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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 277

1836 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 277 zieht sich die Küste Brasiliens auffallend westlich, und von dem Vorgebirge Frio in der Nähe des südlichen Wendekreises an wird diese nach Westen gehende (Zinn beugung der Küste noch weit stärker; so daß also Bra- silien in der Mitte, ohngefähr zwischen den Mündun- gen des Amazonenflusses und des San Francisco seine größte Ausdehnung hat, und sowohl nördlich als süd- lich schmäler zuläuft. Brasilien ist eines der herrlichsten Länder der Erde, wiewohl man das Innere noch zu wenig kennt. Der weit größere Theil desselben ist Hoch- und Gebirgsland-. zwar besteht das nördliche Brasilien an beiden Seiten des Amazonenflusses aus großen tief gelegenen Flächen, die mit dichten Urwäldern bedeckt sind, aber der übrige Theil des Landes, etwa f des Ganzen, erhebt sich schon in geringer Entfernung von der Küste, zu Gebirgeland, in die Sierra do Mar oder das Küsten geb ir ge den ersten Gebirgszug bildet, und sobald man das über, stiegen hat, gelangt man in das innere Hochland, auf welchem sich ein Labyrinth von Gebirgszügen mit den Campos oder Hochflächen erhebt. Die Gebirge Bra, siliens haben weder die Höhe der Cordilleren auf der Westseite Amerikas, da ihre höchsten Gipfel nicht völ, lig 6000 Fuß erreichen und also noch weit von der Linie des ewigen Schnees entfernt bleiben, noch sind sie auch, wie die Cordilleren, von vulkanischer Beschaf- fenheit. Der Atlantische Ozean, längs welchem Brasilien eine Küstenstrecke von 900 Meilen einnimmt, empfängt alle die unzähligen Gemäßer des Landes. Die Haupt- flüsse sind: 1) der Maranhon oder Amazonen, sluß, welcher von den Gränzen Colombiens und Perus nach Brasilien gelangt, dasselbe von Westen gegen Osten durchfließt, hier viele große Flüsse aufnimmt, darunter von Norden her den Pupura und Rio Negro und von Süden den mächtigen Madeira (aus der Verei, nigung des Mamore und Guapore entstanden), To- st ayo so und Xingu, und an seiner meerähnlichen Mündung zwei große Inseln, wovon die größte San Johannes heißt, bildet. Mit dem südlichen Mün, dungsarme dieses Stromes vereinigt sich noch der To- canlines, (aus der Vereinigung des To«antines

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1. Schulgeographie - S. 230

1865 - Weimar : Voigt
230 Amerika. c) Staatenland. Diese Insel, aus welcher die Briten jetzt die Nieder- lassung Hopparos haben, trennt die Meerenge Lema ire von Feuerland. Süd- lich davon liegt die Gruppe der L'hermite's (mit's)-Jn sein , auf deren südlichster das Kap Horn (Hahrn), die südlichste Spitzeamerika's, hervorspringt. Das Kaiserreich Brasilien*). Dieses 147,600 Q. M. große Land grenzt gegen N. an Vene- zuela und Guayana; gegen O. an den atlantischen Ocean; gegen S. an Uruguay und gegen W. an la Plata, Paraguay, Bolivia, Peru und Ecuador. Die vornehmsten Flüsse, alle gehen in den atlantischen Ocean, sind: i) der Mararion oder Solimoes. Er kommt als mächtiger Fluß ans Peru, nimmt hier links den Papura und den mächtigen Rio Negro (200 M ), sowie rechts den Purus, seinen großen Ne- benfluß den Madeira (340 M.) und Tapajos aus und fällt nach einem Lauf von 780 M. durch einen 40 M. breiten Mündungsbusen in den Ocean**); 2) der Para, aus der Vereinigung des Araguaya und To ca nt in gebildet, vereinigt sich vor der Mündung mit einem Arme des Maraüon; 3) der Rio Francisco, welcher im Lande entspringt, wie all die folgenden; 4) der Paraguay, welcher nach seiner Verei- nigung mit dem Paraná seinen Namen verliert, und 5) der Paraná, welcher nach der Aufnahme des Uruguay den Namen la Plata er- hält. Der Lago dos Pàtos im S. 196 Q. M. ist ein großes Hass mit Nehrung und Mirim 66 Q. M. und Mangueira große Strandseen. Auch gehören bte' großen Sümpfe oder Lagunen Xaràyes zum Theil hierher. Brasilien besteht in seinem nördlichen Theile aus ungeheuren Ebenen (Llànos), die große Waldungen enthalten und einen äußerst fruchtbaren Boden haben, aber noch wenig angebaut sind. Der größere südliche Theil (etwa § von ganz Brasilien) ist mit Ausnahme des schma- len, flachen Küstenlandes ein Gebirgs- und Hochland, gebildet von vielen Gebirgszügen, die im allgemeinen von N. nach S. laufen und mit den Cordilleren in keiner Verbindung stehen, denen sie auch an Höhe weit nachstehen, indem die höchsten Gebirge Brasiliens nicht völlig 6000 Fuß erreichen. Das Klima ist angenehm und gemäßigt, da die Hitze theils durch die hohe Lage des Landes, theils an den Küsten durch die Land- und Seewinde gemildert wird. *) Die Eigennamen sind portugiesisch gebildet, daher portugiesisch auszuspre- chen. S. Portugal S. 19 Anm. Dazu kommt noch, daß ao — Lung und h gar nicht zu sprechen ist. **) Von da wo der Maranon in Brasilien eintritt, bis zur Einmündung des Rio negro heißt er Rio dos Solimöes, und nachher Amazonenfluß (Rio das Amazonas).

2. Bd. 2 - S. 486

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
486 Iii. Länder- und Völkerkunde. D. Amerika. großartigsten ist die Doppelreihe der Vulkane von Quito (zwischen 1°nördl. Br. und 2° südl. Br.). 2) Die Jsthmus-Cordillere, sowohl im So. durch eine Ein- senkung (6—7° nördl. Br.) von den Anden getrennt, als im Nordwesten durch die Landenge von Panama von den mittelamerikanischen Cordilleren (nur 9 Meilen lang und 1 Meile breit, mit Gipfeln bis zu kaum 1000 M.). Der Ab- fall ist nach beiden Oceanen gleich steil. 3) Die Cordilleren von Central-Amerika beginnen bei der Einsen- kung auf der Landenge von Panama und reichen bis zur Einsenkung auf der Landenge von Tehuantepec (202 Meilen lang, 16—17 Meilen breit; mittlere Kammhöhe 2000 Meter). Auch dieses Gebirgssystem ist ausgezeichnet durch Stufen- und Plateaubildung, eben so durch Vulkane. 4) Die Cordilleren von Mexico bilden das Randgebirge des Pla- teau's von Mexico oder Anahuac, auf welchem eine Gruppe von hohen Schnee- und Vulkangipfeln (der Popocatepetl 5391 Meter), in der Richtung von Westen nach Osten, von Meer zu Meer sich erhebt, während sonst die Vulkane in der meridionalen oder der Hauptrichtung des Kettengebirges und nicht auf Scheitelflächen, sondern auf den Randgebirgen selbst anzutreffen sind. 5) Die Cordi lleren von Nordamerika. Nördlich vom nördlichen Wendekreise beginnt die Erweiterung durch Parallelketten, welche breite Hoch- flächen einschließen. Die westliche Kette, welche die Küste begleitet, zerfällt (durch mehrfache Unterbrechungen) in die Cordilleren von Sonora im Süden, die Sierra Nevada und die langgestreckten westlichen Cordilleren oder See-Alpen im Norden, ebenfalls mit riesenhaften, wahrscheinlich vulkanischen Berggipfeln (der Eliasberg 4500 Meter)' die östliche, fast ununterbrochene Kette heißt im Süden die Sierra Madre, in der Mitte die Cordilleren von Anahuac oder Neu-Mexico, im Norden das sogenannte Felsenge- birge (Rocky Mountains), mit konischen, oft scharf zugespitzten Berg- gipfeln bis zu 5000 Meter Höhe (im Mount Hoker). Zwischen den Rocky Mountains im Osten, der Sierra Nevada und dem Cascaden-Gebirge im Westen breitet sich das große westliche Plateausystem (1300—1600 Meter) aus, welches durch transversale Bergzüge, die von den westlichen Cor- dilleren nach dem Felsengebirge laufen, in mehrere Becken getheilt wird. Das nördlichste dieser Becken ist das des Columbia, das nächstfolgende (nach Süden) enthält die Wüste Utah mit dem großen Salzsee, dem dritten entströmt der Colorado in einer tiefen Spalte nach dem californischen Meerbusen. Im südamerikanischen Osten lagern auf den weiten Hochflächen Bra- siliens mehrere Bergketten, die im Allgemeinen eine mit der Küste gleichlau- sende Richtung einhalten. Sie stehen in keiner unmittelbaren Verbindung mit den Anden; ein tiefes Längenthal trennt das westliche Brasilien vom östlichen Ober-Pern. Die Hochlande von Guyana zwischen dem Ama- zonenstrom und dem Orinoco erstrecken sich tief ins Land hinein; auch sie bilden

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 271

1836 - Eisleben : Reichardt
Guayana. 27 i bet Republik, auf einer herrlichen Hochebene der Kordilleren, süd- östlich von Panama, hat eine Universität und 40,000 Einwohner. In der Geqcnd sind mehrere Naturmerkwürdigkeiten, als der Wasserfall von Lequendama, die von der Natur gebildeten Brücken über den Jcononzo und der See von Guatavita, welcher eine große Menge von Gold und Edelsteinen, die von den alten Ame rikanern hineingeworfen wurden, enthalten soll. c) in der Republik Eeuador: Quito, Hauptstadt süd- westlich von Bogota und in der Nähe des Aequators, auf einer der reizendensten Hochebenen oder Hochthäler der Cordilleren, mst dem herrlichsten Klima, hat eine Universität, mehrere Fabriken und schöne Gebäude, und 70,000 Einwohner, welche ansehnlichen Handel treiben. Bon hier aus sieht man 11 mit ewigem Schnee bedeckte Riesenberge der Cordilleren, worunter den Chimborazo. Bei dem Erdbeben 1797 kamen hier 40,000 Menschen um das Leben. — Guayaquil, Handelsstadt, südwestlich von Quito, an einer Bai des stillen Meeres, mit einem Hafen. — Die Galapagos- oder S ch il d k rö te n-I n sel n, reich an Schild- kröten, liegen im stillen Meere, westlich von Guayaquil. Guayana. Darunter begriff man sonst den ganzen großen Landstrich, der zwischen dem Atlantischen Ozeane, dem Amazonenflusse, dem in diesen sich mündenden Rio Ne- groß und dem Orinoco liegt. Da aber davon der ganze nördliche Theil mit der Colombischen Republik Vener zuela und der südliche mit Brasilien verbunden ist: so versteht man jetzt unter Guayana bloß noch den Rest desselben, welchen die Britten, Niederländer und Fran- zosen besitzen, dessen Gränzen gegen Norden der At- lantische Ozean, gegen Osten und Süden Brasilien, und gegen Westen Colombia sind, und dessen Größe ohnge- fähr 7000 Qmeilen beträgt. An den Küsten besteht das Land aus Niederungen mit einem fetten Schlammboden, vor welchem große Schlammbänke im Meere liegen, nach dem Innern zu, welches überhaupt noch wenig bekannt ist, erhebt es sich und enthält schöne Weiden und undurchdringliche Wal- dungen, und an der südlichen Gränze gegen Brasilien sind Gebirge von mittlerer Höhe. Die Flüsse, wor- unter der Cssequebo der beträchtlichste ist, haben ihre Mündung in den Atlantischen Ozean. Das Klima ist, bei der Lage des Landes in der heißen Zone, heiß, doch wird die Hitze durch frische Seewinde gemindert. Die Produkte sind die gewöhnlichen der in der hei-

4. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 102

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 102 — Durch das Eindringen des Meeres im Norden, Osten und Süden und durch Jnselschwärme, welche den Norden und Süden des Festlandes begleiten, wird eine reiche Gliederung der Küste be- wirkt, und da auch der Nordteil der Westküste (wie der südliche Ab- schnitt der Westküste Südamerikas) in eine Jnselreihe aufgelöst ist, so stellt sich in Nordamerika das Verhältnis des Rumpfes zu den Gliedern wie 3:1. Der mittlere und südliche Teil der Westküste teilt mit dem größten Teil der Westküste Südamerikas das Geschick der geringen Aufgeschlossenheit, und außer an der Bai von San Francisco sind nennenswerte Hafenorte nicht erblüht; denn auch der einzige größere Busen von Californien, durch die Halbinsel Calisornien^ vom Ozean getrennt, hat öde, niedrige und hafenlose Küsten. Dagegen besitzt die Ostküste eine ungleich größere und als Gegengestade der Westküste Europas bedeutsamere Aufgeschlossenheit. Besonders im mittleren Drittel, wo die Alleghanies" von der Küste zurücktreten, ist der ganze Strich hafenreich, da große Buchten in das Land schneiden und schiffbare Flüsse auch großen Schiffen Zugang gestatten. Hier liegen Welthandelsstädte wie New Iork^, Phila- delphias Baltimores Washingtons Am Eingange in das Tal des Mississippi' New Orleans. Erst tief im Innern der ge- waltigen Schlauchmündung des St. Loreuzstromes auf der schiefen Ebene eines felsigen Vorgebirges Ouebek. Die Verteilung von Hoch- und Tiefland stimmt mit der von Südamerika überein; nur sind die Cordilleren nicht so kettenartig schmal, sondern sie breiten sich zu weiten Hochflächen aus, die wieder von Gebirgszügen, wenn auch minder hoch wie die Randgebirge, durchsetzt werden. Da das den Erdteil von Norden nach Süden durchziehende Tiefland wie in Südamerika sich an den Ostabhang des den ge- samten Westen einnehmenden Hochgebirges anschließt, so findet auch hier die mächtigste Stromentwickelung zunt Atlantischen Ozean statt. Da aber das innere Randgebirge der Cordilleren, die Rocky Mouu- tains8, die Küstenketten bedeutend überragt, so können bei der Breite der Hochflächen einige Ströme auch nach dem Großen Ozean hin ihren Ausgang nehmen. Von allen Seiten können die mit Wasserdampf gesättigten Meereswinde ins Land eindringen, um die gewaltigen Wasseradern und Wasserbecken hinreichend zu versorgen. Welche Orte berührt ungefähr der nördliche Wendekreis, der nörd- liche Polarkreis? Welche kalten und welche warmen Meeresströmungen bespülen die Küsten Nordamerikas? Verfolge den Lauf der Jahresisotherme von 9", der Januarisotherme von 0 und 10°, der Juliisotherme von + 10, 20 und 30° aus der nördlichen Halbkugel! * Von Cortes nach einem sagenhaften goldreichen Lande „der Kalifen", „rechter Hand Don Indien", so genannt. 2 Endloses Gebirge. 3 Benannt zu Ehren des Herzogs ?)ork, des Bruders Karls Il, zu dessen Zeit die Engländer das Land in Besitz nahmen. 4 Bruderliebe nannte W. Penn die Hauptstadt seines „Waldlandes". 5 Nach Lord Baltimore. 6 Ehren des Führers in den Befreiungskriegen. 7 Großer Fluß. 8 Felsengebirge.

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 144

1836 - Leipzig : Schumann
144 Allgemeine Erdkunde. wohl 25 Meilen breit und darüber; in Peru theilt sie sich in drei, die mit einander parallel laufen, bis etwa zum 6 oder 7° südlicher Breite; in Ecuador bildet sie nur zwei Ketten, die weiter nördlich sich mit einander vereinigen, und etwa 20 Meilen vom Meere entfernt laufen. Die zwischen den Gebirgszügen liegenden Thaler sind 5 bis 8 spanische Meilen breit, sehr fruchtbar, ziemlich stark bevölkert und gut angebauet; in ihnen liegen die volkreichsten Städte des vormals spanischen Süd-Amerika. Uebrigens steigt die Haupt- kette der Anden im Allgemeinen ziemlich steil an, zeichnet sich durch eine Menge von Schluchten Schlünden und Engpässen (Quebradas, §. 240) aus, und ist auf den hohen Gipfeln mit ewigem Schnee bedeckt. Die Abhänge bieten alle möglichen Verschiedenheiten des Klimas und der Produkte dar. 8-615. Die Bodenerhebungen in Guyana, deren Gränzen vom Oronoko, Eassiquiare, Rio Negro und Amazonen- ström gebildet werden, sind eine durch Ebenen, Llanos und Wälder mannigfach getrennte Gruppenmasse von Gebirgen, deren Kern die Sierra de Parime zu bilden scheint. Der höchste Punkt der Guyanagebirge ist der Pik von Duida 7800 Fuß. 8. 616. Die brasilianischen Gebirge laufen in drei großen Ketten. Die bedeutendste derselben, die vom rechten Ufer des San - Francisco bis zum Uruguay, also von 10 0 bis 2s° südl. Breite sich hinzieht, ist die Serra do Espinhaco, welche Bra- silien von Norden nach Süden, von Bahia bis nach San Pedro durchzieht. Ihre höchsten Gipfel, wie der Ztacolumi bei Villa rica, 5700 Fuß, liegen sämmtlich in der Provinz Minas-geraes. — Oestlich von der Espinhacokette läuft fast parallel mit der Küste die sogenannte Serra do Mar oder Küstenkette, von 16° bis 30° südl. Breite. Sie erhebt sich nirgends zu 4000 Fuß. — Die dritte und zugleich die längste Kette ist die Serra dos Ver- tentes; sie ist die westlichste und trennt die Zuflüsse des Ama- zonenstroms, Tocanlin und Parnahiba von denen des San-Fran- cisco, Parana und Paraguay. Sie läuft von der Westgränze der Provinz Ceara in einem großen Halbcirkel bis zum westlichen Ende der Provinz Matto grosso. Auf ihrem langen Zuge führt sie etwa ein Dutzend verschiedene Namen; ihre Höhe erreicht nirgends 3000 Fuß. 8.617. Die westliche Abdachung Süd-Amerikas fällt steil gegen den großen Ocean ab, und erlaubt daher keine bedeu- tende Entwickelung der von ihr herabfallenden Ströme; auch läuft, wie bemerkt, die Kette der Anden überall nur in einer sehr geringen Entfernung von der Küste. 8.618. Das ungeheuere Gebiet des Amazonenstroms nimmt beinahe die Hälfte von Süd-Amerika ein, und besteht zum großen Theile aus "einer nur wenig über den Meeresspiegels sich erhebenden Ebene, die unendlich fruchtbar und von zahlreichen ^ Flüssen bewässert ist. Eben so fruchtbar, obwohl nicht so ausge- dehnt ist das Gebiet des Orenoko, das den größten Theil der Llanos von Venezuela umfaßt, und ebenfalls von schiffbaren Flüsien durchzogen wird.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 274

1836 - Eisleben : Reichardt
274 Hl. Südamerika. Bolivia. geschmacks sehr gerühmt werden, diearacacha(Araknscha) eine als Nahrungsmittel benutzte Wurzel, zu erwähnen. Die Einwohner, deren Zahl ohne die in den Pampas in Unabhängigkeit lebenden Indianer, 1,700,000 beträgt, theilen sich, so wie in den andern Südamerikanischen Ländern, in Weiße und deren Ab, kömmlinge, Indianer, Neger und Mischlinge. Die herrschende Religion ist die katholische. Landbau, In- dustrie und wissenschaftliche Bildung stehen ans dersel- den Stufe wie in den drei Colombischen Republiken, und der Handel wird am meisten zur See betrieben; der Landhandel ist durch die steilen unwegsamen Ge- birge sehr erschwert. Peru, noch vor 15 Jahren eine Ko- lonie der Spanier, bildet jetzt eine Republik, an deren Spitze ein Präsident steht. Lima, Hauptstadt, südöstlich von Guayaquil, cine Meile vom Meere, hat viele Kirchen mit großer Pracht im Innern, eine Universität, mehrere Fabriken, ansehnlichen Sechandel ver- mittelst der nahen Hafenstadt Callao und 73,000 Einwohner.— Cuzco, gewcrbsame Stadt, auf einer fruchtbaren Hochebene des Innern, südöstlich von Lima und nördlich vom Titicacasee, war die Residenz des Pnkas oder der Beherrscher der alten Pe- ruaner.— Arequipa, gcwerbsame Stadt, südwestlich von Cuzco und westlich vom Titicaca, liegt in einiger Entfernung vom Meere. Bolivia. Die Gränzen sind gegen worden Peru und Bra- silien, gegen Osten Brasilien, gegen Süd-Osten Para- guay, gegen Süden die Plalastaaten und Chile, und gegen Westen das stille Meer und Peru. Die Größe wird auf 15 bis 22,000 Qmeilen geschätzt. Die Oberfläche besteht in den östlichen Theilen meistens aus Ebenen oder Pampas, die mit Urwäldern bedeckt sind; hingegen in dem westlichen Theile aus ei- nem hohen von den Anden gebildeten Gebirgslande. Die Anden oder Cordilleren nämlich treten aus Chile zuerst in Einer Kette in die zu Bolivia gerechnete Wüste Atacama, welche sich längs der Küste erstreckt, und theilen sich hernach in 2 Ketten, wovon die östliche eine fast ununterbrochene Reihe von Schneebergen dar- stellt, deren mittlere Höhe beinahe 18,000 Fuß beträgt, und in welcher sich die höchsten Berge des ganzen An- den erheben, welche den Chimborazo noch an Höhe übertreffen, z> B. der Illimani und der Sorata,

7. Bd. 2 - S. 598

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
598 Iii. Länder- und Völkerkunde. D. Amerika. haben die großen Stromsysteme für mannichfache und breite Entwicke- lung einen Raum, der ihnen im Westen mangelt. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß der 2000 Meilen lange Gc- birgsgürtel sich unter verschiedenen Benennungen vom 54. o südlicher Breite bis zum nördlichen Eismeere zieht. Im Süden erhebt sich die patagonische Cordillere; jene von Chile, nachdem sie Verzweigungen nach Osten ausgeschickt, setzt sich durch Peru fort, wo sic erst aus zwei, weiter- nördlich ans drei durch verschiedene Querkctten mit einander verbun- denen Parallel-Gebirgen besteht. Hier sind die Quellbezirke der größten Ströme Süd-Amerika's. Von Peru aus streicht die Cordillere durch Quito und Neu-Granada weiter, und fällt auf dem Isthmus von Panama bis zu einer Hügelkette ab. Im süd-amerikanischen Osten lagern auf den weiten Hochflächen Brasiliens mehrere Bergketten, die im Allgemeinen eine mit der Küste gleichlaufende Richtung einhalten. Sie stehen in keiner unmittelbaren Verbindung mit der großen westlichen Cordillere; das tiefe Längcnthal des Landes Chiquitos trennt das westliche Brasilien vom östlichen Ober- Peru. Die Hochlande von Guyana zwischen dem Amazonenstrom und Orinoco erstrecken sich tief ins Land hinein; auch sie bilden mehrere Parallelketten, gleich dem Küstengebirge von Venezuela, welches nach Norden zu steil abfällt, während im Westen des Maracaibo-See's das Schncegebirge von Santa Marta als ein für sich allein und abgeson- dert dastehendes Masscngebirge erscheint. Im Norden der Landenge steigen die Cordilleren von Guatemala wieder zu beträchtlicher Höhe empor. Nachdem sie einen Ausläufer durch die Halbinsel Jucatan vorgeschoben, senken sie sich auf dem Isth- mus von Tehuantepcc abermals. Von dort an tragen sie einen neuen Charakter; sie stellen sich oft als Randgebirge dar, welche Hochflächen umsäumen, und fallen in schmalen Stufen nach beiden Meeren hin ab. Mit vollem Rechte hat inan deßhalb sagen können, daß in Folge dieser Gestaltung der Gebirge die Hochebenen Nord-Amerika's als breite Ge- birgsrücken, jene von Süd-Amerika dagegen im Allgemeinen als zer- klüftete Hochthäler erscheinen. In Mexiko liegen die höchsten Gebirgs- gipfcl auf der Scheitelsläche selbst. Die nord-amerikanische Central- Cordillere wird als Fortsetzung des östlichen mexikanischen Randgebirges betrachtet; sie erstreckt sich unter dem Namen der Felscngebirge — Rocky - oder Stony- Mountains — bis in den hohen Norden hinauf. Den höchsten Gipfel bildet, unter dem 43. o nördl. Breite, der Fremont's Pic, der sich in der Gruppe des Windflußgebirges, der großen Wasser- scheide zwischen beiden Meeren, bis zu 12,730 Fuß erhebt. Aber höher als das Felscngebirge gipfeln die nord-amerikanischen See-Alpen, die von der Südspitze der Halbinsel Californien bis Unaliaschka und zu den Aleuten der Westküste entlang streichen. In dieser Küstenkette, in wel- cher noch manche Vulkane brennen und rauchen, wie denn überhaupt die dem Meere zunächst liegenden Ketten, auch in Süd- und Mittel- Amerika, die thätigeren Vulkane haben, erheben sich einzelne Gipfel bis

8. Lese-, Lehr- und Sprachbuch für die mittlern und obern Klassen der Elementarschulen - S. 73

1848 - Schwelm : Scherz
73 Afrika liegt uns südlich, und ist von Europa durch das mittelländische Meer geschieden, hängt aber in Nordost durch die Landenge von Suez mit Asien zusammen. Die übrigen Seiten sind ebenfalls vom Meere umgeben. Das Innere die- ses großen Erdtheils ist noch wenig bekannt; nur von den Küstenländern haben wir sichere Kenntniß. Afrika ist sehr heiß, mehr flach, als gebirgig, und im nördlichen Theile be- findet sich eine große Sandwüste, Sahara genannt. Die be- kanntesten Flüsse sind: der Nil, der Senegal und der Niger. Afrika hat Löwen, Tiger, Elephanten, Kameele und Strauße. Die Hauptländer sind: im Norden Egypten, die sogenannten Raubstaaten Algier, Tunis und Tripolis, welche jetzt die Franzosen zum Theil in Besitz haben, und der Staat Ma- rokko ; im Osten Nubien, Habessinien und Adel und Ajan; im Süden das Kapern-, Hottentotten- und Kapland; im Westen Senegambien und Ober- und Niederguinea. Die Bewohner Afrika'ö sind theils Heiden, theils Muhamedaner. Amerika liegt uns westlich, und ist von Europa durch das atlantische Meer getrennt. Gegen Norden hat es das nördliche und gegen Süden das südliche Eismeer, gegen We- sten wird es von dem stillen Meere begrenzt. Bon Nordasien ist Amerika nur durch eine Meerenge , die Behringsstraße ge- nannt, geschieden. Amerika ist auch ein sehr großer, aber noch nicht sehr bevölkerter Erdtheil. Es besteht aus zwei Haupt- theilen, Nord- und Südamerika, die durch die Landenge von Panama mit einander verbunden sind. In Amerika gibt es hohe Berge und große Flüsse. Von ersteren ist der Chimborasso in Südamerika zu merken; zu letzteren gehören besonders der Amazonenfluß in Südamerika, und der Missisippi, der Lorenzfluß u. s. w. in Nordamerika. Das Klima ist sehr ver- schieden. In den Würmern Ländern ist die Fruchtbarkeit außer- ordentlich groß, und dabei ist kein Erdtheil so reich an Gold und Silber, als Amerika. Es liefert uns Kaffee, Taback, Zucker, Indigo, Baumwolle u. s. w. Die Hauptstaaten in Nordamerika sind: die Republik der vereinigten Staaten, Ca- nada und Grönland; in dem mittlern Theile: Merico und die westindischen Inseln, von welchen Kuba, Jamaika, Haiti und Portoriko die wichtigsten find; in Südamerika: Kolum- bien, Peru, Bolivia, Chili, la Plata, Patagonien und Bra- silien. In Südamerika gibt es noch viele Heiden, und aus den westindischen Inseln finden sich viele Neger, die aus ihrem Vaterlande Afrika geraubt und hierhin als Sklaven verkauft worden sind. Nordamerika ist meistentheilö christlich. Australien oder Südindien ist die südöstliche Fort- setzung von Asien im stillen Ocean. Eö besteht ans einer

9. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 234

1882 - Hannover : Hahn
234 Buch V. Amerika. erreicht und erhebt sich im Süden von Cumanä wieder zu Gipfeln von 2000 m. Als Trümmer einer dritten Parallelkette lassen sich die Küsten- inseln, deren größte Curasao ist, betrachten. 2. Ueberschreitet man von dem Küstengebirge von Venezuela südlich den Tieflandsstreisen des Orinoco, so stößt man alsbald auf das Berg- land von Guyana. Dasselbe ist ein rings von Tiefebenen umschlossenes Granitplateau von länglich elliptischem Umriß. Entgegen der Strei- chungsrichtnng der meisten amerikanischen Gebirgszüge herrscht hier eine westöstliche Erhebungsrichtung vor. Durch eine niedrige Senke im Centrum des Hochlandes, in welcher während der Regenzeit eine be- queme Wasserverbindung zwischen einem Seitenfluß des Essiquibo und dem obern Rio Braneo (Parime) besteht, wird das Plateau in zwei annähernd gleiche Theile getheilt. Der südöstliche niedrige scheint sich nur im Süden zu einer Kette von vielleicht 1000m —1200m zu- sammenzuschließen, welche die Wasserscheide zwischen den Flüssen Guyanas und dem Amazonenstrom bildet. Zu ihrer Überschreitung bedarf es nur eines Aufstiegs von Zoo"' — 400 mi). Dem nordwestlichen Theil sind wesentlich höhere und in zackigen Formen grätenartig sich erhebende Felsregionen aufgesetzt, die in einzelnen Gipfeln 2500 m erreichen. Im Südwesten, Westen und Norden vom Orinoco umströmt, sendet diese Gebirgshälste fast alle Wasserrinnen diesem Strome zu, nur der Süd- osteu, wo Hügelketten mit weiten Savannen wechseln, gehört dem Fluß- gebiet des Rio Branco an. Die Küste erreicht das Plateau nirgends. 3. Wenig bekannt im einzelnen sind die Gebirge Brasiliens^). Man kann das gesammte Bergland zwischen Amazonas und Laplata als ein niedriges Platean mit ausgesetzten, meist nordöstlich streichenden Ketten auffassen. Dasselbe ist, wie die Höhenzüge selbst, im Osten, also in der Nähe der Küste höher als im Innern. Außerdem kann man von einer doppelseitigen Abdachung nach Nordnordost und Südsüdwest sprechen. Der horizontale Umfang der Hochfläche entspricht einem stnmps- winkeligen Dreieck, dessen Basis der Ost(Südost)küste des Continents zugekehrt ist. Der Ostrand besteht aus Urgebirge, vorwiegend Graniten und Gneißen; demselben sind nach dem Innern breite Schieserplateaux, silurische Kalke ?c. und weiterhin Sandsteinmassen aufgelagert, welche letzteren auch den nördlichen Theil des brasilianischen Hochlandes ein- zunehmen scheinen. Dazwischen tritt das Urgebirge im Innern wieder auf weite Strecken zu Tage. Urwald tritt hier meist nur in den Küsten- gebirgen und im Innern in den Thalsenkungen der Flüsse aus; die innern Hochflächen, in der Region der Paffate gelegen, denen die höhern ]) S. die neuern Uebersteigungen Crevaur's 1878. Lull. Soc. geogr. 1880. 2) Für Brasilien, wo die Forschung nur langsam fortschreitet, bietet zur Zeit die Geographie dieses Landes von Wappaeus (1863—70) eine ausgezeichnete Hilfs- quelle des Studiums. Fast alle Karten Brasiliens wirken, besonders, wenn sie detailliert sind, mehr verwirrend als klärend auf das Auge. Noch liegt die Kenntnis der Hydro- graphie sehr im Argen, geschweige denn die der Orographie. Man muß daher zu Karten greisen, welche in schematicher Darstellung uns über die hauptsächlichste Confi- guration zu orientieren suchen.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 273

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Südamerika. Die Llanos. Der Orcnoko. 273 sich niedrige, isolirte Bergzüge, wie auf der Westseite der großen, fahlen, welligen Sandsiächen der Campos Pareris die Cor- dillera geral auf dem Ostufer des Guapore und die Kette Aguapeby, welche denselben Fluß vom Zaura scheidet. §. 603. Die zahlreichen Stämme der ursprünglichen Ein- wohner sind von den Portugiesen, die sich hier niedergelassen haben, theils vertilgt, theils unterworfen und bekehrt worden; sie haben sich jedoch in einem bedeutenden Theile der weiten Ebenen Nordbrasiliens wie hier und da auch an anderen Stellen noch selbständig erhalten. Die europäischen Brasilier beschäfftigen sich außer mit dem Bergbau hauptsächlich mit der Viehzucht und in den Küstenprovinzen mit dem Anbau der tropischen Kulturgewächse, deswegen sind auch Neger in großer Menge eingeführt, und die Bevölkerung Brasiliens ist dadurch viel gemischter geworden als dies in den spanischen Theilen Südamerikas der Fall ist. Das Land bildet jetzt eine Monarchie unter einem Kaiser, jedoch mit überwiegend republikanischem Charakter. (Sinnt" Das Verhältniß der Städte Pernambuco und der alten Haupt- stadt Bahia zur neuen Nio janeiro. Die Lage von S. Paolo und ihr Einfluß auf das Innere. Die Stellung Brasiliens zu den Tiefländern des Amazvnenflusses und des Plata; die Folgen davon auf die Geschichte). §. 609. 3) Die südamerikanischen Tiefländer. Zwischen dem Hochgebirge und den östlichen Berglandern liegen deren drei, die, obschon zwar unmittelbar in Verbindung stehend, dennoch durch verschiedene Natur sich bestimmt unterscheiden und von den Riesenströmen des Continents durchflossen werden; cs sind die Llanos des Orenoko, die Selvas des Amazonenflusses, die Pampas des la Plata. a) Das Tiefland des Orenoko, die Llanos. Das nördliche Tiefland breitet sich am Nord und Wcstabhange des Berglandes von Guyana aus und reicht in W. und N. bis an die Kordilleren und die Berge von Venezuela. Es ist das kleinste, von nur 16000 Qm. Inhalt, und zerfällt in zwei Theile, von denen der nördliche gegen O. sich öffnet und höchstens 300 F. Höhe und eine allmähliche Senkung gegen S. und O. hat; der südliche, nach N. gerichtete erhebt sich in S. am mittleren Orenoko und am Südabhange der Berge von Guyana bis gegen 900 F. und senkt sich gegen N. und von den Kordilleren zum Orenoko gegen O. ( Es sind vollkommene Ebenen, unterbrochen von ein- zelnen breiten Bänken von wenigen Fuß Höhe und um den Süd und Westabhang der Guyanaberge von niedrigen, felsigen Hügeln- nur im südlichsten Theile, wo das Tiefland in das südlichere übergeht, erhebt sich um die Quellen des Negro und Uaupes ganz iselin ein kleines, bewaldetes Bergland von schwerlich 1000 §. 18

11. Außereuropäische Erdteile - S. 73

1914 - Leipzig : Wunderlich
- 73 - A. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Gebirge! Wir können da drei große Gebirgsmassen unterscheiden, nämlich: 1. Das Hochland von Mexiko. 2. Die Cordilleren von Nordamerika oder die Rocky Mountains (spr. mauntens). 3. Die Alleghanys (spr. älligenis). 1. Das Hochland von Mexiko beginnt nördlich von der Bucht von Tehuantepec und reicht bis zum Rio Grande del Norte. Es ist, wie wir bereits wissen, reich an Vulkanen. Hier erhebt sich z. B. der Popocatepetl, d. i. der rauchende Berg. 2. Die Cordilleren von Nordamerika. Unter diesem Namen kann man die zahlreichen Gebirgszüge und Hochländer zusammenfassen, die den Westen Nordamerikas vom Rio Grande del Norte an bis zum Eis- meer hin füllen. Betrachten wir diese gewaltige Gebirgswelt etwas genauer, so unterscheiden wir dreierlei: a. Die westliche Kette. Sie führt verschiedene Namen. Der südliche Teil heißt Sierra Nevada, d. i. beschneites Gebirge, der nördlichere wird Kaskadengebirge genannt. In diesem nördlichen Teile liegt der Mt. Mc. Kinley, der höchste Gipfel Nordamerikas. (6200 m.)1) b. Die östliche Kette oder das Felsengebirge. c. Das von den Gebirgsketten eingeschlossene gewaltige Hochland. Hier liegt ein See, der Große Salzsee. 3. Die Alleghanys steigen aus der Ebene auf, die den Golf von Mexiko im Norden einfaßt, und begleiten die Küste des Atlantischen Ozeans bis zum St. Lorenz-Golf. Sie bestehen, wie das Felsengebirge, aus vielen Ketten. Zahlreiche Flüsse eilen von ihnen hinab zum Ozean. Miß die Länge des Gebirges mit dem Zirkel! (Bedeutend länger als der Alpenzug!) B. Weiter richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Ebenen Nord- amerikas. Die Karte zeigt uns drei große Ebenen: 1. Die Atlantische Küstenebene. Sie füllt den Raum zwischen den Alleghanys und dem Atlantischen Ozean, nimmt nach Süden an Breite zu und wird von zahlreichen Küstenflüssen bewässert. 2. Das Mississippibecken. Es liegt zwischen dem Felsengebirge und den Alleghanys und bildet eine große, nach Süden zu offene Mulde, in der der Mississippi seine Gewässer dem Meere zuwälzt. Die Ebene am Oberlaufe des Mississippi enthält noch ausgedehnte Waldungen, die Ebene westlich vom Mittellaufe des Stromes besteht aus weiten Grasfluren, Prärien genannt. 3. Die Nordische Ebenes) Sie breitet sich im Norden der großen Seen und des Lorenzstromes aus. Dieses Land, fügt der Lehrer hinzu, besteht zum größten Teil aus waldarmen, seenreichen Einöden, auf Der Mt. Mc. Kinley wurde im Jahre 1906 zum ersten Male erstiegen. 2) An den Alleghanys schlägt sich der vom Ozean aufsteigende, landeinwärts getriebene Wasserdampf nieder. 3) „Die Ebene der arktischen Abdachung."

12. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1047

1850 - Weilburg : Lanz
Xv» Brasilien. 1047 und größtentheils flache Küste von dem innern Hochlande. Dieses Küstenland zeichnet sich durch Ergiebigkeit ans ; Urwäl- der bedecken die Ufer der Flüsse und Seen; das innere Hoch- land aber ist steinig und kahl. Längs des Maranhon gleicht das Land während der periodischen Ueberschwcmmung einem großen Binnenmeere. — An dem atlantischen Ocean sind die Vorgebirge Orange, Nord, Rochns (Roque) und Frio zu bemerken. Z. 1216. Das Meer bildet längs der 050 Meilen langen Küste zahlreiche Buchten, von denen jedoch keine tief in das Land eindringt. Die bemerkenswertheste ist die Allcr- Heiligen-Bai. — Alle Flüsse nimmt der atlantische Ocean auf. 1) Der Amazonen-Fluß, dieser größte Strom des Erdbodens, tritt als Maranhon an der nordwestlichen Grenze in Brasilien ein, wälzt sich langsamen Laufes in östlicher Rich- tung durch flache, niedrige Gegenden (Llanos) und vereinigt sich durch zwei sehr weite Mündungen, von denen die östliche den Namen des Gran Para führt, mit dem Meere. Diese Mündungen bilden die große Insel St. Johann. Da der Fluß nur einen geringen Fall hat, so steigt die Fluth gegen 100 Meilen in denselben hinauf. In seinem unteren Laufe hat er stellenweise eine Breite von 6 —10 Meilen, ist aber vieler Untiefen, Sandbänke und Inseln wegen schwer zu befah- ren. Seine Nebenflüsse — von der Südseite der Aabary, Jutay, Madeira, Tapajoz, Xingu und Tokantins, von Norden aber der Iapura und Negro, dieser verstärkt durch den Bran ko — sind ansehnliche Ströme. — 2) Der Parnahyba entspringt im östlichen Hochlande und geht nach Nordosten. 3) Der San Franzis ko hat seine Quellen unterm 21°. südlicher Breite und strömt zuerst in nördlicher, dann aber in östlicher Richtung. 4) Der Uruguay, im südlichen Theile des Landes, fließt nach Westen und Südwesten, theil- weise bildend die Grenze zwischen Brasilien und den La Plata- Staaten. 5) Der Parana entsteht unter 22°. südlicher Breite und geht zuerst in westlichem, dann in südwestlichem Laufe Paraguays Grenze entlang in die vereinigten Staaten des

13. Leitfaden der Geographie - S. 27

1836 - Breslau : Schulz
27 C. Die Jaseln um Afrika. 1. Im Indischen Ocean: Madagascar, fast so groß wie Deutschland, gut angebaut und bevölkert, unter einheimischen Fürsten. Hauptstadt Tana- narika.— Mauritius, Englisch. Bourbon, Französisch, beide trefflich angebaut und benutzt. 2. Im Aethiopischen Meer, die Guinea-In- seln, besonders St. Thomas, Portugiesisch. St. Helena, Englisch (Napoleons Grab). 3. Im Atlantischen Ocean. Madera und Porto- Santo, Portugiesisch. Die Canarischen In- seln, Spanisch (der Pik auf Teneriffa). Die Inseln des grünen Vorgebirges, Portu- giesisch. iv. Amerika. Entdeckt seit 1492 durch Columbus aus Genua.— Auf der westlichen Halbkugel; eine ungeheure länglichte Insel, (oder 2 Halbinseln) umspült in O. vom Atlan- tischen und Aethiopischen Meere, in S. vom südlichen Eismeer, in W. vom großen oder stillen Weltmeer, im N. vom nördlichen Eismeer. — Nach Asien der größte Welttheil, an 2000 Meilen lang, mehr als 4mal so groß wieeuropa.— Hauptgebirgsrücken durch N.- und S.-Amerika sind die Cordilleren oder Anden, unter welchen sich viele Vulkane finden; sie schließen ansehnliche Hochebenen und Hochthaler in sich; an der Westküste hinftreichend, nach Osten in endlose Ebenen (Savannen, Pampas) sich senkend, oder (wie in Bra- silien) in anderes Hochland übergehend. — Das Cap Horn. — Hier befinden sich die größten Ströme der Erde. Der Maranjon (Amazonenfluß), La Plata, v. I

14. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 284

1880 - Braunschweig : Vieweg
284 Das Kaiserthum Brasilien. vermocht Wurzel zu schlagen und die ungeheuren Schätze des Bodens zu ge- winnen. Während am Amazonenstrome Palmen und Lianen in allen Größen und Formen wuchern und die Cacao-Ernte dem einsamen Indianer einen großen Theil seines Lebensbedarfs liefert, wird im 0 Zucker und vor allem Kaffee, dann Tabak und Baumwolle gebaut und die südlichen Fluren sind durch Gewinnung des Matethees und Viehzucht charakterisirt. Kein Land der Erde ist so reich an kostbaren Färb- und Nutzhölzern als Brasilien, und kein Fluß kann sich an Fisch- reichthum mit dem Amazonenstrome und seinen Nebenflüssen vergleichen. In den Wäldern Hausen Jaguare und Schlangen, zahlreiche farbenprächtige Vogelarten und eine zum Theil seltsame Insektenwelt. Der Boden ist reich an Schätzen von Diamanten und Gold, Quecksilber, Kupfer und Eisen. Nur der geringste Theil dieses Ueberflnsses an Naturprodukten konnte bisher nutzbar gemacht werden. Das Klima ist im Allgemeinen gesund und trotz der großen Ausdehnung Brasiliens sehr gleichförmig. Die Bevölkerung ist äußerst ungleich über den ungeheuren Raum vertheilt. Am dichtesten findet man sie in den Städten längs der atlantischen Küste, während im Innern Flächen von vielen hundert Quadratmeilen völlig menschenleer erscheinen. Die gewaltige Region der Urwälder ist das Gebiet der Indianer, von denen einzelne wilde Horden auf der tiefsten Stufe der Menschheit stehen. Der 0 des Reiches wird durch die überaus zahlreiche Negerbevölkerung charakterisirt, deren größter Theil als Sklaven auf den Plantagen arbeitet. Die weiße Bevölkerung besteht aus den Nachkommen der Portugiesen, welche zuerst Brasilien colonisirten. Daneben wohnen in den Städten zahlreiche Europäer und in den südlichen Theilen finden sich deutsche Colonien. Der Handel Bra- siliens ist bedeutend. Etwa die Hälfte der ausgeführten Produkte geht nach Nordamerika. Für den Bau von Eisenbahnen und Straßen im Innern des Landes geschieht viel, besonders wird die Entwickelung der Dampfschifffahrt auf den großen, wasserreichen Flüssen in jeder Weise gefördert. Für Volksbildung wird im Allgemeinen trefflich gesorgt und selbst die Wissenschaften finden sorgsame Pflege. Das Reich zerfällt administrativ in Provinzen, die an Größe und Be- völkerung sehr ungleich sind. Alle wichtigen Städte Brasiliens liegen an der Küste. Unter ihnen nimmt die Hauptstadt Rio de Janeiro (275 000 Ein- wohner) durch Volkszahl und Handelsverkehr weitaus den ersten Rang ein. Ihrer Lage nach, an einer herrlichen, in allem Schmucke tropischer Natur prangenden Bai, gehört sie zu den schönsten Städten der Erde, ist aber in Folge der Unrein- lichkeit der Straßen und der theilwcise sumpfigen Umgebung keineswegs gesund. Die Hafenstadt Bahia (130000einwohner), in wundervoller (aber äußerst un- gesunder) Lage, ist der älteste Ort Brasiliens und hat überwiegend farbige Be- völkerung. Pernambuco, von herrlichen Palmcnwäldern umgeben, treibt be- deutenden Handel und ist Hauptausfuhrhafen des Farbholzes (Brasilholz).

15. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 197

1847 - Eßlingen : Dannheimer
7. Die geographischen Verhältnisse des Pflanzenreichs. 19? In Afrika: ganz Hoch-Afrika mit Ausnahme der Hoch-Terrasse des Oranje Stromes, des Kap-Landes und der Küsse Natal; die Süd-Hälfte der Sahara; die capverdischen Inseln; der größte Theil von Madagaskar. In Asien: Der südliche Theil der arabischen Halbinsel; das Plateau von Dekan; die Länder von Hinter-Indien; der asiatische Archipelagus. In Australien: Der nördliche Theil des Kontinents; der Binnen» gürtel der australischen Inseln mit Ausschluß vonneu-Seeland; der Außen- Gürtel der australischen Inseln; die Gallapagos; die Sandwich-Inseln und die Marianen. In Amerika: Das Plateau von Anahuac; die Cordilleren von Mittel-Amerika; West-Indien; die Cordilleren von Neu-Granada, Vene- zuela, von Quito und Peru; das Küstengebirge von Venezuela; das Hoch- land von Guyana; die größere nördliche Hälfte des Berglandes von Bra- silien; das Tiefland des Magdalenen Stromes, des Orinoco und des Ama- zonen Stromes. 2. Die Oberfläche dieser tropischen Länder besteht zum Theil aus groß- ßen und weit ausgedehnten Tiefländern oder breiteren und schmäleren Kü- stenebenen, zum Theil aber auch aus Hochebenen, Hügel-, Berg- und Alpen- ländern, deren Häupter mit ewigem Schnee bedeckt sind. Die tropische Ve- getation zeigt sich daher nur inden Ebenen, Küstenländern undin den untersten Bergregionen, und entwickelt eine um so größere Ueppigkeit und Mannig- faltigkeit, je reichlicher diese Länder bewässert und von den tropischen Regen befeuchtet werden. 3. Die h eiße Zone nährt ü b erall, w o es-ni ch t a n F eu ch ti g- keit mangelt, kräftigere, größere, saftstro hendere Gewächse, als die andern Zonen. Größte Mannigfaltigkeit der Gestalten, größte Pracht der Farben und bei vielen Blüthen ein unbeschreiblicher Wohl- geruch, sind besonders hervortretende Eigenthümlichkeiten. »4. Großartig istinjeder Hinsicht d i e V e g e t a t i o n i n d e n Urwäldern d er Trop en-Zone. Stämme von riesiger Größe erheben sich über 80" bis 100", ihre Kronen sind so dicht mit einander verwebt, daß kein Sonnenstrahl den modernden Boden dieser Wälder berührt, der mei- stens so dicht mit niedern Pflanzen bedeckt ist, daß man keinen Schritt thun kann, ohne vorher den Weg wittern Eisen in der Hand gebahnt zu haben. Drückend heiß und feucht ist die Luft in diesen Wäldern, wo dumpfe Dünste im beständigen Aufsteigen sind, und nicht selten die Luft wie mit sichtbaren Wasserdämpfen erfüllen. Das schneidende Pfeifen der großen Cicaden hoch in den Kronen der Bäume und das lautschallende Krächzen der scheußlichen Vampyre, der fliegenden Hunde und der Blutsauger begleiten oftmals Tage lang den Wanderer in den Wäldern Indiens. 5. Das vorherrschende Gepräge in dem heißeren Theile der Tropen verleihen der Landschaft die Palmen, die oft bis zu 200" an- steigen und zu denen auch die abweichende Form des klimmenden Rotang (Calamus) gehört. Die Musaceen, baumartige Gräser, Pandanen, Scita- mineen, Orchideen, Mimosen, Cacteen und die zahlreichen Lianen, welche von einem Baume zum andern ziehen und natürliche Guirlanden bilden, sind Hauptformen der Vegetation. In den Urwäldern sind die zahlreichsten Arten von immergrünen Bäumen vereinigt; namentlich herrschen die hohen Wollbäume (Bombacecn) darin vor, und unter den baumartigen Gräsern bilden die riesenhaften Bambusarten (Bambii8a) eben so dichte Wälder, als im Norden die Nadelhölzer. Gegen die Wendekreise hin werden die Farren- i

16. Lehrbuch der Erdkunde - S. 126

1906 - Trier : Lintz
126 Amerika. Das hohe Wärmemaß und die bedeutende Regensulle ließen in der großen Ebene des Amazonenstroms die Selvas entstehen, die das größte Urwaldgebiet der Erde bilden. In der trockenen Orinokoebene herrschen dagegen Grassavannen, die Llanos (ljanos) vor. Die nördlichen Gebiete Südamerikas liefern die nämlichen Pflan- zenschätze wie Mittelamerika. Das Urwaldgebiet des Amazonen- stroms enthält wertvolle Gewächse, z. B. die Kautschukpflanze; die Llanos dienen der Viehzucht. Der wichtigste Ausfuhrhafen ist Para (100000 E.). 6. Das Tiefland des La H'lata und das Kochland von Wralmen. Z 163. Aus der Ebene des Amazonenstroms steigt man nach 8 zu dem etwa 1000 in hoch gelegenen Hochland von Brasilien empor, dessen einförmige Hochflächen Campos genannt werden. Dasselbe entsendet nach 0 den San Francisco, nach 8 den Paranü. Dieser nimmt den Paraguay auf. Seine 300 km lange und 50—300 km breite Trichtermündnng heißt Rio de la Plata. Die weiten Ebenen, in denen sich dieses großartige Stromsystem entwickelt, werden Pampas genannt. Das Klima des Gebietes ist noch ziemlich warm, aber meist trocken. Die Campos und Pampas bilden daher weite Grassteppen. Die trockenen Grasfluren der Campos und Pampas sind in erster Linie für die Viehzucht geeignet. In Argentinien dienen ferner weite Strecken dem Getreidebau, besonders dem Weizenbau, während Bra- silien den meisten Kaffee von allen Erdenländern liefert. Die beiden bedeutendsten Städte sind Rio de Janeiro (550000 E.), die Hauptstadt von Brasilien, und Buenos Aires ld. h. gute Lüfte, 760000 d.), die Hauptstadt von Argentinien. 7. Das westliche Iattengeöirge von Südamerika. ^ Südlich vom Knoten von Pasto bestehen die Cordilleren oder Anden meist ans zwei Parallelketten, die ein Hochland in groß- artiger Umarmung umfassen. Zuerst ist die östliche die Hauptkette. Die Küstenkette trägt aber den höchsten Gipfel, den über 6250 m hohen Chimborazo (tschimborasso). Weiter nach 8 nimmt das Hochland an Breite zu. Auf der weit ausbiegenden Ostkette steigt der 6550 m hohe So rata (ßoräta) empor. Daun entfaltet sich die westliche Kette mächtiger. Nach der Vereinigung mit der östlichen streicht sie als die einzige Hauptkette der Anden, ge-

17. Bd. 3 - S. 319

1838 - Eisleben : Reichardt
Peru. 319 b-ide tief im Innern Brasiliens entspringen), welcher m den südli- chen Mündungsarm des Amazonenstroms geht, und dann unter dem Namen Para, östlich von der Insel Maraio m den Atlantischen öi*stn©m W merkwürdige Erscheinung der Andengegenden Perus ist der Titicaca-See, welcher mit seinem großem Theile der jetzigen Republik Südperu und mit seinem kleinern Theile Oberperu oder der jetzigen Republik Bolivia angehört. Er hat eine sehr hohe Lage in einem großen Gebirgsthals oder hohen Tafellande, das von den zwei Andenketten, der westlichen oder Küsten-Eordillera und der östlichen oder Bolivianischen (B. Iii, 20), den höchsten des ganzen Andengebirges umschlossen wird,' vom 13« bis 19» 30' S. Br. sich erstreckt und den kleinen Alpensee von Paria, den Fluß Desaguadero und den Ti- ticaca-See in sich saßt, ein Landstrich von mehr als 1000 Hjm., der 12 bis 13,000 F. über dem Meeresspiegel liegt. Hier ist die Wiege des Inka-Stammes, hier finden sich Ruinen, welche aus ein. höheres Alter deuten, als die Peruaner ihrem Manco-Capac (s. oben) zuschrie- den. Die Breite dieses hohen Tafellandes, dessen Atmosphäre äußerst mit' Elektricität beladen ist, wechselt beträchtlich. Am bedeutendsten ist sie unter dem 16° 50' S. Br.; aber von diesem Punkte an bis zu ihrem südlichen Ende wird sie nach und nach enger. Von diesem Areal nimmt der Titicaca-See also ohngesahr 250 ssm ein, und bildet das nördliche Ende der großen Zwischen-Alpinischen Einsenkung in den Peruanischen und Bolivianischen Anden. Andere berechnen die Größe dieses Sees aus 300—330 Um., seine Länge aus 38 und seine größte Breite aus 14 M. Nach Pentlands angestellten Baro- meter-Beobachtungen erhebt sich sein Wasserspiegel in der trocknen Iahrszeit 12,800 Engl. F. über das Niveau des stillen Meeres, eine Höhe, welche die der höchsten Pyrenäenspitzen übertrifft. Derselbe fand den See stellenweise 720 F. tief, allein nach den steilen Klippen, welche an vielen Stellen seine Ufer und seine Inseln bilden, ist ec überzeugt, daß seine Tiefe in der Mitte beträchtlich größer ist. An sei- nem Nordende empfängt er zahlreiche Bergströme, aber doch bei Wei- tem nicht eine so große Wassermasse, als man nach der Höhe der ihn umgebenden Anden erwarten sollte, was davon herrührt, weil die west- liche oder Küsten-Cordillere in geringer Entfernung von den Ufern des Sees hinzieht, so daß der größte Theil ihrer Gewässer nach dem stillen Meere fließt, und auf der Ostseite der See von einer niedrigen Kette rothen Sandsteins begränzt ist, welche die von der östlichen Cordillere herabkommenden Bache verhindert, ihn zu erreichen und die Ursache zur Bildung der zu dem Beni sich vereinigenden Flüsse Mapiri und Ehuqueapo (s. oben) wird. Die vorzüglichsten Bergströme, welche dem See Wasser geben, sind diejenigen, aus denen au seiner Nordseite der Asangaro- und der Lagunillas-Fluß entstehen. Der einzige Abfluß des Titicaca-Sees ist der Desaguadero, der an seinem süd-

18. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 399

1869 - Braunschweig : Schwetschke
E. Amerika. 399 Kammhöhe dieses Hochgebirges hält sich zwischen 6000 und 14,000', sein höchster Gipfel übersteigt noch 23,000', und zahlreiche thätige oder er- loschene Vulcane ziehen sich hier in einer langen Reihe und oft die Haupt- spitzen bildend, längs des Ostrandes des Großen Oceans hin. Der Abfall nach Westen ist, weil die Hauptkette sich hier der Küste gewöhnlich sehr nähert, im Allgemeinen steiler als der östliche, und selten ist sie durch Tief- land, gewöhnlich durch schmale, steile Plateaustufen von dem Gestade des Großen Oceans geschieden. Nur auf der Ostseite erheben sich von jener Hauptkette auslaufende Glieder, nämlich eins im nördlichen Theile von Süd- Amerika, eins im südlichen Theile von Nord-Amerika und in der Mitte die Sierra von Au ca tan, als deren zertrümmerte Fortsetzung die Gebirge der westindischen Inseln aus den Fluthen des Atlantischen Oceans empor- steigen. Ganz getrennt von dem Felsendamm der Andes und ohne Zu- sammenhang unter einander, von Tiefländern umgeben, treten endlich, eben- falls nur auf der Ostseite derselben, 5 isolirte Gebirgsglieder auf, 3 in Süd-, 2 in Nord-Amerika, zu denen noch als ein sechstes, das weit ent- fernte Felsengebirge Grönlands gezählt werden kann. Die räumliche Aus- dehnung dieser isolirten Gebirgsländer beträgt nicht mehr als 39,000 Hsm. In Süd-Amerika ist gegen >/ wovon von Gebirgsland bedeckt (75,000 Hsm., 4/7 auf die Cordilleren kommen), in Nord-Amerika dagegen etwa die Hälfte (über 180,000 ilsm.), und davon gehören allein mehr als 170,000 sdm. der zusammenhängenden Masse des Cordilleren-Shstems an. — Die lange Kette der Cordilleren wird durch eine tiefe Einsenkung auf der Land- enge von Panama in zwei große natürliche Hauptabschnitte geschieden, in die süd- und in die nordamerikanischen Cordilleren. .Dieser Isthmus be- steht aus einem Hügelzuge von kaum 600' absoluter Erhebung an der höch- sten Stelle, so daß der Rio Atrato mit dem San Juan durch den jetzt verfallenen Canal Raspadura verbunden werden konnte. Die Cordilleren von Süd-Amerika, welche wie seine Hoch- stächen denen Nord-Amerikas an horizontaler Ausdehnung nachstehen, da- gegen sich absolut in Kamm und Gipfeln bedeutend höher erheben und in ihren Parallclketten gedrängter zusammentreten, zerfallen, von S. nach N. gehend, in folgende Abschnitte: 1) Die patagonische Cordillere, welche, am Südende vielfach zertrümmert und zersplittert, ans Fenerland und den benachbarten Felseilanden fortsetzt, wo der südlichste Punkt, Cap Hoorn, als isolirter, nackter Felsen noch 2940' ans den Fluthen des Meeres em- porragt. Sie bildet eine schmale Kette, welche bis 42° s. Br. reicht und in ihrem südlichsten Theile, mit Gletschern bekleidet, steil ins Meer abfällt, nördlicher aber oft mit breiter Terrassenbildung sich zum Großen Ocean abdacht. Schmale Meeresarme dringen fiordenartig in ihre tiefen Thäler ein und die vorgelagerten Inseln erscheinen als abgerissene Trümmer einer Bergkette. Nach N. hin scheint sie allmälig an Höhe zuzunehmen und über- ragt an vielen Punkten die Schneelinie; ihre höchsten Gipfel sind: die Nevados (Schneegipsel) von Janteles, 7530', Corcovado, 7050', und Minchimado, 7500'. ^Nördlicher schließt sich daran 2) die eben- falls nur schmale, aber höher aufsteigende Cor di ll er e von Chile, welche bis zum Wendekreise zieht. Ihr Kamm hat 9—12,000' Höhe, ist mit ewigem Schnee bedeckt und trägt viele hohe Vulcangipfel, so an der süd-

19. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 94

1842 - Dresden : Schmidt
04 Physikalische Erdkunde. im Pic von To lima auf 17,200'. Der östlichste bil- det die Wasserscheide zwischen dem Magdalenenflusse und dem Orinoko und streift bis ans Meer. Bon hier wendet sich ein Zweig fast rein östlich, entlang der Küste von Car- racas (8,000') bis in die Nähe des Orinokoausflusses. 2) Die Gebirge Brasiliens bestehen eigentlich aus 1000 bis 2000' hohen Plateauflächen, auf welche ver- schiedene, der brasilischen Küste mehr oder minder parallele, durch weite Thalflächen gesonderte Bergketten aufgesetzt und durch Querketten mehrfach verbunden sind. Der höchste der parallelen Gebirgszüge ist die Kette von Villa Rica, mit einer Kammhöhe von 3,000' und einer Gipfelhöhe von 5 — 7,000'. Ueberhaupt bildet Brasilien im N. eine weite Ebene, ein niederes Flachland; der bei weitem größere Theil im S. ist Hoch- und Gebirgsland. Der erste Ge- birgszug vom atlant. Meere ab heißt die Sierra do Mar und scheidet das innere Hochland vom Meere. Er- zieht sich vom N. nach S. und erreicht eine Höhe von 8,000'. Weiter nach Westen folgt das gold- und diaman- tenreiche Hochland, auf welchem sich ein Labyrinth von Ge- birgszügen bis 6,000' erhebt. Ob alle diese Gebirge durch das Chiquitos-Gebirge mit den Anden zusammen- hangen, ist noch nicht ausgemacht, aber sehr zu bezweifeln, da den östlichen Gebirgen der vulkanische Charakter der Anden gänzlich gebricht. Die höchsten Gebirge Brasiliens sind in der Provinz Minas Geraes, nämlich die Sierra de M antigüe ira mit dem 5,700' hohen Jtacolumi, dem höchsten Berge Brasiliens, uno die Sierra de Ca- ra ssa mit dem 5,500' hohen Itambe. 3) Das Orinoko-Gebirge ist im großen Bogen vom Orinoko umflossen und steht mit den Anden in kei- nerlei Zusammenhange; auch ist es nicht vulkanisch, erreicht aber eine Höhe von t>,000'. Ii. Gebirge von (Mittel- und) Nordame- rika: Auf der Landenge von Panamá erscheinen: 1) die Anden nur als 600' hohe Gebirgsfläche, he- den sich aber in Guatunala schon 8,400'. So geht es fort nördlich nach Mexiko, wo einzelne Gipfel von 12 bis 17,000' emporstreben. Die meisten sind vulkanisch. Der P o po- ca tepatl 16,600'.

20. 1. Abth. - S. 160

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
f 100 Abschik. Vili. Amerika. fit Jefferson (spr. Dfchefferfn), unter dem Parallel der Missouriquelle (11° Br.), ist 10 bis 11000' über dem Meere. Aber ihre größte Höhe scheint sie im Norden des Croß-Sundes zu erreichen, wenigstens kennt man hier die riesenhaften Berggipfel des Schönwetterberges (13800') und des Eliasberges (10000'). Diese Cordillere füllt mit ihren westlichen Abfällen alle tz die vielen Ausbiegungen der zerrissenen Nordwesiküste Ame- rikas. Als Fortsetzung derselben können die Gebirgshöhen angesehen werden, welche wir auf den dieser Nordwestküste vorliegenden Inseln, so wie auf den Aleuten antreffen. Un- ter den letzteren ist der Gipfel von Unimack noch 5500' hoch. Zwischen dieser westlichen und der Central-Cordillere dehnen sich wahrscheinlich weite, aber bis jetzt noch uner- forschte Plateauflächen aus. 6) Die Cordillere von Sonora ist die Fortsetzung des westlichen Randes von Anahuac. Zwi- schen ihr und der Sierra Madre liegt ebenfalls ein breiter Plateaurücken, die, wie es scheint, niedrigere Fortsetzung des Plateaus von Anahuac. Gegen den californischen Meerbu- sen fällt diese Sierra in mehreren, stufenförmigen Absätzen hinab. §. 18. Die getrennten Gebirgsgruppen Amerika's. (Vergl. die entsprechenden Art. des §. 10.) I) Das Gebirgsland von Brasilien besteht aus Plateauflächen von 1 bis 2000' Erhebung, auf denen mehrere Bergketten sämmtlich in einer der Küste Bra- siliens mehr oder minder parallelen Richtung Hinsireichen, und die von einander meist durch weite, relativ und absolut hohe Thalflächen gesondert sind, wiewohl sie durch Querket- ten in mehrfacher Verbindung unter sich stehen. Die östlichste derselben ist die Küsienkette, die Serra do Mar. Sie beginnt, unter verschiedenen Namen, an der - Mündung des la Plata, und endigt im Norden des südli- chen Wendekreises, in der Nähe von Rio Janeiro. Anfangs ist c