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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 212

1836 - Eisleben : Reichardt
212 Vorders oder Ostindien. muscheln; Reiß (die Hauptgetreideart und gewöhnlichste Nahrung der Einwohner), Safran, Zuckerrohr, Opium, Mohn, Baumwolle, Indigo, Kardamomen, Pfeffer, Tabak, Nicinusbäume, woraus Oel gemacht wird, Be- tel, dessen Blätter grkauet werden, Färbehölzer, beson- ders Sandelholz, Gummibäume, Drachenblut, Kampher, Bambusrohr, ein sehr nützliches Gewächs, die köstlich- sten Baumfrüchte, vorzüglich die Kokospalme, und an- dere Palmenarten (als Weinpalmen, Sagopalmen, Are, kapalmen, deren Nüsse zur Zubereitung des Betels ge- nommen werden), Bananen oder Pisangs, große Wal- dungen mit den nutzbarsten Holzarten. Das Mineral- reich, welches edle und unedle Metalle enthält, liefert besonders die schönsten und reinsten Diamanten nebst andern Edelsteinen, viel Salpeter, Salz, Borax, Ambra. Ostindien ist stark bevölkert, so daß man die An- zahl der Einwohner auf 135 Millionen berechnet, worunter die Hindus mit einer eigenen Sprache das Hauptvolk ausmachen, sich in 4 Hauptkasten theilen und eine eigene Religion, die Brama- Religion haben, deren Tempel Pagoden heißen. Außerdem giebt es Afghanen, Mongolen, Parsen, Juden, Europäer (besonders Brit, ten). Nebst der angeführten Religion des Brama, fin- det man Muhamedaner, Feueranbeter, Christen, Be- kenner der Mosaischen Religion. Die Einwohner be- treiben Ackerbau nebst Viehzucht und haben es in ver, schiedenen Industriezweigen sehr weit gebracht, so wie auch Künste und Wissenschaften nicht ganz unbekannt sind. Der Land- und Seehandel ist wichtig; doch ist letz- terer fast ganz in den Händen der Ausländer. Den größten Theil dieses schönen Landes besitzen die Dritten, von deren Herrschaft auch viele inländische Fürsten abhängen, so daß ihrem Szepter, mit Einschluß der Vasallenfürsten, an 123 Millionen Einwohner ge, horchen, während kaum 12 Millionen von eigenen un- abhängigen Fürsten beherrscht werden. Was die Fran- zosen, Portugiesen und Dänen hier besitzen, ist ganz unbedeutend. 3) in dem nördlichen Theile oder Hindostan: Lahore, Hauptstadt im Lande der Seiks, die unabhängig von der Herr- schaft der Britten sind, südöstlich von Pischaur, an einem Neben- flüsse des Indus, hat vieles von ihrem ehemaligen Glanze verlo-

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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

2. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 72

1834 - Celle : Schulze
72 und Schaffen hat Persien großen Ueberfluß. Höchst bemerkenswerth ist auch die große Menge der Naphta- quellen. Hauptstadt des Reichs ist Teheran fast ganz von Lehm erbaut. Durch die aus den naheliegenden Morasten aufsteigenden Dünste wird die Luft, wahrend der Sommerhitze fo verpestet, daß fast niemand in der Stadt bleibt; Älles wohnt alsdann außerhalb der Stadt unter Zelten in gesunderer Luft. §.33. Ostindien. (F.) Ein ungemein fruchtbares mit den schönsten Pro- ducten gesegnetes Land in der heißen Zone, mit abwech- selnden Bergen und Ebenen. Es wird zum Theil von Europäern, namentlich von den Engländern beherrscht, zum Theil besteht es aus freien Staaten, zum Theil hat es auch einheimische Fürsten. Im Nord, ist das hohe Hi mal eh-Gebirge, dessen höchste Spitze Dholagir - heißt und an 27,000 Fuß hoch seyn soll. In der Ge- gend dieses Gebirges sind die Quellen des Ganges, des Hauptflusses in Indien, den die Hindu (oder Ur- bewohner des Landes) als einen heiligen Fluß ansehen. Das Wasser desselben wird daher nach allen Gegenden des Landes hin versendet, und zu Opfern, oder auch an den Tafeln der Vornehmen gebraucht. Man hält eö für verdienstlich, sich im Ganges zu baden, und Kranke suchen hier ihre Genesung, und wer nur irgend kann, der sorgt dafür, daß nach seinem Tode die Asche seines verbrannten Körpers in diesen Strom geworfen werde; einige lassen sich sogar von den Crocodillen des Ganges fressen, um dadurch im Himmel eine höhere Stufe der Seligkeit zu erlangen. Die Hindu bekennen sich zur Religion des Brama, glauben an Seelenwanderung und dürfen keine Thiere schlachten. Ihre Priester hei- ßen Br am inen. Die den Engländern unterworfenen Hindu werden allein auf 80 Millionen angeschlagen.

3. Kleine Schulgeographie - S. 164

1818 - Sondershausen : Voigt
164 Asien. Seidenbau; Getreide, Reiß, Mais, Wein, Südfrüchte, Zucker, Pfeffer, Ingwer, Kassia, Mohn mit Opium, Rhabarber, Kampher, Sennesblatter, Sesam, Baum- wolle, Indigo, Kokosbäume, Brodtsrucht, Sandelholz, Bambusrohr, Betel, Areka, köstliche Harzbäume, Weih- rauch; Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Diamanten, Salz, Salpeter, Borax, Ambra rc. Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 80 oder 96 Millionen. Ureinwohner sind die Hindus, die sich in 4 Hauptkasten theilen und ihre eigene Sprache und Religion haben. Sie verehren drei Hauptgötter; Bra- ma, W i s ch n u und S ch i w e n. Ihre - Priester heißen Braminen und ihre Tempel Pagoden die Dsch aten und Seiten sind Völker, die sich von ihnen getrennt ha- den. Außerdem findet man hier Afghanen, Mon- gholen (Muhamedaner,) Parsen, Juden, Euro- päer von verschiedenen Nationen, besonders Englän- der und Portugiesen. Von den Europäischen Sprachen ist besonders die Portugiesische sehr verbreitet. Außer der Religion der Hindus findet man hier die Muhamedanische, die der Parsen, die christliche und jüdische. Die Industrie liefert Baumwollen- und Seiden- waaren, feine Kattune und die schönsten Musseline, ge- malte Leinwand, Schawls Matten, Corduan rc. Der Handel ist äußerst wichtig. Von den Europäern sind besonders die Britten, vorzüglich ihre Ostindische Han- delsgesellschaft, im Besitze dieses einträglichen Handels. Wir folgen bei der Beschreibung, der Eintheilung nach den herrschenden Mächten: I. Asiatische Staaten, i. Die Lande der Seiks oder Sikhs. Sie nehmen den westlichen Thcil Ostindiens ein, und ha« > den eine republikanische Verfassung. Darin: Lahor, Hauptst. . am Rawy. Multan, ansehnliche Handelest. am Rawy. A m t -1 ret - Gir, heilige St. der Seils und jetzt der Sitz ihrer i- Volksversammulngen. 2. Die Länder Ghorka nebst Sirinagur und < Nepal oder Nepaul. Sie stehen jetzt meistens unter dem Rajah von Nepauk. . Ss sind gebirgige Länder an der nördlichen Granze Ostindiens. .

4. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 3

1872 - Berlin : Wohlgemuth
3 Die Beobachtung der Natur, so wie das Treiben der Thiere fhrte sie zum Nachdenken, wie sie diesen oder jenen Gegenstand besser ver-werthen und anwenden knnten, und so verfielen sie auf die Hand-werke und Knste. Je weiter sie hierin vorschritten, desto gebil-deter und kultivirter wurden sie. Hatten aber die Menschen erst angefangen, sich gegenseitig zu trennen und in entfernteren Gegenden niederzulassen, so konnte es auch nicht fehlen, da der Wunsch, Das zu besitzen, was ihnen mangelte, sie zu Plnderungen und Rubereien verleitete. Notwendiger Weise muten dadurch andere dahin gebracht werden, diese Raubzge abzu-wehren. Diese Streitigkeiten der Mein und Dein muten aber auch dazu beitragen, da man sich endlich einen Leiter oder Fhrer whlte, dessen Ausprchen man sich unterwarf. Anfangs whlte man solche Leute dazu, welche vermge ihres Alters dazu das meiste Recht zu haben schienen; spterhin aber solche, die sich durch ihre Erfindungsgabe als Kluge und Weise unter ihren Stmmen hervorthaten. Jeder einzelne Stamm, jede einzelne Niederlassung bekam somit ein eigenes Oberhaupt, einen König. Bon einem andern besiegt und unterworfen, verschmolzen diese Stmme in einander und bildeten nun ein Volk. Sieht man nun als den ltesten Wohnsitz des Menschengeschlechts die Gegend an, wo Kaschemir liegt, so sind auch wohl die Inder als das lteste Volk zu betrachten. Sie bewohnen den ganzen sd-lichen Theil Asiens, der heutzutage gewhnlich Ostindien genannt wird und bei den alten griechischen Schriftstellern als Indien innerhalb und auerhalb des Ganges bezeichnet wird, woher auch noch jetzt die Eintheilnng in Vorder- und Hinterindien stammt. Es war schon frh das Hauptziel aller handeltreibenden Vlkerschaften, indem sein Reichthum berall gepriesen wurde und seine Waaren als die prchtigsten und schnsten in der ganzen Welt betrachtet wurden; wo-raus man ableiten kann, da hier schon frhzeitig ein sehr kultivirtes Volk wohnen mute. Dieses theilte sich in vier Kasten oder Stmme: die Br am inen oder Priester, die Kschetris oder Krieger, diewai-schya s oder Gewerbetreibenden und Sud ras oder Dienenden. Unter diesen standen die Parias, welche aber so verachtet waren, da sich besonders ein Bramme fr entweiht hielt, wenn er nur einen von ihnen sah, und ihn ungestraft tobten konnte. Wahrscheinlich waren diese Parias die ursprnglichen Bewohner des Landes, die von den brigen unterjocht wurden. Sie glaubten an ein Urwesen, Para-brama, das sich als eine erschaffende, erhaltenoe und zer-strenbe Gottheit (Brama, Wifchnu und Schiwa) den Menschen kundgab, welche Gottheiten sich, verkrpern und verwanbeln konnten. Aus ihnen flssen gleichsam alle Dinge aus, so auch die Menschen, deren Seele, wenn sie gestorben waren, in einen andern Gegenstand berging, d. h. sie nahmen eine Seelenwanderung an. Ihren Gttern zu Ehren errichteten sie viele Pagoden oder Tempelgrotten, von denen 1*

5. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 45

1820 - Altona : Hammerich
Ostindien. 45 Wichtigkeit. Ausgeführt werden insonderheit: Seide, sei- dene Zeuge und Tücher, Baumwolle, baumwollenes Garn, Kattun, Nesseltuch, Gingham, Shawls, Fußteppiche, Kor- duan, Diamanten und andere Edelsteine, Reis," Pfeffer, Ingwer, Sago, Kampfer, Opium, Indigo, Gummilack, Salpeter, Elfenbein u. s. w. "v. V Die Einwohner, deren Zahl auf 8o m ioomlllro- ttett geschätzt wird, sind in Sprache, Religion und nach ihrer Abkunft sehr verschieden. Die ursprünglichen Einwohner sind die Hinduer. Sie bekennen sich zur, bramanischen Re- ligion, und theilen sich in 4 Haupcknsterr- Br am inen (Prie- ster, Gelehrte), Schater (Soldaten), Banianen (Kauf- leute) und Schütter (Handwerker und Landbaster). Die verachtetste Kaste sind die Pariahs. Frernder Herkunft sind die Mongo len . und A fgasten, beide Mnhamedaner. Die Religion der Braminen lehrt einen höchsten Gott- den Brama, und eine Menge Untergöttev, Unstöpblichkeit der Seele und Seelenwanderung. Sie halten viel stuf Reinigun- gen, Gebete und Wallfahrten?^ Das Wasser des Ganges wird vorzüglich heilig gehalten. Die Pemm heißen Pagoden. Die Sams-kreda Sprache ist die heilige Sprache, ch der die Re- ligion sbüchev^der Hinduer geschrieben sind, und btc Mutter aller indischen Sprachen. Der alten Sitte der Weibep, mit ihren verstorbenen Männern sich aus dem Schsikeastusdn ver- brennen zu lassen, arbeiten hie Engkändc.^ eifrig entgegen. Die Eintheilung Vorder - Indiens ist H ist dio stau, Bengalen und Decan ist veraltet? Besser ist die Ein- theilung in Besitzungen der Asiaten und Estrostäer. '! It , , ■ ) f( ; ^ ^ _ j ' f]p t 3 Üí Í v ‘ Zu den Besitzungen der Asiaten gehören: 1) Der Staat der Seike.nm im nördliche» und west- lichen Hindostán, eine Republik ausfielen kleinen,hurch Ver- träge verbundenen Regierungen bestehend. Ihrekrtegsniacht, meistens Reuterei, ist ansehnlich. Das Land ich im Norden gut angebauet, im Süden sind Sandwüsten. Lahor, die Hauptstadt ihres Gebiets, 2) Der Staat der Maratten, begreift den südlichen Theil Hindostans, einen großen Theil von Decan, quer über den breitesten Theil der Halbinsel. Sie sind die Mächtigsten unter den Hinduern, und sehr kriegerisch. Dev Staat besieht aus zwei Reichen, dem östlichen und westlichen; und dieses wieder unter viele Fürsten vertheilt,) vre ein gemein- schaftliches Oberhaupt, unter dem Titel Peischwah, an- erkennen. Dm Maratten müssen außerdem noch Mehrere de-

6. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
134. a- Ostindien. Unter Ostindien versteht man gewöhnlich den südlichen Theil von Asien zwischen Persien und dem Chinesischen Reiche, nebst vielen Inseln. Darunter ist-also begriffen I) Ostindien im engern Verstände, oder Kordeo- indien dieffeit des Ganges, etwa 70020 Quadratmeilen groß mit<0 Mil- lionen Einwohner, die meistentheils der Religion der Brammen oder Mahomeds anhangen, und entweder von den Hindus, dem Urvolke dieser Gegenden, oder den Moguln abstammen. Auch sind hier Perser, Juden und Europäer. Das Land ist großentheils sehr fruchtbar und reich an Seide, Reis, Getreide, Baumwolle, woraus die feinsten Zeuge bier ge- macht werden; Zucker, Mohn, Kokosnüssen, Pteffer, Indigo, Eisen, Kupfer, Gold, Diamanten und Perlen. Haupttheile sind: Ä) Hjn-o- fian, sonst das Reich des großen Moguls, der zu Delhi residirte, fetzt von seinen ehemaligen Statthaltern oder Nabobs, den Seiks, Maratten und Engländern beherrscht. Letzter» gehört B) Bengalen ganz, wo Calcutta die Hauptstadt mit 600022 Einwohnern; und vieles in C) De- can, wo auch das Reich des Paischwa oder Oberhaupts der Maratten, das Reich Sslkonda, wo Diamantgruben, und Tippo Saebs Staat ilcpsore vorzüglich zu merken ist. Außer den Engländern, welche über- haupt an r;ooo Quadratmeilen mit 19 Millionen Menschen beherrschen, haben hier auch die Portugiesen, Danen, und vor dem letzten Kriege die Franzosen und Holländer Besitzungen. Ii) mterindien, oder die Halbinsel jenseit des Ganges, enthalt etwa 45000 Quadratmeilen, und ist in meh- rere, theils freie, theils von den Engländern, vorzüglich aber von Chiua abhängige, Königreiche getheilt. Auf der Halbinsel Malacca haben die Holländer Besitzungen, so wie m) auf vielen, zum Theil großen Inseln, namentlich auf Celebes, den Molucken und Bandainseln, woher sie Muska- tennüsse und Blüthe, Gewürznelken und Kaffee bekommen; ferner auf den Sundistben Inseln, unter denen i) Borneo, über 14002 Quadratmeilen groß, 2) Java, wo Batavia, die Hauptstadt der Holländischen Besitzungen in Ostindien, mit 162000 Einwohnern, und 0 Sumatra die m kwürdig- sten sind. Hier wächst unter andern die Brodfrucht, Pfeffer, Campher, Ingwer, Kaffee, Zucker. Auch findet man hier Diamanten und allerlei Metalle, selbst Gold, Silber rc. Ihre Besitzungen auf Ceylon, wo der beste Zimmt wächst, haben in diesem Kriege die Engländer weggenommen. Die Beschreibung der Gewürze s. Theil 1. V. 298. f. 134. b. Fortsetzung von Ostindien.

7. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 311

1832 - Kempten : Dannheimer
Ostindien. 311 §. 6. Einwohner. n) Abkunft: Die Urbewohner, Hindus genannt, sind wahre Caucasier, und theilen sich in vier Hauptkaften: als Braminen (Priester und Gelehrte), Krieger, Kaufleute und Künstler mit Handwerkern. Außer ihnen gibt es noch einen Stamm, der in tiefer Verachtung schmachtet, nemlich niedere Handwerker, Lastträger rc. Parias genannt. Außer den Hindus leben noch zahlreiche Mongolen, Par- sen, Armenier, Araber, Juden und Fremd linge, beson- ders Europäer, vornemlich Engländer und Portugiesen, im Lande. b) Sprache: Alle Hindus reden Eine Sprache, doch in vielen Dialekten, deren gemeinschaftlicher Stamm die Sans- kritsprache ist, zwar aus dem Leben verschwunden, aber noch immer die Sprache der heil. Bücher der Hindus, und daher von ihren Priestern und Gelehrten eifrig erlernt. Von den europäischen Sprachen ist die portugiesische am weite- sten verbreitet. c) Religion: Die Religion der Hindus ist die bramini- sche. Sie glauben ein höchstes göttliches Wesen, welches sich dreifach: als Brama (Schöpfer), Wischn» (Erhalter) und Schiwen (Zerstörer) darstellt. Ihre Priester heißen Braminen, ihre Tempel Pagoden. — Doch sind auch dem Islam, dem Ehriftenthume rc. Tempel errichtet. §. 7. Eintheilung. Die ganze Halbinsel zerfällt theils in selbstständige indi- sche Staaten, theils in Besitzungen der Europäer. Selbstständige Staaten sind: der Staat der Seiks, der Staat Nepaul, und der Staat der Maratten. Die Besitzungen der Europäer zerfallen in die Gebiethe der Britten, der Portugiesen, der Franzosen und der Dänen. Die Niederländer haben ihren Antheil im Jahr 1824 an die Britten abgetreten. H. 8. Land- und Ortsbeschreibung. A. Selbstständige indische Staaten, a) Der Staat der Seiks (3200 d. a M. 4 Mill. Einw.) Dieser Staat liegt im Nordwesten der Halbinsel, rechts dem Indus. Seine Einwohner sind eine religiöse Hindus-Sekte, die Verfassung eine Art Theokratie, die zahlreichen Häuptlinge stehen unter einem eingeschränkten Ober- haupte, Sirdar mit Namen. Lahore, Haupt- und Residenzstadt des Sirdar, mit 100.000 E., vielen Fabriken und lebhafter Handlung. Ainrctsir, die heil. Stadt der Seiks, und Hauptnieder- läge der berühmten Ka sch e ni i r-S h a w l 6. b) Der Staat Nepaul (2500 d. d. 2| Mill. Einw.) Er liegt im Nordosten von Vorder-Indien, längs dem Hi ma- la ya-Gebirge, und stehet unter einem despotischen Rajah,

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 390

1842 - Dresden : Schmidt
390 Europa. ansehnlich. Das Landhecr ist 250,000 Mann stark, worunter 18,000 königliche und überhaupt 40,000 europäische Truppen. Die übrigen sind entweder regulaire indische Truppen (Seapoys) unter europäischen Officieren, oder unregulaires ostind. Milsi tair. Die Marine ist nicht sehr bedeutend, nämlich l Fre- gatte, 10 Corvetten rc., 2 Dampfboote und einige Wachtschiffe. Die Einwohner sino der Mehrzahl nach Hindu, eine kaukasische Race, von Olivengelb bis Weiß schattirend. Sie zerfallen in unzählige Völkerschaften von sehr verschie- dener Körper - und Geistesbildung. Im Allgemeinen ist der Hindu gut gebaut, körperlich gewandt, von sanftem Cha- rakter, doch ohne Mühe in einen tapfern Soldaten zu ver- wandeln. Der gemeinsame Sprachstamm ist die Sans- krit spräche, die jetzt nur noch in den heiligen Schriften der Hindu rein sich erhalten hat, aber auch in vielen, sehr abweichenden Dialekten fortlebt. Außer den Hindu leben hier noch Afghanen, Mongölen, Gu ebern oder Per« ser, Armenier, Malayen, Juden, Chinesen und Europäer; daher macherlei Religionen, als Buddhisti- sche, Heidnische, Mohammedanische rc. Die Anzahl der Chri- sten ist gering. Die meisten Bewohner sind der brama- nischen Religion zugethan, welche ein göttliches Wesen lehrt, das sich in dreifacher Gestalt als Brama (Schö- pfer), Wischn u (Erhalter) und Schi wen (Zerstörer) of- fenbart. Man ist von der ursprünglichen Reinheit des Glaubens sehr abgewichen und verehrt scheußliche Götzen in Pagoden (Tempeln), die uns als wahre Wunderwerke geschildert werden. Auf die bramanische Religion gründet sich die bekannte Eintheilung des Volks in Kasten: 1) Bram inen, Brahmanen, Brahmen (Priester, Gelehrte, Gesetzverständige). 2) Schattri, L schert ri, auch Radschaputra, Rasbuten (Krieger, Fürsten). 3) Wa ischja, gewöhnlich Banianen (Kauf- und Han- delsleute). 4) Schutt er s, Schubra (Künstler und Hand- werker). Die Parias ist keine Kaste sondern eine für unrein gehaltene Menschenrasse. — Der Unterschied wird jetzt so streng nicht mehr gehalten. Ostindien ist vielleicht das gesegnetste Land der Erde. Der Boden ist im Allgemeinen gut bewässert und üppig fruchtbar, doch fehlt es nicht an dürren Strecken. Das Klima ist verschieden, zum Theil heiß, in dem nördlichen

9. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 529

1837 - Heidelberg : Winter
529 Asie n. Vorderindien. Haupt wurde. Unter seinen schlaffen Nachfolgern ging 1759 Delhi durch Schal) Nadir Kuli, und andere Provinzen durch die Mahratten verloren. Die Portugiesen besezten unter Albn. querque 1502 östlich und westlich von Dekan die Küsten und bc- kamen später bedeutende Länder, die ihnen 1697—1740 die Hol- länder fast ganz, bis auf Goa abnahmen. Die Britten, welche seit 1639 Madras, 1664 Bombai und 1696 Calkutta erlangt hatten, kämpften mit den Franzosen, wel- che Chandernagor und seit 1676 Pondicheri besaßen, um den Vorrang in Ostindien. Der Friede von 1763 durch Lord Clive sicherte ihnen die Oberherrschaft. Sie kämpften nun mit Hyder Ali, mit Tippo Saheb und den Mahratten. Das Reich von Mysore wurde 1799 unterworfen, der Großmogul wurde 1783 mit einem Gehalt zur Ruhe gesezt und die Mahratten 1803 und 1818 abhängig gemacht. Ein neuer Kampf der Engländer mit den Birmanen seit 1824, der für sie glücklich geführt ward, verbürgt der englisch - ostindischen Compagnie, die alle diese Länder unter dem Schutze des Königs besizt, die Ausdehnung ihres ungeheuern Gebietes und ihre Herrschaft in Ostindien. b. Gegenwärtiger Zustand. Ostindien (Vorderindien) liegt zwischen dem 89—110° der L. und 8 — 340 1u Br. und enthalt etwa 60,000 Hjmcileu. — Grenzen: im N. Bucharei und Tibet, im S. der bengalische und siudische Meerbusen, im O. Hintcrindien und im W. das ara- bische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Die Einwohnerzahl wird auf 132 Millionen geschäzt, wo. rwn 83 Millionen in den eigenthümlichen Besitzungen der Brit- len leben, während die meisten übrigen unter dem Einstusse von etwa 40,000 im Lande befindlichen Engländern stehen. Unter diesen befinden sich 114 Millionen Hindu's (Urein. wohncr oder eigentliche Indier), welche grvßtenthcils noch ur- alte Gebräuche, Lebensart und Religion haben. Sie machen die feinsten Baumwollen - und Seidengewebe; ihre Hütten be- stehen aus Bambusrohr und Backsteinen; ihre Paläste und Pa- goden sind zierlich gebaut und kostbar ausgeschmückt. Gesang, Musik, Tänze, Schachspiel, Taback und Betelkauen sind ihre Zeitvertreibe. — Sie genießen großentheils nur Reis und Früchte des Pflanzenreichs und enthalten sich des Fleisches, schonen die Thiere und sind in 4 Hauptkasten eingetheilt. 1. Braminen, 2. Tschetries (Rajas und Krieger), 3. Banjanen rc. (Ackers- und Kaufleute), 4. Schuttries (Handwerker rc.). Tief unter diesen stehen die verachteten Pariahs. — Die Braminen stammen von Brahm, dem Sohne des Brama, und sind Priester, Gelehrte, Staatsbeamte rc. Sie lehren Philosophie, Medizin, Sternkunde rc., schreiben Bücher auf Palmblätter. Ihre Religionsbücher (Be- da6, Wedams, Schaster) sind in der uralten Sanskrit - Sprache geschrieben, von welcher eine Menge unserer gebildeten Sprachen abstammen. — Ihre Haupt - Götter heißen Brama, Wisch-

10. Kleine Schulgeographie - S. 163

1818 - Sondershausen : Voigt
Ostindien. 16z Die Produkte sind ohngefahr dieselben, wie in Kabul. Die Zahl der Einwohner betragt z Millionen. Das herrschende Volk theilt sich in 2 Hauptstamme Be- ludschen und Brahus, größtentheils Nomaden, die ih- re eigenen Sprachen haben. Auch findet man Hindus und Altperser, wovon die ersteren den meisten Handel und Gewerbe betreiben. Die herrschende Religion ist die Muhamedanische. Der Beherrscher des Landes ist ein Khan. Darin: Kelat, Hauvtst. und Residenz des Khans, hat mit den Vorstädten etwa'4000 H. Hydrabad, feste St. am Indus/ hat 80,000 E. Vorder - Indien oder Ostindien. Es granzt gegen O. an Tibet, Asckem und das Bir- manische Reich; gegen S. an das Indische Meer; gegen W. an dasselbe, Beludschistan und Kabul; gegen N. an die Bucharei und Tibet. Die Größe betragt etwa 70,000 O. M. Hauptflüsse sind: der Indus welcher in das Persische Meer fällt; der Ganges, der sich in vielen Mündungen in den Bengalischen Meerbusen ergießt; und der Burremputer, der sich vor seiner M. mit dem Ganges vereinigt. Auch der Nerbudda, Godaveri, Kistna, Caverirc. sind ansehnliche Flüsse. An den nördlichen Granzen sind das Himalleh-Ge- birge und die Garrau-Gebirge. Durch die ganze Halbinsel ziehen sich von N. nach S. in einer ansehnli- chen Breite die Gebirge Ghates oder Gauts. Im Ganzen ist der Boden fruchtbar und das Klima gesund. In den nördlichen Gegenden ist die Luft gemäßigt, in den südlichen heiß, wird aber durch die langen Regen und Monsonswinde gemäßigt. Produkte dieses reichen Landes sind: Pferde, Och- sen, Buckelochsen, Schafe, Kameele, Bezoarziegen, Ga- zellen, Antilopen, Bisamthiere, Zibethkatzen, Affen, vieler- lei Raubwild, Elephanten, Rheinocerosse, mancherlei Ge- stügel, Fische, Austern, Perlenmuscheln, sehr wichtiger ii *

11. Die Erde und ihre Bewohner - S. 185

1856 - Wesel : Bagel
185 Die Religion der Hindus — die Brama-Religion — ist wahrscheinlich unter allen Religionen die älteste. Die Hauptlehre, welche in den heiligen Büchern, den in der längst untergegangenen Sanscritsprache geschriebenen Wedas, sich finden, sind: Das höchste Wesen ist Brama oder eigentlich Parachbrama; von ihm ist Alles ausgegangen, zu ihm kehrt Alles zurück; er ist der Ewige, Allgegenwärtige, der Allmäch- tige und Allwissende. Von ihm sind drei andere Hauptgötter ausgegangen, die als seine Stellvertreter die Welt regieren, nämlich: Brama, der Alles schafft, Wischnu, der Alles erhält, und Schiwa, der Alles zerstört, nebst einer zahllosen Menge Untergötter und Geister. Viele der Letztem aber empörten sich und fielen von Brama ab, daher dieser die Körperwelt erschuf, in welche er die Geister bannte, wo sie, bald in einem menschlichen, bald in einem thierischen Körper, oder selbst in einer Pflanze leben, bis zur gänzlichen Reinigung, nach welcher sie wieder mit Brama vereinigt werden. Es ist dies die Lehre von der Seelenwanderung, welche wir auch schon bei den alten Egyptern finden. Der Glaube: das irdische Dasein ist Strafe, der Tod des Frommen führt zur Wiedervereinigung mit Brama, zum völligen Aufgehen in ihm, und fromme Betrachtungen, Büßungen und Mildthätigkeit gegen Priester, Tempel und Arme sind Mittel der Rückkehr, scheucht die Hindus vom Frohsinn zurück und macht sie trübe und melancholisch. Die Götter werden unter scheußlichen Mißgestalten abgebildet und in Tempeln, die man Pagoden nennt und welche wegen ihrer Bauart und Größe wahrhaft merkwürdig sind, verehrt. Der Bramadienst besteht hauptsächlich darin, daff die Götzenbilder täglich in dem Wasser aus heiligen Flüssen, z. D. des Ganges, entweder von den Brammen oder von Bajaderen gebadet oder gewaschen werden, daß man sie entkleidet, ihnen Speise vorsetzt und das Bett macht. Opfer, Feste, Almosengeben rc. gehört auch dazu; denn es sind ja Priester da. Feierlich sind die Prozessionen, bei welchen die Götzen umher- gefohren werden. Fanatiker werfen sich unter die Räder, um sich zermalmen zu lassen; denn dann sind sie ihrer Seligkeit gewiß. Fürchterlich und empörend sind die Bußübungen, welche sich die Hindus selbst auferlegen. So thun sie z. D. das Gelübde, sich weder zu waschen noch zu kämmen und unter freiem Himmel stehen zu bleiben. Nach kurzer Zeit sehen diese Unglücklichen wahren Scheusalen ähnlich, und doch verehrt man sie als Heilige. Tausende stürzen sich jährlich in den heiligen Fluß, den Ganges, um durch einen frei- willigen Tod sich mit Brama zu vereinigen. Die Sitte, daß die Gattin sich mit dem verstorbenen Gatten verbrennen läßt, ist etwas in Abnahme gekommen. Obgleich die Mission bemüht ist, diese Völker zum Christenthum zu bekehren, so ist die Zahl der Hindus doch noch 80 —100 Millionen. Hunters. Die Bewohner Hinterindien- bekennen sich zum Theil — namentlich die Birmanen — zur Budha - Religion. Wir werden das Nöthige darüber bei Thlna anführen. Die Malahe» sind fanatische Muhamedancr. Stolz, Kühnheit, Eifer- sucht und Rachsucht sind die Charakterzüge de« Malahe»; selbst den Mord rechnet er sich zur Ehre. Beständig ist »r bewaffnet; der Kri«, ein Dolch mit hohlem Griff, wodurch Arm und Hand geschützt sind, kommt nicht von seiner Seite. Die Javaner, ein dem Hindu« verwandter Bolksstamm, bekennen sich ebenfalls zum J«la»i. Alte Tempel,„lne beuten iubcffcn darauf hin, daß auch diese« Wölk einst der Brama-Religion zugethan war. Die Ureinwohner von Borne», bi« Dajak«, sind wilde heidnische Völker, welche ihre Wohnungen mit den Schädeln ihrer erschlagenen Jeinbe schmücken. Pagua« oder Negrillo«, ein kleiner, höchste»« S Fuß hoher Menschenschlag von rußschwarzer Farbe und rothen Augen, leben zerstreut in den Wäldern der Inseln. — S. 160. Das chinesische Reich. Das chinesische Reich ist nächst dem russischen Reiche das größte der Erde, denn man nimmt seine Größe auf 250,000 □ Meilen an. Seine Grenzen machen das

12. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 320

1834 - Münster : Deiter
320 " Persien. Ostindien gehörig, ist eins der berühmtesten Hochthäler des Erd- bodens, von den Riesengebirgen Himalleh und Hindu-Kusch ein- geschlossen, und von dem Be hat, dem Hydaspes der Alten, durchströmt. Bon 3 Seiten (Norden, Westen und Süden) füh- ren nur 7 Passe ins Land, gegen Osten setzt der Himalleh eine unübersteigbare Schneemauer vor. Die hohe Lage und die um- gebenden Schncebcrge machen das Klima sehr milde, und der er- habene Kran^ der Schneegesilde, die Aninuthigkeit der sanft auf- steigenden Hügel und Voralpen kann von Reisenden nicht reizend genug ausgemalt werden. Die niedrigeren Berge sind mit Wald und Alpenwiesen bedeckt, wo^ man eine starke Viehzucht treibt; am Fuße liegen Kornfelder, längs den zahlreichen Flüßchen wird Reis gebauet. An den Vorhügeln ziehen sich Obstwalder hin, welche lachende Aepfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Psirsiche und Wallnüsse liefern. Maulbeerbaume werden wegen der Sei- denzucht in Menge gezogen; an ihnen schlingen sich Reben em- por, aus deren Trauben man einen Wein erhalt, der dem Ma- dera nicht nachsteht. Ueberall in dem herrlichen Thale wachse,, wild Rosen, Violen, Narcissen, Tulpen, Hyacinthen und un- zählige andere Blumen, europäische und asiatische. Das Thal Caschemir, so reich an herrlichen Erzeugnissen, an befruchtenden Flüßchen und Bachen, an romantischen Gegenden, mit einem so schönen Klima versehen, heißt bei den Asiaten das Paradies Indiens, der Garten der Blumen, das Gefilde des ewigen Frühlings. Die Bewohner sind Hindu, die bei Ostindien bald naher beschrieben werden sollen, und bekennen sich zur Religion-des Brama, obgleich Unterthanen der muhammeda- nischen Afghanen. Sie verfertigen in Menge und von besonderer Güte die berühmten Shawls, jährlich 80,000 Stück auf 16,000 Webstühlen, von denen jeder 3 Arbeiter beschäftigt. Die Wolle zu den Shawls kommt aus Tibet und der Tartarei, zwei Granzlandern, in denen allein die Ziege, welche sie gibt, gedei- hen soll. Die Hauptstadt in dem paradiesischen Caschemir heißt auch Caschemir; sie liegt am Behat, an dessen Ufern sie 1 Stunde in der Lange und 1/2 Stunde in der Breite einnimmt, hat 200,000 Inwohner, und ist die größte Stadt im Staate der Afghanen. 3. Beludschistan. Dieses Land könnte man Südpersien nennen, denn es ist der südlichste Theil des ehemaligen Perserreichs, am arabischen Meere, südlich von Afghanistan. Es zahlt etwa 3 Millionen Inwohner, theils Belud sch en, theils Brahus, die meist Nomaden und der Religion nach Muhammedaner sind. Auch sind Perser und Hindu im Lande; die Hindu treiben die meisten Gewerbe. Der Indus hat in diesem Lande seine Mündung ins arabische Meer, welches ein Theil des Indischen Weltmeers ist. Am Ocean, der diesen Namen führt, ist eine Wüste, 60 Meilen lang, 40 breit, im Alterthum die gedrosische Wüste ge- nannt- in welcher Alexander der Große bis auf ein Haar mit seiner Armee umgekommen wäre. — Jetzt regiert diese Lande ei»

13. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 60

1837 - Heidelberg : Winter
60 Allgemeine Einleitung. Die Tvchterspra ch e n der S la v i sch e n Hauptsprache sind: die Böhmische, — Russische, — Polnische, — Bulga- rische, — Wendische und — Illyrische. Endlich gehört auch noch hieher die Lettische Sprache. Die zerstreuten Israeliten sprechen unter sich die Hebräische Sprache. 6. Die religiösen Meinungen der Menschen oder ihre Vorstellungen von göttlichen und unsichtbaren Dingen sind sehr mannigfaltig und von einander abweichend. Daher werden sie auch nach den verschiedenen Religionen oder Religionsbe- kenntnissen und Gebräuchen, die ihnen heilig sind, eingetheilt in: A. Verehrer Einer Gottheit (Monotheisten), d. i. solche, welche nur Ein höchstes Wesen anbeten, 412 Millionen. I. Juden, welche in allen Welttheilen zerstreut leben, ohne ein eigenes Land zu besitzen, 5 — 6 Millionen in mehreren, be- sonders aber in zwei Sekten, Karaiten und Talmndisten (Rab- baniten). Ii. Christen bewohnen fast ganz Europa, und sehr große und auch kleinere Länder in auswärtigen Welttheilen, 266 Mil- lionen. Sie theilen sich in verschiedene Bekenntnisse, a. Römisch- katholische 140^2 Millionen. — d. Evangelische 64 Millio- nen; darunter sind: Lutherische, Rcfvrmirte, Anglicancr oder Episcopalen, Presbyterianer oder Puritaner, Independenten, Ar- minianer oder Rcmonstranten, Unitarier und Socinianer, Me- thodisten, Waldenser, Hußiten, Mcnnvniten, Quäker, Herrn- huter :c. — c. Griechisch - katholischc 57 Millionen ; Unirte und nicht Unirte, Rvskvlniken, Morgenländifche Griechen. — d. Nestvrianer V2 Million. — e. M v n vphysiten 6 Millio- nen ; unter diesen: Jacobiten, Kopten, Thomas- und Johannis- christen ; Maroniten, Armenier. Iii. Muhamedaner, in mehreren Sekten: Sunniten, We- chabiten, Schiiten, Jsmaelitcn :c., zusammen^. 120 Millionen. Iv. In Südasien zerstreut leben Deisten, Zoroastier, Confntianer n. s. w. etwa 21 Millionen. B. Vcrehrer mehrerer Götter (Polytheisten, Heiden, Götzendiener), fast alle nur in den 4 auswärtigen Welttheilen, 484 Millionen. I. Lamaiten, Verehrer des lebenden Lama, 42 Millionen. Ii. Braminen, Verehrer des Brama, 117 Millionen. Iii. Buddhisten, Verehrer des Buddha, 200 Millionen. Iv. Fetischanbeter, Anbeter körperlicher Dinge, 125 Mil- lionen; darunter sind: Drusen (nur 150,000); — Gestirn- anbeter, Sabäer, die Sonne, Mond und Sterne,— Feuer- anbeter, die Altperser, die das Feuer als ihre Gottheit vereh- ren. Viele beten, in grobem Aberglauben, Bilder, Figuren, Pflanzen, selbst Thiere an, als ihre Götzen. Die Landes- oder Staatsreligion wird die herr- schende genannt, wenn die meisten Einwohner des Landes ihr

14. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i?6. Japan und andere Inseln. *3apanisd)Z Reich besteht aus vielen Inseln, von denen Vtipbon, Ximo und Xicoco, rechts von Korea, die größ- ten sind. Sie liefern Getreide, Reis und edle Früchte, edle Me- talle, Diamanten, auch Perlen. Die Regierung ist unter viele kleine Fürsten getheilt, über die der Lnbo herrm. Außer die- sem weltlichen Kaiser ist noch ein Papst, Lairo, der sonst auch der höchste weltliche Monarch war. Die Einwohner sind sehr em- sig, und machen schöne Stahlarbeiten, seidene und baumwollene Zeuge, und schönes Porcellan. Hauptreligionen sind i) die alte Landesreligion, Sinto. 2) Budso,'aus Meinungen der Chine- sen und anderer Fremden zusammengesetzt, deren Priester oder Donzen ein eigenes, aber vom Dairo abgängiges Oberhaupt ha- den. 3 Die Religion des Confucius. Die Hauptstadt Ievvo hat eine ungeheure Größe und i Million Einwohner. Die Philippinischen oder Manilifchenznstln, seitwärts von China, ein Theil von Maginvanao, und weiter rechts die Caro- linen und die Marianen oder Diebsinseln gehören den Spa- niern ; die Nikobarischen, links von der Halbinsel Malacka, den Dänen. 137. Africa. Hsfrica hängt mit Asien durch die 17 Meilen lange Erdzunge '*■ *' von Suez zusammen, übrigens schneidet es das rothe Meer von Asien und das mittelländische Meer von Europa ab. Die größte Länge und Breite von Africa beträgt ohngefähr 1000 Meilen; der Flächeninhalt ungefähr 530000 Quadratmeilen, in welchen auf^oo Millionen Menschen sich befinden, die groß- sientheils schwarz sind. Die Sprache ist in den meisten Ländern verschieden, großentheils aber mit der Arabischen verwandt. Die Religion ist theils die mahomedanische, theils die heidni- sche; es sind aber auch viele Christen und Juden, besonders an den Küsten. Hauptsiüsse sind der Nil und Senegal; Ge- birge der Atlas. Haupttheile 12: Aegypten, Nubien, Abessinien; die Küsten: Ajan, Zanguebar, Der Caffern, Congo, und Guinea; Nigritien und Senegambia; Sahra, oder die große Wüste; und die Barbarei. Hierzu kommen die afrikanischen Inseln.

15. Bd. 1 - S. 455

1795 - Berlin : Voss
Andre asiatische Lander und Reiche. 4 55 (deren eine zuweilen mit etlichen tausend Thakern bezahlt wird) :c. An den Küsten des persischen Meerbusens und einiger Inseln werden die schönsten orientalischen Perlen gefischt. Weiter hin nach Osten stehet man die beiden großen Landspitzen von Asien nebst einer Menge umher liegenr der Inseln. Dies ist Ostindien, ein herrliches fruchtt bares Land. Die erste dieser Spitzen, zwischen den Flüssen Indus und Ganges, heißt die Halbinsel dies- seits, und die andre die Halbinsel jenseits des Ganges. Zn der diesseitigen Halbinsel liegt Hmdostan, das Reich des ehemaligen Großmoguls, welches ein Fürst der Mot golen (Mongolen) im sechszehnten Jahrhunderte erricht tete, und welches in diesem Jahrhunderte zertrümmert wurde. Der letzte Großmogul starb nach mancherlei Mißhandlungen und unter traurigen Umstanden im neunjkgsten Jahre seines Lebens (179a). Die Residenz dieser sonst so mächtigen Monarchen, Delhi, wo man zwei Millionen Einwohner zahlte, zeigt nur noch wenige Reste ihrer vorigen Größe und Pracht. Auf den Trümt mern des mogolischen Reichs erhoben sich viele neue Staaten; auch Europäer, vornämlich die Engländer, bekamen einen Theil der reichen Beute. — Der zweit te Haupttheil der diesseitigen Halbinsel ist Bengalen, welches Land nebst einem Stücke von Bahap, Orixa und Benares der englisch r ostindischen Kompagnie un, terworftn ist. Diese Handlungsgesellschaft beherrscht hier ein Reich von größerm Umfange, als Grvßbrittat nicn, und hat jährlich über 40 Millionen Thaler Einr künfte. Die Hptst. Lalcnrra enthält 602,000 Einwoh- ner. — Der dritte H^pttheil, Decan, begreift mit den Küsten Malabar, Roromandel und Ivarnare, die Gebiete verschieduer indischer Fürsten und Besitzungen F f 4 der

16. Asia - S. 545

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
Ostindien. 54s sensrüchken, Fischen und Büffelfleisch, ihre Unrein, lichkeit geht aber soweit, daß sie die Vögel nebst den Federn braten. Die in den nördlichen Gegen- den nähern sich in Gestalt den Sinesen, und haben weit mehr Feuer und Thatigkeit als ihre südlichen Landsleute. Beyde haben die Religion des Foe, und ihre Psaffen haben beynahe eine unbeschränkte Gewalt im ganzen Lande. Sie stehn unter einem Könige, der äußerst despotisch regiert. Seine Re- sidenz heißt Eangione, von der aber weiter nichts bekannt ist. Das Königreich Rochlnstna, welches ehe- y) K.kochbr, dem einen Theil von Tongking ausmachte, und des- sina. sen König ein Vasall des Kaisers von Sina ist, ge- hört zu den schönsten und gesegnetsten Ländern von Zndien, und hat ostwärts das sinesische Meer, west- wärts die Reiche Laos und Kamboia, und nord- wärts Tongking zu Nachbarn. Seine Länge be- trägt hundert und fünf und zwanzig, die Breite aber nur zwanzig Meilen. Das Klima ist gesund, wenn die Hihe gleich ziemlich groß ist, und der Boden ist so fruchtbar, daß die Einwohner an keinem Be- dürsniffe des Lebens Mangel leiden. Reis ist wie überall in diesen Gegenden, die Hauptnahrung der Einwohner, und daher wird auch der Anbau deffel- den mit vieler Sorgfalt betrieben. Andre vorzüg- liche Erzeugnisse sind: sehr viel Zuckerrohr, schöne Seide, Pfeffer, Berel, Arekanüffe, Adler- holz, von welchem das beste, welches als ein Arz. neymittel gebraucht wird, von den Sinesen mit Gold ausgewogen wird, Zimmer, Bhee, von wel- chen beyden Produkten wir an einem andern Orte ausführlicher sprechen werden, Marmor, Gold, Silber, Eisen, das man so wie es aus den Mi- nen kömmt, schmieden kann, und außer denselben Hi. Bñnv. Mm Thie-

17. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 99

1830 - Hannover : Hahn
§. Z6. Ostindien. Border Indien. 99 kekt, als Kraft und Anstrengung gehören, scheuet der Hindu und auch zum Krieger ist er im Ganzen daher untauglich, da er den Strapatzen eines Marsches bald unterliegt, und keinem Indischen Soldaten darf so viel Gepäck zu tragen zugemuthet werden, als einem Europäischen. Das geehrtcste Gewerbe ist die Weberei und darin sind die Hindus Meister; außerdem verfertigen sie auch schöne Waaren aus Gold, Edelsteinen, Schildpatt und Perlmutter. Sie übertreffen die Europäer in der Färbe- rei und wissen den Zeugen so dauerhafte Farben zu geben, daß sie nie verschießen. Die Gelenkigkeit der Hindus wird noch durch eine ungemei- ne Gelehrigkeit unterstützt, vermittelst welcher sie ihnen sonst ganz unbe, kannte Arbeiten mit der größten Genauigkeit nachahmen können. Nur Schade, daß dieses Volk so wenig von den Europäern annehmen will, weil es zu sehr an den Sitten und Gewohnheiten seiner Vorfahren hangt. Noch muß ich hier eine Geschicklichkeit dieser Nation erwähnen: auf der ganzen Erde giebt es keine so geschickte Taschenspieler, und bei den Gaukeleien eines Indischen Seiltänzers stehen dem Zuschauer die Haare zu Berge, ohne daß man je von einem Unglücke dabei gehört hätte. 8. 56. In dem Charakter der Hindus liegt die höchste Geduld. Sie sind fast ohne alle Leidenschaften; ausgenommen, wo cs die Ehre ihrer Kaste gilt, auf welche sie hartnäckig halten. Ruhig bei Krankheiten, Verlusten, Unglücksfallcn und Bedrückungen, bleiben sie sich auch bei den freudigsten Begebenheiten gleich. Mord, Verschwörung und Blut, rache sind ihnen unbekannt; Diebstahl üben sie unter sich nie; ihre Hau- ser stehen daher stets offen und unbewacht, und vor Blutvergießen schau, dern sie zurück. Dabei sind sie äußerst gastfrei, nur nicht gegen Euro, päer, die sie als Unreine hassen. Diese Gutmütigkeit und Geduld prägt ihnen ihre Religion ein und beide Tugenden sind zum allgemeinen Charakter der Nation geworden. Nur die Kriegerstamme, Maratten, Seiks (Sihks) u. a. m. zeichnen sich durch Raubsucht und Hinterlist aus, Und einige Bergvölker die Goairds, pindarries U. a. sind halb oder ganz wild, wahre Räubervölker. Die Religion der Hindus ist eine ganz eigene, die Braminische. Sie lehrt ein allmächtiges Wesen, als Herrn aller Dinge, Brama genannt, jedoch in dreifacher Person, als Brama (Schöpfer), wischntt (Erhalter), und Schiwen (Zerstörer der Welt). Außerdem verehrt man aber noch mehr als tausend Untergott, heitcn. Alle diese Götter haben nach der Indischen Religionslehre einst auf Erden gelebt und sich durch große Thaten ausgezeichnet und die hei- ligen Schriften der Hindus, die wedams, sind voll von zum Theil der lächerlichsten Erzählungen von ihnen, die aber dennoch einen ernsten Sinn haben; so wie auch die Götter zum Theil als wahre Mißgeburten und Ungeheuer abgebildet Und in den Tempeln verehrt werden, was Uns freilich höchst anstößig erscheint, dem Hindu es aber nicht ist, weil die Gestalt dieser Götterbilder gewöhnlich nur ihre Eigenschaften vcrstnn-- lichen soll. Die Braminische Religion ist sattst, wie der Hindu selbst, 7*

18. Bd. 2 - S. 447

1837 - Eisleben : Reichardt
Ostindien. 447 ohne Anfang und ohne Ende bilden, indem Zerstörung und Wiederer- zeugung eines und dasselbe und unzertrennlich ist. Aus diesem Mono- theismus bildete man nach und nach ein Trinitätssystem und hieraus entwickelte sich ein von den ekelhaftesten Greueln begleiteter Polytheis- mus, wobei die von der Einbildung geschaffenen und am meisten ver- ehrten Gottheiten (wie die Göttin Kali) den grausamsten, blutdürstig- sten und thierischsten Charakter an sich tragen. Der Bramaismus er- kennt also ursprünglich ein höchstes, unsichtbares, ewiges rc. Wesen an, welches Para-Brama heißt, und nicht unter irgend einem Bilde verehrt wird, noch auch Tempel hat. Dieser ließ zuerst aus seinem Wesen die Bawani, die Göttin der Natur hervorgehen, mit welcher er die 3 Haupt- oder Obergottheiten, der Brama, Wisch nu und Sch iw a zeugte, welche zusammen auch das Trimurti (Dreigestalt, Dreigestaltigkeit) genannt werden. Außerdem schuf er eine Menge Un- tergötter, deren Zahl ungeheuer groß ist und in die Hunderte von Millionen geht. Brama, der alles schafft, steht der Erde oder dem Lande, Wischnu, der alles erhalt, dem Wasser und Schiwa, der alles zerstört oder vielmehr die bisherige Form des Seyns der Dinge zerstört, steht dem Feuer vor. Brama wird mit 4 Köpfen und mit 4 Armen abgebildet, und von ihm stammen die 4 edlen Kasten der Hindus ab; Wischnu wird unter verschiedenen Gestalten abgebildet, die sich auf seine verschiedenen Verwandlungen oder Verkörperungen be- ziehen. Schiwa, von dessen vielen Beinamen Rudra und Ma ha- de wa (der große Gott) am häufigsten vorkommen, wird ebenfalls un- ter mancherlei Gestalten, die sich auf seine vielfältigen Verwandlungen beziehen, abgebildet. Am gewöhnlichsten erscheint er von Blitzen um- geben und mit 3 Augen, wovon das eine mitten auf der Stirne steht. Außerdem hat ec 8 Arme und Hände. Auch erblickt man ihn mit einem Dreizack bewaffnet, der mit Schlangen umwunden ist. Seine Gemahlin ist die Partwati oder Bawani, welche unge- heuer große und furchtbare Augen, ein kohlenschwarzes Gesicht, lange hervorragende Hauzahne und struppige mit Schlangen durchwundene Haare hat. Ein Sohn des Schiwa und dieser Parwati ist G an esa oder Ganescha, der Gott der Weisheit, der mit einem außerordent- lich dicken Leibe, einem Elephantenkopfe und mit untergeschlagenen Bei- nen auf einer großen M^is sitzend, abgebildet wird. Übrigens nimmt der Bramaismus die Seelenwanderung an, und nach dieser Vorstellung enthalten sich gewisse Kasten des Genusses der Fleischspeisen; er befiehlt ferner die Leidenschaften zu mäßigen und lehrt dre Unsterblichkeit der Seele, ihre Reinigung durch Buße und freiwil- lige Enthaltsamkeit und eine Menge religiöser Übungen, und ist daher mit vielen Ceremonien und feierlichen Gebrauchen begleitet, unter de- nen auch manche wahrhaft schauderhaft sind. Bader und Reinigun- gen machen einen Haupttheil des Bramadienftes aus; die Götzenbilder werden feierlich in den heiligen Flüssen und Teichen gewaschen. Meh-

19. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 210

1836 - Eisleben : Reichardt
210 Iv. Südasien. Vorder, oder Ostindien. gegen Osten Ostindien, gegen Süden das Indische Meer und gegen Westen Persien. Die Größe beträgt 9500 Qmeilen. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils be, steht sie aus Ebenen, mit zum Theil beträchtlichen Sand- wüsten. Der vornehmste Fluß ist der Indus oder Sind, welcher den südöstlichen Theil durchfließt, und sich daselbst, mit mehreren Mündungen, in den Indi- schen Ozean ergießt. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und ganz nahe bei dem nördlichen Wendekreise, daher das Klima warm und in den Wüsten sengend heiß ist. Die Produkte sind ohnge, fähr dieselben wie in Afghanistan. Die Einwohner, deren Zahl 3 Millionen be, trägt, sind theils Veludschen, theils Brahus, die größ- tentbeils nomadisch leben. Außer diesen giebt es auch Hindus, in deren Händen meistens Gewerbe und Han, del sind, Altperser und andere geringe Volksstämme. Das eigentliche Beludschistan steht unter der Herrschaft eines Chans; der südöstliche, stark bevölkerte Theil des Landes, welcher die Provinz Sind bildet, hat eigene Oberhäupter zu Beherrschern. Kelat, Hauptstadt und Residenz des Chans, liegt südlich von Kandahar. —• Hydrabad, Stadt, auf einer von Armen des Indus gebildeten Insel, südöstlich von Kelat, liegt an der Provinz Sind und ist die Residenz der Beherrscher dieser Provinz. Iv. S ü d a s i e n. Vorder- oder Ostindien. Die Gränzen sind gegen Norden Tibet, gegen Osten Hincerindien und der Bengalische Meerbusen; ge- gen Süden der Indische Ozean, und gegen Westen das Arabische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Von Norden, wo das Land seine größte Ausdeh- nung hat, läuft es gegen Süden in eine Halbinsel aus, die je weiter nach Süden desto schmäler wird, und zu, letzt in das Vorgebirge Co morin ausläuft. Die Größe mag etwa 64,000 Qmeiien betragen. Der nördliche Theil heißt Hindostan und die Halbinsel führt den Namen Decan. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils eben,

20. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 186

1816 - Potsdam : Horvath
i86 Geographie. iso* Die große T artarey liegt in Mittel- Asien, über Psrsien, östlich vom Kaspischen See. Es giebt hier viel Gebirge, Wälder und Wüste- neyen; Korn. Reis und Hülsensrüchle werden nur au wenigen Orten gebauet, dagegen werden groß- ße Horden von Rindvieh, Pferden und Kamee- len gehalten; auch kommt von hier Pelzwerk, Sei, de, Baumwolle und Rhabarberwurzel. Die Tar- rarn wohnen mehrentheils in Zelten, und schwei- fen im Lande herum; haben theils die griechische und heyönifthe, größtentheils aber die muhameda- nische Religion. Die Regierrmgsform ist theils monarchisch, theils republikanisch; viele Landschaf- ten haben eigene Fürsten oder Chatte, deren eini- ge unter chinesischem und russischem Schuhe ste- hen. Die merkwürdigsten Oerler sind: die Han- delsstaur Chiwa, Samarkand und Buchara. is-. China, ein Land, welches 70000 Oua- dratmeilen umfaßt, macht den größten ltheil Mit- tel r Asiens, nämlich den östlichen Theil desselben aus, der gegen Mitternacht au Sibirien gegen Morgen und Südostsn an die verschiednen Theile deö stillen Oceans, gegen Mittag an Hinterindien, und gegen Abend an die Tarrarei gränzt. Es ist größtentheils gut angebaut, und liefert vorzüglich Reis/ Obst, Thee, Baumwolle, Seide und ver- schiedene Metalle. Die Anzahl der Einwohner wird auf 150 Millionen angegeben. Sie über- treffen die übrigen Bewohner Asiensingelehrten Kenntnissen, und haben schöne Seiden: Baumwol- len- und Porzellan-Manufakturen. Ihre Reli- gion ist im Allgemeinen eine heidnische. Die Vor- nehmen Utid Gelehrten bekennen sich zur Lehre des Konfuzius, der einen einigen Gort zu verehren,