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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 808

1850 - Weilburg : Lanz
808 Die einzelnen Länder Asien's. §. 946. Die Staats Verfassung ist monarchisch, aber keineswegs unumschränkt. Sie beruht zugleich auf der Gnmd- Jdce einer patriarchalischen Regierung. Der Kaiser führt den Titel „Sohn des Himmels", wird als Vater seines Volkes verehrt und mit dem heiligen Namen des "großen Vaters" angerufen. Nur zehnmal zeigt er sich öffentlich während eines Jahres. Der jetzige Kaiser heißt Tao Kuang, geb. 1784, der seit dem 2. Sept. 1820 regiert. Die Thronfolge ist erblich in männlicher Linie; doch wird das Recht der Erstgeburt nicht immer beobachtet. Die vornehmsten Reichsbeamten sind in Europa unter den: Namen der Man- darinen bekannt und bestehen aus zwei Abtheilungen, nämlich den Civil- und Kriegsbeamten. Sie stehen hinsichtlich ihrer Dienstführung unter strenger Aufsicht und werden in gewissen Fällen sogar mit Stockschlägen bestraft. Ein Geschlechts- odcr Erbadel ist nicht vorhanden. Das übrige Volk theilt sich in Gelehrte, Krieger, Geistliche, Bauern und Gewerbsleute. Sehr zahlreich sind die Priester des Fo, die den Europäern unter dem Namen Bonzen bekannt und bei den Chinesen sehr verachtet sind. In Ansehung der Religion herrscht vollkommene Freiheit; von einer kirchlichen Verfassung zeigt sich keine Spur. §. 947. Die Einkünfte des gesummten chinesischen Reiches (§. 64. 12), theils in Lieferungen von Getreide, besonders Reiß und Korn, theils in Geld bestehend, mögen etwa 480 Mill. Gulden betragen. Die Kriegsmacht soll gegen 1 Mill. Streiter zählen, unter denen sich 60,000 Seesoldaten befinden. Alle sind schlecht bewaffnet, dagegen aber mit großen Sonnenschirmen versehen. Die Flotte besteht aus 1753 Fahrzeugen, von welchen ein jedes höchstens 20 Kanonen hat. §. 948. Das eigentliche China wird in achtzehn Provinzen eingetheilt. — 1) Nord-Provinzen sind vier. — Peking, die Hauptstadt des Reiches, die Residenz des Kaisers und zugleich die größte Stadt der Erde, breitet sich im nördlichen Theile des Landes in einer Ebene aus, besteht aus der Thron- stadt und der Altstadt, die einen Umfang von 4% Meilen

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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 898

1874 - Mainz : Kunze
898 Europa — Die Niederlande. 197000 Bew., 4204 auf 1 Q.-M.) ist mit Holland nur durch Personalunion ver- bunden. Früher ein Theil Lothringens, machten sich die Grafen von Luxemburg bald selbständig und gaben sogar dem Reiche 4 Kaiser, während sie zugleich Böhmen zu hoher Blüte brachten. Nach ihrem Aussterben kam das Land an die neuburgundischen Herzöge, dann an das Haus Habsburg, war bis 1795 ein Theil der österreichischen Niederlande und wurde 1815 an das Königreich der Niederlande gegeben, doch so, daß es zugleich einen Theil Deutschlands bildete und der Großherzog Mitglied des deutschen Bundes war. Die Festung Luxemburg ward zur Bundesfestung erklärt, worin Preußen das Besatzungsrecht hatte. 1834 kam die westliche Hälfte an das neue Königreich Belgien, der Rest trat bald darauf dem deutschen Zollvereine bei. Infolge der Ereig- nisse von 1866 wurde die vorher nur lockere politische Verbindung mit Deutschland aufgehoben, und die Aunexionsve-.'suche Frankreichs bewirkten die Lösung der „Luxem- burger Frage" in der Weise, daß in dem Londoner Conferenzprotokolle vom 13. Mai 1867 Preußen auf das Befatzuugsrecht in Luxemburg verzichtete, die Schleifung der Festungswerke bestimmt und die Neutralität des Landes unter die Garantie der Groß- mächte gestellt wurde. Das Großherzogthum hat seine eigene konstitutionelle Verfassung, ist dem Deutschen Reiche zollvereint und in seinem wirtschaftlichen Leben von Deutsch- land abhängig. Die Bevölkerung ist fast ganz deutsch und katholisch, aber ohne alles deutsche Nationalgefühl; sonderbarerweise ist das Französische Amtssprache. Die Stadt und (nun größtenteils geschleifte) Festung Luxemburg oder Lützel- bürg mit 13300 E., in schöner Lage an der Nlzet (Elze), galt sonst als zweites Gib- raltar. Echternach a. d. Sauer, wo alljährlich die bekannte Springprozession. Kolonialbesitz Hollands, zusammen 31100 Q.-M. mit 23vio Mill. E. a) In Asien: Java, Theile von Sumatra und Borneo, Celebes, Banka u. a. kleine Sunda-Jnseln, die Molukken, Stücke von Neu-Guinea — zusammen 28900 Q.-M. mit 233/io Mill. Bew. b) In Westi ndien: die Jnselchen St. Eustache, Saba, St. Martin, Cura?ao, Bonaire und Aruba — zus. 20 Q.-M. mit 36000 Bew. e) In Südamerika: Surinam oder niederländisch Guayana — 2200 Q.-M. mit 60000 E. — Unter allen Kolonien sind natürlich die ostindischen die wichtigsten — die Quellen des holländischen Nationalreichthums, durch deren Verlust es zur völligen Bedeutungslosigkeit herabsinken würde. Seit der Admiral Van Koen Java in Besitz nahm und (1619) Batavia, „die Königin des Orients," gründete, ward dies der Aus- gangspunkt der weitern Eroberungen und zugleich der Stützpunkt für den niederländisch- ostindischen Handel bis auf den heutigen Tag. Ii. Königreich Belgien. Es besteht aus den südlichen Provinzen der Niederlande, die sich von Holland losrissen und nach ihrem Wunsche den Prinzen Leopold von Koburg am 27. Juui 1831 zum König erhielten. Jetziger König: dessen Sohn Leopold Ii. Wie Holland den Uebergang von Deutschland nach England, so bildet Belgien den von Holland nach Frankreich; denn dos niederdeutsche Belgien ist mit französischem, das wallonische Belgien mit niederdeutschem Elemente durchsetzt. Im weiten Norden spricht man das Vlämische, einen vom Holländischen wenig ver- schiedeuen niederdeutschen Dialekt, der, von den Behörden feindlich und lange Zeit von den Vlämingen selbst gleichgiltig behandelt, gegenwärtig um die Geltendmachung seiner

2. Das Deutsche Reich - S. 24

1903 - Dresden : Huhle
— 24 — 3. Das Klima ist gemäßigt. Der Unterschied zwischen N u. S ist gering, der 8 ist etwas kälter, er liegt höher n. ist vom Südwind abgesperrt. Im N liegt das Land tief, der Seewind mäßigt die Kälte. Größer ist der Unterschied zwischen 0 n. W. Der W ist bedeutend milder, er hat Seewind, der 0 dagegen rauhen Landwind. Unser Westwind ist mild u. feucht, der Ostwind kalt n. trocken. Die deutschen Weingegenden liegen im W des Reiches. Überblick über Deutschlands Staaten. Deutschland ist ein Kaiserreich. Der König von Preußen ist zugleich Deutscher Kaiser. Er ist der Feldherr im Kriege, kann für das Reich den Krieg erklären n. Frieden schließen, er erläßt die Reichsgesetze n. stellt die Reichsbeamten an. Die Verant- wortung für die Regierung hat der Reichskanzler, er ist der Vorsitzende im Bundesrate. Dieser besteht aus den 58 Gesandten der verschieden deutschen Länder. Daneben besteht der Reichstag, er umfaßt die 397 Ab- geordneten, die vom deutschen Volke gewählt werden. Sie müssen zu allen Gesetzen ihre Zustimmung geben, wenn sie für das Reich gelten sollen. Das Wappen des Reiches ist ein Adler, die Farben sind schwarz-weiß-rot. Die Größe des Reiches beträgt 540000 qkm. Die 56% Mill. Einwohner sind meist Deutsche; wo gibt es Polen, Dänen, Wenden, Franzosen? Deutschland ist ein Bundesstaat, es besteht aus 26 Ländern: 4 sind Königreiche, 6 Großherzog-, 5 Herzog- n. 7 Fürstentümer, 3 freie Städte, eins das Reichsland. Das größte Königreich ist Preußen, von der Ost- bis zur Westgrenze den N erfüllend, an Größe (348 000 qkm) u. Einwohnerzahl (34% Mill.) fast 2/3 des Reiches. Mittelgebirge u. Tiefland. Fürstenhaus: Hohen- zollern (Name des Kaisers n. der Kaiserin?). Farben: schwarz u. weiß. Wappen: ein Adler. Hauptstadt: Berlin. 12 Provinzen, die größten sind Schlesien u. Brandenburg, am dichtesten bevölkert ist die Rheinprovinz, Brandenburg, Schlesien; am geringsten bevölkert: Pommern, Ost- u. West- Preußen, Hannover. Warum? Vorwiegend katholisch (7/1(?) ist die Rhein- provinz; das geringste Ackerland hat Hannover, die meisten Wiesen (u. Pferde) Ostpreußen, den wenigsten Wald Schleswig-Holstein, die größte Schafzucht Pommern, die fruchtbarste ist Sachsen, die weinreichste Nassau, die industriereichste die Rheinprovinz. Der Größe n. Einwohnerzahl nach steht Bayern an zweiter Stelle (76000 qkm, 6,2 Mill. Einwohner, zu 7/ig katholisch). Hauptstadt: München (V2 Mill.). Farben: blan-weiß; Wappen: ein von zwei Löwen gehaltner, in vier Teile geteilter Schild, der noch zwei Löwen zeigt. Fürstenhaus: Wittelsbach. Bayern steht in Deutschland an erster Stelle in Bier- branerei u. Graphitgewinuuug. Bodengestalt: Alpen, oberdeutsche Hoch- ebene, Stnfenland, Mittelgebirge. Flüsse: Donau, Main. Württemberg, 2,2 Mill. Einwohner, ebenfalls zu Süddeutschland ge- hörig. Hauptstadt: Stuttgart. Farben: schwarz-rot. Bodengestalt: Stufen- land, Hochebene; Jura. Neckar u. Donau. Kohlen fehlen. In der Salz- gewinnuug gleich nach Prov. Sachsen. Sachsen: der dritte Staat nach den Einwohnern, der fünfte nach der Größe; 15000 qkm, 4,2 Mill. Einwohner (yi8 der Einwohner Deutsch-

3. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 368

1833 - Halle : Schwetschke
368 A. Europa. aus welcher Ehe 1500 zu Gent jener mächtige Kaiser Carl V. ent- sproß, welcher die Besitzungen Spaniens, Burgunds und Oest- reichs auf seinem Haupte vereinigte. — So lange die Nieder, lande ihren eigenen Fürsten gehorchten, wurden die Verfassung und die Vorrechte der Städte und Provinzen geschont und das Land blühte im Wohlstände: als aber Fürsten zum Besitz dieser Länder gelangten, welche noch außerdem große Besitzungen hatten, wur- den sie bald nur noch als untergeordnete Theile eines größern Gan- zen betrachtet; ihre verwickelte Verfassung erschien nun lästig, und die Fürsten strebten durch mancherlei Eingriffe in das Herkommen und. die Rechte der Provinzen sich die Regierung zu erleichtern und ihre Gewalt zu verstärken. Gegenseitiges Mißtrauen und Erbitte- rung, Unruhen und offenbare Empörungen waren die Folgen die- ses ungerechten Verfahrens. Schon gegen Maximilian hatten die Stände der Provinzen ihre Unzufriedenheit und ihr Mißtrauen geäußert; ja sie nahmen ihn selbst gefangen, als er seinen Einzug in Brügge hielt, und. er mußte seine Freiheit durch Bestätigung ihrer Vorrechte erkaufen. Unter Carl V. gingen die Eingriffe und das eigenmächtige Verfahren immer weiter; indeß blieb das Land, bis auf einzelne, unbedeutende Aufstande, ruhig und erreichte den Gipfel seines Wohlstandes. Carl V. war viel zu klug, um nicht den hohen Werth dieser Provinzen einzusehen , und zugleich, daß ihr Wohlstand von ihrer Freiheit unzertrennlich sey. Er ließ da- her den Städten ihre Verfassungen und Vorrechte und begnügte sich Soldaten und ungeheure Summen aus seinen Niederlanden zu ziehen. Nur in einem Punkte verfuhr er hart und despotisch. Die Reformation hatte in Deutschland unglaublich schnelle Fort- schritte gemacht und fand natürlich in einem Lande, wo Freiheit und Kenntnisse blühten, die günstigste Aufnahme. Carl, aus po- litischen Gründen entschlossen, diese Neuerungen in seinen Staaten nicht zu dulden, ließ die strengsten Edicte gegen die Anhänger der neuen Lehre ergehen, und setzte selbst ein der Inquisition ähnliches Tribunal, unter dem Namen des geistlichen Gerichts, in den Nie- derlanden ein. Mit der größten Härte verfuhr man gegen die so- genannten Ketzer: 50600, ja nach Andern selbst 100,600 Unglück- liche verloren das Leben auf Scheiterhaufen und Blutgerüsten un- ter seiner Regierung, und dennoch blieben die Niederlande ruhig. Aber theils war er als geborner Niederländer und Freund ihrer Sprache und ihrer Sitten, wie auch durch sein ungezwungenes und zugängliches Wesen beim Volke beliebt, theils blendete und schreckte der Anblick seiner Macht und seiner Thaten; theils ver- schonte er auch die bedeutendsten Städte mit dieser Strenge, und seine Macht begünstigte ihren Handel. Ganz anders verhielt es sich mit seinem Sohne Philipp 11., welcher in Spanien geboren und von Mönchen erzogen, nur spanische Sprache und Sitten liebte, nur Spanier mn sich duldete, mit den überspanntesten Be- griffen

4. Geographie des Deutschen Reiches - S. 39

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 39 — Deutschland in Wissenschaft und Kunst mit an der Spitze der gebildeten Völker steht." „Die Grundzüge des deutschen Volkscharakters sind: aufrichtige Frömmigkeit, Treue und Biederkeit, Anhänglichkeit an den angestammten Regenten, Tapferkeit, Besonnenheit, Beharrlichkeit bei Verfolgung eines ge- steckten Zieles und ernste, gründliche Beschäftigung mit Wissenschaft und Kuust." 6. Verfassung und Ginteilnng. Seit 1671 ist das „Deutsche Reich" ein Bundesstaat, an dessen Spitze der König von Preußen steht, welcher den Titel „Deutscher Kaiser" führt. Die Kaiserwürde ist erblich. Der Kaiser hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, sowie Bündnisse und Verträge mit anderen Reichen einzugehen. Die Reichsgesetzgebung wird ausgeübt von dem Bundesrat, welcher aus Vertretern der einzelnen deutschen Staaten besteht, und dem Reichstage, der aus etwa 400 vom Volke gewählten Abgeordneten zusammengesetzt ist. Der höchste Beamte des Reiches ist der Reichskanzler. Das Deutsche Reich besteht aus 26 einzelnen Staaten, nämlich 4 Königreichen, 6 Großherzogtümern, 5 Herzogtümern, 7 Fürstentümern, 3 Freien Städten und dem Reichsland Elsaß-Lothringen. (Merke: 1 Reichs- land, 3 Freie Städte, 4 Königreiche, 5 Herzogtümer, 6 Großherzogtümer, 7 Fürstentümer.) Vi. Die Staaten des Deutschen Reiches. 1. Das Königreich Preußen. (6300 ^Meilen oder 348500 qkm und 32 Mill. Eimv.) Preußen ist der größte Staat des Deutschen Reiches und nimmt den größten Teil Norddeutschlands ein. Es bildet eine zusammenhängende Fläche, von welcher mehrere kleine Staaten eingeschlossen sind. Getrennt vom Haupt- lande gehören noch die in Süddeutschland gelegenen Hohenzollernschen Lande dazu. Es zerfällt in 12 Provinzen. 1. Die Provin) Ostpreußen (670 ^ Mln. oder 37000 qkm und über 2 Mill. Einw.) ist die nordöstlichste Provinz Preußens. Sie um- faßt das Küstenland am Kurischen und Frischen Haff und grenzt an die Ostsee, an Rußland und die Provinz Westpreußen. Sie ist zum großen Teile eben, wird aber von dem Baltischen Landrücken, welcher die oft- preußische Seenplatte trägt, durchzogen. Das Klima ist gesund, aber rauher, als in irgend einem anderen deutschen Lande. Der Boden ist größtenteils sandig und unfruchtbar. Weite Strecken sind mit Wald be- standen. Der größte Wald ist die Johannisburger Heide im südlichen Teile der Provinz. Im Memeldelta liegen außer üppigen Wiesen auch sumpfige Wälder, in denen der Elch gehegt wird. Die Haupterwerbsquellen der Bewohner sind Ackerbau und Viehzucht, an der Küste auch Fischerei. Sehr fruchtbar ist die Tilsiter Niederung (westlich von Tilsit). Der nord- östliche Teil Ostpreußens heißt Litauen. Die Litauer haben eine eigene Sprache, sind wahrscheinlich slavischen Ursprungs und treiben namentlich Pferdezucht. In ihrem Gebiete liegt auch das königliche Pferdegestüt Trakehnen.

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 256

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
256 116. Die wichtigsten Länder Europas. (Uebersicht.) . I. Wußtand (ungefähr 100.000 Q.-M.. 72 Mill. E.), ein Kaiserthum, breitet sich vom schwarzen und kaspischen Mccre bis zum nördlichen Eismeere aus und nimmt mit dem dazu gehörigen Königreiche Polen die Hälfte von Europa ein. Das ganze russische Reich ist jedoch neben dem brittrscheu das größte der Erde, wohl doppelt so groß, als Europa (377,000 Q.-M.). Es erstreckt sich über den Norden vou Europa und Asien (Sibirien). Das Reich hat zwei große Hauptstädte, die an Pracht und Reichthum mit den größten Städten Europas um den Borrang streiten. Die ältere Hauptstadt ist Moskau mit 400,000 E. (S. 192 u. 193.) Sie hat 5 Meilen im Umfang und ist mit den prachtvollsten Kirchen (285 an der Zahl) und Palästen geziert. Die neuere Hauptstadt^ ist St. Petersburg, au einem Busen der Ostsee und an der Newa. 'Sie wurde 1703 von Peter dem Großen gegründet und zählt jetzt schon über 600,000 E. Im Königreich Polen heißt die Hauptstadt War- schau, sie liegt an der Weichsel. Andere wichtige Städte des großen Reiches sind Riga am Ausfluß der Düna in die Ostsee, Archangel am weißen, Odessa am schwarzen, Astrachan am kaspischen Meere undkiew am Dnzepr, den Russen eine heilige Stadt. (S. 105.) 2. Die südöstliche Halbinsel unseres Erdtheils enthält die europäische Hürkei (6300 Q.-M., 10 Mrll. E.) und das Königreich Griech enland. Zurtürkei gehören europäische, asiatische und afrikanische Provinzen, die zusammen ungefähr 64,000 Q.-M. groß sind und 40 Mill. E. haben. Die Hauptstadt Konstan- tinopel am schwarzen Meere hat 1,000,000 E. Zu merken sind noch Adria- nopel, Philtppopel und Salo ni chi (Thessalonich). Das herrschende Volk sind die Türken. Der Kaiser (Sultan) bekennt sich mit ihnen zur muhameüa- uischen Religion. Der größte Theil der Bevölkerung bekennt sich aber zur grie- chischen Kirche. Der Anbau des Landes wird sehr vernachlässigt, und nur einige Gewerbe sind im Schwünge, z. B. Färberei des Garns, Lederbereitung und Stahlbearbertung. 3. Griechenland, ein seit 1827 vom türkischen Reiche abgetrennter Staat, enthalt mit den 7 ionischen Inseln 900 Q.-M. und hat mehr als 1 Mill. E. Die Hauptstadt heißt Athen. Sie enthält viele Denkmäler aus der alten Griechenzcit. Auf der Landenge vonkorinlh, welche die Halbinsel Di orca, einst P el o p o nnes us genannt, mit der Batkauhalbinsel verbindet, liegt die im Alter- thum hochberühmte Stadt Co ri nth, in deren Umgegend viel Weinbau getrieben wird. (Corinthen.) ^ 4. Das Kaiserthum Oestreich besteht aus vielen deutschen (siehe deutsche Staaten Ii.) und nichtdeutschen Ländern. Die letzteren sind: 1. Galizien mit der Hauptstadt Lemberg: 2. die ungarischen Staaten, bestehend aus dem Königreich Ungarn (Ofen, Pesth, Presburg), Siebenbürgen, Kroa- tien, Slavonien, Dalmatien. Die Bevölkerung Galiziens besteht aus Polen, die des Königreichs Ungarn größtenteils aus Magyaren. 5. Das deutsche Weich (siehe deutsche Staaten I.). 6. Die Schweiz bildet einen Bundesstaat von 22 Cant onen, von denen jeder seine eigene Verfassung und Regierung hat. Die Bundesbehörden haben ihren beständigen Sitz in Bern. Das Land ist 750 Q.-M. groß, hat 27* Mill. E. und ist sehr gebirgig, denn durch dasselbe hin ziehen sich die Alpen. Dieses höchste Gebirge Europas mit seinen Schneefeldern und Gletschern, mit seinen zackigen Felsen, tiefen Schluchten und freundlichen Thälern, mit seinen brausenden Gebirgswassern und unmuthigen Seen macht das Land zu einem der schönsten der Erde. Die Bewohner der Schweiz sind meistens Deutsche, doch wird im westlichen Theile, im Juragebirge, französisch und im südlichen Theile italienisch gesprochen. Außer Bern sind die bedeutendsten Städte Genf (Calvin), Basel, U., Zürich. U. (S. 39, 109, 155, der Lämmergeier.)

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 297

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Verfassung des neuen Reiches. Ss* zu Dotationen für die besonders verdienten Heerführer zu verwenden. Der Kaiser selbst ließ es sich angelegen sein das Verdienst zu ehren. Der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl waren schon im Laufe des Krieges (übrigens gegen das Herkommen im Königlichen Hause) zu Feldmarschällen ernannt worden; später wurde auch demk^ronprinzen von Sachsen, den Generalen Steinmetz und Moltke diese höchste militärische Würde zu Theil. Moltke und Roon wurden in den Grafenstand erhoben. Seinen Kanzler Bismarck aber beschenkte der Kaiser mit dem Sachsenwalde in Lauenburg und verlieh ihm an demselben Tage, wo der Reichstag eröffnet wurde, die Fürstenwürde. Und damit auch den Frauen und Jungfrauen, welche sich in Pflege der Verwundeten und sonst durch ihre Fürsorge für die Truppen hervorgethan hatten, ihre Ehre nicht fehle, wurde für sie ein besonderes Verdienstkreuz gestiftet. Verfassung des neuen Reiches. — Das neue Reich hat 40,200,000 Einw. auf 9882 □_M. und besteht aus 25. Staaten und dem Reichslande Elsaß-Lothringen. Es ist also ein s. g. Bundesstaat, der für gewisse gemeinsame Angelegenheiten eine Centralgewalt hat, während übrigens die Einzelstaaten ihre frühere Selbständigkeit behalten haben. Solche allgemeine Bundessachen sind z. B. das Heer, die Flotte, die auswärtigen Angelegenheiten, das Post-, Telegraphen-, Münz- und Zollwesen, das Straf- und Handelsrecht. Die Einheit des Reiches wird vor allem durch dm Kaiser dargestellt, welcher nach außen das Reich vertritt, also im Namen desselben Krieg erklärt, Frieden schließt, Gesandte beglaubigt und fremde empfängt, und oberster Befehlshaber der Land- und Seemacht ist. Die Kaiserwürde ist erblich im Haufe der Könige von Preußen. Die Reichsregierung wird geübt durch den Reichskanzler, unter welchem das auswärtige Amt, das Reichskanzleramt mit verschiedenen Abtheilungen (Generalpostamt u. a.) und die Admiralität stehen. Ein oberstes Reichsgericht ist das Reichs-Oberhandelsgericht in Leipzig, doch nur für Handels- und Wechselsachen, zugleich höchster Gerichtshof für Elsaß-Lothringen. Das Reichsheer ist ganz auf preußische Weise gebildet; es zählt im Frieden über 400,000 M. und ist in 18 Armeecorps eingetheilt. Auch ist nach preußischem Muster ein Re ichs-krieasschatz gegründet, immer mit 40 Mill. Thlrn. gefüllt ist, damit im Fall eines Krieges für die ersten Ausgaben sogleich Geld bereit liegt. An der Reichs-Regierung und Verwaltung hat einen gewissen Antheil auch der Bundesrath, welcher aus den Vertretern der Einzelstaaten besteht und den Bundescharakter des Reiches zum Ausdruck bringen soll, wie schon aus dem Namen hervorgeht, noch mehr aber aus dem Verhältniß der Stimmen, welche die einzelnen Staaten haben. Von 58 hat nemlich Preußen mit 24 Mill. Einw. nur 17, Baiern mit kaum 5 Mill. 6, Sachsen und Würtemberg je 4, die klemm und kleinsten Staaten je 1. Dazu kömmt, daß zu jeder Verfassungsänderung 3a aller Stimmen nöthig sind und daß der Kaiser nur mit Bewilligung des Bundesrathes einen Angriffskrieg erklären kann. Für seine Geschäfte ist der Bundesrath in Ausschüsse eingetheilt; der bemerkenswertheste ist der für auswärtige Angelegenheiten, welcher nur von den Vertretern der drei Königreiche gebildet wird. Die Hauptthätigkeit des Bundesrathes besteht jedoch darin, daß er die Gesetzgebung im Verein mit dem Reichstag ausübt. Der letztere besteht^ aus den vom deutschen Volke gewählten Vertretern. Von den Einzelstaaten verdienen Preußen, Baiern und Elsaß-Lothringen eine besondere Er-

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 741

1842 - Dresden : Schmidt
Japan besteht 1) aus dem eigentlichen Japan, wozu die drei großen Inseln Nipon, Limo und Xi> koko, nebst einer Menge kleinerer Inseln gehören, a) Ni- pon oder Niphon, die größte der japan. Inseln mit Mia ko oder Kio, der Residenz des Dairi; 600,000 Ew. Herrliche Tempel; der Palast des Dairi soll allein mehrere Stunden im Umfange haben. Fabrr. und Handel. Jed- d o, Residenz des Kubo, jetzt die erste Stadt des Reichs mit 1 Mill. Einw. Man hat gefabelt, die Stadt habe 21 Stunden im Umfange. Osaka, Fest.; der Hafen von Mi- ako. Simonofaki, berühmter Hafen. — b) Limo oder Kiusju, durch eine Meerenge von Nipon getrennt. Hier ist die große Stadt Sanga, berühmt durch ihre Porzel- lanarbeiten und für die Chinesen und Niederländer zugäng- liche Hafen von Nangasaki.— c) Likoko oder Sir kokf, südwestl. von Niphon, den Eüropäern fast ganz un- bekannt. 2) Aus den Ne den ländern: a) der großen Insel Jesso oder Chicha, nördlich von Nipon, mit der Hptst. Matsmai; 50,000 E> Residenz des japan. Statthalters; b) den großen oder südlichen Kurilen; c) einem Theile der Insel Sachalin, wo die Japaner einige Nie- derlassungen haben. H. Das chinesische Reich. Dieses ungeheure Reich überlagert den ganzen Süd- osten Asiens, begreift einen Flächeninhalt von 251,000 □ Sd?, und eine Einwohnerzahl von 174 Mill. Seelen, so daß iv alles Festlandes und | des ganzen Menschenge- schlechts auf dieses Reich allein kommen. Staatsverfassung und Verwaltung. An der Spitze der Regirung steht ein Monarch mit despotischen Rechten,^ der höchstens durch einige patriarchalische Formen eingeschränkt ist. Wir nennen ibn „Kaiser," die Einhei- mischen aber „Sohn des Himmels," so wie sie ihr Reich selbst das „himmlische Reich" benennen. Die Staatsdiener und Verwalter der Provinzen heißen Mandarinen. Au- ßer dem eigentlichen China sind dem Sohne des Himmels noch mehrere andere, zum Theil sehr große, Reiche theils gänzlich unterworfen, theils.zinspflichtig. So haben Ko»

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 110

1879 - Berlin : Stubenrauch
110 §. 26. 2) Die Slaven (6v2 Mill.) wohnen besonders in Bulgarien und sind größtentheils katholischer Religion. 3) Die Albanesen, von den Türken Arnauten genannt, sind ein Ueberrest des illyrischen Nolksstammes. 4) Die Griechen (1 Mill.) wohnen an der Küste von Thracien und Maeedonien, in Thessalien und aus den Inseln. Außerdem wohnen zerstreut im Lande 1/2 Mill. Armenier, ebensoviel Tscherkessen und Tartaren, serner Juden, Romanen und wenig Germanen. Der Herrscher des Landes ist der Sultan, auch Padischah, Großherr, Kaiser genannt. Die Regierung war bisher despotisch. §. 26 a. Unmittelbare Länder: 1. Thracien, am Schwarzen, Marmara- und aegäischen Meere. Theils gebirgig, theils eine fruchtbare, wenig angebaute Ebene. Constantinopel hat nicht nur als Residenz, sondern auch als Handelsstadt eine schöne und günstige Lage. „In einem milden, gesunden Klima gelegen, von einem über- aus fischreichen Meere, welches zugleich den geräumigsten und sichersten Hafen von der Welt darbietet, umgeben, an den Grenzen zweier Welttheile, deren fruchtbare Ufer sich hier so nahe sind, dass der Bosporus nur als ein mächtiger Strom erscheint, durch ihre Lage zugleich der Schlüssel zweier großer Meere und dadurch in Verbindung mit den schönsten Ländern Asiens und Europas,' ist Constantinopel dazu gemacht, die Gebieterin der angrenzenden Länder zu sein. Der Anblick der Stadt vom Meere aus ist über alle Maßen prächtig; aber diese Pracht verschwindet, sobald man das Innere betritt. Man findet nun nichts mehr, als enge, krumme, übel- oder gar nicht gepflasterte, mit Unrat und zahllosen Hunden bedeckte Gassen, unzählige elende, von Holz und Lehm gebaute Hütten neben wenigen Pracht- gebäuden. Constantinopels umfangreichstes Gebäude ist der Serail, die Residenz des Kaisers, nicht ein Palast, sondern ein eigenes Stadtviertel mit vielen Wohnungen u. s. w. Die Stadt zählt vielleicht gegen eine Million Einwohner, unter denen über die Hälfte Christen sind." Ziemlich in der Mitte der Stadt liegt der große Bazar oder das Kaufhaus, ein großer Markt, welcher aus sehr vielen, mit vielen Straßen sich durchkreuzenden Hallen besteht, worin die Kaufleute ihre Läden und gewöhnlich dahinter noch ein Stübchen haben. Man kann sich bei der Größe der Stadt leicht einen Begriff machen von den Reichthümern, welche hier aufgehäuft sind. Die Vorstadt Pera ist der Sitz der europäischen Gesandten und überhaupt nur von Europäern bewohnt. Adrianopcl (150) und Gallipoli (80) sind bedeutende Handelsstädte, 2. Albanien, an der Küste des adriatischen und jonischen Meeres, ein Gebirgsland, in dem die Arnauten, ein unruhiger, kampfeslustiger Volks- stamm, wohnen. Die beiden nennenswerthesten Hafenstädte sind Janina und Skudari. 3. Thessalien, östlich von Albanien, eine fruchtbare, von Bergen einge- schlossene Ebene; hier befindet sich das berühmte Thal Tempe und nördlich der Götterberg der alten Griechen, der Olympus. Larissa, Industriestadt. 4. Makedonien, nördlich von Thessalien, am aegäischen Meere, eine der blühendsten Provinzen des Reiches, von vielen Gebirgen durchzogen, aber auch mit fruchtbaren Ebenen. Saloniki (Thessalonich) am Meere (70), zweite Handelsstadt der Türkei. Seres, in der Umgegend berühmter Baumwollenbau.

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 168

1872 - Leipzig : Fleischer
168 Dritter Kursus. 3. China besteht aus 18 Provinzen, von denen jede groß genug ist, um ein Königreich für sich auszumachen. Jede Provinz zerfällt in mehrere Fu's oder Präfekturen, jeder Fu in Tschöu's. Städte mit dem Beisatz Fu oder Tschau sind die Hauptorte dieser Abtheilungen. Die bedeutendsten Städ-e der 13 Provinzen sind folgende: a. in den Leeprovinzen: Pe- king, 2 Mill. E-, Residenz des Kaisers, Handelsstadt. Nanking, 50o.000e, zum Theil in Ruinen. Hangtscheu, 1 Mill. E., gewerbs- tbätig und handeltreibend. Futscheu fu, 900.000 ©. Kanton, 1,240,000 E., prachtvolle Handelsstadt, Mittelpunkt eines sebr ausgedehnten See- handels. — b. In den Binnen-Provinzen: Nan tschang, 3> O,Ooo E., großer Handel, besonders mit Porzellan. Sing an, 300,000 E. — c. In den westlichen Provinzen : Tschingtn und 1' a » d sch e u, Festungen. Ringt, ia. Sining, der große Markt für den Rhabarber. §. 2. Die unterworfenen Länder des chinesischen Reichs. Hierzu gehört die Mandschurei, die Mongolei, Tübet, die Dsungarei und Ost-Turkestan oder die kleine Bucharei. 1. Die Mandschurei liegt am Flußgebiet des Amur, ist 23,148 llw. groß und enthält 3 Mill. E. Im Süden werden Gewerbe und Ackerbau getrieben; im N. wohnen noch Nomaden. Der Handel auf dem Amur ist in den Händen der Chinesen. Die Hauptstädte der drei Provinzen heißen: Mul- den, Ghirinula und Tsitsikar. 2. Die Mongolei liegt westl. von der Mandschurei, ist 61,360 m>M. groß und wird von 3 Mill. Menschen bewohnt. Die Mongolen oder Tartaren sind Nachkommen jener Neiterschaaren, von denen säst ganz Asien überschwemmt und auch ein großer Theil von Europa verheert wurde. Durch die Eroberung China's sind sie in ein friedliches Hirtenvolk um- gewandelt worden. Viehzucht ist ihre Hauptbeschäftigung; das Schaf mit dem Fettschwanz macht ihren Hauptreichthum aus. Ihre Verfassung ist rein militärisch. Städtische Wohnplätze sind nur in geringer Zahl vorhanden. Die Handelsstraße, welche China mit dem russischen Reiche verbindet, geht quer durch die Mongolei und die Gobi. 3. Tübet (Tibet) liegt westl. von China, ist 30,650 ßhm. groß und hat 11 Mill. E-, die Ackerbauer, Hirten und Nomaden sind. Das Mineralreich liefert edle Metalle, Kupfer, Blei und ' Salz. Die Handwerker verfertigen viele Wollenwaaren, auch giebt es unter ihnen vortreffliche Silberschmiede, Steinmetzger und Holzschnitzler. Tübet steht unter der Herrschaft der buddhai- stischen Priester, deren Oberhaupt der Dalai-Lama oder Großpriester ist. Das Land ist in 4 Provinzen eingetheilt. Die Hauptstadt ist Lhassa, 80,000 E. 4. Die Dsungarei liegt westl. von der Mongolei, ist 7000 Om. groß, enthält aber nur 1 Mill. E., die aus sehr

10. Grundriß der Geographie - S. 345

1859 - Eßlingen : Weychardt
345 Verfassung und Verwaltung. China. Geschichte und Poesie getrieben. Ihre Kunst, welche ganz im Dienste des Buddhaismus steht, umfaßt Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Musik. §. 285. Die Verfassung und die Verwaltung. 1. Das'chinesische Reich ist eine unumschränkte Erbmonarchie unter einem Kaiser, der bald den Titel Thian-tse |= Sohn des Himmelsp bald Whang-ti s—allerdurchlauchtigster, großmächtigster Kaisers bald Sh rang- . Wh ang s---heiliger Kaisers führt. Die Thronfolge geschieht in männlicher Linie meist nach dem Rechte der Erstgeburt seit 1644 in der Mandschu- Dynastie sdynastie der Ta-tslngs. Dasselbe Herkommen, welches die Gewalt des Kaisers heiligt, erhält auch die geordnete Stellung der Beamten und beschränkt die Wtllkühr des Katsers. 2. Die Länder des Reichs stehen in eineur verschiedenen Abhängig- keitsverhältniß vom Kaiser. 1. Ganz unterworfene Länder: China; die Mandschurei; Ostturkestan; die Dsungarei. 2. Zins pflichtige Länder: die Mongolei; Tangut; Tübet. 3. Die Verwaltung des Reiches ist sehr geregelt, allein in Folge der allgemeinen Entsittlichung, des Drucks und des Elendes, in welchem das Bott lebt, in großem Zerfall und Empörungen sind nicht selten. Die ober- sten Centralbehörden sind der geheime Rath und die 6 Ministerien. Die außerordentlich großen Einkünfte des Staats werden von den Aus- gaben aufgezehrt. Doch haben die Kaiser aller Dynastien seit 4,000 Jahren an einem Schatz gesammest, der für den größten und kostbarsten in der Welt gehalten wird. Das zahlreiche Heer von mehr als 1 Mill. schlecht geübter Soldaten ist in China und in den unterworfenen Ländern stationirt. Die Flotte mag sich niit keiner europäischen messen. Das Reich besitzt gegen 2,900 befestigte Plätze und Schlösser, so wie 3,000 Forts und 3,000 Wachthürme an beiden Seiten der großen, 300 Meilen lan- gen Vi au er, welche die Nordgrenze China's zwischen dem 116" bis 137» O.l. gegen die Mongolei und Mandschurei schützen soll. Einzelne Theile der Mauer sind schon 240 v. Ehr., andere im 5. und 6., andere im 15. und 16. Jahrhundert erbaut worden. §. 286. China. Größe: 72,000 Q.m. — Einwohner: 358 Millionen. — Ei nth eilu n g: 18 Provinzen, an deren Spitze ein Statthalter steht. Manchmal haben auch'2 oder mehrere Provinzen einen Generalstatthalter svicekönigj. Die Provinzen wer- den wieder in Bezirke ffuj, diese in Kreise st sch 6 ns und diese endlich in Distrikte shians eingetheilt. — Die Zahl der Städte ist sehr groß und ihre Einwohnerzahl sehr bedeutend. Man zählt 5 Großstädte von über >/2 Mill. Einw. Die Städte haben keine besondere Namen, sondern man bezeichnet sie mit dem Namen des Bezirkes, des Kreises und des Distriks, dessen Hauptstadt sie sind, vermit- telst der Anfügung der Wörter Fu, T schön und Hian. Pe-king [= Hof des Nordenss. Haupt- und Residenzstadt des Reiches in_ der Nähe des Pe-ho. 6 Meilen im Umfange. 2,000,000 Einw. Zwei, von hohen Mauern umgebene Städte, nämlich die Kaiser- oder Tataren stadt mit dem Kaiserpalast und die Chinesenstadt mit dem prachtvollen Himmelstempel und dem Ackerbautempel, wo die jährliche Ceremonie des Kaiserpflügens stattfindet, so wie 12 volkreiche Vorstädte. Viele Tempel und buddhaistische Klöster. Zahl- reiche Paläste der Großen. Universität. Sternwarte. Kaiserliche Bibliothek mit 300,000 Bänden. Kaiserliche Druckerei mit der Staatszeitung. Viele Theater und Bäder. Zahlreiche Fabriken. Prachtvolle Läden. Ungemein lebhafter Handel.

11. Europa - S. 268

1830 - Hannover : Hahn
268 Das Brittische Reich. §. 202. vas, 16,000 C. Die wichtigste Festung des Landes. Den südlichsten Theil begreift 6) das Königreich Algarve, mit der Hauptstadt Zaviva, 8800 E., und dem Hafen Lagos, 7000 E. Noch gehören zum Staate die Acorischen (Aßorischen) Inseln, 170 M. von der Küste entfernt, fälschlich zu Afrika gerechnet. Es sind ihrer 9, alle zusammen aber nur 62 Q. M. groß, gebirgig aber höchst fruchtbar, mit milder gesunder Luft. Die 200,000 E. sind alle Portugiesen. Die Hauptinsel ist San Mi- guel mit 90,000 E- Auf der Insel Terceira (ßeira), 30,000 <£., wohnt der Staathalter und Bischof in der Stadt Angra. Portugal besitzt noch verschiedene Colonien: in Afrika die Madeira, Lapverdischen und Guinea Inseln mit etwa 200,000 E. Nieder Gui- nea und Gebiete an der Ostküste; in Ostindien Goa und Diu mit etwa 5*0,000 E-, in China Macao (Maßao), *0,000 E. Das Brittische Reich. $. 202. Es begreift die große Insel, nordwestlich von den Nieder- landen, im Atlantischen Meere, welche die beiden Königreiche England und Schottland enthält, zusammen Großbritannien genannt, und die daneben liegende Insel Irland und andere kleine Inseln. Alle diese und einige andere kleine Gebiete in Europa haben eine Größe von 5555 Q. M. mit 25 Mill. E. Rechnet man aber die vielen Besitzungen in anderen Erdtheilen hinzu, so enthält das ganze Brittische Reich 90,000 Q- M. und 1*0 Mill. E. ist also der Einwohnerzahl nach nächst dem Chi- nesischen der größte Staat der Erde. Die Verfassung dieses Reichs hat viel Eigenthümliches, was bei den neu angeordneten Verfassungen ande- rer Staaten zum Theil nachgeahmt istz, und verdient daher eine nä- here Betrachtung. Der König, welcher alle diese Länder beherrscht, ist in seinen Rechten so beschränkt, darf so wenig ohne Einwilligung der Unterthanen khun, daß man dies Reich mit Recht einen monarchischen Freistaat nennen kann. Der König kann keine Gesetze geben, keine neue Steuern auflegen, keine Staatsschulden machen, kurz, keine wich- tige Einrichtung und Neuerung machen, ohne seine Unterthanen befragt zu haben. Natürlich kann nicht jeder Einwohner um seine Meinung gefragt werden, sondern es versammelt sich nur eine gewisse Anzahl Abgeordne- ter derselben aus England, Schottland und Irland, welche das Recht haben, im Namen des ganzen Volks die Vorschläge des Königs zu ge- nehmigen, und ihm ebenfalls Einrichtungen zum Besten des Landes vor- zuschlagen. Diese Versammlung heißt das Parlament, welches aus zwei getrennten Abtheilungen besteht: aus dem Oberhause (Haus der Lords) und dem Unterhause (Haus der Gemeinen). Um dies zu verstehen, muß Folgendes gemerkt werden. In England, Schottland und Irland herrscht nicht die Sitte, wie in andern Landern, daß die Söhne eines Grafen oder Freiherrn auch Grafen und Freiherrn werden,, sondern die

12. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches, Globus-, Karten- u. Reliefkunde - S. 56

1910 - Breslau : Hirt
56 2. Mitteleuropa. § 194. Der Handel führt Rohstoffe und gebrauchsfertige Waren aus anderen Ländern herbei und Fabrikwaren wieder aus. Eingeführt (importiert) werden besonders Getreide, Wolle, Baumwolle, Kaffee, Kupfer, Kautschuk, Häute, Gold, Roh- feide, ausgeführt (exportiert) Web-, Eisenwaren, Steinkohlen und Zucker. § 195. Gewerbe und Handel werden gefördert durch die Eisenbahnen, die, nach der Länge des Bahnkörpers (nicht der Gleise) gemessen, im Jahre 1900 im Deutschen Reiche über 50000 km* lang waren. Von Berlin aus führen Schienenwege nach allen Richtungen (f. Fig. 24). Mittelpunkt der französischen Bahnen ist Paris, der österreichischen Wien. § 196. Dem Verkehr zur See dienen die Handelsflotten. Die unsere ist die dritt- größte^ der Erde. Aber nach dem Gesamtwerte der Aus- und Einfuhr nimmt unser Reich die zweite^ Stelle ein. In weitem Abstände kommen Frankreich und Österreich-Ungarn. Iv. Staatenkunde. § 197. Mitteleuropa gehören folgende Staaten an: Größe Bevölkerung auf 1 qkm Deutsches Reich . . 549996 qkm 69699999 E. 112 Österreichs..... 300 000 .. 27 500 000 .. 91 Schweiz..... 40 000 .. 3500000 .. 83 (Frankreichs) .... (536000) .. (39 250 000) .. (74) Belgien..... 30000 .. 7 200000 ,, 243 Luxemburg..... 2600 .. 250000 .. 95 Niederlande .... 33000 .. 5600000 .. 169 Maße zum Vergleiche. Provinz Brandenburg 40000 qkm, 5,5 Mill. E einschließlich Berlin, auf 1 qkm 138. Königreich Preußen 350000 qkm, 37,3 Mill. E., auf 1 qkm 107. Europa 10 Mill. qkm, 400 Mill. E., auf 1 qkm 40. Lage und Grenzen der Staaten zeigt die Karte. Die meisten Staaten Mitteleuropas sind Monarchien, d. h. Staaten, in denen die Herrscherwürde lebenslänglich und erblich ist. Nur Frank- reich und die Schweiz sind Republiken, d. h. Staaten, deren Oberhaupt, „Präsident", vom Volke auf bestimmte Zeit gewählt wird. § 198. Das Deutsche Weich ist seiner Gebietsgröße und seiner Volkszahl nach der erste Staat Mitteleuropas. Verfassung und Verwaltung des Reiches. An der Spitze unseres Reiches steht der König von Preußen als Deutscher Kaiser. Er hat den Oberbesehl über das Heer, das für das tüchtigste der Erde gilt«, und über die Kriegsflotte. Auch vertritt er durch Gesandte das Reich im Auslande. Die Angelegenheiten des Reiches werden geregelt durch den Bundesrat, den die Vertreter der deutschen Regierungen bilden, und den Reichstag, der aus 397 Vertretern des deutscheu Volkes besteht. 1 Wieviel länger als der Äquator? 2 Die erste ist die englische Flotte, die zweite die der Vereinigten Staaten von Amerika. 3 Die bei weitem erste Stelle hat England inne. 4 Der Gesamtstaat Österreich-Ungarn 675000 qkm, fast 50 Mill. E., auf 1 qkm 71. 5 Von Frankreich gehört nur der No, etwa Vs des ganzen Staates, zu Mittel- europa im engeren Sinne. 6 Die Friedensstärke des deutschen Heeres beträgt etwas über 600000 Mann, die Kriegsstärke mehr als das Bierfache. Nur das russische Heer ist zahlreicher.

13. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 64

1864 - Regensburg : Manz
64 I. Lehr stufe. Uebersicktl. Darlegung der fünf Erdtheilc. mehreren Inseln. — Der Religion nach sind die Mei- sten brahmaistische und buddhistische Heiden oder Feueranbeter. Der Muhamedanismus ist über den ganzen Westen und theilweise über den Süden des Erdtheils verbreitet. Das Christenthum nimmt nur einen kleinen Raum ein. Alle wichtigeren Religionen der Erde, namentlich die drei monotheistischen sind in Asien entstanden. Obwohl Asien die Urheimath des Menschengeschlechts und die Quelle der europäischen Kultur war, so steht doch jetzt der Asiate in geistiger Bildung tief unter dem Europäer. — Die ganze Bevölkerung schätzt man über 755 Millionen, sohin gegen 900 Einwohner auf 1 □ Meile. Die wichtigsten Besitzungen der Europäer sind die der Engländer, Franzosen, Holländer und Russen. 8) Die bekannteren Länder Asiens sind: A. Im Norden: das asiatische Rußland oder Sibirien, zum größten Theil tiefeben, mit wenig ackerbau- fähigem Boden, schwach bevölkert. Tobolsk, eine der Haupt- städte, Niederlagsort der Pelzwerke. B. In Ost- oder Hinter-Asien: 1) das Kaiser- thum China, ein aus mehreren Ländern bestehendes Reich, mit lebhaft betriebener Landwirthschaft und Industrie. Baumwolle, Thee, Seide, Lackwaaren, Tusche und Porzellan sind die wichtigsten Erzeugnisse. Haupt- und Residenzstadt Pekking mit 2 Millionen Einwohnern, eine der größten Städte der Erde. — Nanking mit 1 Mill. Einwohner, berühmt durch den sogenannten Porzellanthurm, der jedoch aus Ziegelsteinen mit eingedrückten Figuren besteht. 2) Das Kaiserthum Japan, besteht aus mehreren meist hohen Inseln, welche östlich von China im großen Ozean liegen. Die Products sind den chinesischen ganz ähnlich. Die Haupt-

14. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches, Anleitung zum Verständnis des Globus und der Karte, sowie des Reliefs - S. 56

1907 - Breslau : Hirt
56 2. Mitteleuropa, § 194. Der Handel führt Rohstoffe und gebrauchsfertige Waren aus anderen Ländern herbei und Fabrikwaren wieder aus. Eingeführt (importiert) werden besonders Getreide, Wolle, Baumwolle, Kaffee, Kupfer, Kautschuk, Häute, Gold, Roh- seide, ausgeführt (exportiert) Web-, Eisenwaren, Steinkohlen und Zucker. § 195. Gewerbe und Handel werden gefördert durch die Eisenbahnen, die, nach der Länge des Bahnkörpers (nicht der Gleise) gemessen, im Jahre 1900 im Deutschen Reiche über 50 000 km* lang waren. Von Berlin aus führen Schienenwege nach allen Richtungen (s. Fig. 24). Mittelpunkt der französischen Bahnen ist Paris, der österreichischen Wien. § 196. Dem Verkehr zur See dienen die Handelsflotten. Die unsere ist die dritt- größte^ der Erde. Aber nach dem Gesamtwerte der Aus- und Einfuhr nimmt unser Reich die zw ei te^ Stelle ein. In weitem Abstände kommen Frankreich und Österreich-Ungarn. Iv. Staatenkunde. $ 197. Mitteleuropa gehören folgende Staaten an: Größe Bevölkerung auf 1 qkm Deutsches Reich . . 540000 qkm 60600000 E. 112 Österreichs..... 300 000 27 500 000 .. 91 Schweiz..... 40000 „ 3 500 000 .. 83 (Frankreichs) .... (536000) (39 250 000) (74) Belgien..... 30000 .. 7 200 000 243 Luxemburg..... 2600 „ 250000 „ 95 Niederlande .... 33000 .. 5600000 .. 169 Maße zum Vergleiche. Provinz Brandenburg 40000 qkm, 5,5 Mill. E einschließlich Berlin, auf 1 qkm 138. Königreich Preußen 350 000 qkm, 37,3 Mill. E., auf l qkm 107. Europa 10 Mill. qkm, 400 Mill. E., auf 1 qkm 40. Lage und Grenzen der Staaten zeigt die Karte. Die meisten Staaten Mitteleuropas sind Monarchien, d. h. Staaten, in denen die Herrscherwürde lebenslänglich und erblich ist. Nur Frank- reich und die Schweiz sind Republiken, d. h. Staaten, deren Oberhaupt, „Präsident", vom Volke aus bestimmte Zeit gewählt wird. § 198. Das Deutsche Weich ist seiner Gebietsgröße und seiner Volkszahl nach der erste Staat Mitteleuropas. Verfassung und Verwaltung des Reiches. An der Spitze unseres Reiches steht der König von Preußen als Deutscher Kaiser. Er hat den Oberbefehl über das Heer, das für das tüchtigste der Erde gilt6, und über die Kriegsflotte. Auch vertritt er durch Gesandte das Reich im Auslande. Die Angelegenheiten des Reiche werden geregelt durch deu Bundesrat, den die Vertreter der deutschen Regierungen bilden, und den Reichstag, der aus 397 Vertretern des deutschen Volkes besteht. 1 Wieviel länger als der Äquator? 2 Die erste ist die englische Flotte, die zweite die der Vereinigten Staaten von Amerika. 3 Die bei weitem erste Stelle hat England inne. 4 Der Gesamtstaat Österreich-Ungarn 675000 qkm, fast 50 Mill. E., auf 1 qkm 71. 5 Von Frankreich gehört nur der No, etwa % des ganzen Staates, zu Mittel- europa im engeren Sinne. G Die Friedensstärke des deutschen Heeres beträgt etwas über 600000 Mann, die Kriegsstärke mehr als das Vierfache. Nur das russische Heer ist zahlreicher.

15. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 738

1855 - Mainz : Kunze
736 Südamerika. — Brasilien. einzelne Missionsorte, und Städte werden daraus werden, wenn erst der mächtige Strom (siehe oben S. 723) zur Handelsstraße geworden. Brasilien, dessen Länge von Rio Janeiro bis zur Republik Venezuela 500 und die Breite von der Nordostküste bis nach Bolivia 300 Meilen beträgt, hat höchstens 61/, Mill. Bewohner. Fast die Hälfte davon (3 Mill.) sind Neger- sklaven, die übrigen sind theils Weiße (Kreolen und Europäer), theils Mischlinge, theils die Nachkommen der Urbewohner, von denen einige Stämme bekehrt und zu Ausiedlungen vermocht, die meisten aber frei und unabhängig sind. Die Bo - tokuden dem Küstengebirg nahe, mit Holzklötzen in Unterlippe und Ohrläppchen, ferner die Coroados, die Puris, und die berittenen Guaycnras am Paraguay sind am bekanntesten. Der Portugiese, im fünfzehnten und Anfang des sechszehnten Jahrhunderts heroisch und unternehmend, später politisch und kriegerisch erschlafft, verstand nicht zu kolonisiren. Das Land schwacher Wilden zu erobern, und dann, soweit es von Natur schon reichlichen Ertrag gab, behaglich und von Negersklaven bebaut zu besitzen, Gold und Diamanten unter argwöhnischer Aufsicht sammeln, hie und da auch Indianer durch Mönche bekehren zu lassen — das war ihr Hauptgeschäft in Brasilien. Erst seit der Trennung von Portugal hat einige Gewerbsamkeit begonnen, hat man Fremden und Naturforschern das Innere des Landes geöffnet, auch einheimische Produkte durch Anbau fremder, vor allen des Kaffees vermehrt; und daß der Seehandel dadurch belebt werden mußte, war natürlich. Auf mehreren Flüssen gehen bereits Dampfer, sonst aber fehlt es an Straßen, und nur auf Manlthieren geschieht aller Transport im Inneren. Wie aber ans dem Mischmasch der Schwarzen und Weißen wirklich eine brasilische Nation werden soll, wenn nicht der Herbeiführung von Sklaven endlich gewehrt und Einwanderung von Europäern in größerem Maaßstabe gefördert wird, ist nicht abzusehen. *) Hinter Mexiko, und selbst hinter Peru wird man in nationaler Rücksicht stets zurückbleiben, trotz der größeren Seehandelsplätze, deren sich die brasilische Küste erfreut. Es geschah im I. ,1823, daß Brasilien von der Herrschaft Portugals frei wurde. Gegenwärtig ist es ein selbständiges Reich, hat einen Senat von 52, eine Deputirteukammer von 407 Mitgliedern, und einen erblichen Kaiser aus der portugiesischen Königsfamilie, nebst 6 Ministern, an der Spitze. So wurde die Verfassung festgestellt; doch ist die Parthei, die eine Republik will, nicht gering, und die Provinzen haben schon eigene gesetzgebende Versammlungen erlangt, so daß sich das Reich einem Föderativstaate nähert. Der jetzige Kaiser heißt Pedro Ii., geboren 1825 und vermählt mit einer Prinzessin von Neapel. Seine Seemacht hält 3 Fregatten, 7 Corvetten, 2 Briggs, 10 Schooners, 8 Dampfboote rc.; die Landmacht besteht aus 16000 Mann. Das Budget für 1851 war zu 26 Millio- *) Nach englischen Parlaments - Akten wurden noch vor kurzem jährlich an 140000 Sklaven aus Afrika nach den Colonien Spaniens, nach der Union Nord- amerikas und vorzüglich nach Brasilien geführt. Etwa eben so viele kamen theils vor der Einschiffung, theils unterwegs um. Was Brasilien betrifft, so ist nunmehr auch dort der Sklavenhandel verboten.

16. Die Erde und ihre Bewohner - S. 186

1856 - Wesel : Bagel
186 russische Asien, vorder- und Hinterindien, Turkestan und das stille Weltmeer aus. Die Zahl der Emwohner soll sich auf 360 Mill. belaufen. Das gewaltige Reich besteht aus unmittelbaren Ländern, zinspflichtigen und aus Vasallcnlöndern. Im Ganzen ist dieses Reich — von den Chinesen das himmlische genannt — in seinem Innern wenig bekannt. Von 1200 — 1368 bestand in China die Herrschaft der Mongolen, welche einer einheimischen Dynastie Platz machen mußte. 1644 wurden die Mandschu zur Hülfe gerufen, die das ganze Reich besetzten, die regierende Dynastie vertrieben und die Herrschaft an sich risten. Sie gründeten die noch jetzt regierende Dynastie Tsing. Die Verfassung des Reiches ist eine vollkommene Despotie. Die Gesetze sind hart und grausam. In neuester Zeit hat Ch'na auch die Stürme des Krieges und der Revolution erfahren. 1840 erklärte England den Krieg, um die Oeffnung der Häfen und den Handel nach China zu erzwingen. Nach dem 1842 abgeschlossenen und 1843 bestätigten Frieden wurden den Engländern 5 Häfen eröffnet und die Insel Hongkong eingeräumt. Im Jahre 1853 brach eine Revolution aus, welche nicht nur die staatlichen Verhältniffe, sondern auch die religiösen dem Umsturz nahe brachte. Aus den Proklamationen des Insurgenten-Häuptlings geht deutlich hervor, daß ihm die Lehren des Christenthums nicht fremd sind; noch dauert der Kampf fort, obgleich die Mandschu-Herrschaft sich zu behaupten sucht. China wird einer großen Zukunft entgegen gehen, wenn der Geist des wahren Christenthums, der da ist ein Geist der Humanität, mehr und mehr Raum gewinnt. — Betrachten wir nun die einzelnen Reiche! I. Das eigentliche China grenzt an das Chinesische Meer, an Hinterindien und Tibet, und im Norden wird es durch die chinesische Mauer von der Mongolei und der Mandschurei getrennt. Die beiden Hauptflüsse sind der gelbe Fluß, Hoangho, und der blaue Fluß, Dang-tse-Kiang. Das ganze Land wird von vielen Kanälen durchschnitten und viele Gebirge durchziehen dasselbe, deren Namen indeffen nicht bekannt sind. Das Klima ist ein gesundes,' der Boden sehr fruchtbar und wohl- angebaut. Reis und Thee sind die Haupterzeugnisse. Die Fabrikthätigkeit der Chinesen ist ziemlich umfangreich; sie liefern Seidenzeuge, Kattun, Mousselin, Porzellan, Farben u. s. w. Ihre Färbereien und Malereien sind vortrefflich. Das Land wird in Provinzen ein- getheilt, welche von Vicekönigen verwaltet werden. Städte: Peking, 2 Mill. Einw., Haupt, und Residenzstadt, mit langen und breiten Straßen, zahllosen Tempeln und Pagoden, einer kaiserlichen Universität und Sternwarte u. s. w. Der kaiserliche Palast bildet eine Stadt für sich. Die Häuser sind sämmtlich einstöckig. Nanking, Vs—1 Mill. Einw., wichtige Fabriken in Seide und andern Manufakturen (Nankingzeuge). Der berühmte Porzellanthurm erreicht in neun Absätzen eine Höhe von 200 Fuß. Kanton, V2 Mill. Einw., Hafenstadt, Mittelpunkt des Handels. In den Vorstädten wohnen viele Europäer, welche Handel treiben. Der Hafen von Kanton wurde 1843 den Engländern eröffnet; zur selben Zeit die Häfen von Amoy, Futschafo, Ningpo und Schanghai. Macao, unter chinesischer Hoheit stehend, gehört den Portugiesen. Die Inseln Ha in an und Thaiwan (Formosa) gehören hierher. Ii. Die kleine Bucharei, auch große Tatarei — Thian-Schan-Mantu — genannt, wurde 1760 dem chinesischen Reiche einverleibt. Ein Theil des Landes ist die große Wüste Gobi oder Schamo; fruchtbar sind die wasserreichen Theile. Die Bewohner sind theils Nomadenvölker, welche sich zum Islam bekennen. Jarkand, 60, lebhafte Handelsstadt. Jli oder Guldja, 75, und Kaschgar, 40, auch lebhafte Handels- städte. Zahlreiche Karavanen besorgen die Geschäfte des Handels. Iii. Die Mongolei ist ein wenig bevölkertes Hochland, mit vielen Steppen und dem größten Theile der Wüste Gobi; die Bewohner führen ein Nomadenleben in den

17. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 163

1872 - Leipzig : Fleischer
Asien. Hinterindien. 163 4. Die Bewohner (34 Mill.) gehören mehr oder we- niger zum mongolischen Stamme. Auf Malakka und den In- seln wohnen muhamedanische Malayen. Im Nw. der Halb- insel leben Hindustämme. In der Bildung sind alle sehr zu- rück. Ihre Religion ist Buddhaismus. Ueberall herrscht un- beschränktester Despotismus. Die Westküsten gehören seit 1826 den Europäern. Das Innere des Landes ist noch sehr unbe- kannt und wird meist von ganz rohen, zum Theil negerartigen Völkerschaften bewohnt. 5. Das Land besteht aus fünf großen Reichen: Assam, Birman, Siam, Anam und Malakka. Die ostindische Kompagnie besitzt 6500 Hjm., die zur Präsidentschaft Kalkutta gehören. 1. Assam liegt im nordwestlichen Theile der Halbinsel,^in einem Thäte am Brahmaputra. Das Land steht unter englischem Schutz. — 2. Birma (Barman, Burmah) nimmt den westlichen, vom Jrawaddy durchflossenen Theil von Hinterindien ein. Es ist 9200 lum. groß und hat 4 Mill. E. Die bedeutendsten Städte sind: Amarapnra, 30,000 E., und Ava, 30,000 E. — 8. Siam liegt südlich von Birma, im Thale des Menam, ist 13,330 Om. groß und zählt'6stg Mill. E. Ein großer Theil des Landes ist noch Wildniß, der angebaute liefert vorzugs- weise Zucker. Die Hauptstadt Bankok enthält 400,000 E. — 4. Anam ist der östliche, wenig bekannte Theil Hinterindiens. Die Hauptprovinzen sind Tonkin, mit der Stadt K e s cho, Co chin-C^hina, an der Ostküste, mit der Hauptstadt Hue. Combodscha, im Sw. mit den Städten Combodscha und Saigan. — 5. Malak ka ist waldreich, voll wilder Thiere, reich an Gold und Zinn. Die Stadt Malakka gehört den Eng- ländern. Außerdem besitzen die Engländer das Küstenland Arrakan am bengalischen Meerbusen mit der Stadt gl. N., Pegn, südöstlich davon, und die Westküste von Siam, Tenasserim, mit den Städten Mart ab an und Tenasserim. Diese Gebiete sind zusammen 90,070 englische lüm. groß und haben 1,900,000 E. 6. .Die hinterindischen Inseln sind in ihrer Boden- beschaffenheit, ihrem Klima und ihren Erzeugnissen dem festen Lande fast gleich. Sie bestehen aus 8 Gruppen: aus den Andamanen,Nikobaren, Mergui-Jnseln, der Insel Singapore, den Sunda-Jnseln, Molukken, Sulu- Inseln und Philippinen. 1. Die Andamanen liegen der englischen Provinz Te- nasserim gegenüber, sind meist klein, zum Theil vulkanisch, wer- den von einem negerartigen Volke bewohnt und gehören den Engländern. — 2. Die Nikobaren, südl. von jenen, gehören den Dänen. — 3. Die Mergui-Jnseln liegen an der West- küste von Malakka. Die Prinz Wales-Insel (uehl's) ist eine englische Besitzung. Sie liefert Pfeffer, Muskat und Gewürz- nelken. — 4. Die Insel Singapore liegt an der Südspitze von Malakka. Sie ist seit 1819 eine engl. Kolonie. — 5. Die ii*

18. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 157

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Bevölkerung des osmanischen Reiches. §- 49. 157 Von der europäischen Bevölkerung kommt fast ein Drittel auf die drei tributären Provinzen Moldau, Walachei und Serbien. Die Volksdichtigkeit ist am größten in Europa und in Aegypten. Der Abstammung*) nach besteht 1. Die europäische Bevölkerung aus a. Slaven (7 Mill.), vorzüglich auf der nördlichen Abdachung der Halbinsel. Es sind aa. Die Bulgaren (4 Mill.), welche jetzt eine slavische Sprache reden, aber aus einer Mischung von Slaven mit deni türkischen Volk der altern (im 7. Jahrhunderte eingewanderten) Bulgaren entstanden sind, deren Namen sie ererbt haben. Sie sind wesentlich Ackerbauer, während ihre Nachbarn, die Serben, Krieger und hauptsächlich Hirten sind. bb. Die Serben oder Ratzen (1 Mill.), welche ihr Blut, ihre Sitten, ihren griechisch-katholischen Glauben, ihre wohlklingende Sprache unvermischt erhalten haben. cc. Die Bosniaken (1 Mill.) nahmen (seit dem 15. Jahrhunderte) mit dem türkischen Joch auch den Islam an, ohne ihre christlichen Sitten aufzugeben. dd. Die Herzegowiner. b. Romanen (4 Mill.), nördlich von der Donau. Es ist dies ein Mischlingsvolk, welches aus einem Reste der alten Thraker, aus romanisirten Daciern, Slaven und andern Völkern zusammengesetzt ist und sich selbst Rumuni (im Singular Ruman) nennt, von den Slaven aber mit dem Namen Wlachen oder Walachen bezeichnet wird. Sie bilden in der Moldau und Walachei ein selbst in sprachlicher Hinsicht vollkommen gleichartiges Volk von etwas mehr als 4 Mill. Seelen und haben sich über die natürlichen Grenzen der beiden Fürstenthümer, den Pruth und die Donau, nach allen Seiten hin bedeutend ausgebreitet. Ihre Sprache ist ein verdorbenes Lateinisch, das mit slavischen Elemen- ten und geringen Resten des alten Dacischen vermischt ist. Ein beson- derer Zweig derselben sind die Zinzaren (Makedo-Wlachen) in Nie- der-Albanien, Thessalien und dem westlichen Macedonien. c. Albanesen (1v3 Mill.), von den Türken Arnauten, in ihrer eigenen (illyrischen) Sprache Skipetaren genannt, der einzige Rest des illyrischen Völkerstammes, welche theils Christen, theils Mohame- daner sind, und nicht blos in Albanien, sondern auch in Thessalien und andern Theilen der westlichen Türkei (sowie in Griechenland, s. S. 162) wohnen. Im Militär dienen sie vorzugsweise als Baschi-Bozuks oder irreguläre Cavallerie. d. Osmanen (2 Mill.), das letzte der Völker, welche von Asien her in Europa einwanderten. Den Namen Türken, mit welchem sie ') G. Lejean, Ethnographie der europäischen Türkei. 4. Ergänzungsheft zu A. Petermann's Mittheilungen. 1861, nebst Karte.

19. Kleine Schul-Geographie - S. 98

1876 - Breslau : Hirt
98 Europa. von Paris. Die seit 1850 hinzugekommenen beiden Fürstentümer Hohenzollern, welche den Regierungsbezirk Sigmaringen bilden, liegen zwischen dem 47" und 48" nördlicher Breite und dem 6" und 7" östlicher Länge. Von 7380 Km (994^ M.) Grenzlinie kommen 1(320 Km (218 M.) auf die Küstenstrecke an der Ostsee und Nordsee. (Angabe der Grenzländer nach der Karte.) Die Ostseeküste hat nur die eine ansehnliche Bucht von Danzig; eigen sind ihr die Bildungen von Süßwasser- Seen, in dem kurischen, dem frischen und dem Stettiner Haff. Dem westlichen Theil der Ostsee gehören die Inseln Rügen, Fehmarn und Alfen an. Die Küsten- linie an der Nordsee, durchbrochen durch hamburgisches und oldenburgisches Gebiet, endet am Meerbusen Dollart. Auf dieser Westseite besitzt Preußen 26 Inseln. Der Boden form nach gehört der östliche Theil, mit Ausschluß des Sudeten- zuges, der norddeutschen Tiefebene an, wogegen der westliche vorwiegend gebirgig ist. (Welche Gebirge gehören hierher?) Der südliche Theil wird von der schwäbischen Alb durchzogen. Von den Hauptstromgebieten ist keines für Preußen ausgeschlossen. Bevölkerung. Die deutsche beträgt über 22 Mill., von den nicht deutsch Redenden gehören an 2^-Mill. der polnischen Bevölkerung an, gegen 150,000 der littauifchen (in den Regierungsbezirken Gumbinnen und Königsberg), über 80,000 der wendischen, 50,000 der czechischen, 11,000 der wallonischen (in den Regierungs- bezirken Aachen und Düsseldorf), gegen 150,000 der dänischen. Die christliche Bevölkerung besteht aus mehr als 16 Mill. Evangelischen, über 8 Mill. Römisch-Katholischen, gegen 100,000 gehören anderen Confefsionen an. Die Zahl der Juden beträgt über 300,000. Der Staat zerfällt in 11 Provinzen (davon 8 alte bis zum Jahre 1866) mit 29 Regierungsbezirken und 6 Landdrosteien. 1. Mark Brandenburg.*) [39,890 Dkm = 724| >nm. (fast so groß als dic Schweiz), 2,863,000 E., wovon 86,000 Katholiken.) Die nebenstehende Skizze giebt die reichen Kanal-Verbindungen der Mark: den Friedrich-Wilhelmsgraben oder Müllroser Kanal, den Finow- Kanal, den Plaueschen Kanal; durch den Ruppiner Kanal und den davon südlich gelegenen Haupt-Graben steht der Rhin mit der Havel nach Osten in Verbindung; zugleich zeigt dieselbe die alten Landestheile. — Zwei Regierungs- bezirke und die eximirte Stadt Berlin. Berlin, Hauptstadt der Monarchie, 960,000 E."'), zu beiden Seiten der schiffbaren Spree; die frühere Ringmauer hatte 17 Km (2j M.) Umfang. Sie besteht aus folgenden Theilen: Köln, auf einer Spreeinsel; im N.-W. davon die ?!eustadt oder Dorotheen- stadt; im S.-W. die ganz regelmäßige Friedrichsstadt; die Louisenstadt am linken Spreeuscr. Von bedeutenden Gebäuden sind zu merken: das Schloß, das alte und *) Vergl. Foß. die Mark Brandenburg. 2. verbesserte Auflage. Berlin. 1874. **) Die Einwohnerzahlen der größeren Städte und einzelner Staaten des Deut>chen Reiches auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 nach direkten Mittheilungen aus jeder einzelnen Stadt, und für die betreffenden Staaten durch die statistischen Be> Hörden.

20. Kleine Schul-Geographie - S. 98

1862 - Breslau : Hirt
98 Europa. A. Zum deutschen Bunde gehörige Provinzen. 1. Mark Drandenburg. [734 cm, gegen 2z Mill. E., Protests Die Skizze giebt die reichen Kanalverbindungen der Mark: den Friedrich- Wilhelmsgraben oder Müll roser Kanal, den Finow-Kanal, den Plaueschen Kanal; durch den Ruppiner Kanal und den davon südlich gelegenen Haupt-Graben steht der Rhin mit der Havel nach Osten in Verbindung; zugleich zeigt dieselbe die alten Landestheile. — Zwei Regierungs- bezirke und die eximirte Stadt Berlin. Berlin, Hauptstadt der Monarchie, 545,Oüo ©., zu beiden Seiten der schiffbaren Spree, mit 2z M. Umfang. Sie besteht aus folgenden Theilen: Köln, aus einer Spree- insel; im N.-W. davon die Neustadt oder Dorotheenstadt; im S.-W. die ganz regelmäßige Friedrichs st adt; die Louisen st adt am linken Spreeufer. Von bedeutenden Gebäuden sind zu merken: das Schloß, das alte und neue Museum, Zeughaus, Opernhaus u. a.; von Straßen: die fast 1 Stunde lange Friedrichs- straße, Unter den Linden, vom Friedrichs-Denkmal bis zum Pariser Platz am Brandenburger Thor, das in den Thiergarten und nach dem f M. entfernten Charlottenburg führt. Berlin ist die erste Industrie- und Manufakturstadt Deutschlands, ein 'Glanzpunkt der Wissenschaft, der bedeutendste Binnenhandelsplatz Europa's und Knotenpunkt des großen deutschen Eisenbahnnetzes. t) Regierungsbezirk Potsdam. Potsdam, 40,600 E., an der Havel, in reizender Gegend; zweite Residenzstadt. In der Nähe Sanssouci, des großen Friedrich Lieblingssitz. — Charlotten bürg,