Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 78

1852 - Koblenz : Bädeker
78 Einteilung Deutschlands in zehn Kreise. Von den 10 Kreisen umfaßte (s. die Karte) 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich) ; 2) der baie rische: das Herzogthum Baiern, die Oberpfalz, das Fürsten- thum Ncuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohcnzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände; 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrassciiaften Culmbach (Baireuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen unterbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kur rheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlichen Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Theil der kurpsälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der b urgundi sch e, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hau- ses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Hol- land, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Her- zogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostsriesland, Olden- burg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w.; 9) der nied ersäch si sch e enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bre- men, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w.; 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brauden- burg, die beiden pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürsten- thümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon sedoch die kleineren nur cnrienweise stimmten, so daß ans dem Reichstage nicht viel über hundert Stimmen waren. Böh- men mit seinen Nebenlanden (Mähren, Schlesien u. der Lausitz) war nicht in diese Kreisverfassung ausgenommen, da das Haus Oesterreich in diesen Ländern unumschränkt herrschte. Auch waren diese Pro- vinzen, wie Preußen und die Schweiz, der Gerichtsbarkeit des Kam- mergerichts nicht unterworfen.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Die neuere Zeit - S. 23

1872 - Coblenz : Baedeker
Kreiseintheilung. §. 5. 23 Von den 10 Kreisen *) umfasste 1) der österreichische, der grösste von allen, Oesterreich, Steier- mark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich); 2) der haierische: das Herzogthum Baiern, die Oberpfalz, das Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w. ; 3) der schwäbische: das Herzogthum Württemberg, die Mark- grafschaft Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürsten- berg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände; 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Baireuth) und Onolzbach (Ansbach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Säcularisation Preussens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w. : • 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kur- rheinischen unterbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt, indem die beiden andern Linien von Marburg und Rheinfels erloschen und ihre Gebiete an Kassel gefallen waren); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geist- lichen Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Theil der kurpfälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg kam, umfasste die Niederlande (s. §. 7) und die Franche-Comté (Freigrafschaft Burgund), also das heutige Holland, Belgien und einen Theil des nördlichen und östlichen Frankreichs ; 8) der westfälische Kreis zwischen Maas und Weser umfasste die Herzogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bis- thümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfriesland, Oldenburg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dort- mund u. s. w. ; 9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braunschweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichsstädte u s. w. ; 10) der ober sächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg, die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wol- gast), die Fürstenthümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über dritthalbhundert Kreis- stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so 0 S. die am Ende des Buches beigefügte Karte.

2. Die neuere Zeit - S. 15

1855 - Koblenz : Baedeker
Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise. 15 die Handhabung des Landfriedens zu überwachen und die Urtheile des Kammergerichts zu vollziehen. Von den 10 Kreisen umfaßte 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärn- then, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich). 2) der baierische: das Herzogthum Baicrn, die Oberpfalz, das Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände. 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai- reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Or- dens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen un- terbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothrin- gischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlicben Kur- fürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Thcil der kurpfälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Holland, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Herzog- thümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfriesland, Oldenburg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w. 9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w. 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg, die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürstenthümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so daß i) Zur Erläuterung dieser Darstellung kann die von mir herausgcgebene Karte von Deutschland nach seiner Eintheilung in zehn Kreise dienen (Coblenz, bei Bädeker).

3. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 81

1832 - Hannover : Hahn
80 Europa. Germanisches Hochland. Xviii.jahrh.) Eintheilung in 10 Kreise (1512): Ober- und Niedersach- sen, Ober- und Niederrhein, Österreich, Baiern, Schwaben, Franken, Burgund, Westfalen; außerdem Böhmen, Mahren, Schlesien, Lausitz, die Reichsritterschaft u. a. Gebiete. Die Burgundisch Niederländischen Provinzen kommen i555 an Spanien; jedoch werden die südlichen Spa- nischen Niederlande (Belgien) 171*1 wieder mit dem Deutschen Reiche vereinigt; aber Artois, Franche Lomte und Theile von Flandern, Na- mur und Hennegau werden 1659 und 1679, Mey, Toul, Verdun und Elsaß i6tz8, Lothringen 1766 an Frankreich abgetreten. Die Schweiz und die 7 nördlichen Niederlande 16^8 völlig von Deutschland getrennt. Sa- cularisirung der Bisthümer Verden, Bremen, Rayeburg, Schwerin, Halberstadr, Minden, Magdeburg, zum Theil Osnabrück u. a. 1648. §. i5i. Deutschland vor dem Französischen Revolurionskriege — i2,oooq.m. 1) Obersächsischer Kreis: Kursachsen, die 5 Herzogthümer Sachsen Weimar, Gotha, Koburg, Meiningen und Hildburghausen, die Kurbrandenburgische (Preußische) Markgrafschaft Brandenburg und Her- zogthum Pommern (zum Theil Schwedisch), die Fürstenthümer Schwarz- burg, Reuß, Anhalt, die Grafschaft Stollberg, Mansfeld u. a. — 2) Nie- der-sächsischer Kreis: die Kurbraunschweigischen Provinzen: Herzogthum Bremen, die Fürstenthümer Lüneburg, Kalenberg, Göttingen, Grubenha- gen und das Herzogthum Sachsen Lauenburg, das Kurbrandenburgische Bisthum Halberstadt und Magdeburg, die herzogt. Braunschweigischen Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg, die Herzogthümer Meklen- burg Schwerin und Strelitz, das Dänische Herzogthum Holstein, das Bis- thum Hildesheim und Lübeck, die Reichsstädte Hamburg, Lübeck, Bre- men, Goslar, Nordhausen, Mühlhausen. — 3) westfalischer Kreis: das Kurbrandenb. Herzvgth. Kleve, Fürstenth. Ostfriesland, Bisthum Minden und Grafschaft Ravensberg, das Kurbraunschw. Herzogth. Verden und die Grafschaften Hoya, Diepholz und Spiegelberg, die Bisthümer Münster, Paderborn, Osnabrück, Lüttich, das Herzogthum Oldenburg, die Grafschaft Lippe, Schaumburg (Hessisch und Lippisch), Bentheim, Wied, Sayn, das Pfälzische Hcrzvgthum Jülich, die Reichsstädte Aachen, Köln und Dort- mund ec. — 4:) Niederrheinischer oder Kurrheinischer Kreis: die Erz- bisthümer Mainz, Trier, Köln, die Kurpfalz, das Herzogthum Arem- berg ec. — 5) Oberrheinischer Kreis: die Landgrafschaften Hessen, die Hessische Grafschaft Hanau, die Pfälzischen Fürstenthümer Simmern, Lau- tern, Veldenz, Zweibrücken, die meisten Nassauischen Gebiete, die Fürsten- thümer und Grafschaften Waldeck, Solms, Isenburg, Leiningen, Witgen- stein, die Bisthümer und Stifter Worms, Speier, Straßburg, Basel, Fulda, die freien Reichsstädte Frankfurt, Worms, Speier, Wetzlar ec.; auch das Herzogthum Savoyen wurde dahin gerechnet. — 6) Schwäbi- scher Kreis: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Fürstenthümer Hohenzollern, Fürstenberg, Öttingen, Gebiete der Für- sten Fugger, die Bisthümer Konstanz, Augsburg, die freien Reichsstädte Augs-

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 303

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Schwabenkrieg. 303 Gensdarmerie) oder zu außerordentlichen Rüstungen beizutragen hatte, wählten den Kreishauptmann u. s. w.; ein Kreistag war ein Reichstag im Kleinen. Diese Kreise waren nun: 1) der österreichische Kreis mit Oesterreich, Steyermark, Kärnthen, Krain, Tyrol. 2) Der baye- rische Kreis: Bayern und Oberpfalz; Bisthümer Salzburg, Freysing, Regensburg, Passau; Reichsstädte. 3) Der schwäbische Kreis: Wir- tenberg, seit 1495 zum Herzogthume erhoben; Markgrafschaft Baden; Hohenzollern, Fürstenberg, Liechtenstein; Bisthümer Konstanz und Augs- burg; im ganzen 31 weltliche, 28 geistliche Stände; 31 Reichsstädte. 4) Der fränkische Kreis: Bisthümer Würzburg, Bamberg und Eichstädt; Markgrafschaft Ansbach und Bayreuth; Grafschaften Hohenlohe, Schwar- zenberg, Kastell, Rheineck, Limburg; mehrere Herrschaften, wie Henneberg, Erbach, Wertheim; Reichsstädte (Nürnberg). 5) Der kurrheinische Kreis: Kurpfalz, Trier, Köln, Mainz. 6) Der oberrheinische Kreis: Bisthümer Worms, Speyer, Straßburg, Basel, Besanyon; die pfälzi- schen Linien von Simmern, Zweibrücken, Veldenz, Birkenfeld; Elsaß, Lothringen; Grafschaften Mümpelgard, Sponheim, Saarbrücken, Leinin- gen, Falkenstein, Nassau, Solms, Sayn, Wied, Wittgenstein, Hatzfeld, Waldeck, Hessenrc.; Reichsstädte (Frankfurt). 7) Der niederrheinisch- westfälische Kreis: Bisthümer Lüttich, Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Verden; sieben Abteien; Herzogthümer Jülich, Kleve, Berg; Fürstenthümer Ostfriesland, Mörs; Grafschaften Lippe, Mark, Ravens- berg, Sayn, Bentheim, Tecklenburg, Lingen, Hoya, Manderscheid, der größere Theil von Nassau, Waldeck, Oldenburg; Reichsstädte Aachen, Köln, Dortmund. 8) Der obersächsische Kreis: Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg; Grafschaften Thüringen, Schwarzburg, Reuß, Anhalt, Mansfeld; Herzogthum Pommern. 9) Der niedersächsische Kreis: Bisthümer Bremen, Magdeburg, Hildesheim, Halberstadt, Lübeck, Ratzeburg, Schwerin; Herzogthümer Braunschweig, Mecklenburg, Lauen- burg, Holstein; Reichsstädte Lübeck, Hamburg, Bremen, Goslar, Magde- burg, Mühlhausen. 10) Der burgundische Kreis: Niederlande und Hochburgund. — Außer den sieben Kurfürsten zählte das Reich drei Erzbischöfe, 30 deutsche und acht wälsche Bischöfe, 26 Herzoge, Land- und Markgrafen, 80 Grafen, 28 gefürstete Aebte und Pröpste, 80 Reichs- städte, darunter sieben wälsche, also mehr als dritthalbhundert Landes- herrlichkeiten, und wenn die einzelnen Glieder der Reichsritterschaft ge- rechnet werden, weit über tausend. . - . .. jö." ’ Der Schwabenkrieg (1499). Mar verlangte nun von den Schweizern, daß sie dem schwäbischen Bunde oder Kreise beitreten sollten. Diese aber weigerten sich beharrlich; denn einmal waren sie längst an die Selbständigkeit ihres Bundes ge-

5. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 277

1862 - Soest : Nasse
Maximilian theilt Deutschland in zehn Kreise. 277 Nechtsgelchrte sein sollten. Die Mitglieder des Gerichts ernannte der König mit Einwilligung der versammelten Stände. Es sollte die erste Instanz für alle mittelbaren Neichsstände sein. Der Sitz desselben war anfangs in Frankfurt, dann in Speicr ulid nach dessen Einäscherung (1689 > in Wetzlar. Durch diese Einrichtung erlosch auch die Wirk- samkeit der schön tief gesunkenen Fehmaerichte. 3. Damit auch die wirkliche Ausführung der Beschlüsse des Reichs- kammergerichtes erzielt werde, wurde auf dem Reichstage zu Cöln (1512) das deutsche Reich in zehn Kreise eingetheilt und bestimmt, daß fever Kreis ein, von einem Kreishauptmann angeführtes Kreiscontingent stellen sollte, welchem die Vollziehung der Urtheile des Gerichtes"ob- lag. Jedoch kamen diese Beschlüsse nicht sogleich zur Ausführung und die Kreiseintheilung erlangte erst ungefähr zehn Jahre später wirkliche Bedeutung. Jeue zehn Kreise waren folgende: 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Cärnthen, Crain, Tyrol und einige habsburgische Be- sitzungen am Obcrrhein und in Schwaben (Vorderösterreich); 2) der bayerische, das Herzogthum Bayern, die Oberpfalz, daö Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische, das Herzogthum Würtemberg, die Mark- grasschaft Baden, die Grafschaft Hoheuzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bis- thum Augsburg u. s. w.; 4) der fränkische, die brandeuburgischeu Grafschaften Culmbach (Baireuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Säcnlarisation Preußens, die Biöthümer Bamberg, Würz- burg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg n. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des churrheinischcn unterbrochen und daher sehr zerstückelt, seine beiden Hauptmassen waren die lothringischen Länder und Hessen, (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel gethcilt, indem die beiden andern Linien von Mar- burg und Rheinfelö erloschen und ihre Gebiete an Kassel gefallen waren) ; 6) der churrheinische oder niederrheinische, enthielt die drei geistlichen Churfürstcu- thümer Mainz, Trier und Cöln, sowie einen Thcil der churpfülzischen Lande, die in drei, später in vier Kreise getheilt waren; 7) der burg u nd i sche, welcher schon 1536 an die spanische Linie des Hanfes Habsburg und dadurch aus dem eugern Reichsvcr- baude kam, umfaßte Holland, Belgien, (jedoch mit Ausnahme des Bisthumö Lüttich) und einen Theil des nördlichen Frankreich; 8) der westfälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Hrrzogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, sechs Bisthümcr (Lüttich. Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfricsland, Oldenburg, die Reichsstädte Cöln, Aachen, Dortmund u. s. w.; 9) der niedcrsächfische enthielt die Erzbisthümcr Magdeburg und Bremen, die Bisthümcr Halberstadt, Hildcsheim und Lübeck, die Hcrzogthümcr Braunschweig und Lüneburg, Sachseu-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, sechs Reichsstädte u. s. w. ; 10) der obersächsische, die zwei Chursürsteuthümer Sachsen und Brandenburg, die beiden pommerschen Herzogthümer Stettin und Wolgast, die Fürstcnthümcr Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese zehn Reichskreise enthielten über drittehalbhnndert Kreisstäude, von denen jedoch mehrere kleinere zusammen eine Stimme hatten, so daß auf dem Reichstage nicht viel über hundert Stimmen waren. Böhnien mit seinen Nebenländcrn (Mäh- ren, Schlesien und die Lausitz) war nicht in diese Kreisverfassung gezogen, weil das Haus Oesterreich in diesen Ländern unumschränkt herrschte. 4. Ein anderes Verdienst erwarb sich Maximilian (1516) da- durch, daß er den Grafen Franz von Thurn und Taxis, welchem er später dem Titel eines Generalpostmeisters verlieh, bewog, zunächst zwi- schen Brüssel und Wien eine Post anzulegen und später noch andere Postverbindungen anzurichten, wodurch die Anfänge des Postwefcns ge- schaffen wurden. . . 5. Maximilianos auswärtigen Kriege bezogen sich meistentheilz auf Italien, welches die französischen Könige zu erobern trachteten. Die Kriege, welche Maximilian deshalb zu'führen hatte, waren im

6. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 82

1832 - Hannover : Hahn
81 §. 131. 132. Deutschland. Augsburg, Ulm, Reutlingen, Nördlingen, Hallte, (im Ganzen 95stande). — 7) Baierscher Areis: das Herzogthum Baicrn, die Obcrpfalz, die Pfälzischen Herzogthümer Neuburg und Sulzbach, das Erzbisthum Salz, bürg, die Bisthümer Regensburg, Freisingen, Passau, die Reichsstadt Re, gensburg ec. (im Ganzen 20 Stande). — 8) Österreichischer- Xu-cie: das Erzherzogthum Österreich, die Herzogthümer Steiermark, Kärnthen und Krain, die Grafschaft Tyrol, Histerreich, Friaul und das Littorale (sämmtlich Österreichische Gebiete), Bisthümer Trient und Brixen ec. — 9) Fränkischer Areis: die Fürstenthümer Ansbach und Baireuth, die Grafschaft Henneberg (unter Sachsen, Preußen und Hessen getheilt), die Fürstenthümer Hohenlohe, Löwenstein, die Grafschaften Erbach, Limburg, Schwarzenberg, Castell, die Reichsstädte Nürnberg, Schweinfurt, die Bis, thümer Bamberg, Würzburg, Eichstadt, der Deutsche Orden ec. (im Gan, zcn 29 Stände). — 10) Burgundischer Areis: die Österreichischen Nie, derlande (Brabant, Limburg, Luxemburg, Flandern, Hennegau, Namurec.) Außer diesen Kreisen gehörten zum Deutschen Reiche Böhmen, Mähren und Lausitz, die Grafschaft Mümpelgard, die Herrschaft Jever und Anyphausen, die Besitzungen der Reichsrirrerschafc in Schwaben, Fran- ken und am Rhein, Reichsdörfer in Schwaben und Franken u. a. Ge- biete. Schlesien stand gar nicht mit dem Deutschen Reiche in Wer, bindung. §. i32. Deutschland nach dem Reichsdepurarionsrecesse 1803 — 10,800 Q. M. Abgetreten wurde 1801 an Frankreich der ganze Burgun- dische Xvrcis und Theile des Ober, und Nieder-rheinischen und westfä- lischen Areises. Zur Entschädigung der Fürsten, welche dadurch Besitzun, gen verloren hatten, wurden die geistlichen Fürstenthümer, Stifter k. und die meisten Reichsstädte aufgehoben und so die Zahl der Reichsstände um i48 vermindert. Zehn Kursürstenthümer: Baiern, Böhmen, Branden- burg, Sachsen, Braunschw. Lüneburg, Würtembcrg, Baden, Hessen Kassel, Salzburg, Kurerzkanzler. Eintheilung. 1) Österreichischer Areis: un- verändert, nur das Erzbisthum Salzburg ward Aurfürstenrhum, diebis, thümer Brixen und Trient fielen an Österreich.— 2) Baierscher Areis: gan; zum Kurfürftenthum Baiern gehörig, nur das Bisthum und die Reichsstadt Regensburg gehörten dem Kurerzkanzler. — 3) Schwäbischer Areis: Kurfürstenthum Würtemberg und Baden; zu Baiern gehört Ulm, Nördlingen, das Bisthum Augsburg u.'a. Gebiete; die Länder der Für- sten von Öttingen, Fugger, Truchseß, Lichtenstein, Fürstenberg, Hvhenzol- lern, Österreichisches Gebiet, die Reichsstadt Augsburg u. a. — 4) Aur- rheinischer Areis: die Rheinpfal; kommt an Baden, das ehemals Main- zische Fürstenthum Aschassenburg erhält der Kurerzkanzler, Theile der Erz- bisthümer Mainz und Trier fallen an Nassau, Hessen Darmstadt u. a. — 5) Oberrheinischer Areis: Kurfürstenthum Hessen Kassel, Landgrafschaft Hessen Darmstadt und Homburg; das Fürstenthum Fulda kommt an Nas- sau Oranien; Baden erhält Theile der Bisthümer Basel, Straßburg und Volgers 3r Cursus. 6

7. Geschichte des Mittelalters - S. 335

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kaiser Mar I. 335 jen 31 weltliche, 28 geistliche Stände; 31 Reichsstädte. 4) Der frän- kische Kreis: Blsthümer Würzburg, Bamberg und Eichstädt; Mark- grafschaft Ansbach und Bayreuth; Grafschaften Hohenlohe, Schwarzen- berg, Kastell, Neineck, Limburg; mehrere Herrschaften, wie Henneberg, Erbach, Werthheim; Reichsstädte (Nürnberg). 5) Der kurrheinische Kreis: Kurpfalz, Trier, Köln, Mainz. 6) Der oberrheinische Kreis: Bisthümer Worms, Speyer, Straßburg, Basel, Besanyon; die pfälzischen Linien von Simmern, Zweibrücken, Veldenz, Birkenfeld; El- saß, Lothringen; Grafschaften Mümpelgard, Sponheim, Saarbrücken, Leiningen, Falkenstein, Nassau, Solms, Sayn, Wied, Wittgenstein, Hatz- feld, Waldeck, Hessen :c.; Reichsstädte (Frankfurt). 7) Der nieder- rheinisch-westphälische Kreis: Bisthümer Lüttich, Münster, Osna- brück, Paderborn, Minden, Verden, sieben Abteien; Herzogthümer Jülich, Kleve, Berg; Fürstenthümer Ostfriesland, Mors; Grafschaften Lippe, Mark, Ravensberg, Sayn, Bentheim, Tecklenburg, Lingen, Hoya, Man- derscheid, der größere Theil von Nassau, Waldeck, Oldenburg; Reichs- städte Aachen, Köln, Dortmund. 8) Der ober sächsische Kreis: Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg; Grafschaften Thüringen, Schwarzburg, Reuß, Anhalt, Mansfeld; Herzogthum Pommern. 9) Der nieder sächsische Kreis: Bisthümer Bremen, Magdeburg, Hildesheim, Halberstadt, Lübeck, Ratzeburg, Schwerin; Herzogthümer Braunschweig, Mecklenburg, Lauenburg, Holstein; Reichsstädte Lübeck, Hamburg, Bre- men, Goslar, Magdeburg, Mühlhausen. 10) Der burgundische Kreis: Niederlande und Hochburgund. — Außer den sieben Kurfürsten zählte das Reich drei Erzbischöfe, 30 deutsche und acht wälsche Bischöfe, 26 Herzoge, Land- und Markgrafen, 80 Grafen, 28 gefürstete Aebte und Pröpste, 80 Reichsstädte, darunter sieben wälsche, also mehr als dritthalbhundert Landesherrlichkeiten, und wenn die einzelnen Glieder der Reichöritterschaft gerechnet werden, weit über tausend. Der Schwabenkrieg (1499). Schlachten: Hard, Malserhaide, Frastenz, Ermatingen, Dorneck. Mar verlangte nun von den Schweizern, daß sie dem schwäbischen Bunde oder Kreise beitreten sollten. Diese aber weigerten sich beharr- lich; denn einmal waren sie längst an die Selbstständigkeit ihres Bun- des gewöhnt und wollten diese nicht aufgeben; sodann konnten sie nicht wohl in einem Bunde Platz nehmen, dessen Herren sie als übermüthige Bauern haßten, dessen Städte auf den Hilferuf im Burgunder Kriege abweisend und sogar unfreundlich geantwortet hatten. Zudem trauten sie dem Kaiser nicht, denn er war ja aus dem Hause Habsburg, dem sie so viel entrissen hatten, und zu allem dem kam noch die französische

8. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 689

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
Europa. Deutschlands politische Verhältnisse. 689 Q. M. mit 5 Ständen, 2) der burgundische, 469 Q. M. und 1 Stand, 3) der westphälische, 1250 Q.m. mit54ständen, 4) der churrheinische, 458 Q.m. mit 10 Ständen, 5) der oberrheinische, 500 Q. M. mit 54 Ständen, 6) der schwäbische, 729 Q. M. mit 95 Ständen, 7) der bairische, 1010 Q. M. mit 20 Ständen, 8) der fränkische, 484 Q. M. mit 23 Ständen, 9) der nieder- sächsische, 1240 Q. M. mit 24 Ständen, 10) der obersächsische Kreis, 1998 Q. M. mit 22 Ständen. . Die Nebenländer waren das Königreich Böh- men, das Markgrafenthum Mähren, das Herzogthum Schlesien, das Mark- grafenthum der Ober - und Nied erlausitz. Das ganze Gebiet des deutschen Reiches umfaßte vor der französischen Revolution 12,512 Q. M. mit 28'/2 Mill. E. Die Friedensschlüsse von Basel, Campo Formio und Lüneville in den Jahren 1795, 97 und 1801 entrissen dem deutschen Reiche nicht nur ansehnliche Landestheile, sondern erschütterten es tief; noch einmal wurde durch den Reichsdeputation-Hauptschluß vom 25. Februar 1803 eine Anordnung und Befestigung der Reichsverhältnisse durch die 10 Churfürsten, 127 ständichen Reichssürsten, 4 reichsständischen Grafen und 6 reichs- ständigen freien Reichsstädte versucht, die einen Länderbestand von 11,200 Q.m. mit 26'/4 Mill. Einwohnern hatten. Doch schon am 26. Dezember 1805 erfolgte die Auflösung des deutschen Reichsverbandes durch den Frieden zu Preßburg; an seiner Stelle errichtete Napoleon am 1. August 1806 zur Erreichung seiner Zwecke, zur Schmach des deutschen Volkes den von ihm ganz abhängigen Rheinbund, welchem sich nach und nach fast alle deutschen Fürsten anschlossen; nur Oesterreich, Preußen, Braunschweig und Holstein schlossen sich nicht an, die Fürsten von Hessen-Kassel, Nassau, Oranien und Braunschweig-Wolfenbüttel wurden aus ihren Ländern ver- trieben, diese mit dem unter Napoleons Bruder Hieronymus stehenden Königreich Westphalen vereinigt, die Churfürsten von Baiern und Sachsen und der Herzog von Würtemberg wurden Könige, die Markgrafen von Baden, die Landgrafen von Hessen Großherzöge, mehrere Großherzogthümer dieser Zeit haben aufgehört; im Ganzen ge- hörten 4 Könige, 5 Großherzöge, 11 Herzöge, 15 Fürsten und die Stadt Lübeck, zu- sammen mit 5384 Q. M. und 13 */2 Mill. Einwohnern zum Rheinbünde. 1) Der österreichische Kreis: Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, oster. Friaul und Triest; die gefürstete Grasschaft Tyrol; Vorderösterrcich oder oster. Breißgau, Burgau, Nellenburg, Coustanz, Ravensburg, Vorarlberg. 2) Der bürg un dische Kreis: die Her- zogthümer Brabant, Limburg, Luxemburg, Geldern, Flandern, Hennegau und Ramur; beide Kreise gehörten dem Hause Oesterreich. 3) Der westphälische Kreis sehr zusammengesetzt: die Hochstister und Bisthümer Münster, Paderborn, Lüttich, Osnabrück, die Abteien Corbei, Stadio, Malmedy, Werden, Corneliusmünster, Esten, Herford; die Herzogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Fürstenthümer Minden, Verden, Nastau, Ostfriesland, Mors und Geldern, und eine Menge Grafschaften und Herrschaften; seine äußersten Grenzlander im In Ostfriesland, am linken Rheinuser Jülich, jenseits der Weser Verden und im 8 die Grafschaft Wied. 4) Der nieder- ober churrheinische Kreis enthielt die Churstaaten Mainz, Trier, Köln und die Rheinpfalz, das Furstenthum Aremberg und einige Grafschaften. 3) Der oberrheinische Kreis erstreckte sich von Basel über das Elsaß, Zweibrücken, Spcier, Worms, Frankfurt, Hanau, Hesten bis zum Bisthum Paderborn, und enthielt mehrere Hochstifter und Fürstenthümer, die Landgraf- schasten Hesten, sehr viele Graf- und Herrschaften und die freien Städte Worms, Speier, Frank- furt, Friedberg, Wetzlar; unter den Fürsten und Herren war der Landgraf von Hessen-Kastei der mächtigste. 6) Der schwäbische Kreis lag zwischen Lech, Bodensce, Oberrhein und dem Maingebiet, er war unter allen Kreisen am meisten zertheilt, die mächtigsten Herren waren die Herzöge von Würtemberg und die Markgrafen von Baden; hier lagen allein 31 freie Reichs- städte. 7) Der bairische Kreis bestand aus dem Hcrzogthum Baiern, der Oberpsalz, dem Erzbiöthum Salzburg, den Bisthümern Regensburg und Passau mit der freien Reichsstadt Re- gensburg. 8) Der fränkische Kreis enthielt das Maingebiet mit Ausschluß seines untern Theils, nebst einzelnen Theilen des Weser- und Donaugebiets; die Hochstister Bamberg, Würz-

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 25

1861 - Münster : Coppenrath
25 Schlesien und der Lausitz war nicht in diese Kreisverfassung ausgenommen, da das Haus Oesterreich die unumschränkte Herrschaft dieser Länder hatte. Auch Preußen und die Schweiz waren dem Neichskammergerichte nicht unterworfen. In jedem der zehn Kreise war ein Hauptmann mit einigen Räthen be- stellt, um den Landfrieden zu überwachen und die Urtheile des Kammergerichts zu vollstrecken. Sobald es nothwendig war, bot dieser auch jedesmal die bewaffnete Mannschaft, das so- genannte Kreiscontingent, auf. Durch diese und ähnliche durch- greifende Maßregeln wurde die Ruhe und Ordnung dauerhaft begründet. Es verlor aber Deutschland durch diese Eintheilung in Kreise immer mehr an Einheit. In Frankreich hatte sich rheinischen und schwäbischen Besitzungen der Habsburger. 2. Der bayerische das Herzogthum Bayern, die Oberpfalz, das Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. a. 3. Der schwäbische das von Friedrich Iv. zu einem Hcrzogthum erhobene Würtemberg, die Mark- grafschast Baden; die Fürstenthümer Hohenzoilern, Liechtenstein, Fürstcn- berg; die Bisthümer Konstanz und Augsburg; die Reichsstädte Ulm, Hcilbronn, Reutlingen, Memmingen u. a. 4. Der fränkische die Bis- thümer Bamberg und Würzburg; die Markgrafschaft Ansbach und Baircuth; die Grafschaften Henneberg, Erbach, Wertheim u. a.; die Reichsstädte Nürnberg, Schweinfurt u. a. 5. Der kurrheinische oder nie der rheinische die Kur-Pfalz, die Erzbisthümer Trier, Köln, Mainz; das Fürstenthum Nassau und die Grafschaft Isenburg. 6. Der ober- rheinische die Bisthümer Worms, Speier, Straßburg u. a.; das Herzogthum Pfalz-Zweibrücken nebst anderen zur Rheinpfalz gehörigen Besitzungen auf dem linken Nhcinufer (z. B. Simmern); die Landgraf- schaften Hessen (Darmstadt und Kassel); Leiningen, Salm u. a., ferner die Reichsstädte Frankfurt, Wetzlar u. a. 7. Der niederrheinisch- westfäli sche die Bisthümer Münster, Osnabrück, Paderborn, die Abtei Corvay u. a.; die Herzogthümcr Jülich, Cleve, Berg; die Grafschaften Oldenburg, Lippe, Waldeck u. a.; die Reichsstädte Aachen, Dortmund und Köln. 8. Der ob er sächsische die Kurfürstentümer Sachsen und Brandenburg; ferner Thüringen, Schwarzburg, Neuß, Anhalt, Mansfeld und das Herzogthum Pommern. 9. Der ni edersächsifche die Her- zogtümer Braunschweig, Mecklenburg, Laucnburg, Holstein; die Reichs- städte Lübeck, Goslar, Magdeburg, Mühlhausen, Hamburg und Bremen. 10. Der b u r g u n d i sch e die österreichisch-spanischen Niederlande, Holland und Belgien.

10. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 569

1872 - Hannover : Hahn
§. 13g. Politische Geographie. 569 Lüttick, Paderborn, Osnabrück; die (sacularisierten) Bisthümer Minden und Verden, die Fürstenthümer Nassau-Siegen, Ostsrieslaub, Mörs, die Grafschaften Schaumburg, Oldenburg, Lippe, Bentheim, Steinfurt, Tecklenburg und Lin gen, Hoya, Diepholz. Pyrmont, die Reichsstädte Cöln, Aachen, Dortmund. 4) Im Kurrheinischen oder Niederrheinischen Kreise: die Erzbistümer Mainz, Trier, Cöln; das Kurfürstenthum Pfalz, das Fürstenthum Aremberg. 5) Im Oberrheinischen Kreise: die Hochstifter Worms, Speyer, S tr a ß b u rg, B a fe l, Fulda, die Herzogthümer Si m m e rn und Z w ei-brücken (Pfälzisch), das Land Hessen, in die beiden Landgrafenthümer von Cassel und Darmstadt zerfallend, das Fürstenthum Nassau, die Grafschaften Waldeck, Hanau-Münzenberg, die Herrschaften der Wild-und Rheingrafen, die Reichsstädte Worms, Speyer, Frankfurta M Fried berg, Wetzlar. 6) Im Schwäbischen Kreise, der nach Zersplitterung des alten Herzogthums Schwaben in Folge des Untergangs der Hohenstaufen wie pulverisiert erscheint: die Hochstister C o »stanz und Augsburg, die Abteien Elwan-gen und Kempten, das Herzogthum Württemberg undteck, die Markgrafschaft Baden, die Fürstenthümer Ho h enz ollern, das Fürstenthum Liechtenstein, die freien Reichsstädte Augsburg, Ulm, Eßlingen Reut' Ungen, Nördlingen, Schwab isch-H all, Ueberlingen, Rothweil, Hellbronn, Gmünd, Memmingen, Lindau, Dinkelsbühl B i b e r a ch, Ra v e n s b u rg , Kem pte n, K a uffb e u re n, W e i l, W i mp fe n und noch 12 kleinere. ^ Der Bayerische Kreis enthielt: das Erzstift Salzburg, das Kur-furstenthum Bayern, die Oberpfalz, die Herzogthümer Neubura und »b a ch, die Hochstifter Freisingen, Regens bürg und Passau, die ^lbtei B e r g tes g ad e n , die freie Reichsstadt Regensburg. rc ■ *fränkische Kreis: die Hochstifter Bamberg, Würz bura Elch stadt, die fränkischen Fürstenthümer (Ansbach und Bayreuth) der Hohenzollern das „Meisterthum" Mergentheim des Deutschritterordens, die 'pater getheilte Grafschaft Henneberg, die Reichsstädte Nürnberg, Rothen-burg an der Tauber, Schweinsurt und noch zwei kleinere. ti) Der ^bersächsische Kreis: das Kursürstenthum Sachsen, die Henoa-thumer der E r n e st i n l sch - S ä ch si sch e n L i n i e, die Stifter Merseburg und Naumbnrg -Zeitz, die Mark Brandenburg, das Herzoqthum iiom-mern das Furstenthum Anhalt, die Abtei Qu eblinbu rg, das Fürsten- ®!a"äftib' 6ic «--ffch-st-n R-uß. r,,, _ ^0) Der Niedersächsische Kreis: die (säcularisierten)Erzbisthümer Maqb e-(5a len bp vi rar™*"' stttbr™ns*födgijchen Herzogthümer: Lüneburg, fta I si o Vt s"? 1 a 9scn' ® oifc n b iittei, das (fäcularisterte) Bisthum f ^ rn 1 das Herzogthum Mecklenburg, das Herzogthum Holstein Bistlmm fij ^lhtl' bad Herzogthum Sachsen-La uenburg, das Lüb ck L am si^/v furstenthum Blankenburg, die freien Reichsstädte Seinfrn ^ 9' ®re™en' Goslar, Nord Hausen, Mühlhausen, fifliim»nnrn ■ ^nannten Kreise gehörten die bei der Stiftung der Kreisver-m To^ur gisch cm Besitze befindlichen Länder der böhmischen Krone Böhmen Mahren, Schlesien und die Lausitz an. " U3tnn auch die Namen einiger der Kreise an die alten Nationalbcrznn- Lölm misirnr2' svr0sibt stch aus dem Vorhergehend doch, daß die Kreise ^ Ur,b o[;ne abgerundete Grenzen zusammengelegt ftnb. ^Wanderungen, welche die Abtretung des linken Rheinusers an Frank-

11. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 75

1871 - Koblenz : Bädeker
Die zehn Reichskreise. . 17. 75 nahmlosigkeit des Reiches und an den vielfachen Verwickelungen in die italienischen Angelegenheiten, vielmehr wuchs die Macht der Trken so, da sie seinen Enkeln die gefhrlichsten Nachbarn wur-den. Zur Herstellung der Ordnung in Deutschland aber ward er von den Stnden selbst veranlat und untersttzt. Denn sie verweigerten jede Hlfe gegen das Ausland, bevor Friede, Recht und Ordnung im Innern hergestellt sei. Daher ward auf dem Reichstage zu Worms 1495 beschlossen, da das Fehderecht unbe-dingt aufgehoben sein und ein ewiger Landfriede Statt finden sollte bei Strafe der Reichsacht; da, statt der Selbsthlfe, knftig die Streitigkeiten der unmittelbaren Reichsglieder durch ein Reichs-kamm ergericht entschieden werden sollten. Der Sitz desselben war Anfangs in Frankfurt, dann in Speier und nach dessen Einscherung (1689) in Wetzlar. Zur besseren Handhabung des Landfriedens und zur leichtern Vollstreckung der Kammergerichts-Urtheile theilte Maximilian auf einen: Reichstage zu Kln (1512) das ganze Reich in zehn Landfriedenskreise. In jedem derselben war ein Hauptmann mit einigen Rathen bestellt, um die Erhaltung des Landfriedens zu berwachen und die Urtheile der Kammergerichts zu vollziehen. Von den 10 Kreisen1) umfate 1) der sterreichische, der grte von allen, Oesterreich, Steiermark, Krnthen, Kram, Tirol und die Habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vordersterreich); 2) der baierische: das Herzogthum Baiern, die Oberpsalz, das Frsten-thum Neuburg, das Erzstist Salzburg u. s. w.; 3) der schwbische: das Herzogthum Wrttemberg, die Markgrasschast Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Frstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stnde; 4) der frnkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai-reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Skularisation Preuens, die Bisthmer Bamberg, Wrzburg und Eichstdt, die Reichsstadt Nrnberg it. s. w.; 5) der oberrh einische Kreis war durch die Lnder des kurrheinischen unterbrochen und daher sehr zerstckelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die drei geistlichen Kursrstenthmer Mainz, Trier und Kln, so wie einen Theil der kurpflzischen Lande, die in 3, spter in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfate ^ Siehe die zweite Karte am Ende des Buches.

12. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 282

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
282 а. Der österreichische umfaßte Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und Vorderösterreich, die Habsburgischen Besitzungen am Mittelrhein und in Schwaben. d. Der baierische umfaßte das Herzogthum Baiern, das Erzbisthum Salzburg, die Bisthi'lmer Pafsau und Regensburg, die Pfalzgrafschaft Neuburg und die Oberpfalz re. v. Der schwäbische begriff Würtcmberg, Baden, Hohenzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg rc. in sich. ä. Der sränkische mit den Markgrafschaften Culmbach und Onolzbach (Ansbach) den Bisthümer» Eichstädt, Bamberg und Würzburg und der Reichsstadt Nürnberg. б. Der oberrheinischemreis mit dem Bisthum Basel, Lothringen, Straßburg, Kurpfalz. Zweibrücken, Hessen-Darmstadt und Hessen-Cassel, Grafschaft Waldeck, Frankfurt rc. f. Der niederrheinische Kreis mit den Erzbistümern Mainz, Köln, Trier und einem Theil der Kurpfalz. g. Der burgundische Kreis umfaßte die Grafschaft Charolais, Franche Comte, Holland und Belgien, trat 1556 aus dem Reichsverband, als diese Länder an die spanische Linie des Hauses Habsburg gelangten. h. Der westfälische Kreis umfaßte die Herzogtümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, die Bisthümer Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück, ferner die Grafschaften Oldenburg und Ostfriesland, die Reichsstädte Cöln, Aachen rc. i. Der nredersächfische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogtümer Braunfchweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg rc. k. Der obersächfische begriff die Kurfürstentümer Sachsen und Brandenburg, die pommerschen Herzogtümer Stettin und Wolgast, ferner Anhalt, Thüringen rc. in sich. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Lausitz, sowie die Schweiz waren in die Kreiseintheilung Maximilians nicht aufgenommen morden. Schweb 0) Die Schweiz bestand seit 1513 aus folgenden 13 Orten: Uri, Schwyz roe'5' Unterwalden, Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern. Zu diesen sogenannten 8 alten Orten traten 1481 Freiburg und Solothurn, 1501 Basel und Schaffhausen, 1513 Appenzell. Der Schwabenkrieg (1499) hatte die Unabhängigkeit der Schweiz vom deutschen Reich entschieden; anerkannt wurde sie erst 1648. Einen selbständigen Freistaat bildeten die 3 Bünde in Alt Fry Rhätien (Graubüudten), welche erst 1803 in die schweizerische Eidgenossenschaft eintraten. England. 7) England, welches über Irland und die normannischen Inseln herrschte, verlor 1558 Calais; nach dem Tode der Königin Elisabeth 1603 wurde der König, von Schottland auch König von England. Skandi- 8) Dänemark, welches seit der Calmarer Union (1397) mit Schweden und mnmn. Norwegen vereint war, verlor 1523 das Königreich Schweden, welches unter Gustav Wasa seine Selbständigkeit erfocht. Preußen. 9) Preußen ward durch Albrecht ein weltliches Herzogtum des Hauses Hohenzollern (1525), welches ln Deutschland die Mark Brandenburg, Ansbach und Culmbach besaß. Polm. 10) Polen erwarb Liefland (1561) vom Schwertorden, der auch Kurland und Esthland besaß, und behauptete die Oberlehensgewalt über das Herzogtum Preußen.

13. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 80

1832 - Hannover : Hahn
79 §. 129. 130. Deutschland. Grade, Lüneburg, Gandersheim, Goslar, Braunschweig, O-uedkin- burg; in den Thüringer Marken: Merseburg, Zeiz, Meißen; im Nordgau in Franken: Bamberg (Babenberg) rc.; in der Sreirermark: Krems rc.; in Alemannien: Zürich rc.; im Glavenlande: Srcrrin, Rethra, Julin, Budissin, Krossen, Glogau, Brandenburg, Havelberg, Potsdam (Poydupini) :c. §. 129. Deutschland unter den Fränkischen und Schwäbischen Kaisern (Xi. bis Xiii. Jahrh.) Zerstückelung der Herzogthümer Fran- kcn (seit 1039), Sachsen (1180) und Schwaben (um 1260); Erblichkeit und Theilbarkeit der Lehne, Aufhören der Gauverfassung; cs entstehen neue Herzogthümer, Grafschaften, weltliche Bisthümer ec. Neues Hev- zogthum Sachsen seit 1180 (Wittenberg, Lauenburg, seit 1-122 mit der Markgrafschaft Meißen verbunden), Herzogthümer Österreich, seit n56 von Baiern getrennt, Steiermark, Karnthen, Lrain, Meran, Westfa- len 1180, Zahlungen (Breisgau, Elsaß, Theil der Schweiz k. 1052 bis 1218), Landgrafschaft Thüringen ii3o, Hessen 126-1, Elsaß, Leuchten- berg, Grafschaft (seit i-ig5 Herzogthum) würremberg um 1260, Mark- grafschaft Istrien, Baden (107-1), Mahren, Königreich Böhmen (ii58 und 1198), Bnrggrafschaftnürnberg, pfalzgrafschafc am Rhein (1216 mit Barern vereinigt), großes wendenreich von Holstein bis Pom- mern (io-i7 bis ii3i), aus dem das Obotritische Fürstenthum (n63 Hcr- zvgthum) Meklenburg, Pommern (1180 Herzogthum), zum Theil die Mark Brandenburg u. a. hervorgehen, Herrschaft Braunschwcig Lüne- burg 1180 (seit 1235 Herzogrhum), Grafschaft Tyrol, Oldenburg (seit 177-1 Herzogthum), Holstein (seit 1-17-1 Herzvgthum), Friesland; die Hcrzogthümer Brabant, Limburg, die Grafschaften Holland, Henncgau, Namur u. a. Niederländische Provinzen bilden sich; Herzogthum Lo, thringen (nur noch das ehemalige Oberlothringen); die Erzbis-und Dis- thümer Mainz, Trier, Köln, Bremen, Magdeburg, Salzburg, Ver- den, Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, Verden, Hildesheim, Halberstadt, Havelberg, Schwerin, Lübeck, Naumburg, Merseburg, Bamberg, Würzburg, Eichstädt, Passau, Freistng, Augsburg, Thur, Konstanz, Basel, Speier, Worms, Lüttich rc. Entwickelung der freien Reichsstädte. Erwerbung des Königreichs Burgund (Provence, Dau- phin«, Franche Comte, W. Schweiz, Savoyen) 1032; wovon aber Pro- vence, Dauphine, Franche Comtä im xni. Jahrh, verloren gingen. $. i5o. Deutschland unter Kaisern Böhmischen, Österreichischen u. a. Stammes ( Xiv. und Xv. Jahrh.) Allmahliges Losreißen der Schweiz vom Deutschen Reiche seit 1308, Abhängigkeit Schlesiens von Böhmen seit 1320; neue Herzogthümer Meklenburg, Geldern, Jülich, Berg i38o, Luxemburg i35-i, Kleve 1-117, Holstein 1-17-1, würremberg 1-196. Eintheilung des Reichs in 6 Kreise i-i38. Mit der Burgundischen Erbschaft kommt Franche Lomte, Artois, Flandern k. an das Deutsche Reich. — Deutschland unter den Österreichischen Kaisern (Xvi. bis

14. Die mittlere und neue Welt - S. 110

1873 - München : Lindauer
110 und letzte Behörde für alle mittelbaren Reichs stände sein sollte. Zur Durchführung dieser Beschlüsse teilte er auf dem Reichstage zu Köln (1512) das deutsche Reich in 10 Landfriedens -kreise*) und bestellte in jedem derselben einen Hauptmann und einige Räte, welche über den Landfrieden zu wachen und die^Uxtelle des Reichskammergerichts zu vollstrecken hatten. Zur Herstellung der Ordnung in Italien boten die stände des deutschen Reiches eine kaum nennenswerte Unterstützung. Daher mußte Maximilian unthätig zusehen, wie seiner zweiten Gemahlin (Maria Blanka) Oheim, Ludwig Sforza, zugenannt Moto, d. i. Maulbeerbaum, durch Köuig Ludwig Xii vou Frankreich des Herzogtums Mailand beraubt und zu Berry gefangen gehalten wurde, ja er sah sich sogar genötigt, Ludwig Xii mit Mailand förmlich zu belehnen (1505). Auch später, als Maximilian nach Italien ziehen wollte, um Ludwig Xii an der Eroberung Genna's zu hindern und in Rom die Kaiserkrone zu erwerben (1508), ward ihm von den Ständen so geringe Heeresmacht bewilligt, daß er vou den Venetiauern den Durchzug durch *) Von diesen zehn Kreisen umfaßte:' 1) der österreichische das ursprüngliche Österreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich); 2) der bairische das Herzogtum Baiern, die Oberpfalz, das Erzstift Salzburg, das Fürstentum Pfalz-Neuburg u. a. m.; 3) der schwäbische das Herzogtum Württemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaften Hohenzollern, Fürstenberg, das Bistum Augsburg u. a. m.; 4) der fränkische die Markgrafschaften Kulmbach (Baireuth) und Onols-bach (Ansbach), Mergentheim, die Bistümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. a. m.; 5) der oberrheinische Kreis die lothringischen Lande, Hessen u.a. m.; 6) der kur - oder niederrheinische Kreis die 3 geistlichen Kurfürstentümer Mainz, Köln, Trier und einen Theil der Kurpfalz; 7) der burgundische die 17 Provinzen der Niederlande und die Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte); 8).der westfälische Kreis die Herzogtümer Kleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, Ostfrisland, Oldenburg, 6 Bistümer (Lüttich, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden), mehrere Reichsstädte u. a, m.; 9) der niedersächsische Kreis die Erzbistümer Bremen und Magdeburg die Bistümer Halberstadt, Hildesheim, Lübeck, die Herzogtümer Braunschweig und Lüneburg, Holstein, Mecklenburg, Sachsen-Lauenburg, mehrere Reichsstädte n. a. m.; 10) der obersächsische Kreis die Kurfürstentümer Sachsen und Brandenburg, die pommerischen Herzogtümer Stettin und Wolgast, die Fürstentümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. a. m. (s. die vierte von den beigegebenen Karten). Die zehn Kreise zählten etwas über 250 Kreisstände, von denen die kleineren nur kurienweise stimmen durften, so daß auf einem Reichstage nur hundert und etliche Stimmen abzugeben waren. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Lausitz waren keinem der genannten Kreise zugeteilt und von der Gewalt deö Kammergerichts befreit.

15. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 385

1877 - Berlin : Herbig
Reichsdeputationshauptschluss von 1808. 385 so, dass das Land als Gesammtstaat durch einen Landamman und eine Tagsatzung vertreten wird. Für die inneren Verhältnisse Deutschlands wird der Friede zu Lunéville nach einem von Frankreich und Russland festgesetzten Entschädigungsplan zur Ausführung gebracht durch den ]$03. Reichs - Deputationshauptschluss.1 (Febr.) Von geistlichen Ständen bleiben nur: 1) der bisherige l(urjjrßt von Mainz, von jetzt ab Kurerzkanzler, mit einem Territorium, gebildet aus Ueberresten dos Erzstifts Mainz auf dem rechten Rheinufer, dem Bisthum Regensburg und den Städten Regensburg und Wetzlar; 2) die Oberen des Johanniter- und des deutschen Ordens. Von den 48 freien Reichsstädten bestehen nur 6 fort, die 3 Hansestädte : Lübeck, Hamburg, Bremen, dann Frank- furt, Augsburg, Nürnberg. Alle übrigen geistlichen Territorien und Reichsstädte werden zu Entschädigungen verwendet. Hie Kurfürsten- thümer Trier und Köln gehen ein. Vier neue Kurfürstenthümer: . Hessen-Kassel, Baden, Wurtemberg, Salzbwg.- ^ 'A Himptsächlichste Entschädigungen: 1) Grofsherzog v. Toscana: Salzburg und Berchtesgaden. 2) Herzog von Modena: Breisgan (wofür Oesterreich die Stifter Trient und Brixen erhält). 3) Baiern : Bisthümer Würzbwrg, Bamberg, Freising, Augsburg, die meisten Prälaturen und Reichsstädte in Franken und dem östlichen Schwaben, dafür an 4) Baden : Der auf dem rechten Rheinufer gelegene Theil der Rheinpfalz (Heidelberg, Mannheim, etc.). Außerdem erhält Baden: die Bisthümer Konstanz, Basel, Strafsburg, Speyer, viele Stifter und Reichsstädte, 5) Wurtemberg: Viele Abteien, Klöster und Reichsstädte, besonders Reutlingen, Esslingen, Heilbronn, etc. 0) Preußen : Die Bisthümer Paderborn, Hildesheim, das mainzische Thüringen (Eichsfeld und Erfurt), einen Theil von Münster, viele Abteien, besonders Quedlinburg, und die Reichsstädte : Mühlhausen, Nordhausen, Goslar. 7) Oldenburg: Bisthum Lübeck. 8) Hannover: Bisthum Osnabrück. 9) Beide Hessen und Nassau tlieilen sich in die diesseits des Rheins gelegenen Ueberreste der Erzstifte Mainz, Trier und Köln. 10) Nassau-Oranien : Bisthum Fulda und Abtei Corvey, (im Allgemeinen gewinnen die entschädigten Fürsten be- deutend an Territorien und Untcrthanen.) 1 Eichhorn, Deutsche Staats- und Rcchtsgeschichte, Iv, § 606. C. l’luuz, Auszug. 5. Aufl. 25

16. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 221

1851 - Heidelberg : Winter
Kap. 29. Die Habsburg. Kaiser. (Maximilian I. Der ewige Landfriede.) 221 und der Herzog von Mailand um Beschleunigung des italischen Zuges bat, weil die Franzosen, die sich zu Herren von Neapel ge- macht hatten, auch Mailand bedrohten, so bewilligte Maximilian 1493 die Stiftung des ewigen Landfriedens, durch welchen alles Faust- recht für immer allgemein und unbedingt aufgehoben werden sollte. Zur Aufrechthaltuug dieses allgemeinen Landfriedens wurde das Neichskammergericht errichtet, vor welches von nun an alle Strei- tigkeiten der unmittelbaren Reichsgliedcr untereinander zur Entschei- dung auf dem Rechtswege gebracht werden sollten; für die mittel- baren Stände galt es als Appcllationsgericht. (Jndeß fand dieses Gericht nicht gleich allgemeine Anerkennung, daher der faustrechtliche Zustand noch eine Zeit lang dauerte. Anfangs hatte es seinen Sitz in Frankfurt, darauf in Speyer, zuletzt in Wetzlar.) Um die Geschäfts- ordnung dabei leichter zu handhaben, wurde Deutschland anfangs in sechs, nachher in zehn Kreise eingetheilt, und jedem ein Kreisoberster mit einigen Räthen vorgesctzt. Die Ausführung dieser neuen, von den Ständen begründeten Rcichsverfassung verdankte man dem vater- ländisch-gesinnten Kurfürsten Bert hold von Mainz. Die Eint Heilung Deutschlands in 10 Kreise*) kam 1512 zu Stande. Diese Kreise waren: 1. der österreichische mit Oesterreich und seinen deutschen Ncbenlündcrn bis an den Oberrhcin; — 2. der bayerische mit Ober- und Niederbayern nebst dem Erzbiöthum Salzburg und den Bisthümern Frcysing, Regcnsburg, Passau; — 3. der schwäbische mit 90 weltlichen und geistlichen Herrschaften, darunter Württemberg, Baden und die Bisthümer Augs- burg undconstanz; — 4. der fränkische mit den brandcnburgischen Besitzungen Ansbach und Bayreuth, fünf Reichsstädten (darunter Nürnberg) und den Bis- thümern Bamberg, Würzburg, Eichstädt; — 5. der oberrheinische mit Nhein- pfalz, Hessen, Nassau, den Bisthümern Basel, Straßburg, Speyer, Worms, Fulda, den Reichsstädten, Speyer, Worms, Frankfurt und andern kleinen Herr- schaften; — 6. der k u r r h ei n i sch e mit Kurpfalz, Kurmainz, Knrtricr und Kurköln re. — 7. der burgundi s ch c Kreis mit 21 Herrschaften, darunter vier Herzogthümer; — 8. der westfälische mit 7 Bisthümern, darunter Kammcrtch (Cambray), Münster, Paderborn, Osnabrück und andern geistlichen Herrschaften, wozu später die Herzogthümer Jülich, Berg und Cleve kamen; — 9. der n i cd crsä ch st s ch c mit Braunschwcig-Lüneburg , Sachsen-Laucnburg, Holstein, Mecklenburg, den Erzbisthümern Magdeburg und Lübeck, den Reichsstädten Lübeck, Hamburg, Bremen und andern Herrschaften; — 10. der obersächsische mit Kur-Sachsen, Kur-Brandenburg, Pommern, Anhalt, Mannsfeld, dem Biöthum Kamin und andern Herrschaften. Während alle deutschen Reichsstände sich dieser Anordnung als einer, die nationale Einheit einigermaßen vermittelnden Wohlthat *) S. Dittmar's histor. Atlas, Tab. Xiii.

17. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 256

1847 - Leipzig : Engelmann
256 Das christliche Mittelalter. die Reichsstädte Ulm, Heilbronn, Reutlingen, Memmingen u. a. m.). 4) Der fränkische Kreis (die Bisthümer Bamberg und Würzburg; die Markgrafschaft Ansbach und Baireuth; die Grafschaften Henneberg, Erbach, Wertheim u. a. die Reichsstädte Nürnberg, Schweinfurt u. a.). 5) Der kurrheinische Kreis (die Kur-Pfalz; die Crzbisthümer Trier, Köln, Mainz; Fürstenthum Nas- sau, Grafschaft Isenburg). 6) Der oberrheinische Kreis (Bisth. Worms, Speyer, Straßburg u. a.; Herzogthum Pfalz - Zweibrücken u. a. zur Rheinpfalz gehörige Besitzungen auf dem linken Rheinuser (z. B. Simmern), die Landgrafschaf- ten Hessen (Darmstadt und Kassel); Leiningen, Salm u. a. m. — die Reichsstädte Worms, Speyer, Frankfurt, Wetzlar u. a.). 7) Nied errheinisch-w estp h ä- lischer Kreis (Bisth. Münster, Osnabrück, Paderborn; Abtei Corvey u. a.; Herzogth. Jülich, Cleve, Berg; die Grafsch. Oldenburg, Lippe und Waldeck u. a., die Reichsstädte Achen, Dortmnnd und Köln). 8)Obersächsischerkreis (die Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg; Thüringen, Schwarzburg, Reuß, Anhalt, Mansfeld und das Herzogth. Pommern.) — 9) Niedersäch sischer Kreis (die Herzogthümer Braunschweig, Mecklenburg, Lauenburg, Hol- stein; die Reichsstädte Lübeck, Goslar, Magdeburg, Mühlhausen, Hamburg und Bremen.) 10) Der burgundische Kreis (die östreichisch-spanischen Nieder- lande, Holland und Belgien). — Die Ausführung der Rechtssprüche des Reichs- kammergerichts wurde den mächtigsten unter den Reichssürsten selbst übertragen, von denen daher je 2 als Kreis obersten jedem der zehn Kreise vorgesetzt waren. (Böhmen, Schlesien, Mähren u. a. waren in die Kreise nicht inbegriffen und dem Reichskammergericht nicht unterworfen.) Diese Einrichtung bestand bis zum Anfang dieses Jahrhunderts. Jeder Kreis -hatte eine der des Reichs ähnliche Verfassung. Die Kreisstände versammelten sich auf Kreis - oder Landtagen, wie die Reichsstände auf Reichstagen, trugen zu den gemeinschaftlichen Lasten des Kreises bei, bewilligten die Kontingente der Kreisobersten u. dergl. Vi. Geschichte der übrigen europäischen Staa- ten im Mittelalter. 1. Frankreich und England. ») Frankreich unter den ersten Capetinger«. §. 339. Die Lehnsmonarchie. Als Hugo Capet (§«254) den machtlosen Thron der Karolinger bestieg, war das königliche An- sehen tief gesunken. Die Herzoge und Grafen der verschiedenen Pro- vinzen (die Kron-Vasallen) betrachteten den König, der eigentlich nur Herr von Francien war, als ihres Gleichen und gestanden demselben nur in sofern den ersten Rang unter ihnen zu (primus inten panes) als sie ihn als Oberlehnsherrn anerkennen und ihm huldigen mußten. Diese oberlehnsherrlichen Rechte aber durften die Kronvasallen nicht schwä- chen, wenn sie nicht ihren eigenen Lehnsleuten und Untergebenen das schlimme Beispiel des Treubruchs geben und sie zu einem ähnlichen Verfahren gegen

18. Abth. 1 - S. 38

1830 - Hannover : Hahn
38 Deutschland. lands Ausdehnung nie zu derselben Zeit. Schon 1028 wurde Schles- wig abgetreten und späterhin riß besonders Frankreich und der Schwei- zer Bund das Burgundische Königreich bis auf geringe Reste (das Bis- thum Basel, die Grafschaft Mömpelgard u. a.) an sich, 1552 gingen Metz, Toul und Verdun, und 1648 Elsaß an Frankreich verloren; das jetzige Franzos. Lothringen raubte dem Deutschen Reiche der Friede zu Wien (1738). Noch größeren Verlust führte der Luneviller Friede (1801) herbei, denn durch ihn wurde der Rhein Deutschlands W. Gränze, nachdem die nördlichen Niederlande schon im Xvi. Jahrh. sich unab- hängig gemacht hatten. Aber noch kleiner ward des seit 1806 ganz aufgelöseten Reiches Umfang, als Napoleon 1810 das nördliche Kü- stenland bis zur Trave zur Französischen Provinz machte. Dies letz- tere und ein Theil der 1801 verloren gegangenen Rheinländer wurde im großen Freiheitskampfe 1813 bis 1815 wieder erworben. Seit Karls des Großen Zeiten bildete Deutschland Gaue, Grafschaf- ten und Herzogthümer; aber die Statthalter dieser Provinzen wurden seit dem Xi. Jahrh. erbliche Fürsten und das Reich theilte sich nicht allein in viele Herzogthümer, Mark-, Pfalz-, Land- und Burggrafschaften, Fürsten thümer, Graf- und Herrschaften, sondern selbst Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pro bst e und Äbtissinn en wurden weltliche Herrscher, ja sogar Städte, Dörfer und Rittergüter erwarben die sogenannte Reichsunmittelb'arkeit. Des Kaisers Wacht schwand immer mehr; t-:r Reichstag, auf dem fast alle jene Glieder des Reiches Sitz und Stimme hatten, ordnete die allgemeinen Angelegenheiten. Um größere Einheit zu bewirken theilte 1500 Maximilian I. Deutschland, mit Aus- nahme Böhmens, Schlesiens, Mährens, Österreichs, Burgunds, der Lausitz und vieler kleiner Herrschaften, z. B. Jever, Kniphausen, der Reichsritterschaft u.a., in sechs Kreise: den Baierschen, Schwäbi- schen, Fränkischen, Oberrheinischen, Niederrheinischen, Westfälischen und Sächsischen, 1512 aber in 10 Kreise: den Baiersch., Schwäb., Fränk., Ober- und Niederrhein., Ober- und Niedersächs., Westfäl., Österreichischen und Burgundischen. Der Reichstag bestand 1791 aus dem Collegium a) der 9kurfürsten (ursprünglich nur 7: Böhmen, Sachsen, Bran- denburg, Pfalz, Mainz, Trier, Köln; aber 1623 kam Baiern, 1695 Braunschweig Lüneburg hinzu), b) der 36 geistlichen und 63 weltlichen Fürsten, Bischöfe, Grafen :c., c) der 54 Reichsstädte. Nach dem Frie- den zu Luneville, ordnete der Reichs Deputations Hauptschluß (1803) die Entschädigungen derjenigen Fürsten, welche durch den Friedensschluß Länder und Rechte verloren hatten, dadurch, daß alle geistlichen Besitzungen bis auf die des neu eingeführten Kurerzkanzlers säcu- larisirt und die Reichsstädte bis auf Lübeck, Hamburg, Bremen, Augsburg, Nürnberg und Frankfurt aufgehoben wurden. An die Stelle der drei geistlichen Kurfürsten traten der Kurerzkanzler, Baden, Würtemberg und Hessen, und das Kurfürstencollegium bestand seitdem aus 10, das Fürstencollegium aus 131, das Städtecollegium aus 6 Mitgliedern. Noch war mau über manche Verfassungspunkte nicht einig. als schon das nun fast tausendjährige Reich völlig sich

19. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 159

1855 - Mainz : Kunze
D1' e Alpen. 157 sich zu gleicher Zeit das Recht, sich selbst zu regieren, und waren stolz auf den Titel: kaiserlich freie Reichsstadt. Selbst Dörfer gabs, wo die Bauerschaft ähnliche Freiheiten errang, oder sie aus altdeutscher Zeit, wo jeder Landbesitzer frei war, sich erhalten hatte. So löste sich Pas deutsche Reich in eine bunte Menge kleiner Staaten auf, nämlich Herzog- u. Fürsten- thümer, Grafschaften, Reichsritterschaften, Erzbisthümer, Bis - thümer, gefürstete Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer. Die angesehensten der geistlichen und weltlichen Fürsten — es waren ihrer Sieben — ernannten den jedesmaligen Kaiser, wozu sie irgend einen regierenden Herrn erwählten, gleichviel ob einen mächtigen Herzog, oder nur einen Grafen, der wenig Land und Leute besaß. Der von den 7 Kurfürsten d. i. Wahlfürsten gewählte Kaiser hatte dann freilich stolze Titel und hohe äußere Ehre, und galt in Europa unter allen Königen für den Ersten; im Grunde war aber seine Macht nicht viel größer, als sein Herzogthum oder seine Grafschaft, die er von seineni Vater ererbt hakte. Wollte er zu irgend einem Heerzuge, zum Besten des ganzen Reichs, vielleicht zur Vertheidigung desselben gegen Angriffe der Nachbarn, die Unterstützung des Volks haben, so mußte er erst einen Reichstag ansagen, wo sämmtliche geistliche und weltliche Fürsten und Boten der freien Städte und Reichsritterschaft erschienen. Konnten sich diese nicht verständigen uns einigen, so ward nichts Gemeinsames beschlossen und jeder Fürst und jede Reichsstadt that nach Gutdünken. Einzelne schlossen auch unter einander Bünd- nisse und führten Kriege ohne den Kaiser zu fragen. Im hochrheinischen Lande thaten sich sogar Landleute, Alpenhirten und Bürger zusammen und errichteten eine Eidgenossenschaft, die Schweizerische genannt. Sie nahm ihren An- fang 1308, und besteht noch. Wer kennt nicht die 3 Männer im Grütli und den Wilhelm Tell! Nie zwar sind die Deutschen wieder unter eine einzige Regierung gekom- men; dennoch trotz so vieler Herrn erhielten sie, meist unbezwungen und ange- sehen , sich neben den übrigen Völkern Europas bis auf den heutigen Tag. Wenn vor 800 Jahren, wo unser gesammtes Vaterland ein einig großes Reich war, niemand vergaß, sich noch besonders einen Baier, Thüringer, Lothringer u. s. w. zu nennen, so sollte auch heut zu Tage jeder Sachse, Preuße, Tyroler, Bade, Baier, Meklenburger u. s. w. wissen, daß er zugleich ein Deutscher ist. Ein starkes Baud fesselt uns alle aneinander, nämlich gemeinsame Abkunft, vaterländische Sitte und Denkart und die gleiche eigenthümliche Sprache, die vom Gotthard bis zur Nord- und Ostsee geredet wird, und eine der schönsten Sprachen ist, die je durch Schriftsteller aller Art, durch Dichter, Redner, Geschichtschreiber und Philosophen gebildet ward.

20. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 162

1874 - Kreuznach : Voigtländer
162 2. Zum niederschsischen Kreise gehrten das Herzogthum Mecklenburg, Braunschweig, Lneburg, die Grafschaft Sachsen-Lauen-brg, Holstein, die Erzbisthmer Magdeburg und Bremen, die Bis-thmer Lbeck, Hildesheim und Halberstadt, Ratzeburg und Schwerin, die Reichsstdte Goslar, Nordhausen, Bremen und Hamburg. 3. Zum w est s lisch en Kreise gehrten das Bisthum Lttich, die Grafschaften Jlich, Cleve, Berg, Mark, Ravensberg, (1511 vereinigt), die Reichsstdte Kln und Aachen, das Bisthum Mnster, die Graf-schaften Ostfriesland und Oldenburg. 4. Der kurrheinische Kreis umfate die Pfalz und die drei geistlichen Kurfrsteuthmer Mainz, Trier und Kln. 5. Im oberrheinischen Kreise lagen das Herzogthum Lothringen, die Landgrafschaft Hessen, die Bisthmer Basel, Straburg, Speyer, Worms, Metz, Toul, Verduu, das Kloster Fulda. 6. Zum schwbischen Kreise gehrten die Grafschaft Wrttem-berg (von Maximilian zum Herzogthum erhoben), die Markgrafschaft Baden, die Grafschaften Hohenzollern, Lichtenstein, die Reichsstdte Augsburg, Ulm und viele andere, dir Bisthmer Augsburg, Constanz. 7. Zum frnkischen Kreise gehrten die Markgrafschaften An-spach und Baireuth, die Grafschaft Hennegau, die Bisthmer Eichstdt, Wrzburg, Camberg, die Reichsstadt Nrnberg ?c. 8. Der bayerische Kreis umfate das Herzogthum Bayern, die Oberpfalz, die Bisthmer Salzburg, Passau, Regensburg, Frei-singen. 9. Im ftre ichischen Kreise lagen die Herzogthmer Oest-reich, Steiermark, Krnthen, Krain, die Grafschaft Tyrol. 10. Zum burgundischen Kreise gehrten die Herzogthmer Luxemburg (mit Limburg), Brabant, Geldern, die Grafschaften Flandern, Holland, Hennegau, Natttr, die Franche comte. Die schweizerische Eidgenossenschaft. Obgleich Kaiser Heinrich Vii. die (schon von Adolph von Nassau anerkannte s. 89, 3) Reichst! n-mittelbarkeit den Waldsttten Schw y z, Uri und Unterwalden von neuem besttigt hatte, machte doch das Haus Habsburg (Oestreich) wiederholte Versuche, dieselben wieder zu unterwerfen. Aber in der Schlacht am Morgarten (1315) schlugen sie Friedrichs des Sch-nett Bruder, den Herzog Leopold I. von Oestreich, mit seiner schweren Reiterei. Ihr Bund vergrerte sich durch den Beitritt von Lnzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern und bildete nun die Eidgenossen-