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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 2

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
2 memi cf) so sehr in Verfall gerathen war, daß es keine Besatzung zur Verteidigung von Britannien mehr hal- ten konnte, da riefen die Britten im Jahre 450 zu ih- rem Schutze gegen die Picten, von denen sie angegriffen wordey waren, die Sachsen herbei. Zwei sächsische Heerführer, Namens Hengift und Horsa, kamen mit einer rüstigen Schaar Krieger und verjagten die Picten, blieben aber selbst im Lande und gründeten daselbst ein ei- genes Fürstenthum. Ihr Beispiel lockte bald mehrere Sachsen zur Übersiedelung nach Britannien, und in weniger als 50 Jahren hatten sie gemeinsam mit den ihnen stammverwandten Angeln das ganze Brittenland sich unterworfen. Die auf dem Festlande zurückgebliebenen Sachsen hatten sich während der Zeit gegen Westen und Süden zu weiter ausgebreitet, kleinere Volksstämme überwältigt oder mit sich vereinigt und die Gebiete in Be- sitz genommen, die von den Franken verlassen worden wa- ren, als diese Gallien besetzten. Das Sachsen land ging nunmehr über den Harz und die Weser hinaus bis an den Rhein. Mit den Franken geriethen sie wieder- holt in Streit, worin sie bald siegten, bald Niederlagen erlitten. Unterlagen sie, so mußten sie eine jährliche Ab- gabe an Kühen oder Pferden leisten; siegten sie, so mach- ten sie sich wieder frei davon. Sie würden wohl noch öf- ters gesiegt haben und den Franken stets gewachsen ge- wesen sein, wenn sie besser zusammengehalten hätten, allein sie waren in vier Genossenschaften, in Westphalen, Ost- phalen, Cngern und Nordelber geschieden; oft führte eine Genossenschaft Krieg, ohne daß ihre Stammverwand- ten Theil daran nahmen. Als um 530 das Thüringer- reich von den Franken zertrümmert wurde, da sollen die Sachsen bei Erklärung der thüringischen Königs- Scheidungen Hilfe geleistet haben. Dafür ist ihnen ein Landgebiet von der Wipper und der Unstrut bis zum Harz und rechts bis zur Elbe zu Theil geworden, wel- ches Nordthüringen, oder-auch Ostphalen genannt wurde. Im Jahr 568 zogen 20,000 Sachsen dem Lon- gobardenkönig Alboin zu Hülfe, als er Italien er- oberte, wo er ihnen auch Wohnsitze anwieß. Als er ih- nen aber nicht verftatten wollte, nach ihren eigenen Rech-

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1. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 104

1846 - Breslau : Graß, Barth
104 Völkerwanderung. Allgemeine Bewegung unter den Völkern Europa's. § 64. Als im I. 410 Italien durch Alarich beunruhigt wurde, riefen die Römer, um es zu schützen, alle Heere, welche die Grenzen des Reiches besetzt hielten, herbei. Dadurch ward im fernen Norden, im heutigen England, die Grenze den Einfällen der Völkerschaften, welche im jetzigen Schottland lebten, preisgegeben, und nun drangen dieselben, die Picten und Scoten, unaufhaltsam in Britannien ein. Auch der Rhein und die Donau waren nicht mehr besetzt; darum wur- den diese Flüsse, besonders der erstere, von den germanischen Völker- schaften überschritten, und gleich einem gewaltigen Strome, der seine Dämme durchbrochen hat, überflutheten die Germanen das römische Gebiet. Das war ein Wechsel der bisherigen Wohnplätze, wie ihn die Geschichte noch nie erfahren hatte und der auch seitdem nie wieder vorgekommen ist. Mit Recht heißt er die große Völkerwanderung. Da kamen die Burgunder, die früher zwischen der Elbe und Weichsel, nicht weit von der Küste der Ostsee, wohnten, und ließen sich in Gallien an der Rhone nieder; es kamen die Sueven, die nördlich von den Burgundern an der Ostsee, im heutigen Pommern, ihre Hei- math gehabt hatten, und nahmen Platz in Spanien; es kamen die Vandalen, andere Nachbarn der Burgunder und Sueven, und zo- gen nach Spanien in Begleitung der Alanen, die von der Wolga und dem Don herangezogen waren, setzten dann aber sogar über die Meerenge von Gibraltar und gründeten im nördlichen Afrika unter ih- rem Anführer Geiserich das große Vandalenreich; es kamen die Fran- ken, die früher östlich vom niedern Rhein wohnten, und zogen über den Rhein nach Gallien, das von ihnen in der Folge den Namen Frank- reich erhielt; es kamen nach Alarichs Tode die Westgothen und blie- den in Spanien und im südwestlichen Gallien; es kamen vom Norden aus dem heutigen Schottland die Picten und Scoten, und dräng- ten die Britannier, die zum Theil über das Meer hinweg ihren Feinden sich entzogen und im nordwestlichen Theile Frankreichs sich niederließen; aber aus den Ländern zwischen dem Rhein und der Elbe zogen die Angeln, ein Theil des Sachsen-Volkes, hinüber nach Bri- tannien und trieben die Picten und Scoten wieder zurück in ihre nörd- lichen Gebirge, setzten sich aber selbst in Britannien fest, so daß nach ihnen das Land England (Angel-Land) benannt wurde; dann kamen auch, wie sogleich erzählt werden soll, wieder einmal die Hunnen da- zwischen, und furchtbar hauseten sie unter den Völkerschaften, auf welche sie sich warfen.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 363

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Don 476 bis 800. 5ö5 schlechte, den sie (718) zu ihrem Oberhaupte erwählt hatten, behaupteten sie mit Heldenmuthe den geliebten Zufluchtsort. Noch in diesem Zeiträume erweiterten sogar einige Nachfolger Pelayo's, die Unruhen der Araber de- pützend, den kleinen Staat. V. - . ... ■{ ■ •• r: : . j ch. 1 England. t. Gründung der angelsächsischen Staaten in Britannien. Nachdem die Römer im Zahre 427 Britannien verlassen hatten, ward dasselbe von den nördlichen Bewohnern der Insel, den Picten und Schotten, jämmerlich verwü- stet, In dieser Noth riefen die Britten die sächsischen See- räuber herbei, deren Tapferkeit Britannien zu seinem Un- glücke schon selbst erfahren hatte. Die sächsischen Seeräuber kamen (449) in drei Schif- fen von beträchtlicher Größe, unter Anführung der Brüder Hengist und Horst, und schlugen sogleich die Picten und Schotten nach einer blutigen Niederlage bis an ihre alten Gränzen zurück. Bald wurden indessen die Fremdlinge selbst nach dem Besitze Britanniens lüstern, und der Ruf von der Fruchtbarkeit dieses Landes und der Feigheit seiner Bewohner zog immer mehrere derselben (ein Gemische von Angeln, Iütep, Alt-Sachsen und Friesen) herbei. Nicht ohne einen harten Kampf mit den Britten be- mächtigten sich die Sachsen auch wirklich in dem Zeiträu- me von 449 bis 582 Britanniens. Ein Theil der Brit- ten wurde wirklich vertilgt; andere flüchteten sich in Ge- birge und Wälder; andere zu ihren Brüdern in Bretag- ne; andere unterwarfen sich mit sclavischem Sinne. Mehr wie in irgend einer Provinz, wo deutsche sich nieder- ließen, ward in Britannien, was die Römer für Bil- dung gethan hatten, ausgerottet. Aber desto freier und glücklicher entwickelte sich auch hier in der Folgezeit die teutjche Eigenthümlichkeit.

3. Die Weltgeschichte für Real- und Bürgerschulen und zum Selbstunterrichte - S. 87

1811 - Leipzig : Hinrichs
Von Octavian bis auf Karl den Großen. 87 die großen Handelsverbindungen der alten Welt werden völlig abgebrochen. Nur allmählig und langsam gehen von den besiegten Römern mildere Sitten auf die Sieger über; nur mit großer Muhe kann das Christenthum den wilden Geist der Eroberer zügeln, und selbst unter den neugestifteten einzelnen Reichen herrschen mehrere Jahrhunderte hindurch ununterbrochene Kriege, bis es endlich am Anfänge des neunten Jahrhunderts Karl dem Großen gelingt, über alle Völker germanischer Abkunft zu herrschen, und sie in seinem mächtigen Frankenreiche zu vereinigen. Nach dem Untergange des römischen Reiches herrsch- ten die Westgothen in Spanien; in Gallien stif- teten die Franken unter ihrem Anführer, Chlodowig, der im Jahre 486 den römischen Feldherrn Syagrius be- siegte, ein Frankenreich; im südlichen Gallien wird ein neues Reich von den Burgundern begründet. In Britannien, welches die Römer schon im Jahre 426 verließen, landeten (449) zwei sächsische Völkerstämme, Hengist und Horsa, und stifteten die sogenannten sie- den angelsächsischen Königreiche (Kent, Sussex, Westsex, Northumberland, Essex, Ostangeln, Murcia). Das von dem Vandalenkönige Genserich in Afrika angelegte vandalische Reich verfallt bald nach dem Tode des Stifters; es bestand aber noch bis zum Jahre 534, wo es der griechische Feldherr Belisar für den byzan- tinischen Kaiser eroberte. Im eigentlichen Teutsch lande blieben, nach den Auswanderungen der einzelnen Stamme der Fran- ken und Sachsen nach Gallien und Britannien, und nach dem Wegziehen der Burgunder, der Ost- und West- gothen, die Sachsen, Friesen, Franken, Thü- ringer, Alemannen und Bayern zurück. Die Sachsen wohnten zwischen der Ost- und Nordsee zwi- schen dem Rheine und der Elbe, und grenzten am Harze an die Thüringer. Sie waren in Ostphalen, West- p Halen und En gern getheilt. Ihre Nachbarn an der Küste der Nordsee, vom Ausflüsse der Schelde bis an die Elbe, waren die Friesen. Die Franken, welche Ln Teutschland zurückblieben, wohnten am Maine, zwischen dem Rheine, der Lahn und der Weser, ein Land, das von den fränkischen Königen aus der Nachkommenschaft Chlo- dowigs abhängig, und unter dem Namen des rheini-

4. Theil 2, Abth. 2 - S. 63

1822 - München : Lentner
63 Britannien, welches bereits 426 von den Rö- mern verlassen ward, sah sich von dem an den Einfällen der ehemals nördlich gedrängten Picten und Scoten immer mehr preisgegeben. In dieser Noth riefen die Einwohner die Sächsischen Seeräuber zu Hülfe. Da länderen Angeln und Sachsen unter Anführung der Brüder Heng ist und Horst 449 in Britannien, schlugen die Picren und Scoten in ihre alten Grenzen zurück, bemächtigten sich hierauf selbst (449 — 58?.) des Landes, und stifteten sieben Angelsächsische Reiche (Kenr, Süsser, Westftr Northnmberland, Esser, Ostangcln, Murcia), die, nach vielfachen Fehden mt* rereinander, erst im neunten Jahrhunderte in Ein Reich vereiniget wurden. Eben so hatten sich im Laufe des fünften Jahrhun- derts mehrere Völker in den Besitz Galliens getheilt. Den südwestlichen Theil desselben nahmen die Westgo- then ein (seit 4 »9), den südöstlichen die Burgunder (seit 407); in dem westlichen behaupteten sich Aleman- nen und Franken; und nur ein kleiner Thcil stand noch, nach dem Umstürze Roms, unter den Befehlen des Römischen Feldherrn Syagrius. Im eigentlichen D e u t s ch l a n d e blieben, nach diesen großen Veränderungen, folgende Völkerschaften zu- rück: 1) die Sachsen, von der Ost- und Nordsee über die Elbe um die Weser bis gegen den Rhein hin, getheilt in Ostphalen, Westphalen und Engcrn; 2) die mit ihnen in Verbindung stehenden Friesen, an der Nordsee von der Mündung der Schelde bis an die Mündung der Elbe; 3) die Thüringer, zwischen dem Harz, dem Rhein, dem Mayn und Böhmen; 4) die Franken, um den Mayn zwischen dem Rhein und der Weser; 5) die Ale- mannen, zwischen dem Oberrhein und dem Mayn, und dem Neckar, der Donau und dem Lech; 8) die Bayern, unterhalb der Donau vom Lech bis an die Ens; und 7) die Longo barden, die Anfangs im Lüneburgischen

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 21

1881 - Oldenburg : Stalling
21 Zwanzig Jahre nach dem Verluste von Afrika sollte Rom auch die nrdlichste seiner Provinzen, Britannien, einben. Seitdem Stilico, um Italien zu decken, die rmischen Legio-nen aus diesem Lande gezogen hatte, waren die verweichlich-ten Briten von allem Schutze entblt und den bestndigen Einfllen der ruberischen Picten und Scoten (im heutigen Schottland) ausgesetzt. Damals wohnten an der deutschen Nordseekste die Sachsen, die schon oft mit ihren Raubge-schwadern die britischen Ksten heimgesucht hatten. Ein bri-tischer König rief, um sich gegen Picten und Scoten besser helfen zu knnen, einen Huptling der Sachsen zu Hlfe. Dieser sandte seine beiden Shne, Heng ist (Hengst) und Horsa, welche (449?) auf drei langen Schiffen mit 1000 Angeln, Sachsen und Jten in Britannien landeten und die Picten und Scoten schlugen. Immer neue Haufen angel-schsischer Abenteurer gingen nach Britannien hinber und setzten sich im Lande fest. Hier grndeten sie im Laufe von 130 Jahren sieben angelschsische Reiche (die sogenannte Heptarchie). Zuerst ward Kent gegrndet, dann folgten Sussex, Wessex, Essex, Ostangeln, Northumberland und Mercia. Diese Reiche wurden 827 durch den König Egbert zu einem Reiche vereinigt und dadurch der Grund zum heutigen England gelegt. Vii. Attila, König der Hunnen. (433 453). Nachdem die Hunnen den ersten Ansto zur groen Vlkerwanderung gegeben hatten, lieen sie sich im Sden des heutigen Rulands, zwischen der Wolga und der Donau, nieder, wo sie mit ihren Herden ein unsttes Wanderleben fhrten. Durch ihre Raubzge bedrohten sie besonders das griechische (byzantinische Kaisertum, das sich nur durch einen jhrlichen Tribut Ruhe vor ihnen erkaufen konnte. Am ge-fhrlichsten und furchtbarsten wurden ihre Angriffe, als die

6. Geschichte - S. 23

1872 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Von der Völkerwanderung bis zur Reformation. 23 Zug nach Britannien, kehrte aber bald wieder zurück. Später ward der südl. Theil des Landes von den Römern erobert. Als die Deutschen gegen das Römerreich andrängten. zog dieses die Truppen aus Britannien zurück. Da fielen die Picten und Scoten aus den Bergen Schottlands in England ein. Die Briten riefen die Sachsen und Angeln aus Deutschland zu Hilfe. Diese vertrieben die Picten und Scoten. setzten sich aber in dem schönen England fest. Die Briten flüchteten in den bergigen Westen der Insel. Die Angelsachsen gründeten 7 Königreiche, die später zu einem Reiche, England, vereinigt wurden, 827. Bonifacius. B. Einfälle Der Normannen. Der König, welcher die in England eingedrungenen Normannen unterwarf und in seinem Lande die Ruhe und Ordnung wieder herstellte, war Alfred der Große. Anfangs unterlag er und mußte fliehen. Hütte eines Hirten. Als Harfner verkleidet durchwandert er spähend das Lager der ^Feinde; er sammelt ein Heer und unterwirft die Normannen, die sich zum großen Theile taufen lassen. Er regierte mild und gerecht, und unter seiner Regierung blühte das Land wieder empor. 888. — C. Der Nachfolger Alfreds wurde vom Dänenkömge vertrieben; nun herrschten 3 dänische Könige, deren berühmtester Kanut der Große war, 1000. Endlich brachen die Sachsen die Fremdherrschaft und setzten Eduard den Bekenner auf den Thron; ihm folgte Harald. Da erschien Wilhelm von der Normandie, der sich auch um den Thron Englands beworben hatte, und besiegte Harald bei Hastings, 1066. Wilhelm (der Eroberer) wurde König. Die Angelsachsen wurden unter ihm und seinen Nachfolgern unterdrückt; französische Sprache und Sitte verbreitete sich in England. D. Die Nachkommen Wilhelms herrschten in England bis 1154. Dann kam mit Heinrich 11. (sein Sohn Richard Löwenherz) das Haus Plantagenet aufden Thron. 1154—1485. Nun folgte ein 30 Jahre langer, gräuelvoller Bürgerkrieg, der von zwei Häusern, die sich um den Thron Englands bewarben, geführt wurde und von den Zeichen der Parteihäupter „die Kriege der weißen (Hork) und rothen (Lancaster) Rose" genannt wird. Mit Heinrich Vll., der die Ansprüche beider Häuser in seiner Person vereinigte, kam 1485 das Haus Tudor aus den Thron Englands, welches bis 1603 Eng'tanb beherrschte. . . 2. E. Durch den Vertrag von Sb er btt n 843. war Westfranken em eigenes Reich geworden. Die Karolinger herrschten in Frankreich noch etwa 150jahre. Nach ihrem Aussterben wählten die Großen Hugo Capet zum König. Die Capetinge r bis 1328. Nun erhob sich ein Streit zwischen Eduard 111- von England und Philipp von Valois um die Krone Frankreichs, welcher sich unter den folgenden Königen fortsetzte und über 100 Jahre lang bauerte. Anfangs waren bre Engländer tut Vortheil und eroberten sogar Paris. Als daher 1422 Karl Vll. auf den französischen Thron gelangte, war nur ein geringer Theil Frankreichs in seinen Händen. Doch bald kam ihm Hilfe von unerwarteter Seite. — F. Jungfrau von Orleans. Domrenih in Lothringen- Sie hatte von dem Unglückedes Königs gehört; sie wollte ihn retten, betete oft zu Gott. Schlaflose Nächte; sieht im Traume den Erzengel Michael, der sie auffordert, den König zur Krönung nach Rheims zu führen- Sie degiebt sich zu ibrenx Onkel Baudricourt; dieser begleitet sie zum König. Letzterer ließ ihr eine Rüstung machen und gab ihr eine wer^e Fahne. Im Heere kehrte der verlorene Muth zurück. Die Eugläuoer belagerten Orleans. Sie drang in die Stadt, machte mehrere glückliche Ausfälle und zwang die Engländer, die Belagerung aufzuheben. Die engl. Soldaten wagten nicht mehr gegen die Gesanvtin des Himmels zu kämpfen. Ueberall wichen sie zurück; Johanna führt den König zur Krönung nach Rheims. Sie bat, in ihr Vaterhaus zurückkehren zu bürfen. Kart brang in sie, noch zu bleiben; mit Widerstreben willigre sie ein. Doch nun schwand ihr Glück. Zwar siegte sie noch in mehreren Schluchten; doch bald gerieth sie in Gefangenschaft. Sie ward im Kerker schlecht behandelt und 1431 auf dem Markte zu Ronen als Hexe verbrannt. Zu Ronen und Orleans wurden ihr später Denkmale gesetzt. Die Engländer fochten nun unglücklich, mußten endlich Frieden schließen und Karl Vll. als König von Frankreich anerkennen. 45. Erfindungen A. Kompaß, 1300, durch Flavio Gioja v. Amalsi (Neapel); nun konnte man sich von den Küsten hinaus in den Ocean wagen. S ch ie ß-pulver, 1340; Chinesen und Araber sollen es schon früher gekannt haben; int 12. Jahrhundert zum Sprengen der Gesteine im Harze gebraucht. B e r t h o l d S ck w a r z_, ein Freund der Alchymie. Schwefel, Kohle, Salpeter in einem Mörser. Zuerst

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 759

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
197. Die Zerstörung des abendländischen Reiches. 75í) Aetius, der, als nach Honorins' Tode Valentinian Iii. im Kin- desalter auf den Thron erhoben wurde, für den kaiserlichen Knaben die Regierung führte. Aetius war von vornehmer Abkunft, aber am Hofe und im Heere des Kaisers erwachsen; ein ausgezeichneter Kriegsmann, war er doch auch mit allen (Geschäften des Friedens vertraut. Gab es noch irgend einen Mann, Roms gesunkene Macht wieder aufzurichten, so war sicherlich er es. Und in der That schlug er die Wcstgothen, Franken, Alemannen und Burgunder nacheinander, überwältigte den in- neren Krieg und stellte die aufgelös'te Ordnung in den Provinzen wie- der her. Aber dem römischen Reiche blieb von dem gallischen Lande nichts, als die Striche zwischen der Loire, Somme und Maas auf beiden Seiten der Seine. Während die Germanen überall siegreich in Gallien vordrangen, begannen auch bereits jenseits des Oceans in Britannien ihre Erobe- rungen. Von dem Schutz der römischen Legionen verlassen, waren die Briten, die längst die Führung der Waffen verlernt hatten, die leichte Beute ihrer Feinde. Von den Picten vom Norden her bedrängt, von den Scoten vom Westen, von sächsischen Seeräubern im Osten ange- griffen, war das Land ohne Leitung und Führung in der hülflosesten Lage. Vergeblich wandten sich die Briten im Jahre 446 um Beistand an Aetius. Von diesem zurückgewiesen, gaben sie sich endlich in den Schutz der sächsischen Häuptlinge und boten ihnen Land und Sold. So wurden die Picten besiegt, aber sofort verstärkten sich auch die siegrei- chen Sachsen durch nachziehende Schaareu ihres Volkes und der Angeln, eines im jetzigen Jütland damals weit verbreiteten deutschen Stammes, griffen dann die Briten an und gründeten das Königreich Kent, von dem sie ihre Macht weiter und weiter über die Insel verbreiteten. Römer und Gothen, Franken und Burgunder, Alanen und Aleman- nen, Britannen und Sachsen — denn auch sächsische Seeräuber hatten sich wieder an den Mündungen der Loire festgesetzt — alle diese Völker kämpften noch um den Besitz Galliens, Alles war hier in wildgähren- der Bewegung: da führte der Hunne Attila sein ganzes gewaltiges Heer auf 700,000 Mann wird es angegeben — im Jahre 451 über den Rhein und drang bis in das Herz des Landes, bis an die Loire, in glücklichen Kämpfen vor. Attila rückte gegen Orleans, aber die Stadt, durch den Zuspruch ihres Bischofs Namatius ermuthigt, hielt ihm für den Augenblick Stand, und wunderbarer Weise erschien ihr noch in der letzten Stunde Hülfe. Aetius war cs gelungen, in der dringenden Gefahr die von den Hunnen bedrohten germanischen Stämme in Gallien mit den Römern zu vereinigen. So wurde Orleans entsetzt und Attila wandte sich schon zum Rückzug. Das vereinte Heer der Römer,, Westgothen und salischen Franken folgte ihm nach, und auf den weiten Ebenen an der Marne, Aube und Seine, zwischen Trohes und Chulons, kam es zu einer jener mörderischen Schlachten, die auf Jahrhunderte hin über die Schicksale der Menschen entscheiden. Attila, besonders durch die Westgothen bedrängt, siegte nicht: da schwand sein

8. Alte Geschichte - S. 219

1877 - Leipzig : Senf
Rour unter den Kaisern. 219 Grab soll im Fluß Busento bei Cosenza sein. Sein Nachfolger und Bruder Ataulf zog 411 mit den Westgothen ins südliche Gallien, wo 419 dann von Wallia das westgothische Reich, das sich namentlich auch über Spanien ausdehnte, gegründet wurde, zuerst mit der Hauptstadt Tolosa (Toulouse). Unter Valentinian Iii., 423—455, der unmündig von seiner Mutter Placidia lange bevormundet wurde, ging Afrika an die Vandalen unter Geiserich, im elfjährigen Kampfe von 428—439, verloren. Dieser war aus dem südlichen Spanien (Andalusien trägt seinen Namen von den Vandalen) vom römischen Statthalter Bonisacius aus Rache gerufen worden, weil sein Gegner, der Feldherr Aetius, ihn in Rom verlänmdet hatte. Britannien, das schon 408 von den römischen Legionen verlassen worden, rief die Angeln und Sachsen von der Mündung der Elbe aus Holstein zu seiner Hilfe gegen die im nördlichen Schottland wohnenden Picten und Scoten; die Angeln und Sachsen landeten 449 unter ihren Führern Hengist und Horsa, trieben zwar die Picten und Scoten zurück, behielten jedoch den bessern Theil von Britannien nun für sich. Die größte Gefahr kam jedoch für das römische Reich von der Gottesgeißel, von Attila, dem König der Hunnen (in den deutschen Volkssagen Etzel genannt), der in Ungarn zwischen der Donau und Theiß seinen Wohnsitz hatte. Nach der Ermordung seines Bruders Bleda 443 alleiniger Herr der Hunnen, richtete er zuerst seinen Angriff auf das oströmische Reich, wurde aber durch die Festigkeit des Kaisers Marcian seit 450 bewogen, sich gegen Westen zu richten. 451 drang er mit seinen Hunnen und unterworfenen Völkern, wie den Ostgothen und Gepiden, nach Frankreich, wo ihm 451 bei Chalons an der Marne auf den campis catalaunis Aetins an der Spitze von Römern und Westgothen entgegentrat (die Franken fochten theils im römischen, theils im hunnischen Lager). Aetius siegte in der furchtbaren Schlacht, unterließ aber aus Eifersucht auf die Westgothen die gänzliche Vernichtung Attilas, der nun 453 in Italien verheerend einfiel. Aqni-leja fiel vor ihm und die erschreckten Bewohner des östlichen Ober-Ita-liens flüchteten sich auf die Inseln des adriatischen Meeres, die Lagunen, wo der Grund zu Venedig gelegt wurde. Attila selbst soll aber, durch eine übersinnliche Erscheinung geblendet, vom Papst Leo dem Ersten .vermocht worden sein, Rom zu verschonen, vermuthlich wich er zurück, weil der Gebirgsboden von Mittelitalien seiner Reiterei hinderlich war. Er starb noch in demselben Jahr und die Macht der Hunnen und selbst ihr Name verschwand schnell, nachdem Streitigkeiten unter seinen Söhnen ausgebrochen waren. In Rom selbst fiel, wie einst Stilicho, jetzt

9. Die Geschichte der Deutschen - S. 45

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
Die Burgunder. — Die Franken in Gallien. — Sachsen erobern Britannien. 45 kühnen Abenteurern mit schwachen Gefolgen ausgegangen; als aber später die Kräfte des ganzen Volkes sich vereinigten, wurden ihre Unternehmungen kühner und für Nom gefährlicher. Der Kaiser Probus (276 — 282) trieb sie über den Rhein zurück, drang gar in ihr Land ein, nahm meh- rere Tausende von ihnen gefangen und verpflanzte sie in andere Gegen- den seines Reiches. So brachte er eine Anzahl von ihnen an das schwarze Meer, weit hinweg nach der heutigen Türkei. Aber diese vermochten dort nicht auszuhalten, ihre alte kalte Heimath nicht zu vergessen. Sie be- mächtigten sich einiger Schiffe und fuhren mit ihnen unter tausend Ge- fahren durch unbekannte Gewässer, durch die Meere von Griechenland und Afrika und an den Küsten von Italien, Frankreich und Spanien hin, ihrer Heimath zu. Oft mußten sie an das Land steigen und mit den Uferbewohnern um Lebensmittel kämpfen. Sie eroberten sogar die große Stadt Syracus aus Sicilien, welche in früherer Zeit einer dreijährigen Belagerung widerstanden hatte, und kamen endlich durch den großen Ocean in die Nordsee und in ihre Heimath wieder zurück. Dieses ist geschehen um das Jahr 280. — Als später die römischen Provinzen von allen Seiten angegriffen wurden, wollten die Franken auch nicht die letzten sein. Sie fielen wie- derholt in dieselben ein. Unter ihrem Könige Chlodio drangen sie in das belgische Gallien, nahmen Cambrai ein und unterwarfen sich von dort aus Alles bis an die Somme. Die Römer vermochten nicht mehr, sie wieder zurück zu drängen (432). Sachsen erobern Britannien. Auch die Sachsen gingen nicht leer aus; sie eroberten Britannien. Diese römische Provinz war nämlich schon in der Mitte des vierten Jahr- hunderts in Gefahr gewesen, von den Barbaren verschlungen oder in eine Einöde verwandelt zu werden. Von Norden drangen die Picten und Schotten in dieselbe ein, und von der Süd- und Ostseite her wurde sie von sächsischen Seeräubern ausgeplündert. Der römische Statthalter Theodosius verjagte zwar diese Barbaren und stellte die Ruhe wieder her (369); als er jedoch abberusen worden war, kamen die Picten und Schotten von Neuem. Die Römer waren anderweitig allzusehr bedrängt, sie konnten in Britannien keine Hilfe mehr leisten; und da man sich dort endlich der Feinde nicht mehr zu erwehren vermochte, rief Vortigern, der Briten König, die Sachsen um Beistand an. Diesen kam solche

10. Geschichte des Mittelalters - S. 18

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
18 Die germanische Vorzeit. § 10. Franken, Sachsen, Hinmannen. Während die Goten, 33cm-daler und Burgunder neue Reiche auf römischem Boden begründeten, blieben b?r°gmnetenbie f$ou 9ai»S seßhaft gewordenen Westgermanen Franken, Sachsen-und und Alamannen in ihren Wohnsitzen. Die Zurückziehung der Legionen Alamannen. ßenu|ten sie zunächst nur dazu, von dem römischen Gebiet so viel zu besetzen., als wegen der Vermehrung der Volkszahl erforderlich war. Vom Niederrhein und Belgien aus schoben sich die Franken bis nach dem nördlichen Gal-lien vor, die Alamannen besetzten das Elsaß. Der Überschuß des säch-fischen Volksstammes wurde nach Britannien abgelenkt. Dort hatten sich nach der Abberufung der Legionen viele kleine Herrschaften gebildet, die sich untereinander bekämpften. Den wilden Picten und Scoten. die beständig in ihr Land einfielen und plünderten, waren sie kriegerisch nicht: gewachsen; deshalb riefen sie die kriegstüchtigen Nordseegermanen zu Hilfe.. *Sach,en'kkk als kühne Seeräuber öfter au ihre Küsten kamen. Angeln, Sachsen. nach und Jüten zogen (nach der Sage unter Anführung des Hengist uui> $Ut449me" Horsa) nach Britannien, neue Scharen folgten, sie trieben die Picten und-Scoten zurück, setzten sich aber dann in dem Lande fest und gründeten-, mehrere germanische Staaten Sussex, Essex. Wessex (Sachsen) — Norfolk, Suffolk, Mercia (Angeln) — Ke nt (Jüten) a. a. Die Briten,, die bisherige keltische Bevölkerung, zogen sich in die westlichen Berg-gegenden von Wales und Cornwallis zurück uttd kämpften noch lange-unter eigenen Königen (König Artus) gegen ihre Unterdrücker; viele wanderten nach der gegenüberliegenden Halbinsel aus, die nach ihnen:: Bretagne genannt wurde. Das Vordringen der Germanen über den Rhein und den Kanal, vernichtete nicht nur eine reiche Kultur, sondern auch das Christentum in diesen Provinzen des Römerreiches. Der Gegensatz zwischen den heidnischen Siegern und den größtenteils christlichen, kulturell viel höherstehenden Bewohnern wurde erst gemindert, als die Germanen das Christen--tum annahmen. Eine Einiguug zwischen Römern und Germanen kam. zum ersten Male zustande, als die Hunnen von neuem vorstießen, um. ganz Europa zu erobern. § 11. Die Bunnen unter Httiln. Vom Schwären Meere aus-* waren die Hunnen die Donau hinausgezogen bis in das heutige Ungarn und hatten dort ein einheitliches Reich gegründet, das sich bis zum Main Attila.erstreckte. Dieses gewaltige Reich regierte Attila (Väterchen), auch Etzel genannt, mit großer Klugheit, Gerechtigkeit und Tatkraft von seinem hölzernen Palaste zwischen Donau und Theiß aus. Nicht nur die Ostgoten, sondern? auch viele andere germanische Völkerschaften Heruler, Rugier, Gepiden u. a., die ihn hochverehrten, hatte er tributpflichtig gemacht; die ost-römischen Kaiser hatte er gezwungen, Land und Geld zu geben; mit dem weströmischen stand er lange Zeit im besten Einvernehmen (vgl. die Vernichtung der Burgunder). Die Weigerung des Kaisers, thut

11. Theil 1 - S. 134

1809 - Leipzig : Hinrichs
34 Zweite Periode. und Priester, aber keine Könige. Bald lernten die Römer sie an den Küsten ihrer Provinzen als Seeräuber kennen, und kaum hatten die Römer, im Gedränge mit den ger, manischen Völkerschaften, die sich, besonders selt dem fünft ten Jahrhunderte, nachdem sie die Donau und den Rhein überschritten hatten, feste Wohnsitze im römischen Reiche -selbst suchten, Britannien anfgegeben, als zwei Stamme Sachsen nach Britannien (449) übergingen, wohin sie von den Britten gegen die Scoten zu Hülfe gerufen wur, hen, bald aber daselbst, nach Unterwerfung der Britten, sieben angelsächsische Königreiche gründeten. — In Verbindung mit den Franken, der mächtigsten ger- manischen Völkerschaft am Ende des fünften und zu An, fange des sechsten Jahrhunderts, zerstören die Sachsen das thüringische Königreich (528); der nördliche, am Harz gelegene, Theil des eroberten Landes wird eine Provinz der Sachsen. Doch zerfielen die Sachsen und Franken über diese neue Besitzung, und während der fortdauernden Kämpfe zwischen diesen beiden Völkerschaften scheinen die Sachsen ihre weitere Ausdehnung an der südlichen Elbe in der Nachbarschaft der Sorben nicht beabsichtigt zu ha, den. Denn im Zeitalter Karls des Großen, wo sich die Kraft der Franken wieder ermannte, und Karl einen dreißigjährigen Kampf (772 — 805) mit den Sachsen — besonders unter Wittekind bis 785 — durchkämpfte, ehe er ihnen das Christenthum aufdringen und sie in den Umfang seines großen Reiches, doch mit Beibehaltung ihrer eignen Gesetze und der Gleichstellung mit den Fran, ken (824), aufnehme» konnte, waren die Sachsen ln Ostphalen, Westphalen und Engern abheilt, hat- ten ihre Wohnsitze an beiden Ufern der Elbe bis zur Mündung dieses Flusses, und grenztm im Osten

12. Bd. 2 - S. 123

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Uebersicht über die einzelnen Völkerschaften rc. 123 worden, seit der Zeit, wo Marius zum erstenmale die Cim- bern und Teutonen besiegte; allein in unvertilgbaren Massen erschienen neue Stamme an der Donau, am Rheine und in Italien, bis unter ihren wiedcrhohlten Schlagen das römi- sche Westreich zusammenstürzte. In diesem denkwürdigen Zeitpuncte herrschten die West- gotssen, welche die Macht der früher angekommenen Sve- ven in Spanien auf die Westküste am atlantischen Meere bis herab nach Lusitanien (seit 456) beschrankten, und zuletzt im Jahre 585 das Svevenreich ganz auflö scte n, in Spanien, und in Gallien bis an die Loire. In Gal- lien mußten sie bald den Franken weichen; in Spanien aber behauptete sich ihre Macht, bis 711 die Araber in den südlichen Gegenden neue Reiche stifteten. — Im süd- lichen Gallien und Helvetica wohnten seit 407 die Bur- gunder; Flüchtlinge aus Britannien hatten sich n ö r d li ch in Armorica (Bretagne) angesiedelt., Die Franken be- haupteten sich ebenfalls schon auf gallischem Boden, und nur ein kleiner Theil von Gallien stand noch, nach dem Umstürze Roms (476), unter den Befehlen des römischen Feldherrn Syagrius, der aber bereits im Jahre 486 von Chlodowig, dem Stifter des Frankenreiches in Gallien, besiegt ward. Britannien, welches die Römer im Jahre 426 ver- ließen, ward den Einfallen der nördlich zurück gedrängten Picten und Scotcn Preis gegeben. Seine Bewohner such- ten Hülfe bei den Angeln und Sachsen. Diese landeten in zwei Horden, unter Hengist und Horsa, (449) in Britannien, kamen aber nicht als Freunde, sondern als Eroberer, und bildeten sieben angelsächsische Reiche (Kent, Süsser, Wesiser, Northumberland, Esser, Ostangeln, Murcia) daselbst, die erst im neunten Jahr- hunderte zu Einem politischen Ganzen vereinigt wurden. Ein großer Theil der Britten entging der Unterwerfung durch die Flucht in die Berge von Wales; ein anderer zog über das Meer nach Armorica, welchem Lande sie ihren Namen (Bre- tagne) mitbrachten. —

13. Theil 1 - S. 72

1821 - Nürnberg : Campe
südlichen Tbeil der Insel unternahmen. So lange die Mmer sie mit einem tüchtigen Heer empfangen konnten, gu,g alles gut. Als aber eben diese Römer kaum Mehr Äralien gegen die Anfalle der Teutschen zu vertheidigen vermochten, mußten sie ihre Kriegsschaaren aus Britan- nien und Gallien zurück ziehen; und nun wußten sich die Südbritannier, die des Kriegs ganz ungewohnt waren, gegen ihre streitbaren Nachbaren nicht länger zu helfen. Vergeblich fleheten sie die Römer um Beistand an; man überließ sie ihrem Schicksale. Nun kamen sie auf den Gedanken, die Sachsen zu Hülse zu rufen. Diese wohn- ten damals, wie ich euch schon gesagt habe, nicht in der Mitte von Tcutschland, sondern an den Ufern der Nordsee von dem Aussiusse der Elbe und Weser bis gegen den Rhein. Sie waren bei den Britanniern als schlimme Seeräuber^ bekannt, und sie hatten bei ihnen an den Küsten schon gar manchen Unfug mit Rauben und Plündern begangen; gleichwohl flößten sie weniger Furcht ein, als die wilden Scoten. Sie waren tapfere Leute, und gegen eine gute Belohnung hoffte man sie sich zu Freunden zu machen. Daher wurden sie einge- laden, nach Britannien herüber zu kommen, und die Feinde in ihre Gebirge zurückjagen zu helfen. Sie folgten auch willig dem erhaltenen Ruf. Erst kamen nicht mehr als drei gut bemannte Schiffe, dann noch dreizehn, und endlich noch vierzig. Zugleich mit ihnen schifften sich ihre Nachbarn, die Angeln und Juten ein, deswegen führten sie den gemeinschaftlichen Namen der Angelsachsen. Jetzt waren sie stark genug, es mit den Picten und Scoten aufzunehmen. Sie schlugen sich tapfer mit ihnen herum, und trieben sie in ihr Land zurück. Die Südbritannier dankten ihnen freundlich für ihre geleiste- ten Dienste, belohnten sie reichlich und wollten sie wieder

14. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 49

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 wurde, zog Stilicho die rmischen Legionen aus Britannien zurck und setzte dadurch die wehrlosen Britten den Angriffen der wilden und kriegerischen Picten und S co ten von Schottland her aus. Da rief der britische König Vor tigern die Sachsen zur Hlfe, und "s. im Jahre 449 fhrten zwei jtische Edelinge, Hengist und Horsa, Scharen von Sachsen, Angeln und Juten nach Britannien. Nachdem sie die Picten und Scoten geschlagen hatten, setzten sie sich, verstrkt durch fortwhrende Nachzge aus der Heimat, im Lande an der Themse (Kent) sest und drngten die sich nur wenig zur Wehr setzenden Britten in die gebirgige Halbinsel Wales zurck. Ein Theil der Britten flchtete nach Gallien und erhielt Wohnsitze auf der Halbinsel Armorika, die von nun ab den Namen Bretagne erhielt. In dem nach und nach eroberten' sdlichen Theile Britanniens entstanden sieben angelschsische Knigreiche: Kent, Sussex, Essex, Wessex, Ostanglia, Merkia und Deira. . 16. Das Hunnenreich. In Ostrom herrschte nach dem Tode des Arcadius der Feldherr Anthemi us fr den unmndigen Theodosius Ii. Spter erhielt die edle Schwester des Kaisers, Pulcheria, die Vormundschaft. Um diese Zeit hatte das ostrmische Reich von den Einfllen der Hunnen zu leiden. Es wird berichtet von den Hunnenfhrern Uldes und Diuas, die Constantinopel gefhrlich wurden. Der bedeutendste Hunnenfrst war Attila (Etzel, Godegisel), der, nachdem er seinen Bruder Bleda ermordet hatte, ein ungeheures Reich grndete. (Hauptsitz an der oberen Thei). 444. Er unterwarf die Ostgothen, Gepiden, Rugier, Scyren, Thringer, Heruler, Turcilinger und die flavischen Ehazaren. Ostrom erschreckte er durch fortwhrende Raubzge sdlich der Donau und zwang den Kaiser zu entehrenden Vertrgen. (Lnderabtretung, Erhhung des Tributs.) *) In dieser Zeit war Attila, der Herrscher aller Hunnen und fast ganz Scythiens, bei allen Vlkern von groem Ansehen. Er war der Sohn des Mundzuk, von kniglichem Geschlecht. Anfangs theilte er die Herrschaft mit seinem Bruder Bleda. Da er aber zu den Unternehmungen, die er vorhatte, einer greren Macht bedurfte, so suchte er diese durch Brudermord zu erlangen. Aber diese so scheulich erworbene Macht fand durch seine Grausamkeit ein trauriges Ende. Er war dazu geboren, die ganze Welt in ihren Fugen erbeben zu machen und allen Landen das grte Ent-setzen einzuflen, so da vor seinem Namen schon alles erzitterte. Stolzen Hauptes ging er einher, seine Augen nach allen Richtungen wendend. Leidenschaftlich liebte er den Krieg; doch konnte er sich selbst beherrschen und wute sich immer zu rathen. Die Hlfeflehenden erhrte er, und gegen die in sein Reich aufgenommenen Völker war er gndig und wohlwollend. Er war von gedrungenem Krperbau, breiter Brust und starkem Kopfe, hatte kleine Augen und sprlichen Bart; kurz, er trug den ganzen Typus seines Volks. *) Jordanes, cap. 34, 35. Schumann u. Heinze. Lehrbuch. 4

15. Die Alte Geschichte - S. 385

1866 - Münster : Coppenrath
385 Völker, die sich in die aufgegebenen Provinzen theilten und neue Reiche stifteten. Horde ans Horde brach über die unbe- wachte Grenze. So drangen seit dem Ende des Jahres 406 Vandalen, Alänen, Sueven, Burgunder, Franken und andere Völkerschaften über den Rhein in die westlichen Länder des rö- mischen Reiches, in Gallien und Spanien. Die Vandalen und Alänen ließen sich in Spanien nieder, und hier führt die Pro- vinz Andalusien oder Vandalusien noch jetzt nach ihnen diesen Namen. Später, im Jahre 429, setzten die Vandalen unter ihrem Könige Geiserich nach Afrika über und stifteten dort ein großes vandalisches Reich mit der Hauptstadt Karthago. — Die Burgunder ließen sich im östlichen Gallien am Oberrhein bis hin zur Rhone und Saône nieder; Worms war eine Zeit- lang ihre Hauptstadt. Zwischen Mosel, Rhein, Maas und dem Meere setzten sich die Franken unter verschiedenen Fürsten fest. — Auch Britannien wurde von deutschen Völkern in Besitz genom- men. Er war im Jahre 445, als das von römischen Hülfs- truppen entblößte Britannien die Angeln, Sachsen und Jü- ten aus dem nördlichen Deutschland gegen seine Nachbaren im schotischen Hochlande, die kriegerischen Picten und Schoten, zu Hülfe rief. Zwei sächsische Brüder, Hengist und Horsa, setzten mit ihren Scharen nach Britannien über, schlugen die Feinde zurück, wandten dann aber, durch neue Ankömmlinge verstärkt, ihr siegreiches Schwert wider die Briten selbst und machten sich dieselben Unterthan. Das ist der Anfang der angelsächsischen Herrschaft in England und der Vermischung der deutschen Einwanderer mit den alten Landesbewohnern. Das eroberte Land wurde nach den Angeln Angelland oder Eng- land genannt, und noch jetzt erinnert die Sprache desselben an diese Niederlassung der Sachsen. Indem so ein Theil nach dem anderen von dem römischen Reiche abgerissen wurde, kam auf einmal durch die Hunnen eine gemeinsame Noth über alle Bewohner des Abendlandes, Römer sowohl als Deutsche. Welter's Weltgesch. I. 24. Aufl. 25

16. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 315

1833 - Halle : Schwetschke
Iii. Das britische Reich. .315 Geschichte und Litteratur. Wenn wir die ungewissen und dunkeln Sagen von einem Han- delsverkehr der Phönizier mit den britischen Inseln, von wo sie Zinn geholt haben sollen, wie billig abrechnen, so verdanken wir die älteste eigentliche Kunde von England abermals den Römern, deren Herrschsucht auch das entfernte Britannien nicht ganz entge- hen konnte. Julius Casar war der erste Römer, welcher kurz vor Christi Geburt daselbst landete und einen Theil der wilden Ein- wohner, die zum großen Völkerstamme der Celten gehörten, unter- jochte. Unter den Kaisern bildete und dehnte sich die Herrschaft über diese Gegenden während 400 Jahre immer mehr aus; jedoch überschritten sie nicht leicht die Gränzen des heutigen Schottland und suchten sich vielmehr gegen dessen kriegerische und wilde Be- wohner, die Picten und Scoten, durch den sogenannten Picten- wall zu schützen. Mit dem Verfall des römischen Reichs beginnt die eigentliche englische Geschichte. Freiwillig verließen die Römer ums Jahr 427 das entlegene England, um ihre Waffen gegen mächtige sie bedrängende Feinde, die andringenden germanischen Stämme, zu richten. Wehrlos und durch lange Knechtschaft ent- artet, vermochten die Britten sich nicht gegen die jede Gelegenheit zum Raube benutzenden Picten und Scoten zu schüfen und riefen ihre kriegerischen aber rohen Nachbarn der gegenüber liegenden Küsten Germaniens, die Sachsen, Jüten, Angeht und Friesen, zu Hülfe. Zwei Brüder, Hengist und Horsa, 449, werden als die Anführer der ersten Haufen genannt. Ihr Glück gegen die Picten und Scoten lockte immer neue Schwärme ihrer Landsleute hinüber; aus den Beschützern wurden bald Unterdrücker, und nach wenigen Jahren einer verzweifelten Gegenwehr sahen sich die Brit- ten unterjocht, oder in die noch unzugänglichen Gebirge von Wales zurückgedrängt. In diese Zeit fallen, wenn ihnen überall histori- sche Wahrheit zum Grunde liegt, die Thaten jenes in den ältesten Dichtungen viel gefeierten Königs Arthur oder Arthus und seiner Ritter von der Tafelrunde, als der letzten britischen Helden. Eng- land war nun sächsisch geworden in Sprache und Sitten, und blieb es im Ganzen genommen bis ins lite Jahrhundert. Die germa- nischen Abkömmlinge waren von verschiedenen Stämmen und un- ter viele Anführer vertheilt; jeder versuchte sein Glück auf seine eigne Hand, und so entstand nach und nach in England die soge- nannte sächsische Heprarchie, oder die 7 Königreiche: Kent, Northumberland, Ostangeln, Mercy, Essex, Sussex und West- sex, welche nach Jahrhundert langen Fehden, durch Absterben und Unterjochung so zusammenschmolzen, daß sie endlich von Egbert, König von Westsex, 827 zu Einem Königreiche vereinigt wurden, welches den zahlreicheren Angeln zu Ehren von nun an den Namen England, Anglia, erhielt. Das Christenthum war seit dem 6ten

17. Die Geschichte des Alterthums - S. 683

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
186. Die Auflösung des abendländischen Reiches. 683 Während die Germanen überall siegreich in Gallien vordrangen, begannen auch bereits in Britannien ihre Eroberungen. Von dem Schutz der römischen Legionen verlassen, waren die Briten, db längst die Führung der Waffen verlernt hatten, von den Picten vom Norden her bedrängt, von den Scoten vom Westen, von sächsischen Seeräubern im Osten angegriffen, in der hülslosesten Lage. Vergeblich wandten sie sich um Beistand an Aäius. Von diesem zurückgewiesen, boten sie endlich sächsischen Häuptlingen Land und Sold. So wurden die Picten besiegt, aber sofort verstärkten sich auch die siegreichen Sachsen durch nachziehende Schaarcn ihres Volkes und der Angeln, eines im jetzigen Jütland damals weit verbreiteten deutschen Stammes, griffen dann die Briten an und gründeten das Königreich Kent, von dem sie ihre Macht weiter und weiter über die Insel verbreiteten. Römer und Gothen, Franken und Burgunder kämpften noch um den Besitz Galliens, da führte der Hunne Attila sein ganzes gewaltiges Heer (700,000 M.?) 451 über den Rhein und drang bis in das Herz des Landes, bis an die Loire, in glücklichen Kämpfen vor. Orleans hielt ihm für den Augenblick Stand, und dem Aetius gelang es, in der dringenden Gefahr die von den Hunnen bedrohten germanischen Stämme in Gallien mit den Römern zu vereinigen. So wurde Orleans entsetzt und Attila wandte sich schon zum Rückzug. Das vereinte Heer der Römer, Westgothen und salischen Franken folgte ihm nach, und auf den weiten Catalaurt Ischen Ebenen, zwischen Troyes und Chalons, kam es zu einer jener mörderischen Schlachten, die auf Jahrhunderte hin über die Schicksale der Menschen entscheiden. Attila, besonders durch die Westgothen bedrängt, siegte nicht: da schwand sein Glück mit seinem Schlachtenruhm. Er ging über den Rhein zurück und nahm im folgenden Jahre seinen Weg gegen Italien und Rom. Ungehindert überstieg er die Alpen und drang bis zum Adriatischen Meere vor. Aquileja und andere volkreiche Städte an dieser Küste wurden zerstört, zitternd flüchteten sich die Bewohner auf die nahe gelegenen Inseln, wo nun erst Venedig, jene Jnselstadt eigenster Art, ihren Ursprung gewann. Das ganze nördliche Italien fiel in die Hände der Hunnen, aber gegen Rom zog Attila nicht; obschon nicht die Heere des Kaisers die Stadt retteten, sondern die Bitten und Vorstellungen des Papstes Leo,'der sich in das Lager der Feinde begeben hatte. Als Attila sich zum zweiten Male nach Italien wandte, raffte ein plötzlicher Tod ihn dahin. Schnell wie sie entstanden war, endigte seine Herrschaft: die unterworfenen germanischen und slavischen Stämme machten sich frei, und die Hunnen kehrten bald in jene Steppen Asiens zurück, aus denen sie gekommen waren. Atztius fiel durch Mord und Kaiser Valentinian war sein Mörder; Aaius fand feinen Rächer und auch Valentinian endete bald durch Mörder- -Hand. Italien war ohne Schutz: die Vandalen, die mit ihrer Flotte das Mittelmeer beherrschten, plünderten die Küsten, drangen unter ihrem Könige

18. Theil 2, Abth. 5 - S. 147

1826 - München : Lentner
147 rath mit Elisabeth« von Uork vereinigte er beyde Rosen (i486), und beendigte den öffentlichen Kampf, obgleich die inneren Unruhen noch während seiner ganzen Negie- rung fortdauerten. 2. Schottland. 1. Die Gaels, vom keltischen Stamme, die älte- sten Einwohner von Schottland, werden von den Römern unter dem Namen der Caledonier noch als wahre Wilde beschrieben. Sie theilten sich in zwey Hauptstamme, in Picten und Scoten oder Schotten, wovon jeder sei- nen eigenen König an der Spitze hatte, und beunruhig- ten die Römer wahrend ihrer Herrschaft auf Britannien durch unaufhörliche Streifereyen; und nach ihrem Abzug verheerten sie Südbritannien, so weit die römischen An- lagen gingen, unaufhörlich, bis ihnen endlich die gegen sie gerufenen Sachsen unter Hengist und Horst Ruhe geboten, und durch ihren Widerstand ihre wilden Einfalle etwas seltener machten. Ihre folgende Geschichte ist ein beständiger Kampf, bald unter sich selbst, bald mit den Sachsen und Danen. Doch haftete in dieser Zeit schon in einigen Gegenden das Christenthum, das ihnen die Irländer seit dem sechsten Jahrhunderte predigten. n. Im Jahre 838 überwand der König der Schot- ten, Kenn eth Ii., die Picten, nachdem der Manns- stamm ihrer Könige erloschen war, und vereinigte beyde Reiche unter dem Namen Schottland. Seitdem faßte man die beyden Stämme unter dem gemeinschaftlichen Namen der Schotten zusammen. Das Haus Kenneth beherrschte sie bis 128y. Ganz Schottland ward in die- sem Zeitraum christlich, und lebte in beständigen, nur pau- senweise unterbrochenen Kriegen mit England, welche K *

19. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 226

1817 - Karlsruhe : Müller
2 26 2s Buch. Das hjstor. Materiale nach Perioden: 6. Britannien. (S. 2te Karte). Die Römer besasen dieses Land nicht volle 4oc> Jahre; sie vetliessen cs in der Völkerwanderung freiwillig, als eine entfernte Provinz Jezt fielen die Picten und Skoten über die unbeschäzten Britten her; da riesen diese die Sachsen aus Deutschland zu Hilfe: Sie kamen A°. 449, und sieg- ten ; aber sie wollten hernach nicht wieder abziehen, son- dern liesien noch mehrere ihrer Brüder und auch die An- geln kommen, und errichteten nach und nach sieben angel- sächsische Königreiche in Britannien, welche jedoch nur Ein Reich ( Heptarchie genannt) ausmachen sollten. 7. Spanien. (S. 2te Karte). Seit dem zweiten Punischen Kriege, folglich über 600 Jahre, .herrschten Römer über Hispanien. A°. C. 4n kamen Sueven, Alanen und Vandalen dahin und errichte, ten daselbst ein Reich. Einige Jahre hernach drangen die Westgothen, die im südlichen Gallien einen reichsmäsigen Besizstand gefaßt hatten, in Spanien ein, wobei die Ala- nen fast aufgerieben, die Vandalen zum Wegziehen, und die Sueven zum Plazmachen im Lande genöthiget wurden, allso, daß neben dem Sueven-Reich auch ein Westgothisches in Spanien aufkam, bis jenes von diesem A°. 585 ver- nichtet und somit ganz Spanien den Westgothen zu Theil geworden ist. 8. Das Vandalen - Reich. (S. 2te Karte). Sie wohnten vor der Völkerwanderung an der Ost- see und Weichsel, dann in Pannonien, und kamen mit den Sueven nach Spanien; zogen aber nach dem Eindran- gcn der Westgolhen > unter ihrem Könige Geiserich oder Genserich A°. 429 nach Afrika, wo sie ein Reich gründe- ten, das bald das Weströmische Afrika umfaßte, Karthago zur Residenz hatte, und über hundert Jahre dauerte, bis es von Ostrom erobert wurde.

20. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 97

1817 - Karlsruhe : Müller
Il Völker nach Chr. Geburt. — Deutsche. §. 67. 97 Residenz des Reichs wurde. Sie nahmen sodann den Sueven nach und nach ganz Spanien; wogegen ih- nen ihre gallischen Länder von den Franken auf im- mer, so wie die Spanischen von den Arabern auf einige Zeit, entrissen wurden. 7. Die Vandalen eroberten das nördliche Afrika, und machten das wieder erbaute Karthago zur Haupt- und Residenzstadt; aber der Kaiser Iusiinian I. ließ das etwa hundert 2ahr bestandene Reich (A°. 534.) wieder erobern und zu einer öftrömischen Provinz machen. 8» Die Burgunder kamen in das südöstliche Gallien; erhielten weiter einen Theil der Schweiz, bis tief nach Savoyen hinein. Ihre Könige residirten in Genf. Nach einer Dauer von etwa hundert Jahren wurden sie (A°. 532. ) von den Franken unterjocht; doch blieben sie ein abgetheiltes Volk, das späterhin wieder das Königreich aufrichtete, bis es in der roten Periode an Deutschland kam. (S. 2te Karte). 9. Die Angel-Sachsen werden A°. 449. nach Britannien gerufen, welches die Römer feierlich aufgegeben hat- ten. Aber anstatt die Britten zu beschüzen, unter- jochten sie sie; und errichteten allmälig sieben Staa- ten, die A°. 828. in Einen zusammen schmolzen. (S. 2te Karte). 10. Heruler/ Augr'er/ und andere stunden bereits in Ita- lien, als ein eigenes Corps im römischen Solde, das Odoacher commandirte. Diese Truppen verlangten nun auch Land, wie ihre übrigen germanischen Brü- der hatten. Kein Land war mehr zu vertheilen da, als Italien selbst. Daher riefen sie A°. 476. ihren Odoacher als König aus, und Romulus Augustulus ward eriliirt. Doch mußten sie bald den Ostgo- then weichen. ili Franken. Einen Frankenbund gab es bald nach dem Markvmanischen Kriege. Seit A°. 4oo. sezten sich Franken diesseits des Nieder-Rheins fest, und A°, 486/ G