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1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
56
Fünftes Kapitel.
7) Dev Kaukasus, fängt nördlich vom Kur,
zwischen dem Kaspischen Meere auf der Ostseite und dem
schwarzen Meere auf der Westseite, mit der von dem
Festlande in das Kaspische Meer vorspringenden östlichsten
Halbinsel Abscheren an, und endigt sich, einer nord-
westlichen Richtung folgend, bei der Meerenge, die aus
dem schwarzen Meere in das Asowsche führt.
8) Der Balkan oder Hämus, fängt auf der
Westküste des schwarzen Meeres, etwa einen Grad süd-
lich von der Donau an, zieht sich südwestlich, immer
südlich von der Donau, und setzt hernach in einer nord-
westlichen Richtung, unter verschiedenen andern Na-
men, bis zum Adriatischen Meere fort, indem dies Ge-
birge in seiner ganzen Ausdehnung eine Wasserscheidung
zwischen dem Flußgebiete der Donau und den zum Grie-
chischen und Adriatischen Meere laufenden Flüssen macht.
9) Die Karpathen, ein Gebirge, welches west,
lich vom schwarzen Meere, nördlich von der Donau
beginnt, indem es Anfangs nordöstlich läuft, hernach
aber nordwestlich, vom Dniester und von der Weichsel
südlich fortzieht, einen großen Vogen bildend, und sich
in der Gegend der Quelle der Weichsel endigt, von wo
jedoch noch ein südlicher Arm bis dahin zur Donau
läuft, wo dieser Fluß mit seinen Armen seine größte
Insel (Schütt) macht.
10) Die Sudeten fangen nordwestlich von den
Karpathen, in der Gegend des Ursprungs der Oder an,
laufen nordwestlich, sind da, wo die Elbe entspringt,
am höchsten, und heißen daselbst das Niesengebirge.
Sie machen Anfangs eine Wasserscheidung zwischen dem
Flußgebiete der Donau und Oder, und hernach zwischen der
Elbe und der Oder. Nördlich von den Karpathen und Su-
deten erstreckt sich bis zur Ostsee eine ausgedehnte Ebene.
11) Das Skandinavische Gebirge im äußer,
sten Norden Europas, beginnt am nördlichen Eismeere,
nördlich vom Bothnischen Meerbusen, läuft in einer
südwestlichen Richtung mitten durch die Skandinavische
Halbinsel, so daß der Bothnische Meerbusen und die
Ostsee östlich, und der Atlantische Ozean westlich von
diesem Gebirge bleiben, das sich an der Nordsee, nord-
westlich von der Halbinsel Jütland, mit der südwestlichsten
Spitze der Skandinavischen Halbinsel endigt. Der nörd,
1822 -
München
: Fleischmann
- Autor: Eisenmann, Joseph Anton
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
218 Zweiter Abschnitt.
Ar ab (Arab.fluß), und ergießt sich in den persischen Meer-
busen.
Die Wolga (s. S. 88.) strömt mehr südlich, ganz im
Westen, und eilt dem kaspischen Meere zu.
Der Indus hat seine Quelle auf dem Gebirge Mustag;
lauft in südlicher Richtung, und ergießt sich, nach einem Laufe
von 174 Meilen, in das indische Weltmeer.
Der Ganges entspringt auf den tibetischen Gebirgen, und
fließt in südlicher Richtung, 270 Meilen zurücklegend, dem in-
dischen Oceane zu.
Der Burremputter entspringt im westlichen Tibet, nahe
bei den Quellen des Ganges; läuft südlich, und fließt, verei-
nigt mit dem Ganges, in den bengalischen Busen, nachdem er
einen Distrikt von 240 Meilen durchlaufen hat.
Der Ob entsteht durch die Vereinigung der Flüsse Bija
und Katunja, und fließt, in nördlicher Richtung, nach einem
463 Meilen langen Laufe, dem nördlichen Eismeere zu.
Der Jenisey entspringt auf dem sajanischen Gebirge,
und eilt ebenfalls in nördlicher Richtung, in einem Laüfe von
456 Meilen, dem nördlichen Eismeere zu.
Die Lena hat ihre Quelle auf dem Baikal-Gebirge, durch-
lauft, in nördlicher Richtung, eine Strecke von 450 Meilen,
und stürzt in das nördliche Eismeer.
Der Hoangho fließt von den Gebirgen Coconar in der
Tartarei, in östlicher Richtung, und^ fällt, nach einem Laufe
von 400 teutschen Meilen, in das gelbe Meer.
Der Jang-tse-kiang hat seine Quelle unfern der Wüste
Kobi; fließt östlich, und ergießt sich, nach einem Laufe von
350 teutschen Meilen, in das chinesische Meer.
Der Amur entspringt östlich unweit dem Baikal-See, und
fließt, nachdem er einen Distrikt von 3y6 Meilen in östlicher
Richtung durchströmt hat, in das ochotskische Meer.
6) Andere bemerkenswerthe Flüsse: der Amu und Syr,
welche in den Aral-See; der Anadyr, welcher ins kamtschat-
1856 -
Wesel
: Bagel
- Autor: Beumer, Philipp Jakob
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule, Fortbildungsschule, Handwerkerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
‘
die japanischen Inseln, worunter Kiusiu, Niphon und Jeffo die größten sind, die Kurilen;
im nördlichen Eismeer liegt die Inselgruppe Reu-Sibirien; im mittelländischen Meer
mehrere kleinere Inseln, von denen Cypern die größte ist. (Mache in der Art, wie unter
§.21. eine Küstensahrt um Asien!)
$. 2t
Die Gebirge Asiens und feine Ebenen
Das ganze mittlere und theils auch das südliche Asien hat die höchsten Hochebenen
der Erde, welche von hohen Gebirgen nach allen Seiten umzäunt sind. Die höchsten und
grüßten Hochebenen (Plateaus) finden sich in dem noch wenig bekannten Ostasien, in
China, die kleineren hingegen in Westasien.. Die wichtigsten Gebirge, welche diese Hoch-
ebenen umkränzen und durchschneiden, sind folgende: das Hymalaya-Gebirge, das höchste
der Erde, auf der Grenze von Vorderindien und dem chinesischen Reiche (Tübet), zwischen
dem Indus, dem Ganges und dem Buramputer; westlich von diesem Gebirge befindet sich
das Gebirge Hindu-Kusch, in Verbindung mit dem Belur-Gebirge. Die Ghats ziehen
sich der Küste Vorderindiens entlang, während westlich vom Indus und südlich vom
Hindu-Kusch die Salomonskette sich erhebt. Wandern wir nun weiter nach dem westlichen
Asien, so werden rotr den Ararat, den Libanon, den Taurus und den Kaukasus zu er-
steigen haben. An das Hymalayagebirge schließt sich in nordöstlicher Richtung der Altai
(man unterscheidet den großen und kleinen Altai) an, indem das Mustaggebirge, welches
seine Riesenarme weit in das chinesische Reich hiueinstreckt, die Verbindung bildet. Oestlich
vom Altai und südlich vom Baikalsee befindet sich das Kongai-Gebirge, woran sich in
nordöstlicher Richtung das Da-Ur-Gebirge und weiter das Stannowoi-Gebirge anschließt,
welches mit dem Gebirge von Kamtschatka zusammenhängt. Alle diese Gebirge haben in
ihren einzelnen Zügen verschiedene Namen, welche wir später anführen werden. Noch
bleibt zu nennen das Uralgebirge, auf der Grenze Asiens und Europas. Der nördliche
Theil Asiens, das unwirthliche Sibirien, bildet ein großes Tiefland. Unendlich weit
davon verschieden sind die fruchtbaren Tiefebenen im östlichen China, in Ostindien und
zwischen dem Euphrat und Tigris (Mesopotamien). Von den Wüsten nennen wir die
Wüste Cobi, im nördlichen China, die arabische und die syrische Wüste.
8- 29.
Flüffe und Seen.
Wie in Europa, so auch in Asien scheidet eilte Wasserscheide die Flüsse in nord-
westliche und südöstliche, nur wenige stießen in östlicher und noch weniger in westlicher
Richtung. Auch ,st es ein merkwürdiger Umstand, daß die größten Flüffe, gleichsam
Zwillingsfiüffc, an ihren Quellen und an ihren Mündungen sich nähern und in ihrem
Mittellauf am entferntesten von einander sind. So der Hoangho und Uang-tse-kiang,
Ganges und Buramputer, Euphrat und Tigris, Amu und Schon, Jenisei und
Obi u. a. m. Nachstehende Tabelle gibt eine Uebersicht der wichtigsten Flüffe Asien-.
J
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
ueber sicht der Flüsse.
49
Anfangs einen östlichen Lauf hat, und den Namen Tsam-
p u, dann einen südlichen Lauf nimmt und seine Mündung
in den Bengalischen Meerbusen hat, nordöstlich von den
Andamanen; 4) der B u rr em puter oder Bra,
maputra, dessen Quelle nördlich von der Hinterindi-
schen Halbinsel ist, macht einengroßen Bogen und geht
zuletzt in einer südwestlichen Richtung in die nördlichste
Spitze des Bengalischen Meerbusens, etwas südlich vom
nördlichen Wendekreise; 5) der Ganges, entspringt
südwestlich vom Tsampu, im nördlichen Anfange der
Vorderindischen Halbinsel, läuft südöstlich und ergießt
sich in mehreren Mündungsarmen, wovon einer mit
einem Mündungsarme des Burremputer in Verbindung
steht, ganz in der Nähe des letzten Flusses, in den Ben-
galischen Meerbusen; 6) der Sind oder Indus, har
seine Quelle nordwestlich vom Ganges, einen südwest,
lichen Lauf und seine Mündung in das arabische Meer,
etwas nördlich vom nördlichen Wendekreise und östlich
vom Eingänge des Persischen Meerbusens; 7) der Schat
el Arab, entstanden aus der Vereinigung der beiden
großen Flüsse Frat (Euphrat) und Tigr (Tigris),
die beide westlich vom Kaspischen Meere und südlich
vom schwarzen Meere, in dem östlichen Theile der Na,
rolischen Halbinsel entspringen, hat nach einem südöst-
lichen Laufe seine Mündung in die nördlichste Spitze
des Persischen Meerbusens; 8) der Don, entspringt
nordwestlich vom Kaspischen Meere und südlich vom
weißen Meere, läuft im Allgemeinen südwestlich, und
ergießt sich in die nordöstlichste Spitze des Asowschen
Meeres; 9) der Dnepr oder D nie per, entsteht
nordwestlich vom Don und in der Nähe der Quelle
der Düna, fließt in einer Anfangs südwestlichen, her-
nach südöstlichen und zuletzt südwestlichen Richtung in
das schwarze Meer, nordwestlich von der Taurischen
Halbinsel; 10) der Dnister, entspringt südöstlich von
der Weichsel, und mündet sich nach einem südöstlichen
Laufe in das schwarze Meer, südwestlich von der Mün-
dung des Dnepr; 11) die Donau, entspringt nord-
westlich vom Bodensee, läuft südöstlich, und ergießt sich
in das schwarze Meer, südwestlich von der Mündung
des Dnister, der Taurischen Halbinsel gegenüber; 12)
der Po, entspringt südlich vom Genfersee und nördlich
4
1855 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
338
Asia — das Land.
Der Euphrat überschwemmt und befruchtet die Umgegend wie der Ganges auch. --
Die große Halbinsel Arabien hat keinen Strom.
6. Ins mittelländische Meer. Und zwar a) ins schwarze Meer (Pontus
Cuxiuus) der Kuban und der kleine Riom oder Phasis, beide aus dem
Kaukasus; und der Kisil Jrmak oder Halys aus Kleinasien — b) ins Meer
Marmara (Propontis) der kleine Granikus vom trojanischen Geb. Jda —
c) ins ägeische: der kleine Simois mit dem Skamander, vom Jda, mündet
am Ausgang des Hellespont oder der Dardanelleustraße; der Sarabat (ehmals
Hermns) und der Maudres oder Mäander, beide von den phrygischeu
Hochflächen Kleinasiens.
7. Jus Eismeer: Die Lena mit vielen Nebenflüssen aus den Umgegenden
des Baikal und aus dem daurischen Alpeulaude — der Jenisei vom großen
Altai, nebst der Angara, die den nördlich vom 50° der Breite im daurischen
Alpeulaude gelegenen großen See Baikal (1330' überm Meere) durchströmt.
In diesen See ergießt sich von S. her die Selenga, die an der Südseite des
großen Altai entspringt — der Obi, dessen Quellbezirk, westlich von dem des
Jenisei, am kleinen Altai; sein längerer Nebenfluß Jrtisch (mit dem Beifluß
Tobol) komint von der Südseite des großen Altai und durchfließt den See
Zaisang.
Gebirge.
1. In Mittelasien. — Wo Amu und Kaschgar entspringen,
liegt von 40o Breite in südöstlicher Richtung der Belur Dagh,
wild und gletschervoll. Am Südende hängt er durch den Dsung
Ling mit dem Kuen Lin zusammen. — Der Kuen Lin oder Kulkun
streckt sich weit hin nach Osten bis zu den Quellen des Hoangho. —
Vom Nordende des Bellir streckt sich ebenfalls ein Gebirgszug nach
Osten weit in die Wüste Goby hinein; sein Name ist Mus Dagh
oder Eisgebirg, chinesisch: Thian Schau oder Himmelssäulen.
Ueber den Dsungling (d. h. Zwiebelgebirg) führt der sehr beschwerliche
18000' hohe Paß von Karakorum aus der Gegend des obern Indus nach
dem Flusse Jerken; und über den Mus Dagh der Gletscherpaß Djeparle nach
Kutsche und Aksu ins Tarimbecken. — Die höchste Masse des Mus Dagh ist der
dreigipflige ewig beschneite Bogdo Ola oder heilige Berg; und im Osten gegen
China hin finden sich Vulkane, der Peschan und der Hoticheu oder Vulkan
von Turfan.
2. Im Norden. — Nordöstlich und in beträchtlicher Entfernung
vom See Balkasch beginnt das große sibirisch-mongolische Gebirgs-
system Ulu Tau, worin die Hauptströme Sibiriens nebst der Schilka,
dem Stammflusse des Amur, entspringen. Als einzelne Theile des-
selben merken wir: am Jrtisch den großen Altai mit Höhen von
10 bis 12000', dem sich nordöstlich der erzhaltige kleine Altai vor-
gelagert hat; ferner im Osten, zwischen Lena und Schilka, das dau-
1834 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Selbstunterricht
- Geschlecht (WdK): koedukativ
4
A. Europa.
14400 ft. hoch, und der Elborus oder Elbrus, welcher,
16800 F. hoch, den Montblanc um 2000 F. an Höhe übertrifft.
6) Der Ural, ein über300 M. langes, aber in seinen höchsten
Punkten nicht viel über 6000 F. hohes Gebirge, welches vom cas-
pischen Meere bis ans Eismeer die natürliche Gränze Asiens und
Europa's bildet; sein Name bedeutet Gürtel. Der höchste bis
jetzt bekannte Gipfel des Urals ist der Pawdinskoe Kamen,
unweit der Petschora-Quellen, 6400 F. hoch. Es führt an ver-
schiedenen Stellen verschiedene Namen; so wird es auch häufig das
wercho tu rische Gebirge genannt. Unter seinen vielen Seiten-
armen sind das Obstscheisyrt oder Gemeingebirge südwestlich
und der Ulutau und weiter östlich das alginskische Ge-
birge, südöstlich, die wichtigsten. Dies Gebirge, an Gold,
Platina, Kupfer und Eisen ergiebig, ist ein Hauptsitz des rus-
sischen Bergbaues. 7) Der Altai; unter diesem Namen versteht
man zuweilen das ganze ungeheure Gebirgssyftem, welches die
südliche Gränze des asiatischen Rußlands ausmacht; im engern
und eigentlichen Sinne ist der Altai das Gebirge zwischen dem Ir-
tisch und dem Ienisey, wovon der westlichste Theil, zwischen Jr-
tisch und Ob das erzreiche ko lywan sch e Gebirge oder der kleine
Altai, der östliche, zwischen Ob und Ienisey, die kusnez-
kischen Berge genannt wird. Weiter östlich schließen sich daran
die satanischen Gebirge; die Gebirge um den Baikalsee; das
nertschinskische oder da-urische, an Silber, Kupfer, Ei-
sen, Blei sehr reiche Gebirge; das Gebirge Stauowoi (d. h.
Kamm), welches sich nordöstlich bis an die äußerste Spitze von
Asien zieht. Ein südlich laufendes Gebirge ist das kamtschat-
tische, dessen Fortsetzung die Kurilen bis zu den japanischen
Inseln bilden.
Kein Land der Welt enthält in seinem Umfange eine so große
Zahl bedeutender Ströme und genießt einer so ausgebreiteten,
durch mehrere Kanäle vermittelten Wasserverbindung. Dw rus-
sischen Meere mit den dazu gehörenden Flüssen sind: 1) das nörd-
liche Eismeer, nur in seinem westlichen Theile schiffbar, über
Asien aber beinahe ganz unzugänglich; es ist vom September bis
Juny mit Eis belegt und auch in der Zwischenzeit mit Treibeis be-
deckt. Von den vielen Busen, welche es bildet, sind die bedeu-
tendsten: das weiße Meer in Europa, und der karische, der
obische, der jeniseysche und der lenaische Busen in Asien.
Es nimmt die bedeutendsten Ströme des Reichs auf: in Europa
die Dwina und die Petschora; in Asien den Ob, welcher von
der Linken noch durch den mächtigen Irtisch und dieser durch den
To bol verstärkt wird; den Ienisey, welcher von der rechten
Seite noch die Tunguska und die aus dem Baikalsee strömende
Angara aufnimmt, er ist vielleicht der größte Fluß der alten
Welt; die L e n a, welche rechts durch den W i l u i und den A l d a n
1873 -
Berlin
: Duncker
- Autor: Dielitz, Theodor, Heinrichs, Johann Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Realschule, Höhere Bürgerschule
78
Asien. Vertikale Gestaltung.
Lena und Amur. Dieses bildet mit seiner südlichen Kette, dem West-
Khingan-Gebirge, die Wasserscheide zwischen den Quellenflüssen des Amur;
seine nördlichere und bedeutendere Kette, der Jablonoi-Chrebet oder das
Apselgebirge, trennt die Gebiete des Amur und der Lena und zieht sich mit
sanfter nördlicher Abdachung und steilem südlichem Abfalle bis nahe an den
ochotskischen Meerbusen. Diesen umgürtet er, überall seine Steilseite ihm
zukehrend, (zuerst als Udskoi-Gebirge, zuletzt) als Stanowoi-Chrebet oder
Kammgebirge, welches nordöstlich durch die Tschuktschen-Halbinsel hindurch
mit dem Ost-Kap in das Meer hineinreicht. Von ihm zweigt sich südlich
vom Flusse Anadyr das Gebirge von Kamtschatka ab, welches durch die
gleichnamige Halbinsel nach S. hinzieht und im Kap Lopatka endigt. West-
lich vom Baikal-See liegt der Altai. In seinem östlichen Theile besteht er
aus drei parallelen Ketten, die von S. nach N. niedriger werden; sein west-
licher Theil heißt kolywanskisches Erzgebirge oder eigentlicher Altai. Die
großen Stromgebiete des Ob, des Jenisei und der Lena empfangen ihre
Nahrung aus diesen nördlichen Gebirgslandschaften.
6. Den Westrand des ostasiatischen Hochlandes bildet das mrkesta-
nische Alpenland, welches im Süden bei der südwestlichen Biegung des
Indus dem Himalaya sich nähert und wild und rauh wird. Den Haupt-
bestandtheil dieses Alpenlandes bildet der Bolur-Dagh oder das Nebelgebirge.
7. Die von diesen Randgebirgen umschlossene und von den erwähnten
parallelen Gebirgsketten durchzogene Hochfläche ist überall da, wo die genü-
gende Bewässerung fehlt, Steppe und Wüste. Den ganzen östlichen Theil
in einer Länge von 400 Ml. nimmt die Steppe Gobi ein, deren mittlerer
Streifen eine große Sandwüste bildet und Schamo heißt. Im westlichen
Theile bildet das Thal des Tarim und die Umgebung des Lop-Nor eine
bedeutende Vertiefung, welche sich von W. nach O. hinzieht.
8. Das kleinere westliche Hochland oder das westasiatische
Hochland reicht von da ab, wo es mit dem größeren östlichen Hochlande
durch das Hindukhu-Gebirge zusammenhängt, westlich bis zum ägäischen
Meere. Es besteht aus 2 Theilen, einem östlichen, dem Hochlande von
Iran, und einem westlichen, dem Hochlande von Kleinasien, welches nordöst-
lich mit dem Kaukasus, südwestlich mit dem Hochlande von Syrien und Pa-
lästina zusammenhängt. Das Hochland von Iran und das Hochland von
Kleinasien werden durch das Hochland von Armenien mit einander ver-
bunden.
9. Der Hindukhu erhebt sich als eine 60 Ml. breite, die Schnee-
grenze meist überragende Gebirgsmasse zwischen den Quellen des Amu-
Daria und des zum Indus abfließenden Kabul da, wo das turkestanische
Alpenland und der Himalaya zusammenstoßen. Von ihm aus zieht sich
der Nordrand des westasiatischen Hochlandes nach dem Kaspi-See hin;
seinen Hauptbestandtheil bildet der Paropamisus. Dieser, 974—1299™
hoch, fällt steil nach Turan ab, senkt sich aber allmählich zu der Hoch-
fläche von Iran. An ihn schließt sich südlich vom kaspischen Meere das
vulkanische Hochgebirge des steil zum Meere abfallenden Elburs oder
Albordsch mit dem (fast 5522™ hohen) Spitzkegel des erloschenen Vul-
kanes Demawend an. Den Ostrand des Hochlandes von Iran bildet
das indopersische Grenzgebirge (oder die Soliman-Kette nördlich
1875 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
88
Iii. Abtheilung.
übrig bleibt. Die beiden großen Hochländer zerfallen in ein
östliches und ein westliches und sind durch das Hiudukhugebirge
mit einander verbunden.
a.) Das große östliche Hochland. Es nimmt 73 des
ganzen Erdtheils ein, hat seine höchste Erhebung im S. und
wird von vier großen Randgebirgen umschlossen. Diese sind
im N. das Altai-Gebirge mit dem daurischen Gebirge, im
O. das chinesisch-mandschurische Alpenland, im S.
das Himalaya-Gebirg e und im W. das turkestansche
Alpenland mit dem Belur-Dagh. Durch zwei parallele
Ketten, welche dies Hochland von W. nach O. durchstreichen,
wird es in drei Abschnitte getheilt. Die nördliche Kette ist
der Thian-Tschan und die südliche der Küen-Lün. Zwischen
dem Altai mit dem daurischen Gebirge und dem Thian-Tschan
liegt westlich die Hochebene der Dsungarei, östlich die Mon-
golei; zwischen dem Thian-Tschan und dem Küen-Lün liegt
westlich die hohe oder kleine Bucharei und östlich die hohe
Tartarei, und zwischen dem Küen-Lün und dem Himalaya
liegt Tibet. Durch die zwei nördlichen Abtheilungen zieht sich
die 400 Ml. lange Steppe Gobi, welche in ihrer Mitte
die große Sandwüste Schamo umschließt. Das daurische Ge-
birge im N. verläuft sich weiter östlich und sendet seine Zweige
bis zur Tfchuktschen Halbinsel, woselbst sie mit dem Ostkap
endigen. Eine weitere Verzweigung zieht sich nach der Halb-
insel Kamtschatka hin und endigt hier mit dem Kap Lopatka.
— Der Himalaya fällt weiter südlich zum Tieflande Border-
Indiens ab und hat hier seine höchsten Gipfel: westlich den
8125™ h. Dhawalagiri, und östlich den 8500 m h. Everest und
den 8250™ h. Kinchinjunga.
d) Das kleine westliche Hochland. Es erstreckt sich
westlich bis zum griechischen Meere und besteht aus zwei Haupt-
theilen: dem Hochlande von Iran und dem von Klein-
Asien. Beide sind durch das Hochlaud von Armenien mit
einander verbunden. Mit dem Hochlande von Klein-Asien steht
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
50
Viertes Kapitel.
vom Mittelländischen Meere, hat einen östlichen Lauf,
und gehr in den nordwestlichen Theil des Adriakischen
Meeres; 13) der Rhone, entsteht östlich vom Genfer,
see, welchen er auch durchfließt, und mündet sich nach
einem südwestlichen Laufe in das Mittelländische Meer,
nördlich von den Balearischen Inseln; und 14) der
Ebro, entspringt südlich vom B>scayischen Meere und
nördlich vom Duero, läuft südöstlich und geht in das
Mittelländische Meer, nordwestlich von den Balearen.
Von diesen Flüssen gehören Nr. 1 bis 7 zu Asien und
die andern zu Europa.
Flüsse, die sich in große Seen im Innern de6
nordöstlichen Theiles der alten Welt ergießen.
§. 5. Dergleichen sind vorzüglich: 1) der Kur,
welcher südöstlich vom schwarzen Meere seinen Ursprung
dar, und nach einem südöstlichen Laufe in den südwestr
lichen Theil des Kaspischen Meeres sich ergießt; 2) die
Wolga, entspringt in der Nähe der Quelle der Dü-
na, nordöstlich davon, nähert sich auf ihrem südöstlichen
Laufe sehr der östlichsten Krümmung des Don, und mün,
oet sich in den nordwestlichen Theil des Kaspischen Mee-
res; 3) der Ural, östlich von der Wolga, und nord-
westlich vom Aralsee, fließt südwestlich und geht in die
nördliche Spitze des Kaspischen Meeres, nordöstlich von
den Mündungen der Wolga; 4) der Amu, entspringt
nordwestlich vom Indus, und geht nach einem nord-
westlichen Laufe in die südlichste Spitze des Aralsees. —
Diese Flüsse gehören zu Asien, bis auf die Wolga, wel»
che beiden Ecdtheilen, Europa und Asien, gemeinschaft-
lich ist.
Die vornehmsten Flüsse im südwestlichen Theile
der alten Welt oder in Afrika.
§. 6- Es gehören dahin: auf der Nordseite
bloß der Nil, welcher im nordöstlichen Theile Afri-
kas durch die Vereinigung der zwei Flüsse, Bahr el
Abiad (weißer Fluß) und Bahr el Azrek
(blauer Fluß) entsteht, und nach einem nördlichen
Laufe, immer westlich vom rothen Meere, in zwei Ar-
men in den südöstlichen Theil des Mittelländischen Mee-
1904 -
Leipzig
: Berger
- Autor: Geerling, Karl Franz Ambrosius
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, k06
- Schulformen (OPAC): Militäranwärterschule, Beamtenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 92 —
Die Straße von Suez führt in das Mittelländische Meer, dann
folgen: der Archipel, die Straße der Dardanellen (Hellespont), das
Marmara-Meer, die Straße von Konstantinopel (Bosporus), das
Schwarze Meer, der Kaukasus, das Kaspische Meer, der Ural-
fluß und das Uralgebirge.
Größe und Einwohnerzahl.
Asien ist der größte Erdteil (fünfmal so groß als Europa), es zählt
auf 44029000 qkm 839 Mill. Einw., von denen fast s/5 der mon-
golischen, 2,5 der kaukasischen Rasse angehören, 30 Mill. sind Malayen.
4/ö der Bevölkerung siud heidnisch, gegen 150 Mill. Mohammedaner,
25 Mill. Christen und V/2 Mill. Juden.
Asiens Bodengestaltnng.
Asien zerfällt in ein südliches Hochland und in ein nördliches
Tafelland. Das asiatische Hochland besteht aus dem Hochland
von Hinterasien, dem Hochland von Vorderasien und den beiden
Tiefländern von Arabien und Dekhan.
Um den Kern des Hochlandes von Hinterasien, der Wüste Gobi,
liegen die gewaltigen Bergketten des Himalaya mit dem Monnt (sprich
Maunt) Everest oder Gaurisankar,' (3639 in, die höchste Erhebung der
Erde),des Küen-Lüen, deskarakorum, des Hinterindischenalpen-
landes, des Chinesischen-, Mongolischen-, Mandschurischen Gebirg-
landes, des Sajan-Gebirges, des Altai-Gebirges und des Thian-Schan.
Das Hindikusch- Gebirge trennt das Hochland von Hinterasien
von dem Hochlande von Vorderasien.
Hier finden wir das Elbrusgebirge, das Gebirge von Armenien,
mit dem Berge Ararat, die Gebirge von Kleinasien (Tanrus) und die
Gebirge am Mittelmeer (Libanon und Hermon).
Asiens Ströme.
Name. Quelle. Mündung, Richtung des Laufes. Länge des Laufes.
1. Ob (Jrtisch) Altaigebirge Nördliches Eismeer nördlich 6200 km
2. Jenissei Sajanisches Geb. „ „ „ 5200 „
3. Lena. ii » „ 4600 „
4. Amur Mongol, Geb. Ochotskisches Meer östlich 4400 „
5. Hoang-ho Chinesisches Geb. Busen v. Petschili 4100 „
6. Jang-tse-Kiang „ „ Gelbes Meer „ 4000 „
7. Mekhong „ „ Südchinesisches Meer südöstlich 4000 „
8. Bramaputra Himalaya Busen v. Bengalen „ 3000 „
9. Ganges „ ii Ii „ 3000 „
10. Indus „ Arabisches Meer südwestl. 3000 „
11. Euphrat (Tigris) Armen. Geb. Pers. Meerbusen südlich 2700 „
(Der Rhein hat 1200, die Donau 3000 km Stromlänge.)
1911 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Heise, Ernst, Marquardt, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 56 —
Es ist ein fruchtbares Schwemmland der genannten Wasseradern
und ihrer Zuflüsse.
Den westlichen Teil bildet die Tiefebene des Indus. Der
Ursprung des Flusses (= Donau) liegt an der Nordseite des
Himalaja (in Tibet). In einem Längstale des Gebirges (in Kaschmir)
nimmt er zunächst nordwestlichen Lauf, durchbricht dann in teilweise
wenig zugänglichem und daher erst spät erforschtem Quertale —
reich an Felsenriffen — in südwestlicher Richtung das Gebirge
und wendet sich schließlich in fast der gleichen, nur noch mehr südlichen
Richtung dem Arabischen Meere zu. Bei Attok empfängt er von
rechts den schon erwähnten Kabul (siehe oben!). Von links nimmt er
den Zusammenfluß von vier Strömen auf. Der größte von diesen
ist der Satledsch, dessen Quelle unweit von derjenigen des Indus
zu suchen ist. Das Flußgebiet dieser fünf Was.serläufe (den Indus
mitgerechnet) hat daher den Namen Pandfchab (— Fünfstromland) er-
halten. Gleich nach dem Austritt aus dem Gebirge wird der Indus
schiffbar, da er nun ruhigen Laufes seine Bahn zieht. Das weite
Mündungsgebiet (Delta) dagegen kann trotz zahlreicher Arme von größeren
Schiffen nicht befahren werden (wechselnder Wasserstand). So ist das
von der Mündung abseits liegende Karatschi am Arabischen
Meerbusen der wichtigste Hafenplatz geworden, der wiederum durch
eine Bahnlinie und verschiedene Abzweigungen derselben mit den
wichtigsten Hafen- und Handelsplätzen des ganzen Flußgebietes
des Indus in Verbindung steht.
Das Tiefland des Indus wird durch die Wüste Tharr (dieses
Gebiet wird von den Monsunwinden nicht mehr getroffen) von dem
eigentlichen Hindostan, der Tiefebene des Ganges, geschieden.
Der Ganges entspringt an den südlichen Abhängen des Himalaja
und erreicht fast die Länge der Donau. Doch ist seine Wasser-
menge ganz bedeutend. Er wendet sich in vorwiegend östlicher
Richtung dem Bengalischen Meerbusen zu. Große Wasser-
mengen führt ihm sein rechter Nebenfluß, die Dfchamna, zu, die
auch ihre Quelle an den Südabhängen des Himalaja, nicht sehr
weit vom Ursprung des Ganges hat und mit dem Hauptstrom
zeitweise fast parallel verläuft. Auch diese fruchtbaren Talungen
haben bis in die weiteste Umgebung hinein eine außerordentlich
üppige Pflanzenwelt aufzuweisen. Vor seiner Mündung bildet der
Ganges mit dem vom Nordabhange des Himalaja, unweit der
Quellen des Indus und des Satledsch entspringenden und nach dem
Umfließen des Nord- und Ostrandes des Gebirges dem Benga-
lischen Meerbusen sich zuwendenden Brahmaputra (— Sohn des
Brahma) ein gewaltiges Delta, ein Gebiet, das etwa doppelt so
groß ist wie die Provinz Brandenburg, mit vielen Flußarmen,
Sumpfstrichen, Sand- und Schlammablagerungen (Sunder-
1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§.11. Die asiatischen Gebirge.
81
feite wird das Land durch die hohen Schneegebirge ge-
trennt, welche die Chinesen Tschang-pe-Schan nennen.
5) Nord Westrand. Vom Nordende des Amur-
Gebirges zieht sich ein Gebirge südwestlich bis zu den
Quellen des Obi oder Ob, und von da öis. wieder
bis zum Belur-Tagh. Das Hauptgebirge fuhrt den Na-
men des großen Altai; die einzelnen Theile führen ver-
schiedene Namen.
Ii. Gebirge Nordasiens.
1) Der Ural (Gürtel) beginnt schon auf Nowaja
Semlia und streicht dieser Insel gegenüber in drei Ketten
südlich. Lei den Quellen der Petschora vereinigt, geht er
nach der Richtung zwischen dem Aral und kaspischen Meere.
Einzelne Gegenden sind nach benachbarten Orlen benannt,
z. B. das w e rch ot u rische Gebirge u.s.w.; der allge-
meine Name ist Ural. Die höchste Spitze ist der Paw-
d i ns ko e - K a m e n 6,400'. Metallreich und bewaldet.
2) Der kleine Altai, südöstlich vom Ural, aber
nicht mit diesem in Verbindung, ist ein Zweig des unge-
heuern Felsensystems im Innern Asiens und bildet die
Südgrenze Sibiriens. Reiche Metallgruben. Höhe 6,59v.
3) Die sajanischen Gebirge, nur an der Nord-
seite zu Sibirien gehörig. An dieses schließt sich
4) Das nertschinskische oder da-urische Ge-
birge, östlich bis zum Meere fortlaufend. Von diesem
strahlt in der Richtung von No-, dem ochotskischen Meere
parallel,
5) das ochotskische Gebirge, richtiger Stanno-
woi Iablonnoi genannt, welches die sibirischen Steppen
in O. begrenzt, mit dem einen Arm in die tschuktische
Landspitze abfallt, mit dem andern sich der Mündung der
Lena nähert.
6) Das ka m tschatki sch e Gebirge, eine Fort-
setzung des vorigen, bildet mit der ganzen Kette der Kuri-
len und japanischen Inseln einen Zug. Sehr vulkanisch.
Der Vulkan Kiutschi 18,800'; der Vulkan Awatscha
9,000'.
Iii. Gebirge Vorderindiens.
1) Das Gebirge Ghates oder Ghauts erhebt sich
an den Ufern des Tapty und lauft in südlicher Richtung
6
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Welt
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
6
B. Asien.
Gebirgsketten empor, welche weithin in paralleler Richtung
Plateau
durchziehen. Die bedeutendsten Ströme Asiens verdanken ihren Ursprung
den Gebirgsrändern, deren verschiedene Reihen sie oft in wilden Sturzen
durchbrechen, um dann sin den niedrigen Gegenden ihren mittleren und
unteren Lauf '¿um Meere fortzusetzen. Das Hochland selvst besitzt kaum
einen einzigen ansehnlichen Strom, und seine wenigen Flüsse versiegen ent-
weder bald im Sande oder endigen in Binnenseen.
Auster
zenem zu-
sammenhängenden großen Hochlande besitzt der Erdtheil noch mehrere unter-
geordnete, zum Theil noch unmittelbar damit verbundene Gebirgsländer, in
deren Ketten die Meridianrichtung meist vorherrscht, nämlich 1) im Süden
von Hochasien: die Hochländer von Syrien und Arabien (über 50,000 Hsm.),
das Plateall von Dekan (südlich vom Ganges, 50,000 □ M.) und die
Hinterindiens (30,000 □ M
2) im Norden: ans
der Grenze mit Europa den Gürtel des Ural, im fernen Osten das Alba-
nische Gebirge und der Stanowoi-Chrebet, und dicht am Großen Ocean das
Gebirgssystem der Halbinsel Kamtschatka (3000 mm.); endlich lagert sich
noch im ?
von Hochasien
des Kaukasus auf
Meere, 4000 ^M. groß
den Nan-ling, siidlich von
tse-kiang und Hoang-ho
?as Hochgebirgsland
zwischen dem Schwarzen und Caspischen
Pe
Hochasiens
zwischen
Meridiankette der Halbinsel
Im
fach
Massenerhebnng des asiatischen
Krümmung des tübetanischen
Flusses Dzangbo und von einer in der Richtung Ssw.-Nno. gezogenen
Linie zeigt hier die Erdoberfläche einen außerordentlich gestörten, ver-
wickelten Bau; rnehrere Gebirgssysteme durchkreuzen sich hier, Gebirgs-
knoten oder besondere Gruppeil bildend, und charakterisiren den Osten des
Continents in hohem Grade. Dagegen
herrscht
von jener die
Bogen des Hoang-Ho-Stromes durchschneidenden Linie eine große Einfachheit
des Baues, eine bewundernswürdige Beständigkeit in der Richtung der
großen Gebirgssysteme, denen sich die Hauptabdachungen des Bodens nach
zwei Richtungen anschließen. Die Hauptketten, die Systeme des Altai, des
Thian-schan, des Küen-lün nebst dem Hmdu-kho und Elburz, des Taurus,
des Himalaya streichen ziemlich parallel dein Aeqnator oder in der Richtung
der großen Achse des asiatischen Continents. Eine zweite Gruppe von
Gebirgssystemen zieht in Meridianrichtung (oder eigentlich mehr von Sso.
nach Nnw.) vom Cap Comorin bis zum Eismeere, nämlich der llral, das
goldführende Kusnezkische Gebirge, der Bolor, welcher strenggenommen ein
Hochplateau bildet und das Solimangebirge. Zwischen dem Altai und dem
Thian-schan liegt das Becken von Jli und die Dsungarei; östlich davon
liegt die Mongolei; zwischen dem Thian-schan und Küen-lün die soge-
nannte Hohe Tatarei, Kleine Bucharei oder Ost-Turkestan, mit
Kaschghar, Khotan und der Oase von Hami (Khamil) in den Sandflächeil
der Gobi; im O. wird das Land auch Tan gut oder Sifan genannt;
zwischen dem Küen-lün und Himalaya endlich die hohen Plateaux von Ladak
und H'lassa, Klein- und Groß-Tübet. Die 4 Gebirgsketten, welche
in der Richtung der Parallelen streichen, haben eine sehr beträchtliche
Längenausdehnung, nämlich: der Altai 170 Meilen, der Thian-schan
1881 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Richter, Julius Wilhelm Otto, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
324
Asien.
entsteht aus 2 Quellflüssen auf dem Hochlande Pamir und durchfließt mit nord-
westlicher Richtung die Länder Buchara und Ehiwa. Schon 60 Meilen vor
seiner Mündung spaltet er sich in mehrere Arme, welche man zur Bewässerung
des Landes so ausbeutet, daß der Strom nur mit einem Arme den See erreicht.
Früher (bis ins 15. Jahrhundert nach Chr.) floß er in einem noch erkennbaren
Bette zum kaspischen Meere. — Der Syr kommt von den westlichen Teilen des
Thian-schan, fließt an Kokand vorüber westlich und sodann nordwestlich durch das
Tiefland. Mit flachen Dampfern kann er eine größere Strecke befahren werden.
3) Der Balkasch, im W. Dsnngariens, ein Salzsee von 400 □ Meilen
Flächenraum und 200 m über dem Ocean. Er nimmt den Jli vom Thian-schan
auf, welcher zuerst gegen W., dann gegen Nw. fließt.
4) Der Jssykkul, 1500 m hoch, in dem wilden Westteile des Thian-schan,
120 □ Meilen groß. Er empfängt einen Arm von den Quellflüssen des Tschu,
der selbst nach westlichem Laufe in einem Salzsumpfe des tnranischen Tieflandes
endet.
5) Der Lob-nor, ein großer Salzsumps an der Grenze von Ostturkestan
und der Wüste Gobi, 600 m hoch, nimmt den Tarim ans. Derselbe entsteht
aus dem Khotan-Fluß (vom S. des Küen-lün), aus dem Jarkand-Flnß
(aus der Nähe des Dapsang in der Karakorumkette) und dem Kafchgar-Flnsse
(von dem Hochlande Pamir). Der vereinigte Strom fließt in der Richtung des
Kaschgar-Flnsses gegen £>. weiter und wird durch wasserreiche Flüsse aus dem
Thian-schan verstärkt. Der Tarim mit seinen Quell- und Zuflüssen bildet einen
Kulturstreifen am Westrande der großen Wüste; die drei Quellflüsse bezeichnen
die Hauptstädte desselben.
6) Der Hamun-See, ein Salzsumpf, auf dem Plateau von Iran; er
nimmt den Hilmend auf, welcher aus dem Gebirge im S. von Kabul kommt.
Sein Mittellauf durchfließt eine fruchtbare Landschaft (Kandahar).
7) Der Urmia- und Wan-See, beide mit salzigem Wasser, liegen auf der
Hochebene von Armenien und sind ohne Abfluß.
8) Das tote Meer (24 □ Meileu, c. 400 m unter dem Meeresspiegel),
ein gesättigter Salzsee (24 pct. Salzgehalt). Sein größerer nördlicher Teil ist
e. 320 ra tief, der kleinere südliche hingegen sehr seicht. Er verdankt sein Ent-
stehen jedenfalls einem großen Erdfalle (Untergang der Städte Sodom und Go-
morra und des fruchtbaren Thals Siddim). — Der Hauptzufluß des Sees ist
der Jordan (vom Hermon); derselbe durchfließt den schilfreichen Merom-
sumpf und den See Genezareth.
Aelierlüick über die wichtigsten Seen Asiens:
Kaspische Meer
Aral-See
über 8140 □ Meilen,
Urmia-See .
Wan-See
Totes Meer .
Baikal-See .
Balkasch-See
Jssykkul . .
1270
630
400
120
80
24
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Uebersicht der Flü sse»
47
nordwestlich, lund geht in die Nordsee, nordöstlich von
der Mündung der Weser; 13) die Oder, jentspringt
südöstlich von der Elbe, fließt nordwestlich, und mün-
det sich in die Ostsee, östlich von der Mündung der
Eibe; 14) die Weichsel, entspringt in der Nähe der
Quelle der Ooer, östlich von derselben, läuft nordwest-
lich, und stießt in die Ostsee, nordöstlich von der Mün-
dung der Oder; und 15) die Düna, entsteht südlich
vom Ladoga-See, und geht nach einem nordwestlichen
Laufe in die Ostsee, nordöstlich von der Mündung der
Weichsel. Alle diese Flüsse gehören zu Europa.
Die vornehmsten Flüffe auf der Nordseite des
nordöstlichen Theiles der alten Welt.
§. 2. Die meisten von den hieher gehörigen Flüs-
sen sind größer als die auf der Westseite. Es gehören
hieher: 1) die Dwina, entsteht östlich vom Onega
durch den Zusammenlauf der Sucho na und des Zug,
und fließt nach einem nordwestlichen Laufe in das weiße
Meer; die Petschora, entspringt nordöstlich von der
Dwina, an der Gränze von Europa und Asien, ist
der nördlichste große Strom Europas, läuft nordwest-
lich und mündet sich in das nördliche Eismeer, südlich
von Nowaja Semlja; 3) der Ob, entsteht westlich
vom Daikalsee, aus der Vereinigung der Flüsse Bija
und Kat unja, nimmt den großen Ir tisch auf, und
ergießt sich, nach einem nordwestlichen Laufe, in das
nördliche Eismeer, an dem südöstlichen Ende der Halb-
insel, welche das Karische Meer auf der Ostseite um-
giebt; 4) der Ienisey, östlich vom Ob, entsteht aus
der Vereinigung zweier Flüsse, südwestlich vom Bai-
kalsee und fließt in einer nordwestlichen Richtung, nord-
östlich von der Mündung des Ob, in das nördliche
Eismeer; 5) die Lena, entsteht auf der Nordwestseite
des Daikalsees, und geht nach einem nordöstlichen Laufe
in das nördliche Eismeer, fast unter gleicher Breite
mit der Mündung des Ienisey, aber östlicher; 6) die
I ndigirka, entspringt östlich von der östlichsten Krüm-
mung der Lena und nördlich vom Ochotskischen Meere,
fließt nordöstlich und fällt dem nördlichen Eismeere zu,
östlich von der Mündung der Lena; 7) die Kolyma,
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Uebersicht der vornehnisten Gebirge. 57
lichste Theil dieses Gebirges bis etwa 3| Grade süd-
lich vom nördlichen Porlarkreise führt den Namen
Kjölen-Gebirge.
12) Die Alpen, das höchste und längste Gebirge
Europas, das östlich vom Rhone, nachdem derselbe den
Genfersee verlassen hat, südlich von diesem See und
nördlich vom Mittelländischen Meere beginnt, Anfangs
nördlich läuft, so daß es im Süden den Po und im
Norden den Rhein und Vodensee, weiter hin im Sü-
den das Adrialische Meer und im Norden die Donau
hat, und zuletzt eine südöstliche Richtung annimmt, in-
dem es in einiger Entfernung längs der Ostseite des
Adriatischen Meeres fortziehet und sich unter dem Na-
men der Dinarischen Alpen an den Balkan an-
schließt, welcher eigentlich noch als eine Fortsetzung der-
selben anzusehen ist. Den Alpen verdanken der Po,
Rhone und Rhein ihren Ursprung.
13) Die Apenninen, ein Seitenast der Alpen,
der sich südlich vom obern Laufe des Po von den Al-
pen ablöset, Anfangs nordöstlich, südlich vom Po und
nördlich vom Mittelländischen Meere, hernach südöst-
lich durch die ganze Halbinsel Italien, zwischen dem
Adriatischen Meere auf der Nordost- und dem Mit-
telländischen Meere auf der Südwestseite zieht, sich mit
dem einen Arme an der südöstlichsten Spitze Italiens
und mit dem andern Arme an der südwestlichen Spitze
Italiens endigt, und jenseits der Italien von Sicilieu
trennenden Meerenge durch diese Insel bis zu ihrer süd,
lichsten und westlichsten Spitze fortsetzt.
14) Die Pyrenäen beginnen nördlich von den
Balerarischen Inseln am nordwestlichsten Ende des Mit-
telländischen Meeres, und laufen in einem nordwestli-
chen Zuge bis zum südöstlichen Ende des Biscayischen
Meeres, indem ihnen der Ebro im Süden fließt, und
die in den Pyrenäen entspringende Garonne in einer
nordwestlichen Richtung von denselben ihren Lauf har.
Von diesen Gebirgen rechnet man Nr. 1 bis 6 zu Asien
und 7 bis 12 zu Europa.
Die vornehmsten Gebirge im südwestlichen Theile
der alten Welt oder in Afrika.
§. 3> Die Gebirge Afrikas kennt man noch we-
1880 -
Karlsruhe
: Reiff
- Autor: Meinzer, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
109
kaspischen Meere? Wie heißt das Gebirge zwischen dem Eismeer und dem
Uralflusse? Welche Erdtheile trennt die Behringsstraße? Wo kommen die
Asiaten hin, wenn sie nach Osten über den großen Ocean fahren? Welche
Meere sind nördlich und südlich von Kamtschatka? Welche von Korea?
Welche Meere verbindet der Suezkanal? Welche Vortheile hat derselbe sür
Europa?
§. 2. Gebirge und Uiefeöeuen.
3/7 des Erdtheils sind Tiefländer und 4ii Hochländer. Das
Gebirgsland zerfällt in das Hochland von Hinterasien und
in das Hochland von Vorderasien. Der Hindu kusch (b. i.
Hindugebirge) verbindet beide Hochländer.
Das Hochland von Hinterasien, das größte Gebirgsland
der Erde, umfaßt 1ls von ganz Asien und hat die Gestalt eines
Rechtecks. Es ist von hohen Randgebirgen umgeben. Das füb=
lichste heißt Himälaya (d. h. Wohnung des Schnees), das kolos-
salste Gebirge der Erde, mit den höchsten gangbaren Pässen und
den höchsten menschlichen Wohnungen. Die Längenausdehnung des-
selben ist größer als die Strecke von Paris bis Moskau (320 M.).
Die E ver est spitze oder der Ganrisankar ist der höchste Berg
der Erde (= fast 6 mal so hoch als Feldb.). Dhawalagiri (Dawala-
dschiri, — 5va Feldb.). — Den Westrand von Hinterasien bildet
das tnrkestanische Alpenland, den Nordrand der Altai
sgoldgebirge) und den Ostrand die Gebirge der Mandschurei und
das chinesische Alpenland.
Der Himalaya lehnt sich an das große Tafelland Tibet an, das von
machtigen Bergketten (Küenlün, Karakornm, d. i. schwarzes Gebirge) durch-
zogen wird. Nördlich davon liegt ein weiteres Gebirgsland, die Mongolei
mit der Wüste Gobi (d. i. Wüste) oder Schamo (b. i. Sandmeer). Im
N. von Gobi der Thian-schan oder das Himmelsgebirge. Zwischen dem-
selben und dem Altai liegt eine seenreiche Steppenlandschaft, die Dsuugarei.
Das Hochland von Vorderasien oder das westliche
Hochasien zerfällt in die Hochländer von Iran, Armenien
und Kleinasien. Auf dem Hochlande von Armenien erhebt sich
ein vulkanischer Bergkegel, der Ararat (5200m), an dessen Fuße
Rocch den Weinstock pflanzte.
Hier hohe Sommertemperatur; die Schneegrenze hat fast dieselbe Höhe
wie unter dem Aequator (4000 m).
Wichtige Tiefländer sind: die sibirische Ebene, das Tief-
land von Turan, östlich vom Aralsee, die Tiefländer von
Mesopotamien und der syrisch-arabischen Wüste, das
indische Tiefland vom Indus bis zum Ganges und das große
chinesische Tiefland, „die wasserreichste und bevölkertste Korn-
kammer der Erde".
Welche Richtung haben die meisten Gebirge Asiens?
§. 3. Bewässerung.
Rechnen wir den Wüstenstrich Arabiens, Syriens, des innersten
Iran und Eentralasiens weg, so ist das übrige Asien ein Land voll
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
52
Viertes Kapitel.
chen Polarkreise; und 2) der Nelson, welcher Anfangs
Saskatschewin heißt, südlich vom Friedensflusse
entspringt, den Winipegsee durchfließt, worauf er Nel-
son genannt wird, und nach einem nordöstlichen Laufe
seine Mündung in einen südwestlichen Busen der Hud-
sonsbai hat; auf der Ost feite: der St. Lorenz, der
Abfluß der großen Nordamerikanischen Seen, die vom
Obersee an bis zum Ontario in einer östlichen Richtung
sich erstrecken, nimmt vom Ontario an einen nordöstli-
chen Lauf, und mündet sich in den St. Lorenz-Busen,
der Insel Newfoundland gegenüber; auf der Süd-
seite: 1) der Missisippi, einer der größten Ströme
der Erde, entspringt südlich vom Winipegsee und west-
lich vom Obersee, und geht durch den mächtigen Mis-
souri verstärkt, nach einem südlichen Laufe in den Mexi-
kanischen Meerbusen, westlich von der Halbinsel Flo-
rida, und der südlich liegenden Halbinsel Aukatan gegen-
über; und 2) der Rio del Norte oder Bravo, hat
seinen Ursprung etwa 10 Grade südlich von der Quelle
des Saskatschewin, läuft südöstlich, und mündet sich in
den Mexikanischen Meerbusen, auf der Nordseite des nörd-
lichen Wendekreises und südwestlich von der Mündung des
Missisippi; und endlich auf der W e st se i t e: der C o l u m -
bia^oder Oregon, entspringt südlich von der Quelle
des Friedensflusses und östlich von der Znsel Quadra, fließt
südwestlich und geht in den großen Ozean, etwa 2 Grade
südlich von dem Südendeder Znsel Quadra.
Die vornehmsten Flüsse Südamerikas.
§. 8. Es gehören dahin auf der Nordseite:
die Magdalena, entsteht etwa 2 Grade nördlich vom
Aequaror, läuft nördlich und geht in das Caraibische
Meer, nordwestlich vom See Maracaibo und nordöst-
lich von der Landenge, welche Nordamerika mit Süd-
amerika verbindet; auf der N o r d o st se i t e: 1) der O r i -
noco, hat seinen Ursprung etwa 5 Grade nördlich vom
Aequator, macht einen ungeheuren Bogen und fließt
zuletzt, eine nordöstliche Richtung annehmend, mit vie-
len Mündungsarmen, der südlichsten Antillen - Znsel
gegenüber, in den Atlantischen Ozean; und 2) der Ma-
r a n h o n oder Amazonen ström, der größte Strom der
ganzen Erde, welcher mit seinem südlichsten Quellenfluffe,
1861 -
Berlin
: Charisius
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Asien. 79
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keine Sprache kann die Pracht der Sonnenstrahlen schildern, wenn sie beim An-
bruch des Tages zwischen den hohen Gipfeln hinstreichen und die gigantischen Schat-
ten derselben'auf die tieferen Berge werfen. Dort, weit über den Wohnplätzen der
Menschen erhaben, regt sich kein lebendes Wesen, hört man keinen Laut; der eigene
Wiederhall seiner Fußtritte schreckt den Reisenden in der schaurigen Einsamkeit und
Stille, welche auf dieser hehren Lagerstätte ewigen Schnees thront."
§ 243. Der Oftrand ist auch unbekannt; er besteht nicht aus Ketten, son-
dern aus sehr verzweigten Gebirgen. Südlich vom Hwangho liegt das chinesische
Alpenland; Ausläufer von ihm nach Osten sind der Tsching-ling und Tapa-
ling, beide vom Jün-ling durchkreuzt; und nördlich von« Hwangho das mandschu-
rische Alpenland. Dasselbe ist weit verzweigt, wird nach W. hin im Khing-gan-
Gebirge am höchsten und fällt steil zum japanischen Meere ab.
§ 244. Auch den Nordrand bilden vielverzweigte Alpenlandschaften. An
den Ostrand schließt sich das daürische Alpen land, welches den Baikal-See
umschließt und Gletscher und ewigen Schnee trägt. Die bedeutendsten Bergketten
sind das daürische Gebirge, das Kentei-Gebirge, südlich vom Baikal-See,
deffen Fortsetzung nach N.o. das Jablouoi-G ebirge und längs der Küste des
Ochotskischen Meeres das Stanovoi-Gebirge sind; der westliche Khing.gan,
zwischen Schilka und Kerulun, und das Baikal-Gebirge, am Westrande des
Sees. — Westlich vom Baikal-See liegt der Altai. Erbesteht in seinem östlichen
Theile aus drei Parallelketten: dem Sa panischen Gebirge, zwischen Angara
und Jenissei, dem Tangnu-Oola (Oola d. h. Gebirge) und der Ulangkum-
und Malakha-Kette, die sich zum Kentei-Gebirge hinzieht. Westlich von diesen
liegt der eigentliche Altai oder das Kolpwanskische Erzgebirge; der
Nordarm desselben zwischen Ob und Jenissei heißt Kuznezkischer Altai oder
Ssalairkette und Alatau. — Südlich von dieser Altai-Gruppe liegen ein durch-
brochenes, zugängliches Hochland, das dsungarische Gebirgsland, und die
mongolisch-dsungarischen Steppen. Das steile Gebirge Tarbagatai erhebt sich
nördlich vom Ala-kul-See.
§ 245. Den Westrand bildet südlich vom Jssi-Kul der 500 M. lange
Thian-Schan oder Mustagh oder Himmelsgebirge, das an 18.000 F.
Kammhöhe hat, mit den Vulkanen Pe-Schan, Ho-tscheu, dem von Turfan
und der Solfatara von Urumtsi. Vom Tschui nach Süden bis zum Hindu-
Kusch schließt der Bolor-Tagh oder das Nebel-Gebirge, der Jmaus der Alten,
das Hochland; es ist im Süden ein wildes Alpenland, das alte Sogdiana. Das
höchste Plateau desselben ist das von Pamir, 14.600 F. hoch, mit fetten Som-
merweiden, genannt das Dach der Welt. Im Westen grenzen daran die Ebenen
Turkestaus.
§ 246. Das hohe Hinter-Asien und Vorder-Asien hängen im Hindu-Kusch
zusammen; dessen Fortsetzung nach Osten, das 350 M. lange, fast unbekannte
Kuen-lün oder Kurkun-Gebirge, zieht quer über das Hochland und verzweigt
sich im chinesischen Alpenlande. Die Fortsetzung des Thian-Schan bildet gewisser-
maßen der Jn-schan, fast bis zum Meere. — Zwischen dem Himllaya und dem
Kuen-lün Gebirge heißt das Land Tübet, im Osten Ssifan (12.000 F. hoch);
zwischen diesem und dem Thian-Schan die hohe Tatar ei, im Westen hohe
oder kleine Bucharei, über 2000 F. hoch; zwischen dem Thian-Schan und dem
Nordrande liegt im Westen die Dsungarei, nur gegen 1200 F. hoch, und im
Osten die Mongolei mit der Wüste Gobi. — Die hohe Sckeitelsläche ist, wo
Bewässerung fehlt, Steppe und Wüste. Der ganze östliche Theil, 400 M. weit,
ist eine Wüste, Gobi oder Schamo, etwa 4000 F. hoch, so groß wie 4 von
Europa. Sie hat im Westen Flugsand, im Osten zerbrochenen Felsboden; wie bei
der Sahara durchziehen Klippen diese salzige Wüste. Der westliche Theil, vom Ta-
r>m durchflossen, ist die hohe Tatarei. — Südlich vom Kurkun-Gebirge ist das
1834 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Selbstunterricht
- Geschlecht (WdK): koedukativ
B. Asien. 85
wonnenen Raum zur genauem Beschreibung des Klima, derpro-
ducte und der Bewohner zu benutzen.
Das ganze innere Asien von den Ufern des schwarzen Meeres
bis zu den Küsten des östlichen Oceans und im Ganzen genommen
zwischen dem 30ften und 50° N. B. bildet ein nirgends durch tiefe
Thäler durchschnittenes zusammenhängendes Hochland, Plateau,
dessen höchster Theil, der östliche, zwischen dem Wsten und 150 °
O. L. sich befindet; der westliche Theil steigt in mehreren Stufen,
Terrassen, bis zum mittelländischen Meere herab. Ueberall ist der
Rand dieser Hochebene mit mehr oder minder hohen Gebirgen be-
setzt, welche oft nur eine mäßige Erhebung über die Hochebeiw zei-
gen, dagegen aber, vom Meere aus betrachtet, oft in vielen über
einander sich erhebenden Gebirgsreihen zu einer außerordentlichen
Höhe emporsteigen, so daß wahrscheinlich hier sich überhaupt die
höchsten Punkte der Erdoberfläche befinden. Alle die unzähligen
und zum Theil höchst bedeutenden Ströme Asiens verdanken ihren
Ursprung diesem Gebirgsrande, dessen verschiedene Reihen sie in
wilden Stürzen durchbrechen, bis sie die niederen Gegenden, die
sich nach dem Meere senken, erreichen. Das Hochland selbst hat
keinen einzigen bedeutenden Strom, und die wenigen Flüsse dessel-
den versiegen entweder bald im Sande, oder ergießen sich in Bin-
nenseen. — Wir betrachten zuerst den östlichen Theil dieser Hoch-
ebene, welche im Ganzen eine Erhebung von 6 — 10000 Fuß über
das Meer haben mag, und daher eine wenig bewohnte, baumlose,
den heftigsten Stürmen ausgesetzte, sehr kalte Gegend ist; ob sie
im Innern von Gebirgszügen durchsetzt werde, ist nicht mit Ge-
wißheit zu sagen, wenn gleich wahrscheinlich. Den nördlichen
Theil dieses Plateaus haben wir schon bei Rußland (S. 4.)
kennen gelernt. In der Mitte desselben erreichen die Gebirge die
größte Höhe, das ist der große Altaï, d. h. Goldberg; eine
nördlichere, niedrigere Stufe dieses Randes ist der kleine Alta ï,
welcher das kolywansche, das kuznezkische und das sata-
nische Erzgebirge umfaßt; weiter nach Osten werden die Gebirge
niedriger, wie das Changaï-Gebirge und die unbedeutenden
Erhebungendes nertschinskischen und jablonoïschen Ge-
birges. Auch die sich westlich an den Altai schließenden Gebirge
werden immer unbedeutender, sodas songarische Gebirge; nord-
westlich aber verliert sich das Gebirge in die ganz unbedeutenden
Höhen des sogenannten alginskischen Gebirges und des Ob-
tschei - Syrt bis zum Ural. Weit bedeutender ist das südlich
vom Altai, zwischen den 40sten und 45 ° N. Br. und dem 90° bis
110° O.l. von W. nach O. streichende Muz-Tag, d. h. Eisberg,
oder Thian-Schan, d. h. Himmels-Geb. Diesem nördlichen
Rande entströmen die uns schon bekannten Riesenflüsse, der Ob,
der Ienisei, die Leng, die Jndigirka und der Anadyr.
— Weit weniger bekannt ist der östliche Rand dieser Hochebene,