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1895 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Widmann, Simon Peter
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Das Altertum. Die orientalischen Völker.
mit gypten blieb nur darum wirkungslos, weil dieses Reich selbst unter innern Unruhen litt.
Jeroboams Nachfolger, die in dem von König Amri erbauten Samaria hofhielten, folgten seinem Beispiele. Unter dem kriegerischen Sohne Amris, Ach ab (919897), dem schlimmsten von allen, der in der Sidonierin Jezabel (Isabel) eine seiner wrdige Gemahlin hatte, wimmelte Samaria von Priestern des Baal und der Astarte. Achab ermordete alle Propheten, welche er in seine Gewalt bringen konnte, damit in dem Volke jede Mahnung zur Rckkehr verhalle. Der grte der alten Propheten aber, der Thesbite Elias, an Flammeneifer und Wunderkraft ein zweiter Moses, trat khn vor den König und sein Weib und verkndete ihnen die gttliche Strafe. Achab wurde erschttert und lie die berwundenen Baalspfaffen tten; aber die Bekehrung hielt nicht an. Anfangs im Kampfe gegen Damaskus vom Glcke begnstigt und im Bunde mit dem Könige Josaphat von Juda khn geworden, griff er die Feinde bei Ramoth-Gilead zuversichtlich an, fand aber durch einen Pfeilschu in der Schlacht seinen Tod. Der vom Pro-pheten Eliseus gesalbte Heerfhrer seines zweiten Sohnes Joram, Jehu, ver--nichtete Achabs Haus, rottete auch die Baalspriester aus, stellte aber den alleinigen Dienst Jahves doch nicht vollstndig her (883). Unter Joas und Jero-boam Ii. (838781) kehrte Israel auf einige Zeit zu seinem Gotte zurck und fand die alte Kraft zum Siege gegen seine Feinde wieder. Unter einer neuen Dynastie (771) nahm das alte Unwesen abermals berhand, und nun brach das Verhngnis unaufhaltsam der Israel herein. Ein Krieg gegen Juda und Syrien fhrte den Assyrer Phul herbei, der Israel zinsbar machte. Als König Tiglatpilesar erschien er auf Judas Hilferuf abermals, nahm Galila und das Ostjordanland weg und legte dem König Menachem einen Tribut auf (S. 52); einen groen Teil des Volkes fhrte er nach Assyrien. Der letzte König Osee reizte durch Anschlu an gypten den Assyrer Salmanassar Iv. zur Rache. Nach dreijhriger Belagerung fiel Samaria; der König wanderte in Ketten nach Mesopotamien, fast sein ganzes Volk mit ihm (721). Israel verschwand unter den Vlkern des innern Asiens. In seiner verdeten Heimat siedelte der Sultan andere Bewohner an, aus denen mit dem berreste der Israeliten das Mischvolk der Samariter erwuchs.
Las Ii eich uda (975587).
Juda, das sdliche Reich, berdauerte unter 21 Knigen aus dem Hause Davids das abtrnnige Israel um 134 Jahre. Obwohl sich in Jerusalem der Tempel Gottes befand, und die Leviten, die Wchter des Ge-setzes, unter dem Volke wohnten, auch gottbegeisterte Propheten auftraten, nahm hier doch zeitweise das heidnische rgernis berhand wie in Israel; indes
1871 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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§ 6. Aas Weich Juda von seiner Gründung öis zu seiner Auflösung durch Aeöukadnezar, 975—588 vor Christus 16).
Jas Reich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem bestand unter 21 regierenden Häuptern, die mit Ausnahme der Atha'lja sämtlich dem Hause Davids angehörten, 387 Jahre (975 — 588 v. Chr.). Auch Juda, dem Salomoh so böses Beispiel gegeben, blieb der Verehrung Jehovahs nicht durchweg getreu, fiel aber nie so tief wie Israel und blieb darum von der Strafe der Vernichtung verschont. Der erste König dieses Reiches,
Rehabea'm I oder Roboa'm I (975—958), mußte bereits die Zuchtrute empfinden: der Ägyptier ©chefcho'nf (Seso'nchis, Schisch a'k)), ein Bundesgenosse Israels, eroberte Jerusalem und beraubte es der von Salomoh hinterlassenen Schätze. Unter Afii'a (957—955), dem Sohne Rehabeams, und „ dem frommen A'sa (954—913), Rehabeams Enkel, der den Älhiopen Se-ra'h bei Mare'sa blutig zurückschlug, erholte sich das Reich wieder und blühte unter Asa's Sohne
Jo'saphat, der anfänglich (913—891) allein, und zuletzt 891—889) mit seinem Sohne Joram gemeinschaf tlich regierte, neu ans. Aber Josaphats Sohn und Nachfolger
Joram (889 — 884), der sich durch seine Verheiratung mit Atha'lja (Tochter des Königs Achab von Israel und der berüchtigten Je'zabel) an das Reich Israel angeschlossen hatte, fiel von Iehovah ab und verführte das Volk zum Götzendienst. Unter ihm sagten sich die Ed omi'ter von der Herrschaft Juda's los, und die unversöhnlichen Philister verwüsteten in Verbindung mit arabischen Horden Jerusalem und das ganze Land. Jorams Sohn Acha'sja oder Ochozi'as (884—883) war ebenfalls Götzendiener. Er führte im Bunde mit Joram, dem jüngeren Sohne und zweiten Nachfolger des Königs Achab von Israel, einen unglücklichen Krieg gegen den König Hasa e't von Syrien und wurde aus Anstiften des Je hu, der seinem eigenen Herrn, dem Könige Joram von Israel, Krone und Leben raubte, erschlagen. Seine Mutter
Atha'lja (883—877) bemächtigte sich des Trones von Juda und ermordete zur Sicherung ihrer Herrschaft alle davidischen Prinzen; nur mit Mühe ward der wenige Monate alte Sohn des Achasja, Jo as, von dem Hohenpriester Jo ja'da gerettet und beim Tempel heimlich auferzogen. Nach sechs Jahren ließ Jojada seinen Schützling
Joas (877—838) zum Könige ausrufen und stellte, _ nachdem Athalja den Tod gefunden hatte, den Jehovahdienst wieder her. Nach dem Tode Jojada's wandte sich Joas dem Götzendienste zu und starb durch Mörderhand. Sein Sohn
Amazi'a (838—810) setzte die Untreue gegen Gott fort, indem er nach einem Siege über die Edomiter die von ihnen erbeuteten
1859 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Kurts, Friedrich, Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gelehrtenschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Endlich schlug für das Königreich Israel die Stunde des Untergangs.
Der ums I. 750 regierende König Israels, Pekah, hatte sich unkluger Weise
mit dem Könige von Syrien, Rhezin, verbunden, um das jüdische Reich zu
erobern. Wirklich wurde der König dieses Landes, Ahas, besiegt, und Syrer
und Israeliten rückten vor Jerusalem. In dieser Roth schickte Ahas nach Assy-
rien, und versprach dem Könige Tiglath Pilesar einen Tribut, wenn er ihm
zu Hülfe komme. Tiglath kam, eroberte Damaskos, tödtete den syrischen
König, nahm den größten Theil von Israel ein, und führte einen großen Theil
der Israeliten in entlegene Provinzen. Aber er zog auch vor Jerusalem, weil
Ahas den Tribut nicht zahlte, und zwang diesen, ihm die Tempelschätze auszu-
liefern. Tiglath ließ indessen das Reich Israel bestehen, da ihm der neue
König Ho sea, der denpekah ermordet hatte, Tribut versprach. Aber erhielt
nicht Wort. Da erschien der neue König von Assyrien, Salmanassar, vor
Samaria, eroberte die Stadt 722, nach dreijähriger Belagerung, und führte
den König mit den vornehmsten Einwohnern nach Mesopotamien und Medien.
Nur wenige blieben im Lande wohnen, und Leute von verschiedenen andern
Völkern Asiens nahmen die verlassenen Wohnungen ein. Aus diesen gemisch-
ten Einwohnern entstanden die Samariter, die also weder rechte Juden,
noch rechte Heiden waren, sondern bald Götzen, bald Gott anbeteten.
Einhundert und zwanzig Jahre länger hielt sich das jüdische Reich. Oft
war es schon nahe daran, auch den Assyrern in die Hände zu fallen; doch Gott
errettete es jedes Mal, weil sich der König von Juda im Gebet an ihn wandte.
Aber vergebens hatten Jesaias und andere Propheten gewarnt, und zu eifri-
gerer Gottesverehrung ermahnt. Immer mißlicher wurde das Loos des kleinen
Reichs, und immer wahrscheinlicher, daß es endlich ein Raub entweder Aegyp-
tens oder Babyloniens, zwischen denen es lag, werden würde. Anfangs schien
es, als wenn Aegypten obsiegen würde. Der König dieses Reichs, Necho,
eroberte Juda in der Schlacht bei Megiddo 608, wo König Josia tödtlich ver-
wundet wurde, und zwang den 18ten jüdischen König, Jojakim, ihm Tribut
zu zahlen. Da aber Necho in der großen Schlacht bei Kirkesion am
Euphrat alle seine Eroberungen in Asien einbüßte, fiel Juda den Babyloniern
anheim. Der mächtige König derselben, Nebukadnezar, machte sich zum
Oberherrn von Juda, und zwang den Jojakim und seinen Nachfolger I e ch o -
nia, ihn als solchen anzuerkennen. Da aber Jechonia sich unabhängig machen
wollte, erschien Nebukadnezar zum zweiten Male. Erschrocken zog ihm zwar
Jechonia mit den Vornehmsten seines Reichs entgegen, um durch demüthige
Bitten die Strafe abzuwenden. Vergebens! Der Sieger führte ihn und die
Angesehensten des Volkes in die Gefangenschaft nach Babylon ab. Hiermit
begann 600 vor Christus das babylonische Exil, das 70 Jahr gewährt
hat. Statt des fortgeführten Königs setzte Nebukadnezar einen Unterkönig,
seinen Verwandten Zedekias, ein. Auch dieser war so thöricht, das Joch
der Abhängigkeit abschütteln zu wollen, und verband sich dazu mit dem Könige
von Aegypten, trotz der Abmahnung des Propheten Jeremias. Da zog
Nebukadnezar zum dritten Male herbei, trieb die Aegypter von dannen, nahm
die Stadt mit Sturm, verbrannte sie mit dem herrlichen Tempel, ließ Viele
hinrichten, den Zedekias blenden und in Ketten abführen, und schleppte den
V
1873 -
Berlin
: Gaertner
- Autor: Lange, Otto
- Auflagennummer (WdK): 37
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
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gtation und der mosaischen Gesetzgebung. Unter ihnen, Richter (Suffeten) genannt, waren die Heldin Deborah, Gideon, Simson, Jephtha mit feiner heldenmütigen Tochter und Samuel ausgezeichnet (1300 bis 1100). Letzterer stärkte durch Errichtung von Prophetenschulen (Gesetzeslehre, Musik, Gesang) die religiöse Gesinnung. Das Volk, an Waffenführer gewöhnt, verlangte von Samuel einen König. Samuel ernannte Saul aus dem kleinen Stamme Benjamin (1100). Saul war glücklich im Kriege und gewann den Beifall des Volkes, erhielt aber, weil er nach völliger Unabhängigkeit strebte, in dem von Samuel gesalbten jungen und geistvollen David aus dem Stamm Juda einen Gegenkönig. Saul behauptete sich im Kampfe mit Ammonitern, Moabitern und Jdumäern. Obwohl sein Sohn Jonathan mit David innig befreundet und feine Tochter mit David vermählt war, verharrte er in unversöhnlichem Hass gegen den tapfern Gegner. Nach einer verlornen Schlacht gegen die Philister - stürzte er sich in sein Schwert. Unter David (1050) erreichte der Staat seine höchste Blüte. Zuerst nur König über Juba und Benjamin, gewann er sich später das ganze Land im Kampfe mit Sauls Sohne Jsbo-seth, nachdem von diesem der tapfere Kriegsmann Abner abgefallen. Die Ureinwohner Palästinas wurden gänzlich vertrieben, Jerusalem zur Residenz erhoben und die Burg Zion erbaut. David hatte eine große Kriegsmacht und erweiterte sein Reich durch Eroberung Syriens. Schiffahrt und Handel blühten, und im Innern wurden zweckmäßige Einrichtungen getroffen, aber auch der Grund zu Willkür und Hofränken gelegt. Gegen Ende der Regierung Davids empörten sich seine zwei Söhne Absalon und Adonia gegen ihn. Unter Davids unkriegerischem Lieblingssohne Salomo (1000), der den prächtigen Tempel auf dem Berge Moriah erbaute, erreichten Prachtliebe und Üppigkeit am Hofe die höchste Stufe, während das Volk unter dem Drucke der Abgaben seufzte; es brachen Empörungen aus, und Syrien entzog sich der Herrschaft der Hebräer. Dem willkürlich strengen Sohne Salomo's, R ehalte ant, sagten 10 Stämme den Gehorsam auf und riefen Jerobeam, einen nach Ägypten geflüchteten Feldherrn, zum König aus (980). Auf diese Weise entstanden die beiden Reiche Juda, aus dem Stamme Juda und Benjamin, und Israel (oder Ephraim), aus den übrigen Stämmen bestehend. Israel war größer, Juda aber wohlhabender, sodass an äußerer Macht sich beide nicht unterschieden. Sie begannen, unterstützt von mächtigen Nachbarstaaten, einen Kamps (975), der sie zugrunde richtete. — Israel, mit den Hauptstädten (Sichern, Thirza und Samaria, würde bis zu feinem Untergange von 19 Königen beherrscht, die größtenteils sehr grausam waren und mit Empörungen zu kämpfen hatten. Einer der mächtigsten Könige war Ahab (seine götzenbienerische Gemahlin Jezabel, der Prophet Elia). Unter ihm (900) und seinem Sohne Joram erheben die tobesmutigen Propheten vergeblich ihre Stimme gegen die Entartung des Königtums. Der Prophet Elisa salbt das Haupt des Felbherrn Je hu (800), und dieser straft furchtbar den Joram und feine Mutter Jezäbel, die sich inzwischen mit einem Könige von Juda vermählt hat. Eine bessere Zeit kam über Israel erst unter Jerobeam Ii. (780). Statt sich indessen mit Juda zu vereinigen, um den kriegerischen Neuassyriern widerstehen zu können, ergaben sich die Reiche Israel und Juda den heidnischen Göttern und versanken in Üppigkeit. Diesen
1857 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Reich Israel.
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Reich Israel (975-722).
Während dieser Zeit herrschten nicht weniger als neunzehn Könige
aus verschiedenen Häusern, was bereits darauf hindeutet, daß Israel der
Schauplatz einer Reihe von Revolutionen war; in der That ist jeder
dieser Könige entweder gewaltsam auf den Thron gehoben worden oder
hat den ererbten Thron durch Gewalt verloren. Man sollte glauben,
ein solcher Thron, der fast jedem von seinen Inhabern Verderben brachte,
könne niemanden nach seinem Besitze lüstern gemacht haben! Mit ge-
ringer Ausnahme verdienen diese Könige den Namen Volksverderber;
hätten sie das Gesetz ernstlich erfüllen wollen, so wäre ihre erste Pflicht
gewesen, vom Throne herabzusteigen, denn Zehovah wollte kein entzwei-
tes Volk; und wollte ihr Volk entschieden zu Zehovahs Gesetz zurück-
kehren, so mußte es sich vor allem mit den andern Stämmen aus-
söhnen und denselben in Jerusalem am Paschafefte die Hand reichen zu
neuer Verbrüderung. Dem blutbefleckten Throne zu Liebe pflegten die
Könige jedoch die Feindseligkeit der 10 Stämme gegen Zuda und Ben-
jamin und steigerten dieselbe zur Unversöhnlichkeit, indem sie den Götzen-
dienst einsührten und so ihr Volk zum Abscheu für die Gläubigen in
Juda machten. Schon der erste König von Israel, Jeroboam, der in
Sichem seine Residenz hatte, verbot die Wallfahrten nach Jerusalem
und nöthigte die Leviten zur Auswanderung; er errichtete zu Bethel und
Dan goldene Kälber zur Anbetung und ließ auf Bergeshöhen Opfer-
altäre bauen; er that geflissentlich, was im Gesetze am strengsten verboten
war. Juda bekriegte er lange Zeit, jedoch ohne Glück; deßwegen schloß
er mit Aegypten Bündniß, das für das kleine, nun zwischen zwei Feinde
eingepreßte Juda lediglich deßhalb nicht verderblich wurde, weil Aegypten
durch innere Unruhen von einer größeren Unternehmung abgehalten
wurde. Seine Nachfolger, die in Samaria Hof hielten, folgten seinem
Beispiele, und unter Ahab (918 — 897), dem schlimmsten von allen,
der in der Sidonierin Jesabel eine seiner würdige Gemahlin hatte, wim-
melte Samaria von Priestern des Baal und der Unzuchtsgöttin Astarte.
Ahab ermordete alle Propheten, welche er in seine Gewalt bringen
konnte, damit in dem Volke jede Mahnung zur Rückkehr verhalle. Un-
erreichbar blieb ihm aber der größte der alten Propheten, der Thisbite
Elias, an Flammeneifer und Wunderkraft ein zweiter Moses; dieser trat
selbst vor den König und sein verruchtes Weib und verkündigte ihnen
die göttliche Strafe. Ahab wurde erschüttert, aber nicht auf die Dauer
gebessert und von ferneren Uebelthaten znrückgehalten, bis er endlich in
einer Schlacht gegen die Syrer, die er zuversichtlich angegriffen hatte,
weil ihm zweimal die Abwehr ihrer Einfälle gelungen war, tödtlich ver-
wundet wurde. Sein Haus wurde durch Jehu vernichtet, und unter
1895 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Widmann, Simon Peter
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Das Volk Israel.
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fiel Juda nie so tief wie dieses. Unter Roboam empfand es bereits die Zuchtrute: Scheschonk von gypten eroberte und plnderte als Bundesgenosse Jeroboams die Stadt Jerusalem; Roboam trstete sich der den Verlust der goldenen salomonischen Schilde mit ehernen. Das Reich erholte sich wieder unter Abi am, Asa und Josaphat. Verpnten beide letztem auch den Gtzendienst, so duldeten sie doch, da das Volk auf den Hhen wie die Syrer rucherte", und als Josaphat seinem Sohne Joram die Tochter Achabs und Jezabels vermhlte, hielten die phnikischen Götter wieder ihren Einzug in Juda. Aber die gttliche Strafe folgte fast auf dem Fue. Die Edomiter machten sich wieder unabhngig; die unvershnlichen Philister der-schworen sich mit arabischen Horden, berfielen das Land und fhrten aus Jerusalem die Weiber, Kinder und Schtze des ruchlosen Knigs fort. Ohne nachhaltigen Erfolg kriegte man gegen Moab. Einen unglcklichen Ausgang hatte der Krieg, den Ochozias im Bunde mit dem israelitischen König des Namens Joram gegen Benhadad von Damaskus fhrte. Das hartbelagerte Samaria ward zwar durch den pltzlichen Abzug der Feinde befreit; die ver-bndeten Könige aber erlitten durch Hasael, den Mrder und Nachfolger Ben-hadads, eine Niederlage und fanden beide den Tod von der Hand Jehus, der auch 42 Brder Ochozias' tten lie, als sie, ohne Ahnung von dem Ge-schehenen, nach Jesreel kamen, um Joram zu besuchen. Die Mutter des ge-tteten Ochozias, Athalia, die herrschschtige Tochter der von Jehu beseitigten Jezabel, benutzte die augenblickliche Verwirrung dazu, nach Ermordung aller davidischen Prinzen sich selbst des Thrones zu bemchtigen. Nur ein Sohn Ochozias', Joas, ward durch die Schwester seines Vaters, die Gemahlin des Hohenpriesters Jojada, gerettet und sechs Jahre lang im Tempel verborgen, dann auf den Thron gehoben; Athalia erlitt auf Befehl Jojadas den ver-dienten Tod. Aber weder Joas noch sein Sohn Amasias regierten in stetem Gehorsam gegen das Gesetz und mit dauerndem Glck. Unter dem letztem fiel Jerusalem einer neuen Plnderung durch den israelitischen König anheim; beide fanden den Tod durch Mrderhand. Nach der bessern Zeit unter Ozias und Joatham folgte wieder Unheil. Achaz opferte seine eigenen Kinder dem Moloch. Von den Knigen Phacee von Israel und Rasin von Syrien bedrngt, rief er Tiglatpilesar zu Hilfe und brachte dadurch Ver-derben der Israel und Syrien, in letzter Folge aber auch der Juda. Ezechias sah sich durch den schnellen Abzug Senacheribs gerettet (S. 52). Sein gtzendienerischer Sohn Manasses, der wie Achaz seinen Sohn durch das Feuer gehen" lie, fiel in assyrische Gefangenschaft, bekehrte sich und fand vor dem assyrischen Groherrn wieder Gnade. In Manches' Enkel Josias (639608) erwachte der Geist Davids, seines groen Ahnherrn. Er rottete den Gtzendienst nicht nur in Juda aus, sondern auch in den Stdten
1877 -
Leipzig
: Senf
- Autor: Horch, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
16
Alte Geschichte.
der Richter oder Schophetim, die in Zeiten der Drangsal von äußeren Feinden, an die Spitze des Volkes tretend, dessen Retter wurden. Der gefeierteste von ihnen ist Simson, der Herkules der Juden. Der letzte Richter war Samuel, der Gründer von Prophetenschulen, die durch religiös begeisterte Männer, die Propheten, die Verehrung eines einzigen Gottes rege erhalten sollten.
Nach der Sitte der umwohnenden Völker wurde ein Königthum statt des Regiments der Hohenpriester errichtet und Saul wurde 1095 der erste König. Weil er sich mit dem Hohenpriester Samuel nicht verständigen konnte, salbte dieser deshalb David ans dem Stamm Juda. Nach dem Tode Sauls durch die Philister 1055, erkennen den David nur zwei Stämme an, Juda und Benjamin, während die zehn übrigen, Jsboseth, dem Sohne Sauls, als Köuig folgen. Erst nach dessen Tod 1048, wird David alleiniger König. Als Sänger und Krieger gleich ausgezeichnet, weiß er die Einigkeit mit den Priestern herzustellen; das den Jebusitern entrissene Jerusalem wird Hauptstadt des Reichs. Nach Vernichtung des syrischen Reichs Damaskus dehnt er dies bis zum Euphrat und nach Unterwerfung der Edomi-ter bis zum arabischen Meerbusen aus. Sein weiser und prachtliebender Sohn Salomo (1015—975) baut den Tempel, verfällt aber in Ueppigkeit und Abgötterei, so daß bei seinem Tode nur zwei Stämme: Juda und Benjamin seinen Sohn Rehabeam anerkennen, wogegen die übrigen zehn Stämme Jerobeam wählen. Seitdem waren zwei Reiche: Israel, nördlich, mit der Hauptstadt Samaria und Juda, südlich, uur aus zwei Stämmen bestehend, mit der Hauptstadt Jerusalem. Im Reiche Israel waren die meisten Könige arge Götzendiener: der gottloseste war Ahab, 918, der mit seiner Frau Jesebel den Baalsdienst einzuführen suchte. Beide fanden, so wie auch ihre, an den König von Juda, Joram, verheiratete Tochter, Athalja, die später daselbst allein herrschte, und aus Erbitterung gegen die Priester ihre eigene Nachkommenschaft ausrotten wollte, um ihnen den Stamm Davids zu rauben, gewaltsamen Tod. Unter Ahab und seinen nächsten Nachfolgern wirkten die Propheten Elias und Elisa. Jerobeam 11., 822—761, erhob während seiner langen Regierung Israel, durch Be-sieguug und gänzliche Unterwerfung von Damaskus, welches schon unter Salomo wieder ein eigenes Reich geworden war, zu hohem Glanz und da auch sein Zeitgenosse Usia in Juda verständig und kraftvoll regierte und beide Könige unter einander freundlichen Verkehr hatten, schienen die Zeiten David's und Salomo's zurückgekehrt zu fein. Aber nach Jerobeams Ii. Tode riß sich Damaskus wieder los, um bald
1877 -
Leipzig
: Baedeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
12 Die Reiche Israel und Juda.
Diese Kmpfe veranlaten hufige Thronumwlzungen, das Auftreten von Gegenknigen und innere Kriege. Nur das Haus Jehu, welches in gutem Einverstndnisse mit den Propheten lebte, brachte es zu 5 Herrschern, die etwas mehr als ein Jahrhundert (885770) regierten. Bei dem Sturze des Hauses Jehu wurden die nach einer Weltherrschaft strebenden assyrischen Könige in das Land gerufen, um die innere Ruhe herzustellen. Diese begngten sich Anfangs mit einem jhrlichen Tribute, nahmen aber spter fast die ganze nordstliche Hlfte des Reiches in Besitz. Der letzte König von Israel (Hosea) bte den Versuch, sich mit Hlfe Aegyptens der assyrischen Herrschaft zu entziehen, mit seiner Person-lichen Gefangenschaft. Das Volk jedoch versuchte noch einen heldenmtigen Widerstand, alle Festungen muten erobert werden und die Hauptstadt Samaria fiel erst nach dreijhriger Belagerung, 722. Die tchtigsten Einwohner wurden nach dem entfernten Assyrien und Medien weggefhrt und spter Colonisten aus den stlichen Lndern nach Palstina versetzt.
2) Das sdliche Reich, Juda, mit der Hauptstadt Jeru-salem, hatte durch den Besitz des National-Heiligthums, durch die Einheit des Cultus und die fast ununterbrochene Erbfolge aus dem Stamme David's einen bedeutenden Vorzug, und bestand unter allen Strmen der Zeit fast 4 Jahrhunderte (975588), so da es den Fall des weit mchtigern, nrdlichen Reiches beinahe l x/2 Jahrhundert berlebte. Doch zeigte sich auch hier ein zunehmendes Eindringen heidnischer Religionen, trotz der krftigen Bemhungen der Propheten (Jesaias, Jeremias), die Reinheit der alten Religion zu erhalten.
Die Bestrebungen jedes der beiden Reiche gingen dahin, auch das andere Reich zu gewinnen. Der wohl gemeinte Versuch des Knigs Josaphat, durch Vermhlung seines ltesten Sohnes (Joram) mit Athalia, der Schwester des Knigs (Ahab) von Israel, beide Reiche zu vereinigen, htte beinahe die Aus-rottung des Stammes David's und des Jehovahdienstes herbeigefhrt, indem Athalia ihre eigenen Enkel ermordete; doch ward ein wenige Monate alter Sprling des alten Knigshauses (Joas) gerettet, beim Tempel heimlich aus-erzogen, und spter zum Könige ausgerufen, Athalia aber ermordet und die Gtzenaltre niedergerissen.
Von Syrien und vom Knigreiche Israel angegriffen, mute König Ahas die assyrische Hlse anrufen und mit einem jhrlichen Tribut erkaufen. Sein Sohn Hiskia, welcher dem Falle Israels ruhig zugesehen hatte, versagte diesen Tribut und befestigte Jerusa-lern durch eine zweite Mauer, doch wrde diese dem Angriffe der
1869 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
12 Alte Geschichte, Orientalische Völker.
die Kriege mit dem Reiche Israel zu beenden, vermählt Josaphat
seinen Sohn Joram mit der Athalja, Tochter Ahabs von Israel und
der Isebel. Nachdem Athalja’s Sohn Aliasja (oder Ochosias), zum
Besuche hei dem Könige von Israel, mit der ganzen Königsfamilie
des Reiches Israel von Jehu getödtet worden (siehe oben) bemächtigt
sich Athalja in Jerusalem der Herrschaft, ermordet, um Davids
Stamm auszurotten, ihre eigenen Enkel (nur Joas wird wunderbar
gerettet und im Tempel Jehova’s auferzogen) und führt in Jerusalem
den Baalsdienst ein. Athalja (833—877) wird von dem Hohenpriester
Jojada gestürzt und getödtet, der junge Joas auf den Thron gesetzt,
der Baalsdienst vernichtet und dessen Priester niedergemacht. Joas
(877—837) muss den Abzug der Jerusalem belagernden Damascener
erkaufen, wird nach vierzigjähriger Regierung ermordet. Unter
seinem Sohne Amazia (837- 808) wird Jerusalem von den Israeliten
eingenommen, Tempel und Palast geplündert. Amasia ermordet, doch
behauptet sich sein Sohn Usia (808—756) gegen die Mörder und
erhebt das Reich noch einmal zu Macht und Ansehen. Unter seinen
Nachfolgern wird das vom Reiche Israel und von den Damascenern
hart bedrängte Reich Jucla den Assyrern tributpflichtig. König His-
hias (724—695) verbannt noch einmal die Abgötterei, verweigert
den Assyrern den Tribut und verbindet sich mit den Aegyptern.
Sanherib von Assyrien belagert Jerusalem, welches nur durch eine
im assyrischen Heere ausgehrochene Seuche gerettet wird. Hiskias
Sohn, Manasse (695—640) macht den Jehovatempel zu einem Tempel
der Astarte, opfert dem Baal und dem Moloch, trotz des Wider-
standes der Propheten; er wird gefangen nach Babylon abgeführt,
aber wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Unter seinem Enkel
Josias (638—608), verheeren die Scytlien das Land. — Religiöse
Reaction gegen den Götzendienst (Jeremias). Neue Regelung des
Jehova-Cultus nach dem im Tempel (621) wieder aufgefundenen Gesetz-
buch (Deuteronomium). König Josias fällt gegen den ägyptischen
König Necho in der Schlacht hei Megiddo (608). Das Reich Juda
wird den Aegyptern und seit der Schlacht bei Karchemiscli den Ba-
byloniern unterthan. Jechonja, Sohn Jojakims muss sich den Baby-
loniern überliefern (597). Ein Versuch des letzten Königs Zedehias,
die Unabhängigkeit wieder zu gewinnen misslingt, trotz aegyptischer
Hülfe.
1860 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die ältesten Staaten.
33
auf; er hielt wie seine Nachfolger das Volk von der Wallfahrt nach
Jerusalem ab, damit es nicht der Wiedervereinigung mit Juda geneigt
würde. Beide Königreiche standen einander in fast immerwährender
ununterbrochener Feindschaft gegenüber, reizten die Fürsten der benach-
barten Völkerschaften gegen einander und riefen fremde Hilfe au, wenn
sie zu unterliegen fürchteten, zuerst syrische und ägyptische; Aufruhr und
Verschwörung war in Israel an der Tagesordnung, und nicht viel
besser ging es in Juda, obwohl dort die Thronfolge bei dem Hause
Davids blieb und Propheten und Priester einen gänzlichen Abfall von
Jehovah verhüteten. Die Strafe nahte aber beiden Neichen, denn am
Euphrat und Tigris hatte stch eine Macht erhoben, welche die feind-
lichen Brüder sammt ihren Helfern und Helfershelfern verschlang.
F. Das assyrische Reich (1230-606 v. Chr-).
§ 83. Diese Macht war das Volk der Assyrer. Wie dieses über
das alte Babylon emporstieg, davon fehlt uns jeder zuverlässtge Bericht;
denn was die Griechen über Ninus und dessen Gemahlin Semiramis
erzählen, ist eine von ihnen mißverstandene asiatische Mythe. Ninus Ninus und
ist nämlich Sohn des Gottes Bel (Baal), Semiramis Tochter der Semiromis.
Göttin Derketo oder diese selbst; der Stamm der ältesten assyrischen
Könige wird also nach altheidnischer Weise auf die Götter und der An-
fang des Reiches in das früheste Alter des Menschengeschlechtes zurück-
geführt. Gewiß ist aber jedenfalls, daß die Sultane Assyriens sich Ba-
bylon, Armenien, selbst Baktra, die uralte Stadt unfern des obern
Orus an dem Heerwege nach Indien, unterwarfen, und Indien selbst,
wiewohl vergeblich, angriffen. Auch nach Kleinasien scheinen sie vorge-
drungen zu sein, denn die zweite Dynastie der Lyder leitete ihre Ab-
stammung von Bel und Ninus her.
§ 84. Nach Syrien führte sie der Hader der kleinen Reiche, in
welche dieses Land getheilt war. Das Königreich Israel wurde von
den damascenischen Syrern angegriffen, zudem fand der Usurpator
Menahem im eigenen Lande Widerstand und hoffte sich den Thron
gegen äußere und innere Feinde zu sichern, wenn er sich unter die
Oberherrlichkeit Assyriens begäbe. Umsonst warnte der Prophet Hosea;
Menahem rief den assyrischen Großherrn Phul herbei, und dieser schützte Phul.
nun allerdings seinen Vasallen auf dem israelitischen Throne, erhob
aber schweren Tribut und führte einen Theil der Bevölkerung des nord-
östlichen Landes (Basan) nach Assyrien an den Tigris ab. um no v.
§ 85. Aehnliches wiederholte sich keine 40 Jahre später; der israe-
l'tische König Pekah verbündete sich mit dem Damascener Rezin und Pckah, Ahas
bedrängte den König Ahas von Juda so sehr, daß dieser Tiglatpi-unv Tiglat-
lesar, Phuls Nachfolger, zu Hilfe rief. Dieser eroberte Damaskus""^'
und tödtete Rezin, züchtigte Israel, machte es zinsbar, und abermals
mußte ein Theil des Volkes in die Fremde wandern, aber auch Juda
war jetzt assyrischer Vasallenstaat.
§ 86. Von Salmanassar, Tiglatpilesars Nachfolger, wurde Salmanas-
Phönikien bis auf die Jnselstadt Tyrus unterworfen, Asdod, die starke lar.
Festung in Philifiäa erobert, die assyrische Macht bis vor die Thore
Aegyptens ausgebreitet. Da verbündete sich Pharao Sevecho (s. o. S. 14)
mit dem König Hosea von Israel und reizte ihn zum Abfall; aber Hosea.
Bumüller, Weltg. o
1847 -
Wesel
: Bagel
- Autor: Beumer, Philipp Jacob
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
14
17. Ioahas, rcg. 3 Monat, wird von dem Egyptcnfürsten
Necho gefangen genommen und abgesetzt.
18. Jojakim, reg. 11 Jahre, wird'dem Nebukadnezar unter-
thänig.
19. Jo jach in, reg. 3 Monate, wird von Nebukadnezar ver-
bannt.
20. Zedekia, reg. 11 Jahre. Nebukadnezar machte den Zcde-
kia zum Könige. Im Vertrauen aber zu Egypten ließ sich Zedekia
zum Abfall bewegen. Jerusalem wird zürn 3. Male zerstört und
Zedekia mit den Vornehmsten deö Volkes in die Gefangenschaft nach
Babel geführt. Um diese Zeit predigte der Prophet Ezechiel.
18. Kurze Uebersicht des Königreichs Israel.
Das Königreich Israel bestand 253 Jahre und hatte in diesem
Zeitraum 19 Könige.
1. Jerobeam, reg. 22 Jahre. Führt den Götzendinst ein.
2. Nadab, rcg. 2 Jahre, ein schlechter Regent, ermordet von
Daesa.
3. Vacsa, reg. 24 Jahre, streitet mit Juda. Die Syrier
treiben ihn zurück, erbaut Nama.
4. Ella, reg. 2 I., wird von seinem Feldherrn Simri er-
mordet.
5. Simri, reg. nur 7 Tage, wird von Omri entthront und
verbrennt sich selbst sammt der königlichen Burg zu Thirza.
6. Omri, reg. 12 Jahre, baut Samaria.
7. Ahab, reg. 22 Jahre. Ein sehr gortloscr König und sein
Weib Isabel nicht weniger gottlos. Elias predigt um diese Zeit.
Ahab führte drei Kriege mit Damaökns; wird erschossen.
8. Ahaöja, reg. 2 Jahre, schließt Freundschaft mit Josaphat
dein Könige von Juda.
9. Joram, reg. 12 Jahre. Bcnhadad von Syrien belagert
Samaria; Joram wird von Jehu ermordet. Der Prophet Elisa.
10. Jehu, rcg. 28 Jahre, tödtet Isabel und alle Kinder
Ahabö. Hasael erobert Pcraca.
11. Joahaö, reg. 17 Jahre, führt unglückliche Kriege mit den
Syriern.
12. Joas, reg. 16 Jahre, schlägt die Syrer und besiegt den
König von Juda.
13. Jerobeam Ii., reg. 41 Jahre, der beste und der glück-
lichste König, welcher über Israel regiert hat; er eroberte die verlor-
nen Länder wieder, schlug die Syrer und machte sein Reich groß und
mächtig. Die Propheten Hosea und Amoö.
1869 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Dietsch, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
58 Die Israeliten.
dachts einer Verschwörung nach Ägypten geflohen war, zum König. Nur Inda,
Simeon und ein kleiner Teil von Benjamin blieben dem Hause Davids treu.
Die Scheidung in das Reich Israel (Ephraim, Samaria) und Juda
war ein Aufgeben der von Gott gestifteten Ordnung, und deshalb nicht blos
von materiellen und politischen Nachteilen begleitet, sondern von dem tiefsten
innern Abfall von Gott, seinem Dienst und seinem Gesetz. Die Geschichte der
beiden Reiche bietet jedem, der sehn kann und will, das tiefergreifende Bild, wie
der Sünde die Strafe, der Reue und Abkehrung von ihr die Gnade folgt. Je
tiefer das Verderben wird, um so kräftiger und begeisterter erheben die Pro-
pheten ihre Stimme, strafend des Volks frevelnde Abtrünnigkeit und die
schwere Hand des Rächers 'androhend, aber auch mit immer größrer Innigkeit
die endliche Erfüllung der Verheißung von der Erlösung verkündend.
8 24.
Rascher als Juda eilte das Reich Israel dem Untergang entgegen. Schon
Jerobeam (— 958) sah die nördlichen Völker abfallen und sich drohend gegen
das Reich wenden, weshalb er feine Residenz von Sichem nach Thirza verlegte.
Weil der Tempel Gottes in Juda lag, errichtete er zu Dan (im N.) und zu
Bethel (ims.) Opferstätten mit goldnen Stierbildern. Sein S. Nadab ward
schon nach zwei Jahren von B aesa ermordet und sein ganzes Haus ausgerottet,
der Usurpator des Thrones aber (956—930), als er Juda bedrängte, durch
den von dort zu Hülfe gerufuen Benhad ad vondamascus hart mitgenommen.
Dem ersten Thronwechsel folgte schnell ein zweiter. Denn Ela, Baesa's Sohn,
ward von seinem Knecht Simri ermordet, dieser nach 7 Tagen wieder gestürzt
und ein längrer Bürgerkrieg entspann sich, bis der vom Heer erhobne Omri
den Thron behauptete (— 918) und Samaria als Residenz erbaute. Deßen
Sohn Ahab (918— 896) stiftete zwar eine Verbindung mit dem Reich Juda,
führte aber, ganz hingegeben an feine Gemalin Jfabel, die Tochter des Königs
Ethbaal von Tyros, den abscheulichen Baalsdienst ein. Vergeblich eiferte der
größte Prophet des alten Bundes, Elias dagegen: seine von Gott durch Wuuder-
zeichen begleiteten Mahnungen hatten zwar eine augenblickliche Hingabe der 400
Baalspfaffen in den Tod zur Folge, aber den Götzendienst abzustellen und den
Gottesmann gegen die Nachstellungen und Verfolgungen der Königin zu schützen,
hatte Ahab weder den Mut noch die Krast. Zweimal erfocht er glänzende Siege
über Benhadad Ii von Damascus, aber als jener den Kampf erneuerte, fiel er
in der Schlacht. Ah asja fein Sohn fuhr in der Abgötterei fort und auch sein
Br. und Nachfolger Joram stellte sie nicht ab. Benhadad Ii belagerte Samaria
und brachte die Stadt in die entsetzlichste Not, bis er durch den Glauben an ein
herannahendes Entsatzheer getäuscht abzog. Deßen Nachfolger Chazael^) (Hasale)
bedrängte von neuem Israel und Joram lag an einer Wunde darnieder, als
Elisa, Elias' großer Schüler und Nachfolger, den Feldherrn J ehn zum König
falbte, der dann auch Joram, seine Mutter Isabel und alle Glieder von Ahabs
Hause tödtete. Doch auch Jehu (882—854) tilgte den Götzendienst nicht aus und
erlitt durch Chazael so schwere Niederlage, daß er ihm das ganze Land jenseit
des Jordan überlassen muste. Erst fein zweiter Nachfolger Ioas') (838—822)
stellte das Glück durch Siege über die Syrer und Juda wieder her und Jero-
beam Ii (822 — 780) erlebte, nachdem das Ostjordanland zurück erobert war,
1) Daß Hasael den König Benhadad ermordet und daß er dazu, wie zu dem Ein-
fall in Israel, von Elisa angestiftet wordeu sei, vermag ich aus der Stelle Ii Kön. 8,
7 — 15 u. 28 nicht herauszulesen. — 2) Vorher Joachas 854—838.
1873 -
Coblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
22
Das Reich Juda. §. 6.
seines Volkes allmählich schwand. Daher fehlte es auch hier nicht
an kräftigen Bemühungen der Propheten (Jesaias und Jeremias)
die Reinheit der alten Religion zu erhalten.
Der wohl gemeinte Versuch des frommen Königs Josaphat, durch
Vermählung seines ältesten Sohnes (Joram) mit Athalia, der Schwester
des Königs Ahab von Israel, beide Reiche zu vereinigen, hätte beinahe
die Ausrottung des Stammes David’s und des Jehovahdienstes herbeige-
führt, indem Athalia bei dem Tode ihres Sohnes (Ahasja) ihre eigenen
Enkel ermordete, selbst die Regierung an sich riss und Götzendienst eiu-
führte; nur ein wenige Monate alter Enkel (Joas) ward gerettet, heim
Tempel heimlich auferzogen, und nach einigen (6) Jahren zum Könige
ausgerufen, die grausame Athalia aber ermordet und die Altäre Baal s
niedergerissen, seine Bildsäulen zerstört.
Unter den späteren Königen riss Ueppigkeit und Vorliebe für
fremde Sitten und fremden Aberglauben ein und da die Warnungen
des Propheten Jesajas unbeachtet blieben, so ging bald die von
ihm verkündigte Demüthigung Juda’s durch die Assyrier in Er-
füllung. Schon der König Ahas (742—726), als er von den Syrern
und von Israel angegriffen wurde, musste die assyrische Hülfe
anrufen und mit den Schätzen des Tempels und Palastes und
einem jährlichen Tribute erkaufen. Sein Sohn Hiskia (726—698),
welcher dem Falle Israels ruhig zugesehen hatte, machte bald nach-
her denselben Versuch, welcher dem grössern Reiche den Unter-
gang gebracht hatte. Er versagte jenen Tribut, trat ebenfalls mit
Aegypten in Unterhandlung und befestigte Jesusalem durch eine
zweite Mauer, doch würde diese schwerlich dem Angriffe der As-
syrier (701 *) widerstanden haben, wenn nicht eine verheerende
Pest im feindlichen Lager ausgebrochen wäre, und den assyrischen
König Sanherib zur Flucht genöthigt hätte.
Bei dem Verfallen des assyrischen Reiches versuchte der
ägyptische König Neko die Eroberung der ehemals assyrischen
Länder diesseits des Euphrats und traf mit dem jüdischen Könige
Josia bei Megiddo (im nördlichen Samaria) zusammen, welcher
Schlacht und Leben verlor (608). Als jedoch der babylonische Statt-
halter Nebukadnezar der kaum begründeten ägyptischen Herrschaft
in Asien durch die Schlacht bei Karkemisch (s. §. 13) ein Ende
0 Nach den Büchern der Könige hätte der Zug Sanherib’s gegen Judäa-
Aegypten 714 stattgefunden, aber nach den übereinstimmenden Zeugnissen der
Monumente und des Kanon des Ptolemaeus fiel er in 701, vgl. Schräder,
a. a. 0. 295 f.
1836 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Die Juden.
221
und der kleinern Zahl der Beharrlichen sichtbar wird, und
die Gestalt eines Elias oder Jesajas desto imposan-
ter über die feile Menge hinwegragt. Die israelitische
Geschichte hört auf, in sich selbst abgeschlossen zu scyn:
wir können sie fortan nur im Zusammenhänge mit der
Geschichte andrer Staaten begreifen, die selbst wieder
mehr oder weniger aufeinander eingewirkt haben.
Während Juda und Israel unaufhörlich in Fehde
miteinander lagen, wurde jenes Reich, wie schon früher
erzählt worden ist, zweimal von ägyptischen, und dieses
mehrfach von sy-ischcn Heeren heimgesucht. Um 890 un-
ter König Joram fielen sogar die Philister und von der
andern Seite die Araber ins jüdische Land und plünder-
ten Jerusalem. Die größte Gefahr aber für Juda und
Israel zogen die Syrer herbei, indem sie ihre Macht
bis an den Euphrat ausdehnten und dadurch den assyri-^
scheu König auf die westlichen Länder aufmerksam mach-
ten. Phul zwar ließ sich im Jahre 773 durch eine
Geldnmlage, die Menahem von den Israeliten erhob,
bald wieder zum Rückzuge vermögen, Tiglath-Pilesar
aber entsprach nur allzu nachdrücklich dem Wunsche des
jüdischen Königs Ahas, der wider das Bünduiß Re-
zins von Syrien und Pekahs von Israel assyrische
Hülfe verlangt hatte, 740. Rezin ward erschlagen, Da-,
maskus fiel, die Israeliten ostwärts vom Jordan und die
Männer vom Stamme Naphthali geriethen in Knecht-
schaft, und eine Menge von ihnen mußte sammt den
Syrern ins Innere des assyrischen Reiches wandern. Ver-
geblich hatte Jesajas vor fremder Hülfe gewarnt: als
es zu spät war, erkannte Ahas die Furchtbarkeit seines
Verbündeten, mußte nach Damaskus eilen, um ihm zu
huldigen, und so tief sich herabwürdigen, daß nunmehr
am Tempel Jehovas einem assyrischen Götzen Weihrauch
dampfte und Opferbtut gesprengt wurde. Und doch war
1916 -
Leipzig
: Ploetz
- Autor: Ploetz, Karl
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
W’i»-Wkickkfa}
Juden.
13
vor Chr
Um 925
Wä
Teilung des Reiches der Juden.
Die Stämme Juda und Benjamin halten zu Reha-
beam, dem Sohne Salomos, die andern zehn Stämme unter
Jerobeam bilden das Reich Israel (Hauptstadt Sichern, später
seit Aterb Samaria). (kuu , ^Ovhjrr
Im Reiche Israel gelangt unter König Ahab (876 — 854)
durch den Einfluß seiner Gemahlin Isebel, Tochter Itobaals I.
von Tyros, der phönikische Baal- und Astartedienst zu großer*’-'
Verbreitung. Kampf der Propheten (Elia, Elisa u. a.) gegen
das götzendienerische Königtum. Ahab fällt im Kampfe gegen
Syrien (Damaskus). Der Feldhauptmann Jehll, von Elisa
gesalbt, tötet Isebel, rottet das Geschlecht Ahabs aus, macht
sich zum König und verbietet den Baaldienst; er wird 842
dem assyrischen Könige Salmanasar Ii. tributpflichtig (S. 9).
Dann Bedrängnis durch die Könige von Syrien, glücklichere/'- Ai V;'
Zeit unter Jerobeam Ii. König Menachem wird 738 wiederum
den Assyrern untertan; König Hosea wird, als er sich dery
assyrischen Herrschaft zu entziehen sucht, 724 von Salma-
nasar Iv. geschlagen und gefangen. Nach 3 jähriger Belagerung
wird
722. Samaria von Sarrükin (S. 10) erobert, das Reich
Israel zerstört; über 27 000 Einwohner nach
Assyrien und Medien in die Gefangenschaft geführt.
Das Reich Juda wird noch unter Rehcibeams Regierung
von den Ägyptern unter Scheschonk (S. 6) mit Krieg über-';} “
zogen. König Josaphat (um 87ö) vermählt, um ein friedliches
Verhältnis mit dem Reiche Israel herzustellen, seinen Sohn
Jehoram mit Athalfa, der Tochter Ahabs von Israel und der
Isebel. Athalja bemächtigt sich 842 in Jerusalem der Herrschaft,
ermordet, um Davids Stamm auszurotten, ihre eigenen Enkel
(nur Joas wird wunderbar gerettet und im Tempel Jehovahs
auf erzogen) und führt in Jerusalem den Baaldienst ein. Sie
wird 836 von dem Hohenpriester Jofada getötet, der junge
Joas auf den Thron gesetzt, der Baaldienst aufgehoben.
König Hiskia (727—699), der Leitung des Propheten
Jesaja folgend, verbannt aufs neue die Abgötterei, verweigert
den Assyrern den Tribut und verbindet sich mit Ägypten.
Die Assyrer unter Sinachirib belagern vergeblich Jerusalem,
führen aber viele Bewohner des offenen Landes in die Ge-
fangenschaft (S. 10). fcgo-G/te
Unter Josia (640 — 609) verheeren die Skythen (s. S. 11)
das Land. xwiederherstellung des Jehovahdienstes nach Auf-
findung des Gesetzbuches im Tempel (621); der Prophet Jercillia.
König Josia fällt im Kampfe gegen den ägyptischen König „ ^
Neko (s. S. 11) bei Megiddo 609. Das Reich Juda wird den
1871 -
München
: Lindauer
- Autor: Sattler, Maximilian Vincenz
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
29
blieben, während die zum Reiche Israel verbundenen Stämme sich von der Verehrung des wahren Gottes in Jerusalem lossagten und teils den ägyptischen Thierdienst, theils den phönizi-schen V aalsdienst einführten.
s 4. Das Heidi Israel von seiner Gründung bis zu seiner Vernichtung, 975-722 vor Christus
Aas Reich Israel wurde fortwährend durch innere Parteikämpfe erschüttert und bestand unter 19 Königen aus 9 verschiedenen Häusern nur 253 Jahre (975—722 v. Chr.).
Schon der erste König von Israel, Jarobeam I, der tu (dem von ihm erbauten) Siche'm seine Residenz hatte, verbot seinen Unterthanen den Besuch des Tempels zu Jerusalem, nötigte alle Leviten zur Auswanderung und errichtete zu Bethel und Dan, an der südlichen und nördlichen Grenze seines Landes, goldene Kälber zur Anbetung, um die Trennung der Reiche Israel und Juda dauerhaft zu machen. Seine Nachfolger, die in Samara a Hof hielten, folgten seinem verderblichen Beispiele, und unter dem kriegerischen Achab (918—897), der in des Königs Ethba'al von Tyrus nichtswürdigen Tochter Je^zabel eine seiner würdige Gemahlin hatte (vgl. S. 18), war Samaria von Priestern des Ba'al und der Unzuchtsgöttin Astarrte überflutet. Achab fiel in einer Schlacht gegen die Syrier, die er tollkühn angegriffen hatte; sein Haus wurde durch Jehu' (883—855), der im Aufträge, des Propheten Elisä'us zum Könige von Israel gesalbt worden war, vernichtet (883).
Unter Jehn^s zweitem und drittem Nachfolger (Joasch und Jarobea'm Ii) kehrte Israel aus einige Zeit zur Verehrung Jehovahs zurück. Als unter einer neuen Dynastie,,(771) der Götzendienst abermals überhand nahm, brach das Verhängniß rnv aufhaltsam über Israel herein. Ein von den Assyriern wider Juda und Syrien unternommener Krieg führte Ph ul, den König der Assyrier, herbei, der Israel zinsbar machte (770). Phuls Nachfolger, Tigla't Pile'zer, von dem Könige Achaz von Juda gegen Syrien und Israel zu Hilfe gerufen, nahm Galiläa und alles Land jenseits des Jordans weg, belastete den Rest des Reiches Israel mit neuem Tribut und führte einen großen Teil des Volkes nach Assyrien (um 740 v. Chr.).
Israels letzter König, Hose^as, warb heimlich um den Beistand Ägyptens gegen Assyrien. Dafür traf ihn die Rache des Assyriers Salmanassar. Israels Hauptstadt Samaria fiel nach dreijähriger Belagerung, der König wurde in Ketten nach Assyrien abgeführt und fast alles Volk mit ihm (722 v. Chr.). In dem verödeten Reiche Israel siedelte Salmanassar Kolonisten aus Babylonien und Persien an, aus deren Vermischung mit den zurückgebliebenen Israeliten die Samariter erwuchsen.
1882 -
Berlin
: Gaertner
- Autor: Foß, Rudolf
- Hrsg.: Lange, Otto
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
6 Geschichte der alten Welt.
c. 1400 Rams es (Sesostris), Obeliskenerbauer.
650 Psammetich. Dodekarchie.
604 Necho; ägyptische Seemacht von Nebukadnezar bei Cireesium (Karchemis) vernichtet.
550 Amasis; Handel und Gesetze.
525 Psammenit. Schlacht beipelusium, durchweiche Kambyses Ägypten gewinnt.
4. Die Hebräer.
c. 1650 Abraham, Isaak, Jakob.
c. 1500 Joseph in Ägypten.
c. 1320 Moses zieht aus Ägypten nach Palästina.
Josna erobert Palästina.
Die Richter bis auf Samuel. Prophetenschulen.
1050 Saul von Samuel gesalbt.
*990 Salomo ®läte beä R-ichs.
950 Rehabeam von Jerobeam gestürzt. Die Reiche Juda
(Rchabeam) und Israel (Jerobeam).
950—722 Das Reich Israel unter 19 Königen. Ahab (Jesabel), Joram, Jerobeam Ii. (Die Propheten Elia und Elisa.) Hosea wird in die assyrische Gefangenschaft geführt.
950—586 Das Reich Juda unter 20 Königen. Josaphat, Usia, Hiskia (Jerusalem von Sanherib, dem Sohne Sal-manassars, belagert. Prophet Jesaias). Josia, Jojakim (Prophet Jeremias). Zedekias wird nach der Schlacht bei Karchemis (604) in die babylonische Gefangenschaft geführt (586). Die Propheten Jeremias, Hesekiel und Daniel.
5. Die Phönizier.
1100 Die Phönizier gründen Kolonieen in Afrika (Utifa), in Sicillen und in Spanien (Gades, Tartessus), umschiffen die Zinninseln (Britannien) bis zu den Bernsteinküsten.
1825 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13, ISCED 5 – Tertiärbereich
151
Mesopotamiens und Syriens.
den David zinsbar, und Hadadesar nebst Zoba
verschwinden aus der Geschichte. — Auch hatte
David die Tochter eines syrischen Königs von
Gessur in seinem Harem, deren Sohn der abtrün-
nige Absalom war. Nachher erheben sich die
mesopotamisclien Reiche nicht wieder zu einem
eignen, sondern bleiben immer Theile der groß-
fsen Monarchien der Assyrer, Babylonier, Perser,
Macedonier, Römer.
Rezin oder Resou, wahrscheinlich ein jüdi-
scher Vasall in Damaskus, benutzte die in den
letzten Jahren der salomonischen Regierung durch
Luxus erzeugte Trägheit und innern Unruhen,
rifs sich von der jüdischen Herrschaft los, und
bildete ein eignes Reich, das unter seinen Nach-
folgern dem Reiche Israel oft Gefahr drohte.
Assa von Juda hatte Benhadad von Syrien gegen
Baesa zu Hülfe gerufen. Die Syrer lernten jetzt
die innere Schwäche des getheilten Reiches ken-
nen, und wiederholten daher häufig ihre An-
griffe. — Unter Benhadad Ii. kamen sie selbst
bis vor Samaria; hier aber wurden sie von Ahab
geschlagen. Dennoch weigerte sich Benhadad,
Ramoth ih Gilead heraus zu geben. Nun ver-
banden sich Ahab und Josaphat gegen ihn; aber
mit so schlechtem Erfolge, dafs der Syrer unter
Joram Samaria aufs neue belagerte. Zwar ward
er durch ein nächtliches Schrecken in dieelucht
getrieben, und auf dem Wege von Hasael ge-
tödtet; allein Hasael (die Geisel Gottes) bemäch-
tigt sich des Thrones, besiegt Israel und Juda,
und erhebt Syrien auf den höchsten Gipfel seiner
Macht. Benhadad Iii. aber verliert nicht nur,
was sein Vater gewonnen hatte; sondern mufste
sogar Jerobeam Ii. zinsbar werden. Rezin suchte
nachher sich wieder zu heben, verband sich mit
Israel gegen Juda und eroberte die Hafenstadt
Elath; da aber rief Ahas den Tiglath Pilesar ins
Land; Rezin wurde geschlagen, und die Einwoh-
ner von Damaskus wurden nach Kir (dem Kur-
Flusse) verpflanzt. So blieben die Syrer unter
um 940
9°°
800
um 750
1817 -
Karlsruhe
: Müller
- Autor: Ruf, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Stadtschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Militärschule, Stadtschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
38 19 Buch. Ueberblick des histor. Materiale:
dem kamen sie, wenigstens dem grössten Theile nach,
unter die Herrschaft des Königes Hadadesar von Zoba
oder Nesibin in Mesopotamien.
3. Da nun Hadadesar, als er nebst den Syrern Davids
Eroberungen am Eufrat hemmen wollte, von David
aber gänzlich geschlagen worden; so wurde Syrien
eine Israelitische Provinz, und der Staat von Zoba
verschwand.
4. Syrien trug dieses Joch bis gegen das Ende der Re-
girung des Salomo, als Rcson, ein Jnnlander, die
Syrer wieder in Freiheit sezte, und dann als König
von Damaskus über ganz Syrien herrschte.
5. Von da finden wir das Syrische Volksfeld durch das
lezte Drittel der Zten Periode (S. iste Karte) colo-
rirt, und zwar ist es fast gleichzeitig mit der Dauer
des Reiches Israel, gegen welches die syrischen Kö-
nige, besonders Benhadad Ii. und dessen Nachfolger
Hasael, viele Kriege führten.
6. Der lezte Syrische König Rezin versöhnte sich mit
Israel, und focht vereint mit ihm gegen Juda: Da
rief Ahas in der Verzweiflung den Assyrer Tiglatpi-
lesar herbei, der den Rezin tödtete und Syrien zur
Provinz machte. —■ Von nun an war Syrien in der
4ten Periode unter Assyrien, und in der Zten unter
Persien; in der 6ten Periode aber wurde es der Siz
eines neuen Reiches. (S. unten §. 46, Nro. 3).
Aegypter.
§. 33.
Ihre C h arakteristik.
Die Aegypter, ein Afrikanisches Volk, sind die älteste
bekannte und kultivirte Nation der Welt; schon hochgesittet,
als Griechenland und ganz Europa noch mit Wäldern be,
1894 -
Halle a.S.
: H. Peter
- Autor: Schmelzer, A.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
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zug ins Land, und die Glieder der Königsfamilie wurden fast sämtlich getötet. Joram, der mit Athalja, einer Tochter Ahabs und Jsebels, vermählte Sohn und Nachfolger Josaphats ermordete seine sechs Brüder, dessen Sohn Ahasja fand bei einem Besuche in Israel samt seinen dortigen Verwandten durch Jehu den Tod, und Athalja brachte, um sich die Herrschaft in Jerusalem zu sichern und den Baalsdienst einzuführen, ihre eigenen Enkel bis auf einen einzigen ums Leben. Joas allein wurde gerettet und bestieg nach dem Sturze der Großmutter den väterlichen Thron, dem er indes nicht eben zur besonderen Zierde gereichte. Anfänglich ein Eiferer für die Sache Jehovas, duldete er später den Dienst der heidnischen Götter, und den Abzug des in Juda eingefallenen Hasael von Damaskus wußte er nur durch Auslieferung aller Schätze und Kostbarkeiten des Tempels und des königlichen Palastes zu erlangen. Usia, welcher mit Glück und Erfolg gegen die Edomiter und Philister kämpfte und die lange unterbrochene Schiffahrt auf dem roten Meere wieder einrichtete, erhob das Reich noch einmal zu Macht und Ansehen, die ihm auch sein tapferer Sohn Jotham trotz mannigfacher Bedrängnisse zu wahren verstand.
Der schwache Ah cts, von Syrien und Israel angegriffen, begab sich freiwillig in die Dienstpflicht des assyrischen Königs Tiglat-Pilesar, und Hiskia, welcher im Bunde mit Ägypten die Zahlung des Tributs verweigerte, wurde von Sanherib in Jerusalem belagert, aber infolge einer im feindlichen Heere ausgebrochenen Seuche unerwartet befreit. Manafse machte den Jehovatempel zu einem Tempel der Astarte und opferte dem Baal und Moloch, während sein Enkel Josia den alten Gottesdienst in seinem vollen Umfange und in seiner ganzen Reinheit wieder herstellte. Als Josia gegen Necho in der Schlacht bei Megiddo den Tod fand, kam Juda unter ägyptische Botmäßigkeit, die es nach dem entscheidenden Tage von Karchemis mit der Oberherrschaft der Babylonier vertauschen mußte. Zedekia suchte mit Hilfe Ägyptens die verlorene Unabhängigkeit zurückzugewinnen, doch Nebnkadnezar zog mit Heeresmacht wider ihn herauf, eroberte und zerstörte Jerusalem und schleppte den König und die angeseheneren jüdischen Familien in die babylonische Gefangenschaft. 586
§ 4. Die Phönizier. Nordwestlich von Kanaan, auf dem schmalen Küstensaume zwischen dem Libanon und dem Meere, wohnten die Phönizier. Früh schon folgten sie dem Winke der Natur, der sie zur Schiffahrt einlud, und dem eigenen kühnen Geist, der sie zu gewinnreichen Unternehmungen in die weite, unbekannte Ferne forttrieb. Anfänglich huldigten sie fast ausschließlich der Seeräuberei, in den späteren Zeiten indes gaben