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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 302

1855 - Mainz : Kunze
300 Von der Temperatur. Winter. — 3) Vier Jahrszeiten sind das Eigenthum der beiden gemäßigten Erdgürtel, doch von verschiedener Dauer, und nicht an den Gränzen dieser Gürtel, sondern mit allmähligem Uebergange mehr in ihren mittleren Regionen. Dem Polarkreis sich nähernd werden Frühling und Herbst allmählig unbedeu- tender , bis auf dem Polarzirkel selbst wieder nur 2 Jahrszeiten wechseln, ein kurz dauernder Sommer und ein sehr langer Winter. Da wo der Frühling unmerklich zu werden beginnt, steigt die Wärme viel rascher. Die Sonne hebt sich zwar minder hoch im Meridiane, bleibt aber desto länger überm Horizonte, woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Temperatur der Sommermonate norwegischer Thäler, selbst noch in Drontheim (63" Breite) zuweilen stärker ist als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Julinachmittag einem in Mitteldeutschland gleicht. Sonst könnte auch bei so kurzer Dauer des Sommers das Korn nicht gedeihen, das man dort spät aussäet und früh ärndten muß. — Daß unter höherer Breite die Frühlings- und Herbstmonate dem Winter sehr ähnlich sind und die Sommer-Temperatur sich stark davon unterscheidet, bei uns aber Frühling und Herbst deutlich heraustreten, zeigt folgende Zusammen- stellung Drontheims mit Frankfurt, die 13 Breitegrade aus einander liegen. Ihre mittlere Temperatur ist: zu Frankfurt zu Drontheim. In den 3 Wintermonaten -i- 0,68 — 4,8 „ „ „ Frühlingsmonaten -l- 7,89 -+- 1,8 „ „ „ Sommermonaten -h 14,73 -+- 16,3 „ „ „ Herbstmonaten -+- 7,81 -l- 4,6. Hinge nun die Temperatur ganz allein von der wechselnden Erdstellung ab, d. h. wäre die Erdkugel völlig eben, von gleicher Beschaffenheit des Bodens, ohne Lertheilnng von Land und Wasser, und umgeben von einer bewegung- losen Atmosphäre, so würde die Abnahme des Wärmegrades vom Aequator bis zu den Polen völlig regelmäßig sein, und jeder unter demselben Breiten- parallel liegende Ort dasselbe Klima haben. Die mittlere Jahrestemperatur, am Aequator zu 24° R. angenommen, würde sich alsdann gegen die Pole hin abstufen: am 10. Breitegrad 22,8 o co 17.7 „ 50. 9,6 70. „ 2,6 *). *) Unter mittlerer Temperatur versteht man natürlich wederden höchsten noch den niedrigsten Grad, sondern das Mittel der mehrere Jahre hindurch sorg- fältig beobachteten Thermometerstände. Gewöhnlich nimmt man dazu die Scala Reaumurs; anders sind die Thermometer von Fahrenheit, wonach die Engländer messen, und noch anders die von dem Schweden Celsius eingetheilt. Aus den Instrumenten nach Reaumur bedeutet der Nullpunkt den beginnenden Frost und der Siedepunkt ist 80° über Null. Fahrenheits Nullpunkt ist da, wo Reaumur 142/90 Kälte zeigt; von diesem Punkte an bis zum Siedepunkte hat Fahrenheit seine Scala in 212 Gr. abgetheilt. Das Verhältniß beider Thermometer zu einander ist so, daß 1° Reaumur — ist %° Fahrenheit, oder

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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 350

1874 - Mainz : Kunze
350 Das Luftmeer. einer mittleren Jannartemperatur von — 34.4°, eine Juliwärme von -I- 16,4 o aufweist oder daß die mittlere Temperatur der Sommermonate norwegischer Thäler, selbst noch in Drontheim (M/-" N. Br.) zuweilen stärker ist als in einigen norddeutschen Gegen- den, und mancher Julinachmittag einem in Mitteldeutschland gleicht. Sonst könnte auch bei so kurzer Dauer des Sommers das Korn nicht gedeihen, das man dort spät aussäen und früh ernten muß. — Daß unter höherer Breite die Frühlings- und Herbstmonate dem Winter sehr ähnlich sind und die Sommer-Temperatur sich stark davon unterscheidet, bei uns aber Frühling und Herbst deutlich heraustreten, zeigt folgende Zusammenstellung Dront-- heims mit Frankfurt, die 13 Breitengrade ans einander liegen. Ihre mittlere Tem- peratur ist: Hinge nun die Temperatur ganz allein von der wechselnden Erdstellung ab, d. h. wäre die Erdkugel völlig eben, von gleicher Beschaffenheit des Bodens, ohne Vertheiluug von Land und Wasser, und nmgeben von einer bewegungslosen Atmosphäre, so würde die Abnahme des Wärmegrades vom Aequator bis zu den Polen völlig regelmäßig sein, und jeder unter demselbeu Parallel liegende Ort würde dasselbe Klima haben. So ist es aber nicht; die regelmäßige Ab stuf un g der mittleren Temperatur gegen die höheren Breiten hin, die man auch mathematisches Klima nennt, gilt nur als Grundlage des wirklichen oder physischen, denn vielfache Einflüsse wirken verändernd auf die Wärmevertheilung ein.*) Wir wollen diese aufzählen. Mitteltemperatur eines Ortes für ein Jahr zu erfahren, muß man täglich 3 Beobach- tnngen (morgens 6 ^nachmittags 2 k, abends 10 machen, deren arithmetisches Mittet die Mitteltemperatur der einzelnen Tage gibt; aus deu Tagesmitteln berechnet man die Mouatsmtttel, aus diesen die Mittet der Jahreszeiten, und aus diesen endlich die Jahresmittel. Die heiße Zone hat viel regelmäßigere klimatische Verhältnisse als die gemäßigten und kalten Zonen, so daß dort wenige Jahre genügen, um die Mittel- temperatur festzustellen; bei uns hingegen weichen die Mitteltemperaturen der einzelnen Jahre oft bedeutend von einander ab (in Mitteldeutschland bis zu 3°), so daß die Be- obachtungeu eiue längere Reihe von Jahren fortgesetzt werden müssen, um die mitt- lere Wärme eines Ortes bestimmen zu können. *) Dove hat die wirklichen Durchschnittstemperaturen der Hauptparallelkreise, also des Aequators, des Parallels von 10°, von 20° je. berechnet und dann die Frage gestellt, ob die mittlere Wärme irgend eines Ortes von der Wärme seines Parallelkreises oder was dasselbe ist, von der Wärme seiner geographischen Breite abweiche. Nachdem alle Detter, deren Dnrchschnitlswärme bekannt ist, auf diese Weise untersucht waren, fand sich, daß die Oerter in 3 Klassen zerfallen: l) in solche, deren mittlere Wärme mit der ihrer Breite übereinstimmt; 2) in solche, welche einen Wärmeüberschuß, und 3) in solche, welche einen Wärmcmangel ausweisen. Linien, welche durch die Oerter der 1. Klasse gelegt werden, nennt Dove thermische Normalen, und die, welche durch die Oerter 2. und 3. Klasse gehen, Jsanomalen. zu Frankfurt In den 3 Wintermouaten -+- 0,68 „ „ „ Frühlingsmonaten -I- 7,89 „ „ „ Sommermonaten -+- 14,73 „ „ „ Herbstmonaten -+- 7,81 zu Drontheim. - 4,8 —f— 1,8 -4- 16,3 -+- 4,6

2. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 303

1855 - Mainz : Kunze
301 Von der Temperatur. So ist es aber nicht; diese Abstufung der mittleren Temperatur, die man auch mathematisch.es Klima nennt, gilt nur als Grundlage des wirk- lichen, denn vielfache Einflüsse wirken verändernd auf die Wärmevertheilung ein. Wir wollen diese aufzählen. a) Die Wärme der Luft nimmt von der Tiefe zur Höhe, also in wachsender Erhebung über das Meeres-Niveau (d. i. Gleichhöhe mit dem Meerspiegel) stufenweis ab. Die Höhe, wo das Thermometer auf Null sinkt, ist deshalb in heißen Gegenden weit beträchtlicher, als in kalten. Ueber dem Aeguator beträgt sie etwa 14400' oder 2400 Klafter und nimmt dann von Parallel zu Parallel ab, bis sie nahe den Polen auf Null sinkt, also den Meerspiegel berührt. Denken wir uns von jener Höhe über dem Aequator durch die folgenden stets niedrigeren Frostpunkte der Atmosphäre bis zu den Polen eine Linie, so bildet diese Linie (mit welcher auf Gebirgen der ewige Schnee beginnt, weshalb Schneelinie genannt) eine Curve, die bei uns im mittleren Deutschland etwa 7400' überm Niveau des Meers hinzieht, am 60sten Breitegrad aber schon auf 5610' und am 70steu auf 2200' herabsinkt. Daß aber die Höhe der Schneelinie nicht völlig regelmäßig bleibt und sich nach der verschiedenen Temperatur der Länder etwas ändert, läßt sich aus man- chen Abweichungen ersehen. An den Bergen Islands z. B. beginnt auf 2900' Seehöhe schon ewiger Schnee, während in Norwegen 5 Grad nördlicher erst bei 3300 Fuß. Auffallender noch ist der Unterschied: Bei Quito am Aequator ist die Schneegränze auf den Anden Südamerikas 14850' , und in der östlichen Cordillera Bolivia's, obgleich 15° vom Aequator entfernt, fast 15000. Auch im Himalaya zeigt sich eine ähnliche Abweichung. Bon den dortigen Hochgipfeln liegt der ewige Schnee auf der Nordseite nicht so tief herab, als auf der Süd- seite; auf dieser uemlich 12200, auf jener nur bis 15000, ja noch nördlicher, am Gebirge Belur (31° Breite) soll die Schneelinie 16000' hoch liegen. Das sind Abweichungen, die sich aus dem Gegensatz des Küsten- und Continentalklimas umgekehrt: V4° R. — 1° F. Folglich trifft der Nullpunkt Reaumnrs mit 32° F. zusammen. — Der Schwede Celsius, dessen Thermometer den Nullpunkt mit Reaumur gleich hat, theilt seine Scala von da bis zum Siedepunkte in 100 Theile, während R. die seinige nur in 80. Man nennt daher den von Celüus auch den hunderttheiligeu Thermometer, und seine Grade Centigrade. — Sie lassen sich leicht einer aus den andern reduciren, wie aus folgendem Vergleich R. C. F. — 8 - 10 14 - 4 - 5 23 0 0 32 4 5 41 8 10 50 12 15 59 16 20 68 rc.

3. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 298

1831 - Mainz : Kunze
2ñl hoch im Meridian, aber desto länger am Horizonte; woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Sommer-Temperatur norwe- gischer Thäler, selbst in Drontheim am 63° Br., oft stärker ist, als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Juli-Nach- mittag den unsrigen gleicht. Wie könnte sonst auch bei so kurzer Dauer der warmen Jahrzcit das Korn gedeihen, das man spät aussäet und früh ernten muß! 3) Die mittlere Temperatur schätzt man in der Aequator- gegend auf etwa 24° Neaumür, an den Tropen auf 19, am vier- zigsten Brcitegrad auf 14, am fünfzigsten auf 9'/^, am sechzigsten auf 8, am siebzigsten auf 20/ R. *); woraus sich leicht auf die dazwischen liegenden Breitenparallcle schließen läßt. 4) Vom Niveau (d. i. Gleichhöhc) des Meers aufwärts in die leichter werdende Luft verliert sich — wie schon öfters bemerkt worden — die Wärme progressiv bis zur ewigen Schneegränze, die sich über das Erdrund von Pol zu Pol als eine Curve denken läßt, deren Höhepunkt mehr als 2400 Toiscn überm Acquator steht. Nach diesen Angaben würde nun auf allen Gegenden eines Paralleles rings um die Erde zur gleichen Zeit, und in gleicher Seehöhe, auch gleiche Tempe- ratur (Isotherme, d. i. Gleichwarme) sein, also jeder Breitekreis einen Iso- thermstrich bilden. So ist es aber nicht; es gibt beträchtliche Abweichungen von der Regel. Was man darüber beobachtet hat, besteht in Folgendem: 1) Die südl. Hemisfäre ist kalter als die nördliche; was der weit größeren Wassermasse und sowohl dem häufig vom Südpol herwehenden Winde, als den weit hinausschwimmenden Eisschollen zuzuschreiben ist. Die Südspitze Amerika's ist deshalb, obwohl nicht entfernter vom Aequator als Norddeutschland, fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. Näher dem Acquator hebt sich dieser Un- terschied ziemlich auf. 2) Die Ostküsten der Welttheile find immer kalter als die westlichen. Ist die Kälte Südfibiriens 18° unter Null, so hat Norddeutschland unter gleicher Br. erst 5. 2>n Tieflande China's, am Jantse Kiang, ist es nicht ganz so warm, als in der Lombardei, die vom Aequator doch entfernter ist. Am nord- amerikan. Fluß Delaware ist solche Temperatur, wie in Holland, trotz des Breitenunterschiedes von 12 Gr. Amerika ist überbaupt kühler als die alte Welt. Zeigt das Thermometer an den nördlichen Küsten der Ostsee 3° über Auf der Thermometerscala von Fahrenheit sind 31° = Null von Reaumür; die Gradtheilung beider Thermometer verhält sich so zu einander, daß 10 Grad Reaumür sind 21 Gr. Fahrenheit.

4. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 176

1847 - Eßlingen : Dannheimer
176 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. 8- 303. Die Verthcilung der Wärme in die Jahreszeiten. Die Isotheren und Isochimenen. 1. Nicht alle Orte unter gleicher Isotherme haben auch gleiche Wärme in den verschiedenen Jahreszeiten, sondern es können 2 Orte, welche auf einer und derselben Isotherme liegen, doch ein sehr verschiedenes Verhältniß in der Wärme-Vertheilung auf die Jahreszeiten, namentlich auf Sommer und Winter zeigen. 2. Es sind daher die Isotheren oder diejenigen Linien, welche durch Orte von derselben mittlern Sommer-Temperatur laufen, und die Isochi- menen oder die Linien, welche Orte von derselben mittlern Winter-Tempe- ratur verbinden, weder mit den Isothermen, noch viel weniger mit dem Aequator parallel. Die Isothere weicht stets nach dem Pole, die Isochimene nach dem Aequator von der Isotherme ab, und zwar um so mehr, je größer in einer Gegend der Unterschied zwischen der Sommer- und Winter-Tempe- ratur ist. Die Krümmungen der Isotherm und Isochimenen sind daher nicht einander parallel, sondern einander gerade entgegengesetzt. 3. Vergleicht man die Unterschiede zwischen der mittleren Winter- und Sommer-Temperatur eines und desselben Ortes, so findet man, daß diesel- den im Allgemeinen mit der zunehmenden Entfernung vom Aequator, und zwar nach Maßgabe ihrer Nacht- und Tages- Dauer, wachsen; daß sie daher zu beiden Seiten desaequators am klein- sten, in der Nähe der Pole hingegen am größten sein müssen. Um dkeß näher zu erläutern, stellen wir die folgende Tafel auf, welche die Temperatur von Cumana an der Küste des Antillen Meeres, von der Havanna auf der Insel Cuba, von Berlin im germanischen Tiefland, und von Drontheim an der West-Küste Skandinaviens enthält; sämmtliche Punkte sind also auf der nördlichen Halbkugel gelegen. 4 Mittlere Temperatur der drei Cumana. Breite 10° 28'. Lahavanna. Breite 23° 9'. Berlin. Breite 52° 31'. .Drontheim. Breite 63° 25'. Wintermonate, December bis Februar. C'j 22,6° — 0,6° 2,4° Frühlingsmonate, März bis Mai. 28,6 24,6 4“ 4'5 Sommermonate, Juni bis August. 28, t 27,4 17/, 13/4 Herbstmomate, Septem- der bis November. 27,0 25,6 8/6 4,7 Des ganzen Jahres: 27,4 25,o 8/6 5,. 4. Der Unterschied zwischen der mittlern S o m m e r - u n d Winter -Temperatur ist unter gleichenb reiten aufdemmeere und in den Küstenländern geringer, als im Innern der Konti- nente. Zur Erläuterung des Gesagten theilen wir die mittleren Sommer- und Winter-Temperaturen von 12 Orten auf der östlichen und 4 Orten auf der westlichenhalbkugel mit, von denen je zwei unter gleicher geographischer Breite,' aber unter verschiedener geographischer Länge gelegen sind.

5. Allgemeiner Theil - S. 150

1852 - Eßlingen : Weychardt
150 Zweite Abtheilung. Die physikalische Geographie. 2. Es sind daher die Isotheren *) oder diejenigen Linien, welche durch Orte von derselben mittlern Sommertemperatur laufen, und die Iso« chimonen^) oder die Linien, welche Orte von derselben mittlern Winter, temperatur verbinden, weder mit den Isothermen, noch viel weniger mit dem Aequator parallel. Die Jsothere weicht stets nach dem Pole, die Jsochimene nach dem Aequator von der Isotherme ab, und zwar um so mehr, je größer in einer Gegend der Unterschied zwischen der Sommer- und Wintertemperatur ist. Die Krümmungen der Isotherm und Jsochimenen sind daher nicht ein- ander parallel, sondern einander gerade entgegengesetzt. 3. Vergleicht man die Unterschiede zwischen der mittleren Winter- und Sommertemperatur eines und desselben Ortes, so findet man, daß dieselben im Allgemeinen mit der zunehmenden Entfernung vom Aequator, und zwar nach Maßgabe ihrer Nacht- und Tagesdauer, wachsen; daß sie daher zu bei- den Seiten des Aequators am kleinsten, in der Nähe der Pole hingegen am größten sein müssen. Um dieß näher zu erläutern, stellen wir die folgende Tafel auf, welche die Temperatur von Cumana an der Küste des Antillen« meeres, von der Havanna auf der Insel Cuba, von Berlin im germanischen Tiefland, und von Drontheim in der Westküste Skandinaviens enthält; sämmt- liche Punkte sind also aus der nördlichen Halbkugel gelegen. Mittlere Temparatur der drei Cumana. Breite 10° 28'. La Havanna. Breite 230 9/. Berlin. Breite 52° 31'. Drontheim. Breite 03° 52'. Wintermonate, December bis Februar. + 27°,, >220,0 -O0,o -2+ Frühlingsmonate, März bis Mai. 28,6 24,. + 8„ + 4,5 Sommermonate, Juni bis August. 28,j 27,4 17/s 13,4 Herbstmonate, September bis November. 27,o 25,o 8,6 + Des ganzen Jahres: + 27°,4 + 25o,o + 8°,o + 5°,4 4. Der Unterschied zwischen der mittlern Sommer- und Wintertemperatur ist unter gleichen Breiten auf dem Meere und in den Küstenländern geringer, als im Innern der Kontinente. Zur Erläute- rung des Gesagten theilen wir die mittleren Sommer- und Wintertemperaturen von 12 Orten auf der östlichen und von 4 Orten auf der westlichen Halbkugel mit, von denen je zwei unter gleicher geographischer Breite, aber unter ver- schiedener geographischer Länge gelegen sind. 1 1) Jsothsre, f. qr., von rsos = gleich und th6ros — Sommer. 2) Jsochimene, f. gr., von rsos = gleich und cheimön = Winter.

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 296

1855 - Mainz : Kunze
294 Vom Meere. Fragen wir nun nach der Temperatur des Meers, so erfahren wir, daß seine Oberfläche, eben der Durchsichtigkeit halber, welche die Sonnen- strahlen nicht aufhält, minder erwärmt wird, als die Oberfläche des Landes. Das Meer verliert aber auch die Wärme, die es in sich aufgenommen, lang- samer, so daß zwischen der Nachts - und Tagestemperatur, so wie zwischen der sommerlichen und winterlichen, der Unterschied nicht so bedeutend ist, als aus dem festen Lande. Dies gilt für alle Breitengrade; nur daß innerhalb der Tropen der Unterschied am geringsten, in der gemäßigten Zone größer, in der kalten noch größer ist, also mit der Entfernung vom Aequator gegen die Pole hin grade so wächst, wie die Verschiedenheit zwischen kürzestem und längstem Tage. Wo der kürzeste Tag im Jahre fast dem längsten gleich ist, da weicht auch die mittlere Temperatur (d. h. die durchschnittliche Wärme) der kühleren Jahrszeit nur wenig von der mittleren des Sommers ab, vorzüglich ans dem Meere', dessen obere Schicht in der dortigen Gegend fast das ganze Jahr durch zwischen 22 und 23*4 Grad Reaumur schwankt und selten das Maximum von 24*4 erreicht. Vom Aequator 30° entfernt, beträgt der Unterschied nahe 4°, nemlich mittlere Seewasserwärme im Sommer 19*4, im Winter 15*4. Bei 4b der Breite erst 5 , und so mäßig steigend, denn bei den Shetlandsinseln nördlich von Großbritannien (60*4 Breite) ist die mittlere Wintertemperatnr 3v5, die mittlere Sommers 9*4, also Differenz 6. Auf dem festen Lande gehen die Verhältnisse weiter aus einander, zu Neapel ist der Unterschied 11, zu Madrid 14. — Es konnte nicht fehlen, daß Seefahrer und Naturforscher sich auch um die Temperatur der Meerestiefe kümmerten. Dumont d'urville fand am 9. Breitegrad, als eben die obere Schicht 234° R. zeigte, in einer Tiefe von 2000' eine Kühle von -h 4°. James Roß fand unter dem 33. der Breite in einer Tiefe von 4500 Fuß eine Temperatur von -4- 3*4 Grad Reaumur; die Oberfläche hatte gleichzeitig eine Wärme von 12*4°. Er hat solche Unter- suchungen unter verschiedenen Breiten angestellt, und behauptet, daß die mittlere Temperatur der unteren Meeresschichten nie unter 3*4° sinke, und dies sei unter 45° der Breite schon bei 3600' der Fall, am Aequator erst bei einer Tiefe von 7200'. Nur im hohen Norden kann sie zur Winterzeit auf Null fallen, doch nur an seichten Stellen, wo das Wasser bis auf den Boden friert; wo hinreichende Tiefe ist, sinkt die Temperatur nicht auf Null, so daß unten Wärme herrscht, während oben Kälte. Am 79. Grad Norderbreite zeigte das Thermometer in der Oberfläche des Wassers Null (es war im Juliusmonat) während bei 2000' Tiefe -4- 1*4; und als bald darauf an der Oberfläche das Quecksilber etwas unter Null sank, wuchs in jener Tiefe die Wärme auf -+- 2*/2. Dasselbe beobachtete Roß ans der südlichen Hemisphäre, wo schon bei 59° Breite das Seewasser eine höhere Temperatur in der Tiefe zeigte, als an der Oberfläche. Man erklärt dies aus der Bewegung ab - und aufwärts, die durch Wärme und Kälte veran- laßt wird. Kühlt sich die obere Schicht stärker ab als es der untern möglich ist, so steigt das wärmere und deshalb minder dichte Wasser hinauf, das kältere sinkt. Man sieht dies deutlich am Gefrieren des Seewassers an der Küste, vorzüglich bei langsam wachsender Winterkälte. Da sich wegen des Salzgehaltes und der

7. Hilfsbuch für den Unterricht in Geographie, Geschichte, Naturbeschreibung und Naturlehre in Volksschulen - S. 143

1883 - Breslau : Morgenstern
Iii. Abschnitt. 88 33. 34. Iv. Abschnitt. 88 35-39. 143 2. Durch Znsammenpressung. Kompressionsfeuerzeug. Durch Hämmern wird der Amboß warm. 3. Durch die Ausstrahlung der Sonne. Je höher die Sonne steht, um so kräftiger wirken ihre Strahlen. 4. Durch chemische Verbindungen. Löschen des Kalkes. Verbrennung der Körper. Schwefelsäure in Wasser. Tierische Wärme. 5. Elektricität. Der elektrische Funke (Blitz) entzündet Gegenstände. Der elek- trische Strom macht Drähte, Kohlenspitzen glühend. 0. Erdwärme. Je größer die Tiefe, um so höher die Wärme. Heiße Quellen. Vulkane. 8 37. Wirkungen der Wärme. Durch Erwärmung nimmt jeder Körper, mag er fest, flüssig oder luftförmig sein, ein größeres Volumen ein. 1. Ausdehnung der festen Körper. Eine Kugel, welche kalt durch einen Ring geht, geht nicht mehr hindurch, wenn sie erwärmt wird. (Plätteisen.) Die Eisenbahnschienen dürfen nicht so nahe an einander gelegt werden, daß sie sich berühren. Ähnlich bei Zinkbedachungen. Der Nagel in der Kalkwand wird allmählich durch den Einfluß der Temperatur gelockert. Ein Wasserglas mit dickem Boden springt auf dem heißen Ofen. Die Telegraphendrähte im Som- mer. Das Pendel der Uhr. Glaspfropsen aus Glasslaschen sind wie ju behan- deln? Die festen Körper dehnen sich ungleich aus, Zink am meisten. 8 38. 2. Ausdehnung der flüssigen Körper. Daß die flüssigen Körper sich bei Erwärmung ausdehnen, läßt sich am besten mit einer Glasröhre beweisen, an deren einem Ende sich eine mit Flüssigkeit gefüllte Kugel befindet. Wird dieselbe erwärmt, so steigt die Flüssigkeit in der Röhre in die Höhe. Hierauf beruhen die Thermometer, Instrumente, welche dazu dienen, die Wärme der verschiedenen Körper zu bestimmen. 8 39. Die Thermometer bestehen aus Glasröhren, an deren einem Ende eine mit Quecksilber oder rotem Spiritus gefüllte Kugel sich befindet, während das andere Ende zugeschmolzen ist. Um die Höhe der Temperatur ablesen zu können, braucht man Maßstäbe (Skalen). Zu der Anfertigung der Skalen ist die Bestim- mung der sogenannten Fundamentalpunkte notwendig. Eis- oder Null-Punkt. Siedepunkt. Die Fundamentalpunkte, sowie die Teilung der Fundamental- abstände sind verschieden. Die gebräuchlichsten Thermometerarten sind von Reaumur, Celsius und Fahrenheit. Reaumur (Franzose) teilte den sogenannten Fundamentalabstand vom Null- bis zum Siedepunkte in 80, Celsius (Schwede) in 100 Teile. Fahrenheit (Deutscher) nahm als Nullpunkt einen andern Punkt an (Mischung von Schnee und Salmiak). Wenn Fahrenheit 32° Wärme hat, ist bei Celsius und Reaumur 0 °. Steht das Thermometer unter Null, so werden die Grade gewöhnlich Kältegrade genannt und mit — bezeichnet, die Wärmegrade mit

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 403

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
403 9. Warum bedient man sich zur Füllung desselben am besten des Queck- silbers? 10. Wen hält man gewöhnlich für den Erfinder desselben?*) 11. Wie ist das Thermometer eingerichtet? 12. Von welchem Punkte aus zählt man gewöhnlich die Grade, und mit welchem Punkte endigt dasselbe? 13. In wie viel Grade theilt man den Raum zwischen dem natürlichen Frostpunkte und dem Siedepunkte des Wassers? 14. Wie viel Grade zählt die Skala von Reaumür, wie viel die von Celsius? 15. Wie unterscheidet sich die Skala von Fahrenheit von den vorigen? 16. Wie reducirt man die Angaben von Celsius in Grade von Reaumür, und umgekehrt? 17. Wie viel Grade zählt Fahrenheit vom künstlichen Gefrierpunkt bis zum Siede- punkt des Wassers? 18. Wie lassen sich Angaben von Fahrenheit in Grade von Celsius und Reaumur verwandeln? 19. Welche Skala ist jetzt in Deutschland und Frankreich die üblichste? 20. Was bezeichnet der Begriff Temperatur? 21. Was versteht man unter mittlerer Tages- und Jahrestemperatur? 22. Wie findet man die- selbe? 23. Um welche Tageszeit ist die größte, wann die geringste Wärme, wann gibt das Thermometer die mittlere Tagestemperatur im Allgemeinen an? 24. Wann fällt auf dem 50? N. B. das Minimum, wann das Maximum der Iahreswärme? 25. Ist dies auf allen Breitengraden gleich? 26. Unterscheiden sich in dieser Beziehung die nördliche und südliche Halb- kugel wesentlich? 27. Betragen für einen einzelnen Ort die äußersten Schwankungen in der mittleren Jahrestemperatur viele Grade? 28. Was versteht man unter Isothermen? 29. Wie verhalten sich dieselben hinsicht- lichtlich ihrer Lage zu den Breitenkreisen? 30. Was versteht man unter dem Wärmeäquator, und wie verhält sich derselbe zum mathematischen Acqua- tor der Erde? 31. Welche Temperatur zeigt der Wärmeäquator? 32. Was versteht man unter den Kältepolen? 33. Wo befinden sich dieselben nach ihrer geopraphischcn Lage? 34. Welche Halbkugel ist kälter, die nörd- liche oder südliche? 35. Womit ist dies zu beweisen? 36. Auf welcher Halbkugel entfernen sich die Isothermen weiter vom Aequator und den Brei- tenkreisen nach den Polen hin? 37. Welche Erscheinung bietet der Lauf der Isothermlinien an den Ost- und Westküsten der Continente? 38. Warum macht die Westküste von Südamerika hievon eine Ausnahme? 39. Hängt die Biegung der Isothermen nur von der Sonne ab? 40. Welchen Einfluß üben die Winde oder die Wärmekapacität des Meeres aus? 41. Welche Wirkung auf die Temperatur zeigen die 3 großen Meeresströmungen? 42. Welche Verhältnisse in den Oertlichkeiten erhöhen oder mindern die Temperatur? 43. Wie läßt sich die Richtigkeit dieser Thatsache gründlich nachweisen? 44. Was versteht man unter Isothermen und Isochimenen? 45. Wie weichen dieselben von den Isothermen ab? 46. Worin liegt der Grund, daß die Disterenz der mittleren Sommer- und Wintertemperatur in den dem Meere nahe liegenden Gegenden geringer, als im Innern der Con- tinente ist? 47. Welche Unterschiede zeigt das oceanische und das continen- tale Klima? 48. Wodurch wächst die Disterenz der mittleren Sommer- und Wintertemperatur? 49. Wo ist sie am bedeutendsten? 50. Wie kommt es, daß das um 8° nördlicher gelegene Moskau die gleiche mittlere *) Den Holländer Cornelius Drebbell (1590). 26*

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 238

1910 - München : Oldenbourg
238 124. Das Thermometer. Es besteht aus einer Glasröhre, welche oben zugeschmolzen, unten aber zu einer Kugel ausgeblasen ist. Diese Kugel und Röhre werden bis zu einer gewissen Höhe mit Quecksilber oder auch Wein- geist gefüllt. Bei Erwärmung der Kugel dehnt sich das Quecksilber aus und steigt im Rohre, bei Abkühlung sinkt es. An dieser Aus- dehnung (dem Steigen) oder an dem Zusammenziehen (dem Fallen) des Quecksilbers erkennen wir das Zu- und Abnehmen der Wärme. Das Quecksilber ist zur Herstellung von Thermometern am geeignetsten; denn es ist für einen Wechsel der Temperatur sehr empfindlich, es hat einen hohen Siedepunkt (400° C.) und tiefen Erstarrungspunkt; es dehnt sich wie keine andere Flüssigkeit im gleichen Verhältnisse mit der Temperaturzunahme aus. Zur Messung tiefer Kältegrade (unter —35° C.) läßt es sich, weil die Ausdehnung in der Nähe seines Gefrierpunktes unregelmäßig wird, nicht mehr verwenden; man bedient sich alsdann eines Thermometers, welches mit gefärbtem Weingeist gefüllt ist, der bei keiner bei uns vorkommenden Temperatur erstarrt. Taucht man die Thermometerröhre in frischgefallenen Schnee oder schmelzendes Eis, so bleibt das Quecksilber auf einem tiefen Punkt stehen. Diesen Punkt wird das Thermometer stets dann zeigen, wenn die Temperatur so niedrig ist, dah Wasser in Eis sich verwandelt; man nennt ihn daher Eis- oder Gefrierpunkt, wohl auch — da er mit Null bezeichnet wird — Nullpunkt. In kochendes Wasser gebracht, wird das Quecksilber in der schwachen Glasröhre schnell und hoch steigen und endlich auf einem festen Punkt stehen bleiben; man nennt diesen darum den Siedepunkt. Der Thermometerstand unter dem Nullpunkt wird mit — (minus), der über demselben mit + (plus) bezeichnet; doch wird letzteres Zeichen häufig weggelassen. Gefrier- und Siedepunkt sind demnach zwei feste Punkte, welche an jedem Thermometer angegeben sein müssen. Den Abstand dieser Punkte teilt man in eine bestimmte Anzahl Teile oder Grade ein: Reaumur hat 80, Celsius 100 und Fahrenheit 180 Grade angenommen. Da es also mehrere Arten von Thermometern gibt, so ist bei der Angabe von Graden stets hinzuzufügen, nach welcher Ein- teilung sie zu verstehen sind; aus demselben Grund ist es aber auch wünschenswert die Thermometergrade nach den verschiedenen Skalen umrechnen zu können. 80° R. sind 100° C. oder 180° F.; daraus folgt, dass 4° R. == 5° C. = 9° F. sind. Nun hat aber

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 357

1853 - Essen : Bädeker
357 z. B. legen eiserne Reisen heiß um die Wagenräder, damit sie um so fester sitzen, wenn sie wieder kalt geworden sind: denn um eben so viel, als ein Körper sich durch die Wärme ausgedehnt hatte, zieht er sich wieder beim Erkalten zusammen. Auf der Ausdehnung der Körper durch die Wärme beruht auch das Thermometer, mit welchem man die Wärmegrade misst, und welches man daher zu deutsch auch Wärmemesser nennen kann. Es ist ein dünnes hohles Glasröhrchen mit einer kleinen Glaskugel, in welcher sich Quecksilber befindet. Wird letzteres erwärmt, so dehnt es sich aus und muß in der Röhre steigen; weil es in der Kugel nicht mehr Raum genug hat. Wenn die Kugel kalt wird, fällt das Queck- silber wieder. Da, wo dasselbe im schmelzenden Schnee stehen bleibt, ist der Nullpunkt, und der Siedepunkt dort, wo das Quecksil- der im siedenden Wasser stehen bleibt. Wenn der Zwischenraum vom Null- zum Siedepunkte in 80 Theile oder Grade eingetheilt ist, so ist es ein Thermometer nach Reaumür oder nach alt-fran- zösischem Maße; Celsius zählt 100 Grade vom Gefrier- zum Siede- punkte, und Fahrenheit gar 180. — Den meisten nördlichen Bewoh- nern der Erde sind 16 Grad Wärme nach altem Maße am zuträglichsten; in den Sommermonaten steigt jedoch auch bei uns das Thermometer im Schatten zuweilen bis aus 28 Grad. In einem gewöhnlichen Winter fällt es nicht leicht tiefer als 10 bis 12 Grad unter den Gefrierpunkt, in einem sehr kalten jedoch auch bis auf 24 Grad und noch darüber. Daß nicht alles Wasser zu ewigen Eisklumpen erstarrt, daß unser Blut in den Adern strömt, daß die Säfte der Pflanzen emporsteigen und Blätter, Zweige, Blüthen und Früchte hervorbringen, daß Eier und Gesäme sich entwickeln, daß Dünste sich zu Wolken sammeln u. s. w., kurz, daß unser Leben und Dasein sich stiftet, verdanken wir der Wärme. Und wie stünde es um uns, hätten wir das Feuer nicht? — Alle wohlthätigen Wirkungen des Wärmestoffes aber verdanken wir dem in ihm verborgenen Triebe, sich kalten Körpern mit- zutheilen. Legt man ein glühendes Eisen auf einen kalten Stein oder in kaltes Wasser, so geht die Hitze des Eisens so lange in den Stein oder in das Wasser über, bis beide gleich warm sind. Die Metalle- nehmen die Wärme leicht an, verlieren sie aber auch schnell wieder; Wolle, Seide, Holz, Federn, und vor allem die Luft nehmen sie dagegen nur langsam an, bleiben dafür aber auch lange warm. Erstere nennt man daher gute, letztere schlechte Wärmeleiter. Klei- der, aus letzteren gemacht, halten die Wärme des Körpers zusammen; wären sie aber gute Wärmeleiter, so würde uns im Sommer selber oft nur allzu kühl. Auch auf kleinere und größere Entfernungen hin theilt sich die Wärme mit, indem sie von den warmen Körpern in geraden Linien ausgeht; man nennt dies die Wärmestrahlung. Die Wärmestrahlen kann man, wie die Lichfftrahlen, durch einen Schirm aufhalten; man denke nur an den Ofenschirm!

11. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 29

1846 - Aachen : Benrath
29 peratnr) der Lust und des Waffers messen und bestimmen. Der Kältezustand, in welchem das Thauwetter eintritt und der Schnee zu schnülzen beginnt, wird der Schmelzpunkt, auch Gefrier- punkt, am Thermometer Nullpunkt, genannt. Hat das Thau- wetter guten Fortgang und wird die Luft wärmer, so steigt das Quecksilber des Thermometers auf 1, 2, 3, 4 u. s. w. Grade; tritt aber im Gegentheil größere Kälte ein, so sinkt es um 1, 2, 3, 4 rc. Grade unter den Nullpunkt. Die Grade über dem Nullpunkte heißen Wärmegrade und werden mit -s- (plus) bezeichnet; die Grade unter dem Schmelz- und Gefrierpunkt hei- ßen Kältegrade und werden mit — (minus) bezeichnet. Steht kein Vorzeichen, so hat man sich + zu denken. -J- 12° heißt demnach 12 Grad Wärme, — 12° aber 12 Grad Kälte. Die gewöhnliche Winterkälte beträgt bei uns — 9 bis — 12°; im Winter 1837—1838 sank das Thermometer am 17. Januar ein- mal ans — 19°. Die gewöhnliche Sommerwärme steigt auf -+■ 18 bis + 20°, ini vorigen Sommer stieg sie an drei Tagen auf + 25°, und 1842 am 19. August auf + 26°. Je weiter man nach Norden reiset, desto größer die Winterkälte und desto tiefer sinkt das Thermometer. In Tornea am bottni- cheu Meerbusen fand man 1810 die Kälte — 46°; zu Nertschinsk können und dessen Einrichtung zu erklären. Er besteht aus einer dünnen Glasröhre, an welcher sich unten eine Hohlku- gel befindet. Die Röhre wird durch Kochen luftleer gemacht und theilweise mit Quecksilber gefüllt und zugeschmolzeu. Setzt man diese Röhre in siedendes Wasser, so wird das Quecksilber durch die Wärme ausgedehnt und steigt allmählig bis zu einem gewissen Punkte, den man den Siedepunkt nennt, und mit einem Strichlein bezeichnet. Setzt man die Röhre in Wasser, das zu gefrieren beginnt, oder mit Schnee gemischt wird, so zieht die Kälte die Quecksilbersäule zusam- men, so daß sie bis zu einem gewissen Punkte herabfinkt, den man Gefrierpunkt oder Nullpunkt nennt. Den Zwi- schenraum zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt theilte Reaumur in 80 gleiche Theile oder Grade, schrieb au den Gefrierpunkt 0 (daher Nullpunkt) und von ihm aufwärts die Zahlenreihe von 1—80, so daß auf den Siedepunkt 80 zu stehen kam. Gleich große Grade trug er vom Nullpunkt abwärts an, und bezeichnet sie ebenfalls mit den Zahle» 1, 2, 3, 4 Jt,

12. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 81

1883 - Wiesbaden : Kunze
Vom Klima. 81 betrifft, so richtet sie sich 1) zunächst und hauptsächlich nach der Polhöhe der Länder, und es läßt sich im allgemeinen sagen: je entfernter von den Polen, desto wärmer, und je näher denselben, desto kälter. Allein wenn in der Nähe des Äquators die Temperatur sich das ganze Jahr hindurch ziemlich gleich bleibt, so beginnt schon einige Grade n und s davon ein Unterschied von 2 Jahreszeiten, einer nassen (Sommer), wo die Sonne am höchsten, und einer trocknen (Winter), wo sie am schrägsten steht. In der gemäßigten Zone wächst der Unterschied, es zeigen sich 4 Jahreszeiten, die nahe dem Polarkreise wieder in 2, einen höchst kurzen Sommer und einen sehr langen Winter, übergehen. Hat man zu bestimmten Stunden eines Tages den Stand des Thermometers beobachtet und aufgezeichnet, so ergibt sich leicht aus den verschiedenen Angaben der Durchschnitt, d. h. die mittlere Hempe- ratur des ganzen Tages; aus der mittleren Temperatur der Tage geht die eines Monats, einer Jahreszeit hervor. Bei der Betrachtung der Temperaturverhältnisse eines Ortes ist indes nicht bloß die mittlere Temperatur des ganzen Jahres von Bedeutung, sondern auch die der einzelnen Jahreszeiten, be- sonders bei weiterem Abstand von den Tropen, weil die Verlängerung der Sommer- und die Verkürzung der Wintertage von vielem Einflüsse ist. So dauert z. B. der längste Tag in Petersburg 18 7a Stunden, in Drontheim über 20 Stunden; es steht also die Sommersonne, wenn auch tief, sehr lange über dem Horizonte. Die mittlere Temperatur der drei Wintermonate beträgt zu Frankfurt etwa 1/2 0 über Null, zu Drontheim 5u unter Null; dagegen ist sie in den drei Sommermonaten für beide Orte fast gleich. Sonst könnte auch zu Drontheim am 63. Breitengrade kein Korn gedeihen. Man hat auf Globen und Karten die Orte mit gleicher mittlerer Jahrestemperatur durch Linien verbunden; solche Linien nennt man Isothermen. Dieselben verlaufen aber meist nicht parallel mit den Breitengraden, sondern schwingen sich bald süd- bald nordwärts. Die Abnahme der Wärmegrade vom Äquator gegen die Pole zu ist also keine völlig regelmäßige; denn sonst müßten alle unter dem gleichen Breitengrade liegenden Orte auch die gleiche Temperatur haben. Daß dies uicht der Fall ist, hat darin seinen Grund, daß die Temperatur- unterschiede nicht bloß von der wechselnden Erdstellung zur Sonne und der dadurch bedingten Einstrahlung (Insolation) abhängig sind, sondern auch noch durch andere Umstände sehr wesentlich mit bestimmt Schachts Schulgeographie, 16. Aufl. 6

13. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 311

1855 - Mainz : Kunze
Vom Regen. 309 5. Mit der Menge des Regens steht das seltnere oder öftere Fallen (die Vertheilung im Jahreslanfe) in gewissem Verhältniß. Wie bedenklich wäre der Anbau des Getraides, Obstes, Weins, und der Küchenpflanzen, wenn die 23" Regen bei uns rasch hintereinander, etwa in einem Frühlings- oder gar Herbstmonat herab fielen! Zum Glück steht es anders, es regnet wenig bei uns, aber desto öfter, und so findet ein stäter Wechsel zwischen trockner und nasser Witterung statt. Eine Regel darin entdecken, wird wohl zu schwierig sein. Nur soviel ergibt sich aus vielen in unsrer Zone gemachten Beobachtungen, daß es in den westlichen Küstenstrichen Europas mehr zur Herbstzeit, entfernter davon B. im östlichen Frankreich und im Innern Deutschlands) mehr im Frühling und Sommer regnet*). Je weiter nach Osten, desto weniger feucht die Winter. Zu Jrkuzk und Jaknzk hat man fast den ganzen sehr kalten Winter hindurch hellen Himmel. Der heiße Erdgürtel unterscheidet sich auch hierin von den beiden ge- mäßigten. Dort ist nicht allein die jährliche Menge des Regens größer; er fällt anch seltner und periodisch, und gewöhnlich für jede Gegend erst dann, wenn die Sonne den höchsten Stand erreicht hat. Am Aequator selbst tritt zweimal des Jahrs regnichte Zeit ein; doch schon in Entfernung von wenigen Breitegraden gibt es nur Eine Regenperiode; weshalb man den tropi- schen Ländern zwei Jahrszeiten zuschreibt, die langdauernde trockne und die kürzere nasse. Beide wandern gleichsam mit der Sonne, indem die Süd- hälfte der beißen Zone trockne Zeit hat, wenn die Sonne über der Nordhälfte steht, und so umgekehrt. Auch bemerkt man, daß der Regen dort meistens mit Eintritt der Nacht nachläßt, um mit Aufgang der Sonne wieder zu beginnen. Furchtbar ist alsdann das Toben der Gewitter, von entsetzlichen Orkanen be- gleitet, und der Regen gießt nicht in Tropfen, sondern in Wasserstrahlen herab. Zu Cayenne (im französischen Gniana) fiel einmal in 36 Stunden eine Wasser- masse von 37 Zoll Höhe, also mehr als bei uns im ganzen Jahre. In Ostindien ist die eigenthümliche Erscheinung, daß die Regenzeit zwischen Ost- und Westküsten wechselt; Malabar z. B. hat seine Regenzeit im Sommer, Coromandel im Winterhalbjahr. Beide Küsten sind aber durch das Gebirge Ghates geschieden und regelmäßig periodischen Winden, den Monsunen, ausgesetzt, wie wir in folgendem §. sehen werden. * 3 *) Folgendes aus Kriegk's Angaben über die klimatischen Verhältnisse zu Frankfurt mag hier Platz finden: der dortige jährliche Niederschlag beträgt im Durchschnitt 25" 10'", und ist in den 3 Sommermonaten größer als in den 3 Wintermonaten. Für stärkste Ergüsse gelten Gewitter, wie die am 23. Mai 1829 und 24. Juli 1831, wo die Regenmenge 2" 8"' betrug; der große Schnee- fall am 17. März 1827 ergab 9'". Der mittlere größte Wärmestand zu Frank- furt beträgt 25,8° R. und mittlere größte Kälte — 11,5°. Die Wärme steigt daselbst eher auf 28°, als die Kälte auf 16 und darüber. In diesem Jahrhundert fiel das Thermometer nur dreimal auf — 20°, am 2. Febr. 1830 aus 22,3° was als Maximum der Kälte zu betrachten. Die größte Wärme dieses Jahrh, war den 19. Juni 1827, nämlich 28,8°, und 29° den 17. Juli 1852.

14. Für allgemeine Fortbildungsschulen mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des gewerblichen Lebens - S. 250

1878 - Braunschweig : Vieweg
250 Natur- und Culturleben. Blutes richtig erkannt, so daß es demnach mehr als zwei Jahrtausende nach Er- findung der Pumpwerke bedurft hatte, um einen ausgezeichneten Menschen auf solche Gedanken zu bringen. — Das ist wahrlich schon sehr demüthigend! — Wie aber nahmen seine Zeitgenossen und seine Mitgelehrten diese Wahrheit auf? — Es ist noch demüthigender, es zu erzählen, daß Harvey mit Schimpf und Spott verfolgt wurde, daß seine Kollegen ihn anfeindeten und die Patienten — sich von ihm, als einem Barbaren, der das Herz wie eine Pumpe behandelt wissen wollte, zurückzogen. Zum Glück nahm sich's Harvey nicht sehr zu Herzen, denn er erreichte ein hohes Alter und hatte die Freude, daß er als Greis die Anerkennung fand, die man dem verdienstvollen Manne versagte. Bernstein. 116. Das Thermometer und die Ausdehnung der Körper durch Wärme. Von allen physikalischen Instrumenten findet wohl keines häufigere Anwen- dung und ist für den Physiker unentbehrlicher als das Thermometer. Nach der gewöhnlichen Einrichtung besteht dasselbe aus einer gläsernen Röhre, welche sich unten in eine Kugel erweitert und mit Quecksilber ge- füllt ist. Neben der Röhre ist eine Scala angebracht, auf welcher zunächst zwei feste Punkte, der Eis- und der Siedepunkt, bemerkt sind. Der erstere wird bestimmt, indem man die Kugel und den unteren Theil der Röhre in schmelzendes Eis oder Schnee taucht und die Stelle bezeich- net, bis zu welcher das Quecksilber in der Röhre sinkt. Der Siedepunkt aber wird bestimmt, indem man das Thermo- meter in siedendes Wasser taucht und die Stelle bemerkt, bis zu welcher das Quecksilber in der Röhre steigt. Den Zwischenraum zwischen beiden Punkten theilt man in Deutschland am gewöhnlichsten in achtzig gleiche Theile, welchen man den Namen Grade gibt. Eben solche Theile trägt man auch unter dem Eispunkte und über dem Siede- punkte auf. Die Grade über dem Eispunkte nennt man auch wohl Wärmegrade, die unter dem Eispunkte Kälte- grade *). Wir begegnen auch bei dem Thermometer, so wie bei dem Barometer wieder dem Quecksilber. Während man jedoch zur Füllung der Barometer sich des Quecksilbers wegen seines großen Gewichtes bedient, beruht die Anwen- *) Die Thermometer mit zwei festen Punkten sind zuerst um's Jahr 1710 von Röaumur in Frankreich und von Fahrenheit in Danzig angefertigt worden. Wäh- rend jedoch Rsaumur den Eispunkt mit Null und den Siedepunkt mit 80 bezeichnete, schrieb Fahrenheit an den Eispunkt 32 und an den Siedepunkt 212, so daß also bei Fahrenheit zwischen dem Eispunkt und dem Siedepunkt 180 Grade zu liegen kommen. Bei einer dritten', zuerst von dem Schweden Celsius angewendeten Eintheilung wird, wie bei Reaumur, der Eispunkt mit Null, der Siedepunkt aber mit 100 bezeichnet. Fig. 37.

15. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 406

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 406 — Fragen zur Wiederholung von § 129 u. 130. 1. Was versteht man unter Atmosphäre? 2. Woraus besteht sie? 3. Welche 3 Haupteigenschaften hat dieselbe? 4. Welche Verhältnisse be- dingen das Klima? 5. Welche Wirkungen üben Wärme und Kälte ans alle Körper aus? 6. Welches Instrument beruht auf diesem Gesetz? 7. Was bedeutet dieser Name? 8. Wie ist dieses Instrument eingerichtet? 9. Warum bedient man sich zur Füllung desselben am besten des Queck- silbers? 10. Wen hält man gewöhnlich für den Erfinder desselben?*) 11. Wie ist das Thermometer eingerichtet? 12. Von welchem Punkte aus zählt man gewöhnlich die Grade, und mit welchem Punkte endigt dasselbe? 13. In wie viel Grade theilt man den Raum zwischen dem natürlichen Frostpunkte und dem Siedepunkte des Wassers? 14. Wie viel Grade zählt die Skala von Reanmür, wie viel die von Celsius? 15. Wie unterscheidet sich die Skala von Fahrenheit von den vorigen? 16. Wie redncirt man die Angaben von Celsius in Grade von Reanmür, und umgekehrt? 17. Wie viel Grade zählt Fahrenheit vom künstlichen Gefrierpunkt bis zum Siede- Punkt des Wassers? 18. Wie lassen sich Angaben von Fahrenheit in Grade von Celsius und Reaumür verwandeln? 19. Welche Skala ist jetzt in Deutschland und Frankreich die üblichste? 20. Was bezeichnet der Begriff Temperatur? 21. Was versteht man unter mittlerer Tages- und Jahrestemperatur? 22. Wie findet man die- selbe? 23. Um welche Tageszeit ist die größte, wann die geringste Wärme, wann giebt das Thermometer die mittlere Tagestemperatur im Allgemeinen an? 24. Wann fällt auf dem 50.° N. B. das Minimum, wann das Maximum der Jahreswärme? 25. Ist dies auf allen Breitengraden gleich? 26. Unterscheiden sich in dieser Beziehung die nördliche und südliche Halb- kugel wesentlich? 27. Betragen für einen einzelnen Ort die äußersten Schwankungen in der mittleren Jahrestemperatur viele Grade? 28. Was versteht man unter Isothermen? 29. Wie verhalten sich dieselben Hinsicht- lich ihrer Lage zu den Breitenkreisen? 30. Was versteht man unter dem Wärmeäquator, und wie verhält sich derselbe zum mathematischen Aequa- tor der Erde? 31. Welche Temperakur zeigt der Wärmeäquator? 32. Was versteht man unter den Kältepolen? 33. Wo befinden sich dieselben nach ihrer geographischen Lage? 34. Welche Halbkugel ist kälter, die nördliche oder südliche? 35. Womit ist dies zu beweisen? 36. Auf welcher Halb- kugel entfernen sich die Isothermen weiter vom Aequator und den Breiten- kreisen nach den Polen hin? 37. Welche Erscheinung bietet der Lauf der Jsothermlinien an den Ost- und Westküsten der Kontinente? 38. Warum macht die Westküste von Südamerika hievon eine Ausnahme? 39. Hängt die Biegung der Isothermen nur von der Sonne ab? 40. Welchen Einflnß üben die Winde oder die Wärmekapazität des Meeres aus? 41. Welche Wirkung auf die Temperatur zeigen die 3 großen Meeresströmungen? 42. Welche Verhältnisse in den Oertlichkeiten erhöhen oder mindern die Temperatur? 43. Wie läßt sich die Richtigkeit dieser Thatsache gründlich nachweisen? 44. Was versteht man unter Jsotheren und Jsochimenen? 45. Wie weichen dieselben von den Isothermen ab? 46. Worin liegt der *) Dm Holländer Cornelius Drebbell (159(1).

16. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 304

1855 - Mainz : Kunze
302 Von der Temperatur. erklären. Davon hernach. Die Hauptregel bleibt dieselbe, daß nemlich die Wärme mit senkrechter Entfernung vom Meerspiegel abnimmt, und folglich Länder unter- gleichem Parallel, doch von verschiedener Seehöhe, auch verschiedene Temperatur haben. Baireuth und Mainz (50° Breite) haben etwas verschiedene mittlere Jahreswärme, desgleichen Barcellona und Madrid, das nngrische Tiefland und Graubündten, das Plateau Persiens und Mesopotamien, das Anahuac und die Insel Hayti k. Anmerk. Man hat versucht, die Höhe der Gebirge blos nach dem Ther- mometer zu bestimmen, allein die Resultate siud zu ungenau. Zunächst wirken die Jahrszeiten darauf ein; denn fällt im Januar bei einer senkrechten Erhebung von 1025' das Thermometer um 1° Reaumur, so fällt es im Julius um 2°; und so wächst dies Fallen in der ersten Jahreshälfte, wie es in der zweiten von Monat zu Monat sich verringert. Auf sehr hohen Gebirgen gibt es auch noch besondere Temperaturwechsel, die auf das Quecksilber einwirken, so daß das Thermometer nur als Beihülfe des Barometers bei Messungen dienen kann. Zwischen den Tropen, wo die Witterung beständiger ist, lassen sich schon eher Höhen nach der abnehmenden Wärme bestimmen, jedoch nur auf niedern Gebirgen. b) Die Wärme des beweglichen durchsichtigen Meers haben wir im vorigen Kapitel besprochen. Anders ist die Einwirkung des Son- nenlichts auf das undurchsichtige feste Land, das die Strahlen nicht in sein Inneres eindringen läßt, folglich auch nicht so tief unter der Oberfläche von ihnen erwärmt wird; wo hingegen die Oberfläche selbst einer großem Erwärmung und großem Abkühlung fähig ist, als die obere Schicht des Meerwassers. Unsre Keller sind Zeuge davon, im Sommer kühler als die Luft draußen, und im Winter wärmer; eben deshalb zur Aufbewahrung von Früchten und Getränken geeignet. Bei 35 Fuß im Boden ist der Unterschied von Sommer und Winter nur noch wenig zu verspüren, und mit 70 bis 80' erreicht man vollends die Grenze der unterirdischen Einwirkung der Jahrszeiten. Das Ther- mometer zeigt in dieser Tiefe (nemlich bei uns in Deutschland) das ganze Jahr durch denselben Grad. und zwar einen Grad, der merkwürdig genug mit der mittleren Jahrstemperatur an der Oberfläche übereinstimmt. In Aequatorial- gegenden braucht es also keines so tiefen Hinabsteigeus dazu. Da nemlich der dortige Wärme-Unterschied zwischen trockner und nasser Jahrszeit unbedeutend ist, so trifft man schon bei ein Paar Fuß im Boden — versteht sich, an Stellen die vor Sonne und Regen geschützt sind — denjenigen Punkt, wo das Quecksilber während des ganzen Jahrs den gleichen Stand behauptet. Es läßt sich deshalb annehmen, daß Quellen von stets gleicher Temperatur unterhalb jenes Punktes entspringen müssen, und um so tiefer unter demselben, je höher ihre Temperatur ist. Denn weiter abwärts von der genannten unterirdischen Grenze nähert man sich stufenweis der innern Erdwärme, wie tiefe Kohlen- und Erzschachte beweisen, worin das Thermometer mit je 200' Tiefe um einen Grad steigt.

17. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 305

1855 - Mainz : Kunze
Von der Temperatur. 303 Wer zur Sommerzeit Abends und Morgens in einem See badet, macht die Erfahrung, daß Tageshitze und Nachtkühle im Wasser nicht so groß sind, als auf dem Laude. Eben so findet zwischen mittlerer Sommertem- peratur und der des Winters eine größere Differenz auf dem festen Lande statt, als auf dem Ocean. Und diese Differenz steigt, aus der gleichen Ursache, mit der Entfernung vom Aequator gegen die Pole hin, auf dem Lande viel stärker als auf dem Meere. Zu Neu-Orleans ist die Sommer- temperatur 22,5 und die des Winters 10,7; Differenz also 11,3. In gleichem Abstand vom Aequator (etwa am 30. Breitegrad) hat der atlantische Ocean im Sommer 19,25 und im Winter 15,4; also Unterschied 3,85. Madrid, nicht weit von 40" Breite, hat Sommers 18,7 und Winters 4,48, also Unterschied 14,22; während unter gleicher Breite der Ocean 16,4 im Sommer und 12 im Winter hat, also Unterschied 4,4. Natürlich wirken See- und Landklima in der Küstennähe auf einander ein. So ist das Mittelmeer, je nach der Jahrszeit, etwas wärmer und etwas kühler als der Ocean, wegen der Einfassung durch Land; und Irlands Tempera- tur ist im Winter und Sommer milder als andre europäische Länder unter glei- cher Breite, eben wegen seiner Umgebung vom Meere. Das Küstenland Nord- frankreichs hat zu kühle Sommer für den Weinbau, während die weiter landein- wärts gelegene Champagne guten Wein erzeugt. Maracaybo ist ein Küstenort Südamerikas, Kouka liegt mitten in Nordafrika, beide in der heißen Zone. Die Differenz zwischen Sommer und Winter zu Maracaybo beträgt 2,08; die zu Kouka aber 4,2. Moskau liegt beinah 4 Breitegrade südlicher als Petersburg; die Differenz zu Moskau ist aber 21,6 und zu Petersburg, wo man sie für größer halten möchte, 19,4. Soviel bewirkt der Abstand der ersteren Stadt von der Seeküste. e) Die südliche Hemisphäre ist im Ganzen kälter, als die nörd- liche. Die Ostküsten der Welttheile sind kälter, als die westlichen. Die neue Welt ist kälter als die alte. — Dies sind Erfahrungen, die sich auf vielfache Beobachtungen stützen. 1) Die mindere Wärme auf der südlichen Halbkugel ist leicht be- greiflich. Dort ist die größere Wassermasse, dort liegt das Eismeer nicht in so großem Abstande vom Aequator, und schieben sich die schwimmenden Eisschollen viel weiter vor, als vom Nordpol her; weshalb auch die Weltumsegler nicht so weit gegen Süd als gegen Nord vordringen konnten. Die Südspitze Amerikas, obwohl nicht entfernter vom Aequator als Norddeutschlaud, ist beinah das ganze Jahr voll Schnee. Näher dem Aequator mäßigt sich dieser große Unterschied, verschwindet aber nicht ganz, so daß die heißeste Mitteltemperatur nicht einmal am Aequator, sondern 3" nördlicher, also auf unsrer Halbkugel, sich vorfindet. 2) Wie viel auf die Lage nach Ost und West ankommt, können wir schon bei uns aus der verschiedenen Temperatur des Ost- und Westwindes schließen. Die West- und Ostküsten Englands, Italiens, Skandinaviens, liefern deutliche Belege. Liegt auch eiu Land nicht unmittelbar am Meere, so thut sich

18. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 38

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
seiner Breite entsprechende Temperatur und hält das Treib- eis von den norwegischen Küsten ab, deren Häfen auch iu hoher Breitenlage nicht zufrieren. Man vergleiche z. B. Hammerfest mit deu eisumpanzerten Gegengestaden von Labrador oder mit den ostasiatischen Häsen unter gleicher Breite! Natürlich beeinflußt diese beständige Warmwasser- Heizung des nw. Europas auch die Lusttemperatur West- europas, denn die West- und Nordwestwinde bringen im Winter eine mildere Temperatur bis tief iu deu Erdteil, während der eisige Labradorstrom seine ganze Umgebung selbst in den Sommermonaten noch stark abkühlt. Inner- halb der Passatzonen sind die Westküsten von Südafrika und von Südamerika abnorm kühl durch polares Wasser und durch kaltes Auftriebwaffer, die sich dem Benguela- und dem Perustrom zugesellen. 3. Die Cuftbühe. Wetter nennen wir den jeweiligen Zustand der uns umgebenden Luft, unter Klima eines Ortes, einer Gegend oder eines Landes verstehen wir die durch langjährige Be- obachtung ermittelten durchschnittlichen Verhältnisse des Luft- meeres. Dasselbe wird durch Temperatur und Niederschläge vornehmlich bestimmt: wir sprechen von warmem und kaltem, von feuchten! und trockenem Klima, resp. von trocken-warmem und trocken-kaltem, von feucht-warmem und feucht-kaltem Klima. a. Die Temperaturverteilung. Wir messen die Temperatur für wissenschaftliche Zwecke zumeist mit dem Thermometer von Celsius, welches den Zwischenraum zwischen dem Taupunkt und dem Siedepunkt des Wassers im Meeresniveau in 100 Teile oder Grade einteilt. Im gewöhnlichen Leben ist bei uns Deutschen auch wohl noch das 80teilige Thermometer von R^aumur in Gebrauch, die Angelfachsen halten leider immer uoch an der von Fahrenheit aufgestellten Einteilung seft, was die Ver gleiche wissenschaftlicher Beobachtungen ganz unnötig erschwert.

19. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 583

1886 - München : Ackermann
583 Öffnung gießt man nun so viel Queck- silber in die Röhre, bis es in dieser eine gewisse Höhe (Figur 30) erreicht hat. Quecksilber nimmt man deshalb, weil es sich gleichmäßig durch die Wärme ausdehnt, bei hohen Wärmegraden siedet und erst bei 39 ° 0. Kälte gefriert. Jetzt wird durch Erhitzen über einer Wein- geistffamme die noch in dem leeren Raum der Röhre und im Quecksilber befind- liche Luft herausgetrieben und dann erst die Öffnung zugeschmolzen. Hierauf bringt man das Instrument in ein Ge- säß mit schmelzendem Eis oder Schnee. Durch die Kälte wird das Quecksilber zusammengezogen; es wird bis zu 0 bei R und C fallen und da stehen bleiben, so lange der Schnee oder das Eis nicht ganz geschmolzen ist. Dieser Punkt, welchen man mit einem Diamantstrich bezeichnet, heißt Gefrier- oder Eis- punkt. Jetzt hält man die Glasröhre in Dämpfe, welche sich aus kochendem Wasser erheben und genau den Wärmegrad besitzen, welchen das Wasser erfordert, um ins Sieden zu kommen. Die Wärme dieser Dämpfe dehnt das Quecksilber so sehr aus, daß es in der Röhre bis m einer gewissen Höhe steigt und stehen bleibt. Auch dieser Punkt, den man Siedepunkt nennt, wird durch einen Strich be- zeichnet. Teilt man nun den Raum zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt in Grade ein. und trägt diese auch abwärts vom Gefrierpunkt an, so hat man ein Thermometer, das oberhalb 0, wie man den Gefrierpunkt auch bezeichnet, die Wärmegrade und unter 0 die Kältegrade angibt. Dieser Raum ist von nachstehenden Physikern in mehr oder weniger Grade eingeteilt worden, so daß wir dadurch 3 verschiedene Arten von Thermometern erhalten haben, welche die Namen ihrer Erfinder tragen. Reaumur (R) hat den Raum zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt in 80, Celsius (E) in 100 und Fahrenheit (F) ist 180 Grade ein- geteilt , wie wir uns an Figur 30 überzeugen können. Im Roau- murschen und Celsiusschen Thermometer werden die Kältegrade vom Gefrier- oder Nullpunkt abwärts gezählt, Fahrenheit' ab er- suchte an seinem Thermometer, indem er ihn in eine Mischung von Schnee, Salmiak und Kochsalz setzte, noch einen künstlichen Gefrier« Punkt 0 (F) und teilte den Raum zwischen diesem und dem natür- lichen in 32 ° ein, so daß 32 Grad Fahrenheit mit 0 Grad Noam mur und Celsius zusammenfallen. Fig. 30.

20. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 4

1832 - Hannover : Hahn
4 Bewegung der Erde. Jahrszeiten. Zonen. einmal Sommer. Die Zeit zwischen Winter und Sommer heißt Frühling; die Zeit zwischen Sommer und Winter Herbst. Vier Jahrszeiten. Die Jahrszeiten sind sich natürlich auf den beiden Halbkugeln immer entgegengesetzt; hat die nördliche Sommer, so hat die südliche Winter, und hat die südliche Herbst, so hat die nördliche Frühling. Die vier Jahrs- zeiten sind aber nur in den Gegenden zwischen den Wendezirkcln und den Polarkreisen, welche Gegenden man auch die beiden ge- mäßigten Zonen nennt. In den tropischen Gegenden ist be- ständig Wärme und gar kein Winter, weil dieser Theil der Erde am meisten und beständig der Sonne zugewendet ist; die tro- pischen Gegenden heißen deshalb auch die heiße Zone. Einen Theil des Jahrs hindurch, gewöhnlich, wenn die Sonne am höch- sten steht, pflegt es in der heißen Zone fast beständig zu regnen (Regnzeit), während es in dem andern Theile wenig oder gar nicht regnet (trockene Jahrszeit). In den Gegenden von den Polarkreisen bis zu den Polen herrscht fast beständige Kälte und nur ein kurzer Sommer, daher heißen diese Theile der Erde die beiden kalten Zonen. —> Wie viel Zonen giebt es also? Welche Gegenden haben nur zwei Jahrszeiten? — Mit der Länge der Tage und Nächte verhält es sich in den verschiedenen Zonen anders. Unter dem Äquator sind die Tage und Nächte immer gleich lang; je weiter man aber nach den Polen geht, desto länger findet man die Tage im Sommer, desto länger die Nächte im Winter. Unter den Wendekreisen dauert der längste Tag und die längste Nacht noch nickt volle 14 Stunden, in Deutschland 16 bis 17 Stunden, unter den Polarkreisen aber 24 Stunden; jenseit der Polarkreise geht im Sommer die Sonne eine Zeit lang gar nicht unter, im Winter aber auch eine Zeit lang nicht auf, und unter den Polen selbst bleibt im Sommer die Sonne 6 Monate lang beständig sichtbar, und eben so lange geht sie im Winter nicht auf. Deshalb ist es aber nicht in der ganzen Zeit, in welcher die Sonne nicht sichtbar ist, völlige Finsterniß, sondern einen großen Theil dieser Zeit nimmt die Dämmerung ein. In der heißen Zone wechseln Tag und Nacht sehr schnell und haben nur eine kurze Dämmerung zwi- schen sich. Je weiter man von dem Äquator nach den Polen hin kommt, desto länger dauert die Dämmerung. Atmosphäre. Klima. §. 5. Die Luft, welche die Erde umgiebt, so weit sie mit Dün- sten angefüllt ist, heißt Atmosphäre oder Dunstkreis. Die Atmosphäre ist mehre Meilen hoch. In derselben entstehen alle Meteore oder Lufterscheinungen, als: Nebel, Wolken, die oft Meilen hoch stehen, Regen, Schnee, Hagel, Gewitter, Regen- bogen, Nebensonnen, Nebenmonde, Höhe- oder Heerrauch, Feuer- kugeln, Irrwische oder Irrlichter, Sternschnuppen, Nord- und Südlicht, Morgen- und Abendröthe, Steinregen, Winde, Stür- me, Orkane. In den tropischen Gegenden wehen regelmäßige