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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 237

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
237 rührt und starb am 5. October 1763. Von seinen 15 ehe- lichen Kindern überlebten ihn 5 Söhne und 5 Töchter, der Kurprinz Friedrich Christian, geboren den 5. Septem- der 1722; Franz Laver August, französischer Ge- nerallieutenant und nachmals Administrator von Sachsen; Karl Christian Joseph von 1758 bis 1763 Herzog von Kurland; Albrecht Casimir August, Eidam der Kaiserin Maria Theresia, Herzog von Teschen und Stadthalter der östrei ch ischen Niederlande bis 1793 und Clemens Wenzeslaus, erst kaiserlicher Generalfeldmarschall - Lieutenant, dann seit 1768 Kurfürst von Trier. Gleich nach Friedrich August's Tode legte Graf Brühl seine Aemter nieder und starb am 28. October 1763. Er entging durch seinen Tod einem schweren Gericht, und die Verwünschungen des durch ihn zu Grunde gerich- teten Landes folgten ihm in die Gruft. Da er in Polen sieben Jahre lang von seinen zusammengerafften Schätzen hatte zehren müssen, so belief sich sein Vermögen nach Ab- zug seiner Schulden nur noch auf 14- Million Thaler. Aus einer Untersuchung seiner Papiere ergab sich, daß er aus öffentlichen Kassen über 4 Millionen 700,000 Thaler ver- untreut und an Zinsen und Schuldscheinen an 580,000 Thaler unterschlagen hatte. Andere Unterschleife und Un- gerechtigkeiten sind aus Schonung für seinen Landesherrn nicht zur Sprache gebracht worden. So traurig für Sachsen endigte der Zeitraum, wäh- rend welches seine Landesherren die polnische Krone tru- gen und für den unfruchtbaren Glanz einer machtlosen Kö- nigswürde die unerhörtesten Opfer brachten. Dieses Thro- nes wegen wurde Sachsen arm, in eine Menge Kriege verwickelt und verlor tausend seiner Söhne für fremde An- gelegenheiten. Für Polen opferten die Fürsten ihren Glau- den und das Vertrauen und die Liebe ihrer angestammten Unterthanen auf. Der polnischen Krone wegen ließ sich der sächsische Hof zu einem Aufwande hinreißen, der nicht nur ein verderbliches Beispiel gab. sondern auch das Mark des Landes aufzehrte. Die Sittlichkeit, der Handel, die Gewerbe und somit der Wohlstand, auch die Volkszahl sanken immer tiefer, dagegen häufte die Schuldenlast sich >

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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 161

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 161 — Leipzig mußte ihm allein auf einmal mehr als 3 Millionen Mark liefern. Da es diese Geldsumme nicht sogleich auftreibeu konnte, drohte er, die Stadt anzuzünden, ja er ließ mehr als 120 vornehme Männer, Kaufleute und Ratsherren, als Geiseln in der Pleißenburg oder im Rathause im strengen Gewahrsam halten, wo sie mancherlei Qualeu erdulden mußten. Ähnlich erging es der Stadt Chemnitz. Friedrich Ii. hatte gleich von Ansang an die sächsische Münze in Beschlag genommen und ließ geringwertiges Geld schlagen. Am schlimmsten aber wurde die Münzverwirrung, als die beiden Leipziger Juden Ephraim und Jtzig die Münze gepachtet hatten. Denn sie prägten das Geld zum vierten Teile des Nennbetrags, um die unerhört hohe Pachtsumme (21 Millionen Mark) erschwingen zu können. Zu allen diesen Verlusten kamen die unaufhörlichen Einquartierungskosten, die großen Schulden, die dem Lande durch die Plünderungen, durch Brand, Beschießungen, Verwüstungen und die harten Zwangs-aushebungen auferlegt wurden. Wiederum lagert viele Städte und Dörfer in Schutt und Asche, wiederum hatten Seuchen, der Hunger und das Schwert Tausende hinweggerafft, wiederum lagen Handel und Gewerbe danieder. Sachsens Wohlstand war abermals vernichtet. Armut und Elend schrie allenthalben nach Brot und Hilfe. Als Kurfürst Friedrich August Ii. aus Polen heimkehrte, da fand er ein verwüstetes, verarmtes und ausgesogenes Land. Um dem Notstände Sachsens abzuhelfen, setzte er Restaurationskammern ein, die zuerst das geringwertige Geld einzogen und den früheren Münzfuß wiederherstellten. Ehe sie jedoch ihre Arbeiten vollenden konnten, traf ihn plötzlich am 5. Oktober 1763 ein Schlaganfall, als er den 30. Jahrestag seiner Wahl zum polnischen Könige feierte. Iii. Friedrich Christian. Seine kurze Regierung. Friedrich Christian (1763) war der treffliche, edeldenkende und wohlwollende Sohn und Nachfolger Friedrich Augusts Ii. Schon als Kurprinz griff er in die Staatsgeschäfte ein und wirkte namentlich auf die Beendigung des Siebenjährigen Krieges hin. Auf ihn richtete darum das gedrückte und ausgesogene Land seine ganze Hoffnung. So kurz auch seine Regierung war, so bedeutungsvoll war sie. Er erlöste Sachsen sogleich von zwei Übeln, unter denen es lange Zeit geseufzt hatte. Da er die polnische Krone nicht erhielt, ward die unheilvolle Verbindung Sachsens mit Polen glücklich zerrissen. Die Mißherrschaft Brühls beendete er ebenfalls alsbald. Brühl, der allein 5 Millionen Taler veruntreut hatte, wurde auf sein Ansuchen entlassen und starb kurz darauf. Christian ließ feine Ver- F^anke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 11

2. Theil 1 - S. 311

1809 - Leipzig : Hinrichs
311 Von 1635— i8v6. an Holland, theils an Preußen, theils an Depositengeldern zu entrichten waren. Davon waren noch 6 Millionen Kammerschulden verschieden. August 3 kehrte im April 176z aus Polen nach Sachsen zurück Die neue Organisation des Münzwesens war die erste Angelegenheit der sächsischen Regierung; das » Sraatsschuldenwesen kam auf dem Landtage (7 Aug.) zur Sprache. Doch August 3 starb noch vor der Beendigung desselben am 5 Oct. 1763. Ign überlebten, außer fünf Prinzessinnen, fünf Söhne: r) Friedrich Christian, der ihm in der Churwürde folgte; 2) Laver August, der nach des Churfürsten Friedrich Christians frühzeitigem Tode Administrator des Landes wurde; 3) Karl Christian, welcher von den Ständen Kurlands 1758 zum Herzoge von Kurland erwählt, und von seinem Vater 1759 mit diesem Herzogthume zu Warschau belehnt wurde. Doch mußte er 1763 dem von Rußland restituirten Herzoge Diron wei« chen; 4) Albrecht Kasimir, vermählt (1766) mit der Erzherzogin Christine, mit welcher er das Herzogthum Teschen von Maria Theresia erhielt, und im Zahre 1781 Statthalter der östreichischen Niederlande wurde; 5) Eie« menö Wenceslaus, — im Zahre 1763 Bischofs von Frey« singen und Regensburg, und seit 1768 Churfürst von Trier, so wie in demselben Zahre Bischofs von Augs- burg (bereits feit 1764 Coadfutor von Augsburg), woge- gen er auf Freysingen und Regenöburg resignirte. (Laron de P oellnitz) Etat abrégé de la Cour de Saxe, sous le regne d’Auguste Iii, lloi de Po. logne et Electeur de Saxe, 1734. 8- — Ueber-

3. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 279

1892 - Leipzig : Voigtländer
Königreich Sachsen. 279 seinem Hofhalte gehörte eine große Anzahl von kostbar gekleideten Damen, Günstlingen, Pagen, Hofpoeten und Hofnarren; die letzteren mußten oft mit derben Späßen den Kurfürsten und seine Umgebung erheitern. Aber während der Hof sich ergötzte, seufzte das Volk; denn Augusts Verschwendung verschlang un-geheure Summen. Dazu kam, daß der Kurhut dem ehrgeizigen Fürsten nicht genügte: er trachtete nach einer Königskrone. Der von ihm bestochene polnische Adel wählte ihn denn auch 1697 -um Könige von Polen, doch mußte er zur katholischen Kirche übertreten; infolge dessen ist noch heute das sächsische Fürstenhaus katholisch. Sachsen hatte aber von der politischen Krone feinen Gewinn; es wurde vernachlässigt und mußte drückende Steuern zahlen, um die Summen auszubringen, welche in Warschau bei glänzenden Festen verschwendet wurden. Und als August von Karl Xii. im nordischen Kriege aus Polen vertrieben und in Sachsen zum Frieden von Altranstädt 1706 gezwungen wurde, mußte es nicht nur lange Zeit das fremde Heer unterhalten, sondern auch noch 23 Millionen Thaler zahlen. Doch gewann August später, als das Glück den kühnen Schwedenkönig verließ, Polen mit neuen Opfern wieder. 2. Friedrich August Ii. (1733—1763), prachtliebend rote sein Vater, erwarb gleichfalls die Polenkrone, überließ aber die Regierungsgeschäfte ganz seinem Günstling, dem Grasen Brühl. Dieser gewissenlose Mann benutzte die Schwäche des Kurfürsten, um sich auf alle mögliche Weise zu bereichern, führte einen fürstlichen Haushalt und schaltete ganz nach Willkür. Schlimmer noch war die unredliche Art, durch welche er Sachsen in die drei schlesischen Kriege verwickelte.,. Als sich nämlich dieses auf Betrieb des bestochenen Brühl an Österreich anschloß, fiel Friedrich der Große in Sachsen ein. Er eroberte das Land, leerte die Staatskassen, nahm das sächsische Heer gefangen und schlug auf sächsischem Boden die Schlachten bei Hochktrch und Maxen, Dresden und Zittau, Torgau und Freiberg. Bis zum Frieden von Hubertusburg (1763) blieb das verwüstete und aufgesogene Land in Friedrichs Gewalt. 6. Die Könige von Sachsen. 1. Friedrich August I. oder der Gerechte (1763 bis 1768—1806—1827) war noch unmündig, als sein Vater Friedrich Christian nach einer Regierung von zwei Monaten starb, weshalb sein Onkel Xaver für ihn fünf Jahre lang als Vormund regierte; erst 1768 bestieg er als Kurfürst Friedrich August Iii. den Thron, Die angebotene Polenkrone

4. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 110

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 110 - Kinder Brot, damit es von ihren Eltern den einquartierten Soldaten gegeben werden könne. 1706 mußte August im Altranstädter Frieden auf den polnischen Thron verzichten. Aber nach der Schlacht bei Pultawa (1709), wo Karl Xii. als heimatloser Flüchtling bei den Türken Schutz suchen mußte, bemächtigte er sich aufs neue der Krone, die er denn auch bis an seinen Tod (1733) behielt. August der Starke starb in Polen. In Krakau liegt er begraben, nur sein Herz wurde in einer silbernen Kapsel nach Dresden gebracht. Dort ist ihm auch auf dem Neustädter Markte eine vergoldete Reiterstatue errichtet. — Unter August Regierung wurde von dem Apotheker Johann Friedrich Böttcher das Porzellan erfunden und es entstand die berühmte Fabrik in Meißen. Ferner baute Gottfried Schröter in Hohenstein die ersten Pianoforts, und der berühmteste Orgelbauer Gottfried Silbermann aus Klein-Bobritzsch bei Frauenstein schuf seine herrlichen Orgeln. In der Lausitz ließ sich unter dem Grafen Nikolaus Ziuzeudorf eine Gemeinde böhmisch-mährifcher Brüder1) nieder und gründete hier den Ort Herrnhut. Er wurde der Mittelpunkt einer großen Anzahl von Gemeinden, die den gemeinschaftlichen Namen „Herrnhuter" führen. Nach August dem Starken hat noch sein Sohn Friedrich August Ii. die polnische Kaiserkrone bis 1763, wo er starb, ruhmlos getragen. Seine Nachfolger verschmähten die glänzende Last und widmeten sich lieber ausschließlich ihrem angestammten Erblande. Zur schriftlichen Darstellung: 1. Erkläre die aus der Götterlehre entlehnten Beinamen Johann Georg Tu. und Friedrich August I. 2. Erzähle etwas vom Lustlager in Zeithain. 3. Inwiefern war die Erwerbung Polens für Sachsen ein Schaden? 4. Welche wichtigen Erfindungen wurden unter August dem Starken gemacht? 3. Friedrich August I. (der Gerechte) und Litton der Gütige. (Nach Lektion 32 einzuschieben.) Im Oktober nach dem Hubertusburger Frieden war August Iii., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, gestorben. Im folgte Friedrich Christian, sein Sohn, der in den 2 Monaten seiner Regierung zeigte, daß er das Beste seines Volkes wollte. Von der polnischen Königskrone mochte er nichts wissen. Bei seinem frühen Tode war der älteste Prinz, Friedrich August, erst 13 Jahre alt. (Wann also geboren?) Deshalb führte sein Oheim Xaver 5 Jahre lang die Vormundschaft. Ein vortrefflicher Verwalter des Landes, der einen guten Teil der Schulden bezahlte und besonders den Bergbau und die Landwirtschaft unterstützte. Er errich- Vergl. 1. Jahrgang, S. 92.

5. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 44

1892 - Dresden : Huhle
1758. das er auch 1758 trotz seiner furchtbaren Niederlage bei Hochkirch am 15. Oktober behauptete. Erst 1759, nach der Schlacht bei Kuners-1769. dorf, übergab auf seinen Befehl General von Schmettau Dresden am 5. September an die Reichstruppen, und der Versuch der Preußen, es wiederzunehmen, endete mit der Kapitulation des Generals Finck bei Maxen am 21. November, so daß die Österreicher zum ersten Male Winterquartier in Sachsen bezogen. Um Dresden wiederzunehmen, 1760. richtete Friedrich 1760 eine furchtbare Beschießung gegen die Stadt, die 416 Häuser und 5 Kirchen, darunter die Kreuzkirche, zerstörte, mußte aber am 30. Juli ohne Ergebnis abziehen und konnte sogar nicht verhindern, daß österreichische, sächsische und russische Truppeu Berlin besetzten und Charlottenburg verwüsteten. Dafür befahl er die Ausplünderung des kursächsischen Jagdschlosses Hubertusburg. Aber den größten Teil Sachsens gewann er durch den schweren Sieg bei Torgau am 3. November zurück. Dabei litt das Laud entsetzlich durch Kontributionen, Münzverschlechterung (die „Ephramiten") und Zwangsaushebungen. 1762. Erst 1762 endete der Krieg um Sachsen nach dem Siege des Prinzen Heinrich von Preußen bei Freiberg am 15. Oktober mit dem Waffenstillstände vom 24. November. Denn der Tod der Kaiserin Elisabeth von Rußland am 5. Januar, der französisch-englische Vorsriede von Fontainebleau vom 3. November 1762 hatten die Koalition bereits aufgelöst. So kam durch die besonderen Bemühungen des Kurprinzen Friedrich 1763. Christian schon am 15. Februar 1763 der Friede von Hubertusburg zwischen Österreich, Preußen und Sachsen zu stände, der den Besitzstand vor dem Kriege wiederherstellte. Damit war die Großmachtstellung Preußens unwiderruflich befestigt, der Dualismus zwischen Preußen und Österreich zur bestimmenden Macht im deutschen Staatsleben geworden, Sachsens Geltung dauernd herabgedrückt. Die schweren Verluste an Menschenzahl (etwa 90000) und Vermögen (100 Millionen Thaler) glichen sich dagegen rasch wieder aus. 6. Die Friedenszeit. Friedrich Christian. Kurfürst Friedrich August lli. der Gerechte. 1763—1806. § 85. Der Tod Friedrich Augusts Ii. am 5. Oktober 1763 zerriß die unheilvolle Verbindung Sachsens mit Polen. Sein Nachfolger, der treffliche Friedrich Christian (geb. 1722), entließ sosort Brühl, der kurz darauf starb, ordnete die Untersuchung seiner Verwaltung und die Beschlagnahme seines Vermögens an, setzte das Geheime Konsil wieder in seine Rechte ein und berief wackere Männer an die Spitze der Geschäfte. Mit Hilfe der Stände wurde die Tilgung der Landesschulden (30 Millionen Thaler) nach festem Plane begonnen, der Aufwand für Heer und Hofstaat herabgesetzt. Nach außen bahnte der

6. Sächsischer Zeitspiegel - S. 193

1862 - Döbeln : Thallwitz
193 beschaffen müssen; der Kurfürst berechnete auf dem Neichö- tage nach wicderhergestelltem Frieden (Hubertusburg, 15. F eb r. 1 76 3) die gesummten Kriegslasten seines Landes auf 300 Millionen Thaler. Das Land war mit schlechtem Gelde überschwemmt, weil der König von Preußen in Leip- zig durch Verpachtung der dasigen Münze an den Juden Ephraim Jtzig u. Comp. (1757 — 63) eine große Falsch- münz e r e i errichtet oder doch begünstigt hatte, worin unter sächsischem Wappen Geld geprägt worden war, das kaum den dritten Theil des Nennwertes hatte. Die Steuerschulden berechnete man auf 29, die Kammerschulden auf 6 Millionen Thaler. Ackerbau, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Nach wiedcrhergestelltem Frieden kehrte der König Fried- rich August aus Polen zurück, berief die Stände des Landes zusammen, um das Schuldenwesen des Staats zu ordnen, und setzte eine sogenannte Ne stau ratio nscom Mission nieder, um Entwürfe zu einer neuen Gestaltung der Verwaltungs- form Sachsens vorzubereiten, welche den Ständen vorgelegt werden sollten. Aber noch während dieses Landtags starb der König plötzlich —am 5. October 1763, — vom Schlage getroffen, und noch in demselben Monate starb auch der Graf Brühl, dessen Rolle ohnedem ausgespielt war, da der Kur- prinz Friedrich Christian die Treulosigkeit dieses Mannes längst durchschauet hatte. Mit Friedrich Augusts Ii. Tode hörte die Verbindung Sachsens mit Polen auf. Die Polen wählten, unter russi- schem Einflüsse, den Grafen Stanislaus Poniatowsky zu ihrem Könige, unter welchem das Reich seinem Verfalle vollends entgegen ging?) Die Verbindung Polens mit S ach se n ist für das letztere unheilvoll gewesen, wenn auch nicht zu verkennen ist, *) *) Erste Teilung Polens durch Rußland, Preußen und Oestreich 1772, zweite Thrilling 1793, dritte Theilung 1795. 13

7. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 221

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Kurfürst Friedrich August Ii. 221 Preußen sollten bis zum 18. Mrz das Land rumen, die schsischen Kriegsgefangenen muten ohne Lsegeld frei- und die in den Besitz Preuens gelangten Festungen zurckgegeben werden-, Friedrich Ii. aber behauptete Schlesien. So war denn ein Krieg beendigt, welcher unfern schsischen Vaterlande, wenn man zu 70 Millionen bezahlter Kontributionen noch den Verlust durch Plnderungen, Brand und schlechte Mnzen hinzuschlgt, mehr als 100 Millionen Thaler und auerdem volle 100,000 Menschenleben gekostet hatte. Whrend eine groe Menge Städte und Drfer verwstet, die Felder unbebaut lagen und fast der ganze Viehbestand vernichtet war, waren Handel und Verkehr in Stocken und die Sittlichkeit in tiefen Verfall geraten. Besonders muten Handel und Gewerbe durch den gesunkenen Mnzwert leiden. Als Friedrich Ii. nach Entfernung der kurfrstlichen Mnzbeamten die Leipziger Mnze den Juden Ephraim, Jtzig und Kompagnie berlassen, die Pachtsumme aber von Jahr zu Jahr erhht hatte, wurden .groe Summen mit dem kniglich polnischen und kurschsi-scheu Bilde und Wappen geprgt, wobei die Mark Silber statt zu 12, bis auf 45 Thlr. ausgebracht wurde. Nach dem unsglichen Elend und den groen Verlusten, welche der lange Krieg dem Lande gebracht hatte, wurde unter Thrnen am 31. Mrz 1763 das Friedens fest gefeiert. Am 30. April kehrte Friedrich August H. aus Warschau in seine Residenz zurck, von welcher noch ein groer Teil in Trm-mern lag. Sieben Jahre lang war er von Sachsen fern geblieben, und seine erste Sorge war es nun, dem gnzlich gesunkenen Kredite des Landes wieder aufzuhelfen. Doch während der Arbeiten einer zu diesem Behufe von ihm bereits von Warschau aus ernannten Nestau-rationskommission und den Verhandlungen des Landtags, des ersten seit dem Jahre 1749, ward Friedrich August an der Tafel Pltz-lich vom Schlage gerhrt und starb am 5. Oktober 1763, zwei Tage vor seinem 67. Geburtstage nach einer dreiigjhrigen Regierung. Er wurde in der von ihm erbauten und 1751 eingeweihten, prachtvollen katholischen Hofkirche zu Dresden beigesetzt. Friedrich August Ii. hinterlie von 15 Kindern noch 5 Prin-zen und ebensoviel Prinzessinnen. Friedrich Christian (geb. 1722) folgte ihm als Kurfürst und sein zweiter, 1730 geborener Sohn Xaver wurde nach dem Tode seines Bruders bis zur Volljhrigkeit von dessen hinterlassenem Sohne Friedrich August Administrator von Sachsen. Die brigen Shne waren Karl (geb. 1733, gest. 1796), welcher aus

8. Die Geschichte von Sachsen zum Unterricht in den vaterländischen Schulen - S. 63

1902 - Leipzig : Barth
63 ---- Münzwesens ward der Anfang gemacht. O warum mußte dieser hoffnungsvolle Vater des Landes so unerwartet schnell wieder abtreten vom schönen Schauplatze seines Wirkens! Warum mußten so große Erwartungen schon nach zwei Monaten wieder zunichte werden! Friedrich Christian starb am Schlagfluß im Dezember 1763. Sein Sohn, Friedrich August, war erst 13 Jahre alt bei des Vaters Tode. Daher übernahm sein Oheim, Prinz Xaver, die Vormundschaft und die Administration des Landes. Diesem Administrator verdankt Sachsen manches Heilsame. Von ihm wurde 1765 die durch die ganze Welt berühmte Bergakademie zu Freiberg gegründet, die das Muster für viele ähnliche Anstalten geworden ist. Wie großen Vorteil haben die Stammschäfereien zu Lohmen, Rennersdorf und Hohenstein mit ihren spanischen Merinowiddern und der vielgesuchten Elektoralwolle gebracht! Wie viel ist damals für Handel und Fabriken, für Ackerbau und Gesundheitspflege geschehen! Überall gründete Xaver nützliche Vereine und Anstalten, die des Landes Wohl beförderten. Aber so herablassend gegen den Unterthan, wie Friedrich Christian, war er nicht — daher hörten die freien Audienzen wieder auf; fo frei von Ehrgeiz war er auch nicht — daher wünschte er lieber wieder die polnische Königskrone Sachsen zu erwerben; und vor allem auf den Soldatenstand verwendete er, weil's fein Lieblingsgegenstand war, allzuviel Geld, jährlich anderthalb Million Thaler — Seine Administration dauerte nur fünf Jahre, dann trat der Kurprinz selbst die Regierung an (September 1768)..^ Friedrich August Iii., der sich in langer, fast sechzigjäriger Regierung deu Beinamen des Gerechten erwarb, gehört unleugbar unter die besten Regenten unseres Landes, denn er hat allseitig des Landes Wohlfahrt gefördert, wie feit Vater August keiner gethan. Er gehört aber auch unter die merkwürdigsten Regenten, wegen der mannigfach wunderbaren Schicksale, die ihn im langen Leben getroffen. — Die ersten zehn Jahre feiner Regierung gingen dem Lande und feinem jugendlichen Fürsten in Fried' und Ruhe hin; nach langen Kriegsgreueln war man in Europa des Krieges satt. Da konnte denn der gute Kurfürst mit Hilfe wohlmeinender Räte dem zerrütteten Lande aufhelfen, von den 40 Millionen Schulden schon manches abtragen und überall heilsame Einrichtungen treffen. Nur ein allgemeines Landesunglück fiel in diese zehn Jahre, die große Teuerung von 1772, freilich eine Schreckenszeit, in welcher der Scheffel Korn bis 15 Thaler kostete; von vielen wurden Kleie, Wurzeln, Gras und die Überbleibsel in den Kehrichthaufen gegessen, und dennoch starben Hunderte, namentlich im armen Erzgebirge, den Hungertod. Doch hatte auch dieses Leiden wenigstens das Gute, daß der Anbau der Kartoffeln seitdem allgemeiner wurde. — Sechs Jahre nach dieser Hungersnot schien auf einmal wieder Krieg ausbrechen zu wollen. Der deutsche Kaiser wollte nach dem

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 203

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
203 konnte den polnischen Thron besteigen, aber dem war schon vorgebeugt, denn unerwartet war der Kurfürst nach Wien gereist und hatte am 23. Mai zu Baden der lu- therischen Religion entsagt und die katholische ange« nommen. Vor ihm hatte dieß schon sein Netter Christian August von Sachsen - Zeiz gethan, der Bischof von Raab geworden war, in dessen Hände er den Glauben seiner Väter abschwur. Vierunddreißigstes Capitel. Sachsen unter König August It. von Polen; von 1697 bis 1733. Die polnische Krone war um einen ungeheueren Preis erkauft worden; ohne die geheimen Bestechungen wur- den beinah öffentlich 10 Millionen polnische Gulden be- zahlt, dann war auch die Unterhaltung von 6000 Mann, die Errichtung einer adeligen Kriegsschule, der Neubau und die Instandsetzung einiger Festungen, alles'auf sächsische Kosten, versprochen worden. 8000 Sachsen dienten im kaiserlichen Heere, andere 8000 gingen nach Polen, um die Wahl zu unterstützen und die Krönung kostete abermals unermeßliche Summen, die Kleidung des Königs war allein über 1 Million Thaler an Werth. Das Alles mußte Kur- sachsen bezahlen, welches die Leidendes 30jährigen Kriegs noch bei Weitem nicht überwunden hatte und noch schwer von den Schulden, die der Aufwand seiner 3 letzten Landesherrn verursacht hatte, bedrückt wurde. Mehr noch, als durch die- ses wurden die Sachsen durch den Uebertritt ihres Landes- herrn zur katholischen Religion in Furcht und .Trauer versetzt, ohnehin, da der König den katholischen Fürsten Egon von Fürstend erg zu seinem Statthalter ernannte. Zwar beruhigte August Ii. durch wiederholte Reverse, daß in der Religion alles beim Alten verbleiben sollte, und entsagte dem Directorium der evangelischen Stande, welches anfangs der Herzog Friedrich von Gotha, dann der

10. Die Geschichte von Sachsen zum Unterricht in den vaterländischen Schulen - S. 62

1902 - Leipzig : Barth
62 ------------ o wie jammervoll stand's damals um Sachsen! Sah es doch in manchen Gegenden ebenso wüst und leer aus, wie nach dem Hussiten- und dreißigjährigen Kriege! Überall verwüstete Dörfer und Städte! Überall weinende Menschen, die Hab und Gut und liebe Angehörige verloren hatten. Das war der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg, der Lachsen über 100000 Menschen und 100 Millionen Thaler kostete und chm doch abermals gar keinen Vorteil brachte, da Preußen, anstatt ge-demütigt zu werden, nur mächtiger geworden war. — Der lang entfernte Landesfürst, Friedrich August Ii., kam endlich im März 1763 mit seinem Brühl wieder zurück, starb aber schon nach sieben Monaten, am 5. Oktober. Brühl, der allein fünf Millionen veruntreut hatte, blieb ihm auch im Tode getreu, er starb 23 Tage nach seinem Herrn. Während der Regierungszeit dieses Kurfürsten geschah übrigens abermals für die geistige Kultur Sachsens, sowie für seine Verschönerung manches Bemerkenswerte. Die Gemäldegalerie erhielt von Modena her ihren schönsten Zuwachs, der freilich zwölf Tonnen Goldes auf einmal kostete. Die schöne katholische Kirche in Dresden ward für zwei Millionen Thaler erbaut. Die königliche Bibliothek ward um vieles vermehrt. Auch lebten in dieser Zeit hochberühmte Männer, deren Namen allezeit in der Geschichte der Wissenschaften und Künste glänzen werden; der ehrwürdige Geliert, der in Leipzig an der Universität lehrte, und dort feine erhebenden Gesangbuchslieder und die lehrreichen Fabeln dichtete (starb 1769), sein Freund Weiße, der große Dichter Klopstock, und der größte Musiker damaliger Zeit. Sebastian Bach. Auch in Lessing, dem großen Denker aus Kamenz und Schüler der Meißner Fürstenschule (geb. 1729), ging unter Augusts Regierung der Welt ein leuchtendes Gestirn auf. Friederike Karoline Neuber, die das deutsche Theater zuerst gehoben und bessere Stücke zur Aufführung gebracht hatte, starb im Kriege a-rm und elend zu Laubegast. 25. Friedrich Christian. — Friedrich August Iii. — Prinz Xaver als Vormund. Friedrich August Ii. hinterließ einen trefflichen Sohn. Friedrich Christian, auf welchem mit größter Zuversicht des gedrückten und ausgesogenen Landes Hoffnung ruhete. Er sprach es sogleich beim Regierungsantritte laut aus, daß er Sachsens schwere Wunden heilen, seine Lasten erleichtern und feinen Ruf und Kredit heben wolle. Die Ministerherrschaft hörte sofort auf, und der Kurfürst wollte selbst sehen, hören und regieren. Die Unterthanen hatten freien Zutritt,, zu ihm; milde Gerechtigkeit ward überall gehandhabt; notwendige Änderungen und Verbesserungen wurden eingeleitet, die kostspieligen Vergnügungen abgestellt , mit der Schuldentilgung und der Umgestaltung des traurigen

11. Slg. 1 - S. 56

1879 - Dresden : Meinhold
56 endigung jenes erbitterten Kampfes der feurige, ehrgeizige Erbe der österreichischen Monarchie danach brannte, den einst so gehaßten Gegner Persönlich zu begrüßen und für gemeinsames Wirken zu gewinnen. Diese Wendung ward zunächst durch die Beforgniß vor einer dritten Macht veranlaßt, vor Rußland. Die Kaiserin Katharina hatte zwar ihre Truppen von Friedrichs Seite abgerufen, aber bald erklärt, daß sie den einmal geschlossenen Frieden mit ihm aufrecht erhalten wolle, und schon am 11. April 1764 war Preußen mit Rußland zu einem Bündmß vereinigt, dessen Zweck die Durchsetzung der Wahl des von Rußland empfohlenen Stanislaus Poniatowski zum König von Polen war. Denn August Iii. war am 5. October 1763 gestorben, und sein ältester Sohn, der Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen, ihm am 17. Deeember 1763 in die Gruft gefolgt, der Erbe des letzteren, Friedrich August, noch unmündig. Zwar ward dessen Oheim, Prinz Xaver, von Oesterreich und Frankreich als polnischer Throncandidat ausgestellt, und die Wahl dieses kräftigen und begabten Prinzen möchte Polens völligen Verfall vielleicht noch aufgehalten haben. Indeß Rußland glaubte die Zeit gekommen, wo die lange Krankheit des polnischen Staatswesens zum tödtlichen Ausgange reise, und fand die Regierung eines Nationalpolen, der feine Creatur war, für seine Absichten günstiger, als die eines Prinzen aus altem, angesehenen und in wichtigen Verbindungen stehenden Fürstenhause. Friedrich aber, der jetzt in Europa allein stand, verlangte nach einer Bundesgenossenschast, widerstrebte der Wahl Xavers, schon weil sie von Oesterreich unterstützt ward, dann weil sie einen sächsischen Prinzen betraf, wollte auch Rußland nicht allein in Polen schalten lassen und sah in der Schwächung Polens eine Aussicht für feine Vergrößerungspläne. Beide Mächte bestimmten auch die Pforte, sich für Poniatowski zu erklären; russische Truppen rückten in Polen ein, preußische an die Grenze, und am 7. September 1764 wurde Stanislaus von einem Reichstage, welchen die Mehrzahl der in Parteien zerrissenen Stände verlassen hatte, gewählt. Der russische Gesandte ward damit der wahre Herrscher des Landes und russische Soldaten vollstreckten seine Befehle in Polen, wo die Verwirrung immer ärger ward und bald in Bürgerkrieg ausbrach. Als nun die Pforte, bedenklich über die Anhäufung russischer Truppen in Polen, und von polnischen Flüchtlingen und fremden Gesandten, hauptsächlich von denen der Westmächte und Schwedens aufgeregt, in allerdings unbedachter, weil unvorbereiteter Weise den Krieg an Rußland erklärte (30. October 1768), erwuchsen in dessen Verlaufe für Rußland, ungeachtet es gleichzeitig Schweden im Auge zu behalten und mit dem Aufstaude zu kämpfen hatte, welchen ein Pfeudopeter, der Kofake Pugaczeff, leitete (1773), doch solche Erfolge, daß nicht bloß Oesterreich, sondern selbst Preußen bedenklich wurde. Zwar empfand Friedrich kein unmittelbares Interesse an der Sache; indeß, wie es ihm angenehm sein mochte, sich auch Oesterreich zu verpflichten, so erkannte er doch mit Recht, daß er Rußland auch als Bundesgenosse wirksamer werde zügeln können, wenn er dabei mit Oesterreich zusammenwirke. Vielleicht aber auch, daß die Zusammenkünfte Friedrichs und Josephs, welche im August 1769 zu Neiße, im September 1770 zu Neustadt in Mähren stattfanden, und besonders die erstere, bei welcher Joseph ohne diplomatische Begleitung war, wesentlich nur einen demonstrativen Charakter hatten. Denn allerdings war Joseph, der älteste Sohn Kaiser Franz I. aus dem Hause Lothringen und der großen und guten Maria Theresia, wenn er auch seit dem 27. März 1764 zum deutschen

12. Theil 1 - S. 299

1809 - Leipzig : Hinrichs
Von 1635— izo6. 299 erste Parthei- zu Warschau am 12 Sept. 1733 den Stanis- laus zum Könige; durch russische Mitwirkung aber wurde von der zweiten Parthei Friedrich August 2, als August 3, am 5 October 1733 zum Könige ernannt. Für den letztem erklärte sich auch der Wiener Hof, nach- dem Sachsen die pragmatische Sanction anerkannt hatte, obgleich Karl 6 blos ein Heer von 12,0:0 Mann an die schlesisch» polnische Grenze schickte. — Die Rus« sen, unter Lascy'ö Anführung, besetzten Warschau, und August 3 ward im Januar 1734 zu Cracau gekrönt, nach, dem vorher eine sächsische Armee nach Polen gegangen war. Stanislaus, der sich vor den Russen von Warschau nach Danzig zurückgezogen hatte, ward hier von den Russen unter Münnich, und von 18/ 000 Sachsen, unter dem Commando des Herzogs Johann Adolph von Weißenfels, belagert. Nach einer tapfern Gegenwehr der Belagerten ergab sich Danzig (30 Jun. 1734), und mußte eine Million Thaler bezahlen, weil sich Stanislaus vor der Ne- bergabe der Stadt von Danzig nach Königsberg gefiüch« tet hatte. Frankreich selbst unterstützte den König Stanislaus nicht thätig; aber desto nachdrucksvoller wurde von Frank« reich, Spanien und Sardinien der Krieg gegen Oest, reich, besonders in Italien, geführt, nachdem man dem Kai. ser, wegen seines Interesse an Augusts 3 polnischer Königs- wähl, den Krieg angekündigt hatte. Die Friedensprälimi« narien zu Wien, ein Werk der Politik des französischen Mi- nistess Fleury, glichen endlich im Jahre 1735 die verschie. denen Interessen dahin aus, daß Frankreich den Churfür- sten von Sachsen als König von Polen anerkannte.

13. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 357

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Geschichte Sachsens. 357 stelümgen wegen des Landes traurigen Zustandes an den König zu bringen. Die Armee wuchs bis zu 37,000 Mann. Unter August Ii. wurde die modenesische Bildergallerie für 12 Tonnen Golves angekauft; auch wurde die katholische Hofkirche gebaut; eben so die Jngenieurakademie und das medicinisch-chirurgische Kollegium gestiftet. Die Universität Leipzig stieg in dieser Zeit zu höherer Blüthe; unter Anderen war auch der berühmte Gel- iert an derselben thätig. August Ii. starb vom Schlage gerührt den 5. Okt. 1763. Sachsen bedurfte nach so vielen Jahren des größten Drang- sales Jahre der Erholung und Kräftigung, wenn es nicht ganz zu Grunde gehen sollte. Und es sollte sie erhalten und zwar durch eine Reihe der trefflichsten Fürsten bis auf unsere Zeit, die von aufrichtiger Liebe für des Landes Wohl, wie von dem streng- sten Gerechtigkeitsgefühle durchdrungen, die Wunden, an welchen Sachsen von früherer Zeit her litt, heilten und es durch die widerwärtigsten Schicksale, welche es früher erfuhr, so zu leiten verstanden, daß es, ob auch äußerlich geschwächt, doch in seinem Innern eine große, anderen Staaten Achtung abnöthigende Kraft entwickelt. Diese Fürsten sind: Friedrich Christian (vom 5. Okt. 1763—17. Dec. 1763), Friedrich August Iii. oder I. (1763 — 1827), Anton I. (1.827— 1836) und Friedrich August Ii. §. 20. Die Regierung Friedrich Christian I. dauerte kaum 3 Monate; allein diese kurze Zeit zeigt uns schon die treffliche Ge- sinnung, mit welcher er sein Land zu regieren gedachte. Die strengste Wirthschaftlichkeit wurde bei Hofe eingeführt und der Staatshaushalt in Verein mit den Ständen auf das Beste ge- ordnet. Auch wurde die 1697 gestiftete Malerschule in eine Akademie der zeichnenden und bildenden Künste umgeschaffen und ihr jährliches Einkommen auf 16,000 Thaler erhöhet. Da Friedrich August, der älteste Sohn Christians, erst 13 Jahre alt war, als diesen eiu Schlagfluß plötzlich hinraffte, so übernahm sein Oheim, Prinz Xaver von Sachsen, für ihn die Vormundschaft. Er setzte die Verwaltung des Landes im Sinne seines Bruders fort und wird immer mit Achtung in der sächsischen Geschichte genannt werden müssen. Unter ihm wurde auch die Bergakademie zu Freiberg im I. 1765 gegründet. Xaver legte auf Andringen des jungen Kurfürsten den lö.sept. 1768 die Vormundschaft und Administration nieder und hielt sich bis 1792 meist zu Paris auf und von da bis zum 21. Juni 1806, wo er unvermählt starb, auf der ihm vom Kurfürsten geschenkten Herrschaft Zabeltik. Gei

14. Fünfzig genealogische Tabellen für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Lehranstalten sowie zum Selbststudium - S. 17

1885 - Hannover : Meyer
17 19. Die Kurfürsten und Könige Sachsens. Friedrich I. der Streitbare, -ohn des Markgrafen Friedrich von Meißen und Landgrafen von Thüringen, t 1428. Friedrich Ii. der Sanftmütige, Wilhelm Iii. der Tapfere, reg. von 1428—1464, er erhielt die Kur-würde und Meißen. Ernst, geb. 1441, t I486, reg. als Kurfürst von 1464 bis 1486; er ist der Stifter der Ernestinifchen Linie. Friedrich Iii. der Weise, reg. als Kurfürst von 1486 —1525, er starb unverheiratet. Johann der Beständige, reg. als Kurfürst von 1525 —1532 Johann Friedrich der Großmütige, er wurde Kurfürst 1532, von 1547—1552 in Gefangenschaft, er starb 1554; er ist Stammvater der herzoglich sächsischen Häuser. 1425^1" 1482, er erhielt Thüringen. Albert der Beherzte, geb. 1443, f 1500, er ist der Stifter der Albertinifchen Linie. Georg der Bärtige, Herzog zu Sachsen, reg. von 1500 bis 1539. Heinrich der Fromme, folgte seinem Bruder Georg 1539 als regierender Herzog von Sachsen und starb 1541. Moritz wurde 1547 Kurfürst und starb 1553. August, Kurfürst von 1553 bis 1586; Stammvater der späteren Kurfürsten und Könige von Sachsen. Christian !., Kurfürst von 1586 bis 1591. Christian Ii., Johann Georg I., geb. 1583, wurde 1601 folgte feinem Bruder Chri- mündig und regierte als Kur- stian Ii. 1611 und regierte fürst von 1601 -1611. als Kurfürst bis 1656. Johann Georg Ii., Kurfürst von 1656—1680. I Johann Georg Iii., Augustus, Christian, Moritz, Kurfürst von 1680 bis f 1680, Stifter d. Hauses + 1691, Stifter f 1681, Stifter 1691. Sachsen-Weißenfels, das des Hauses Sach- des Hauses Sach- 1746 an Kursachsen fällt. sen- Merseburg. fen-Zeitz. Johann Georg It., Friedrich August I., regierte als Kurfürst vou folgte seinem Bruder Johann Georg Iv. 1694 in 1691 1694. der Kurwürde nach, wurde 1697 König in Polen (August Ii.) und starb 1733. Friedrich August Ii., Kurfürst 1733 — 1763, als König von Polen August Iii. Friedrich Christian wurde 1763 Kurfürst und starb in demselben Jahre; als König in Polen folgte Stanislaus Poniatowsky. Friedrich August Iii., regierte von 1763 — 1827.

15. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 223

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Sachsen, Brandenburg und Hannover. 223 Dieser machte die Krim vollends zu einer russischen Provinz, täuschte die Kaiserin auf ihrer taurischen Reise durch schamlosen Betrug und eroberte die Moldau und Walachei, während die verbündeten Östreichet Belgrad nahmen. Doch gab Katharina nach Pontemkins Tod im Frieden von Jassy diese Erobe- 1792. rangen wieder heraus, da England und Preußen eine drohende Haltung gegen Rußland annahmen. Ihr Nachfolger war ihr Sohn Pauli. (1796—1801). §. 163. Der Kurfürst von Sachsen König von Polen. Der Kurfürst von Bran-1697. denbura König von Preußen. Der Kurfürst von Hannover König Von i70i. England. Englische Geschichte. 1714. Nach dem Tode des berühmten Polenkönigs Johann Sobiesky bewarben 1696. sich um die polnische Krone der französische Prinz von Conti und Friedrich August der Starke, Kurfürst von Sachsen. Da der Kurfürst zur Bestechung der polnischen Edelleute mehr Geld aufwenden konnte, so erhielt er bei der Königswahl die meisten Stimmen, wurde als Kurfürst von Sachsen zugleich König von Polen und regierte 1697 — 1733. Aber er mußte diesen Glanz eines Wahlkönigreichs theuer bezahlen. Der Nachkomme des ersten protestantischen Fürsten Deutschlands mußte dieser Krone zu Lieb die katholische Konfession annehmen und verzichtete damit auf die Achtung seiner protestantischen Unterthanen und ganz Deutschlands. Er wurde, wie bereits erzählt ist, in den großen nordischen Krieg mit Karl Xii. von Schweden verwickelt und brachte dadurch über Polen und Sachsen viel Elend. Nach seinem Tode verschafften Rußland und Östreich seinem Sohne, Friedrich August Iii. von Sachsen, welcher gleichfalls zur katholischen Kirche übergetreten war, die polnische Krone und halfen ihm den polnischen Erbfolgekrieg gegen den von 1733-1738. Frankreich unterstützten Stanislaus Lescinsky, Schwiegervater des Königs Ludwigs Xv. von Frankreich, glücklich bestehen. Er regierte 1733 — 1763. Herzog Albrecht Friedrich von Preußen hatte Maria Eleonore, die älteste Schwester des Herzogs von Kleve, Jülich und Berg zur Ge-1 1609. mahlin. Ihre Tochter Anna, die einzige Erbin des Herzogthums Preußen und der Ansprüche aus die Jülichische Erbschaft, vermählte sich mit dem Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, und dadurch kamt 1619. das Herzogthum Preußen an das Kurfürstenthum Brandenburg. Sein Enkel, 1618. der große Kurfürst Friedrich Wilhelm, brachte es durch einen siegreichen Feldzug, welchen er mit König Karl X. von Schweden gegen Polen unternahm, dahin, daß die Lehensabhängigkeit, in der bisher das Herzogthum Preußen von Polen stand, aufgehoben, in dem Welauer Vertrag Preußens Souveränem von 1657. dem Könige von Polen anerkannt und in dem Frieden von Oliva auch von 1660. den anderen kriegführenden Mächten bestätigt wurde. Sein prachtliebender Sohn, Kurfürst Friedrich Iii., erhielt gegen das Versprechen, daß er im spa-1688-1713. nischen Erbfolgekrieg und in allen Reichsangelegenheiten den Kaiser Leopold aufs kräftigste unterstützen wolle, von diesem den Königstitel, dessen allge-1701. meine Anerkennung im Ittrechter Frieden ausgesprochen wurde, und nannte sich 1713. von da an König Friedrich I. von Preußen. Im westfälischen Frieden war die durch die goldene Bulle auf sieben bestimmte Zahl der Kurfürsten durch die Restituirung der pfälzischen Kurwürde auf acht erhöht worden, und Kaiser Leopold fügte die neunte hinzu. Herzog 1692. Ernst August von Braunschweig-Lüneburg erhielt für seine dem Kaiser

16. Die mittlere und neue Welt - S. 296

1873 - München : Lindauer
296 der Tscherkessen (der Häuptling Schamyl ward 1859 gefangen) und durch allmählige Erweiterung der Oberherrschaft über die Khanate in Turan. § 84, 'goten seit 1668. Nachdem Johann Kasimir aus dem schwedischen Herrscher-hanse Wasa 1668 die Krone Polens niedergelegt (s. S. 156), ward auf Betrieb des niederen Adels Michael Wisniowiecki (1669—1673) als König gewählt, der sich durch seinen Kronfeldherrn Johann Sobiesky bewegen ließ, den Krieg gegen die Türken zu erneuern. Michael starb am 11. November 1673. Johann Sobiesky, der an demselben Tage die Türken bei Ch oczim am Dnjestr (damals türkische Festung) geschlagen, bestieg durch Wahl als Johann Iii (1674—1696) den polnischen Tron, behauptete bis zum Frieden 1676 den größeren Teil von Podolien samt der Httuptstam Kamini^etz und entsetzte 1683 das von den Türken belagerte Wien. Nach seinem Tode ward unter mehreren Bewerbern der Kurfürst August I von Sachsen als August Ii (1696—1704) zum König erwählt. Dieser gewann 1699 im Frieden zu Karlowitz (s. 185) von der Türkei Podolien und eröffnete 1700 in Verbindung mit den Dänen den nordischen Krieg (s. S. 281), sah sich aber bald von den Polen verlassen, so daß die siegreichen Schweden 1704 seine Entsetzung und die Wahl des Stanislaus Leszczynski herbeiführen konnten. Dieser hielt sich bis 1709, wo August Ii auf den polnischen Tron zurückgeführt wurde. Als dieser 1733 starb, suchte König Ludwig Xv von Frankreich seinen Schwiegervater, den Stanislaus ,Leszczynski, wieder auf den Tron zu erheben, aber eine von Österreich und Rußland unterstützte Partei wählte den von August Ii hinterlassenen Sohn, den Kurfürsten August Ii von Sachsen. Dieser, als König von Polen August Iii (1733—1763), erreichte durch den Frieden, welchen der deutsche Kaiftr Karl Vi 1738 zu Wien mit Frankreich, Spanien und Sardinien schloß, daß Leszczynski gegen Lothringen und Bar auf den polnischen Tron verzichtete (s. S. 192). Nach dem Tode Augusts Iii (1763) bewirkte die russische Kaiserin Katharina Ii in Verbindung mit dem preußischen Könige Friedrich U, daß der ihr ergebene Graf Stanislaus Pouiatowsky (1763—1795) zum Könige von Polen gewählt wurde. Die erste Teilung Polens, 1772, s. S. 198 u. 199, die zweite und dritte Teilung, 1793 und 1795, s. S. 205 n. 206.

17. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 218

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
218 zen neueren Zeit nicht seines Gleichen gehabt. Me nur er- sinnlichen Belustigungen folgten einander, und was nur da- bei Theures, Kostbares und Seltenes herbeigeschafft werden konnte, durfte nicht fehlen. Dies Prunkfest, oder vielmehr diese Reihe von Festlichkeiten, soll 4 Millionen Thaler ge- kostet haben. Gerade zu der Zeit wurde das Land von einer schweren Theuerung gedrückt und im Erzgebirge wüthete eine Hungersnvth. — Außer diesen Festen zehr- ten noch die Günstlinge und Geliebten an dem Mark des Landes. Der Feldmarschall Flemming soll allein 16 Millionen Thaler hinterlassen haben. Es wird gerechnet, daß Friedrich August aufseine Kriege, Feste, Günst- linge und überhaupt auf entbehrliche Dinge während seiner Regierung, loo Millionen Thaler aufgewendet hat. Was hatte aus Sachsen werden können, wenn statt seiner ein Kurfürst August regiert hatte. Er starb am 1. Februar 17^3 zu Warschau. Fünfunddreißigstes Capitel. Die Regierung Friedrich Auguft's Ii., als Kö- nig von Polen Auguft's Iii. bis zum sie- benjährigen Kriege, 1756. Friedrich August Ii. hatte bei der Uebernahme der Regierung des Kurstaates wenig Neigung, auch wenig Hoffnung den polnischen Thron zu besteigen, denn er war nicht ehrgeizig und liebte die Ruhe; überdieß hatte sein Water sich vergebens bemüht, ihm die Thronfolge in Po- len zu verschaffen, und Rußland, Oestreich und Preußen waren gesonnen, einen portugiesischen Prin- zen auf den polnischen Thron zu befördern. Da indes- sen Frankreich den König Stanislaus Lesczinski wieder einzusetzen versuchte, so erklärten sich die drei obenge- nannten Mächte für den Kurfürsten von Sachsen, der nun auch in den Plan derselben einging, sich um die pol- nische Krone bewarb und auch mit dem Beistände Ruß-

18. Der sächsische Kinderfreund - S. 46

1868 - Leipzig : Arnoldi
46 in Besitz. Die sächsische Armee, 17,000 Mann stark, mnßte sich der Pirna gefangen geben, nackdem ein großer Theil im Lager dnrch Hnnger und Krankheiten umgekommen war. Freunde und Feinde fielen den armen Unterthanen zur Last, und die Hauptstadt Dresden mußte besonders viel leiden; denn 1759 wurde ein großer Theil der Vor- städte niedergebrannt, und im Jnli 1760 begann Friedrich der Große die Stadt mit Bomben zu beschießen, 5 Kirchen und 2 Vorstädte gingen in Flammen auf, und schon lag ein Theil der Stadt in Asche, weil das Feuer vom 19. bis 21. Juli wüthete. Endlich erschienen die Oesterreicher und nöthigten den Feind, die Belagerung aufzugeben. Der Krieg dauerte noch fort bis zum Jahre 1763. Aus dem Jagd- schlösse zu Hubertusburg schloß man den langersehnten Frieden, der dem preußischen Könige den Besitz von Schlesien nochmals be- stätigte. Nach Herstellung des Friedens kehrte auch der Churfürst August in sein Land zurück, der während der Bedrängnisse des Krieges in Polen seine Zuflucht gesucht und gefunden hatte. Allein er überlebte die Ruhe des Friedens nicht lange, denn er starb bereits am 7 August 1763. Seine Gemahlin Marie Josephe war ihm im Tode voraus- gegangen. An die friedlichen Jahre seiner Regierung erinnert uns der Bau der herrlichen katholischen Kirche zu Dresden, wozu der Grund- stein schon 1739 gelegt worden war; es dauerte aber 18 Jahre, ehe das schöne Gebäude, welches Millionen kostete, vollendet wurde. Friedrich Christian, ein edler und für seine Unterthanen sehr besorgter Fürst, ließ sich's aus alle Weise angelegen sein, die Noth zu mildern, welche durch den 7jährigen Krieg entstanden war. Denn überall erhoben sich Klagen über gestörten Handel, über Theurung und Geldmangel; auch lagen viele Dörfer in Asche, und die Felder hatten in den Kriegsunruhen nicht gehörig bestellt werden können. Nach Kräften suchte der Chur- fürst dem verarmten Lande aufzuhelfen; allein er saß nur 10 Wochen auf dem Throne. Denn am 5. October 1763 trat er die Regierung an, und sckon am 17. December 1763 raffte ihn ein Schlagfluß dahin. Sein ältester Prinz, Friedrich August, hätte nun die Regierung antreten sollen. Allein dieser war erst 13 Jahre alt, weßhalb sein Onkel Xaver die Verwaltung des Landes übernahm. Unter diesem entstand die Bergakademie in Freiberg, um daselbst junge^Leute im Bergwesen gründlich zu unterrichten. Als er in mancher Hinstcht seine Sorgfalt für das Sachsenvolk bewährt hatte, und der Prinz Friedrich August volljährig geworden war, überließ er diesem das Ge- schäft der Regierung.

19. Bd. 2, Abth. 1 - S. 289

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Teutschland. 289 Tübingen starb. Johann Georg Iv. der bey Leb- zeiten seines Vaters große Hoffnungen von sich gege- den hatte, lebte zu kurze Zeit, als daß sich viel von seiner Regierung sagen laßt. Er starb schon 1694, seinen Bruder Friedrich August 1. als Nachfol- ger hinterlassend. Die zwey ersten Jahre von Friedrich Augusts Regierung hatte er in Ungarn wider die Türken zu Felde gelegen, im Jahre 1697 aber ward er, nach- dem er die katholische Religion angenommen hatte, zum König von Polen erwählet, worauf er die schon angezeigte Versicherung (s. kirchliche Verfassung) den Landstanden ertheilte. Dieser polnischen Krone we- gen, die unstreitig großen Aufwand erforderte, trat er auch außer den Einsprüchen auf Lauenburg, einige Aemter nebst der Erbvogtey Quedlinburg an Kur- brandenburg gegen 300000 Thlr. ab. Von dem Kriege, in welchen er mit Schweden und der Gegen- parthey des Stanislaus verwickelt ward, wird die Geschichte von Polen Nachricht ertheilen, hier gehört nur der Einfall Karl Xli. in Sachsen her, welcher, nach der sächsischen Niederlage bey Fraustadt, 1706 mit 16000 Mann durch Schlesien bis nach Altran- städt bey Leipzig vordrang, und Augusten hier zu ei- nem harten Frieden, in welchem er der polnischen Krone entsagen mußte, nöthigte, worauf er im Sep- tember des folgenden Jahrs, nach Erpressung von 23 Millionen Thaler, und mit einer Armee, die in Sachsen bis auf 40000 Mann gewachsen war, wie- der nach Polen zurückgieng. Nach dem für Karl Xu. so unglücklichen Treffen bey Pultawa, brach August diesen erzwungenen Frieden, wovon aber ebenfalls blos in der polnischen und schwedischen Geschichte weitlauftiger gesprochen werden kann. So schädlich diese Kriege auch den sächsischen Landen waren, so Ii Band. T war

20. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. VII

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Vii 27. Cap. Vegebenbeiter, des Herzogs und nachmaligen Kur- fürsten Moritz. Die Befestigung der Reformation durch ihn 149 28. Cap. Die Regierung August's I. . , . . .158 29. Cap. Begebenheiten in Sachsen bis zur Regierung Jo- hann Georgs 1.........................................169 30. Cap. Die Regierung Johann Georg's I. bis zum Abschluß des Friedens von Prag 1635 ...... 173 31. Cap. Uebersicht der Geschichte der Lausitzen bis zu ihrer Vereinigung mit Sachsen ...... 182 Fünftes Buch.» Vom Prager Frieden bis zum Tode Friedrich August's Ii. 1763. 32. Cap. Die Begebenheiten vom Frieden zu Prag bis zum Tode Georg's I. ...... ^ 185 33. Cap. Kursachsen vom Tode Johann Georgs I. bis zur Er- werbung der polnischen Krone durch Friedrich August 1697 . 196 34. Cap. Sachsen unter König August Ii. von Polen; v. 1697 — 1733 .................................... 203 35. Cap. Die Regierung Friedrich August's Ii., als König von Polen August's Iii. bis zum siebenjährigen Kriege, 1756 . 218 36. Cap. Kursachsen während des siebenjährigen Krieges bis zu dessen Ende 1763 ............................... 227 Sechstes Buch. Von den: Frieden zu Hubertusburg bis zur Er- hebung Kursachsens zum Königreiche 1763 — 1806. 37. Cap. Das Beginnen der Wiederherstellung Kursachscns unter Kurfürst Friedrich Christian und dem Administrator rkaver ........... 239 38. Cap. Die Regierung Friedrich August's Iii. bis zum Jahre 1806 ................................ 243 39. Cap. Ilebersicht der innern Regierung Friedrich August's bis zum Jahre 1806 253 Siebentes Buch. Don der Erhebung Sachsens zum Königreiche bis zum Jahre 1834. 40. Cap. Auswärtige Kricgsbegebenheiten vom Jahre 1806 bis 1813.............................................263