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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 3

1870 - Halle : Schwetschke
Ärslrr ©heil. Mathematische Geographie (in ihren Grundlehren). Erstes Haumück: Der 8tern6nhimmet. §. 1. Vorstellungen vom Weltall. 1. ^tolemäus, der um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. lebte und der berühmten Schule zu Alexandrien angehörte, machte den ersten Versuch, wissenschaftliche Erklärungen über die Erscheinungen am Firmamente zu geben, nachdem das Alterthum sich nur in Mythen dar- über ausgesprochen hatte. Nach des Ptolemäns System steht die Erde fest inmitten von elf hohlen Kugelschalen, die in verschiedenen Abständen immer größer werdend einander einschließen. In jede dieser Hohlkugeln, die man sich aus fester kryftallartiger Masse bestehend dachte, versetzte er Himmelskörper und zwar in die nächste den Mond, in die folgenden Mercur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn, daun in die achte die sämmtlichen Fixsterne, und die letzten drei benutzte er zu Erklärungen anderer Erscheinungen. Dies ptolemäische System, das mit vielen Er- scheinungen im entschiedensten Widerspruche steht, galt durch das ganze Mittelalter hindurch, obwohl in einzelnen Köpfen schon manche Zweifel aufstiegen. Wie unwahrscheinlich, dachten schon damals manche, daß die großen Weltkörper sich um die kleine Erde bewegen sollen, daß der von uns Menschen bewohnte Weltkörper solchen Vorzug genieße, u. s. w. Da entstand als Verbesserung das sogenannte ägyptische System, nach welchem Mercur und Venus zu Trabanten der Sonne gemacht wurden, die letztere aber ihren Lauf um die Erde beibehielt. Auch dieses System besriedigte nicht, indem es vieles Wichtige unerklärt ließ und zu mancherlei wunderlichen und spitzfindigen Annahmen seine Zuflucht nahm. 2. Erft in der Mitte des 16. Jahrhunderts, im Reformations- Zeitalter, erfaßte Nico laus Copernicus, ein Domherr in der Stadt Frauenburg am Frischen Haff in der Provinz Preußen, die große Idee der wahren Weltordnung, die der Sonne den Mittelpunkt an- wies, um welchen sich die Planeten, und also auch unsere Erde, in Kreisen bewegen, und die tägliche Bewegung der Himmelskörper nur scheinbar und als die Folge der Um- drehung unserer Erde hinstellte. Die Ausbreitung dieser neuen Weltanschauung war in jener Zeit des finstern Aberglaubens nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich, und es ist bekannt, daß der aus- gezeichnete italienische Astronom Galilei, der das copernicanische System 1*

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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 14

1844 - Eßlingen : Dannheimer
Schon die ältesten Volker beschäftigten sich mit den Sternen, und ihre Phantasie vereinigte sie in einzelne Gruppen, S t ernb il'der genannt. Man sah Gestalten in ihnen und gab ihnen danach die Namen. Ueberdieß hat man auch noch den 18 Ftrsternen erster Größe besondere Namen gegeben. §- 7- Die Eintheilnng der Himmelskörper unseres Sonnensystems. Der Fitstern, von welchem unser Planet, die Erde, und ihr Trabant, der Mond, Licht und Wärme empfängt, ist die Sonne. Außer der Erde und dem Monde theilt die Sonne noch 10 Hauptplaneten und 17 Ne- be np laue ten Licht und Wärnie mit. Die Hauptplaneten drehen sich um ihre Achsen und kreisen in Ellipsen um die Sonne. Die Nebenplaneten aber drehen sich um einen Hauptplaneten, mit demselben um die Sonne, von der sie, wie ihre Hauptplaneten, ihr Licht und ihre Wärme empfangen. Es gibt 11 Haupt- und 18 Nebenplaneten. Namen und Zeichen der 11 Hauptplaneten, von der Sonne aus, sind folgende: 1. Mercur Q 5. Vesta ö 2. Venus 9 ' 6. Juno D 3. Erde 5 7. Ceres 9 4. Mars 8. Pallas 9 Vier von diesen haben Nebenplaneten: Saturn 7, Uranus 6. Zwei von den Hauptplaneten sind näher bei'der Sonne als-die Erde, die übrigen 8 weiter von ihr entfernt. Jene hat man untere, diese obere Planeten genannt. Die untern können nie der Sonne gerade gegenüber stehen, so daß die Erde zwischen der Sonne und Mercur oder Venus stände, also nie in sogenannter Opposition, nur in Conjunction mit der Sonne. Bei den obern kann beides Stattfinden. Man theilt die Planeten auch in drei, ein- ander ähnliche Gruppen: Mercur, Venus, Erde, Mars sind die untern; Vesta, Juno, Ceres, Pallas die mittlern; Jupiter, Saturn, Uranus die obern. 9. Jupiter % 10. Saturn s) 11. Uranus (£> ft die Erde einen, Jupiter 4, Alle diese Körper zusammen bilden mit unzähligen Kometen, die sich in viel länglicheren Bahnen um die Sonne drehen, und nur in der Sonnennähe gesehen werden, das Sonnensystem. Dasselbe besteht also aus einem s e l 6'ft leuchtenden Himmelskörper oder ans der Sonne und aus beleuchteten Himmelskörpern oder aus H a u p t p l a n e t e n, Neben- planeten und Kometen, aus einem unbeweglichen Himmelskör- per. aus der Sonne und aus solchen Weltkörpern, welche sich um die Sonne bewegen, wozu die Hauptplaneten, Nebenpla- neten und Kometen gehören. Die Alten kannten außer der Erde nur 5 Hauptplaneten, Mercur , Venus, Mars, Jupiter, Saturn, und den Nebenplanetender Erde oder den Mond. Fünf Hauptplaneten sind in neuerer Zeit entdeckt worden, Uranus am 13. März 1781 vonherschel dem Aeltern, Ceres am 1.Januar 1801 von dem Italiener Piazzi, Pallas am 28, März 1802 von dem deutschen Astronomen Ol b e r s, Juno am 1. September 1804 von dem Deutschen Har ding lind Vesta am 29. März 1807 von O l b e r s. Auch die Nebenplaneten unseres Sonnensystems, mit Ausnahme des Mondes, sind erst in neuerer Zeit entdeckt worden. §. 8. Die Bewegung. die Entfernung und die Größe der Planeten. Die Alten dachten sich die Erde fest und unbeweglich im Mittelpunkt des Weltalls und ließen alle übrigen Himmelskörper um dieselbe kreisen. Nur Pythagoras versetzte die Erde unter die Wandelsterne und A ri st a r ch

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 77

1832 - Leipzig : Brockhaus
77 1. Daher der Name nlv.vrpeg seil. <j.<ntqtg, irrende Sterne (von nkavr^g, der Herumirrende). Die alte Welt kannte die Planeten §. 92. Mercur $ Venus $ Mars d Jupiter 2j. Saturn T) Planetensystem des Alterthums. Die Erde im Centrum des Weltalls, um sie kreisten nach der alten Ansicht die Himmelskörper in folgender Ordnung. 1) der Mond, 2) Mercur, 3) Venus, 4) die Sonne, 5) Mars, 6) Jupiter, 7) Saturn. Jeder dieser 7 war an einer eigenen kristallenen durchscheinenden Sphäre befestigt, an einer 8ten Sphäre saßen die Fixsterne. Die äußerste Ute Sphäre hieß Priraum mobile und trieb die übrigen von O. in W. herum. 1. Dies vom Ptolemäus im Almagest dargestellte System heißt nach ihm das ptolemaische. Das s. g. ägyptische weicht vom ptolemäischen darin ab, daß Mercur und Venus wie Monde um die Sonne laufen, und mit dieser um die Erde. 2. Zur Erklärung der bald vorwärts bald rückwärts gehen- den Bewegungen der Planeten ersann Apollonius von Pergä (240 v. Chr.) Epicyklen. Der Epicyklus, ein kleiner Kreis, den ein Planet in derselben Zeit einmal beschreibt, als er die Erde um- kreist *9 d). Ptolemäus nahm die Epicyklen an. Liefe der Mond in derselben Zeit um die Erde, als diese um die Sonne laust, so wäre seine Bahn ein Epicyklus, nur mit einem körperlichen Centrum, der Erde. Die Sonne steht in der Mitte. In Kreisen bewegen sich die Planeten um sie in folgender Ordnung. §• 93. I. Die untern Planeten Mercur und Venus. Sie Copermcus' beschreiben kleinere Kreise um die Sonne als Planetensystem. Ii. die Erde, welche selbst vom Monde umkreist wird. Iii. Die obern Planeten, deren Bahnen die der Erde umfaffen. Es sind: Mars, Jupiter, Saturn und der 1781 von Herschel entdeckte Uranus A. Von diesen hat Jupiter 4 Monde, Saturn 7, Ura- nus 6. — Au den obern Planeten gesellen sich 39 39 6) Reichte der Epicyklus zur Erklärung nickt aus, so nahm man zu Epicyklen in den Epicyklen seine Zuflucht. Val. Bode a. a. O. I. 269.

3. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 6

1868 - Braunschweig : Schwetschke
6 Allgemeine Einleitung. 2. Planeten. Die zweite Classe der am Himmel sichtbaren Weltkörper sind die Planeten (nach dem Griechischen: Wandelsterne). Man nennt sie so, weil sie ihren Stand am Himmel gegen die Fixsterne jeden Augenblick ver- ändern. Sie unterscheiden sich von den Fixsternen dadurch, daß sie ein sanftes und stilles Licht zeigen und zu verschiedenen Zeiten nicht gleich stark glänzen; denn sie sind von der Sonne erleuchtete, an sich dunkle Körper, während die Fixsterne ein flimmerndes und strahlendes Licht von einerlei Glanz zeigen. Sie unterscheiden sich ferner wesentlich dadurch, daß sie sich um die im Verhältniß zu ihnen unbewegliche Sonne, von der sie erleuchtet werden, bewegen. Sie sind nicht wie die Fixsterne selbständige, sondern von einem Fixstern abhängige Körper. Deshalb faßt man alle Planeten, die sich um unsere Sonne bewegen, zusammen in den gemeinsamen Namen des Planetensystems, und wenn man alle Weltkörper, die von der Sonne abhängig sind, bezeichnen will, so spricht man vom Sonnensystem, dessen Mittelpunkt die Sonne selbst ist. Wir kennen mir unser Sonnen- system, und auch dieses wahrscheinlich nicht einmal vollständig, da immer- noch neue Planeten entdeckt werden. Wahrscheinlich ist es allerdings, daß jeder Fixstern, d. h. jede Sonne, von einem ähnlichen Planetensystem um- kreist wird; die Entfernung aber, selbst des siir uns nächsten Fixsternes ist so ungeheuer, daß wir wohl nie daran denken dürfen, so unbedeutende Körper, wie die Planeten jener Sonnen im Vergleich zu ihnen sein mögen, zu erkennen. Zn unserem Sonnensystem gehören, so weit man sie bis znm Jahre 1866 entdeckt hat, 98 Planeten, wovon nur 6 schon den Alten bekannt waren, weil sie den bloßen Augen sichtbar sind, nämlich: 1) Mercur, 2) Venus, 3) Erde. 4) Mars, 5) Jupiter, 6) Saturn; die übrigen sind erst am Ende des vorigen und in diesein Jahrhundert aufgefunden worden. Bevor wir von diesen Weltkörpern im Einzelnen sprechen, ist es noth- wendig, einige allgemeine Bemerkungen über ihre Bewegung vorauszuschicken. Alle Planeten bewegen sich in krummen Bahnen, welche man Ellipsen nennt und welche mehr oder minder von der Gestalt der Kreislinie abweichen, um die Sonne. Jede Ellipse hat einen größten und einen kleinsten Durch- messer, die große und die kleine Axe, und in ersterer liegen, in gleichem Abstande von der Mitte oder dem Durchschnittspunkte der beiden Axen, zwei Punkte, die Brennpunkte. In einem von beiden Brennpunkten steht bei der Bahn eines jeden Planeten die Sonne (der sogenannte Centralkörper), deren Abstand vom Mittelpunkte die Excentricität heißt. Wenn nun ein Planet seine Bahn um die Sonne zurücklegt, so wird sein Abstand von derselben, sobald er die beiden Endpunkte der großen Axe erreicht, am kleinsten und größten sein, was man mit den Ausdrücken Sonnennähe (Perihelium) und Sonnenferne (Aphelium) bezeichnet. Die Lage der Ebene, in welcher die elliptische Bahn des Planeten liegt, wird durch den Winkel bestimmt, den sie mit der Ebene der Erdbahn macht. — Die Kraft, welche bei diesen Bewegungen thätig ist, ist ganz dieselbe, welche wir beim

4. Lehrstufe 3 - S. 6

1867 - Leipzig : Teubner
6 8- 10. Centralsonne. Wie die Planeten um die Sonne, so bewegen sich auch die Fixsterne, also auch unsere Sonne, im Welträume und werden dabei von ihren Planeten be- gleitet. Diejenigen Sterne, gegen welche die Bewegung der Sonne gerichtet ist, scheinen auseinanderzutreten und die am entgegengesetzten Punkte des Him- mels zusammenzurücken. Der Punkt, auf welchen die Bewegung unserer Sonne gerichtet ist, liegt gegenwärtig im Sternbilde des Hercules. Ob nun alle Fix- sterne um einen gemeinschaftlichen Schwerpunkt (Centralsonne, nach Mädler Alcyonem denplejaden) sich bewegen, oder ob sie in viele Systeme mit mannich- faltigen Bewegungen zerfallen, ist noch zweifelhaft. §. 11. Die falsche geocentrische Ansicht von der Erde. Die Alten glaubten, die Erde sei der wichtigste und bedeutendste aller Weltkörper, stehe unbeweglich im Mittelpunkte der Welt, alle Sterne um- kreisten dieselbe und wären nur der Erde und ihrer Bewohner wegen er- schaffen. Zwar gab es schon im Alterthume einzelne Männer, welche die Rotation der Erde lehrten, vielleicht schon Pythagoras (580—800 v. Ehr.), jedenfalls die Pytha- goräer, z. B. Philolaos, Platons Zeitgenosse, ferner Hiketas v. Syrakus, Heraklios aus Pontos, Aristarch v. Samos (260 v. Ehr.), Archytas u. a. Ihre richtigere Ansicht konnte aber, weil sie der täglichen Erfahrung widersprach, die althergebrachte geocentrische Ansicht um so weniger verdrängen, als diese durch das hohe Ansehen des Mathematikers und Geographen Claud. Ptolemäus in Alexandria (um 150 n. Ehr.), der sie in ein festes nach ihm benanntes System brachte, zu neuer größe- rer Geltung gelangte, in welcher sie sich seitdem noch 1400 Jahre lang behauptete. — Nach dem pto'lemäischen System wird die in der Mitte des Weltalls unbe- weglich ruhende Erde zunächst von der Atmosphäre, dann vom Feuer umgeben, darauf folgen in immer größeren Abständen der Mond, Mercur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn, endlich die Fixsterne, die alle in 24 St. von 0 nach W in con- centrischen Kreisen sich um die Erde bewegen, außerdem machen aber die 7 nächsten Weltkörper noch einen zweiten Umlauf um die Erde, nämlich der Mond in 1 Monat, die Sonne in einem Jahre, je in einem erceutrischen Kreise (um ihren bald lang- sameren, bald schnelleren Lauf und ihre veränderliche scheinbare Größe zu erklären) die Planeten aber in Epicyklen*), die so viele Durchschlingungspunkte haben, als ihr Umlauf Erdjahrc dauert, jenseits der Fixsterne sind 2 Krystallsphären, deren äußere von der Urkraft umgürtet ist, welche sämmtliche Weltkörper in 24 St. um die Erde führt, jenseits dieser Region ist der Himmel der Seligen. §. 12. Die wahre helio centrische Ansicht. Unsere Erde ist in Wahrheit ein Planet, der sich um seine Are dreht, sich mit andern Planeten zugleich um die Sonne und mit dieser durch den Welt- raum bewegt. Von den innern Planeten ist sie insofern der bedeutendste, als sie der größte derselben ist und allein einen Mond hat. Die heliocentrische Ansicht ist zuerst vou Nie. Copernicus aus Thorn, Dom- herrn zu Frauenberg in Ostpreußen (st. 1543), in seinem Werke Vs orbium coe- lestium revolutionibus aufgestellt und deshalb das copernicanische System ge- nannt, von I. Kepler aus Weil in Würtenberg (st. 1630) und von Galilei (st. 1642) vervollkommnet und bewiesen worden. Danach bewegen sich von W nach 0 um die im Mittelpunkte des Systems unbeweglich stehende Sonne alle von ihr beleuchteten und erwärmten Wandelsterne, mich unsere Erde, und die scheinbare Bewegung der Sonne und aller Sterne innerhalb 24 St. von 0 nach W um die Erde sowie der *) Um ihr Vor- und Rückwärtsgehen und ihr zeitweises Stillstehen zu erklären.

5. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Europa und den übrigen Erdteilen - S. 4

1908 - München : Oldenbourg
4 Das Wichtigste aus der mathematischen Geographie. An körperlichem Inhalte ist sie über 1v4 Millionen mal so groß als unsere Erde; es ließen sich also aus ihr über I V4 Millionen Erdkugeln bilden. 1. Was versteht man unter Weltgebäude? 2. In wie viele Klassen werden alle Weltkörper eingeteilt und wie heißen sie? 3. Was sind Fixsterne? 4. In welcher Zeit bewegt sich die Sonne um sich selbst? 5. Wenn man mit der Eisenbahn in einer Stunde 5 Meilen zurücklegt, wie viele Jahre, Tage etc. würde man brauchen um mit derselben zur Sonne zu gelangen? 6. Wie viele Erdkugeln könnte man aus der Sonnenkugel machen? 7. Zu welcher Art von Sternen gehören fast sämtliche Sterne, die wir sehen? § 3. Planeten oder Wandelsterne sind solche Weltkörper, die sich um sich selbst und um Fixsterne bewegen. Sie sind an sich d'unkle Körper, welche von einem Fixsterne erleuchtet werden, ein sanftes und stilles Licht zeigen und zu verschiedenen Zeiten nicht gleich stark glänzen. Alle Planeten, die sich um unsere Sonne bewegen, faßt man in dem gemeinsamen Namen Planeten- system zusammen, und wenn man alle Weltkörper, die von der Sonne abhängig sind, bezeichnen will, so spricht man vom Sonnensystem, dessen Mittelpunkt die Sonne selbst ist. (Koperni- kns.) Wir kennen nur unser Sonnensystem und auch dieses nicht einmal vollständig, da immer noch neue Gestirne entdeckt werden. Wahrscheinlich ist es, daß jeder Fixstern, d. h. jede Sonne, von ähnlichen Planeten umkreist wird. Zu unserem Sonnensystem gehören 8 große und viele kleine Planeten. Vou den großen sind nur 6 mit bloßen Augen sicht- bar und waren deshalb schon den Alten bekannt; nämlich: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn. 1. Zu welcher Art von Himmelskörpern gehört die Erde? 2. Welche Himmelskörper führen den Namen Planeten? 3. Was versteht man unter Planetensystem? Sonnensystem? 4. Wie heißt unser Sonnensystem? §4. Der Merkur, der nächste Planet an der Sonne, bewegt sich in 88 Erdentagen um dieselbe und in 24 Stunden 5 Minuten um seine Achse. Seine Tage sind also den unsrigen ziemlich gleich. Die Venus ist der glänzendste, bläulich leuchtende Stern, den man, weil er nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang erscheint, im ge- meinen Leben Morgen- und Abend st ern nennt. Die Erde ist der Planet, welchen wir bewohnen. Der Mars glänzt in dunkel- rotem Lichte, ist wie die Erde mit einer Dunsthülle (Atmosphäre) umgeben und an den beiden Polen mit Schnee bedeckt. Der Jupiter ist über 1300 mal so groß als unsere Erde und braucht fast 12 Jahre zu seinem Umlaufe um die Sonne. Er leuchtet in einem hellgelben Lichte und ist der größte Planet. Der Saturn hat weißes Licht und.

6. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 3

1832 - Kempten : Dannheimer
Mathemat. Geographie. Die Erde als Weltkörper. 3 A. Mathematische Geographie. i. Ble Grve als Weltlörper. H. 4. W e l t g e.b ä u d e. Weltg'kbäude, Weltall, Uuiversum heißt der Inbegriff der unzähligen Weltkörper odey,Sterne, die man in dem unermeß- lichen^ Raume- des Himmels wah'rsstmmt...^ §.^5. Fixsterne, Planeten, Kometen. Man unterscheidet..dreierlei Sterne: 4) Fixsterne, v. i., feste, unbewegliche Sterne, die nie ihre Stellung gegen einander andern, und ihr eigenes Licht her- den. Es ist kein Zweifel, daß sie alle Sonnen sind. 2) Planeten oder Wandelsterne, die ihre Stellung gegen ein- . ander andern,, und als dunkle Körper ihr Licht von den Fixster- nen'oder Sonnen erhalten. 5) - Kometen oder Schweifsterne, welche sich von den übri- "gen Himmelskörpern theils durch einen neblichten Lichtschweif, theils dadurch unterscheiden, daß sie gewöhnlich nur kurze Zeit sichtbar sind. Bald kommen sie der Erde naher, als der Mond, bald erhe- den sie sich über die Laufbahn aller Planeten. Ihre Zahl und Natur ist gleich unbekannt; dennoch hält sie der Aberglaube für Unglücksbothen! H. 6. Sonnensysteme. Mehrere Planeten,'die sich um-eine gemeinschaftliche Sonne bewegen, und von ihr erleuchtet und erwärmet werden, machen mit dieser ein Sonnensystem oder eine Weltordnung aus. Die Zahl dieser Systeme ist unbestimmbar; denn zahllos sind die Fixstekne, die der Allmächtige in den grenzenlosen Welt- raum. hingesäet Haff und .es ist höchst glaublich, daß auch jeder Fixstern seine gemessene Anzahl von Planeten um sich habe. H. 7. U n s e r S o n n e n s y st e m. Seit Ptolomäus, einem añzandrinischen Astronomen, also aus dem zweiten christlichen bis tik-st in das, l6te Jahrhundert herab, glaubte man, die Erde stehe in Mitte der Welt unbeweg- lich, und um sie bewegen sich der Mond, der Mercur, die Venus, die Sonne, der Mars, Jupiter und Saturn in besondern Sphä- ren :c. (das ptolomäische System). Im Jahre 1542 stellte Nicolaus Copernicus, ein Astr» nom aus Lhorn in Westpreußen, ein ganz entgegengesetztes Sy- stem auf, indem er lehrte: daß die Erde gehe, die Sonne 1 * &______J» , r J

7. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 312

1872 - Glogau : Flemming
— 312 — Neptun fonnenferne Planeten. Die Bahnen der unvern Planeten (Mercur und Venus) sind von der Erdbahn eingeschlossen, die Bahnen der oberen (Mars u. s.) schließen die Erdbahn ein. 4. Verschieden sind von Alters her die Anschauungen und Lehren der Menschen über das Verhältniß der Erde zu den andern Weltkörpern gewesen. Nach buddhistischen Legenden ruht die Erde auf dem Rücken eines Elephanten, und der Elephant steht auf einer Schildkröte. Nach der griechischen Mythe mußte Atlas, ein Titanensohn, zur Strafe für die Empörung gegen die Götter, den ganzen Himmel tragen. Das ganze Sternengewölbe belebte ihre sinnige Sagendichtung mit Göttern und Heroen. Jndeß kam die Schule des Pytha- goras (um 500 v. Chr.) dem wahren Verhältniß schon auf die Spur. Pto- lemäus, der Erste unter den Astronomen des Alterthums, 70 n. Chr. in Aegypten geboren, unter Kaiser Hadrian in Alexandrien lebend, lehrte, die Erdkugel ruhe im Mittelpunkt des Weltalls, ohne sich zu bewegen, um sie aber als Centrum bewege sich zuerst der Mond, dann Mercur, Venus, die Sonne, Mars, Jupiter, und endlich Saturn, zuletzt die Fixsterne, in Kreisbahnen und in bestimmten längeren oder kürzeren Zeiten, während sich zugleich das ganze Firmament sammt Sonne und Planeten in 24 Stunden einmal um die Erde und zwar in der Richtung von Osten nach Westen bewege. Und Jahrtausende hat dieses ptolem äisch e System als Wahrheit gegolten. Erst Kopernikus (geb. 1473 in Thorn, gest. 1543 in Frauenburg) brachte die Entdeckung, daß die Sonne der ruhende Mittelpunkt der Welt und die Erde ein Planet sei und daß alle Planeten um die Sonne kreisen (Mercur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn), der Mond sich um die Erde und mit ihr um die Sonne be- wege und die Erde selbst wieder sich in 24 Stunden um ihre Achse drehe. Ein späterer berühmter Astronom, Tycho de Brahe (ein Däne, f 1601 am Hofe Kaiser Rudolphs Ii.), ging wieder einen Schritt zurück, indem er lehrte, die Erde sei doch der Mittelpunkt des Weltalls und es bewege sich um sie der Mond in einem kleineren und die Sonne in einem größeren Kreise. Aber auch das kopernikanische System ließ noch manche Schwierigkeit ungelöst. Das volle Licht brachte seinschüler und Freund Johann Keppler (geb. in einem württembergischen Dorfe, gestorben 1631 in Regensburg), der Vater der neueren Astronomie, er lehrte, daß die Bahnen der Planeten nicht Kreise, sondern Ellipsen seien, in deren einem Brennpunkt die Sonne stehe. Isaak Newton (+ 1727) hat diese Lehre dann weiter entwickelt und besonders mit Hülfe der von ihm entdeckten Gravitations- (oder Attractions-) Lehre tiefer begründet. Galilei (geb. 1564 in Pisa, + 1642) entdeckte u. a. die Mond- und Sonnenflecken und die Jupiterstrabanten. Vertheidiger des kopernikanischen Systems, fiel er der Inquisition in die Hände, die ihn nach langer Kerkerhaft zwang, seine angeblichen Jrrthümer abzuschwören (Fabel: E pur si muove). 5. Der gangbare Sprachgebrauch redet vom Erdkreis. Die Chaldäer stellten sich die Erde als einen flachen, auf dem Meere schwimmenden Kahn vor, die Inder als eine auf dem Wasser schwimmende und in der Tiefe des Meeres wurzelnde Lotosblume, deren Blätter Indien, Persien, China, Hoch- ästen, deren Pistill der Himalaya, aus deren Honiggefäßen die vier Welt- ströme; die Griechen noch dachten sie sich als eine runde Scheibe mit erha-

8. Leitfaden der astronomischen und physischen Geographie - S. 7

1882 - Nördlingen : Beck
§ 3. Weltsysteme. 7 Saturn und dann der ganze Fix- sternhimmel in 24 Stunden von Osten nach Westen. (Fig. 3.) 4. Aber schon bald mußte dieses System abgeändert wer- den, da es mit den Beobacht- ungen nicht ganz übereinstimmte. Es entstand ein neues, das ägyptische Weltsystem. Es heißt: Die Erde ist der unbe- wegliche Mittelpunkt der ganzen Welt; um sie herum drehen sich in 24 Stunden von Osten nach Westen Mond, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn und der ganze Fixsternhimmel. Merkur und Venus drehen sich zunächst um die Sonne und erst mit dieser um die Erde. (Fig. 4.) 5. Diese Ansicht galt bis ins 16. Jahrhundert. Da sand es der Domherr K o p e r n i - kus (1473 — 1543) in Frauen- bürg (Ostpreußen) unwahrschein- lich, daß so große Weltkörper, wie die Sonne :c. sich um die kleine Erde bewegen sollten; daß die Himmelskörper, welche wegen ihrer ungemein großen Entser- nung von der Erde einen un- geheuer großen Kreis um die- selbe beschreiben müßten, in der kurzen Zeit von 24 Stunden mit ihrer Bahn fertig würden; daß ferner sämtliche Himmelskörper, obgleich sie verschieden weit von der Erde entfernt sind, also auch verschieden große Bahnen haben, gleichzeitig (in 24 Stunden) ihren Umlauf um die Erde vollenden könnten. Er stellte deshalb folgendes System auf: Nicht die Erde, sondern die Sonne 'steht still, und um sie herum bewegen sich die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn. Die Fixsterne sind Sonnen für sich und können vielleicht ebenso, wie unsere Sonne, von Planeten umkreist werden, wenn diese Planeten auch wegen ihrer großen Entfernung und verhältnismäßig geringen Größe uns nicht sichtbar sind. Fig. 3. Ptolomäisches System. Fig. 4. Ägyptisches System.

9. Realienbuch - S. 28

1897 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
28 Murray (Mörreh). Sidney (Sidnä) und Adelaide sind die Hauptorte, ferner Melburne und Brisbane. Die wichtigsten Inseln sind: Neu-Seeland, Neu- Guinea, Van Diemensland, die Fidschi-, Freund sch afts-, die Sand wichs - inseln (Sänditsch) mit Honolulu. Ii. Z 53. Mathematische Geographie. Die Erde ist ein Weltkörper. Alle Weltkörper teilt man ein in Fixsterne (fest- stehende) oder Sonnen, in Planeten (Wandelsterne) mit Nebenplaneten (Monde) und Kometen oder Schweifsterne. 1. Unsere Sonne ist der Fixstern, welcher uns am nächsten steht, darum erscheint sie uns als der größte und hellste aller Weltkörper. Sie ist etwa 11/2 Milk, mal so groß als unsere Erde und 150 Mill. km von ihr entfernt. Sie bewegt sich in 25^ Tagen von Westen nach Osten um sich selbst und ist wahrscheinlich ein glühender Weltkörper, dessen Strahlen auf unserer Erde Licht und Wärme hervorbringen. 2. Die Planeten bewegen sich in regelmäßigen Zeiten um sich selbst und in länglichen Kreisen noch um einen Fixstern, von welchem sie Licht erhalten. Oft bewegen sich um sie noch Nebenplaneten oder Monde. Alle Planeten bilden mit der Sonne, um welche sie sich bewegen, ein Sonnensystem. Unsere Erde ist ein Planet (warum?). Die übrigen bis jetzt entdeckten Planeten, welche sich um unsere Sonne bewegen, heißen: Merkur, Venus, Erde, Mars, die (c. 200) Asteroiden, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Der erste steht etwa 60 Mill. km von der Sonne ab und braucht 88 Tage zu einem einmaligen Umlauf; der letzte ist 4500 Mill. km von ihr entfernt und vollendet seinen Umlauf in fast 165 Jahren. — 3. Die Erde hat, wie alle Himmelskörper, Kugelgestalt; denn 1) überall, wo man eine freie Aus- sicht auf ihr hat (besonders auf dem Meere), erblickt man von entferntern Gegen- ständen zuerst die Spitzen, dann immer mehr und mehr, je näher man ihnen kommt Fig. i. (Fig. 1). 2) Der Schatten, den die Erde bei einer Mondfinsternis auf den Mond wirft, ist stets rund. 3) Man hat Reisen nach verschiedenen Richtungen um die Erde gemacht. Ihr Umfang beträgt 40 500 km, ihr Durchmesser 12 900 km. Wir er- blicken draußen rings um uns einen Kreis, in welchem der Himmel auf der Erde zu ruhen scheint. Dieser Kreis heißt Gesichtskreis oder Horizont. In demselben werden 4 Punkte unterschieden. Den Punkt, an welchem die Sonne den 21. März und 21. September aufgeht, nennt man Morgen oder Osten; den Punkt, an welchem sie an den genannten Tagen untergeht, Abend oder Westen. Wo sie mittags steht, ist Mittag oder Süden, und dieser Himmelsgegend gerade gegenüber Mitternacht oder Norden. Zwi- schen diesen Haupthimmelsgegenden nimmt man Nebenhimmelsgegenden: Nordost, Südost, Südwest, Nordwest u. a. an. (Windrose Fig. 2.) — Auf der Erde (Globus — Planiglob) hat man sich verschie- dene Linien gedacht. 1. Die Erdachse ist eine gerade Linie, mitten durch die Erde gedacht. Ihre End- punkte heißen Nord- und Südpol. 2. Der Äquator oder dielinie oder der Gleicher (warum so genannt?) ist ein gedachter Kreis mitten um die Erde, von beiden Polen gleich weit entfernt. Er teilt die Erde in eine nördliche und südliche Halbkugel. (Nördliche und südliche

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 4

1857 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
4 Erstes Buch. §• 4. Das copernicanische Weltsystem. Die Ansicht der Alten vom Weltall, nach welcher sich Sonne, Mond und Sterne, alle seltsamer Weise in der- selben Zeit, nämlich in 24 Stunden um die Erde drehen, nennt man nach dem Geographen Ptolemäus, der im 2ten Jahrhundert n. Christus lebte, das Ptolemäische Weltsystem. Es galt lange Zeit, seiner Unwahrscheinlich- keit ungeachtet, als Wahrheit, bis Copernleus, ch 1543, ein anderes ausstellte. Der Hauptsatz desselben ist: Die Sonne steht still; um sie drehen sich die Pla- neten, unter ihnen die Erde; die Fixsterne sind Sonnen sür sich. Dies neue copernicanische System sand im Anfänge viel Widerspruch. Cm anderer Gelehrter, Tycho de Brahe, stellte wieder eine andere Ansicht aus: Die Erde steht still; Sonne, Mond, Mercur und Venus drehen sich um die Erde; die übrigen Planeten um die Sonne und mit dieser um die Erde. Jetzt ist das coperni- canische System allgemein angenommen; wir lernen nach demselben das Weltall noch etwas genauer kennen. §. 5. Fixsterne, Planeten, Cometen. Die Fixsterne sind wahrscheinlich ähnliche Körper, als unsere Sonne. Ihre Anzahl ist schon sür das Auge sehr groß; durch Fernröhre lösen sich auch die Milchstraße und zahlreiche Nebelslecke in Sternchen auf. Uebrigens hat die Wissenschaft die Entdeckung gemacht, daß es auch den Fixsternen nicht ganz an Bewegung fehlt; es ist die- selbe nur eine äußerst langsame und bezieht sich auf einen uns noch unbekannten Mittelpunkt. Der uns nächste Fix- stern soll 200,000 Mal so weit sein, als die Sonne von der Erde und schon diese ist 20 Millionen Meilen von uns. Sie dreht sich um sich selbst, ist so groß, daß alle Planeten nur */^„stel des Sonnenkörpers 'ausmachen. Sie ist mit einer Lichthülle umgeben. Um die Sonne drehen sich, von ihr abgerechnet, 50 Planeten in folgender Reihe: 1) Mercur. 2) Venus, der Morgen- oder Abendstern.

11. Theil 1 - S. 2

1864 - Langensalza : Greßler
* 2 mit dem Schattenreiche im Innersten schwamm. — Anaxi- mander, ein Schüler des Thales, dachte sich die Erde als eine Säule mit platter Oberfläche, welche mitten in der Himmelskugel schwebe. — Anaximenes verglich sie mit einer runden Tisch- platte, eben so Anaxagoras. Noch Andere hielten die Erde für einen oben platten, unten gewölbten Körper und Kleanthes hielt sie für eine umgekehrte Pyramide, aber Pythagoras oder wenigstens seine Schüler dachten sich die Erde als eine Kugel, sprachen schon von den Bewohnern der entgegengesetzten Seite der- selben und sogar von einer Umdrehung der Erde um ihre Axe, ja Ar ist arch von Samos wagte endlich sogar zu behaupten, daß die Sonne stille stehe und die Erde sich um sie bewege. Allein ihre Lehren fanden wenig Anklang und wurden sogar verspottet; man blieb, bei der Meinung, die Erde sei eine Scheibe, und' wenn man auch später endlich zugab, daß sie eine Kugelgestalt habe, so wollte man doch von der Bewegung der Erde um ihre Axe und gar um die Sonne nichts wissen. In den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt fand jedoch die Meinung von der Kugelgestalt der Erde unter den Gelehrten immer mehr An- klang, obgleich die christlichen Astronomen sie nicht immer öffentlich behaupten durften und ein Bischof von Salzburg deswegen sogar abgesetzt wurde. Vorzüglich war es Claudius Ptole- mäus im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt, der mit Festig- keit behauptete, daß die Erde eine Kugel sei. Um diese bewege sich in sieben Bahnen zunächst der Mond, nach diesem folge Merkur, Venus, die Sonne, Mars, Jupiter und endlich Saturn, alle von der Form einer Kugel; in der achten Bahn aber wären die Fixsterne. Lange Zeit verging, ehe diese Meinung einer richtigeren weichen mußte. Erst Nikolaus Kopernikus, geboren zu Thorn 1472, fand, daß sich Alles viel leichter in den Bewegungen der Himmelskörper erklären lasse, wenn man annehme, daß nicht die Erde, sondern die Sonne der Mittelpunkt sei, um welchen sich die Planeten und die Erde bewegen. Seine Erklärung erhielt ihm zu Ehren später den Namen des kopernikanischen Sonnensystems. — Später trat Galilei (geboren 1564 zu Pisa in Toskana) auf, der zu Pisa und noch mehr später in Padua mit dem größten Beifall als Professor Vorlesungen über Natur lehre und Mathematik hielt und sich bald öffentlich für das kopernikanische System erklärte. Allein man konnte diese Erklärung nicht in Einklang mit der heiligen Schrift bringen, na- mentlich nicht mit der Stelle im Buche Josua 10, 12., wo es heißt: „Sonne, stehe still!" Die Geistlichen, Papst Urban 111. und meh- rere Professoren traten daher gegen ihn auf, und es begann für ibn ein Zeitraum bitterer Leiden; denn wegen seiner über das kopernikanische System 1630 abgefaßten Schrift wurde er, nachdem

12. Geographie - S. 42

1857 - Leipzig : Klinkhardt
42 hatte. Nachdem sie dann eine Zeit lang still gestanden zu haben scheint, kehrt sie hierauf, immer schneller und schneller, wieder der Sonne zu. Benutzt man bei diesen Beobachtungen ein Fernrohr, so bemerkt man noch eine andere Erscheinung. Wenn nämlich die Venus von Beginn unserer vorigen Beobachtungen an nach O. sich bewegt, so erscheint uns ihre Scheibe immer mehr und mehr nur zum Theil beleuchtet, ganz ebenso wie der Mond, wenn er nach dem Vollmonde abnimmt. Kommt sic dann von O. her ganz in die Nähe der Sonne, so verschwindet die Erleuchtung gänzlich. Hierauf wird der erleuchtete Theil wieder größer und größer, bis sic von W. her zur Sonne zu- rückgekehrt ist und uns wieder eine volle erleuchtete Scheibe zeigt. Ferner bemerkt man auch, daß ihr Durchmesser uns kleiner erscheint, wenn sic das erste Mal bei der Sonne steht und uns ihre voll er- leuchtete Seite zukehrt; größer dagegen, wenn sie das zweite Mal zur Sonne kommt und ihre dunkle Seite uns zuwendet. Erklärung. Wie hat man sich nun diese eigenthümlichen Bewegungen und Erscheinungen an der Venus, und eben so auch am Merkur, zu erklären? Diese Erscheinungen finden sofort ihre einfache Erklärung, wenn man annimmt, daß sich Venus und Merkur um die Sonne bewegen. Ist das wirklich der Fall, so müssen auch als ganz natürliche Folge jene Erscheinungen stattfinden. Merkur und Venus sind demnach eben solche Weltkörper, wie unsere Erde, nur daß sie der Sonne näher stehen und in kleineren Kreisen sich um dieselbe be- wegen. Sehr gut verdeutlichen kann man sich das Alles, wenn man um einen Mittelpunkt, der die Sonne vorstellt, einen kleineren Kreis, die Merkurbahn, einen etwas größeren, die Vcnusbahn, und einen noch größeren, die Erdbahn, zieht. Je nachdem nun z. B. die Ve- nus auf diesem oder jenem Punkte ihrer Bahn steht, werden wir von der Erde aus sic näher oder entfernter bei der Sonne und mehr oder weniger ihre von der Sonne erleuchtete Hälfte sehen u. s. w. Die oberen Planeten. Aehnlich den Bewegungen des Merkur und der Venus, aber doch auch wieder verschieden von ihnen sind die Bewegungen des Mars, des Jupiter und noch einiger anderen Sterne. Der Mars z. B. bewegt sich eben auch, wenn er jetzt in der Nähe der Sonne gestanden hat, nach Osten zu, scheint dann eine Zeit lang still zu stehen, entfernt sich aber dann mit schneller werdender Geschwindigkeit so weit von der Sonne, daß er ihr endlich gerade gegenüber steht und die Erde zwischen ihm und der Sonne sich befindet. Auf diese Weise bewegt er sich nun weiter, langsamer wer- dend, nach Westen, scheint dann auch wieder eine Zeit lang still zu stehen und kommt hernach von Westen her wieder in die Nähe der Sonne. Auch diese Bewegungen, wie wir sie also au Mars, Jupiter re. wahrnehmen, werden sofort erklärlich, wenn man zu der Ansicht ge- langt, daß diese Sterne ebenfalls in einer gewissen Zeit sich um die Sonne bewegen. Mars und Jupiter stehen aber entfernter von der Sonne, als die Erde, und ihre Bahnen sind daher größere Kreise, als

13. Für die dritte Bildungsstufe - S. 33

1855 - Hamburg : Kittler
33 mal schwächer als das Tageslicht, und 300,000 mal als das Sonnenlicht, daher es auch durch die größten Brennspiegel keine Wärme hervorbringt. In welcher Ordnung bewegen sich diese Weltkörper nebst den kleinen Planeten und Kometen unseres Sonnensystems? Die Vorzeit, getäuscht durch die scheinbare Bewegung der Sonne und die scheinbare Ruhe der Erdkugel und nicht durch unsere Fernröhre unterstützt, meinte, die Erde stände fest und unbeweglich im Mittelpunkte des Weltalls, um sie befinde sich die Region der Luft, dann die des Feuers, dann Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn, jede mit einem Himmel umgeben, dann folgten die Firsterne, welche sich in 24 Stunden um die Erde bewegten. Diese Ansicht, welche der Astronom Ptolemäus in Aegypten (geb. 70 I. nach Chr.) auf- stellte, blieb, obgleich andere, welche bemerkt hatten, daß Merkur und Venus sich um die Sonne bewegen, sie als Trabanten der letztern bezeichneten, bis zum 16. Jahrhundert die allgemeine Ansicht, wo Nicolaus Kopernikus (geb. 1472, gest. 1643 zu Thorn in Preußen) der Sonne ihr Recht und der Erde mit ihrem Mond ihre feste Bahn zwischen den übrigen Planeten nachwies und somit manches Räthsel löste, was sich bei dem alten System nicht aufklären ließ. Zwar wurde diese Hypothese noch eine Zeit lang angefochten, der Däne Tycho de Brahe (1640—1601) stellte ein neues System auf, nach welchem die Erde der Mittelpunkt bleiben, der Himmel sich in 24 Stunden um dieselbe bewegen und außerdem Mond und Sonne ihre eigenen Kreise um die Erde, und die übrigen Planeten in schrauben- förmigen Linien sich um die Sonne und mit ihr um die Erde bewegen sollten, allein im Widerspruch mit den einfachen Bewegungsgesetzen der Himmelskörper, denn die Kopernikanische Ansicht hat durch die von Kepler und Newton aufgefundenen Gesetze der Planetenbewegung und durch die Beobachtung, daß sich alle Erscheinungen am Himmel daraus leicht und einfach erklären lassen, ihre Bestätigung gefunden. Durch welche mächtigen Kräfte und nach welchen Gesetzen erhält der Welten- schöpfer und Regierer die Himmelskörper in ihren Bahnen? Wer macht, sagt die Bibel, daß die Sonne am Firmamente aufgehet und ihren Weg läuft als ein Him- mel, die Gestirne ihren regelmäßigen Lauf haben, daß die Sonne, ein Wunder des Höchsten, aufgeht, den Tag zu verkünden, und der Mond scheinen muß zu seiner Zeit, die Monate zu unterscheiden und das Jahr einzutheilen? Wer ist es, der die Bande des Siebengestirnsund des Orions gegürtet, den Morgenstern hervorruft zu seinerzeit und den Wagen über seine Räder führt? Das muß ein großer ^err sein, der solches Alles bereitet hat! Alle Körper haben ein Bestreben, sich einander zu nähern (Korkkügelchen, Schaum-Blasen rc. aufflüssigkeiten nähern sich einander oder dem Rande des Gefäßes, worin diese sich befinden) ; man nennt diese Neigung die A t t r a k t i o n oder Anziehungs- kraft. Sie ist auch den Himmelskörpern eigen und richtet sich 1) nach der Masse der Körper, so daß z. B. die Erde, welche 50 mal größer ist als der Mond und bei ihrer größern Dichtigkeit 70 mal mehr Masse hat als der Mond, diesen auch 70 mal stär- ker an sich zieht, 2) nach der Entfernung, so daß die Anziehungskraft nach den Quadraten der Entfernungen abnimmt, also bei einer doppelten Entfernung nur bei einer dreifachen nur 1/9 beträgt. Ein Stein, welcher auf der Erdober- fläche mit einer Kraft von 1000 Pfund nach dem Mittelpunkte der Erde hingezogen würde, wird also in einer Entfernung von 860 Meilen (dem Halbmesser) über der Oberfläche mit einer Kraft von 260 Pfund angezogen werden, und der Mond, wel- cher 60 Erdhalbmesser entfernt ist, mit 3600 mal schwächerer Kraft, als wenn er sich auf der Erdoberfläche befände. Oder ein Stein, welcher auf der Erdoberfläche 3600 Pfund wöge, würde in der Mondweite nur 1 Pfund wiegen. Durch diese an- ziehende Kraft hält die Sonne vermöge ihrer ungeheuern Größe sämmtliche Pla- neten rc. fest, daß sie nicht in andere Gebiete schweifen können. Wirkte jedoch diese Kröger. Iii. Z

14. Leitfaden zum Unterricht in der Geographie - S. 52

1837 - Magdeburg : Rubach
52 der Erdfernepunkt Apogaeum. — Die Sonne dreht sich in 25 Tagen 14 Stunden um ihre eigene Axe und be- wegt sich jährlich 50" fort; seit 2000 Jahren hat sie also ihren Stand um 30° verändert. Ehemals ftand sie am 21sten Juni im Zeichen deö Krebses, jetzt sieht sie Ku dieser Zeit erst in den Zwillingen. Man sagt, die Sonne steht in einem Sternzeichen, wenn sie dasselbe bedeckt; die hinter der Sonne stehenden Fixsterne kann man natürlich von der Erde aus nicht sehen. — Welche Himmelskörper gehören zu einem Sonnensystem? Die- jenigen, welche sich um eine gemeinschaftliche Sonne bewegen und von ihr Licht und Wärme erhalten. Welche Planeten und Nebenplanetcn bilden unser Sonnensystem? — Sonnensysteme: a) Des Ptolemäus: die Erde steht unbeweglich; um sie drehen sich Mond, Mercur, Venus Sonne, Mars, Jupiter, Saturn, b) Des Kopernkcus: die Sonne, 6 Planeten, der Mond (1543). c) Des Tycho de Brahe: die Erde steht unbeweglich; um die- selbe bewegt sich der Mond. Um die Sonne bewegen sich die Planeten Mercur und Venus in kleinern, Mars, Jupiter und Saturn in größern Kreisen; alle aber mit der Sonne um die Erde. — Daß System des Koper- nicuö gilt bis auf den heutigen Tag für das richtige. §. 7. Die Erde. Welches sind die Beweise für die Kugelgestalt der Erde? — Wie viel Meilen beträgt 1) der Umfang, 2) der mittlere Durchmesser derselben? — Der kleinste Durch- messer der Erde, von Pol zu Pol, verhält sich zum größten Durchmesser, dem des Aequators, wie 310 zu 311. — Abplattung in Süden und Norden. Beweise: Unterschied der Längengrade und der Schwerkraft. Die Schwungkraft des Pendels ist am Aequator stärker, als nach den Polen zu. — Ein gemeinschaftliches Unten der Erde ist der Mittelpunkt derselben. Was versteht man unter Anziehungskraft oder Schwerkraft? — Je näher tzem Unten der Erde, desto stärker die Anziehungskraft. Pole; Aequator; Parallelkreise oder Breitenkreise,
Io Naturlehre (Physik), Chemie, Meilen weit entfernt. Ihr Auf/ und Untergang ist nur scheine bar. Um sie bewege» sich ir Planeten (Sonneuflecke). $. 6. Die Planeten (Wandel /, Irrsterne) sind dunkle Himmelskörper, die sich unmittelbar um die Sonne drehen und Licht und Wärme von derselben erhalten. Man kennt jetzt i> Planeten. Mercur, Venus, die Erde, Macs, Pailas, Ceres, Juno, Vesta, Jupiter, Saturn und Uranus. §. 7. Ncbenvkaneren (Trabanten, Monde) sind Himmelskörper, welche andere Planeten vrgleiten, wie z. B. der Iupuec 4 solche Trabanten hat. Zu ihnen gehört auch der M nd, der beständige Begleiter der Erde, von der er nur 51009 Mrilen entfernt ist, und dessen Licht während ferner Umlauszeit um die Erde (in 27 Tagen 7 Stunden) regelmäßig Viermal wechselt, so daß wir abwechselnd Neu- mond, erstes Viertel, Vollmond und letztes Viertel haben. Man glaubt auf ihm schon Berge, Thäler rc. unterschieden zu haben und hat Mond karten verfertigt. §. 8. Kometen (Haarsterne, Schwanz/oder Schweif/ sterne) haben ein mattes Licht und sind von einem dünnen, strahlichten Scheine begleitet, der den Schweif bildet. Der Körper der Kometen heißt der Kern. Sie empfangen ihr Licht größtenkheils von der Sonne; auch bewegen sie sich, aber sehr ungleich, sowohl in Hinsicht der Richtung, als auch der Geschwindigkeit. (Abergläubische Meinungen von den Kometen.) §. 9. Unter dem Sonnensystem (Planetensystem) versteht man die Sonne nebst den Planeten, Nebenplaneken und Kometen, wie sie in bestimmten Entfernungen in ihren vorgeschriebenen Bahnen sich unr die Sonne bewegen. (Man unterscheidet das p tolo maische Sonnensysteni; das des Tycho de Brahe und das capern«cani sche. ) §• 10. Nach dem copernican ischen Systeme, (als dem richtigsten) bewegen sich die Planeten in folgender Orde nonq um die Sonne: Mercur, Venus, Erde, Mars, Pallas, Ceres, Juno, Vesta, Jupitts, Saturn und Uranus. — Es ist wahrscheinlich, daß jeder Fixstern sein eigenes Sonnen- system hat. §. n. Eine Sonnenfinsterniß (Erdfinsterniß) erfolgt, wenn der Mond sich in gerader Richtung zwischen der Sonne und Erde befindet, welches nur zur Zeit des Neumondes geschehen kann. — Eine Mondfinsternis

16. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 411

1865 - Göttingen : Deuerlich
411 ©ns Ttmßcgäuöe. 206. Eintheilung der Himmelskörper. Das blaue Gewölbe, daö auf unserer Erde zu ruhen scheint und der Himmel genannt wird, ist nichts, als ein unermeßlicher Raum, von welchem die Erde überall umgeben wird. In diesem unergründlichem Raume bewegen sich durch Gottes Allmacht nach bestimmten Gesetzen un- zählige Weltkörper, welche meistentheils unsere Erde an Größe übertref- fen. Alle diese Körper bilden die Welt oder das Weltall. Man un- terscheidet folgende Klassen von Weltkörpern: 1. Die Firsterne oder Sonnen ändern scheinbar niemals ihre Stellung gegen einander und haben ihr eigenes Licht.. Der uns am nächsten stehende und wichtigste aller Firsterne ist die Sonne. Sie ist mehr als 7oomal so groß als alle Planeten und ihre Nebenplaneteu zusammengenommen, oder Iv2 Millionen mal größer als die Erde, und schwingt sich in etwa 25 Tagen 12 Stunden um ihre Achse von We- sten gegen Osten. Ihre mittlere Entfernung von der Erde beträgt 20 Millionen Meilen. Dennoch braucht ein Lichtstrahl von ihr zu seiner Reise bis zur Erde nicht mehr als 8 Minuten. Von den andern Fir- sternen ist wahrscheinlich der hellste Stern im Sternbilde des Centaurs, welcher indes in unsern Gegenden nicht sichtbar ist. der Erde am näch- sten , und doch beträgt die Entfernung gegen 4 Billionen Meilen. Die Zahl der Firsterne ist unendlich. 2. Die Planeten oder Wandelsterne sind Weltkörper, welche ihr Licht und ihre Wärme von der Sonne erhalten und sich in einem gewissen Zeitraume in länglich runden Bahnen (Ellipsen) »tu dieselbe bewegen. Mit bloßen Augen sind nur sechs am Himmel zu sehen. Der Sonne zunächst steht Merkur, dann folgen: Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Zwischen Mars und Jupiter befinden sich eine Anzahl Planeten (Asteroiden), die eine zusammenhängende Gruppe bilden. Die ersten davon wurden zu Anfange dieses Jahrhunderts, die meisten aber erst seit 1845 entdeckt. Sie sind sehr klein und bewegen sich in ziemlich gleicher Entfernung von der Sonne. Die Zahl aller jetzt bekannten Planeten beträgt zwischen 70 und 80. — Je weiter ein Planet von der Sonne entfernt ist, einen desto größeren Weg hat er zu durchlaufen, desto langsamer bewegt er sich und desto mehr Zeit braucht er zu seinem Umlaufe um die Sonne. Neptun bewegt sich täglich nur etwa 65000 Meilen vorwärts, während die Erde 355000 Meilen zurückgelegt. Der der Sonne am nächsten stehende Planet, Merkur, 8 Mill. Meilen von ihr entfernt, bewegt sich in 88 Tagen, und der entfernteste, Neptun, in einem Abstande von 621 Mill. Meilen, in etwa 165 Jahren einmal um die Sonne. 3. Die Nebenplaneten (Trabanten) oder Monde bewegen sich um die Planeten und mit diesen zugleich um die Sonne. Sie haben also eine dreifache Bewegung: um ihre Achse, um ihren Hauptplaneten und um die Sonne. Licht und Wärme erhalten sie, wie die Hauptpla- 18*

17. Theil 1 - S. 2

1876 - Langensalza : Greßler
mit dem Schattenreiche im Innersten schwamm. — Anaxi- man der, ein Schüler des Thales, dachte sich die Erde als eine Säule mit platter Oberfläche, welche mitten in der Himmelskugel schwebe. — Anaximenes verglich sie mit einer runden Tisch- platte, eben so Anaxagoras. Noch Andere hielten die Erde für einen oben platten, unten gewölbten Körper und Kleanthes hielt sie für eine umgekehrte Pyramide, aber Pythagoras oder wenigstens seine Schüler dachten sich die Erde als eine Kugel, sprachen schon von den Bewohnern der entgegengesetzten Seite der- selben und sogar von einer Umdrehung der Erde um ihre Axe, ja Aristarch von Sa mos wagte endlich sogar zu behaupten, daß die S o n n e sti ll e st eh e und die Erd e sich um sie bewege. Allein ihre Lehren fanden wenig Anklang und wurden sogar verspottet; man blieb bei der Meinung, die Erde sei eine Scheibe, und wenn man auch später endlich zugab, daß sie eine Kugelgestalt habe, so wollte man doch von der Bewegung der Erde um ihre Axe und gar um die Sonne nichts wissen. In den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt fand jedoch die Meinung von der Kugelgestalt der Erde unter den Gelehrten immer mehr An- klang, obgleich die christlichen Astronomen sie nicht immer öffentlich behaupten durften und ein Bischof von Salzburg deswegen sogar abgesetzt wurde. Vorzüglich war es Claudius Ptole- maus im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt, der mit Festig- keit behauptete, daß die Erde eine Kugel sei. Um diese bewege sich in sieben Bahnen zunächst der Mond, nach diesem folge Merkur, Venus, die Sonne, Mars, Jnpiter und endlich Saturn, alle von der Form einer Kugel; in der achten Bahn aber wären die Fixsterne. Lange Zeit verging, ehe diese Meinung einer richtigeren weichen mußte. Erst Nikolaus Köpernikus, geboren zu Thorn 1473, gest. 1543, fand, daß sich Alles viel leichter in den Bewegungen der Himmelskörper erklären lasse, wenn man an- nehme, daß nicht die Erde, sondern die Sonne der Mittelpunkt sei, um welchen sich die Planeten und die Erde bewegen. Seine Erklä- rung erhielt ihm zu Ehren später den Namen des kopernikanischen Sonnensystems. — Später trat Galilei (geboren 1564 zu Pisa in Toskana, gest. 1642) auf, der zu Pisa und noch mehr später in Padua mit dem größten Beifall als Professor Vorlesungen über Naturlehre und Mathematik hielt und sich bald öffentlich für das kopernikanifche System erklärte. Allein man konnte diese Erklärung nicht in Einklang mit der heiligen Schrift bringen, na- mentlich nicht mit der Stelle im Buche Josua 10, 12., wo es heißt: »Sonne, stehe still!« Die Geistlichen, Papst Urban Iii. und meh- rere Professoren traten daher gegen ihn auf, und es begann für ihn ein Zeitraum bitterer Leiden; denn wegen seiner über das kopernikanische System 1630 abgefaßten Schrift wurde er, nachdem

18. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 78

1832 - Leipzig : Brockhaus
78 Iv. Die seit 1801 entdeckten sehr kleinen Planeten (Aste- roiden) Vesta ü, Juno I, Pallas $ und Ceres £, deren Bahn zwischen Mars und Jupiter fallt. 1. Die Monde des rc. sind erst nach Copernicus, seit Erfindung der Fernrohre entdeckt. 2. Das System des Tycho Brahe suchte das copernica- nische und ptolemäische System zu verbinden. Die Erde steht nach Tycho unbeweglich im Centrum des Weltalls, um sie läuft der Mond, dann die Sonne, um welche sich die Planeten Mercur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn bewegen und mit der Sonne die Erde umkreisen 40 a). §. 94. Nach dem ersten Kepplerschen Gesetze beschreiben alle Pla- Kepplers erstes ueten und Monde nicht Kreise, sondern Ellipsen. Die Sonne und zweites Ge- steht Ln dem Einen gemeinsamen Brennpunkte aller Planeten- setz gelten für aber jeder Planet hat einen besondern zweiten Brenn- die Planeten, pungt_ Die Excentricitäten der Ellipsen sind sehr verschieden. Keine Bahn fällt mit einer andern ganz in dieselbe Ebene. Alle durchschneiden insbesondere die Erdbahn unter verschiede- nen Winkeln; die Durchschneidungsknoten liegen bei einer Bahn nach andern Zeichen hin als bei einer zweiten. Eben- so fallen die Aphelien und Perihelien jeder einzelnen Planeten- bahn nach andern Zeichen des Thierkceises hin, m. a. W. die Apsidenlinie jeder einzelnen Bahn hat eine eigenthümliche Richtung. 1. Vergleiche das vortreffliche Blatt Nr. 4 des großen Stielerschen Atlas, nebst der Erklärung. — So ver- schieden auch Aphelien, Perihelien und Knoten liegen, so treffen doch allesammt in den 20° breiten Thierkreis. 2. Wie das erste, so gilt auch das zweite Kepplersche Ge- setz (§. 70) für alle Planeten und Monde. §. 95. Die Axendrehung der Planeten schloß man aus Be- Arendrehung u.obachtung von Flecken rc., welche von O. Ln W. über ihre Axenneigung der Scheibe wegzogen, dann verschwanden, in bestimmter Zeit Planeten, nieder in O. zum Vorschein kamen, und von neuem in west- licher Richtung über die Scheibe zogen. — Die Apen fand man mehr oder minder gegen die Bahn des Planeten geneigt. 1. Diese Beobachtungen sprechen indirect für die Axen- drehung und Axenneigung der Erde. 40a) „Dieses System hat allerdings weit mehr Schein der Wahrheit für sich, ja es lassen sich die einzelnen Erscheinungen recht gut nach demselben erklären," sagt Brandes. Das System widerspreche aber dem Asstractionsgesetze. — Tycho Brahe, geb. 3546, gest. 1601.

19. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 10

1847 - Eßlingen : Dannheimer
10 Erster Theil. Die mathematische Geographie. Vier von den Hauptplaneten haben Nebenplaneten: die Erde 1, Jupiter 4, Saturn 7, Uranus 6. 4. Alle diese Wellkörper zusammen bilden mit unzähligen Kometen, die sich in viel länglicheren Bahnen um die Sonne drehen, und nur in der Sonnennähe gesehen werden, das Sonnensystem. Dasselbe besteht also aus einem selbstleuchtenden Himmelskörper oder aus der Sonne, und aus beleuchteten Himmelskörpern, oder aus 13 Hauptplaneten, 18 Neben- planetcn und unzähligen Kometen; aus einem unbeweglichen Himmelskörper, aus der Sonne und aus solchen Weltkörpern, welche sich um die Sonne bewegen, wozu die Hauptplaneten, die Nebenplaneten und die Kometen gehören. 5. Die Alten kannten außer der Erde nur 5 Hauptplaneten, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, und den Nebenplaneten der Erde oder den Mond. Sieben Hauptplaneten sind in neuerer Zeit entdeckt worden: Uranus am 13. März 1781 von H ersch el dem Aeltern, Ceres am 1. Jan. 1801 von dem Italiener Piazzi, Pallas am 28. März 1802 von dem Deutschen Olbers, Juno am 1. September 1804 von dem Deutschen Harding, Vesta am 29. März 1807 von Olbers, Asträa am 8. Dec. * 1845 von dem Deutschen Henke, Neptun (im Jahssl846 von dem Fran- zosen Le Verrier vermuthet) am 23. September 1846 von dem Deut- schen Galle. 8. 18. Die Bewegung, die Entfernung und die Größe der Planeten. 1. Die Alten dachten sich die Erde fest und unbeweglich im Mittelpunkt des Weltalls und ließen alle übrigen Himmelskörper um dieselbe kreisen. Nur der Weltweise Pythagoras (500 v. Chr. G.) versetzte die Erde unter die Wandelsterne, und Aristarch von Samos (300 v. Chr. G.) bemühte sich, diese Ansicht zu beweisen. Allein diese, der täglichen Er- fahrung widersprechende Ansicht konnte die hergebrachte Vorstellung nicht verdrängen. 2. Claudius Ptolemäus (130 n. Chr. G.) bekannte sich zu der allgemein herrschenden Ansicht, die von da an unter dem Namen deöptvle- mäischen Systems 1400 Jahre lang als unumstößliche Wahrheit galt. Nach dieser Ansicht steht die Erde unbeweglich in der Mitte des Weltalls. Ihre nächste Umgebung ist die Region der Luft; hierauffolgt diedes Feuers; dann kommen die Weltkörper, deren jeder einen Himmel hat, nämlich der Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn; auf diese folgt das Firmament der Fixsterne. Alles beschreibt durch eine tägliche Um- wälzung in 24 Stunden in der Richtung von O. nach W. Kreise um die Erde. Jenseits des Firmaments der Fixsterne liegen zwei Krystallsphären; die zweite ist von der Urkraft umgürtet, welche das ganze himmlische Heer in einem Tage um die Erde führt. Jenseits dieser Region erhebt sich der höchste Himmel, der den Seligen zum Aufenthalt angewiesen ist. 3. Es sind noch nicht volle 300 Jahre, daß die Unrichtigkeit dieses Systems anerkannt worden ist. Nikolaus Kopernikus, ein Geistlicher in Frauenberg in Preußen, geboren zu Thorn 1472, gestorben 1543, er- klärte die scheinbare, tägliche Bewegung der Sonne und der Gestirne um die Erde, so wie den täglichen Wechsel von Licht und Dunkelheit auf der- selben durch eine rotirende Bewegung der Erde um ihre Achse, und trug die

20. Bd. 1 - S. 8

1835 - Eisleben : Reichardt
8 Einleitung. zu Gesicht bekommen, oder es muß, binnen 24 Stunden, überall auf der Erde einmal Morgen und Abend, einmal Tag und Nacht seyn. Eine Ausnahme davon machen die Gegenden um die Pole, - wo die Sonne in dem einen halben Jahre Wochen und Monate lang beständig über dem Horizonte bleibt, und im andern halben Jahre eben so lange unter demselben verweilt, so daß die Polar- gegenden Wochen und Monate lang Tage und Nachte haben. Dem Scheine nach bewegt sich die Sonne nebst den Him- melskörpern jährlich um die Erde, und die letztere steht unbeweg- lich in der Mitte unsers Planetensystems. Wirklich glaubten dies die altern Astronomen, und diese Ansicht heißt das P tolo mai- sche System, nach einem Aegyptischen Astronomen, Narnens P tolo maus, der im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt lebte, so benannt. Nach demselben nimmt die Erde den Mittel- punkt ein und ist allein unbewegt; um diese bewegen sich in sie- den Bahnen: der Mond, Merkur, die Venus, Sonne, der Mars, Jupiter und Saturn. Um alle bewegen sich in einer achten Bahn die Fixsterne. Nicolaus Copernikus, 1472 zu Thorn in Preußen geboren, ein berühmter Astronom, erkannte die Unzuläng- lichkeit dieses Systems für die Bewegung der Himmelskörper, und ward der Stifter des Copernikanischen Systems, wonach die Sonne in der Mitte steht und keine andere Bewegung als eine 24stündige um ihre eigene Achse hat, dagegen um dieselbe sowohl die Erde, als alle andere Planeten sich bewegen. In der That ist es auch wahrscheinlicher, daß die eine Million mal kleinere Erde sich um die Sonne bewege, als umgekehrt. Dieses System ist demnach jetzt allgemein angenommen, wiewohl es im Anfange vielen Widerspruch und Gegner fand. Zu diesen gehörte der Astro- nom Tycho de Brahe, geboren 1456 in der Schwedischen Pro- vinz Schonen, der ein drittes wenig genügendes System aufstellte, wonach zwar die übrigen Planeten, außer der Erde sich um die Sonne bewegen, diese aber sich um die unbewegliche Erde bewe- gen soll. Uebrigens ist die Bahn, worin die Erde und alle Planeten sich um die Sonne bewegen, keine kreisrunde, sondern eine läng- lich runde oder eine Ellipse. "Diese Entdeckung verdankt die Erd- kunde dem großen Astronomen und Physiker Keppler, geboren zu Weil im Königreiche Würtemberg 1571 und zu Regensburg im Königreich Baiern 4 650 gestorben. Auch entdeckte derselbe, daß die Planeten in. der Nähe der Sonne sich geschwinder bewegen, als in der Entfernung von derselben, und daß die Punkte der Son- nennähe und Sonnenferne nicht immer die nämlichen bleiben, son- dern jährlich uni mehrere Sekunden von Westen nach Osten vor- wärts rücken. Bei der lährlichen Bewegung der Erde um die Sonne, hat die Erdachse eine schiefe Stellung gegen ihre Bahn, d. h. statt