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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 754

1850 - Weilburg : Lanz
754 Die einzelnen Lander Asien's. sind sehr geschickt in der Färberei. Gold und Silber bearbeiten sie mit großer Geschicklichkeit; sie liefern viele Kupfer- und Stahl- waaren, auch Porzellan, feines Leder und Papier und bereiten alle Arten von Essenzen, unter andern das beste Rosenwasser und Rosenöl. — Der Handel ist nicht unbedeutend, durfte jedoch bei der günstigen Lage des Landes von weit größerer Erheblichkeit sein. Er ist größtentheils Landhandel und wird durch Karawanen betrieben. Eine große Menge von Natur-, auch mehrere Knnsterzeugnisse werden ausgeführt. Bender, Abassi und Abuschär am persischen Meerbusen, Räscht und Tauris im Norden und Jspahan in der Mitte des Landes sind die ansehnlichsten Handelsplätze. — Von Silber- münzen hat man Mamudis (t 1% 3b'r.), Abassis (22'/. 3tr.) und Hasaer (1 fl. 52 3tx), von Goldmünzen aber einfache und doppelte Daries (Dukaten.). §. 879. Die Regierungsform ist völliger Despotismus; nur alte Gebräuche und die Vorschriften des Koran vermögen die Willkür des Herrschers einigermaßen in Schranken zu halten. Dieser führt den Titel Schach oder Schah und gilt nicht allein als weltliches, sondern auch als geistliches Oberhaupt des Reiches. Die Thronfolge ist erblich in männlicher Linie. — Die jährlichen Einkünfte sollen gegen 30 Mill. Gulden betragen. — Die Heeresmacht besteht hauptsächlich aus Reiterei und zählt nach Einigen 180,000, nach Andern aber 254,000 Mann. Von dieser Truppenzahl sind etwa 15,000 Mann auf europäische Art eingeübt und mit Fenergewehren versehen. r §. 880. West-Persien wird in zwölf Provinzen ein- getheilt, die hinsichtlich ihrer Größe sehr verschieden sind. Es sind folgende: 1) Irak Adschemi, ein Theil des alten M ediens, liegt auf der Süd- und Südwestseite des kaspischcn Meeres. — Teheran, die jetzige Hauptstadt des Reiches und die Winter-Residenz des Schach's, breitet sich im Nord- osten von Bagdad in einer schönen, aber öden Ebene aus, in deren Nähe sich das hohe Elburz-Gebirge erhebt, ist eine der schönsten Städte Persiens und hat einen großen, aber leicht

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1. Asia - S. 329

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
Persien. 329 Feuersteine ganz, weil sie dafür, vermöge eines ge- wissen Holzes, auf dieselbe Weise Feuer anschlagen können. Erdpech, Bolus, Mergel, Berg- ralch, Bergöl oder Naphtha, sind mehr oder wenig an vielen Orten zu finden, und in dem Ber- ge Phirus, auch Kaukasus genannt, find die ergie- bigsten Mienen von Türkisen. Nur Gold lind Silber sind bis jetzt noch unentdeckte Metalle, aber aller Wahrscheinlichkeit nad) da; weil man aber nie- mals mit Ernst darnach gegraben, oder nicht Kennt- nisse genug hat, diesen Schätzen der Alten nachzu- spüren, so leidet Persien bis jetzt uoch an Gold und Silber Mangel. Endlich ist auch die perle bey den Persern ein angesehenes Produkt, dem sie irr ihrer Sprache alle mögliche Beynamen von Wür- de und Glanz beylegen. In altern Zeiten war die- ser Perlenfang um vieles ansehnlicher, und die m der Gegend der Insel Bahrein gefundenen Perlen, machten auch allen andern den Vorzug streitig. Allein ihre Menge ist sehr geschwächt worden, und seitdem die Portugiesen nicht mehr Herren des per- sischen Meerbusens sind, hat auch dieses Produkt ei- nigermaßen Ruhe gefunden. Bey so wenig Waldungen und eben so geringer Aufmerksamkeit auf die Landesprodukte im Thier- reiche, sollte man glauben, weit weniger Thiere in Persien anzutreffen, als man bey näherer Untersu- chung wirklich trifft. Sind auch Arabiens Pferde, (wie wir bey Arabien umständlich gesehen haben,) edler, als die persischen, so sind sie es doch nicht in allen Stücken, denn Persiens ansehnliche Pfer- dezucht liefert im strengsten Sinn, schöne Pfer- de, die im Lande selbst sehr cheuer sind und wohl an tausend Thaler kosten, weil bey keinem Uebersiuffe, doch eine zu große Menge nach Indien ivito der Tür. X 5 kry

2. Fremde Länder und Völker - S. 163

1815 - Berlin : Achenwall
hen Wurzeln. Gern wäre ich noch weiter, bis zum See Allagill gezogen, aber das unselige Geschmeiß der Mücken und Ameisen zwang mich, umzukehren. Unsere Pferde trieften von Blut- und meine Begleiter schwamm men in Schweiß." Xii. Persien und seine Bewohner. Persien grenzt gegen Norden an Kaukasien und an das asiatische Rußland, das kaspische Meer und die Bucharei, gegen Osten an Hindostan; gegen Süden wird es von dem indischen Meere begrenzt, und von dem persischen Meerbusen; gegen Westen von eben die, sem, und von türkischen, kaukasischen und georgischen Ländern. Zn Norden, und mitten durch das Land- zier hen sich große Gebirgsketten mit Schneegipfeln, unter welchen der Ararat schon im hohen Alterthume berühmt war; Vulkane und brausende Schlammquellen gehören zu den Natur-Merkwürdigkeiten dieses reichen Landes- das die besten Pferde, die schönste Seide, 40 Arten von Wein, alle Blumen Europas, alle saftreiche Südfrüchte- Flachs und Baumwolle, Kamph-er- Manna- Gummi- Marmor und Naphtha,Quellen, und kunstreiche Ein- wohner hat, die sich auf Verarbeitung der Seide und der Metalle verstehen, Und auf die Bereitung der besten Lederarten, besonders des Saffian und Chagrin; auch sind sie gute Baumeister. In den Haupt, Manufakkm ' L L

3. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 384

1819 - Nürnberg : Campe
m Süd-Asien. dings giebt es hier nicht nur Sand - sondern auch Salzwüs sten, wo beinahe die ganze Oberflache der Erde mit Salz bedeckt ist; doch ist das Land im ganzen fruchtbarer als Arabien, obgleich ebenfalls arm an Wasser. Nur ein ein- ziger schiffbarer Fluß durchströmt Persien, nämlich der Ara, welcher sich in das caspische Meer ergießt. Die übrigen Flüsie sind klein; sie werden aber von den Persern sorgsälrig zur Wässerung ihrer Felder benutzt; und auch die Bergftrö- me wenden sie hierzu an. , Im Süden ist Persien größtentheils flach, im Norden aber sind hohe Schneegebirge, Kinder des Berges Taurus. Gegen die Mitte des Landes sieht man zwar keinen Schnee mehr auf den Gipfeln der dortigen Gebirge, aber immer verlieren sich die höchsten Spitzen noch in den Wolken. In den nördlichen Gebirgsgegenden ist rauhe, kalte Luft, und im Winter strenge Kalte; auch im übrigen Lande soll Schnee und Frost nichts seltenes seyn; der Sommer aber ist in den südlichen Gegenden sehr heiß und trocken, mit beinahe im- mer heiterem Himmel. Die fruchtbarsten Gefilde Persiens sind gegen das kaspifche Meer hin, aber auch anderwärts finden sich sehr gesegnete Landstriche, wo Getreide, Reis, Wein, Baumwolle, Taback in Ucberfluß wächst, und die Gärten mit den schönsten Granaten - Citronen - Pomeranzcn- Mandel- und Feigenbäumen prangen. Persien ist auch er- giebig an Safran, Zucker, Kampfer, Opium, Manna, Gum- mi, Gallapfeln und andern dergleichen Waaren; der persi- sche Meerbusen liefert die schönsten und feinsten Perlen, die Bergwerke mancherlei Metalle und Mineralien, auch Tür- kiffe, nur kein Gold und Silber; ganze Waldungen von Maulbeerbäumen nähren eine ungeheure Menge Seidenwür- mer, und auf den Triften sieht man große Heerden schöner Schafe mit Fettschwänzen, auch sehr gute Pferde, Kameele r

4. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 37

1855 - Regensburg : Manz
B. Übersichtliche Darlegung der fünf Erdtheile. 37, §. 4. Pe rsi en. Persien liegt östlich von der Türkei und Arabien. Es besteht aus 3 Haupttheilen: 1) Iran oder West-Persien, liegt südlich vom ka- spischen Meere, mit dem Hinduknsch-Gebirge auf der nordöstlichen Grenze und der Hauptstadt Teheran in: Norden, Jspahan, der alten Hauptstadt, in der Mitte und der Handelsstadt Schirüs im Süden. 2) Afghanistan ist der nördliche Theil von Ost- Persien, mit der Hauptstadt Kabul am Kabul, einem Nebenflüsse des Indus. 3) Belud sch ist an ist der südliche Theil von Ost- Persien, mit der Hauptstadt Kelat im Norden. §. 5. Türkest an. Türke st an oder die freie Tatarei, das Stammland der Türken, liegt nördlich von Persien und besteht ans mehreren von einander unabhängigen Theilen, von denen folgende drei Chanate die wichtigsten sind: 1) Buchara im Südosten, mit der Hauptstadt Buchara und der Handelsstadt Samarkand. 2) Kh iwa am Amu, mit der Hauptstadt Khiwa und 3) Khokand am Shr, mit der Hauptstadt Khokand und der Handelsstadt Taschkent. §. 6. Das chinesische Reich. Das chinesische (86üiri68i8eü6) Reich liegt südlich Von Sibirien und reicht von Persien bis an den großen Ocean. Es besteht ans folgenden Ländern: . 1) Das eigentliche China, nördlich von Hinter-

5. Die Weltkunde - S. 96

1817 - Breslau : Max
9 6 Neberblikken wir die Erde in Hinsicht der wich- tigsten Miner, so ergibt sich Folgendes: In Deutschland gibt es beträchtliche Silber- Erze, z. B. im Erzgebürge, aber wenig Gold, hin- länglich Kupfer, Blei und Zinn, sehr viel Eisen; Kobalt und Quekksilber in Ueberfluss, fast alle Arten von Edelsteinen, schönen Marmor, die feinste Por- zellanerde bei Meißen, viele Salzquellen, etwas Steinsalz und an Laufend Bäder und Gesundbrunnen. In der Schweiz findet man sehr schöne Kristalle, Marmor und Eisenerze. In I t a l i e n ist sehr schö- ner Marmor, Eisenerz und gediegener Schwefel. Frankreich ist nicht reich an wichtigen Minern. Spanien und Portugal haben schönen Marmor, viel Salz, Eisen-, Blei- und Zinn-Erze, Bäder und Brunnen. England hat das beste Zinn, Blei und Kupfer in Menge, ungeheure Massen von Stein- kohlen und schöne Walkererde. In den Nieder- landen findet man nur Torf und Bausteine. In Dänemark ist Mangel an Minern und namentlich an Salz. In Norwegen und Schweden findet man Silber, Kupfer, Marmor und viel vorzügliches Eisen, aber Mangel an Salz. Russland ist ziem- lich reich an Minern, vorzüglich an Eisen, Kupfer und Salz. Ungarn ist das miner-reichste Land in Europa. Es hat viel Gold, Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Quekksilber, Salpeter, Farbenerden, Stein- und Quellsalz in unendlicher Menge, Mctrmor, einige Edelsteine, Bäder und Brunnen. In der Türkei findet man Eisen, Schwefel, Sicgelerde, Meerschaum, Farbenerde und Märmor. Die Miner in der asiati- schen Türkei, in Arabien und Persien sind wenig untersucht, doch Kupfer, Blei und Eisen ist hier in .

6. Cursus 2 - S. 32

1809 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
32 7 ' " . Asien. Nl'g von Persien Fat - Ali - Schach, dessen Haupt- und Residenzstadt Teheran ist. Er kann 100,000 Mann Truppen ins Feld stellen. ' . ,/ 1. Iran, (Jrwan, Eriwan, Persisch - Armenien), im nordwestlichen Winkel von Persien, zwischen dem Kaukasus und Ararat, am Flusse Ara, eine sehr schöne, wohlbewasserte und fruchtbare Landschaft, mit der Stadt Eriwan, in deren Nahe Etschmiazin (Dreykirchen, ein Armenisches Kloster), und die Ruinen von Arta ra- ta, und der Residenz- und Handelsstadt Ko i. 2. Aderbeidschan, südlich von Iran, eines der - besten, fruchtreichsten und 'angebautsten Länder in Persien, mit fleißigen Einwohnern. Tauris, westlich vom Kaspischen Meere, eine sehr ' große (oft vom Erdbeben verwüstete) Stadt mit 100,000 Gf., mit schönen Moskeen, berühmten Manufakturen in Seide und Schaqrin, und einem starken Handel zwischen ..Persien, der Türkey, Kurdistan und Georgien. — A r- debil, mit den Begräbnissen alter Könige, treibt starken Seidenhandel. Z. Schirm an, östlich von Iran, und die nörd- lichste Persische Provinz, ein schmales Küstenland längs der Westseite des Caspischen Meeres; ist sehr fruchtbar und ziemlich volkreich, hat starken Safranbau, Salz, Schwefel und Naphthaquellen, und enthalt die Städte Derbend, Schamachie und Baku, den berühm- ten Paß, das Kaspische Thor, und das berühmte immerwährende Feuer. Die Russen haben hier nicht nur Niederlagen und starken Handel, sondern haben sich auch einen Theil des Landes unterworfen. 4*

7. Kurzer Unterricht in der Geographie für Schulen - S. 126

1811 - Frankfurt am Mayn : Andreä
itt 126 Persien. und wird fl'ir den besten in der Welt gehalten, weil er auf trockenein, bcrgigem und sandigem Boden wächst , und weil die Araber seine Beeren sehr reif arn Baume werden lassen. 3. Persien. Grenzen: Das Gebiet zwischen dem kaspischen Meere und dem persischen Busen wird Persien genennt; gegen Norden hat es die kaukasischen und russischen Lande. Größe und Volksmenge: Die Größe schätzt man auf 5o,ooo Quadrarmeilen, und die Anzahl der Einwohner auf 19 Millionen. Gebirge: Auf der West-, Nord- und Ost- feite hat cs sehr hohe Gebirge; die berühmtesten der- selben sind der Sana m i s, der K a kum isar und So liman. Flüsse: Außer dem Grenzflüsse Indus sind hier keine große, beträchtliche Flüsse. Religion: Die Einwohner bekennen sich zu einer besondern Gemeinde der Muhammeraner; doch findet man viele Christen und Juden , wie auch Sonnenverehrer oder Gauren, dergleichen die alten Perser waren, unter denselben. Regierung: Die Regenten in Persien heißen Schach oder P a d i s ch a ch, und regieren ganz unu m s ch r ä n k t. Die Nachfolge ist erb- lich, jedoch mir Ausschließung des weiblichen Ge- schlechts. Eintheilung: Persien besteht jetzt aus zwey Reichen. Eine Lime von der südöstlichen Ecke des kaspischen Meeres bis zur Straße von Ormus macht die ungefähre Theilungslinie, nach welcher man Persien überhaupt in das westliche und östliche einzutheilen pflegt. Zu Westpersien gehören jetzt noch folgende Provinzen: 1. Adyrbeizan, s. Kilan,

8. Theil 2 - S. 474

1832 - Cassel : Bohné
474 Asia Maior Orientalis. wird, gegen Norden an Media, wro dieselben Gebirge trennten, gegen Nordwesten und Westen hingegen an Assyria und Babylonia, mit welchem letztem Lan- de sie besonders durch fortlaufende unermessliche Ebe- nen verbunden ist; gegen Süden grenzte sie an den Persischen Meerbusen. Durch diese Ebenen stand Susiana mehr in natürlicher Verbindung mit fen As- syrischen Ländern als mit Persien, wohin Strabo sie rechnen will. Auch hat Assemann in der Bibi. Orient. 758. hinreichend gezeigt, dass die Sprache der älte- sten Bewohner die Syrische war. Gebirg e. Nur das in Media schon genannte nördliche Grenzgebirge Zagrus, der zwischen Media hinstreicht und östlich Persien von Susiana trennt. G ew äs s er. Der Persische Meerbusen Sinus Persiens, 6 Utqötxog xohxogg nach Nearchs Peripl. 43. das Meer an der Küste voll Schlamm, Sinus coe- nosus, Tlr/hcoörjg xoknoq, Klippen und Sandbänken (Vada arenosa). Flüsse: 1) Eulaeus, Pvhcuog (Ab- zal, der Fluss von Desful, nach Ker Porter); Str. 15. Arr. Exp. Al. 7, 7. Diod. S. 19. Pl 6,23. 27. 31. Pt. 6, 3. Er entspr. aus den nördlichen Gebirgen der Cossaei,_ war rein und wohlschmeckend, wess- halb die Persischen Könige sein Wasser in silber- nen Gefässen auf ihren Reisen mit sich führen lies- sen und floss westlich an der Stadt Susa. Herodot. 1, 188. nennt ihn den Choaspes, Xoccöxr/g (Kerrah, nach Ker Porter); bei Daniel 8, 2. Ulais Dieser nahm unterhalb Susa den Copratas, Konqarag, den Schmutzfluss, auf, der auch den Namen Pasitigris getragen haben soll. 2) Oroates, Oqoarrjg, entspr. auf dem Gebirge der Uxii, und der Grenzfluss gegen Persien hin. Nach Männert der heutige Tab, nach Heeren Rasain. Str. 15. Pt. 6, 3. Pi. 6, 23. 27. 31. Poden. Sehr fruchtbar an den Gebirgen hin und in den nördlichen Ebenen um Susau.s.w. Voll Moräste und Sandstrecken gegen deu Pers. Meerbu- sen zu; das Clima drückend heiss. Provinzen oder L and schaften. 1) Cis-

9. Teil 1 - S. 237

1918 - Essen : Bädeker
Das Geld und die Ersatzmittel desselben. 237 Tanschmittels bei sich zu führen. Man mußte daher nach einem kostbareren Zahlungsmittel suchen, nach einem Gegenstände, der außerdem überall bekannt und beliebt, leicht teilbar war und sich verhältnismäßig wenig abnutzte. Ein solches Mittel fand man in den seltener vorkommenden, deshalb wertvollen sogenannten edlen Metallen, dem Gold und Silber. Die Menschen haben diese schönen und glänzenden Metalle immer geliebt. Die alten Könige sammelten deshalb soviel als nur möglich von diesen Gütern. Beim Tausche wogen sich die alten Völker das edle Metall zu. Das ist lange Zeit ge- schehen, ehe man das Gold und Silber in kleine Stücke teilte und diese Stücke prägte; ehe man Geld nach heutiger Art erzeugte. Aus jener alten Zeit stammen noch die Gewichtsnamen für Geld, z. B. das englische „Pfund Sterling", das französische livre, das italienische lire, d. i. Pfund. Das Geld ist ein bequemes Tauschmittel, weil es sich leicht handhaben läßt, ein sicheres, weil es überall anerkannt wird, ein zuverlässiges, weil es sich wenig abnützt. Daraus folgt, daß es selbst Tauschwert besitzt, noch dazu einen solchen, der für lange Zeiten ein gleich hoher bleibt. Deshalb benutzte man dasselbe auch zum Atesten, zum Bestimmen des Preises. Man drückt die Höhe des Tauschwertes, den Preis der Ware, in Geld aus. Weil diese Sitte allgemein durchgeführt wurde, war es notwendig, daß das Geld in gleichmäßigen und gleichwertigen Stücken hergestellt wurde; deshalb nahm mit Fug und Recht die Regierung die Beschaffung der Geldstücke des^ Landes in die Hand. Man nannte die Einteilung der Münzen, die Be- stimmung der Gewichtsmengen an edlem Metalle für jede Geldsorte den Münzfuß. Diese von der Obrigkeit geprägten Münzen wurden das gesetzliche, darum wahre Zahlungsmittel; so entstand der Ausdruck Währung, der also dasgeld in seiner Eigenschaft als gesetzliches Zah lungs- mittel bezeichnet, als das Gut, das zwangsweise als Tauschmittel ange- nommen werden muß. In früherer Zeit benutzte man zur Herstellung von Geld hauptsächlich das Silber. Man hatte demgemäß in Silber die Zah- lungen zu leisten; das war die Zeit der Silberwährung. Später, als das Volk reicher geworden und dasselbe immer größere Zahlungen zu leisten hatte, führte man die Bestimmung ein, daß größere Summen nur in Gold gezahlt werden durften, was natürlich die Prägung einer sehr großen An- zahl von Goldmünzen zur Folge hatte; das ist die Goldwährung, die auch in Deutschland gilt und bei welcher Silbermünzen nur zur Zahlung kleinerer Beträge und zum Ausgleiche benutzt werden, also Scheidemünze sind. Wird dagegen jedem Schuldner freigestellt, ob er in Gold oder in Silber zahlen will, und wird nur das Preisverhältnis zwischen Gold und Silber gesetzlich bestimmt, so haben wir die Doppelwährung. Trotzdem das Metallgeld für den Verkehr im Verhältnis zu den früheren Tauschmitteln eine sehr große Erleichterung war, erwies es sich doch noch als unhandlich, namentlich wenn es sich um die Bewegung großer Summen handelte. Deshalb kamen schon die Mongolen oder Kalmücken im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts auf den Gedanken, ein Geld herzustellen, das ganz leicht zu handhaben war; sie machten Geld aus Papier. Damit nun aber and) dieses neue Geld seinen Zweck erfüllen konnte, mußte es jeder bei Todesstrafe annehmen; es wurde sogar aller Vorrat an Metallgeld einge- zogen. Selbst fremde Kaufleute dursten nur Papiergeld als Bezahlung an- nehmen. Ein Kaiser von Persien ahmte dies nach;' aber da niemand das Papiergeld nehmen wollte, hörte aller Handel auf, und es herrschte bald-

10. Bd. 2 - S. 459

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
283. Persien und die Perser. 459 Norden und den persischen im Süden, stürzten sich zahlreiche fremde Völker. Diese mischten sich zwar mit der eingebornen Bevölkerung, aber mehrfach ist die Verschmelzung unvollständig, und jeder der Stämme, der zu der eigentlich persischen Nation hinzu gekommen ist, hat seine Sitten, Lebensweise, Religion und selbst seine Sprache behalten. So besteht in der nördlichen Zone die Bevölkerung größtcntheils aus Tür- ken, die in Folge der Tataren-Einfälle gekommen und in dem Lande geblieben sind. In der mittleren Zone mischen sich mit einer Bevölke- rung persischer Herkunft viele Kurden, Zends, der alte Stamm des Südens oder Baktyaris, fast alle Nomaden. Man weiß nicht recht, woher die Baktyaris kommen; sie gelten in Persien als Fremde und türkischen Ursprungs; sie selbst behaupten, von Osten gekommen zu sein. Vielleicht stammen sie in der That aus Turkomanien, dem alten B a kt ria na. Im Süden ist die Bevölkerung am buntscheckigsten und am wenigsten seßhaft. Neben den Zends, den ersten Bewohnern des Landes Fars, finden sich unter den Namen Lowis, Failis, Mamasenis, Arabes und Belonthis zahlreiche Familien, von einander gesondert und verschieden in Sitten und Religion. Freilich ist das Persische die ge- meinsame Sprache aller dieser Völkerschaften, aber jede hat nichtsdesto- weniger ihre eigene Sprache behalten, und wenn man im Norden in den Bazars Türkisch, das Dschagatai unter den schwarzen Zelten hört, so kann man im Süden nach einander das Kurd, Zcnd und das ara- bische Idiom finden. Diese eigenthümliche Verschiedenheit Persiens, welche in Klima und Bevölkerung sich findet, besteht auch in seinen Prodnctionen. Neben den Erzeugnissen der kälteren Zonen findet man auch die des heißen Kli- ma's; während man im Norden die Eiche, Pappel, Weide, den Apfel- und Kirschbaum findet, trifft man im Süden die Cypresse, den Dattel-, Feigen-, Orangen-, Citronen- und Pfirsichbaum, neben Baumwollcn- und Indigo-Pflanzungen. Da Persien zum großen Theil ein sehr bergiges Land ist, so ist es von Natur reichlich mit Metallen und Mineralien jeder Art versehen. Aber der Reisende nimmt sie mehr wahr, als daß er sie ausgegraben, bearbeitet und benutzt sieht, denn die Perser nützen nicht die Schätze ihres Bodens. Persien zerfällt in zehn Provinzen: Aserbidschan, Ghilan, Masen- deran, Kurdistan, Irak-Adschemi, Khorasan, Kusistan oder Arabista», Farsistan, Kerman und Laristan, deren Hauptstädte sind: Tabriz, Rcscht, Sari, Kermandshah, Ispahan, Meschcd, Khusis, Schiras, Kerman und Har. Die nomadische Bevölkerung lebt unter dem Schutz und der Bot- mäßigkeit ihrer eigenen Häuptlinge, sic führt ein Hirtenleben; die seß- hafte steht unter der Regierung der Ket-phodahs, Bakims und Begler- Begs, welche vom Schah eingesetzt sind; sic theilt sich wieder in drei gesonderte große Klassen oder Kasten. In erster Linie stehen die Chans, welche die Aristokratie oder den Adel bilden; die Mirsas, das sind

11. Asia - S. 328

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
H zr8 Persien. doch der Perser Bequemlichkeit genug, indem weit- läustige Spaziergänge oder künstliche \ Labyrinthe für sie unnütz wären, da ihre Gartenlust, blsß m Aussicht besteht und sie nur mehr in den Garten, um zu sitzen, als darin zu gehen, kommen. Wenn Persiens Einwohner nicht eben so sorg- los bey ihren unterirdischen Schätzen waren, dann würde auch das \ von Natur bergigte Land einen weit größer» Reichthum aus feinen Innern herauf- holen. Diucferfi in diesem Jahrhundert fängt die Regierung an, ein aufmerksameres Auge hierauf zu richten, und nie hat noch der Erfolg der Mühe gewährt. Die hier gefundenen Mineralien sind, Elfen vorzüglich und gut in den Minen von Hyr- kamen, im nördlichen Medien und in Bactriane. Eben fo Stahl, der ohne weitere Kunst eine Dia- mantenhärte hat. 2\wpfei*, vorzüglich in der Provinz Mazenderan zu Sary. Bley bey Kir- man und Pezd, woselbst es auch etwas Silber ent- hält. Ferner Schwefel, Salpeter, Spies- glas und Schmergel, stnd keines sehr ächt. Sal§ aber erzeugt Persten aus zweyerley Art, eins auf der Oberfläche cher Erde,I das andere in Bergwer- ken. Man flndet Ebenen von zehn Meilen, deren Decke Salz, Schwefel und Allaune ist, und diese Salzsekder sind besonders in dem Lande der Parther, der Provinz Farsiflan und Hyrkanien, so rein als es nur feyn kann. In Medien und Ifpahan aber wird es aus der Erde in sogroßen Stücken, als Quadersteine gegraben und verführt, fo daß in Kar- manien eine desondre harte Art davon angetroffen wird, deren sich Arme zu Erbauung ihrer Häuser bedienen. L77armor ist ebenfalls von viekerleyart »nd am besten und schönsten in der Gegend von Tauris. Auch ersparen die Perser unsre harten Feuer-

12. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 99

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Iii. Persien. 99 Takti Boston, Gewölbe des Gartens, genannt. In der Nähe liegt die Hauptstadt. Kermanschah, in einem fruchtbaren Thale; früher nur ein Dorf, ist sie in der neuesten Zeit befestigt worden und jetzt eine bedeutende Stadt mit etwa 40,000 Einw., einem Palast des Statthalters, einer Stückgießerei und Pulverfabrik und mancherlei Fabriken. — Bei Konkowar im No. von Kermanschah haben neuere Reisende die noch wenig bekannten Ruinen eines 250 Schritte langen und 36' breiten Dianentempels entdeckt. 11. Irak (Media), auch Jrak-Adschem, d. h. das persische Irak, im Gegensatz des Irak-Arabi oder arabischen, welches die westlich vom Tigris belegenen Gegenden begreift. Sie ist eine der größten und wichtigsten Provinzen des Reichs. Sie nimmt den größten Theil der Hoch- ebene Persiens ein, wird zwar von Gebirgen begrenzt und durchzogen, aber diese Berge sind fast ohne Ausnahme baumlos, meist sogar von aller Vege- tation entblößt, daher auch hier kein einziger bedeutender Fluß, welcher das Meer erreichte; die wenigen, nur im Frühjahr bedeutenden Steppenfüchse werden durch Bewässerungscanäle vertheilt und verlieren sich im Sande, haben auch meistens im Sommer wenig oder gar kein Wasser. Das Klima ist äußerst trocken; nur vom Januar bis April fällt Regen, die Nächte aber sind selbst im glühend heißen Sommer kühl. Das Land ist im Ganzen gut angebaut und fruchtbar, aber nur da, wo Bewässerung möglich ist; alles Uebrige wird zur Wüste. Diese Provinz enthält die größten, auch für die Geschichte des Landes merkwürdigsten Städte. Die wichtigsten sind: Hamadan, das ehemalige Ecbatäna, die Sommerresidenz der alten persischen Könige, unweit des Gebirges Elwend. Von der alten Pracht sind keine Spuren mehr übrig, und die heutige Stadt bietet nur einen Haufen Trümmer dar; kaum ein Sechstel des alten Umfangs ist jetzt noch bewohnt. An Gebäuden hat sie einige schöne Moscheen; auch zeigt man hier das Grab Avicennas und das angebliche Grabmal Esthers und Mar- dochais. Die Mauern der Stadt und die ehemalige Festung sind geschleift. Die Zahl der Einwohner soll 40- bis 50,000 betragen; sie verfertigen gutes Leder und die in ganz Persien gebräuchlichen Filzteppiche, Nummuds ge- nannt. — Kasbin, in einer herrlichen Ebene im nördlichen Theile der Provinz, eine der größten Städte Persiens, mit 25,000 Einw. Sie hat verschiedene Paläste, wovon einer aus den Zeiten der Ssofis. Die Ein- wohner verfertigen seidene und baumwollene Zeuge, Teppiche, Waffen und vorzüglich schöne Säbelklingen. Die Trauben und Meloizen der Umgegend sind die berühmtesten des Landes. Der jetzt unbedeutende Ort Schir, in der nämlichen Gegend, wo Gold, Silber, Arsenik und Quecksilber ge- funden wird, soll der Geburtsort Zoroasters sein. — Sultan ia, im nord- westlichen Winkel der Provinz. Hier stand einst eine bedeutende, ganz zer- störte Stadt; merkwürdig sind jetzt nur noch die Trümmer einer berühmten Moschee mit ungeheurer Kuppel. Der letzte Beherrscher von Persien hat hier zwischen nackten Bergen sich ein Lustschloß erbaut, welches er der kühlen hier herrschenden Winde wegen im Sommer bewohnte; daneben ist eine neue Stadt Sultanabad, mit einer Citadelle, angelegt worden. — Kum oder Kom (Choana), einst bedeutend, jetzt größtentheilö verwüstet; es ist berühmt als vielbesuchter Wallfahrtsort durch ein prächtiges, mit 7 »

13. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 173

1834 - Halle : Schwetschke
Vi. Ostindien. 1. Hindustan. 173 Land schon oft das Ziel der Raubzüge und Eroberungen andrer Nationen geworden, die sich auch zum Theil dort niedergelassen; nie aber haben seine ursprünglichen Bewohner sich bewogen ge- fühlt, andre minder begabte Länder aufzusuchen. Wir können bei dem großen Reichthum an Erzeugnissen nur das Wichtigste oder diesem Lande besonders Eigenthümliche anführen. — An wilden und reißenden Thieren findet man in Hindustan: den Kö- nigstieger, oft 10 F. lang, den Schwanz ungerechnet, das kühnste und gefährlichste aller Raubthiere; er hält sich vorzüglich in Ben- galen in den waldigen und schilfigen Niederungen und Ufern der Flüsse auf; die sehr gefährliche Jagd dieser Thiere ist ein Vergnü- gen der Fürsten und Großen; gewöhnlich werden dazu abgerichtete Elephanten gebraucht. Der Löwe findet sich nur äußerst selten und nur noch in der Nähe des Indus. Leoparden, auch eine kleinere Art, die man zur Jagd abrichtet, Wölfe, Schakale und Füchse sind häufig. Zibethkatzen und Moschusthiere finden sich nur in den nördlichen Gebirgen. Auch Hirsche und wilde Schweine sind häufig; merkwürdig ist eine äußerst kleine, kaum 1 Fuß lange Art von Hirschen, die nur in den südlichsten Gegenden gefunden wer- den. Gazellen von verschiedener Art sind häufig, unzählige Af- fen, besonders die geschwänzten Arten, bevölkern die Wälder; der Urang-Utang findet sich zwar, aber nur selten. Eine Eichhorns- art, der Vampyr, mit einer Flughaut zwischen den Pfoten, und einer fuchsähnlichen Schnauze, lebt zwar von Obst, saugt aber auch gern schlafenden Menschen und Thieren Blut aus. Der Ele- phant, obwohl er hier beinahe zu den Hausthieren gehört, findet sich auch wild. Er ist, wie bekannt, leicht zu zähmen, äußerst gelehrig, und leistet, wenn auch nicht mehr als Mitkämpfer wie in älteren Zeiten, doch durch seine ungeheure Kraft beim Fortschaf- fen schwerer Lasten, große Dienste im Kriege. Er erreicht ein Al- ter von 120 —150 Jahren. Das Rhinoceros wird vielleicht gar- nicht mehr gefunden. An zahmen und Hausthicren finden sich hier zwar auch Pferde und Esel, doch sind sie minder schön und ge- schätzt als in andern Ländern; die besseren Pferde werden aus Ara- bien und Persien gezogen. Der Ochs vertritt hier in vielen Fällen das Pferd; man bedient sich seiner nicht nur zum Ackerbau, son- dern auch zum Reiten und Fahren, wie zum Ziehen des Geschützes und zum Tragen des Gepäcks im Kriege. Außer der gewöhnlichen Art giebt es hier sehr hochgeschätzte weiße Vuckelochsen, welche die gemeinen an Schönheit und Stärke weit übertreffen und vorzüglich als Zugthiere gebraucht werden. Das Schaf, wovon es ebenfalls hier mehrere Arten giebt, hat, wie in allen heißen Ländern, eher Haare als Wolle; die feinwolligen Schafe finden sich nur in den nördlichen Gebirgen. Das Kameel wird nur noch in den nord- westlichen Gegenden gefunden; es scheint da aufzuhören, wo die Zucht des Elephanten beginnt. Unter dem wilden Geflügel findet

14. Uebungsblaetter - S. 88

1828 - Berlin Bromberg Posen : Mittler
88 in Westindien und in der Levante (Macedonien); Salz und zwar Quellsalz besonders in Deutschland, Steinsalz in Gallizien (Wielizka) Spanien und Hindostan; Brotfrucht auf den Südseeinseln; Thee in China und Japan; Kaffee in Arabien und Westindien; C i tr o n e n in Italien und Spanien; Oliven in Spanien, Frankreich und Italien; Feigen in 40 Arten, die schönsten auf Maltha und Cypern, gute in Asien und im südlichen Europa; Rosinen in Syrien und auf den griechischen Inseln; Flachs der schönste auf Neuster land, in Europa in Irland, Flandern und Liefland; Kupr fer in Japan, Schweden und Sibirien; Silber in Süd- amerika (Potosi), im Harz und Erzgebirge, in Böhmen und Ungarn; Elephanten auf der Südspitze Afrika's, auf Ceylon und in Hindostan; Wallfische im nördlichen Eisr meere, im Atlant, und stillen Meere; Häringe in den nördlichen Meeren, besonders in der Nordsee; Gemsen auf den hohen Gebirgen Europa's, in dernähe der Schnee- linie; Bären in allen Ländern Europa's, in Sibirien und Nordamerika; Giraffen in Nigritien, Abyssinien und Aegypten; Elennr und Rennthiere im hohen Norden von Europa, Asien und Amerika; Seehunde in allen nördlichen Meeren, auch in sibirischen Landsten; Biber im nordwestlichen Amerika und Nordasien; Gazellen im gan- zen Orient, in der Mongolei und in Hindostan, auch in Guinea; Krokodille besonders im Nil und in den füdamer rikan. Strömen; Büffel in Tiber heimisch, von da durch ganz Asien und Nordafrika, in Italien, Ungarn und Salz- burg; Löwen in den Wüsten des innern Afrika; Tiger bloß in Asien, vorzüglich in Hindostan; Strauße im in- nern Afrika; Seebären im nördlichen Eismeere; Affen rn Nord- und Süd-Afrika, und in Hindostan; Zobel in Sibirien. 480. Helden: Scipio Afrikanus der jüngere, Zerstörer Kar- thago's, 149 vor Chr. Geb.; Miltiades der Athener, 500 vor Chr. Geb. Besieger des Darius von Persien; Alexan- der der gr. von Macedonien, Karl Xii. von Schweden, Gu- stav Adolph, Attila der Hunnenkönig, Cnrus, König von Persien, Hanmbal v. Karthago, Julius Cäsar der Römer, Leonidas der Spartaner, und Herrmann der Deutsche. Künstler: Phidias Raphael Correggio Rubens Michael Angelo und der engl. Schauspieler Garrick. Dichter: David (Psalmen) .Homer Pindar Virgil Iuvenal Ovid Klopstock Milten Tasso. Weltweise: Sokrates Platon

15. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 105

1872 - Leipzig : Merseburger
105 und geben hier vorzüglich das köstliche Rosenöl. Zu den wildwachsenden Pflanzen gehören: Henna, eine Farbepflanze, mit deren Saft die Frauen sich Hände und Füße'gelb färben; Rhabarber, Krähen- au gen oder Nux vomica, Stinkas ant oder Asa foetida, Teufelsdreck, ein stinkendes Gummiharz u. a. Das persische Pferd kommt an Schönheit dem arabischen gleich. Kameele, Büffel, Schafe mit Fettschwänzen und feinhaarige Ziegen gehören zu den gewöhnlichen Haus- thieren. Die Perlen des persischen Meerbusens zählen zu den schönsten des Orients. Iran umfaßt die drei Reiche Persien (West-Iran), Afghanistan (No.) und Belndschistan (So.) 1. Persien. Größe und Einwohner. Persien ist etwa 26,400 Lh M. groß und hat höchstens 4| Mill. E. (1:170). Zu ihm gehört auch ein Theil des armenischen Hochlandes (S. S. 83). Die eigentlichen Perser sind Nachkommen der alten, aber durch die vielen Einwanderungen und Fremdherrschaften mit andern Völkern gemischt. Auch ihre Sprache, die im Orient so verbreitet ist, wie die französische im Occident, ist die altpersische, aber mit arabischen und türkischen Worten gemischt. Der Religion nach sind die Perser Mnhamedaner und zwar Schiiten, und darum schon geschworene Feinde der sunnitischen Türken, Afghanen u. a. Jene betrachten blos den Koran als Religionsbuch, diese haben aber auch die Ueberlieserungen der vier ersten Chalifen (Sünna) in ihre Religions- lehre aufgenommen. Außer ihnen giebt es eine kleine Zahl Parfen oderf eueraaibeter oder Anhänger Zoroasters, sowie armenischer Christen. Dieser Zoroaster lebte vielleicht im 8. Jahrh. v. Chr. in Persien. Er nahm ein höchstes Urwesen an, von dem Ormnzd, der Gott des Lichtes und des Guten, und Ahriman, der Gott der Finsterniß und des Bösen, entsprossen sind. Beide Wesen herrschen in der Welt und bekämpfen sich mit ihren Heerscharen. Im Leben jedes einzelnen Menschen zeigt sich dieser Kampf, bis endlich Ahriman ganzlich unterliegt. Seinen Bekennern ist das Feuer als Sinnbild des Lichtgottes und als Gegensatz zur Finsterniß heilig. Die Perser sind von schönem, kräftigem Körperbaue, lebendig, aus- dauernd und prachtliebend. Große Dichter sind unter ihnen aufgetreten (Sadi und Hafis), das Erzählen von Geschichten und Märchen ist hier ein ordentliches Handwerk. Ueberhanpt scheinen sie höherer Bildung weit zugänglicher als die Türken. Etwa Tv der Bevölkerung sind Nomaden türkischen Stammes, wie die Familie des ganz despotisch regierenden Schachs oder Sultans. Die Uebrigen treiben Ackerbau, Handelnnd v ersertig en Waffen,Schmucksachen, Lederwaaren, Teppiche u. dgl. Die europäische Kultur findet immer mehr Eingang. Durch seine Lage zwischen der russischen Macht, die von N., und der englischen, die von O. her vordringt, hat das persische Reich in neuester Zeit an politischer Bedeutung gewonnen. Das Heer ist ganz nach europäischem Muster eingerichtet. Wohnorte. Teheran, etwa 90,000 E., die jetzige Hauptstadt von Persien, liegt in der nordwestlichen Gebirgsgegend. Während des Sommers ist der Aufenthalt an diesem Orte unerträglich. Westl. davon liegt Hamadan, das alte Ecdätana, und slldl. Jspahan (60,000 E.), die größte Handelsstadt und frühere prächtige Haupt-- stadt des Landes von ungeheurem Umfange. Noch weiter nach S. zu sind die Ruinen von Pafagardä mit den Gräbern der alten persischen Könige und unweit des Schat el Arab die von Susa zu suchen. In der alten Stammlandschaft der Perser, in emem schönen Gebirgsthale von Rosen- und Weingärten, liegt Schiras mit 50,000 E., vre Handel besonders mit Rosenöl und dem in der Nähe quellenden Bergbalsam, eurer Art Naphta, die man auch Mumie nennt, treiben. Neuerlich ist Schiras durch

16. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen - S. 3

1876 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
§ 1. Die vier Weltreiche. Zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris breiteten sich die Länder Mesopotamien und Babylonien aus, jenes im Norden, dieses im Süden. Oestlich vom Tigris lag Assyrien (Ninive); am persischen Meerbusen Persien; zwischen Assyrien, Persien und dem kaspischen Meere Medien. Schon sehr früh gründeten die Assyrer ein mächtiges Reich und beherrschten alle umliegenden Länder. Salmanassar zerstörte 722 das israelitische Reich.' San-herib. — Darans wurde Babylonien, welches ursprünglich eine Provinz jenes Reiches war, ganz besonders mächtig unter Nebucadnezar. Er führte 588 die Juden in die Gefangenschaft. Belsazar. — Nachdem Cyrus sich zum Herrn über Medien und noch andere Länder gemacht hatte, eroberte er auch das assyrischbabylonische Reich und wurde so der Stifter des zweiten großen Weltreiches, des medisch-persischen. Er gestattete den Inden die Rückkehr in ihr Vaterland (536). Darins, Artasastha, Xerxes. — Dieses große persische Reich eroberte Alexander der Große (333) und. stiftete das dritte große Weltreich, das griechisch-macedonische. Dasselbe zerfiel nach Alexanders frühem Tode in verschiedene Reiche, von denen Macedonien, Syrien und Aegypten die mächtigsten waren. Palästina fiel an-Aegypten. 200 Jahre v. Chr. rissen die Syrer jenes Land an sich. Antiochus Epiphanes. Die Makkabäer. — Schon Jahrhunderte v. Chr. war die Stadt Rom in Italien mächtig geworden und hatte bieses ganze Land unter ihre Herrschast gebracht. Nach und nach eroberten die Römer alle umliegenben Länber, erlangten auch die Herrschaft zur 'eee und grünbeten so das vierte'weltreich, welches alle übrigen an Größe und Macht weit übertraf. Das Reich umfaßte

17. Altertum und Mittelalter - S. 25

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 25 — Sais aufschlug, begann für das Land eine neue Periode der Entwicklung. Er machte der bisherigen nationalen Abgeschlossenheit ein Ende, wies den eingewanderten Fremdlingen feste Wohnsitze im Norden an, schloß mit den griechischen Staaten Bündnisse und Verträge und öffnete den handeltreibenden Völkern die Häfen Ägyptens. Gleiche Sorgfalt wandte sein Sohn Necho dem Handel und der Schiffahrt zu, indem er den von Sesostris begonnenen Kanal weiter sühren ließ und phöuizische Seeleute auf Entdeckungsreisen nach den südlichen Meeren ausschickte. Er brachte Juda durch Überwindung des Königs Josia vorübergehend zur Unterwerfung, erlitt aber, als er den Siegeslauf Nebukaduezars aufzuhalten suchte, bei Karchemis am 606 Euphrat eine vollständige Niederlage. Nechos Enkel Hophra (Apries) wurde von seinen aufrührerischen Kriegern gestürzt und erwürgt und an seiner Statt Amasis, ein Mann von niederer Herkunft, auf den Thron gehoben, dem derselbe durch seine Weisheit und Gerechtigkeit zur höchsten Zierde gereichte. Den Verfall des Staates vermochte er indes nicht zu verhindern, und schon sechs Monate nach seinem Tode verlor sein Sohn Psammenit gegen den Perserkönig Kambyses die Schlacht bei Pelnsinm, durch welche Ägypten eine persische Provinz 525 wurde. § 8. Die Meder und Perser. Nordöstlich von Assyrien lagen die Wohnsitze der Meder, südöstlich die der Perser. Der nördliche Teil Mediens ist gebirgig, kalt und wenig fruchtbar und eignet sich fast nur zur Viehzucht, der südliche dagegen wird von den alten Schriftstellern gerühmt wegen seines Reichtums an edlen Pferden und wegen seines Überflusses an Zitronen und Orangen, an Honig und Wein. An der Stelle des heutigen Hamadan erhob sich die medische Hauptstadt Ekbatana mit der prachtvollen Königsburg, der Schatzkammer des Reichs und einer siebenfachen Ringmauer, eine Stadt, welche eine unermeßliche Fülle von Gold und Silber, von Schmuckwerk und Verzierungen aufzuweisen hatte. Einen noch bedeutenderen Umfang besaß das weiter nach Osten gelegene Rhagä, von dessen einstiger Größe und Herrlichkeit die im Süden Teherans sich ausbreitenden Ruinen redendes Zeugnis geben. Persien ist im Norden ein wildes Gebirgsland voll steiler Höhen und tiefer Schluchten und im Süden eine flache, heiße Sandwüste, in seinem mittleren Teile aber zeigt es jene fruchtbaren, mit Weinreben, Obstbäumen und Blnmenseldern geschmückten Thäler, welche von den Reisenden als der „Rosengarten Irans", als das „Land des Weines und der Nachtigallen" gepriesen werden. Hier lag die „Perserstadt" Persepolis, deren von einer dreifachen Mauer umgebene Burg den Palast, die Schatzkammer

18. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 457

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Von Persien. 457 Norden gegen Süden läufft, und sich endlich in den Perua- nischen Meer - Busen stürtzet. Der andre grosse Strohm ist der Indus, oder heutiges Tages genannt Sinde, welcher das Königreich Persien und das Gebiete des grossen Mogols von einander unter- scheidet. Die andern Flüsse sind kleine, und es ist eine all, gemeine Klage, daß Persien viel zu wenig Wasser hat. 4- Von der Beschaffenheit des Landes. Das Wetter in Persien ist sehr veränderlich, deswegen die alten Könige ihre Residentz offte ver- ändert/ und wohl eher im Sommer zu Ecbatana ; im Winter ¿ususa; im £)Ctbfie$U Persepoli; und imfrühling zu Babylon Hoff gehalten haben. Es fehlet deswegen hin und wieder an Kranckheiteu nicht i und die Maladie Galante hat so gar ihren Weg auch nach Persien gefunden; aber im gantzeu Reiche wird kein Podagricus angetroffen. Die Wälder sind voller Wildpret, und die Tliä- lcr voll zahmes Viehe. Es ist nichts seltsames,daß man Heerden von 6000. Stücken antriffk. Das beste darunter sind die schönen Pferde/ welche meh- rcntheils an den grossen Noooe verkausset wer- den. In den grossen Wildnissen fehlt es auch nicht an Löwen ¡, Panthern, Tyger-Thieren und Cameelen. Waitzen, Gerste, Reisi, Hirse, Linsen, Erbsen und Bohnen sind in Persien gesegnete Früchte; aber Korn und Haber wüchset nicht darinnen. An Aepfeln/ Birnen, Psirschen, Mocellen, Apricosen, Pomerantzen, Citrvnen, Kürbissen und Melonen ist nicht nur kein Mangel, sondern es hat auch al- les einen reiffen Geschmack : Alles aber übertrifft Ff s der

19. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 3

1830 - Hannover : Hahn
3 §. 2. Einleitung. panische Reich ausmachen. Zur bessern Uebersicht theilen wir ganz Asien in 5 Theile: Nord-Asien, welches Sibirien begreift; Mirrel- Asien, zu welchem Kaukasien, die Tatarei, Vucharei, die Schinesischen und Japanischen Reiche gehören und Süd-Asien, welches die Türkischen Provinzen, Arabien, Persien, Indien und die südlichen Inseln in sich schließt. — Nordasien ist ein unwirthbares Land mit kalter Luft, fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee und Eis bedeckt, voll hoher Berge und endloser Moraste, mit kurzen Sommern und langen strengen Win- tern. Die südliche Gränze macht ein großes Gebirge, der Altai und das Sajanische Gebirge, in W. ist der Ural die Gränze gegen Europa. Der westliche Theil enthält in S- ungeheure Steppen, in N- Moräste, der östliche Theil ist von vielen Gebirgen durchzogen. Auf den südlichen Gebirgen sind die Quellen mehrcr großer Ströme, des Ob, Ircisch, der ^lena, des Ienisei, welche in das Eismeer fließen, ferner mehre Seen, unter denen der Baikal der größte ist. Ackerbau ist nur in S- und auch dort unbedeutend; dagegen giebt es an den Flüssen und in den Thalern schöne Viehweiden. Ucbrigens findet man undurchdringliche Wälder von Nadelholz, Birken und Pappeln, die aber in N. zu bloßen Sträuchern werden, bis sich auch diese ganz verlieren und nur noch kümmerliches Moos übrig bleibt; wilde Beeren, eßbare Wurzeln, Zwie- beln und Schwämme sind in Menge. Von Mineralien findet man Pla- tina, Gold, Silber, Rupfer, Eisen und Blei, Marmor, Asbest, Marienglas, Rristall, Alaun, Schwefel und Salz, auch Edelsteine und Magnet. Reich ist Nord Asien an Pelzthieren aller Art; auch größere Raubthiere, als Wölfe und Daren, fehlen nicht; von Haus- thieren giebt es hier Rennthiere und Hunde; nur in S. Pferde, Schafe und Rindvieh; auch wilde Pferde in den südlichen Steppen, wilde Schafe (Argali), Gemsen, wild und Elenthiere, am Secufer sind Robben und Wasservögel, letztere oft in ungeheuren Schaaken, und See und Flüsse wimmeln zu gewissen Zeiten von Fischen. Die E. fast alle Mongolischen Stammes, theilen sich in verschiedene Nationen, de- ren jede ihre Eigenthümlichkeiten in Körperbildung und Lebensart hat, und leben in der größten Rohheit. Sie sind größtentheils Götzenanbeter. Einige leben von Rennthieren, von der Jagd und vom Fischfänge, andere ziehen als Nomaden umher; nur die eingewanderten Europäer treiben Bergbau, Ackerbau und Handwerke. Bedeutend ist der Handel mit Pelzwerk. Ganz Nord Asien steht unter der Herrschaft des Russischen Kaisers. — Mittel Asien kommt meistentheils im Klima dem mittle- ren und südlichen Europa gleich und hat auch die regelmäßigen vier Iahrszeiten; das eigentliche Hoch Asien hat jedoch höchst rauhe Luft. Der Boden ist gebirgig; cs giebt aber auch große Ebenen, theils mit dürrem Sande bedeckt, theils nur mit spärlichem Pflanzenwuchse und daher zum Ackerbau unpassend; viele Gegenden sind höchst fruchtbar. Die Hauptgebirgc sind in N. der Altai, in S. der Mnsrag und Him- * 1

20. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 88

1869 - Braunschweig : Schwetschke
88 B. Asien. Erzeugnisse. Das persische Pferd kommt an Schönheit dem arabischen gleich; zu den gewöhnlichen Hausthieren gehören ferner auch Kameele, Büffel, Schafe Größeres Wild ist aus Mangel mit Fettschwänzen und feinhaarige Ziegen. ; an äldern selten. An Raubthieren sind Löwen, Tigerkatzen und Füchse vorhanden. Affen finden sich nur am Persischen Meerbusen. Dieser und das Caspische Meer sind die 'einzigen fischreichen Gewässer Persiens. Die Perlen des Persischen Meerbusens, vorzüglich bei den Bahrein-Inseln, gelten für die schönsten des Orients. Heuschrecken, weiße Ameisen, welche unglaubliche Zerstörungen in sehr kurzer Zeit anrichten, Tarantelspinnen und giftige Skorpione gehören zu den Landplagen. Außer in den nord westlichen Gebirgen sieht man keine Wälder; auf der Hochebene giebt es keine anderen als von Menschenhand gepflanzte Bäume, und sie gedeihen nur, wo sie bewässert werden. Dennoch bringt das glückliche Klima bei einiger Pflege eine unendliche Menge und Mannigfaltigkeit der edelsten Obst- und Fruchtarten hervor. Außer den gewöhnlichen Getreidearten des Orients wird hier viel Mohn gebaut, ans dessen Saft das Opium bereitet wird; Palmen gedeihen nur am Persischen Meerbusen. Die Rosen sind die duft- reichsten von der Welt und geben hier vorzüglich das köstliche Rosenöl. Blumen aller Art sind im Ueberfluß vorhanden. Zu den wildwachsenden Pflanzen gehören: Henna (Imu8onia inermis), eine Farbepflanze, mit deren Saft die Frauen sichj Hände und Füße gelb färben; Haschisch«, eine Art Hanf, aus dessen Blättern ein berauschendes Getränk bereitet wird ; der Rhabarber, Krähenaugen oder Nux vómica (die Samen einer Strhch- nos-Art), der Stinkasant oder die Asa fbetida, ein stinkendes Gummiharz, welches aus dem Milchsaft einer Doldenpflanze (Férula) gewonnen, bei uns in der Medicin, hier aber als Gewürz an den Speisen gebraucht wird; Süßholz, mehrere Arten Weihrauch und ein feines Rohr am Persischen Meerbusen, dessen man sich zum Schreiben bedient. Der Sesam, eine Oelpflanze, ersetzt die fehlende Olive; Taback, Safran, Färberröthe, Baum- wolle und Zuckerrohr gedeihen vortrefflich; doch werden die beiden letzteren nur in geringer Menge angebaut. Der Weinstock wächst überall und würde hin und wieder das edelste Getränk liefern, wenn das Gesetz den Genuß desselben erlaubte; es wird nur wenig Wein bereitet, aber viel Traubenmus und Rosinen. Die Schatze des Landes an Mineralien sind wenig bekannt und benutzt. Als eigenthiimliche Products Persiens in dieser Art kann man nennen: sehr schöne Lasursteine, Türkise, Turmaline, Naphtha, und vor- züglich ein sehr seltenes lind als allgemeines Heilmittel gegen Wunden hochge- schätztes Bergharz, Bergbalsam, auch Mumie genannt, welches in sehr geringer Menge in einer oder zwei Höhlen der nördlichen Gebirge jährlich nur einmal und einzig für den König gesammelt wird. An Kochsalz und anderen Salzen hat Persien einen unendlichen Ueberfluß. — Die wichtigsten Gegenstände der Industrie sind Gold- und Silberstoffe, seidene und wollene Waaren, Leder, irdene und kupferne Waaren.