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1. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 1

1824 - Gotha : Ettinger
I. Geschichte des Menschenge- schlechts. Erster Zeitraum. Von Adam bis Moses, 2400 Jahre. lt <&U Erde, der Wohnplah des Menschenr geschlechtes, hat, erst vor etwa sechs tam send Zähren, die gegenwärtige Gestalt ihrer Oberflache erhalten. Die Erde ist ein fast kugelrunder Planet, der stch um eine Sonne dreht. Drey Vier- tel von ihrer Oderstäche sind mit Master bedeckt. Aus demselben ragt das feste Land, gleich Inseln, hervor. Eigentlich sind diese Inseln ungeheure Bergrücken, die stch über das Wasser erheben. Diese Gestalt hat die Oberfläche der Erde aber nicht von jeher gehabt. Ein Theil des jetzt trockenen Landes war ehedem Meeresboden. Durch unterirdisches Feu- er, durch Erdbeben, durch Master, wur- de die Oberfläche der Erde manchmal verändert. Einehauptveränderungdie- ser Art mag stch vor etwa 5800 Jahren 4000 vor zugetragen haben. Christo. A 2. Die >

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1. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 1

1798 - Gotha : Ettinger
I. Geschichte des Menschen- geschlechtes überhaupt. Erster Zeitraum. Von Adam bis Moses, 2420 Jahre. schengescüiechtes, hat erst vor etwa sechs lausend Jahren die gegenwärtige Gestalt ihrer Oberfläche bekommen. Die Erde ist ein fast kugelrunder Klumpen von Mineralien. Mehr als zwey Drittel von ihrer Oberfläche sind mit Wasser bedeckt. Das feste Land ragt wie große Inseln aus dem Weltmeere hervor. Eigentlich sind die- se Inseln der Rücken ungeheurer Berge, die sich über dem Wasser erheben. Diese Gestalt hat die Oberfläche der Erde aber mcht von jeder gehabt. Ein Tdeit des jetzt trockenen Landes war ehedem Meeresboden. Durch unterirdisches Feuer und durch Erdbe* den wurde die Oberfläche der Erde verändert. Dreß hat sich, nach der Erzählung der B,bel, 4000 vor vor beynahe sechs tausend Jahren zugetragea.

2. Neueste Geographie von Europa und den übrigen vier Welttheilen - S. 1

1823 - Erlangen : Bibelanstalt
ü Erdbeschreibung. (Geographie.) Erster Unterricht. Erstes Kapitel. Von der Gestalt und Größeder Erde und ihrer Einth eilung. 2) ^)ie Erde ist ein großer runder Körper, bey- nahe wie eine Kugel, ungleich und bergigt auf ihrer Oberfläche, und an zwey einander gegen- über stehenden Seiten etwas zusammengedrückt, wie eine Pommeranze. Ihre kugelförmige Ge- stalt beweist unter andern Folgendes: Wenn man auf dem Meere fahrt und sich einem erhabenen Gegenstände, einem Berge oder Thurme nähert, so sieht man anfangs blos die Spitze über das Meer hervorragen; je näher man kommt, desto mehr hebt sich der Gegenstand allmählich hervor, bis man ihn zuletzt ganz von seiner Spitze bis zum Fuße erblickt. Eben dieselbe Erfahrung macht man an der Küste des Meeres, wenn ein Schiff herankommt; man erblickt zuerst die Spitzen der Masten. ' 2) Wollte man die Erde umreisen, so müßte man, ohne Umwege zu machen, schon allein 5400 Meilen zurücklegen, also beynahe 3 Jahre rei- sen, wenn man auf jeden Tag etwa 5 Meilen rechnet, welches einen Begriff von der Größe un- sers Erdkörpers giebt. Denkt man sich die Erd- A fläche

3. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 16

1828 - Düsseldorf : Schaub
16 Wrster Abschnitt. Von der Gestalt der Erde. §. 17. Es ist schon im vorigen Abschnitt erinnert worden, daß so weit man auch immer nach derselben Weltgegend fortreist, man nirgends die Sterne auf der Oberfläche der Erde oder des Meeres aufliegend findet. Daher ist der Schein, nach welchem die Sterne aus der Oberfläche des Meeres Hervorkommen, und wieder un- ter dieselbe herabsinken, eine Täuschung, welche dadurch entsteht, daß wir uns den Ort eines jeden sichtbaren Gegenstandes immer an irgend einem Punkt des Licht- strahls, welcher von ihm in unser Auge fällt, denken. — Die Ebene der Erde oder des Meeres erstreckt sich also nicht wirklich bis an den Himmel. Es ist vielmehr jetzt durch unumstößliche Gründe bewiesen, daß die Erde eine runde Gestalt hat, welche von der einer Kugel nur wenig abweicht. Die Beweise, für diese runde Gestalt überhaupt, sind folgende: 1) Wenn die Schiffer sich vom Meere aus dem Lande nähern, so bekommen sie die hö- her gelegenen Gegenstände, die Spitzen der Berge, der Thürme u. s. f. allezeit eher zu Gesicht, als die tiefer gelegenen. Eben so sieht man vom Ufer aus, wenn ein Schiff sich demselben nähert, die Spitzen der Masten, die Flaggen u. s. f., früher, als den Körper des Schif- fes. Da dieses nun an allen Küsten, und von welcher Weltgegend sich auch das Schiff dem Ufer nähern mag, der Fall ist, so muß die Oberfläche des Meeres eine nach allen Richtungen hin gebogene Gestalt haben. 2) Die Erde ist jetzt schon mehrmals umschifft worden,*) *) Der Erste, welchem diese wichtige Unternehmung gelang, war Hernand Magellan ein Portugiese. Er lief den 10. Aug. 1519 von Sevilla aus, entdeckte an der südlichen Küste von Amerika die Meerenge, welche das feste Land dieses Welttheils von dem sogenannten Feuerlande schei- det, und die noch jetzt nach ihm die Magellanische Straße genannt wird. Durch diesilde ging er in die Südsee,

4. Abriß der Weltkunde - S. 13

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
13 ist es ganz dasselbe; er merkt keinen Zug seitwärts oder von der Oberfläche weg, eben weil kein solcher Zug statt findet; er behält immer die Erde unter seinen Füßen und den Himmel ob seinem Haupte, steht also nie schief oder gar verkehrt, sondern immer aufrecht. Für alle Gegen- stände auf der Oberfläche unserer Erde ist also „unten" der Mittelpunkt, „oben" das Himmelsgewölbe oder das Firmament. Verschiedene Beweise, daß die Erde eine Kugel ist. Wir haben oben gezeigt, daß man sich unsere Erde gar nicht anders denken kann, denn als freischwebend im Weltenraume, und daß sie die Gestalt einer Kugel habe, wie unsere Vorfahren zum Theil geahnt, zum Theil ge- wußt haben; nun wollen wir die hauptsächlichsten Erfah- rungen nachweisen, welche uns überzeugen müssen, daß die Erde eine Kugel ist. 1. Die Anwohner des Meeres und großer Landseen machen folgende Erfahrung: wenn ein Schiff in der Ferne sichtbar wird, so sehen sie zuerst die Spitzen der Mast- bäume und die Fig. 3. oberen Segel (dies rührt nicht etwa von der Schwäche des Gesichtes her, als ob das Schiff nicht deutlich ge- nug wegen der großen Entfer- nung gesehen werden könnte, mit den schärfsten Fernröhren zeigt es sich so); all- mählig kommen Masten und Segel höher herauf, end- lich der Rumpf des Schiffes, bis es ganz und voll- ständig sichtbar ist. Es ist gerade, als ob das Schiff einen Berg herauf käme, und findet seine Erklärung nur

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 420

1854 - Münster : Aschendorff
420 Meerbusen nennt man Westindien. Man stand nämlich anfangs in der irrigen Meinung, jene Inseln wären nur ein Theil des berühm- ten Indiens, das im Süden von Asten liegt; und weil man nach den Inseln bei Amerika gegen Westen, nach dem eigent- lichen Indien aber gegen Osten fahren muß, so nannte man jene Inseln Westindien, und das astatische Land erhielt den Na- men Ostindien. 8. Die Gintheilung der Erde nach den fünf Erdstrichen. Ihr wißt es schon, daß die Erde nicht wie eine kreisrunde Scheibe, sondern wie eine Kugel gestaltet ist; was thr aber noch nicht wißt und für's Erste kaum glauben werdet, das ist, daß die Erde stch in 24 Stunden ein Mal umdreht, und daß durch diese Umdrehung der Erde Tag und Nacht entsteht. Heute Mittag um 12 Uhr steht die Erde gerade so, daß ihr die Sonne hoch am Himmel seht. Nun dreht stch die Erde, wenn ihr der Sonne gegenüber steht, von der rechten zur lin- ken Hand oder von Abend gegen Morgen; euch aber kommt es vor, als stehe die Erde unbeweglich, und es drehe stch die Sonne von der Linken zur Rechten. Denn kommt sie nicht früh am Morgenhimmel zum Vorschein, geht sie nicht in einem Bogen über den südlichen Himmel an euch vorüber, und ver- schwindet sie nicht am Abend hinter den Bergen, die euren Abendhimmel begrenzen? Es wird euch schwer werden, an die Umdrehung der Erde zu glauben, weil ihr von dieser Bewegung doch gar nichts merket, und weil ihr doch deutlich zu sehen glaubt, wie Sonne, Mond und Sterne stch von Morgen gegen Abend um die Erde drehen. Aber in solchen Dingen kann der Schein leicht trü- gen; auch davon habt ihr ja sonst im Leben mancherlei Bei- spiele. Z. B.: Ihr sitzt in einem Kahne, der leicht und leise auf den Wellen dahinfahrt. Wenn ihr nun nicht auf den Kahn, noch auf das Wasser, sondern blos auf die Bäume und Häu- ser am Ufer eure Blicke richtet, so kommt es euch vor, als säßet ihr ganz still in eurem Kahne und es kämen euch die Häuser und die Bäume wie von selbst entgegen. Gerade so ist es auch mit der Umdrehung der Erde. Ihr merket sie nicht, weil sie vollkommen gleichförmig und ohne Anstoß geschieht, und deshalb glaubt ihr, es drehe sich der ganze Himmel mit Sonne, Mond und allen Sternen in 24 Stunden um unsere kleine Erde herum. Wenn eine Kugel stch in immer gleicher Richtung umdreht, so bleiben zwei Punkte auf ihrer Oberfläche in Ruhe; diese Punkte aber nennt man die Pole, und die gerade Linie, die man sich zwischen diesen' beiden Punkten denken kann, heißt

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 182

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
182 streck)er bei dem göttlichen Vater haben, kann unsern Eifer im Gebete zu dieser Zeit sehr ermuntern. Befleißet euch also, diesen Prozessionen andächtig beizuwohnen. Dreizehnte Abtheilung. Das Merkwürdigste von u n serer Erde. Festes Land. Meer. .Inseln. Die Oberfläche unserer Erdkugel besteht aus Erde, von welcher aber ein sehr großer, tiefliegender Theil mit Was- ser bedeckt ist, dieses große Master, welches man das Meer nennt, bedeckt den größten Theil der Erdoberfläche, so daß nur ungefähr ein Dritttheil davon festes Land ist. Dieje- nigen Theile des festen Landes, welche nur nach langer Zeit umschifft werden können, nennt man festes Land. Die klei- nern aus dem Meere hervorragenden Stücke Landes heißen Inseln. ________ Berge. Gebirg e. Auf dem festen Lande wechseln Berge, Gebirge, Hügel, Thäler, Flüsse und Seen auf die mannigfaltigste Weise mir einander ab, und machen dasselbe zu einem so schönen als fruchtbaren Wohnorts für allerlei Geschöpfe. Einzelne Berge und beträchtliche Höhen sind in ebenem Lande selten; meistens liegen mehrere beisammen, und bilden Gebirge, die man Bergrücken oder Bergketten nennt, wenn sie in langen Reihen fortlaufen. Vulkane oder feuerspeiende Berge. 'Unter den Bergen sind besonders auch die Vulkane oder feuerspeiende Berge merkwürdig. Sie liegen größtentheils auf Inseln oder nahe am Meere. Sie haben eine kegel- förmige Gestalt und oben eine Oeffnung, welche wie ein um- gekehrter Trichter aussieht; man nennt diesen Krater. Wenn aus dein Krater bloß Rauch aufsteiat. so ist er in Ruhe. Zn Zetten Herr mau über in seinem Innern ein' dem Donner

7. Theil 1 - S. 185

1875 - Leipzig : Brandstetter
185 schwingt und das Eisen führt — diese ersten einfachen Werkzeuge, welche das Wappenbild des Bergmanns bilden, die aber fteilich schon seit Jahr- hunderten durch Bohrer und Pulver ersetzt sind. Das „Glückauf" des ein- fahrenden Knappen und das „Komm gesund wieder!" des Dankenden, der „über Tag" bleibt, das „Macht gesund Schicht!" des von der Arbeit Abgelösten und der Wunsch des Andern: „Fahr gesund aus!" finden sich überall in den deutschen Bergrevieren. Doch treten wir nun in das thurmähnliche Gebäude, welches den Schacht überbauet. Die mehr oder weniger gesenkte Oeffnung von pris- matischer Gestalt, etwa 18 Fuß lang und 6 Fuß breit, ist das Mundloch des Schachtes, der auf den Ausstreichenden des Erzganges zunächst be- gonnen, und, wie die Erzader fiel, auch abgesenkt wurde, so daß der Fall bald vom senkrechten „saigern Schacht" zum flachgehenden „Schloppschacht" überspringt. Der Schacht ist die große Heerstraße der Knappen, aus der sie ein- und ausfahren. Neben ihrem Wege fördern mächtige Tonnen die Erze aus der Grube und schütten sie oben von selbst aus. Aus der Tiefe schallt lautes Rauschen herauf, ähnlich einem Wasserfall, der sich wild über Felsen stürzt. Weit und breit auf der ganzen Oberfläche des Gebirges sammelt man jeden Tropfen des flüssigen Elements, das als Regen zur Erde fällt oder als Schneewafier die kleinen Bäche speist, in ziemlich großen Teichen. Von diesen aus führen lange Rinnen die streng vertheilten Wasser nach den Gruben, wo sie als Aufschlagwaster auf die vielen Räder stürzen, die unten im Bergwerk in den Radstuben hängen, und nicht bloß die Tonnen in die Höhe führen, sondern auch die Pumpen in Bewegung setzen, welche das in der Grube angesammelte Wasser zur Oberfläche treiben und aus der untersten Tiefe emporheben. So werden die einen Wasser aus der Tiefe hervorgeholt, die andern fallen sprungweise von Rad zu Rad hinab bis in den Stollen (einen wenig geneigten, fast horizontalen Gang), der dann die ganze Waffermaste oft meilenweit in ein tieferes Thal des Gebirges führt. Je tiefer der Stollen liegt, desto größer ist die Macht der Aufichlagwasser, und aus desto größeren Tiefen kann man das Grubenwaffer heben. Je mehr Master man einer Grube zuführen kann, und je höher dasselbe herabfällt, desto bester geht der Bergbau von Statten; aus Mangel an Master — ein seltsamer Widerspruch — mußte eine Grube ersaufen. Doch haben in der letzten Zeit die Dampfmaschinen gute Dienste geleistet, den Stollen unabhängig zu machen von den Wafferrädern und langen Wasterkanälen. Tag und Nacht arbeiten diese Räder und Stempel, die Lebensorgane der Grube. Wie die Zusammenziehungen des Herzens das Leben destelben verrathen, so ist das Glöckchen, das bei jedem Umgang am Kunstgezeug erklingt, der hörbare Pulsschlag der Wasteradern, die ihren Inhalt zur Oberfläche der Erde schaffen. Wenn dieses Glöcklein verstummt, dann ist Todesgefahr da unten; es fehlt an frischer Luft, böse Wetter bedrohen die Arbeiter, oder die Maschine kann die sich anhäufende Waffermaste nicht

8. Erdkundliche Grundbegriffe, Das Königreich Sachsen, Das Deutsche Reich - S. 10

1918 - Leipzig : Hirt
10 I. Grundbegriffe der Erdkunde, 14. Wenn wir einen Berg oder Turm besteigen, so wird der Raum, den wir zu überblicken vermögen, um so größer, je höher wir kommen. Der Blick erreicht in der Ferne eine Linie, längs welcher das Himmelsgewölbe die Erde zu berühren scheint. Diese Linie begrenzt unser Gesichtsfeld. Sie heißt Horizont1 oder Gesichtskreis, denn sie läuft wie ein Kreis um unseren Aussichtspunkt herum, und dieser bildet den Mittelpunkt des Kreises. Das Gesichtsfeld ändert sich, wenn wir unseren Standpunkt ändern. Wird die Aussicht durch nichts gehemmt, so erscheint das Gesichtsfeld überall kreisähnlich begrenzt. Diese Erscheinung läßt vermuten, daß die Erde ein nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmter Körper ist. Nähern wir uns einem weitentfernten hohen Gegenstande, z. B. einem Berge oder Turme, so erblicken wir zuerst seine Spitze. Je näher wir kommen, desto größer wird der sichtbare Teil, und zuletzt sehen wir ihn ganz. Am deutlichsten können wir diese Erscheinung wahrnehmen, wenn wir uns zu Schiff der Küste nähern oder vom Strande aus ein herankommendes Schiff beobachten. Fährt andrerseits ein Schiff von der Küste in die See hinaus, so wird zuerst der Rumpf unsichtbar, darauf der untere Teil der Masten, dann ihre Mitte, endlich die Mastspitze. Bei einem Dampfer zeigt schließlich nur noch die Rauchsäule die Gegend an, wo das Fahrzeug seine unserem Auge nun unsichtbare Bahn zieht. 7. Zur Kugelgestalt der Erde. Auch dieses allmähliche Auftauchen und Verschwinden herankommender und sich entfernender Gegenstände wird überall auf der Erde in gleicher Weise beobachtet und hängt nicht etwa damit zusammen, daß alle Gegen- stände um so kleiner erscheinen, je weiter sie entfernt sind. Denn wäre dies der Grund, so würden z. B. bei einem Schiffe die Masten und der Rumpf zu gleicher Zeit sichtbar, bzw. unsichtbar werden (Bild 7). Viel- mehr weist ein solches Erscheinen und Verschwinden wieder auf einen Körper mit nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmter Oberfläche hin. Tatsäch- lich hat die Erde die Gestalt einer Kugel. Freilich erscheint uns die Oberfläche der Erde, wenn wir auf einer Ebene uns umsehen, nicht gekrümmt, sondern wagerecht. Dies ist aber eine Augen- täuschung, weil die Erde im Verhältnis zu uns Menschen so ungeheuer groß ist, daß wir immer nur ein sehr kleines Stück ihrer Oberfläche überblicken können. 15. Die genaueste Nachbildung, die man von unserer Erde geben kann, ist der Globus 2. Die Oberfläche des Globus pflegt meist glatt zu sein. Denn die Erde ist so gewaltig groß, daß selbst die höchsten Berge auf dem Globus nicht hervortreten, wenn man für sie den richtigen Maßstab beibehält. Den Nordpunkt der Erde nennt man Nordpol, den Südpunkt 1 „Horizont" bedeutet: der begrenzende Kreis. 2 D. i. Kugel.

9. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 9

1833 - Halle : Schwetschke
9 Allgemeine Einleitung. Gestalt der Erde. Die Erde ist ein Sphäroi'd, d. h. ein kugelähnlicher Körper. Dies weiß jetzt ein Jeder; allein es hat lange genug ge- währt, ehe diese Wahrheit allgemein anerkannt wurde. Die älte- sten Völker hielten lange Zeit die Erde für eine runde, auch wohl länglich runde Ebene oder Scheibe, die überall vom Ocean um- flossen wäre und über welche sich der Himmel als ein festes Gewölbe erhöbe. Späterhin hielt man die Erde für einen cylindrischen d. h. walzenförmigen Körper, welcher im Wasser schwömme; imb erst etwa seit 400'Jahren vor Christi Geburt ward die Kugelgestalt der Erde allgemein von den Gelehrten wenigstens angenommen. (Diepnthagoräer, und vorzüglich Parmenides der Eleatiker, sollen zuerst die Kugelgestalt der Erde gelehrt haben.) Und doch hätte selbst der gemeinste Augenschein mit einigem Nachdenken die Men- schen auf die richtige Ansicht führen können. In einer weiten Ebene, besonders auf dem Meere, erblickt man von entfernten er- habenen Gegenständen nur den Gipfel: von einem sich nähernden Schiffe sieht man zuerst nur die Spitzen der Masten, und das übrige zeigt sich erst nach und nach, so wie das Schiff sich immer mehr nähert. Wäre die Erde, und also auch das Meer, eine Ebene, so müßte man, auch in der größten Entfernung, so weit nur das Auge reicht, stets das ganze Schiff erst dunkler und schwacher, dann deutlicher erblicken. Eben so müßte die Sonne für alle Län- der der Erde, die kleinen Unebenheiten von Berg und Thal abgerech- net, zu gleicher Zeit auf-und untergehen, was doch bekanntlich nicht der Fall ist. Endlich hätte, wie wir weiter unten sehen wer- den, jede Mondfinfterniß die Kugelgestalt der Erde lehren können. Die Erde ist aber, wie schon gesagt, keine vollkommne Kugel, sie ist an zwei entgegengesetzten Stellen etwas abgeplattet, und dieser Umstand, der nur durch sehr genaue Messungen und Be- rechnungen gefunden werden konnte, ist daher auch erst seit etwa hundert Jahren völlig ausgemacht worden. Alle übrige Planeten sind eben so und zum Theil noch viel stärker abgeplattet als die Erde. Es ist dies eine nothwendige Folge ihrer Umwälzung um sich selbst, und findet sich daher auch am stärksten beim Jupiter, der, bei einer mehr als tausendmal beträchtlichern Masse als die Erde, sich in weniger als 10 Stunden um sich selbst, also ungleich schneller als die Erde, dreht. Bei der Erde ist diese Abplattung nichtsobedeutend, denn der Unterschied des größten und des kleinsten Durchmessers beträgt nur 19544 Toisen, zu 6 Fuß, also etwa '/zzo. Die Größe der Erde. Der Umfang der Erde betragt 5400 Meilen, ihr Durchmesser 1719 M.; der Flächeninhalt ihrer Oberfläche also 9,282,000 Q M. (Quadratmeilen, eine □ M. ist eine Fläche, die eine Meile lang

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 124

1860 - Stuttgart : Hallberger
124 erheben sich ähnliche Dämpfe oder Dünste von allen größeren Wasser- massen der Erde. Ueber Flüssen und Seen schweben an vielen Aben- den Wolken von Wasserdunst. Von den Meeren steigen so viele Dünste auf, daß auf Inseln, namentlich der kälteren Gegenden, die Luft sehr feucht und der Himmel häufig umwölkt ist. Kleinere Seen und Flüsse trocknen durch diese Verdunstung in der warmen Jahres- zeit bisweilen vollständig aus. So geht das Wasser von der Erd- oberfläche weg in die Luft hinauf. Es behält nicht mehr das An- sehen einer gewöhnlichen Flüssigkeit, sondern es nimmt die Form von Dämpfen an, es wird der Luft ähnlich, welche die Erde überall umgibt. j So lange das Wasser dampfförmig bleibt, läßt es sich in der Luft nicht geradezu erkennen. Man bemerkt nur, daß Luft, welche viel Wasserdämpfe enthält, durchsichtiger ist, daß sie ferne Gegen- stände leichter und mit größerer Genauigkeit erkennen läßt. Aber wenn kalte Winde die Luft abkühlen, so verläßt das Wasser wieder die Dampfform; es kehrt durch die Mittelzustände der Wolken und des Nebels wieder zu seiner gewöhnlichen Gestalt zurück. Thau, Regen, Schnee und Hagel führen das Wasser als tropfbarflüssig oder als fest zur Erde zurück. / Diese Wanderung des Wassers ist für alle Geschöpfe, welche an der Erdoberfläche leben, von größter Wichtigkeit. Ueberall strö- men die Gewässer der Erde den tiefsten Stellen, den Meeren, zu. Aber von den Oberflächen der Meere ziehen mächtige Massen von Dämpfen über die Festländer hin. In reichlichen Niederschlägen fällt das Wasser auf das Land herab. Es tränkt den Boden Und macht das Leben der Gewächse möglich. Es speist Quellen, Bäche und Flüsse und bietet sich Menschen und Thieren zur Nahrung und Er- frischung dar. So wirkt das unscheinbare Wasser mächtig in der belebten Natur, und der kleine Waffertropsen zieht durch weite Strecken an den Ort, wo er dem stillen Haushalte der Natur dienstbar sein muß. / / B0. Dünste, Nebel und Wolken; Regen und Schnee; Thau und Reif. ß Das Sieden besteht darin, daß sich nicht nur auf der Oberstäche, sondern anch im Innern der Flüssigkeit Dämpfe bilden; Verdunstung aber nennt man die Bil- dung von Dampf an der freien Oberfläche der Flüssigkeit. Das Master verdampft oder verdunstet an der Oberfläche der Flüsse und Meere und des feuchten Erdbodens;

11. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 70

1886 - München : Ackermann
70 wobei die Schiffer z. B. immer ostwärts steuerten und von Westen her wieder zurückkamen; 3) der Umstand, daß alle Himmelskörper- runde Gestalt haben; 4) die Mondfinsternisse, bei welchen man den runden Erdschatten auf dem Monde sieht; 5) daß man von Schissen, welche aus dem Meere kommen, immer zuerst die Spitze des Mastes, nach und nach die untern Teile und endlich das Schiff sieht. Vom Schisse aus sieht man, dem Lande sich nähernd, zuerst die Spitzen der Berge, der Kirchtürme und später erst das flache Land mit den Dörfern und Städten; 6) die Sonne beleuchtet beim Aufgehen zuerst und beim Untergehen zuletzt die Bergspitzen. Für die Kugelform der Erde sprechen noch folgende Betrach- tungen: Alle flüssigen Körper nehmen, wenn sie sich frei bewegen, Kugelgestalt an, wie uns die Wasser-, Wein-, Öltropfen zeigen. Gegossenes Blei, das sich zu runden Schroten gestalten soll, läßt man durch Siebe hoch herunterfallen. Stecken wir durch eine weiche Thonmasse einen Stab, so nimmt dieselbe Kugelgestalt an, wenn wir sie stark drehen lassen. Die Erde war auch einmal in einem feurig-flüssigen Zustand, hat durch die Drehung ihrer Achse Kugaform erhalten und an ihrer Oberfläche durch Abkühlung feste Gestalt angenommen. Wie wir bereits wissen, beträgt die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne 20 Millionen Meilen. Im Winter ist sie der Sonne näher, und ihre Bewegung um dieselbe eine geschwindere als im Sommer, wo sie weiter von ihr entfernt ist. Aus dieser Bewegung der Erde um die Sonne entstehen die vier Jahres- zeiten und aus der Drehung um ihre Achse Tag und Nacht. Durch die Mitte der Erdkugel denken wir uns eine gerade Linie Achse genannt, gezogen. Die Endpunkte der Erdachse heißen Pole, der eine im Norden Nordpol, der andere im Süden Südpol. Eine zweite Linie, welche wir uns um die Erde so gezogen denken, daß sie diese in eine nördliche und in eine südliche Hälfte teilt, heißt Linie, Gleicher oder Äquator. Der Raum zwischen dem Äquator und dem Nordpol, sowie auch der zwischen ihm und dem Südpol wird in 90 Teile eingeteilt, die man auf der nördlichen Halbkugel nördliche Breitengrade und auf der südlichen südliche Breitengrade nennt. Endlich denken wir uns um die Erde noch eine Linie gezogen, welche von einem Pol zum andern geht und die Erde in eine westliche und in eine östliche Hälfte teilt. Diese trägt den Namen Mittags- linie oder Meridian; 360 solcher, gleich weit von einander entfernten Linien, die sich an den Polen durchschneiden, teilen die Erde in 360 Teile oder Längengrade. Durch diese Längen- und Breitengrade wird die Lage der verschiedenen Punkte der Erd- oberfläche bestimmt. Zwei, die eine nördlich, die andere südlich 23v- Grad vom Äquator um die Erde gezogen gedachte Linien, die Wendekreise, sowie zwei andere 66'/- Grad vom Äquator eutfernte, welche man

12. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 2

1828 - Düsseldorf : Schaub
2 Gewölbe zu erstrecken braucht, wie der Anblick zu leh- ren scheint. Da nämlich die Erde und das Master un- durchsichtig sind, so werden wir die Körper, die eine solche Lage haben, daß die von unserm Auge nach den- selben gezogenen Linien die Masse der Erde oder des Wassers schneiden, nicht sehen können. Ist daher die Ober- fläche der Erde eine Ebene, so werden wir nur diejeni- gen Körper sehen, die über dieser Ebene ( die Erde selbst mag sich bis an das Himmels-Gewölbe erstrecken, oder nicht ) erhaben sind. Hat aber die Oberfläche der Erde eine gekrümmte Gestalt, so wird dasselbe von derjenigen Ebene gelten, welche die Erdfläche an dem Standpunkt des Beobachters berührt.*) Diese Ebene, deren Lage in der mathematischen Geographie von der größten Wich- tigkeit ist, heißt die Ebene des Horizonts. Ein Kreis, den man sich in derselben, aus dem Standpunkt des Be- obachters als Mittelpunkt, mit einem unendlich großen Halbmesser beschrieben denkt, heißt der Horizont. Um in Beziehung auf die Lage dieser Ebene keine Unbe- stimmtheit übrig zu lassen, muß man für dieselbe die Oberfläche der Erde, so wie sie nach Wegnahme aller Erhöhungen und Vertiefungen seyn würde, annehmen. Die Oberfläche des Meeres, wenn es in Ruhe ist, stellt dieselbe in der größten Regelmäßigkeit dar. Man nimmt daher für jeden auf dem Meere genommenen Standpunkt die Oberfläche desselben, und für jeden auf dem festen Lande genommenen diejenige Oberfläche als die Ebene des Horizontes an, welche das Meer annehmen würde, wenn es sich bis zu dem Orte der Beobachtung erstreckte. Es läßt sich indessen ans Gründen der Naturlehre leicht zeigen, daß diese Oberfläche dieselbe ist mit der eines je- den stillstehenden Wassers. Die Oberfläche einer jeden in einem Gefäße ruhig stehenden Wassermasse stellt da- her, wenn sie gehörig erweitert wird, die Ebene des Ho- rizonts dar. An merk. Die Richtung, nach welcher ein, an seinem obern Ende befestigter und unten mit einem Ge- *) Man sagt von einer Ebene, daß sie eine gekrümmte Ober» fläche berührt, wenn sie mit derselben nur einen Punkt gemeinschaftlich hat.

13. Teil 3 - S. 206

1891 - Hildburghausen : Gadow
206 und enger sind, Gründe, Schluchten, Klüfte, die über den Kamm führenden tiefer liegenden Einschnitte, durch welche Straßen oder Fußpfade führen, Pässe. § 8. An Stellen, wo das Wasser aus der Erde hervorquillt, bilden sich Quellen; läuft das Wasier mehrerer Quellen zu- sammen, so entsteht ein Bach, der nach und nach größer wird und dann Fluß oder Strom genannt wird. Das ganze Landgebiet, dessen Gewäsier einem Flusse oder Strome zufließen, heißt desien Fluß- oder Stromgebiet. 8 9. Das Ziel aller Flüsse ist ein großes Wasserbecken, das Meer. Da seine Oberfläche überall gleichweit vom Mittelpunkt der Erde entfernt ist, so dient sie als Grundfläche für die Bestim- mung der Höhe der verschiedenen Orte auf der Erde. 8 10. Die Erde wird von einer Lufthülle umgeben, die nach oben immer dünner wird und etwa eine Höhe von 10 Meilen (— 75 Kilometer) hat. Sie wird Luftkreis oder Atmosphäre genannt. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wolken, Nebel, Regen, Schnee und Hagel, Tau und Reif; ferner der Blitz und der Donner, das Nordlicht, der Regenbogen, die Morgen- und Abendröte. Gerät die Luft in Bewegung, so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so ist Windstille. b) Grütze, Gestalt und Bewegung der Erde, Stellung derselben im Weltall. 8 11. Ein Stück der Erdoberfläche, eine Meile lang und eine Meile breit ins Gevierte, ist eine O u a d r a t m e i l e. Die Erd- oberfläche enthält etwa 9 000000 Quadratmeilen. A n m. Eine Meile hat rund 7»/2 Kilometer — 7500 Meter, eine Ouardratmeile hat 55l/4 (55,25) Quadratkilometer. § 12. Die ganze Erde ist aber nicht eine Flachebene, sondern eine Kugel. Daß sie es ist, ergibt sich unter anderem aus folgenden Gründen: a) weil man, wie zum ersten Male von Ferd. Magellan 1519—1522 geschehen, um sie herumreisen kann; d) weil man an der offenen See, wenn ein Schiff auf den Strand zufährt, nicht zuerst den Rumpf, der doch auf ebener Fläche als der dickste Teil zuerst bemerklich werden müßte, sondern die Masten sieht; und e) weil der Erdschatten bei Mondfinsternisien immer rund ist. 8 13. Eine gerade Linie, von einem Punkte der Oberfläche der Erde zu einem andern durch den Mittelpunkt gezogen (Durch- mesier), würde 1720 Meilen lang sein. Der Umfang der Erde beträgt 5400 Meilen oder 40 500 Kilometer.

14. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 35

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. Noch bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung wurde die Kugelform geleugnet, und doch hätte die mit einigem Nachdenken verbundene Anschauung die Menschen auf die richtige Ansicht, wenigstens von einer überall gekrümmten Oberfläche führen können. In einer weiten Ebene und besonders ans dem Meere erblickt man von entfernten, erhabenen Gegen- ständen nur den Gipfel ,: von einem sich nähernden Schiffe sieht man zuerst nur die Spitzen der Masten, und das Uebrige kommt erst nach und nach zum Vorschein, so wie das Schiff sich immer mehr nähert. Wäre die Erde, und also auch das Ale er, eine Ebene, so müßte man, auch in der größten Entfernung, so weit nur das Auge reicht, stets das ganze Schiff, erst schwächer, dann deutlicher erblicken. Der runde Gesichtskreis auf großen Ebenen, allüberall auf der Erde, spricht ebenfalls fitt eine rundliche Form. Eben so müßten, wenn die Erde eine ebene Fläche wäre, die Gestirne, na- mentlich die Sonne für alle Länder der Erde, die kleinen Unebenheiten von Berg und Thal abgerechnet, zu gleicher Zeit auf- und untergehen, was doch bekanntlich nicht der Fall ist; auch läßt sich überhaupt eine Verände- rung in den Gestirnen, ein Verschwinden oder Hervortreten von Sternbil- dern bei weiteren Reisen von Norden nach Süden, nur durch eine gekrümmte Oberfläche erklären. Endlich hätte, wie wir weiter unten sehen werden, jede Mondsittsterniß die Kugelgestalt der Erde entschieden lehren können. Als weitere Beweise für die runde Gestalt kann man noch die Reisen um die Erde im Ganzen in ein und derselben Richtung und (nach der Analogie) die Kngelform der übrigen Weltkörper unseres Sonnensystems anführen. Die Erde ist aber, wie schon gesagt, keine vollkommene Kugel, sie ist an zwei entgegengesetzten Stellen (den Polen, s. S. 39) etwas abgeplattet, und dieser Umstand, der nur durch sehr genaue Messungen und Berech- nungen gefunden werden konnte, ist daher auch erst seit etwa hundert Jah- ren völlig ausgemacht worden. Alle größeren Planeten sind eben so und zum Theil noch viel stärker abgeplattet als die Erde. Es ist dies eine nothwendige Folge ihrer Umwälzung um sich selbst, wenn man annimmt, daß diese Körper einst flüssig gewesen. Beim Jupiter ist die Abplattung am stärfften ((/,7), die Rotation erfolgt aber auch ungleich schneller, als die der Erde, nämlich in weniger als 10 Stunden. Bei der Erde ist diese Abplattung nicht bedeutend; denn der Unterschied des größten und des kleinsten Durchmessers beträgt nur 21876 Toisen (ober 5% geographische Meilen), oder die Abplattung etwa '/230. Die verschiedenen Rechnungen, durch welche man zur Kenntniß dieser abgeplatteten Form gekommen ist, scheinen übrigens zu beweisen, daß die Erde kein völlig regelmäßiges Sphäreid ist, sondern daß sich die wirkliche Oberfläche an manchen Stellen wellenförmig hebt und senkt; jedoch sind diese Abweichungen nicht beträchtlich. Eben so wenig verändern die Gebirge die Grundgestalt merk- lich, da der höchste Berg ans der Erde nur den '/, 488 Theil ihres Durch- messers ausmacht und sich also zur Erde wie ein Sandkorn von kaum '/* Linie Dicke zu einer Kugel von 2‘A Fuß Durchmesser verhält. 3*

15. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 14

1870 - Halle : Schwetschke
14 Gestalt der Erde. bestätigt, ist gewesen, daß beide, unser Sonnensystem und die Sterne, ihren Ort im Weltraum verändern. (Nach dem „Kosmos", erster Band.) Zmeà «Qauptstücr : Heflatt der Erde. §. 10. Kugelgestalt der Erde. - 1. Es ist ein großer Vortheil für die Darstellung der astronomischen Erscheinungen, daß wir schon von srühester Jugend auf mit der Vor- stellung vertraut gemacht werden, die Erde und die Gestirne als kugel- förmige, frei im Weltraum schwebende ^Körper zu betrachten. 2. Die Alten hielten die Erde, dem Augenscheine folgend, für eine Scheibe, die auf unbekannten Unterlagen ruhe. Eine Zeit lang glaubte man, der Mittelpunkt der Scheibenoberfläche sei Delphi, wo die Pythia weissagte. Um diese Scheibe herum floß nach der Ansicht der Zeit- genossen Homer's der Ocean, aus welchem die Sonne des Morgens am östlichen Himmel auftauchte, um Abends am westlichen Himmel sich in denselben wieder zu versenken. 3. Die Erde ist nun aber keine vollkommene Kugel, sondern an den Polen abgeplattet (ist ein Sphäroid). Diese Abplattung ist indeß auf den gewöhnlichen Abbildungen des Erdkörpers (Globen) nicht bemerkbar. f Auf einer Kllgel gibt es kein Oben und Unten; alles, was auf der Oberfläche der Erde ist, ist allenthalben oben und wird durch die Anziehungskraft der Erde festgehalten. §. 11. Beweise für die Kugelgestalt der Erde. Für die Kugelgestalt unserer Erde sprechen unwiderleglich die folgenden Thatsachen. 1. Welchen Standpunkt auf der Erde wir auch wählen mögen, so läßt sich immer nur ein verhältnißmäßig geringer Theil ihrer Oberfläche ringsum überblicken, der viel ausgedehnter sein müßte, wenn die ganze Erdoberfläche eine Ebene wäre. Nähert sich ein Schiff, mit Maftbaum und Segeln versehen, von fern her einer Küste, auf der ein Beobachter steht, so erblickt er das Schiff nicht auf einmal, sondern zuerst die Spitze des Mastes, und erst allmählich, wenn das Schiff näher gekommen, sieht er die mittleren, zuletzt die unteren Theile d.es Mastes, zu allerletzt den Rumpf des Schiffes selbst. Es ist dies eine ganz ähnliche Wahrnehmung, wie wenn jemand von uns hinweg einen gerundeten Hügel hinabsteigt, wo uns zuerst dessen Füße und zuletzt der Hut unsichtbar wird, während dieser das erste ist, was bei der umgekehrten Bewegung zum Vorschein kommt. Diese Thatsachen wären unmöglich, wenn die lerdoberfläche eine flache Scheibe wäre. Man müßte dann alle Theile eines erscheinenden Gegenstandes zugleich sehen, und alle müßten zugleich verschwinden. 2. Seit der Ferdinand Magellan'schen Reise haben ver- schiedene andere in allen Richtungen zu Wasser Rnd zu Lande unter-

16. Geographie - S. 108

1888 - Breslau : Hirt
108 A. K. van der Laan, Himmelskunde. euch von der Stadt entfernt? Zuerst verschwinden die Wohnungen, zuletzt die Spitzen der Türme. — Wenn nun die Erde eine Scheibe wäre, so wür- den wir die ganze Stadt auf einmal erblicken, sobald sie überhaupt in dem Bereiche unserer Sehkraft wäre. Welche Gestalt aber verhindert das? Die Krümmung. — Ich zeichne hier einen Teil der Erdoberfläche. Hier steht ein Beobachter. Diese gerade Linie bezeichnet die Richtung seiner Gesichts- linie. Was bedeutet diese Figur? Ein Schiff. — Wo befindet es sich noch? Unter der Gesichtslinie. — Was ist die Folge davon? Man sieht es nicht. Fig. Kugelgestalt der Erde. (Aus Seydlitz, Schulgeographie.) — Jetzt kommt es in die Gesichtslinie. Welchen Teil sieht man zuerst? Den Mast. — Wann erst sieht man das ganze Schiff? Wenn es ganz in dem Gesichtskreise ist. — Beurteile so das allmähliche Verschwinden des Schiffes! — Zuerst sieht man noch das ganze Schiff, zuletzt nur noch den Mast. — Wie werden uns also entfernte Gegenstände sichtbar? Allmählich. — Was kön- nen wir auch von dem Verschwinden desselben sagen? Das Verschwinden erfolgt allmählich. — Woran liegt das? An der Krümmung der Erdober- fläche. — Diese verdeckt den unteren Teil ferner Gegenstände. Welcher Teil ragt über die Krümmung hinweg? Der obere Teil. — Auch diese Beobach- tung wird auf der ganzen Erde gemacht. — Welche Beobachtung ist es? Daß ferne Gegenstände allmählich sichtbar werden und allmählich verschwinden. — Was schließt man daraus? Die Oberfläche ist überall gleichmäßig gekrümmt. — Welche Gestalt hat die Erde also? Kugelgestalt. — Wiederhole den zweiten Beweis! — c. Man kann nach den verschiedensten Richtungen um die Erde reisen, immer in derselben Richtung fort, ohne daß man umzuwenden braucht, und endlich kommt man an den Ausgangspunkt zurück. Die Reisewege bilden Linien rund um die Erde. Nur um welchen Körper kann man nach allen Richtungen ununterbrochene Linien legen? Um eine Kugel. — In wel- cher Richtung schreitet täglich das Sonnenlicht um die Erde? Von Osten nach Westen. — Welchen Teilen der Erde muß daher das Licht zuerst er- scheinen? Den nach Osten belegenen. — Wie muß das Fortschreiten erfol- gen, wenn die Oberfläche der Erde regelmäßig gekrümmt ist? Regelmäßig. — In welcher Zeit umkreist das Licht die ganze Erde? In der Zeit von 24 Stunden. — Wieviel Längengrade durchläuft es in dieser Zeit? 360. — Wieviel Grad durchläuft es in einer Stunde? 15°. — Paris liegt 15° weiter nach Westen als Breslau. Beurteile die Zeit des Sonnenaufgangs in beiden Städten! In Paris geht die Sonne eine Stunde später auf, als in Breslau. — Das Licht schreitet so regelmäßig um die Erde, daß man nach dem Unterschied des Sonnenaufgangs die Entfernung zweier ost-westlich ge-

17. Lehrbuch der Erdkunde - S. 1

1904 - Trier : Lintz
Erster Teil, Allgemeines. i. Die Erde als Weltkörper. 1. Jie Gellal't und Größe der Erde. Gleich der Sonne und den andern Planeten, hat die Erde, die § mit diesen zusammen das Sonnensystem bildet, eine kugelähnliche Gestalt. Früher, als das ganze Weltall dem Menschen noch ein großes Geheimnis war, hielt man sie dem Augenscheine gemäß für eine Scheibe. Allerlei Beobachtungen sprechen aber gegen diese Annahme. Von der Küste aus und auf dem Meere sieht man von Schiffen, die sich nähern, zuerst die Masten bezw. den Rauch, und allmählich erst taucht auch der Rumpf aus dem Wasser heraus. Reist man eine große Strecke süd- wärts, so schaut man am südlichen Horizont nene Sterne, und am nördlichen sind andere nicht mehr sichtbar, und reist man nach 0 oder W, so sieht man bekannte Sterne früher, bezw. später aufgehen. Alle diese Erscheinungen sind unmöglich, wenn die Erde wirklich, wie sie uns erscheint, eine Scheibe wäre, sie erklären sich aber von selbst, wenn wir annehmen, daß ihre Oberfläche kugelartig gewölbt ist. Auch aus der Tatsache, daß bei einer Mondfinsternis der Erdschatten auf der Mond- scheibe stets kreisförmig erscheint*), ist zu folgern, daß die Erde die Gestalt einer Kugel hat. Die Weltumsegelungen endlich, von welchen die erste 1519—1522 durch den kühnen portugiesischen Seefahrer Ma- gellan erfolgte, haben hierfür den Erfahrungsbeweis erbracht. Jeder sich schnell drehende Körper muß, wenn er nicht völlig starr ist, infolge der Wirkung der Fliehkraft sich in der Mitte ausbauschen. Auch die Erde muß eine Ausbauschnng am Äquator und demgemäß eine Abplat- tnng an den Polen Zeigen. Sie kann also nur eiu kugelähnlicher Körper, ein Sphäroid (v. gr. sphaira = Kugel), seilt. Durch Pendelbeobach- tungen und Gradmessungen wurde das Maß der Polabplattung festgestellt. Es wurde aber serner nachgewiesen, daß die Erde auch kein *) Am Schatten eines kugeligen Körpers zu zeigen. Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B, 1904. 1

18. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 1

1791 - Erlangen : Bibelanst.
Erdbeschreibung. Erster Unterricht» Kapitel l° Äzon der Gestalt der Erde und der Esntheilunk der Erdkugel. auf ihrer Oberfläche) und an zwo einander gegenüber stehenden Seiten etwas zusammengedrückt , wie eine Pomeranze. 2) Wollte matt die Erde umreisen; so müßte mach 'ohne Umwege zu machen, schon allein 5400 Meilen zurücklegen , also böhnahe z Jahre reisen, wenn man auf jeden Tag etwa 5 Meilen rechnet - welches einen Begriff von der Grösse unsers Erdkörpers giebt. Ge? denkt man sich die Erdflache in solche Stücke abgetheitt, die eine Meile lang und breit waren; so würde die ganze Oberfläche det Erde 9millionen 288 tausend solcher Meilen ins Gevierte, oder Quadratmeilen in sich fassen/ 3) Die Erde dreht sich alle 24 Stünden einmal um sich selbst herum) wie ein Rad um seine Axe. Ge- denkt mütt sich da, wo die Erde auf behden Seiten am stärksten zusammengedrückt ist, gleichsam eine Stange durch den Mittelpunkt der Erde gesteckt, um welche sich die Erde drehen könnte, so hak man eine sinnliche Vorstellung der sogenannten Erdaxe. 4) Die beyden Stellen auf der Oberfläche der Erdkugel f durch weiche man sich jene Axe gedenkt, Ä heißt

19. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 94

1913 - Nürnberg : Koch
94 Iv. I>ie Erde. Ag. 38. Iv. Die erbe. 1. Gestalt und Größe der Gröe. Bei Betrachtung unseres engeren Vaterlandes sehen wir, daß es auf allen Seiten von Ländern umgeben ist. An diese stoßen nun wieder andere Länder oder auch ungeheure Wasserflächen, die M e e r e. Und jenseits der Meere folgen abermals Landgebiete. Nirgends aber, wir mögen hingehen, wo wir wollen, finden wir ein Ende. Und doch ist die Erde nicht etwa unendlich groß. Das wissen wir bestimmt- denn fast überall ist der Mensch schon zu Land oder Wasser hingekommen. Eine Scheibe also, wie wir anzunehmen geneigt sind, kann sie nicht sein. Denn d i e müßte entweder einen Rand haben oder unendlich groß sein. Was hat nun die Erde wohl für eine Gestalt? Sie kann offen- bar nur ein Körper sein, -der eine geschlossene Oberfläche hat. Das könnte nun etwa ein Würfel, ein Kegel oder ein eiförmiger Körper sein. Alle diese Annahmen treffen aber nicht zu. Man hat vielmehr herausgefunden, daß die Erde eine

20. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 447

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. I. von Chur-Pfaltz. 447 Diffeir des Rheins: I. Das Aml Wivl^6m6, Lat. Praeitura Heidelbergenfis, W0 hev jn dm fallt. Darinnen ist: Heidelberg , Lat. Heidelbergs , die Nesideytz lind Haupt. Stadt des gantzen Landes. Der Ort liegt in ei- ner schönen Gegend, und war vor diesem ein Paradies, und auch zugleich ein Welt, berufener Musen. Vitz , zu welchem Churfürst Rupertus !. A 1346. den ersten Grund geleget hatte, aber A. m86. erst einweihen lassen. Golt aber hat innerhalb 100. Jahren eine gedoppelte Ver- wüstung über Heidelberg verhangen, daß sich der Ort nicht mehr ähnlich stehet. Denn erstlich hatte stch Chur, fürst Fridericus V. gelüsten lassen, An. 1619. die Böhmi- sche Krone anzunehmen : Wie er nun in dem folgenden 1620. Jahre auf dem Weissen Berge bey Prag totaliter war ge'chtagen worden, so kamen die Spanier aus den Niederlanden, und verwandelten Heidelberg An. 1622. in einen Steinhaufen, in welcher Verwüstung die unver- gleichüche Bldliotheck, die ein Schatz der Reformieren war , und die noch Philippus Melanchthon selbst mit An- legen helfen, als Churfürst Otto Henrit'us Magnanimui regierte, nach Rom ins Vatican gebracht wurde. Darnach als stch Heidelberg nach dem Westfälische» Frieden wiederum erholet hatte, so ward daselbst eine so galante Hofhaltung angeleget, daß man es wohl klein Paris nennen konte. Als aber dieftlbige Reformirtc Chur. Linie ausstarb , und ein blutiger Erbfolgs. Krieg entstünde; so erfolgte An. 1693. die andere Verwüstung, da nicht nur vre Stadt geschleift, und das schöne Schloß mit Pulver gefprenget, sondern auch die Churfücstlichen Gräber und Cörper schändlich sncheiliget und jpoliret wurden. Ob nun diese gute Stadt stch zum drittenmale wieder erholen , und etwa;, zu ihren vorigen Zustande wieder gelangen möchte, lastet stch einiger masten dadurch hoffen , daß, als An. 1746. der jetzige Churfürst in hoher Person selbst die Huldigung da einnahme, er die verfallene Uni- versität , darauf auch Protestanten studiren können, wie- derum auftichlete, und mit neuen Privilegien begnadigte. Es i