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1. Bd. 3
- S. 83
1838 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Nordwestküste.
83
von der hier Amerika von Asien scheidenden Meerenge erhielt man erst
in dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, indem der Däne Be-
ring, in Russischen Diensten stehend, 1728 diese Straße, die von
ihm ihren Namen bekommen hat, durchsegelte. Spater (1741) erwei-
terte er seine Entdeckungen an der Nordwestküste, was auch der Russe
Tschirikow that. 1775 wurden diese Küstenländer von dem Spa-
nier Quadra und drei Jahre spater (1778) von dem berühmten
Cook untersucht, der in der Beringsstraße noch weiter als Bering
vordrang und bis zum 70" 44' N. Br., zum Eiskap gelangte, wo
er aber wegen des Eises nicht weiter vordringen konnte. Auch der
1785 zu einer Weltumseglung abgeschickte Franzose la Perouse
(Peyrouse) erforschte die Nordwestküste, vorzüglich aber der Britte
Vancouver, der in den Jahren 1791—1795 alle' Buchten, Meer-
engen und Busen vom 30o bis 62° Grad der Breite, unter vielen
Mühseligkeiten und Gefahren befuhr und auf das Genaueste unter-
suchte. Nach ihm und nach Quadra wurde auch eine große Insel
unter dem 500 N. Br. benannt. Die neuesten Untersuchungen der
Nordwestküste verdankt man den Russen Billings und S a r i t sch ew,
so wie dem Deutschen, in Russischen Diensten stehenden Otto von
Kotzebue, der 1815 die Beringsstraße durchsegelte und bis an die
Nordküste Amerikas vordrang, und auch auf seiner zweiten Reise um
die Welt 1823—1826 die Nordwestküste untersuchte. Noch weiter
als dieser gelangte der Britte Beechey (s. oben) auf seiner in den I.
1825—1828 gemachten Reise nach dem stillen Ozean und der Be-
ringsstraße.
Der große Vorrath von Pelzthieren, den man an der Nordwest-
küste einhandeln konnte, reizte die Russen, an diesem Handelsgeschäfte
Antheil zu nehmen, und so entstand 1799 die Russisch-?lmexi-
kanische Handelsgesellschaft, die sich nicht nur über die Kamt-
schatka nahe gelegenen Inseln verbreitete, sondern auch bald festen Fuß
auf dem Festlande der Nordwestküste gewann, ihr Hauptkomptoir auf
der Insel Kodjak errichtete und auf der ganzen Nordwestküste bis
zum 550 N. Br. Faktoreien errichtete. Die Russische Regierung schien
Anfangs keinen unmittelbaren Antheil an den Unternehmungen dieser
Gesellschaft zu nehmen, aber im I. 1822 erging eine Ukase, vermöge
deren Rußland nicht nur den ganzen nördlichen Theil der Nordwest-
küste bis 510 N. Br., sondern auch die daran stoßenden Meere in
förmlichen Besitz nahm und allen fremden Nationen den Handel darin
untersagte. Zu den Privilegien dieser von 1822 an auf 20 Jahre
bestätigten Handelsgesellschaft gehört das ausschließliche Recht, allen
Handel und das Gewerbe der Jagd und des Fischfangs an den Küsten
und auf den Inseln der Russischen Nordwestküste auszuüben. Die
spater wegen der Gränze der Russischen Nordwestküste mit den Brit-
ten entstandenen Streitigkeiten sind durch einen 1825 abgeschlossenen
Vertrag beseitigt worden, so daß die Russische Gränze von dem füdli-
6 *
1832 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Britt. Nordamerika.
351
i) Die Bermuda - Inseln.
Die Bermuda- oder Sommerinseln, 400 an dermalst,
wovon aber nur 8 bewohnt sind, liegen im atlantischen Ocean,
in einer weiten südlichen Entfernung von den bnttsichen
Besitzungen in Nordamerika. ^
Sie haben ein mildes und gesundes Cu ma, und außer andern
geschätzten Produkten großen Reichthum an Cedern, woraus die
dauerhaftesten Schiffe gebaut werden. Das größte dieser
Eilande ist St. Georg mit der Hstdt. gleiches Namens, in
welcher der brittische Gouverneur wohnt.
G. Die Lander der Nordwestküste.
Diese gebirgigen und rauhen Länder ziehen sich zwischen dem
nordamerikanischen und russischen Gebiete am großen Weltmeere
hin, und reichen ungefähr vom 4s bis zum 58" der Nord breite.
Längs der ganzen Küste ist eine zahlreiche Menge von
größern und kleinern Eilanden, von Meerengen und von
Meerbusen, reich an Fischen und Seeottern. Die Urbewohner,
die Indianer, sind ein armes, aber zufriedenes Völkchen, das
mit den Britten mit Pelzthieren starken Verkehr treibt.
Die ganze Küste enthält drei Landschaften: Neu-
Kornwallis, die nördlichste, mit zahlreichen Inseln; Neu-Ha-
nover, mit der nahen großen Charlotte ninsel; Neu-Geor-
gien mit der Insel Quadra oder Vancouver, auf welcher
im Nutkasunde die Britten ihre älteste Niederlassung haben.
Das Innere des Landes ist ungemein w asserreich; dort zeigen
sich der g r o ß e S t u a r t - und der g r o ß e B ä r e n s e e; weiterhin er-
heben sich die sogenannten steinigten Berge. Diesen wenig be-
kannten Landstrich nennen die Britten W e st - C a l e d o n i e n.
4) Die vereinigten Staaten von Nordamerika.
(Charte Nro. 2q.)
§. i. Lage, Grenzen utib Größe.
Dieser große und seit seiner Gründung im Jahre 1783 rie-
senartig aufstrebende Staatenkörper liegt südlich vom
brittischen Nordamerika, und grenzt im Norden an eben dieses,
im Osten an den atlantischen Ocean, im Süden an den Meer-
busen und an den Staatenbund von Mexico, und im Westen an
das stille Meer.
Sein Areal beträgt über 113.800 d. n 50?.; die Volkszahl
wurde im Jahre 1830 auf 14 Millionen Seelen berechnet — im
Jahre der Stiftung zählte man nur 3'250.000 Einwohner! Die
größte Ausdehnung von Oft gen West beträgt gegenwärtig
500 Meilen, die von Süd gen Nord 250 Meilen.
§.2. Boden und Gebirge.
An den Küsten ist der Boden eben und flach, im Innern
aber wird er in der ganzen Ausdehnung von Süd gen Nord von
zwei Hauptgebir.gszügen durchzogen. Diese sind:
1832 -
Leipzig [u.a.]
: Wigand
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
120
den um die Baffingsbay, die innern Lander der
freien Indianer, das Kap Breton, noch mehr aber
die H u d so n s b a y benutzen die Russen und Engländer zum
Pelzhandel oder Wallfischfange. Die dazu gehörigen Lander
sind Labrador und Neubritanien, Neuwales und
Prinz Williams Land. Die Einwohner sind Eskimos.
Zur Ostseite kann man wegen des immerwährenden Eises nicht
kommen. Die brittische Nordpolerpedition hat die Küste der
Baffingsbay aufs genaueste untersucht und gefunden, daß zwi-
schen dem atlantischen und stillen Meere mittelst der Daviö-
straße und Baffingsbay kein Durchgang statt findet.
Die wenig angebauten Länder der Nordwestküste zerfallen
in Neualbion, Neugeorgien, Neuhannover,
Neucornmallis, Neunorfolk; das russische Amerika
mit der Halbinsel Ala sch a und der Insel Kodiak; in die
nördliche Westküste bis zu dem Eiskap und der strengsten
Kälte.
Das brittische Nordamerika hat gegen 600,000
Einwohner auf 40 ooo Q. M. Das wichtigste Land ist Ca-
nada, es verbreitet sich an der noch am meisten bevölkerten
Gegend des St. Laurenz st ro ms, und an der Nordseite
der großen Seen, aus welchen dieser Strom sich ergießt. Wenn
er aus dem Eriesee tritt, um den Ontariosee zu er-
reichen, macht er bei Niagara den größten, auf unserer Erde
bekannten Wasserfall. Das Land bringt hinlängliches Getreide
für die Einwohner hervor, ist aber schon kalt, und den Eng-
ländern nicht wegen der Fruchtbarkeit, sondern wegen der groß-
ßen Waldungen, und noch mehr wegen des Pelzwerks wichtig,
welches im Lande und von den einheimischen Völkerschaften
(ursprünglichen Huronen, Irokesen, Algonkinen)
erhandelt wird.
Die Hauptstadt in Nieder-Canada ist Quebeck mit ,5,ooo
<5. , einem Hafen am Laui-enistroni. Montreal, feste Stadt. In
Ober-Canada Aork am Onlariosee.
Der Mündung und dem Busen des St. Laurenzstromes
gegenüber liegt die große, aber meistens unfruchtbare und
schlecht bewohnte Insel Neufundland. Sie ist wichtig
wegen der vielen, ringsumher liegenden Sandbänke, auf wel-
chen fast alle Stockfische gefangen werden. Placentia
mit einem Hafen ist die Hauptstadt, Halifa.r von Neu-
Schottland und St. John von Neu-Braun-
schweig, wo der Handel der Britten, wie bei Quebeck mit
4. Bd. 3
- S. 82
1838 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
82
Amerika.
Andenken eined Verstorbenen, der ein Anführer oder sonst eine geach-
tete Person gewesen ist, ehren sie dadurch, daß sie sich Arme und
- Schenkel zerschneiden, auch wird die Leiche dabei auf ein hohes Schau-
gerüst gestellt. Eben so vernichten sie alles Eigenthum eines verstorbe-
nen Häuptlings und opfern ihm nicht bloß seine besten Sachen, die in
das Grab geworfen werden, sondern sogar seine Weiber. Die Nebel,
welche zu Zeiten die Moraste bedecken, werden für die Geister der
Entschlafenen gehalten. — Zu den Knistinoern im weitern Sinne
rechnet man auch die Stein-Indianer oder Assinibolen, die
von Franklin als verratherisch, betrügerisch und grausam geschildert wer-
den, die Sch warzfüßi gen Indianer, die Blut-Indianer,
die Wasserfall-Indianer.
I Die Nordwestküste.
Mit diesem Namen bezeichnet man die Küstenländer Nordameri-
kas, welche der nördlichste Theil des großen Weltmeeres vom 41° N.
Br. bis zum äußersten bekannten Norden, wo man das Eiskap findet,
bespült, und wovon den südlichen Theil die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, den mittlern die Britten und den nördlichsten die Russen
als zu ihren Besitzungen gehörend ansehen, wiewohl die Ureinwohner
f des Landes, die in den südlichen Gegenden zu den Indianern, und
in den nördlichen zu den Eskimos gerechnet werden, fast in gänz-
licher Unabhängigkeit und Freiheit leben.
Den Ansang zur Entdeckung dieser Länder schreibt man den
Spaniern zu, von welchen zuerst Gómez 1524, in der Absicht einen
nähern Weg nach den Molukken aufzusuchen, an diesen Küsten hin-
ausfuhr, und Ul loa 1537 und Coronado bis an die Straße
Anian oder die Beringsstraße gelangten, ohne sie jedoch zu durchsegeln.
Spätere Spuren von dem Daseyn dieser Länder finden sich in den
Entdeckungen und Nachrichten der Spanischen Seefahrer Maldo-
nado (1588), Juan de Fuca (1592) und Bernarda (1640),
welche Durchfahrten aus dem stillen Meere in die Hudsonsbai entdeckt
und gemacht haben wollten (Bd. Iii. S. 31), die jedoch, wie man
jetzt weiß, weiter nichts waren, als größere oder kleinere Einfahrten und
Buchten zwischen einer langen Reihe von Inseln, und die sämmtlich
an einem festen, ununterbrochenen großen Lande endigen. 1648 gelang
es einem Russischen Abenteurer, dem Kosaken De sch ne ew, aus der
Kolyma, einem Flusse Sibiriens, der sich in das nördliche Eismeer mün-
det, durch das Eis des Polarmeeres sich einen Weg zu bahnen, die
Halbinsel der Tschuktschen zu umfahren und durch einen Kanal oder
Meeresarm nach Kamtschatka zu gelangen. Die Kunde von diesem
Wagslücke, das vor ihm keiner bestanden und nach ihm noch keiner
möglich gemacht hat, kam spat nach Europa, fand aber überall Zweif-
ler und wird von vielen für ein Mährchen gehalten.^ Gewisse Kunde
5. Bd. 3
- S. 479
1820 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Länder an der Nordwestküste.
479
Jagd, Fischerei und Krieg. Die Hudsonsbaigesellschaft hat
hier mehrere Faktoreien angelegt, z. B. Buckingham,
house, Hudsonshaus 270° 2., und Manchefter,
haus, beide am Saskaschawanfluß, der mit Churchill Fort
an der Hudsonsbai in Wasserverbindung steht,
Die Länder an Ver Nord Westküste
erstrecken sich vom Hafen und der Mission San Franciscü
38° io' bis zum Eiskap 70o 45' B., also an 5oo teutsche
Meilen, bestehen aber großentheils aus einer Reihe größerer
und kleinerer Inseln. Der Boden ist meistens gebirgig und
zum Theil sehr fruchtbar, auch mit Waldungen von Fichten,
Ahorn, Cedern, Eichen, weißen Wattnußbäumen bedeckt.
Zu den höchsten Bergen gehören: der Cdgecombe oder
Pic San Jacynto an der Norfolkbai 56 — 57o, der
16,752 F. hohe St. Elias 6o°2i'b., der 14,275 F. hohe
Schönwetterbcrg (Cerro de buen tiempo und
Iviount Fairwethef). Die Spanier Francisco
Elisa und Salvator Fidalgo fanden 170,0 unter 6o°
5-,' B. eine vulkanische, mit Schnee und Eis bedeckte Ebene,
wo Eis, und Steinmassen mit schrecklichem Gekrach zu un,
geheuren Höhen in die Luft geschleudert wurden. Der schöne
Hafen von Du carelli 55° q4' 03. ist von 7 Vulkanen
umgeben, die mit ewigem Schnee bedeckt, Feuer und Asche
speien. Die am meisten hervorspringenden Vorgebirge
sind: Mcndocino, Blanco (sparer Oxford genannt), Elisabeth,
Newenham, Stephens und Darby an der Nortonbai, Nod,
ney, Prinz Wales (die westlichste Spitze Nordamerikas),
Lisburn, Eiskap (von Cook 1778 entdeckt). Das Klima
ist, mit Ausnahme des nördlichsten Theils, wo ungeheure
Eismassen das Meer bis an die Küste von Asien gänzlich
verschließen, milder als in den gegenüber liegenden Theilen
von Oftamerika. Die Nordsee des großen Oceans
bespült den südlichen Theil dieser Küste, und die Berings,
oder Cooks st raße trennt Prinz Wales Cap vom asiatischen
Ostkap, und verbindet den großen Ocean mit dem Eismeer.
Von den unzähligen Buchten, Baien, Busen und
Hafen folgen aufeinander von N. nach S.: Norton Sund,
Dristolbai russ. Kamischezkaja, Cooks Einfahrt, Prinz Wil,
liamsbai russ. Golf Tschugatskaja, Admiralitatebai oder De sen,
gaño, Zakutñl, oder Beringsbai, Port Francois, Croß,
Sund, Hafen Bucaretti, Mac Kenjies Ausfahrt, Königin
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
I. Nordamerika.
255
auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi.
Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St.
Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit
vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks-
E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von
dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische
Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou-
verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan-
ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west-
lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von
Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten,
eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz-
Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi-
schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen
Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der
nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas.
Da6 Brittische Nordamerika.
Außer den oben angeführten Ländern, in welchen
die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als
Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine
ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen
die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord-
amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs
eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord-
amerika verstehen.
Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons,
bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen
Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und
gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer.
Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo-
den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger
Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht-
bar, und am meisten an den Flüssen angebaut.
An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri-
kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober-
see, der Huronfee, der Erie und der Ontario,
deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt-
ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie
bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter
welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den
berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in
einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her-
abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Vereinigte Staaten von Nordamerika. 575
Eskimos, Nord-, Kupfer., Hasen., Hundsrippen., Arathapes-
kow-, Zänker-, Biber-Indier :c., die sich mit Zagd und Fische-
rei beschäftigen. Englische Fortö und Niederlassungen der wei-
ßen Pclzhändler. — Sclavenfluß und See rc. (Siehe S. 208.)
Die englischen Besitzungen auf der Nordwestküste ge-
hen vom 48" 10'—54° 40' n. Br. und enthalten 8000 lllm.
bis zur russischen Kon. Gevrgsinsel. — Neu - Albion: Neu-
Georgien und Neu-Hannover mit einer brittischcn Kolonie von
2000 Menschen. Das östlich liegende innere Land, bis zum
Stein- oder Fclsengebirge, hat viele Seen, große Waldungen
und viel Pelzwild. Es heißt westkaledonia, mit einem Fort
gl. N. Die große Insel pancouver, 1730 lum., mit dem
Kön. Charlottensund, dem Nutkasund, mit einer brittischen
Niederlassung und die Kon. Charlotteninseln an der Westkü.
sie gehören dahin. Die Nutkanakion, 3o,Ov0e., im Innern.
Den Nordamerikanischen Freistaaten gehört auf der
Nordwestküste das Land von den Königin Charlotten - Inseln
bis zum Cap Mendoziu, welches sic von Mexiko erhalten haben,
um die Küste durch Straßen und Kanäle mit dem Missisippi
zu verbinden, und sie bestreben sich, auch Texas zu erwerben.
Das russische Nordamerika enthält etwa 24,000 Ihm.
mit 50,000 E., welche aus verschiedenen Völkerschaften und rus-
sischen Jägern bestehen; mehrere Forts, Häfen und auf der In.
sel Sitka die Stadt Neuarchangelsk, Festung, Hafen, 600
Einw., Pelzhändler und wenige Kosacken. Nördlich liegen das
Prinzwales -, das Cap Lieburn und das Eiskap. — Am
Georgsarchipel liegt die Prinz Wales-Insel, mit einem
Hafen, von 7 schneebedeckten Vulkanen umgeben; — die König
Georgs- und Admiralitats-Jnseln; — der Prinz Wilhelms-
sund; — die Insel Rodiak. — die Halbinsel Alaska. be-
wohnt, mit 8000' h. Vulkanen; und die ganze Westküste bis
zur Behringsftraße (welche vom prinzwaleo - Cap bis zum
asiatischen C>stcap nur 1o M. br. ist), und im S. die bewohnten
felsigen Sindovsinseln hat. Auch rechnet man hieher noch dcu
Royebue - Sund (1816 entdeckt), mit der Bristolbay und
dem Nortonsunde im Kamtschatkischen Meere, welche von
Tschuktschen und einigen russischen Familien bewohnt sind.
Die vereinigten Staaren vvn Nord-Amenta.
a. Historische Uebersicht.
Die Kusten von Nordamerika wurden erst seit 340 Jahren
entdeckt. Seb. Cabot, eiu Venetiancr in engl. Diensten sand
1497 Neufoundland (lerrs nuore), die Inset St. John und das
feste Land bis Florida. Cortoreal entdcckte 1500 Labrador und Car-
rier 1554 Canada. Drake entdeckt 1579 Ncu. Albion. Neufound-
land wird erst 1583 vvn den Englaudern in Besitz genvmmen
O o 2
1832 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
348 Britt. Nordamerika.
Dahin gehören: eine unerschöpfliche Menge Bauholz und
Theer, sehr viel Eisen, die bekannten Labradorsteine,
Pelzwerk und Haute, in den Meeren Fische aller Art, beson-
ders «stock- und Wallfische, Heringe rc. Ueberhaupt min-
dert sich jährlich mit dem stärkern Anbau die Kalte.
Von den zahlreichen Landseen bemerken wir den Sklaven-
see, den Winipegie^, so wie den Superior-, Huron-,
Erie- und Ontario-See, diese 4 auf der Grenze gegen die Frei-
staaten. Der größte Strom ist der Lorenzo, zum Theil Grenz-
Icheide gegen die Freistaaten; der n ö r d l i ch st e ist der Fluß Maken-
zi e, der aus dem Sklavensee kommt, und in das Eismeer fließt.
Die Urbewohner der Südgegenden sind noch zum Theil
Eskimos, meistens aber Indianer von verschiedenen Stämmen,
als Irokesen, Huronen rc. Von Europäern gibt es sehr viele
Franzosen, auch Deutsche, und vorzüglich Britten, die
Herren dieser Länder.
§.5. E i n t h e i l u n g.
Wir werden den ganzen Co mp lex des brittischen Nordame-
rika am leichtesten zur Anschauung und Uebersicht bringen, wenn
wir folgende Ober- und Unterabtheilung zu Grunde legen.
Das Ganze zerfällt nämlich:
I. in das Bassins land, westlich der Bafsinsbai, mit den Po-
larländern: Norddevon und Prinz Williamsland:
Ii. in die Länder der Hudsonsbai, als: Neuwales, Ca-
nada, Labrador, Neufoundland, Cap Breton, St.
John, Neuschottland, Neubraunschweig, sammt den
B erm udas-Inse ln;
Hi. in die Länder der Nordwestküste, als: Neukornwa-
les, Neuhanover und Neugeorgien.
4.. Das Baffinsland.
Dieß rauhe und menschenarme Land liegt an den West-
küsten der Bafsinsbai, und begreift die zwei großen, aber
noch wenig bekannten Polardistrikte Norddevon und Prinz
Wi lli am s lan d, die durch den Lankastersu nd von einander
getrennt sind. Westlich davon ist die Insel Melville mit dem
bekannten Winterhafen, in welchem Parry vom Sept. 1819
bis August 1820 überwinterte.
Von diesen Ländern kennt man nur die Küsten; das Pflan-
zenreich ist fast ganz erstorben; von Thieren bemerkte man
den Bisamstier, Eisbär, Wolf, Fuchs, den Wallsisch und andere
Scethiere. Einwohner sind wenige Eskimos.
B. D i e Lander der Hudsonsbai.
a) Neu - Wales.
Dieß kalte und unfruchtbare Land liegt an der West - und
Südseite der Hudsonsbai, und wird durch den Fluß Nelson,
der aus dem Winipegsee kommt, und in die Hudsonsbai fällt,
in Neu-Nordwales und Neu-Südw a l es getheilt.
1836 -
Leipzig
: Schumann
- Autor: Andree, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
452 Allgemeine Erdkunde.
schen dem Kotzebuc- und Nortonsunde und der Beringsstraße; das Prknz-
Wales-Kap. — Im Lande der Konäguen liegt die Halbinsel Alaschka;
am Kap Douglas an der Schclekoffstraße haben die Russen eine Niederlas-
sung. — Das Land der Kenaizen zwischen dem Beringsmeere und der
Cookseinfahrt; die Niederlassung Roda. — Land der Tschugatsch en zwi-
schen der Cookseinsahrt und der Prinz Williamsbay. Fort Alexander. —
Land der Ugatschmiuten an der Prinz Williamsbay und auf den zahlrei-
chen in derselben liegenden Inseln.— Land der Koluschen oder Ko tau-
schen, eines kriegerischen Volkes, das die Küstenländer Neu-Norfolk, Neu-
Cornwallis und die vor denselben liegenden Inseln bewohnt bis zu den Kdni-
gin Charlotte-Inseln. Es liegen in demselben der St. Eliasberg, der Fair-
weathcr oder Schönwctterberg, und die Faktorei Jakutal. — In Neu-Kali-
fornien, auf mexikanischem Gebiete, besitzen die Russen seit 1808 den Hafen
Bodega. —
Russischeinseln. Die Prinz-Wales-Gruppe, derherzogvon
Port-Archipel, die Admiralita ts-Jnsel; der König Georg Iii.
Archip el, oder Sitka, auch Baranosf-Jnseln genannt, nach derhaupt-
insel, auf deren Westseite Ncu-Archangel liegt, mit iooo bis 1500 E.;
Sitz des Gouverneurs, Hauptbureau der russisch-amerikanischen Handelskom-
pagnie, und Stapelplatz oder Hauptniedcrlage für Pelzwerk, das die Russen
meist über Kiächta nach China senden. — Im Prinz - Williams - Sunde die
Tschalka-Jnseln. — Die K o d j a k- G r u p p e mit der 30 Meilen langen
Insel Kodjak, wird von kräftigen Indianern bewohnt, die gute Fischer und
Jäger sind, und merkwürdige Fahrzeuge bauen, Cayuken genannt, welche die
Form eines Webcrschiffes haben und ganz mit Leder überzogen sind. Die In-
sel Sitkinak. — Archipel der Ale-uten, oder die Inselkette zwischen
den Halbinseln Alaschka in Amerika und Kamtschatka in Asien. Es zerfällt in
mehre Gruppen, als: die eigentlichen Ale-uten, wohin die Berings-
I n se l, aus der Bering 1741 starb, die K u p f e r i n s e l und A t t u, die R a t-
tcngruppe gehören. Die andreanowskischen Inseln sind sämmtlich
vulkanisch. Die Fuchs ins eln, wozu Umanak und Unaliaschka gehören,
zwischen denen ein unterseeischer Vulkan liegt; die größte ist Unimak. — Im
Beringsmeere liegen die Pribyloff-In seln S t. P a u l und St. Georg;
starker Seelbwcnfang. — Die ziemlich große Insel Nuniwok. — In der
Beringsstraße liegen die drei Diomedes-Inseln. —
Britische Indian erlan d er. Die Briten nehmen, wie schon oben
bemerkt ward, alles übrige Land in diesem Theile Nordamerikas in Anspruch,
das innerhalb der angezeigten Gränzen liegt; im W. liegt die Gränze, aber
etwa erst unter 42^° n. Br. — In den weiten Landstrecken zwischen dem
Mackenzie und Saskatschawan haben die britischen Pelzhändler einige
Forts gegründet, z. B. Fort Franklin am Bären-See; Esperance am
Mackenzie; Chcpcwyan am Athapeskosec; Hudson-House, unfern vom
Nordarme des Saskatschawan; Chestersield-House am Süoarme des
Saskatschawan; Grand-Portage am östlichen Regenflusse; in der Nähe
ein herrlicher Wasserfall: Fort William an der Nordküste des obern Sees,
ist die wichtigste Niederlassung, mit vielen Waarenlagern, Hauptstapelplatz für
den Pelzhandcl; Markt vom Mai bis August. — Kildonan, eine Nieder-
lassung am Red-Rivcr mit etwa 1100 E., in einem fruchtbaren Distrikte, Os-
siniboia genannt. An der Hudsonsbay liegt Neu-Wales oder West-
Main e mit den Forts Churchill, Pork und Moose.— In der West-
region: der südliche Theil von Neu-Cornwall is, Neu-Hannover
und N eu-G e o r g i e n, alles Küstenstrecken, deren Inneres man unter dem
gemeinsamen Namen Neu-Caledonien begreift, mit der Niederlassung
West-Caledon; Fort Bancouver am rechten Columbiaufer, 80 M.
oberhalb dessen Mündung; Fort Oakinagan am gleichnamigen Flusse, der
hier in den Columbia fällt. Die bedeutendsten Inseln sind vor der Küste von
Neu-Hannover. Die Königin-Charlotten-Jnsel; der Pitts-Archi-
pel, vor Neu-Georgien die große Insel Quadra-Bancouver, mit den
Jndianerdörfern Wikanauisch und Nutka, am Nutka-Sunde. Alle
diese Inseln werden von den Wakasch oder Nutka bewohnt, die unter vie-
len Häuptlingen stehen, kriegerisch sind und sich durch manche Eigenthümlich-
1827 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Meineke, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Brigadeschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Amerika.
445
werden von wenigen Eskimos bewohnt. Die Briten haben nur einige Fac-
toreien des Pelzhandels wegen angelegt, der von den eigends deswegen er-
richteten Gesellschaften der Hudsons- und Nordwestcompagnie betrieben wird.
Diese Länder sind.' a) Labrador oder Neu-Britanien, zwischen der
Hudsonsbak, der Davisftraße, dem Atlantischen Meere, Unter-Canada und
Neu-Wales, 20,000 Q. M. groß, von ungefähr 6000 Eskimos bewohnt
und zum Gouvt. Neu-Foundland gehörig. 6) Neu-Wales, im W. und
S.w. der Hudsonsbai, etwa 20,000 Q. M. groß, durch den Missisippi
oder Churchill-Strom in Neu - Nord - Wales und Neu-Süd-Wales gerheilt,
außerdem vom Nelson, der bis zu seinem Eintritt in den Winipegsee Sas-
katschawan heißt, u. a. Strömen bewässert, und zum Gouvt. Quebcck gehö-
rig. Neu »Süd - Wales ist etwas fruchtbarer als Labrador. Außer Eskimos
leben hier noch Indianer von der Jagd und Fischerei. Hier sind die Forts
Uork, an der Mündung der Flüsse Nelson und Hill, Churchill an der
Mündung des gleichnam. Stromes, Albany, an der Münd. des Albany,
und Moose an der Münd. des Moose in die Jamesbai (südlicher Theil
der Hudsonsbai).
Hi. Die innern Lander der freien Indianer.
Wir bezeichnen damit die ungeheure Landstrecke, die sich vom 40°
bis 72° N.br. ausdehnt, wenig bekannt ist und von freien Indianern be-
wohnt wird, die sich zum Theil mit dem Ackerbau, größtentheils aber mit
der Jagd, der Fischerei und dem Kriege beschäftigen. Hier sind die Ströme
Makenzie, Kupferminenfluß, Hoodsfluß, die sich in das Eis-
meer ergießen, und eine große Menge von Seen, worunter der Sklaven-
see und der Minipeg. Das Klima ist bei der großen Ausdehnung des
Landes sehr verschieden, im S. gemäßigt, im N. sehr kalt. Ein Haupt-
product ist das Pelzwild, daher haben die Briten auch hier einige Factoreien
angelegt, z. B. Sklave fort an Sklavensee, Grand-Portage an der
Mündung des Regenflusses in den obern See, Hudsonshouse und Cum-
berlandshouse am Saskatschawan u. s. w.
Iv. Die Lander an der Nordwestküste.
Sie sind nur and§n Küsten bekannt, und erstrecken sich 500 Meilen
lang vom 48' N.b. bis zum Eiscap unter 71° N.b. Das Klima ist
hier milder als unter gleicher Breite in Asien, nur im Norden herrscht eine
furchtbare Kälte. Die Einwohner sind heidnische Indianer und Eskimos,
etwa 100,000 an der Zahl. Auch die Europäer haben hier des Secotter-
und andern Pelzwildes halber, Niederlassungen gegründet. Den Briten ge-
hört der Landstrich vom 48° bis 54° 40' N.br., der den Namen Neu-Han-
nover führt, den Russen hingegen der Landstrich von 54° 40' bis zum
Eiscap. Der südliche Theil des letzteren heißt Neu-Cornwall, auch Neu-
Norfolk. Auch gehört dazu die Insel Kodiak mit dem Hauptorte des
Russisch. Amerika, Alexandria oder St. Paul, wo der Gouverneur resi-
dirt, und die vorzüglichste Niederlage der Russisch-Amerikanischen Com-
pagnie ist, wo alles Pelzwerk aufbewahrt und dann ausgeführt wird. Die
südlichste Niederlassung ist die Stadt Sitka oder Neu-Archangelsk,mit
600 E. auf der Insel Baranow am Norfolksunde. Hier wird der Haupt-
pelzhandel betrieben, und der Tribut von den unterworfenen Völkern ein-
gesordert.
V. Das Britische Nord-Amerika ,
oder diejenigen Besitzungen der Briten, welche eine ordentliche Gouverne-
1822 -
München
: Fleischmann
- Autor: Eisenmann, Joseph Anton
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Nordamerika.
307
gänzlich verschließen, milder, als in den gegenüberliegenden
Theilen von Ostamerika. Produkte sind:
3) Aus dem Thierreiche: Bären. Füchse, Luchse, Scha-
fe, Hermeline, Seeottern, Wallrosse, Wallfische, Lachse;
L) aus dem Pflanzenreiche: Eichen, Cypressen, Ge-
treide, Gemüse;
e) aus dem Mineralreiche: Steinkohlen, Marmor,
Mineralquellen; übrigens wenig bekannt.
§.5. Einwohner. Negierung.
Die Ureinwohner sind von verschiedener Abstammung; ei-
nige ähneln den Eskimos und Grönländern; sie stehen unter
unumschränkten Gebietern, Tays genannt. Auch befinden sich
hier russische und brittische Kolonisten unter dem Schutze ihrer
Regierungen.
§.6. Vorzügliche Orte.
1. Die nördliche Westküste enthält das Prinz-Wales-
Eap, die Dristolbai, das Cap Newenham, den Northon-
s u n d. - .
2. Die mittlere Westküste, oder das russische Amerk-
ka, enthält die Bai Sakutal mit einem Fort; die Insel Kvdiak;
längs der Beringsstrasse viele Hütten, die von sibirischen Pelzjägern
besucht werden. Alexandria oder St. Paul heißt der Hauptort
und die Residenz des Gouverneurs, mit 50 H., 1 Kirche und Schule.
3. Die südliche Westküste, den Dritten gehörig, enthält
Neu-Albion, Neu-Georgien, Neu-Hannover, Neu Corn-
wallis und Neu-Norfolk. Hierin sind zu bemerken: die Caps
Mendocino und Blanco, die Juan de Fnka's Einfahrt, der
Columbiafluß; die Insel Quadra, die Königin-Charlot-
ten-Insel, die Insel des Prinzen von Wales, die Königs
Georgs m. Inseln, und der hohe Berg St. Elias, einige Mei-
len vom Ufer.
20*
12. Abt. 2
- S. 827
1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Indianer Land.
827
a) Das Russische Gebier, welches sich an der Küste bis 56", auf den
Inseln bis 54" 40' N. erstreckt. Der nördlichste bekannte Punkt war bis-
her das Eiscap, welches jedoch 1826 durch Beechey (bitschi) bis 133040'
W. von W. her umsegelt ist. In S. des Eiscaps liegt: dasland derrire-
guen mit dem Lap^isburne (börn) und Mulgrave (mvlgrehw) bis zum
Royebue Sunde. Dieser und der südlich ihm gegenüber liegende Nor-
ton Sund bilden eine Halbinsel, auf welcher das Lap Prinz Wales
(wehls) an der Beringsstraße; eine großer See im Innern soll mit bei-
den Meerbusen in Verbindung stehen. Südlicher ist eine zweite Halbin-
sel, welche in S. die Mündung des großen Ruskowina Flusses begranzt,
mit dem Cap Rumanzow, Dancouver und Gwinow; vor ihr die 70m.
lange Insel Nunniwak. Dann folgt Cap Newenham (njunham), der
große Fluß Nushagak/ an dem eine Russische Niederlassung ist, und die
Bristol Bai mit der 20 M. langen Insel 'Zagemeister. Bis zur Bristol
Bai wohnen die Dschukrschen. Südlich von ihr beginnt die gebirgige
Halbinsel Aljaschka, mit rauchenden Vulkanen, 80 M. lang, von den
Ronjagen bewohnt, welche auch auf den nahen Inseln Unimak, Akutan
und Unaljaschka (letztere hat zwei Vulkane) einheimisch sind. Auf der
Insel Rodjak, welche durch die Schelekow Straße von der Halbinsel ge-
trennt ist, liegt die. Russische Niederlassung Alexandria. In No. der
Halbinsel ist der See Schelekow und Looks (kuks) Einfahrt, in de-
ren Grunde die Factorei Roöa; das Land der Dschugayen eine Halbinsel
am Prinz Wilhelms Sunde mit dem Lap Elisabeth; die E. sind die
südlichsten Eskimos dieser Gegend. Es folgt das Land der Indianer, zu-
erst das der Ugaliachmuren, wo der Eliasberg, von dem sich 158°41'W.
die Russische Granze gerade nach N. zum Eismeere zieht; Neunorfolk
und Neucornwales (kornwehls), von den Roljuschen bewohnt. Hier ist
der Schönwerrerberg unweit des Franzosen Hafens und der Archipel
Georgs Iii. mit der Insel Sitka, wo die Russische Hauptniederlassung
Neuarchangel (57° N.) am Norfolk Sunde, 1200e. Castell mit 40 Ka-
nonen, Sitz des Gouverneurs. Großes Pelzmagazin. Die Admiralirars
Insel, der Lhatams (tschettams) und Prinz Friedrich Sund, die Insel
Zlork und Prinz Wales, die südlichsten Russischen Besitzungen, auf welche
der schöne Hasen Bucarelli. Das Gebiet der Russ. Amerikanischen Han-
delsgesellschaft (1799 gestiftet), deren einziger Zweck Fang der Pelzthiere
dieser Gegend, besonders der Seeottern, ist, begreift etwa 10,500 Unter-
thanen, unter denen etwa 9000eingeborne sind. Erst 1822 nahm die Re-
gierung diese Nw.küste in Besitz, deren Granzen späterhin zwischen
Rußland, England und den Vereinigten Staaten genauer bestimmt sind.
Noch haben aber die Russen auf Mexikanischem Gebiete (38° 20' N.) den
Hafen Bodega besetzt und ein Fort daselbst.
b) Englisches Gebier bis 49° N., mit Ausnahme des bis 52|° sich
erstreckenden Thales des Columbia*). Hierher gehört der südlichetheil von
*) So ist die gewöhnliche Angabe. Ein bei den Gränzbestimmungen des
Engl. Gebiets gegen die Vereinigten Staaten selbst thätig gewesener
53*
1836 -
Leipzig
: Schumann
- Autor: Andree, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
451
Iv. Politische Geographie. Amerika.
thia. Im Süden der Fury- und Hcklastraße liegt die Melville Halb-
insel, nördlich von derselben die Insel Cockburn und südlich die von Eski-
mos bewohnte Insel Southampton, welcher gegenüber westlich: Lyons
Einfahrt, die R epulse- und Wagerbay, und die Eh esterfields-
Einfahrt liegen. — Die Winter-Insel; James, vielleicht eine In-
sel; sodann diejenigen, welche die Forbishcr- oder Frobisher-, Cumberland- und
Hudsonsstraße bilden. —
5. Spitzbergen (im N. O. von Grönland, wird gewöhnlich zu Europa
gerechnet, zwischen 76 bis 80° n. Br., wird von den Russen als ihr Eigen-
thum betrachtet, jedoch fahren auch andere Völker hierher auf den Wallsisch-
und Narwalsfang. Es sind drei große und mehre kleine Inseln; das eigentliche
Spitzbergen oder Neufriesland ist die größte Insel des Archipels, mit dem
Hafen Smeere n berg.) —
6. Jan Mayen; diese kleine Insel ist vulkanisch, und liegt nordöstlich
von Island. Auf ihr der Beeren berg, 6420 und der Esk, 1500 Fuß
hoch. —
Wir bemerken hier, daß die unter 3 und 4 aufgeführten Gegenden von den
Briten als ihr Eigenthum in Anspruch genommen werden. —
Indianer - Länder.
Hierher gehört die ganze Gegend zwischen 49 bis 70° n. Br.,
von der kanadischen Gränze bis zur Hudsonsbay und Berings-
straße; 300 M. lang und 300 bis 500 breit; 150,000 03 M. groß.
Gebirge (§. 565 und 666; ferner vergl. §. 575 und 593 und 594).
Im W. also die große Cordillere, im O. Flachland mit Hü-
gelrücken; im S. viel Waldung und große Wiesen. Im W. der
Rocky-Mountains ist das Klima bei weitem milder als im O. Im
N. sind die Bewohner Eskimos, die bis zur Ostküste Labra-
dors hinab wohnen. Alle übrigen Bewohner sind Indianer, in
eine große Menge von wenig zahlreichen Stämmen getheilt, die mit
einander häufig blutige Fehden führen, und gegen Branntwein,
Tabak und Waffen den Weißen Pelzwerk liefern. Die Indianer
des N. W. sind bei weitem nicht so roh, als die im Osten der
Rocky-Mountains wohnenden, obwohl nicht minder kriegerisch; be-
sonders die Wakasch und Koljuschen; im O. sind die Tschip-
peways und die Knistenos am weitesten verbreitet. Der nord-
westliche Theil von der Küste bis an den Rocky-Mountains, bis 56°
und die Inseln bis zu 54° 40' n. Br., gehört den Russen; alles
Uebrige den Briten, freilich meist nur dem Namen nach, und jin
so fern sie keine Niederlassungen anderer Völker dulden würden.
Die Pelzhandel-Kompagnie hat hier eine große Anzahl von Forts
angelegt, deren wichtigste unten genannt werden sollen.
Russisches Amerika, von 54° 40' bis 71° n. Br. Es gränzt im W.
an das Beringsmcer, die Beringsstraße und das nördliche Eismeer, und steht
in politischer Hinsicht unter der russisch-amerikanischen Handelskompagnie, die
ihren Hauplsitz zu Jrkutzk in Sibirien hat. Die Indianer sind nur dem Na-
men nach von den Russen abhängig, denn diese besitzen nur einige kleine Nie-
derlassungen an den Küsten. — Im Lande der Eskimos liegt unter
71° 23'31" Br. die Barrow- oder Beecheyspitze. — Von der Bc-
ringsstraße bis über den Kotzebue-Sund hinaus wohnen die Kitegnen; in
ihrem Lande, das von Beechey West-Georgien genannt ward, liegen das
Eiskap und Kap Lisburne. — Die Tschuktschen-Halbinsel zwi-
29*
14. Bd. 3
- S. 84
1838 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
84
Amerika.
chen Punkte der Prinz Wales-Insel (unter 54^ 40^ N. Br.) ausgeht
und dann nördlich bis zum Eismeere zieht.
Die Eingebornen der Russischen Nordwestküste gehören theils zu
den Indianern, theils zu den Eskimos. Jene nehmen die südli-
chern Gegenden bis zur Halbinsel Alaschka ein, diese bewohnen das dar-
über hinaus bis zum Eiskap sich erstreckende Land und verbreiten sich
von dort östlich bis ans Felsengebirge. Bon diesen hier wohnenden Es-
kimos haben wir oben (Bdr Iii. €5.54.) einige Nachrichten mitgetheilt.
Von den zu den Indianern gehörenden Völkerschaften der Russischen
Nordwestküste wollen wir bloß die Koliuschen, Koluschen, Ko-
lo schen schildern. Sie selbst sollen sich Schitschachon nennen, und
bewohnen hauptsächlich die Insel Sitka nebst einigen benachbarten
und die angränzende Küste des Festlandes. Kotzebue nennt sie das
verworfenste und roheste Volk der Erde. Ihre Unreinlichkeit übersteigt
alle Vorstellung. Sie sind, seiner Beschreibung zufolge, von starkem
Knochenbau, aber ihre einzelnen Gliedmaßen stehen in so üblem Ver-
hältnisse zu einander, daß sie wie wahre Mißgestalten aussehen. Das
schwarze, schlichte Haar hangt unordentlich über die breiten fleischigen
Gesichter. Die Backenknochen stehen stets hervor, die Nase ist breit
und platt, der Mund ist groß, die Lippen sind dick, die Augen klein,
und schwarz und feurig, die Zahne auffallend weiß. Ihre natürliche
Farbe fallt nur wenig ins Bräunliche; aber sie beschmieren sich täglich
das Gesicht und den ganzen Leib mit Ocker und einer schwarzen Erde,
so daß sie von sehr dunkler Farbe zu seyn scheinen. Gleich nach der
Geburt wird den Kindern der Kops zusammengedrückt, um ihn nach
ihrer Meinung eine schöne Form zu geben, wodurch sie die Augen-
braunen sehr in die Höhe und die Nasenlöcher weit aus einander zie-
hen. Ein noch wilderes und gräßlicheres Ansehen erhalt dieses Volk
durch den beiden Geschlechtern eigenen Gebrauch, sich das Gesicht mit
breiten, schwarzen, weißen und rothen Strichen zu bemalen, die sich
nach allen Richtungen durchkreuzen. Überdies wird das lange, unor-
dentliche, wild herabhangende Haar mit den kleinen zarten Brust- und
Halsfedern des weißköpsigen Adlers bestreut. So airgestrichen und ge-
pudert, würden sich die ohnehin schon über alle Maßen häßlichen Kol-
juschenweiber schon gräßlich genug ausnehmen; aber sie haben noch eine
Erfindung gemacht, ihre Scheußlichkeit zu vollenden. Sobald sie das
Alter der Mannbarkeit erreichen, macht man ihnen einen Einschnitt in
die Unterlippe und steckt einen Knochen hinein, der von Zeit zu Zeit
mit einem immer dickern vertauscht wird, damit sich die Öffnung mehr
ausdehne. Endlich wird ein hölzerner Doppelknops von eirunder Form
(Kaluga genannt), der bei den Vornehmen oft eine Lange von 4
Zoll und eine Breite von 3 Zoll hat, hineingezwängt, wodurch die Un-
terlippe nun um so viel in wagrechter Richtung vorsteht und die un-
tern Zahne stets entblößt sind. Der äußere Rand der Lippe, der den
hölzernen Knopf umgiebt, wird durch die gewaltsame Ausdehnring so
1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Brit. Reich. Nordamerika.
873
tionen anlegen und die Erlaubniß hierzu andern Nationen
nicht gestatten. Die Urbewohner sind nomadisirende Hei»
den; nur wenige treiben etwas Ackerbau. Die vornehmsten
Stamme sind: Die Kupferindier, in deren Lande man
vieles, selbst gediegenes, Kupfer antrifft ; die Zänkerin-
dier, an den Ufern des Mackenzie; die Hasenindier;
Biberindier; S ch la n g e n i n d i er ; Scbippiwäer,
zu denen die Nadowessier gehören und zu denen sich
die S i ou r halten rc. Die Handelsstationen der Hudlons-
baigesellscbaft sind: Ae ton-, N elson-, B u ckingham-,
Manchester-,Hudson-,Cumberland-House lletz-
tere beiden am Saskatschawan); Neu haus am Frie-
densfluffe; Chepewyan am Athapeskowsee: Slave am
Sklavensee; Grand Portage, die ^»auptfaktorei am Ein-
fluß des Regenflusses in den obern See; Good-Hope,
die nördlichste Elation; Fort Doug las, am rothen Flus-
se. Bon hier aus hat auch das Christenthum durch
Misiionen unter den Nachbar-Indianern Fuß gefaßt.
4) Die Nordwestküste ist 600 Meilen lang und
gehört theils den Russen, theils den Engländern. Der
südlichste Theil vom 429 ab gehört eigentlich zu den Frei-
staaten Ncrdamerika's und begreift Neu - Albion und
Neu-Georgien; doch hat bis jetzt bloß die Hudsonsbai,
getellschaft hier Niederlassungen. Die eiaentlich brit. Nord-
westküste beginnt von 48' und geht nördlich bis 54° 4°
bis zur Südspitze der russischen Prinz Wales-Insel, um-
faßt also den nördlichen Theil von Neu-Georgien und
ganz Neuhannover. Auch das westliche Binnenland,
W est - C a led o n i en, ist durch mehrere brit. Militairpo-
ften in Besitz genommen, selbst ein Fort West-Cale do-
nia angelegt. Bon den nördlichern Provinzen Neu-Corn,
wallis und Neu-Norfolk sind die Russen auf 10 Ml.
Herren der Küste; das innere Land weiter nach O. nehmen
abermals die Engländer in Anspruch. Das Land ist in
den nördlichen Gegenden des Anbaues nicht ^ahig, die süd-
lichern Gegenden sind nicht unfruchtbar, namentlich kommen
die aus Europa verpflanzten Gemüse und Getreidcarten
recht gut fort. Von großer Wichtigkeit sind die vielen Pelz-
thiere, besonders Biber. Die Urbewohner sind roh, leben
von Jagd und Fischerei und stehen unter uneingeschränktcn
Häuptlingen, Taps genannt. Zu bemerken sind an der
1857 -
Königsberg
: Bornträger
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
196
Nord - Amerika.
4) Labrador
Oestlich von der Hudsonsbay, bis zur Lorenzbay. Nur die
Küsten bekannt. Rauher als Schweden, im langen Winter voll
Schnee und Eis. Im Innern scheinen nur hohe, wilde, schneebe-
deckte Gebirge oder braune Torflager zu sein. Selbst an der Küste
nur unbedeutender Pflanzenwuchs. Dieselben Thiere wie im vorigen.
Der Labradorstein, eine Art schwarzgrauen Feldspaths, schönschillernd.
An den Küsten Eskimos und Indianer. Missionen der Brüderge-
meinde. Unterschied der christlichen und heidnischen Eskimos. Sie
leben von dem Robben, der ihnen Nahrung, Licht, Kleidung, Brot
und Gefäße giebt; die Indianer von der Jagd. Die Engländer be-
dachten sich als Herren.
5) Das russische Amerika
Ohne bestimmte Grenzen im Nordwesten Arnerikas; im Süden
bis an die Südspitze der Prinz-Wales-Insel. Die Halbinsel
Alaschka. Sehr unwirthbar und rauh, im Innern voll Berge
und Klüfte, die Bergspitzen mit Eis und Schnee bedeckt. Eisla-
winen. Von der Behringsstraße bis Alaschka das Klima wie in
Grönland; südlicher milder. Vulcanische Insel 1795,1800 und 1806.
Außer den in den vorigen Ländern genannte Thieren: der schwarze
Fuchs, die Seeotter; Schwäne, Enten, Gänse, Kraniche, Reiher,
Scepapageycn, Taucher, Strandläufer. Der Albatroß.
Die Küstenbewohner, außer wenigen Russen, Eskimos und In-
dianer, durch Alaschka getrennt. Die Eskimos dickköpfig, breitschul-
terig, schwarzhaarig, mit breiten Gesichtern, vorstehenden Backen-
knochen, verziert theils durch Wallfischknochen und blaue Glasperlen
in den Mundwinkeln, theils durch kleine Muscheln in einem Quer-
schnitte zwischen Mund und Kinn, theils durch Federkiele und Baum-
rinde im Nasenknorpel; das Gesicht mit rothem oder schwarzem Ocher
bemalt. Sie leben von Fischen und von Jagd. Unter den Indianern
die Kaluschrn, von mittlerer Größe, stark, schwarzhaarig, schmutzfar-
big, mit großen, feurigen Augen, kleinen platten Nasen, hreiten Bac-
kenknochen, groben Gesichtszügen, meist nackt. Abscheulich sind die
Lippenzierrathen der Weiber und Mädchen, zum Theil wohl von
5" Länge und 3" Breite; dabei sehr unreinlich.
Die Russen betrachten sich als die Herren, und erlauben sich
oft große Ungerechtigkeiten.
Im Lande der Eskimos der Kotzebuesund, eine weite Bay.
Im Lande derjndianer die Insel Ko d iack, von Aleuten bewohnt,
Sclaven der Russen; selbst die ledernen Baidarken, mit denen sie fischen,
gehören nicht ihnen. Wallfische und Seehunde. Die russischen Pro-
müschleniken (Pclzjäger) drücken die armen Aleuten sehr. Diese be-
1834 -
Münster
: Deiter
- Autor: Annegarn, Josef
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Nordamerika.
421
2. Brittisches Nordamerica.
Dl- Engländer betrachten als ihr Eigenthum den gan-
zen Norden America's zwischen dem nördlichen Eismeere,
der Baffinsbai, dem atlantischen und stillen Ocean und
den vereinigten Staaten (nur der westlichste Theil dieser
gewaltigen Landermasse, an der Beeringsstraße, gehört
den Russen), doch haben sie nur die Lander an der Hud--
sonsbai und am atlantischen Ocean wirklich besetzt; das
Innere, und was an das eben bezeichnete russische Ame-
rica gränzt, ist noch» Eigenthum der Indianer, und uns
noch ziemlich unbekannt. Im Antheil der Indianer sind
der große Bärensee, der Sclavensee, der Wini-
pegsee, der Mackenziefluß (von einem berühmten
Entdecker neuester Zeit so genannt), der ins nördliche
Eismeer fallt. Alle Seen dieser Lander stehen durch Flüsse
mit einander in Verbindung. Durch den großen Baren-
see geht der nördliche Polarcirkel, die südlichsten Theile
dieser brittischen Besitzungen liegen aber südlicher, als
Münster, doch ist das Klima sehr rauh, wiewohl mit
großem Unterschied.
Wir nennen die besondern Landschaften.
a) Neu Wales, im Westen der Hudsonsbai, aus Neu-
N o r d w a l e s und Neu-Südwales bestehend, har fast eine
ärgere Kalte wie Grönland, und wird von wenigen Esquimaux
(höchstens 20,000) und 350 Engländern bewohnt, denn die eng-
lische Hudsonsbaigesellschast unterhalt hier einige Niederlassungen
der kostbaren Pclzwerke wegen, die das Land liefert.
1)) Labrad or, eine Halbinsel zwischen der Hudsonsbai und
dem atlantischen Ocean, im Norden durch die Hudsonsstraße
vom Baffinslande getrennt, und durch die Straße Belleisle
von Newfoundland, ist über 20,000 Q. M. groß, und besteht
aus fürchterlichen graslosen Bergen und unfruchtbaren Thalern.
Das Klima ist etwas milder, als in den vorigen Landschaften,
aber bis 57 Gr. N. Br. sind die Flüsse im Winter mit 8 Fuß
dickem Eise belegt, der Branntwein friert, und oft zerspringen
Felsen vor Kalte mit einem Krachen, das dem Donner des Ge-
schützes gleich kommt. Die Bewohner sind Indianer, namentlich
Esquimaux, Creeks (spr. Kriks), an 6000 nur, drein
beständigen Kriegen leben, auch einige englische Handelsleute,
welche von der brittischen Hudsonsbaigesellschast hier unterhalten
werden, dazu einige Herrnhuter, welche die Bekehrung der Wil-
den zum Zweck haben. Die englischen Factoreien sind unbedeu-
tende Oerter, an eigentliche Städte muß man in Labrador nicht
denken.
c) Die Insel Newfoundland oder Terreneuve (Neu-
land), im atlantischen Meere, der Mündung des mächtigen Lo-
1861 -
Berlin
: Charisius
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Nord-Amerika.
noch nicht völlig bekannt. Das umgebende Meer kann nämlich nur 4 bis 6 Wo-
chen im Jahre befahren werden, manches Jahr auch gar nicht. Unsere Kenntniß
von dieser Gegend haben wir besonders erlangt durch Davis, Hudson, Bassin,
Mackenzie, Franklin, Parrh, Roß, Beachy, Back, Scoresby u. a., von denen
mehrere ausgesendet waren, die Nordweft-Passage zu suchen, d. h. einen Weg
nördlich um Amerika zur Behringsstraße. 1850 ist dieselbe von Capt. M'clure
durchsegelt. Diese Gegenden haben dieselben Produkte wie Grönland. Die Davis-
straße und Baffinsbay sind reich an Walsischen, Seehunden und Fischen, und
werden vom Juni bis September von Walsischfängern besucht. Das amerikanische
Rennthier, das nicht gezähmt wird, der Moschus-Ochse, der Eisbär, der amerika-
nische Wolf, der arktische Fuchs, der amerikanische Hermelin, der Polarhaase und
ein Lemming bewohnen diese Gegenden in mäßiger Anzahl.
§ 382. Den größten Theil bilden die Hudsonsbay-Länder und die
Länder an der Nordwestküste oder Neu-Britannien und das Nordwest-Gebiet. —
Im Osten liegt das mit steilen Ostküsten versehene Labrador, eins der unwirth-
barsten Länder der Erde: Wald, Gebirge und Eis. Das Klima ist sehr rauh;
nur die südliche Hälfte ist gut bewaldet; Kartoffeln, Kohl und Rüben werden ge-
zogen. Die Eidergänse sind zahlreich an den Küsten und das gewonnene Pelzwerk
ist ausgezeichnet. Es wird von Algonkin-Indianern und von etwa 4000 Eskimos
bewohnt, von denen einige, namentlich durch die Herrnhuter-Colonien, in gesittete
Christen umgewandelt sind. — Westlich davon liegt Neu-Wales (Wehls), das
ebenso rauh ist, nur mit einigen Forts besetzt und nur von Pelzjägern besucht,
und noch westlicher englisch Oregon nebst der Vancouvers-Insel u. a.
Diese Länder sind 38 mal so groß als Preußen, und haben } der Bewohnerzahl
Berlins. Die Art des Verkehrs haben die Engländer hier von den Franzosen,
welche vor ihnen hier häuften, angenommen, und derselbe wird, namentlich mit
den Indianern, durch die sogenannten Waldläufer bewerkstelligt. Daher gelten
hier für Alles französische Namen, und die Verkehrssprache ist noch durchweg die
französische. Das Hauptprodnkt, die Biberfelle, hat in neuerer Zeit sehr abgenom-
men. Den Pelzhandel treiben: die Nordwest- und Hudsons-Bah-Compagnie in
London; die amerikanische Pelzwaaren-Compagnie in New-L)ork; die russisch-ame-
rikanische in Moskau; die dänisch-grönländische in Kopenhagen. — Nord-Amerika
liefert im Jahre: 12.000 Bären, 59.700 Biber, 86.250 Marder, 25.800 Wiesel,
323.300 Mnsquasch oder Moschusratten (Fiber zibethinus), 498.670 Seehunde. —
An der N.o.-Küste von Labrador sind bei den Eskimos die 4 Herrnhuter-Colo-
nien Hebron, Okkak, Nain und Hössenthal, mit 1155 Bew. angelegt.
§ 383. Colonisirte Provinzen sind:
1) Neufundland, nahe so groß wie Portugal, eine hohe Granit-Insel,
deren Süd- und Ostküste immer im Nebel liegen; es ist im Inneren mit Seen und
Sümpfen bedeckt und ganz uncultivirt. Die Wälder bestehen aus Pechtannen,
Birken und Lärchen. Die Viehweiden sind ziemlich gut. Die Kartoffel kommt
noch fort, Korn aber nicht. An Wild fehlt es nicht. Der echte Neufundländer-
Hund ist sehr selten geworden. Es hat über 100.000 Bewohner, die aber nur
an den Küsten wohnen, liefert Seehundsfett und Pelzwerk und hat den größten
Stockfisch- und Lachsfang. Zu demselben, der im April stattfindet, haben sich
z. B. 1849: 6159 Schiffe eingefunden. — St. John, 15 E.
2) Prinz Edwards, ist eine an Getreide ergibige, fruchtbare Insel, welche
Bauholz und Fische ausführt.
3) Halbinsel Neu-Schottland und Insel Cape Breton: Fels, höchstens
bis 700 F. hoch, und Wald; sie sind zu } mit Seen bedeckt und reich an Stein
kohlen und Eisen. Fischfang und Gemüsebau sind wichtig. Der Handel ist sehr
im Zunehmen. Darin Halifax, 38 E., die großen Fischfang treiben und mit
Fischen und Holz handeln.
1847 -
Giessen
: Heyer
- Autor: Varentin, Schlez, Johann Ferdinand, Cannabich, Johann Günther Friedrich, Sackreuter, Carl Ludwig, Dieffenbach, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Schule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Nordamerica.
341
Iii. Die Binnenländer der freien Indianer *)
(Jagdgebiet der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft) er-
strecken sich auf der einen Seite von dem Eismeere bis zu den ver-
einigten Staaten von Nordamerica und auf der andern von Neu-
Wales bis zu den Ländern an der Nordwestküste, sind etwa 60,000
□ M. groß und von Eskimo's und Indianern bewohnt (welche hier
in völliger Unabhängigkeit leben), werden aber von den Briten zu
ihren Besitzungen gerechnet, die auch hier mehrere Niederlassungen
haben, vorzüglich des wichtigen Pelzhandels wegen, welchen d^e Hud-
sonsbai-Gesellschaft hier betreibt, und sind im nördlichen Theile kalt
und unfruchtbar, im südlichen aber schon milder und productenreicher.
Viele zum Theil große Seen, z. B. der Sclaven-, Bären-, Wi-
nipeg-See, breiten sich hier aus, und der Kupferminen- und
Makenziefluß, so wie die erst kürzlich entdeckten Hoodsfluß und
Thluitscho ergießen sich in das Eismeer; auch ziehen sich die nörd-
lichsten Zweige des Felsengebirges (welches man als die nördlichste
Fortsetzung der Eordilleras de los Andes ansehen kann) hindurch und
endigen am Eismeere.
Iv. Die Nordweftknsten-Länd er, westlich von dem Jagd-
gebiete der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft, erstrecken sich vom Eismeere
und der Behringsstraße längs dem großen Ocean bis zu dem Gebiete der
V. St. von Nordamerica, haben an ihrer Küste eine Menge Inseln,
werden von dem Felsengebirge durchzogen, sind von Eskimo's und
Indianern bewohnt, welche vom Fischfänge und von der Jagd leben,
und gehören theils den Russen, theils den Briten. Die russischen
Besitzungen machen den nördlichen Theil aus und sind größtenteils
sehr kalt und unfruchtbar; die britischen Besitzungen nehmen den süd-
lichen Theil ein, haben ein milderes Klima und einen größern Pro-
ductenreichthum. Sowohl die Russen, als die Briten, haben in ihren
Antheilen Niederlassungen.
V. Das eigentliche britische Nordamerica, mit einer
ordentlichen Gouvernements-Verfassung, 16,000 ss) M. mit 2 Mill.
E., gränzt nördlich an die Hudsonsbai-Länder, östlich an den
atlantischen Ocean, südlich an die V. St. von Nordamerica und
westlich an das Binnenland der freien Indianer, ist theils bergig,
theils eben, und enthält viele Seen, worunter der Obere-, Huron-,
Eric- und Ontario-See, von welchen die Südseite zum Gebiete
der V. St. von Nordamerica gehört. Der Hauptfluß ist der mit
einer breiten Mündung in den atlantischen Ocean sich ergießende St.
Lorenzftrom, eigentlich der große Abfluß der genannten Seen, wel-
cher unter dem Namen Niagara auf seinem Laufe aus dem Erie-
See in den Ontario-See den berühmten Wasserfall macht, indem er
*) Ali vom Meere gar nicht bespültes Land wird Binnenland genannt
Welche Städte helßen also Binnenstädte?
1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Vereinigte Mexikanische Staken. 425
Iv. Landderkonjagk (sprich : Konssgk). Die Wohnplsttze derselben sind:
1) Die Halbinsel Alaska, vulkanisch.
2) die Insel Kodjak (Kischtak) z6 Meilen lang. Hauptsitz der Rus-
sen mit 2 Forts.
3) Karluk, b) die drei Heiligniacher.
z) Die Sch umaginschen Inseln.
4) Kawalang, (Lisii Ostrowa als Flußinseln) vorzüglich die I.
Unumak, Una lascht a mit 2 Vulkanen und Kodjak. — Be-
wohner sind die Konstgi vom Stamme der Eskimos; rohe Men-
schen in Erdjurten, docd ein höchstes Wesen glaubend.
V. Land der Tschugatschi, mit einigen Faktoreien und Fort
Alexander.
Die Bewohner beider Strecken sind rohe Fischmenschen vom Stamm
der Eskimos.
Vi. Land der ttgalachmiuti, mit der Faktorei St. Simeon,
die Bewohner sind schmuzige Fischer, in Brettcrhütten hausend, aber
mit vieler Kunstfertigkeit begabt.
Vii. Land der Koliugi- Zu ihm gehört der Inselbaufe Königs
Georgs Ih. ganz, und der nördliche Theil von dem 'Prinz Wales-
Archipel. — Ort:
Fort Jakutal. Oke Bewohner schmuzige, aber kunstfertige Fischer.
L. Britische Ansprüche, von 46° 30' bis 54° B. Hier lie-
gen vorzüglich:
a) die Insel Königinn Charlotte. 502 Q.m. von Wakasch
bewohnt.
b) Die Insel Quadra-Vancouver, 760 Qm. Sitz der Wakasch-
Nativn, mit N 00 tka Sound, wo die einzige Englische Nie-
derlassung für den Pelzbandel. Umnootka-Sund ist der Wakasch-
Indianer, in Dorfschaften von Bretterhütten, mit mancherlei
Kunstfertigkeiten begabt.
C. Nordamerikanische Ansprüche. (Siehe oben vereinigte
Staten.) Sie gehen bis jetzt auf die Gegend, wo die Columbia sich mün,
det. Die dortige Niederlassung heißt: A storia-
Alle Bewohner dieser Nordwest- und Westküste leben von
Fischerei und sind Fischesser; weit geringer ist das Gewerbe
der Jagd.
Vereinigte Mexikanische Staten.
Lage und Gränzen. Zwischen 15° 53' und 42° N.
B. Umgeben von dem westlichen Küstenlande, den vereinigten
Staten, dem Mexikobusen, dem Antillischen Meere, der Re-
publik Guatemala und dem großen Ocean.
Größe. Längste Ausdehnung von S. S. O. nach N.
N. W. 366 g. M. Von W. nach O. 27 bis 218 g. M. — '
42,652 g. Q. M. ohne die nördlichen Indianersitze; mit ihnen
Über 72,600 Q. M. 5 Mill. Einwohner
E i n t h e i l u n g. 20 Staten und. 4 Statsgebiete durch
Bündniß vereint.
J