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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

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1. Bd. 3 - S. 83

1838 - Eisleben : Reichardt
Nordwestküste. 83 von der hier Amerika von Asien scheidenden Meerenge erhielt man erst in dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, indem der Däne Be- ring, in Russischen Diensten stehend, 1728 diese Straße, die von ihm ihren Namen bekommen hat, durchsegelte. Spater (1741) erwei- terte er seine Entdeckungen an der Nordwestküste, was auch der Russe Tschirikow that. 1775 wurden diese Küstenländer von dem Spa- nier Quadra und drei Jahre spater (1778) von dem berühmten Cook untersucht, der in der Beringsstraße noch weiter als Bering vordrang und bis zum 70" 44' N. Br., zum Eiskap gelangte, wo er aber wegen des Eises nicht weiter vordringen konnte. Auch der 1785 zu einer Weltumseglung abgeschickte Franzose la Perouse (Peyrouse) erforschte die Nordwestküste, vorzüglich aber der Britte Vancouver, der in den Jahren 1791—1795 alle' Buchten, Meer- engen und Busen vom 30o bis 62° Grad der Breite, unter vielen Mühseligkeiten und Gefahren befuhr und auf das Genaueste unter- suchte. Nach ihm und nach Quadra wurde auch eine große Insel unter dem 500 N. Br. benannt. Die neuesten Untersuchungen der Nordwestküste verdankt man den Russen Billings und S a r i t sch ew, so wie dem Deutschen, in Russischen Diensten stehenden Otto von Kotzebue, der 1815 die Beringsstraße durchsegelte und bis an die Nordküste Amerikas vordrang, und auch auf seiner zweiten Reise um die Welt 1823—1826 die Nordwestküste untersuchte. Noch weiter als dieser gelangte der Britte Beechey (s. oben) auf seiner in den I. 1825—1828 gemachten Reise nach dem stillen Ozean und der Be- ringsstraße. Der große Vorrath von Pelzthieren, den man an der Nordwest- küste einhandeln konnte, reizte die Russen, an diesem Handelsgeschäfte Antheil zu nehmen, und so entstand 1799 die Russisch-?lmexi- kanische Handelsgesellschaft, die sich nicht nur über die Kamt- schatka nahe gelegenen Inseln verbreitete, sondern auch bald festen Fuß auf dem Festlande der Nordwestküste gewann, ihr Hauptkomptoir auf der Insel Kodjak errichtete und auf der ganzen Nordwestküste bis zum 550 N. Br. Faktoreien errichtete. Die Russische Regierung schien Anfangs keinen unmittelbaren Antheil an den Unternehmungen dieser Gesellschaft zu nehmen, aber im I. 1822 erging eine Ukase, vermöge deren Rußland nicht nur den ganzen nördlichen Theil der Nordwest- küste bis 510 N. Br., sondern auch die daran stoßenden Meere in förmlichen Besitz nahm und allen fremden Nationen den Handel darin untersagte. Zu den Privilegien dieser von 1822 an auf 20 Jahre bestätigten Handelsgesellschaft gehört das ausschließliche Recht, allen Handel und das Gewerbe der Jagd und des Fischfangs an den Küsten und auf den Inseln der Russischen Nordwestküste auszuüben. Die spater wegen der Gränze der Russischen Nordwestküste mit den Brit- ten entstandenen Streitigkeiten sind durch einen 1825 abgeschlossenen Vertrag beseitigt worden, so daß die Russische Gränze von dem füdli- 6 *

2. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 351

1832 - Kempten : Dannheimer
Britt. Nordamerika. 351 i) Die Bermuda - Inseln. Die Bermuda- oder Sommerinseln, 400 an dermalst, wovon aber nur 8 bewohnt sind, liegen im atlantischen Ocean, in einer weiten südlichen Entfernung von den bnttsichen Besitzungen in Nordamerika. ^ Sie haben ein mildes und gesundes Cu ma, und außer andern geschätzten Produkten großen Reichthum an Cedern, woraus die dauerhaftesten Schiffe gebaut werden. Das größte dieser Eilande ist St. Georg mit der Hstdt. gleiches Namens, in welcher der brittische Gouverneur wohnt. G. Die Lander der Nordwestküste. Diese gebirgigen und rauhen Länder ziehen sich zwischen dem nordamerikanischen und russischen Gebiete am großen Weltmeere hin, und reichen ungefähr vom 4s bis zum 58" der Nord breite. Längs der ganzen Küste ist eine zahlreiche Menge von größern und kleinern Eilanden, von Meerengen und von Meerbusen, reich an Fischen und Seeottern. Die Urbewohner, die Indianer, sind ein armes, aber zufriedenes Völkchen, das mit den Britten mit Pelzthieren starken Verkehr treibt. Die ganze Küste enthält drei Landschaften: Neu- Kornwallis, die nördlichste, mit zahlreichen Inseln; Neu-Ha- nover, mit der nahen großen Charlotte ninsel; Neu-Geor- gien mit der Insel Quadra oder Vancouver, auf welcher im Nutkasunde die Britten ihre älteste Niederlassung haben. Das Innere des Landes ist ungemein w asserreich; dort zeigen sich der g r o ß e S t u a r t - und der g r o ß e B ä r e n s e e; weiterhin er- heben sich die sogenannten steinigten Berge. Diesen wenig be- kannten Landstrich nennen die Britten W e st - C a l e d o n i e n. 4) Die vereinigten Staaten von Nordamerika. (Charte Nro. 2q.) §. i. Lage, Grenzen utib Größe. Dieser große und seit seiner Gründung im Jahre 1783 rie- senartig aufstrebende Staatenkörper liegt südlich vom brittischen Nordamerika, und grenzt im Norden an eben dieses, im Osten an den atlantischen Ocean, im Süden an den Meer- busen und an den Staatenbund von Mexico, und im Westen an das stille Meer. Sein Areal beträgt über 113.800 d. n 50?.; die Volkszahl wurde im Jahre 1830 auf 14 Millionen Seelen berechnet — im Jahre der Stiftung zählte man nur 3'250.000 Einwohner! Die größte Ausdehnung von Oft gen West beträgt gegenwärtig 500 Meilen, die von Süd gen Nord 250 Meilen. §.2. Boden und Gebirge. An den Küsten ist der Boden eben und flach, im Innern aber wird er in der ganzen Ausdehnung von Süd gen Nord von zwei Hauptgebir.gszügen durchzogen. Diese sind:

3. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Geographie - S. 120

1832 - Leipzig [u.a.] : Wigand
120 den um die Baffingsbay, die innern Lander der freien Indianer, das Kap Breton, noch mehr aber die H u d so n s b a y benutzen die Russen und Engländer zum Pelzhandel oder Wallfischfange. Die dazu gehörigen Lander sind Labrador und Neubritanien, Neuwales und Prinz Williams Land. Die Einwohner sind Eskimos. Zur Ostseite kann man wegen des immerwährenden Eises nicht kommen. Die brittische Nordpolerpedition hat die Küste der Baffingsbay aufs genaueste untersucht und gefunden, daß zwi- schen dem atlantischen und stillen Meere mittelst der Daviö- straße und Baffingsbay kein Durchgang statt findet. Die wenig angebauten Länder der Nordwestküste zerfallen in Neualbion, Neugeorgien, Neuhannover, Neucornmallis, Neunorfolk; das russische Amerika mit der Halbinsel Ala sch a und der Insel Kodiak; in die nördliche Westküste bis zu dem Eiskap und der strengsten Kälte. Das brittische Nordamerika hat gegen 600,000 Einwohner auf 40 ooo Q. M. Das wichtigste Land ist Ca- nada, es verbreitet sich an der noch am meisten bevölkerten Gegend des St. Laurenz st ro ms, und an der Nordseite der großen Seen, aus welchen dieser Strom sich ergießt. Wenn er aus dem Eriesee tritt, um den Ontariosee zu er- reichen, macht er bei Niagara den größten, auf unserer Erde bekannten Wasserfall. Das Land bringt hinlängliches Getreide für die Einwohner hervor, ist aber schon kalt, und den Eng- ländern nicht wegen der Fruchtbarkeit, sondern wegen der groß- ßen Waldungen, und noch mehr wegen des Pelzwerks wichtig, welches im Lande und von den einheimischen Völkerschaften (ursprünglichen Huronen, Irokesen, Algonkinen) erhandelt wird. Die Hauptstadt in Nieder-Canada ist Quebeck mit ,5,ooo <5. , einem Hafen am Laui-enistroni. Montreal, feste Stadt. In Ober-Canada Aork am Onlariosee. Der Mündung und dem Busen des St. Laurenzstromes gegenüber liegt die große, aber meistens unfruchtbare und schlecht bewohnte Insel Neufundland. Sie ist wichtig wegen der vielen, ringsumher liegenden Sandbänke, auf wel- chen fast alle Stockfische gefangen werden. Placentia mit einem Hafen ist die Hauptstadt, Halifa.r von Neu- Schottland und St. John von Neu-Braun- schweig, wo der Handel der Britten, wie bei Quebeck mit

4. Bd. 3 - S. 82

1838 - Eisleben : Reichardt
82 Amerika. Andenken eined Verstorbenen, der ein Anführer oder sonst eine geach- tete Person gewesen ist, ehren sie dadurch, daß sie sich Arme und - Schenkel zerschneiden, auch wird die Leiche dabei auf ein hohes Schau- gerüst gestellt. Eben so vernichten sie alles Eigenthum eines verstorbe- nen Häuptlings und opfern ihm nicht bloß seine besten Sachen, die in das Grab geworfen werden, sondern sogar seine Weiber. Die Nebel, welche zu Zeiten die Moraste bedecken, werden für die Geister der Entschlafenen gehalten. — Zu den Knistinoern im weitern Sinne rechnet man auch die Stein-Indianer oder Assinibolen, die von Franklin als verratherisch, betrügerisch und grausam geschildert wer- den, die Sch warzfüßi gen Indianer, die Blut-Indianer, die Wasserfall-Indianer. I Die Nordwestküste. Mit diesem Namen bezeichnet man die Küstenländer Nordameri- kas, welche der nördlichste Theil des großen Weltmeeres vom 41° N. Br. bis zum äußersten bekannten Norden, wo man das Eiskap findet, bespült, und wovon den südlichen Theil die Vereinigten Staaten von Nordamerika, den mittlern die Britten und den nördlichsten die Russen als zu ihren Besitzungen gehörend ansehen, wiewohl die Ureinwohner f des Landes, die in den südlichen Gegenden zu den Indianern, und in den nördlichen zu den Eskimos gerechnet werden, fast in gänz- licher Unabhängigkeit und Freiheit leben. Den Ansang zur Entdeckung dieser Länder schreibt man den Spaniern zu, von welchen zuerst Gómez 1524, in der Absicht einen nähern Weg nach den Molukken aufzusuchen, an diesen Küsten hin- ausfuhr, und Ul loa 1537 und Coronado bis an die Straße Anian oder die Beringsstraße gelangten, ohne sie jedoch zu durchsegeln. Spätere Spuren von dem Daseyn dieser Länder finden sich in den Entdeckungen und Nachrichten der Spanischen Seefahrer Maldo- nado (1588), Juan de Fuca (1592) und Bernarda (1640), welche Durchfahrten aus dem stillen Meere in die Hudsonsbai entdeckt und gemacht haben wollten (Bd. Iii. S. 31), die jedoch, wie man jetzt weiß, weiter nichts waren, als größere oder kleinere Einfahrten und Buchten zwischen einer langen Reihe von Inseln, und die sämmtlich an einem festen, ununterbrochenen großen Lande endigen. 1648 gelang es einem Russischen Abenteurer, dem Kosaken De sch ne ew, aus der Kolyma, einem Flusse Sibiriens, der sich in das nördliche Eismeer mün- det, durch das Eis des Polarmeeres sich einen Weg zu bahnen, die Halbinsel der Tschuktschen zu umfahren und durch einen Kanal oder Meeresarm nach Kamtschatka zu gelangen. Die Kunde von diesem Wagslücke, das vor ihm keiner bestanden und nach ihm noch keiner möglich gemacht hat, kam spat nach Europa, fand aber überall Zweif- ler und wird von vielen für ein Mährchen gehalten.^ Gewisse Kunde

5. Bd. 3 - S. 479

1820 - Leipzig : Hinrichs
Länder an der Nordwestküste. 479 Jagd, Fischerei und Krieg. Die Hudsonsbaigesellschaft hat hier mehrere Faktoreien angelegt, z. B. Buckingham, house, Hudsonshaus 270° 2., und Manchefter, haus, beide am Saskaschawanfluß, der mit Churchill Fort an der Hudsonsbai in Wasserverbindung steht, Die Länder an Ver Nord Westküste erstrecken sich vom Hafen und der Mission San Franciscü 38° io' bis zum Eiskap 70o 45' B., also an 5oo teutsche Meilen, bestehen aber großentheils aus einer Reihe größerer und kleinerer Inseln. Der Boden ist meistens gebirgig und zum Theil sehr fruchtbar, auch mit Waldungen von Fichten, Ahorn, Cedern, Eichen, weißen Wattnußbäumen bedeckt. Zu den höchsten Bergen gehören: der Cdgecombe oder Pic San Jacynto an der Norfolkbai 56 — 57o, der 16,752 F. hohe St. Elias 6o°2i'b., der 14,275 F. hohe Schönwetterbcrg (Cerro de buen tiempo und Iviount Fairwethef). Die Spanier Francisco Elisa und Salvator Fidalgo fanden 170,0 unter 6o° 5-,' B. eine vulkanische, mit Schnee und Eis bedeckte Ebene, wo Eis, und Steinmassen mit schrecklichem Gekrach zu un, geheuren Höhen in die Luft geschleudert wurden. Der schöne Hafen von Du carelli 55° q4' 03. ist von 7 Vulkanen umgeben, die mit ewigem Schnee bedeckt, Feuer und Asche speien. Die am meisten hervorspringenden Vorgebirge sind: Mcndocino, Blanco (sparer Oxford genannt), Elisabeth, Newenham, Stephens und Darby an der Nortonbai, Nod, ney, Prinz Wales (die westlichste Spitze Nordamerikas), Lisburn, Eiskap (von Cook 1778 entdeckt). Das Klima ist, mit Ausnahme des nördlichsten Theils, wo ungeheure Eismassen das Meer bis an die Küste von Asien gänzlich verschließen, milder als in den gegenüber liegenden Theilen von Oftamerika. Die Nordsee des großen Oceans bespült den südlichen Theil dieser Küste, und die Berings, oder Cooks st raße trennt Prinz Wales Cap vom asiatischen Ostkap, und verbindet den großen Ocean mit dem Eismeer. Von den unzähligen Buchten, Baien, Busen und Hafen folgen aufeinander von N. nach S.: Norton Sund, Dristolbai russ. Kamischezkaja, Cooks Einfahrt, Prinz Wil, liamsbai russ. Golf Tschugatskaja, Admiralitatebai oder De sen, gaño, Zakutñl, oder Beringsbai, Port Francois, Croß, Sund, Hafen Bucaretti, Mac Kenjies Ausfahrt, Königin

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 573

1837 - Heidelberg : Winter
Vereinigte Staaten von Nordamerika. 575 Eskimos, Nord-, Kupfer., Hasen., Hundsrippen., Arathapes- kow-, Zänker-, Biber-Indier :c., die sich mit Zagd und Fische- rei beschäftigen. Englische Fortö und Niederlassungen der wei- ßen Pclzhändler. — Sclavenfluß und See rc. (Siehe S. 208.) Die englischen Besitzungen auf der Nordwestküste ge- hen vom 48" 10'—54° 40' n. Br. und enthalten 8000 lllm. bis zur russischen Kon. Gevrgsinsel. — Neu - Albion: Neu- Georgien und Neu-Hannover mit einer brittischcn Kolonie von 2000 Menschen. Das östlich liegende innere Land, bis zum Stein- oder Fclsengebirge, hat viele Seen, große Waldungen und viel Pelzwild. Es heißt westkaledonia, mit einem Fort gl. N. Die große Insel pancouver, 1730 lum., mit dem Kön. Charlottensund, dem Nutkasund, mit einer brittischen Niederlassung und die Kon. Charlotteninseln an der Westkü. sie gehören dahin. Die Nutkanakion, 3o,Ov0e., im Innern. Den Nordamerikanischen Freistaaten gehört auf der Nordwestküste das Land von den Königin Charlotten - Inseln bis zum Cap Mendoziu, welches sic von Mexiko erhalten haben, um die Küste durch Straßen und Kanäle mit dem Missisippi zu verbinden, und sie bestreben sich, auch Texas zu erwerben. Das russische Nordamerika enthält etwa 24,000 Ihm. mit 50,000 E., welche aus verschiedenen Völkerschaften und rus- sischen Jägern bestehen; mehrere Forts, Häfen und auf der In. sel Sitka die Stadt Neuarchangelsk, Festung, Hafen, 600 Einw., Pelzhändler und wenige Kosacken. Nördlich liegen das Prinzwales -, das Cap Lieburn und das Eiskap. — Am Georgsarchipel liegt die Prinz Wales-Insel, mit einem Hafen, von 7 schneebedeckten Vulkanen umgeben; — die König Georgs- und Admiralitats-Jnseln; — der Prinz Wilhelms- sund; — die Insel Rodiak. — die Halbinsel Alaska. be- wohnt, mit 8000' h. Vulkanen; und die ganze Westküste bis zur Behringsftraße (welche vom prinzwaleo - Cap bis zum asiatischen C>stcap nur 1o M. br. ist), und im S. die bewohnten felsigen Sindovsinseln hat. Auch rechnet man hieher noch dcu Royebue - Sund (1816 entdeckt), mit der Bristolbay und dem Nortonsunde im Kamtschatkischen Meere, welche von Tschuktschen und einigen russischen Familien bewohnt sind. Die vereinigten Staaren vvn Nord-Amenta. a. Historische Uebersicht. Die Kusten von Nordamerika wurden erst seit 340 Jahren entdeckt. Seb. Cabot, eiu Venetiancr in engl. Diensten sand 1497 Neufoundland (lerrs nuore), die Inset St. John und das feste Land bis Florida. Cortoreal entdcckte 1500 Labrador und Car- rier 1554 Canada. Drake entdeckt 1579 Ncu. Albion. Neufound- land wird erst 1583 vvn den Englaudern in Besitz genvmmen O o 2

8. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 348

1832 - Kempten : Dannheimer
348 Britt. Nordamerika. Dahin gehören: eine unerschöpfliche Menge Bauholz und Theer, sehr viel Eisen, die bekannten Labradorsteine, Pelzwerk und Haute, in den Meeren Fische aller Art, beson- ders «stock- und Wallfische, Heringe rc. Ueberhaupt min- dert sich jährlich mit dem stärkern Anbau die Kalte. Von den zahlreichen Landseen bemerken wir den Sklaven- see, den Winipegie^, so wie den Superior-, Huron-, Erie- und Ontario-See, diese 4 auf der Grenze gegen die Frei- staaten. Der größte Strom ist der Lorenzo, zum Theil Grenz- Icheide gegen die Freistaaten; der n ö r d l i ch st e ist der Fluß Maken- zi e, der aus dem Sklavensee kommt, und in das Eismeer fließt. Die Urbewohner der Südgegenden sind noch zum Theil Eskimos, meistens aber Indianer von verschiedenen Stämmen, als Irokesen, Huronen rc. Von Europäern gibt es sehr viele Franzosen, auch Deutsche, und vorzüglich Britten, die Herren dieser Länder. §.5. E i n t h e i l u n g. Wir werden den ganzen Co mp lex des brittischen Nordame- rika am leichtesten zur Anschauung und Uebersicht bringen, wenn wir folgende Ober- und Unterabtheilung zu Grunde legen. Das Ganze zerfällt nämlich: I. in das Bassins land, westlich der Bafsinsbai, mit den Po- larländern: Norddevon und Prinz Williamsland: Ii. in die Länder der Hudsonsbai, als: Neuwales, Ca- nada, Labrador, Neufoundland, Cap Breton, St. John, Neuschottland, Neubraunschweig, sammt den B erm udas-Inse ln; Hi. in die Länder der Nordwestküste, als: Neukornwa- les, Neuhanover und Neugeorgien. 4.. Das Baffinsland. Dieß rauhe und menschenarme Land liegt an den West- küsten der Bafsinsbai, und begreift die zwei großen, aber noch wenig bekannten Polardistrikte Norddevon und Prinz Wi lli am s lan d, die durch den Lankastersu nd von einander getrennt sind. Westlich davon ist die Insel Melville mit dem bekannten Winterhafen, in welchem Parry vom Sept. 1819 bis August 1820 überwinterte. Von diesen Ländern kennt man nur die Küsten; das Pflan- zenreich ist fast ganz erstorben; von Thieren bemerkte man den Bisamstier, Eisbär, Wolf, Fuchs, den Wallsisch und andere Scethiere. Einwohner sind wenige Eskimos. B. D i e Lander der Hudsonsbai. a) Neu - Wales. Dieß kalte und unfruchtbare Land liegt an der West - und Südseite der Hudsonsbai, und wird durch den Fluß Nelson, der aus dem Winipegsee kommt, und in die Hudsonsbai fällt, in Neu-Nordwales und Neu-Südw a l es getheilt.

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 452

1836 - Leipzig : Schumann
452 Allgemeine Erdkunde. schen dem Kotzebuc- und Nortonsunde und der Beringsstraße; das Prknz- Wales-Kap. — Im Lande der Konäguen liegt die Halbinsel Alaschka; am Kap Douglas an der Schclekoffstraße haben die Russen eine Niederlas- sung. — Das Land der Kenaizen zwischen dem Beringsmeere und der Cookseinfahrt; die Niederlassung Roda. — Land der Tschugatsch en zwi- schen der Cookseinsahrt und der Prinz Williamsbay. Fort Alexander. — Land der Ugatschmiuten an der Prinz Williamsbay und auf den zahlrei- chen in derselben liegenden Inseln.— Land der Koluschen oder Ko tau- schen, eines kriegerischen Volkes, das die Küstenländer Neu-Norfolk, Neu- Cornwallis und die vor denselben liegenden Inseln bewohnt bis zu den Kdni- gin Charlotte-Inseln. Es liegen in demselben der St. Eliasberg, der Fair- weathcr oder Schönwctterberg, und die Faktorei Jakutal. — In Neu-Kali- fornien, auf mexikanischem Gebiete, besitzen die Russen seit 1808 den Hafen Bodega. — Russischeinseln. Die Prinz-Wales-Gruppe, derherzogvon Port-Archipel, die Admiralita ts-Jnsel; der König Georg Iii. Archip el, oder Sitka, auch Baranosf-Jnseln genannt, nach derhaupt- insel, auf deren Westseite Ncu-Archangel liegt, mit iooo bis 1500 E.; Sitz des Gouverneurs, Hauptbureau der russisch-amerikanischen Handelskom- pagnie, und Stapelplatz oder Hauptniedcrlage für Pelzwerk, das die Russen meist über Kiächta nach China senden. — Im Prinz - Williams - Sunde die Tschalka-Jnseln. — Die K o d j a k- G r u p p e mit der 30 Meilen langen Insel Kodjak, wird von kräftigen Indianern bewohnt, die gute Fischer und Jäger sind, und merkwürdige Fahrzeuge bauen, Cayuken genannt, welche die Form eines Webcrschiffes haben und ganz mit Leder überzogen sind. Die In- sel Sitkinak. — Archipel der Ale-uten, oder die Inselkette zwischen den Halbinseln Alaschka in Amerika und Kamtschatka in Asien. Es zerfällt in mehre Gruppen, als: die eigentlichen Ale-uten, wohin die Berings- I n se l, aus der Bering 1741 starb, die K u p f e r i n s e l und A t t u, die R a t- tcngruppe gehören. Die andreanowskischen Inseln sind sämmtlich vulkanisch. Die Fuchs ins eln, wozu Umanak und Unaliaschka gehören, zwischen denen ein unterseeischer Vulkan liegt; die größte ist Unimak. — Im Beringsmeere liegen die Pribyloff-In seln S t. P a u l und St. Georg; starker Seelbwcnfang. — Die ziemlich große Insel Nuniwok. — In der Beringsstraße liegen die drei Diomedes-Inseln. — Britische Indian erlan d er. Die Briten nehmen, wie schon oben bemerkt ward, alles übrige Land in diesem Theile Nordamerikas in Anspruch, das innerhalb der angezeigten Gränzen liegt; im W. liegt die Gränze, aber etwa erst unter 42^° n. Br. — In den weiten Landstrecken zwischen dem Mackenzie und Saskatschawan haben die britischen Pelzhändler einige Forts gegründet, z. B. Fort Franklin am Bären-See; Esperance am Mackenzie; Chcpcwyan am Athapeskosec; Hudson-House, unfern vom Nordarme des Saskatschawan; Chestersield-House am Süoarme des Saskatschawan; Grand-Portage am östlichen Regenflusse; in der Nähe ein herrlicher Wasserfall: Fort William an der Nordküste des obern Sees, ist die wichtigste Niederlassung, mit vielen Waarenlagern, Hauptstapelplatz für den Pelzhandcl; Markt vom Mai bis August. — Kildonan, eine Nieder- lassung am Red-Rivcr mit etwa 1100 E., in einem fruchtbaren Distrikte, Os- siniboia genannt. An der Hudsonsbay liegt Neu-Wales oder West- Main e mit den Forts Churchill, Pork und Moose.— In der West- region: der südliche Theil von Neu-Cornwall is, Neu-Hannover und N eu-G e o r g i e n, alles Küstenstrecken, deren Inneres man unter dem gemeinsamen Namen Neu-Caledonien begreift, mit der Niederlassung West-Caledon; Fort Bancouver am rechten Columbiaufer, 80 M. oberhalb dessen Mündung; Fort Oakinagan am gleichnamigen Flusse, der hier in den Columbia fällt. Die bedeutendsten Inseln sind vor der Küste von Neu-Hannover. Die Königin-Charlotten-Jnsel; der Pitts-Archi- pel, vor Neu-Georgien die große Insel Quadra-Bancouver, mit den Jndianerdörfern Wikanauisch und Nutka, am Nutka-Sunde. Alle diese Inseln werden von den Wakasch oder Nutka bewohnt, die unter vie- len Häuptlingen stehen, kriegerisch sind und sich durch manche Eigenthümlich-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 445

1827 - Erfurt : Keyser
Amerika. 445 werden von wenigen Eskimos bewohnt. Die Briten haben nur einige Fac- toreien des Pelzhandels wegen angelegt, der von den eigends deswegen er- richteten Gesellschaften der Hudsons- und Nordwestcompagnie betrieben wird. Diese Länder sind.' a) Labrador oder Neu-Britanien, zwischen der Hudsonsbak, der Davisftraße, dem Atlantischen Meere, Unter-Canada und Neu-Wales, 20,000 Q. M. groß, von ungefähr 6000 Eskimos bewohnt und zum Gouvt. Neu-Foundland gehörig. 6) Neu-Wales, im W. und S.w. der Hudsonsbai, etwa 20,000 Q. M. groß, durch den Missisippi oder Churchill-Strom in Neu - Nord - Wales und Neu-Süd-Wales gerheilt, außerdem vom Nelson, der bis zu seinem Eintritt in den Winipegsee Sas- katschawan heißt, u. a. Strömen bewässert, und zum Gouvt. Quebcck gehö- rig. Neu »Süd - Wales ist etwas fruchtbarer als Labrador. Außer Eskimos leben hier noch Indianer von der Jagd und Fischerei. Hier sind die Forts Uork, an der Mündung der Flüsse Nelson und Hill, Churchill an der Mündung des gleichnam. Stromes, Albany, an der Münd. des Albany, und Moose an der Münd. des Moose in die Jamesbai (südlicher Theil der Hudsonsbai). Hi. Die innern Lander der freien Indianer. Wir bezeichnen damit die ungeheure Landstrecke, die sich vom 40° bis 72° N.br. ausdehnt, wenig bekannt ist und von freien Indianern be- wohnt wird, die sich zum Theil mit dem Ackerbau, größtentheils aber mit der Jagd, der Fischerei und dem Kriege beschäftigen. Hier sind die Ströme Makenzie, Kupferminenfluß, Hoodsfluß, die sich in das Eis- meer ergießen, und eine große Menge von Seen, worunter der Sklaven- see und der Minipeg. Das Klima ist bei der großen Ausdehnung des Landes sehr verschieden, im S. gemäßigt, im N. sehr kalt. Ein Haupt- product ist das Pelzwild, daher haben die Briten auch hier einige Factoreien angelegt, z. B. Sklave fort an Sklavensee, Grand-Portage an der Mündung des Regenflusses in den obern See, Hudsonshouse und Cum- berlandshouse am Saskatschawan u. s. w. Iv. Die Lander an der Nordwestküste. Sie sind nur and§n Küsten bekannt, und erstrecken sich 500 Meilen lang vom 48' N.b. bis zum Eiscap unter 71° N.b. Das Klima ist hier milder als unter gleicher Breite in Asien, nur im Norden herrscht eine furchtbare Kälte. Die Einwohner sind heidnische Indianer und Eskimos, etwa 100,000 an der Zahl. Auch die Europäer haben hier des Secotter- und andern Pelzwildes halber, Niederlassungen gegründet. Den Briten ge- hört der Landstrich vom 48° bis 54° 40' N.br., der den Namen Neu-Han- nover führt, den Russen hingegen der Landstrich von 54° 40' bis zum Eiscap. Der südliche Theil des letzteren heißt Neu-Cornwall, auch Neu- Norfolk. Auch gehört dazu die Insel Kodiak mit dem Hauptorte des Russisch. Amerika, Alexandria oder St. Paul, wo der Gouverneur resi- dirt, und die vorzüglichste Niederlage der Russisch-Amerikanischen Com- pagnie ist, wo alles Pelzwerk aufbewahrt und dann ausgeführt wird. Die südlichste Niederlassung ist die Stadt Sitka oder Neu-Archangelsk,mit 600 E. auf der Insel Baranow am Norfolksunde. Hier wird der Haupt- pelzhandel betrieben, und der Tribut von den unterworfenen Völkern ein- gesordert. V. Das Britische Nord-Amerika , oder diejenigen Besitzungen der Briten, welche eine ordentliche Gouverne-

11. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 307

1822 - München : Fleischmann
Nordamerika. 307 gänzlich verschließen, milder, als in den gegenüberliegenden Theilen von Ostamerika. Produkte sind: 3) Aus dem Thierreiche: Bären. Füchse, Luchse, Scha- fe, Hermeline, Seeottern, Wallrosse, Wallfische, Lachse; L) aus dem Pflanzenreiche: Eichen, Cypressen, Ge- treide, Gemüse; e) aus dem Mineralreiche: Steinkohlen, Marmor, Mineralquellen; übrigens wenig bekannt. §.5. Einwohner. Negierung. Die Ureinwohner sind von verschiedener Abstammung; ei- nige ähneln den Eskimos und Grönländern; sie stehen unter unumschränkten Gebietern, Tays genannt. Auch befinden sich hier russische und brittische Kolonisten unter dem Schutze ihrer Regierungen. §.6. Vorzügliche Orte. 1. Die nördliche Westküste enthält das Prinz-Wales- Eap, die Dristolbai, das Cap Newenham, den Northon- s u n d. - . 2. Die mittlere Westküste, oder das russische Amerk- ka, enthält die Bai Sakutal mit einem Fort; die Insel Kvdiak; längs der Beringsstrasse viele Hütten, die von sibirischen Pelzjägern besucht werden. Alexandria oder St. Paul heißt der Hauptort und die Residenz des Gouverneurs, mit 50 H., 1 Kirche und Schule. 3. Die südliche Westküste, den Dritten gehörig, enthält Neu-Albion, Neu-Georgien, Neu-Hannover, Neu Corn- wallis und Neu-Norfolk. Hierin sind zu bemerken: die Caps Mendocino und Blanco, die Juan de Fnka's Einfahrt, der Columbiafluß; die Insel Quadra, die Königin-Charlot- ten-Insel, die Insel des Prinzen von Wales, die Königs Georgs m. Inseln, und der hohe Berg St. Elias, einige Mei- len vom Ufer. 20*

12. Abt. 2 - S. 827

1830 - Hannover : Hahn
Indianer Land. 827 a) Das Russische Gebier, welches sich an der Küste bis 56", auf den Inseln bis 54" 40' N. erstreckt. Der nördlichste bekannte Punkt war bis- her das Eiscap, welches jedoch 1826 durch Beechey (bitschi) bis 133040' W. von W. her umsegelt ist. In S. des Eiscaps liegt: dasland derrire- guen mit dem Lap^isburne (börn) und Mulgrave (mvlgrehw) bis zum Royebue Sunde. Dieser und der südlich ihm gegenüber liegende Nor- ton Sund bilden eine Halbinsel, auf welcher das Lap Prinz Wales (wehls) an der Beringsstraße; eine großer See im Innern soll mit bei- den Meerbusen in Verbindung stehen. Südlicher ist eine zweite Halbin- sel, welche in S. die Mündung des großen Ruskowina Flusses begranzt, mit dem Cap Rumanzow, Dancouver und Gwinow; vor ihr die 70m. lange Insel Nunniwak. Dann folgt Cap Newenham (njunham), der große Fluß Nushagak/ an dem eine Russische Niederlassung ist, und die Bristol Bai mit der 20 M. langen Insel 'Zagemeister. Bis zur Bristol Bai wohnen die Dschukrschen. Südlich von ihr beginnt die gebirgige Halbinsel Aljaschka, mit rauchenden Vulkanen, 80 M. lang, von den Ronjagen bewohnt, welche auch auf den nahen Inseln Unimak, Akutan und Unaljaschka (letztere hat zwei Vulkane) einheimisch sind. Auf der Insel Rodjak, welche durch die Schelekow Straße von der Halbinsel ge- trennt ist, liegt die. Russische Niederlassung Alexandria. In No. der Halbinsel ist der See Schelekow und Looks (kuks) Einfahrt, in de- ren Grunde die Factorei Roöa; das Land der Dschugayen eine Halbinsel am Prinz Wilhelms Sunde mit dem Lap Elisabeth; die E. sind die südlichsten Eskimos dieser Gegend. Es folgt das Land der Indianer, zu- erst das der Ugaliachmuren, wo der Eliasberg, von dem sich 158°41'W. die Russische Granze gerade nach N. zum Eismeere zieht; Neunorfolk und Neucornwales (kornwehls), von den Roljuschen bewohnt. Hier ist der Schönwerrerberg unweit des Franzosen Hafens und der Archipel Georgs Iii. mit der Insel Sitka, wo die Russische Hauptniederlassung Neuarchangel (57° N.) am Norfolk Sunde, 1200e. Castell mit 40 Ka- nonen, Sitz des Gouverneurs. Großes Pelzmagazin. Die Admiralirars Insel, der Lhatams (tschettams) und Prinz Friedrich Sund, die Insel Zlork und Prinz Wales, die südlichsten Russischen Besitzungen, auf welche der schöne Hasen Bucarelli. Das Gebiet der Russ. Amerikanischen Han- delsgesellschaft (1799 gestiftet), deren einziger Zweck Fang der Pelzthiere dieser Gegend, besonders der Seeottern, ist, begreift etwa 10,500 Unter- thanen, unter denen etwa 9000eingeborne sind. Erst 1822 nahm die Re- gierung diese Nw.küste in Besitz, deren Granzen späterhin zwischen Rußland, England und den Vereinigten Staaten genauer bestimmt sind. Noch haben aber die Russen auf Mexikanischem Gebiete (38° 20' N.) den Hafen Bodega besetzt und ein Fort daselbst. b) Englisches Gebier bis 49° N., mit Ausnahme des bis 52|° sich erstreckenden Thales des Columbia*). Hierher gehört der südlichetheil von *) So ist die gewöhnliche Angabe. Ein bei den Gränzbestimmungen des Engl. Gebiets gegen die Vereinigten Staaten selbst thätig gewesener 53*

13. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 451

1836 - Leipzig : Schumann
451 Iv. Politische Geographie. Amerika. thia. Im Süden der Fury- und Hcklastraße liegt die Melville Halb- insel, nördlich von derselben die Insel Cockburn und südlich die von Eski- mos bewohnte Insel Southampton, welcher gegenüber westlich: Lyons Einfahrt, die R epulse- und Wagerbay, und die Eh esterfields- Einfahrt liegen. — Die Winter-Insel; James, vielleicht eine In- sel; sodann diejenigen, welche die Forbishcr- oder Frobisher-, Cumberland- und Hudsonsstraße bilden. — 5. Spitzbergen (im N. O. von Grönland, wird gewöhnlich zu Europa gerechnet, zwischen 76 bis 80° n. Br., wird von den Russen als ihr Eigen- thum betrachtet, jedoch fahren auch andere Völker hierher auf den Wallsisch- und Narwalsfang. Es sind drei große und mehre kleine Inseln; das eigentliche Spitzbergen oder Neufriesland ist die größte Insel des Archipels, mit dem Hafen Smeere n berg.) — 6. Jan Mayen; diese kleine Insel ist vulkanisch, und liegt nordöstlich von Island. Auf ihr der Beeren berg, 6420 und der Esk, 1500 Fuß hoch. — Wir bemerken hier, daß die unter 3 und 4 aufgeführten Gegenden von den Briten als ihr Eigenthum in Anspruch genommen werden. — Indianer - Länder. Hierher gehört die ganze Gegend zwischen 49 bis 70° n. Br., von der kanadischen Gränze bis zur Hudsonsbay und Berings- straße; 300 M. lang und 300 bis 500 breit; 150,000 03 M. groß. Gebirge (§. 565 und 666; ferner vergl. §. 575 und 593 und 594). Im W. also die große Cordillere, im O. Flachland mit Hü- gelrücken; im S. viel Waldung und große Wiesen. Im W. der Rocky-Mountains ist das Klima bei weitem milder als im O. Im N. sind die Bewohner Eskimos, die bis zur Ostküste Labra- dors hinab wohnen. Alle übrigen Bewohner sind Indianer, in eine große Menge von wenig zahlreichen Stämmen getheilt, die mit einander häufig blutige Fehden führen, und gegen Branntwein, Tabak und Waffen den Weißen Pelzwerk liefern. Die Indianer des N. W. sind bei weitem nicht so roh, als die im Osten der Rocky-Mountains wohnenden, obwohl nicht minder kriegerisch; be- sonders die Wakasch und Koljuschen; im O. sind die Tschip- peways und die Knistenos am weitesten verbreitet. Der nord- westliche Theil von der Küste bis an den Rocky-Mountains, bis 56° und die Inseln bis zu 54° 40' n. Br., gehört den Russen; alles Uebrige den Briten, freilich meist nur dem Namen nach, und jin so fern sie keine Niederlassungen anderer Völker dulden würden. Die Pelzhandel-Kompagnie hat hier eine große Anzahl von Forts angelegt, deren wichtigste unten genannt werden sollen. Russisches Amerika, von 54° 40' bis 71° n. Br. Es gränzt im W. an das Beringsmcer, die Beringsstraße und das nördliche Eismeer, und steht in politischer Hinsicht unter der russisch-amerikanischen Handelskompagnie, die ihren Hauplsitz zu Jrkutzk in Sibirien hat. Die Indianer sind nur dem Na- men nach von den Russen abhängig, denn diese besitzen nur einige kleine Nie- derlassungen an den Küsten. — Im Lande der Eskimos liegt unter 71° 23'31" Br. die Barrow- oder Beecheyspitze. — Von der Bc- ringsstraße bis über den Kotzebue-Sund hinaus wohnen die Kitegnen; in ihrem Lande, das von Beechey West-Georgien genannt ward, liegen das Eiskap und Kap Lisburne. — Die Tschuktschen-Halbinsel zwi- 29*

14. Bd. 3 - S. 84

1838 - Eisleben : Reichardt
84 Amerika. chen Punkte der Prinz Wales-Insel (unter 54^ 40^ N. Br.) ausgeht und dann nördlich bis zum Eismeere zieht. Die Eingebornen der Russischen Nordwestküste gehören theils zu den Indianern, theils zu den Eskimos. Jene nehmen die südli- chern Gegenden bis zur Halbinsel Alaschka ein, diese bewohnen das dar- über hinaus bis zum Eiskap sich erstreckende Land und verbreiten sich von dort östlich bis ans Felsengebirge. Bon diesen hier wohnenden Es- kimos haben wir oben (Bdr Iii. €5.54.) einige Nachrichten mitgetheilt. Von den zu den Indianern gehörenden Völkerschaften der Russischen Nordwestküste wollen wir bloß die Koliuschen, Koluschen, Ko- lo schen schildern. Sie selbst sollen sich Schitschachon nennen, und bewohnen hauptsächlich die Insel Sitka nebst einigen benachbarten und die angränzende Küste des Festlandes. Kotzebue nennt sie das verworfenste und roheste Volk der Erde. Ihre Unreinlichkeit übersteigt alle Vorstellung. Sie sind, seiner Beschreibung zufolge, von starkem Knochenbau, aber ihre einzelnen Gliedmaßen stehen in so üblem Ver- hältnisse zu einander, daß sie wie wahre Mißgestalten aussehen. Das schwarze, schlichte Haar hangt unordentlich über die breiten fleischigen Gesichter. Die Backenknochen stehen stets hervor, die Nase ist breit und platt, der Mund ist groß, die Lippen sind dick, die Augen klein, und schwarz und feurig, die Zahne auffallend weiß. Ihre natürliche Farbe fallt nur wenig ins Bräunliche; aber sie beschmieren sich täglich das Gesicht und den ganzen Leib mit Ocker und einer schwarzen Erde, so daß sie von sehr dunkler Farbe zu seyn scheinen. Gleich nach der Geburt wird den Kindern der Kops zusammengedrückt, um ihn nach ihrer Meinung eine schöne Form zu geben, wodurch sie die Augen- braunen sehr in die Höhe und die Nasenlöcher weit aus einander zie- hen. Ein noch wilderes und gräßlicheres Ansehen erhalt dieses Volk durch den beiden Geschlechtern eigenen Gebrauch, sich das Gesicht mit breiten, schwarzen, weißen und rothen Strichen zu bemalen, die sich nach allen Richtungen durchkreuzen. Überdies wird das lange, unor- dentliche, wild herabhangende Haar mit den kleinen zarten Brust- und Halsfedern des weißköpsigen Adlers bestreut. So airgestrichen und ge- pudert, würden sich die ohnehin schon über alle Maßen häßlichen Kol- juschenweiber schon gräßlich genug ausnehmen; aber sie haben noch eine Erfindung gemacht, ihre Scheußlichkeit zu vollenden. Sobald sie das Alter der Mannbarkeit erreichen, macht man ihnen einen Einschnitt in die Unterlippe und steckt einen Knochen hinein, der von Zeit zu Zeit mit einem immer dickern vertauscht wird, damit sich die Öffnung mehr ausdehne. Endlich wird ein hölzerner Doppelknops von eirunder Form (Kaluga genannt), der bei den Vornehmen oft eine Lange von 4 Zoll und eine Breite von 3 Zoll hat, hineingezwängt, wodurch die Un- terlippe nun um so viel in wagrechter Richtung vorsteht und die un- tern Zahne stets entblößt sind. Der äußere Rand der Lippe, der den hölzernen Knopf umgiebt, wird durch die gewaltsame Ausdehnring so

15. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 373

1842 - Dresden : Schmidt
Brit. Reich. Nordamerika. 873 tionen anlegen und die Erlaubniß hierzu andern Nationen nicht gestatten. Die Urbewohner sind nomadisirende Hei» den; nur wenige treiben etwas Ackerbau. Die vornehmsten Stamme sind: Die Kupferindier, in deren Lande man vieles, selbst gediegenes, Kupfer antrifft ; die Zänkerin- dier, an den Ufern des Mackenzie; die Hasenindier; Biberindier; S ch la n g e n i n d i er ; Scbippiwäer, zu denen die Nadowessier gehören und zu denen sich die S i ou r halten rc. Die Handelsstationen der Hudlons- baigesellscbaft sind: Ae ton-, N elson-, B u ckingham-, Manchester-,Hudson-,Cumberland-House lletz- tere beiden am Saskatschawan); Neu haus am Frie- densfluffe; Chepewyan am Athapeskowsee: Slave am Sklavensee; Grand Portage, die ^»auptfaktorei am Ein- fluß des Regenflusses in den obern See; Good-Hope, die nördlichste Elation; Fort Doug las, am rothen Flus- se. Bon hier aus hat auch das Christenthum durch Misiionen unter den Nachbar-Indianern Fuß gefaßt. 4) Die Nordwestküste ist 600 Meilen lang und gehört theils den Russen, theils den Engländern. Der südlichste Theil vom 429 ab gehört eigentlich zu den Frei- staaten Ncrdamerika's und begreift Neu - Albion und Neu-Georgien; doch hat bis jetzt bloß die Hudsonsbai, getellschaft hier Niederlassungen. Die eiaentlich brit. Nord- westküste beginnt von 48' und geht nördlich bis 54° 4° bis zur Südspitze der russischen Prinz Wales-Insel, um- faßt also den nördlichen Theil von Neu-Georgien und ganz Neuhannover. Auch das westliche Binnenland, W est - C a led o n i en, ist durch mehrere brit. Militairpo- ften in Besitz genommen, selbst ein Fort West-Cale do- nia angelegt. Bon den nördlichern Provinzen Neu-Corn, wallis und Neu-Norfolk sind die Russen auf 10 Ml. Herren der Küste; das innere Land weiter nach O. nehmen abermals die Engländer in Anspruch. Das Land ist in den nördlichen Gegenden des Anbaues nicht ^ahig, die süd- lichern Gegenden sind nicht unfruchtbar, namentlich kommen die aus Europa verpflanzten Gemüse und Getreidcarten recht gut fort. Von großer Wichtigkeit sind die vielen Pelz- thiere, besonders Biber. Die Urbewohner sind roh, leben von Jagd und Fischerei und stehen unter uneingeschränktcn Häuptlingen, Taps genannt. Zu bemerken sind an der

16. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 196

1857 - Königsberg : Bornträger
196 Nord - Amerika. 4) Labrador Oestlich von der Hudsonsbay, bis zur Lorenzbay. Nur die Küsten bekannt. Rauher als Schweden, im langen Winter voll Schnee und Eis. Im Innern scheinen nur hohe, wilde, schneebe- deckte Gebirge oder braune Torflager zu sein. Selbst an der Küste nur unbedeutender Pflanzenwuchs. Dieselben Thiere wie im vorigen. Der Labradorstein, eine Art schwarzgrauen Feldspaths, schönschillernd. An den Küsten Eskimos und Indianer. Missionen der Brüderge- meinde. Unterschied der christlichen und heidnischen Eskimos. Sie leben von dem Robben, der ihnen Nahrung, Licht, Kleidung, Brot und Gefäße giebt; die Indianer von der Jagd. Die Engländer be- dachten sich als Herren. 5) Das russische Amerika Ohne bestimmte Grenzen im Nordwesten Arnerikas; im Süden bis an die Südspitze der Prinz-Wales-Insel. Die Halbinsel Alaschka. Sehr unwirthbar und rauh, im Innern voll Berge und Klüfte, die Bergspitzen mit Eis und Schnee bedeckt. Eisla- winen. Von der Behringsstraße bis Alaschka das Klima wie in Grönland; südlicher milder. Vulcanische Insel 1795,1800 und 1806. Außer den in den vorigen Ländern genannte Thieren: der schwarze Fuchs, die Seeotter; Schwäne, Enten, Gänse, Kraniche, Reiher, Scepapageycn, Taucher, Strandläufer. Der Albatroß. Die Küstenbewohner, außer wenigen Russen, Eskimos und In- dianer, durch Alaschka getrennt. Die Eskimos dickköpfig, breitschul- terig, schwarzhaarig, mit breiten Gesichtern, vorstehenden Backen- knochen, verziert theils durch Wallfischknochen und blaue Glasperlen in den Mundwinkeln, theils durch kleine Muscheln in einem Quer- schnitte zwischen Mund und Kinn, theils durch Federkiele und Baum- rinde im Nasenknorpel; das Gesicht mit rothem oder schwarzem Ocher bemalt. Sie leben von Fischen und von Jagd. Unter den Indianern die Kaluschrn, von mittlerer Größe, stark, schwarzhaarig, schmutzfar- big, mit großen, feurigen Augen, kleinen platten Nasen, hreiten Bac- kenknochen, groben Gesichtszügen, meist nackt. Abscheulich sind die Lippenzierrathen der Weiber und Mädchen, zum Theil wohl von 5" Länge und 3" Breite; dabei sehr unreinlich. Die Russen betrachten sich als die Herren, und erlauben sich oft große Ungerechtigkeiten. Im Lande der Eskimos der Kotzebuesund, eine weite Bay. Im Lande derjndianer die Insel Ko d iack, von Aleuten bewohnt, Sclaven der Russen; selbst die ledernen Baidarken, mit denen sie fischen, gehören nicht ihnen. Wallfische und Seehunde. Die russischen Pro- müschleniken (Pclzjäger) drücken die armen Aleuten sehr. Diese be-

17. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 421

1834 - Münster : Deiter
Nordamerika. 421 2. Brittisches Nordamerica. Dl- Engländer betrachten als ihr Eigenthum den gan- zen Norden America's zwischen dem nördlichen Eismeere, der Baffinsbai, dem atlantischen und stillen Ocean und den vereinigten Staaten (nur der westlichste Theil dieser gewaltigen Landermasse, an der Beeringsstraße, gehört den Russen), doch haben sie nur die Lander an der Hud-- sonsbai und am atlantischen Ocean wirklich besetzt; das Innere, und was an das eben bezeichnete russische Ame- rica gränzt, ist noch» Eigenthum der Indianer, und uns noch ziemlich unbekannt. Im Antheil der Indianer sind der große Bärensee, der Sclavensee, der Wini- pegsee, der Mackenziefluß (von einem berühmten Entdecker neuester Zeit so genannt), der ins nördliche Eismeer fallt. Alle Seen dieser Lander stehen durch Flüsse mit einander in Verbindung. Durch den großen Baren- see geht der nördliche Polarcirkel, die südlichsten Theile dieser brittischen Besitzungen liegen aber südlicher, als Münster, doch ist das Klima sehr rauh, wiewohl mit großem Unterschied. Wir nennen die besondern Landschaften. a) Neu Wales, im Westen der Hudsonsbai, aus Neu- N o r d w a l e s und Neu-Südwales bestehend, har fast eine ärgere Kalte wie Grönland, und wird von wenigen Esquimaux (höchstens 20,000) und 350 Engländern bewohnt, denn die eng- lische Hudsonsbaigesellschast unterhalt hier einige Niederlassungen der kostbaren Pclzwerke wegen, die das Land liefert. 1)) Labrad or, eine Halbinsel zwischen der Hudsonsbai und dem atlantischen Ocean, im Norden durch die Hudsonsstraße vom Baffinslande getrennt, und durch die Straße Belleisle von Newfoundland, ist über 20,000 Q. M. groß, und besteht aus fürchterlichen graslosen Bergen und unfruchtbaren Thalern. Das Klima ist etwas milder, als in den vorigen Landschaften, aber bis 57 Gr. N. Br. sind die Flüsse im Winter mit 8 Fuß dickem Eise belegt, der Branntwein friert, und oft zerspringen Felsen vor Kalte mit einem Krachen, das dem Donner des Ge- schützes gleich kommt. Die Bewohner sind Indianer, namentlich Esquimaux, Creeks (spr. Kriks), an 6000 nur, drein beständigen Kriegen leben, auch einige englische Handelsleute, welche von der brittischen Hudsonsbaigesellschast hier unterhalten werden, dazu einige Herrnhuter, welche die Bekehrung der Wil- den zum Zweck haben. Die englischen Factoreien sind unbedeu- tende Oerter, an eigentliche Städte muß man in Labrador nicht denken. c) Die Insel Newfoundland oder Terreneuve (Neu- land), im atlantischen Meere, der Mündung des mächtigen Lo-

18. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 142

1861 - Berlin : Charisius
142 Nord-Amerika. noch nicht völlig bekannt. Das umgebende Meer kann nämlich nur 4 bis 6 Wo- chen im Jahre befahren werden, manches Jahr auch gar nicht. Unsere Kenntniß von dieser Gegend haben wir besonders erlangt durch Davis, Hudson, Bassin, Mackenzie, Franklin, Parrh, Roß, Beachy, Back, Scoresby u. a., von denen mehrere ausgesendet waren, die Nordweft-Passage zu suchen, d. h. einen Weg nördlich um Amerika zur Behringsstraße. 1850 ist dieselbe von Capt. M'clure durchsegelt. Diese Gegenden haben dieselben Produkte wie Grönland. Die Davis- straße und Baffinsbay sind reich an Walsischen, Seehunden und Fischen, und werden vom Juni bis September von Walsischfängern besucht. Das amerikanische Rennthier, das nicht gezähmt wird, der Moschus-Ochse, der Eisbär, der amerika- nische Wolf, der arktische Fuchs, der amerikanische Hermelin, der Polarhaase und ein Lemming bewohnen diese Gegenden in mäßiger Anzahl. § 382. Den größten Theil bilden die Hudsonsbay-Länder und die Länder an der Nordwestküste oder Neu-Britannien und das Nordwest-Gebiet. — Im Osten liegt das mit steilen Ostküsten versehene Labrador, eins der unwirth- barsten Länder der Erde: Wald, Gebirge und Eis. Das Klima ist sehr rauh; nur die südliche Hälfte ist gut bewaldet; Kartoffeln, Kohl und Rüben werden ge- zogen. Die Eidergänse sind zahlreich an den Küsten und das gewonnene Pelzwerk ist ausgezeichnet. Es wird von Algonkin-Indianern und von etwa 4000 Eskimos bewohnt, von denen einige, namentlich durch die Herrnhuter-Colonien, in gesittete Christen umgewandelt sind. — Westlich davon liegt Neu-Wales (Wehls), das ebenso rauh ist, nur mit einigen Forts besetzt und nur von Pelzjägern besucht, und noch westlicher englisch Oregon nebst der Vancouvers-Insel u. a. Diese Länder sind 38 mal so groß als Preußen, und haben } der Bewohnerzahl Berlins. Die Art des Verkehrs haben die Engländer hier von den Franzosen, welche vor ihnen hier häuften, angenommen, und derselbe wird, namentlich mit den Indianern, durch die sogenannten Waldläufer bewerkstelligt. Daher gelten hier für Alles französische Namen, und die Verkehrssprache ist noch durchweg die französische. Das Hauptprodnkt, die Biberfelle, hat in neuerer Zeit sehr abgenom- men. Den Pelzhandel treiben: die Nordwest- und Hudsons-Bah-Compagnie in London; die amerikanische Pelzwaaren-Compagnie in New-L)ork; die russisch-ame- rikanische in Moskau; die dänisch-grönländische in Kopenhagen. — Nord-Amerika liefert im Jahre: 12.000 Bären, 59.700 Biber, 86.250 Marder, 25.800 Wiesel, 323.300 Mnsquasch oder Moschusratten (Fiber zibethinus), 498.670 Seehunde. — An der N.o.-Küste von Labrador sind bei den Eskimos die 4 Herrnhuter-Colo- nien Hebron, Okkak, Nain und Hössenthal, mit 1155 Bew. angelegt. § 383. Colonisirte Provinzen sind: 1) Neufundland, nahe so groß wie Portugal, eine hohe Granit-Insel, deren Süd- und Ostküste immer im Nebel liegen; es ist im Inneren mit Seen und Sümpfen bedeckt und ganz uncultivirt. Die Wälder bestehen aus Pechtannen, Birken und Lärchen. Die Viehweiden sind ziemlich gut. Die Kartoffel kommt noch fort, Korn aber nicht. An Wild fehlt es nicht. Der echte Neufundländer- Hund ist sehr selten geworden. Es hat über 100.000 Bewohner, die aber nur an den Küsten wohnen, liefert Seehundsfett und Pelzwerk und hat den größten Stockfisch- und Lachsfang. Zu demselben, der im April stattfindet, haben sich z. B. 1849: 6159 Schiffe eingefunden. — St. John, 15 E. 2) Prinz Edwards, ist eine an Getreide ergibige, fruchtbare Insel, welche Bauholz und Fische ausführt. 3) Halbinsel Neu-Schottland und Insel Cape Breton: Fels, höchstens bis 700 F. hoch, und Wald; sie sind zu } mit Seen bedeckt und reich an Stein kohlen und Eisen. Fischfang und Gemüsebau sind wichtig. Der Handel ist sehr im Zunehmen. Darin Halifax, 38 E., die großen Fischfang treiben und mit Fischen und Holz handeln.

19. Denkfreund - S. 341

1847 - Giessen : Heyer
Nordamerica. 341 Iii. Die Binnenländer der freien Indianer *) (Jagdgebiet der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft) er- strecken sich auf der einen Seite von dem Eismeere bis zu den ver- einigten Staaten von Nordamerica und auf der andern von Neu- Wales bis zu den Ländern an der Nordwestküste, sind etwa 60,000 □ M. groß und von Eskimo's und Indianern bewohnt (welche hier in völliger Unabhängigkeit leben), werden aber von den Briten zu ihren Besitzungen gerechnet, die auch hier mehrere Niederlassungen haben, vorzüglich des wichtigen Pelzhandels wegen, welchen d^e Hud- sonsbai-Gesellschaft hier betreibt, und sind im nördlichen Theile kalt und unfruchtbar, im südlichen aber schon milder und productenreicher. Viele zum Theil große Seen, z. B. der Sclaven-, Bären-, Wi- nipeg-See, breiten sich hier aus, und der Kupferminen- und Makenziefluß, so wie die erst kürzlich entdeckten Hoodsfluß und Thluitscho ergießen sich in das Eismeer; auch ziehen sich die nörd- lichsten Zweige des Felsengebirges (welches man als die nördlichste Fortsetzung der Eordilleras de los Andes ansehen kann) hindurch und endigen am Eismeere. Iv. Die Nordweftknsten-Länd er, westlich von dem Jagd- gebiete der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft, erstrecken sich vom Eismeere und der Behringsstraße längs dem großen Ocean bis zu dem Gebiete der V. St. von Nordamerica, haben an ihrer Küste eine Menge Inseln, werden von dem Felsengebirge durchzogen, sind von Eskimo's und Indianern bewohnt, welche vom Fischfänge und von der Jagd leben, und gehören theils den Russen, theils den Briten. Die russischen Besitzungen machen den nördlichen Theil aus und sind größtenteils sehr kalt und unfruchtbar; die britischen Besitzungen nehmen den süd- lichen Theil ein, haben ein milderes Klima und einen größern Pro- ductenreichthum. Sowohl die Russen, als die Briten, haben in ihren Antheilen Niederlassungen. V. Das eigentliche britische Nordamerica, mit einer ordentlichen Gouvernements-Verfassung, 16,000 ss) M. mit 2 Mill. E., gränzt nördlich an die Hudsonsbai-Länder, östlich an den atlantischen Ocean, südlich an die V. St. von Nordamerica und westlich an das Binnenland der freien Indianer, ist theils bergig, theils eben, und enthält viele Seen, worunter der Obere-, Huron-, Eric- und Ontario-See, von welchen die Südseite zum Gebiete der V. St. von Nordamerica gehört. Der Hauptfluß ist der mit einer breiten Mündung in den atlantischen Ocean sich ergießende St. Lorenzftrom, eigentlich der große Abfluß der genannten Seen, wel- cher unter dem Namen Niagara auf seinem Laufe aus dem Erie- See in den Ontario-See den berühmten Wasserfall macht, indem er *) Ali vom Meere gar nicht bespültes Land wird Binnenland genannt Welche Städte helßen also Binnenstädte?

20. Kurzer Abriß der Erdbeschreibung als Leitfaden und Memorienbuch für Schulen - S. 425

1829 - Leipzig : Gleditsch
Vereinigte Mexikanische Staken. 425 Iv. Landderkonjagk (sprich : Konssgk). Die Wohnplsttze derselben sind: 1) Die Halbinsel Alaska, vulkanisch. 2) die Insel Kodjak (Kischtak) z6 Meilen lang. Hauptsitz der Rus- sen mit 2 Forts. 3) Karluk, b) die drei Heiligniacher. z) Die Sch umaginschen Inseln. 4) Kawalang, (Lisii Ostrowa als Flußinseln) vorzüglich die I. Unumak, Una lascht a mit 2 Vulkanen und Kodjak. — Be- wohner sind die Konstgi vom Stamme der Eskimos; rohe Men- schen in Erdjurten, docd ein höchstes Wesen glaubend. V. Land der Tschugatschi, mit einigen Faktoreien und Fort Alexander. Die Bewohner beider Strecken sind rohe Fischmenschen vom Stamm der Eskimos. Vi. Land der ttgalachmiuti, mit der Faktorei St. Simeon, die Bewohner sind schmuzige Fischer, in Brettcrhütten hausend, aber mit vieler Kunstfertigkeit begabt. Vii. Land der Koliugi- Zu ihm gehört der Inselbaufe Königs Georgs Ih. ganz, und der nördliche Theil von dem 'Prinz Wales- Archipel. — Ort: Fort Jakutal. Oke Bewohner schmuzige, aber kunstfertige Fischer. L. Britische Ansprüche, von 46° 30' bis 54° B. Hier lie- gen vorzüglich: a) die Insel Königinn Charlotte. 502 Q.m. von Wakasch bewohnt. b) Die Insel Quadra-Vancouver, 760 Qm. Sitz der Wakasch- Nativn, mit N 00 tka Sound, wo die einzige Englische Nie- derlassung für den Pelzbandel. Umnootka-Sund ist der Wakasch- Indianer, in Dorfschaften von Bretterhütten, mit mancherlei Kunstfertigkeiten begabt. C. Nordamerikanische Ansprüche. (Siehe oben vereinigte Staten.) Sie gehen bis jetzt auf die Gegend, wo die Columbia sich mün, det. Die dortige Niederlassung heißt: A storia- Alle Bewohner dieser Nordwest- und Westküste leben von Fischerei und sind Fischesser; weit geringer ist das Gewerbe der Jagd. Vereinigte Mexikanische Staten. Lage und Gränzen. Zwischen 15° 53' und 42° N. B. Umgeben von dem westlichen Küstenlande, den vereinigten Staten, dem Mexikobusen, dem Antillischen Meere, der Re- publik Guatemala und dem großen Ocean. Größe. Längste Ausdehnung von S. S. O. nach N. N. W. 366 g. M. Von W. nach O. 27 bis 218 g. M. — ' 42,652 g. Q. M. ohne die nördlichen Indianersitze; mit ihnen Über 72,600 Q. M. 5 Mill. Einwohner E i n t h e i l u n g. 20 Staten und. 4 Statsgebiete durch Bündniß vereint. J