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1. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 10

1873 - Mainz : Kunze
Den Einfall derdorier 1068 wandte König Kodrns Hel-dentod ab. Nach dieser ruhmvollen Knigsthat wird der Knigsname fr seine Nachfolger abgeschafft, die knigliche Ge-walt mehr und mehr geschwcht: seit 682 werden alljhrlich 9 Archonten auf je 1 Jahr aus der Mitte der Eupatri-den gewhlt, ^viese nmlich, die Besitzer der groen Gter (Pedier), hatten die Regierungsgewalt in Hnden, bedrckten die Kleinbauern (Diakrier), hielten Viele der-selben in Schuldknechtschaft, verkauften andere auer Landes, hielten auch die aufstrebende Brgerschaft in den Ksten-stdten (Paraler) nieder und gnnten weder diesen, noch jenen Antheil ander Regierung des Staats.das Volk, mit der Herr-schastdereupatridenunzufrieden, verlangt geschriebenege-setze: Drakon (um 620) gibt solche, aber von so bertriebener Strenge (Todesstrafe auf Felddiebstahl gesetzt), da die Unzufriedenheit sich mehrt. Ein Versuch des Eupatriden Ky lo n, sich mit Hlfe des Tyrannen Theagenes von Megara in dem zerrtteten Staate zum Alleinherrscher aufzuwerfen, milingt, seine Anhnger werden an geweihter Sttte getdtet; die Verschuldung der Bauern nimmt berhand; ,dte Insel Salamis geht, weil die Kraft des Staates durch die U u e i u i g k e i t z w i-schen Regierung undvolk gelhmt ist, an diemegarer verloren. Die Heilung des Staates brachte Solon geb. 639. Selbst Eupatride vom hchsten Adel, hat er doch Mitgefhl mit den Leiden des niederen Volks, erringt sich Ansehen, indem er die Brgerschaft zur Wiedereroberung von Salamis be-geistert, bringt es durch seinen Einflu dahin, da die Urheber des klonischen Fluchs," der ruchlosen Tdtuug von Kylons Anhngern, aus dem Lande geschafft werden, die Stadt durch den Propheten Epimenides aus Kreta entsndigt wird. Zum Archou erwhlt (594) ordnet er die Schuldverhltnisse (Seisachtheia, Lastenabschttelnng) und verbietet den Verkauf attischer Brger in die Selaverei. Er verschmht den Rath, sich zum Könige zu machen, legt sein Amt nach Jahresablauf nieder und wird dann aufs neue zum Gesetzgeber gewhlt.

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1. Alte Geschichte - S. 12

1903 - Altenburg : Pierer
12 8. Athen und Solon. 8. Athen und die Verfassung Solons. a. Die lteren Zeiten Attilas. Als Sparta schon auf dem Gipfel seiner Macht stand, nahm Athen, das Haupt des ionischen Stammes, noch eine sehr unbedeutende Stellung ein. Das Land Attika war in den ltesten Zeiten in mehrere Staaten geteilt, wurde aber schon im mythischen Zeitalter zu einem Staate, wie die Sage behauptete, durch den Heroen Theseus geeint. In den Zeiten der Wanderung kam ein Nachkomme des alten Nestor, aus dem Peloponnes nach Athen, den die Athener zu ihrem Könige machten. Der Sohn desselben ist der berhmte Kodrus, welcher durch seinen Tod Attika 1066 vor der Unterwerfung durch die Dorier bewahrte (1066). Nach dem Tode des Kodrus whlten die Athener keinen neuen König, sondern machten den Sohn desselben nur zum lebenslnglichen Archonten. Diese Archonten aus dem Hause des Kodrus wurden anfangs auf Lebenszeit, spter nur auf 10 Jahre gewhlt. Dann wurde dem ganzen Adel (Eupatriden) der Zutritt zum Archontat erffnet; endlich (seit 683) wurden 9 Archonten auf 1 Jahr aus dem Stande der Eupatriden erwhlt. So war Athen ohne gewaltsamen Um-strz in einen Zeitraum von fast 400 Jahren aus einer Monarchie allmhlich eine Adelsherrschaft (Aristokratie) geworden. b. Athen unter der Herrschaft des Adels. Die Lage des Volkes hatte sich bei dieser Vernderung verschlechtert; denn die Eupatriden, welche die ganze Regierung und die Gerichte in ihrer Hand hatten und den grten Teil der cker besaen, benutzten diese Macht zur Unterdrckung des gemeinen Mannes. Besonders wurde dieser durch die Hhe der Zinsen und die Hrte des Schuldrechts, nach welchem ein zahlungsunfhiger Schuldner sogar als Sklave in das Ausland verkauft werden konnte, schwer bedrckt. Die aus diesen Zustnden wachsende Unzufriedenheit des Volkes verleitete Kylon, der als Sieger in dm Olympischen Spielen ein groes Ansehen geno, zu dem Versuche sich mit Hilfe des Tyrannen von Megara der Allein-Herrschaft (Tyrannis) zu bemchtigen, und er besetzte deshalb die Akropolis. Allein der Versuch scheiterte an dem Widerstande des ganzen Volkes. Kylon selbst rettete sich durch die Flucht, allein seine Anhnger wurden, unter der Leitung des vornehmen Geschlechtes der Alk-moniden, selbst an den Altren der Götter niedergemetzelt. Nicht viel spter gab der Adel dem Drngen des Volkes nach geschriebenen 624 Gesetzen nach und beauftragte den Eupatriden Drakon mit dieser Aufgabe. Allein diese Gesetze, die an den bestehenden Verhltnissen wenig nderten und wegen ihrer Hrte berchtigt waren, vermehrten nur die herrschende Unzufriedenheit. Auch Unglck im Kriege kam dazu; denn in einem Streite mit Megara um die Insel Salamis, deren Besitz fr die freie Entwicklung Athens unbedingt ntig war, wurden die Athener wiederholt geschlagen. Innere Zerrissenheit und tiefe Niedergeschlagenheit bemchtigten sich daher des ganzen Volkes.

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 26

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
26 I- Geschichte der Griechen. Von der ltesten Zeit bis zu den Perserkriegen. a) Tie Zeit vor Solon. 1. Die Knigsherrschaft von Theseus bis Kodrus. Attila wurde in den ltesten Zeiten von Knigen beherrscht. Diese verehrten Theseus, den an-geblichen Schpfer des athenischen Staates (S. 8), als ihren Ahnherrn, und waren, wie in Sparta, oberste Priester, Richter und Heerfhrer. König war Kodrus. Als die Darier Attika bedrohten, erklrte das Orakel, das Volk werde siegen, desfen König sich fr das Vaterland opfere. Kodrus begab sich verkleidet ins dorische Lager, fing mit den Soldaten Hndel an und wurde von ihnen erschlagen. Infolgedessen zogen die Dorier, die von dem Orakel ge-hrt hatten, ab, und Attika war gerettet (S. 17). 2. Die Herrschaft des Adels und die Blutgesetze" des Drakon. Nach dem Tode des Kodrus wurde die Macht des Knigs immer mehr eingeschrnkt, bis man schlielich die Knigswrde ganz beseitigte. Die Regierung kam in die Hnde der Eupatriden (tat. patricii), d. h. der Edelgebornen, Adligen, die zuerst einen und spter neun auf ein Jahr gewhlte Archouten, d. h. Regierende, Beamte, mit der Verwaltung des Staates betrauten. Der Adel fhrte in Athen, wie berall in Griechen-land, eine Willkrherrschaft. Die Nichtadligen wurden von jeder Teil-nhme an der Regierung ausgeschlossen. Die Bauern, die damals den bei weitem grten Teil der Bevlkerung ausmachten, waren dem Adel verschuldet und hafteten den Glubigern nicht nur mit ihrem Vermgen, sondern auch mit Leib und Leben. Wer nicht zahlen konnte, durfte als Sklave ins Ausland verkauft werden. Am schlimmsten war, da es keine geschriebenen Gesetze gab. Deshalb verlangte das Volk die Auszeichnung der Satzungen, nach denen Recht gesprochen werden sollte. Die Eupatriden beauftragten damit den Drakon (620). Aber seine Gesetze, die das herkmmliche Strafrecht ent-hielten, waren so streng, da man spter von ihnen sagte, sie seien mit Blut geschrieben. Die alten Zustnde kehrten bald wieder zurck. Ein verderblicher Brger-krieg, ein Krieg der Rechtlosen gegen die Bevorrechteten, der Armen gegen die Reichen, stand vor der Tr. Auch nach auen sank das Ansehen des Staates; die Insel Salamis ging an die benachbarten Megarer verloren. Da erschien dem zerrtteten Staate der Retter in der Person des Eupatriden Solon. b) Solon. 1. Das erste Austreten Solons. Aus altadligem Geschlechte ent-sprossen, war Solon ungefhr 40 Jahre alt, als er zuerst ffentlich auf-trat. Er begeisterte seine Mitbrger durch ein zum Teil erhaltenes schwung-

3. Das Altertum - S. 71

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
71 schlecht des Kodrus einen Vorsteher des Gemeinwesens, einen Archonten, zunchst auf Lebenszeit, beschrnkten aber seit der Mitte des achten Jahr-Hunderts seine Amtsdauer auf zehn Jahre. Etwa vierzig Jahre spter wurde dieses Amt allen Adligen zugnglich, bis im Jahre 683 durch Beseitigung der Einheit derselben und Einfhrung einer obersten Regierungs-behrde von neun Archonten die Herrschaft der Eupatrideu vollendet wurde. Die neun Archonten wurden auf ein Jahr gewhlt; die drei ersten verwalteten die eigentlichen Regierungsgeschfte, die sechs andern leiteten besonders das Gerichtswesen. Sie waren in ihren Rechten beschrnkt und muten nach Ablauf ihres Amtsjahres Rechenschaft der ihre Verwaltung ablegen. Athen war jetzt ein Freistaat oder eine Republik geworden. An die Stelle eines Erbfrsten auf Lebenszeit waren gewhlte Oberhupter an die Spitze des Gemeinwesens getreten. Die unbeschrnkte Herrschaft der Adligen war fr die geringen Leute der Anfang schwerer Zeiten. Am meisten litten sie unter der ungleichen Rechtspflege. Die Eupatriden waren die einzigen Richter in allen Dingen, weil sie allein das ungeschriebene, auf Herkommen, Sitte und berlieferung beruhende Recht kannten, und ihre Rechtssprche waren nicht frei von Willkr und Parteilichkeit. Das erbitterte das Volk, das ohnehin an starker berschuldung litt, und es forderte zur Beseitigung der Willkr ge-schriebene Gesetze. Die Eupatriden gaben der Forderung des Volkes nach, aber die Gesetze des Archonten Drako (620) halfen den Klagen nicht ab. Seine Gesetze waren im Interesse des Adels so streng, da man sagte, sie wren mit Blut geschrieben. Er erkannte keinen Unterschied der Schwere der Schuld, keine mildernden Umstnde an. Fr jedes Verbrechen war nur eine, meist sehr harte Strafe festgesetzt; Strenge und Furcht galten ihm als einzige Mittel der Besserung. Als nun die Erbitterung des Volkes aufs hchste ftieg, benutzte der Eupatride Kylon aus dem Geschlecht der Alkmoniden die innere Ghrung, um sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) zu machen. Er besetzte die Burg. Aber der gemeinsamen Gefahr gegenber verbanden sich Adel und Volk und belagerten die Burg. Kylon flchtete. Von seinen Anhngern wurden aber viele, als sie dem Hungertode nahe gegen Zusicherung ihres Lebens das Heiligtum der Athene verlassen hatten, auf Befehl des ersten Archonten Megakles, der auch dem Geschlechte der Alkmoniden angehrte, nieder-gemacht. Dieser Treubruch erbitterte das Volk, und es erwirkte die Ver-bannung des ganzen Geschlechtes der Alkmoniden. Durch diese Vorgnge war der Zwiespalt und die Uneinigkeit der Brgerschaft noch vermehrt worden; schon schien es, als sollte Athen der

4. Alte Geschichte - S. 11

1888 - Heidelberg : Winter
Athen. 11 Wanderte aus und grndete Messana (jetzt Messina) aus Sicilien; die Zurckbleibenden traten in das Verhltnis der Heloten. Nach der Eroberung Messeniens breiteten die Spartaner ihre Herrschaft allmhlich der den ganzen Peloponnes aus; nur Argos und Arkadien widerstrebten hartnckig der spartanischen Hegemonie. Dagegen wurden die brigen Staaten der Halbinsel gentigt, dem dorischen Bunde bei-zutreten, dessen Fhrung die Spartaner bernahmen. Durch diese Erfolge stieg Spartas Ansehen in ganz Griechenland so hoch, da ihm auch auerhalb des Peloponneses die Fhrung (Hegemonie) des gesamten Griechenlands zugestanden wurde, welche es bis in die Zeiten der Perserkriege behauptete./ 8. Athen. -/ m " Attika wurde in den ltesten Zeiten von Knigen beherrscht. Als Begrnder der Staatsordnung gilt der welcher um 1250 1250 die zwlf Gemeinden der attischen Landschaft zu einem Gemeinwesen ver-einigt haben soll. In den Zeiten der borischen Wanberung wanberte ein Nachkomme 1104 des Nestor aus dem Peloponnes in Athen ein; dieser wrbe von den Athenern zum König gewhlt. Seinem Hause gehrte der letzte König ffnh-qs an, der bei einem Einfalle der Dorer in Attika durch seinen Opsertod das Vaterland rettete. Nach seinem Tode wrbe das Knigtum 1066. abgeschafft und eine Herrschaft des Abels eingesetzt. Anfangs stanb an der Spitze der Regierung ein aus Lebenszeit gewhlter Archon Cd. i. errsckier) aus dem Geschlechte des Kodrus; in der Folge wurde die Dauer des Archontats auf die Zeit von .1 0, ^nhrpn beschrnkt (752) und vom Jahre 682 an wrben Arckonten auf ei _68l Hahr ans "den Abelsgefchlechtern gewhlt. " Die Bevlkerung Athens bestanb aus den Abelsgeschlechtern der reichen Grundbesitzer (Eupatriden) und dem Volk (Demos), welches Bauern, Schiffer, Gewerbtreibende und Hirten umfate. Da der Adel im Laufe der Zeit seine Vorrechte mibrauchte und das Volk bebrckte, so ba es mehr und mehr verarmte, verlangte es vor allem nach geschriebenen Gesetzen, um nicht lnger der Willkr der Gewohnheitsrechte preisgegeben zu sein. Nunmehr stellte der Archon Drakon eine Gesetzgebung aus, welche zwar die Unsicherheit des Rechtszustandes aushob, aber durch ihre Strenge und Hrte die Erbitterung des Volkes steigerte. Sagte man boch von den brakonischen Gesetzen, sie seien mit Blut geschrieben. Die Kmpfe der Parteien, des Abels (der Eupatriben) mit dem Volk, brachen aufs neue aus. Whrend berselben suchte der Eupatribe Kvlon sich der Tyrannis (Gewaltherrschaft) zu bemchtigen, allein fein Anschlag milang; 6 ^ 2. er selbst mute flchtenunb seine Anhnger wrben auf Veranlassung der Alkmoniben an den Altren der Götter ermorbet (der klonische Frevel). Diese Zeit der inneren Zwietracht benutzte das kleine Meaara. um den Athenern die benachbarte, fr ihren Handel wichtige Insel Salamis m entreien. In dieser Zeit der Bebrngnis gelang es dem aus dem Knigsgeschlecht der Kobnben stammenben Solon, der sich aus feinen Reifen ins Ausland

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 37

1877 - Braunschweig : Vieweg
in Athen gewhrte. Nachbellt aber Theseus von den Eupatriden verweben war, erhob sich mit der Zunahme des friedlichen Verkehrs mehr und mehr die Macht des Adels. Schon nach der freiwilligen Aufopferung des Erb-knigs Kodrus (beim Einfalle der Dorier) soll ein (verantwortlicher?) Arch on t auf Lebenszeit aus dem Geschlechte des Kodrus gewhlt sein; nach 12 lebens-lnglichen Archonten beschrnkte man die Dauer dieser Wrde auf 10 ^ahrc und machte sie allen Eupatriden zugnglich, aber auch verantwortlich; 70 Jahre spter wurden 9 einjhrige Archonten eingefhrt, unter denen der König" dem Range nach der zweite war, aber das alte Knigsrecht des Opferns bte. An den Wahlen hatte noch immer nur der Ade! Antheu; er besa auch die Gerichtsgewalt und bedrckte die niederen Klassen. Gegen 600 forderten die Stadtbrger und die freien -Lauern mkas, boo weil bis dahin der Adel allein Kennwi von dem Gewohnheitsrecht hatte, schriftliche Aufzeichnung der Gesetze. Die mit Blnl geschriebenen" Gesetze des Archonten D r a k o n vermochten die Ghrnng der Gemther nicht lange zu beschwichtigen. Als bei neuen Unruhen der Eupatride Kylon eine Tyrannenherrschaft auf die Volksmasse (den Demos) zu sttzen suchte, lie der Archont Megakles aus dem Adelsgeschlecht der Alkmoniden die be-siegten Anhnger desselben an den Altren der Eumeniden, wo sie Zuflucht gesucht hatten, ermorden. Die Alkmoniden wurden deshalb verbannt; zur Shnung ihres Frevels aber rieth Solon (aus der Familie des Kodrus), den weisen E P i m e n i d e s aus Kreta kommen zu lassen, der zur Stillung des Zornes der Götter selbst ein Menschenopfer angeordnet haben soll. Dann erhielt Solon, welcher erkannte, da bei dem gesteigerten Verkehr die ge-werbtreibende Mittelklasse wie auch der Bauernstand zu hherer Geltung herangereift sei, als Archont den Austrag zu einer neuen Gesetzgebung (594)'. Zunchst kam es besonders darauf an, die durch Verschiedenheit des 5j4 Vermgens entzweieten Klassen mit einander zu vergleichen. Die aus den damaligen Miverhltnissen hervorgegangenen Parteinngen knpften sich wie-der vllig an die Verschiedenheit der Wohnsitze. Die Bewohner der Ebene (Pedier) waren die Partei der Reichen, die Bergbewohner (Diakrier) die der Armen, die Kstenanwohner (Paraler), die sich all-mhlich durch Theilnahme am Handel bereicherten, hielten die Mitte. Die grte Beschwerde jener Zeit war das drckende S ch u l d r e ch t; der Zms-fu war (wie berall in frheren Zeiten bei mangelndem Hypothekenwesen) sehr hoch' der Glubiger konnte den Schuldner als Sklaven verkaufen. Solon sah 1) seine erste Aufgabe darin, dies Beides abzustellen (Seisachtheia d. i. -Lastabschttelung), wobei er zur Erleichterung der Schuldner den Mnzfu herabsetzte Um die Parteien auf die Dauer zu vershnen, fhrte Solon 2) eine neue - timokratifche - Verfassung ein, nach welcher die Theilnahme an der Leitung des Staates (politische Rechte) nach Verhltnis des Vermgens (des Grundeigenthums) bestimmt wurde. Alle Brger wurden in 4 Vermgensklassen getheilt; die erste allein (welche damals wohl nur ans Eupatriden bestand) konnte die hchsten

6. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 20

1894 - Bamberg : Buchner
20 Griechische Geschichte. staatliche Mittelpunkt Attilas geworden war, wuchs es schnell der die nchste Ansiedlung um den Burgselsen hinaus; denn die adeligen Grund-befitzer, die Eupatriden, verlegten ihren Wohnsitz nach Athen, um Anteil an der Regierung zu gewinnen. An der Spitze stand freilich noch Jahr-hunderte lang ein König, aber die Gerichtshfe, vor allem der einflureiche Areopag, wurden von den Eupatriden besetzt und die Befugnisse des Knigs mehr und mehr beschrnkt. Besonders geschah dies nach der Zeit des Knigs K o d r u s, der gegen die aus dem Peloponnes vordringenden Dorier 1068 den Heldentod erlitten haben soll. Doch blieb der Knigs-titel noch bestehen, selbst dann noch, als um die Mitte des 8. Jahrhunderts (752) der oberste Beamte des Staates nur auf zehn Jahre gewhlt und ihm als Beirat ein Feldherr (Polemarchos) und ein Staatsmann (Archon) an die Seite gestellt wurde. Nach weitern 7 X 10 Jahren (682) wurden diesen drei Beamtenl) noch sechs andere als ,Rechtssetzer' (Thes-motheten) beigegeben. Alle neun fhrten von da an den gemeinsamen Titel Archonten und wurden alljhrlich aus der Zahl der Eupatriden neu gewhlt. So war Athen aus einer Alleinherrfchaft oder Monarchie zu einer Adelsherrschaft oder Aristokratie geworden. Drakon und Solon. Die Eupatriden pflegten ihre Landgter an unbemittelte Brger zu 28 verpachten. Diese muten als Pacht einen so groen Teil (5/e) des Ertrages an ihre Gutsherrn abliesern, da ihnen oft kaum der ntige Unterhalt und die Mittel zur Bestellung der neuen Saat brig blieben. Da die Land-Wirtschaft berdies durch den ausblhenden Handel gedrckt wurde, gerieten die Pchter und nicht minder die Kleinbauern, die ihr eignes Gtchen bewirtschafteten, in Schulden. Aus Schuldnern wurden sie Knechte und Leibeigene ihrer Glubiger, der Eupatriden, von denen sie sogar als Sklaven ins Ausland verkaust werden dursten. Dieser Not der Bauern-schast, wodurch der Bestand des Staates selbst bedroht war, suchte zuerst Drakon (621) zu steuern, indem er die Willkr der Adeligen durch geschriebene Gesetze einschrnkte. Allein das bel war schon so weit gediehen^ da es nur durch ein Gewaltmittel geheilt werden konnte.. Dies Wagnis 594 gelang dem Archonten des Jahres 594, Solon, der mit einem Schlag die Last des Volkes abschttelte (Seisachtheia), dadurch da er anordnete: alle Schulden sind erlassen, die wegen berschuldung als Sklaven verkauften attischen Brger werden losgekauft, fortan darf niemand mehr Schulden *) Der 1. Archont, nach dem die Athener das Jahr benannten, hie Archon epony-mos, der 2. Basileus (== König), der 3. Polemarchos.

7. Die Alte Geschichte - S. 74

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
74 schlecht des Kodrus einen Vorsteher des Gemeinwesens, einen Archonten, zunchst aus Lebenszeit, beschrnkten aber seit der Mitte, des achten Jahr-Hunderts seine Amtsdauer auf zehn Jahre. Etwa vierzig Jahre spter wurde dieses Amt allen Adligen zugnglich, bis im Jahre 683 durch Be-seitiguug der Einheit derselben und Einfhrung einer obersten Regiernngs-behrde von neun Archonten die Herrschaft der Eupatriden vollendet wurde. Die neun Archonten wurden auf ein Jahr gewhlt; die drei ersten verwalteten die eigentlichen Regierungsgeschfte, die sechs andern leiteten besonders das Gerichtswesen. Sie waren in ihren Rechten beschrnkt und muten nach Ablauf ihres Amtsjahres Rechenschaft der ihre Verwaltung ablegen. Athen war jetzt ein Freistaat oder eine Republik geworden. An die Stelle eines Erbfrsten auf Lebenszeit waren gewhlte Oberhupter an die Spitze des Gemeinwesens getreten. Die unbeschrnkte Herrschaft der Adligen war fr die geringen Leute der Anfang schwerer Zeiten. Am meisten litten sie unter der ungleichen Rechtspflege. Die Eupatriden waren die einzigen Richter in allen Dingen, weil sie allein das ungeschriebene, auf Herkommen, Sitte und berlieferung beruhende Recht kannten, und ihre Rechtssprche waren nicht frei von Willkr und Parteilichkeit. Das erbitterte das Volk, das ohnehin an starker berschuldung litt, und es forderte zur Beseitigung der Willkr ge-schriebeue Gesetze. Die Eupatriden gaben der Forderung des Volkes nach, aber die Gesetze des Archonten Drako (620) halfen den Klagen nicht ab. Seine Gesetze waren im Interesse des Adels so streng, da man sagte, sie wren mit Blut geschrieben. Er erkannte keinen Unterschied der Schwere der Schuld, keine mildernden Umstnde an. Fr jedes Verbrechen war nur eine, meist sehr harte Strafe festgesetzt; Strenge und Furcht galten ihm als einzige Mittel der Besserung. Als nun die Erbitterung des Volkes aufs hchste stieg, benutzte der Eupatride Kylon aus dem Geschlecht deralkmoniden die innere Ghrung, um sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) zu machen. Er besetzte die Burg. Aber der gemeinsamen Gefahr gegenber verbanden sich Adel und Volk und belagerten die Burg. Kylon flchtete. Von seinen Anhngern wurden aber viele, als sie dem Hungertode nahe gegen Zusicherung ihres Lebens das Heiligtum der Athene verlassen hatten, aus Befehl des ersten Archonten Megkles, der auch dem Geschlechte der Alkmoniden angehrte, niedergemacht. Dieser Treubruch erbitterte das Volk, und es erwirkte die Ver-bannung des ganzen Geschlechtes der Alkmoniden. Durch diese Vorgnge war der Zwiespalt und die Uneinigkeit der Brgerschaft noch vermehrt worden; schon schien es, als sollte Athen der

8. Das Altertum - S. 46

1888 - Breslau : Trewendt
46 Die solonische Verfassung 594. den Archonten gewhlt^). Damit war die Herrschast der Eu-putriden vollendet. Der erste Archon (ap/<ov Imovufxo;), nach dem das Jahr benannt wurde, reprsentierte den Staat; der zweite (<*. astxeu?) fhrte die Aufsicht der die gottesdienstlichen Einrichtungen; der dritte (. iroxe>xp-/oc) verwaltete das Kriegswesen; die brigen sechs hieen Thesmotheten und hatten, ebenso wie die drei ersten Archonten, jeder einen bestimmten Zweig der Gerichtsbarkeit zu versehen. [Drajfon 620. Ky lon 612.] Das aristokratische Regiment war hart. Die beiden unteren Stnde des Volkes besaen nicht nur keinen Anteil an politischen Rechten, sondern gerieten auch durch Steuerdruck, Strafgelder und harte Schuldgesetze in eine verzweifelte Lage. Sie ver-langten daher, um wenigstens gegen die Willkr der enpatridischen Richter geschtzt zu sein, geschriebene Gesetze; allein ihre Erbitterung steigerte sich nur, als um 620 der Archon Drakon seine beraus strengen mit Blut geschriebenen" Gesetze verffentlichte. Diese Grung der Massen benutzte 612 der Enpatride Kylon, um sich mit Hlfe seines Schwieger-Vaters Theagsnes von Megra (f. 34 A. 2) der Alleinherrschaft (Tyrannis) von Athen zu bemchtigen; er besetzte die Akropolis, wurde jedoch sogleich wieder vertrieben und seine Anhnger, denen man freien Abzug versprochen hatte, auf Veranlassung des Alkmoniden Megkles an den Gtteraltren treulos niedergestoen. Dieser Vorfall brachte neue Verwirrung in die Gemter des Volkes, welches zwar mit der Ver-treibung des Kylon einverstanden war, aber die hinterlistige Ermordung seiner Genossen fr einen ruchlosen Frevel hielt. 32. Die solonische Verfassung 594. [tsolott.] Als die Notstnde ihren hchsten Grad erreicht hatten, trat der Nelide So lon als Vermittler zwischen den hadernden Stnden auf und rettete durch sein Eingreifen den Staat vor der drohenden Revolution. Seine vornehme Herkunft, seine Kenntnisse und Erfahrungen, sein Reichtum2) und seine Uneigenntzigst verliehen ihm von vornherein ein hohes Ansehn; und als er dann 1. die Insel Salamis, welche Theagenes von Megara aus Rache fr das milungene Unternehmen seines Schwiegersohnes den Athenern entrissen hatte, durch eine List3) wiedergewann; als er 2. die *) Seit 752 gab es einen Archon von zehnjhriger Amtsdauer; 713 wurde das Vorrecht der Neliden aufgehoben und die Berechtigung zum Archontat allen Eupatriden eingerumt. 2) Solon war vor allem auch ein thtiger Kaufmann gewesen und hatte viele Reisen nach Kleinasien, Kypros und gypten gemacht. 3) Er stellte sich wahnsinnig und begeisterte durch eine von ihm selbst gedichtete Elegie das Volk zum Kampfe; es hie darin u. a. "Iopev e({ 2otx[>.Tva, (j-a^tja^aevot rapl vrjaou | ^eptrjc, ^axerndv t' atctyos moadpievoi.

9. Alte Geschichte - S. 35

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
35 fr die Bauern trostlos. Viele von ihnen waren Pchter der Gro-grnndbefitzer geworden und lieferten fnf Sechstel des Ernteertrages an ihre Herren ab. Die selbstndigen Bauern konnten Darlehen nur zu hohen Zinsen bekommen; fr beide hafteten die Schuldner mit ihrer Habe und Person, konnten also auch als Sklaven verkauft werden. Um sich gegen willkrliche Rechtsprechung zu schtzen, verlangte das Volk die Auszeichnuna des Rechts. Die herrschende Unzufriedenheit benutzte (um 630) der Eupatride Kylou, der Schwiegersohn des Tyrannen Theagenes von Megara, um sich der Tyrannis zu bemchtigen. Er besetzte die Akropolis, wurde aber be-lagert und entfloh, worauf seine Anhnger die Burg bergaben. Ihnen sicherte der Archon Megakles aus dem Geschlechte der Alkmoniden das Leben zu, da sie sich an die Altre geflchtet hatten. Trotzdem lie er die Gefangenen berfallen und niederstoen. Sogleich erwachten wieder die Gegenstze. Der Treubruch erbitterte das Volk, und der Adel sah sich gentigt, das ganze Geschlecht der Alkmoniden, die bisher seine Vorkmpfer gewesen waren, zu verbannen, um den Klonischen Grevel" zu shnen und den inneren frieden wieder herzustellen. Bald darauf willigte die Regierung in die Aufzeichnung des be-stehenden Rechts und beauftragte (i. I. 621) Drakon, ein fr alle 621 gltiges Strafrecht abzufassen. Diese Gesetze waren sehr streng (auf Dieb-stahl stand Todesstrafe); man sagte spter, sie seien mit Blut geschrieben". Wie Drakon an dem ^>chuldrecht nichts nderte, so griff er auch in die Wirt-schaftlichen Verhltnisse nicht ein. Daher blieb die Unzufriedenheit der armen Bauern bestehen. Auch der Handel wurde durch Theagenes von Megara, dem Salamis gehrte, gelhmt. Alle Versuche, die Insel zu er-obern, waren umsonst. Die Not nahm berhand. Athen stand unmittel-bar vor einer Revolution. Da wurde der Retter des Staates Solon. Die Gesetzgebung Solons. 594 Soloit, aus dem Geschlechte der Kodriden, erbarmte sich der sozialen Not seines Volkes und feuerte seine Landsleute durch eine Elegie an, noch einmal den Versuch zu machen, Salamis den Megarern zu entreien. In der Tat wurde die Insel genommen, j Seitdem hatte Solon das Ver-trauen des Volkes und schien allein der Mann zu sein, der den Staat vor dem drohenden Brgerkriege bewahren konnte. Daher erwhlten ihn die Eupatriden fr das Jahr 594 zum Archon mit unbeschrnkter Gewalt und beauftragten ihn, dem Staate eine neue Verfassung zu geben. Die soziale Gesetzgebung war die erste Aufgabe Solons. Zur Be-seitigung des Notstandes erlie er smtliche Schulden, die ein Grundstck belasteten, erlie auch die Schuld auf Leibeshaft und verbot fr alle Zukunft die Schuldsklaverei, j Diese, alle Rechtsanschauung verletzende, 3*

10. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 39

1887 - Stuttgart : Krabbe
39 Versuchen der Abhilfe. Zuerst vielleicht forderte das Volk ge-schriebene Gefetze, wie nicht lange nachher in Rom. -^-er Archon Drakon erhielt (621) den Auftrag, die Gesetze weder-zuschreiben. Vielleicht hat er nur das bestehende Gewohnheits-recht aufgezeichnet; aber auf das Volk mute eine Gesetzgebung, die jeden Diebstahl mit dem Tod bestrafte, einen niederdrckenden Eindruck machen. Nicht lange darauf oder auch vorher suchte ein, Eupatride Kylon die Mistimmung des Volkes zu benutzen, um sich die Tyrannis zu erringen. Aber der Staatsstreich milang. Die treulose Niedermetzlung der Teilnehmer brachte auf den Staat eine fchwere Blutschuld. In einem unglcklichen Krieg mit Megara verloren die Athener Salamis. Zugleich wuchs he konomische Bedrngnis des Volkes in bedrohlicher Weise. 2. Colon. Da wandten sich die Blicke auf Solon, unter dessen Einwirkung die Shnung der Blutschuld und die Wieder-eroberung von Salamis bewirkt worden war. Das Volk forderte seine Einsetzung zum unumschrnkten Herrscher. Er verschmhte die Tyrannei. Aber auch der Adel erkannte die Notwendigkeit einer Reform und ernannte ihn 594 zum ersten Archon mit dem 594. Auftrage zu vershnen und neue Gesetze zu geben. Ihm gelang a. Die Lastenabschttelung (Seisachteia). Sie bestand schwerlich in der Aufhebung aller Geldschulden, wahrscheinlich tut bergang von der ginetischen Whrung (das Talent = 6540 J&) zu der eubischen (4720 Jb). Indem nun die Schulden in den leichteren neuen Drachmen zurckgezahlt werden durften, bedeutete das einen Schuldenerla von 27u/0. Zugleich wurde der Zms-fu fr die Schulden herabgesetzt, den Schuldsklaven die Freiheit wiedergegeben. v L . . b. Die Verfassung. 1) Solon suchte auch dem medern Volk einen Anteil an der Staatsregierung in einer Weise zu gebeu, welche den Adel nicht vor den Kopf stie, indem er aus der Aristokratie eine Timokratie (s.s. 32) machte, d. h. die Rechte im Staat nach dem Besitze und zwar dem an Grund und Boden be-stimmte. Nur das Archontat blieb noch den Eupatriden vorbehalten. Er teilte nmlich die Brgerschaft (es gab auer ihr noch Schutz-verwandte, d. h. Handel und Gewerbe treibende Fremde und lehr viele Sklaven) in vier Klassen: 1) die Fnshundertscheffler, welche vom eigenen Lande jhrlich mindestens 500 Medimnen oder Scheffel ( 52,53 1.) an Getreide ernteten; 2) die Ritter, Hippeis: mindestens 300 Scheffel; 3) die Zeugiten, Gespannhalter", die eigentlichen Bauern: mindestens 200 oder 150 Scheffel. 4) Wer weniger besa, gehrte zur Klasse der Theten, nicht nur die kleinen Bauern, Taglhner und Hand-werker, auch etwaige Kaufleute und Fabrikanten ohne Grundbesitz. -Nach dieser Einteilung richtete sich 1) die Besteuerung: die Theten waren steuerfrei; den drei oberen Klassen wurde in dem (seltenen) Bedrfnisfall eine Einkommenssteuer auferlegt. Die Glieder der ersten I

11. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 45

1874 - Kreuznach : Voigtländer
45 2. Endlich erhielt Athen eine geordnete Verfassung durch die Gesetzgebung des Solon 594. Sola aus dem Gesckleckte des^Kdrus vielseitig aebildet: einer Ala der sieben Weisen^auch durch^Ism^der 7>ichtknm^usgezeichnet durch Reisen mit den Staatseinrichtungen anderer Völker bekannt durch die Wiedereroberung der Insel Salamis um sein Vaterland verdient wird als erster Archon mit der Gesetzaebuna und Ordnung des Staates beauftragt vermnt^die feindlichev^Partewi, welche die athenische Brgerschaft entzweien erleichtert die Lasten des verschul-beten niederen Volkes eine neue Staatsverfassung: h theilte die Brger nah dem Ertrage Mes^Grundbesitzla-- in 4 Klassen^Mr^iemlrgerder ersten (reichsten) Klasse konnten zu Archonten, die der drei ersten zu den brigen Staatsmtern gewhlt werden. Zur Theilnahme an der Volksversammlung und zu den Richterstellen waren alle Brger berechtigt. Die Staats-gewillten waren: ^ a. die 0 einhrigen Arckonten: b. die Bul e, ein Rath von 400 Mitgliedern. die wenigstens c. diejb^4l-s-^4-i4jinimlung, welche^die wichtigsten Staats-anqeleqenheiten entsckied.lbek'gese^Kriea und Brieden Lmnmte) und die Beainten_^Mlte : <L der Areopg, ewgerichtshof^^der aus den abgegangenen^ Arckm^n^estan^welcke ibr Amt tadellos verwaltet hatten. Er htete Sitte uirh Hext'ommen, beanfsichtigtedie Jugend-er^iekjuna und richtete der die schwersten^Verbrechens e. dievolksaerickte, zu denen jahrlich 60qmchte^(Heliasten) aus der Volksversammlung durcb das Loos gewhlt wurden. % Endlich suchte Kolon dnrck gesetzliche^Anordnnngen den Ackerbau und das Gewerbe zu beleben, die Erziehung der Jugenb zu frbern und seine Mitbrger durch Hebung ihrer geistigen Bildung an die .Spitze der Hellenen zu stellen.)^ 3. Nach Vollendung dieser Verfassung verpflichtete Solon die Athener durch einen Eid, in den nchsten 10 Jahren nichts an derselben zu ndern, und ging dann in's Ausland. Jnde wurde noch bei seinen Lebzeiten der Staat durch die Streitigkeiten dreier Parteien, der R e i ch e n, des M i t t e l st a n d e s und des n i e d e r n Volkes, erschttert. In diesen Kmpfen warf sich Pifistrtus,

12. Griechische Geschichte - S. 13

1881 - Berlin : Springer
13 1. Die neun Archonten, die jhrlich erwhlt wurden. Der erste Archon hie Eponymos, weil nach ihm das Jahr benannt wurde; er reprsentierte den Staat und fhrte die Oberaufsicht der die Staatskasse. Der zweite Archon, der Bafilens, fhrte die Auf-ficht der den Gottesdienst, der dritte, der Pole marchos, besorgte das Kriegswesen, die brigen sechs Archonten, die Thesmotheten, waren die Vorsitzenden in den Geschworenengerichten. 2. Die Ratsversammlung (ovxij) bestand aus 400 jhrlich gewhlten Mitgliedern, 100 aus jeder der vier Abteilungen oder Philen, in welche die Brgerschaft damals verteilt war. Der Jtcit war die oberste Verwaltungsbehrde und hatte auch alles vorzubereiten, was an die Volksversammlung gebracht werden sollte. 3. Die Volksversammlung (sxxxrjoia) whlte die Beamten und hatte die oberste Entscheidung der Gesetze, der Krieg und Frieden und berhaupt der alle wichtigen Staatsangelegenheiten. Es wurde nicht blo abgestimmt, wie in Sparta, sondern die Brger hielten auch Reden, nachdem sie die Erlaubnis dazu von dem vor-sitzenden Archon erbeten hatten. 4. Der Areopag hatte von Alters her die Blutgerichtsbarkeit. Durch Solon wurde er auch der Wchter der Gesetze und der Auf-feher der die Sitten der Brger, fo da er verfassungswidrige Be-schlsse beanstanden oder ausheben und sittenlose Brger zur Rechen-fchaft ziehen konnte. In dem Areopag faen alle die, welche das Archontat tadellos verwaltet hatten. Nachdem Solon fein groes Werk in einer Reihe von Jahren zu stnde gebracht hatte, lie er feilte Gefetze vom Volke auf zehn Jahre beschwren und unternahm eine groe Reise nach gypten und Asien. Nach feiner Abreife brachen aber in Athen wieder Unruhen aus und einer der vornehmsten Eupatriden, Pifistratus, gewann mit Hlfe des niederen Volkes die Herrschaft, die Tyrannis. Seine Regierung war rhmlich; er hielt Solons Gefetze aufrecht, erweiterte und verschnerte die Stadt, lie die homerischen Gedichte sammeln, ordnen und aufschreiben und verschaffte auch Athen Artfehn nach auen. Es folgten ihm 527 seine Shne Hippias und Hipparchus und auch diese waren bemht, das Wohl des Landes zu frdern. Als aber trotzdem Unzufriedenheit entstand und Hipparchus von

13. Hellas - S. 214

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
214 Die historische Zeit. Die Athener hielten nach dem Tode des edlen Kdros Niemand mehr fr wrdig, seine Stelle einzunehmen und schafften die Knigswrde ab. Sie nannten den Beherrscher, der anfnglich aus Kodros Stamme sein musste, fortan Archon, d. i. Ordner, Herrscher. 752 Bald wurde auch die Erblichkeit der Archontenwrde aufgehoben, und dieselbe o Gbr durch Wahl auf nur 10 Jahre verliehen, und noch spter wurden jhrlich 9 Archonten gewhlt. Nach dem ersten Archon, Eponymos, der Benamer, wurde das Jahr benannt: er hatte den Vorsitz bei samilienrechtlichen Sachen, so dass er gleicd-700 sam der Vater des ganzen Staates war und sa in der Knigs-Hall e" zu Ge-o.(Ehr. richt. Der zweite Archon, der König, Basileus, hatte die Religion und was damit zusammenhing, unter seiner Verwaltung, z. B. die Einleitung von Pro-zessen wegen Religionsverletzung u. s. w., auch er sa in der Ha ll e d es K-nigs, an der Sdseite des Marktes. Der dritte Archon hie Polemarch os und war der Kriegsvorsteher. Die 6 brigen Archonten hieen Thesmotheten, d. i. Gesetzgeber und hatten die Hut der Gesetze. Drkn. Die Archonten wurden nur aus den Adelsgeschlechtern, Enpatri-den. d. i. die Wohlgeborenen genannt, besetzt. Dieser Adel regierte nun mit Strenge und Hrte, so dass das Volk mit dem feinen, attischen Rechts-624 sinne bald nach geschriebenen Gesetzen verlangte. Der Archon Drkn v.chr.wnrde denn auch vom Adel mit der Abfassung einer geschriebenen Gesetzge-bung beauftragt. Er machte aber so harte Strafanstze, dass seine Gesetze verhasst wurden, und die Zwietracht zwischen Adel und Volk dadurch nicht aufhrte. Dr kn hatte auf alle Vergehungen die Todesstrafe gesetzt. Schon der ber-wiesene Miggnger musste sterben, und der Gemse- und Obstbieb musste gerade wie der Tempelruber und Mrder den. Aarum hie es, Drkon habe seine Gesetze nicht mit Tinte, sondern mit Blut geschrieben. Drakon erwiederte auf die Frcige, warum er die meisten Vergehungen mit dem Tode bestrafe, er glaube, dass die klei-nen Vergehungen diese Strafe verdienen, fr die groen aber habe er keine greren Strafen finden knnen. , . Das attische Volk zerfiel bald in 3 Parteien: das Gebirgsvolk, xm nrdlichen und stlichen Attika, die Diakrier, meist verschuldete, von Viehzucht lebende Leute, war demokratisch*) gesinnt; die von der Ebene nach dem Lande Megaris hin, die adeligen Gutsbesitzer, Pedier genannt, wnschten eine Oligarchie**); die Bewohner der Kste, die Paralier, welche von Schifffahrt, Fischerei und Seeverkehr lebten, verlangten eine gemischte Regierung. Khlon. Um diese Zeit wollte sich der Enpatride Kylon der Thrannis (s. 43) von Athen bemchtigen. Er war als Olympia-Sieger beliebt und suchte das Volk fr sich zu gewinnen, indem er ihm Erleichterung seiner drcken-den Schulden versprach. Am Tage der Jahresfeier feines Sieges zog er bekrnzt durch die Stadt nach der Burg, wurde aber von einer andern Partei der Eupatriden besiegt und entfloh zu feinem Schwiegervater Thea-genes, dem Tyrannen von Megari's; ein Theil feiner Anhnger aber wurde an den Altren der Enmeniden, zu denen sie geflchtet waren, am Fue der Akrbpolis getdtet. Die Familie der Alkmoniden s. A. 1 war besonders betheiligt an diesem Frevel. Soln und Epimenides Der Schwiegervater des Kyln begann einen Rachekrieg gegen die Athener und nahm ihnen die Insel Salami's weg. Nachdem sie einen . *) Eine Demokratie ist eine Volksherrschaft. **) Eine Oligarchie ist eine Herrschaft weniger Vornehmen.

14. Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen, Römische Geschichte bis zum Tode des Augustus - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
Von den ltesten Zeiten bis zu den Perserkriegen. Athen. 13 stadt Athen das Brotgetreide vom Schwarzen Meere zufhrten, glich das Land einem Garten mit Weinbergen, Oliven- und Feigenpflanzungen: am Hymettus gewann der Imker berhmten Honig. Die Athener liebten das Landleben und hielten sich, auch als Athen die schnste Stadt Griechen-lands geworden war, gern auerhalb ihrer Mauern auf. 7. Aus der ltesten Geschichte. Die Bewohner Attilas erzhlten von sich, sie seien Ureinwohner (Antochthonen) ihres Landes und htten in den ltesten Zeiten viele kleine Gemeinwesen gebildet, bis Theseus sie ge-einigt und Athen zur Hauptstadt des Landes erhoben habe. Nach ihm htten bis auf Kodrus Könige regiert. Als dieser in einem Kampfe gegen die Lazedmonier gefallen, habe man nach ihm niemand mehr des Knigs-namens wrdig gefunden und sich einen Archonten gewhlt, der anfangs auf Lebenszeit gewhlt sei und immer dem Hanse des Kodrus angehrt habe. Spter sei die Zeit der Amtsdauer auf zehn Jahre beschrnkt worden, endlich habe man neun Archonten nebeneinander gewhlt, die nur ein Jahr im Amte blieben und auch aus anderen als der kniglichen Familie genommen wurden. Diese Einrichtung erhielt sich. Gegen Ende des siebenten Jahrhunderts herrschte Not in Attila; man hatte die Insel Salamis an die Bewohner von Megara verloren, das Land war in Parteinngen zerrissen, die Bauern waren den reichen Grund-Besitzern, den Eupatriden, verschuldet. Nach dem bestehenden Rechte verlor, wer seine Schulden nicht zahlen konnte, nicht nur Haus und Hof, sondern schlielich auch die Freiheit und wurde als Sklave verkauft. Die 'Gesetze waren nicht aufgeschrieben; der Reiche kannte sie wohl, der Arme nicht. Dieser Not abzuhelfen beschlossen die Bewohner von Attika im Jahre 620 einen Mann zu whlen, dessen Aufgabe es sein sollte, die -Gesetze aufzuzeichnen. Der Gewhlte hie Drakon; er fhrte den ihm gewordenen Auftrag aus, aber seine Gesetze misielen wegen der Hrte ihrer Strafbestimmungen; man sagte von ihnen, sie seien mit Blut ge-schrieben. 8. Solon. In Solon fanden sie endlich den Mann, dessen sie bedurften. Solon war ein Nachkomme des Kodrus, er hatte aus groen Reisen die Welt gesehen und sich um Athen schon dadurch ein groes Verdienst erworben, da er Salamis zurckerobert und attische Bauern auf foer Insel angesiedelt hatte. Man nannte ihn einen Weisen. Solon also bernahm im Jahre 594 als Archont die Aufgabe, den Frieden zwischen den hadernden Parteien des Landes herzustellen. Er erleichterte zuerst den Bauern die Last ihrer Schulden und gab darauf dem Volk eine Verfassung. Er teilte die Einwohner nach ihrem Vermgen in vier Klassen ein, die Mitglieder der ersten Klasse muten wenigstens 500 Scheffel Getreide oder 500 Ma l ernten und hieen danach Fnfhundertscheffler, die zweite Klasse bildeten die Ritter, die dritte die Spannbauern, die vierte die Tagelhner. Die Mitglieder der beiden ersten Klassen dienten im Krieg als Reiter, die der

15. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 151

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ix. 42. Kodros, Drakon, Kylon, Solon. der erste heilige Krieg. 151 barte Strafanstze (schon auf dem kleinsten Vergehen stand Todesstrafe), da seine Gesetze verhat wurden, und die Zwietracht wuchs. Es hte, Drakon's Gesetze seien mit Blut geschrieben. ^ ^ . Das attische Volk zerfiel bald in 3 Parteien: das Gebirgsvolk im nrdlichen und stlichen Attila (die Diakrier), meist verschuldete, von Viehzucht lebende Leute, war demokratisch' gesinnt; die von der Ebene nach dem Lande Megris hin, die adeligen Gutsbesitzer, Pediaer genannt, wnschten eine Oligarchie; die Bewohner der Kste,. bte ^ar au^r' .^e von Fischerei und Seeverkehr lebten, verlangten eme gemischte Regierung Der Enpatride Kvton, als Olympia-Siegerbeliebt, wollte stch der Tyrannis von Athen bemchtigen. Bei der Jahresfeier setnes Steges zog er bekrnzt durch die Stadt nach der Burg, wrbe aber von emer andern Partei der Eupatriden besiegt und entfloh zu setuem Schwiegervater, dem Tyrannen von Megris; ein Theil seiner Anhnger aber wrbe an den Altren der Eumeuiben, zu benen sie geflchtet waren, am Fue der Atto-polis aetdtet. Die Familie der Alkmouideu war besonders bethetgt an diesem Frevel. - Der Schwiegervater des Kylon begann euteit Rache-krieg gegen die Athener und nahm ihnen dt? Insel Salamis weg. Nach-dem die Athener einen langen, verheerenden Krteg um bte Wiedereroberung der Insel gefhrt hatten, setzten sie, des Blutvergieens mube bte Todesstrafe auf den Antrag der Zurckeroberuug von Salamis. Da verfate der Athener Solon ein Gebicht (eine Elegie), worm er ferne Mitbrger -ur Erneuerung des Kampfes um Salamis aufforderte, stellte uch Wahl innia und las dasselbe auf dem Markte dem Volke oor. @otort stellten sich ihm 500 tapfere Männer voll Begeisterung zur Verfgung, und m raschem Angriffe eroberte er Salamis zurck. -3n Attila brachen um diese Zeit Miernten und Krankheiten aus, und man schrieb dies dem an dem Altare der Enmeniden begangenen Morde zu. Solon (er stammte von Kodros ab) bewirkte durch seinen Einflu die Verbannung der mchtigen Familie der Alkmouideu. Zur weiteren Reinigung der Stadt lie er 9? den weisen und frommen Epimenides von Kreta kommen, welcher die 0 Stadt feierlichst entfhnte. Epimentdes machte durch seinen Einflu das Volk empfnglich fr die von Solon beabsichtigte Gesetzgebung. Beim Amphiktyonen - Bund setzte Solon die Bekriegung der Stab Kirr ha durch. Diese phokische Stadt hatte die zum belphischen Orakel wallfahrenben Fremben durch Erhebung von Abgaben belstigt und sogar einen plndernden Angriff auf das Gebiet des Gottes gemacht. Solon fhrte in biefem ersten heiligen Kriege die Athener an und beenbtgte 5g6 benselben mit der Zerstrung von Kirrha, besten Gebiet dem Apollon ge-v.chr. weiht wurde unter einem furchtbaren Fluche gegen Jeden, der dasselbe zu bebauen wage. x . Jetzt wrbe Solon (639 v. Chr. geboren) von semen Mitbrgern 594 zum Archonten gewhlt und mit einer Gesetzesabfaffuug beauftragt. Er v.chr. besa eine auerordentliche Menschenkenntni und war im Besitze der ganzen Bilbung seiner Zeit. Er wanbte zuerst seine Thtigkeit dem Volke zu, das in drckende Schuldenlast und Abhngigkeit vom Adel gerathen war. Fast auf allen ckern standen Pfandzeichen, stemmte Pfeiler mit den Namen der Darleiher und der Angabe der Schnlbsumme. _ Solon erleichterte den Schulbueru ihre Schulbenzahlung durch eine Reihe von Gesetzen, die Seifad)tl)ie (Lastenab schttlnng) genannt. Zuerst setzte er den

16. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 34

1873 - Heidelberg : Winter
34 Kap. 36. Die Verfassung Colons. Diese wurde in vier Phylen oder Stmme eingetheilt, innerhalb welcher sich wieder drei Stnde fanden: die adeligen Grundbesitzer, Eupatriden genannt, zinspflichtige Ackerbauern (Geomoren) und Handwerker (Demiurgen). Seine Nachkommen regierten als Könige das Land. Der letzte derselben war ftobnts, der bei einem Einfall der Dorer in Attika durch seinen Selbst-ausopferungstod das Vaterland rettete. Ein Thronstreit, der sich- zwischen den Shnen des Kodrus erhob, be-1068 stimmte die Eupatriden, das Knigthum abzuschaffen und durch Errichtung des A r ch o n t a t s eine aristokratische Regierung einzu-fhren. Lange Zeit stand dann an der Spitze der Regierung Ein lebenslang-licher rchon aus der Familie des Kodrus; in der Folge aber (752) wurde die Dauer des Archontats auf 10 Jahre beschrnkt, und vom Jahre 682 an whlte man neun jhrlich wechselnde Archonten aus verschiedenen Adelsfamilien. Zur Beruhigung des vom Adel mit Willkr behandelten und dehalb unzufriedenen Volks sollte im Jahre 624 die Gesetzgebung des Drako dienen. Weil sie aber auf das geringste Vergehen den Tod setzte, so da man sagte, sie sei mit Blut geschrieben, und eigentlich nur auf Befestigung der Adelsherrschaft berechnet war, so entstand ein Volksaufstand gegen die Eupatriden und daraus ein langjhriger, von Seite der letztern mit Fre-veln verbundener Parteikampf, bis es endlich Selon, einem Kodriden, gelang, die Unzufriedenheit der untern Stnde durch Nachla der Schuldenlast (Sei-sachtheia) zu beschwichtigen und die Parteien zu vershnen. Hierauf gab er 594 als Archon dem Staat eine neue Verfassung, durch welche die bisherige Aristokratie in eine gemigte Demokratie verwandelt wurde. Die Grundzge der solonischen Verfassung sind folgende: 1. Brger wurde man durch Geburt (aus der Ehe eines attischen Brgers mit einer attischen Brgerin) oder durch Einbrgerung mittels Vottsbeschlusses. Der dritte Stand, die Handwerker, hatten kein volles Brgerrecht. Die Sclaven waren durch die Gesetze vor Mihandlung geschtzt. Die Erziehung (bis zum 16. Jahre im Aelternhause, von da bis zum 18. Jahre in ffentlichen Gymnasien) erstrebte gleich-- mige Ausbildung des Leibes und Geistes. Mit dem 18. Jahre trat Mndigkeit ein und zweijhriger Kriegsdienst (meist in den Grenzfestungen); mit demi 20. erhielt man Stimmrecht in der Volksversammlung, mit dem 30. das Recht zum Eintritt in die Helia, d. i. in das Geschwornengericht. 2 Die Brger waren in vier Vermgens flssen getheilt, auf denen ihr An theii an den Rechten und Pflichten des Staates und ihre Verpflichtung zum Kriegs- ^ 3" ^Die^ hchste Staatsgewalt war bei der V 0 lfs versa m mlung, die nach Stimmenmehrheit entschied und die Beamten whlte. Die jhrlichen Archonten wur-den aus der eisten Klasse gewhlt. Der jhrlich sich erneuernde Rath der Vierhun-dert war ein stehender Volksausschu, der die Antrge an die Volksversammlung vorbereitete. Der Areopag oder oberste Gerichtshof, dessen Beisitzer aus den ge-wesenen Archonten auf Lebenszeit gewhlt wurden, urtheilte in peinlichen Fllen und batte die Aufsicht der den (Kultus und die Sitten. Auerdem gab es auch vier Ephe-ten- oder untere Appellationshfe. Aus den 6000 Mitgliedern der schon erwhnten Helia, die jhrlich neu gewhlt wurden, besetzte man durch das Loos die Niedern Gerichtshfe. (2.) Nachdem sich S 0 l 0 n von den Athenern hatte versprechen lassen, bm-nen zehn (nach andern binnen hundert) Jahren nichts an dieser Verfassung zu ndern, gieng er auf Reisen. (Auf diesen kam er auch zum König Krsus nach Lydien s. Kap. 13.) Aber in seiner Abwesenheit gedeihen die Politl-560 schen Parteien wieder in Streit, den |Jtfi|hatu0 am Ende dadurch unterdrckte,

17. Geschichte der Griechen und Römer - S. 18

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
w Vii. Athen. solche Staatsform nannte man eine Aristokratie, eine Herrschaft der Vornehmen. Wo aber alle Brger gleiche Rechte hatten, da regierte das Volk sich durch Beamte, die es selbst immer nur auf ein Jahr whlte und denen es scharf auf die Finger sah. Das war dann eine Demokratie, eine Herrschaft des Volkes. Manche Staaten hatten erst eine aristokratische Regierung, die sich dann nach und nach in eine demokratische verwandelte. So ging es in Athen. / 2. Das lteste Athen. Athen war schon frh die Hauptstadt von ganz Attika geworden. In der ltesten Zeit standen Könige an der Spitze. Es gab aber eine Anzahl reicherer Grundbesitzer, die den Knigen das Leben sauer machten und sich ihnen nicht unterordnen wollten. Sie nannten sich Eupatriden, das heit: von vornehmen Vtern Abstammende. Als die Dorer in den Peloponnes eingebrochen waren, zogen sie auch gegen Attika zu Felde. Da erklrte, wie die Sage erzhlt, das Orakel zu Delphi: Der Teil wird siegen, dessen König im Kampfe fllt. Dorer und Athener hielten darum ihre Könige ngstlich vom Kampfe fern. Aber Kdrus (Kodros), der athenische König, verkleidete sich heimlich als Holzknecht, fing mit den dorischen Vorposten Hndel an und lie sich von ihnen erschlagen. So rettete er das Vaterland. Jetzt sollen die Eupatriden gesagt haben, nach ihm sei keiner mehr wrdig, König zu sein, und schafften die Knigswrde ab. An die Stelle des Knigs trat erst ein Archnt (Herrfcher) auf Lebenszeit, dann einer aus zehn Jahre; an die Stelle des einen wurden dann schlielich neun gewhlt und zwar nur aus ein Jahr. Natrlich waren diese Archonten alle Eupatriden. Es heit, die Zahl sei deshalb so groß genommen worden, damit mglichst viele die Freude des Herrschens schmecken knnten. 3. Die drckende Herrschaft der Eupatriden. Athen hat sich spter emporgearbeitet als andre bedeutende griechische Städte. Korinth und Megara waren schon groe Handelspltze und hatten lngst Kolonien gegrndet, da merkten die Athener noch garnicht, wie gnstig ihre Stadt fr den Handel lag; da wuten sie noch nicht, da sie aufs Meer gehrten. Sie trieben vielmehr fast nur Ackerbau; Handel und Gewerbe wurden bei ihnen noch wenig gepflegt; darum war auch erst wenig Geld bei ihnen in Umlauf. - Das war eine bfe Zeit fr den kleinen Bauern. Wenn er in Not geriet, dann mute er leihen gehen, und da konnte er sich nur an den eupatridischen Grundbesitzer wenden. Der gab ihm wohl das ntige

18. Geschichte des Altertums - S. 38

1903 - Leipzig : Voigtländer
38 Geschichte der Griechen. Die Streitigkeiten zwischen dem Adel und der niederen Brger-Kyion schaft benutzte (nach 640) Kylon, der Schwiegersohn des Tyrannen Theagenes von Megara, zu einem Versuche, die Herrschaft zu ge= Winnen. Er milang, und Kylon entfloh; aber seine Anhnger wurden von dem Archon Megakles, welcher dem damals in Athen besonders mchtigen Geschlechte der Alkmoniden angehrte, aus der Akropolis ermordet, eine Blutschuld, die der Priester Epi-menides aus Kreta geshnt haben soll. Nach weitereu schweren Kmpfen zwischen den Stnden schrieb Drakonsge-20 der Archon Drakon aus Grund des Herkommens das Land-f recht, insbesondere das Strafrecht, aus. Allein diese Gesetze befriedigten wegen ihrer Strenge das Volk nicht; als deshalb eine Revolution den Staat zu erschttern drohte, ward Solon sein Retter. . Die Solonische Verfassung. Solon, dem wohlhabenden Brgerstande angehrig, hatte durch ein begeistertes Gedicht die Wiedereroberung der Insel Salamis, die an Megara verloren ge-gangen war, bewirkt. Durch Reisen gebildet und mit den Staatseinrich-tnngen anderer Völker vertraut, gab er 594, zum ersten Archon er-Solomsche nannt, dem Staatswesen neue Gesetze, welche die Klust zwischen Adel Gesetzgebung u^^ Brgerstand berbrcken sollten. a) Die wirtschaftlichen Reformen Solons. Zuerst schuf er Hilfe fr die wirtschaftliche Not. Die Kleinbauern, die nur zum Teil eigenes Land besaen, meist als Pchter der Gro-gr und besitz er ihr Land bewirtschafteten, waren immer mehr in Abhngigkeit von diesen geraten. Sie waren nicht imstande, die hohen Abgaben zu entrichten, und gerieten besonders dann in Not, wenn sie, um ihren Verpflichtungen nachzukommen, um hohe Prozente Geld bei den Eupatriden borgten. Gar viele kamen bei den strengen Gesetzen der Zeit ins Schuldgesuguis und in Schnldknechtschast. Solon setzte zunchst die Abschassuug der Schuldknecht-Wirtschaft- schaft durch sowie den Erla der aus den Gtern ruheudeu Schulden (Hypotheken, Psaudschuldeu). Mau nannte diese Maregel Seisachtheia, d. h. Lastenabschttlung. Er gab dadurch viele Brger, die wegen Schulden aus Athen geflchtet oder in Knechtschaft geraten waren, dem Vaterlande und der Freiheit zurck. Um den Handel mit den anderen Staaten zu erleichtern, bewirkte er eine Her-absetznng des Mnzfues in der Weise, da 73 alte Drachmen

19. Allgemeine Weltgeschichte - S. 54

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
54 Griechische Geschichte. Schwachen und der Rechtsbeugung im Parteiinteresse ergaben. Die Un-Kylon.zusriedenheit benutzte der Eupatride Kylon. der, untersttzt von seinem Schwiegervater, dem Tyrannen Theagenes von Megara, sich durch Be-setzung der Akropolis der Tyrannis zu bemchtigen suchte. Der Versuch milang, Kylon selbst floh, und seine Anhnger wurden an den Altren der Götter, wohin sie sich geflchtet hatten, niedergemacht; wegen dieses Klonischen Frevels" wurde das Geschlecht der Alkmoniden, das die Hauptschuld traf, verbannt. Drakon. Die Forderung nach einer grndlichen Abstellung der Mistnde kam nicht zur Ruhe, und der Adel sah sich gentigt, den Drakon mit der Aufzeichnung des bestehenden Rechtes zu beauftragen. Die Kodifikation des Rechtes schuf zwar eine Garantie gegen willkrliche Justiz, milderte aber nicht den wirtschaftlichen und sozialen Druck, der auf den niederen Klaffen lastete. Die Gesetze Drakons waren sehr hart; man sagte daher spter, sie seien mit Blut geschrieben. Daher blieb die Unzufriedenheit, besonders auch noch infolge der Notlage der attischen Bevlkerung, da Megara die fr die wirtschaftliche Entwicklung Attikas unentbehrliche Insel Salamis besetzt hielt, ohne da Athen sie wiedererobern konnte. Der Boden war in Athen fr eine Tyrannis vorbereitet, diese ist aber, wie es scheint, damals durch rechtzeitige Nachgiebigkeit des Adels vermieden, der Solon aus dem altadeligen Geschlecht der Kodriden, einem Manne des allgemeinen Bertranens, 5941) das Archontat und die Ordnung des Staates anvertraute. Solon 594 H 44. Die Gefeftgebung Solons. Solon, ein Mann von recht-ober 59i. ^em Wesen, war besonders deshalb geehrt, weil ein Angriff auf Sala-mis, zu dem er trotz der mehrfachen Mierfolge durch eine Elegie die Athener begeistert hatte, gelungen war2). Als Dichter gedenkt er in Elegien, von denen wir noch Bruchstcke besitzen, seines Versassungswerkes. Er gehrte auch zu den sieben Weisen. solon'ische Die solonische Verfaffnng3) bestand in einer wirtschaftlichen und Verfassung, etiler politischen Neuordnung. Solon suchte zunchst die soziale Lage schamiche der unteren Klassen dadurch zu bessern, da alle Schuldsklaven frei- Neu- ordnung. ) Eine andere Datierung ist 591 nach Aristoteles (siehe 3. Anmerkung) und dem marmor Pariura, einer in Paros 1627 entdeckten Marmortafel, die die Haupt-ereignisse der hellenischen Geschichte enthlt. -') Da es unter Todesstrafe verboten war. der Insel Salamis Erwhnung zu tun, stellte Solon sich der Sage nach wahnsinnig und entflammte dann aus dem Markte durch sein Gedicht die Athener zu dem nochmaligen Kampfe. :i) Eine wichtige Quelle fr die Verfassungszustnde der hellenischen Staaten bildet das Werk des Aristoteles: Tiohietai, worin die Verfassungen von nicht weniger als 158 griechischen und barbarischen Stdten geschildert werden; von dieser Schrift . ist auer einigen Fragmenten die 'Aftrjvaicov nohxsia erhalten, die in jngster Zeit aus Papyrussunden in Faijm entdeckt ist. Sie bildet eine wichtige Quelle fr die solonische Verfassung.

20. Die Geschichte des Altertums - S. 40

1881 - Berlin : Weidmann
40 Die Griechen. ^ ^Abschaffung der Königswürde 1068. Die Archonten.1 Da» gute Verhältnis zwischen den Bürgern gestaltete sich aber anders, als nach dem Tode des Codrus das Königtum abgeschafft wurde 1068; man wählte anfangs einen Archon auf Lebenszeit spater auf nur 10 Jahre, endlich aber seit 682 neun Archonten St nal etn ?a^r‘ ~ nun Eupatriden allein zu diesen Ehrenstellen gelangten, so trat leicht Bedrückung (durch Abgaben, Strafgelder u. s. w.) und Ungerechtigkeit gegen den Demos ein. _ Draco c. 620. Vor allem verlangte das Volk nach geschriebenen Gesetzen um die Willkür der Rechtspflege abzuschwächen. Die Eupatriden gaben scheinbar nach und beauftragten den Archon Draco c. 620, die athenischen Gesetze auszuzeichnen; dieselben fielen aber so hart und grausam aus, daß aus jedem Verbrechen die Todesstrafe stand, und daß man später sagte, sie seien mit Blut geschrieben. Solon c. 590. Wiedereroberung von Salamis.^ Nene Unzufriedenheit im Volke war die Folge; es kam hinzu, daß die Jjcegareuser den Athenern die Insel Salamis entrissen und so hartnäckig verteidigten, daß die Eupatriden die Todesstrafe für denjenigen Bürger bestimmten, welcher die Wiedereroberung der Insel beantragen wolle. Da trat Solon, aus dem königlichen Geschlechte der Codrideu, auf und nahm sich des Volkes an. Zunächst mußte Salamis wieder in den Besitz Athens gelangen; er stellte sich daher wahnsinnig, begeisterte die Bürger durch ein selbst verfaßtes Gedicht zur Unternehmung gegen jene Insel und eroberte sie mrt^ wenigen Mannschaften in kurzer Zeit. [Solons Gesetzgebung.^ Solon hätte sich jetzt leicht zum König machen können, so beliebt war er beim Volke. Er verschmähte es aber und war nur daraus bedacht, in Athen eine feste Ordnung der Staatseinrichtung zu begründen. (Verfassung.) Zunächst verminderte er durch eine Münzveränderung die gr'oße Schuldenlast, in welche die meisten Bürger geraten waren (Seisachthie) und bestimmte, daß kein Bürger mehr wegen Schulden ins Gefängnis geworfen werden dürfte. sodann teilte er die Bürger (Eupatriden und Volk) in vier Klassen ein und zwar nach den jährlichen Einkünsten an Getreide und Früchten, welche jeder Bürger aus seinem Acker bezog. Wer die größten Einkünfte hatte, kam in die erste Klasse, wer die geringsten Einkünfte hatte, gehörte der vierten Klaffe an; jener zahlte die meisten Abgaben und hatte sich selbst im Kriege am besten