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1. Grundriß der Geographie - S. 383

1859 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten in Aghanistan. 383 1. Nördliche Hälfte des Ostrandes von Iran. Ein hohes, rauhes Gebirgslaud, das aus vielen von Süden nach Norden oder Süd- westen nach Nordosten streichenden Gebirgsketten besteht. Zwischen letzteren liegen hohe Ebenen, wie die Hochebene von Kabul 6,200'. Tachti- Soleimln ^ Salomonsthrons 12,800'. Weißes Gebirge ssefid- Kuhs 13,300'. 2. Oestliche Hälfte des Nordrandes von Iran mit dem Westende des Hindu-Kuh. Pik Hindu-Kuh 21,600'. 3. Die Hochebene von Afghanistan nimmt den Süden des Landes ein. Sie besteht aus trockenen, holzarmen, gewöhnlich dürren Ebe- nen mit reichen Flußniederungen und mit dem Zahreh-See. Gegen Süden geht die Hochebene in Wüsten über, die mit der Wüste von Beludfchistan in Verbindung stehen. /¿. Gewässer. 1. Der Hilmend. Hauptstrom des Landes. Quelle: Südabhang des Kohi-Baba. Mündung in den 56 Q.m. großen Binnensee Hamun oder Zahreh, der bitteres Wasser und sumpfige Ufer hat. Duschack. 2. Derheri-Rud imnordraude. Rechter Zufluß des Taschkend. 3. Der Murgh-ab im Nordrande. 4. Der Kabul. Rechter Zufluß des Indus. Kabul. 3. Klima. In den Thäleru und auf den Hochebenen sind die Früh- linge ungemein reizend, die Sommer sehr heiß und trocken, die Herbste sehr schön, die Winter kühl und zum Theil sehr frostig und kalt. Der Ostrand wird theilweise noch von den Regen des Südw e st-Mus so ns ss. p. 335] benetzt; auf die Hochebenen aber dringen sie nicht mehr hinein. In den Gebirgen liegt im Winter tiefer Schnee und ihre Hochgipfel ragen in die Schneeregion hinein; so bilden sich dort kühlende Schnee- und Eismassen, welche die Wasser der Randgebirge speisen. 6. Einwohner: 10,000,000. Das herrschende Volk sind die Afgha- nen spatanensj von persisch-medischer Abstammung, die theils völlige Nomaden, theils Halbnomaden sind und zum sunnitischen Islam sich be- kennen. Die Tadschiks [— Uebmtiunbeite] oder die Perser sind schiiti- sche Muhamedaner und von den Afghanen sehr verachtet und unterdrückt, aber friedliche, fleißige, industriöse Landleute, Handwerker, Knechte und Handlanger. Außerdem gibt es noch vielerlei V ö l k e r r e st e, darunter zahlreiche Juden. 7. Kultur. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau, Viehzucht und Handel. Minder bedeutend sind: Bienenzucht, Seidenzucht, Berg- bau und Industrie. Von Wissenschaften ist keine Rede. Höhere Schulen gibt es in einigen größeren Städten. 8. Königreich Kabul. Nördlicher Theil von Afghanistan. Kabul. Haupt- und Residenzstadt auf einer reizenden und gut angebauten Hochebene am Kabul. 80,000 Einw. Festung. Blühender Handel. Größter Pserdemarkt in Afghanistan. Grabmal des Kaisers Baber f 1536. Ghasna. Stadt auf emer Hochebene. 15,000 Einw. Festung. Namen Airjana [Airjä in der Zendsprachefl, Ariania der Griechen, Alran der Mitt- lern, Iran der neuen Perser. 2. Landschaften Irans im Alterthume. 1. Arachosia. 2. Paropamisadae. 3 Aria vder Ama. 4. Drangiana. 5. Parthia. 6. Hyrcania. 7. Media Magna, 8. Media Atropatene. 9. Assyria. 10. Susiana mit Cossaea [Chu/.], mais [Elam] und Uxiana. 11. Persis. 12. Caramania. 13. Gedrosia. Ely-

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1. Besonderer Theil - S. 720

1856 - Eßlingen : Weychardt
720 Zweite Abtheilung. Asien. fläche. Nordöstlicher Theil des Hochlandes von Iran. — a. Nördliche Hälfte des Ost- randes von Iran. Vom 29° N. Br. bis zum Kabnlstrom. Ein hohes, rauhes, wildes Gebirgsland, das aus vielen von S. nach N. oder von Sw. nach No. strei- chenden Gebirgsketten besteht, die sich gegen W. bis zum Hilmend ausdehnen u. zwischen denen hohe Plateauebenen liegen, wie das Plateau von Kabul 6,200h das von Ghasna 7,150', das von Kandahar 3,260'. Die östlichste Kette, das Scheide- gebirge zwischen Pendschab und Iran, ist das Kussai Gebirge mit dem 12,800' h. Tachti Soleiman [—Salonions Throns und das 13,300' h. weiße Gebirge ssefid Kuh]. Schwer zu übersteigende Pässe, wie der Gomal- und der Cheiber- Paß, durch räuberische Bergvölker gefährdet, führen über die Gebirgskette. Nur der Kabulfluß öffnet den eigentlichen Zugang aus dem Pendschab zum Hochlande. Unter den westlicher gelegenen Ketten sind das Kanda Gebirge und das Chvdscheh Am ran Gebirge 8,500' h. — b. Die östliche Hälfte des Nordrandes von Iran. Vom 89° bis 79° O. L. Im N. des Kabul und des Hilmend. aa. Das hohe und rauhe Gebirgsland zwischen Hilmend und Heri-Rud. Mehrere Paralleiketten von Sw. nach No. Pandsch Anguscht f—5 Fingerberg] 11,000'. Tuti-Gas- sarman Gebirge 12,000'. Ghorat Gebirge, bb. Südabfall des Hindu- Kuh [Caucäsus Jndicus], Im N. des. Kabulflusses. Hindukusch 18,000'? Kn hi Baba 17,000' ss. p. 661]. cc. Das Bergland der Aimaks u. Harehs s?aropami8u8]. Im N. des Heri-Rud. Quellland des Murgh-Ab. Drei durch tiefe, steile Felsthäler von einander getrennte Gebirgsketten. Ghur- und Kaitu-Gebirge. — c. Die Hochebene von Afghanistan nimmt den Süden des Landes ein. Sie be- steht aus trockenen, holzarmen, gewöhnlich dürren Ebenen mit reichen Flußniederungen und dem Zareh-See. Gegen S. geht die Hvhebene in Wüsten über, die mit der Wüste von Beludschistan in Verbindung stehen. — 5. Gewäffer. a. Der Hilmend [Erymandrus]. Hauptstrom des Landes. Vom Südabhange des Knhi Baba. Mündung in den 56 Qm. großen Binnensee Hamun oder Zahreh [Arla Palus], der bitteres Wasser und sumpfige Ufer hat. Li n ker Zn fluß: der Arga nd [Aiaebotus]. Der Lora vom Ostrande scheint den Hilmend nicht zu erreichen, b. Der Ehasch [Ophradus]; in den Zahreh-See. c. Der Harüt; in den Zahreh-See. d. Der Heri- Rud Carius]; rechter Zufluß des Tedschend im Nordrand. e. Der Murg h-Ab [Mar- gits]; im Nordrand. f. Rechte Zuflüsse des Indus. aa. Der Kabul [Copben]; vom Südabhange des Hindn-Kuh; mit dem Pandschsehir links, bb. Der Gomal [Gulasiri]; im Ostrande. — 6. Klima. Sehr verschiedene Wärme verhält nisse. In den Thälern und aus den Hochebenen sind die Frühlinge ungemein reizend, die Sommer sehr heiß und trocken, die Herbste sehr schön, die Winter kühl und zum Theil sehr frostig und kalt. Der O strand wird theilweise noch von den Regen des Sw. Mussons [S- p. 630] benetzt; auf die Hochebenen aber dringen sie nicht mehr hinein. In den Gebirgen liegt im Winter tiefer Schnee und ihre Hochgipfel ragen in die Schneeregion hinein; so bilden sich dort kühlende Schnee- und Eismassen, welche die Wasser der Randgebirge speisen. — 7. Einwoh- ner: 10 Mill. von sehr verschiedenem Stamme, a. Das herrschende Volk sind die Afghanen oder Patanen [47- Mill.]. Sie sollen nach einer allgemein verbreite- ten Sage von den Juden abstammen, sind aber persisch-medischer Abstammung. Eigen- thümliche, mit dem Persischen verwandte Sprache [das Puschtu]. Sunnitische Mu- hamedaner. Theils völlige Nomaden, theils Halbnomaden, die nur eine Zeit lang umherziehen, theils in Städten und Dörfern wohnend. Vielerlei Stämme, an deren Spitze ein Khan steht. b. Die Tadschiks [— Ueberwundene] oder Perser f4mill.]. Schulische Muhamedaner. Friedliche, fleißige, industriöse Landleute, Handwerker, Knechte, Miethsleute, Handlanger. Von den Afghanen sehr verachtet und unterdrückt, c. Völkerreste und Kolonien. Hindus und Banianen. Araber. Tnrkomanen. Hasarehs und Aimaks. Mongolen. Kalmücken. Kurden. Lesghier. Zahlreiche Ju- den; sie sollen Nachkommen der 10 Stämme Israels sein, welche in medische Ge- fangenschaft geriethen und nicht wieder nach Palästina zurückkehrten; viele von ihnen haben den Islam angenommen. Abcssinische Sklaven. Armenier in den Handelsstädten. — 8. Kultur. Hauptbeschäftigung sind Ackerbau, Viehzucht und Handel. Minder bedeutend sind: Bienenzucht, Seidenzucht, Bergbau und Industrie. Von Wissenschaften ist keine Rede. Höhere Schulen gibt es in einigen größeren Städten?) s) Kultur. — 1. Ackerbau. Wo Bewàsserung ist, finden sich selbst ùt der Wufte reiche Fluren und schone Gàrten. Die Hochebenen und die fruchtbarcn Thàler

2. Grundriß der Geographie - S. 384

1859 - Eßlingen : Weychardt
384 Die Staaten in Iran. 9. Königreich Kandahar. Südlicher Theil von Afghanistan. Kandahar. Feste Haupt- und Residenzstadt auf einer fruchtbaren und gut augebanten Hochebene. 100,000 Einw. Viel Gewerbfleiß und Handel. 10. Khanat Seistan. jorsnzisnsj. D u sch a ck. Haupt- und Residenzstadt an einem Kanäle des Hilmend. 20,000 E. 11. Khanat Herst. Herst. Haupt - und Residenzstadt am Heri-Rud. 10,000 Einw. Viel Ge- werbfleiß und Handel. Die alte Königsstadt der Arier und Sitz der Künste und Wissenschaften. 12. Bergland der Hasareh und Aimak jgur oder Gur ist an — Berg- landj. Die Hasareh [— Abtheilung von Krieg ernj und die Aimak j— Hordej sind tatarisch-mongolischer Abkunft und bekennen sich zum Islam. Ihre Hauptbeschäftigung ist die Viehzucht. An der Spitze der Stämme stehen Khane oder Sultane, die nur dem Namen nach die Oberherrlichkeit von Kabul anerkennen. §. 332. Der Zlaatenbund von Beludschistan. 1. Grenzen. ' 1. Ostgrenze.- Indobritisches Reich. 2. Nordgrenze. Afghanistan. 3. West grenze. Persien. 4. Süd grenze. Indischer Ocean. 2. Größe. 7,800 Q.m. 8. Oberfläche. Südöstkicher Theil des Ho chlandes v on Iran. 1. Südliche Hälfte des Ostrandes von Iran. 2. O estlich e Hälfte des S ü d r a n d e s von Iran. Ein von dem flachen, sandigen Küstenstriche terrassenartig aufsteigendes Bergland. 3. Die Hochebene ist von klippigen und kahlen Hügeln und Bergketten durchzogen. Ein großer Theil derselben bildet die 65 Bk. lange und 40 M. breite Sandwüste von Be lud sch ist an. Hier wehen oft glühend heiße Winde, welche mächtige Sandhosen bilden. 4. Gewässer. Viele Küstenflüsse, die nur in der Regenzeit wasser- reich sind, gehen zum indopersischen Meere. Einige andere Flüsse münden in den Indus. g. Klima. Sehr verschieden und kontinental. An der Südküste und in der Provinz Gandawa herrscht tropische Hitze. Im Ostrande und Südrande- haben die Thallandschaften ein subtropisches Klima und werden theilweise noch von den Regen des Südwest-Mussons befeuchtet. Auf den Hochebenen herrscht ein trockenes Klima mit 4 Jahreszeiten, das um so strenger wird, je höher man aus den westlichen, niedriger ge- legenen Hochebenen gegen die höher gelegenen im Osten ansteigt, wo nur im Hoheit Sommer einzelne, beschwerliche, heiße Tage, im Winter aber heftige Fröste eintreten. - 6. Einwohner: 2 Mill. Die Belndschen, das Hanptvolk, und die Brahu's, zwei tapfere Nomadenvölker, die sich zum sunnitischen Islam bekennen. 7. Kultur. Viehzucht ist die Hauptbeschäftigung, doch treiben die meisten Stämme auch Ackerbau: die Küstenbewohner leben von der Fi- scherei. Jagd, Bergbau, Gewerbe und Handel sind von unter- geordneter Bedeutung. 8. Verfassung. Beludschistan zerfällt in eine Anzahl von Staa- ten, deren Häuptlinge die Oberherrschaft des Khans von Kabul anerkennen. Kabul. Haupt- und Residenzstadt des Khans auf einer 8,000' hohen, kal- ten Hochebene. 20,000 Einw. Festung. Gewerbe. Handel.

3. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 57

1870 - Halle : Schwetschke
57 Iran 5. Erzeugnisse sind: Eisen, Knpfer, Schwefel, Färbepflanzen, Pfirsiche, Kampher, Rhabarber, Obst; Pferde, Esel, Rindvieh, Schafe, wilde Thiere; Bienen, Seidenraupen, Perlen. 6. Das Hochland von Iran beherbergt drei Staaten: den Staat Afghanistan, das Land der Belndschen und das Persische Reich. I. Der Staat der Afghanen. Afghanistan, Kiaßul. 1. Afghanistan und Belndschiftan zusammen haben einen Flächen- raum von 19,960 Q.-M. und 9 Millionen Einwohner. 2. Afghanistan bildet einen Theil des iranischen Hochlandes, ist aber nicht einförmiges Tafelland, sondern wellenförmig von Höhen und Tiefen unterbrochen. Das Klima ist höchst verschieden, trocken und heiß in den westlichen ebenern Gegenden, mild in den höheren nordöst- lichen Thälern. Die Höhen von Kabul haben ein Alpenklima. 3. Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksftamm; außer ihnen gibt es Perser, Tataren, Armenier und Araber. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau, Viehzucht, Seidenbau, Webereien nitd Waffenberel- tnng, und führen aus Getreide, Tabak, Indigo, Pferde, Pelzwerk und Shawls. Herrschend ist der Islam, doch gibt es ailch Anhänger des Brama und Buddha, und wenige Christen. 4. Das Land zerfällt in fünf unabhängige Chanate. Kabul, 60,000 Einw., mit paradiesischer Gegend und reizendem Klima. Um die Stadt ziehen sich Obstgärten und Weinberge. Handel <mit Indien und Persien) tmd Gewerbe lebhaft. Kandahar, 50,000 Einw., eine der schönsten asiatischen Städte, große Betriebsamkeit, Land- bau, Obst, Getreide, Tabak. Herat, 45,000 Einw., in einem von hohen Bergeit umgebenen fruchtbaren Thale, mit Frucht- und Blumen- gärten, daher „Stadt der 100,000 Gärten" genannt, Hanpthandelsort zwischen Indien und Persien. Der Chan ist ein Vasall von Persien. Ii. Da? Land der Nelndfchen. 1. Die Hauptmasse des Landes bildet eine Hochebene, die sich vom Sind und vom Meerufer mit mehreren Bergrücken terrassenförmig erhebt. Nur wenige Ebenen und Thäler des Plateaus (die Gegenden am Sind) sind des Anbaues fähig, im übrigen ist es steinig, trocken, unfruchtbar tmd zum Theil Sandwüste. Das Klima der Hochebene ist rauh, mit strengen Wintern und heißen trocknen Sommern; am Ufer des Sind ist es, heiß und feucht. Das Küstenland ist wegen der Datteln berühmt. 2. Die Belndschen sind eilt Nomadenvolk und sunnitische Muhame- daner; sie leben unter Häuptlingen und leisten dem Chan von Kelat nur Heeres folge. 3. Es werden sechs Provinzen unterschieden. Kelat, 12,000 Einw., in einer fruchtbaren Oase der Hochebene, an einem Berge, aus welchem die Citadelle und der Palast des Chans liegen, hat einen Bazar, Waffenfabriken und Handel.

4. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 120

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
120 Asien. Persien*), Afghanistan, Beludschiftan. (Die „iranischen Staaten"). 1. Dieselben grenzen gegen Westen an den persischen Meerbusen, die türkischen und russischen Länder, gegen N. an Rußland, den kaspischen See und Turkestan, gegen O. an das chinesische Hoch- asien und Indien, gegen S. an den indischen Ocean und den persischen Meerbusen. Flächeninhalt: etwa 44,000 (Dm. **). 2. Diese Länder bilden den östlichen Theil des westlichen Hochlandes, nämlich das Hochland von Iran. Die Scheitelfläche, von wenigen Gebirgs- ketten durchzogen, ist Wasser- imb pflanzenarm und besteht großentheils. aus Sand-, Kies- und Salz- wüsten oder baumlosen Steppenflächen. Im N.-O. ist das hohe, wilde, unübersteigliche Gebirge Hindu- Kuh (20,000 F.), das Nord- von Südasien scheidet. Den Ostrand bildet das Soliman-Gebirg, welches ostwärts steil zur Ebene des Indus abfällt. Es ist von keinem einzigen Querthal durchbrochen und daher eine wahre Grenzmauer zwischen Iran und Indien. Auch der Südrand längs dem persischen Meerbusen ist von keinem Querthal durchbrochen, enthält aber zwischen den Ketten schöne Längen- thäler. Durch den östlichen Theil der Hochebene fließt der Steppenfluß Hilmend in den Zareh-See. Das tiefe Thal desselben ist seit Jahrtausenden die einzige Straße für Heere und Karawanen zwischen Persien und Indien, in deren Verlängerung die sogenannte Königsstraße durch das Thal des Kabul (Neben- fluß des Indus) in die Tiefebene des Indus hinab- führt. *) Oder Iran im engeren Sinne. **) Davon kommen 26,000 Q.-M. auf Perfien, 10,000 Q.-M. auf Afghanistan, 8000 Q.-M. aus Beludschiftan.

5. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 105

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
105 Asien. 6. Kerman mit Mogistan (Caramanien). Darin: Ker- man auf einer Hochebene (30,000 E.); Fabriken. 7. Laristan. Darin: Lar (50,000 E.); feste Stadt; Handel. 8. Farsistan (kersis). Städte: Schiras (50,000 (§.); Weinbau und Rosenwasserfabriken. Abusch ähr (10,000 E.), Ha- fen am persischen Meerbusen. In der Ebene von Merdescht die Ruinen von Persepolis. 9. Chusistan (Susiana und ein Theil von Elymais). Da- rin : Schuster am Kuren (15,000 E.); Fabriken und Haridel. In der Nähe die Ruinen von Susan (Elymais); am (Lchahpur Ruinen von Susa (Schuschan). 10. Kurdistan und Luristan (ein Theil von Elymais und Assyrien). Darin: Kirmanschah am Karasu (40,000 E.); Han- del und Gewerbe. §. 151. Die Staaten von Belndschistan. (7600 O.m. 2 Mill. Einw.) Grenzen: Im O. Vorder-Indien, im N. Afghanistan, im W. Persien, im S. der indische Ocean. Oberfläche: Der südöstliche Theil des Hochlandes von Iran mit der Sand wüste von Belndschistan und unbedeu- tenden Küstenflüssen. Die Einwohner (sunnitische Muhamedaner) treiben theils Ackerbau und Viehzucht, theils Fischerei und Bergbau. Eintheilung: Mehrere Staaten, deren Häuptlinge die Oberherrschaft des K h a n s v o n K e l a t anerkennen. K e l a t (20,000 E.), Haupt- und Residenzst. des Khans; Festung; Handel und Gewerbe. §. 152. Die Staaten in Afghanistan. (12,200 O.m. 10 Mill. Einw.) Grenzen: Im O. Vorder-Indien, im N. Klein-Tübet und West-Turkestan, im W. Persien, im S. Beludschistan. Gebirge: Der nordöstliche Theil des Hochlandes von Iran mit dem Tachti-Soleiman (12,800'), dem weißen Geb. (13,300') und dem Pik Hindu-Kuh (21,600'). Gewässer: Der H ilm en d - Fluß, in den See Hamun mündend, der Heri-Rud, Nebenfluß wes Taschkend, und der Kabul, Nebenfluß des Indus. Produkte: Fast dieselbe.: wie in Persien; außerdem Rubine und Türkise. Die Einwohner (sunnitische Muhamedaner) sind theils Nomaden oder Halbnomaden, theils (die schiitischen Muha- medaner) fleißige industriöse Landleute und Handwerker. Eintheilung: 5 Staaten. 1. Das Königreich Kabul im N. Darin: Kabul am Kabul (80,000 E.), Haupt- und Rdsidenzst.; Festung; großer .Pferdemarkt.

6. Die astronomische und physische Geographie - S. 58

1856 - Emmerich : Romen
Ü8 Hindu-Kuh mit dem östlichen Hoch-Asien zusammen. Ein nur 60 M. breiter, aber hoher, unzugänglicher Gebirgsstock trennt hier die Tiefebenen Turans und Hindustans. n. Der Nordrand von Iran. Vom Hinduh-Kuh aus gegen W. läuft der Paropamisns, relativ niedrige Felsenketten. Aber unter 71° O. (an der S.o.-Spitze des caspischen Sees» erhebt sich der Nordrand zu einem Hochgebirge, unter dem Namen A l b o r s oder Elbrus und umzieht die S.- und S.w.-Küste des kaspischen Sees bis gegen 39° N., mit vielen steilen Gipfeln, worunter der Vulkan Demavend (12000'?». b. Der Ostrand. Vom Hinduh-Kuh laufen mehrere Parallel- ketten dicht nebeneinander südwärts bis an das persisch-arabische Meer, das indisch-persische Gränzgebirge. Der höchste Gipfel, der Salomonsthron, soll zu 12800' aufsteigen. c. Der Süd- und Westrand, ebenfalls mehrere, stufenförmig übereinander liegende Parallelkettcn ohne gemeinschaftlichen Namen, die erst gegen W., dann gegen N.w. längs dem persischen Golf und weiter landeinwärts streichen, bis sie sich unter 37" N. 65° O. an den Nordrand anschließen. Die Höhe dieser Ketten ist noch unge- wiß. Am pers. Golf erreicht die höchste Kette die Höhe von 78003 Der westliche Theil von Iran heißt Persien, der südöstliche Beludschistan, der nordöstliche Afghanistan. 2. ) Die Alpenlandschaften Aserbeidschan, Kurdistan und Armenien. An der N.w.-Ecke Irans verflechten sich der zusammentretende West - und Nordrand zu der Alpenlandschaft Aserbeidschan, 4500' hoch. Nordwestlich von diesem bis zum schwarzen Meere, westwärts etwa bis 56' O., erhebt sich noch höher das Hochland von Armenien, dessen Mittelpunkt, die Hochebene von Erse- rum, gegen 7000' hoch ist. Ungefähr an der S.o.-Ecke dieses Hochlandes steigt der Ararat zu 16200' empor. Gegen S.w. von Aserbeidschan, gegen S. und S.o. von Armenien, liegt das Bergland Kurdistan, minder hoch als Armenien, so daß letzteres wie eine Berginsel ringsher emporragt. 3. ) Das Hochland von Anatolien. Auf der Gränze von Armenien und Kurdistan zieht in westlicher Richtung eine Bergkette, unter dem Namen Ala-Dagh, eigentlich eine Fortsetzung des Albors. Diese Kette setzt unter dem Namen Taurus westwärts längs der Südküste Klein-Asiens bis ans ägäi- sche Meer, Rhodus gegenüber, fort. Steil ist ihr südlicher Ab- hang, stufenförmig ihr nördlicher gegen das Tafelland von Anatolien hin, aus dem der Ardsch isch (Argäos) zu 10000'emporragt. Der Nordrand dieses Tafellandes längs dem schwarzen Meer ist auch steil. Gegen W. läuft das Hochland in mehrere Bergzüge aus, an Leren Fuße die Küstenlandschast der Levante liegt. Aufgaben. 1.) Welches Gebirge von Afrika hat mit dem Taurus gemein-

7. Die Erde und ihre Bewohner - S. 175

1856 - Wesel : Bagel
175 gesunde Luft den Aufenthalt gefährlich macht. Ispäh an, 250, vormals Hauptstadt, geschickte Arbeiter in Gold- und Silberstoffen; soll früher über 600,000 Einwohner gehabt haben. Das Schloß und die Moscheen zeugen noch von ihrem ehemaligen Glanze. Schiras, 40, in einem reizenden, fruchtbaren Thale gelegen, liefert vortreffliche Früchte und berühmten Wein; Handel und Fabriken blühend Die beste Rosencffenz wird in Schiras bereitet. Das Erdbeben von 1824 suchte die Stadt furchtbar heim. In der Nähe liegen die Ruinen von Persepolis und der Mumicnberg. Tauris, 100, berühmte Handels- und Fabrikstadt, hat eine Menge prächtiger Moscheen. Ormus, Insel am Eingang in's persische Meer. «» merkn ng. Merkwürdig ist , daß viele Wörter in der Sprach« der Perser glcichdedeutenden deutschen Wörtern ähnlich sind; » B. murd — Mord, mader — Mutter, mele — messen, name — Rainen, dochtar — Tochter, n. s. w. §. 155. Afghanistan. Afghanistan, früher Ostpersien genannt, grenzt an Persien, Veludschistan, Ostindien, Tibet und China, und ist in jüngster Zeit in seinen Grenzen sehr beschränkt worden. Man nimmt seine Größe noch auf 12,000 □ Meilen an, mit einer Bevöl- kerung von 10 Millionen. Das Land ist sehr gebirgig, namentlich erhebt sich in demselben der gewaltige Hindu-Khu. Der Sind oder Indus ist der nordöstliche Grenzfluß. In denselben fließt der Kabul. Der Hilmend und Furrahrud münden in den See Zahreh. Das Klima ist je nach der Lage sehr verschieden. Afghanistan hat fast gleiche Produkte mit Persien. Die Bewohner sind Afghanen, Hindus, Perser und Tartaren. Die Afghanen sind ein sehr kriegerisches, wildes Volk. Die muhamedanische Religion ist die herrschende. Afghanistan machte sich 1720 von der Herrschaft der Perser los und dehnte nach und nach seine Herrschaft aus. In neuester Zeit wurde der Regent verjagt und ein blutiger Bürgerkrieg verwüstete das Land. Die Engländer aber drangen aus ihren Oftindischen Besitzungen vor, stellten die Ordnung wieder her, wofür sie dann auch ihren Einfluß geltend zu machen wußten. Städte. Kabul, 60, Residenzstadt des Schach. Kandahar, 30, die wichtigste Handelsstadt, soll früher über 100,000 Einwohner gehabt haben. D sch el lala bad, be- rühmt durch die heldenmüthige Vertheidigung des brittischen Generals Sale in dm Jahren 1841 und 1842. Herat, 45, liegt in einer fruchtbaren Gegend und treibt bedeutenden Handel. §. 156. Veludschistan. Veludschistan wird gewöhnlich mit zu Ostpersien gerechnet. Durch die neuesten Kriege der Afghanen mit den Engländern ist auch dieses Land etwas näher bekannt geworden. Es wird begrenzt im Westen von Iran, im Süden vom indischen Ocean, im Osten von Hindostán und im Norden von Afghanistan. Man nimmt die Größe auf 6670 □ Meilen und die Zahl seiner Einwohner auf 2 Millionen an. Die nomadisirenden Bewohner stehe»

8. Lehrbuch der Geographie - S. 186

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
186 Iran (das eigentliche Persien), die Westhälste des großen persischen Hochlandes, faßt auf 22,740 sjm. 11* Mill. E., die zur indisch-europäischen Nace gehören. Die beiden bedeutendsten fließenden Gewässer sind: der Helmend, im östlichen Theile in den Steppen-See Zahreh fließend, und der Kisil-Usen. in das kaspische Meer im westlichen Iran mündend. Die herrschende Religion ist der schulische Islam, daneben die Religion des Zerduscht (Zoroaster), armenische Christen und Juden. Die Perser sind große Freunde von Ceremonien und Komplimenten; nie darf z. B. ein Sohn sich vor seinem Vater niedersetzen. Die Söhne werden streng dazu angehalten ihre Väter zu achten und zu lieben und ihnen in allen Verhältnissen, besonders im Alter, hülfreich zur Seite zu stehen. Nahrungs- quellen: ziemlich vorgerückte Industrie, Arbeiten von Gold, Silber und Stahl, Stoffe von Seide und Kameelhaar, wenig Ackerbau, Karawanen- handcl. Die Regierungsform ist despotisch; der Regent führt den Titel Schah. Teheran, Haupt- und Residenzstadt in einer schönen Ebene in der Nähe hoher Gebirge, hat im Winter wohl 130,000 E. und im Sommer nur 15,000, weil dann jeder, der es nur möglich machen kann, wegen der unerträglichen Hitze, die Stadt verläßt und unter Zelten wohnt. — Jspahan, ehemalige Hauptstadt mit 300,000 E., hat jetzt nur noch 90.000 E., die einen starken Handel treiben. — Schiras, in rei- zender, weinreicher Gegend mit 30,000 E. Rosen und Rosenöl. In der Nähe die Ruinen von Persepolis. — Tauris oder Tebris, durch Erdbeben verwüstet, 50,000 E. — Asterabad, am kaspischen Meere, 60.000 E. — Abuschehr, der Hafen von Schiras, 20,000e., lebhafter Handel nach Indien. — Schuster, einst Susa, 20,000 L. Afghanistan oder Kabulistan, liegt zwischen Turkestan, Beludschistan und dem Sihksgebiet, am Kabul und ist von Natur gegen jeden Angriff befestigt. Die Bewohner sind Afghanen, Perser und Turkmanen, Hindus, Armenier und Juden. Religion: der Islam (meist sunnitisches Bekenntniß); aber auch Anhänger des Brama und Buddha. Die Afghanen zeichnen sich durch ihre Freiheitsliebe, ihre Tapferkeit, ihr Militairsystem und ihre einfachen Sitten aus; sie leben größtentheis nomadisch. Die Regierungsform ist monarchisch; der Herr- scher führt den Titel Chan von Kabul. Kabul, die Stadt der 100,000 Gärten genannt, Haupt- und Residenzstadt in einer schönen Gegend, am Fuße des Hindu-Kho mit 80.000 E. Sie liegt auf dem Verbindungswege von West-, Ost- und Südasien, daher Hauptverkehr, Sammelplatz aller Karawanen. — Kandahar, große, regelmäßig gebaute feste Stadt, 70,000 E., Haupt- stapelplatz des Handels und Münzstätte des Reichs. Beludschistan, zwischen Iran, Afghanistan, Hindostan und dem indischen Meere. Es besteht aus Berglandschaften und einem wüsten Sandküstenstrich. Die Bewohner sind zum Theil Beludschcn, ein persisch- mongolisches Volk, zum Theil Brahuö, wahrscheinlich tartarischer Ab- kunft. Daneben Perser, Hindus u. a. Religion: sunnitischer Islam. Nomadenleben. Ackerbau und Industrie fehlen. Kclat, 8000' über dem Meere, Hauptstadt und Residenz des Chans, mit einer hohen Mauer umgeben, treibt viel Gewerbe und

9. Besonderer Theil - S. 721

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten in Iran. Afghanistan. 721 2. Chanat von Kabul [Kab ulist an]. Grenzen: im O. indobritisches Reich; im N. Kafiristan und Kundus; im W. Gebiet der Aimak und Hajareh; im S. Kandahar. Große: 1,200 Qm. Oberfläche: Südabfall des westl. Hindu- Kuh; nördl. Theil des Ostrandes von Iran. Flüsse: die rechten Zuflüsse des Indus, nämlich Kabul, Kurrum und Gomal; Qnelland des Hilmend. Einwohner: 5 Mill. Et »geschränkte Erbmonarchie unter dem seit 1842 wieder eingesetzten Dost Mohammed. Einkünfte: 5 Mill. fl.? Kriegsmacht: 9,000? Reiter, 2,000? M. Infanterie und 14? Kanonen, ohne die Hilfstruppen. Kabul [Oarura. Ortospaua]. 0,200' h. 40 M. von Attok am Indus. Haupt- und Residenzstadt am Kabul. Vor der Zerstörung durch die Briten 1843: 80,000 E. Citadelle. Viele Gärten und Weinberge. Großer Bazar. Vereiniguugspunkt der Handelswaaren aus dem Osten, Westen und Norden. Stapelplatz der Waaren aller Länder von West- und Südasien. Von hier zieht die Handelsstraße über Ghasua und Kandahar nach Persien. In der Nahe das Grabmal des Kaisers Baber, t 1536. Dschellabad. St. am Kabul. 20,000 E. Zuckerrohrban. Handel. Unterhalb desselben der Kbeiber-Paß, wo das britische Heer 10. u. 11. Januar 1842 von den Afghanen niedergemacht wurde. Ba- miyan [Alexandria ad Caucasum]. 7,970' h. St. am Ghori, in einem Alpen- thale des Hindu-Kuh, von wo aus man dieses Alpengebtrge übersteigt. Im Thale von Bamiyan findet man zahllose, in die Thalwände eingegrabene Höhlen und zwei kolossale, in Felsen eingehauene Götzenbilder, wovon das männliche 120' und das weibliche 60' h. ist. Ghasna [Gaznca]. St. auf einer 7,150' h. Hochebene. 15,000 E. Festung; 1839 von den Briten erobert. Prachtvolle Residenz der Ghasnaviben von 960 bis 1205. Trümmer vieler Prachtgebäude. 3. Chanat von Kandahar. Grenzen: im O. indobritisches Reich; im N. Kabul und Gebiet der Aimak und Hasarch; im W. Herat und Seistan; im S. Be- ludschistan. Größe: 5,600 Om. Oberfläche: mittlerer Theil des Ostrandes von Iran im O.; Hochebene mit Wüsten im W. Flüsse: Hilmend mit Argand; Lora. Einwohner: 5 Mill.? Eingeschränkte Erbmonarchie. Kriegsmacht: 130,000? M. Kandahar [Alexandria]. 3,260' h. 45 M. von Kabul; 60 M. von Herat. Feste Haupt - und Residenzstadt in der Nähe des Argand. 100,000 E. Eine der schönsten Städte Asiens, in einer fruchtbaren und wohlangebauten Ebene. 2 Citadellen. , Großes Nesidenzschloß. Großer Bazar. Viel Gewerbsfleiß. Großer Handel. Sewi [Khadschak]. Feste Stadt in fruchtbarer Gegend. 20,000 E. 4. Chanat von Seistan [Sedschestan. Drangiana]. Grenzen: im O. Kandahar; im N. Herat; im W. Persien; im S. Beludschistan.. Größe: 970 Om. Oberfläche: Hochebene mit Wüsten. Gewässer: Unterlauf des Hilmend, der in den Hamün-See mündet. Einwohner: '/, Mill.? Der Chan hat wenig Macht über die vielen Stammhäupter. Seistan ist die Heimath des persischen Helden und Riesen Ru- stan [Rustum] und der Schauplatz seiner Thaten. Duschack. 45 M. von Herat; 60 M. von Kandahar. Haupt- und Residenzstadt an einem Kanäle des Hilmend. 20,000 E. haben Ueberfluß an Weizen, Gerste, Mais, Reis, Wein, Citronen, Pomeranzen, Grana- ten, Feigen und anderem Obst, an Melonen, Baumwolle, Tabak, Hans, Färberröthe rc. — 2. Viehzucht. Pferde; Maulthiere; Esel; Kameele; Dromedare; Rinder; Schafe; Ziegen; vortreffliche Hunde. — 3. Viele Jagdthiere. Löwen; Tiger; Leoparde»; Hyänen; Schakale; viel Wölfe; Füchse; Stachelschweine; Meerkatzen; Elennthiere; Damhirsche; Antilopen; Bezoarböcke; wilde Schweine; Hasen rc. — 4. Bergbau. Etwas Gold und Silber; Blei; Eisen; Antimonium. Lapis lazuli und andere Edel- steine; gute Bausteine. Salz; Salpeter; Alaun. — 5. Einzelne Gewerbe find sehr ausgebildet, so die Seiden-, Baumwollen- und Wollenweberei, besonders sind die pracht- vollen seidenen und baumwollenen Teppiche von Herat berühmt, ferner die Fabrikation von Messerschmiedwaaren, Waffen, Gewehren und von Rosenwasser. — 6. Sehr leb- hafter Karawanenhandel mit Persien, mit Westturkestan, woher über Buchara viele Waaren und Fabrikate aus Rußland eingeführt werden, mit Kaschghar und Vorder- indien, von wo man viele britische Waaren bezieht. Beim Mangel an baarem Gelde bejteht größtentheils Tauschhandel. Die Ausfuhr scheint bedeutender, als die Etn- fuhr, zusein. Hauptaussuhrartikel: Pferde; verschiedene Zeuge; Teppiche; frische __ und getrocknete Früchte; Assa Fötida oder Teufelsdreck [der eingetrocknete Saft der Wurzel von dem stinkenden Steckenkraut] rc. Haupteinfuhrartikel: tropische Produkte; Kolonialwaaren; britische und russische Fabrikate. Haupthandelsstädte: Kabul; Ghasna; Kandahar; Herat. Vliter, Lehrbuch der Geographie. Ii. 46

10. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 66

1916 - Berlin : Oldenbourg
66 Länderkunde von Asien. Iran. Umgrenzung. Im Norden wird Iran vom Elbursgebirge mit dem 5700 m hohen Vulkan Demawend und weiter östlich vom gewaltigen Hindu- kusch, im Westen vom Armenischen Hochlande, im Süden von den steilaus- steigenden Parallelketten des Südpersischen Gebirges, im Osten endlich vom Suleimangebirge umschlossen. Iran gehört zu den am meisten abgeschlossenen Ländern Asiens. Das Innere. Iran ist wie Kleinasien ein Faltenland, dessen Täler mit Schutt, Sand und Geröll ausgefüllt sind. Die mächtigen Randgebirge erschweren den Verkehr mit den umliegenden Tiefländern und mit der Küste, wo am Persischen Golfe die Hafenorte Abuschehr und Bender-Abbas liegen; sie entziehen auch den Winden die Feuchtigkeit, bevor sie das Innere erreichen und bewirken hier ein sehr trockenes Festlandklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer und Winter. Infolgedessen ist das Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe erzeugt das Nomadentnm, die Wüste das Räubertum. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge gedeihen Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras). Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [Ö]), so auch heute noch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (&), 280000 Einw,, Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jsfahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); s. von Jssahan Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Der Gebirgssaum umfaßt die Fruchtländer Persiens. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Turktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag das edel angelegte, aber durch die Gewaltherrschaft seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch das heutige Herrschergeschlecht Persiens entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans mohammedanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre In- düstrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein König oder Schah (schach). Nordpersien steht unter russischem, Südpersien unter englischem Einflüsse. Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndieu. Afghanistan, der nordöstliche Teil, von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit. Hauptort: Herat am Heri-Rud.

11. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 252

1860 - Leipzig : Hinrichs
252 Asien. der - Abassi, jetzt nur 4000e., dem besten pers. Hf. an der Straße von Hormuz, einer ehemals wichtigen Niederlage indischer Maaren, u. mit den Inseln Hormuz (unter der portugies. Herrschaft sehr wichtige Handelsstadt gl. N., seit 1622 in Verfall) u. Kisch m. Afghanistan. 12,000 H> M., 10 Miu. E. Lage: 29° - 36° N. Br. u. 78° — 89° O. L.; Grenzen: im W. Persien, im N. Türkistan, im O. Vorderindien (das Pand- schab), im S. Beludschistan. Gewässer. Fast nur Steppenflüsie, unter denen der Hilmend der bedeutendste ist. Er fließt durch weite Wüsten, hat aber selbst fruchtbare Ufer, auf denen seit den ältesten Zeiten die Straße von Persien nach Indien gegangen ist, wie viele Ruinen bezeugen, und inündet in den See Hamun. Dieser liegt nahe an der persischen Grenze, hat einen Umfang von 30 M., hartes, kaum trinkbares Wasser u. nimmt auch noch andere von N. u. No. her kommende Wasser auf. Dem Indus strömt östlich durch ein äußerst frucht- bares, stufenartig abfallendes Hochthal der reißende Kabul zu, und bildet so den Haupteingang Hindustans von W. u. Nw. her. Boden u. Klima. Afghanistan macht nebst Beludfchistan den bis 7000' Höhe ansteigenden östl. Theil des iranischen Hoch- landes aus. Dieser ist nicht ein einförmiges Tafelland, sondern zeigt einen großen Wechsel von Höhen und Tiefen. Im N. thürmt sich als westliche Fortsetzung des Küen-lün der kolossale Hindu Khu (Hindu-Berg) oder indische Kaukasus auf, dessen höchster ge- messener Gipfel im Nw. von Dfchellalabad 19,000' Höhe erreicht, mit dem Bergpaß Hindu-Kufch (Hindu-Tödter). Er macht die Wasserscheide zwischen dem Indus u. Amu u. erniedrigt sich von den Becgpässen von Bamiyan in dem Paropamisus der Alten gegen Herat hin bis 2400' zum niedrigen Nordrande von Iran. Vom Ost-Ende zieht sich, mittels des Kabulstromes in den Khaiber- p äffen durchbrochen, das indisch-persische Grenzgebirge längs des Indus nach S., in seinem hierher gehörigen Theile Soli- mán Khu genannt, ein System von parallel laufenden Ketten, zwi- schen denen sich Längenthäler z. Th. von beträchtlicher Breite besinden. In der Hauptkette erhebt sich der Tuchti Solimán (Salomons- thron) zu einer Höhe von 12,800'. Weiter im S., etwa unter 30° N. Br. und 85° O. L., ist der von Kandahar nach der Tiefebene des Indus hinabführende Bolán-Paß tief eingefchnitten auf einer Länge von 10 d. Meilen. Gegen S. fällt der Hindu Khu zu dem bis über 6000' hohen Plateau von Kabul ab; dieses wird wieder im S. von dem 9000' hohen Plateau von Ghasna überhöht, noch weiter im S. folgt das niedrigere Plateau von Kandahar. Im W. dieser Hochländer senkt sich Iran am tiefsten in dem östlich- sten Kh ora san (im weiteren Sinne), dessen nördlicher Theil das oasenartige fruchtbare Thal-Gebiet des Steppenflusses Herirud mit H e ra t einfchließt, während der südliche, Seistan od. Sedfch están gen., das Hilmendthal u. die Thälcr der übrigen kleinen Zuflüsse des

12. Erdkunde für höhere Schulen - S. 106

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
106 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken in dieser ein sehr trockenes Kontinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperatnrgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentnm, die Wüste das Ränbertnm. Die Flnßadern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- bindnng mit Westtnrkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens: von hier geht dnrch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge und an den Flnßnfern finden sich die fruchtreichen Paradiese Persiens, wo Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras) gedeihen. Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute uoch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (et), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Enropa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jsfahan, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); f. von Jsfahan Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Tnrktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perfervolk. Auch die heutige Dynastie Perfieus entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans moham- medauisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre Industrie beschränkt sich zuiueist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man fchöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persieu, Afghanistan und Belutschista n. Persien, die Westhälste Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; au der Spitze steht als Herrscher ein unumschränkt regierender König oder Schah (schäch). Belntschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlauds. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit.

13. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 74

1910 - Leipzig : Warting
74 Vierter Abschnitt. denen sich breite, wohlbebaute und mit Hainen von Dattelpalmen, Orangen und Obstbäumen (hier die Heimat des Pfirsichs) bedeckte Längstäler hin- ziehen. Im östlichen Belntschistan schwenken die Ketten vollständig nach N. um und bilden nun als Soliman-Gebirge den Ostrand des Hochlandes. Den Nordrand bilden: 1. der mächtige Hindukusch, der süd- westlichste Zweig des Tian-schan-Systems. 2. Das Alburs-Gebirge, das bogenförmig das Südufer des Kaspischen Meeres umzieht, mit dem Vulkan Demaweud, 5660 m, der noch geringe Zeichen von Tätigkeit gibt. Das gesamte Innere Irans ist waldlose Steppe, und zwar größtenteils die ödeste Form einer solchen, die Salzsteppe, deren Boden mit Salz- krnste bedeckt ist. Ackerbau ist ohne künstliche Bewässerung nicht möglich, daher nur in der Nähe der Gebirge. Staaten: 1. Persien, dreimal so groß als das Deutsche Reich, aber mit nur 9 Mill. Einw., darunter 2y2 Mill Nomaden, Die Perser, im Altertum ein kräftiges und fleißiges Volk, sind durch wieder- holte Fremdherrschaft (Araber, Mongolen, Türken) und den Einfluß des Islam ver- kommen. Die Industrie beschränkt sich auf die Fabrikation von Shawls und von Rosenöl; alle sonstigen Fabrikerzeugnisse müssen aus Europa eingeführt werden. Die Regierung war bisher streng despotisch; die vor kurzem eingeführte Verfassung hat sich noch nicht einzuleben vermocht.' Hptst. Teheran, 210 000 Einw., am Fuße des Alburs-Gebirges. Täbris in Persisch-Armenien, 180 000 Einw., die bedeutendste Handels- stadt Persiens, der Markt für die europäischen Waren. Schiras, in einem Tale des Zagros-Gebirge, berühmt durch seine Rosengärten, im Mittel- alter der Sitz der Neu-Persischeu Dichtkunst (Häfiz). Nordöstlich davon die Ruinen von Persepolis. 2. Afghanistan, Hptst. Kabul am gleichnamigen Flusse. Herat am Heri-Rüd. Als Übergangsland zwischen Indien und Turan (Lücke der Heri-Rud und Kabul) ist Afghanistan von Bedeutung, daher von England wie von Rußland begehrt. Doch haben die kriegerischen Afghanen bisher ihre Unabhängigkeit bewahrt. 3. Belntschistan, fast nur von nomadischen Hirtenstämmen bewohnt, unter englischer Oberhoheit. Die Bevölkerung Irans bekennt sich in ihrer Gesamtheit zum Islam. § 91. N o r d - A s i e n. Das ganze nördliche, sowie ein Teil von Vorder- und Zentral-Asien ist in russischem Besitz. Rnssisch-Asien, 16y2 Mill. qkm mit 30 Mill. Einwohnern, setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: 1. Kankasien, 470 000 qkm, 12 Mill. Einw.; 2. Rnssisch-Zentralasien, 3y2 Mill. qkm, 10 Mill. Einw.; 3. Sibirien, 12% Mill. qkm, 8 Mill. Einw. I. Kankasien. Der Kaukasus ist ein von 80. nach Nw. zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer sich erstreckendes, wildes und schwer über- schreitbares Kettengebirge. Zahlreiche Gipfel ragen in das Gebiet des ewigen Schnees empor. Die höchsten sind der Elbrus, 5700 m, und der Kasbek, 5000 m. Auch an Gletschern fehlt es nicht. (Abb. 38.)

14. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 361

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Iran. 361 berg durchreißen; daher statt der Wasserstraße lieber un- terhalb Dschellalabad, der furchtbare Chaiberpaß ge- wagt wird, den englischen Heeren von 1842 her noch lang unvergessen. Die Pforte dieses Passes bildet das schon englische Peschawer, in einem immergrünen Gar- ten an einem Zuflüsse des Kabul, noch 3000' h. gelegen, und lebhafte Handels- und Industriestadt von 60,000 E. Nordwestlich von Kabul führt dann ein Paß, 8240' h., durch das Alpenthal des Hindu Kuh, Bamiyan mit zahllosen eingegrabrnen Felsenböhlen und zwei eingehaue- nen Buddhabildern von 160' Höhe. Die Afghanen oder Pachanen, welche das indo- germanische Pa sch tu reden, sind ein kräftiges, tapferes, freiheitsliebendes Kriegervolk, etwa 3 Mill. in hunderten von Stämmen; lauter Sunniten, und darum Feinde der Perser, aber unter sich vielfach zerspalten. Gewerbe und Dienste aber betreiben auch hier die friedlichen Tadschik (2 Mill.), von dem herrschenden Volke verachtet. Seit die angloindische Eroberung (1839—42) mißglückt ist, sucht die britische Politik die Fürsten von Kabul durch Geldhilfe sich geneigt zu machen. Im N. des Kabulflusses liegt dann Tschitral, ein kleiner Gebirgsstaat, mit der Purehsprache, und Kafiri- stan, das Land der noch heidnischen Schwarzröcke (Sia- posch), mit einer indischen Sprache, durch ihre Weinliebe und Frauenfreiheit den Afghanen ein Greuel. Belutschistan, mit 7800 O.m. die kleinere Süd- hälfte, ist größtentheils dürres steiniges Bergland, oder flache Sandwüste mit wenigen Oasen, von furchtbaren Stürmen und Sandhosen durchsaust, und im Alterthum als „Gedrosische Wüste" gefürchtet. Ein heißes und kaltes, im S.o. bis 8000' h. Hochland ohne Strom, doch in den bewässerten Gebirgsthälern fast europäisches Klima, verbunden mit halbtropischen Früchten. An der kahlen Südküste Mekran, von der das Kalkgebirge 3000' h. prall aufsteigt, tropische Hitze, daher fast unbewohnt. — Die Balutschen sind ein den Persern verwandtes räu- Leseb. d. Erdkunde. Ii. 16

15. Beschreibende Geographie - S. 270

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
270 Die Länder der Erde. lutschen), theils auf der höchsten vorderasiatischen Bildungsstufe (Perser). Zu der iranischen Grundlage (§. 83, „Arier") kommen türkische, auch ara- bische und mongolische Elemente; die alte Zendreligion (Zoroafter); die neupersische Literatur im Mittelalters Im Verlauf der langen Ge- schichte mehrere welthistorische Reiche mit berühmten Hauptstädten, darunter die 3 „persischen"^. — Nach wiederholter Vereinigung jetzt in mehrere Staaten getheilt, Trümmer des letzten persischen Gesammtreichs: Persien als dessen Fortsetzung in Westiran (c. 26000 Q.m., schwerlich über 5 Mill.) mit Teheran, der neuen Hauptst. des „Schah", im Gegensatz zum Os- manenreich an der Spitze der schiitischen Muhamedaner 3. Sodann in Ost- iran : die Staaten von Afghanistan (e. 12000 Q.m., 4 bis 5 Mill.), deren bedeutendste die Namen der Städte Kabul, Kandahar und Herat führend südlich davon die Staaten von Balutschistan (c. 8000 D.m., 2 Mill.), Chan zu Kelat^. Politischer Verfall und demgemäß Landescultur und Stüdtestand sehr gesunken, nur noch wenige über 100000 E. und alle vom früheren Glanz zurückgekommen; vor allen Jsfahan, nicht mehr die größte, noch die Hauptstadt Persiens; größte der Gegenwart das auch einst glänzendere Täbris^. 1 Auf der einen Seite der Hindukoh söstlicher Nordrand, Pic von Kohibaba 16800 F., 5460 Mir.) und der mit jenem am Gilgitknoten (§. 84) zusammenhängende Solimankoh (nebst dem Halagebirg der Ostrand). Auf der anderen die k a s p i- schen (Elburs) und kurdischen Hochgebirge, die in Aserbeidschan «Persisch Armenien, §. 86) convergiren; der Vulkan Demawend im Elburs (13000 F., 4220 Mtr.) im Norden und das neuere Erdbeben von Schiras iui Süden. Der Südrand zum Meer östlich von der Ormusstraße und der Nordrand zwischen dem Elburs und Hindu- koh sehr unbekannt, wahrscheinlich an letzterer Stelle kein Gebirgswall. Im östlichen Tafelland das große Binnensystem des Hilmend mit dem See Hamun, im westlichen das des Sees Schahi (oder von Urumia); im westlichen Gebirgsland Zuflüsse zum Euphrat (Kercha, Kuren) und Kaspi (Kisil-Usen, Attrek», im östlichen der Kabul- fluß zum Indus; der Murghab-Tedschend, ein Iran und Turan gemeinschaftliches Flußsystem. 2 Rosen und Melonen, Arzneistosfe (Assa fötidai und Obstarten („Pfirsich"), Wein; Pferde und Schafe, Seide; Perlen, Bergbalsam, Türkis; Teppiche, Shawle, Gold- und Silberstoffe, Chorasanklingen. Die furchtbare Hungersnoth von 1871/72. 3 Merkwürdig, wie die iranischen Völker der Reihe nach in der Geschichte auftreten: Baktrer, Meder, Perser und Parther; Kurden, Bucharen, Afghanen und Balutschen. Die todten altiranischen Sprachen- Zend (Zendavesta), Pehlvi und Parsi (P a r s e n r est e, Guebern, auch in Indien) und die im Orient sehr verbreitete arabisirte neupersische (die Dichter: Ferdusi, Sadi, Hafis; Schiitensprache) neben dem Kurdischen und Afgha- nischen oder „Puschtu" (daher der einheimische Volksname Puschtaneh, woraus in In- dien „Patanen" geworden ist, §. 229). — Turko manen in Westiran sehr verbreitet, sowie umgekehrt die Tadschik-Bucharen in West- und Ostturkestan (§. 234); mongolisch die Hesareh im ostiranischen Nordrand. * Das altpersische der Achämeniden (Persepolis und Susa), das neupersische der Sassaniden (Schapur und Ktesiphon; Koschru M.), das neupersische der Alidi- schen Sofi (Jsfahan; Abbas M.). Außerdem: das medische (Ekbatana), das par- thische (Arsaciaund Ktesiphon), das Ghaznavidische (erstes „Sultanat" zu Ghaz na; Mahmud); das Seldschuckische (Nischapur und Jsfahan; Malek-Schah) und das mongolisch-iranische (Maragha und Schiras; Hulagu). — Vier Hauptperioden: I. altpersische: 1) vor, 2) nach Cyrus (Eonflict mit den Griechen), 3) nach Alexan- der M.; Ii. antik-n eupersische (Conflict mit den Römern) unter den 4) Arsaciden (Parther), 5) Sassaniden; Iii. muhamedanische (Conflict mit Arabern, Türken und Mongolen): 6) vor, 7) nach Dschingischan, 8) nach Timur; Iv. modern-neupersische: 9) Sofi, 10) die türkischen Dynastien der Afscharen (Nadir-Schah über ganz Iran) und Kadscharen (definitive Losreißung des Ostens).

16. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 13

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 13 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken in dieser ein sehr trockenes Kontinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis —15° 0). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadeutum, die Wüste das Räubertum. Die Flußadern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- bindnng mit Westturkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens; von hier geht durch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge gedeihen Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras). Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [6]), so auch heute noch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (ä), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jsfahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); f. von Jsfahan Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Der Gebirgssaum umsaßt die Fruchtländer Persiens. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Turktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch das heutige Herrschergeschlecht Persiens entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans mohammedanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre In- dustrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: P e r f i e n, Afghanistan und B e l u t s ch i st a n. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein unumschränkt regierender König oder Schah (schäch). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Tnran nach Indien von größter Wichtigkeit.

17. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 275

1830 - Berlin : Reimer
275 des Gihon von dem des Indus, deren Zuströme hier ein* ander dicht benachbart sind. Hier ist die kürzeste Verbin, düng zwischen dem Süden des Erdtheils und dem Norden: die Flächländcr, die sich hüben und drüben ausbreiten, sind hier nur durch 00 d. Meilen breites Bcrglaud geschieden. Aber so gering dieser wagercchte Raum, im Gegensatz zur breiten Masse des hochasiatischcn Körperstamms, auch ist, so stellt er nichts desto weniger uuübcrstcigliche Hindernisse je- ner Verbindung entgegen, durch seine lothrechte Ausdehnung, die den Hindu Kuh in die Reihe der asiatischen Schneege, birge führt. Dieser Hindu Kuh ist das natürliche Verbin, dungsglicd der beiden Hauptmassen des Hochlandes, eine Bergbrücke zwischen den hintcrasiatischen Hochplateaus und dem Tafellande von Vordcrasia. Erlaüterung 1. Nordwärts fällt der Hindu Kuh in das türkische Alpenland Sogdiana ab, südwärts erfüllt er die Landschaft bis an den Indus und dessen Zustrom Kabul mit Bergketten, Längenthalern, die terrassenartig über einander zu stehen scheinen, mit Querthälern, Qucrjochen und bildet hier die Alpenlandschaften Kuhistan, d. h. Bergland und Kaferistan, d. h. Land der Ungläubigen. Am südlichen Fuße derselben liegt, vom Kubulstrom bewässert, die reizende Hochebene von Pischauer durch die der Zugang eröff- net wird zum Tafellande von Vorderasia, — die östliche Vor- stufe desselben. Erlaüterung 2. Westwärts von diesen Landschaften, welche als zusammenhangend mit dem Alpenlande am Sind (§. 165. Erl. 1.) betrachtet werden können, „betreten wir ein vom „östlichen Asia karakteristilch verschiedenes, ganz neues Län- „dergebiet, das vorderasiatische, oder das westliche Hochasia" Zwar ist auch hier die Erhebung über die Meeresfläche das vorherrschende Kennzeichen der Landesbeschaffcnheit, aber sie tritt njcht mehr in den Riesenformen, nach wagerechter und lothrechter Dimension auf, als im östlichen Hochasia. Als ein Tafelland mit Randgebirgen zieht es westwärts bis über das Südende des Caspi Sees hinaus: das Plateau von Iran; dort an den Quellen des Euphrat-Tigris und Kur-Aras treten die Gebirgsränder zusammen und steigen auf zu einer luftigen Berginsel, dem Hochlande Armenien, das sich west- wärts hinabsenkt in die Terrasse von Anadoli der kleinasiati- schen Halbinsel, nordwärts aber sich anlehnt an das kauka- sische Alpenland zwischen Caspi See und Pontus Euxinus. Erlaüterung 3. Das Plateau von Iran hat seinen Nordrand in der Verlängerung des Hindu Kuh. In den S 2

18. Die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 9 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken dort ein sehr trockenes Kon- tinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentum, die Wüste das Räubertum. Die Fluß ädern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- binduug mit Westturkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens; von hier geht durch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssaum. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge gedeihen Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras). Hier liegen, wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute noch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (ä), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischen Gebirge Jssahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); s. von Jsfahan Schi ras (ä) in reizender Landschaft, von Rosen- und Zypressen- gärten umgeben. Der Gebirgssaum umsaßt die Fruchtländer Persiens. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Turktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch das heutige Herrschergeschlecht Persiens entstammt türkischem Geschlecht. — Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans mohammedanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre In- dustrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. ^ Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet noch einen selbständigen Staat; doch üben Rußland und England einen starken Einfluß auf ihn aus, ersteres im nördlichen, letzteres im süd- östlichen Teil. An der Spitze steht als Herrscher ein König oder Schah (schäch). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil „von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von größter Wichtigkeit.

19. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 241

1831 - Leipzig : Hinrichs
Afghanistan. 241 und von 70° 40' — 94° 57' O. L. Die Gränzen sind im W. und N. W. Persien, im N. Turkestan, im N. O. das chinesische Reich, im O. und S. O. Hindostan, im S. Beludschistan. Der Flächeninhalt wird zu 16,545 □ M. berechnet. Boden und Klima. Afghanistan ist ein sehr gebir- giges Land, und bildet mit seinen Alpenlandschaften, Stufen- ländern und Plateaus den S. W. Rand von Hochasien. Im N. thürmt sich der kolossale Hinduku (Hindu-Berg), Hindu- kusch (Hindu-Todter), der indische Kaukasus auf, welcher nur durch das Sindthal vom Himalaya geschieden wird, das schöne Kabul von der Bucharei im N. trennt, die Wasserscheide zwischen den Quellströmen des Indus und Gihon macht, und mit seinen Schneehauptern, die zum Theil über 20,000 F. aufsteigen mögen, vom Sind 88 M. lang N. W. zieht. N. O. vom Hinduku liegt das von diesem und zwei schneebedeckten Ketten des Himalaya umschlossene, paradiesische Alpenthal Kaschmir, in welches aus dem vorderindischen Pandschab der Paß über Bember, aus Ka- bulistan der Paß von Baramula führt. Vom S. O. Ende des Hinduku zieht sich das Solimangebirge von N. nach S., welches im Tu kt Soli man mit 12,841 engl. Fuß Höhe an die Schneeregion streift, sie in anderen noch nicht gemessenen Spitzen übersteigt, und mit seinen Parallelketten steil zum Sind abfallt, während sich gegen W. an dasselbe die fast 8000 F. hohen Plateaus von Kabul und Kandahar anlehnen, die dann wei- ter N. W. in die niedrigere Hochfläche von Iran übergehen. Die W. Fortsetzung des Hinduku ist unter dem alten Namen Paro- pamisuö bekannt. Er ist ein 70 M. langes und 40 M. (von N. nach S.) breites, mit relativ niedrigen, klippigen Berggrup- pen erfülltes, schwer zugängliches Hochland mit weidenreichem Bo- den, dessen undurchbrochene Massen sich nach Khorassan und Iran auseinander lagern, und den Anfang des Plateaus von Vorder- asien bilden. Alle diese Gebirge Afghanistans, deren kleinere Aus- läufer von N. und O. her wir unerwähnt gelassen haben, sind stark bewaldet, und unterscheiden sich dadurch von den kahlen Bergzügen des eigentlichen Iran. Unter den Ebenen sind zu merken die Wüste von Sistan in dem südwestlichsten Theile des Hochlandes, und die Wüsten von Le ja und Buhawalzur auf dem linken Ufer des Sind, im Tieflande, in der Landschaft Mul- tan, welche mit den hindostanischen Wüsten in Verbindung stehen. Das Klima des Landes und die Fruchtbarkeit des Bodens ist sehr verschieden. Durch große Fruchtbarkeit und ein reizendes Alpenklima zeichnen sich die Gebirgsthäler aus, namentlich Kasch- mir und das Alpenland Kabul, welches in seinen klimatischen Verhältnissen der europäischen Schweiz gleicht. Drückende Hitze haben nur die Tiefebenen am Sind, welche auch Wassermangel Srrin kl. &. l&te Aufl. 16

20. Die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1908 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 9 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken in dieser ein sehr trockenes Kontinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentum, die Wüste das Ränbertum. Die Flnßadern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- bindung mit Westtnrkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens; von hier geht durch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssanm. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge und an den Flußusern finden sich die srnchtreichen Paradiese Persiens, wo Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras) gedeihen. Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute uoch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (ä), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischeu Gebirge Jsfahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); f. von Jsfahau Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypresseu- gärten umgeben. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Tnrktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch die heutige Dynastie Persiens entstammt türkischein Geschlecht. ■— Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans moham- medanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre Industrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: P e r f i e n, Afghanistan und Beln tfchistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein unumschränkt regierender König oder Schah (schäch). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Tnran nach Indien von größter Wichtigkeit.