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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 124

1836 - Eisleben : Reichardt
124 li. Mitteleuropa. S. Co bürg-Gotha. Einwohner, deren Zahl gegen 140,000 beträgt, sind Luthe- raner und zeichnen sich duxch lebhaften Kunstfleiß aus. Landesherr ist ein Herzog. Cricn, Meiningen, Haupt - und Residenzstadt, südlich von Schmal- kalden und südlich vom Thüringer Walde, an der Werra, hat ein Residenzschloß nebst Park und 5500 Einwohner. — Salzun- gen, kleine Stadt, nordwestlich von Meiningen, südlich vom Thüringer Walde, am linken Ufer der Werra, mit einem Salz- werke. — Li eben st ein, Dorf, nordöstlich von Salzungen, an dem südlichen Fuße des Thüringer Waldes, mit einer Mineral- quelle und einem schönen Park in der Nähe. — Hildburghau- sen, kleine Stadt am südlichen Fuße des Thüringer Waldes, südöstlich von Meiningen, an der Werra, war bis 1826 die Re- sidenz eines eignen Herzogs. ~ Sonnend erg, kleine Stadt, östlich von Hildburghausen, im Thüringer Walde, merkwürdig durch ihren Kunstfleiß und Handel. — Saalfeld, Stadt, süd- lich von Rudolstadt und auf der Nordseite des Thüringer Wal- des, mit zwei Schlössern, liegt am linken Ufer der Saale. — Pösneck, gewerbsame Stadt an der Nordseite des Thüringer Waldes, nordöstlich von Saatfeld. 17. Das Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. Es enthält jetzt nach Abtretung des Fürstenthums Lichtenberg an Preußen, noch 36 Q.meilen und be« steht außer mehrern kleinern Stücken, aus 2 getrenn- ten größecn, welche auf und am Thüringer Walde, so- wohl auf der Nord- als Südseite desselben liegen und von Preußischem, Schwarzburgifchem, Weimarischem, Meiningenschem, Baierischem und Kurhessischem Ge- biete begränzt werden. Der Boden ist in den von dem Thüringer Walde durchzogenen Gegenden, dessen höchste Berge hieher gehören, bergig, sonst eben und fruchtbar. Es giebt nur kleine Flüsse, worunter die J tz, ein Nebenfluß des Mains und die zum Flußge- biete der Saale gehörigen Gera und Unstrut die be- trächtlichsten sind. Dies wohl angebaute Land hat die gewöhnlichen Deutschen Produkte, auch Anis und Waid, gute Rindvieh- und Schafzucht, ansehnliche Waldun- gen, Eisen, vortreffliche Mühl- und Bausteine; und jetzt auch Salz. Die Einwohner, an der Zahl 132,000, fast sämmtlich Lutheraner, beschäftigen sich zum Theil stark mit Kunstfleiß und stehen in Künsten und Wis. senschaften den andern Deutschen nicht nach. Landes- herr ist ein Herzog.

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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 123

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Hildvurghause n. 123 meinen wohl angebaute Land hat hinreichendes Getreide, vieles Obst, etwas Weinbau, ansehnliche Waldungen, gute Schafzucht und xon Mineralien Braunstein, Stein, und Braunkohlen, auch Torf und Salz. Die Einwoh« ner, an der Zahl 240,000, größtemheils Lutheraner, unterhalten eine nicht unbedeutende Industrie und pfle- gen Künste und Wissenschaften mit Erfolg. Landesherr ist ein Großherzog. Weimar, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Rudol-' stabt, an dem kleinen Flusse Ilm, hat ein Residenzschloß nebst schönem Park und 11,000 Einwohnern. In der Nähe, südlich von der Stadt, liegt das großhcrzogliche Lustschloß Belvedere mit einem großen Garten und vielen ausländischen Gewächsen. — Apolda, Fabrikstadt, nordöstlich von Weimar und östlich vom Ettcrsberge. — Jena, Stadt, östlich von Weimar, am linken Ufer der Saale, mit einer berühmten Universität. — Neustadt an der Orla, kleine Stadt, südöstlich von Jena, an einem kleinen Nebenflüsse der Saale, mit einigen Fabriken. — Eise- nach, Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes, west- lich von Weimar, die größre Stadt des Landes, bei welcher, auf einem südlich davon gelegenen hohen Berge, das alte berühmte Schloß Wartburg steht, auf welchem Luther 1521 sich einige Zeit aufhalten mußte. — Wilhclmsthal, Lustschloß mit einem Park, liegt südlich von Eisenach im Thüringer Walde. — Creuz- burg, kleine Stadt, nordwestlich von Eisenach, am linken Ufer der Werra, bei welcher ein Salzwerk ist. 16. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen- Hijdburghausen. Es enthält 4hd.meilen, liegt an und auf dem Thüringer Walde, theils auf der Nordsette, größtenteils aber auf der Südseite, längs der hier entspringenden Werra und gränzt an Schwarzburg, Reuß, die andern großherzoglich und herzoglich Sächsischen Ländern, an Preußisches, Baterisches und Kurhessisches Gebiet. Der Boden ist mit vielen Bergen bedeckt, besonders in dem vom Thüringer Walde durchzogenen Theile. Die vornehmsten Flüsse sind die Werra, welche den größ- ten Theil des Landes durchstießt und die Saale. Das gut angebaute Land bringt die gewöhnlichen Deutschen Produkte hervor, worunter auch Tabak, und hat be- trächtliche Waldungen und von Mineralien vorzüglich etwas Eisen und Kupfer, guten Schiefer, sowohl Dach- als Tafeln und Stiftschiefer, Wetzsteine, Salz. Die /

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 44

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
44 Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver- schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptslüsse. a. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar. 3600 qkm — Baden; 388000 evang. Einwohner. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und ver- schiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thüringer Hügellande an beiden Äsern der Saale. Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die Dichter Goethe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die „Dichterstadt" schmücken. Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht 1806. Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von der prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther 1521. b. Das Großherzogtum Sachsen-Meiningen. 2500 qkm — I/s Baden; 269000 evang. Einwohner. Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes und wird der Länge nach von der Werra durchflossen. Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra. c. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. 2000 qkm = x/i Baden; 242000 evang. Einwohner. Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Koburg, ist durch den Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum Gotha, getrennt. Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine Sternwarte. Der Herzog residiert in Koburg. d. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 1300 qkm — !/i2 Baden; 206000 evang. Einwohner. Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhabenden Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Alten bürg. e. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. 490 qkm; 97000 evang. Einwohner. Es liegt zum größten Teil am Nordabhange des Thüringer Waldes. Die Residenz ist Rudolstadt an der Saale, m, 70. f. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. 900 qkm; 85000 evang. Einwohner. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen ist fast ganz von der Provinz Sachsen eingeschlossen. Sondershausen, beim Kyffhäuser ist die Residenzstadt.

3. Europa - S. 363

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Die ernestinischen Besitzungen. 363 Landes, reich an geschichtlichen Erinnerungen (Sängerkrieg 1207; Luthers Bibelübersetzung 1521/22 !)3). Im So., mitten im Thüringer Walde, z. Th. zu Gotha gehörig: Ruhla (5000 E.); Arbeiten in unechtem Meerschaum und Messersabriken. b. Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha4) (36 Um. 183000 E.), eigentlich 2 Herzogthümer, Gotha und Koburg, die je einen Sonderlandtag und zusammen einen vereinigten Landtag haben. Die beiden Gebiete durch Preußen und Meiningen getrennt. Das Herzogthum Gotha im No. des Thüringer Waldes (bis zur Uustrut), von Zuflüssen der Unstrnt und Werra durchströmt, das Herzogthum Koburg im S. des Thüringer Waldes an der Jtz. Der Boden in den Niederungen fruchtbar, auch reich au Obst. Im Gebirge Viehzucht und Bergbau. Gewerbe und Handel rührig im Kleinen; ausgedehnten Fabrikbetrieb begünstigt der Boden nicht. Bevölke- rung im N. thüringisch, im S. fränkisch. Im Herzogthum Gotha: Gotha (23 000 E.), freuudliche Stadt am Leina Canal; die eigentliche Stadt am Fuße der Schloßterrasseu des weithin sichtbaren Schlosses Frieden st ein, die Vorstädte umher, z. Th. mit schönen Anlagen, Gärten, Landhäusern, Alleen geschmückt. Im Schloß unter umfas- senden Sammlungen auch eine ausgezeichnete Bibliothek^). Im Herzogthum Koburg: Koburg (14 000 E.) an der Jtz, anmuthig zwischen Wiesen gelegen, sabrikthätig mit der höher gelegenen Feste Koburg, auf der Luther 1530 während des Reichstages zu Augsburg weilte. e. Herzogthum Sachsen - Menningen (45 ^M. 194 000 E.). Es zieht halbmondförmig vom O. der Rhön im S. des Thüringer Waldes entlang über de.. Frankenwald hinüber zur Saale, hauptsächlich durch- strömt von der oberen Werra, z. Th. von Jtz und Saale. Getrennt En- clave Kamburg au der Saale zwischen Jena und Naumburg (Hussitenlied!). Das Land großentheils bergig, daher nicht sehr fruchtbar. Mehr als ^z Wa ld, Holz zur Ausfuhr und eigenartiger Holzindustrie liefernd. Bergbau nicht unbedeutend, daher auch die Industrie rege. Reichlich findet sich Salz. Meiningen (10 000 E.) au der Werra in schönem Wiesenthal mit Residenzschloß und einem Theater, das sich bei mäßigen Mitteln großen Ruf erworben 6). An der Werra abwärts: Salzungen (4000 E.), Saline und Sool- bad 7). 3) 1817 das verhängnisvolle Wartburgfest. In der Nähe das Marienthal, das Annathal und die Drachenschlucht (§ 299 Anm. 3). 4) Aus dem Hause Koburg-Gotha stammen die Könige in Belgien und P ortugal und die Thronfolger in England. b) Gotha Sitz des berühmten Geographischen Instituts von Perthes, überhaupt ein Hauptsitz geographischer Wissenschaft, Sitz einer Feuer- und Lebensversichernngs- gesellschaft, die als Vorbild gewirkt haben. Im Sw. die berühmte Erziehungs- anstatt Schnepfenthal (erster Schüler Karl Ritter). Noch mehr nach Sw. das reizende Schloß Reinhardsbruun, einst Kloster. Im So. die Kaltwasserheilanstalt Elgersburg im N. des Schneekopfs; auf diesem die Schmücke, vielbesuchter Gasthof, höchstes Wohnhaus im Gebirge. 6) Im Sw. die Ruinen der Burg Henneberg. 7) Im N. Möhra, wo Luthers Eltern zuerst wohnten. Im O. das elegante Bad Li eben st ein und die merkwürdige Höhle von Altenstein.

4. Lesebuch der Erdkunde - S. 181

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Thüringen. Volk und Städte. 181 hier nach altertümlicher Sitte der Vögte, die sie einst waren, „Heinrich" heißen) sind ihren alten ritterlichen Grafen als selbständige Lande verblieben. — Thüringen war (mit Prenßisch-Sachsen) die Wiege der Reformation: die Wartburg, wo die deutsche Bibel entstand, und an deren Fuße Eisenach, liegen am Nordwest-Abfälle des Thüringer Waldes, im Thale der Hörsel kurz vor deren Mündung in die Werra; Möhra ^ (Stammort von Luthers Familie), ; : ; " .. südlich davon am West-Fnße, und Erfurt in der Thüringer Niederung. Nachdem dann Jena die Hoch- schule des strengen Luthertums ge- worden (1558), später für den Sitz studentischer Rohheit gegolten hatte, wurde Thüringen einer der ersten Bildungsherde Europas, durch Männer wie Goethe, Schiller, Herder, Fichte, Schölling 2c., die Karl August (feitl775) inweimar und Jena um sich sammelte. Die ansehnlichsten Städte dieses alten Kulturlandes sind: auf der Süd- und Südwest- Seite des Thüringer Waldes, und zwar in demjenigen Teile des Herzogtums Koburg-Gotha, der in dem Hügelland am Südfuße des Gebirges liegt: K o b u r g (6 M. nördlich von Bamberg) im schönen Jtzgrnnde 16000 E., gewerbsam. Im Herzogtum Meiningen, das in Hufeisenform den West- und Südfuß des Thüringer Waldes nebst dessen Ostrand umfaßt: Hildburghauseu, eine freund- 5ig. 62. Die wartburg. liche Stadt, Ziemlich eben an der Werra; weiter abwärts in dem nuu anmutig gewordenen obstreichen Werrathale Mein in gen (19000 E.), Hauptstadt des gleichnamigen Herzog- tums. Die Fabrikorte wie Sonneberg sind schon (S. 179) genannt. Aus der Nordwest- und Nordseite: Eisenach, 19000 E., einerseits von der Wart- bürg, andererseits vom Hörselberg (Tannhäuser) überragt, Hauptort des gebirgigen Weimarschen Fürstentums E., das bis zum Rhöngebirge aussteigt, das westlichste Thüringer Staatsgebiet, an Hessen-Kassel grenzend. Gotha, größte Stadt des Thüringer Waldes, 36000 E., in freundlicher, freier, aber etwas hoher (300 m) Hügelgegend, reich an Schlössern, Gärten und allerlei Anstalten, schön und gewerbsam, eine der hübschesten Städte Deutschlands; Hauptstadt des Herzogtums Sachseu-Koburg - Gotha, in dem größeren Gebiet desselben, das eben hier auf dem Rücken des Thüringer Waldes gegen Norden liegt. — Nördlich von Gotha, am Nordfuße der 460 m hohen Hainleite, ist Sonders- hausen an der Wipper, der Hauptort der fürstlich Schwarzburg-Sondershaufeuscheu kornreichen „Unterherrschaft"; die „Oberherrschaft" mit dem lebhaften Arnstadt an der Gera (11000 E.) liegt am Nordfuße des Thüriuger Waldes. In der Goldenen Aue treffen wir das gewerbsame Nordhausen (26000 E.). Unweit Stollberg das Silber- bergwerk Straßberg. Auf dem Eichsfeld ist Mühlhaufeu au der Unstrut (23000 E.) durch seine Webereien bemerkenswert. — Ersurtin preußisch Sachsen ist die wichtigste und bei weitem größte, mittelalterlich aussehende Stadt Thüringens (53000 E.), Festung ersten Ranges in trefflich angebauter Mulde, an der dort einen niedrigen Hügeldamm durchbrechenden Gera, ausgezeichnet auch durch seinen Gartenbau (etwas Weinbau, viel Gewerbe ze.); Naumburg, am Nordostrande der Thüringer Ebene, ebenfalls preußisch, in schöner Gegend über dem Einflüsse der Unstrut in die Saale, mit fruchtbaren Auen und selbst

5. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 77

1896 - Metz : Even
— 77 — Das H erzogtum Sachsen-Meiningen. 2500 qkm (V2 Unterelsaß), 225,000 Prot. Ew., Herzog: Georg Ii. H a nptland S.-M.im nördlichen Teile der sch w äbisch- fränkischen Hochebene und im Franken- und Thüringer- Wald, von der Werra durchflössen. Meiningen, Haupt- und Residenzstadt: Hildburg- hausen, Saalfeld an der Saale. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 1300 qkm, 170,000 prot. Ew., Herzog: Ernst. Tiefland im Gebiete der weißen Elster und Saale. Haupt- und Residenzstadt Altenburg (30,000 Ew.), mit vielen Fabriken. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. 2000 qkrn, 205,000 prot. Ew., Herzog: Ernst Ii. Am Nord- und Südabhange des Thüringer-Waldes. K o b u r g, Residenzstadt mit großer Fabrikthätigkeit. Gotha. (30,000 Ew.), im nördlichen Teile des Herzogtums. Das Herzogtum Anhalt. 2300 qkm, 270,000 prot. Ew., Herzog: Friedrich. Das meist ebene Land besteht aus mehreren Teilen. Städte: Dessau (35,000 Ew.), Kothen, Bernburg (30,000 Ew.) Die 7 Fürstentümer, von welchen 4 im Gebiete der Saale und 3 im Ge- biete der Weser liegen. 1) Schwarzburg-R ud ol st ad t,im Gebiete der Saale. 2) Schwarzburg-Sondershausen, am Harz- gebirge, mit gleichnamigen Hauptstädten.

6. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 172

1885 - Braunschweig : Vieweg
172 Das Herzogtum Braunschweig. 3600 qkm Das Hroßherzogtum Sachsen-Weimar (66 Q.-Meilen, 310000 Einwohner) besteht ans drei größeren Teilen, dem Herzogtum Weimar (imhügel-lande der Ilm), dem Kreise Neustadt (zwischen Elster und Saale) und dem Fürstentum Eisenach (das der Rhön und dem Thüringer Walde angehört), sowie mehreren kleinen Parzellen. Abgesehen von dem höheren Teile des Gebirges genießt das kleine Land eines herrlichen Klimas und ist überall wohl angebaut. Die Hauptstadt ist das freundliche Weimar (20 000 Einwohner), die Stadt der Musen, durch deu Aufenthalt Goethes, Schillers, Herders und anderer Heroen unserer klassischen Litteratur jedem Deutschen ehrwürdig. Das kleine Jena hat als Sitz einer berühmten Universität weiten Ruf. Apolda hat bedeutende Fabrikthätigkeit. Eisenach, in romantischer Lage, am Fuße der auf einer Berghöhe thronenden, von Sage und Geschichte wundervoll umwobenen Wartburg. §. 42. 1300 qkm Das Herzogtum Sachsen-'Mtenburg (24 Q.-Meileu, 155 000 Einwohner), besteht aus zwei Teilen, dem sehr fruchtbaren östlichen und dem berg-uud waldreichen westlichen Kreise. Jener enthält die Hauptstadt Alteubürg (26 000 Einwohner). 2000 qkm Das Herzogtum Sachseu-Koburg-Hotha (36 Q.-Meilen, 195 000 Einwohner), besteht aus zwei Teilen, nördlich und südlich vorn Thüringer Walde (und mehreren kleinen Bezirken in Bayern). In jenem liegt die Hauptstadt Gotha (27 000 Einwohner), freundlich und durch wissenschaftliche und gewerbliche Institute bedeutend; in diesem die angenehme Landstadt Kobnrg. 2500 qkm Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (45 Q.-Meilen) 207000 Einwohner), zieht sich halbmondförmig, dem Werrathale folgend, um den Südwestabhang des Thüringer Waldes, greift aber ostwärts auch in das Saalethal hinüber. Meiningen ist herzogliche Residenzstadt und liegt ebenso wie Hildburg Hausen an der Werra. Das freundliche Saalfeld Hat ansehnliche Industrie. 2300 qkm Das Herzogtum Ituljatt (43 Q.-Meilen, 232 000 Einwohner), zu beiden Seiten der Elbe und unteren Saale, sowie mit einem getrennten Teile den östlichen Harz berührend, ist wohl bewässert und angebaut. Die Hauptstadt Dessau (23 000 Einwohner), ist hübsch, am linken Ufer der Mulde gelegen. Köthen. Bernburg, mit ansehnlicher Industrie. In der Nähe der preußischen Grenze, Staßfurt gegenüber, liegt die bedeutende Saline Leopoldshall. 3700 qkm Das Herzogtum Wraunschweig (67 Q.-Meilen, 350 000 Einwohner), besteht (neben einigen kleinen Parzellen) ans drei Hauptteilen, von denen der kompakte nördliche wenig hügelig ist, während die beiden südlichen dem Gebiete

7. Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta) - S. 87

1909 - Leipzig Wien : Freytag
87 In den Frankenwald ragt ein Stück von Bayern hinein. Dort liegt nördlich vom Fichtelgebirge der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Hof. Das Tal der oberen Werra gehört zum Herzogtum Sachsen-Meiningen; es wird teilweise von Franken bewohnt, reicht aber über den Thüringer Wald hinüber. Zu beiden Seiten des Gebirges liegt das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha mit der südlichen Hauptstadt Koburg und der nördlichen Gotha; letzteres ist ein Hauptplatz der geographischen wissenschaftlichen Forschung. Im Großherzogtum Sachsen-Weimar liegt am Westrande des Thüringer Waldes Eisenach mit der Wartburg, dem in der Geschichte oft hervortretenden Sitze der alten Landgrafen. Das hübsch gelegene Weimar ist besonders als Wohn- sitz Schillers und Goethes bekannt. An der Saale liegt die liebliche Universitäts- stadt Jena. Zwei Fürstentümer Schwarzburg mit den Hauptstädten Rudolstadt und Sondershausen haben am Thüringer Walde und an dem mit einer alten Burg und dem Kaiserdenkmal gekrönten Kyffhäuser ihre Besitzungen. Das mittlere Gebiet gehört hauptsächlich zur preußischen Provinz Sachsen. Die Hauptstadt des südlichen Regierungsbezirkes ist die Gartenstadt Erfurt. Zu dem mittleren Regierungsbezirke Merseburg gehört die alte Salzstadt Halle an der Saale, die als Universität und als Mittelpunkt des Braunkohlengebietes sowie als Fabrikstadt Bedeutung hat. Das gewerbreiche, durch seine Brennereien berühmte Nordhausen liegt am Rande des Harzes, der ebenfalls großenteils zum Regierungsbezirk Merseburg, teilweise auch zu Hannover und Braunschweig gehört. Unter den im eigentlichen Gebirge gelegenen Städten ist Klaustal als Berg- schule am bedeutendsten. Das Gebiet wird von zwei ostwestlichen Straßen berührt, die südlich des Harzes und nördlich vom Thüringer Walde auf die Ebene von Leipzig zielen. An ihnen sind gewerbreiche Orte aufgereiht, außer den bereits genannten Weißenfels und Naumburg. Der lebhafte Verkehr hat die Bewohner sehr beweglich gemacht. Es sind links der Saale bis zum Harz Thüringer, nur im äußersten S. kommen Franken und im äußersten N. Sachsen dazu, die man als Niedersachsen bezeichnet im Gegen- satze zu den mit slawischen Wenden vermengten Obersachsen östlich der Saale. Die Straßen haben auch oft als Heeresstraßen gedient und so wurden die Übergänge über die Saale sowie die anschließende Leipziger Ebene zu einem Haupt- platz für kriegerische Entscheidungen. In alter Zeit führte eine Straße geradlinig über den Thüringer Wald und Harz von Nürnberg bis zur Mündung der Elbe. Während jetzt der Thüringer Wald von mehreren Eisenbahnen durchquert wird und auch von Tunnels durchbohrt ist, so daß er kein Verkehrshindernis zwischen N. und S. mehr bietet, wird der Harz von großen Eisenbahnen nicht überschritten. e) Das Sächsische Bergland. Die nördliche Gebirgsumwallung von Böhmen teilt sich in einen nordöstlich und einen südöstlich verlaufenden Gebirgszug. Den ersteren faßt man mit dem Namen Erzgebirge, den letzteren mit dem Namen Sudeten zusammen, wenn man nur den Kamm des Gebirges meint; will man den Kamm mitsamt dem Vorlande bezeichnen, so nennt man die Bergzüge das Sächsische und Schlesische Bergland.

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 120

1836 - Eisleben : Reichardt
120 11. Mitteleuropa. herer Berg ist in einem von dem Hauptlande getrenn- ten und auf und am Thüringer Walde gelegenen Lan- destheile, nämlich der Znselsberg. Auch vom Spes- sart, und von Zweigen der Nhöngebirge und des Vogelsberges werden einige Gegenden des Landes durchzogen. Die Hauptflüsse sind: im südlichsten Theile der Main, welcher hier die Kinzig aufnimmt, und im nördlichsten die Weser, deren Quellenflüsse die Werra und Fulda den mittleren Theü des Lande- bewässern. Ungeachtet des vorherrschenden Gebirgsbo- dens ist das Land, welches über 200 Qmeilen enthält, gut angebaut, und die südlichen Gegenden ziehen auch Mais, Spelz und Wein. Man hat vielen Flachs und guten Tabak; und der Obstbau ist stark verbreitet. Einen großen Schatz machen die beträchtlichen Waldungen aus, worunter der große Reinhardswald nördlich von Cassel, westlich von der Weser. Zn Hinsicht der Vieh- zucht ist die Rindviehzucht am vorzüglichsten Von Mi, neralien sind Eisen von ausgezeichneter Güte, Braun- und Steinkohlen, Kobalt und Salz am meisten zu be- merken. Die Einwohner, deren Zahl faßt 700,000 beträgt, bekennen sich größtentheils zur reformirten Kir- che, doch ist auch die Anzahl der Lutheraner und Ka- tholiken ziemlich stark. Fabriken von fast allen Arten giebt es; vorzüglich zeichnet sich hierin die Stadt Ha- nau aus; der Handel ist ziemlich bedeutend. Auch blü- hen Künste und Wissenschaften. Landesherr ist ein Kurfürst. Cassel, Haupt- und Residenzstadt, nordöstlich von Frank- furt, am linken Ufer der Fulda, zum Theil sehr schön gebaut, hat ein an Kunstsachen reiches Museum, ein neu erbautes, aber nicht vollendetes Schloß, überhaupt viele schöne Gebäude und .26,000 Einwohner. Merkwürdig ist auch das marmorne Bad. Westlich von Cassel liegt Wilhelmshöhe, ein schönes Lust- schloß des Kurfürsten, mit einem vorzüglich schönen und großen Englischen Park, worin die weltberühmte Cascade und die kupferne Bildsäule des Herkules. — Allendorf, Stadt, südöstlich von Cassel, an der Werra und am Fuße des Meißner, hat auf dem jenseitigen Ufer der Werra ein ansehnliches Salzwerk. — Esch - wege, Stadt, südlich von Allendorf, an der Werra, hat star- ken Tabaksbau. — Rothenburg, Stadt, südwestlich von Esch- wcge, an der Fulda, wo bisher die jetzt ausgestorbenen Landgra- fen von Hessen-Rothenburg ihr Rcsidenzschloß hatten. — Hers- selb, Sradt, südlich von Rothenburg, an der hier schiffbar wer- denden Fulda. — Marburg, Stadt, nördlich von Gießen, an

9. Realienbuch - S. 10

1897 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
10 schüft Kamburg. Es ist 44,83 Hi Meilen oder 2468 qkm groß und hat 224 000 Einw. Das Hauptgebirge des Landes ist der Thüringer Wald. Seine Flüsse ge- hören in das Flußgebiet der Weser, Elbe und des Rheins; zur Weser geht die Werra, zur Elbe die Saale, in den Main die Steinach, Jtz und Rodach. Das Land wird in die 4 Kreise Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg und Saalfeld eingeteilt und enthält 17 Städte. Bedeutender als die Landwirtschaft ist die Forstwirtschaft; Bergbau findet auf Steinkohlen bei Sonneberg und Eisfeld statt; Schiefer wird im östlichen Teile gefunden. Bei Salzungen und Neusalza sind Salinen. Holzwaren, Spielwaren, Schachteln und Kisten werden in derumgegend von Sonneberg fabriziert; ferner besitzt das Land Eisenhütten, Porzellan- und Glasfabriken, Flachsspinnereien, Webereien, 2 Gymnasien in Meiningen und Hildburghausen, 1 Lehrerseminar in Hildburghausen. Die Hauptstadt ist Meiningen (12 900 Einw.) an der Werra mit schönem Theater, englischem Garten, herzoglichem Schlosse (Elisabethenburg), einer alten und schönen Kirche, einem neuen Ratyause. s/4 Stunde von der Stadt liegt auf einem Bergkegel das Schloß Landsberg. An der Werrabahn nördlich von Meiningen liegt Wasungen, Salzungen, ein besuchter Badeort; südlich von Meiningen Themar, dabei die Ruine Osterburg, das Nadelöhr, ein Felsenriff, welches die Werra durchbrochen hat; Hildburghausen an der Werra mit Fabrikation von Papier- mache-, Spiel- und Messerwaren, seit 1826 mit Sachsen-Meiningen vereinigt und von 1683—1826 Residenz des Herzogs von Sachsen-Hildburghausen. Südlich davon liegen die Städte Römhild, Heldburg und Ummerstädt. An der Werra, am Südabhange des Thüringer Waldes liegt Eisfeld, südöstlich davon Schalkau und Sonneberg, Mittelpunkt der Spielwarenfabrikation, in dessen Nähe am Fellberg sich der erste Griffelschieferbruch Deutschlands befindet. Im nördlicheren Teile liegen Steinach, Steinheide, Gräfenthal, Saalfeld an der Saale mit Ruine der Sorbenburg, nördlich Pößneck mit großen Porzellanfabriken. § 9. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha ist 35,74 lümeilen oder 1968 qkm groß und hat 206 300 Einw. Es besteht aus 2 Herzogtümern, Koburg und Gotha; das erstere ist ein anmutiges Hügelland, dessen Flüsse, Jtz, Rodach, Röthen, Steinach, Baunach, nach dem Main gehen; es hat 1 Gymnasium, 1 Realschule und 1 Lehrerseminar. Im Herzogtum Gotha sind die höchsten Spitzen des Thüringer Waldes, der große Beerberg (983 m), Schneekopf (969 m), Jnselsberg (916 m). Zur Saale fließt die Ilm, die Unstrut, die Gera; zur Werra die Hasel mit der Schwarza, die Schmalkalde und die Hörsel. Der Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft, und blüht namentlich der Garten- und Obstbau. Gewehrfabri- kation findet sich zu Zella und Mehlis, feuerfeste Geldschränke werden in Gotha, Nähnadeln in Ichtershausen, Porzellan- und Steingutwaren in Gotha, Ohrdruf und Elgersburg, Glas in Tambach, Gehlberg und Gräfenroda, Wurstwaren in Gotha u.waltershausen fabriziert. Diehauptstadt vonsachsen-Koburg ist Koburg (18 700 Einw.) an der Jtz und der Werrabahn; es hat 6 Kirchen, Residenzschloß, Gymnasium, Lehrerseminar. Auf steilem Berge liegt die Beste Koburg mit dem Lutherzimmer. In der Nähe liegen die herzoglichen Residenzschlösser Kallenberg und Rosenau, das Dorf Neuses, ehemaliger Wohnsitz Rückerts. Die Erbauung Koburgs fällt unter Heinrich I. Ferner merken wir uns die Orte Rodach, Meeder, Rossach, Sonneseld, Neu- stadt. Die Hauptstadt vom Herzogtum Gotha ist Gotha (31 700 Einw.) am Fuße des Thüringer Waldes mit schönen breiten Straßen, 6 Kirchen, 3 großen Plätzen, Schloß Friedenstein, unter Ernst dem Frommen erbaut, mit kostbaren Sammlungen. Gotha hat ein Lehrerseminar, ein Gymnasium. Westlich von Gotha liegt Walters- hausen, welches Spielwaren fabriziert; in dessen Nähe ist die Erziehungsanstalt Schnepfenthal. Südlich davon ist das vonfremden vielbesuchte Friedrichsroda, ein Bade- und klimatischer Kurort. Nicht weit davon ist das Lustschloß Neinhardsbrunn.

10. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 168

1880 - Braunschweig : Vieweg
168 Das Herzogthum Braunschweig. Aas Kerzogthum Sachsen-Koöurg-Hotha (36q.-Meilen, 183 000 Ein- wohner), besteht aus zwei Theilen, nördlich und slldlich vom Thüringer Walde (und mehreren kleinen Bezirken in Bayern). In jenem liegt die Hauptstadt Gotha (24000 Einwohner), freundlich und durch wissenschaftliche und gewerb- liche Institute bedeutend; in diesem die angenehme Landstadt Coburg. Aas Kerzogthum Sachsen-Meiningen (45 Q.-Meilen, 194000 Ein- wohner), zieht sich halbmondförmig, dem Werrathale folgend, um den Südwest- Abhang des Thüringer Waldes, greift aber ostwärts auch in das Saalthal hinüber. Meiningen ist herzogliche Residenzstadt und liegt ebenso wie Hildburghausen an der Werra. Das freundliche Saalfeld hat einige Industrie. Das Kerzogthum Itnhatt (43 Q.-Mcilen, 214 000 Einwohner), zu beiden Seiten der Elbe und unteren Saale, sowie mit einem getrennten Theile den östlichen Harz berührend, ist wohl bewässert und angebaut. Die Hauptstadt Dessau (21 O00 Einwohner), ist hübsch, am linken Ufer der Mulde gelegen. Köthen; B e r n b u r g, mit ansehnlicher Industrie. In der Nähe der preußischen Grenze, Staßfurt gegenüber, liegt die bedeutende Saline Leopolds hall. Das Kerzogthum Wraunschweig (67 Q.-Meilen, 327 000 Einwohner), besteht (neben einigen kleinen Parzellen) ans drei Hauptthcilen, von denen der compacte nördliche wenig hügelig ist, während die beiden südlichen dem Gebiete des Harz- und des Wesergebirges angehören. Der Boden besteht fast zu gleichen Theilen aus Ackerland, Wald und Weiden. Besonders der nördliche Theil ist fruchtbar. Bergbau und Hüttenwesen (im Oberharz) sind ansehnlich, der Handel bedeutend. Die Hauptstadt Braun schweig (70 000 Einwohner), an der Oker, trug lange ihr mittelalterliches Gepräge. Südlich die alte Stadt Wolfenbüttel mit großer Bibliothek. Helmstedt, war einst durch seine Universität berühmt. Holzminden, sehr gewerbthätig, besitzt eine vielbesuchte Baugewcrkschule. §. 43. Das Aürstenthum Lippe-Detmold (21 Q.-Meilen, 112 000 Einwoh- ner), im Hügellande zwischen dem Teutoburger Walde und der Weser. Detmold, in der Nahe der Grotenburg (worauf das Hermannsdenkmal) ist Hauptstadt. Lemgo, hat einige Industrie. Das Aürstenthum Schaumöurg-Lippe (8 Q.-Meilen, 33 000 Einw.), mit der freundlichen Residenz Bücke bürg. Das größtenthcils zum Fürstenthum gehörige Steinhuder Meer ist moorig; in demselben auf künstlich hergestelltem Boden W i l h c l m st e i n, ehemals Festung, jetzt Gefängniß.

11. Deutschland - S. 35

1890 - München : Oldenbourg
C. Die mitteldeutsche Gebirgsschwellc. 35 dort geben auch Salz- und Braunkohlenlager wichtige Erwerbs- zweige. ^ ^ , An staatlichen Gebieten zählen zu Thüringen Teile der preuß. Provinz Sachsen, die kleineren sächsischen Staaten (Groß- Herzogtum Sachsen-Weimar, Herzogtum Sachsen- Coburg-Gotha, Herzogtum Sachsen-Meiningen), dann die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sonders hausen. In der Provinz Sachsen: Im südlichen Harzvorlande: Nord- tz a u s e n, bekannt durch seine Brennerei (Kornbranutwein), und E i s l e b e n, Bergwerksstadt. — An der Saale: Naumburg, Merseburg und Halle; letzteres mit 82 T.e.; in der Umgebung von Halle große Braun- kohlenlager, bedeutender Zuckerrübenbau und Zuckerfabrikation. — In der Mitte von Thüringen: Erfurt, 60 T. E., weltberühmt durch seinen Garten- bau. — Auf der S.-Seite des Thüringerwaldes: Suhl, durch seine Gewehre bekannt. Im Großherzogtum Weimar: Im größeren O.-Teil: Weimar, Residenz, Apolda mit großer Strumpfwirkerei, und Jena an der Saale, Universität. — Im W.-Teil: Eisenach am Fuße der Wartburg, nahe dem Nw.-Ende des Thüriugerwaldes. Im Herzogtum Sachsen - Loburg - Gotha: Im größeren N.-Teil: Gotha, w. von Erfurt; im S.-Teil Coburg, Haupt- und Residenz- stadt, schön gelegen. Im Herzogtum Sachsen-Neiningen: An der Werra: Meiningen, Hauptstadt, mit berühmtem Hoftheater; weiter aufwärts: Hildburg- hausen. — Am Sw.-Abhang des Frankenwaldes: Sonneberg, be- rühmt durch seine Spielwaren. Im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstadt an der Saale, Haupt- und Residenzstadt; in der Nähe Schloß Schwarzburg im schönen Schwarzathale. Im Fürstentum Schwarzburg - Sondershausen : Sondershausen, Residenzstadt. 4. Oer Harz. Derselbe dehnt sich zwischen Leine und Saale in Form einer breiten Hochfläche aus. Seine Abfälle sind fast nach allen Seiten hin steil, am meisten gegen die norddeutsche Tiefebene. — Das Volk unterscheidet Ober- und Unterharz. Auf dem Plateau des ersteren erhebt sich der sagenreiche Brocken oder Blocksberg mit 1100 m, der höchste Berg des Harzes über- haupt. — Ein auffallend rauhes Klima hat der Oberharz; da- gegen ist der Unterharz init seinen üppigen Thalwiesen und seinen schattenreichen Buchenwäldern das Ziel, dem alljährlich Tausende von Vergnügungsreisenden znpilgern. Die Glanzpartien desselben sind das liebliche Selkethal und das ungleich großartigere Thal der Bo de mit der berühmten Felsenbildung der Roßtrappe und der vielbesuchten Banmannshöhle. — Ein Hauptreichtum des Harzes ist der Wald; ans ihn ist wohl die Hälfte der Be- 3*

12. Schulgeographie - S. 99

1865 - Weimar : Voigt
99 Deutschland. Benediktiner Kloster, jetzt Herzog!. Jagdschloß in einem romantischen Thale. Ruhla, D. in einem schmalen Thale des Thüringer Waldes am Ruhlabache, in der L>age berühmt, gehört zum Theil zu Eisenach und liefert viele Eiseuwaaren. Blasien- zeua oder Zella, St. am Fuße des höhern Thüringer Waldgebirges am Loben- bach, deren Einwohner Gewehre, Eisen und Stahlwaaren verfertigen. Neu Die tendorf, D. an der Apfclstcdt, eine Herrnhuterkolonie mit Fabriken. Ohrdruf, St. am Fuße des Thüringer Waldes an der Ohra, mit einer Porzellanfabrik, gehört unter coburgischer 'Landeshoheit dem fürstlichen Hause Hohenlohe, erste christliche Kirche in Thüringen durch Bonifacius. Ix. Das Herzogthum Sachsen Meiningen Hildburghausen. Es begreift 46 Q. M. mit 172,000 fast sämmtlich zur lutheri- schen Kirche sich bekennenden Einwohnern, besteht seit 1826 aus dem früheren Herzogthume Meiningen, den beiden Furstenthümern Hildburg- Hausen und Saatfeld und noch einigen Aemtern von Gotha und Coburg und bildet größtentheils ein zusammenhängendes Ganzes an und auf dem Thüringer Walde, doch größtentheils auf der Südseite längs der hier entspringenden Werra. Auch die Saale berührt einige Striche. Die Grenzländer sind Schwarzburg, Altenburg, Weimar, Preußen, Reuß, Bayern, Coburg und Kurhessen. Der Boden ist mit vielen Bergen und Waldungen bedeckt, besonders in dem von dem Thürin- ger Walde durchzogenen Theile. Die Produkte sind die gewöhn- lichen deutschen, besonders Tabak und große Waldungen; der auf dem Thüringer Walde gelegene Theil ist reich an Mineralien und zeichnet sich durch die Industrie der Einwohner aus, welche sich theils mit der Bearbeitung der Produkte des Mineralreichs, theils mit der Ver- fertigung vielerlei Holzwaaren, unter dem Namen Sonneberger be- kannt, beschäftigen und einen einträglichen Handel damit treiben. Lan- desherr ist ein Herzog, seit 1803 Bernhard. Von den 17 Städten zählt keine über 7000 E. Meiningen, Haupt- und Residcnzst. in einem Thale an der Werra, mit dem Restdenzsäilosse Elisabethenburg und einem schönen englischen Garten hat 6,900 E. Salzungen, tot. in einer schönen Gegend des Werragrundcs, hat ein Satzwerk und Soolbäder. Liebenstein oder Sauerbrunn, D. in einem ro- mantischen Thale, hat einen besuchten Tarier- und Gesundbrunnen und eine Kalt- wasserheilanstalt. Nicht weit davon liegt das Schloß Altenstein mit einem berzoglicken Gestüte und einem romantischen Wald - und Bergpark. Sonneberg, St. an der Rotha in einem engen Thale des Thüringer Waldes, treibt starken Handel mit allerhand Holzwaaren, Spielsachen, Schiefertafeln, Wetzsteinen rc., welche unter dem Namen toonncbcrger Maaren bekannt sind, und hat eine neue, herrliche Kirche. Neuhaus, Mfl. mit wichtigen Steinkohlengruben und großen Eisenwerken. Hildburghausen, wohl gebaute St. und vormalige Residenz des Herzogs von Hildburghausen an der Werra. Lindenau, D. mit dem Salzwerke Friedrichshau. Saatfeld, St. in einer angenehmen Gegend an der Saale, hat 2 Schlösser, wovon das eine zur Münze dient, eine Kupferschmelzhütte und bedeutende Farben - und chemische Fabriken. Wöhlsdorf, D.. in dessen Nähe dem daselbst 1806 gefallenen Prinzen Louis von Preußen ein eisernes Denkmal errichtet ist. 7*

13. Geographie - S. 20

1905 - Gießen : Roth
20 Deutschland. bergischen Kreis mit der Kurwürde. 1485 teilten die Brüder Ernst und Albert sich in das Land und wurden so die Stifter der beiden noch bestehenden Linien. Bekannt ist der Anteil, den die Kurfürsten Johann der Beständige und Johann Friedrich vön der Ernestinischen Linie an der Reformation nah- men. Infolge des unglücklichen Auegangs der Schlacht bei Mühlberg ging die Kurwürde an Moritz von Sachsen von der Albertinischen Linie über. Johann Friedrich dem Weisen blieb nur ein Teil der thüringischen Länder, der sich durch weitere Teilungen immer mehr zersplitterte. Von den Grafen von Henne- berg fiel der Ernestinischen Linie später Meiningen und Hildburghausen zu. 1697 erlangte Kurfürst August Ii. die polnische Königskrone. Da er, um sein Ziel zu erreichen, katholisch werden mußte, so ging die Führung des Prote- stantismus an Brandenburg über. Die polnische Königskrone ging indessen schon mit dem Tode Augusts Iii. 1763 wieder verloren. Durch ihren Beitritt zum Rheinbund erlangte die Albertinische Linie den Königstitel. Der Wiener Kongreß ließ diesen Titel zwar gelten, aber der größte Teil der heutigen Pro- vinz Sachsen — die Regierungsbezirke Merseburg und Erfurt — und die Nieder- lausitz gingen an Preußen verloren. 14* Das Großherzogtnm Sachsen-Weimar. 3 600 qkm, 362000 meist evang. Ew. Das Land besteht aus 3 größeren und mehreren kleineren Stücken, die über das ganze Thüringer Hügelland zerstreut sind. Das Hauptland liegt nordöstlich vom Thüringer Wald und ist von Saale und Ilm durchflössen. Südöstlich hier- von, durch Sachsen-Altenburg vom Hauptland getrennt, liegt der Kreis Neustadt (an der Orla). Das Fürstentum Eisenach zieht von dem Nordwestrande des Thü- ringer Waldes südlich bis in die Rhön und ist von der Werra durchslosseu. Weimar, die durch Deutschlands größte Dichter berühmte Haupt- und Residenz- stadt, liegt an der Ilm. Jena (an?) mit der gemeinsamen Hochschule der fächsisch- thüriugischeu Staaten (1806); Apolda mit Wollwarenfabriken. Eisenach am Fuße der berühmten Wartburg. Ruhla, ein mit Koburg-Gotha gemeinsames Dorf, ist be- kaunt durch seine billigen Meerschaumwareu und die Fabrikation von Messern und Feilen. 15. Das Herzogtum Sachfen-Meiningen. 2500 qkm, 250000 meist evang. Ew. Das Land zieht — durchschnittlich nur 15 km breit — iu einem großen Bogen um den Südabhang des Thüringer- und Frankenwaldes bis über die Saale. Die westliche Hälfte dieses Bogens folgt dem Tal der Werra. An der Werra liegen: die Haupt- und Residenzstadt Meiningcn, Hildburg- hauseu, und die Badestadt Salzuugen; an der Saale Saalfeld. Sonneberg im Frankenwald ist berühmt durch seine Schiefertafeln und Spielwaren. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. Fast 2000 qkm, 230000 fast ausschließlich evang. Ew. Das Land besteht aus 2 getrennten Teilen, von denen der kleinere Teil — Kobnrg — südlich und der größere — Gotha — nördlich des Thüringer Waldes liegt. Die gewöhnliche Residenz ist Koburg an der Jtz, einem Nebenfluß des Mains. Gotha (37000 Qto.), zweite Residenz. Reinhardsbrunn, herrliches Lustschloß^«?' Rzihla, mit Weimar aemeinsam, ist wodurch bekannt? / 17. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg. 1300 qkm, 195000 fast ausschließlich evang. Ew. Das Land besteht aus 2 durch reußifches Gebiet getrennten Teilen und ist sehr fruchtbar.

14. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 156

1881 - Danzig : Boenig
— 156 — Sie ist eine sehr alte, aber durch Fabriken und Handel, besonders durch jährliche Messen belebte Stadt. 11. Das Herzogtum Anhalt liegt zu beiden Seiten der Elbe, von den preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg eingeschloffen. Der größte Teil desselben besteht aus Flachland; nur im Westen wird es vom Harze durchzogen, der hier Silber, Kupfer und andere wert- volle Mineralien liefert. Die Haupt- und Residenzstadt ist Dessau, am linken User der Mulde gelegen, berühmt durch den Fürsten Leo- pold von Dessau („der alte Deffauer"!, dessen Degen und Stock in dem großherzoglichen Schlosse noch jetzt aufbewahrt werden. 12. Das Herzogtum Sachseu-Kobnrg-Gotha besteht aus einem größeren nördlichen und einem kleineren südlichen Teile, welche durch preußisches Gebiet und Sachsen-Meiningen getrennt sind. Der süd- liche Teil, Sachsen-Koburg, liegt am südlichen Abhange des Thüringer Waldes und wird von der Jtz, einem Zuflüsse des Mains, durchflossen. In dem Thale derselben liegt die Hauptstadt des Landes, Koburg. Der nördliche Teil, Sachsen-Gotha, liegt auf dem nördlichen Abhange des Thüringer Waldes und reicht bis an die Unstrut, einen Nebenfluß der Saale. Die wichtigste Stadt in diesem Landesteile, welche Koburg an Größe übertrifft, ist Gotha, mit herrlichen Anlagen aller Art und einer Sternwarte in der Nähe. 13. Das Herzogtum Sachsen - Meiningen-Hildburghausen zieht sich in einem langen und schmalen Streifen bogenförmig um den Südfuß des Franken- und Thüringer Waldes hin und wird von der Werra und Saale durcksiossen. Die Bewohner des Landes beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht; auch werden viele Holz- und Spiel- waren, besonders auch Schreibtafeln, gefertigt und in den Handel gebracht. An der Werra liegt die Hauptstadt des Herzogtums, Mei- ningen, und Hildburghaufen, an der Saale die Stadt Saalfeld. 14. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei, durch die reußische Herrschaft Gera getrennten, fast gleichen Teilen, deren westlicher von der Saale, und deren östlicher von der Pleiße, einem Zuflüsse der Saale, durchschnitten wird. Der östliche Teil zeichnet sich vor dem westlichen durch Fruchtbarkeit aus und hat einen reichen Bauernstand mit eigentümlicher Tracht und Sitte. Die Hauptstadt Altenburg liegt in der Nähe der Pleiße; der wichtigste Ort in der Westhälfte des Landes ist Orlamünde. 15. Die Fürstentümer Schwarzburg - Sondershausen und Schwarzburg - Rudolstadt bestehen aus zwei abgesonderten Stücken Land, wovon das eine, Schwarzburg-Sondershausen, mehr nördlich, von der preußischen Provinz Sachsen eingeschlossen, liegt, und das andere, Schwarzburg-Rudolstadt, weiter südlich, umgeben von den sächsischen Herzogtümern. Die Hauptstadt des ersteren Fürstentums ist Sonders hausen an der Wipper, die des letzteren Rudolstadt an der Saale.

15. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 67

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 67 - nud Apolda. Der kleinere Hauptteil ist der östliche oder Neustädter Kreis mit Neustadt i. Th. Der westliche oder Eiseuacher Kreis umfaßt deu uordmestlicheu Teil des Thüriuger Waldes und den Nordabhang des Rhöngebirges mit Eiseuach (Wartburg). Er wird vou der Werra und Hörsel durchflössen und bildet den westlichen Teil Thüringens. 2. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha besteht aus zwei ge- trennten Gebietsteilen. Das größere Gebiet umfaßt das Herzogtum Gotha. Es liegt am Nord ab hange des Thüringer Waldes. Das kleinere Gebiet umfaßt das Herzogtum Kobnrg. Es bildet deu füdlichsteu Teil Thüringens, am Südwestabhange des Thüriuger Waldes. «Kobnrg, Heldburg). Das Herzogtum Sachscn-Mtiuingeu besteht aus einem Haupt- teile und mehreren Nebenteilen. Der Hauptteil im Oberlauf der Werra bildet den südwestlichen Teil Thüringens mit Meiningen am rechten Ufer der Werra. 4. Das Herzogtum Sachsen-Altenlmrg bildet den östlichen Teil Thüringens. Es besteht ans zwei getrennten Gebietsteilen. Der östliche Kreis liegt zu beiden Seiten der Pleiße, an deren linkem Ufer Alteuburg liegt. Der Westkreis wird von der mittleren Saale durchflössen. Vor 460 Jahren gehörten die genannten Gebiete alle zum Kurfürstentum Sachsen. Im Lause der Zeit sind diese Gebiete mehrfach geteilt worden, weshalb die Länder so zerstückelt sind. (Siehe Anhang: „Die Deutschen Volksstämme" Sachsen.) 1)) Die Schwarzburgischen Lande. 1. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Mau unterscheidet eine Ober- und Unterherrschaft. Erftere besteht aus zwei getrennten Teilen. Der größere Teil, zwischen Saale und Ilm, wird von der Schwarza durchflössen. In ihm liegt der Hauptort Rudolstadt. Der kleinere Teil liegt an der Saale. Die Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt besteht gleichfalls aus mehreren Teilen Der größte vou diesen liegt am Kysfhänfer mit Frauken- Hausen (Bauernkrieg). 2. Das Fürstentum Schwarzburg-Souderhauseu. Besteht aus einem größeren nördlichen Gebiete, im Norden Thüringens zwischen Wipper und Uustrut, mit Sondershausen an der Unstrut (Unter- Herrschaft» und aus einem kleinen südlichen Teile (Oberherrschaft). 5*

16. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 43

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
43 monaten Erfrischung und Erholung. Seine zahlreichen Bewohner be- schäftigten sich außer mit Ackerbau, Viehzucht und Kohlenbrennen nament- lich mit der Herstellung von Spielwaren. Auch die Fabrikation von Glas-, Porzellan-, Meerschaum- und Eisenwaren ist bedeutend. Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz breitet sich das fruchtbare und liebliche Thüringer Hügelland aus, eine wellenförmige Hochebene, auf welcher sich einzelne Bergzüge und Berge erheben, z. B. der durch die Barbaroffa-5age bekannte A'ssthäufer bei Gonders- hausen mit einem mächtigen Denkmal Kaiser Wilhelms I. Ii, *35. Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver- schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptflüsse. a. Das Grotzherzogtum Sachsen-Weimar. 3 600 qkm; 339000 ev. Einw. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und verschiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thü- ringer Hügellande an beiden Ufern der Saale. Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die „Dichtersladt" schmücken. Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht ^806. Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von der prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther *52*. b. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. 2 500 qkm; 234000 ev. Einw. Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes und wird der Länge nach von der Werra durchflossen. Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra. e. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. 2000 qkm; 217 000 ev. Einw. Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Ko bürg, ist durch den Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum Gotha, getrennt. Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine Sternwarte. Der Herzog residiert in K 0 b u r g. d. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg. 1300 qkm; 180000 ev. Einw. Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhaben- den Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Altenburg.

17. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 40

1907 - Breslau : Hirt
40 C. Länderkunde. § 58. Die Bewohner. Die fast ganz evangelische Bevölkerung besteht zum größeren Teil aus den mitteldeutschen Thüringern. Ihre Nordgrenze gegen die Niederdeutschen s. aus der Spracheukarte Fig. 8. Von Meiningen nach 0 trennt die Wasserscheide des Thüringer Waldes den südlich wohnenden Frankenstamm von den Thüringern (s. Fig. 8). — Die Volksdichte bleibt nur iu dem Dreieck zwischen Saale, Ilm, Thüringer Wald und Frankenwald unter dem deutschen Durchschnitt zurück, über- steigt ihn dagegen um Erfurt und Nordhausen. Die Bewohner leben wie die Hessen meist vom Ackerbau, jedoch in großer Zahl — des- halb mehr Städte als iu Hessen — auch von Industrie und Handel. Für diesen liegen in dein Hauptdurchgangslande für den Verkehr des No nach dem Sw die Absatzverhältnisse um so günstiger, da die Absperrmauer nach 8, der Thüringer Wald und Frankenwald, von wichtigen Eisenbahn- linien durchbohrt oder überschritten wird. So ist der Thüringer bei seiner Anspruchslosigkeit und Rührigkeit, abgesehen von unwirtlichen Ge- birgslagen und unfruchtbaren Bezirken, int allgemeinen wohlhabend, und Frohsinn, Sangeslust und Lebensfreude kennzeichnen ihn ebenso wie seine Biederkeit und Gemütlichkeit. § 60. Die Staatenbildung in dieser Landschaft liefert das deutlichste Bild der früheren Zersplitterung unseres Vaterlandes. Es ist die politisch zerrissenste Gegend des Deutschen Reiches. Am Thüringer Lande haben außer Preußen und Bayern acht kleinere Bundesstaaten mit ihren viel- sach zerrissenen Gebieten Anteil, die Mitteldeutschen Staaten: a) die vier sächsischen Herzogtümer: 1. Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach: an der Ilm ^Weimar, das kunstpflegende und vornehme „Ilm-Athen" (Goethe, Schiller), an der Saale *$ena, die thüringische Universität, am Fuße der Wartburg das ge- werbfleißige * Eisen ach. 2. das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: im nördlichen Hauptteil * Gotha, der Mittelpunkt der thüringischen Porzellan- und Tabakindustrie, Sitz der ersten geographischen Anstalt der Erde. In Franken Koburg, mit hochragender Burg. 3. das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Meiningen an der Werra. Im Gebirge Sonneberg, weltbekannt durch seine Spielwarenindustrie. 4. das Herzogtum Sachsen -Altenburg, das mit dem Hauptteile schon außerhalb Thüringens in Sachsen liegt. *Altenbnrg, südlich von Leipzig. b) Zwei Fürstentümer Schwarzbnrg: 1. Rudolstadt: Rudolstadt an der Saale. 2. Sondershausen: Sondershausen am Kiffhäuser. c) Zwei Fürstentümer Reuß: 1. Älterer Linie, der kleinste deutsche Bundesstaat. Hauptstadt Greiz. 2. Jüngerer Linie. Das Weberei betreibende *Gera ist der zweitgrößte Ort Thüringens.

18. Grundriß der Erdkunde - S. 18

1908 - Leipzig : Hirt
18 Die Landschaften der oberen und mittleren Elbe. aber zu einem schmalen Kamine zusammen, welchem niedere Kuppen auf- gesetzt sind; es folgen von S.o. nach N.w.: der Schneekopf (1000 m), der Beerberg (1000 m) und der aussichtreiche Jnselsberg (900 m). Die Gewässer des Gebirges gehen auf der Nordseite meist zur Saale, auf der Südseite fließen sie der Werra zu. Der Thüringer Wald zeigt einen anmutigen Wechsel von wiesenreichen Tälern und bewaldeten Bergen; er wird deshalb als „Park Deutschlands" viel besucht (Schwarzburg, Friedrichroda) h. An nutzbaren Metallen sind die Berge arm; dafür bietet der Wald eine ergiebige Nahrungsquelle, denn er liefert das Brennmaterial für Glashütten und Porzellanfabriken und den Rohstoff zu den geschnitzten Holzwaren, mit denen von hier aus ein großer Teil Deutschlands versorgt wird. Von alters her strebten die anwohnen- den Volksstämme nach Besitz am Thüringer Walde; bis zum Kamme schoben sie ihre Grenzmarken vor, und noch heute bezeichnet der auf dem Kamme entlang laufende Rennsteig, eine einsame Bergstraße, die alte Landesgrenze zwischen den Thüringern (im N.o.) und den Franken (im S.w.). 6. Das Thüringer Hügelland erstreckt sich vom Thüringer Walde nach N. bis zum Harz. Es bildet zwischen beiden Gebirgen eine etwa 75 llm breite Einsenkung und ist durch mehrere tief eingeschnittene Fluß- täler (welche?) gegliedert. Gegen N.w. erhebt es sich zu dem rauhen Hochlande des Eichsfeldes (im Quellgebiet der Unstrut). Der aus rotem Sandstein oder Kalk bestehende Boden dieses Gebiets ist karg be- wässert und wenig ergiebig; deshalb ziehen arme Bewohner alljährlich in Scharen aus, um anderwärts ihr Brot zu verdienen. Das Eichsfeld dacht sich gegen S.o. ab. Dieser Richtung folgt die Unstrut, der Hauptfluß, des Thüringer Landes, welche r. die Gera, l. die Helbe, die Wipper und die Helme aufnimmt. Westlich von der durchbrechenden Unstrut zieht die Hain leite und erhebt sich das kleine, aber steile und bewaldete Kiffhäusergebirge (Kaiserdenkmal), östlich der Unstrut ziehen die niederen Bergrücken der Schmücke und Finne. Für die Gewässer Thüringens ist die Saale der Hauptsammler. Sie entspringt auf dem Fichtelgebirge, fließt in einem malerischen Tale zwischen dem Sächsischen Berglande und dem Thüringer Hügellande und tritt bei Weißenfels in das Tiefland. Das anmutige und fruchtbare Thüringer Land ist samt dem Thüringer Walde politisch ungemein zerstückelt. Außer dem Königreich Preußen haben Anteil das Großherzogtum Sachsen-Weimars, die Herzog- tümer Sachsen-Meiningens, Sachsen-Koburg-Gotha^) und die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg- Sondershausen. Orte am Südabhange des Thüringer Waldes. Koburg, schöngelegene Residenz mit der Feste Koburg, einen wohl- erhaltenen Ritterschlosse aus alter Zeit. Meiningen (?), Hst. des Herzogtums Sachsen-Meiningen. Suhl, am Fuße des Beerberges, schmiedet Waffen und Gewehre. ft Bild 4. 0 „Sachsen" (auch bei Sachsen-Allenburg) erinnert an die Teilung des ehemaligen großen Kurfürstentums Sachsen unter Ernst und Albert 1485; das ernestinische Erbe im W. wurde später noch wiederholt geteilt.

19. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 336

1839 - Karlsruhe : Groos
336 Zweite Stufe des Unterrichts. gelmäßige Dampfschiffahrt nach Holland und England. — Eurhafen, an der Mündung der Elbe, mit großem Leuchtthurm. Gegenüber auf einer Insel ein andrer 120'hoher Leuchtthurm.— Hamburg ist eine freie Stadt des deutschen Bundes, enthält 7 □ Meilen, mit 150,000, meist evangelischen, Bewohnern, Verfassung: Herrschaft zwischen Senat und Volk getheilt. 8. Weimar, links an der Ilm (Saale), mit schönem Park, 10,000 E., (die Hauptstraße von Frankfurt nach Leipzig führt über Fulda, Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar.) Haupt - und Hofstadt des Großherzogs von Sachsen-Weimar. Herzog und später Großherzog Karl August (ff 1828) sammelte hier um sich die ausgezeichneten Schriftstellerund Dichter: Herder, Wieland, Schiller, Göthe, die hier ihre Grabmähler haben. — Bernhard, Herzog von Weimar, war einer der ausgezeichnetsten Feldherrn im 30 jährigen Krieg. Erfocht an der Seite des badischen Markgrafen Georg Friedrich in Holstein (1629) gegen die Kaiserlichen. Er vereinigte sich mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf; in der Schlacht von Lützen (1632) befeh- ligte er den linken Flügel Gustav Adolfs, und rächte desselben Tod. Die Schlacht bei Nördlingen(1634)ging durch scinezu große Lebhaftigkeit verloren. Er focht siegreich am Rheine, nahm Breisach ein. Man glaubt, daß ihn, indem er schnell starb, der französische Minister Cardinal Richelieu habe vergiften lassen, Weiler, Frankreich als Hugenotte am Rhein zu mächtig war, (ff 1639 zu Neuburg bei Müllheim am Rhein). — Eisenach, im Thüringer Wald, links an der Hörsel (Werra), 9000 E., Fabrikort; '/-Stunde, südlich von der Stadt, auf einem Berge die Wartburg (1085' hoch), berühmt durch Ritterspiele, Turnierfeste und Wettgesänge der Minnesängerim 13. Jahrhun- dert am Hofe der thüringschen Landgrafen. Vom 4. Mai 1521 bis 6. Merz 1522 lebte hier Luther, welchen der sächsische Kurfürst, der Weise, hierher in Sicherheit bringen ließ, als Ritter Jörge; er übersetzte hier das neue Testament. Daszimmer mit seinemtische, wo er wohnte, und derdintenfleck an derwand werden noch gezeigt. — Rechts an der Saale I en a, in freundlichem Thale, 5000 E. Die berühmte Universität ward 1557 gestiftet, als der sächsische Kurfürst Iohann Friedrich, der Großmüthige, nach der Schlacht von Mühlberg, als Gefangener Karls v durch Jenakam, indem er seinen Söhnen rieth, statt des verlornen Wittenbergs, hier eine Pflanzschule der Wissen- schaften zu errichten.—I Den 14. Oktober 1806 sprengte hier (aufdem linken Ufer) Kaiser Napoleon das preußische Kriegsheer aus einander, und vernichtete es. Das Großherzogthum Sachsen - Weimar - Eisenach begreift 66 □ Meilen und 239,000 Bew., meist lutherische; der Großherzog Karl August gab 1816 in Deutschland die erste landständische Verfassung. 9. Meiningen, im Thüringer Wald, Haupt - und Hofstadt des Herzogs von Sachsen - Meiningen, rechts an der Werra, 5000 E. — Weiter

20. Geographische Grundbegriffe, Mitteleuropa - S. 85

1911 - Breslau : Hirt
Ii. Die Thüringischen Staaten. 8b Im 0 hat sich in manchen Städten (Gera, Greiz usw.) mehr Großgewerbe (Verarbeitung von Wolle und Baumwolle) entwickelt. Sehr ertragreich sind die Schieferbrüche im 80 und die Salzlager um Franken- Hausen am Kysshänser und bei Nordhausen. 1. Das Großherzogtum Sachssn-Weimar. Im Hanptlande, um die mittlere Saale, nordöstlich vom Thüringer Walde liegt Weimar (35), die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten Goethe, Schiller, Herder, Wieland. Jena (39), an der Saale, ist die gemeinsame Universität der Thüringischen Staaten. Im westlichen Landesteile erhebt sich bei Eisenach (38) die Wartburg, auf der die Sage vom Sängerkriege spielt, und ihr im N gegenüber der Hörselberg (Frau Holle). Buntbild S. 84. 2. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Es liegt in einem Halbkreis am Südabhange des Thüringer Waldes zu beiden Seiten der Werra und reicht ostwärts über das Gebirge hinüber bis zur Saale. Die Hauptstadt ist Meiningen (17) au -der Werra. 3. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg zerfällt in zwei getrennte Gebiete, in ein berg- und waldreiches westlich an der Saale und ein sehr fruchtbares und braunkohlenreiches östlich an der Pleiße. Die Alteuburger Bauern sind wohlhabend; sie bewahren teilweise noch ihre eigenartige Tracht. Die Hauptstadt Altenbnrg (40) liegt unweit der Pleiße. 4. Das Herzogtum Sachsen-Koburg und Gotha. Im kleineren Teile, dem Maingebiet, am Südabhange des Thüringer- Waldes, ist Kobnrg (24) die Hauptstadt, im größeren Stücke, an der alten Frankfurt-Leipziger Straße vor dem Nordabhange des Thüringer Waldes Gotha (39). 5. Die vereinigten Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. Jedes der beiden Fürstentümer besteht aus zwei Teilen, einer Ober- und einer Unterherrschaft. Den Hauptort der (südlichen) Oberherrschaft, am Nordabhange des Thüringer und des Frankenwaldes, bildet Rudolstadt (13), „an der Saale hellem Strande", den der Unterherrschaft, im Gebiete der Unstrnt und im Thüringischen Hügellande, Sondershausen (8). In der Unterherrschaft liegt auch der Kyffhäuser. 6. Die Fürstentümer Reuß Älterer und Jüngerer Linie liegen in zwei getrennten Stücken quer über Saale und Weiße Elster. Die Hauptstädte Greiz (24) und Gera (47) mit bedeutenden Fabriken entstanden beide au der Weißen Elster. Die beiden Fürstentümer haben einen gemein- samen Regenten.