeschreibung Sachsens. 8- i. Unter allen Ländern ist dem Menschen sein Vaterland gewöhn- lich das liebste; denn da leben seine Ältern, Geschwister und Ju- gendfreunde; da hat er seine Erziehung erhalten; da erinnert ihn so mancher Ort, so manche Gegend an Leiv und Freude, die er erfahren hat. Darum hört auch ein Jeder gern von seinem Vaterlande sprechen und liest gern die Schriften, welchemittheilungen über das- selbe enthalten. Hat man dann das Glück, ein Land sein Vaterland nennen zu können, welches durch eine wohlmeinende Regierung, durch die Bildung, Thätigkeit, Gutmüthigkeit und Genügsamkeit seiner Bewohner, durch treffliche Anstalten aller Art, durch Na- turschönheiten und vielerlei Sehenswürdigkeiten vor andern Län- dern sich auszeichnet: so wird man um so lieber von demselben Etwas hören und lesen wollen. In diesem Falle befindet ihr euch, liebe Kinder, die ihr Sachsen euer Vaterland nennen könnt. Denn alles Das, was ich vorher erwähnte, findet auf Sachsen seine volle Anwendung. Allein nicht bloß zu eurem Ver- gnügen oder zu eurer Unterhaltung will ich euch von eurem Va- terlande Einiges mittheilen; meine Absicht dabei ist auch die, die Liebe zu eurem Vaterlande in euch zu kräftigen und einen solchen Sinn gegen dasselbe in euch hervorzurufen, welcher darauf bedacht ist, das Beste Sachsens zu befördern, wo es nur im- mer geschehen kann. Das würde euch aber gar nicht gut mög- lich sein, wenn ihr nicht eine genügende Kenntniß dieses Landes hättet. Mit der Kenntniß des Landes hängt auch die Geschichte desselben sehr genau zusammen. Sie erzählt uns, was unsere Landsleute erlebt haben, wie die verschiedenen Einrichtungen in unserem Vaterlande nach und nach entstanden sind, was dasselbe ungeachtet seines geringen Umfangs zu einem der wichtigsten Staa- ten in Deutschland gemacht hat; und wie die Geschichte überhaupt für uns sehr belehrend ist und uns von manchen Vorurtheilen und Irrthümern befreit und unser sittliches und frommes Gefühl zu beleben im Stande ist: so gilt das ganz besonders von der Geschichte des Vaterlandes, weil diese uns am nächsten liegt und uns unmittelbar betrifft. Aus diesen Gründen habe ich euch in den letzten beiden Abtheilungen eures Lesebuchs noch eine kurze

19. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 243

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
Dritter Abschnitt. S4s sein will, wie Mein unvergeßlicher Vater es war? Gesegnet sei sein Andenken! Ich will Recht und Gerechtigkeit mit Nach- druck üben, ohne Ansehn der Person; Ich will das Beste, das Gedeihen, die Ehre aller Stände mit gleicher Liebe umfassen und fördern — und ich bitte Gott um deit Fürstensegen, der dem Gesegneten die Herzen der Menschen zneignet und aus ihm einen Mann nach dem göttlichen Willen macht — ein Wohl- gefallen der Guten, ein Schrecken der Frevler! Gott segne unser theures Vaterland! Sein Zustand ist von Alters her oft beneidet, oft vergebens erstrebt! Bei uns ist Einheit an Haupt und Gliedern, an Fürst und Volk, im Gro- ßen und Ganzen herrliche Einheit des Strebens aller Stände, aller Volksstämme, aller Bekenntnisse, nach einem schönen Ziele, — nach dem allgemeinen Wohle in heiliger Treue und wahrer Ehre. Aus diesem Geiste entspringt unsere Wahrhaftigkeit, die ohne Gleichen ist. — So wolle Gott unser preußisches Vaterland sich selbst, Deutschland und der Welt erhalten. Man- nichfach und doch Eins! Wie das edle Erz, das aus vielen Metallen zusammengeschmolzen, nur ein einziges edelstes ist, — keinem andern Roste unterworfen, als allein dem verschönern- den der Jahrhunderte. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen an sein Volk bei der Huldigung in Berlin. Im feierlichsten Augenblicke der Erbhuldigung meiner deut- schen Lande, der edelsten Stämme des edelsten Volkes, und eingedenk der unvergeßliche» Stunde zu Königsberg, die sich setzt wiederholt, rufe Ich zu Gott, dem Herrn, Er wolle mit seinem allmächtigen Amen die Gelübde bekräftigen, die eben erschollen sind, die jetzt erschallen werden, die Gelübde, die Ich zu Königsberg gesprochen, die Ich hier bestätige. — Ich gelobe, Plein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen mit offenen Augen, wenn es die Bedürf- nisse Meiner Völker und Meiner Zeit gilt. Ich will, so weit Meine Macht und Mein Wille reichen, Friede halten zu Mei- ner Zeit — wahrhaftig und mit allen Kräften das edle Stre- den der hohen Mächte unterstützen, die seit einem Vierteljahr- Hundert die treuen Wächter über den Frieden Europas sind. Ich >vill vor Allem dahin trachten, dem Vatcrlande die Stelle zu sichern, auf welche es die göttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilve geworden ist für die Sicherheit und die Rechte Deutsch- lands. In allen Stücken will ich so regieren, daß man in mir den echten Sohn des unvergeßlichen Vaters, der unvergeßlichen Mutter erkennen soll, deren Andenken von Geschlecht zu Ge- schlecht in Segen bleiben wird. Aber die Wege der Könige 16 *

20. Die deutsche Geschichte - S. IV

1855 - Essen : Bädeker
Tv selbst. Unserer Nation wahre, göttliche Bestimmung erkennen wir nur aus ihrer Geschichte. Aus ihrer Vergangenheit lernen wir unsre Ge- genwart verstehen, unsre Zukunft ahnen, und alle unsre gegenwärtigen politischen und bürgerlichen Verhältnisse, das, was wir sind und was wir sollen, unsre selbsteigene Art, das Alles erklärt sich uns in der Anschauung der 19 Jahrhunderte, die unser Volk historisch durchlebt hat. Wie viele politischen Verirrungen unsrer Tage würden unterblie- den sein, wäre unsre Geschichte mehr Gemeingut unsres Volks geworden! Wie würde man sich mehr mit der Gegenwart befreunden, wenn man die Vergangenheit kennen gelernt hätte! Mit wie festerem Muthe würde man verhängnißvolle Zeiten durchwandern, wenn man erfahren hätte, wie Gottes Hand schirmend und segnend über dem Vaterlande waltet und auch ihm aus der Finsterniß das Licht hervorbrechen läßt! Der Verfasser wollte ein „patriotisches" Lehrbuch schreiben. Er wollte in denen, die es gebrauchen, Liebe zum Vaterlande wecken, gründen, nähren, stärken, beleben. Aber eine deutsche Liebe. Das ist eine edle Eigenthümlichkeit der deutschen Nation, gerecht zu sein gegen sich und Andre, leicht und gern die eigenen Mängel und Un- tugenden und eben so die Tugenden und Vorzüge andrer Nationalitäten abzuerkennen. Zwar geräth der Deutsche dadurch leicht in die Gefahr, das Fremde höher zu achten als das Eigene, und darin mag auch eine der Ursachen liegen, daß deutsche Lehrer die Geschichte anderer Völker mit Vorliebe treiben; aber an der Hand der Geschichte lernt der Deutsche auch stolz darauf sein, daß er eben ein Deutscher ist, in- dem er sich in die Betrachtung dessen versenkt, was seine Nation von jeher Großes, Schönes, Edles geleistet hat und wqs sich als ihr welt- historischer Beruf aus ihrer Führung ergibt. Nationalstolz, aber deut- schen Nationalstolz zu pflanzen, zu fördern, in dem Bewußtsein, daß die deutsche Nation den besten aller Zeiten ebenbürtig, mit und zu dem Streben, in sich und seinen Landsleuten die nationalen Untugenden zu bekämpfen, die nationalen Tugenden zu Pflegen und zu entwickeln, die wahre nationale Herrlichkeit zur Entfaltung zu bringen, dessen ächten, christlichen Patriotismus zu fördern, ist eine Hauptaufgabe, die sich dieses Lehrbuch stellt. Und da es uns Deutschen nun einmal beschieden äst und als etwas von Gott Gewolltes erscheint, weil es schon in unsrer Urgeschichte sich