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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 209

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Beludschistan. 209 zu Gränzen gegen Norden Turkestan oder die freie Tatarei, gegen Osten Tibet und Ostindien, gegen Sü- den Beludschistan und gegen Westen Persien. Der Boden ist größtentheils gebirgig; doch giebt es auch schöne Thäler und Ebenen, von welchen einige aus Wüsten bestehen. Die höchste Gegend ist der nord- östliche Theil des Landes, wo der vom Himalehgebirge sich ablösende Hindukusch aufsteigt, dessen Fortsetzun- gen der Paropamisus, die Salomons, und die Salzkette sind, die sich mehr über das Innere des Landes verbreiten. Der größte Fluß ist der Indus oder Sind, welcher dess östlichen Theil des Landes durch, fiießt, und hier vorzüglich den Kabul und Punsch, nud, (der durch die Vereinigung mehrerer großen Flüsse entsteht) aufnimmt. Merkwürdig ist der große Step- pensee Zareh, unweit der Persischen Gränze, in wel, chen sich zwei ansehnliche Steppenflüsse ergießen. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat fast dasselbe Klima und die, selben Produkte wie Persien. Die Einwohner, deren Zahl zu 7 bis 8 Mil- lionen angegeben wird, sind Afghanen, (das herrschende Volk), Tadschiks, Tataren, Hindus, welche Viehzucht und Ackerbau, einigen Kunstfleiß in den Städten und Lanbhandel durch Karawanen unterhalten. Ein Theil der Einwohner lebt nomadisch. Herrschende Religion ist die Muhamedanische. Statt des bisherigen einen Beherrschers, der Schach oder Chan genannt wurde, sind setzt mehrere Beherrscher aufgetreten, daher große Zerrüttung des Staates herrscht. Herat, ansehnliche Stadt, unweit der Persischen Gränze, südöstlich von Mesched, mit vielen Fabriken und einem lebhaften Handel, soll jetzt sehr verwüstet seyn. — Kandahar, volkrei- che und hübsch gebaute Stadt, südöstlich von Hcrat, hat bedeu- tenden Handel und 100,000 Einwohner. — Kabul, Haupt- stadt des ganzen Landes und Residenz des mächtigsten unter den verschiedenen Beherrschern, in einer schönen Gegend, am Kabul, nordöstlich von Kandahar, treibt wichtigen Handel. — Pischaur, reiche Handelsstadt, südöstlich von Kabul, sonst mit 100,000 Einwohnern. Beludschistan. Die Gränzen sind gegen Norden Afghanistan, 14

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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Geographie - S. 105

1832 - Leipzig [u.a.] : Wigand
105 vielen Verwüstungen noch 5o,ooo <§. hat, aber im Sommer der ungesunden Luft wegen fast menschenleer ist. Schiras. in den südlichen Provinzen ist bekannt wegen seines vortrefflichen Weins. 7 Meilen nördlich die Ruinen von Persepoliö. T au r is, mit »00,000 E. Afghanistan oder Kabulistan. Es gränzt gegen O. an das chinestsche Reich und Hindo- stan, gegen S. an Beludschistan, gegen W. an Persien oder Iran, und gegen N. an die freie Tartarei, und enthalt 16,000 Q. M., dir Einw. ungefähr 12 Mill., sind Afghanen (das herrschende Volk), Tadschiks, Hindu's, Tarta- ren rc. Die herrschende Religion ist die mahomedanische. Die Afghanen reden eine eigene Sprache. Die Regierungsform ist monarchisch. Der Regent führt den Titel Schach oder Chan. Darin: Kabul, Haupt- und Nesidenzst. am Flusse gl. N. Pischau- er. Handelest, von 100,000 E., am Kabul in einer wohl angebau- ten Ebene. Kandahar, regelmäßig gebaute St. an Canälen des Urghandab, treibt bedeutenden Handel. Kasckemir, St. von »5o,ooo bis 200,000 E, die größte Stadt des Landes, am Bchat, liefert die schönsten Shawls. Multan, St. unweit vom Flusse Khenab oder Dschenab, sonst zum Staate der Ceiks gehörig. He. rat. St. in einer schönen Ebene und an einigen Canälen des He- ratfluffeö, hat ,00,000 E. und treibt, «inen sehr lebhaften Handel. Beludschistan. Es gränzt gegen O. an Hindostan, gegen S. an das in- dische Meer, gegen W. an Iran und gegen N. an Kabul. Die Größe beträgt mit Sind 9500 Q. M. Die Zahl der Einwohner beträgt 3 Mill. Das herrschende Volk theilt sich in 2 Hauptstämme: Beludschen und Brahus, größten- theils Nomatzen, die ihre eigenen Sprachen haben. Die herr- schende Religion ist die mahomedanische. Der Beherrscher des Landes ist ein Chan. Darin: Ke lat, Hauptst. und Residenz des Chang, hat mit den Vor- städten etwa 4ooo H. Hydrabad, feste St. am Indus, mit >5,000 E. /

2. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 388

1819 - Nürnberg : Campe
388 Süd-Asien. Zwei ansehnliche Reiche haben sich nach und nach in dem östlichen Persien gebildet, nämlich die Königreiche Kabul und Beludschistan. ». Das Königreich Kabul, oder das Reich der Afghanen. Dieses Reich grenzt in Westen an das eigentliche Per- sien, in Osten an Beludschistan. Oie Bewohner, gegen 12 Millionen an der Zahl, sind Afghanen, Perser, Hindus, Tartaren rc. Sie werden von einem König regiert, der Schach oder Khan heißt, und bekennen sich meistens zur muhame- danischen Religion. Die vornehmsten Städte sind Kabul, Kandahar, Pischaur, Herat. Es gehört auch dazu die Provinz in Vorder-Indien S. 596. Kabul, die Haupt- und Residenzstadt des Schachs, liegt in einer fruchtbaren Gegend. Kandahar, eine große, bedeutende Hauptstadt von 150,000 Einwohner. Sie wird für den festesten Platz in Asien gehalten, und es gehen zahlreiche Karavanen zwischen Persien und Indien hier durch. . » b. B e l n d s ch i ,t a n. Dem Königreich Kabul gegen Osten, wird in dem süd- westlichen Theil von dem Indus durchströmt. Die Zahl der Einwohner beträgt drei Millionen, meistens sind sie Mu- hamedaner. Die vornehmsten Städte sind Kelat, die Haupt - und Residenzstadt des Khans. H yd end ad, eine feste Stadt von 80,000 Einwohnern um Indus.

3. Schulgeographie - S. 161

1865 - Weimar : Voigt
161 Afghanis! an. Balfrusch, große Handelsst. unweit des kaspischen Meeres mit 150,000 Einw. Mesched, St. und berühmter Wallfahrtsort d'er Perser, mit bedeutendem Han- del, großer Industrie und 100,000 E. Dies find die drei wichtigsten Handels- plätze an der nördlichen Karawanenstraße. Teheran, Residenzst. des Schab in einer schönen Ebene und in der Nähe des hohen Elburs, jetzt eine der schönsten Städte in Persien, ist im Sommer, wo wegen der großen Hitze viele Einwohner wegziehen, sehr verödet, aber im Winter mit 120,000 E. Herat, Sl. ur einer sehr schönen, äußerst fruchtbaren Ebene und an einigen Kanälen des Heratflusies, hat einen sehr lebhaften Handel, früher unter einem besondern Herrscher, den die Perser 1852 besiegten und Stadt und Land sich unterwarfen, seitdem statt der frü- hern 100,000 nur 45 000 E. Jspaban, vormalige Hauptst. am Zenderud in einer Ebene mit 000,000 E., jetzt verwüstet mit nur 180,000 E. 2)ezd, eine der wichtigsten Fabrik- und Handelsst. Persiens, mit 50,000 E. Schtraz, eine der gtwcrbfleißigsten St. Persiens in einer fruchtbaren Gegend an dem Roknabad, be- rühmt durch Wein (Schirazwein) und kostbare Mumie von Schiraz (eine Art Berg- balsam), wie auch als Wallfahrtsort mit 50,000 E. Zwei fruchtbare Erdbeben 1824 und 1835. Abusckär, St. und Hafcir am persischen Meerbusen. 2) Afghanistan oder Kabulistan. Mit diesem Namen bezeichnet man den Nordosten von Iran, ein Land von 12,000 Q. M. in seinem gegenwärtigen, gegen früher sehr verkleinerten Umfange. Die bemerkenswerthesten Flüsse sind der Kabul, welcher in den Indus fällt, und die Steppenflüsse Hilmend und Farrahrud, welche in den See Zahreh gehen. Der Boden ist größtentheils ge- birgig und im ganzen fruchtbar, nur der Sw. gehört zur Salzwüste. In dem nördlichen Theile erheben sich die höchsten Gebirge des Landes, der Hindukuh 18,000 F. mit dem hohen Bergpaß Hindukusch und seine westliche Fortsetzung Pakopämisus: im südöstlichen das Salo- mons-Gebirge mit dem Salomo ns-Th rone 12,800 F. Das Klima ist verschieden; in den niedrigen Gegenden heiß, in den nntt leren gemäßigt und in den hohen kalt. Die Einwohner, ungefähr 8 Mill., sind Afghanen, das herr- schende Volk, Tadschik (d. h. Handwerker und Händler), Hindus und Tataren. Ihre Religion ist die mohammedanische nach dem Dogma der Schiiten. Die Afghanen reden ihre eigene, sehr gebildete Sprache. Die Industrie besteht im Verfertigen von Teppichen, baumwol- lenen Geweben und Waffen. Der Handel mit Getreide, Tabak, Shawls und Pferden wird vorzüglich nach Ostindien, Persien und Tursn getrieben. Die Re g ieru ng s fo r in ist monarchisch, indem das Land unter dem Schah oder Chan von Kabul steht, doch befinden sich die von Nomaden bewohnten großen Landstriche in geringer Abhängigkeit von ihm. Kabul, Haupt- und Residenzst. des Schah am Kabul mit 60,000 E, wurde 1813 von den Briten gänzlich zerstört. Kändahar, regelmäßig gebaute St an Kanälen des Urghandab, treibt bedeutenden Handel, hatte zur Reit der Blüthe des Reichs 100,000, jetzt nur 50,000 E. Neunzehnte Auflage. 11

4. Geographie für das Einjährig-Freiwilligen-Examen - S. 116

1877 - Leipzig : Körner
116 Das Besondere von Asien. See mit dem Steppenfluß Hilmend, der Kabul fließt in den Zndns. Die Wasserscheide zwischen dem Indus und Amn der Hindukusch, die westl. Fortsetzung des Küen-lün. Der Schah von Kabul übt die Hoheit über die meisten Stämme aus, der auch einen Theil des südl. Turkestan sich unter- worfen har. Kabul, 60,000 Einw., am Flusse gleichen Namens, Residenz des Schah, Handel mit Indien und Persien. Kandahar, 30,000 Eiuw., Land- und Gartenbau. Herat, 100,000 E., die Stadt der „hunderttausend Gärten". 2. Beludschistan. 6000 Quadr.-Ml., 2 Mill. Eiuw., am Meere, das Hochland von Iran wird hier im O. von den Ketten des Brahni-Gebirges gegen das untere Tiefland des Indus hin begrenzt. Kelat, 12,000 Einw., auf der Hochebene, Residenz des Khans. 3. Das Persische Reich. 26,450 Quadr.-Ml., 4 Mill. Eiuw., nimmt den westl. Theil des Hochlandes von Iran ein, im N. das Randgebirge Elbrus (mit dem Demawend, 5630 Meter hoch), im O. Wüste mit Salzsteppen, als Westrand des Tafellandes gegen das Stufen- land des Tigris erscheinen die Gebirge Kurdestans in mehreren Parallelketten. Ackerbau mittels küust- licher Bewässerung, große Industrie sseidenzenge, Teppiche), despot. Regierung eines Schah. Euro- päische Kulturpflanzen: Weizen, Roggen, Flachs, Hanf, Obstarten. Teheran, 120,000 Einw., im S. von Elbrus in Un- gesunder Gegend, Residenz. Hamadan, 30,000 Einw., das alte Ekbatana. Jspahan, 60,000 Einw., Handel. Schiras,

5. Kleine Schulgeographie - S. 163

1818 - Sondershausen : Voigt
Ostindien. 16z Die Produkte sind ohngefahr dieselben, wie in Kabul. Die Zahl der Einwohner betragt z Millionen. Das herrschende Volk theilt sich in 2 Hauptstamme Be- ludschen und Brahus, größtentheils Nomaden, die ih- re eigenen Sprachen haben. Auch findet man Hindus und Altperser, wovon die ersteren den meisten Handel und Gewerbe betreiben. Die herrschende Religion ist die Muhamedanische. Der Beherrscher des Landes ist ein Khan. Darin: Kelat, Hauvtst. und Residenz des Khans, hat mit den Vorstädten etwa'4000 H. Hydrabad, feste St. am Indus/ hat 80,000 E. Vorder - Indien oder Ostindien. Es granzt gegen O. an Tibet, Asckem und das Bir- manische Reich; gegen S. an das Indische Meer; gegen W. an dasselbe, Beludschistan und Kabul; gegen N. an die Bucharei und Tibet. Die Größe betragt etwa 70,000 O. M. Hauptflüsse sind: der Indus welcher in das Persische Meer fällt; der Ganges, der sich in vielen Mündungen in den Bengalischen Meerbusen ergießt; und der Burremputer, der sich vor seiner M. mit dem Ganges vereinigt. Auch der Nerbudda, Godaveri, Kistna, Caverirc. sind ansehnliche Flüsse. An den nördlichen Granzen sind das Himalleh-Ge- birge und die Garrau-Gebirge. Durch die ganze Halbinsel ziehen sich von N. nach S. in einer ansehnli- chen Breite die Gebirge Ghates oder Gauts. Im Ganzen ist der Boden fruchtbar und das Klima gesund. In den nördlichen Gegenden ist die Luft gemäßigt, in den südlichen heiß, wird aber durch die langen Regen und Monsonswinde gemäßigt. Produkte dieses reichen Landes sind: Pferde, Och- sen, Buckelochsen, Schafe, Kameele, Bezoarziegen, Ga- zellen, Antilopen, Bisamthiere, Zibethkatzen, Affen, vieler- lei Raubwild, Elephanten, Rheinocerosse, mancherlei Ge- stügel, Fische, Austern, Perlenmuscheln, sehr wichtiger ii *

6. Kleine Schulgeographie - S. 162

1818 - Sondershausen : Voigt
ib2 Asien/ trifft, im Ganzen sehr fruchtbar. Außer dem Himal- leh -Gebirge, dem Mus-Tag und Belur-Tag, welche die Granze berühren, findet man das Gebirge Hindu-Cusch, den Paropamisus und die Salo- mons-Bergkette. Das Klima ist verschieden; in den niedrigen Gegenden heiß, in den Mittlern gemäßigt und in den hohen kalt. Die Produkte find: Pferde, Rindvieh, Schafe, Esel, Maulesel, Kameele, Speise- und Raubwild; Ge- treide, Mais. Reiß, Gartengewächse, edle Südfrüchte, Wein, Taback, Baumwolle; Goldsand, Silber, Blei, Ei- sen, Schwefel, Salz, Salpeter rc. Die Einwohner, ohngefahr 12millionen sind, Afg- hanen (das herrschende Volk,) Tadschiks, Kisilha- schen oder Perser Hindus, Tataren rc. Die herrschende Religion ist die Muhamedanische. Die Afghanen reden eine eigene Sprache. Die Industrie bestellten Verfertigung von Teppi- chen, schöner Schawls, Zitz und Musseline. Der Han- del wird vorzüglich mit Ostindien, Persien und Turkhe- stan getrieben. Die Regierungsform ist monarchisch. Der Regent führt den Titel Schach oder Ehan Darin: Kabul, Haupt, und Residenzst., am Flußc gl. R. Pi, schauer, Handelsst. von 100,000 E-, am Kabul, in einer wvhtangebaulen Ebene- Kandahar, regelmasig gebaute St., an Kanälen des Urghandnb, treibt bedeutenden Handel. Kasch e.m ir, St., von 150 bis 200,000 E-, die größte St. des Landes, am Behat,' liefert die schönsten Schawls. He, rirt, Sr., in einer schonen Ebene und an einigen Kanälen des Heratflüffes, hat 100,000 (£. und treibt einen sehr lebhaf, ten Handel. B eludschistan. Es granzt an Persien, Kabul, Ostindien und das Indische Meer. Die Größe betragt 8noo Q. M. Im Innern fehlt es an Flüssen. Durch den süd- östlichen Theil fließt der Indus oder Sind. Der Bo- den ist im Ganzen gebirgig und nur da fruchtbar, wo es nicht an Bewässerung fehlt. Es giebt beträchtliche Sand- wüsten, wo das Klima sengend heiß ist, übrigens ist es mild.

7. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 165

1834 - Halle : Schwetschke
165 Iv. Afghanistan. Kabul, die Hauptstadt des Reichs und die gewöhnliche Re- sidenz des Schah. Sie liegt unter 34 o N. B. am Flusse gleiches Namens. Die Zahl der Einwohner wird bald zu 8-, bald zu 80000 angegeben; sie treiben einen sehr bedeutenden Handel mit Indien und Persien. Im nordöstlichen Theile liegt auf einem Hü- gel der Pallast des Schah und darüber die Citadelle. Das Klima der Stadt wird als ein paradiesisches gerühmt. Pi sch au r, östlich von der vorigen, am nemlichen Flusse, in einer äußerst fruchtbaren Gegend. Sie hat einen königlichen Pal- laft, bedeutende Manufacturen in Seide und Baumwolle, womit ein starker Handel nach Indien getrieben wird, und an 100,000 Einw., zum größten Theile Hindus. Auch ist sie ein berühmter Sitz muhammedanischer Gelehrsamkeit. Gh asna oder Ghizni, im Süden von Kabul, einst die Hauptstadt der mächtigen Herrscher der Ghasnaviden, welche Per- sien und Indien beherrschten und verheerten. Das Grabmahl des Sultan Mahmud aus diesem Geschlechte, im Ilten Jahrhundert, ist jetzt fast die einzige Merkwürdigkeit des sehr herabgekommenen Ortes. Kandahar, im Südwesten von Ghasna, unter 320 N. B. an der Gränze der großen Wüste. Sie war beim Entstehen des Reichs im 18ten Jahrh, die Residenz der Herrscher und hat noch mehrere Palläste und Moskeen, und ist überhaupt wohl die schön- ste und volkreichste Stadr des Landes; man giebt ihr über 100,000 Einwohner, und ihr Handel ist sehr blühend. 2. Siftan, im Südweften der vorigen Provinz, südlich von Beludschiftan und westlich von Iran begränzt. Es ist ein fast ganz ebenes Land, ein Theil der großen Hochebene, daher auch nur an den Ufern des Hirmend, der sie durchströmt und sich hier in den See Zareh ergießt, fruchtbar, übrigens eine glühend heiße Wüste, deren verderblicher Flugsand den Anbau immer mehr be- schränkt. Im Alterthume galt dies Land, Drangiana, für durch- aus fruchtbar, und war mit Städten bedeckt. Das Land ist uns so gut wie gänzlich unbekannt, hat wenig Verkehr mit den Nach- barländern , gehorcht nur seinem eignen Khan und zahlt nur einen Tribut an die Afghanen. Die Einwohner sind größtentheils Ta- dschiks. Die Hauptstadt Duschak, auch Jellalabad genannt, liegt an einem aus dem Hirmend abgeleiteten Kanäle. 3. Khorassan, die nordwestlichste Provinz. Sie ist ein Stück des den Persern entrissenen Khorassan, und soll in der neue- sten Zeit sich unter einem eignen Chan fast ganz unabhängig ge- macht haben. Mit Ausnahme des westlichsten Theiles ist die ganze Provinz gebirgig, aber gut bewässert und meistens fruchtbar und gut angebaut. Die Einwohner sind größtentheils Tadschiks. Der Hauptort

8. Leitfaden der Geographie - S. 182

1836 - Breslau : Schulz
182 Einwohner: die wilden, zum Theil noch noma- dischen Afghanen (oder Patanen) sind die Herren des Landes; unter ihnen leben noch Perser, Bucharenrc. meist Sunnitische Mahomedaner. Der Schach ist sehr eingeschränkt durch die Khane und Stammhäupter.— Der Staat besteht erst seit Schach Nadirs Tode; Ach- met Abdallah war sein Stifter um 1750. - In neuester Zeit soll das Ganze wieder sehr zerrüttet und in 3 Khanate (Kabul, Kandahar und Herat) zerfallen sein. Eintheilung: in 4 Provinzen. 1. Kabulistan, im Hochgebirge. — Kabul, am Flusse Kabul (so,ooo E), Hauptstadt und Residenz des Schachs, mit prächtigem Schlosse, vielen Bazars, starkem Handel. Gbasn a, halb zerstört, Wallfahrtsort; früher Sitz der Gasnavtden. 2. Kandahar, eine reich angebaute Oase auf dürrer Hochebene. Kandahar (100,000 E.), Hauptftapelplatz des persi- schen Handels mit vielen prächtigen Palästen, Mos- keen, Karawanserats. 3. Khorasan, meist Hochsteppe; hier liegt Herat, eine der größten Handelstadte S. Asiens (mit 120,000 E-), herrliche Klingen und Rosenwasser; reizende Lage in obstreichem Gebirgsthal. 4. Sedschestan, hohes Steppenland am Hindmrd. o. Beludschistän. 8000 Qm., 2 Mill. E. Auch meist sandige Hochebene von 5—8000'; überall- hin steil bergabfallend; in O. parallel dem Sind die Solimankette oder ^ 'rahu- Gebirge; wenig Anbau, zum Theil Nomaden - Wirthschaft der noch ziemlich rohen Belludschen, und der Brahus (Bergbewohner). Khelat, Hauptstadt und Residenz des Khans mit prächtigem Bazar und lebhaftem Handel (20,000 E.).

9. Lehrbuch der Geographie - S. 675

1867 - Münster : Theissing
675 Besondere Geographie von Asien. E.) die frühere Residenz, mit schönen Bau-Denkmälern und Gärten. — Schiras 10.000 E.. in einem schönen Gebirgsthale reizend gelegen, von Rosen- und Wein- gärten umgeben; 1853 wurde die Stadt durch ein Erdbeben fast ganz verwüstet; hier sind die Grabmäler der Dichter Hafiz und Sadi. 7 M. von Schiras liegen die Ruinen von Persepolis. Abuschähr (Buschir), südwestl. von Schiras, ist der wichtigste Hafen von Persien. Balfurüsch ist eine blühende Handelsstadt am Laspi-See. Im Nw., schon im armenischen Hochlande liegt Tabriz (Tauris — 160.000 E.), eine große, wichtige Fabrikstadt, und gegenüber im No. Mesched (100,000 E.) Haupthandels- und berühmter Wallfahrtsort. 2. Ost-Iran. a) Afghanistan, auch wohl Kabulistän genannt, (12,000 s^M. — 5 Mill. E.). Das herrschende Volk sind hier die eben so kriegerischen und raubsüchtigen, wie gastfreien und großmüthigen Afghanen, sunnitische Muhamedaner, welche 1747 durch Achmed, den Häuptling des Stammes der Abdalli zu einem groß- ßen Reiche vereinigt wurden und Theile der persischen Provinz Chorazan, auch Theile von Beludschistan und des Pendschab dazu eroberte. 1809 bemächtigte sich der Chan des Stammes der Baraksi der Herrschaft, dessen Bruder Dost Mohammed von 1839—42 glückliche Kriege gegen seinen Bruder und die Engländer führte. Gegenwärtig besteht das Land aus den Staaten Herat, Kabul und Kandahar, an deren Spitze Schahs stehen, welche in fortwäh- renden Feindseligkeiten unter einander liegen. aa) Herat eine Berglandschaft, die im Westen von sunnitischen Ai- maks, im Osten von schiitischen Hezarehs bewohnt wird, war lange Zeit der Zankapfel zwischen Persien und Afghanistan und von jenen erst noch 1855 erobert, aber nicht behauptet. Hst. Herat (45,000 E-) in einem schönen Thale, von Gärten, Weinbergen und Kornfeldern umgeben, enge und schmutzig, einst die Residenz Tamerlans und seiner Nachfolger, treibt noch wichtigen Handel. bb) Kabul, reich an Naturschönheiten und Denkmälern der Vorzeit. Durch das Thal des Flusses Kabul führt die Hauptstraße von Iran nach dem Pendschab. Hst. Kabul (60,000 E) am Kabul, Residenz des Schah, 1843 von den Britten arg zerstört; in herrlichem Klima gelegen hat die Stadt in einer reizenden Umgebung die prächtigsten Gärten mit kostbaren Früchten; der Transitohandel ist bedeutend. G ha; na, muhamed. Wallfahrtsort und starke Festung, jetzt klein, war einst der Hauptort eines selbstständigen Reichs. Dschellalabad, vormals Festung am Kabul, hat gleichfalls 1843 durch die Engländer sehr gelitten. Tiefer unten am Kabul folgt das Thal Peschauer (Peschawer) mit der 100,000 E. zählenden Haupt- stadt gl. N. 66) Kündahar hat im Westen die vom Helmund durchflossene Sand- wüste von Sei st an. Hier Kändahar (50,000 E.) am Helmund und der westwärts führenden Karava- nenstraße, liegt in einer fruchtbaren Ebene, von Festungswerken umgeben. 43---

10. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 243

1831 - Leipzig : Hinrichs
Beludschistan. 243 der Fünfströme, den Sutludsch aufnimmt, und nun als Gharra bei Ooch mit dem Dschinab vereinigt unter dem Namen Punjund in den Hauplstrom geht. In Beludschistan werden wir den Lauf des Sind weiter verfolgen. Produkte. Außer den schon bei Iran aufgeführten sind noch zu merken: viel Wald - und Obstbäume, Melonen, Wein, Was- sernüsse, Blumen, Futterkräuter, Arzneipflanzen; Schafe und Zie- gen mit der feinsten Wolle, Elenthiere, Wölfe, Bären, Anti- lopen, viel zahmes Geflügel, Papageien, Falken, Bienen, Skor- pione; viel Salz, Lasursteine, Farbenerden. Einwohner. 10 Millionen, und zwar 4,300,000 Afgha- nen, das herrschende Volk, 1 Mill. Tataren, I Mill. Tadschiks, 24 Mill. Hindu und 300,000 Käfern, Kisilbafchen, Araber, Bc- ludschcn, Usbeken, Eimaken, Hazaren, Turkmanen rc. Der Mu- hamedanismus ist herrschend; doch findet man auch Bramanen, Parsen und Armenier. Jeder Stamm hat seinen Chan, dessen Einfluß aber durch die Sirdare oder Gefchlechtshäupter geschwächt ist: Sie gehorchen alle dem Schah Durri Durrah oder Padischah, dessen Einkommen 10 Mill. Fl. beträgt. Die Kriegsmacht besteht aus 30,000 Reitern; doch können im Nothfall 300,000 Mann im Felde erscheinen. Das Reich ist in 6 große Bezirke getheilt: 1) Afghanistan oder Kabul ist an mit 11 Provinzen, wo die Hst. des Reichs Kabul am Fl. gl. N., 80,000 E. Residenz des Schah, Han- del. Die St. Pischauer oder Peshaur an der Barra, 100,000 E. Kandahar am Urgpndab, 100,000 E. königl. Palast, Fabr., Handel. Attok am Sind, der Kabulmündung gegenüber, der Schlüssel Indiens, wo von Alexander von Macedonien an bis auf den persischen Schah Na- dir alle Eroberer das Land betraten. 2) Sistan, wo der See Zareh und die Hst. Dukschak an einem Kanal des Hilmend, 2000 H. 3) Balk, das alte Bactrien, größtentheils von Usbeken bewohnt, mit der ehemals so großen und reichen Hst. gl. N. am Dehas, 7000 E. Seidenweb., Handel. 4) Kaschmir, wo die Hst. Serinagur oder Kaschmir am Behüt, 200,000 E. Shawlsf. 5) Khorassan mit der St. H e r i oder H e r a t am Tedsen, 100,000 E. Handel. 0) Mult an mit der Hst. gl. N. unweit des Dschinab, 30,000 E. Citad., Zitz-, Teppich-, Seidenzeugf. §.6. B e l u d s ch i st a n. Lage, Gränzen, Größe. Beludschistan liegt von 23« 10' — 31» 10'N. Br., und von 75° 14'— 89« 30'O. L., gränzt gegen N. und N. jd. an Afghanistan, gegen O. und S. O. an Hindostan, gegen S. an den indischen Ocean, gegen W. an Iran, und enthält 9554 □ M. Boden und Klimci. Der Sind theilt das Land in zwei

11. Lehrbuch der Geographie - S. 186

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
186 Iran (das eigentliche Persien), die Westhälste des großen persischen Hochlandes, faßt auf 22,740 sjm. 11* Mill. E., die zur indisch-europäischen Nace gehören. Die beiden bedeutendsten fließenden Gewässer sind: der Helmend, im östlichen Theile in den Steppen-See Zahreh fließend, und der Kisil-Usen. in das kaspische Meer im westlichen Iran mündend. Die herrschende Religion ist der schulische Islam, daneben die Religion des Zerduscht (Zoroaster), armenische Christen und Juden. Die Perser sind große Freunde von Ceremonien und Komplimenten; nie darf z. B. ein Sohn sich vor seinem Vater niedersetzen. Die Söhne werden streng dazu angehalten ihre Väter zu achten und zu lieben und ihnen in allen Verhältnissen, besonders im Alter, hülfreich zur Seite zu stehen. Nahrungs- quellen: ziemlich vorgerückte Industrie, Arbeiten von Gold, Silber und Stahl, Stoffe von Seide und Kameelhaar, wenig Ackerbau, Karawanen- handcl. Die Regierungsform ist despotisch; der Regent führt den Titel Schah. Teheran, Haupt- und Residenzstadt in einer schönen Ebene in der Nähe hoher Gebirge, hat im Winter wohl 130,000 E. und im Sommer nur 15,000, weil dann jeder, der es nur möglich machen kann, wegen der unerträglichen Hitze, die Stadt verläßt und unter Zelten wohnt. — Jspahan, ehemalige Hauptstadt mit 300,000 E., hat jetzt nur noch 90.000 E., die einen starken Handel treiben. — Schiras, in rei- zender, weinreicher Gegend mit 30,000 E. Rosen und Rosenöl. In der Nähe die Ruinen von Persepolis. — Tauris oder Tebris, durch Erdbeben verwüstet, 50,000 E. — Asterabad, am kaspischen Meere, 60.000 E. — Abuschehr, der Hafen von Schiras, 20,000e., lebhafter Handel nach Indien. — Schuster, einst Susa, 20,000 L. Afghanistan oder Kabulistan, liegt zwischen Turkestan, Beludschistan und dem Sihksgebiet, am Kabul und ist von Natur gegen jeden Angriff befestigt. Die Bewohner sind Afghanen, Perser und Turkmanen, Hindus, Armenier und Juden. Religion: der Islam (meist sunnitisches Bekenntniß); aber auch Anhänger des Brama und Buddha. Die Afghanen zeichnen sich durch ihre Freiheitsliebe, ihre Tapferkeit, ihr Militairsystem und ihre einfachen Sitten aus; sie leben größtentheis nomadisch. Die Regierungsform ist monarchisch; der Herr- scher führt den Titel Chan von Kabul. Kabul, die Stadt der 100,000 Gärten genannt, Haupt- und Residenzstadt in einer schönen Gegend, am Fuße des Hindu-Kho mit 80.000 E. Sie liegt auf dem Verbindungswege von West-, Ost- und Südasien, daher Hauptverkehr, Sammelplatz aller Karawanen. — Kandahar, große, regelmäßig gebaute feste Stadt, 70,000 E., Haupt- stapelplatz des Handels und Münzstätte des Reichs. Beludschistan, zwischen Iran, Afghanistan, Hindostan und dem indischen Meere. Es besteht aus Berglandschaften und einem wüsten Sandküstenstrich. Die Bewohner sind zum Theil Beludschcn, ein persisch- mongolisches Volk, zum Theil Brahuö, wahrscheinlich tartarischer Ab- kunft. Daneben Perser, Hindus u. a. Religion: sunnitischer Islam. Nomadenleben. Ackerbau und Industrie fehlen. Kclat, 8000' über dem Meere, Hauptstadt und Residenz des Chans, mit einer hohen Mauer umgeben, treibt viel Gewerbe und

12. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 356

1847 - Eßlingen : Dannheimer
356 Dritter Theil. Die politische Geographie. Zweites Dapitel. Die Staaten in Oft-Tu ran oder Herat, Afghanistan und die Staaten der Belndfchen. 8- 523. Die Grundmacht. 1. Ost-Turan zerfällt in 3 von einander unabhänge Landschaften: 3. Herat................... 3,200 Q.m. 1,500,000 E. d. Afghanistan oder Kabul 6,800 „ „ 7,000,000 „ e. Beludschistan . . . . 3,200 „ 2,000,000 „ Summe: 13,200 Q.m 10,500,0001 2. Die sunnitischen Afghanen, theils Nomaden, theils Ackerbauer, bilden die herrschende Bevölkerung in Herat und Kabul, die räuberischen Beludschen in Beludschistan. Den seßhaften, Ackerbau und Gewerbe trei- benden Theil der Bevölkerung machen die schiitischen Tadschik's aus. Außerdem gibt es noch nomadisirende Turkomannen, Turk-Tataren, Kurden und Lesghier, Hindus, handelnde Araber, Armenier und Juden. 8. 524. Die Kultur. 1. Die verschiedenen Kulturzweige stehen in diesen Ländern noch auf einer niedrigeren Stufe, als in Persien. 2. Während die Tadschik's Ackerbau und Gewerbe treiben, nähren sich die Afghanen und Beludschen hauptsächlich von der Viehzucht. Der Durchgangshandel ist von Wichtigkeit. Die bedeutendsten Handels- städte sind: Kabul, Kandahar, Herat, Kelat. 8. 525. Die Verfassung und die Verwaltung. 1. Die Staatsform ist in Herat und Kabul die einer unumschränk- ten Erbmonarchie, welche in fast unerträglichen Despotismus ausartet. 2. Beludschistan ist ein Staatenbund von 58 Tribus, die in einer Art von Stammverbrüderung stehen. Der mächtigste unter den Beludschen- Staaten ist der Staat von Kelal, welcher eine Art von Oberherrschaft über die andern ausübt. 8. 526. Die bedeutendsten Wohnorte. I. Herat. 1. Das südwestliche Khorasan. 44 Herat (Artacona, Alexandria), 100,000 E. 2. Sedjestan oder Sistan (Drangiana). Viele Ruinen. Ii. Kabul. 1. Kabul (Araotwsia). Kabul (Kabura) , 80,000 E. Bamiy an (Alexandria ad Caucasum). Ghasna, 10,000 E. 2. Kandahar, t Kandahar, 60,000 E. 3. Das Bergrevier der Hezareh und Eimak ist unabhängig. Iii. Die Staaten der Beludschen. Kelat, 20,000 E.

13. Besonderer Theil - S. 722

1856 - Eßlingen : Weychardt
722 Zweite Abtheilung. Asien. 5. Khanat van Herat. Grenzen: im O. Kandahar; im N. Gebiet der Aimak u. Hasareh; im W. Persien; im S. Seistau. Größe: 1,400 Qm. Oberfläche: hohes Gebirgsland im N., ein Theil des Nordrandes von Iran; Hochebene im S. Flüsse: Heri; Harnt; Farrah; Kasch. Einwohner: Iv- Mill. Der Chan ist seit 1852 ein Vasall von Persien. Herat [Alexandria Ariäna]. 2,000' h. 85 M. von Kabul; 40 M. von Meschhed. Haupt- u. Residenzstadt in dem von hohen Bergen umgebenen Thale des Heri. 100,000 E. sandere: 45,000 E.ch Citadelle. Schloß mit schönen Gärten. Obst- u. Seidenbau. Viel Gewerbfleiß. Berühmte Säbel s„Khorasaner Klingen']. Ausgezeichnetes Rosenwasscr. Lebhafter Handel mit Indien, Westturkestan u. Persien. Die alte Königsstadt der Arier u. Sitz der Künste u. Wissenschaften. Ihre Herrlichkeit ging hauptsächlich durch die Zerstörung unter Dschin- giskhan zu Grunde 1220. Die Stadt hob sich wieder unter Hussein, einem Nach- kömmling Timurs, seit 1467, an dessen Hofe der Geschichtschreiber Mirchond u. andere Gelehrte lebten. Farrah [Phra], Stadt am Farrah. 50,000 E. Fabriken. Handel. 6. Bergland der Hasareh und Aimak [Ghur oder Ghuristan — Berg- land. Paropamisus]. Grenzen: im O. Kabulistan, Chanat Kundus, Chanat Bu- chara; im N. Chanat Chiwa; im W. Persien; im S. Herat und Kandahar. Eine große Berg gruppe im Nordrande von Afghanistan, vom Murgh-ab u. Heri- rud bewässert. — a. Das Land der Aimak oder Eimak s— Hördes im W. ist minder hoch u. kalt, doch immer klippig bis Herat; da schützen viele Bergfesten aus steilen Felsen vor fremder Gewalt. Gegen Nw. sind die Berggehänge sanfter, weil dort Khorasan höher liegt. Reich bewässerte Thäler, darunter das des Murgh-ab. Im S. sind weite Grasungen u. Quellen; im W. Kulturthäler, wo Weizen, Gerste, Hirse, Mandeln gebaut werden. Die Aimak sind tatarisch-mongolischer Abkunft, Sunniten, reden einen persischen Dialekt, leben in Lagern, haben beständige Zwiste unter sich, so,wie mit den Hasareh, welche ihre tödtlich gehaßten Stammverwandte sind. Ihre Chane leben in prunkvollen Hoflagern, u. sind, wenn sic sich schon den Herrschern von Kabul oder Herat unterwürfig bezeigen, doch unabhängige Gebieter in ihrem Bergrevier. — b. Das Land der Hasareh [— Abtheilung von Kriegern] im O. ist rauher, öder, kälter; im Winter fällt tiefer Schnee. Selten reift das Korn, daher leben die Hasareh [350,000] vorzüglich von ihren Pferde-, Rinder- u. Schafheer- den. Sie sind gleichfalls tatarisch-mongolischer Abkunft, aber Schiiten, reden einen persischen Dialekt, haben die wichtigsten Stutereien u. sind die größten Roßhändler in Khorasan u. ans den Märkten von Herat. Sie wohnen in Dörfern u. theilen sich in viele Stämme, deren jeder seinen despotisch gebietenden Sultan hat. In beständigen Fehden unter einander, sind sie doch stets gegen die Aimak u. andere Nachbarvölker gerüstet u. stehen insgesammt wider ihre Oberherren von Kabul, sobald Tribut einge- fordert wird. §. 200. Kekudschistan. ') 1, Lage. 25° bis 30° N. Br. 75'/,° bis 86'/,° O. L. — _ 2. Grenze». Im O.: indobritisches Reich. Im N.: Afghanistan. Im W: Persien. 2"> S.: indopersisches Meer. - 3. Größe. 7,800 Qm. - 4. Oberfläche. So. Theil des Hochlandes von Iran. a. Südliche Hälfte des Ost ran des von Iran oder das Hala-Gebirge sarbitius Lions], das im S. mit dem Kap Murawi endet. An seinem Oftfuße liegt die Tiefebene der Provinz Gandawa. b. Oestliche Hälfte des Südrandes von Iran. Ein von dem flachen, sandigen Küstenstriche gegen N. terrassenartig aufsteigendes Bergland, dessen steile Bergketten von O. nach W. ziehen, o. Die Hochebene ist von kltppigen und kahlen Hügeln und Bergketten durchzogen. Ein großer Theil derselben bildet die 65 M. lange und 40 M. breite Sandwüste von Beludschistan. Hier wehen oft glühend heiße Winde, welche mächtige Sand- ') Der Name Beludschistan besteht erst, seitdem der persische Schah Nadir 1739 einen der Hordenfürsten der Beludschen, Nusstr Khan, unter dem Titel Beg- lerbeg als Haupt des Landes und als Vasall bestätigte.

14. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 210

1836 - Eisleben : Reichardt
210 Iv. Südasien. Vorder, oder Ostindien. gegen Osten Ostindien, gegen Süden das Indische Meer und gegen Westen Persien. Die Größe beträgt 9500 Qmeilen. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils be, steht sie aus Ebenen, mit zum Theil beträchtlichen Sand- wüsten. Der vornehmste Fluß ist der Indus oder Sind, welcher den südöstlichen Theil durchfließt, und sich daselbst, mit mehreren Mündungen, in den Indi- schen Ozean ergießt. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und ganz nahe bei dem nördlichen Wendekreise, daher das Klima warm und in den Wüsten sengend heiß ist. Die Produkte sind ohnge, fähr dieselben wie in Afghanistan. Die Einwohner, deren Zahl 3 Millionen be, trägt, sind theils Veludschen, theils Brahus, die größ- tentbeils nomadisch leben. Außer diesen giebt es auch Hindus, in deren Händen meistens Gewerbe und Han, del sind, Altperser und andere geringe Volksstämme. Das eigentliche Beludschistan steht unter der Herrschaft eines Chans; der südöstliche, stark bevölkerte Theil des Landes, welcher die Provinz Sind bildet, hat eigene Oberhäupter zu Beherrschern. Kelat, Hauptstadt und Residenz des Chans, liegt südlich von Kandahar. —• Hydrabad, Stadt, auf einer von Armen des Indus gebildeten Insel, südöstlich von Kelat, liegt an der Provinz Sind und ist die Residenz der Beherrscher dieser Provinz. Iv. S ü d a s i e n. Vorder- oder Ostindien. Die Gränzen sind gegen Norden Tibet, gegen Osten Hincerindien und der Bengalische Meerbusen; ge- gen Süden der Indische Ozean, und gegen Westen das Arabische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Von Norden, wo das Land seine größte Ausdeh- nung hat, läuft es gegen Süden in eine Halbinsel aus, die je weiter nach Süden desto schmäler wird, und zu, letzt in das Vorgebirge Co morin ausläuft. Die Größe mag etwa 64,000 Qmeiien betragen. Der nördliche Theil heißt Hindostan und die Halbinsel führt den Namen Decan. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils eben,

15. Denkfreund - S. 327

1847 - Giessen : Heyer
Westasien. 327 3) Arabien, große Halbinsel, welche nördlich mit ihren Wüsten, worin 40 Jahre lang die Israeliten umherzogen, an Syrien stößt und auf den übrigen Seiten vom persischen Meerbusen, dem arabischen Meere und dem rothen Meere oder arabischen Meerbusen bespült wird, ist meistens eine spärlich bewässerte Hochebene mit verschiedenen Bergketten und den berühmten Bergen Sinai und Horeb, er- zeugt die schönsten Pferde, den besten Kaffee und viele Datteln, die eine Hauptnahrung der Einwohner ausmachen. Die Araber leben theils ansäßig, theils als Nomaden von Viehzucht; letztere heißen Be- duinen und stehen unter eigenen Oberhäuptern. Am mächtigsten sind die Wahabiten. Mekka, St. und berühmter Wallfahrtsort der Muhamedaner, Geburtsort Muhamed's, mit 60,000e., und Medina, St. und Begräbnißort desselben; Dschidda, St. am rothen oder arabischen Meere, mit besuchtem Hafen und 40,000 E.; Maskat, große Handelsst., mit Hafen und 60,000 E., ebendaselbst. 4) Persien oder Iran, mit 22,000 sijm. und 7 Mill. E., von Arabien durch den persischen Meerbusen geschieden und nördlich vom caspischen Meere bespült, liegt östlich von der asiatischen Türkei, ist eine spärlich bewässerte Hochebene, an deren Nord- und Westrande sich besonders viele Gebirgsketten erheben, und wird von einem Schach (Schah) regiert. Unter den Producten sind herrliche Pferde, viele Kamee- le re., und ganze Ebenen sieht man mit Salz bedeckt. Die Perser gehören übrigens zu den gebildetsten Völkern Asiens. I s p a h a n , vorma- lige Hauptst., sonst mit 600,000, jetzt noch mit 200,000 E. Südlich: Schiras, St., berühmt durch ihren Wein. Nördlich: Teheran, Haupt- und Residenzst. mit 100,000 E. Noch nördlicher: Tauris oder Tebris, St. mit 50,000 E. 5) Afghanistan oder Kabulistan, 12,000 □ M. mit 7 bis 8 Mill. E., westlich von Persien gelegen, ein Hochland mit hohen Gebirgen, hat fast dieselben Producte, wie Persien, und steht jetzt unter mehreren Regenten. Ueberhaupt herrscht gegenwärtig in diesem 1842 von den Briten feindlich überfallenen und von ihnen schrecklich verwüsteten Lande große Verwirrung und Anarchie. Ka- bul, Hauptst. und Residenz des Schach, sonst mit 60,000 E., 1842 aber von den Briten fast gänzlich zerstört. Südlich: Kandahar, St. mit 100,000 E. Unweit der persischen Gränze: H e r a t, Hauptst. und Residenz eines besondern Herrschers, mit 100,000 oder (nach andern) nur 45,000 E. 6) Beludschistan, 9500 sjm. mit 3 Mill. E., südlich von Afghanistan, wird vom indischen Ocean bespült, ist im größer» Theile Hochland mit spärlicher Bewässerung, im kleinern Theile ein vom I n- d u s oder Sind bewässertes Tiefland und hat dieselben Producte, wie Afghanistan. Das eigentliche Beludschistan wird von einem Chan (Khan) beherrscht und die Landschaft Sind, kürzlich noch von 3 Regenten beherrscht, ist jetzt von den Briten in Besitz genommen. Khelat,

16. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 245

1822 - München : Fleischmann
Afrika 245 b) aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Mais, Reiß, Gartengewächse, edle Südfrüchte, Wein, Tabak, Baumwolle; c) aus dem Mineralreiche: Gold in einigen Flüssen, Silber, Blei, Eisen, Schwefel, Salz, Salpeter. Man verfertigt Teppiche, schöne Shawls (in Kasche- mir), Zitz, Mousseline, und treibt Ackerbau. §. 7. Regierung. Die Regierung ist monarchisch; der Beherrscher wird Schach oder Kan von Kabul genannt. Bei den Afghanen findet eine Art von Lehensverfassung Statt. ' §. r». Vorzügliche Orte. Städte: H er a t, an einem Kanäle des Heratflusses, Hauptstadt der Provinz gleiches Namens, mt( 100,000 E , Citadelle undhaupt- Stapelplatze zwischen Kabul, Hindostan, Persien und Bagdad; Ia- rend, am Aarend, Hauptstadt in der Provinz Sedschcstan, mit 2000 H.; Roch ad sch, am Hilmend; Gh is ni, mit 1500 H., in dessen Gegend das Grab des großen Sultan Mahmud ist, wohin ge- wallfahret wird; Ghaur; Balch, am Bamian; Kabul, am Ka- bul, Haupt - und Residenzstadt, mit lebhaftem Handel; Kandahar, mit einem k. Schlosse und bedeutendem Handel; Pischauer, am Kabul, mit 100,000 E. und 2 Stunden im Umfange; Sertnagur (Kaschemir), am Behat, Hauptstadt von der Provinz Kaschemir, größte Stadt im ganzen Staate, mit 130,000 E. und Verfertigung berühmter Shawls. Die Wolle kömmt aus Tibet; 16,000 Stühle liefern jährlich 80,000 Shawls. 5.Beludschistan oder das Land der Be lud sch e n. §. 1. Lage. Grenzen. Größe. Dieses Land erstreckt sich vom 76° 36' bis 85° östl. Länge, und vom 24° 50' bis 30° 40' nördl. Breite. Es ist von West- Persien oder Iran, Kabul, Hindostan und vom indischen Meere begrenzt. Sein Flächenraum begreift 8000 Q. M., worauf 3 Mill. Menschen, grdßtentheils Nomaden, wohnen.

17. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 219

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
219 L Das Königreich Persien (26,450 Q.-M., 5 Mill. E.) liegt zwischen dem Kaspi-See und dem persischen Meerbusen, und hat, mit Ausnahme des südlichen Küstenstrichs und der Wüste, ein mildes, aber trocknes Klima. Die Perser, von vermischter Herkunft, sind Muhamedaner, (Schiiten) und Hauptfeinde der Türken (Sunniten); im Aeußern erscheinen sie als ein schöner, kräftiger,, gewandter und ausdauernder Menschenschlag. Sie zeichnen sich durch Geist, Verstand (das Schachspiel ist in Persien erfunden), poetischen Sinn, Milde, Tapferkeit, Mäßigkeit und Höflichkeit aus. Aber diesen Tugenden kommen folgende Hauptfehler gleich: Falschheit, Verstellung, Geiz und Eifersucht. Kein noch so feierlicher Eidschwur vermag ihre Habsucht oder ihren Ehrgeiz zu mäßigen. Araber und Türken sprechen mit der größten Verachtung von den vielen Complimenter: und den schönen Worten der Perser. Viele Stämme sind noch Nomaden (Ihlasis); die Angesessenen nennt man Tadschiks. Sie verfertigen vorzügliche Teppiche, Shawls, Säbel, Leder-, Gold- und Silberwaaren. Obwohl in Persien der Islam die herrschende Religion ist, so werden doch auch die Religionen der Parsen, Juden, Christen re. geduldet. In Persien und Beludschistan sollen noch 100,000 Anhänger von Zoroasters Lehre sein; die Moslemin nennen die Feueranbeter in der Regel Guebern, d. i. Ungläubige. — Der Boden, welcher auf künstlichem Wege bewässert wird, liefert neben unsern europäischen Getreidearten viel Obst, guten Wein, prächtige Rosen (Rosenöl) und reichliche Weiden für die Pferde- und Kameelzucht. Auch der Seiden- bau ist ein nicht unbedeutender Erwerbszweig in Persien, welcher noch ergie- biger wäre, wenn die Handelsverbindungen des Landes nach Außen sich günstiger gestalteten und die Sicherheit der Landstraßen von wegelagernden Räubern nicht gefährdet würde. Der Handelsstand ist sonst in Persien sehr geachtet; Geistliche und hohe Beamte verschmähen es nicht, Geschäfte zu machen. Die Perser werden von einem despotischen Herrscher, „Schach", regiert; die Söhne desselben, Mizars genannt, verwalten die Provinzen, wenn sie mündig sind. Alle Unterthanen haben gleiche Rechte und werden nach dem Koran gerichtet. Vor Gericht sollen große Bestechlichkeiten vorkommen und gräßliche Strafen verhängt werden, z. B. Bastonade, Schinden, Spießen, Augenausstechen rc. Die bedeutendsten Städte sind: Teheran, 80,000 E. Schiras, 30,000 E. (Gräber der persischen Dichter Saadi und Hasiz.) Jspahlu, 60,000 E. Tauris am Urmiasee, 100,000 E. Balfrusch nahe am Kaspi-See, 250,000 Einw. Herat, früher ein selbständiger Staat, ist 1851 von den Persern erobert worden. 2. Afghanistan (Kabul) mit Herat (12,160 O.-M., 4 Mill. Cinw.) wird von den nomadisirenden Afghanen bewohnt, welche aus den Hindukuh- bergen gekommen sind, in mehrere Stämme zerfallen und in immerwähren- dem Kriege mit einander leben. Auch hier bauen die Tadschiks" das Land, treiben Gewerbe oder nehmen Theil an dem Handel, welcher durch Kabuls Lage, wo die Waaren von West- und Ostasien aufgestapelt werden und Karawanen von allen Richtungen anlangen oder abgehen, begünstigt wird. Kabul wird vou einem Schach regiert, welcher in Kabul residirt. Kandahar, 80,000 E. Herat, 100,000 E., Fabriken, Mittelpunkt eines ausgebreiteten Handels.

18. Lehrbuch der Geographie - S. 417

1827 - Erfurt : Keyser
Asien. «7 10) Kerman, mit der gleichnam. Hauptst., welche 30,000 Gr. (Par- sen , Armenier, Hindu's) zählt, Fabrk. von Gewehren, Shawls u. f. w. unterhalten und Handel treiben. 11) Khorassan (der nördliche Theil, der andere gehöre zu Afghani- stan), mit der Hautpstadt Nischabur. Mesched oderthus, Stadt und berühmter Wallfahrtsort der Perser, wo der beste Sammet und vortieffl. Degenklingen verfertigt werden. Afghani st a n oder Ost-Persien. Der östliche Theil des Persischen Hochplateau's, ein von Iran ganz unabhängiger Staat, der gegen £). an das Sinesi'sche Reich und Hindostan, gegen S. an Beludschistan, gegen W. an Iran und ge- gen N. an die freie Tatarei grenzt, und 16,500 Q.m. gross ist, übrigens die Naturverhaltniste Irans theilt. Der Hauptfluß ist der Indus, der den großen Fl. Kabul aufnimmt. Die 12 Mill. Be- wohner bestehen aus Afghanen (das herrschende Volk, aus vielen Stammen zusammengesetzt, unter eignen Oberhäuptern) Tadschiks, Hin- dus, Tataren rc. Es sind Muhamedaner, von der Sunnitischen Sette, Die Afghanen mit eigener Sprache (Puschtu). Der Staat wird mo- narchisch regiert; an seiner Spitze sicht der sogenannte Schach oder Chan von Kabul, dessen Einkünfte 10 Mill. Gulden betragen und der in Kriegszeiten über 200,000 Krieger gebieten kann. Das Reich besteht aus 6 großen Landschaften, welche 26 Provinzen bilden. 1) Das eigentliche Afghanistan, mit der Hauptstadt des ganzen Reichs: Kabul, in einer Hochebene am Kabulfluste, mit einem Palaste des Schach und wichtigem Handel. — Pischaur, reiche Handelsstadt mit 100,000 E. — Kandahar, große Handelsstadt mit 100,000 E., sehr regelmäßig in Gestalt eines Vierecks erbaut. 2) Sistan oder Siwistan, mit der Hauptstadt Dschcllalabad oder Duschak, mit 2000 E. 3) Khorassan (der südlichste Theil), mit der wichtigen Haupt-, Handels - und Fabrikstadt He rat, welche 100,000 (g. zahlt und alle Af- hanischen Städte an Pracht übertrifft. Sie ist Stapelplatz zwischen Kabul, Hindostan, Persien und Bagdad. 4) Balkh (das alte Bactria), einst Theil der großen Bucharei, mit der verfallenden Hauptstadt gleiches Namens. 5) Kaschemir, einst Theil von Hindostan, ein weites, vonr Himalaya und Hindukusch gebildetes, vom Behat (Hydaspes) durchströmtes Thailand, gewöhnlich das Indische Paradies genannt. Hier die Hauptstadt Kaschmir (einst Sirinagur), die größte des Staats, mit 200,000 E., welche die berühmten Kaschmirshawls in.menge liefern und lebhaften Handel treiben. 6) Mullan, ebenfalls einst zu Hindostan gehörig, mit der glcichn. Hauptstadt, deren E. Baumwollen- und Seidenwaaren liefern, und Sei- denbau treiben. B e l u d s ch i si a n. Eilt gebirgiges., vom Indus durchströmtes, 9500 O.ml. großes Land, das in, N. von Afghanistan, im O. von Hindostan, im S. H. 27 j - ' ’ ,

19. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 57

1870 - Halle : Schwetschke
57 Iran 5. Erzeugnisse sind: Eisen, Knpfer, Schwefel, Färbepflanzen, Pfirsiche, Kampher, Rhabarber, Obst; Pferde, Esel, Rindvieh, Schafe, wilde Thiere; Bienen, Seidenraupen, Perlen. 6. Das Hochland von Iran beherbergt drei Staaten: den Staat Afghanistan, das Land der Belndschen und das Persische Reich. I. Der Staat der Afghanen. Afghanistan, Kiaßul. 1. Afghanistan und Belndschiftan zusammen haben einen Flächen- raum von 19,960 Q.-M. und 9 Millionen Einwohner. 2. Afghanistan bildet einen Theil des iranischen Hochlandes, ist aber nicht einförmiges Tafelland, sondern wellenförmig von Höhen und Tiefen unterbrochen. Das Klima ist höchst verschieden, trocken und heiß in den westlichen ebenern Gegenden, mild in den höheren nordöst- lichen Thälern. Die Höhen von Kabul haben ein Alpenklima. 3. Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksftamm; außer ihnen gibt es Perser, Tataren, Armenier und Araber. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau, Viehzucht, Seidenbau, Webereien nitd Waffenberel- tnng, und führen aus Getreide, Tabak, Indigo, Pferde, Pelzwerk und Shawls. Herrschend ist der Islam, doch gibt es ailch Anhänger des Brama und Buddha, und wenige Christen. 4. Das Land zerfällt in fünf unabhängige Chanate. Kabul, 60,000 Einw., mit paradiesischer Gegend und reizendem Klima. Um die Stadt ziehen sich Obstgärten und Weinberge. Handel <mit Indien und Persien) tmd Gewerbe lebhaft. Kandahar, 50,000 Einw., eine der schönsten asiatischen Städte, große Betriebsamkeit, Land- bau, Obst, Getreide, Tabak. Herat, 45,000 Einw., in einem von hohen Bergeit umgebenen fruchtbaren Thale, mit Frucht- und Blumen- gärten, daher „Stadt der 100,000 Gärten" genannt, Hanpthandelsort zwischen Indien und Persien. Der Chan ist ein Vasall von Persien. Ii. Da? Land der Nelndfchen. 1. Die Hauptmasse des Landes bildet eine Hochebene, die sich vom Sind und vom Meerufer mit mehreren Bergrücken terrassenförmig erhebt. Nur wenige Ebenen und Thäler des Plateaus (die Gegenden am Sind) sind des Anbaues fähig, im übrigen ist es steinig, trocken, unfruchtbar tmd zum Theil Sandwüste. Das Klima der Hochebene ist rauh, mit strengen Wintern und heißen trocknen Sommern; am Ufer des Sind ist es, heiß und feucht. Das Küstenland ist wegen der Datteln berühmt. 2. Die Belndschen sind eilt Nomadenvolk und sunnitische Muhame- daner; sie leben unter Häuptlingen und leisten dem Chan von Kelat nur Heeres folge. 3. Es werden sechs Provinzen unterschieden. Kelat, 12,000 Einw., in einer fruchtbaren Oase der Hochebene, an einem Berge, aus welchem die Citadelle und der Palast des Chans liegen, hat einen Bazar, Waffenfabriken und Handel.

20. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 141

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Asien. — Die Staaten Irans. 141 Die bedeutendsten Städte sind: Tauris (Tebrks), 100,000 E. Kasbin, Teheran, 130,000 6., Haupt- und Residenzstadt. Jspahan, 200,000 E., sonstige Hauptstadt, größte Handelsstadt. Schiras, 50,000 8., Handel, Weinbau. In der Nähe die Ruinen von Persepolis. A dusch ehr, 10,000 E., Hafen, blühender Handel. £ ec man,,30,000 E., Fabriken, starker Handel. §. 2. Herat und Kabul. 1. Beide Reiche nehmen den nördlichen Theil der Oft- hälfte von Iran ein. Herat, der westl. Theil, enthält 3200 nw. mit U Mill. E., Kabul oder Afghani- st a n 6800 mm. und 8 Mill. E. In beiden Reichen bilden Stämme persischer, auch indischer Abkunft den ältern, seßhaften Theil der Be- völkerung. Später sind die Afghanen von den indo- persischen Grenzgebirgen als Eroberer herabgestiegen und haben größtentheils ihre nomadische Lebensart beibehalten. Alle bekennen sich zum Islam, und zwar die Urbewohner zur schiitischen Sekte, die Afghanen zu den Sunniten. Die Kultur steht auf einer noch niedrigem Stufe, als in Per- sien. Der Ackerbau, wegen Vernachlässigung der Wasser- leitungen sehr verfallen, liefert dieselben Produkte, wie in Persien. Die Viehzucht ist die Hauptbeschäftigung der Afghanen. Die Gewerbe liefern manche vortreffliche Waare. 2. Die Verfassung ist unbeschränkt monarchisch, zu- weilen despotisch; die Verwaltung ungeordnet. Die bedeutendsten Städte sind: n. in Herat: Herat, 43,000 E., Fabriken, Mittelpunkt eines ausgebrciteten Handels; b. in Ka- bul : die Hauptstadt Kabul, So,000 E., Vereinigungspunkt der Handelskarawanen aus dem O., W. und N. Ghasna, einst Hauptstadt eines mächtigen Reiches. Kandahar, 00,000 E., be- deutender Platz für Handel und Fabriken. Das Bergrevicr der Ei- mak und Hezareh ist eigentlich ganz unabhängig und steht kaum dem Namen nach unter der Herrschaft Kabuls. §. 3. Beludschistan. Beludschistan liegt im südl. Theile der Osthälfte Irans. Es ist 9000 Um. groß und enthält 24 Mill. E. Bevöl- kerung, Kultur und Nahrungszweige "sind wie in Kabul und Herat. Das Land besteht aber aus einem Staa- tenbunde mit verschiedenen Oberhäuptern, die jedoch den Khan von Kelat zum Theil als gemeinsames Oberhaupt anerkennen. Die Hauptstadt des Landes ist Kelat. Sie liegt auf einem 8000' hohen kalten Plateau und hat 20,000 E.