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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 144

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Viertes B u ch. Kursachsen unter der albrechtinischen Linie, bis zum Frieden zu Prag 1635. Sechsundzwanzigstes Capitel. Begebenheiten der albertinischen Linie und Ereignisse in ihren Landen bis zum An- fall der Kur. Herzog Albrecht, der Stifter der jüngern w et t i n i sch e n Linie, war ein hochberühmter Kricgsheld, der noch vor dertheilung 1484 viele bewunderte Heldenthatcn vollbrachte und sich einen unvergänglichen Ruhm erworben hatte, so daß er der Beherzte genannt wurde. Leider hatten seine Lande keinen Gewinn davon, denn seine Kriegsthaten ge- reichten nur dem Kaiser zum Nutzen, kosteten aber seinem Lande Menschen und Geld. Er focht für den Kaiser gegen Karl den Kühnen von Burgund 1475, dann gegen den König Matthias und Corvinus von Ungarn 1487, darauf half er i486 den römischen König Maximilian aus der Gefangenschaft der Bürger zu Brügge befreien. Er wurde nun zum Statthalter der Niederlande ernannt und mußte daselbst mit dem Schwert in der Hand die Ruhe aufrecht erhalten. Auch wurde ihm die Aufsicht über, den Erzherzog Philipp, den Erben der Niederlande,' an- vertraut; er mußte deshalb die Negierung seiner eigenen meißnischen Lande seinem Sohne Georg und einigen Rathen übertragen. Die Stände erhoben dringende Be-

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1. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 561

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
% . ' A * Die Niederlande kommen an Spanien. 561 Theil des ehemaligen Königreichs Burgund) kam im I. 907 an Frankreich durch König Robert, den Kapetinger, wel, cher seinen jüngern Sohn, Robert, damit wieder be« lehnte. Dieser stiftete also die sogenannte altere Linie der Hrrzöge von Burgund. — Al- dessen Geschlecht erloschen war; so gab K. Johann v. Frankreich das Herzogth. Bur, gund (i;6i) seinem Sohne, Philipp, dem Kühnen, welcher nun die jüngere Linie stiftete. Dessen Nachkommen brachten nach und nach viele Provinzen der Niederlande, theils mit Güte, lheils mit Gewalt, an sich und gründeten dadurch einen mächtigen Staat. Herzog Karl, der Kühne, wollte sich daher zum König von Burgund erklären; er wurde aber (1477) von den Schweizern bei Nancy erschlagen. Vi. Herzog Karl« de« Kühnen Tochter und Erbin, Maria, vermahlte sich mit dem Erzherzog Maxi mir li a n, nachmaligen Kaiser, wodurch also diese burgundischen Niederlande an das Haus Oesterreich kamen. Das eigentliche Herzogthum Burgund zog Frankreich wieder an sich. Maximilian erklärte diese Niederlande zu ei, nem Kreise des deutschen Reichs. — Da sein Sohn, Erz- herzog Philipp, durch seine Vermahlung mit der spani- schen Prinzessin Johanne auf den spanischen Thron ge- langte; so wurden die Niederlande mit Spa- nien verknüpft. Philipp hinterließ sie seinem Sohne, dem Könige von Spanien und deutschem Kaiser, Karlv, wel- cher endlich alle 17 niederländischen Provinzen zu einem Staate unter seiner Herrschaft vereinigte (15)8) und einige derselben durch Statthalter regieren ließ. — Vii- Um diese Zeit waren die Niederlande schon in einem sehr blühenden Zustande. Sie waren stark bevölkert und angebauet. Ihre zahlreichen Städte trieben einen au«, 36

2. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 346

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Z46 Brandenb. kommt an Bakern u. Luxemburg. breitung des Chrisienthums, bevölkerte das Land durch Ko, lonisten aus den Niederlanden, legte Dörfer und Staate an, und brachte Ackerbau und Handwerke empor. — Seine Nachkommen checkten sich in die Soll - oder Salzwedelsche und Gtendalsche Linien, vermehrten ihre Besitzungen mit der Ukermark (dem Lande der Ukrer) Lebus, einen Theile der Lausitz rc-, und Markgraf Waldemar erhielt auch die Schutzgerechtigkeit über das damals errichtete Hesrmeistkrthum des deutschen Ritterordens zu Son- nenburg. Iii. Als das askanifche Geschlecht (izro) mit Hein- rich dem jünger» ausstarb; so belehnte Kaiser Ludwig Vii der Baier, (i;2?) seinen eigenen Sohn Ludwig mit der Markgrafschaft Brandenburg, der aber erst mit einem falschen Waldemar, (dem Müller Meinecke) kämpfen mußte, ehe er zum-Besitz kam. Dessen Bruder, Ludwig der Römer, ging mit Kaiser Karl Iv, dem Lützelburger, einen Erbverein ein und sein zweiter Bruder und Nach- folger Otto, der Verschwender, trat endlich alle markrsche Lander an des Kaisers Prinzen, Wenzesla, gegen einen Iahrgehalt ab. (1575 ) Iv. Kaiser Karl Iv vereinigte Brandenburg mit Böh- men und den übrigen luxemburgischen Landern. Endlich überließ er Brandenburg seinem zweiten Sohne, Sieg, mund, welcher in der Folge König von Ungarn und Böhmen und auch Kaiser wurde. Siegmund, bei sei- nen vielen Kriegen und kostspieligen Unternehmungen durch Geldmangel gedrückt, verkaufte die Mark- und Kur-Bran- denburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich v 0 n Ho he n zo l lern, (1417.) V. Das hohenzolle rische Geschlscht stammt von Thaffilo, mim Sohne des Grafen Isenbarts von

3. Bd. 2 - S. 254

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
254 Kap.7- Geschichte von Spanien. § 9. Wahrend der Minderjährigkeit des Erzher- zogs Carl führte der große Cardinal Linienes die Regentschaft mit vieler Weisheit und Standhaftigkeit. 1517 aber kam Carl aus den Niederlanden, und trat dre Regierung selbst an, da denn der Kardinal Ti, menes in Ungnade siel, und kurz darauf an ei- ner vergifteten Forelle unterwegens von Madrit nach Toledo starb. 1519 ward König Carl nach dem Tode feines Großvaters, Kaisers Maximilians !. zum deutschen Kaiser erwählet. Seine merkwürdige lind ruhmvolle Regierung legte er freywillig nieder, übergab Spanien seinem Sohne Philipp Ii. und begab sich in das Kloster St. Iusti, worinn er auch den 12 Sept. 1558 gestorben. §. 10. Philipp Ii. eroberte 1581 Portugal!. Al- lein die Niederländer empöreten sich, und stine soge- nannte unüberwindliche Flotte wurde durch einen Sturm größtentheils zernichtet. Dieser König starb 1598 an einer jämmerlichen Krankheit. Ihm fbigte fein Sohn §. n. Philipp Iii. welcher 1578 geboren war. Er schwächte sein Reich durch gewaltsame Verjagung der Mohren. Er war ein wollüstiger und in Staatssachen unersahrner Herr. Er starb 1621 nach einer kurzen Krankheit. §. 12. Sein Sohn Philipp Iv. folgte ihm in der Regierung, welche er zwar 44 Jahr, aber fast in lau- Cer Kriegen und Unruhen geführet. Portugall riß sich wieder von Spanien los. 1648 mußte er die vereinigten Niederlande für ein freyes Land erklären, 1659 gieng auch die Grafschaft Roußillon verloren. Er starb 1665 im 60 Jahre seines Alters. $• lz.

4. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 66

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
66 Der preuß. -brandenb. Staat bis zum Regierungsantritt Friedrichs b. Gr. 1618 — 1740. nennen dürfe. Am 15. Januar 1701 verkündeten die Herolde in Königsberg die Erhebung Preußens zum Königreich; mit 17. Januar 18 ^”tmr raurde der Orden vorn schwarzen Adler gestiftet, und am 18. Januar setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin im Audienzsaale des Schlosses die Königskrone selbst aus und ließ sich in der Schloßkirche durch die Salbung die kirchliche Weihe erteilen. Die Krönungsfestlichkeiten wurden mit einer unerhörten Pracht gefeiert, da der König die neue Krone auch mit dem äußern Glanze umgeben wollte, der seiner Meinung nach untrennbar mit ihr verbunden war. Die vom Rhein bis zur Memel zerstreuten Gebiete erhielten nun den gemeinsamen Namen Preußen. Die Nachfolger Friedrichs aber bemühten sich, zu dem königlichen Namen auch die königliche Macht hinzuzufügen. 1701-1714 3. Tcr spanische Erbfolgckricg, 1701—1714. Als mit dem Könige Karl Ii. von Spanien der Mannesstamm der spanischen Linie des Hauses Habsburg ausstarb (1700), erhoben König Ludwig Xiv. und Kaiser Leopold I., beide vermählt mit Schwestern Karls Ii., Ansprüche auf den spanischen Thron, und zwar Leopold sür seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig für seinen zweiten Enkel Philipp. Ein Testament Karls Ii., welches dem französischen Prinzen Philipp die gesamte spanische Monarchie zusprach, wurde von der deutschen Linie des Hauses Habsburg nicht anerkannt. Der Kaiser hätte der vereinigten Macht Frankreichs und Spaniens nicht widerstehen können, wenn nicht Wilhelm Iii. von Oranien England und die Niederlande zu einem Bündnisse mit Leopold bewogen hatte. In den ersten Jahren kämpfte der kaiserliche Feldherr Prinz Eugen von Savoyen in Italien; die Niederlande schützte mit einem holländisch-englischen Heere der Herzog von Marlborough. Als im Jahre 1704 die Franzosen im Bunde mit den Bayern gegen Wien marschieren wollten, vereinigten sich Engen und Marlborough und siegten bei Höchstädt.2) Infolge dessen mußte der Kurfürst von Bayern aus seinem Lande fliehen und die Franzosen wurden über den Rhein getrieben. Im Jahre 1706 gewann Eugen durch die Schlacht bei Turin, in der die Preußen unter Leopold von Anhalt zuerst die feindliche Stellung erstürmten, ganz Oberitalien, und Marlborough eroberte durch den Sieg bei Rnmillies3) einen großen Teil der spanischen Niederlande. Eugen und Marlborough vereinigten sich nun abermals und siegten 1708 bei Oudenarde, 1709 bei Mcilplaquet4) 1) Da Polen das westliche Preußen besaß, so nannte sich der neue König nicht König von Preußen, sondern nur König in Preußen. 2) Höchstädt liegt an der Donau, oberhalb der Sechmündung. 3) Rainillies liegt südöstlich von Brüssel. 4) Oudenarde liegt westlich von Brüssel, Malplaqnet zwischen Sambre und Schelde südwestlich von Brüssel.

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 596

1855 - Mainz : Kunze
594 Deutsch er Bund — Großh. Luxemburg. seine Nachkommen überging. Auf deutschem Boden verzweigte sich nnterdeß das Ottonische Haus in mehrere Linien, nämlich in Siegen, Dillen bürg, Ha- be mar, Diez, bis das Glück wollte, daß die Besitzungen durch Erlöschen von Linien sich wieder vereinten, und zwar unter dem Erbstatthalter Wil- helm V. von Nassan-Oranien-Diez. Dessen Sohn ist es, der 1815 König der Niederlande ward und seine alten nassanischen Besitzungen gegen das Groß» herzogthum Luxemburg vertauschte. Siehe Holland. b) Aus der Linie Walram war der zur deutschen Königswürde erwählte Graf Adolf, der gegen den Habsburger Albrecht 1298 Schlacht und Leben bei Göllheim verlor. Später erwarb die Walramsche Linie weit jenseit des Rheins die Grafschaft Saarbrück, zerfiel aber zum Nachtheil ihrer aufstrebenden Größe in verschiedne Linien, wie Idstein, Saar brück, Usingen, Weilburg, bis diese im vorigen und jetzigen Jahrhundert wieder zusammen schmolzen und seit 1816 nur die Weilburger übrig blieb, die jetzt daö gesammte in neuester Zeit durch verschiedene Nachbarlande erweiterte Herzogthum Nassau besitzt. Nur was links vom Rhein lag, war verloren gegangen. Jetziger Herzog seit 1839 Adolf Wilhelm. 32. Großherzogthmn Luxemburg mit 194000 Bew., nebst holländisch Limburg mit 210000 Bew. Limburg ist eben, Luxemburg aber gebirgig und rauh, denn es liegt auf den Ardennen. Ans der deutschen Geschichte ist bekannt, daß Graf Heinrich von Luxemburg (oder Lützelburg) 1308 zum Kaiser erwählt wurde, daß sein Sohn Johann die Krone Böhmen erheirathete und dessen Sohn Karl von Böhmen wiederum an die Spitze Deutschlands kam. Luxemburg ward nun als ein Neben- land betrachtet und von Kaiser Wenzel, Karls Sohn, an eine Nichte ver- pfändet. So kam es in andre Hände, fiel ans Haus Bonrgogne und nach Karls des Kühnen Tod 1477 mit den andern Niederlanden an Max von Oestreich, dann an Karl V. und an dessen Sohn Philipp Ii. von Spanien. Erst 1713 kam es wieder an Oestreich als Theil der spanisch-östreichischen Niederlande. Als man diese nebst Lüttich 1815 mit Holland zu einem Königreich der Niederlande vereinte, wurde Luxemburg als Ersatz für die Ottonisch-Nassani- schen Stammländer (Siegen, Dillenburg rc.) als Großherzogthum hinzugethan, jedoch für deutsches Bundesland erklärt. Bekanntlich verlor aber unlängst der König die südl. oder belgischen Länder, sammt der Westhälfte Luxemburgs, wofür er 1839 seine Provinz Limburg auch für ein deutsches Bundesland erklären mußte. Jetziger Großherzog ist König Wilhelm Hi. — Orte: ->) Im holländi- schen Antbeile Luxemburgs: die Bundesfestung Luxemburg mit 13000 E. und preußischer Garnison. Arlon und Echternach klein, kleiner noch Grevemachern, Bouillon mit einem Felsenschloß, u. a. — b) Im Limburgischen ist Roermonde der Hauptort; die Festung Mastricht an der Maas und die kleinere Feste Venloo gehören nicht zum deutschen Bundeslande, weshalb von der oben angegebenen Bewohnerzahl etwa 30000 abzurechnen sind.

6. Deutsche Geschichte - S. 66

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
66 29. Kaiser Friedrich Iii. und der Verfall des Reichs. der böhmisch-mährischen Brüder. Nach Beendigung des Hussitenkrieges konnte Sigismund als König in Böhmen einziehen; er starb aber schon im folgenden Jahre. 1. Friedrich Iil (1440—1493). Der zweite Nachfolger Kaiser Sigismunds war Kaifer Friedrich Iii. Er hat am längsten von allen Kaisern regiert, war aber einer der untüchtigsten. Unter ihm kam das' Reich völlig in Verfall. — Preußen wurde eine Beute Polens. In dem Frieden von Thorn (1466) mußte der Deutsche Orden Westpreußen ganz an Polen abtreten und Ostpreußen als Lehen annehmen. — Die Schleswig-Hol st einer wählten (1460) den König von Dänemark zum Herzoge; doch sollten beide Länder nie voneinander getrennt werden, sondern „up ewig ungedeelt" bleiben. — In den Rhein-landen nahm ein französisches Söldnerheer, die „Armagnacs", das Elsaß im Besitz; als sie auch einen Einsall nach der Schweiz machten, stellten sich ihnen (1444) vor den Toren Basels 1600 Schweizer in den Weg und starben den Heldentod. Aber ihr säst übermenschlicher Heldenmut schreckte die Armagnacs nach dem Elsaß zurück, das sie im folgenden Jahre auch wieder räumen mußten. — Im Süd-osten drohte dem Reiche eine große Gefahr von den Türken. Diese hatten 1453 Konstantinopel erobert und rückten dem habs-bnrgischen Reiche immer näher. Aber der Kaiser rührte sich nicht, die Bewohner der bedrängten Gegenden mußten sich selbst helfen. 2. Karl der Kühne von Burgund. Auch an der Westgrenze drohte dem Reiche Gefahr. Hier hatte Karl der Kühne das Herzogtum Burgund gegründet. Er war einer der reichsten und mächtigsten Fürsten seiner Zett. Außer Burgund (zwischen dem Schweizer Jura und der oberen Loire) beherrschte er noch den größten Teil der reichen Niederlande. Er suchte seine Macht aber noch weiter auszudehnen und das ganze linke Rheinufer in Besitz zu nehmen. Zu-erst eroberte er L o t h r i n g e n. Dann zog er gegen die Schweizer. Allein die verachteten Bauern hielten dem Ansturm seiner Ritterheere gegenüber stand und brachten ihm in den beiden Schlachten bei Granson und Murteu (1476) schwere Niederlagen bei. Karl von Burgund entging dem Verderben nur durch schnelle Flucht. Aber die Schweizer zogen hinter ihm her nach Lothringen und schlugen ihn hier abermals in der Winterschlacht bei Nancy (1477). Karl selbst fand dabei seinen Tod, indem er in einem sumpfigen Graben mit seinem Pferde stecken blieb und dort einfror. 1 3. Die Niederlande kommen an das Haus Habsburg. Als Karl der Kühne tot war, warb Kaiser Friedrich für feinen Sohn Maximilian um Karls hinterlassene Tochter Maria, und gern reichte diese dem Kaisersohne ihre Hand. Ihre Ehe war überaus glücklich, wurde aber

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 115

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Die wichtigsten deutschen Frstenhuser am Ende des Mittelalters. 115 unter Friedrich Iii. wieder verloren giengen, aber durch Ferdinand I. 1526 aufs Neue erwogen wurden (jedoch wurde Ungarn erst 1687 ein erbliches Besitzthum des Hauses Oesterreich). Durch Maximilian I. kamen die meisten Lnder Karls des .Kuhnen von Burgund (die Niederlande und die Franche Eomte), unter Karl V. (I.) Spanien, Mailand, Neapel und Sicilien sowie die spanischen Besitzungen in Amerika un-ter den Habsburger Scepter. 2. Das Haus Hohenzollcrn, benannt nach seinem in Schwaben liegenden Stammsitz, trennte sich im Jahre 1190 in zwei Linien. Die eine verblieb in der Heimath (Hoheuzollern - Hechingen uud-Sig-maringen in Schwaben), die andere bekam (1191) das kaiserliche Burg-grasenamt von Nrnberg, das unter Kaiser Rudols I. im Hause Hoheuzolleru erblich ward, und erweiterte ihre Besitzungen vornehmlich in Franken (Ansbach und Baireuth). 1411 bekam der Burggraf Friedrich Vi. die Statthalterschaft in Brandenburg und 1415 die Mark Brandeuburg mit der Kurwrde, woselbst 1134 1320 die Askanier, bis 1373 die Wittelsbacher und hierauf die Luxem-burger regiert hatten. Nach Friedrichs Vi. Sohn, dem tapfern Al-brecht Achilles, der 14701486 alle hohenzoller'schen Lnder ver-einigt hatte, zerfielen dieselben in drei Linien die Mark, Ansbach und Baireuth (. 108). 3. Das von Luitpold dem Schiren (. 43, 4) stammende Hans. Wittelsbach erlangte unter Otto I. durch Kaiser Friedrich Barba-rossa das Herzogthum Bayern (1180); 1215 kam auch die Pfalz an dieses Frstenhaus; 1329 trennte sich die rndolfinische oder Pflzer von der ludwigischen oder bayrischen Linie. Letztere erwarb unter Kaiser Lud-wig dem Bayern die Mark Brandenburg, Holland, Seeland, Friesland und Tirol. Doch giengen alle diese Lnder schon unter Lud-wigs nchsten Nachkommen wieder verloren. Von den mannichfachen Theilnngen der ludwigischen Linie, denen erst Albrecht Iv. durch das Gesetz von der Unteilbarkeit Bayerns ein Ende machte (1506;, und des Pflzer Hanfes f. das Nhere in der bayer. Gefch. (. 67 ff.) 4. Das Hans Wettin, benannt nach feinem Stammsitz an der Saale, schon zur Zeit Kaiser Konrad's Iii. durch die Besitzungen in der Gegend des jetzigen Knigreichs Sachsen bedeutend, erwarb unter Heinrich dem Erlauchten (12181288) Thring en und das Land an der Pleie; Heinrich's Sohn, Albrecht der Entartete, wollte seine und seiner Gemahlin Margaretha (einer Tochter des Kai-sers Friedrich Ii.) Shne, Friedrich mit der gebissenen Wange" und D i e z m an n, enterben, aber diese behaupteten ihr Erbe sowohl gegen König Adols als gegen König Albrecht I. (.57,4 und 5). Alsinsachsen-Wit-t enb erg das askauische Haus erlosch (1422), verlieh Kaiser Sigismund dies Land sammt der Kurwrde an Friedrich den Streitbaren von Meien aus dem Hause Wettin (. 59, 4). Bon dem Brnder- 8*

8. Leitfaden der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen - S. 100

1900 - Leipzig [u.a.] : Teubner
100 Die Gegenreformation 1555—1618. Karl über- 2. Er selbst aber ging 1556 nach Spanien und lebte hier noch laßt sernembruder _ • r* r m n . ~r. . . ’ . ' Ferdinand die zwei Jahre tit St. Auste, einem Kloster m Estremadura inmitten herr-^Ä?de^tschen^ Waldungen von Edelkastanien und Orangen. Kirchlich fromm, wie Länder, seinem er fein ganzes Leben hindurch sich gezeigt hatte, lebte er hier in stiller ^M^cmtichfeit; aber die Fäden mit der Welt rissen keineswegs ab. über burgischen Be> keinen Vorgang in seinen Stammländern blieb er ununterrichtet; Staats-sitzungen. Männer und Könige holten sich bei ihm Rat, und Gelehrte und Geschichtschreiber gingen bei ihm aus und ein. Er starb 1558, von den Spaniern als einer ihrer größten Herrscher gefeiert, bei den Deutschen wegen feines Mangels an Offenheit wenig beliebt. 1556 — 1564 Ferdinand I. 11. Kapitel. Die Gegenreformation und der Dreißigjährige Krieg. Überblick über die autzerdeutschen Staaten Europas. Die Gegenreformation. § 102. Die deutschen Kaiser. Die spanische und die deutsche Linie der Habsburger. 1. Wenngleich Karl V. trotz der Wahl seines Bruders Ferdinands I. (1556—1564) zum deutschen König und Kaiser den Gedanken nicht aufgegeben hatte, nach dessen Tode die deutschen Länder und die deutsche Krone seinem Sohne Philipp und der spanischen Linie wieder zu sichern, so trat diese Wiedervereinigung doch niemals Vielmehr gestaltete sich die Regentenreihe folgendermaßen: em. Ferdinand I. (1556—1564) 1564 — 1576 Maximilian Ii. 1576—1612 Rudolf Ii. 1612 — 1619 Matthias. 1619 — 1637 Ferdinand Ii. 1637 — 1657 Ferdinand Hi. Maximilian Ii. (1564—1576) Rudolf Ii. (1576—1612) Matthias (1612—1619) Karl, Herzog von Steiermark Ferdinand Ii. (1619 — 1637) Ferdinand Iii. (1637—1657). der Habsburger besaß außer Spanien 2. Die spanische Linie mit seinen Kolonien noch Mailand, Neapel, die Freigraffchaft Burgund und die Niederlande, die deutsche Linie außer der deutschen Kaiserkrone noch Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, die vorderösterreichischen Länder, Böhmen mit Schlesien, Mähren und Ungarn. § 103. Österreich und die Türken. 1. Von Ungarn gehörte allerdings damals nur ein schmaler Streifen zum österreichischen Hausbesitz, und auch dieser war von den Türken stets bedroht, zeitweise sogar erobert. Die Türkengefahr dauerte auch unter den obengenannten Kaisern an. Fortwährende Grenzfehden machten den Ausbruch eines Krieges in jedem Augenblicke möglich; jederzeit ein ansehnliches Heer

9. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 202

1862 - Giessen : Heinemann
202 wird der Herren von der Lippe gedacht. Als die Stifter der jetzt regierenden beiden Linien Lippe-Detmold und Schaum- burg-Lippe erscheinen die Söhne des Grafen Simon Vi. (st. 1613), nämlich Simon Vii. (st. 1641), der die erstge- nannte, und Philipp (st. 1681), der die schaumburgische Linie gründete. Graf «imon Heinrich Adolf von Lippe- Detmold (st. 1734) wurde 1720 durch Karl Vi. in den Reichsfürstenstand erhoben; Georg Wilhelm von Schaumburg- Lippe nahm 1807 die fürstliche Würde an. Die jetzt regie- renden Fürsten sind: in Lippe-Detmold (seit 1851) Leopold, in Schaumburg-Lippe (seit 1860) Georg Adolf. — Die beiden Fürstentümer, 30 Q. M. mit 140000 E., liegen im Wesergebiete. In der Gegend von Detmold wurde 9 n. Chr. ein römisches Heer unter Quinctilius Varus von dem Che- ruskerfürsten Hermann vernichtet (Ii. §. 2). Die Hauptstadt von Schaumburg-Lippe heißt Bückeburg. §. 50. Nordöstlich an Hannover stößt Holstein und Lauenburg. Das Land gehörte ehemals zum alten Sachsenlande und war 1106 dem Grafen Adolf von Schaumburg verliehen worden. Sein Sohn Ado lf Ii. suchte das von den Slaven verwüstete Land wieder zu heben, beförderte den Ackerbau und zog fleißige An- siedler aus den Niederlanden nach Holstein. Einer sei- ner Nachfolger, Graf Gerhard Vi., erhielt 1386 auch Schleswig, als aber dessen Sohn Adolf Viii. 1459 kinderlos gestorben war, kam das Land an seinen Vetter Christian I. von Oldenburg, König von Dänemark, welcher vom Kaiser Friedrich Iii. 1474 die Herzogs- würde für Holstein erwarb. Im 16. Jahrhundert theilten die Söhne des Königs Friedrich I. von Dänemark (1523—1533), Christian Iii und Adolf (st. 1586), das Reich und wurden dadurch die Stifter der königlichen und der herzoglichen (oder Holstein-Gottorpischen) Linie (nach dem Schlosse Gottorp in Schleswig so genannt). Der dieser Linie angchörige Herzog Karl Friedrich ver- mählte sich 1725 mit Anna, Tochter Peter's d. Gr. von Rußland, und sein Sohn, den die russische Kaiserin Elisabeth als ihren nächsten Verwandten zum Throner-

10. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 53

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
53 • ) Auch Albrecht, des Bären Sohn, wurde von den Sachsen nicht angenommen; er mußte sich mit seinem väterlichen Erbe begnügen, behielt aber doch den Titel eines Herzoges von Sachsen. — Sein Nachfolger Rudolf Hi. nannte sich zuerst Kurfürst von Sachsen. 1400. — 0 Die Aska nische Dynastie starb 1422 aus. Friedrich!. Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen erhielt Sachsen von dem Kaiser Sigismund. (Hussitenkrieg.) — Prinzenraub durch Kunz von Kaufungen. — Ernst und Albert, Friedrich I. Enkel theileu sich in das Land, und werden die Stifter der beiden noch jetzt bestehenden sächsischen Hauptliuien. §) Ernst bekam die Kur und Thüringen; Albert Meißen, und die Anwartschaft auf Jülich und Berg (Statthalter in den Niederlanden) in dertheiluug 1464.— Unter dem Sohne des Kurfürsten Ernst,— F r i e d r i ch., begann Luthers Z^eligionsrveränderung. — Johann Friedrich, Ernst Enkel, wurde bei Mühlberg gefangen, und die Kur und Kurländer dem Herzoge Moritz aus der Albertinir schen Linie gegeben (sicheres Heftdeutschland.) —1647. — Der abgesetzte Kurfürst Johann Friedrich behielt jedoch den größten Theil Thüringens; seine Nachkommen sind die jetzigen Herzoge von Sachsen,- Mitglieder des Rheinbundes.* * Ehemals 9 Linien: Sachsen - Gocha , Weimar, Altcnbgrg, Eisenach, Jena, Meinungen, Hildburghausen, Saalfeld, Äoburg; — jetzt nur noch fünf. —• h) Alberts Großenkel Moritz erhielt, wie gesagt, die Kur 1647. — Krieg gegen seinen Wohlthäter, Kaiser Karl V. i555. Er blieb in der Schlacht bei Sievershausen. gegen den Mark grafen Alb recht von Brandenburg. i ) Augu st, M 0 ritzeus Nachfolger, ist der Urheber des Konkordienbuches i55a

11. Illustrierte preußische Geschichte - S. 279

1904 - Breslau : Hirt
1. Die Errichtung des Deutschen Reichs durch Kaiser Wilhelm den Großen. 279 erben sollten. Für die treue Unterstützung des Kaisers im Kampf gegen Türken und Franzosen wurde sein Land 1692 zum Kurfürstentum Braunschweig - Lüneburg erhoben, nach seiner Hauptstadt gewöhnlich Hannover genannt; daneben bestand das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel. Ernst Augusts Gemahlin war eine Großtochter Jakobs I. von England; daher bestieg sein Sohn als Georg I. 1714 den englischen Thron. Seinem Stammlande Hannover gereichte diese Personalunion mit England nicht zum Segen. Es mußte die Wandlungen der englischen Politik mitmachen und die Rache der Feinde Englands erdulden; seine Söhne bluteten im englischen Interesse in allen Erdteilen. Die englischen Könige fühlten sich als Engländer und ließen ihr deutsches „Nebenland" von wenigen bevorzugten Familien verwalten. Doch errichteten sie 1737 in Göttingen eine Universität, vergrößerten das Kurfürstentum 1719 um die bis dahin schwedischen Stifter Bremen und Verden, 1803 um das Bistum Osnabrück, 1814 um Ostfriesland, Meppen, Singen, Bentheim und Hildesheim und erhoben das so vergrößerte Kurfürstentum zu einem Königreich. Als 1837 der kinderlose König Wilhelm Iv. starb, folgte ihm in England die Tochter des nächstbesten Bruders, Viktoria, in Hannover, wo nur männliche Erbfolge gilt, sein jüngster Bruder Ernst August. Hessen, früher ein Teil des Herzogtums Franken, kam an den Prinzen Heinrich von Brabant, den Stammvater des hessischen Fürstenhauses. Er erlangte 1292 vom Kaiser die Erhebung Hessens als Landgrafschaft zu einem erblichen Reichsfürstentum und erbaute sich in Kassel eine Residenz. _ Seine Nachkommen dehnten ihren Besitz über ganz Hessen aus; der tüchtigste vou ihnen war Philipp der Großmütige. Er führte die Reformation ein, gründete in Marburg die erste evangelische Universität und war der Urheber und das eifrigste Mitglied des Schmalkaldischen Bundes. Nach seinen: Tode wurde das Land geteilt; es bestehen seitdem Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt nebeneinander. Während des Dreißigjährigen Krieges war Hessen Schwedens treuester Bundesgenosse; dafür wurde es von den Kaiserlichen furchtbar verheert. Im Siebenjährigen Kriege stand es auf feiten Preußens. Zur Zeit des nordamerikauischeu Freiheitskrieges erlangte Landgraf Friedrich dadurch eine traurige Berühmtheit, daß er den Engländern Tausende seiner Landeskinder gegen hohe Summen zum Kriegführen lieh. 1802 wurde Hessen-Kassel zum Kurfürstentum erhoben und gehörte dann jahrelang zum Königreich Westfalen. Nach den Befreiungskriegen hatte das Laud von der Willkürherrschaft feiner Kurfürsten viel zu leiden, so daß es die Einverleibung in Preußen als eine Erlösung ansehen mußte. Nassau an der unteren Lahn erhielt seinen Namen von einem Schlosse., Durch Erbteilungen der Brüder Walram und Otto spaltete sich das gräfliche Haus in zwei Linien; jenem gehörte Kaiser Adolf an (f 1298), diese erwarb durch Heirat große Besitzungen in Luxemburg und in den Niederlanden, in Südfrankreich Dranien. Wilhelm I. von Naffau-Orauien erwarb die Erbstatthalterwürde in den Niederlanden, Wilhelm Iii. den englischen Thron und Wilhelm Iv. den neugeschaffenen Königsthron der Niederlande. Herzog Adolf von Nassau verlor 1866 sein Land an Preußen; er gelangte aber 1890 in Luxemburg zur Regierung, nachdem der Mannesstamm von Naffau-Oranien in den Niederlanden ausgeftorben war. Frankfurt, die alte freie deutsche Reichsstadt, in der feit dem Ende des Mittelalters die deutschen Kaiser gewählt und später auch gefrönt wurden, die seit 1815 Sitz des deutschen Bundestages war, wurde mit Hessen und Nassau zu einer Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Auch aus die innere Entwickelung Preußens übten die Erfolge der letzten Wochen vorteilhaften Einfluß aus. Der König und seine großen Ratgeber wurden bei ihrer Rückkehr in Berlin mit begeistertem Jubel empfangen; in immer weitere Kreise drang die Erkenntnis, daß die militärischen Erfolge doch vor allem der vom Könige eingeführten neuen Wehrverfassung und der vorzüglichen Heeresleitung Moltkes, die diplomatischen aber dem Scharfblick und den: eisernen Willen Bismarcks zu danken seien, und bald wurde dieser jüngst noch so verhaßte Manu der Liebling des Volkes. Als dann die Vertreter der siegreichen Armee unter dem Donner der Geschütze und dem Ge-

12. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 116

1832 - Heidelberg : Oßwald
116 Franzosen Straßburg nebst den übrigen gemachten Eroberungen grö- stentheils zu überlasten; dagegen zwang er die Türken, die aufs neue in Ungarn eingefallen, aber von Prinz Eugen aufs Haupt geschla- gen waren, Siebenbürgen, Slavonien und andere Ländereien an Oestreich abzutreten, und mit demselben einen 25jährigen Waffenstill- stand einzugehen. b) Der span isch e Er b fo lg e k r i eg. Die Ruhe dauerte nur bis 1701. In diesem Jahre erklärte sich der Kurfürst Friedrich von Brandenburg, mit Einwilligung des Kai- sers, zum Könige von Preußen, und setzte sich selbst die Krone auf. Auch brach in diesem Jahre ein neuer und schwerer Krieg aus. Karl der Ii., König von Spanien und der lezte Sprosse aus der spa- nischen Linie des Hauses Oestreich, hatte, durch Einfluß Ludwigs Xiv. von Frankreich, 1701 dessen Enkel Philipp von Anjou auf den spanischen Thron berufen. Dagegen erklärte aber auch Kaiser Leo- pold der I. seinen zweiten Sohn als Karln den Iii. zum Könige von Spanien. Dadurch entstand der spanische Erbfolge krieg, wel- cher 12 Jahre dauerte. Mehrere Mächte schloßen sich an Oestreich an, und der Krieg wurde in verschiedenen Ländern geführt. Eben als sich 1705 die Vortheile auf Oestreichs Seite zu neigen schienen, starb Leopold der I ; sein Sohn und Nachfolger Joseph der I. setzte den spanischen Krieg mit Nachdruck fort, und dämpfte auch die Unru- hen in Ungarn; allein er starb schon 1711, und dieser Tod änderte die Gestalt der Dinge. Denn als nun Karl der Iii. von Spanien auch als Karl der Vi. zum Kaiser von Deutschland erwählt ward, traten 1713 England und die Niederlande, um die drohende Uebermacht des Kaisers abzuwehren, von Oestreich ab, und der verlassene Kaiser mußte 1714 den Frieden von Rastadt unterzeichnen, durch welchen dem französischen Prinzen von Anjou, als Philipp dem V. die Krone Spaniens zuerkannt wurde; doch mußte derselbe Gibraltar den Eng- ländern, und die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sar- dinien dem Hause Oestreich abtreten. Weil Karl Der Vi. keinen Sohn hatte, und doch die östreichische Monarchie ungetheilt zu erhalten wünschte, so machte er 1713 ein Hausgesetz über die Nachfolge (pragmatische Sanktion genannt), wodurch die weibliche Erbfolge bestimmt wurde. e) Der östreichische Erbfolgekrieg. Deutschland genoß nur eine 20jährige Ruhe. Denn kaum hatte nach dem Tode des Kaisers 1740 seine älteste Tochter Maria The- resia die Regierung der östreichischen Staaten angetreten, und ih- ren Gemahl Franz zum Mitregenten angenommen: so wurden von allen Seiten Ansprüche gemacht. Spanien, Baiern und Sachsen machten Anspruch auf die gesammte östreichische Erbschaft; Preußen that ein Gleiches auf Schlesien, und Sardinien auf Mailand. Maria

13. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 34

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 34 — gleich erhob sich die Insel für den katholischen König und suchte sich völlig selbständig zu machen. Jakob Ii. wurde aber (1690) am Boyneflnffe besiegt und mußte nach Frankreich zurückkehren; als er (im Jahre 1692) in England selbst landen wollte, wurde die französische Flotte am Vorgebirge La Hogue1) von der englisch-holländischen vernichtet. Zu Lande waren jedoch die Franzosen dank ihrer großen Einheitlichkeit und ihren vortrefflichen Feldherren, dem Marschall von Luxemburg in den Niederlanden, Catinat in Italien, — bei Steenkerken 1692 und bei Neerwinden 1693 unterlag Wilhelm von Dramen — meistens siegreich. Da aber Handel und Landwirtschaft schwer litten, mußte bei der Ermattung des Landes der Sonnenkönig zu Münzverschlechterungen und zum Ämterverkaus seine Zuflucht nehmen und konnte schließlich einen erträglichen Frieden nur durch Trennung feiner Gegner erreichen. Er gewann Piemont durch Abtretung einiger Festungen, so daß Catinats Truppen sein Heer in Belgien verstärken konnten. Daher nahmen auch die Verbündeten die Vermittelung Schwedens an. Im Frieden zu Ryswyk') erkannte Ludwig zunächst Wilhelm Iii. als König von England an, gab an Spanien Luxemburg heraus und bewilligte Holland einen günstigen Handelsvertrag. So blieben Kaiser und Reich allein und mußten sich damit begnügen, daß Freiburg i. Br., Breisach und die meisten „reunierten" Gebiete an Deutschland zurücksielen, nicht aber Straßburg. Ergebnis. Zum ersten Male war den Eroberungen Ludwigs Xiv. ein Halt geboten, und die furchtbare Erschöpfung Frankreichs war zutage getreten. Der Türkenkrieg und die Niederwerfung des Aufstandes der Ungarn hatte währenb des Pfälzischen Krieges die Truppen des Kaisers berartig in Anspruch genommen, daß er am Rhein nur geringe Streitkräfte halten konnte. Unter dem Markgrafen Ludwig von Baden hatten die Kaiserlichen Bel grab erobert und unter dem Prinzen Engen von Sa- 1697 voyen bei Zenta 1697 ein großes türkisches Heer vernichtet. 1699 Im Frieden zu Karlowitz 1699 trat die Türkei Ungarn außer dem Banat und den Rest von Kroatien und Slawonien an den Kaiser, Morea an Venedig ab. Die Aufteilung der europäischen Türkei nahm ihren Anfang. 1701- 9. Der Spanische Erbfolgekrieg 1701—1713. Veranlassung. Infolge der Kränklichkeit Karls Ii. erwartete man feit langer Zeit das Aussterben der spanischen Linie des Hauses Habsburg. Das nächste Anrecht auf den Thron hatte der Kaiser Leopold I. als Habsburger; außerdem war er mit einer Schwester Karls Ii. vermählt gewesen. *) in der Normandie, westlich von Cherbourg. 2) Sprich Reisweik. Es ist ein Dorf südöstlich vom Haag.

14. Die Provinz Hannover - S. 21

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
21 Weifen, so daß Heinrich jetzt den größten Teil der sächsischen Erbgüter besaß. Dazu belehnte sein Schwiegervater, Kaiser Lothar, ihn mit dein Herzogsamte in Sachsen, und Heinrich war nun der mächtigste Fürst Deutschlands geworden. Heinrichs des Stolzen Sohn war Heinrich der Löwe, dessen Sohn Otto später deutscher Kaiser wurde. Otto starb kinderlos, und da auch sein Bruder Heinrich keine Kinder hinterließ, so wurde der Sohn ihres Bruders Wilhelm, Otto, der Erbe aller welfischen Besitzungen und der Stammhalter des Welsenhauses. Weil er beim Tode seines Vaters erst neun Jahr alt war, wurde er Otto das Kind genannt. Seine Länder erhob Kaiser Friedrich Ii. zu einem Herzogtum unter dem Namen Braunschweig-Lüneburg. Otto hinterließ vier Söhne. Die beiden jüngsten wählten den geistlichen Stand. Die beiden andern, A lb r e ch t und Johann, regierten anfangs gemeinschaftlich; aber im Jahre 1267 teilten sie die ererbten Länder durch das Los. Herzog Johann erhielt die Länder Lüneburg und Celle und die Stadt Hannover, und Albrecht bekam die Länder Braunschweig, Kalenberg, Göttingen, das Land vor dem Harze und das Eichsfeld; mehrere Teile regierten sie gemeinschaftlich. So entstanden die braunschweig-lüneburgische und die braunschweig-wolfenbüttelsche Linie. Sehr oft - gingen nachher noch Teilungen vor, und verschiedene Linien, namentlich auch die braunschweig-wolfenbüttelsche, starben ganz aus. Alle Länder der ausgestorbenen Linien fielen an die Söhne Ernst des Bekenners: Heinrich und Wilhelm. Es entstanden nun zwei neue Linien: Heinrich ist der Stammvater der braunschweig-wolfenbüttelfchen Linie, zu der die jetzigen Herzöge von Braunschweig gehören, Wilhelm aber der Ahnherr der braunschweig-lüneburgischen Linie, welche über Hannover herrschte. Herzog Wilhelm mit dein Beinamen des Frommen oder Gerechten besaß auch anfangs nur das Fürstentum Celle, erbte aber 1572 die Grafschaft Hoya und 1586 die Grafschaft Diepholz. Sein Sohn Georg, der sich durch feine Thaten im dreißigjährigen Kriege auszeichnete und zuerst seine Residenz von Celle nach Hannover verlegte, erhielt auch noch 1617 Grubenhagen und 1634 Kalenberg und Göttingen. Georgs Söhne hatten zwar wieder eine Teilung vorgenommen, wodurch die beiden Linien Lüneburg und Kalen- berg entstanden waren. Jene starb aber schon 1705 mit Georg Wilhelm wieder aus, und durch eine Heirat zwischen Georg Ludwig, dem Sohne des Herzogs Ernst August von Kalenberg, mit der Tochter des Herzogs Georg Wilhelm, der Prinzessin Sophie Dorothea, welche später als Gefangene int Schlosse Ahlden starb, wurden die getrennten Besitzungen wieder vereinigt. — Schon vorher, war das Herzogtum Lauenburg und der nördliche Teil von Lüneburg hinzu gekommen. Auch hatte Ernst August im westfälischen Frieden das Bistum Osnabrück erhalten, das er aber nur als Bischof besaß, bis es 1802 ganz mit Hannover vereinigt wurde. Dieser Ernst August war derselbe, welcher wegen seiner dem Kaiser und Reiche geleisteten Dienste 1692 zum Kurfürsten erhoben wurde. Von jetzt an hieß also das Land das K n r f ü r st e n t u m B r a u n f ch w e i g - L ü n e b u r g. Sein Sohn, Georg Ludwig, folgte im Jahre 1714 als Urenkel König Jakobs I. und als nächster protestantischer Verwandter der Königin Anna von England derselben unter dem Namen Georg I. auf dem englischen Königs-

15. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 281

1820 - Altona : Hammerich
Deutschland. Dänische Staaten. 281 in Korn, Holz, Torf, Produkten der Viehzucht und Garn. Manufacturcn gibt es hier nicht. Ratzeburg, kleine befestigte Stadt am See gl. N. — Lauenburg, ander Elbe, hat Schiffahrt und Speditions- handel. ___________ Die ältesten bekannten Einwohner Holsteins waren Sachsen. Karl der Große, der die Sachsen besiegte, schloß einen Vergleich mit dem dänischen Könige Hemming, in dem vre Eider j«r Gränze zwischen Deutschland und Dänemark bestimmt wurde. Gewisser wird die Geschichte dieses Landes erst im Anfange des irten Jahrhunderts mit Herzog Lothar, nachmaligem Kaiser, der dem Grafen Adolph von Schaum bürg Holstein zum Lehn gab. Der Sohn desselben, Adolph 2 gab dem von den Slaven verwüsteten Lande eine bessere Gestalt, beförderte den Landban, zog Kolonisten aus den Niederlan- den ins Land, welche die Marschländereien eindeichten, und den Grund zu der schönen Viehzucht hier legten. 1459 starb diese Schaumburgische Linie aus. Der letzte Graf Adolph 8 bestimmte zu seinem Nachfolger Christian r, Grafen von Oldenburg, au den er auch die Dänen, welche ihm die Krone antrugen, verwies. Unter dieses Königs Regier rung wurde Holstein vom Kaiser zum Herzvgthum erhoben. Friedrich 1 von Dänemark wurde der Stifterder 2 Hauptlinien, der königlichen und der fürstlichen oder gottorpischen durch Theilung unter seinen Söhnen Christian und Adolph. Die königliche Linie theilte sich in der Folge in mehrere Nebenlinien, Son- de-rburg, Glücks bürg und Plön, und die erstere wieder in die Wiesenbrugische, Augustenburgische und Becksche, die bis auf die beir den legten nach und nach alle ausgestorben sind. In dein fürstlichen oder Holstein r Gottorpischen Hause wurde das Recht der Erstgeburt eingeführt. Herzog Carl Friedrich vermählte sich schon als Erbprinz mit der russisch kaiserlichen Prinzessin Anna, Tochter Peter des Großen; und dessen Sohn Carl Peter Ul- rich wurde von der Kaiserin Elisabeth zum Großfürsten und russischen Thronfolger erklärt, und 1762 als Kaiser gekrönt, starb aber schon im Laufe desselben Jahrs. Dre zu dieser Zeit zwischen Holstein - Gvttorp und dem Könige von Dänemark entstandenen Streitigkeiten wurden durch einen Tausch glücklich ausgeglichen. Dänemark trat die Graft schäften Oldenburg und Delmenhorst gegen den fürstlichen Antheil an Holstein ab. Auf solche Weise kam 1773 ganz Holstein wieder an Dänemark: dagegen wurde Oldenburg und Delmenhorst von Rußland an eine jüngere gottorprsche Linie, den Fürstbischof von Lübeck, Friedrich August, abgetreten, dessen Bruder,ohn der jetzige Großherzog von Oldenburg ist. 12) Deutsche Staaten des Königs der Nie- derlande. Diese bestehen ans dem Herzogthum Luxemburg, wel- ches vormals einen Theil der östreichischen Niederlande

16. Bd. 4 - S. 444

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
444 Achter Zeitraum. Veränderungen in vielen europäischen Reichen, auch die wich- tigsicn neuen Landerbestimmuugen innerhalb des teutschen Staatenbundes enthielt, welchen späterhin noch die einzelnen Tauschverträge, gegenseitigen Abtretungen und die Entschei- dungen über die von Frankreich im zweiten Pariser Frieden getrennten Lander folgten, verzeichnete die teutsche Bundes- acte nur die allgemeinen politischen und rechtlichen Bestimmungen des neuen Staatenbundes. 724. Der teutsche Staatenbund. Zu diesem vereinigten sich die souverainen Fürsten und freien Städte Teutschlands, so, daß zu ihm gehö- ren: der Kaiser von Oestreich und der König von Preu- ßen nach allen ihren vormaligen und neuen teutschen Be- sitzungen (welche später zu Frankfurt von beiden Mächten näher angegeben wurden), der König von Dänemark wegen des Herzogthums Holstein und wegen des (später mit demselben verbundenen) Lauen bürg s, der König der Niederlande wegen des Großherzogthums L u r e m b u r g, die Könige von Bayern, Sachsen, Hannover und Wirte mb erg, der Großherzog von Baden, der Chur- fürst von Hessen-Kassel und Großherzog von Fulda, der Großherzog von Hessen-Darm sta dt, die Herzoge von Braun schweig und von Nassau, die Großherzoge von M e ck l e n b u rg - S ch wert n und Mecklenburg- S t r e l r tz, der Großherzog von S a ch se n - We i m a r, die Herzoge von Sachsen-Gotha, Coburg, Meiningen und Hildburg hausen, der Großherzog von Olden- burg, die Herzoge von Anhalt-Dessau, Bern bürg und Köthen, die Fürsten von S ch w arz b u rg - S on- dershausen und von Rudolstadt, die Fürsten von H o h e n z o l l e r n - H e ch i n g e n und S i g m a r i n g e n, der Fürst von Walde ck, der Fürst von L i e ch t e n st e i n, die Fürsten von Reuß älterer und jüngerer Linie, die Fürsten von Lippe-Detmold und L i p p e - S ch a u m b urg, der (später erst swjun.4817^1 mit Souverainetät aufgenommene)

17. Grundriß der Weltgeschichte - S. 192

1885 - Nürnberg : Korn
192 § 87—88. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr. Streben nach Vergrößerung Österreichs zog er sich den Unwillen der Reichsfürsten zu. H. In Bayern war mit Maximilian Iii. die jüngere (lud-wigische) Linie des Hauses Wittelsbach ausgestorben und das Kurfürstentum Bayern an Karl Theodor von Psalz-Snlzbach (aus der älteren oder rndolfischen Linie) gekommen (1777). über die Bayern (Bajuwarier, zwischen Iller und Enns) herrschten 554—788 Herzoge aus der Familie der Agilolsinger. Karl d. Gr. schaffte die Herzogswürde ab und verwaltete das Land durch Markgrafen. Nach dem Aussterben der Karolinger erfolgte die Wiederherstellung des bayrischen Herzogtums, jedoch unter Oberhoheit des deutschen Kaisers. Kaiser Friedrich I. Barbarossa verlieh im Jahre 1180 die bayrische Herzogswürde dem Hause Wittelsbach (§ 63, 6). Im Jahre 1214 wurde die Pfalz mit Bayern vereinigt; 1329, unter Kaiser Ludwig d. Bayern, wurde der rudolfischen Linie des Hauses Wittelsbach die Pfalz, der ludwigischen das Herzogtum Bayern zugewiesen. Die rudolfische Linie gelangte 1356 durch die goldene Bulle, die ludwigische 1623 unter Herzog Maximilian I. zur Kurwürde. Nach dem Aussterben der ludwigischen Linse (1777) wurde Bayern und Psalz unter Karl Theodor von Sulzbach (f 1799) wieder vereinigt. Nun suchte Joseph Ii. Niederbayern und Teile der Oberpfalz von Karl Theodoren erwerben. Friedrich der Große, auf eine Vergrößerung Österreichs eifersüchtig, erhob dagegen 1778 Einspruch und rückte in Böhmen ein. Nach einigen uubedeu-n. Chr. ^nden Gefechten wurde der „bayrische Erbfolgetrieg" (1778 E?bsola?bis 1779) durch Vermittlung der Kaiserin Maria Theresia im krieg Frieden zu Teschen (im österreichischen Schlesien, 1779) beendet. Österreich erhielt von Bayern nur das Jnnviertel mit Braunau. 4. Josephs Ii. späterer Versuch, Bayern durch Tausch gegen die Niederlande zu erhalten, wurde durch den von Friedrich dem Großen gestifteten Fürstenbund (1785) vereitelt. Ein in Gemeinschaft mit der russischen Kaiserin, Katharina Ii. unternommener Türkenkrieg hatte für die Österreicher einen unglücklichen Ausgang. Krank kehrte Joseph Ii. aus dem Kriege heim; er starb, 49 Jahre alt, voll Gram über das Mißlingen seiner meisten Pläne (1790). Kaiser Leopold Ii. (1790—1792), Josephs Ii. Bruder und Nachfolger, stellte fast alle Neuerungen seines Bruders wieder ab. B. Frankreich. 1. Auf Ludwig Xiv. folgte dessen fünfjähriger Urenkel Ludwig Xv. (1715—1774) unter Vormundschaft des sttteu-lofeu Regenten Philipp von Orleans (f 1 <23). Noch schlim-

18. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 113

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Ferdinand Iii. bis auf Ludwig Xvt. 113 ren der Ruhe entzündete sich ein neuer, schwerer Krieg, genannt: §. 136. Der spanische Erbfolge-Krieg. Karl der Ii., König von Spanien, der letzte Sprosse aus d e,r spanischen Linie des Hauses Oesterreich (§. 116.)/ war alt und ohne Erben. Der Churprinz von Bayern, Joseph Ferdinand, den der König, als Enkel seiner jüngcrn Schwester, der Churfürstin von Bayern, zu seinem Nachfolger ernannt hatte, starb unvermuthet (1699)'™» den 6. Febr., und nun berief der kranke König, durch Lud- wig des Xiv. feine Künste verleitet, dessen Enkel Philipp von Anjou als P h i l i p p den V. auf den Thron Hispaniens.1701 Aber auch Kaiser Leopold der I. forderte denselben für feinen zweiten Sohn Karl, den er sogleich als Karl den Iii. 1701 zum König von Spanien erklärte. Der Krieg war nun entschieden. Bayern, in der Mitte, konnte nicht neutral bleiben; es schloß sich an Frankreich, und zog so den Krieg in das Herz von Deutschland. Er dauerte zwölf Jahre, von 1701—1713. Marlbo-iw» roug und Prinz Eugen erwarben sich in demselben unver- gängliche Lorbeern. Sie vernichteten die bayerisch-französische Armee in den blutigen Schlachten am Schellend erg bei Donauwörth und sodann (13. Aug.) bei Höchstadt, no* und reinigten Bayern und Schwaben von den Feinden.^' 3uii Aber Kaiser Leopolds Tod, (5. Mai 1705 zu Wien), nos wie auch seines ältesten Sohnes, Kaiser Joseph des I., mi frühzeitiges Dahinscheiden (17. April 1711) gaben der Sache plötzlich eine andere Wendung. Denn als nun Leopolds zweiter Sohn, Karl der Iii. von Spanien, auch als Karl der Vi. zum Kaiser von Deutschland erwählt 17,1 ward, traten England und die Niederlande, um nicf)t 12‘Dct' Beförderer der drohenden Uebermacht zu sein, von der' Allianz mit dem Kaiser zurück, und schloßen mit Frankreich zu Utrecht einseitig Frieden. v.m-u Jetzt mußte der verlassene Kaiser, der den Krieg allein noch fortsetzte, auch die Hände zur Versöhnung bieten, und den Frieden zu Rastadt unterzeichnen. Philipp 6.Mar; von Anjou behielt als Philipp der V. Spanien, mußte aber Gibraltar den Engländern, und die spanischen Niederlande, wie auch Mailand, Neapel und Cammcrcrs Weltgeschichte. 6ie elufi. 8 4

19. Der Jugendfreund - S. 82

1819 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
22. Dem deutschen Vaterlande war es jedoch nicht gegönnt, die Segnungen des Friedens lange zu genießen. Nach wenigen Jahren ward die Nuhe durch Ludwig Xlv., König von Frankreich, wieder gestöret. Mitten im Frie- den riß dieser Fürst nebst anderen Ländereyen die Stadt Straßburg von Deutschland ab, und verheerte die para- diesischen Gegenden des Mittel-Rheins mit hunnischer Grausamkeit. Kaiser Leopold I. hatte um diesezeit(l 681) mit den Türken, die in Ungarn eingefallen waren, blutige Kämpfe zu führen, und war daher genöthiget, den Fran- zosen die gemachten Eroberungen größtentheils zu über- lassen, und mit ihnen einen zwanzigjährigen Waffenstill- stand zu schließen. Nach wenigen Jahren entzündete sich ein neuer, schwerer Krieg, der spanische Snceessi- onskrièg genannt. 23. Karl Ii., König von Spanien, ver letzte Sproß» aus der spanischen Linie des Hauses Österreich (1522 ward Österreich dadurch, daß Karl V. die deutschen Erbländer seinem Bruder Ferdinand abtrat, und für sich in Deutsch- land allein die Niederlande behielt, in die spanische und deutsche Linie geschieden) war alt und ohne Erben. Der Churprinz von Baiern, Joseph Ferdinand, den er zu sei- nem Nachfolger ernannt hatte, starb unvermuthet, und nun berief der kranke König, durch Ludwig Xiv. verlei- tet, dessen Enkel, Philipp von Anjou auf Spanien's Thron. Aber auch Kaiser Leopold I. forderte denselben für seinen zweyten Sohn Karl, den er sogleich, als Karl Iii. zum König von Spanien erklärte. Der Krieg war nun entschieden. Baiern in der Mitte konnte nicht neu- tral bleiben: es schloß sich an Frankreich, und so kam das Unglück des Krieges in das Herz von Deutschland. Er dauerte 12 Jahre, nämlich von 1701 bis 1713. Der Kaiser wurde von seinen Alliirten verlassen, mußte zur Versöhnung-die Hand biethen, und den Frieden zu Ra- statt unterzeichnen. Die spanische Monarchie kam an das Haus Bourbon.

20. Bd. 3 - S. 305

1820 - Leipzig : Hinrichs
Ostindische Inseln. 305 Gebräuche und Priester, außer mehrern kleinern Stämmen im Znnern), oder Malaien; dann Chiñeser, Japaner und Europäer (Engländer und Niederländer). Die Religion der Küstenbewohner ist die muhamedanische; im Znnern sind Heiden. Sumatra enthalt 17 (Staaten, die meistens von Engländern und Niederländern abhängen. Der nichtigste Staat/ von dein ver- schiedene Fürsten Vasallen find/ heißt Menangkabon, dessen Sultan, ein Muhamedaner, in Pag gar a d schü n g refldirt, wo in der, Rahe der St.'auf einem Raum von 20 engl. M. 1 Will. E. lebt, von den Malaien als Hauptfitz der Heiligkeit und Gelehrsam- keit betrachtet. Rach seinem Tttel'erhalt er seine Schatzungen in Golde schesselweis, hat Betelgefäße von Gold und Diamanten, ist Herr des Schwertes mit 190 Scharten, die es im Gefecht mit dem Erzteufel erhielt, den er erlegte, Sultan des brennenden Berges und anderer Berge, ein Fürst, der nach Gefallen morden kann, ohne dadurch eine Sünde zu begehen, Statthalter des Himmels, des goldnen Flusses, Herr der Luft und der Welten re. In seinem rein majatischcn Reiche ist die Hst. und Residenz Pangarajung (Pa ng arad schung), wo man Waffen., Flinten, Dolche und schöne Filigranarbeiten verfertigt, und die Fest. Pa dang, Haupt- ort des nieder!. Handels mit Pfeffer re.,, und Sitz eines nieder!. Gouverneurs, 400rhede. — Die Königreiche Mokom oko im W. und Iambi im O. — Die Redschangs leben unter ihren sehr eingeschränkten Oberhäuptern, Pandscherans, dieden Fürsten oder König von Su ngey Lamo als Oberherrn erkennen. Hier find die Besitzungen der englisch-vstindischen Compagnie, die aus einem langen Landesstrich auf der Westküste von Tappanauli an der Gränze des dem König von Aschem unterworfenen Landes bis zur Sundastraße, und innerhalb bis an die zweite der 3 die Insel theilenden Bergreihen, von etwa Z50 O. M. bestehen, Ben- kulen heißen, aber wenig einbringen (niemals des Jahrs über Z Schiffsfrachten Pfeffer), und auch seit einigen Jahren -roßen Unglucksfallen unterworfen gewesen sind. Die jährlichen Unkosten betragen an 45,000 Pf. St. Hier ist das F 0 r t M a r l b 0 r 0 u g h , der Sik des englischen Residenten. Die St. Benku'ev. von Malaien bewohnt. Die Facroreien Cillebar, Handel mit Pfej> fer; Rata l im Lande der Battas. — Der Regent von Indra- pu ra nebst allen Vasallen wird von den Niederländern ernannt.— Der König von Palembang in S. O. beherrscht eineu Theil der Insel, und auch die zinnreiche I. Banka, doch unter der Oberherrschaft der Niederländer, die in der befestigter! Hst. Pa- lembang auch eine Handelsloge besitzen. Unter ihm steht das Gebiet Pasumnah. welches 4 von einander unabhängige Pand- scherans hat. — Aschem oder Atschin (Ageen), in N. W. bis an die Linie, 4000 O. M., unter einem besondern König oder Kaiser, mit der Refidenzst. gl. N. goooh., die einzige Rhede, wo Fremde anlanden und Handel treiben dürfen, mit Schwefel, Be- telblättexn, Arekanüffen, Benzoe, Pferden, Kampber, eingesalzenen Limonen re. In der,St. find viele Moscheen. Bei Dasba und N a - L a b 0 an der Südküste Goldgruben. Bei Susu und S ch i m- kol Schiffbau. In der Nahe liegt die Verbannungsinsel Pulo (d. i. Insel) Way. Im April 1319 hat die englisch-ostindische H. d. Geogr. 3. Bd. 4te Aust. U