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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 661

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Schleewig-Holfteins Kampf und Unterwerfung. 661 theile des Volkes änderte und darum zu Klagen und Verwahrungen führte. Die Einigung zwischen Preußen und Oesterreich erfolgte in den Konferen- zen zu Olmütz den 29. November 1850 (Manteuffel, Schwarzenberg); zur Ordnung der deutschen Angelegenheiten wurde eine freie Minister- konferenz aller deutschen Staaten nach Dresden berufen, die vom 22. Dezember 1850 bis 15. Mai 1851 verhandelte, aber im Ganzen nur die Rückkehr zur Bundesverfassung vollendete, indem kein Antrag zu einer Aenderung der Bundesverfassung bei der alles verneinenden Haltung Preußens irgend eine Folge hatte. Achtundzwanzigftes Kapitel. Schleswig-Holsteins Kampf und Unterwerfung. Lcktrnsörde (5. Äpril 1849); Idstedt (25. Juli 1850); die Landesoersammlung aufgelöst (/ebruar 1851). Zuletzt wurde auch das Schicksal Schleswig-Holsteins entschieden und beide Herzogthümer hatten es bitter zu bereuen, daß sie sich durch den in Deutschland 1848 ausgebrochenen Sturm hatten fortreißen lassen. Der Waffenstillstand von Malmö (s. S. 642) bewies bereits hinläng- lich, daß Dänemark mächtige Freunde habe und Preußen wegen der Herzogthümer keinen Krieg gegen europäische Großmächte wagen werde, obwohl ihm der Enthusiasmus von ganz Deutschland zu Gebote gestan- den wäre, denn selbst diejenigen, welche die deutschen Ansprüche auf Schleswig für sehr zweifelhaft hielten und die Erhebung Holsteins nicht billigten, waren durch den Uebermuth der Dänen und die Parteinahme fremder Mächte für dieselben im höchsten Grade erbittert. Dänemark lag es daran, eine baldige Entscheidung herbeizuführen und darum kün- digte cs im Februar 1840 den Waffenstillstand auf, so daß mit dem 20. März die Feindseligkeiten wieder begannen. Die deutsche Central- gewalt setzte am 26. den Grafen Reventlow-Preetz und Beseler als Statthalter in den Herzogthümern ein und sandte eine ansehnliche Truppenmacht, aus den Kontingenten verschiedener Staaten bestehend, dahin ab. Bald folgten Ereignisse, die Deutschland mit Jubel erfüllten; am 5. April erschien ein dänisches Geschwader, aus dem Linienschiffe Christian Vhi. (80 Kanonen), der Fregatte Gefion (60 Kanonen), einem Kriegsdampfer und einigen kleineren Fahrzeugen bestehend, in der Bucht von Eckernförde und beschoß die zwei schwachen deutschen Strand- batterieen. Diese feuerten aber so gut, daß die beiden schweren Schiffe sich gerne entfernt hätten, wenn es des Gegenwindes halber möglich

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1. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 188

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
1848 1849 1850 bis 1851 138 § 183. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. 2. Christian Viii. 1839—48, Neffe Friedrichs Vl, erklärt durch den „offenen Brief" (1846) die weibliche Erbfolge des dänischen Königshauses in Schleswig und Holstein für gültig, um die Herzogtümer dem dänischen Staate einzuverleiben. Der schleswig-holsteinische Krieg, 1848—1864. 3. Friedrich Vtl 1848—63, Sohn Christians Viii., spricht ans Andrängen der „Eiderdänen" die Vereinigung Schleswigs mit Dänemark aus, 21. März 1848. — Daher Aufstand in den Herzogtümern und Bildung einer provisorischen Regierung (W. Beseler; April 1848). A. Die schleswig-holsteinischen Kriege gegen Dänemark. I. a) Einrücken deutscher Bundestruppen in Holstein zum Schutze der Herzogtümer (April) und zur Unterstützung der Erbansprüche des Herzogs von Augustenburg. Blokade der norddeutschen Küste durch die Dänen, dagegen Besetzung Jütlands durch den preußischen General wrangel (sein Sieg bei Schleswig, 23. April). b) Waffenstillstand zu Itealmoc (an der schwedischen Küste des Sundes), 26. Aug.; Einsetzung einer preußisch-dänischen Regierung für die Herzogtümer. Kündigung des Waffenstillstandes durch die Dänen, Febr. 1849. Ii. a) Preußische und Bundestruppen rücken in Schleswig ein; Sieg über dänische Kriegsschiffe bei Eckernforde, 5. Apr. b) Erstürmung der Düppeler Schanzen (nördlich von Flensburg) durch bayerische und sächsische Truppen (13. April). Die schleswig-holsteinischen Truppen unter dem preußischen General Bonin siegen bei Kol ding (20. April), werden aber zurückgedrängt bei Fridericia (6. Juli). c) Nach dem Waffenstillstände (10. Juli 1849) und dem Berliner Frieden (2. Juli 1850) zwischen Preußen (im Namen Deutschlands) und Dänemark wird den Dänen die Bewältigung des Widerstandes der Schleswig-Holsteiner überlassen. Iii. a) Ein aus Schleswig - Holsteinern und deutschen Freiwilligen bestehendes Heer unter dem ehemaligen preußischen General Willisen führt den Krieg fort (Juli 1850 bis Jan. 1851). b) Niederlage der Schleswig - Holsteiner bei Idftedt nördl. von Schleswig (25. Juli 1850). Die Herzogtümer werden dem Gesamtstaate untergeordnet, erhalten aber gesonderte Verfassungen für die besonderen Angelegenheiten jedes Landes.

2. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 33

1910 - Breslau : Hirt
Viii. Abriß der Geschichte. 33 Schleswig-Holsteiu-Liede, das auf den: Sängerfeste zu Schleswig 1844 zum ersten Male vorgetragen und mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommen wurde. Es machte die Runde durch ganz Deutschland und ist zur Nationalhymne der Schleswig- Holsteiner geworden. Der Versuch, Schleswig von Holstein zu trennen und dem Dänischen Staate einzuverleiben (Dänemark bis zur Eider, Eiderdäuen), führte 1848 zur Erhebung und 1864 zur Losreißung der Herzogtümer von Dänemark. 1830 Auftreten von Uwe Jens Lornfen. 1846 Der offene Brief. 1848 Am 24. März Erhebung Schleswig-Holsteins. 1848 bis 1851 Krieg mit Dänemark. 1848 9. April Gefecht bei Bau. 23. April Schlacht bei Schleswig. 26. August Waffenstillstand zu Malmö. 1849 5. April Kampf bei Eckernförde (Christian Viii. Gefion) 13. April Erstürmung der Düppeler Schanzen. 23. April Sieg bei Kolding. 6. Juli Niederlage vor Fridericia. 10. Juli Waffenstillstand zu Berlin. 1850 2. Juli Friede zu Berlin zwischen Preußen und Dänemark. 25. Juli Schlacht bei Jdstedt. 12. Septbr. Angriff auf Misfuude. 4. Oktbr. Angriff auf Friedrichstadt. 1851 Wafseuniederlegung durch Osterreich und Preußen erzwungen. 1864 Krieg Preußens und Österreichs mit Dänemark. 1. Februar Übergang über die Eider. 2. Februar Kamps bei Ober-Selk und am Königshügel. 5. Februar Räumung der Dannewirke. 6. Februar Kampf bei Oversee. 17. März Seegefecht bei Jasmund (Rügen). 9. Mai Seegefecht bei Helgoland. 18. April Erstürmung der Düppeler Schanzen. 29. Juni Übergang nach Alsen (Denkmal bei Arnkiel). 30. Oktbr. Friede zu Wien: Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Osterreich abgetreten. 1865 Gasteiner Konvention: Laueuburg an Preußen (1876 mit der Provinz Schleswig-Holstein vereinigt); Holstein unter österreichischer Verwaltung (Gablenz), Schleswig unter preußischer (Mauteusfel). 1866 Krieg zwischen Preußen und Osterreich. Friede zu Prag. 1867 Einverleibung in den preußischen Staat; Aufnahme in den Zollverein. 1870/71 haben die Schleswig-Holsteiner in den Reihen der zum 9. Armee- torps gehörigen 18. Division an dem Kriege gegen Frankreich ruhmreichen Anteil genommen. Scholz-Doormann, Landeskunde von Schleswig-Holstein und Lübeck, 3

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 208

1887 - Hannover : Helwing
208 O Schleswig Holstein. Die Schleswig-Holsteiner, die „up ewig ungedeelt" bleiben wollen, erheben sich im März 1848 gegen Friedrich Vii. (184f8—1863), ^r Schleswig dein dänischen Staate einverleiben will. Der Bundestag nimmt sich der Schleswia-Holstemer an. Er erklärt Schleswig für untrennbar mit Holstein verbunden. 1848 Erster Krieg. Preußische und andere Bundestruppen unterstützen die Schleswig-Holsteiner im Kampfe gegen Dänemark Der preußische General Mrangel siegt bei Schleswig und dringt bis Jütland vor. Durch Rußlands, Englands und Schwedens Eintreten für Dänemark kommt es zum Waffenstillstand zu Malmö. 1849 Zweiter Krieg. Die Schleswig-Holsteiner unter dem preußischen General Bonin erneuern den Krieg. Sieg derstrand-batterieen, einer holsteinischen und einer nassanischen, bei Eckernförde (das Linienschiff Christian Viii. in Brand geschossen und die Fregatte Gesion genommen). Bauern und Sachsen erstürmen am 13. April die Düppeler Schanzen. Bonin siegt am 23. April bei .Kolbing. Glücklicher Ausfall der Dänen bei Fridericia. 1850 Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850—1851 Dritter Krieg. Niederlage der Schleswig-Holsteiner bei Jdstedt (25. Juli 1850). Österreich und Preußen zwingen die Schleswig-Holsteiner, ihre Armee auszulösen. Schleswig-Holstein wird den Dänen überliefert. 1852 Das Londoner Protokoll setzt fest, daß die dänische Monarchie einschließlich Schleswig-Holsteins ungeteilt bleiben und der Herzog Christian von Holstein-Glücksburg der Erbe des Gesamtstaates sein soll. Der deutsche Bund stimmt unter der Bedingung bei, daß Holstein seine Provinzialstände behalten, Schleswig dem dänischen Reich nicht förmlich einverleibt werden solle. c) Isruchttose Kinheits6estre6urigen "gxeufeens. Friedrich Wilhelm Iv. sucht die Einheit Deutschlands unter Ausschluß Österreichs herbeizuführen: 1849 Dreikönigsbündnis Preußens mit Sachsen und Hannover, Ma. beut die meisten kleineren deutschen Staaten beitreten. Trotzdem Hannover und Sachsen sich durch Österreichs Einfluß lossagen, wird 1850 das Erfurter Parlament eröffnet. Beratung einer Unionsverfassung für Deutschland. Diesen Bestrebungen gegenüber eröffnet Österreich mit den süddeutschen Staaten den

4. Geschichte des preußischen Staates - S. 115

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Krieg mit Dänemark. 1848. 115 Schwert zu ziehen. Diese Herzogtümer, seit 400 Jahren miteinander verbunden, standen unter der Herrschaft Dänemarks. Durch alte Verfassungsurkunden war jedoch festgesetzt worden, daß sie ewig ungetrennt (up ewig ungedeelt) bleiben sollten. Das Erbfolgerecht der Herzogtümer aber wär von dem des Königreichs Dänemark verschieden, denn in den Herzogtümern erbte die Krone nur in männlicher, in Dänemark dagegen auch in weiblicher Linie fort. Friedrich Vii. von Dänemark war der letzte des Mannesstammes, und somit lag die Möglichkeit nahe, daß nach seinem Ableben die Herzogtümer von Dänemark getrennt werden würden. Um dieser Trennung vorzubeugen, suchte nun Friedrich Vii. im Jahre 1848 Schleswig von Holstein, einem deutschen Bundeslande, zu trennen und dasselbe dem dänischen L>taate einzuverleiben. Die Schleswig-Holsteiner waren überhaupt schon unzufrieden mit der Regierung Dänemarks; denn diese behandelten die Herzogtümer wie dänisches Land und suchten deutsche Sitte wie auch deutsche Sprache daraus zu verdrängen, sie erhoben sich gegen diesen Plan des Königs und für den Prinzen von Holstein-Angustenburg, den sie als Herzog verlangten. Zn ihrer Hilse sandte der deutsche Bund eine Abteilung preußischer Truppen, befehligt von dem General Wran gel. Die Dänen wurden bei Schleswig und Flensburg geschlagen und mußten das Festland räumen. Als aber die Preußen weiter vordrangen und Jütland besetzten, nahmen Rußland, England und Schweden eine drohende Stellung an, und es kam unter diesen Umständen bald zum Wäffeu-stillstaud von Malmö. Im Februar 1849 begannen aber die Feindseligkeiten von neuem, und nun sandte der deutsche Bund eine Armee unter dem preußischen -General vou Prittwitz dorthin. Am 5. April wurden die Dänen bei Eckernförde besiegt und am 13. April die Düppeler Schanzen von bayrischen und sächsischen Truppen erstürmt. Am 23. April siegten die Schleswig-Holsteiner unter Führung des preußischen Generals Bonin auch bei Kolbing. Die Belagerung von Friedericia aber mußte infolge eines dänischen Überfalles aufgegeben werden. Unter englischer Vermittlung kam es nun zu einem Waffenstillstände, dem am 2. Juli 1850 der Friebe von Berlin folgte, wobnrch die Herzogtümer sich selbst überlassen würden. Diese setzten bett Kampf allein ohne Glück fort; sie unterlagen in der mörberischen Schlacht bei Jbstebt. Unterbessen hatten die europäischen Mächte zu Lonbon (2. August 1851) bk Integrität der bänischen Monarchie festgefetzt, und bnrch das 2. Veranlassung zum Kriege. 3. Die Preußen rücken in Schleswig ein. 4. Der Waffenstillstand von Malmö. 5. Eckernförde 5. April. 6. Düppeler Schanzen 13. April. 7. Kolding 23. April. 8. Der Friede von Berlin 2. Juli 1850. 9. Jbstebt. 2. August 1851.

5. Neueste Geschichte - S. 273

1859 - Leipzig : Fleischer
273 Schleswig-Holstein 1849. Gern wenden wir uns ab von einem Schauplatze, wo Selbstsucht und Bethörnng das heilige Feuer der Vater- landsliebe zum wilden Brande angefacht hatten, zu einem reineren Kampfe, wo fern von demokratischen und socialen Irrwegen für Recht und Selbst- ständigkeit gefochten wurde. Die Herzogthümer Schleswig-Holstein hatten in der Ruhe, die ihnen der unwillkommene Waffenstillstand von Malmoe auf- zwang, alle Anstrengungen zur Bildung einer Armee und zur Fortführung des Krieges aufgeboten. Denn die Hoffnungen auf das Gelingen der Friedens- Verhandlungen erwiesen sich als Täuschung. Dänemark kündigte iin Februar 18^9 den Waffenstillstand auf und am 3. April begannen die Feindseligkeiten. Deutschland hatte diesesmal nicht bloß aus seinen nördlichen, sondern auch aus seinen südlichen Staaten Contingente zur Reichsarmee gestellt; Baiern, Sachsen, Würtemberger, Hessen, Hannoveraner und Preußen standen ein- trächtig zusammen zur Hülfe für Deutschlands Ehre und die Brüder in den nördlichen Gauen. Treffliche Führer, unter ihnen ein edler, deutscher Fürst, der Herzog Ernst von Coburg-Gotha, belebten die Hoffnungen; der preußi- sche General von Prittwitz hatte das Obercommando. Die Holsteiner führte der preußische General von Bonin. Eine herrliche Kriegsthat der Deut- schen eröffnete den Feldzug. Am 5. April segelten zwei dänische Kriegsschiffe, der Christian Viii. von 84 Kanonen und die Gefion von 46 Kanonen in den Hafen von Eckernförde. Mit kühnem Muthe nahm die Strandbatterie von 12 Geschützen den Kampf gegen die weit überlegenen Schiffe auf; Schleswig-Holsteiner und Nassauer waren es, welche das heftige Feuer der Schiffe aushielten. Diese geriethen in Nachtheil, konnten aber bei dem widrigen Winde nicht aus dem Hafen und so wurde die Fregatte Gefion genommen, das Linienschiff aber in den Grund geschossen. Bald darauf, 13. April, wurden die Düppler Schanzen, gegenüber der Insel Alfen, er- stürmt, wobei sich die Sachsen und Baiern, namentlich Oberst von der Tann, auszeichneten. Alles ging gut auf dem Festlande, Bonin mit den Schleswig-Holsteinern schlug die Dänen bei Kol ding und Gudsöe, warf sie nach Jütland zurück und belagerte Friedericia. Auch die Preußen rückten in Jütland ein und standen bei Veile. Aber im Mai und Juni trat dasselbe Zaudern, dieselbe Lähmung des Krieges durch die diplomatischen Verhandlungen ein, wie im Jahre vorher. England und Rußland wollten in eine Schwächung der dänischen Monarchie durch die Selbstständigkeit und einstige Lostrennung der Herzogthümer nicht willigen; eine energische Führung des Krieges hätte also wahrscheinlich einen europäischen Krieg zur Folge gehabt. Diese Lage der Dinge, auf welche auch die verworrenen Zustände der deutschen Centralgewalt zurückwirkten, machten sich die Dänen gegen die Schleswig-Holsteiner vor Friedericia zu Nutze. In der Nacht vom 5. zum 6. Juli machte General Rye einen Ausfall in solcher Stärke und Ueber- legenheit (es waren 22,000 Dänen gegen 7000 Schleswig-Holsteiner), daß der gräßliche, nächtliche Kampf trotz des heldenmüthigen Widerstandes der Deutschen, diesen zum Nachtheil ausfiel. Sie verloren 2800 Mann und das ganze Belagerungsgeschütz. Wenige Tage darauf, 10. Juli 1849, schloß Preußen einen neuen Waffenstillstand mit Dänemark zu Berlin. Mit Schmerz und Trauer vernahmen nicht bloß die Herzogthümer, sondern alle patriotischen Nöss. Weltgesch. 4. Th. i q J

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 226

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
23g 111. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. gatte sich ergeben mußte; sie ward als ein ruhmvoller Zuwachs für die deutsche Flotte aufbewahrt. Die Reichstruppen aber, aus Preußen, Hannoveranern, Bai-ern, Sachsen und Nassauern bestehend, drangen vor, erstürmten mit 13. April die Diippeler Schanzen, sielen in Jütland ein und belagerten die Festung Fri-dericia. Aber die Sorge vor einem europäischen Kriege, der sich ans diesem kleineren entspinne»! könnte, führte einen neuen Waffenstillstand herbei, der am 10. Juli für den übrigen Theil des Jahres bis zmn 1. Januar 1850 abgeschlossen wurde. Ehe er geschlossen war, am 6. Juli, benutzten die Danen einen unbewachten Augenblick des Belagerungscorps vor Fridericia, sielen mit 25,000 Mann aus der Festung aus und brachten den 16,000 Schleswig-Holsteinern, die vor derselben lagen, einen empfindlichen Verlust bei. Nach deu Bedingungen des Waffenstillstandes zogen sich die deutschen Truppeu in den südlichen Theil von Schleswig zurück und der nördliche wurde von 4000 Schweden, als neutralen Truppen besetzt. Eine Landesverwaltung, aus einem dänischen, einem preußischen und einem englischen Bevollmächtigten als Sdbmamt bestehend, sollte die Verwaltung des Herzogthmns Schleswig mährend des Waffenstillstandes führen. Aber die Eiuwohuer des deutschgesinnten Theiles von Schleswig unterwarfen sich nur mit dem äußersten Widerstreben der Landesvevvaltnng und sahen noch immer die Schleswig-Holsteinische Statthalterschaft, die ihren Sitz von Schleswig nach Kiel verlegte, als ihre rechtmäßige Obrigkeit an. Die Statthalterschaft betrachtete sich ebenfalls noch als im Kriegszustände mit Dänemark stehend, verstärkte das Heer der Herzogtümer und hielt dasselbe schlagfertig. Unter solchen Umständen nahte der 1. Januar 1850, mit welchem der Waffenstillstand ablief. Die vorbehaltene 6wöchentliche Kündigung konnte jeden Tag von dänischer Seite erwartet werden, um so mehr, als dasselbe die europäische» Großmächte, namentlich Rußland, auf seiner Seite hatte. Diese wollten die dänische Monarchie nicht durch den Verlust der Herzogtümer Schleswig und Holstein geschwächt sehen. Preußen allein konnte nicht gegen das übrige Europa für die Herzogtümer in die Schranken treten und wußte daher, nach endlosen vergeblichen Verhandlungen mit Dänemark, unter Englands Vermittlung, keinen andern Ausweg, als wenigstens den Kriegszustand zwischen Deutschland und Dänemark durch einen einfachen Frieden am 2. Jnli 1850 zu beendigen, wobei jedoch alle Rechte der Herzogtümer und diejenigen des deutschen Bundes in Bezug auf Holstein, als ein Mitglied desselben, so wie die Bestätigung dieses Friedens durch die übrige» deutsche» Regierungen, vorbehalten wurden. Die preußischen Truppen in Südschleswig und die schwedischen in Nordschleswig räumten das von ihnen besetzte Land. Nun stand den Dänen der Weg in dieses Herzogthum , welches sie als unmittelbar zu Dänemark gehörig betrachteten, offen. Von der andern Seite war aber die schleswig-holsteinische Statthalterschaft in Kiel entschlösse»!, Schleswig, welches durch alte bindende Verträge nnanslöslich mit Holstein verbunden sei, gegen die dänische Besitznahme selbst mit den Massen zu vertheidigen, »mb so rückte das schleswig-holsteinische Heer unter dem General Willis eit, sobald der Waffenstillstand durch bett preußischen Frieden aufgehoben war, bent dänischen Heere unter beut General Krogh entgegen. Bei Id sie dt, im Notbeit der Stadt Schleswig, trafen die Heere auf einander und es kam am 25. Juli zur Schlacht. Von beiden Seiten wurde mit der rühmlichsten Tapferkeit gefochten; der Kampf war heftig und blutig; bis Mittag, von Tagesanbruch an, behaupteten die Schleswig-Holsteiner ihre» Platz, da

7. Theil 2 - S. 348

1867 - Berlin : Dümmler
348 Xv. Preußen seit 1840. bracht hatte, begann am 3. April 1849 der Krieg von neuem. Den Oberbefehl hatte diesmal der General v. Prittwitz, die Schleswig-Holsteiner, welche den nördlichen Theil von Schleswig besetzt hielten, standen unter dem General v. Bonin. Von der energischen Führung des Krieges zeugen die Vorfälle bei Eckern- förde am 5. April, wo durch schwache Landbatterien ein däni- sches Linienschiff in die Luft gesprengt und eine Fregatte ge- zwungen wurde, sich zu ergeben, die Erstürmung der Düppler Schanzen am 13. und der Sieg bei Kolding am 23. April. Schon zu Ansang Mai drang man in Jütland ein, wo zunächst F ri d ericia belagert wurde. Durch den Ausfall, den die Dänen in der Nacht vom 5. zum 6. Juli mit überwiegenden Streit- kräften machten, erlitten die Schleswig-Holsteiner eine schwere Niederlage, sowohl in Bezug auf den Verlust an Menschen, als auch an Geschütz und sonstigem Kriegsmaterial. Gleich darauf trat abermals ein Waffenstillstand ein, dem am 2. Juli 1850 der vollständige Frieden mit Dänemark folgte, in welchem die Herzogthümer sich selber überlassen wurden, da Preußen, dessen Seehandel vollständig gelähmt war, nicht die Gefahr eines Krie- ges mit auswärtigen Mächten übernehmen wollte, während seine Stellung in Deutschland selber eine höchst gefährdete war. Es begnügte sich damit, gegen die Beschlüsse der Londoner Con- serenz zu protestiren, zu der Rußland, England, Frankreich und Oesterreich zusammen getreten waren, und wiederholte sei- nen Protest, als nach dem Einfall der Dänen in Schleswig und nach ihrem Siege (am 25. Juli) bei J d stedt (nördlich von der Stadt Schleswig) ein zweites Eonserenz-Protokoll die Integrität der dänischen Monarchie aussprach und die Herzogthümer zur Unterwerfung aufforderte, mit der Drohung, sie nöthigenfalls dazu zu zwingen, für welchen Fall Oesterreich die Execution übernommen hatte. Der Druck, den Oesterreich und Rußland damals auf Preußen ausübten, machte es endlich zu Anfang des Jahres 1851 geneigt, Oesterreich bei der Intervention in Schles- wig-Holstein zu unterstützen, sowie es auch das Protokoll un- terzeichnete, das zu London am 8.Mai 1852 ausgestellt wurde. In demselben war die dänische Angelegenheit so geordnet wor- den, daß nach dem unbeerbten Tode des Königs Friedrich Vii. der Herzog Christian aus der jüngeren Nebenlinie Sonder- burg-G lücksburg — der Herzog von Augustenburg wurde wegen seiner Theilnahme an dem Aufstande übergangen und für seine eingezogenen Güter mit Geld entschädigt — als Thron- folger anerkannt wurde, so jedoch, daß die Herzogthümer dem

8. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 129

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
§. 77. Kriege in Holstein, Ungarn und Italien. 12a Einheit. Da verständigten sich die beiderseitigen Ministerpräsidenten Manteuffel und Schwarzenberg bei einer Zusammenkunft in Olmütz, nachdem eine frühere Zusammenkunft in Warschau vor dem russischen Kaiser vergeben- ge- wesen war? Preußen hob die Union ganz auf, gab Hessen und Holstein, wo es die Volkspartei unterstützt hatte, preis, und man beschloß freie Conferenzerr in Dresden, die aber ohne Resultat blieben für die deutsche Einheit. So blieb denn nichts Anderes übrig, als zum alten deutschen Bundestage wie- der zurückzukehren, und derselbe tagt seit dem Mai 1851 in alter Weise wieder in der Eschenheimer Gasse zu Frankfurt am Main. Die Hoffnungen und Wünsche für eine wahrhaft nationale Einigung Deutschlands such mit ihren Symbolen, den edlen deutschen Farben, wieder zurückgedrängt, und die ganze Bewegung von 1848 erscheint in dieser, wie in mancher andern Hinsicht völlig resultatlos. Vielleicht macht eine andere, bessere Zeit die an sich edlen Hoff- nungen doch noch wahr! §. 77. Kriege in Holstein, Ungarn und Italien. In drei Ländern hat das Revolutionsjahr 1848 heftige und längere Kriege entzündet, nämlich in Holstein, in Ungarn und in Italien. Die Herzogthümer Schleswig und Holstein, davon letzteres zu Deutschland gehörte, hatten den König von Dänemark zu ihrem Herzog, aber sie hatten ihre eigene Verfassung und eigene Rechte, auch dies, daß sie ewig unge- lrennt zusammenbleiben sollten. Schon 1846 hatte nun König Christian Viii. von Dänemark in einem offenen Brief seine Absicht erklärt, das Herzog- thum Schleswig einfach zur dänischen Provinz zu machen, es von Holstein los- zureißen und die weibliche Erbfolge einzusühren. Die beiden Herzogthümer erhoben sich dagegen und fast ganz Deutschland nahm Partei für ihr gute-,, altes Recht, indem man befürchtete, daß Holstein für Deutschland verloren gehe,' wenn des Königs Pläne durchgingen. Christian Viii. starb indeß, und ihm folgte Friedrich Vii., der keine Söhne hat, so daß also unter seinem Nach- folger die Herzogthümer Schleswig und Holstein von Dänemark getrennt wer- den müßten. Um so stärker erhob sich die dänische Partei, die Schleswig von Holstein losreißen und zur dänischen Provinz machen wollte. 1848 kam diese Partei durch eine Revolution an's Ministerium, und die beiden Herzogthümer mußten nun für ihre Selbstständigkeit zur Selbsthülfe greifen. In Kiel bilde- ten sie, indem sie sich von Dänemark losrissen, eine eigene provisorische Regierung. Preußen ward von der deutschen Bnndesbehörde damit beauf- tragt, diese im Krieg gegen die Dänen zu unterstützen und Deutschlands gute- Recht in Holstein zu wahren. Siegreich führte Preußen den Krieg, aber nicht sehr kräftig bis zu dem Waffenstillstände von Malmö am 26. August 1848. Da die inzwischen begonnenen Friedens-Verhandlungen erfolglos waren, so brach der Krieg im März 1849 wieder aus. und die Dänen wurden bis in die Spitze von Jütland zurückgetrieben. Obschon es keine deutsche Kriegsflotte gab, die jetzt zur Kriegführung gegen Dänemark so nöthig gewesen wäre, ge- lang es doch der deutschen Artillerie, bei Eckernsörde ein großes dänisches Kriegs- schiff gänzlich zu vernichten und eine Fregatte Gesion zu erobern. Im Juli 1849 machte man wieder Waffenstillstand und ein Jahr später schloß Preußen Frieden mit Dänemark ab, ohne daß Deutschlands Ehre und Schleswig-Hol- steins gutes Recht gehörig gewahrt wurde. Die Herzogthümer setzten nun den Krieg mit Dänemark aus eigene Hand fort, wurden aber nun geschlagen, be- sonders bei Jdstädt und Friedericia. Nachdem Preußen und Oestreich am Ende des Jahres 1850 in Olmütz sich wieder verständigt hatten, gab man im Januar 9

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 394

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 394 — Herzogtümer, eine gemeinsame Verfassung für sämmtliche Länder der dänischen Krone einführte. Während t>ie Schleswig-Holsteiner gegen diese Verletzung ihrer Privilegien Protest erhoben und eine provisorische Regierung einsetzten, ergriff das gesammte deutsche Volk Partei für die unterdrückten Herzogtümer, und der deutsche Bund übertrug dem König von Preußen die Wahrung der Rechte Schleswig-Holsteins. Ein preußisches Heer vou 20,000 Mann, das unter dem Marschall Wrangel in Holstein eingerückt war, schlug die Däueu bei Schleswig (23. April), erstürmte das Dauewirke, eine die ganze Halbinsel durchziehende Schanzenlinie, und besetzte den größten Theil von Jütland. Als jedoch die Dänen die deutschen Seehäfen blokirten, ein schwedisches Corps auf der Insel Fünen landete und England wie Rußlaud eine bedrohliche Haltung annahmen, schloß Preußen am 26. August mit Dänemark den Waffenstillstand von Malmö, für dessen Dauer von Beiden gemeinsam eine provisorische Regierung in den Herzogtümern eingesetzt wurde. Am 26. März 1849 wurde der Waffenstillstand von Dänemark gekündigt, worauf das Ministerium des Reichsverwesers eine ansehnliche Truppenmacht in die j($lb= Herzogtümer entsandte. Am 5. April lies ein dänisches Geschwader in die Bucht von Eckernförde ein und beschoß die deutschen Strandbatterien. Diese eröffneten jedoch ein so nachdrückliches Feuer, daß das Linienschiff Christian Viii. in Brand gerieth und aufflog und die Fregatte Gefi on sich ergeben mußte, während die kleineren Fahrzeuge das Weite suchten. Am 13. April wurden die Düppeler Schanzen von den deutschen Truppen erstürmt, und am 23. schlug das schleswig-holsteinsche Corps unter dem preußischen General Bonin die Dänen bei Kolding. Bonin belagerte hierauf die Festung Friderieia, wurde jedoch durch einen nächtlichen Ausfall der Belagerten (5/6. Juli) zum Abzug genöthigt. Wenige Tage darauf, am 10. Juli, schloß Preußen mit Dänemark einen abermaligen Waffenstillstand, dein am 12. Juli 1850 ein von Preußen im Rainen Deutschlands geschlossener definitiver Friede folgte, durch welchen die Herzogtümer sich selbst überlassen blieben. Sie setzten den Kampf fort, unterlagen jedoch in der mörderischen Schlacht bei Jdstedt (25. Juli 1850) der Ueberlegenheit der dänischen Artillerie. Unterdessen hatten die Großmächte bereits über das Schicksal der Herzogtümer entschieden, indem sie durch das Londoner Protokoll vom 4. Juli 1850 dem Könige von Dänemark den ungeschmälerten Besitz der ganzen dänischen Monarchie verbürgt hatten. Durch ein neues Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 wurde die weibliche Thronfolge, die bisher für Dänemark, nicht aber für die Elbherzogthümer zu Recht bestanden hatte, auch für Dänemark aufgehoben und die Thronfolge

10. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 217

1917 - Hannover : Helwing
— 217 — c) Die schleswig-holsteinischen Kriege gegen Dänemark. 1848 —1850. Seit König Christian I. von Dänemark nach dem Aussterben der Schanenbnrger (S. 95) 1460 Herzog von Schleswig und Graf von Holstein (feit 1474 auch Herzogtum) geworden war, waren fast alle Könige Dänemarks zugleich Herzöge von Schleswig-Holstein gewesen. Nach den Befreiungskriegen erstrebten die dänischen Könige einen dänischen Gesamtstaat und suchten die Herzogtümer Schleswig und Holstein möglichst dänisch zu machen. Als Friedrich Vii. (1847 — 1803), gedrängt von den Eiderdänen, zunächst das Herzogtum Schleswig dem dänischen Staate einzuverleiben sucht, erheben sich am 24. März 1848 die Schleswig-Holsteiner, die „np ewig uugebeelt" bleiben wollen, gegen Dänemark. Der Bundestag nimmt sich der Schleswig-Holsteiner an. Er erklärt Schleswig für untrennbar mit Holstein verbunden. 1848 Erster Krieg. Preußische und andere Bnubestruppen unterstützen die Schleswig-Holsteiner im Kampfe gegen Dänemark. Der preußische General Wrangel siegt bei Schleswig und dringt bis Jütland vor. Durch Rußlands, Englands und Schwedens Eintreten für Dänemark kommt es zum Waffenstillstand bei Malmö (26. August). 1849 Zweiter Krieg. Die Schleswig-Holsteiner unter dem preußischen General Bon in erneuern den Krieg. Sieg der Strandbatterien, einer holsteinischen und einer nassauischen, bei Eckernsörde (das Linienschiff Christian Viii. in Brand geschossen und die Fregatte Gesion genommen). Bayern und Sachsen erstürmen am 13. April die Düppeler Schanzen. Bonin siegt am 23. April bei Kolbing. Glücklicher Ausfall der Dänen bei Friberieia. 1850 Friede zwischen Preußen und Dänemark; alle preußischen Offiziere werben aus hem schleswig-holsteinischen Heere abberufen. _ rb) * T f/uv. 1850—1851 Dritter Krieg. Nieberlage der Schleswia-Hol-steiner bei Ibstebt (25. Juli 1850). Österreich und Preußen zwingen die Schleswig-Holsteiner, ihr Heer auszulösen, und überliefern Schleswig-Holstein den Dänen. 1852 Das Londoner Protokoll (unterzeichnet von den 5 Großmächten und Schweden) setzt fest, daß die bänische Monarchie einschließlich Schleswig-Holsteins ungeteilt bleiben und der Herzog Christian von Holstein-Glücksburg (der Erbe x des kinderlosen Friedrich Vii.) einst der Erbe des Gesamtstaates sein soll.

11. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 259

1901 - Leipzig : Teubner
Vierter Zeitraum. 1815—1871. 259 1849. Juni. Rumpfparlament in Stuttgart. Juni/Juli. Republikanischer Aufstand in der Pfalz und in Baden niedergeworfen. 1848. 21. März. Frederik Vii. kündigt die Einverleibung Schleswig-Holsteins in Dänemark an. 24. März. Erste Erhebung Schleswig-Holsteins (erster Krieg). General v. Wrangel dringt siegreich bis Jütland vor. 26. August Waffenstillstand von Malmö. 1849. 3. April. Dänemark kündigt den Waffenstillstand (zweiter Krieg). 5. April. Siegestag von Eckernförde. 23. April. Sieg des schleswig-holsteinischen Heeres bei Kolding. 5./6. Juli. Niederlage vor Fridericia. 10. Juli. Zweiter Waffenstillstand. 1849—1851. Friedrich Wilhelms Iv. Unionsbestrebungen. 1850. Unionsparlament in Erfurt. 28./29. Nov. O. v. Mantenffel geht nach Olmütz zu Fürst Fel. Schwarzenberg. 1850/51. Dresdener Konferenzen. 1851. Preußen beschickt den Bundestag wieder. 1850. Zweite Erhebung Schleswig-Holsteins (dritter Krieg). 24./2ö. Juli. Schlacht bei Jdstedt. 1851. Schleswig-Holstein den Dänen ausgeliefert. 1852. Londoner Protokoll. Festsetzung der weiblichen Erbfolge der Glücksburger in Schl.-H. (1812—1826. Erfindung der Schiffsschraube durch Jos. Ressel.) (1815. Erfindung der Gußstahlbereitung (Nikolai u. Krupp).) (1812—1824. Erfindung der Photographie durch Niepce.) (1827. Erfindung der Zündnadel durch N. Dreyse.) (1833. Erfindung des Telegraphen durch Gauß u. Weber.) (1844. Erfindung der Nähmaschine durch Howe.) (1833. Die erste Lokomotive in Deutschland erbaut (Borsig in Berlin).) (1835. Erste Eisenbahnlinie Nürnberg-Fürth.) 1827. Gründung Bremerhavens. (Beginn der Flußdampfschiffahrt (auf dem Rhein).) (1847. Eröffnung der Postdampferlinie Bremerhaven-Newyork.l 1850. Deutsch-Österreichischer Postverein. ---------------------------- 17*

12. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 211

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 137. Die Schleswig-Holsteinische Frage. 211 einer von Preußen und Dänemark gemeinschaftlich einzusetzenden Kommission verwaltet werden sollten. 2. Gestützt auf seine Schutzmächte, kündigte Dänemark im Früh- nrofgn|ar®g|§5 jahr 1.849 den Waffenstillstand. Die Feindseligkeiten begannen von gegen Dänemark neuem. Wiederum fand der Hilferuf der Schleswig-Holsteiner lebhaften Widerhall in allen deutschen Herzen. Preußen, Hannoveraner, Sachsen, Bayern, Württemberger rückten in Schleswig ein, siegten im April bei Eckernförde, Düppel (wo sich der bayerische Oberstleutnant von der Tann Lorbeeren erwarb), Kolding und drangen später bis an die Wälle der Festung Fridericia vor. Nun aber trat eine Lähmung in der Kriegsführung ein. Die revolutionären Erhebungen in Deutschland (§ 134, 2), die Begünstigung Dänemarks durch England und Rußland erregten in Friedrich Wilhelm Iv. Besorgnisse. Jnfolgedeffen kam es im Juli 1849 zum Waffenstillstand und ein Jahr darauf, Juli 1850, zum Frieden zwischen Dänemark und Preußen. Schleswig blieb von Holstein getrennt und dem König von Dänemark die Bewältigung des Widerstandes in Schleswig-Holstein überlassen. 3. Allein die Herzogtümer fügten sich noch nicht in die durch den Frieden geschaffene Lage. Wenn auch von Deutschland verlassen, so setzten sie den Kampf für ihre Freiheit und ihre Rechte mit eigenen Kräften fort. Bald zeigte sich die Unzulänglichkeit ihrer Streitmacht. Sie erlitten eine Niederlage nach der anderen und sahen sich endlich (1851) durch die Einwirkungen des deutschen Bundestages und namentlich Österreichs zur Einstellung der Feindseligkeiten gezwungen. Im Mai 1852 bestimmten die fünf Großmächte, denen die Erhaltung der dänischen Gesamtmonarchie im Interesse Europas gelegen schien, durch das Londoner Protokoll, daß Christian von Sonder-bnrg-Glücksburg, das Haupt einer jüngeren Nebenlinie des oldenburgischeu Hauses, Erbe und Nachfolger des kinderlosen Friedrich Vii. in Dänemark und in den Herzogtümern sein sollte, nachdem Christian August von Augusten bürg gegen eine Abfindungssumme seinen zweifellos berechtigten Ansprüchen auf Schleswig-Holstein entsagt und nachdem Dänemark das Versprechen gegeben hatte, Schleswig dem dänischen Staate nicht einzuverleiben. 4. Nun begann für Schleswig eine schwere Reit. Das Absehen Maßregeln zur . r cn c r • r, , i ■ r v- Unterdrückung der Kopenhagener Regierung war daraus gerichtet, dem danychendcs Deutschtums. Wesen in Verwaltung und Rechtspflege, Kirche und Schule zum Siege zu verhelfen. Dänische Beamte arbeiteten mit leidenschaftlichem Eiser an der Beseitigung all der Einrichtungen, welche ans der Väter Zeit stammten; dänische Pfarrer und Lehrer, die in großer Zahl eingestellt wurden, forgten dafür, daß die deutsche Muttersprache verdrängt und die Erinnerung des heranwachsenden Geschlechtes an die 14*

13. Geschichte der Neuzeit - S. 240

1895 - Hannover : Manz & Lange
240 Die Julirevolution 1830 und die Februarrevolution 1848. Absicht kundgab, die beiden Herzogtümer1), obgleich nach dem bestehenden Erbrecht nur in Dänemark die weibliche Thronfolge zulässig war, für alle Zeiten mit dem Königreich vereint zu halten. 1848 starb Christian Viii., und sein Nachfolger Friedrich Vii. verkündete, dem Verlangen der Dänen nachgebend, die Einverleibung Schleswigs in Dänemark, während Holstein eine eigene Verfassung erhalten sollte. Dem gegenüber forderten die Schleswig-Holsteiner eine gemeinsame Verfassung und auch den Eintritt Schleswigs in den deutschen Bund und griffen, als Friedrich Vii. die Herzogtümer durch Truppen besetzen liess, zu den Waffen. Zugleich wandten sie sich um Unterstützung an Preussen. Der Bundestag befürwortete diesen Wunsch, und ein aus preussi-schen und hannoverschen Truppen zusammengesetztes Heer unter dem preussischen General von Wrangel verjagte (April und Mai 1848) die Dänen mit Leichtigkeit aus dem Lande und drang nach Jütland vor. Indessen trat Friedrich Wilhelm, da Russland und England für Friedrich Vii. Partei nahmen, Ende August vom Kampf zurück und schloss mit Dänemark einen Waffenstillstand, der den Schleswig-Holsteinern die Verfechtung ihrer Pläne allein überliess. Aber der Dänenkönig selber kündigte im Vertrauen auf England, Russland und Österreich im Februar 1849 den Waffenstillstand. Der Kampf, den er nun gegen die Truppen Schleswig-Holsteins und des deutschen Bundes zu führen hatte, verlief unglücklich für ihn. Trotzdem gab Friedrich Wilhelm Iv. nach langen Unterhandlungen unter dem Druck Russlands im Frieden von Berlin, Juli 1850. die Sache der Herzogtümer zum zweitenmal auf. Noch einen dritten Versuch machten die nun allseitig verlassenen Schleswig-Holsteiner, aus eigener Kraft ihre Selbständigkeit zu erkämpfen (Juli und August 1850). Schliesslich aber schritt nach dem Abkommen von Olmütz sogar der deutsche Bund mit österreichischen Truppen gegen sie ein 1851 und überlieferte die Herzogtümer dem König Friedrich, nachdem er versprochen hatte. Schleswig seinem Reiche nicht einzuverleiben (Februar 1852). Einige Monate später wurde in dem auch von den fünf Grossmächten Unterzeichneten Londoner Protokoll vom 8 Mai 18 52 mit Umgehung der Ansprüche der Herzogtümer bezüglich der Thronfolge bestimmt, dass nach dem Tode des kinderlosen Friedrich Vii. der Prinz Christian von Sonderburg Glücksburg das gesamte Reich erben solle. *) Holstein gehörte zum deutschen Bund.

14. Weltkunde - S. 164

1876 - Hannover : Helwing
164 lands (1848). Hierauf wurde ein allgemeines Gesetz für Deutsche land (die sog. „Grundrechte") beschlossen. Im Jahre 1849 wollte die Nationalversammlung die erbliche Kaiserwürde an Friedrich Wilhem Iv. übertragen. Dieser lehnte die Krone ab und suchte einen neuen deutschen Bund zu gründen, von welchem Oesterreich ausgeschlossen sein sollte und in welchem Preußen die Leitung übernehmen wollte. Bayern und Württemberg weigerten sich indes, diesem neuen Bunde beizutreten, ja Oesterreich drohte mit dem Kriege. Friedrich Wilhelm mußte also seinen Plan fallen lassen, und so wurde im Jahre 1851 der alte Bund unverändert wieder hergestellt. — 4. Seit 1460 waren die Herzogtümer Schleswig-Holstein mit Dänemark durch Personalunion verbunden, sollten aber ihre besondere Verfassung behalten („up ewig unge- deelt"). Holstein gehörte zum deutschen Bunde, Schleswig nicht. Der dänische König Friedrich Vii. wollte Schleswig von Holstein trennen und dem dänischen Staate einverleiben. Da erhoben sich die Schleswig-Holsteiner und sagten sich von Dänemark los. — 1848 begann der Kampf. Deutschland stand den Schleswig- Holsteinern bei, und Dänemark unterlag zu Lande (5. April 1849 erfolgreicher Kampf gegen zwei dänische Kriegsschiffe bei Eckeru- sörde, 13. April Erstürmung der Düppeler Schanzen), fügte aber dem deutschen Handel durch seine Flotte großen Schaden zu*). England, Frankreich mnd Rußland stellten sich auf Dänemarks Seite und zwangen Deutschland, 1850 Frieden zu schließen. Schleswig-Holstein fiel wieder an Dänemark, und dieses suchte rinn Schleswig vollständig dänisch zu machen. §. 93. Fortsetzung. (Dänischer Krieg). — 5. Die letzten Lebensjahre des Königs Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen waren durch Krankheit getrübt. 1858 übernahm daher sein Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft und folgte ihm 1861 als König. Er unternahm eine Ver- besserung des Kriegsheeres, die Preußens Wehrkraft erheblich ver- mehrte (Kriegsminister v. Roon), erweiterte durch Verträge mit andern Staaten das Handelsgebiet des Zollvereins und faßte Pläne zur gründlichen Reform des deutschen Bundes (Volksver- tretung, Ministerpräsident v. Bismarck-Schönhausen). — 6. Als in Dänemark 1863 der König Christian Ix. aus den Thron kam, folgte er dem Willen seines Volkes und verleibte Schleswig dem Königreiche Dänemark ein. Hierauf ließ der deutsche Bund durch hannoversche und sächsische Truppen Holstein besetzen; Preußen *) Man fing damals die Gründung einer deutschen Flotte an; die- selbe ist später verkauft. Dann hat Preußen eine Kriegsflotte gegründet (Jsdebusen).

15. Neuzeit - S. 328

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 328 — vor. Nun aber mischten sich Rußland, England und Schweden zu gunsten Dänemarks in den Streit, und die keineswegs zu unterschätzenden Drohungen der genannten Mächte bestimmten Friedrich Wilhelm, am 26. August den Waffenstillstand zu Malmö abzuschließen. Das Frankfurter Parlament erteilte demselben seine Genehmigung und rief dadurch jenen Pöbelaufruhr hervor, welcher den preußischen Abgeordneten Lichnowski 1849 und Auerswald das Leben kostete. Im März 1849 begann der Krieg aufs neue, und zwar durchweg zum Ruhme der deutschen Heere; ihre Strandbatterien schossen am 5. April bei Eckern-förde das dänische Linienschiff „Christian Viii" in Brand und zwangen die Fregatte „Gesion" zur Ergebung, die Baiern und Sachsen erstürmten am 13. April die Düppeler Schanzen, und die Schleswig-Holsteiner errangen am 20. April unter Führung des preußischen Generals Bon in einen glänzenden Sieg bei Kolding. Doch die abermalige Einmischung der fremden Mächte setzte diesen Erfolgen bald wieder ein Ziel, und es gelang den Dänen, den die Festung Fridericia belagernden schleswig-holsteinischen Truppen am 6. Juli durch einen Ausfalls schwere Verluste zu bereiten. Vier Tage später, am 10. Juli,^ schloß das von allen Seiten gedrängte Preußen den Waffenstillstand von Berlin, welcher nach langen Verhandlungen am 2. Juli 1850 in den auch vom deutschen Bunde 1850 gutgeheißenen Berliner Frieden umgewandelt wurde, so daß nun die Schleswig-Holsteiner sich selbst überlassen blieben. Wohl stritten die letzteren für ihre Unabhängigkeit mutvoll weiter, aber trotz ihrer Tapferkeit und der Tüchtigkeit ihres Führers Willis en erlitten sie von der dänischen Überzahl Niederlage ans Niederlage, so bei Jdstedt am 24. und 25. Juli, bei Mis-suude am 12. September und bei Friedrichstadt am 4. Oktober. Jetzt gebot der mittlerweile wieder erstandene Frankfurter Bundestag die Einstellung der Feindseligkeiten, und als ob dies der Schmach nicht genug wäre, erschienen auch noch die 1851 Österreicher in den Herzogtümern und halfen zu Beginn des Jahres 1851 das deutsche Land den Fremden überantworten. Am 8. Mai 1852 unterzeichneten die fünf Großmächte und 1852 Schweden das Londoner Protokoll, durch welches der dänische Gesamtstaat einschließlich Schleswig-Holsteins als zu Recht bestehend anerkannt und dessen Fortdauer für die Zukunft insofern gesichert wurde, als man unter Abänderung der bisherigen Thronfolgeordnung den Prinzen Christian von Glücksburg zum Erben des kinderlosen Königs Friedrich Vii erklärte. Diesem kläglichen Ausgange des Kampfes für den nordischen Bruderstamm entsprach auch das Ende der kleinen deutschen Flotte, deren Gründung die Frankfurter Nationalversammlung

16. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 395

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
36. Der erste Kampf um Schleswig-Holstein. 395 über die Beeinträchtigung des Handels durch den Krieg), und da die preußische Regierung sich durch die Haltung der deutschen National- Versammlung, namentlich bei den Debatten über die Herstellung einer- provisorischen Centralgewalt, verletzt fühlte, so traten preußische Di- plomaten mit dänischen in der schwedischen Stadt Malmö zum Ab- schluß eines Waffenstillstandes unter Vermittlung Schwedens gegen Ende Juni zusammen. Die Bedingungen sind bereits S. 367 mit- getheilt worden; die ungünstigste derselben war die zuletzt getroffene Bestimmung über die Dauer der Waffenruhe während der ganzen Winterzeit (statt der Anfangs bestimmten 3 Monate). Die Annahme des Waffenstillstandes durch die deutsche National-Versammlung s. S. 367. b. Der zweite Feldzug, 1849, und der Friede von Berlin, 1850. Nach dem Waffenstillstände von Malmö ward in den Herzog- thümern eine sog. „gemeinschaftliche Regierung" unter dem Vorsitze des Grafen v. Re v ent low eingesetzt, welche am 22. October an die Stelle der provisorischen Regierung trat. Sie gewann an dem preußischen General Bonin einen tüchtigen Befehlshaber für die schleswig-holsteinischen Truppen, deren Zahl (14,000 Mann) wenig (um 1000 Mann) verstärkt, deren Kriegstüchtigkeit aber wesentlich erhöht wurde. Während des Winters fanden Unterhandlungen wegen eines definitiven Friedens Statt, wobei „die Selbständigkeit Schles- wigs", freilich nicht bloß Dänemark, sondern auch Holstein gegen- über (also die Trennung der beiden Herzogthümer), als Grundlage diente. Doch Dänemark bestand darauf, bei der Selbständigkeit müsse doch „die unauflösliche Verbindung" des Herzogthums mit Dänemark unberührt bleiben. Trotz aller Abmahnungen Englands, Schwedens, Frankreichs gegen die Erneuerung des Krieges, kündigte Dänemark, sobald das Meer den Operationen seiner Flotte günstig war (26. März 1849), die Waffenruhe, ohne von einer jener war- nenden und drohenden Mächte behindert zu werden. An die Stelle der nur für die Dauer des Waffenstillstandes eingesetzten „gemein- schaftlichen Regierung", trat jetzt für die fernere Verwaltung der Herzogthümer eine „Statthalterschaft", bestehend aus dem Gra- fen Reventlow-Preetz und Wilhelm Beseler, den beiden patriotischen Männern, die bereits in der provisorischen Regierung den vorherr- schenden Einfluß geübt hatten. Der zweite dänische Feldzug sollte mit einem glänzenden Sbe- siege der Deutschen beginnen. Der dänische General v. Krogh hatte eine Landung in der Bucht von Eckernförde angeordnet, um die deutsche, bei Flensburg stehende Armee im Rücken anzugreifen. Am 5. April früh 6 Uhr erschien das dänische Linienschiff „Christian Viii.", die Fregatte „Geffon", die Brigg „St. Croix" nebst drei Kriegs-

17. Die mittlere und neue Welt - S. 220

1873 - München : Lindauer
220 derselben alle Gesandten des deutschen Bundes zu einem Minister-Kongreß nach Wien berufen (25. November 1819). Das Ergebniß dieser Versammlung war (15. Mai 1820) die Unterzeichnung der aus 25 Artikeln bestehenden Schlußakte. Gestützt auf den Bundesvertrag (vom 8. Juni 1815) ward der deutsche Bund als ein völkerrechtlicher Verein der deutschen Fürsten und freien Städte zur Bewahrung ihrer Unabhängigkeit und der Unverletzlichkeit ihrer im Buude begriffenen Staaten und zur Erhaltung der inneren und äußern Sicherheit des deutschen Vaterlandes ausgesprochen. Diese Schlußakte ward (8» Juli 1820) zu Frankfurt am Main als ein für den deutschen Staatenbund geltendes Gesetz bekannt gemacht und angenommen. 3)er erste dänische Hrieg, 1848—1850. Am 8. Juli 1846 hatte König Christian Viii von Däne mark in einem offenen Briefe erklärt, daß ganz Schleswig untrennbar mit Dänemark verbunden fei/t das Gleiche auch für einen Teil von Holstein gelte und für das Übrige erstrebt werde.*) Christian Viii starb den 20. Januar 1848. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Vii, der schon am 28. Januar eine vorläufige Verfassung für den G es amtstaat Dänemark, also auch für die Herzogtümer Schleswig und Holstein erließ. Die Pariser Februarrevolution hatte eine Märzbewegung (21) in Kopenhagen zur Folge,^welche darauf abzielte, Schleswig förmlich dem dänischen Staate einzuverleiben, dagegen Holstein bei dem deutschen Bunde zu belassen. Wider solches Beginnen erhob sich Holstein, setzte in Kiel eine provisorische Regierung ein und entriß den Dänen die zu Holstein gehörige Festung Rendsburg (24. März). Nach den Niederlagen, welche das holsteinische Heer bei Ban und Flensburg durch die Dänen erlitt, rückte gemäß einem Beschlusse des deutschen Bundes ein prenßisches Korps unter Wrangel nach Schleswig vor und drang selbst in Jütland ein (Mai). Allein am 26. August 1848 kam zwischen Preußen und Dänemark der Waffenstillstand zu Malmöe, und am 2. Juli 1849 ein Friede zu Stande, der den Herzogtümern die Unterstützung Deutschlands entzog. General Wi'llisen, der nun an die Spitze der holsteinischen Truppen trat, rückte in Schleswig ein, mußte es aber nach den Kämpfen bei Jdstedt (24. bis 25. Juli 1849) völlig räumen. In Folge der Olmützer Verhandlungen erschien 1850 eine österreichisch-preußische Pacif ikatious-Kommission, welche die Verbindung von Schleswig und Holstein sicherte. Am 11. Januar 1851 *) Diese Erklärung enthielt eine Verletzung des im Jahre 1460 von dem Könige Christian I von Dänemark gegebenen Versprechens: „daß die Herzogtümer ewig zusammen bleiben sollen ungeteilt" (s. S. 152).

18. Geschichte des deutschen Volkes - S. 415

1867 - Berlin : Vahlen
Deutschland in den Revolutionsjahren 1848—1850. § 713—714. 41£> durch den nicht revolutionär-gesinnten Theil der deutschen Nation darüber, daß die heiligen, nie verjährbaren Hoffnungen aus eine Reichserneuerung abermals in's Unbestimmte hinausgeschoben waren. Die Revolutionspartei fand in der Ablehnung der Reichsverfassung Seitens der Regierungen neuen Anlaß zu Auf- ständen, die im Frühling 1849 besonders in Baden und der Pfalz einen be- denklichen Charakter annahmen, bis preußische Truppen unter dem Prinzen Wil- helm von Preußen auch hier die Revolution bezwangen. Die deutsche Na- tionalversammlung, zu einem kleinen Rest eingeschmolzen, endete in Stuttgart, 18. Juni 1849. § 714. Einen sehr traurigen Abschnitt in der Geschichte dieser verhängniß- vollen Jahre bildete der Kampf in Schleswig-Holstein. Diese beiden Her- zogthümer, seit lange an die dänische Krone geknüpft (§ 256.) hatten bei dem in Aussicht stehenden Erlöschen des älteren dänischen Königsstammes gehofft, unter einem eignen Herrscher aus der jüngeren, Augustenburgischen Linie (§ 254. Anm.) enger an das deutsche Gesammtvaterland sich anschließen zu können. Im Jahre 1846 hatte der sogenannte offene Brief König Christians Viii. auch in diesem Fall ein Fortbestehen der Vereinigung mit Dänemark angekündigt. Die nun sich erhebende Unzufriedenheit konnte dadurch nicht gestillt werden, daß Christians Nachfolger, Friedrich Vii., am 23. Jan. 1848 den Herzogthümern eine gemeinsame Verfassung mit Dänemark gab. Als deshalb die Aufstände des Jahres 1848 begannen, erhob sich auch Schleswig-Holstein und bildete eine pro- visorische Landesregierung, die gegen Dänemark einen Unabhängigkeitskampf begann. Dieser, mit Turner- und Freischaaren, die aus ganz Deutschland herbeieilten, geführt, war Anfangs unglücklich, bis deutsche Bundestruppen in's Land rückten, und die Preußen bei Schleswig die Dänen schlugen (23. April 1848) und aus dem Lande trieben. Nun aber zeigte sich wieder der bedauerliche Mangel einer Kriegsflotte, um den Sieg zu vervollständigen (§ 394.), und als man zum Er- satz, den die Dänen zur See pem deutschen Handel zufügten, Jütland zu besetzen begann, nahmen England und besonders Rußland eine so drohende Haltung an, daß Preußen, welches den Krieg (der Vielen nur eine besondere Gestaltung der allgemeinen Revolution zu sein schien) ohnehin nur mit halber Seele führte, einhielt und den Waffenstillstand von Malmöe abschloß. Im Frühling 1849 aber begann die männlich ausharrende Bevölkerung der Herzogthümer den Kampf wieder, noch einmal unterstützt von den deutschen Contingenten, die hier in Eintracht rühmlich neben einander fochten. Als aber die, unter dem preußischen General Bonin gebildete junge Schleswig-Holsteinische Armee die jütische Grenze überschritt, den Feind bei Kolding schlug und bis unter die Wälle von Fri- dericia verfolgte, zögerten die Preußen und übrigen Deutschen, durch diploma- tische Rücksichten gebunden, zu folgen; — dann rückten sie zwar in Jütland ein, führten aber den Krieg nur lahm und unentschieden, selbst als die Schleswig- Holsteiner vor Fridericia durch einen Ausfall der Dänen eine schwere Niederlage erlitten. Der dann in Berlin geschlossene Waffenstillstand trennte Schleswig von Holstein und stellte ersteres unter eine Statthalterschaft, deren Vorsitzender ein parteiischer Engländer war. Noch einmal begannen dann 1850 die Holsteiner, die den von Preußen im Namen des deutschen Bundes geschlossenen Frieden verwarfen, nur noch eigenen Kräften vertrauend, den Kampf gegen das über- legene Dänemark. Selbst als sie bei Jdstedt am 24. und 25. Juli nach tapferem Kampfe überwunden waren, verloren sie den Muth nicht, und führten den Krieg weiter —' bis die deutschen Großmächte selbst die Einstellung der Feindseligkeit geboten, und östreichische Truppen über die Elbe zogen, um die Herzogthümer zu entwaffnen, die nun durch deutschen Arm dem Feinde über-

19. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 405

1916 - Leipzig : Ploetz
Schleswig-Holsteins Erhebung gegen Dänemark. 405 1848—1850. Schleswig-Holsteins Erhebung gegen Däne- mark. Veranlassung: „Offener Brief “ des Königs Christian Viii. (1839—1848) vom 8. Juli 1846, der den Fort- bestand der Union der Herzogtümer mit Dänemark trotz des in den beiden Staaten verschiedenen Erbfolgerechts (s. S. 293) verfügt. Infolgedessen ein Sturm der Entrüstung in den Herzog- tümern und ganz Deutschland. Ein Aufstand der Eiderdänen in Kopenhagen (30. März 1848) zwingt Christians Nachfolger Friedrich Vii., die Einverleibung Schleswigs in Dänemark auszusprechen. Nach der bis dahin nie bezweifelten Thronfolge mußten die Herzogtümer nach dem Aussterben des königlichen Mannesstammes an den Herzog Christian von Sonderburg- Augustenburg fallen (s. S. 322). Daher Aufstand in den Herzog- tümern und Bildung einer provisorischen Landesregierung mit Wilhelm Beseler an der Spitze. 1848. Preußische und andere deutsche Bundestruppen April. kommen den Schleswig-Holsteinern, die sich erst eine Armee neu bilden müssen, zu Hilfe. General v. Wränget vertreibt die Dänen (23. April) aus dem Dcinewerk bei Schleswig (S. 164) und dringt bis nach Jütland vor. Aber die Verluste des Ostseehandels durch die dänische Blockade und englisch-russischer Einfluß bewirken den Abschluß eines Waffenstillstandes zu Malmö. Eine „gemeinschaftliche Regierung“ wird für die Herzogtümer eingesetzt. Unzufrieden- heit mit diesem Waffenstillstand in ganz Deutschland; die Nationalversammlung zu Frankfurt genehmigt ihn nach heftigen Verhandlungen (vgl. S. 401). 1849. Einsetzung einer Statthalterschaft (Wilhelm Beseler, März. Graf Reventlow) für Schleswig-Holstein durch die deutsche Zentralgewalt. Bei Eckernförde wird das Linienschiff Christian Viii. in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen (5. Apr.) Erstürmung der Diippeler Schanzen durch bayrische und sächsische Truppen (13. April). Das schleswig-holsteinische Heer, geführt von dem preußischen General v. Bonin, besiegt die Dänen bei Holding (23. April). Doch wiederum wird die Weiterführung des Krieges durch die Drohungen Englands und Rußlands gelähmt. Die neu gegründete deutsche Flotte liefert den Dänen ein Seetreffen bei Helgoland (5. Juni), ist aber dann genötigt, untätig in der Wesermündung zu bleiben. Das schleswig-holsteinische Heer belagert die Festungeridericia, erleidet aber durch einen glücklichen Ausfall der Dänen be- deutende Verluste. 1849. Waffenstillstand zwischen Preußen und Däne- Juli. mark ; Schleswig soll im Norden von schwedischen, im Süden von preußischen Truppen besetzt und von einer dänisch-preußischen Kommission verwaltet werden.

20. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 390

1869 - Berlin : Herbig
390 Neuere Geschichte, Vierte Periode. seehandeis durch die dänische Blokade und englischer und russischer Einfluss bewirken den Abschluss des für Deutschland nicht ehren- vollen Waffenstillstandes von Malmce (26.Aug. 1848 — 26.März 1849). Einsetzung einer »Gemeinschaftl. Regierung« für die Herzogthümer. Die Unzufriedenheit, welche der Waffenstillstand von Malmoe in ganz Deutschland hervorruft, führt in Frankfurt (wo im Schosse der Nationalversammlung die heftigsten Debatten darüber stattfinden) zu einem Strassenkampf mit der von den Demokraten aufgeregten Menge. Schändliche Ermordung des Fürsten Liclmowslcy und des Generals Auerswald (17. Sept.) durch den Pöbel. 1849— 1849. Zweiter Krieg. Einsetzung einer Statthalterschaft März Juli. (Beseler, Reventlow, Preetz) durch die deutsche Cen- tralgewalt. Bei Fckernförde wird das Linienschiff Christianviii. in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genom- men (5. April). Erstürmung der Düppeler Schanzen durch baierische und sächsische Truppen (13. April). Der preussische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig-holsteinischen Armee die Dänen bei Holding (20. April). In Folge der drohenden Haltung Englands, Frankreichs und Russlands laue Führung des Krieges durch die preussischen und anderen deutschen Truppen (General Prittwitz). Belagerung Fridericia's durch die schleswig-holsteinische Armee, welche aber durch einen glücklichen Ausfall der Dänen bedeutende Verluste erleidet. Waffenstillstand von Berlin zwischen Preussen und Dänemarlc (10. Juli 1849), wonach Schleswig im Norden eine schwedische, im Süden eine preussische Besatzung erhält und für beide Herzogthümer eine neue Landesverwaltung eingesetzt wird, am 2. Juli 1850 in einen definitiven Frieden (auch im Namen des deutschen Bundes) verwandelt. Der General Bonin und alle preussischen Officiere werden von der schleswig-holsteinischen Armee abberufen. 1850— 1851. Dritter Krieg, durch die von Deutschland verlassenen Juli Jan. Schleswig-Holsteiner allein geführt. Der ehemalige preussische General Willisen übernimmt den Oberbefehl über ihr Heer. Er wird bei Idstedt (24. 25. Juli) geschlagen, Schles- wig von den Dänen besetzt. Im Gefecht bei Missunde (12. Sept.) werden die Schleswig-Holsteiner ebenfalls besiegt, beim Sturm von Friedrichstadt (4. Oct.) werden sie mit grossem Verlust zurückge- schlagen. Der Oberbefehl geht von Willisen auf General Horst