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1. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 463

1810 - Berlin : Hayn
Dritter Zeitraum. 463 Frankreich. Während diese entstanden, ließ sich, bei der Hinfälligkeit des deutschen Reichskörpers, 8ranz zum erblichen Kai servonoest reich krönen (2ten December 18 4); bisher hatte er als Herr von Oest- reich nur den Titel Erzherzog geführt. So war nun eine zwiefache Kaiserkrone, die deutsche und öst- reichische auf seinem Haupte. Jene Furcht vor Frankreichs Uebermacht wurde im Jahr 1805 sehr erhöht, als Kaiser Napoleon auch Kö- nig von Italien ward, Genua mit Frankreich vereinigte, und Parma, Piacenza und Guastalla auf französischen Fuß eiurichten ließ. Oestreich verband sich mit Eng- land und Rußland, auch Schweden trat diesem Bunde bei. Oestreich, das den Streit außer seinen Gränzen zu führen wünschte, ließ ein Heer unter dem General Mack in Baiern und Schwaben einrücken; der Kur- fürst von Baiern verband sich mit Frankreich, dem sich auch Würtemberg und Baden anschloß. Eine zweite Hälfte der östreichischen Armee stellte sich in Italien auf. Napoleon flog mit seiner Armee von den Küsten Frankreichs, auf denen er eine Lan- dung in England vorbereitete, nach Deutschland und umschloß die hier stehenden Oesireicher so, daß die Hälfte derselben gefangen oder zerstreut wurde. Ein Theil rettete sich, mit dem entschlossenen Erzherzog Ferdinand durch die Flucht nach Böhmen. In zehn Tagen vom ?ten bis zum i7ten October, war die grö- ßere Hälfte der braven östreichischen Armee aufgelöset. Die Franzosen verfolgten den geretteten, und bald darauf mit russischen Hülfstruppen vereinigten, Theil der Armee bis in das Innere des Landes. Am i^ten November rückten sie in die Hauptstadt Wien ein, von hier zogen sie ihren Gegnern nach Mäh-

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1. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 435

1810 - Berlin : Hayn
455 Dritter Zeitraum. Oestreichische Soldaten rückten in Baiern ein (8- Sep- tember), und besetzten die Hauptstadt München (>Zten September). Napoleon beschloß Krieg wider Oest- reich, und erklärte ihn (aoten Septbr. t im Verein mit Baiern, Würtrmberg und Baden. Die Franzosen un- ter Napoleon, fingen am gten Octbr. die Feindseligkei- ten gegen Oestreich an, nöthigten den Befehlshaber der feindlichen'armee, General Mack, ihnen die feste Stadt Ulm 08- Octbr) zu übergeben, und sich mit dem größten Theile seines Heeres als Kriegsgefangene zu ergeben Darauf verfolgte Napoleon den Ueberrest der Oestreicher, die sich in das Innere ihres Landes zu- rückzogen, und sich'auf dem Wege dahin mit einer, ih- nen zu Hülfe eilenden, zahlreichen russischen Armee vereinigten. Endlich standen' die Heere sich in Mah- ren gegenüber. Hier erfolgte (aten Decembers die für Frankreich vortheilhafte Schlacht bei Austerlitz/ die das Merkwürdige hatte/ daß drei Kaiser, Napo- leon von Frankreich, Franz Ii. von Oestreich unl^ Alexander I. von Rußland, bei ihren Armeen zuge- gen wären. Während des Krieges in Deutschland und Oestreich begann auch der östreichisch-französische Krieg in Italien (izten October). Zwei Helden, Erzherzog Karl von Oestreich und General Massena befehligten die Armeen. Das Unglück der Oestreicher in Deutsch- land hatte indessen einen nachtheiligen Einfluß aus düs Schicksal ihrer Waffenbrüder in Italien. Erzherzog Karl ward, nach mehreren ehrenvollen Gefechten, genö- thigt, sich nach Oestreich hin zurückzuziehen, nachdem er die Gegner in der Schlacht bei Caldiero (Zoten October) zurückgedrängt hatte. Sein Rückzug war ein Meisterwerk der Kriegskunst. Die Schlacht von Au-

2. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 88

1883 - Leipzig : Peter
Währenb Bonaparte in Typten war, hatten die Franzosen gegen die Bereinigten europäischen Mächte unglücklich gekämpft und waren aus Deutschland, der Schweiz und Italien vertrieben worben. Deshalb würde Bonaparte mit Jubel in Frankreich empfangen. Mit Waffengewalt stürzte er das Directorium, welches sich durch Will-fürhenschaft beim Volke mißliebig gemacht hatte. Drei Konsuln mit zehnjähriger Amtsdauer Übernahmen nun die Regierung. Bouaparte wurde erster Konsul (17 99) und somit das Oberhaupt des Staates. Im Jahre 1800 ging er mit einem Heere über den großen Bernhard unter unsäglichen Beschwerben nach Italien. Durch die Schlacht bei Mareugo (14. Juni 1800) gewann er Oberitalien wieber. Ein zweites französisches Heer unter Moreau überschritt den Rhein und besiegte den Erzherzog Karl von Östreich in der Schlacht bei Hohenlinden (Dorf süböstlich von München). Im Anfange des Jahres 1801 mußte Franz Ii. den Frieden zu Luneville schließen. Hiermit war der Anfang zur Vernichtung des deutschen Kaiserreiches gemacht. Bald darauf kam der Friede zwischen Frankreich und allen ihm feindlichen Mächten zustanbe. Das ganze Land am linken Rheinufer fiel an Frankreich. Bonaparte entschädigte die deutschen Reichsfürsten für ihre verlorenen Gebiete durch mehrere Reichsstädte, Besitzungen kleinerer Fürsten und Verwandelung der geistlichen Herrschaften in weltliche. Baden, Hessen-Kassel und Würtemberg wurden Kurfürstentümer. In Frankreich stellte Bonaparte baranf mit kräftiger Hand bte Orbnnng her, führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein, errichtete Schulen und sorgte für Anlegung von Straßen und Kanälen. Für diese Verdienste ernannte ihn der Senat 1802 zum Konsul auf Lebenszeit. Eine Verschwörung (Pichegru, Moreau nnb Herzog Enghien) gab die Veranlassung, daß der Senat dem ersten Konsul die Kaiserkrone anbot. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte vom Papste Pius Vii. in Paris zum erblichen Kaiser der Franzosen salben und krönte sich und seine Gemahlin Josephine. Er nannte sich nun Napoleon I.; im folgenben Jahre setzte er sich als König von Italien in Mailanb die eiserne Krone bet Lombarbei auf das Haupt. England und Rußland, welche Napoleon nicht als Kaiser anerkennen wollten, verbanden sich (1805) mit Östreich und Schweden, um feinen Anmaßungen entgegenzutreten. Napoleon zog mit einem Heere über den Rhein; die Kurfürsten von 33aden, Würtemberg und Baiern schlossen sich ihm zur Bekämpfung ihrer deutschen Brüder an. Das östreichische Heer wurde bei Ulm geschlagen; General Mack mußte sich mit 23 000 Mattn ergeben. Ohne Widerstand zu finden, zog Napoleon nach Wien, besetzte die Stadt und ging dann nach Mähren, wo sich eine russische Armee mit der östreichischen vereinigt hatte. Der Kaiser Alexander I. von Rußlanb und der Kaiser <zranz Ii. waren selbst bei ihren Heeren. In der Nähe von Brünn kam es am 2. Dezember 1805 bei Austerlitz zur Schlacht (Dreikaiserschlacht). Napoleon gewann einen glänzenben Sieg, infolge besten zwischen Frankreich und Ostreich ant 26. Dezember 1805 der Friede zu Preßbnrg geschlossen wurde, in welchem Ostreich seine venetianischen Ländergebiete an Italien, seine Besitzungen in Schwaben an Baden und Würtemberg, Tyrol an Bettern abtrat. Napoleon erhob Baiern und Würtemberg zu Königreichen, Baden zu einem Großherzogtume. Nach diesen großen Erfolgen trat Napoleons Hochmut immer mehr hervor. Seine Verwandten und Günstlinge beschenkte er mit neuerrichteten Reichen; jedoch mußten sie als Vasallen Frankreichs seine Oberhoheit anerkennen. Seinen älteren 33ruder Joseph machte er nach Entthronung des Königs von Neapel zum Könige dieses Landes, seinen Bruder Louis zum Könige von Holland, seinen Schwager Murat

3. Neuere Geschichte - S. 324

1848 - Leipzig : Brandstetter
324 Ehe noch dieser gefährliche Kampf geendigt war, der Europa zeigte, daß Napoleon nicht unüberwindlich sei, erhob sich wieder das alte Oest- reich gegen Frankreich, um die Schmach von Ulm und Austerlitz zu rächen und Europa's Freiheit wieder herzustellen. Wahrhaft groß erscheint diese Macht in jenem Kriege! Ohne Bundesgenossen, — war ja selbst Ruß- land mit Napoleon verbündet, — nur auf die gerechte Sache bauend, wagte sie diesen Kampf! Belehrt durch die Unglücksfälle der vorigen Kriege, auch darüber belehrt, daß es mit dem Kriegsheere allein nicht ge- than sei, sondern daß das ganze Volk von der Idee eines Krieges für Un- abhängigkeit und Vaterland beseelt werden müßte, wurden sämmtliche Erb- länder wehrhaft gemacht. Mit einer ungemein vermehrten Armee nebst einer sogenannten Landwehr in den deutschen Erblanden, stand auch eine Jnsurrection in Ungarn gerüstet da, und nun erklärte es im I. 1809 den Krieg an Frankreich. Der Erzherzog Karl, der Stolz Deutschlands und schon zweimal Oestreichs Retter, führte die begeisterten Schaaren in Deutschland, sein trefflicher Bruder, Erzherzog Johann, in Italien, der ritterliche Erzherzog Ferdinand von Modena stand in Polen den Russen gegenüber. Während das große östreichische Heer nach fünftägigem Kampfe bei Eckmühl und Regensburg weichen mußte, — denn wiederum zogen die deutschen Könige von Baiern und Würtemberg und andere Fürsten gegen Oestreich zu Felde, — warfen die Tyroler unter Andreas Hofer und Speckbacher*) die Baiern aus ihrem Lande. Napoleon drang zwar unaufhaltsam vor und nahm nach einem kurzen Bombardement die Haupt- stadt Wien am 10. Mai 1s09 ein, darauf wurde er aber, als er am 21. und 22. Mai bei der Insel Lobau über die Donau setzte, von dem Erzherzoge Karl in einer mörderischen Schlacht besiegt und über die Donau zurückgeworfen. Wurden auch die Folgen dieses großen Sieges durch die Nie- derlage der ungarischen Insurrektion bei Raab und durch mehre andere nicht genau bekannte Umstände vereitelt, so bleibt doch das Schlachtfeld von As- pern ein herrliches Denkmal deutschen Muthes und deutscher Tapferkeit! Leider gewährte man dem geschlagenen Feinde eine zu lange Waffenruhe, und in dem Treffen bei Wagram, den 5. und 6. Juli, war Napoleon schon wieder so gestärkt, daß er dem Erzherzoge Karl und dem tapferen Heere desselben den Sieg entriß. Kaiser Franz mochte seinem Volke und seinem Heere, das wohl besiegt, aber nicht gebrochenen Muthes war, die Fort- setzung des Kampfes nicht zumuthen, daher wurde der Friede zu Wien geschlossen, in welchem Oestreich einen großen Verlust an Ländern erlitt, und das Herzogthum Krain mit einem Theile von Kärnthen, Triest, Kroatien und Dalmatien zu einem französischen Königreiche, unter dem Namen Jl- lyrien, gebildet wurde. Leider nahm man sich der größten Helden dieses Krieges nicht an und gab sie dem übermüthigen Sieger preis. Zu diesen *) Rückert, Pfizer und Mosen haben diesen Helden schöne Lieder geweiht.

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 583

1845 - Halle : Anton
583 in Italien. Eine vierte (Ss,000 M.) unter dem Erzherzoge Ferdinand gegen das Herzogtum Warschau. Aber im übri- gen Deutschland regte sich zunächst noch nichts, was den Er- wartungen des östreichischen Cabincttes entsprochen hätte. Der Rheinbund hielt fest zu Frankreich. Auch Rußland ließ kei- ne Neigung blicken, die Verhältnisse mit Frankreich aufzugeben und eine rusische Armee bewegte sich sogar gegen Gallizien. Sehr langsam war die östreichische Armee in Baiern vorgedrungen. Hätte der Feldzug schon Mitte März be- gonnen, so hätte man Napoleons Streitkräfte in Deutsch- land einzeln aufreiben können. Baiern, Baden, Würtem- berg und Heßen-Darmstadt hatten zusainmen etwa 55,000 Man zu Napoleons Disposition, aber noch war diese Heer- masse nicht vereinigt. Davoust, der einen Teil der nord- deutschen Nheinbundscontingente und französische Truppen (vereinigt zu dem Betrage von etwa 60,000 M.) comman- dirte unter dem Titel der Rheinarmee, verließ erst nach Mitte März sein Hauptquartir Erfurt. Oudinot mit etwa 15.000 Man rufte um diese Zeit erst von Hanau gegen den Lech; 25,000 Franzosen; die schon auf dem Marsche nach Spanien waren, erhielten erst wider Gegenbefelh und wur- den nach Deutschland instradirt. Sie überschritten erst am 17ten Marz den Rhein. Andere Abteilungen kamen aus dem Ineren Frankreichs hinzu. Wärend der ersten Hälfte des April erst gelang es Napoleon 150,000 Man im süd- chen Deutschland zu versammeln. Später noch kamen die französischen Garden, das sächsische Contingent unter Ber- nadette und eine im nördlichen Deutschland ausgestelte fran- zösische Division. In Italien und Dalmatien waren wol 70.000 Man Franzosen und Italiener aufgestelt, aber sie waren über das Land zerstreut, wurden zum Teil in Neapel und Rom gebraucht, und die hier nicht ge- brauchten konten sich erst langsam vereinigen. Im Herzogtum Warschau waren 26,000 Man, wovon aber 6000 Man als Beiatzung in Danzig und Thorn bleiben musten, und nicht disponibel waren. Das Zögern der Oest- reicher gewärte erst überal Zeit. Dann kam Napoleon in vier Tagen von Paris zur Donau, und übernam dem

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 750

1858 - Weimar : Böhlau
750 Schlacht bet Trafalgar. Krieg Preu- ßens mit England und Schweden. Er drang sogleich auf bestimmte Erklärungen und führte, ohne auf die Unterhandlungen Oestreichs einzugehen, am 25. und 26. September eine starke Armee über den Rhein. Die östreichische Hauptarmee von 120,000 Mann unter dem Erzherzoge Karl stand in Italien; zur Vertheidi- gung des südlichen Deutschland war das schwächere Heer von 80,000 Mann unter Mack bestimmt. Dieser nahm eine Stellung zwischen Ulm und Memmingen und erwartete den Feind von Westen her; sah sich aber plötzlich von Nordosten her bedroht. Napoleon hatte Baden, Wür- temberg und Baiern in seine Bundesgenostenschast gezwungen und ließ ein Armeecorps von 100,000 Mann durch die preußischen Fürsten- thümec in Franken seinen Weg nach der Donau nehmen. So sah sich Mack schon am 5. Oktober umgangen und suchte mit der Hauptarmee Zuflucht in den Mauern von Ulm. Vergebens drangen die Generale, namentlich der Erzherzog Ferdinand und der Fürst Schwarzen- berg, in den Oberfeldherrn, die Armee durch einen raschen Ausmarsch dem sonst unvermeidlichen Unglück der völligen Einschließung zu entzie- hen. Der Erzherzog Ferdinand erklärte, daß er, um der Gefangenschaft zu entgehen, versuchen werde, sich mit der Reiterei durchzuschlagen. Er brach mit Schwarzenberg auf und gelangte, freilich nur mit den Trüm- mern seiner tapfern Schaar, nach Böhmen. Der in Ulm eingeschlossene Mack unterzeichnete eine Capitulation und übergab am 20. Oktober 1805 seine ganze Armee von 25,000 Mann als kriegsgefangen. Die Reste der östreichischen Armee konnten den Siegeslauf Napo- leons nicht hemmen und suchten das russische Heer zu erreichen. Dieses war unter Kutusow bis Braunau am Inn vorgerückt und zog sich jetzt nach Mähren zurück. Die Franzosen rückten in Wien ein und folg, ten dann den Verbündeten nach Mähren. Bei dem Dorfe Austerlitz kam es am 2. December 1805, am ersten Jahrestag von Napoleons Kaiserkrönung, zur Schlacht. Drei Kaiser waren gegenwärtig, Franz Ii. und Alexander I., für welche Kutusow die Reihen ordnete, und Napo- leon, welcher den Sieg gewann. Der Kaiser Franz begab sich persön- lich in das Lager Napoleons und erlangte unter harten Bedingungen einen Waffenstillstand. Die Russen kehrten in ihre Heimath zurück. Preußen, welches bereits im Begriff gewesen war, an dem Kriege Theil zu nehmen, mußte das Bündniß mit Napoleon erneuern; es mußte Neufchatel und Cleve an den französischen Kaiser, Ansbach an Baiern abtreten und erhielt dagegen die hannöverschen Länder, die Napoleon nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrach- tete. Zwischen Napoleon und Franz Ii. wurde am 26. December 1805 der Friede zu Preßburg unterzeichnet. Oestreich verlor 1200quadrat- meilen, die venetianischen Besitzungen, die Grafschaft Tyrol, die Fürsten- thümer Brixen und Trident und seine schwäbischen Besitzungen. Auch mußte der deutsche Kaiser den Königstitel, den die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg annehmen würden, anerkennen. Die Engländer fanden wegen der Unfälle der dritten Koali- tion einen Trost in dem großen Seesiege, welchen Nelson am 21. Oktober 1805 beim Cap Trafalgar zwischen Cadiz und der Meer- enge von Gibraltar über die vereinigte französisch-spanische Flotte erfocht. Der Sieg war theuer erkauft mit dem Leben des Admirals Nelson.

6. Neuere Geschichte - S. 436

1861 - Leipzig : Brandstetter
436 Masse erheben werde. Durch die Errichtung eines Landsturmes suchte man das Interesse sür einen allgemeinen Krieg zu erwecken. Oestreichs talentvollster Feldherr, Erzherzog Karl, trat an die Spitze der Armee. Friedrich Schlegel (Hossekretär) und der vielberühmte und berüchtigte Diplomat Gentz verfaßten Proklamationen, die, wenngleich in ihrer wort- reichen Begeisterung noch an der alten phrasenhaften Kabinetspolitik lei- dend, von der sie ausgingen, doch als kräftiger Same auf guten Boden fielen für eine spätere gesegnete Saat. Im Frühling 1809 erfolgte die Kriegserklärung. Erzherzog Karl, „der Stolz Deutschlands", schon zweimal Oestreichs Retter, führte die Armeen in Deutschland, sein trefflicher Bruder, Erzherzog Johann, in Italien, der ritterliche Erzherzog Ferdinand von Modena stand in Polen den Russen gegenüber, die als Frankreichs zweideutige Bundes- genossen schon jetzt ihre Sympathien für die deutsche Sache durch Zögern und Unthätigkeit zu Napoleon's großem Verdrusse kund gaben. Den- noch, obgleich der Kamps von Seiten Oestreichs ein anderer war — nicht umsonst hatten sie bei Ulm und Austerlitz so theures Lehrgeld gegeben — war noch immer gegen Napoleon's Siegesgestirn kein Aufkommen. Während das große östreichische Heer nach fünftägigem Kampfe bei Eck- mühl und Regensburg weichen mußte, während die deutschen Könige von Baiern und Würtemberg und die übrigen Fürsten des Rheinbundes gegen Oestreich zu Felde zogen, warfen die Tyroler unter Andreas Hofer und Speckbacher die Baiern aus ihrem Lande. Napoleon aber drang unaufhaltsam vor; nach einem kurzen Bom- bardement nahm er die Hauptstadt Wien am 10. Mai 1809 zum zweiten Male ein. Nun lähmte der Schrecken ,.am^)ie Muthigsten; die Gefahr war aufs Höchste gestiegen. Jetzt abewammum ersten Male ward Na- poleon, der am 21. und 22. Mai bei der Insel Lobau über die Donau setzte, von dem Erzherzoge Karl bei Aspern und Eßling in einer- mörderischen Schlacht besiegt und über den Fluß zurückgeworfen. Wurden auch die Folgen dieses großen Sieges durch die Niederlage der ungarischen Insurrektion bei Raab und durch mehrere andere, in das Reich der inne- ren Politik gehörende Umstände großentheils vereitelt, so bleibt doch das Schlachtfeld von Aspern ein herrliches Denkmal deutschen Muthes und deutscher Tapferkeit, und das Bewußtsein, daß der Niebesiegte seine verwundbare Stelle habe, goß neuen Muth in die gedrückten Gemüther. Indessen war Napoleon nicht der Mann, sich durch eine verlorene Schlacht entmuthigen zu lassen. Während' das östreichische Kabinet und die Anführer der Armee lange und ungeschickte Verhandlungen pflogen und dem mächtigen Feinde in der ungewohnten Freude des Sieges eine zu lange Waffenruhe gewährten, hatte dieser sich genugsam erholt, um in der blutigen Schlacht bei Wagram, den 5. und 6. Juli, dem Erzherzoge Karl und seinem tapferen Heere den Sieg zu entreißen, und brachte es abermals dahin, daß Kaiser Franz, von Napoleon's Drohungen ein-

7. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 654

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
f 654 Neueste Geschichte. 3. Zeitr. 2. Abschn. 16. Neuer Krieg zwischen Oestreich und Frankreich im Jahre 1809. Das östreichische Ministerium, welches Frankreich hin- länglich mit Spanien beschäftigt glaubte, veranstaltete schon im Jahre 1808 große Rüstungen zu einem Kriege, durch weichen es die verlornen Provinzen wieder zu erlangen hoffte. Der Kaiser Napoleon, davon unterrichtet, eilte aus Spanien zurück, und kam am 2gsten Januar zu Paris an, um Gegenanstalten zu treffen, wozu ihm die Oestreicher noch Zeit genug ließen. Erst am yten April 1809 kündigten diese an der bairischen und italiänischen Grunze den Frieden auf, und rückten am i6ten April in München ein. In Tyrol war ein Aufstand bewirkt worden, durch welchen die Vaiern und Franzosen größten Theils aus diesem Lande vertrieben wurden. Nach Italien drang der Erzherzog Johann vor, und schlug die Franzosen bey Sacile am i6ten Apr. 1809. Noch ein anderes Korps unter dem Erzherzoge Ferdinand drang am x stcn April 1809 in das Herzogthum Warschau ein, hatte anfangs großes Glück, mußte sich aber bald wieder zurück- ziehen. Das Hauptheer unter dem Erzherzoge Karl nebst seinen Unterabtheilungen unterlag dem überlegenen Geiste des großen Napoleons. Zuerst wurde der Erzherzog Ludwig von den Baiern unter Napoleons Anführung am Losten April bey Abensberg, und bald darauf der Erzherzog Karl selbst bey Eckmühl am 2 2sten April von den Franzosen unter dem Kaiser geschlagen. Die Franzosen drangen nach abermahligen Siegen bey Ebersberg und Steier am zten May unaufhaltsam vor, und befehlen Wien am i2ten May. Auch in Italien wurden die Oestreicher beym Fort Malborghetto am 17wn May, desgleichen in Polen bey Sendomir am iz-ten May zurück getrieben. Zwar wichen die Franzosen in der mörderischen Schlacht bey Aspern und Eßlin- gen am Listen May 1809 , aber die Freude der Oestreicher dar- über war nur von kurzer Dauer. Erzherzog Johann verlor ge- gen den Vicekönig von Italien die Schlacht bey Raab am >4ten Jun. und der Erzherzog Karl die bey Wagram am zten Jul., worauf ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde am i2ten Jul., dem der Friede folgte am i4ten Okt. 1809. Oestreich trat darin ab: 1) An Frankreich: Salzburg und Berchtesgaden, ei- nen Theil vorr Oestreich ob der Ems, Görz, Monfalcone, Triest, Kram, den Villachischen Kreis in Karnthen, sechs Miiilairdi-

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 426

1845 - Halle : Anton
426 Spitze der in Italien vereinigten Truppenmacht (55,000 Franzosen und 16,000 Italiener) trat Massena. Noch iin August sczten sich die östreichischen Armeen in Bewegung; 00,000 Man unter Anfürung des Erz- herzog Ferdinand, oder eigentlich unter der des ihm beige- gebenen General Mack rükten gegen die bairische Grenze hin zusammen, überschritten diese am 7ten September, und veranlaßten dadurch >den Münchner, nun Frankreich ver- bündeten Hof, zur Flucht nach Würzburg. Außerdem ver- einigten sich 30,000 Man unter dem Erzherzoge Johann in Tirol; und 100,000 Man unter dem Erzherzoge Karl drangen gegen das Königreich Italien vor. Napoleon war in dieser Zeit abermals nach Boulogne gegangen, um die dortigen Rüstungen in Augenschein zu nemen. Immer noch schin es wenigstens, als wenn ihm nichts so sehr am Herzen lige, als ein Angrif auf Eng- land oder Irland. Schon am 26ten August hatte ein kai- serliches Decret 60,000 Recruten in Frankreich zu den Waffen gerufen — nun bildeten aber bald die Anordnun- gen zu Ergänzung der Armee durch diese Recruten den Uebergang zu Umänderung der Kriegsplane in einen An- grif auf Oestreich Eine Nachricht nach der anderen traf ein vom Vorrücken der östreichischen Heere über die bairi- sche Grenze, vom Einrücken eines russischen Armeecorps in Gallizien. Noch hatte man mit Oestreich unterhandelt, und in der Hofnung, troz der französischen Anmaßungen den Friden auf dem Continente zu erhalten, von den iui Osten Frankreichs drohenden Gefahren in den öffentlichen Blättern geschwigen. Als sich der Krieg unvermeidlich zeigte, sah Napoleon in ihm ein Mittel durch den Glanz neuer Sige die Eindrücke des Mordes des Herzogs von Enghien, der Erdroßelung Pichegru's, der Hinrichtung der Chouans zu verwischen. Als man endlich vor dem Publicum, was durch Handelscorrespondenzen und andere Nachrichten längst vor- bereitet war, mit der Notwendigkeit eines neuen Krieges gegen Russland und Oestreich hervortreten muste, tonte man ihn als von diesen Mächten, welche die ersten angrei-

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 494

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
494 Zehnrer Irma um. ' §• r:'^ Frankreich als Kaiserthum. Nach Napoleons Gelangung auf den Kaiserthron verschwan- i»us ^n die Republiken Italiens, um in ein Kö nigreich vereint sei- vcn ei. nein Sceptcr anzugehören, welchen ec seinem Stiefsohne, Eugen 2ipni Beauharnois, der dentitel eines Vicekönigs von Italien erhielt, übertrug. Genua, bisher eine ligurische Republik, Parma und Piacenza gehörten zu diesem neuen Reiche. Lucca mit Piombino zu einem Fürstenthume erhoben, wurde ein Besitzthum der Schwester des Kaisers, Elisa, deren Gemahl Baccio cchi hieß. Eine dritte Coalition zwischen England, Oestreich, Rußland und Schweden lehnte sich gegen dieses gefährliche Vergrößerungssystem auf. Der Erzherzog Karl erhielt den Ober- befehl in Italien, der General Mack in Deutschland. Bei seinem Einrücken in Baiern wurde dem Churfürsten Maximilian die Wahl zwischen Bündniß mir Oesireich oder Entwaffnung gestellt; ec lehnte beides ab und verband sich mit Frankreich. Baden und Würtemberg thaten daffelbe. Schnellen Laufes kam Na- dcn 2. poleon aus feinem Lager bei Boulogne herbei, ließ die von Han- nover herdeigerufenen Corps unter Bernadotte und Marmont das preußische neutrale Fürstenthum Ansbach durchbrechen, schnitt c.g.dc. dadurch den General Mack bei Ulm von Oestreich ab und ver- mochte denselben sich in schimpflicher Eapitulation mit 25,000 t-" i7- Mann zu ergeben. Ohne erheblichen Widerstand besetzte Napo- Isi leon Wien und Preßburg, drang in Mahren ein, lieferte bei A u- sterli tz der östreichisch-preußischen Armee die sogenannte Drei- Kaisecschlacht, (Alexander, Franz 1!. und Napoleon waren bei Dcc. ihren Armeen) erfocht einen vollständigen Sieg und überschnell verlangte Franz Ii. einen Waffenstillstand, den Vorläufer eines baldigen Friedens; den Erzherzog Karl, welcher, nachdem er nicht ohne Erfolg gegen Maffena an der Etsch gefochten, mit der ita- lienischen Armee zur Befreiung Wiens heranzog, hatte er nicht er- warten wollen. Der Friede zu Preßburg, den26.Dec. machte diesem Kriege zwei Monate nach seinem Beginnen ein Ende. 1000 Oluadratmeilen mit einer Bevölkerung von 3 Millionen Ein- wohnern brachte Oestreich zum Opfer. Die venetian ijchen Besitzungen wurden mit dem Königreiche Italien vereinigt; Bai- ern erhielt Tyrol nebst einigen Distrikten in Schwaben, 400 Omadcatmeilen mit einer Bevölkerung von 1 Million; Baden wurde das Breisgau, Würtemberg Landschaften im Ichwabischen Kreise zugesprochen. Als Entschädigung erhielt Oestreich Salz- burg und Berchtoldsgaden, und da selbiges der vormalige Großherzog von Toscana inne hatte, so wies man diesem Würz- burg mit dem Churfürstentitel zu, 70 O.. M. statt 222 O.. M. Der bisherige Inhaber von Breisgau sollte unter Frankrem,«

10. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 205

1869 - Hannover : Hahn
205 zweites Heer von 80,000 Mann unter dem zur praktischen Kriegs- führung ganz unfähigen Mack war zwischen Ulm und Mem- mingen aufgestellt.' Dem gegenüber verstand Napoleon mit gewohnter Meisterschaft seinen Plan zu entwerfen, und die Ver- bündeten zu überraschen, ehe sie ihre Streitkräfte vereinigt hatten. Hierzu standen ihm gewaltige Heerhaufen bereit, die er namentlich in B o u l o g n e zu einer in Aussicht gestellten Landung in England gesammelt hatte. Er beschloß, sich mit seiner Hauptmacht auf das kleinere in Schwaben zerstreut aufgestellte östreichische Heer unter Mack zu werfen. Zu diesem Zwecke ließ er dasselbe durch Berna- dotte, der durch das ansbachische Gebiet des neutral gebliebenen Preußens ziehen mußte, umgehen, und vernichtete es in wenigen Tagen. Die enzelnen Abtheilungen wurden geschlagen, Mack selbst nach Ulm geworfen, wo er sich mit 25,000 Mann schimpflich an Berthier ergab <17. Oct. 1805). Nur ein Theil der Reiterei unter dem Erzherzog Ferdinand hatte sich nach Böhmen durch- geschlagen. Unaufhaltsam drang Napoleon nun in Oestreich vor. Schon am 13. Nov. ward Wien von den Franzosen besetzt, die sich von hier nach Mähren wandten, wo die jetzt anrückenden Russen unter Kutusow mit den Trümmern der östreichischen Armee sich vereinigt hatten. Hier entschied die sogen. Dreikaiser- schlacht bei dem Dorfe Austerlitz (2. Dec.j zu Gunsten Na- poleoni wider Franz Ii. und Alexander I. Entmuthigt entsagte man zu frühe weiterm Kampfe. Die Russen zogen ungehindert in ihre Heimath zurück, während Oestreich einen Waffenstillstand schloß, dem schon am 26. Oct. 1805 der höchst nachtheüige Friede zu Preß bürg folgte. 5) In diesem von Napoleon durch seinen Minister Talley- rand dictirten Frieden mußte Oe streich das im luneviller Frieden erworbene Venedig mit Dalmatien an das Königreich Italien abtreten, ferner Tyrol nebst Vorarlberg, Brixen, Trident, Eichstädt, Passau u. a. an Baiern, die vorder östreichischen Lande in Schwaben und den Breisgau an Württemberg und Baden. Oestreich verlor im Ganzen etwa 1000 Quadratmeilen mit nahezu 3 Millionen Einwohnern; außer- dem mußte es noch 40 Millionen Kriegskosten zahlen. Für alles dieses erhielt Oestreich Salzburg und Berchtesgaden als Scheinentschädigung. Die östreichischen Agnaten, der Kurfürst von Salzburg <der frühere Großherzog von Toscana) wurde mit Würzburg abgefunden, und dem modena'er Erzherzog für das an Baden verlorene Breisgau ein Ersatz wenigstens ver- sprochen. 6) So war die Schlacht von Austerlitz gleichsam die Weihe des neufränkischen Kaiserthums geworden. Denn Na- poleon, gern an Karl den Großen erinnernd, trat nun mit

11. Viertehalb Jahrhunderte - S. 982

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
982 Die Zeit der siegreichen Revolution» Der Erzherzog Johann hatte in Friaul bei Sacile an der Livenza über den Vicekönig von Italien, und Erzherzog Ferdinand, der Sohn des Kaisers, bei Warschau über die Polen gesiegt. Dazn hatten sich die Tiroler, welche die bei Abtretung ihres Landes ihnen gewährleistete Verfassung doch eingebüßt, unter östreichischer Leitung in Masse gegen die ihnen verhaßte, von französischem Geiste erfüllte bairische Regierung erhoben. Der Erzherzog Johann mußte nach Deutschland berufen werden, der Erzherzog Ferdinand ward durch ein in Galizien eingerück- tes russisches Heer zurückgedrängt, und gegen die Tiroler wütheten die Baiern mit einer Grausamkeit, welche die Greuel des spanischen Krieges übertraf. Der Hauptschlag, der den Krieg beendete, erfolgte durch die Schlacht, die Napoleon mehrere Wochen nach der Schlacht bei Aspern bei Wagram auf dem Marchfelde dem Erzherzoge Karl lieferte. Nach beharrlichem Widerstande wichen die Oestreicher, da Erzherzog Johann, der inzwischen gegen den ihm nachrückenden Vicekönig ein Treffen bei Naab verloren hatte, nicht der Erwartung gemäß erscheinen konnte. Der Rückzug des geschlagenen Heeres ging nach Mähren, und bei Znaym wurde, als es eben zu einer neuen Schlacht kommen zu sollen schien, im Aufträge des Kaisers Franz ein Waffenstillstand mit Napoleon ge- schlossen. Oestreich mußte den Krieg endigen, ehe es durch gänzliche Erschöpfung die Hoffnung auf dereinstige Wiedererhebung verlor. Für Napoleon mag aber außer der Furcht vor einer Volkserhebung, von der er in Spanien und Tirol Beispiele gesehen, die Rücksicht auf Rußland eine schonende Behandlung empfohlen haben, da dieses bei dem Angriffe auf Galizien sich als ein nicht eifriger Bundesgenosse zeigte und aus einer zu weit gehenden Schwächung der östreichischen Monarchie Besorg- nisse für sich selbst schöpfen konnte. Der im Herbste des Jahres 1809 zu Schönbrunn geschlossene Friede entzog dem östreichischen Staate Salz- burg und das Jnnviertel nebst einem ostwärts daran stoßenden Bezirke zu Gunsten des ohnehin auf seine Kosten vergrößerten und neben ihm zum feindlichen Wächter aufgestellten Baierns. Westgalizien mit Krakau wurde zur Vergrößerung des Herzogthüms Warschau abgerissen, und selbst Rußland erhielt einen Theil, den östlichsten Bezirk von Ostgalizien, in welchem Tarnopol liegt. Außerdem aber legte der Sieger dem Be- siegten ein Opfer auf, durch welches er selbst im Südosten Europa's festen Fuß faßte. Er ließ sich die Gegenden an der oberen Drau, Ober- kärnthen mit seiner Hauptstadt Villach und alles am rechten Ufer der Sau bis zur Mündung der Unna gelegene Land, Krain und einen Theil Kroatiens, abtreten, womit er auf Kosten des Königreichs Italien den östlich vom Jsonzo gelegenen Theil der ehemals venetianischen Besitzun- gen nebst dem Gebiete der Republik Ragusa verband, so daß sich die jonischen Inseln als Fortsetzung daran anschloffen. Dieses Ganze, das

12. Geschichte der neueren Zeit - S. 236

1868 - Mainz : Kunze
Rußland, England und Oestreich er- kennen ihn nicht an. Schlacht bei Austerlitz 1805. Die Stiftung des Rhein- bunds hat die Auflösung des deutschen Reichs zur Folge 1806. 236 Dritte Periode der neueren Geschichte. wurde er als Napoleon I. von Papst Pius Vii. in der Kirche von Notre Dame gekrönt, wobei er sich selbst die Krone aufsetzte und nach deren Einsegnung auch die Kaiserin Iosephine krönte. Rußland und England erkannten den neuen Kaiser der Franzosen nicht an und wußten auch Oestreich für ihre Vereinigung zu gewinnen. Die Seele dieses Bundes war der englische Minister Pitt; mit Napo- leon verbündeten sich — Baiern, Baden und Würtemberg. Nachdem Napoleon auch die lombardische Krone zu Pavia empfangen und dabei die inhaltschweren Worte gesprochen hatte: „Gott gab sie mir; wehe Dem, der sie anrührt," ließ er Hannover besetzen, dessen Fürsten seit 1740 die englische Krone trugen. Preußen blieb neutral. Mit 160,000 Mann rückte Napoleon in Deutschland ein und erfocht durch seine unglaubliche Raschheit Sieg auf Sieg. Den östreichi- schen General Mack schloß er bei Ulm ein und nahm ihn mit seinem Heere gefangen, während der ritterliche Erzherzog Ferdinand sich mit einigen Reiterhaufen nach Böhmen durchschlug und bald wieder ein Heer von 20,000 Mann gesammelt hatte. Ohne Widerstand rückte Napoleon in Wien ein und wandte sich dann nach Mähren, wo das russische und östreichische Heer sich vereinigt hatten. Kaiser Franz und Alexander befanden sich bei ihren Armeen und hofften durch ihre Ge- genwart die Truppen anzufeuern. Am 2. Dezember 1805 kam es bei Austerlitz unweit Brünn zu einer großen entscheidenden Schlacht, in welcher die Verbündeten gänzlich geschlagen wurden. Der linke russische Flügel wollte sich über einen gefrornen See retten. Napoleon ließ das Eis durch Kanonen zerschmettern, und viele Russen ertranken. Kaiser Franz, bekümmert um das Loos seines Landes und Volkes, schloß nach einer persönlichen. Unterredung mit Napoleon den Frieden zu Preßburg: Oestreich mußte Venedig an Frankreich, Throl an Baiern und seine Besitzungen in Schwaben an Würtemberg ab- treten. Zugleich erhielten der Kurfürst von Baiern und der Herzog von Würtemberg von ihrem Beschützer den Königstitel. Um den schmählichen Untergang des deutschen Reiches zu vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund (1806). Sechzehn deutsche Fürsten, darunter Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hchen- zollern, Lichtenstein, trennten sich vom bisherigen Reichsverband, be- kamen kleinere Reichsstände zu Unterthanen und erkannten den Kaiser Napoleon als Beschützer des Rheinbundes an. Dafür versprachen sie ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Kaiser Franz erklärte aber in einem Manifest, daß er, überzeugt von der gänzlichen Unmöglichkeit nach der geschehenen Lostrennuug der Stände

13. Die Neuere Geschichte - S. 173

1850 - Hannover : Hahn
173 sterium getreten war. Napoleon ließ nun mitten im Frieden mit dem teutschen Reiche das Kurfürstenthum Hannover durch Mortier besetzen und machte zu Boulogne ebenso kostspielige als in ihrem Erfolge eitle Rüstungen zu einer Landung in England. 2) Indessen brachte „Pitt eine neue Verbindung zwischen England, Rußland, Astreich und Schweden zu Stande (1805) mit der erklärten Absicht, mit ihrer vereinten Macht Eu- ropa von dem Joche Napoleon's befreien zu wollen. Aber ein irriger Plan der Verbündeten erleichterte auch hier Napoleon den Sieg. Ohne den Anmarsch der Russen abzuwarten, wandte sich das östreichische Hauptheer von 120,000 Mann unter dem Erz- herzog Karl nach Italien; ein zweites Heer von 80,000 Mann unter dem unfähigen Mack war zwischen Ulm und Memmingen aufgestellt. > 3) Napoleon, an den sich Baden, Würtemberg und Baiern angeschlossen hatten, warf sich mit seiner Hauptmacht auf dies kleinere östreichische Heer. Er ließ es durch Berna- dotte, der durch das ansbachische Gebiet des abermals neutral gebliebenen Preußens zog, umgehen und vernichtete es in weni- gen Tagen. Die einzelnen Abtheilungen wurden geschlagen, Mack selbst nach Ulm geworfen, wo er sich mit 25,000 Mann schimpf- lich an Berthier ergab (17. Oct. 1805). Nur die Reiterei un- ter dem Erzherzog Ferdinand hatte sich durchgeschlagen. Unauf- gehalten drang Napoleon nun in Ostreich vor. Schon 13. Nov. ward Wien von den Franzosen besetzt, die sich von hier nach Mähren wandten, wo die jetzt anrückenden Russen unter Ku- tusow mit den Trümmern der östreichischen Armee sich vereinigt hatten. Hier entschied die sogenannte Dreikaiserschlacht bei dem Dorfe Austerlitz (2. December) zu Gunsten Napoleon's wider Franz Ii. und Alexander I. Entmuthigt entsagte man zu frühe weiterm Kampfe. Die „Russen zogen ungehindert in ihre Heimath zurück, während Astreich einen Waffenstillstand schloß, dem schon am 26. Dec. 1805 der nachtheilige Friede zu Preßburg folgte. 4) In diesem von Napoleon durch seinen Minister Talley- rand dictirten Frieden trat Ostreich Venedig mit Dalmatien an das Königreich Italien ab, ferner Tyrol nebst Vorarl- berg, Briren, Trident, Eichstädt, Passau u. a. an Bai- ern, die vorderöstreichischen„ Länder aber an Würtemberg und Baden. Hierfür erhielt Ostreich Salzburg und Berch- tesgaden und der Kurfürst von Salzburg (der frühere Groß- herzog von Toscana) Würzburg zur Entschädigung. (Vrgl.tz.55). 5) So ward die Schlacht von Austerlitz gleichsam die Weihe des neufränkischen Kaiserthums. Denn Napoleon, gerne an Karl den Großen erinnernd, trat nun mit seinem Plane, eine Universalmonarchie in Europa für sich und seine Familie

14. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 122

1879 - Berlin : Nicolai
brachte, die Ordnung, welche unter seiner Regierung wiederkehrte, die wohlthätigen Maßregeln, welche er traf, erhoben ihn zu einem solchen Ansehen, daß er die höchste Gewalt über Frankreich in seiner Familie erblich machen konnte. Unter der Zustimmung des Volkes stürzte er die Republik und erhob sich als Napoleon I. zum Kaiser der , Franzosen (1804). Allein auch damit fand seine Ehr- und Herrschsucht keine Befriedigung; er trachtete nach der Oberherrschaft über Europa. Rastlos ging er auf dieser Bahn weiter. Er vereinigte Italien mit Frankreich, drang in Deutschland ein und entriß dem Könige von England Hannover. Diese Umwälzungen aber bewirkten, daß sich Oestreich und Rußland aufs Neue zum Kriege Wider ihn verbanden. Der Jel'dzug von 1805; der Wheinöund. Nun aber drang Napoleon in Deutschland ein, zwang die süddeutschen Staaten, Baden, Würtemberg, Baiern, Nassau, sich mit ihm zu verbinden, nahm ein östreichisches Heer bei Ulm gefangen, zog die Donau abwärts und besetzte Wien. Die Oestreicher wichen nach Mähren zurück, wo sie sich mit den Russen verbanden. Hier kam es zu der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez.), wo Napoleons Feldherrngenie wieder einen glänzenden Sieg erfocht. Eilig schloß der Kaiser Franz Frieden. Nun war Napoleon Herr in Deutschland. Reich belohnte er seine Bundesgenossen. Baiern und Würtemberg erhob er zu Königreichen, Baden zum Range eines Großherzogthums. Dem deutschen Reiche aber versetzte er den Todesstoß dadurch, daß er mit seinen deutschen Verbündeten den Rheinbund schloß (1806). Durch denselben wurden diese der Oberhoheit des Kaiser Franz entzogen, erkannten Napoleon als ihren Beschützer (Proteetor) an und stellten ihre Heere unter seinen Oberbesehl. Durch den Rheinbund wurde das deutsche Reich gesprengt. Der französische Kaiser gebot im Süden und Westen, aus seinen Wink standen deutsche Heere zum Kampfe gegen ihre Brüder bereit. In Folge dessen legte der Kaiser die deutsche Krone nieder und nannte sich Franzi.,Kaiser von Oestreich. So endete das deutsche Reich, welches einst so glänzend dagestanden, auf schmachvolle Weise. Seine Völker hatten vergessen, daß sie eines Landes Kinder seien, und seine Kaiser und Fürsten hatten oft den eigenen Vortheil auf Kosten des Ganzen gesucht. Wo das geschieht, muß ein Reich zu Grunde gehen. f Wreuhen im Kampf gegen Frankreich. Jena. Tilsit. 1806-7. Preußen hatte an dem letzten Kriege gegen Napoleon keinen Theil

15. Geschichte der Neuzeit - S. 137

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
137 — 3. Auch von Papst Pius Vii. verlangte Napoleon Durchführung der Kontinentalsperre; auf seine Weigerung läßt der Kaiser Rom besetzen, die päpstlichen Truppen unter die französischen stecken, die Offiziere einkerkern. Teile des Kirchenstaates werden mit dem Königreich Italien verbunden, der Papst gefangen genommen, Rom für eine freie Stadt erklärt. Zahlreiche Kunstschätze werden nach Paris gesandt und im Museum des Louvre untergebracht. Als der Papst nach dem freilich veralteten Mittel des Bannes greift, läßt ihn Napoleon nach Frankreich schaffen und zu Fontainebleau in harter Gefangenschaft halten. (Der östreichische Krieg.) Auch in Östreich waren die militärischen Einrichtungen durch den Erzherzog Karl wesentlich verbessert worden; neben ihm machte sich Graf Stadion um eine Umgestaltung der Verwaltung verdient. Auch hier zeigte sich das Volk von erhabenem Opfermut beseelt, Hunderttausende strömten zu den Fahnen kein Wunder, wenn der Kaiser Franz den Augenblick sür günstig hielt, dem Hause Habsburg die alte Machtstellung in Europa zurückzuerobern, zumal Napoleon gerade damals mit Spanien beschäftigt ivcir. Er erließ eine Proklamation an die Deutschen, die auch in Norddeutschland Widerhall fand; Östreich selbst stellte drei Heere auf, non denen eines unter dem Erzherzog Karl in Baiern einfiel, ein anderes gegen Italien, das dritte gegen das damals noch mit Frankreich verbundene Rußlaud bestimmt war. Aber Napoleon drängt mit Hilfe des Rheinbundes (April 1809) den Erzherzog durch die Gefechte bei Eckmühl und Regensburg aus Baiern heraus und besetzt Wien. Er folgt dem Erzherzog nach Mähren, erleidet aber hier die schwere Niederlage bei Aspern, die ihn zwingt über die Donau zurückzu-weicheu und aus Italien Verstärkungen heranzuziehen. Dann geht er nach Mähren zurück und schlägt bei Wagram die Östreicher so vollständig, das; sie sich zum Wiener Frieden verstehen müssen. Der Kaiser verlor mehr als 100000 qkm: er mußte u. a. Salzburg an Baiern, -4.eile von Kärnten, Kram und Istrien an Napoleon abtreten, der diese Gebiete zum Staate Jllyrieu vereinigte. (Der Aufstand der tiroler.) Im Preßbnrger Frieden war Tirol an Baiern gekommen. Des harten Regiments müde, von Begeisterung für das angestammte Kaiserhaus erfüllt, ergriffen die tiroler die Waffen, um der baierischen Herrschaft ledig zu werden. Andreas Hofer, der Sandwirt aus dem Pasfeier Thal, Josef Lpeckbacher und der Kapuziner Haspinger waren die Führer. Hofers Lieg am Jfelberge bei Innsbruck befreite das Land von Baiern

16. Die Neuere Geschichte - S. 182

1850 - Hannover : Hahn
182 2) Denn leider schien das Maß der Erniedrigung,, für das teutsche Volk noch nicht voll genug. Ein Aufruf Ostreichs an die Deutschen fand darum nur vereinzelten Anklang. Der tapfere Schill, der mit seinem Freicorps eine Erhebung Nord- teutschlands versuchte, wurde von dänischen und holländischen Trup- pen nach Stralsund gedrängt, wo er seinen Tod fand. Eilf seiner Officiere wurden auf Napoleon's Befehl zu Wesel erschos- sen (16. Sept.). Nur das treue Tyrol erhob sich in Masse und bestand heldenmüthig unter Andreas Hofer, Speckbacher u.a. (Apr.— Nov.) gegen die überlegenen Baiern und Franzosen einen blutigen Kampf, dessen Ausgang jedoch von dem des Hauptkampfeö abhing. 3) Dieser begann mit Glück. Das östreichische Hauptheer war unter dem Erzherzog Karl in Baiern vorgerückt. Ein zweites Heer unter dem Erzherzog Johann drang gen Italien, wo es über den Vicekönig Eugen Vortheile errang, ein drittes unter Erzherzog Ferdinand gen Warschau vor. Napoleon griff mit seiner Hauptmacht den Erzherzog Karl in Baiern an, der ihm in fortwährenden blutigen Kämpfen (19—23. April) den tapfersten Widerstand entgegensetzte. Der Erzherzog zog sich nach den Schlachten bei Pfaffenhofen (19.), Abensberg (20.), Landshut (21.), Eckmühl (22.) und bei Regensburg (23. April) auf das linke Donauufer und nach Böhmen zurück. 4) Am 12. Mai besetzten die Franzosen zum zweitenmal die östreichische Hauptstadt. Als nun aber Napoleon auf das linke Donauufer hinüberging, wurde der unüberwindlich Geglaubte in der großen Schlacht bei Aspern und Eßling auf dem March- felde (21. und 22. Mai) von dem Erzherzog Karl zum erstenmal glorreich besiegt. Napoleon mußte auf der von ihm befestigten Insel Lobau eine Zuflucht suchen. Indessen waren bei dem Vor- rücken der Franzosen auch die beiden Erzherzoge Johann und Ferdinand zum Rückzug genöthigt worden. Eugen drang bis an die Raab vor und vereinigte sich bei Bruck mit Napoleon's Hauptheer (28. Mai). So verstärkt errang Napoleon in der zweitägigen blutigen Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli) über den Erzherzog Karl wieder die Oberhand, worauf ein Waffen- stillstand zu Znaym in Mähren (12. Juli) zu Stande kam >), dem nach längerer Unterhandlung der Friede zu Wien folgte (14. Oct. 1809). 5) In diesem Frieden trat Ostreich zu Gunsten der Verbün- deten Napoleon's Salzburg mit Berchtesgaden, das Jnn- viertel u. a. an Baiern, Westgallizien mit Krakau an das Großherzogthum Warschau, ein Stück von Ostgallizien aber an Rußland ab, das zu Gunsten Napoleon's ein Hilfscorps hatte vorrücken lassen. Theile von Kärnthen, ganz Krain, Görz, Triest, Istrien, Ragusa u. a. kamen als sogenannte

17. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 565

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
i. Kap. Oestr. Successionskr. v. 1740 b. 1748. 565 Fleury st. 174z. Nach des Prinzen Karl Sieg bey Simpach, am yten May 174z, flüchtete der Kaiser nach Frankfurt; die Franzosen wurden über den Rhein getrieben; und Baiern wur- de durch einen Evakuations - Traktat den Oestreichern einge- räumt, am 2 7sten Zun. Die englische Hülfsarmee schlug un- ter dem König Georg Ii. die Franzosen bey Dettingen, am 27sten Lun., und trieb sie über den Rhein. Sieg der Oest- reicher in Italien bey Campo Santo, am zten Febr. Sieg des englischen Admiral Matthews über die spanische und fran- zösische Flotte, am 2 2sten Febr. 1744. Ludwig Xv. brach selbst mit einer 'Armee in die Niederlande ein, dre daselbst wichtige Eroberungen machte. Da aber eine starke östreichische Armee über den Rhein tief in den Elsaß eindrang, so mußte sich der König dahin wenden. Er fiel zü Metz in eine heftige Krank- heit. Preußens neuer Bruch befreyece Frankreich von dieser Gefahr. $. 4. Jw erster schlesischer Krieg. Dem Könige Friedrich erregte Oestreichs Kriegsglück Furcht, und die Gesinnungen des Wiener, Dresdener und Londoner Ho- fes gegen ihn waren ihm bekannt. Er verband sich insgeheim mit Pfalz, Hessen-Kassel und Frankreich, zum Bevstande des Kaisers, am 2 2sten May 1744; brach mit einer sogenannten Hülfsarmee in das unbesetzte Böhmen ein, am roten Aug., und eroberte es leicht. Oestreichs große Gefahr wurde gehoben, als die französischen Generale Karls Rückzug über den Rhein nicht verhinderten. Er und eine sächsische Hülfsarmee trieben den König aus Böhmen, und brachen in Schlesien ein. Es wurde zu Warschau eine Allianz zwischen Oestreich, Großbri- tannien , den vereinigten Niederlanden und Sachsen geschlossen, am 8ten Jan. 1745. Karl Vii. st. am 2vsten Zan. 1745, worauf Preußen von seinen deutschen Verbündeten verlassen wurde. Der Plan, Friedrich dem Ii. Schlesien wieder zu ent- reißen , wurde durch ein Dündniß zu Leipzig zwischen Oestreich und Sachsen, am 8 ten May, noch fester bestimmt. Allein Friedrich schlug ihre Armee bey Hohen-Friedberg am4tenjun. völlig, und ging von neuem nach Böhmen. Prinz Karl über- fiel ihn bey Sorr, wurde aber mit großem Verluste zurück ge- schlagen, am z osten Sept. Ein neuer Plan, von Sachsen aus in das Brandenburgische einzubrechen, wurde durch den Sieg des Fürsten von Anhalt bey Kesselsdorf über die Sachsen, am izten Der., verwehrt. Brühls und Oestreichs Hartnäckig- keit wurde dadurch geendigt, uni) der Friede, den Preußen such-

18. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 742

1858 - Weimar : Böhlau
742 Der Krieg Jahre 1k daß alle Fäden des bürgerlichen Lebens sich oben in einer einzigen Hand vereinigten. im Gleich nach dem Antritte deß Consulats machte Bonaparte Eng- land und Oestreich Friedensanträge; aber die Verbündeten wollten den günstigen Stand ihrer Angelegenheiten benutzen, um der Uebermacht Frankreichs die nöthigen Grenzen zu setzen, und wiesen die gemachten Friedensanträge zurück. Kaiser Paul hatte sich mißmuthig von England und Oestreich zurückgezogen. Die Eröffnung des Feldzugs in Italien entsprach den Hoffnungen der Verbündeten. Die östreichische Armee unter Melas besiegte am 18. April 1800 die von Massena geführten Franzosen bei Voltri und nöthigte diesen Feldherrn, sich mit dem lin- ken Flügel seiner Armee nach Genua zu werfen, während der rechte Flügel des französischen Heeres unter Suchet von Melas bis über den Var zurückgedrängt wurde. Melas gedachte in die Provence einzudrin- gen, wo man auf eine Erhebung der Royalisten rechnete. Indem aber die östreichische Hauptmacht sich nach der Provence hin wandte, wurde die östreichische Armee auf der Hauptoperationslinie in Deutschland ge- schwächt. Napoleon vereinigte daher alle längs des Rheins zerstreuten Truppen und ordnete sie dem General Moreau unter. Dieser ging am 25. April zwischen Kehl und Diesenhofen über den Rhein und drängte die Oestreicher unter Kray, nach einer Reihe glücklicher Gefechte, bis nach der Oberpfalz zurück. Fast Das ganze südliche Deutschland siel in die Gewalt der Franzosen. Bonaparte hatte in Burgund eine Armee versammelt und mit dieser ging er über den großen Bernhardsberg nach Italien. Auf die Kunde hiervon wandte sich Melas von den Ufern des Var gegen Bo- naparte, und bei Maren go, einem Dorfe zwischen Tortona und Ales- sandria, kam es am 14. Juni zur Schlacht. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Oestreicher, als Desaix, einer von Bonaparte's ägyptischen Gefährten, mit 10,000 Mann frischer Truppen auf dem Schlachtfelde erschien und das Schicksal des Tages zu Gunsten der Franzosen entschied. Der entmuthigte Melas beantragte einen Waffen- stillstand, und dieser kam am zweiten Tage zu Stande. Die Oestreicher zogen sich nach Mantua zurück. Der Kampf in Deutschland war eben so unglücklich für die Oest- reicher. Kray, wiederholt geschlagen, machte Moreau Anträge zu einem Stillstände, welche dieser annahm. Es wurden Friedensunterbandlungen angeknüpft. Diese scheiterten aber, weil das Kabinet zu Wien nicht ohne England Frieden schließen wollte, die Engländer aber sich weiger- ten, den Waffenstillstand aus die Meere auszudehnen. Bonaparte ver- langte dieses, um Verstärkung nach Aegypten zu schicken. Der Krieg kam von neuem zum Ausbruch. Der junge Erzherzog Jo- hann übernahm an Kray's Stelle den Oberbefehl über die Oestreicher, wurde aber am 3. December 1800 bei Hohenlinden in einer großen Schlacht geschlagen. Nun mußte der Kaiser einen Waffenstillstand auf dreißig Tage zu Steyer eingehen und den Franzosen die Festungen Würzburg, Braunau, Kufstein und Scharnitz nebst ganz Tyrol ein- räumen.

19. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 152

1865 - Eisleben : Reichardt
152 Neapel und die Türkei Tp eil nahmen m), war Frankreich im Kriege unglücklich. Erzherzog Karl drängt die Fran- zosen über den Rhein n), und dringt dann in die Schweiz ein, während der russische General Snwarow die Fran- zosen fast ganz aus Italien vertreibt. Darauf zog er über den Gotthard nach der Schweiz, dem General Korsakoff zu Hilfe, wurde aber bald abberufen, da Oest- reich mit Rußland zerfiel. Inzwischen kehrte Napoleon ans Aegypten zurück und stürzte die unfähige Directorialregiernng, an deren Stelle eine Consularregiernng gesetzt, bestehend ans drei aus 10 Jahre gewählten Consuln. Napoleon selbst wurde erster Consul, welche Würde ihm bald auf Le- benszeit übertragen wurde. 1800 Napoleon schlägt die Qestreicher bei Marengo. Die Qestreicher waren anfangs siegreich, verloren aber die Schlacht, als 10000 Mann frischer Truppen den Franzo- sen zu Hilfe kamen. Durch diesen Sieg wurden sie wie- der Herren von Italien, während Moreau den Erzher- zog Johann bei Hohenlinden schlug und Wien selbst bedroht wurde. 1801 Friede zu Lüneville Das linke Rheinufer an Frankreich abgetre- ten. Die deutschen Fürsten wurden durch Einziehung geistlicher Güter und freier Reichsstädte o) entschädigt. (Preußen erhielt damals u. a. Münster, Paderborn, Er- furt, das Eichsfeld, Nordhausen, Quedlinburg. Rcichs- depntations-Hauptschluß 1800. 1804 (— U) Napoleon I. Kaiser von Frankreich. Nach Entdeckung einer Verschwörung p) wurde Napoleon vom Senate zum Kaiser gemacht und ließ sich durch den Papst feierlich krönen. Er selbst krönte sich zum Könige von Italien, welches sein Stiefsohn Eugen Bean- harnais als Vicekonig erhielt. 1805 Schlacht bei Austerlitz. Friede zu Preßbnrg. Pitt brachte die dritte Coalition gegen Frankreich zu Stande zwischen England, Rußland, Oestreich und Schweden. Dagegen hatte Napoleon Baiern, Wür- n) Die den Rastadter, Congreß verlassenden französischen Gesandten werden von östreichischen Husaren überfallen und getödtet. o) Es blieben deren nur 6 bestehen: Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt a. M., Nürnberg und Augsburg. Die beiden letzte- ren fallen später an Baiern. p) Der Herzog von Enghien gegen das Völkerrecht im Badischen festge- nommen und zu Vincennes erschossen.

20. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 466

1810 - Berlin : Hayn
V 466 Dritter Zeitraum. geheuren Kosten der letzten Kriege hatten die Regie- rung in einen Mangel an baarem Vermögen gesetzt, von dem sie sich nicht hatte erholen können, obgleich manche Maaßregeln zur Beendigung der Geldverle- genheiten ergriffen worden waren; das Jahr 1809 schlug dem Staate eine neue große Wunde. Im An- fänge dieses Jahres begann Oestreich einen neuen Krieg gegen Frankreich. Die Regierung fürchtete in der Uebermachtfrank- reichs und in dem immer weniger beschrankten Ge- brauche derselben, Gefahr für die Selbstständigkeit der Monarchie, und der jetzige Zeitpunkt schien ihr zum Beginnen des Krieges für die Gewinnung einer unab- hängigen Lage um fo günstiger, als die Unruhen in Spanien und Portugal einen großen Theil der fran- zösischen Armee und ihrer Verbündeten beschäftigten. Ein zahlreiches Heer zog an die Granzen; der Oberbe- fehlshaber, Erzherzog Karl kündigte (9ten April) die Waffenruhe auf, und mehrere Abtheilungen gingen in den folgenden Tagen auf verschiedenen Punkten, «.nach Baiern, Tyrol, Italien und dem Herzogthume War- schau' über die Gränzen. Baiern wurde zum Haupt- Kampfplatze, und das große blutige Schauspiel begann hier mit dem Treffen bei Tann (19 April Tages darauf fand die Schlacht bei Abensberg, am Listen ein Treffen bei Landshut, am folgenden Tage eine Schlacht bei Eckmühl, und endlich am Lasten ein Treffen bei Regensburg statt. Fünf schreckliche Tage, von beiden Theilen muthig durchstrit- ten, führten den Rückzug der Oestreicher herbei; die feindliche Armee folgte ihr. Der große Streit ver- pflanzte sich auf Oestreichischen Boden. Der Plan