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1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ii. Mitteleuropa. Hildvurghause n. 123
meinen wohl angebaute Land hat hinreichendes Getreide,
vieles Obst, etwas Weinbau, ansehnliche Waldungen,
gute Schafzucht und xon Mineralien Braunstein, Stein,
und Braunkohlen, auch Torf und Salz. Die Einwoh«
ner, an der Zahl 240,000, größtemheils Lutheraner,
unterhalten eine nicht unbedeutende Industrie und pfle-
gen Künste und Wissenschaften mit Erfolg. Landesherr
ist ein Großherzog.
Weimar, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Rudol-'
stabt, an dem kleinen Flusse Ilm, hat ein Residenzschloß nebst
schönem Park und 11,000 Einwohnern. In der Nähe, südlich
von der Stadt, liegt das großhcrzogliche Lustschloß Belvedere
mit einem großen Garten und vielen ausländischen Gewächsen. —
Apolda, Fabrikstadt, nordöstlich von Weimar und östlich vom
Ettcrsberge. — Jena, Stadt, östlich von Weimar, am linken
Ufer der Saale, mit einer berühmten Universität. — Neustadt
an der Orla, kleine Stadt, südöstlich von Jena, an einem
kleinen Nebenflüsse der Saale, mit einigen Fabriken. — Eise-
nach, Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes, west-
lich von Weimar, die größre Stadt des Landes, bei welcher, auf
einem südlich davon gelegenen hohen Berge, das alte berühmte
Schloß Wartburg steht, auf welchem Luther 1521 sich einige
Zeit aufhalten mußte. — Wilhclmsthal, Lustschloß mit einem
Park, liegt südlich von Eisenach im Thüringer Walde. — Creuz-
burg, kleine Stadt, nordwestlich von Eisenach, am linken Ufer
der Werra, bei welcher ein Salzwerk ist.
16. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen-
Hijdburghausen.
Es enthält 4hd.meilen, liegt an und auf dem
Thüringer Walde, theils auf der Nordsette, größtenteils
aber auf der Südseite, längs der hier entspringenden
Werra und gränzt an Schwarzburg, Reuß, die andern
großherzoglich und herzoglich Sächsischen Ländern, an
Preußisches, Baterisches und Kurhessisches Gebiet. Der
Boden ist mit vielen Bergen bedeckt, besonders in dem
vom Thüringer Walde durchzogenen Theile. Die
vornehmsten Flüsse sind die Werra, welche den größ-
ten Theil des Landes durchstießt und die Saale. Das
gut angebaute Land bringt die gewöhnlichen Deutschen
Produkte hervor, worunter auch Tabak, und hat be-
trächtliche Waldungen und von Mineralien vorzüglich
etwas Eisen und Kupfer, guten Schiefer, sowohl Dach-
als Tafeln und Stiftschiefer, Wetzsteine, Salz. Die
/
1911 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Hüffner, Jakob, Mattes, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver-
schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen
Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptslüsse.
a. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar.
3600 qkm — Baden; 388000 evang. Einwohner.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und ver-
schiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thüringer
Hügellande an beiden Äsern der Saale.
Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die Dichter
Goethe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die „Dichterstadt"
schmücken.
Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht 1806.
Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von der
prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther 1521.
b. Das Großherzogtum Sachsen-Meiningen.
2500 qkm — I/s Baden; 269000 evang. Einwohner.
Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes
und wird der Länge nach von der Werra durchflossen.
Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra.
c. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
2000 qkm = x/i Baden; 242000 evang. Einwohner.
Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Koburg, ist durch den
Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum Gotha, getrennt.
Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine
Sternwarte. Der Herzog residiert in Koburg.
d. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg.
1300 qkm — !/i2 Baden; 206000 evang. Einwohner.
Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört zu
den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhabenden
Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Alten bürg.
e. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt.
490 qkm; 97000 evang. Einwohner.
Es liegt zum größten Teil am Nordabhange des Thüringer Waldes.
Die Residenz ist Rudolstadt an der Saale, m, 70.
f. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.
900 qkm; 85000 evang. Einwohner.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen ist fast ganz von
der Provinz Sachsen eingeschlossen.
Sondershausen, beim Kyffhäuser ist die Residenzstadt.
1879 -
Gütersloh [u.a.]
: Bertelsmann
- Autor: Hess, Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
F. Mitteleuropa. Die ernestinischen Besitzungen. 363
Landes, reich an geschichtlichen Erinnerungen (Sängerkrieg 1207; Luthers
Bibelübersetzung 1521/22 !)3).
Im So., mitten im Thüringer Walde, z. Th. zu Gotha gehörig:
Ruhla (5000 E.); Arbeiten in unechtem Meerschaum und Messersabriken.
b. Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha4) (36 Um. 183000 E.),
eigentlich 2 Herzogthümer, Gotha und Koburg, die je einen Sonderlandtag
und zusammen einen vereinigten Landtag haben. Die beiden Gebiete durch
Preußen und Meiningen getrennt. Das Herzogthum Gotha im No. des
Thüringer Waldes (bis zur Uustrut), von Zuflüssen der Unstrnt und Werra
durchströmt, das Herzogthum Koburg im S. des Thüringer Waldes an
der Jtz. Der Boden in den Niederungen fruchtbar, auch reich au Obst.
Im Gebirge Viehzucht und Bergbau. Gewerbe und Handel rührig
im Kleinen; ausgedehnten Fabrikbetrieb begünstigt der Boden nicht. Bevölke-
rung im N. thüringisch, im S. fränkisch.
Im Herzogthum Gotha: Gotha (23 000 E.), freuudliche Stadt am
Leina Canal; die eigentliche Stadt am Fuße der Schloßterrasseu des weithin
sichtbaren Schlosses Frieden st ein, die Vorstädte umher, z. Th. mit schönen
Anlagen, Gärten, Landhäusern, Alleen geschmückt. Im Schloß unter umfas-
senden Sammlungen auch eine ausgezeichnete Bibliothek^).
Im Herzogthum Koburg: Koburg (14 000 E.) an der Jtz, anmuthig
zwischen Wiesen gelegen, sabrikthätig mit der höher gelegenen Feste Koburg,
auf der Luther 1530 während des Reichstages zu Augsburg weilte.
e. Herzogthum Sachsen - Menningen (45 ^M. 194 000 E.).
Es zieht halbmondförmig vom O. der Rhön im S. des Thüringer
Waldes entlang über de.. Frankenwald hinüber zur Saale, hauptsächlich durch-
strömt von der oberen Werra, z. Th. von Jtz und Saale. Getrennt En-
clave Kamburg au der Saale zwischen Jena und Naumburg (Hussitenlied!).
Das Land großentheils bergig, daher nicht sehr fruchtbar. Mehr als ^z Wa ld,
Holz zur Ausfuhr und eigenartiger Holzindustrie liefernd. Bergbau nicht
unbedeutend, daher auch die Industrie rege. Reichlich findet sich Salz.
Meiningen (10 000 E.) au der Werra in schönem Wiesenthal mit
Residenzschloß und einem Theater, das sich bei mäßigen Mitteln großen Ruf
erworben 6).
An der Werra abwärts: Salzungen (4000 E.), Saline und Sool-
bad 7).
3) 1817 das verhängnisvolle Wartburgfest. In der Nähe das Marienthal,
das Annathal und die Drachenschlucht (§ 299 Anm. 3).
4) Aus dem Hause Koburg-Gotha stammen die Könige in Belgien und
P ortugal und die Thronfolger in England.
b) Gotha Sitz des berühmten Geographischen Instituts von Perthes, überhaupt ein
Hauptsitz geographischer Wissenschaft, Sitz einer Feuer- und Lebensversichernngs-
gesellschaft, die als Vorbild gewirkt haben. Im Sw. die berühmte Erziehungs-
anstatt Schnepfenthal (erster Schüler Karl Ritter). Noch mehr nach Sw. das
reizende Schloß Reinhardsbruun, einst Kloster. Im So. die Kaltwasserheilanstalt
Elgersburg im N. des Schneekopfs; auf diesem die Schmücke, vielbesuchter Gasthof,
höchstes Wohnhaus im Gebirge.
6) Im Sw. die Ruinen der Burg Henneberg.
7) Im N. Möhra, wo Luthers Eltern zuerst wohnten. Im O. das elegante Bad
Li eben st ein und die merkwürdige Höhle von Altenstein.
1884 -
Calw [u. a.]
: Verl. der Vereinsbuchh.
- Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Thüringen. Volk und Städte. 181
hier nach altertümlicher Sitte der Vögte, die sie einst waren, „Heinrich" heißen) sind
ihren alten ritterlichen Grafen als selbständige Lande verblieben. — Thüringen war (mit
Prenßisch-Sachsen) die Wiege der Reformation: die Wartburg, wo die deutsche Bibel
entstand, und an deren Fuße Eisenach, liegen am Nordwest-Abfälle des Thüringer Waldes,
im Thale der Hörsel kurz vor deren
Mündung in die Werra; Möhra ^
(Stammort von Luthers Familie), ; : ; " ..
südlich davon am West-Fnße, und
Erfurt in der Thüringer Niederung.
Nachdem dann Jena die Hoch-
schule des strengen Luthertums ge-
worden (1558), später für den Sitz
studentischer Rohheit gegolten hatte,
wurde Thüringen einer der ersten
Bildungsherde Europas, durch
Männer wie Goethe, Schiller,
Herder, Fichte, Schölling 2c., die
Karl August (feitl775) inweimar
und Jena um sich sammelte.
Die ansehnlichsten Städte
dieses alten Kulturlandes sind:
auf der Süd- und Südwest-
Seite des Thüringer Waldes, und
zwar in demjenigen Teile des
Herzogtums Koburg-Gotha, der
in dem Hügelland am Südfuße
des Gebirges liegt: K o b u r g (6 M.
nördlich von Bamberg) im schönen
Jtzgrnnde 16000 E., gewerbsam.
Im Herzogtum Meiningen, das
in Hufeisenform den West- und
Südfuß des Thüringer Waldes
nebst dessen Ostrand umfaßt:
Hildburghauseu, eine freund- 5ig. 62. Die wartburg.
liche Stadt, Ziemlich eben an der Werra; weiter abwärts in dem nuu anmutig gewordenen
obstreichen Werrathale Mein in gen (19000 E.), Hauptstadt des gleichnamigen Herzog-
tums. Die Fabrikorte wie Sonneberg sind schon (S. 179) genannt.
Aus der Nordwest- und Nordseite: Eisenach, 19000 E., einerseits von der Wart-
bürg, andererseits vom Hörselberg (Tannhäuser) überragt, Hauptort des gebirgigen
Weimarschen Fürstentums E., das bis zum Rhöngebirge aussteigt, das westlichste Thüringer
Staatsgebiet, an Hessen-Kassel grenzend. Gotha, größte Stadt des Thüringer Waldes,
36000 E., in freundlicher, freier, aber etwas hoher (300 m) Hügelgegend, reich an
Schlössern, Gärten und allerlei Anstalten, schön und gewerbsam, eine der hübschesten Städte
Deutschlands; Hauptstadt des Herzogtums Sachseu-Koburg - Gotha, in dem größeren
Gebiet desselben, das eben hier auf dem Rücken des Thüringer Waldes gegen Norden
liegt. — Nördlich von Gotha, am Nordfuße der 460 m hohen Hainleite, ist Sonders-
hausen an der Wipper, der Hauptort der fürstlich Schwarzburg-Sondershaufeuscheu
kornreichen „Unterherrschaft"; die „Oberherrschaft" mit dem lebhaften Arnstadt an der
Gera (11000 E.) liegt am Nordfuße des Thüriuger Waldes. In der Goldenen Aue
treffen wir das gewerbsame Nordhausen (26000 E.). Unweit Stollberg das Silber-
bergwerk Straßberg. Auf dem Eichsfeld ist Mühlhaufeu au der Unstrut (23000 E.)
durch seine Webereien bemerkenswert. — Ersurtin preußisch Sachsen ist die wichtigste und bei
weitem größte, mittelalterlich aussehende Stadt Thüringens (53000 E.), Festung ersten Ranges
in trefflich angebauter Mulde, an der dort einen niedrigen Hügeldamm durchbrechenden
Gera, ausgezeichnet auch durch seinen Gartenbau (etwas Weinbau, viel Gewerbe ze.);
Naumburg, am Nordostrande der Thüringer Ebene, ebenfalls preußisch, in schöner
Gegend über dem Einflüsse der Unstrut in die Saale, mit fruchtbaren Auen und selbst
1896 -
Metz
: Even
- Autor: Scharf, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Elsaß-Lothringen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 77 —
Das H erzogtum Sachsen-Meiningen.
2500 qkm (V2 Unterelsaß), 225,000 Prot. Ew., Herzog:
Georg Ii.
H a nptland S.-M.im nördlichen Teile der sch w äbisch-
fränkischen Hochebene und im Franken- und Thüringer-
Wald, von der Werra durchflössen.
Meiningen, Haupt- und Residenzstadt: Hildburg-
hausen, Saalfeld an der Saale.
Das Herzogtum Sachsen-Altenburg.
1300 qkm, 170,000 prot. Ew., Herzog: Ernst.
Tiefland im Gebiete der weißen Elster und Saale.
Haupt- und Residenzstadt Altenburg (30,000 Ew.), mit
vielen Fabriken.
Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
2000 qkrn, 205,000 prot. Ew., Herzog: Ernst Ii.
Am Nord- und Südabhange des Thüringer-Waldes.
K o b u r g, Residenzstadt mit großer Fabrikthätigkeit. Gotha.
(30,000 Ew.), im nördlichen Teile des Herzogtums.
Das Herzogtum Anhalt.
2300 qkm, 270,000 prot. Ew., Herzog: Friedrich.
Das meist ebene Land besteht aus mehreren Teilen.
Städte: Dessau (35,000 Ew.), Kothen, Bernburg
(30,000 Ew.)
Die 7 Fürstentümer,
von welchen 4 im Gebiete der Saale und 3 im Ge-
biete der Weser liegen.
1) Schwarzburg-R ud ol st ad t,im Gebiete der Saale.
2) Schwarzburg-Sondershausen, am Harz-
gebirge, mit gleichnamigen Hauptstädten.
1885 -
Braunschweig
: Vieweg
- Autor: Klein, Hermann Josef
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
172 Das Herzogtum Braunschweig.
3600 qkm
Das Hroßherzogtum Sachsen-Weimar (66 Q.-Meilen, 310000 Einwohner) besteht ans drei größeren Teilen, dem Herzogtum Weimar (imhügel-lande der Ilm), dem Kreise Neustadt (zwischen Elster und Saale) und dem Fürstentum Eisenach (das der Rhön und dem Thüringer Walde angehört), sowie mehreren kleinen Parzellen. Abgesehen von dem höheren Teile des Gebirges genießt das kleine Land eines herrlichen Klimas und ist überall wohl angebaut. Die Hauptstadt ist das freundliche Weimar (20 000 Einwohner), die Stadt der Musen, durch deu Aufenthalt Goethes, Schillers, Herders und anderer Heroen unserer klassischen Litteratur jedem Deutschen ehrwürdig. Das kleine Jena hat als Sitz einer berühmten Universität weiten Ruf. Apolda hat bedeutende Fabrikthätigkeit. Eisenach, in romantischer Lage, am Fuße der auf einer Berghöhe thronenden, von Sage und Geschichte wundervoll umwobenen Wartburg.
§. 42.
1300 qkm
Das Herzogtum Sachsen-'Mtenburg (24 Q.-Meileu, 155 000 Einwohner), besteht aus zwei Teilen, dem sehr fruchtbaren östlichen und dem berg-uud waldreichen westlichen Kreise. Jener enthält die Hauptstadt Alteubürg (26 000 Einwohner).
2000 qkm
Das Herzogtum Sachseu-Koburg-Hotha (36 Q.-Meilen, 195 000 Einwohner), besteht aus zwei Teilen, nördlich und südlich vorn Thüringer Walde (und mehreren kleinen Bezirken in Bayern). In jenem liegt die Hauptstadt Gotha (27 000 Einwohner), freundlich und durch wissenschaftliche und gewerbliche Institute bedeutend; in diesem die angenehme Landstadt Kobnrg.
2500 qkm
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (45 Q.-Meilen) 207000 Einwohner), zieht sich halbmondförmig, dem Werrathale folgend, um den Südwestabhang des Thüringer Waldes, greift aber ostwärts auch in das Saalethal hinüber. Meiningen ist herzogliche Residenzstadt und liegt ebenso wie Hildburg Hausen an der Werra. Das freundliche Saalfeld Hat ansehnliche Industrie.
2300 qkm
Das Herzogtum Ituljatt (43 Q.-Meilen, 232 000 Einwohner), zu beiden Seiten der Elbe und unteren Saale, sowie mit einem getrennten Teile den östlichen Harz berührend, ist wohl bewässert und angebaut. Die Hauptstadt Dessau (23 000 Einwohner), ist hübsch, am linken Ufer der Mulde gelegen. Köthen. Bernburg, mit ansehnlicher Industrie. In der Nähe der preußischen Grenze, Staßfurt gegenüber, liegt die bedeutende Saline Leopoldshall.
3700 qkm
Das Herzogtum Wraunschweig (67 Q.-Meilen, 350 000 Einwohner), besteht (neben einigen kleinen Parzellen) ans drei Hauptteilen, von denen der kompakte nördliche wenig hügelig ist, während die beiden südlichen dem Gebiete
1909 -
Leipzig Wien
: Freytag
- Autor: Steinecke, Viktor
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
87
In den Frankenwald ragt ein Stück von Bayern hinein. Dort liegt nördlich
vom Fichtelgebirge der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Hof.
Das Tal der oberen Werra gehört zum Herzogtum Sachsen-Meiningen;
es wird teilweise von Franken bewohnt, reicht aber über den Thüringer Wald
hinüber.
Zu beiden Seiten des Gebirges liegt das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha
mit der südlichen Hauptstadt Koburg und der nördlichen Gotha; letzteres ist ein
Hauptplatz der geographischen wissenschaftlichen Forschung.
Im Großherzogtum Sachsen-Weimar liegt am Westrande des Thüringer
Waldes Eisenach mit der Wartburg, dem in der Geschichte oft hervortretenden
Sitze der alten Landgrafen. Das hübsch gelegene Weimar ist besonders als Wohn-
sitz Schillers und Goethes bekannt. An der Saale liegt die liebliche Universitäts-
stadt Jena.
Zwei Fürstentümer Schwarzburg mit den Hauptstädten Rudolstadt und
Sondershausen haben am Thüringer Walde und an dem mit einer alten Burg und
dem Kaiserdenkmal gekrönten Kyffhäuser ihre Besitzungen.
Das mittlere Gebiet gehört hauptsächlich zur preußischen Provinz Sachsen.
Die Hauptstadt des südlichen Regierungsbezirkes ist die Gartenstadt Erfurt.
Zu dem mittleren Regierungsbezirke Merseburg gehört die alte Salzstadt Halle
an der Saale, die als Universität und als Mittelpunkt des Braunkohlengebietes
sowie als Fabrikstadt Bedeutung hat. Das gewerbreiche, durch seine Brennereien
berühmte Nordhausen liegt am Rande des Harzes, der ebenfalls großenteils zum
Regierungsbezirk Merseburg, teilweise auch zu Hannover und Braunschweig
gehört. Unter den im eigentlichen Gebirge gelegenen Städten ist Klaustal als Berg-
schule am bedeutendsten.
Das Gebiet wird von zwei ostwestlichen Straßen berührt, die südlich des
Harzes und nördlich vom Thüringer Walde auf die Ebene von Leipzig zielen. An
ihnen sind gewerbreiche Orte aufgereiht, außer den bereits genannten Weißenfels
und Naumburg.
Der lebhafte Verkehr hat die Bewohner sehr beweglich gemacht. Es sind
links der Saale bis zum Harz Thüringer, nur im äußersten S. kommen Franken
und im äußersten N. Sachsen dazu, die man als Niedersachsen bezeichnet im Gegen-
satze zu den mit slawischen Wenden vermengten Obersachsen östlich der Saale.
Die Straßen haben auch oft als Heeresstraßen gedient und so wurden die
Übergänge über die Saale sowie die anschließende Leipziger Ebene zu einem Haupt-
platz für kriegerische Entscheidungen. In alter Zeit führte eine Straße geradlinig
über den Thüringer Wald und Harz von Nürnberg bis zur Mündung der Elbe.
Während jetzt der Thüringer Wald von mehreren Eisenbahnen durchquert wird und
auch von Tunnels durchbohrt ist, so daß er kein Verkehrshindernis zwischen N.
und S. mehr bietet, wird der Harz von großen Eisenbahnen nicht überschritten.
e) Das Sächsische Bergland.
Die nördliche Gebirgsumwallung von Böhmen teilt sich in einen nordöstlich
und einen südöstlich verlaufenden Gebirgszug. Den ersteren faßt man mit dem Namen
Erzgebirge, den letzteren mit dem Namen Sudeten zusammen, wenn man nur
den Kamm des Gebirges meint; will man den Kamm mitsamt dem Vorlande
bezeichnen, so nennt man die Bergzüge das Sächsische und Schlesische Bergland.
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
120
11. Mitteleuropa.
herer Berg ist in einem von dem Hauptlande getrenn-
ten und auf und am Thüringer Walde gelegenen Lan-
destheile, nämlich der Znselsberg. Auch vom Spes-
sart, und von Zweigen der Nhöngebirge und des
Vogelsberges werden einige Gegenden des Landes
durchzogen. Die Hauptflüsse sind: im südlichsten
Theile der Main, welcher hier die Kinzig aufnimmt,
und im nördlichsten die Weser, deren Quellenflüsse die
Werra und Fulda den mittleren Theü des Lande-
bewässern. Ungeachtet des vorherrschenden Gebirgsbo-
dens ist das Land, welches über 200 Qmeilen enthält,
gut angebaut, und die südlichen Gegenden ziehen auch
Mais, Spelz und Wein. Man hat vielen Flachs und
guten Tabak; und der Obstbau ist stark verbreitet. Einen
großen Schatz machen die beträchtlichen Waldungen aus,
worunter der große Reinhardswald nördlich von
Cassel, westlich von der Weser. Zn Hinsicht der Vieh-
zucht ist die Rindviehzucht am vorzüglichsten Von Mi,
neralien sind Eisen von ausgezeichneter Güte, Braun-
und Steinkohlen, Kobalt und Salz am meisten zu be-
merken. Die Einwohner, deren Zahl faßt 700,000
beträgt, bekennen sich größtentheils zur reformirten Kir-
che, doch ist auch die Anzahl der Lutheraner und Ka-
tholiken ziemlich stark. Fabriken von fast allen Arten
giebt es; vorzüglich zeichnet sich hierin die Stadt Ha-
nau aus; der Handel ist ziemlich bedeutend. Auch blü-
hen Künste und Wissenschaften. Landesherr ist ein
Kurfürst.
Cassel, Haupt- und Residenzstadt, nordöstlich von Frank-
furt, am linken Ufer der Fulda, zum Theil sehr schön gebaut,
hat ein an Kunstsachen reiches Museum, ein neu erbautes, aber
nicht vollendetes Schloß, überhaupt viele schöne Gebäude und
.26,000 Einwohner. Merkwürdig ist auch das marmorne Bad.
Westlich von Cassel liegt Wilhelmshöhe, ein schönes Lust-
schloß des Kurfürsten, mit einem vorzüglich schönen und großen
Englischen Park, worin die weltberühmte Cascade und die kupferne
Bildsäule des Herkules. — Allendorf, Stadt, südöstlich von
Cassel, an der Werra und am Fuße des Meißner, hat auf dem
jenseitigen Ufer der Werra ein ansehnliches Salzwerk. — Esch -
wege, Stadt, südlich von Allendorf, an der Werra, hat star-
ken Tabaksbau. — Rothenburg, Stadt, südwestlich von Esch-
wcge, an der Fulda, wo bisher die jetzt ausgestorbenen Landgra-
fen von Hessen-Rothenburg ihr Rcsidenzschloß hatten. — Hers-
selb, Sradt, südlich von Rothenburg, an der hier schiffbar wer-
denden Fulda. — Marburg, Stadt, nördlich von Gießen, an
1897 -
Leipzig
: Ed. Peters Verl.
- Hrsg.: Lettau, H., Wilsdorf, Oskar
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Atlas
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
10
schüft Kamburg. Es ist 44,83 Hi Meilen oder 2468 qkm groß und hat 224 000
Einw. Das Hauptgebirge des Landes ist der Thüringer Wald. Seine Flüsse ge-
hören in das Flußgebiet der Weser, Elbe und des Rheins; zur Weser geht die Werra,
zur Elbe die Saale, in den Main die Steinach, Jtz und Rodach. Das Land
wird in die 4 Kreise Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und Saalfeld eingeteilt
und enthält 17 Städte. Bedeutender als die Landwirtschaft ist die Forstwirtschaft;
Bergbau findet auf Steinkohlen bei Sonneberg und Eisfeld statt; Schiefer wird im
östlichen Teile gefunden. Bei Salzungen und Neusalza sind Salinen. Holzwaren,
Spielwaren, Schachteln und Kisten werden in derumgegend von Sonneberg fabriziert;
ferner besitzt das Land Eisenhütten, Porzellan- und Glasfabriken, Flachsspinnereien,
Webereien, 2 Gymnasien in Meiningen und Hildburghausen, 1 Lehrerseminar in
Hildburghausen. Die Hauptstadt ist Meiningen (12 900 Einw.) an der Werra mit
schönem Theater, englischem Garten, herzoglichem Schlosse (Elisabethenburg), einer
alten und schönen Kirche, einem neuen Ratyause. s/4 Stunde von der Stadt liegt auf
einem Bergkegel das Schloß Landsberg. An der Werrabahn nördlich von Meiningen
liegt Wasungen, Salzungen, ein besuchter Badeort; südlich von Meiningen
Themar, dabei die Ruine Osterburg, das Nadelöhr, ein Felsenriff, welches die Werra
durchbrochen hat; Hildburghausen an der Werra mit Fabrikation von Papier-
mache-, Spiel- und Messerwaren, seit 1826 mit Sachsen-Meiningen vereinigt und
von 1683—1826 Residenz des Herzogs von Sachsen-Hildburghausen. Südlich davon
liegen die Städte Römhild, Heldburg und Ummerstädt. An der Werra, am
Südabhange des Thüringer Waldes liegt Eisfeld, südöstlich davon Schalkau und
Sonneberg, Mittelpunkt der Spielwarenfabrikation, in dessen Nähe am Fellberg
sich der erste Griffelschieferbruch Deutschlands befindet. Im nördlicheren Teile liegen
Steinach, Steinheide, Gräfenthal, Saalfeld an der Saale mit Ruine der
Sorbenburg, nördlich Pößneck mit großen Porzellanfabriken.
§ 9. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha ist 35,74 lümeilen oder 1968
qkm groß und hat 206 300 Einw. Es besteht aus 2 Herzogtümern, Koburg und
Gotha; das erstere ist ein anmutiges Hügelland, dessen Flüsse, Jtz, Rodach, Röthen,
Steinach, Baunach, nach dem Main gehen; es hat 1 Gymnasium, 1 Realschule
und 1 Lehrerseminar. Im Herzogtum Gotha sind die höchsten Spitzen des Thüringer
Waldes, der große Beerberg (983 m), Schneekopf (969 m), Jnselsberg
(916 m). Zur Saale fließt die Ilm, die Unstrut, die Gera; zur Werra die Hasel
mit der Schwarza, die Schmalkalde und die Hörsel. Der Haupterwerbszweig ist
die Landwirtschaft, und blüht namentlich der Garten- und Obstbau. Gewehrfabri-
kation findet sich zu Zella und Mehlis, feuerfeste Geldschränke werden in Gotha,
Nähnadeln in Ichtershausen, Porzellan- und Steingutwaren in Gotha, Ohrdruf und
Elgersburg, Glas in Tambach, Gehlberg und Gräfenroda, Wurstwaren in Gotha
u.waltershausen fabriziert. Diehauptstadt vonsachsen-Koburg ist Koburg (18 700
Einw.) an der Jtz und der Werrabahn; es hat 6 Kirchen, Residenzschloß, Gymnasium,
Lehrerseminar. Auf steilem Berge liegt die Beste Koburg mit dem Lutherzimmer. In
der Nähe liegen die herzoglichen Residenzschlösser Kallenberg und Rosenau, das Dorf
Neuses, ehemaliger Wohnsitz Rückerts. Die Erbauung Koburgs fällt unter Heinrich I.
Ferner merken wir uns die Orte Rodach, Meeder, Rossach, Sonneseld, Neu-
stadt. Die Hauptstadt vom Herzogtum Gotha ist Gotha (31 700 Einw.) am Fuße
des Thüringer Waldes mit schönen breiten Straßen, 6 Kirchen, 3 großen Plätzen,
Schloß Friedenstein, unter Ernst dem Frommen erbaut, mit kostbaren Sammlungen.
Gotha hat ein Lehrerseminar, ein Gymnasium. Westlich von Gotha liegt Walters-
hausen, welches Spielwaren fabriziert; in dessen Nähe ist die Erziehungsanstalt
Schnepfenthal. Südlich davon ist das vonfremden vielbesuchte Friedrichsroda, ein
Bade- und klimatischer Kurort. Nicht weit davon ist das Lustschloß Neinhardsbrunn.
1880 -
Braunschweig
: Vieweg
- Autor: Klein, Hermann Josef
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
168
Das Herzogthum Braunschweig.
Aas Kerzogthum Sachsen-Koöurg-Hotha (36q.-Meilen, 183 000 Ein-
wohner), besteht aus zwei Theilen, nördlich und slldlich vom Thüringer Walde
(und mehreren kleinen Bezirken in Bayern). In jenem liegt die Hauptstadt
Gotha (24000 Einwohner), freundlich und durch wissenschaftliche und gewerb-
liche Institute bedeutend; in diesem die angenehme Landstadt Coburg.
Aas Kerzogthum Sachsen-Meiningen (45 Q.-Meilen, 194000 Ein-
wohner), zieht sich halbmondförmig, dem Werrathale folgend, um den Südwest-
Abhang des Thüringer Waldes, greift aber ostwärts auch in das Saalthal hinüber.
Meiningen ist herzogliche Residenzstadt und liegt ebenso wie Hildburghausen
an der Werra. Das freundliche Saalfeld hat einige Industrie.
Das Kerzogthum Itnhatt (43 Q.-Mcilen, 214 000 Einwohner), zu
beiden Seiten der Elbe und unteren Saale, sowie mit einem getrennten Theile
den östlichen Harz berührend, ist wohl bewässert und angebaut. Die Hauptstadt
Dessau (21 O00 Einwohner), ist hübsch, am linken Ufer der Mulde gelegen.
Köthen; B e r n b u r g, mit ansehnlicher Industrie. In der Nähe der preußischen
Grenze, Staßfurt gegenüber, liegt die bedeutende Saline Leopolds hall.
Das Kerzogthum Wraunschweig (67 Q.-Meilen, 327 000 Einwohner),
besteht (neben einigen kleinen Parzellen) ans drei Hauptthcilen, von denen der
compacte nördliche wenig hügelig ist, während die beiden südlichen dem Gebiete
des Harz- und des Wesergebirges angehören. Der Boden besteht fast zu gleichen
Theilen aus Ackerland, Wald und Weiden. Besonders der nördliche Theil ist
fruchtbar. Bergbau und Hüttenwesen (im Oberharz) sind ansehnlich, der Handel
bedeutend.
Die Hauptstadt Braun schweig (70 000 Einwohner), an der Oker, trug
lange ihr mittelalterliches Gepräge. Südlich die alte Stadt Wolfenbüttel
mit großer Bibliothek. Helmstedt, war einst durch seine Universität berühmt.
Holzminden, sehr gewerbthätig, besitzt eine vielbesuchte Baugewcrkschule.
§. 43.
Das Aürstenthum Lippe-Detmold (21 Q.-Meilen, 112 000 Einwoh-
ner), im Hügellande zwischen dem Teutoburger Walde und der Weser. Detmold,
in der Nahe der Grotenburg (worauf das Hermannsdenkmal) ist Hauptstadt.
Lemgo, hat einige Industrie.
Das Aürstenthum Schaumöurg-Lippe (8 Q.-Meilen, 33 000 Einw.),
mit der freundlichen Residenz Bücke bürg. Das größtenthcils zum Fürstenthum
gehörige Steinhuder Meer ist moorig; in demselben auf künstlich hergestelltem
Boden W i l h c l m st e i n, ehemals Festung, jetzt Gefängniß.
1890 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
C. Die mitteldeutsche Gebirgsschwellc. 35
dort geben auch Salz- und Braunkohlenlager wichtige Erwerbs-
zweige. ^ ^ ,
An staatlichen Gebieten zählen zu Thüringen Teile der preuß.
Provinz Sachsen, die kleineren sächsischen Staaten (Groß-
Herzogtum Sachsen-Weimar, Herzogtum Sachsen-
Coburg-Gotha, Herzogtum Sachsen-Meiningen),
dann die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und
Schwarzburg-Sonders hausen.
In der Provinz Sachsen: Im südlichen Harzvorlande: Nord-
tz a u s e n, bekannt durch seine Brennerei (Kornbranutwein), und E i s l e b e n,
Bergwerksstadt. — An der Saale: Naumburg, Merseburg und
Halle; letzteres mit 82 T.e.; in der Umgebung von Halle große Braun-
kohlenlager, bedeutender Zuckerrübenbau und Zuckerfabrikation. — In der
Mitte von Thüringen: Erfurt, 60 T. E., weltberühmt durch seinen Garten-
bau. — Auf der S.-Seite des Thüringerwaldes: Suhl, durch seine
Gewehre bekannt.
Im Großherzogtum Weimar: Im größeren O.-Teil: Weimar,
Residenz, Apolda mit großer Strumpfwirkerei, und Jena an der Saale,
Universität. — Im W.-Teil: Eisenach am Fuße der Wartburg,
nahe dem Nw.-Ende des Thüriugerwaldes.
Im Herzogtum Sachsen - Loburg - Gotha: Im größeren N.-Teil:
Gotha, w. von Erfurt; im S.-Teil Coburg, Haupt- und Residenz-
stadt, schön gelegen.
Im Herzogtum Sachsen-Neiningen: An der Werra: Meiningen,
Hauptstadt, mit berühmtem Hoftheater; weiter aufwärts: Hildburg-
hausen. — Am Sw.-Abhang des Frankenwaldes: Sonneberg, be-
rühmt durch seine Spielwaren.
Im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt an der Saale,
Haupt- und Residenzstadt; in der Nähe Schloß Schwarzburg im
schönen Schwarzathale.
Im Fürstentum Schwarzburg - Sondershausen : Sondershausen,
Residenzstadt.
4. Oer Harz.
Derselbe dehnt sich zwischen Leine und Saale in Form einer
breiten Hochfläche aus. Seine Abfälle sind fast nach allen
Seiten hin steil, am meisten gegen die norddeutsche Tiefebene. —
Das Volk unterscheidet Ober- und Unterharz. Auf dem
Plateau des ersteren erhebt sich der sagenreiche Brocken oder
Blocksberg mit 1100 m, der höchste Berg des Harzes über-
haupt. — Ein auffallend rauhes Klima hat der Oberharz; da-
gegen ist der Unterharz init seinen üppigen Thalwiesen und seinen
schattenreichen Buchenwäldern das Ziel, dem alljährlich Tausende
von Vergnügungsreisenden znpilgern. Die Glanzpartien desselben
sind das liebliche Selkethal und das ungleich großartigere Thal
der Bo de mit der berühmten Felsenbildung der Roßtrappe
und der vielbesuchten Banmannshöhle. — Ein Hauptreichtum
des Harzes ist der Wald; ans ihn ist wohl die Hälfte der Be-
3*
1865 -
Weimar
: Voigt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich, Oertel, Friedrich Maximilian
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
99
Deutschland.
Benediktiner Kloster, jetzt Herzog!. Jagdschloß in einem romantischen Thale. Ruhla,
D. in einem schmalen Thale des Thüringer Waldes am Ruhlabache, in der L>age
berühmt, gehört zum Theil zu Eisenach und liefert viele Eiseuwaaren. Blasien-
zeua oder Zella, St. am Fuße des höhern Thüringer Waldgebirges am Loben-
bach, deren Einwohner Gewehre, Eisen und Stahlwaaren verfertigen. Neu Die
tendorf, D. an der Apfclstcdt, eine Herrnhuterkolonie mit Fabriken. Ohrdruf,
St. am Fuße des Thüringer Waldes an der Ohra, mit einer Porzellanfabrik,
gehört unter coburgischer 'Landeshoheit dem fürstlichen Hause Hohenlohe, erste
christliche Kirche in Thüringen durch Bonifacius.
Ix. Das Herzogthum Sachsen Meiningen Hildburghausen.
Es begreift 46 Q. M. mit 172,000 fast sämmtlich zur lutheri-
schen Kirche sich bekennenden Einwohnern, besteht seit 1826 aus dem
früheren Herzogthume Meiningen, den beiden Furstenthümern Hildburg-
Hausen und Saatfeld und noch einigen Aemtern von Gotha und Coburg
und bildet größtentheils ein zusammenhängendes Ganzes an und auf
dem Thüringer Walde, doch größtentheils auf der Südseite längs der
hier entspringenden Werra. Auch die Saale berührt einige Striche.
Die Grenzländer sind Schwarzburg, Altenburg, Weimar, Preußen,
Reuß, Bayern, Coburg und Kurhessen. Der Boden ist mit vielen
Bergen und Waldungen bedeckt, besonders in dem von dem Thürin-
ger Walde durchzogenen Theile. Die Produkte sind die gewöhn-
lichen deutschen, besonders Tabak und große Waldungen; der auf dem
Thüringer Walde gelegene Theil ist reich an Mineralien und zeichnet
sich durch die Industrie der Einwohner aus, welche sich theils mit
der Bearbeitung der Produkte des Mineralreichs, theils mit der Ver-
fertigung vielerlei Holzwaaren, unter dem Namen Sonneberger be-
kannt, beschäftigen und einen einträglichen Handel damit treiben. Lan-
desherr ist ein Herzog, seit 1803 Bernhard. Von den 17
Städten zählt keine über 7000 E.
Meiningen, Haupt- und Residcnzst. in einem Thale an der Werra, mit
dem Restdenzsäilosse Elisabethenburg und einem schönen englischen Garten hat
6,900 E. Salzungen, tot. in einer schönen Gegend des Werragrundcs, hat ein
Satzwerk und Soolbäder. Liebenstein oder Sauerbrunn, D. in einem ro-
mantischen Thale, hat einen besuchten Tarier- und Gesundbrunnen und eine Kalt-
wasserheilanstalt. Nicht weit davon liegt das Schloß Altenstein mit einem
berzoglicken Gestüte und einem romantischen Wald - und Bergpark. Sonneberg,
St. an der Rotha in einem engen Thale des Thüringer Waldes, treibt starken
Handel mit allerhand Holzwaaren, Spielsachen, Schiefertafeln, Wetzsteinen rc.,
welche unter dem Namen toonncbcrger Maaren bekannt sind, und hat eine neue,
herrliche Kirche. Neuhaus, Mfl. mit wichtigen Steinkohlengruben und großen
Eisenwerken. Hildburghausen, wohl gebaute St. und vormalige Residenz des
Herzogs von Hildburghausen an der Werra. Lindenau, D. mit dem Salzwerke
Friedrichshau. Saatfeld, St. in einer angenehmen Gegend an der Saale,
hat 2 Schlösser, wovon das eine zur Münze dient, eine Kupferschmelzhütte und
bedeutende Farben - und chemische Fabriken. Wöhlsdorf, D.. in dessen Nähe
dem daselbst 1806 gefallenen Prinzen Louis von Preußen ein eisernes Denkmal
errichtet ist.
7*
1905 -
Gießen
: Roth
- Autor: Völker, J. A., Müller, P.
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
20
Deutschland.
bergischen Kreis mit der Kurwürde. 1485 teilten die Brüder Ernst und Albert
sich in das Land und wurden so die Stifter der beiden noch bestehenden
Linien. Bekannt ist der Anteil, den die Kurfürsten Johann der Beständige
und Johann Friedrich vön der Ernestinischen Linie an der Reformation nah-
men. Infolge des unglücklichen Auegangs der Schlacht bei Mühlberg ging die
Kurwürde an Moritz von Sachsen von der Albertinischen Linie über. Johann
Friedrich dem Weisen blieb nur ein Teil der thüringischen Länder, der sich
durch weitere Teilungen immer mehr zersplitterte. Von den Grafen von Henne-
berg fiel der Ernestinischen Linie später Meiningen und Hildburghausen zu.
1697 erlangte Kurfürst August Ii. die polnische Königskrone. Da er, um sein
Ziel zu erreichen, katholisch werden mußte, so ging die Führung des Prote-
stantismus an Brandenburg über. Die polnische Königskrone ging indessen
schon mit dem Tode Augusts Iii. 1763 wieder verloren. Durch ihren Beitritt
zum Rheinbund erlangte die Albertinische Linie den Königstitel. Der Wiener
Kongreß ließ diesen Titel zwar gelten, aber der größte Teil der heutigen Pro-
vinz Sachsen — die Regierungsbezirke Merseburg und Erfurt — und die Nieder-
lausitz gingen an Preußen verloren.
14* Das Großherzogtnm Sachsen-Weimar.
3 600 qkm, 362000 meist evang. Ew.
Das Land besteht aus 3 größeren und mehreren kleineren Stücken, die über
das ganze Thüringer Hügelland zerstreut sind. Das Hauptland liegt nordöstlich
vom Thüringer Wald und ist von Saale und Ilm durchflössen. Südöstlich hier-
von, durch Sachsen-Altenburg vom Hauptland getrennt, liegt der Kreis Neustadt
(an der Orla). Das Fürstentum Eisenach zieht von dem Nordwestrande des Thü-
ringer Waldes südlich bis in die Rhön und ist von der Werra durchslosseu.
Weimar, die durch Deutschlands größte Dichter berühmte Haupt- und Residenz-
stadt, liegt an der Ilm. Jena (an?) mit der gemeinsamen Hochschule der fächsisch-
thüriugischeu Staaten (1806); Apolda mit Wollwarenfabriken. Eisenach am Fuße
der berühmten Wartburg. Ruhla, ein mit Koburg-Gotha gemeinsames Dorf, ist be-
kaunt durch seine billigen Meerschaumwareu und die Fabrikation von Messern und Feilen.
15. Das Herzogtum Sachfen-Meiningen.
2500 qkm, 250000 meist evang. Ew.
Das Land zieht — durchschnittlich nur 15 km breit — iu einem großen
Bogen um den Südabhang des Thüringer- und Frankenwaldes bis über die
Saale. Die westliche Hälfte dieses Bogens folgt dem Tal der Werra.
An der Werra liegen: die Haupt- und Residenzstadt Meiningcn, Hildburg-
hauseu, und die Badestadt Salzuugen; an der Saale Saalfeld. Sonneberg im
Frankenwald ist berühmt durch seine Schiefertafeln und Spielwaren.
Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
Fast 2000 qkm, 230000 fast ausschließlich evang. Ew.
Das Land besteht aus 2 getrennten Teilen, von denen der kleinere Teil —
Kobnrg — südlich und der größere — Gotha — nördlich des Thüringer Waldes liegt.
Die gewöhnliche Residenz ist Koburg an der Jtz, einem Nebenfluß des Mains.
Gotha (37000 Qto.), zweite Residenz. Reinhardsbrunn, herrliches Lustschloß^«?'
Rzihla, mit Weimar aemeinsam, ist wodurch bekannt? /
17. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg.
1300 qkm, 195000 fast ausschließlich evang. Ew.
Das Land besteht aus 2 durch reußifches Gebiet getrennten Teilen und ist
sehr fruchtbar.
1881 -
Danzig
: Boenig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
— 156 —
Sie ist eine sehr alte, aber durch Fabriken und Handel, besonders
durch jährliche Messen belebte Stadt.
11. Das Herzogtum Anhalt liegt zu beiden Seiten der Elbe,
von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschloffen.
Der größte Teil desselben besteht aus Flachland; nur im Westen wird
es vom Harze durchzogen, der hier Silber, Kupfer und andere wert-
volle Mineralien liefert. Die Haupt- und Residenzstadt ist Dessau,
am linken User der Mulde gelegen, berühmt durch den Fürsten Leo-
pold von Dessau („der alte Deffauer"!, dessen Degen und Stock
in dem großherzoglichen Schlosse noch jetzt aufbewahrt werden.
12. Das Herzogtum Sachseu-Kobnrg-Gotha besteht aus einem
größeren nördlichen und einem kleineren südlichen Teile, welche durch
preußisches Gebiet und Sachsen-Meiningen getrennt sind. Der süd-
liche Teil, Sachsen-Koburg, liegt am südlichen Abhange des Thüringer
Waldes und wird von der Jtz, einem Zuflüsse des Mains, durchflossen.
In dem Thale derselben liegt die Hauptstadt des Landes, Koburg.
Der nördliche Teil, Sachsen-Gotha, liegt auf dem nördlichen Abhange
des Thüringer Waldes und reicht bis an die Unstrut, einen Nebenfluß
der Saale. Die wichtigste Stadt in diesem Landesteile, welche Koburg
an Größe übertrifft, ist Gotha, mit herrlichen Anlagen aller Art
und einer Sternwarte in der Nähe.
13. Das Herzogtum Sachsen - Meiningen-Hildburghausen
zieht sich in einem langen und schmalen Streifen bogenförmig um den
Südfuß des Franken- und Thüringer Waldes hin und wird von der
Werra und Saale durcksiossen. Die Bewohner des Landes beschäftigen
sich mit Ackerbau und Viehzucht; auch werden viele Holz- und Spiel-
waren, besonders auch Schreibtafeln, gefertigt und in den Handel
gebracht. An der Werra liegt die Hauptstadt des Herzogtums, Mei-
ningen, und Hildburghaufen, an der Saale die Stadt Saalfeld.
14. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei, durch
die reußische Herrschaft Gera getrennten, fast gleichen Teilen, deren
westlicher von der Saale, und deren östlicher von der Pleiße, einem
Zuflüsse der Saale, durchschnitten wird. Der östliche Teil zeichnet
sich vor dem westlichen durch Fruchtbarkeit aus und hat einen reichen
Bauernstand mit eigentümlicher Tracht und Sitte. Die Hauptstadt
Altenburg liegt in der Nähe der Pleiße; der wichtigste Ort in der
Westhälfte des Landes ist Orlamünde.
15. Die Fürstentümer Schwarzburg - Sondershausen und
Schwarzburg - Rudolstadt bestehen aus zwei abgesonderten Stücken
Land, wovon das eine, Schwarzburg-Sondershausen, mehr nördlich,
von der preußischen Provinz Sachsen eingeschlossen, liegt, und das
andere, Schwarzburg-Rudolstadt, weiter südlich, umgeben von den
sächsischen Herzogtümern. Die Hauptstadt des ersteren Fürstentums
ist Sonders hausen an der Wipper, die des letzteren Rudolstadt
an der Saale.
1904 -
Frankfurt a.M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Hinkel, Philipp
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 67 -
nud Apolda. Der kleinere Hauptteil ist der östliche oder
Neustädter Kreis mit Neustadt i. Th. Der westliche oder Eiseuacher
Kreis umfaßt deu uordmestlicheu Teil des Thüriuger Waldes und
den Nordabhang des Rhöngebirges mit Eiseuach (Wartburg). Er
wird vou der Werra und Hörsel durchflössen und bildet den westlichen
Teil Thüringens.
2. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha besteht aus zwei ge-
trennten Gebietsteilen. Das größere Gebiet umfaßt das Herzogtum
Gotha. Es liegt am Nord ab hange des Thüringer Waldes. Das
kleinere Gebiet umfaßt das Herzogtum Kobnrg. Es bildet deu
füdlichsteu Teil Thüringens, am Südwestabhange des Thüriuger
Waldes. «Kobnrg, Heldburg).
Das Herzogtum Sachscn-Mtiuingeu besteht aus einem Haupt-
teile und mehreren Nebenteilen. Der Hauptteil im Oberlauf der Werra
bildet den südwestlichen Teil Thüringens mit Meiningen am rechten
Ufer der Werra.
4. Das Herzogtum Sachsen-Altenlmrg bildet den östlichen Teil
Thüringens. Es besteht ans zwei getrennten Gebietsteilen. Der
östliche Kreis liegt zu beiden Seiten der Pleiße, an deren linkem
Ufer Alteuburg liegt. Der Westkreis wird von der mittleren Saale
durchflössen.
Vor 460 Jahren gehörten die genannten Gebiete alle zum
Kurfürstentum Sachsen. Im Lause der Zeit sind diese Gebiete
mehrfach geteilt worden, weshalb die Länder so zerstückelt sind.
(Siehe Anhang: „Die Deutschen Volksstämme" Sachsen.)
1)) Die Schwarzburgischen Lande.
1. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Mau unterscheidet
eine Ober- und Unterherrschaft. Erftere besteht aus zwei getrennten
Teilen. Der größere Teil, zwischen Saale und Ilm, wird von der
Schwarza durchflössen. In ihm liegt der Hauptort Rudolstadt.
Der kleinere Teil liegt an der Saale. Die Unterherrschaft des
Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt besteht gleichfalls aus mehreren
Teilen Der größte vou diesen liegt am Kysfhänfer mit Frauken-
Hausen (Bauernkrieg).
2. Das Fürstentum Schwarzburg-Souderhauseu. Besteht aus
einem größeren nördlichen Gebiete, im Norden Thüringens zwischen
Wipper und Uustrut, mit Sondershausen an der Unstrut (Unter-
Herrschaft» und aus einem kleinen südlichen Teile (Oberherrschaft).
5*
1899 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Mattes, Friedrich Wilhelm, Hüffner, Jakob
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
43
monaten Erfrischung und Erholung. Seine zahlreichen Bewohner be-
schäftigten sich außer mit Ackerbau, Viehzucht und Kohlenbrennen nament-
lich mit der Herstellung von Spielwaren. Auch die Fabrikation von
Glas-, Porzellan-, Meerschaum- und Eisenwaren ist bedeutend.
Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz breitet sich das
fruchtbare und liebliche Thüringer Hügelland aus, eine wellenförmige
Hochebene, auf welcher sich einzelne Bergzüge und Berge erheben,
z. B. der durch die Barbaroffa-5age bekannte A'ssthäufer bei Gonders-
hausen mit einem mächtigen Denkmal Kaiser Wilhelms I. Ii, *35.
Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver-
schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen
Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptflüsse.
a. Das Grotzherzogtum Sachsen-Weimar.
3 600 qkm; 339000 ev. Einw.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und
verschiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thü-
ringer Hügellande an beiden Ufern der Saale.
Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die
Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die
„Dichtersladt" schmücken.
Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht ^806.
Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von
der prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther *52*.
b. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen.
2 500 qkm; 234000 ev. Einw.
Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes
und wird der Länge nach von der Werra durchflossen.
Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra.
e. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
2000 qkm; 217 000 ev. Einw.
Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Ko bürg, ist
durch den Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum
Gotha, getrennt.
Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine
Sternwarte. Der Herzog residiert in K 0 b u r g.
d. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg.
1300 qkm; 180000 ev. Einw.
Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört
zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhaben-
den Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Altenburg.
1907 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Rohrmann, Adolf, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
40
C. Länderkunde.
§ 58. Die Bewohner. Die fast ganz evangelische Bevölkerung besteht zum
größeren Teil aus den mitteldeutschen Thüringern. Ihre Nordgrenze
gegen die Niederdeutschen s. aus der Spracheukarte Fig. 8. Von Meiningen
nach 0 trennt die Wasserscheide des Thüringer Waldes den südlich
wohnenden Frankenstamm von den Thüringern (s. Fig. 8). — Die
Volksdichte bleibt nur iu dem Dreieck zwischen Saale, Ilm, Thüringer
Wald und Frankenwald unter dem deutschen Durchschnitt zurück, über-
steigt ihn dagegen um Erfurt und Nordhausen. Die Bewohner leben
wie die Hessen meist vom Ackerbau, jedoch in großer Zahl — des-
halb mehr Städte als iu Hessen — auch von Industrie und Handel.
Für diesen liegen in dein Hauptdurchgangslande für den Verkehr des No
nach dem Sw die Absatzverhältnisse um so günstiger, da die Absperrmauer
nach 8, der Thüringer Wald und Frankenwald, von wichtigen Eisenbahn-
linien durchbohrt oder überschritten wird. So ist der Thüringer bei
seiner Anspruchslosigkeit und Rührigkeit, abgesehen von unwirtlichen Ge-
birgslagen und unfruchtbaren Bezirken, int allgemeinen wohlhabend, und
Frohsinn, Sangeslust und Lebensfreude kennzeichnen ihn ebenso wie
seine Biederkeit und Gemütlichkeit.
§ 60. Die Staatenbildung in dieser Landschaft liefert das deutlichste Bild
der früheren Zersplitterung unseres Vaterlandes. Es ist die politisch
zerrissenste Gegend des Deutschen Reiches. Am Thüringer Lande
haben außer Preußen und Bayern acht kleinere Bundesstaaten mit ihren viel-
sach zerrissenen Gebieten Anteil, die Mitteldeutschen Staaten:
a) die vier sächsischen Herzogtümer:
1. Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach: an der Ilm ^Weimar,
das kunstpflegende und vornehme „Ilm-Athen" (Goethe, Schiller), an der
Saale *$ena, die thüringische Universität, am Fuße der Wartburg das ge-
werbfleißige * Eisen ach.
2. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: im nördlichen Hauptteil
* Gotha, der Mittelpunkt der thüringischen Porzellan- und Tabakindustrie,
Sitz der ersten geographischen Anstalt der Erde. In Franken Koburg, mit
hochragender Burg.
3. das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Meiningen an der Werra.
Im Gebirge Sonneberg, weltbekannt durch seine Spielwarenindustrie.
4. das Herzogtum Sachsen -Altenburg, das mit dem Hauptteile schon
außerhalb Thüringens in Sachsen liegt. *Altenbnrg, südlich von Leipzig.
b) Zwei Fürstentümer Schwarzbnrg:
1. Rudolstadt: Rudolstadt an der Saale.
2. Sondershausen: Sondershausen am Kiffhäuser.
c) Zwei Fürstentümer Reuß:
1. Älterer Linie, der kleinste deutsche Bundesstaat. Hauptstadt Greiz.
2. Jüngerer Linie. Das Weberei betreibende *Gera ist der zweitgrößte
Ort Thüringens.
1908 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Hummel, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
18
Die Landschaften der oberen und mittleren Elbe.
aber zu einem schmalen Kamine zusammen, welchem niedere Kuppen auf-
gesetzt sind; es folgen von S.o. nach N.w.: der Schneekopf (1000 m),
der Beerberg (1000 m) und der aussichtreiche Jnselsberg (900 m).
Die Gewässer des Gebirges gehen auf der Nordseite meist zur Saale, auf
der Südseite fließen sie der Werra zu. Der Thüringer Wald zeigt einen
anmutigen Wechsel von wiesenreichen Tälern und bewaldeten Bergen; er
wird deshalb als „Park Deutschlands" viel besucht (Schwarzburg,
Friedrichroda) h. An nutzbaren Metallen sind die Berge arm; dafür
bietet der Wald eine ergiebige Nahrungsquelle, denn er liefert das
Brennmaterial für Glashütten und Porzellanfabriken und den Rohstoff
zu den geschnitzten Holzwaren, mit denen von hier aus ein großer
Teil Deutschlands versorgt wird. Von alters her strebten die anwohnen-
den Volksstämme nach Besitz am Thüringer Walde; bis zum Kamme
schoben sie ihre Grenzmarken vor, und noch heute bezeichnet der auf dem
Kamme entlang laufende Rennsteig, eine einsame Bergstraße, die alte
Landesgrenze zwischen den Thüringern (im N.o.) und den Franken (im S.w.).
6. Das Thüringer Hügelland erstreckt sich vom Thüringer Walde
nach N. bis zum Harz. Es bildet zwischen beiden Gebirgen eine etwa
75 llm breite Einsenkung und ist durch mehrere tief eingeschnittene Fluß-
täler (welche?) gegliedert. Gegen N.w. erhebt es sich zu dem rauhen
Hochlande des Eichsfeldes (im Quellgebiet der Unstrut). Der aus
rotem Sandstein oder Kalk bestehende Boden dieses Gebiets ist karg be-
wässert und wenig ergiebig; deshalb ziehen arme Bewohner alljährlich in
Scharen aus, um anderwärts ihr Brot zu verdienen. Das Eichsfeld dacht
sich gegen S.o. ab. Dieser Richtung folgt die Unstrut, der Hauptfluß,
des Thüringer Landes, welche r. die Gera, l. die Helbe, die Wipper
und die Helme aufnimmt. Westlich von der durchbrechenden Unstrut
zieht die Hain leite und erhebt sich das kleine, aber steile und bewaldete
Kiffhäusergebirge (Kaiserdenkmal), östlich der Unstrut ziehen die
niederen Bergrücken der Schmücke und Finne. Für die Gewässer
Thüringens ist die Saale der Hauptsammler. Sie entspringt auf dem
Fichtelgebirge, fließt in einem malerischen Tale zwischen dem Sächsischen
Berglande und dem Thüringer Hügellande und tritt bei Weißenfels in
das Tiefland.
Das anmutige und fruchtbare Thüringer Land ist samt dem Thüringer
Walde politisch ungemein zerstückelt. Außer dem Königreich Preußen
haben Anteil das Großherzogtum Sachsen-Weimars, die Herzog-
tümer Sachsen-Meiningens, Sachsen-Koburg-Gotha^) und
die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-
Sondershausen.
Orte am Südabhange des Thüringer Waldes.
Koburg, schöngelegene Residenz mit der Feste Koburg, einen wohl-
erhaltenen Ritterschlosse aus alter Zeit.
Meiningen (?), Hst. des Herzogtums Sachsen-Meiningen.
Suhl, am Fuße des Beerberges, schmiedet Waffen und Gewehre.
ft Bild 4. 0 „Sachsen" (auch bei Sachsen-Allenburg) erinnert an die Teilung
des ehemaligen großen Kurfürstentums Sachsen unter Ernst und Albert 1485; das
ernestinische Erbe im W. wurde später noch wiederholt geteilt.
1839 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
336
Zweite Stufe des Unterrichts.
gelmäßige Dampfschiffahrt nach Holland und England. — Eurhafen,
an der Mündung der Elbe, mit großem Leuchtthurm. Gegenüber auf einer
Insel ein andrer 120'hoher Leuchtthurm.— Hamburg ist eine freie
Stadt des deutschen Bundes, enthält 7 □ Meilen, mit 150,000,
meist evangelischen, Bewohnern, Verfassung: Herrschaft zwischen
Senat und Volk getheilt.
8. Weimar, links an der Ilm (Saale), mit schönem Park, 10,000
E., (die Hauptstraße von Frankfurt nach Leipzig führt über Fulda, Eisenach,
Gotha, Erfurt, Weimar.) Haupt - und Hofstadt des Großherzogs von
Sachsen-Weimar. Herzog und später Großherzog Karl August (ff 1828)
sammelte hier um sich die ausgezeichneten Schriftstellerund Dichter: Herder,
Wieland, Schiller, Göthe, die hier ihre Grabmähler haben. —
Bernhard, Herzog von Weimar, war einer der ausgezeichnetsten Feldherrn
im 30 jährigen Krieg. Erfocht an der Seite des badischen Markgrafen Georg
Friedrich in Holstein (1629) gegen die Kaiserlichen. Er vereinigte sich mit
dem Schwedenkönig Gustav Adolf; in der Schlacht von Lützen (1632) befeh-
ligte er den linken Flügel Gustav Adolfs, und rächte desselben Tod. Die
Schlacht bei Nördlingen(1634)ging durch scinezu große Lebhaftigkeit verloren.
Er focht siegreich am Rheine, nahm Breisach ein. Man glaubt, daß ihn, indem
er schnell starb, der französische Minister Cardinal Richelieu habe vergiften
lassen, Weiler, Frankreich als Hugenotte am Rhein zu mächtig war, (ff 1639
zu Neuburg bei Müllheim am Rhein). — Eisenach, im Thüringer Wald,
links an der Hörsel (Werra), 9000 E., Fabrikort; '/-Stunde, südlich von
der Stadt, auf einem Berge die Wartburg (1085' hoch), berühmt durch
Ritterspiele, Turnierfeste und Wettgesänge der Minnesängerim 13. Jahrhun-
dert am Hofe der thüringschen Landgrafen. Vom 4. Mai 1521 bis 6. Merz
1522 lebte hier Luther, welchen der sächsische Kurfürst, der Weise, hierher in
Sicherheit bringen ließ, als Ritter Jörge; er übersetzte hier das neue Testament.
Daszimmer mit seinemtische, wo er wohnte, und derdintenfleck an derwand
werden noch gezeigt. — Rechts an der Saale I en a, in freundlichem Thale,
5000 E. Die berühmte Universität ward 1557 gestiftet, als der sächsische
Kurfürst Iohann Friedrich, der Großmüthige, nach der Schlacht von
Mühlberg, als Gefangener Karls v durch Jenakam, indem er seinen Söhnen
rieth, statt des verlornen Wittenbergs, hier eine Pflanzschule der Wissen-
schaften zu errichten.—I Den 14. Oktober 1806 sprengte hier (aufdem linken Ufer)
Kaiser Napoleon das preußische Kriegsheer aus einander, und vernichtete es.
Das Großherzogthum Sachsen - Weimar - Eisenach begreift 66
□ Meilen und 239,000 Bew., meist lutherische; der Großherzog
Karl August gab 1816 in Deutschland die erste landständische
Verfassung.
9. Meiningen, im Thüringer Wald, Haupt - und Hofstadt des
Herzogs von Sachsen - Meiningen, rechts an der Werra, 5000 E. — Weiter
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Scheer, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Ii. Die Thüringischen Staaten.
8b
Im 0 hat sich in manchen Städten (Gera, Greiz usw.) mehr Großgewerbe
(Verarbeitung von Wolle und Baumwolle) entwickelt. Sehr ertragreich
sind die Schieferbrüche im 80 und die Salzlager um Franken-
Hausen am Kysshänser und bei Nordhausen.
1. Das Großherzogtum Sachssn-Weimar.
Im Hanptlande, um die mittlere Saale, nordöstlich vom Thüringer
Walde liegt Weimar (35), die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten Goethe,
Schiller, Herder, Wieland. Jena (39), an der Saale, ist die gemeinsame
Universität der Thüringischen Staaten.
Im westlichen Landesteile erhebt sich bei Eisenach (38) die Wartburg,
auf der die Sage vom Sängerkriege spielt, und ihr im N gegenüber der
Hörselberg (Frau Holle). Buntbild S. 84.
2. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen.
Es liegt in einem Halbkreis am Südabhange des Thüringer Waldes zu
beiden Seiten der Werra und reicht ostwärts über das Gebirge hinüber bis
zur Saale. Die Hauptstadt ist Meiningen (17) au -der Werra.
3. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg
zerfällt in zwei getrennte Gebiete, in ein berg- und waldreiches westlich an der
Saale und ein sehr fruchtbares und braunkohlenreiches östlich an der Pleiße.
Die Alteuburger Bauern sind wohlhabend; sie bewahren teilweise noch ihre
eigenartige Tracht. Die Hauptstadt Altenbnrg (40) liegt unweit der Pleiße.
4. Das Herzogtum Sachsen-Koburg und Gotha.
Im kleineren Teile, dem Maingebiet, am Südabhange des Thüringer-
Waldes, ist Kobnrg (24) die Hauptstadt, im größeren Stücke, an der alten
Frankfurt-Leipziger Straße vor dem Nordabhange des Thüringer Waldes
Gotha (39).
5. Die vereinigten Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und
Schwarzburg-Sondershausen.
Jedes der beiden Fürstentümer besteht aus zwei Teilen, einer Ober- und
einer Unterherrschaft. Den Hauptort der (südlichen) Oberherrschaft, am
Nordabhange des Thüringer und des Frankenwaldes, bildet Rudolstadt (13),
„an der Saale hellem Strande", den der Unterherrschaft, im Gebiete
der Unstrnt und im Thüringischen Hügellande, Sondershausen (8). In der
Unterherrschaft liegt auch der Kyffhäuser.
6. Die Fürstentümer Reuß Älterer und Jüngerer Linie
liegen in zwei getrennten Stücken quer über Saale und Weiße Elster. Die
Hauptstädte Greiz (24) und Gera (47) mit bedeutenden Fabriken entstanden
beide au der Weißen Elster. Die beiden Fürstentümer haben einen gemein-
samen Regenten.