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1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Europa. Einleitung.
71
§. 3. G ewässer.
1. Meere. Europa grenzt an zwei Haupt- oder äußere
Meere; im Norden au das nördliche Eismeer (Mare glaciale
hyperboraeum, boreale), im Westen au das westliche Welt-
meer, oder hier das uvrdatlantische Meer (Kare ex-
ternuin).
a. Zum Eismeere gehören 1. das weiße Meer (Man?
album) 80 Meilen lang mit den 4 Meerbusen: Kaudelaskaja,
Onega mit vielen Inseln, von Archangel und des Mezen. —
2. Der Meerbusen Tscheskaja 30 Meilen lang. <— 3. Der
Meerbusen derpeczora mit vielen Inseln.
b. Zum nordatlantischen Meere gehören acht innere
Meere mit vielen Meerbusen und Straßen:
Das Nordmeer, im-Osten auch scandinavisches Meer
genannt, zwischen 60 — 66v20 nördlicher Breite, über 9000
ssgmeilen groß, und das deutsche Meer oder die Nordsee
(Mare Germanicum), 12,000 simeilen groß, 700 Fuß tief, mit
ausgedehnten Sandbänken, großen und kleinen Inseln und vielen
Meerbusen, z. B. die Zuidersee 57 □?97eiten groß.
2. Das Baltische L17eer oder die Dstsee (Mare Baiticum)
hängt durch das Kattegat oder den kodanischen Meerbusen, 25
Meilen lang und 500 jumeiten groß, und durch das Scager-
Nack, 30 Meilen lang, 15 Meilen breit und 6—700 (^Meilen
groß, mit der Nordsee zusammen. Vom Kattegat gehen drei
Straßen zur Ostsee: Sund oder Oercsnnd, großer Belt und klei-
ner Belt. — Die Osts'ee, auch ostscandinavische See hat
drei große Meerbusen: den Bothnischeu, 80 Meilen lang und
17 — 30 Meilen breit, den Finnischen, 60 Meilen lang und
6—17 Meilen breit, und den Rigaischen, 24 Meilen lang
und 15 Meilen breit. Sie hat einen Flächeninhalt von etwa
8—9000 sumeilen, eine Tiefe von 100—150 Fuß, ihr Wasser-
spiegel ist um 10 Fuß höher als die Nordsee und Ebbe und
Fluth sind darin unmerklich.
3. Der T4anal, brittische Kanal (Fretum Britannicum,
Gallicum; französisch La Manche) oder das Aermelmeer 50 Beei-
len lang, zwischen 60 bis 400 Fuß tief und 2000 Hzmeilen
groß, mit der Meerenge von Calais 3v2 Meile breit, (wahr-
scheinlich in uralten Zeiten vom Meere durchbrochen, hier nur
56 Fuß tief) und mit mehreren Inseln an den Küsten, verbindet
die Nordsee mit dem nordatlantischen Meere.
4. Das Irische Meer oder die Irländische See
(Mare Tlibernicuni), zwischen England und Irland, hängt durch
den Georgs kan al im Süden und durch den Nordkanal mit
dem atlantischen Meere zusammen, hat mit diesen beiden Kanä-
len eine Länge von 60 Meilen und enthält mehrere beträchtliche
Baien, z. B : von Bristol, Cardigan, Moorcombe rc. Zwischen
Nordschottland und den Helridcn liegt das kaledorische Meer
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Orste Abtheilung.
Geographie nach Naturgrenzen.
Europa.
Einleitung.
§. 1. Lage, Größe, Grenzen.
Europa liegt zwischen dem 36—71° nördlicher Breite und
dem 8—800 her Länge, bis auf einen kleinen, etwa den zwölften
Theil, der in die kalte Zone reicht, fast ganz in der nördlichen
Hälfte des nördlichen gemäßigten Erdgürtels. Es ist einer der
kleinern, aber im Verhältniß aller übrigen der am meisten be-
völkerte Erd- oder Welttheil, worin die Cultur am höchsten
gestiegen und verbreitet ist.
Sein Flächeninhalt beträgt nach Naturgrenzen etwa
170,000 lumeilen, wovon die Inseln über 13,000 sumeilcn
enthalten. Sein Umfang beträgt etwa 74 von Asien und Amerika,
mehr als 7z von Afrika und ist etwas größer als Australien.
Das feste Land ist vom Cap Punto d'europa oder Calpe bis
zum nördlichen Ende des Urals etwa 900 Meilen lang und vom
Cap Matapan bis zum Nordcap 530 Meilen breit.
Grenzen. Auf 3 Seiten ist Europa vom Meere umgeben.
Das nördliche Eismeer im Norden, das westliche Welt-
meer und von diesem das nördliche atlantische Meer im
Westen, das mittelländische und das schwarze Meer im
Süden bespülen seine Ufer. Im Osten ist es von Asien durch
Gebirge, oder durch die Wasserscheiden des Urals von Norden
nach Süden und des Caucasus von Osten nach Westen ge-
schieden. Zwischen diesen begrenzt es der nördliche Theil des
kaspischen Meeres.
§. 2. Gebirge.
Das feste Land von Europa theilt sich durch die Wasser-
scheide eines, vom Cap Punto d'europa im Südwesten bis zum
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
105
Europa. Südalpenland.
vielen Produkten des warmen Clima's, z. B. Baumwolle, Wein,
Südfrüchte, Zuckerrohr :c. — Die Insel Gozzv, 2 lumeilen
15,000 Einw. — Die Insel Comino, V» Hhmeile mit 9o0oe.
Städte auf der Insel Malta:
La Valetta, 55,000 Einw.
Citta Vecchia, auf einem Vcrge, 4000 Einw.
Die Insel Sardinien (Sardinia, ichnusa).
Diese Insel im Westen Italiens, zwischen dem 25—270 der
Länge und dem 38 — 410 nördlicher Breite, hat 391 s^Meilen
Flächeninhalt, und vom Norden nach Süden eine hohe schnee-
bedeckte Bergkette, Genargento im Süden (3600 Fnß hoch),
Nera und Limbara im Norden genannt, bis zum Cap Asi-
nara im Nvrdwesten, Tavvlara im Süden und Carbonara
im Südosten.
Die Baien von Cag liar i mit dem Flusse Mu larg i a; von
Oristagni mit dem Flusse Tirso und dem Küstenstuß Flu-
mendosa im Südosten. Kleine Salzseen und Moräste im In-
nern. Abdachung: grvßtentheils östlich und westlich und nur
gegen die Bai von Cagliari südlich. Die Insel hat ansehnliche
Waldungen, (zum Theil mit Citronen, Pomeranzen und Bäu-
men eßbarer Eicheln) fruchtbaren Boden, viele Produkte und dar-
unter auch Malvasterwein, Mustone :c.
Einwohnerzahl: 490,000, welche sardisch, d. i. einen
mit fremden Wörtern vermischten Dialekt des Italienischen
sprechen.
Städte:
Cagliari, am Meerbusen gleichen Namens, 2 7,000 Einw.
Sassari. im Nvrdwesten 4 Meilen vom Meere, 20,000 Einw.
(Drijtauno, am Meerbusen gleichen Namens, 6000 Einw.
An den Küsten liegen 44 Inseln, wovon nur 3 bewohnt sind.
Die Insel Corsica (Cyrnos, Terapne).
Corsica liegt zwischen dem 26 und 270 der Länge und dem
41—430 nördlicher Breite, durch die beinahe 2 Meilen breite
Straße Bonifacio von Sardinien geschieden. Flächeninhalt
160 lumeilen. Ein waldiges Granitgebirge mit dem Gebirge
Monte rotonto über 8st00 Fuß hoch und dem Goldberg
8000 Fu,; hoch vom Cap Cor>o (kiomontoiium sacrum) im
Norden bis zur Spitze la Sperone im Süden, bilden eine
westliche und östliche Abdachung. Auf dem Gebirge sind Mn-
slvne, wild lebend. Mehrere Baien liegen an den Küsten, und
das Meer nimmt viele unbedeutende Flüßchen und Bäche auf. Die
Gebirge liefern viel Holz und die Thäler mancherlei Produkte
warmer Länder, das Meer aber viele Sardellen und Thunfische,
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
52
Allgemeine Einleitung.
rüsten von Europa, Asien und Amerika, von dem westlichen Welt-
meere und der Behringsstraße am Polarkreise begrenzt, enthält
etwa 200,000 ^Meilen und seine Wasserfläche erstreckt sich an
einigen Orten bis an den nördlichen Polarkreis.
2. Das südliche Eismeer (Mare congelatum australe),
Südpol a roce a n, wird nirgends von Länderst ecken berührt,
hat den Südpol zu seinem Mittelpunkte, wird überall vom süd-
lichen Polarkreis begrenzt, enthält 390,000 sspmeilen und ist
fortwährend fast ganz vom Eise bedeckt. Die Weltnmsegler konn-
ten hier, wegen des Eises, nur bis über den 74" — im nörd-
lichen Eismeere aber bis über den 82" vordringen.
3. Das westliche Weltmeer (Kare occidentale, atlanti-
cum), in den nord- und südatlantischen Ocean, ans bei-
den Seiten des Aeqnators, getheilt, wird von den beiden Eis-
meeren im Norden und Süden, im Westen von Amerika, im
Osten durch die Westküsten von Europa, Asien und Afrika bis
zu seiner südlichen Spitze, von da an aber vom indischen Welt-
meere begrenzt. Es soll bei Panama 20 Fuß höher seyn, als
das an der Westküste daselbst angrenzende große oder stille Welt-
meer. Sein Flächeninhalt soll etwa 1,600,000 ^Meilen be-
tragen; seine Länge von einem Polarkreise znm andern ist 1995
Meilen und seine größte Breite beträgt 1170 Meilen.
4. Das indische Weltmeer (Kareindiae orientale) ist Ddh
der Ostküste von Afrika, von Südasien und der Westküste von
Australien, dann vom westlichen Weltmeere und südlichen Eis-
meere umgeben, wo man den südlichen Polarkreis als Grenze
annimmt, und soll 1,380,000 ssjmeilen enthalten.
5. Das große Weltmeer (Mare meridionale, oceanus au-
stralis), der Ost- oder Anstralocean, das stille Meer oder
die Südsee (Maie pacificum, australe), liegt zwischen den süd-
lichen und nördlichen Eismeeren und grenzt im Westen an Asien,
an Australien und das indische Weltmeer, im Osten an die West-
küste von Amerika. Seine Länge von einem Polarkreise znm
andern beläuft sich ans 1995 Meilen; seine größte Breite beträgt
2400 Meilen und es enthält ohngefähr 3,300,000 geographische
Hjmeilen, also mehr als den dritten Theil der Erde.
Ganz anders und weit ausgedehnter erscheint der Umfang der
vier, von den Wasserscheiden der Cvntinente begrenzten Welt-
meerbecken, als die blose Begrenzung des Wasserspiegels der-
selben, durch die Uferzüge der Eontinente und der Inseln. Das
Becken eines jeden Haupt- oder äußeren Meeres umfaßt alle
Stromsysteme und Flußgebiete sämmtlicher Quellen, Bäche und
Flusse, welche ihr Wasser in solches Meer ergießen, so wie das
von der Wasserscheide derselben begrenzte Land mit allen sei-
nen Abdachungen und Senkungen gegen dieses Meer hinab. - Die
inneren Meere werden alle als Theile der Weltmeere betrach-
tet, zu denselben gerechnet, und müssen daher in den Einleitun-
gen der 5 Welttheile angegeben und näher bezeichnet werden.
1827 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Mittelschule, Privatunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
V
Einleitung.
65
Nordmeer (im O. Scandinavksches Meer genannt) und
das deutsche Meer oder die N ordsee u), mit welcher c. das
baltische Meer oder die Ostsee^) durch das Kattegat und
drei Straßen, den Sund, den kleinen und den großen Belt zu-
sammenhängt, und den lieflandischen, finnischen und bothnischen
Meerb. bildet. — Der Kanal verbindet durch die Meerenge
von Calais die Nordsee mit dem atlant. Meere. 6. das kleine
irische Meer "0, Zwischen den größten nördl. Inseln von Eu-
ropa, durch den St. Georgskanal im S. und den Nordkanal
mit dem atlant. Meere zusammenhängend, e. Dasbiskaji-
sche Meer, mit dem aquitanischen und gascognischen Meerb^
f. Das mittelländische Meer x), durch die Straße von
Gibraltar mit dem atlant. Meere verbunden, bespült einengro-
ßen Theil von Europa im S. hat große Meerbusen, z. B. das
adriatische Meer und den Archipel, mit der Straße der Darda-
nellen, dem kleinen Meere von Marmora, und der Straße von
Constantinopel. g. Das schwarze Meer y) bildet durch die
Straße Feodosia den asowischen Meerbusen. Der nordwestliche
Theil des caspischen Meeres *), welches mit keinem andern
Meere zusammenhängt, und daher eigentlich als ein sehr groß-
ßer Landsee betrachtet werden muß, bespült einen Theil der Süd-
und Ostgrenze von Europa. Die Tiefe dieser Meere ist sehr ver-
schieden, z. B. die Nordsee 1200f., die Ostsee 500 F., dasmit-
telländ. Meer 9,000 Fuß, das Caspische 300 F. tief. Die Land-
seen werden bei den einzelnen Stromgebieten Vorkommen.
2. Hauptflüsse. Europa hat eine Menge Flüsse (wel-
che auf der nördlichen großen Halbinsel auch Elben oder Elf ge-
nannt werden). Die wichtigsten sind: die Donau, der Dnepr
und die Wolga. Um auf der Charte sich für die Anschauung
feste Punkte zu verschaffen, macht man sich zuvörderst nur eine
Anzahl der wichtiger« Flüsse recht bekannt. Diese sind etwa fol-
gende: 3. Jn's nördl. Eismeer strömen: die Peczora (spr. Pet-
fchora), die Dwina und der Onega. — b. In die Ostsee und
ihre Busen: die Newa, Ulea, Tornea, Lulea, Umea, Dalelf;
der Motalastrom, die Göthaelf; der Glommen, Drammen; die
Oder, Weichsel, Memel oder der Niemen, und die Düna. —
c. In die Nordsee: die Evder, Elbe, Weser, Ems, der Rhein,
die Schelde, Themse, der Humber, Firth of Forth und der Tay.
u) Mare germanicum. v) Mare balticum. w) Mare hibernicum.
x) Mare mediterraneum. y) Pontus Euxinus. z) Mare Ca-
spium, byrcanum.
E
1857 -
Köln
: DuMont-Schauberg
- Autor: Grommes, H. W.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
201
in den Besitz Preußens gelangt, dessen König durch einen Gouverneur
vertreten wird. Hauptort Neufchatel oder Neuenburg am See, 7000
Bewohner, welche sich durch Kunstfleiß und Fabrikthätigkeit auszeichnen.
Zur Wiederholung und Uebung. Gebet die Gränzen, Ge-
birge und Flüsse der einzelnen Provinzen an! Vergleichet den Osttheil
mit dem Westtheile in Hinsicht ihrer Größe, Einwohnerzahl, Volks-
dichtigkeit und der Menge ihrer Städte! Deßgleichen ^die einzelnen
Provinzen! Ordnet die Städte nach der Größe ihrer Einwohnerzahl!
Io. Europa.
A. I m Allgemeinen.
Lage. Europa liegt auf der östlichen Halbkugel fast ganz in der
nördlichen gemäßigten Zone (zwischen dem 8- und 81.° östlicher Länge
und 36. und 71." nördlicher Breite). Seine größte Ausdehnung, von
Süd-West nach Nord-Ost (vom Cap St. Vincent bis zum cariscken
Meerbusen), beträgt 750 Meilen, von Süden nach Norven (vom Cap
Matapan bis zum Nordcap) 522 Meilen, und sein Flächeninhalt
170,000 Q.-M. (ein Fünftel von Asien, ein Viertel von America und
ein Drittel von Africa). Die Zahl der Bewohner beträgt 270 Millio-
nen, und übersteigt verhältnißmäßig die der anderen Welttheile weit.
Gränzen. Es gränzt im Norden an das Eismeer, im Osten an
das Ural-Gebirge, den Ural-Fluß und das caspische Meer, im Süden an
den Kaukasus und das mittelländische Meer, im Westen an den atlan-
tischen Ocean.
Meere, Busen und Straßen. 1) Das Eismeer mit dem
weißen Meere und dem carischen Busen. 2) Das atlantische Meer
mit dem Busen von Biscaya, dem Canal, dem Pas de Calais, der
Nordsee, dem Skagerrak und Kattegat, dem Sunde, den beiden Belten
und der Ostsee mit dem finnischen und bottnischen Busen. 3) Das
mittelländische Meer mit der Straße von Gibraltar, dem Busen von
Lyon, von Genua, der Straße des heiligen Bonifacius und von Mes-
sina, dem adriatischen Meere, dem Archipel, den Dardanellen, dem
Marmora-Meere, der Straße von Konstantinopel, dem schwarzen Meere,
der Straße von Feodofia und dem asow'schen Meere.
Inseln und Halbinseln. Die bedeutendsten Inseln: Spitz-
bergen und Novaja-Semlia im nördlichen Eismeere; Island, Groß-
britannien und Irland, Seeland, Laaland, Falster, Rügen und Goth-
land im atlantischen Meere und dessen Theilen; Majorka und Mi-
norka, Sardinien und Corfica, Sicilien, Malta, die jonischen Inseln,
Kandia oder Kreta, die westlichen Inseln des Archipels im mittellän-
dischen Meere. Die größten Halbinseln: die skandinavische, Zütland-
Pyrenäen-, Apenninen-, Balkan- und Krim-Halbinsel.
Gebirge. Diese lassen sich füglich zusammenfassen in btej süd-
lichen und südwestlichen, die mittleren und nördlichen Gebirge.
9«- —
1871 -
Leipzig
: Schultze
- Autor: Bormann, Carl
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Stadtschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Städtische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 11 —
Uralgebirge, der Ural-Fluß, daskaspische Meer
und der Kaukasische Sund als die natürlichen östlichen
Grenzen des Erdtheils angenommen. Im Süden scheidet
das Mittelländische Meer Europa von Afrika, und
mit seinen östlichen Gewässern: dem Archipelagus, der Straße
der Dardanellen, dem Marmor-Meer, der Straße von Eon-
stantinopel und dem Schwarzen Meer auch von Asien. Im
Westen und Nord-Westen trennt der Atlantische Oce an ,
und im Norden das nördliche Eismeer die Europäi-
scheu Küsten von denen Amerika' s.
§• 4.
Größe.
An Flächen-Inhalt ist Europa der kleinste unter
allen Erdtheilen, indem er nur etwa 180,000 Q.-Meilen
enthält. Er nimmt demnach nur ungefähr den fünfzigsten
Theil der gesammten festen und flüssigen Oberfläche, und
etwa den sechszehn ten Theil vom festen Lande der Erde ein.
Am nächsten steht er, seiner Größe nach, dem am spätesten
entdeckten Erdtheile Australien. Asien ist fünf-, Ame-
rika vier- und Afrika dreimal so groß als Europa.
Stellen wir aber diese seine räumliche Ausdehnung mit der
Zahl seiner Bewohner zusammen, so erscheint uns Europa
als der verhältnißmäßig am dichtesten bevölkerte Erd-
theil. Wenn man nämlich 270 Millionen als die Zahl sei-
ner Bewohner annimmt, so wohnen im Durchschnitt auf
jeder Q.-Meile 1450 Menschen. In Asien wohnen auf
demselben Räume durchschnittlich 860, in Afrika 84, in
Amerika nur 74 Menschen. Wie sich die Bevölkerung
Australiens zu der von Europa verhalte, läßt sich bei
der mangelhaften Kenntniß, welche wir bis jetzt noch von jenem
Erdtheile haben, selbst nicht mit Wahrscheinlichkeit bestimmen.
§. 5.
Oberfläche.
Ilm eine richtige und fruchtbare Anschauung von der
O berfläche Europa's zu gewinnen, müssen wir den Stamm
des Erdtheils, oder sein Festland im engern Sinn, von den
Halbinseln trennen, und als ein drittes Ganze die Inseln
betrachten. Das Europäische Festland im engeren
Sinne, gleichsam der Kern des Erdtheils, zerfällt in zwei
1859 -
Leipzig
: Schultze
- Autor: Bormann, Karl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
11
Uralgebirge, der Ural-Fluß, das Kaspische Meer
und der Kaukasische Sund als die natürlichen östlichen
Grenzen des Erdtheils angenommen. Im Süden scheidet
das Mittelländische Meer Europa von Afrika, und
mit seinen östlichen Gewässern: dem Archipelagus, der Straße
der Dardanellen, dem Marmor-Meer, der Straße von Con-
stantinopel und dem Schwarzen Meer auch von Asien. Im
Westen und Nord-Westen trennt der Atlantische Ocean,
und im Norden das nördliche Eismeer die Europäi-
schen Küsten von denen Amerika's.
§• 4.
Größe.
An Flachen - Inhalt ist Europa der kleinste unter
allen Erdtheilen, indem er nur etwa 180,000 Q.-Meilen
enthält. Er nimmt demnach nur ungefähr den fünfzigsten
Theil der gesammten festen und flüssigen Oberfläche, und
etwa den sechszehnten Theil vom festen Lande der Erde ein.
Am nächsten steht er, seiner Größe nach, dem am spätesten
entdeckten Erdtheile Australien. Asien ist fünf-, Ame-
rika vier- und Afrika dreimal so groß als Europa.
Stellen wir aber diese seine räumliche Ausdehnung mit der
Zahl seiner Bewohner zusammen, so erscheint uns Europa
als der verhältnißmäßig am dichtesten bevölkerte Erd-
theil. Wenn nian nämlich 270 Millionen als die Zahl sei-
ner Bewohner annimmt, so wohnen im Durchschnitt auf
jeder Q.-Meile 1450 Menschen. In Asien wohnen auf
demselben Raume durchschnittlich 950, in Afrika 84, in
Amerika nur 74 Menschen. Wie sich die Bevölkerung
Australiens zu der von Europa verhalte, läßt sich bei
der mangelhaften Kenntniß, welche wir bis jetzt noch von jenem
Erdtheile haben, selbst nicht mit Wahrscheinlichkeit bestimmen.
8. 5.
Oberfläche.
Um eine richtige und fruchtbare Anschauung von der
Oberfläche Europa's zu gewinnen, müssen wir den Stamm
des Erdtheils, oder sein Festland im engeren Sinn, von den
Halbinseln trennen, und als ein drittes Ganze die Inseln
betrachten. Das Europäische Festland im engeren
Sinne, gleichsam der Kern des Erdtheils, zerfällt in zwei
1832 -
Berlin
: Duncker u. Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von, Ritter, Carl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Kadettenanstalt, Höhere Schule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
” Europa. Abschu- J.
Die Küstenlänge dieser Halbinseln (2637 Meilen) ver-
halt sich also zu ihrem Flächeninhalte wie 1:15, und mithin
die Küstenlänge der kontinentalen Hauptmasse zu ihrem Flächen-
inhalte wie 1:72, woraus die große Bedeutung der Halb-
inseln für die Zugänglichkeit des Erdtheils auf das Bestimm-
teste hervorgeht. Ohne dieselben würde Europa in dieser Be-
ziehung noch hinter Amerika zurückstehen. —
Betrachten wir die Lage dieser Halbinseln, so finden wir,
daß die bedeutendsten auf der Süd- und Nordwest-Seite
des Erdtheils liegen; gegen den kalten, unwirthbarcn Norden
sind nur zwei geringere Glieder gerichtet, und auch dies ist
ein Grund, weshalb die europäischen Halbinseln für ihren
Kontinent von fo großer Bedeutung sind. Wäre es umge-
kehrt, so würde Europa's Gliederung von geringer Wichtig-
keit seyn. —
Zweites Kapitel.
Räumliche Verhältnisse der europäischen Halbinseln
und Inseln.
§. 4. Halbinseln am arktischen Ozean.
1) Die Halbinsel Kanin, zwischen dem weißen Meere
und dem tscheskischen Meerbusen, erstreckt sich, in Form einer
Landzunge, von Süden gegen Norden etwa 22 Meilen lang,
7 Meilen breit bis zu ihrem nördlichen Punkte, dem Kanin
Noß (Nase), welches unter 61" O. L. und dem Parallel der
Turnagain-Spitze liegt.
2) Die Halbinsel Kola, zwischen dem nördlichen Eis-
meere und der Bucht von Kandalagskaja, von West gegen Ost
50 Meilen lang, von Norden gegen Süden 10 Meilen breit.
Ihr östlichster Punkt ist Orlof-Nos unter 59" O. L.
§. 5. Halbinseln am nordatlantischen Ozean und seinen Theilen.
1)Die skandinavische Halbinsel, zwischen der Ostsee,
dem Kattegat und Skagerack, der Nordsee und der skandinavischen
See, von Nord-Noch-Ost gegen Süd-Süd-West 250 Meilen
lang, bei einer Breite von 60 bis 70; an einer Stelle, etwa
unter 60" N. B°, aber sogar 100 Meilen breit, — mit einem
Küsienumfangc von 620 Meilen, wovon gegen die Ostsee
1873 -
Hildburghausen
: Gadow
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
60
66) An der Nordküste merke (in der Richtung von Osten
nach Westen) die Gebiete mit den gleichnamigen Hauptstädten:
Trivolis, Tunis (beide von türkischen Statthaltern, Bei
genannt, regiert), Algier (spr. Alschier), im Jahr 1830
von den Franzosen erobert und seitdem französische Kolonie,
und Fez und Marokko, wieder ein muhamedanisches Gebiet,
aber von der türkischen Regierung unabhängig. Alle diese Ge-
biete sind im Süden theils durch die Wüste, theils durch das
Gebirge Atlas begrenzt.
67) Von den Inseln sind zu bemerken: die Azoren, die
kanarischen Inseln, zu denen Ferro (s. § 27) gehört, die
Inseln des grünen Vorgebirges, und die noch weiter nach
Süden gelegene einzelne kleine Insel St. Helena, als Gefäng-
niß für Napoleon gebraucht, der dort im Jahr 1821 gestorben ist.
c) Europa.
68) Europa liegt zwischen dem 8° und 80o östlicher Länge,
und den 360 ßis 710 nördlicher Breite. Es gehört also zum
bei Weitem größten Theile der nördlichen gemäßigten Zone an.
Es hängt mit Asien durch die Linien zwischen dem kaspischen
und nördlichen Eismeer und zwischen dem kaspischen und schwar-
zen Meer zusammen, welche § 45 angegeben sind. Im Uebrigen
ist es vom Meer, und zwar vom mittelländischen, atlantischen
und nördlichen Eismeer umgeben.
69) Das mittelländische Meer kann als ein großer Meer-
busen vom atlantischen angesehen werden. Den Eingang dazu
bildet die enge Straße von Gibraltar (2vs Meilen breit);
von da erstreckt es sich nach Osten und bildet dann wieder
neue Meerbusen, das Marmor-, das schwarze und das
asowsche Meer, welche durch die Straßen der Dardanellen,
von Konstantinopel und von Jenikale mit einander und
mit dem Miltelmeer zusammenhängen.
70) Die größte Ausdehnung hat Europa von Nordost nach
Südwest. Sie beträgt 750 Meilen. Die Ausdehnung von
Norden nach Süden beträgt 522 Meilen. Der Flächeninhalt:
192,100 s^M., worauf gegen 300 Mill. Menschen wohnen. Es
ist verhältnißmäßig unter allen Erdtheilen am meisten bevölkert.
71) Es zeichnet sich ferner dadurch aus, daß es unter allen
Erdtheilen die am meisten durchbrochene Küste und demnach auch
die meisten Meerbusen, Buchten, Halbinseln, Landzungen und
Vorgebirge hat.
72) Von den Meerbusen merke man den finnischen und
bottirischen, beide zur Ostsee gehörig, den von Viskaya
1857 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Berthelt, August, Jäkel, Julius, Petermann, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
77
das Festland und die Halbinsel Arabien hinein und trennt diese im
Westen durch den Meerbusen von Aden, die Straße Bab el Man-
dcb und den arabischen Meerbusen oder das rothe Meer (so
genannt von den röthlich aussehenden Gebirgen an seiner Westküste)
in einer mehr als 300 Meilen langen Strecke von Afrika. Dann geht
die Westgrenze von Asien iibcr die Landenge von Suez, welche
den indischen Ocean von den Theilen des vierten Hauptmceres, dem
atlantischen Ocean, scheidet. Zunächst ist cs das mittelländische
Meer und weiter um die Halbinsel Kleinasien herum sind es das
griechische Inselmeer, die Straße der Dardanellen, das
Marmormeer, die Straße von Ko n stanti n opel und das schwarze
Meer, welche hier die Wallgräben von -Asien bilden. Weiterhin
stößt Asien an Europa.
Die Flächenbeschaffenheit Asiens.
Das Hochland von Westasien. Man theilt Asien sei-
ner Flächenbeschaffcnheit nach in Hochländer und Tiefländer.
Richten wir unsere Blicke auf die tröstliche Spitze dieses Erdtheils,
dahin, tvo Kleinasien seine zerrissene Küste dem griechischen Insclmecre
entgegenstreckt, so lassen sich hier zwei Gebirgszüge unterscheiden. Der
eine läuft im Süden am mittelländischen Meere hin und tveiter nach
Osten bis an die Grenze von Persien, wendet sich hier südöstlich nach
dem persischen Meerbusen und dann mehr oder weniger am persischen
Meere hin bis an den Fluß Indus. Von da geht der Gebirgszug
gerade nach Norden bis zu dem mächtigen Gcbirgsknoten, wo vier
Hauptgcbi'rge anciitandcr stoßen, oder wie der Anblick es giebt, zwei
große Gebirgszüge einander rechtwinklig durchschneiden. — Der
andre Gebirgszug zieht sich im nördlichen Theile Kleinasiens an der
Küste des schwarzen Meeres hin, wendet sich dann ebenfalls südöstlich
und hernach südlich um das kaspische Meer herum, von wo aus er in
fast durchweg östlicher Richtung denselben oben schon bezeichneten Gc-
birgsknotcn erreicht. Die Namen der einzelnen Theile der Gebirgs-
züge sind auf einer guten Karte leicht zu finden.
Das ganze von diesen beiden Gebirgszügen eingeschlossene Land
heißt das Hochland von West- oder Vorderasien. Es nimmt
mit dem syrischen Gebirgssystem und dem Kaukasus einen Flächen-
raum von etwa 80,000 Q.-M. ein und liegt im Allgemeinen 3800
F., an manchen Stellen mehr als 6500 F. iibcr dem Meeresspiegel.
Man kann dieses Hochland bequem in drei Theile theilen: das
westliche Plateau (Kleinasien), das mittlere (kurdischarmenischcs Al-
pcnland) und das östliche (Plateau von Iran).
Das Plateau von Kleinasien, reich an weiten üppig bewachsenen,
von vielen Flüssen bewässerten Ebenen, ist von 5—6000 F. hohen,
zum großen Theil mit Waldungen bedeckten Kalkgebirgen nach dem
schwarzen Meere hin begrenzt, während im Süden das mit Schnee be-
deckte Taurusgebirge ihm als Schutzmaner gegen die andringenden
Flnthen des mittelländischen Meeres dient.
1862 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Afrika. — Die Inseln um Afrika. — Europa.
7
C. Die Inseln um Afrika.
1) Im Indischen Ocean: Madagaskar, eine der größten Inseln der
Erde, 10,500 H>M. — Die Mascarenischen Inseln: Mauritius, eng-
lisch; La Reunion, französisch.
2) Im Aethiopischen Meer: Die Guinea-Inseln, St. Thomas,
portugiesisch. St. Helena, englisch.
3) Im Atlantischen Ocean: Die Azoren: Madeira und Porto
Santo, portugiesisch; die Kanarischen Inseln, spanisch (der Pik auf Tene-
riffa 11,200' hoch). Durch die kleine Insel Ferro geht der erste Meridian.
Die Inseln des grünen Vorgebirges (Capverdischen Inseln), portugiesisch.
Iii. Europa.
[182,571 Dw.]
Die äußersten Punkte des Erdtheils sind: das Nord-Cap, im Westen das
Cap La Roca, im Süden Cap Tarifa. Unter welchen Graden?
Gegen Asien bilden Ural und Kaukasus Grenzgebirge; den Süden nimmt
das Hochgebirge der Alpen ein (im Mont-Blanc 14,770'), deren westlicher Theil
zu den Apenninen, deren östlicher zum Hämus oder Balkan führt. Mittelgebirge
umziehen die Alpen im Westen, Norden und Osten; hier in den Karpathen am
höchsten. Abgesondert erheben sich im Westen die Pyrenäen und das Iberische
Hochland, im Norden das Skandinavische, im nördlichen Theil die Kjölen ge-
nannt. An die europäischen Mittelgebirge grenzt im N. und O. eine Tiefebene,
die norddeutsche westlich, die sarmatische östlich von der Weichsel. Ueberaus reich
ist der Erdtheil an Meerbusen, und zwar:
Als Theil des nördlichen Eismeeres:
1) Das Weiße Meer.
Als Theile des Atlantischen Oceans:
2) Irische Eee.
3) Nordsee (mit dem Kattegat).
4) Die Ostsee (mit dem Bothnischen und Finnischen Meerbusen).
5) Der Biskayrsche Meerbusen.
6) Das Mittelländische Meer. Dessen einzelne Bestandtheile:
a. Das Tyrrhenische Meer.
b. Das Adriatische Meer.
e. Das Ionische Meer.
ct. Das Aegäische Meer (Archipelagus), der durch die Straße der Darda-
nellen (Hellespont) zunächst mit dem Vormeere (Propontis) oder Mar-
mara-Meer in Verbindung steht, dann durch die Straße von Konstan-
tinopel (Bosporus) mit
e. dem Schwarzen Meer (mit dem Asowschen Meere).
Die größten Flüsse sind: Wolga, 430 M. L, Donau, 365 M. l., Dniepr,
Don, Elbe, Rhein, 150 M. l., Loire, Weichsel.
Die Bevölkerung (272 Mill.) gehört 2 Racen an; die vorherrschende ist
die indo-europäische oder kaukasische; nur 14 Millionen zählen zu der mongoli-
schen Race.
1899 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Mattes, Friedrich Wilhelm, Hüffner, Jakob
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
80
schwarzen Meere umflutet; im Osten hängt es mit Asien zusammen,
gegen welches das kaspische Meer, der Uralfluß und das Ural-
gebirge die natürliche Grenze bilden.
d. Die Meere, welche Europa umgeben, schneiden tief in den
Erdteil ein und bilden zahlreiche Buchten und Meerbusen Im Norden
erstreckt sich das weiße Meer, ein Meerbusen des nördl. Eismeeres,
weit nach Rußland hinein.
Die Ostsee mit dem bottnischen, dem finnischen und dem
Rigastchen Meerbusen, die Nordsee mit dem Skager-Rak und dem
Kattegat, der Kanal, die irische See, der biscayische Meer-
busen und das mittelländische Meer sind Teile des atlantrschen Ozeans.
Die Ostsee hängt durch den Sund, den großen und den kleinen
Belt mit der Nordsee und diese durch die Straße von Calais (kaläh)
oder Dover mit dem Kanal zusammen.
Die 14 km breite Straße von Gibraltar verbindet den atl. Ozean
mit dem Mittelmeere. Teile des letzteren sind: Der Golf du Lion
(Löwengolf), der Golf von Genua, das tyrrhenische, das
adriatlsche, dasjonische, das ägäischeund das schwarze Meer.
Die gefährliche, nur b'h km breite Straße von Messina führt
aus dem tyrrhenischen in das jonische Meer, die Straße der Darda-
nellen ans dem ägäischen in das Marmarameer und aus diesem
die Straße von Konstantinopel oder der Bosporus in das
schwarze Meer.
c. Gliederung. Durch die vielen in das Land eindringenden
Meerbusen entstehen zahlreiche größere und kleinere Halbinseln, welche
Europa zum gegliedertsten Erdteil machen. ■ Die bedeutendsten Halbinseln
sind: Skandinavien und Jütland im Norden, die pyrenäische,
die apenni nische, die Balkan Halbinsel und die Halbinsel Krim
im Süden.
Ebenso reich ist Europa an Inseln. Im atlantischen Ozean liegen
die Inseln Island, Großbritannien und Irland, in der Ostsee
Rügen und die dänischen Inseln, im Mittelmeere Korsika,
Sardinien, Sieilien, Malta und Kreta.
(i. Bodeugestalt. Der Westen und Süden Europas ist überwiegend
gebirgig. In der Mitte der europäischen Gebirge liegen die Alpen,
welche halbmondförmig vom Golf von Genua an gegen das adriatische
Meer und die Donau ziehen. Sie bestehen aus wrldzerissenen Berg-
ketten, deren höchste Gipfel mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind.
Man teilt sie in W e st -, Mittel- und O st a l p e n.
Die Westalpen ziehen vom mittelländischen Meere in nördlicher
Richtung bis zum Montblanc, dem höchsten Gipfel der Alpen (4800
Meter). Sie enthalten den Mont Cenis*) (mon senih),_ durch welchen
ein 12 km langer Eisenbahntunnel führt, und bilden die Grenzmauer
zwischen Frankreich und Italien.
*) An der Grenze zwischen Italien und Frankreich.
1871 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
8
Grundzüge der Geographie.
3) Im Atlantischen Ocean: Die Azoren, Madeira und Porto
Santo, portugiesisch; die Kanarischen Inseln, spanisch (der Pik auf Tene-
risfa, 12,200' hoch). Die kleine Insel Ferro, gleich östlich davon der erste
Meridian. Die Inseln des grünen Vorgebirges (Capverdischen
Inseln), portugiesisch.
Iii. Europa.
s182,00v Dm.]
Die äußersten Punkte des Erdtheils sind: das Nord-Cap, im Westen das
Cap La Roca, im Süden Cap Tarifa. Unter welchen Graden?
Gegen Asien bilden Ural und Kaukasus Grenzgebirge; den Süden nimmt
das Hochgebirge der Alpen ein (im Montblanc (14,770'), deren westlicher Theil
zu den Apenninen, deren östlicher zum Hämus oder Balkan führt. Mittelgebirge
umziehen die Alpen im Westen, Norden und Osten; hier in den Karpathen am
höchsten. Abgesondert erheben sich im Westen die Pyrenäen und das Iberische
Hochland, im Norden das Skandinavische, von dem die Kjölen einen Theil bilden.
An die europäischen Mittelgebirge grenzt im N. und O. eine Tiefebene, die nord-
deutsche westlich, die somatische östlich von der Weichsel. Ueberaus reich ist der
Erdtheil an Meerbusen, und zwar:
Als Theil des nördlichen Eismeeres:
1) Das Weiße Meer.
Als Theile des Atlantischen Oceans:
2) Die Ostsee (mit dem Bosnischen und Finnischen Meerbusen).
3) Die Nordsee (mit dem Kattegat),
4) Irische See.
5) Der Biskayische Meerbusen.
6) Das Mittelländische Meer. Dessen einzelne Bestandlheile:
а. Das Tyrrhenische Meer,
d. Das Adriatische Meer,
c. Das Jonische Meer.
ct. Das Aegäische Meer sarchipelagus), das durch die Straße der Darda-
nellen (Hellespont) zunächst mit dem Vormeere (Propontis) oder Mar-
mara - Meer in Verbindung steht, dann durch die Straße von Konstan-
tinopel (Bosporus) mit
б. dem Schwarzen Meer (mit dem Asow'schen Meere).
Die größten Flüsse sind: Wolga, 430 M. l,, Donau, 380 M. l.; Dniepr,
Don, Rhein, 175 M. I., Elbe, Weichsel, Loire, Oder.
Die Bevölkerung (296 Mill.) gehört 2 Racen an; die vorherrschende ist
die indo-europäische oder kaukasische (Romanen, Germanen, Slaven).
Man theilt Europa ein in:
1) Die griechische Halbinsel (Türkei und Griechenland).
^ 2) Die italienische Halbinsel,
Tuo-Enropa. / ^ Die iberische oder pyrenäische Halbinsel (Spanien und Por-
k tugal).
' 4) Frankreich.
5) Schweiz,
b. Mittel-Europa. 6) Die Niederlande.
7) Belgien.
( 8) Deutschland.
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Europa. Südalpenla 11 d
105
Vii. Flußgebiete der nordöstlichen Küste des adriatischen
Meeres.
Diese Gebiete werden im Norden vom Pogebiete, im Süd«
westen vom Apennin überhaupt, fast durch die ganze Länge der
Halbinsel, und im Süden von den apulischen Apenninen bis zum
Cap Leuca begrenzt. Eine Menge Küstenflüsse strömen auö
dem Apennin ins adriatische Meer. Die bedeutendsten sind:
1. Dfctnto (Aufidus); 2. Fortore; 3. Sangro; 4. Pes«
cara (Aternus); 5. Tronto; 6. Esino (Aesis).
Das Gebirge Gargano bis zum Meerbusen von Man-
fred onia, bat treffliche Wälder von Lorbeer-, Taxus- und
andern Bäumen, und südlich davon liegt die apulische Ebene,
das Schachbrett von Apulien genannt, worin meist nur
Hirten mit einigen Millionen Schafen herumziehen.
Städte:
Lecce (spr. Lekdsche), nordwestlich vom Cap Otranto, der Grenze des
adriatischen und jonischen Meeres, 20,000 Einw.
Bari, am Meere, ly,000 Einw.
Barletta, östlich vom Ofantofluß am Meere, 23,000 Einw.
Foggia, nahe am Golf von Manfredonia, 18,000 Einw.
(Lhieti oder Teti, nahe am Peskaraffuß, 13,000 Einw.
Ankona, am Meere, 30,000 Einw. Südöstlich davon Lorretto,
und nordwestlich am Esino: Sinigaglia, jedes mit 3000 Einw.
San Marino, auf einem Berg nahe am Nubicon, 6000 Einw.
Aimini, nahe am Ausfluß des Pisatello (Rubicon), 12,000 Eiuw.
Viii. Die Inseln.
Die Insel Sicilien (Sicilia, Aetnea tellus, Trinacria).
Die Meerenge von Messina, Faro di Messina (Pretum 8i-
eulum, Mamortinum), worin die Scilla und Charybdis eine
gefährliche Durchfahrt bewirken, Iv2 Stunde breit, scheidet Si-
cilien von der Südspitze Italiens. Sie liegt im mittelländi-
schen Meere, ist vom Cap Peloro oder Faro im Osten bis
Cap Bo ö'o (Lilibaeum) im Westen 40 Meilen lang, vom erstern
bis zum Cap Pasjaro (Promontorium Pachinum) im Süden
26 Meilen breit und hier nur 15 Meilen von Afrika entfernt.
Flächeninhalt, mit den kleinern dazu gehörigen Inseln, 495
lumeilen.
Der Aetna oder Monte Gibellv (höchste Spitze 10,800
Fuß, die Schneelinie aber 8652 Fuß hoch) nimmt einen Flächen-
raum von 20 ihmeilcn ein. Die höchste Region des Berges ist
immer mit Aschs, Schnee und Eis bedeckt, und cs ist dort ein
Gebäude zur Bequemlichkeit der Reisenden. Seine Ausbrüche
verändern oft den Krater. Auf der Ostscite des Berges 5 be-
1832 -
Berlin
: Duncker u. Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von, Ritter, Carl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Kadettenanstalt, Höhere Schule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
61 Löschn, iv. Ozeanographie.
Gothland, nordöstlich von Oeland, westlich vom Ri-
gaer Busen, 7 lumeil. kleiner als Fünen. —
§. 8.
b) Das Mittelmeer oder das mittelländische
Meer
liegt, wie sein Name sagt, in der Mitte großer Land-
massen; es trennt Europa von Afrika, und bespült einen
Theil der asiatischen West-Küsten; es ist ein großer, in der
Hauptrichtung von Westen nach Osten ausgestreckter, vielge-
gliederter Meerbusen, welcher nur im Westen durch einen
kaum 2 Meil. breiten Meeresarm, die Straße von Gi-
braltar unter 36" ^ A. und 12° O. L. (fast der Meri-
dian von K. Landsend), mit denr offenen Ozean zusammen-
hängt. Gegen Osten reicht es bis 54° O. L.; sein nördlich-
ster Punkt (unter dem mittleren Meridian von Rügen) liegt
unter 46° N.b. (dem Parallel der Süd-Spitze Karafta's);
gegen Süden greift es, unter dem Meridian des Kap's der
guten Hoffnung, bis zum Parallel der Nord-Spitze des Golfs
von Suez in das afrikanische Festland ein. Seine größte
Länge daher — 515, seine größte Breite aber — 240 Meil.
— sein Flächeninhalt — 47500 Omeil-, also fast 4mal so
groß als die Nordsee. —
Inseln und Theile des westlichen Mittelmeers.
Vom Meridian des Pas de Calais bis 22° O. L>, zwi-
schen 38^ und 40° N. B. breitet sich, in nordöstlicher Rich-
tung, eine Inselreihe aus, deren südwestliche Gruppe die
Pityusen, die nordöstliche die Balearen heißt, die zusam-
men doppelt so groß als die Färöer-Inseln sind.
Die Pityusen bestehen aus den Jnselniviza (l^lüm.
größer als Jersey) und Form ent era;
die Balearen aus den Inseln Mallorca (spr. Mal-
jorka), welche dreimal so groß, Menorka, welche halb so
groß als Laaland ist, und mehrere kleinen Eilanden bestehend.
Zwischen dieser Inselreihe und dem europäischen Fest-
lande liegt
der Golf von Valencia; — im Norden der Balearen;
der Golf von Lyon; — östlich von demselben;
der
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
öl
Eintheilung der Erdoberfläche.
stens theilweise, kannte. — Der zweite oder westliche Con-
tinent enthält das nördliche und südliche, durch eine große
Landenge verbundene Amerika, oder die West veste, mit 700,000
lumeilen Flächeninhalt; der dritte und kleinste, südlich vom
Äequator gelegene Conti«ent, oder die Südveste, ist Neu-
Holland, eigentlich die größte Insel der Erdoberfläche, mit etwa
140.000 ^Meilen Grundfläche. Diese beiden Continente nennt
man die neue, d. i. erst viel später entdeckte, Welt.
1. Asien, von vier Hauptmeeren (dem nördlichen Eismeer,
großen Weltmeer, indischen Meere und einem Theil des west-
lichen Weltmeeres) begrenzt, enthält gegen 800,000 lumeiten
Flächeninhalt und hat die höchsten Gebirge, aber nicht die läng-
sten Ströme der ganzen Erde.
2. Afrika ist bis ans eine kurze Landenge, die dasselbe mit
Asten verbindet, vom westlichen Weltmeere und indischen Ocean
eingeschlossen, und hat einen Flächeninhalt von 550,000 lumei-
len. Seine Hauptgcbirge und Ströme sind noch bei weitem nicht
alle bekannt.
3. Europa ist vom nördlichen Eismeere und westlichen
Weltmeere umgeben, hängt mit Asien durch eine lange Gebirgs-
kette zusammen, und sein Flächeninhalt beträgt etwa 170,000
^Meilen. Seine höchsten Gebirge sind etwas mehr als halb so
hoch, als die asiatischen, und seine Ströme sind kleiner.
4. Amerika liegt in seiner ganzen Ausdehnung von etwa
700.000 ^Meilen zwischen dem großen und dem westlichen Ocean
und dem nördlichen Eismeere; seine höchsten Bergspihen sind
um einen nicht unbedeutenden Theil niedriger, als die in Asien.
Es hat den längsten und wahrscheinlich auch den breitesten Strom
der Erdoberfläche.
5. Australien, mit seinen weit ausgedehnten Inselgruppen,
wird vom indischen und großen Weltmeere begrenzt und hat ohn-
gefähr 160,000 llimeilen Flächeninhalt. Seine Hauptberge und
Ströme sind noch gar wenig erforscht.
Der größte Continent, oder Europa, Asien und Afrika, so
wie der kleinste, ober Neuholland, liegen fast ganz auf der öst-
lichen Hemisphäre. Der mittlere Continent, oder Amerika,
befindet sich ganz auf der westlichen Hemisphäre. — Nach
dem Meridian von Ferro enthält die westliche Hemisphäre nur
halb so viel Land, als die öst liche; Asien und Amerika sind
beinahe fünfmal so groß in ihrem Flächeninhalt, als Europa
und Australien; Afrika aber 3\/2 mal so groß, als diese bei-
den kleinern Erdtheile.
C. Die Eintheilung des Weltmeeres in 5 Haupt- oder
äußere Meere wird durch die Polarkreise, so wie durch die
Uferzüge der Continente bestimmt, und die Ausdehnung derselben
ist deßwegen sehr verschieden.
1. Das nördliche Eismeer (Mare glaciale hyperboreum),
Nordpolarocean, umgiebt den Nordpol, ist von den Nord-
D 2
1859 -
Leipzig
: Schultze
- Autor: Bormann, Karl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 79 —
oberte, das Griechische Kaiserthum stürzte, und somit ein
Muh a medanisch es Reich im Europäischen Osten grün-
dete, während das im äußersten Westen bestehende (s. §. 74)
schon zu wanken anfing. In unserem Jahrhundert erhoben
sich die bisher unter türkischer Hoheit lebenden Griechen,
erkämpften, der Heldenthaten ihrer Vorfahren sich erinnernd,
ihre Selbstständigkeit, und bilden seit 1832 unter ihrem Kö-
nige Otto I. aus dem Bayrischen Hause ein selbstständiges
Königreich.
8- 91.
Grenzen.
Die Balkan-Halbinsel wird im Norden durch
die Thäler der Sau und Donau von den Ungarischen
Ebenen, den Karpaten und den Ost-Europäischen
Flachländern geschieden. Im Osten wird sie durch das
Schwarze Meer, mit den Straßen der Dardanellen
und von Konstantinopel, durch das Marmor-Meer und
das Griechische Meer von Klein-Asien getrennt, im
Süden vom Jonischen Meer und im Westen von den
Jonischen uod Adriatischen Gewässern bespült. Der
südliche Theil der Halbinsel bildet wieder eine kleinere
Halbinsel, im Alterthum Peloponnes, jetzt Morea genannt,
welche durch den Isthmus von Corinth mit dem nörd-
lichen Theile zusammenhängt, und durch den Meerbusen
von Lepanto von demselben geschieden ist.
§. 92.
Größe.
Die Balkan-Halbinsel hat einen Flächen - Inhalt von
8000 O. - Meilen, von denen auf das jetzige Grieibenland
etwa 900 kommen. Die Anzahl aller Bewohner beläuft sich
etwa auf 8 Millionen, von denen 1 Million dem Griechi-
schen Staate angehört. Es kommen demnach im Durchschnitt
auf die Q.-Meile 1000 Einwohner, eine Bevölkerung, die
im Vergleich mit denen der übrigen Europäischen Staaten
freilich nur gering genannt werden kann, wovon aber der
Grund zum Theil in der sehr gebirgigen Beschaffenheit des
Bodens, zum Theil in den gesellschaftlichen und politischen
Verhältnissen des Landes liegt.
1896 -
Metz
: Even
- Autor: Scharf, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Elsaß-Lothringen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Alien.
(4,5 Europa), nahezu 830 Mill. Ew., auf 1 qkm 19 Ew.
Grenzen: Im Uralgebirge, längs des Ural-
flusse s und im Kaukasus schließt sich Asien an Europa an
und ist von diesem weiter gegen Süden durch das schwarze,
das Marmara-, das mittelländische und das ägäische
Meer getrennt. Der Kanal von Suez und das
rote Meer bilden die Grenze zwischen Asien und Afrika.
Im Süden grenzt Asien an den indischen Oeean, mit
dem persischen und dem bengalischen Meerbusen; im Osten
an den stillen Ocean, mit dem chinesischen, dem gelben,
dem japanischen und dem ochotskischen Meere; im Norden
an das nördliche Eismeer. Oberfläche: Asien hat von
Norden nach Süden eine Ausdehnuug von ungefähr
8600 km und etwa 9600 km in der Richtung von Westen
nach Osten. Es erstreckt sich etwa 1050 km weiter gegen
Norden und 3900 km (die Breite von Europa) weiter
gegen Süden, als Europa. Wie Europa, so hat auch
Asien, besonders an der Südseite, tiefe Einschnitte. Es
sind hier die großen Halbinseln Arabien, Vorderindien
und Hinterindien, mit Malakka. An der Ostküste unterscheidet
man die Halbinseln Korsa und Kamtschatka; an der West-
seite die von Kl ein a sie n. Diesen Halbinseln lagern große
Inseln und Inselgruppen vor; im indischen Ocean^
Ceylon, die großen Sunda-Jnseln, Borneo, Java, Sumatra
und Celebes; im stillen Ocean, die Mollukken oder Ge-
würzinseln, die Philippinen, die japanischen Inseln, die
Kurilen und die Aleuten oder Fuchsinseln. Von der Halb-
insel Kleinasien an zieht gegen Osten an manchen Stellen
bis an den stillen Ocean, Hochland, das in dieser Rich-
tung an Breite und Höhe (von 1200—1300 m) zunimmt
und etwa den zweifachen Flächeninhalt von Europa umfaßt.
1835 -
Darmstadt
: Jonghaus
- Autor: Fischer, Johann Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
48
ner als der Mississippi, wäre aber für Europa ein großer
Fluß, indem er auf seinem Laufe an 500 Flüsse und Bäche
aufnimmt und 4 Meilen breit in's Meer fällt. In den
Lorenzftrom ergießen sich mehr als 100 Flüsse; er verbin-
det alle großen Seen Nordamerikas und ist bei'm Aus-
flusse in's Meer 21 Meilen breit.
23. Die größten Flüsse in den übrigen Erdtheilen
sind: In Europa: die Wolga, 460 Meilen lang; die
Donau, 381 Meilen; der Dniepr, 240 Meilen; der
Don, 214 Meilen; die Dwina, 200 Meilen; der
Rhein, 190 Meilen; die Elbe, 155 Meilen; die Oder,
120 Meilen; Äe Weser, 68 Meilen; der Main, etwa
80 Meilen lang. In Asien: der Ho ang ho, 570 Mei-
len lang; der Jan tse kiang, 648 Meilen, beide in
China; die Lena, 440 Meilen; der O b y, 570 Meilen
lang. Der Nil in Afrika hat eine Länge von 560 Meilen.
24. Theile des Meeres sind die Meerbusen, Baien,
Buchten und Häfen. Meerbusen heißen die größeren
Einschnitte, welche das Meer in das feste Land macht.
Kleinere Meerbusen heißen Baien und Buchten. Hä-
fen sind kleine Meerbusen, die entweder durch die Natur
oder Kunst gemacht sind und den Schiffen zur Sicherung
gegen die Stürme dienen.
25. Drängt sich das Meerwasser zwischen zwei Län-
dern durch und verbindet zwei Meere mit einander, so er-
hält dieser Meerestheil den Namen Straße, Sund oder
Kanal.
26. In fließendem Wasser und im Meere finden sich
oft Stellen, wo das Wasser sich um einen Mittelpunkt
bewegt. Solche Stellen werden Wirbel genannt; sind
diese sehr stark, so heißen sie Strudel. Brandung
wird die Anhäufung und Brechung der Meereswellen an
steilen, felsigen Küsten genannt.
27. Das um die ganze Erde sich windende Welt-
meer (der Ocean) wird in 5 Hgupttheile getheilt: 1. das
nördliche und 2. das südliche Eismeer, 3. das atlantische
Meer, 4. das indische Meer und 5. das Süd- oder stille
Meer. Das mittelländische Meer, die Nord- und Ostsee,
das adriatische und schwarze Meer rc. sind kleinere Meere.