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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 220

1847 - Eßlingen : Dannheimer
220 Dritter Theil. Die politische Geographie. raten, Hindis, Bengalesen, Assamesen, Nepalesen, Talenger, Shiks) und in die Draweda-Völker im südlichen Indien (Tamuler, Kanaresen, Malayalaer, Tuluer, Haivaer, Kandyer auf Ceylon), wozu noch die Bar- bar en-Stämme des innern Tafellandes kommen (Bhils, Kunds, Pu- jarris u. s. w., Zigeuner). b. Die persische Familie: Parsen, Perser, Kurden und Luren, Osseten, 2lfghanen, Beludschen. e. Die kaukasische Familie: Armenier, Georgier, Grusier, Tscherkessen, Lesghier und andere Völker im Kaukasus. d. Die griechisch-lateinische Familie: Griechen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, Provenzalen, Walachen, Romanen und Ladiner, Albanesen. 6. Die keltische Familie: Irländer, Hochschotten, Armorikaner (Lrewns), Bewohner von Wales. î. Die germanische Fa mi lie: Deutsche mit Friesen, Holländern und Flamändern, Norweger, Schweden, Dänen, Isländer, Anglo-Briten. g. Die slavische Familie: Russen, Bulgaren, Bosnier, Servier, Kroaten, Slavonier, Dalmaner, Montenegriner, karnische, krainische und steyrische Wenden, Polen mit den Masuren, Kassuben und Goralcn, Czechen, Hannaken, Slawaken, Serben oder Sorben. h. Die lettische Familie: die alten Preußen, Litthauer, Kuren, Liven, Esthen. i. Die Semiten: Juden, Syrer, Araber, Abyssinier, Kopten. k. Die Basken oder Eskaldunak. ^ Drittes Dapitel. Die Lebensweise der Völker. 8. 359. Die Eintheilung des Menschengeschlechts nach der Lebensweise. 1. Die Nahrungs- und Lebensweise der Völker wird durch das Klima und überhaupt durch die natürliche Beschaffenheit des Wohnortes bedingt und bestimmt. Auf der andern Seite üben auch die geistigen Anlagen eines Volkes und die geschichtlichen Ereignisse einen eben so großen Einfluß auf die Lebensweise der Völker aus, wie die physikalische Beschaffenheit des hei- mathlichen Bodens. 2. Nach der Lebensweise zerfallen die Völker in 3 Abtheilungen: in wilde Völker, in Hirtenvölker und in Ackerbau treibende Völker. 8. 360. Die wilden Völker. 1. Es sind diejenigen, welche zur Erhaltung ihres Lebens auf den Ertrag der Jagd und des Fischfanges angewiesen sind. 2. Die rohesten Jäger ziehen an den Küsten der Hudsons Bai umher. Weniger roh sind die Iägerhorden von Canada und den West-Gegenden von Nord-Amerika, die Horden in Guyana, Paraguay, Brasilien, Peru, Chili und Patagonien. In Asien sind die Wogulen das einzige Völkchen, das man den Jägern zuzählen kann. 3. Zu den Fischervölkern gehören einzelne Horden von Neu See- land, die Kamtschadalen, die Grönländer, die Moskitos, die meisten Völker

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1. Die politische Geographie - S. 314

1845 - Eßlingen : Dannheimer
314 Innern von Sudan, an den Küsten von Aden, Ajan, Zanguebar, Mosambique und Madagaskar, an allen Gestaden des persischen, indischen und hündischen Meeres bis zu den Molukken und Philippinen. Die aus der Vermischung der Araber mit Berbern hervorgegaugenen Mauren sind im ganzen N. Afrikas verbreitet, theils als Ackerbauer (Fellahs), theils in den Wüsten umberschwei- fend und Räuberei treibend (Beduinen). Iv. Der abyssin ische Zweig, wozu die Abyssinier mit der Gheez- und Amhara-Sprache und die Kop- ten, Nachkommen de? alten Aegypter, gehören. ^ Die Basken nennen sich selbst Eskaldunak. Sie wohnen auf den Höhen des cantabrischen Gebirges und in den Thälern der W. Pyrenäen und zeigen durch ihre Sprache Verwandtschaft mit dem semitischen (phönizischen) Volksstamm. Dritte Abtheilung Die Lebensweise der Völker. §. 296. Uebersicht. Die Nahrungs- und Lebensweise der Völker wird durch das Klima und überhaupt durch die natürliche Beschaffenheit des Wohnortes bedingt und be- stimmt. Auf der andern Seite üben auch die geistigen Anlagen eines Volkes und die geschichtlichen Ereignisse einen eben so großen Einfluß auf die Lebens- weise der Völker aus, wie die physikalische Beschaffenheit des heimathlichen Bodens. Nach der Lebensweise zerfallen die Völker in 3 Abtheilungen: in wilde Völker, in Hirtenvölker und in Ackerbau treibende Völker. §. 297. Die wilden Völker sind diejenigen, welche zur Erhaltung ihres Lebens auf den Ertrag der Jagd und des Fischfanges angewiesen sind. Die rohesten Jäg^r ziehen an den Küsten der Hudsons-Bai umher. Weniger roh sind die Jägerhorden von Canada und den W. Gegenden von N. Amerika, die Horden in Guyana, Paraguay, Brasilien, Peru, Chili und Patagonien. In Asien sind die Wogu- len das einzige Völkchen, das man den Jägern zuzählen kann. Zu den F ij ch er- v öl kern gehören einzelne Horden von Neu-Seeland, die Kamtschadalen, die Grönländer, die Moskitos, die meisten Völker in Guyana, einzelne Stämme der Lappen, Ostjaken, Samojeden und Tungusen, gewisser Maßen auch die Irländer und die uralischen Kosaken. Die meisten Neger an Asrika's Küsten und fast alle süd-asiatischen Völker malayischer Abkunft leben auch vorzüglich von Fischen oder niehr von Fischen als Fleisch; mau kann sie aber doch nicht unter die Fischernationen rechnen, weil sie den Feld- oder Gartenbau und mehrere andere Handthierungen zu gleicher Zeit treiben oder verstehen. , §. 298. D i e Hirtenvölker, auch Barbaren genannt, sind zur Erhaltung ihres Lebens auf den Ertrag der Viehzucht angewiesen. Die Lebensart der Nomaden ist nicht allen Klnua-

2. Grundriß der Geographie - S. 73

1859 - Eßlingen : Weychardt
Dritte Abtheilung.' Die politische Geographie. 73 4l. Tungusen. Mandschuren. g. Polarvölker. Lappen. Samojeden. Kamtschadalen. Es- kimo's u. a. §. 104. Die afrikanische Rasse. 1. Eigentliche Negervö'lker. Tibb os.^Nubavölker. Fellatah u. v. a. 2. Kafferischcr Böller- und Lprachenstamm. Eigentliche Kaffern. Betschuanen u. a. 3 Hottentotten. Buschmänner. Koranas. Namaqnas u. a. 4. Papuas oder Australncger. §. 105. Die amerikanische Rasse. 1. Apallachische Völkergruppe. Die meisten nordamerikanischen Ur- völker. 2. Mexicanischc Völkergruppe. Azteken u. v. a. 3. Peruanische Vülkergruppe. Muiscas. Incas u. v. a. 4 Ando-Araukauer. Araukaner. Feuerländer u. a. 3. Pampasvölker. Patagonier. Pueltschen u. v. a. 6. Brasilianische und guayanische Völker. Botokuden u. v. a. 8. 106. Wie australische Rasse. 1. Die Urbewohner von Neuholland. 2. Die Alfurus jharaforasj auf Neuguinea und auf mehreren Inseln des indischen Oceans. Zweiter Abschnitt. Die Eintheilung des Menschengeschlechts nach der Lebensweise der Völker. §. 107. Die Jäger- und Fischervölker. 1. Jägervölker. Die rohesten Jäger ziehen an den Küsten der Hudsonsbai umher. Weniger roh sind die Jägerhorden von Canada und den Westgegenden von Nordamerika, die Horden in Guayana, Paraguay, Brasilien, Peru, Chili und Patagonien. In Asien sind die Wogulen das einzige Völkchen, das man den Jägern zuzählen kann. 2. Fischervölkcr. Einzttne Horden von Neuseeland; die Kamtscha- dalen; die Grönländer; die Moskitos; die meisten Völker in Guayana; ein- zelne Stämme der Lappen; die Ostjäken, Samojeden und Tungusen; ge- wissermaßen auch die Irländer und die uralischen Kosaken. 3. Die meisten Neger an Afrika's Küsten und fast alle südasiatischen Völker malayischer Abkunft leben auch vorzüglich von Fischen oder mehr von Fischen, als von Fleisch; man kann sie aber doch nicht unter die Fischernationen rechnen, weil sie den Feld- oder Gartenbau und mehrere andere Handthierungen zu gleicher Zeit treiben oder verstehen.

3. Das Altertum - S. 2

1897 - Leipzig : Voigtländer
Erster Teil. Das Altertum. Von den ltesten Zeiten bis zum Untergange des westrmischen Reiches, 476 n, Chr. Die Geschichte des Altertums umfat: 1. die Geschichte der orientalischen Völker, 2. die Geschichte der Griechen, 3. die Geschichte der Rmer. Erstes Kapitel. Geschichte der Völker des Morgenlandes. Die Arzeit. 1. Die Heimat des Menschengeschlechts. Von den frhesten Ent-wickelungsstufen der Menschheit fehlt uns zuverlssige Kunde. Als der Ur-sitz des Menschengeschlechts, die Wiege der Menschheit", gilt das Morgenland und zwar dasinnereasien. 2. Entstehung Oer Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Die Bewohner unwirtlicher Meeresksten nhrten sich vom Fischfang; die, welche in rauhen Gebirgsgegenden hausten, lebten von der Jagd; die Steppenvlker trieben Viehzucht und zogen, ohne feste Wohnsitze, mit ihren Herden und Zelten von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh und werden nur oann in der Weltgeschichte vorbergehend erwhnt, wenn sie als zerstrende Horden in den Entwickelungsgang der Menschheit eingegriffen haben. Auf eine hhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche sich in fruchtbaren Landrecken, in den Thlern wasserreicher Strme

4. Lehrbuch der Geographie - S. 17

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
17 unförmlichen Kopf, röthliche Augen, angeschwollenen Unterleib, dabei sind sie träge, gefräßig und schmutzig. Minder augenfällig, doch vielleicht bedeutender, als die körperlichen Verschiedenheiten der Völker, sind die geistigen, die sich äußerlich zunächst in der Sprachverschiedenheit darstellen. Diese letztere ist größer oder geringer, je nach der entfernten oder näheren leiblichen Verwandtschaft. Mitglieder einer Familie pflegen nicht bloß ganz ähnliche körperliche Bildung, sondern auch eine auf einer gemeinsamen Geistesrichtung beruhende, fast vollkommene Sprachgleichheit zu haben. Mehrere ver- wandte Familien bilden ebenso einen Stamm, mehrere verwandte Stämme eine Völkerschaft, ein Volk oder eine Nation, mehrere Nationen einen Völkerstamm; — immer aber spricht sich der Verwandtschaftsgrad dieser kleinern oder größer» Vienscheuhaufen nicht blos in einer gewissen Aehn- lichkeit des körperlichen Gepräges, sondern noch vielmehr auch in der größeren oder geringern Sprach-Uebereinstimmung aus, die nur der Aus- druck der innerlichen Uebereinstimmung überhaupt ist. — So wie ein Volk in verschiedene Stämme zerfällt, so zerfällt seine Sprache in verschiedene Dialecte oder Mundarten, — während die Sprachen mehrerer verwandter Völker einen Sprachstamm bilden. Man spricht daher, um die verschiedenen Verwandtsschaftsgrade auszudrücken, von Mutter- und Töchtcrsprachen. Außerdem unterscheidet man todte und lebende, Ursprachen und abgeleitetes Gegenwärtig kennt man ungefähr 800 Sprachen und zwar in Europa 53, in Asien 153, in Afrika 115, in Australien 117 und in Amerika 422. Man stellt folgende Hauptsprachstämme auf: 13 der chinesisch-japanische, 2) der tatarische, 3) der uralischc, 4) der amerikanische, 5) der malayisch-australische, 6) der afrikanische, 7) der indisch-europäische. Die Lebensart wird dem rohen Menschen ganz allein von der natür- lichen Beschaffenheit des Bodens vorgeschrieben; der Kirgise muß Nomade sein, der nordamerikanischc Wilde Jäger, der Grönländer Fischer; Nahrungsmittel, Kleidung. Wohnung und Beschäftigung sind ihnen von der Natur angewiesen. Der gebildete Mensch kann bis zu einem hohen Grade die Natur besiegen. Jagd und Fischfang ist das Geschäft des rohesten Wilden; der rohe Naturmensch ist der Sklave der heimathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zum höchsten Grade. Er ist Vielster des Bogens und Pfeils, des Wurfspießes und der Schleuder. Die nomadische Lebensweise (das Hirtenleben) ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, aus die Eristenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Auch er ist an die Natur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem Weideplätze zum andern zu führen. Aber sein beweglicher Besitz sichert ihm ein unbedräng- teres Dasein, erlaubt ihm friedliche Berührungen mit den Nachbarn und gewährt ihm die ersten Anfänge eines geordneten gesellschaftlichen Zu-

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 24

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
24 Iii. Überblick über die Erdoberfläche und ihre Bewohner. Die Menschenwelt. Die Zahl der Menschen auf der ganzen Erde beträgt in runder Summe 1509 Millionen. Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter- scheidet man 5 Rassen: 1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa; 2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien; 3. die Neger — schwarz, in Afrika; 4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika; 5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans. Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Lebensweise und Beschäftigung; sie lasseu sich hiernach in 3 Klassen teilen: 1. Bammel-, Jäger- und Fischervölker; sie leben von dem, was sie gerade finden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und unwiffend. 2. Hirtenvölker oder N o m aden; sie stehen auf eiuer höheren Gesit- tuugsstufe. Zwar sind sie nicht seßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen. 3. Ackerbauer; diese haben feste Wohnsitze und bebaueu deu Boden. Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Handel, Künste und Wissenschaften. Sie stehen in der Gefittnng am höchsten. Wohnplähe der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub- dächer und einfache Hütteu zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können und die ihnen die Ausnahme von Haustieren und das Ansammeln von Vorräten gestatten. Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in folche, die nur einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehreu. Erstere heißen M o n o t h e i st e n, letztere Heiden oder P o l y t h e i st e n. Zu den Monotheisten gehören: die Christen, die In deu und die Mohammedaner. Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum nennt man ein Land. Natürliche Ländergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und Flüsse bilden. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäenhalb- insel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Oberhaupte, Staaten, iu welchen die Herrschergeivalt in einer Familie erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den Staat; b) b e s ch rankte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der Gesetzgebung mit. Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte Zeit gewählt wird, sind Republiken.

6. Allgemeiner Theil - S. 230

1852 - Eßlingen : Weychardt
230 Dritte Abtheilung. Die politische Geographie. 2. Die rohesten Jäger ziehen an den Küsten der Hudsons Bai um- her. Weniger roh sind die Jägerhorden von Canada und den Westgegenden von Nordamerika, die Horden in Guyana, Paraguay, Brasilien, Peru, Chili und Patagonien. In Asien sind die Wogulen das einzige Völkchen, das man den Jägern zuzählen kann. 3. Zu den F isch e rvölkern gehören einzelne Horden von Neuseeland, die Kamtschadalen, die Grönländer, die Moskitos, die meisten Völker in Guyana, einzelne Stämme der Lappen, die Ostjaken, Samojeden und Tun- gusen, gewissermaßen auch die Irländer und die uralischen Kosaken. 4. Die meisten Neger an Afrika's Küsten und fast alle südasiatischen Völker malayischer Abkunft leben auch vorzüglich von Fischen, oder mehr von Fischen, als von Fleisch; man kann sie aber doch nicht unter die Fischernationen rechnen, weil sie den Feld- oder Gartenbau und mehrere andere Handthie- rungen zu gleicher Zeit treiben oder verstehen. §. 177. Die Hirtenvölker. 1. Die Hirtenvölker, auch Barbaren genannt, sind zur Erhal- tung ihres Lebens aus den Ertrag der Viehzucht angewiesen. Die Lebensart der Nomaden ist nicht allen Klimaten angemessen. 2. In Europa ziehen nur kleine Nomadenstämme in einzelnen Alpen- gauen, auf den Karpathen, in Hochschottland und auf den Hebriden, und auch nur im Sommer umher. Zahlreiche Nomaden finden sich an den Küsten des schwarzen Meeres. 3. Jn Nordeu r opa und Nordasien nomadisiren Lappen und die übri- gen finnischen Stämme. In Jnnerasien wandern die Mongolen und Kal- mücken umher, an der Ostseite des kaspischen Sees die Kirgisen, die Kara- kalpaken, am Ural und in den Angrenzungen von Sibirien und dem euro- päischen Rußland die Baschkiren, Tscheremissen, Mordwinen und Tschuwaschen; in Iran, Turan, Syrien und Arabien, in Aegypten und in Nordafrika die Kurden, Turkomanncn und Araber. 4. Die Völker Südafrika's sind meistens Nomaden. §. 178. Die Ackerbau treibenden Völker. 1. Mit dem Betrieb des Ackerbaues sind in der Regel feste Wohnsitze verknüpft (auch die Nomaden treiben zuweilen etwas Landbau); mit diesem ist aber immer die Möglichkeit zur Erlangung einer höheren Kultur des Gei- stes und sittlicher Vollkommenheit verbunden. Die Ackerbau treibenden Völker bilden daher die civilisirten oder aufgeklärten Völker. 2. Je nach dem Stand der Ausbildung ihres Denkvermögens zerfallen sie in h albkultivirte und in ganz gebildete Völker. 3. Zu den halb aufgeklärten Völkern gehören mehrere Süd- seeinsulaner, mehrere afrikanische Völker, vornehmlich im Sudan, in Guinea, an der Ostküste und die Abyssinier; in Amerika die Peruaner und Mexikaner; die südasiatischen Völker, insbesondere die Hindus, alle großen muhamedanischen Nationen, unter denen die Perser und Türken die aufge- klärtesten sind; die Chinesen und Japaner.

7. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Das Königreich Bayern - S. 18

1908 - München : Oldenbourg
18 Grundbegriffe der physischen Erdkunde. Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unterscheidet man 5 Rassen: 1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa; 2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien; 3. die Neger — schwarz, in Afrika; 4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika; 5. die Malaien — braun, aus den Inseln des Großen Ozeans. Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Lebensweise und Beschäftigung; vielmehr lassen sie sich in dieser Beziehung je nach ihrer Gesittung in 3 Klassen teilen: 1. Sammel-, Jäger- und Fischervölker; sie leben von dem, was sie gerade finden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze; sie sind roh und unwissend. 2. Hirtenvölker oder Nomaden; diese stehen aus einer höheren Gesit- tungsstufe. Zwar sind sie nicht seßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von ge- zähmten Tieren: von Rind ein ^ Schafen und Kamelen. 3. Ackerbauer; diese habeu seste Wohnsitze und bebauen den Boden. Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Handel, Verkehr, Künste und Wissenschaften. Sie stehen in der Gesittnng am höchsten. Wohnplätze der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub- dächer und einfache Hütten zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können und die ihnen die Aufnahme von Haustieren und das Ansammeln von Vorräten gestatten. Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in solche, die nur einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehren. Erstere heißen Monotheisten, letztere Heiden oder Polytheisten. Zu den Monotheisten gehören: die C h r i st e n, die Inden und die M o h a m m e d a n e r. Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum nennt man ein Land. Natürliche Ländergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und Flüsse bildeu. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäen- Halbinsel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Ober- Haupte. Staaten, in welchen die Herrschergewa lt in einer Familie erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den Staat; d) beschränkte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der Gesetzgebung mit. Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eiue bestimmte Zeit gewählt wird, siud Republiken.

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 4

1847 - Leipzig : Engelmann
4 Geschichte der alten Welt. sollen. Mit der Zeit treten 3 durch geistige Anlage, Kraft und Bil- dungsfähigkeit, wie durch Körperbau, Gesichtsbildung und Farbe ver- schiedene Menschenstämme (Rassen) hervor: 1) der zur Freiheit und Herrschaft berufene kaukasische, dem die Nationen indoger- manischer Zunge, d. h. die Europäer, Vorderasiaten, Inder und Nordafrikaner angehören und der vermöge seiner Culturfähigkeit fast ausschließlich Gegenstand der Geschichte (Historie) ist; 2) der äthiopische Stamm der afrikanischen Neger und 3) die halbthieri- schen Horden m o ng o li sch er Abkunft. §. 2. Nach der Verschiedenheit der Wohnsitze wählten die Menschen auch verschiedene Lebensweisen und Be sch äst igung cn. Die Bcwoh- ner der Steppen und Wüsten, wo sich nur hie und da fruchtbare Weideplätze finden, wählten ein H i r t e n l e b e n und zogen als wandernde Stämme mit ihren Zelten und Herden von Ort zu Ort. Sie werden Noma- den genannt und ihre Hauptbeschäftigung ist Viehzucht. Die Ansiedler wohlgelcgciicr Meeresküsten entdeckten bei zunehmender Entwickelung und Be- völkerung bald die Vortheile ihrer Lage. Sie trieben Schiffahrt und Handel und erzielten Wohlstand und Reichthum, »vodnrch sie sich znm Bau schöner Wohnhäuser und zur Anlegung von Städten aufgefordert fühlten, indeß die Bewohner unwirthlichcr Gestade ihr freudenloses Leben mit dem Fischfang fristeten. Die in der Eb en c wohnten, widmeten sich, dem Ackerbau und den Künsten des Friedens, während die rauhen, abge- härteten Bergvölker sich der Jagd ergaben und von ungestümem Frei- hcitsdrang getrieben an Kampf und Krieg Ergötzen fanden. — 2. Staaten und Staatsformen. §. 3. Mit der Zeit unterschieden sich die Völker in civilisirte (cultivirte) und in uncivilisirte, je nachdem Anlage und Ver- kehr die Ausbildung der geistigen Kräfte förderten oder Stumpfsinn und räumliche Abgeschiedenheit dieselbe hemmten. Die uncivilisirten Völker sind entweder wilde Horden unter der Obhut eines Häuptlings, in dessen Hand das Schicksal jedes Einzelnen ruht, oder wandernde No- made ngcschlechter unter der Leitung eines Oberhaupts, das als Vater der Familie die Rechte eines Fürsten, Richters und Ober- priesters übt. Weder diese Nomadengeschlechtcr mit patriarchali- schen Einrichtungen, noch die wilden Horden, die in Afrika's unbe- kannten Sandwüsten, in Asiens Hochgebirgen und in Amerika's Ur- wäldern hausen, finden einen Platz in der Geschichte. Diese befaßt sich nur mit den civ ilisirten Völkern, die durch Verfassung und Gesetze in Staaten und Reiche getheilt sind und durch Sitte und gegenseitige Uebereinkunft (Convenienz) zum friedlichen V e r- kehr und zur Gesellschaft sich verbunden haben.

9. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 24

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
24 Iii. Überblick über oie Erdoberfläche und ihre Bewohner. Die Menschenwelt. Die Zahl der Menschen auf der ganzen Erde beträgt in runder Summe 1600 Millionen. Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter- scheidet man 5 Rassen: 1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa; 2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien; 3. die Neger — schwarz, in Afrika; 4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika; 5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans. Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Lebensweise und Beschäftigung; sie lassen sich hiernach in 3 Klassen teilen: 1. Die Sammel-, Jäger- und Fischervölker leben von dem, was sie gerade sinden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und unwissend. Sie gehören meist der heißen oder kalten Zone an. 2. Die Hirtenvölker oder Nomaden stehen auf einer höheren Gesit- tungsftnfe. Zwar sind sie nicht feßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen. 3. Die Ackerbauer haben feste Wohnsitze und bebaueu deu Bodeu. Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Haudel, Künste und Wissenschaften. Die Ackerbauer stehen in der Gesittung am höchsteu. Wohnplätze der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub- dächer und einfache Hütten zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können und die ihnen die Aufnahme von Haustieren und das Ansammeln von Vorräten gestatten.^ Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in solche, die nur einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehren. Erstere heißen Monotheisten, letztere Heiden oder Polytheiften. Zu den Monotheisten gehören: die Christen, die Juden und die Mohammedaner. Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum nennt man ein Land. Natürliche Lündergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und Flüsse bilden. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäenhalb- insel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Oberhaupte. Staaten, in welchen die Herrschergew alt in einer Familie erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den Staat; b) beschränkte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der Gesetzgebung mit. Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte Zeit gewählt wird, sind Republiken.

10. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 24

1918 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
24 m. überblick über die Erdoberfläche und ihre Bewohner. Die Znenschenwelt. Die Zahl der Menschen auf der ganzen Erde beträgt in runder Summe 1600 Millionen. Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter« scheidet man 5 Rassen: 1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa; 2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien; 3. die Neger — schwarz, in Afrika; 4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika; 5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans. Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Lebensweise und Beschäftigung; sie lassen sich hiernach in 3 Klassen teilen: 1. Die Sammel-, Jäger- und Fischervölker leben von dem, was sie gerade sinden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und unwissend. Sie bewohnen meist Gebiete der heißen oder der kalten Zone. 2. Die Hirtenvölker oder Nomaden stehen auf einer höheren Gefit- tungsstufe. Zwar sind sie nicht seßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen. 3. Die Ackerbauer haben feste Wohnsitze und bebauen den Boden. Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Handels Künste und Wissenschaften. Die Ackerbauer stehen in der Gesittung am höchsten. Wohnplätze der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub- dächer und einfache Hütten zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können und die ihnen die Aufnahme von Haustieren und das Ansammeln von Vorräten gestatten. - Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in solche, die nur einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehren. Erstere heißen Monotheisten, letztere Heiden oder Polytheisten. Zu den Monotheisten gehören: die Christen, die Juden und die Mohammedaner. Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum nennt man ein Land. Natürliche Ländergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und Flüsse bilden. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäenhalb- infel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Oberhaupte. Staaten, in welchen die Herrschergew alt in einer Familie erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den Staat; d) beschränkte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der Gesetzgebung mit. Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte Zeit gewählt wird, sind Republiken.

11. Erdkunde für höhere Schulen - S. 18

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
18 Iii. Uberblick über die Erdoberfläche und ihre Bewohner. Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter- scheidet man 5 Rassen: 1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa; 2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien; 3. die Neger —■ schwarz, in Afrika; 4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika; 5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans. Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Lebensweise und Beschäftigung; vielmehr laffen sie sich in dieser Beziehung je nach ihrer Gesittung in 3 Klassen teilen: 1. Sammel-, Jäger- und Fischervölker; sie leben von dem, was sie gerade finden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und unwissend. 2. Hirtenvölker oder Nomaden; sie stehen aus einer höheren Gefit- tungsftufe. Zwar sind sie nicht seßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen. 3. Ackerbauer; diese haben feste Wohnsitze und bebauen den Boden. Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Handel, Künste und Wissenschaften. Sie stehen in der Gesittung am höchsten. Wohnplätze der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub- dächer und einfache Hütten zum Schutz gegeu Wind und Wetter und zur Pflege der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können, und die ihnen die Aufnahme von Haustieren und das Ansammeln von Vorräten gestatten. Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in solche, die nur einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehren. Erstere heißen Monotheisten, letztere Heiden oder Polytheisteu. Zu den Monotheisten gehören: die Christen, die Juden und die Mohammedaner. Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum nennt man ein Land. Natürliche Ländergrenzen bilden Gebirge, Meere, Seen und Flüsse. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäen- Halbinsel. — Ein Staat ist die Vereinignng eines Volkes unter einem Ober- Haupte. Staaten, in welchen die Herrschergewalt in einer Familie erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den Staat; b) beschränkte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der Gesetzgebung mit. Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte Zeit gewühlt wird, sind Republiken.

12. Geographie für das Einjährig-Freiwilligen-Examen - S. 34

1877 - Leipzig : Körner
34 Politische Geographie. § 14 Zu den letzteren gehören: 1) Das Indenthnm über der ganzen Erde zerstreut. 2) Das Christenthum fast in ganz Europa und mit der Verbreitung der Europäer über der ganzen Erde vertheilt. Römisch-katholische, Griechisch-katholische, Protestantische Kirche. 3) Der Mnhamedanismus oder Islam in ganz Vorderasien, Nordafrika, Südost-Europa, im ostindischen Archipel, in Asien nud Afrika viel- fach zerstreut. 4. Nach der Lebensweise gibt es 1) Jäger und Fischer, wilde Völker. 2) Nomaden oder Hirtenvölker. 3) Ackerbau-, Gewerbe-und Handeltrei- bende, ansässige, civilisirte Völker. 5. Die Staatenkunde oder Statistik weist bei den rohen Wandervölkern die patriarchalische Staatsform nach. Die absolute monarchische Verfassung legt die höchste Gewalt im Staate einem einzigen bei; die Monarchie wird zur Despotie, wenn der Monarch an kein Gesetz gebunden ist; in der coinstitutionellen Monarchie hat der Staat ein Grundgesetz (Constitution), nach welchem unter Mitwirkung der Stände und Volksvertretung regiert wird. Als Gegensatz zur Monarchie besteht die Re- publik; der Föderativ- oder Bund es sta at be- steht aus einer Mehrheit von Staaten, die je ihre besondere Regierung haben, aber zu eiuer Gesammt- heit verbunden sind. A r i st o k r a t i s ch e und d e m o - kratische Republik.

13. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 12

1876 - Straßburg : Heitz
12 Polythelien sind alle Heidenvölker. Die verbreitetsten heidnischen Religionen sind: 1) Der Brahmaismus, in Vorderindien. 2) Der Buddhismus, iu Hiuteriudien und China. 3) Der Fetischismus, welcher unter den unwissend- sten und rohesten Heidenvölkern verbreitet ist. Gesellschaftliche Verhältnisse. Nach der verschiedenartigen Lebensweise und den Hauptbeschäftigungen der Menschen, theilt man sie in 1) wilde Völker (Jäger oder Fischer); 2) Nomaden oder umherziehende Hirtenvölker; 3) civilisirte (gebildete, ansäßige) Völker. Diese Letzteren haben feste Wohnsitze, treiben Acker- bau, Bergbau, Handel, Schifffahrt, Gewerbe aller Art; pflegen gesellige Bildung, Wissenschaft und Kunst. Staaten. Um mit- und nebeneinander in Ruhe und Sicherheit zu leben, bilden die Menschen mehr oder weniger große Vereine, und unterwerfen sich gewissen Gesetzen. Solche Vereine nennt man Staaten. In jedem Staate muß Jemand dafür sorgen, daß die bestehenden Gesetze ausgeübt, und wenn es Noth thnt, neue gegeben werden. Das ist die Regierung. Ist die Regierung einer einzigen Person erblich und lebenslänglich übertragen, so ist der Staat eine Mo- n a r ch i e. Die Monarchie ist unumschränkt, wenn der Wille des Herrschers als alleinige Quelle der Gesetz- gebung gilt; sie ist beschränkt (konstitutionell), wenn der Landesherr unter Mitwirkung von Volks- Vertretern (Depntirten) regiert.

14. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1806 - Altona : Hammerich
3 - ken: so laßt sich noch viel weniger erwarten, daß jene früheren Menschen, die unerfahrenen rohen Kinder der Natur, sich über Essen, Trinken, Kleiden, Obdachund Viehwarten sollten erhoben haben. Dazukömmt, daß sich der Hirt sehr leicht an eine gewisse trage Schlafheit gewöhnt, die lebendigeres Aufmerken und Nachdenken zurück halt, wozu den Jager doch oft seine wilde und gefahrvolle Lebensweise aufteizt. Dafür dürfen wir aber beimhirtenleben häusliche Einrichtungen erwarten, die der Jager nicht kannte: Vater und Kinder lebten mehr bei ein- ander ; manche zufällige Entdeckung konnte besser benutzt werden; und wie auch in unsern Zeiten mitunter dem Hir- ten gerade seine Einsamkeit und Ruhe Veranlassung zum Nachdenken wird: so mag auch die Menschheit im Gan- zen den Hirtenvölkern der früheren Welt mehr gute und wohlthätige Erfindungen und Einrichtungen danken, als dem wilden zerstörenden Muthe der jagenden Nationen. Manche stille häusliche Fertigkeit ward hier vielleicht er- worben; und werweiß, ob nicht schon vor den Zeiten des Ackerbaus eine aufmerksame nachsinnende Hirtenfrau das Spinnen erfand, das wenigstens in so frühen Zeiten erfunden worden ist, daß die alten Völker, die Griechen und Römer, die Erfindung desselben einer ih- rer Göttinnen (der Minerva) zuschrieben. — Alle diese Erfindungen aber blieben unvollkommen, und wurden dem menschlichen Geschlecht nicht allgemein nützlich, so lange einzelne Familien mit ihren Hecrden von einem Ort zum andern zogen: manche schon gemachte Erfindung mußte dabei wieder verloren gehen; in größere Gesell- schaften konnten Hirten sich nicht vereinigen, da jede einzelne Famile für ihre Heerde» einen großen Raum zur Weide haben mußte; es fehlte ihnen also gerade ein Haupt- mittel, Erfindungen und Einrichtungen zu vervollkomm- nen, gegenseitige Mittheilung im Verein der Gesellschaft. ~— Erst mit der Erfindung des Ackerbaus beginnt die wah-

15. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 10

1847 - Berlin : Reimer
r 10 Europa: Asien: Afrika: Amerika: Australien: Summa: I. — 220 — — — 220 Mill. 11. 24 37 2 — — 414 - Iii. Sf 3 — — — 114 - Iv. — — — 13 > 'ff 134 - V. — 14 4 — 2 20 - Vi. — — 90 8 — 98 - Vii. 238 108 26 274 i Tt 471 _x. - T/i10 Summa: 249 454 122 49 24 8764 Mill. V. V on de r Ver schieden heit der Lebensweise und Ge sittung der Völker. 1. Die Lebensweise der Völker wird bedingt durch die phy- sische Beschaffenheit der Länder, durch ihre eigene innere, geistige Anlage und durch den Verkehr mit anderen Völkern; sie bezeichnet daher das Verhaltniß der Menschen zur Natur ihrer Heimath, spie- gelt in dem äußeren Leben die Eigenthümlichkeit des inneren wieder, und bestimmt die Art und Weise des gesellschaftlichen Da- seyns. — 2. Wo der Mensch sich in einer ganz isolirten oder abgeschlos- senen und unzugänglichen Heimath ohne Mühe und Kampf von den Früchten des Waldes und Feldes zu ernähren vermag: da fin- det man ihn gewöhnlich in einem vollkommen thierischen Na- turzustände, und seine Lebensweise ist daher eine blos ve- getirende und nicht, wie fälschlich behauptet wird, eine „para- diesische." — 3. Das Wanderleben der Jäger- und Fischervölker wird dagegen bedingt durch den Kampf des Menschen gegen eine karge Natur, durch den feindseligen Verkehr mit den thierischen wie mit den menschlichen Mitgeschöpfen. Die Fristung des eigenen durch die Vernichtung fremden Lebens ist das alleinige Tagewerk. Es erlaubt nirgend ein staliges Verweilen, nöthigt vielmehr zu fort- währenden Wanderungen. — Der Mensch ist der Sklave der hei- mathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zur höchsten Potenz. — 4. Das Hirtenleben, die nomadische Lebensweise ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, auf die Existenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Dem Hirten fehlt ebenfalls eine feste Wohnstätte; auch er ist an die Na- tur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem

16. Landschafts-, Völker- und Städtebilder - S. 86

1892 - Halle a.d.S. : Schroedel
86 5. Wohnung und Lebensweise. Die Patagonier zerfallen in einer Menge kleiner umherschweifender Stämme oder vielmehr familienartiger Horden, welche sich Uber die weiten Ebenen zerstreuen. Da sie zur Beschaffung ihres Lebensunterhalts haupt- sächlich auf Jagd angewiesen sind, so können nicht viele von ihnen bei- sammen leben, und von festen Wohnsitzen kann bei ihnen keine Rede sein; sie sind fast stets auf der Wanderung begriffen. Eine Horde besteht aus höchstens 30 bis 40 Familien, deren jede ihr eigenes Zelt hat. Ihre zeltartige bewegliche Wohnung, der Toldo, wird auf folgende Weise errichtet: Es werden in einem Abstande von je 2 m drei parallele Reihen Gabelpfähle in die Erde getrieben und durch je eine Querstange mit einander verbunden; die erste Pfahlreihe ist 1 m, die zweite 2, die dritte 21/2 m hoch. Über diese Träger zieht man eine aus 40 bis 50 mit Fett beschmierten, rotgefärbten Guanacofellen zusammengenähte schwere Decke. Der so geschützte Raum wird seitwärts mit dem aufgestapelten Gepäck wie mit einer Mauer umgeben. Aus Häuten hergestellte Vor- hänge teilen im Innern die Schlafräume ab. Im „Munde" des Zeltes wird Feuer angemacht; bei rauher Witterung wird auch dieser vordere Teil des Zeltes mit einem Vorhänge geschlossen. Freunde und Verwandte verbinden ihre Toldos mit einander. Ein oder zwei Polster und eine oder zwei Roßhäute bilden das Mobilar jeder Schlasstättenabteilung; die Polster bestehen aus wollenen, von den Araukanern verfertigten Decken, die man mit Guanacowolle ausstopft; auf dem Marsche werden sie als Frauensättel benutzt. Die Wohnungen werden sehr reinlich gehalten. Das Kochgeschirr beschränkt sich auf einen eisernen Bratspieß; selten kommt ein eiserner Topf hinzu, der bald zum Kochen, bald zum Auslassen des Fettes, bald zur Mischung der Farbe dient, mit welcher sich die Patagonier bemalen. Obwohl die Patagonier des Kochens kundig sind, so haben sie doch andere Zubereitungsarten nicht aufgegeben, bei denen nicht das Feuer unmittelbar, sondern durch das Feuer erhitzte Erde oder Steine oder die zurückgebliebene Asche das Mittel zum Rösten abgab. So nahm Musters wahr, daß die Tehuelchen einen Straußenmagen zubereiteten, indem sie einen vorher am Feuer erhitzten Stein hineinsteckten und ihn dann in die heiße Asche legten. Mit dem ganzen Strauß wurde ebenso verfahren, indem ein heißer Stein in die Brusthöhlung gesteckt wurde. Wenn das Tier zu fleischig ist, macht man Querschnitte ins Fleisch, in die man heiße Steine füllt. Das Ganze wird dann mit der Haut der Beine wie ein Sack zugebunden, in glühende Asche gelegt und von außen gebraten. Die Umgebung der Zelte ist durch zahlreiche Haustiere belebt. Pferde, Hunde, bisweilen auch Hühner, werden auf dem Marsche mitge- führt. Die Wahl des Weges muß so geschehen, daß Futter für die Pferde und Wild zum Jagen für die Menschen in hinreichender Menge vorhanden ist. Wenn der Häuptling den Aufbruch angeordnet hat, so fangen die jungen Männer und die Knaben die munter herumlaufenden Pferde mit dem Lasso und bringen sie herbei; Frauen binden ihnen die Schlafpolster,

17. Allgemeiner Theil - S. 229

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die Lebensweise der Völker. 229 a. Die Ando-Arau kaner: Antisaner; Araukaner und Aukas; Feuerländer oder Pescheräh. b. Die Pampasvölker: Pampasvölker im engern Sinn spatagonier oder Tehueltschen; Pueltschen; Tscharruas; Tobas; Mataguayos; Abipones; Lenguas; Payaguas; Mbayos; Guaycurusj; Chiquitos-Nationen; Moxos-Nationen. e. Die brasilianischen und guayanischen Völker: Guaranis; Ka- raten; Omaguas; Botokuden; Puris; Gez; Schumanns; Darien-Nationen. §. 174. Die australische Nasse. 1. Die australische Körperform. Mittlere Statur, rußschwarze Farbe von größerer oder geringerer Intensität, schwarze, rauhe, schlichte oder etwas gekräuselte, aber niemals wollige 'Haare, flache abgestumpfte Nase mit großen Nasenlöchern, dicke Lippen und mehr oder minder vorsprin- gende Kiefer. 2. Die australische Rasse repräsentirt keine Grundform, sondern eine Uebergangsform. Sie verbindet die kaukasische, oder vielmehr die ma- layisch-polynesische Abtheilung derselben, mit der äthiopischen Rasse. Dem Schädelbaue nach steht sie der ersteren, der Physiognomie nach der letztern näher. Sie ist wohl aus der Kreuzung des polynesischen Stammes mit dem äthiopischen hervorgegangen. 3. Zur australischen Rasse gehören die Urbewohner Neuhollands, so wie die Al furus oder H ar afora s sin ihrer eigenen Sprache Arfaki — Gebirgsbewohner genannt), welche auf Neuguinea und aus mehreren Inseln des indischen Oceans wohnen. Letztere führen auch den Namen Endame- nes oder Mairassis. Zweiter Abschnitt. Die Lebensweise der Völker. §. 175. Die Cintheilung des Mlenschengefchlechts nach der Lebensweise. 1. Die Nahrungs- und Leben sw eise der Völker wird durch das Klima und überhaupt durch die natürliche Beschaffenheit des Wohnortes be- dingt und bestimmt. Auf der andern Seite üben auch die geistigen Anlagen eines Volkes und die geschichtlichen Ereigniffe einen eben so großen Einfluß auf die Lebensweise der Völker aus, wie die physikalische Beschaffenheit des heimathlichen Bodens. 2. Nach der Lebensweise zerfallen die Völker in 3 Abtheilungen: in wilde Völker, in Hirtenvölker und in Ackerbau treibende Völker. §. 176. Die wilden Völker. 1. Es sind diejenigen, welche zur Erhaltung ihres Lebens auf den Er- trag der Jagd und des Fischfanges angewiesen sind.

18. Die Erde und ihre Bewohner - S. 540

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
540 Asia, das asiatische Rußland. Aeltesten darüber entscheiden. Den Todtschläger halten sie für einen beherzten Mann und peitschen ihn zur Strafe bloß aus. Das Jahr hat bei ihnen 13 Monate. Wie bei den Samojeden, so besteht auch bei den Rennthiertungu- sen ihr Reichthum in der Zahl ihrer Rennthiere, von denen einer 20 bis 1.000 Stück hat. Die Jäger - und Fischertungnsen durchziehen, in Familien, Gebirge und Wälder, und haben außer ihrem Jagd- und Fischergeräthe und einigen Hunden nichts, sind mit ihrer dürftigen Lage aber so zufrieden, daß sie ihrer Lebensweise um keinen Preis mit einer müheloseren und angenehmern vertauschen. Die Pferdetungusen, welche die Steppen durchziehen, haben auch Kameele, Rinder, Schafe und Ziegen. Nur ein kleiner Theil der Tungusen bekennt sich zum Kristenthume, die übrigen beten die Sonne oder das Feuer an. Ihre Tobten hängen sie, nachdem sie den- selben die besten Kleider angezogen haben, zwischen Bäumen auf. Die Anzahl der Tungusen hat sich so verringert, daß ihrer nur noch 16.000 sein sollen. Die T schuktschen, welcheäsias östlichste Halbinsel bewohnen, ge- hören zum inongvlischen Menschenschläge, zum Stamme der Korjaken, sind von mittler Größe, haben einen kleinen Kopf, ein mageres, run- des, dunkelbraunes Gesicht und schwarzes Haar. Der größere Theil von ihnen führt ein Nomadenleben und verachtet andere Völker. Mehre dieser herumziehenden Tschuktschen besitzen 1.000 bis 10.000 Rennthiere. Die, welche ihre Heerden verloren haben, und dadurch genöthigt wor- den sind, ihren Unterhalt an der Küste zu suchen, wohnen vom Ana- dir bis an das Ostkap, und liefern den nomadisirenden Ttschutkschen Fische, Thran, Kleider, Sklaven und Waffen, wofür sie Felle, Taback, Messer, Kessel und andere, für sie brauchbare, Gegenstände erhalten. Da sie keine Rennthiere haben, so werden ihre Schlitten durch Hunde gezogen. Zur Wasserfahrt im Sommer haben sie lederne Kähne von 20 bis 25 Fuß Länge und 4 Fuß Breite, welche so leicht sind, daß zwei Menschen sie bequem fortschaffen können. Auf diesen Fahrzeugen schiffen sie an den Küsten herum, ja nach Amerika hinüber. Diese seß, haften Tschuktschen haben Sommer- und Winterhütten. Die Tschuktschen sind fleißig und in manchen Arbeiten geschickt, lernbegierig, muthvoll und freiheitsliebend, dabei sehr roh und wild, falsch, diebisch, grausam und rachgierig. Das ganze Völkchen ist in Horden, welche Verwandtschaft oder Freundschaft zusammengeführt hat, getheilt. Nur im Kriege haben sie Befehlshaber und dann halten alle Horden zusammen; sonst bezeugen sie dem Reichsten, vorzüglich wenn

19. Das Altertum - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
Oie Urzeit. § l. anfange -er Kultur. M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien. 2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren. 3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise. 5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen). Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.

20. Lehrstufe 2 - S. 102

1863 - Leipzig : Teubner
102 sie persönliches Eigenthum besitzen oder nicht, in solche mit und in solche ohne Eigenthum, 3) nach ihrer Nahrung und Lebensweise in Sammelvölker, Fischer-, Jäger und Nomaden, in Ackerbau-, Industrie- und Handelsvölker, 4) nach dem Grade ihrer Gesittung in Natur- (Wilde und Barbaren), Cultur- und humane Völker. I. Naturvölker, die in gänzlicher Abhängigkeit von der sie umgebenden und ernährenden Natur leben, deren ganzes Streben auf das eigene Dasein d. h. auf Selbsterhaltung der Individuen gerichtet ist. /V. Niedere Stufe, Naturvölker ohne persönliches Besitzthum, nur mit Stammeigenthum, d. h. dem Gebiet, worin sie ihre Nahrung einsammeln, fischen und jagen, Wandervölker, Wilde: 1) Sammelvölker (vegetirende) in Halbwüsten Binnenländern oder an der Küste des Meeres, deren Nahrung größtentheils in Schal- und andern niedern Thieren, die das Meer an ihre Küsten wirft, und in einigen kleinen Landthieren, die sie mit ihren Waffen erreichen können, jedoch auch in wild- wachsenden Früchten besteht, die entweder ganz nackt oder nur mit einem rohen Felle bekleidet sind, die in hohlen Bäumen, in Felshöhlen oder in Erdhütten in geringer Zahl familienweise bei einander wohnen, innerhalb ihres Sammcl- gebietes nach einem andern Orte ziehen, sobald die Thiere und Früchte, die ihnen zur Nahrung dienen, an dem einen aufgezehrt sind, den Pflanzen gleich vegetiren und allmählich verschwinden. Die Pescherähs auf dem Feuerlande, die Negritos in Australien. 2) Fischer, an den Ufern der Flüsse und in Küstenländern, deren Nah- rung vorzugsweise Fische, deren Kleider wohl zubereitete und verzierte Felle, deren Wohnungen im Sommer leichte Hütten, im Winter Erdhöhlen sind, die in geringer Zahl bei einander wohnen, innerhalb ihres Fischereigebietes umherziehen, die schon gewisse gesellschaftliche Einrichtungen haben und höher stehen als die Sammelvölker, doch ebenfalls allmählich verschwinden. Die Samojeden, einige Stämme der Lappen, die Eskimos u. a. 3) Jäger im Innern der Festländer besonders in Nordamerika. Die Männer beschäftigen sich hauptsächlich mit der Jagd auf größere Thiere, die Frauen bebauen nur nebenbei den Boden. Sie leben familienweise, selbst in Dörfern bei einander. Sie schwelgen und darben. Sie besitzen zwar manche edle Eigenschaft, z. B. Tapferkeit, Gastfreundlichkeit, aber auch Blutdurst, Nachsucht und Grausamkeit; sie scalpiren, richten Gefangene qualvoll hin. Ihr Verfall beginnt, sobald sie mit civilisirten Völkern inverbindung kommen. L. Höhere Stufe, Naturvölker mit persönlichem Eigenthum, Halb- gebildete, Barbaren. a) Wandervölker. Ihr Eigenthum besteht in Herden gezähmter Thiere (im Norden Rennthiere, in wärmern Gegenden Kameele, Rinder, Schaafe, Ziegen, Pferde, Esel und Maulthiere, überall Hunde), die ihnen zur Nahrung dienen. Sie wohnen in Zelten, die sie mit sich umherführen. Sie wandern innerhalb ihres Bezirkes weiter; sobald die Herden das Futter an einem Orte verzehrt haben. Sie stehen höher als die Naturvölker ohne Eigen- thum und haben schon einen gewissen Grad von Bildung. Ihre Lebensweise ist behaglicher, gesicherter und gleichmäßiger als die der Jäger.