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1. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 185

1877 - Mainz : Kunze
185 von Sachsen von Preußen los und trat (Dez.) nebst den sch-fischen Herzogen dem Rheinbunde bei, wofr ihm Napoleon den Knigstitel gab. Der Herzog von Braunschweig wurde dagegen abgesetzt, Hannover nebst den Hansestdten von den Franzosen besetzt. Mit einem starken Heere folgte Napoleon den Preußen, die sich bis jenseits der Weichsel zurckgezogen und mit den Russen vereinigt hatten. Bei preuisch Eylau kam es am 7. und 8. Februar 1807 zwischen Napoleon und den vereinten Russen und Preußen zu einer mrderischen, aber unentschiedenen Schlacht. Der König begab sich an die Grenze seines Reiches, nach Memel. Am 14. Juni fand aber bei Friedland eine neue Schlacht statt, in welcher die Franzosen siegten. Auch Knigs-berg wurde von ihnen genommen; Napoleon schlug sein Haupt-quartier in der preuischen Grenzstadt Tilsit auf. Hier schlo er am 7. Juli mit Rußland, dessen Kaiser Alexander (18011825) von Napoleon bei einer persnlichen Zusammenkunft auf dem Niemen durch Versprechungen und Freundschaftsversicherungen gewonnen worden war, und dann am 9. mit dem isolirten Preußen Frieden. Rußland verlor fast nichts. Fr Preußen aber waren die Bedingungen sehr hart und demthigend. Es trat alle seine Gebiete links der Elbe ab, die Altmark, die Wiege des preuischen Staates, die Festung Magdeburg, Han-nover, Ostfriesland, Mark, Cleve, Geldern, Mrs :c., an Sachsen den Cotbusser Kreis, seine polnischen Besitzungen an ein neu zu bildendes Groherzogthum Warschau, das der König von Sachsen erhalten, dann Danzig, das ein Frei-staut werden sollte. Preußen mute nach der von Napoleon am 21. November 1806 von Berlin aus decretirten unver-stndigen Continentalsperre alle Hfen dem englischen Handel verschlieen. Preuische Festungen blieben bis zur Zahlung von ungeheuren Kriegskosten von franzsischen Soldaten besetzt. Preußen durfte ferner in den nchsten zehn Jahren nur 42,000 Mann unter den Waffen haben. Es hatte mehr als

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1. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 108

1872 - Berlin : Wohlgemuth
108 genwehr auch Blcher, der sich mit seinen Truppen nach Lbeck hin-aufgezogen hatte, am 7. November zu Ratkau. _ Schon hatte Preueu nach der Besetzung Berlins angefangen, Fnedensnnterhandlungen mit Napoleon anzuknpfen, aber der rasche und zum Theil schmachvolle Fall der Festungen von Stettin (28. Oktober), Kstrin (Hl. Oktober) und Magdeburg (8. November), so wie eine Emprung (des preuischen) Polens bestimmten den fran-zsifchen Kaiser zur Fortsetzung des Krieges, der nun bis in die uersten Ostgrenzen des preuischen Staates fortgefhrt wurde. Fr die Franzosen war der Krieg um so leichter Zu führen, als der an-fangs mit Preußen verbundene Kurfürst von Sachsen mit Napo-leoit einen Frieden geschlossen hatte, worin er dem Rheinbunde bei-trat und dafr den Knigstitel erhielt (12. December 1806), und als die schleichen Festungen (Glogau, Breslau, Brieg und Schweid-nitz) rasch in ihre Hnde fielen. Unaufhaltsam war Napoleon auf diese Weise durch Polen gegen Preußen vorgedrungen, wohin indessen auch ein russisches Hlfs-korps unter Bennigsen gekommen war, doch mute sich dasselbe nach dem blutigen Gefechte bei Pultusk (am 26. December) zurckgehen. Napoleon drang nun in Ostpreuen ein, nhm die Grenz-festnng Thorn und lieferte den verbndeten preuisch-rnssischen Truppen unter Bennigsen und Lestocq die Schlacht bei Preuisch-Eylau (7. u. 8. Februar 1807). Der Kampf war unentschieden, doch mute sich Danzig nach ruhmvoller Verteidigung den Franzosen (24. Mai) ergeben. Noch einmal versuchten die Verbndeten ihr Waffenglck wiederherzustellen, aber das Gefecht bei Heilsberg (10. Juni) und die Schlacht bei Friedland (14. Juni) fiel fr sie so unglcklich aus, da Rußland schon am 7. Juli sich genthigt sah, mit Frankreich einen Frieden einzugehen, dem am 9. Juli auch Preußen sich anschlo. Dieser Friede wurde zu Tilsit abgeschlossen. Preußen mute in demselben alle seine Besitzungen aus dem linken Elbufer mit Magdeburg abtreten, aus denen, wie aus den Lndereien des Herzogs von Braunschweig und des Kurfrsten von Hessen, Na-Poleon das Knigreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel bil-bete, welches er seinem Bruder Jkrome (Hieronymus) gab. Ferner trat Preußen alle seine in der dritten Theilnng Polens erworbenen Gebiete, besonders Neu-Ostpreueu an Rußland ab, Neu-Sdpreuen und Neu-Schlesien aber wurden dem neuen Könige von Sachsen als Herzogthum Warschau berwiesen. Auerdem mute sich Preußen verpflichten, alle Kriegskosten zu tragen, in seine Festungen franzsische Besatzungen aufzunehmen und endlich nur 40,000 Mann unter den Waffen zu haben.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 23

1912 - Leipzig : Hirt
3. Niederwerfung Preuens. 23 Schlacht gegen den Fürsten von Hohenlohe, bei Auerstdt, an demselben Tage, dem 14. Oktober, Marschall Davot gegen den Herzog Ferdinand von Braunschweig, der den Feldzug von 1792 angefhrt hatte. Der Herzog wurde hier tdlich verwundet. Die regellose Flucht, auf der sich die geschlagenen Heere auflsten, verbreitete einen solchen Schrecken, da sich die meisten preuischen Festungen ohne Schwertstreich ergaben. Schon am 27. Oktober hielten die Franzosen ihren Einzug in Berlin. Die Festungskommandanten waren meist alte Ossiziere, die den neuen Verhltnissen nicht gewachsen waren. Nur Kolberg, Graudenz und die schleichen Festungen Glatz, Kosel und Silberberg behaupteten sich, und Danzig leistete lange Widerstand. Die Knigliche Familie floh nach Knigsberg. Napoleon besetzte mit seinen Truppen die preuischen Provinzen rechts der Oder, besonders die polnischen Bestandteile Preuens und Rulands; von den Polen wurden die Franzosen freundlich aufgenommen, sie erhofften eine Wiederherstellung ihres Knigreichs durch Napoleon. Im Winter 1807 erschien das russische Hilfsheer. Bei Preuisch-Eylau in Ostpreuen fand eine blutige Schlacht zwischen den Franzosen und den verbndeten Russen und Preußen statt. Einen vollstndigen Sieg errang Napoleon hier nicht. Die Entscheidung fiel bei Friedland in Ostpreuen zugunsten Napoleons. Nun stand diesem der Weg nach Knigsberg offen; die preuische Knigsfamilie floh nach Memel. Im Juli 1807 wurde auf Grund einer Verstndigung zwischen Napoleon und Alexander der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen mute alle Besitzungen links der Elbe und seine polnischen Besitzungen auer Westpreuen abtreten. Napoleon bildete aus preuischen und russischen Bestandteilen des ehemaligen Knigreichs das Groherzogtum Warschau, das er dem Kurfrsten von Sachsen zugleich mit dem Knigstitel verlieh. Dieser war nach der Schlacht bei Jena vom Bndnis mit Preußen zurck-getreten und hatte sich dem Rheinbund angeschlossen. Aus den preuischen Besitzungen links der Elbe, dem Kurfrstentum Hessen und andern Ge-bieten bildete Napoleon das Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, dessen Verwaltung er seinem jngsten Bruder Jerme bertrug. Noch lnger als Jahresfrist blieben die franzsischen Truppen in Preußen, das sie gem der Knigsberger Konvention zu unterhalten hatte. der eine Milliarde hatte Preußen an Kriegsbeisteuer, Verpflegung und Lieferungen aufgebracht, als das franzsische Heer 1808 das Land rumte. Aber nach einem neuen Vertrage durfte Friedrich Wilhelm Iii. nur ein Heer von 42000 Mann halten. Mit Rußland schlo Napoleon ein Schutz- und Trutzbndnis. Eng-land bekmpfte er durch die Kontinentalsperre, d.h. er verbot allen Mchten, die von ihm abhngig oder mit ihm verbndet waren, englische Schiffe in ihre Hfen aufzunehmen und englische Waren einzufhren.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 116

1913 - Breslau : Hirt
116 Das Kaiserreich. trauen auf die Untersttzung der Nation und auf russische Hilfe beschlo dieser jedoch, den Widerstand fortzusetzen. Daher lie Napoleon sogleich die Polen in den neu erworbenen preuischen Provinzen aufwiegeln. Der Kurfürst Friedrich August von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf preuischer Seite gefochten hatten, schlo mit ihm Frieden, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Knigstitel K Noch vor Ablauf des Jahres 1806 fanden die ersten Treffen zwischen Russen und Fran-zosen statt. Am 7. und 8. Februar 1807 hielt das russische Heer mit Hilfe Preuisch- der Preußen bei Prenisch-Eylan (sdlich von Knigsberg) zwei Tage <7.M Febr. lang den franzsischen Angriffen stand; die Russen rumten das Schlacht-1807). feld, doch auch Napoleon mute infolge von Verpflegungsschwierigkeiten bis an die Weichsel zurckgehen. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin und drehte sich vorzugsweise um einige heldenmtig verteidigte Festungen. Bis zum Mai widerstand Danzig, bis zum Juni Neie: nnbezwnngen blieben Kolberg, wo Gneisenau das Kommando erhalten hatte, Grandenz und die schleichen Festungen Kosel und Glatz. Preuisch- Als aber die Schlacht bei Prenisch-Friedland (am 14. Jnnij (i4<ew). mit einer vollstndigen Niederlage der Verbndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen. Auf einem Flo in der Friede von Memel bei Tilsit kamen die beiden Kaiser zusammen. Zu ihrer Unter-'"' redung wurde Friedrich Wilhelm erst am zweiten Tage zugezogen; Napoleon lie sich aber nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, da Preußen die Gesetze des Siegers empfangen sollte. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei ihm konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens nebst dem Knlmerlande und dem Netzedistrikt sowie den Kottbnser Kreis. Die drei Oderfestnngen Glogan, Kstrin und Stettin blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Franken berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Die polnischen Landesteile Erotzherzog- Preuens verlieh Napoleon als Groherzogtum Warschau dem Könige Warschau, von Sachsen. Auch Kottbus wurde mit Sachsen vereinigt, während Danzig eine freie Stadt wurde und franzsische Besatzung erhielt. Der Kurfürst von Hessen-Kassel und der Herzog von Braunschweig wurden abge-setzt; ihre Lnder vereinigte Napoleon mit den westelbischen Gebieten Preuens auer Bayreuth, das an Bayern fiel , Sd-Hannover und einigen von Sachsen abgetretenen Landesteilen (Sanger- i Im Dezember 1806 traten auch die Ernestiner, im April 1807 die schwarz-burgischen und reuischen Fürsten dem Rheinbund bei. Sie erlangten damit in ihren Gebieten vllige Souvernitt, muten dafr aber Napoleon als Protektor des Bundes eine bestimmte Truppenzahl stellen und jhrlich neu ergnzen: die Ernestiner zusammen das Regiment Herzge zu Sachsen", die schwarzburgischen und reuischen Fürsten zusammen ein Bataillon. Napoleon verwendete die thringischen Truppen sogleich im weiteren Kampfe gegen Preußen (bei der Belagerung von Kolberg.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 130

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
130 kam er in Berlin an; hier gebrdete er sich als unumschrnkter Gebieter und erlie (21. Nov.) die Kontinentalsperre, wodurch aller Handel mit England untersagt wurde. Friedrich Wilhelm Iii. war zunchst nach Kstrin und dann mit seiner Familie nach Knigsberg geflohen. Kaiser Alexander von Rußland hatte ihm sofort nach der Schlacht von Jena seinen Beistand angeboten und ein Heer unter Bennigsen nach dem Westen gesandt. Napoleon hatte unterdessen mit dem Kurfrsten von Sachsen Frieden ge-schlssen und war durch Polen gezogen, um sich durch den Anschlu der Polen, denen er die Wiederherstellung ihres Reiches versprochen hatte, zu verstrken. Mittlerweile hatten sich die Russen mit den Trmmern der geschlagenen preuischen Heere unter Lestocq jenseits der Weichsel vereinigt. Hier 7.u?^eb ^am e am 7; und 8. Februar bei Preuisch-Eylau zu E r'etner der blutigsten Schlachten. Der Kern der franzsischen Garde wurde geopfert, aber dennoch blieb der Sieg unent-schieden. Die Russen zogen sich in grter Ordnung zurck. Sowohl Napoleon, wie auch Alexander schrieben sich den Sieg zu. Hierauf bot Napoleon dem Könige von Preußen unter gnstigen Bedingungen den Frieden an, wenn er sich von Rußland trenne. Allein derselbe blieb seinem Bndnisse treu und versprach dem Kaiser Alexander bei einer Zusammen-fnft zu Memel (Vertrag zu Bartenstein), mit ihm gemein-schaftlich zu siegen oder unterzugehen. Nach einigen kleineren Gefechten kam es zu einer neuen blutigen Schlacht bei it. Juni Friedland (14. Juni), welche spt abends zugunsten der Franzosen entschieden wurde. Jetzt bot der Kaiser von Rußland Napoleon den Frieden an. Bei einer persnlichen Zusammenkunft in einem Zelte auf der Memel bei Tilsit wute Napoleon den Kaiser Alexander fr sich zu gewinnen, während er den König von Preußen und dessen edle Gemahlin Luise geringschtzig be-handelte. Am 7. Juli kam der Friede zwischen Frankreich Juli und Rußland zustande; am 9. Juli mute sich Friedrich Wilhelm zum Frieden bequemen. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Elbe und Rhein nebst der Festung Magdeburg. Die westflischen Besitzungen wurden teils an das Groherzogtum Berg gegeben, teils mit dem sdlichen Hannover, Braunschweig und Hessen-Kassel zum Knigreich Westfalen vereinigt, welches Napoleons jngster Bruder Jerome erhielt. Auerdem mute Preußen Baireuth an

5. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 106

1910 - Leipzig : Voigtländer
106 Preuens Erniedrigung. zuziehen. Da schlo Friedrich Wilhelm einen geheimen Bund mit Rußland und befahl unter dem Jubel seines Volkes August 1806 Preußen die Mobilmachung. Der grte Meister der Kriegskunst jener Zeit machung trat mit seinem sieggewohnten, in aufgelster Schlachtordnung fech-tenden Volksheere den schwerflligen, hauptschlich zur Parade ge Mngel des drillten Kolonnen der seit Friedrich dem Groen nicht zeitgem fort prciipl |Cyctl f - m . Heeres entwickelten preuischen Armee gegenber, die noch dazu mangelhaft ausgerstet war und vielfach von alten und ebenso unfhigen wie eingebildeten Generalen befehligt wurde. 3. Der Krieg 18061807. Der Friede zu Tilsit. Von den deutschen Staaten untersttzte nur Kursachsen mit 20000 Mann die Preußen, die etwa 100000 zhlten. Der immer zgernde, greise Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig hatte wieder die Oberleitung. Die Russen konnten nicht rechtzeitig auf dem Kampfplatze erscheinen. Napoleon dagegen rckte schnell mit 160000 Mann der den Frankenwald, schlug die preuische Vorhut aatfeibj) am 10. Oktober bei Saalfeld, wo der strmische Prinz Louis Ferdinand fiel, und besiegte die preuische Hauptarmee am 14. in der Jena und Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt vllig; hier zwang Auerstdt) tt i / ' i4. Ott. 18^6 d at) o li t den Herzog, der tdlich verwundet ward, zum Ruckzug, ^während bei Jena die viel schwchere, schlecht gefhrte Abteilung unter Hohenlohe von Napoleon selbst geworfen wurde. Die Flucht lste die Truppen gnzlich auf. Schmachvoll bergaben sich die meisten Festungen Festungen; nur einige schleiche Pltze und Kolberg unter Gneisenau, dem Schill und Nettelbeck zur Seite standen, sowie Eraudenz unter Courbire hielten sich. Hohenlohe kapitulierte Kapitulatio-mit dem Reste seiner Truppen bei Prenzlau in der Uckermark, ufffflulblcher, der als einziger wenigstens die Waffenehre rettete, bei Ratkau unweit Lbecks. Braunschweig und Hessen-Kassel wurden von den Franzosen besetzt; Napoleon zog am 27. Oktober in Berlin ein, dessen Kommandant Ruhe" als erste Brgerpflicht" Fluht der einschrfte. Die Knigsfamilie flchtete bis nach Memel. Nun famuie fielen die polnischen Landesteile ab. Friedrichs des Groen Staat schien vernichtet; Sachsen dagegen, das dem Rheinbunde beitrat, ward zum Knigreich erhoben. ^t&ui ^Endlich griffen die Russen ein. Die Schlacht bei Preuisch-i'807 Eylau am 7. und 8. Februar 1807 war die erste, die Napoleon Friedland nicht gewann; am 14. Juni aber siegte er entscheidend bei Fried-

6. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 114

1894 - Leipzig : Voigtländer
114 Friedrich Wilhelm Iii 17971840 mied lange jeden Streit mit Frankreich, wurde aber durch Napoleons fortdauernde Gewaltthaten endlich zum Kampfe gedrngt. 2. Preuens Krieg gegen Napoleon 1806 und 1807. In Thringen stieen die beiden feindlichen Heere aufeinander. Nach einem Gefechte bei Saalfeld (in welchem der preuische Prinz Louis Ferdinand fiel) wurden die Preußen (unter der Anshrung des Herzogs von Braunschweig und des Fürsten Hohenlohe) in der 1806 Doppelschiacht bei Jena und Auerstdt 14.Ott. geschlagen und bald darauf Berlin von den Franzosen besetzt. Der Kurfürst von Sachsen, der bisher auf Preuens Seite ge-standen, trat nebst andern deutschen Fürsten dem Rheinbunde bei und erhielt den Knigstitel. Dagegen griff nun Rußland, mit Preußen verbndet, in den Kampf ein, und es erfolgte in Ostpreuen die 1807 unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eilau und die 1807 Schlacht bei Friedland, in welcher Napoleon die Preußen und Russen besiegte. Im 1807 Frieden zu Tilsit trat der König von Preußen die Halste seiner Lnder ab: aus den ehemals polnischen Lndern bildete Napoleon das Herzogtum Warschau fr den König von Sachsen; aus den preuischen Landesteilen zwischen Elbe und Rhein, sowie aus Braunschweig und Hessen-Kassel (deren Fürsten ihrer Lnder beraubt worden) schuf er das Knigreich Westfalen fr seinen jngsten Bruder Hieronymus. 3. Preußen von 18071813. Um die Krftigung und innere Erneuerung des tief geschwchten preuischen Staates, der nur noch 4va Millionen Einwohner zhlte, machten sich vor-zglich verdient die Minister Stein und Scharnhorst. Der erftere gab der Staatsverwaltung eine bessere Einrichtung, hob den Bauernstand und vermehrte die Volksfreiheiten; der Kriegsminister Scharnhorst gestaltete das Heerwesen neu und machte durch Einfhrung der allgemeinen Wehr-

7. Hauptdaten der Weltgeschichte sowie Aufgaben und Fragen aus der Weltgeschichte - S. 65

1907 - Breslau : Handel
65 ^Verletzung der preuischen Neutralitt. (Die aus Hannover nach Sddeutschland marschierenden Franzosen ziehen durch Ans-bach.) Das streichische Heer unter Mack wird bei Ulm kriegs-gefangen. Nelson siegt bei Trasalgar der die franzsische und spanische Flotte, fllt in der Schlacht. Die Franzosen nehmen Wien. Napoleon schlgt die vereinigten Russen und Ost-reicher in der Ireikaiserschlacht ci Austerlitz (2/12.). Rckzug der Russen. Ariede zu Hreu?g. Ostreich tritt Venedig und Tirol ab und erhlt Salzburg. Bayern und Wrttemberg werden Knigreiche. Der preuische Minister Haugwitz schliet mit Napoleon den Wertrag zuschnrnnn: Preußen schliet ein enges Bndnis mit Frankreich; es tritt Ansbach, Neuenburg und den Rest von Cleve ab und nimmt dafr (das England gehrige) Hannover. 1806. Errichtung des -Rheinbundes. Demselben treten mit Aus-/^ nhme von Ostreich, Preußen, Kurhessen und Braunschweig alle deutschen Fürsten bei. Viele bisher reichsunmittelbare Fürsten werden als Mediatisierte den Rheinbundfrsten Untertan. %xar* furt a/M. und Nrnberg verlieren ihre Reichsfreiheit (Augsburgs war schon 1805 bayrisch geworden). Der Rheinbund hat Napoleon r 63 000 Mann Truppen zu stellen Kaiser Franz Ii. legt am 6. August die deutsche Kaiserwrde nieder. Ende des alten Deutschen gleiches. J^ w- Hl Preußen besetzt Hannover; infolgedessen erklrt England an Preußen den Krieg. Napoleons Brder werden Könige und zwar wird Joseph König von Neapel, Ludwig König von Holland; Murat (mra) wird Groherzog von Berg. 1806 u. 1807. Krieg Greuens und Rulands mit Arankreich. ; (4. Koalition.) Grnde der preuischen Kriegserklrung:// Wegnahme von Essen und Werden; Napoleon bietet Hannover wieder England an und hintertreibt die Grndung eines nord--deutschen Bundes, wozu er selbst aufgefordert hat. Gefahr-/ volle Lage Preuens. Das Heerwesen ist veraltet, die Leitung unentschlossen. Auer Kursachsen und Weimar keine Bundes-genossen als das ferne Rußland. 1806. 10/10. Treffen bei Saalfeld. Prinz Ludwig Ferdinand fllt. 14/10. Schlacht Bei Jena (Napoleon gegen Hohenlohe) und Auerstdt (Davoust [dawu] gegen den Herzog von Braunschweig). Das preuische Heer wird besiegt und zersprengt. 24/10. Berlin wird von den Franzosen besetzt. 21/11. Die Festlandssperre (Kontinentalsperre). Franzosen, Bayern und Wrttemberger dringen in Schlesien ein (Graf Goetzen). Hohenlohe ergibt sich bei Preuzlau, Blcher bei Lbeck. Fall der Festungen. Von preuischen Festungen behaupten sich: Kolberg (Gneisenan und Nettelbeck), Glatz, Silberberg, Kosel (Oberst Neumann), Graudenz (Eonrbiere) (knrbjar), Pillau. Sachsen wird ein Knigreich und tritt dem Rheinbunde bei. Ganz Norddeutschland wird von den Franzosen besetzt. Der bei Auerstdt schwer verwundete Herzog von Braunschweig stirbt auf dnischem Gebiet zu Ottensen.

8. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 358

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
358 Zeitalter der Revolution. legte dem Lande ungeheure Brandschatzungen auf, während seine Gene- rale und Beamte auf eigene Faust plünderten. Die Rheinbundstruppen unter Vandamme nahmen die Festungen in Schlesien und hausten in diesem Lande so brutal und spitzbübisch, daß sie die Franzosen noch um vieles übertrafen. Aus der Mark Brandenburg ging der Siegeszug nach Polen; Danzig vertheidigte der alte Kalkreuth wacker, mußte es aber an Lefebvre übergeben, der zum Lohne den Titel „Herzog von Danzig" erhielt. Im November rückten die französischen Heere in Polen ein und lieferten am 26. Dezember den Russen bei Pultusk und Go- lymin mörderische aber nichts entscheidende Treffen. Denn Alexander von Rußland hatte zu den Waffen gegriffen, weil Napoleon die Türken ermuthigte und durch sein Vorrücken an die Weichsel Polen wieder her- zustellen drohte. Seine Heere kamen jedoch wie 1805 nach der voll- ständigen Niederlage der Bundesgenossen an. Am 2. Januar 1807 zog Napoleon in das jubelnde Warschau ein; den 8. Februar wurde bei Preußisch-Eylau eine entsetzliche Schlacht geliefert, die beiden Theilen 60,000 Mann an Todten und Verwundeten kostete; die Tapferkeit der wenigen Preußen unter l'estocq rettete die Russen von einer Nieder- lage; beide Theile schrieben sich den Sieg zu und ihre Erschöpfung hatte eine viermonatliche Waffenruhe zur Folge, während welcher die meisten preußischen Festungen vollends fielen; nur Kourbiöre hielt Graudenz, Gneisenau Kolberg. Am 14. Juni, dem Jahrestage der Schlacht von Marengo, erfocht Napoleon, wiewohl mit großen Opfern, bei Fried- land einen entscheidenden Sieg. Am 25. Juni kam er mit Alexander auf dem Niemen zusammen und schon am 7. Juli schloßen sie Frieden und Freundschaft. Am 9. wurde zu Tilsit auch Preußen Friede ge- schenkt; es verlor an Rußland den Bialystocker Kreis; aus dem andern preußischen Polen formte Napoleon das Großherzogthum Warschau, mit welchem die polnische Nation abgefunden wurde, denn Napoleon durfte Polen nimmermehr Herstellen, wenn er mit Rußland Freundschaft haben wollte. Zum Großherzog von Warschau wurde der König von Sachsen ausersehen; er hatte zwar seine Truppen auf das Schlachtfeld von Jena geschickt, aber Napoleon erhob ihn dennoch zum Könige, denn wie er gegen Oesterreich Bayern vergrößerte, so gegen Preußen Sachsen. Preußen verlor ferner außer den polnischen Provinzen all sein Gebiet zwischen Rhein und Elbe und mußte 145 Millionen Fr. Kontributionen bezahlen, bis zu deren Abtragung die wichtigsten preußischen Festungen von den Franzosen besetzt bleiben sollten, und durfte nicht über 45,000 Mann Soldaten halten. Der Kurfürst von Hessenkassel verlor sein Land, weil er 15,000 Manu aufgestellt hatte, neutral blieb und aus seinen Wünschen für Preußen kein Geheimniß machte. Auch Haus Braun- schweig (der unglückliche Herzog starb auf dänischem Boden an seiner

9. Geschichte der Neuzeit - S. 407

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Napoleon I. erblicher Kaiser der Franzosen. 407 danten. Hier nahm der Sieger den Degen des Groen Friedrich, verhhnte dessen Nachfolger und die edle Knigin Luise, welche zum Kriege gedrngt haben sollte, auf die niedrigste Weise und legte dem Lande die ungeheure Brandschatzung von 160 Millionen Fr. auf, während seine Generale, Beamten und Soldaten auf eigene Faust plnderten. Die Rheinbundstruppen unter Vandamme nahmen die Festungen in Schlesien und hausten noch rger als die Franzosen. Von Berlin aus verfgte Napoleon, um den englischen Handel zu vernichten, die Festlands sperre (21. November 1806). Aus der Mark ging der Siegeszug nach Polen, dessen Bevlkerung zur Emprung aufgerufen wurde. Durch die blutigen, aber nichts ent-scheidenden Treffen bei Pultusk (26. Dezember) und Golymin drngte Napoleon die Russen zurck und hielt am 2. Januar 1807 seinen Einzug in Warschau, vom Jubel der bethrten Polen empfangen. Erst Ende Januar rckten die Russen unter Bennigsen vor und vereinigten sich in Ostpreuen mit dem kleinen Corps Preußen unter L'estocq. Am 7. und 8. Februar 1807 wurde bei Preuisch-Eylau eine entsetzliche Schlacht geliefert, in welcher die Tapferkeit der Preußen die Russen vor einer Niederlage rettete. Die Erschpfung beider Teile hatte eine viermonatige Waffenruhe zur Folge, während deren Napoleon den König durch Friedensanerbietungen von Ru-land zu trennen versuchte. Aber Friedrich Wilhelm wahrte seinem Waffen-gefhrten die Treue und schlo mit demselben zu Bartenstein an der Alle ein Schutz- und Trutzbndnis. Unterdessen fielen noch die meisten preuischen Festungen; auch Danzig, von dem alten Kalckreuth wacker verteidigt, ergab sich schlielich an Lefebvre, der zum Lohn den Titel eines Herzogs von Danzig" erhielt; nur Courbire hielt Graudenz, Gneisen au Kolberg. Am 14. Juni 1807, dem Jahrestage der Schlacht bei Marengo, erfocht Napoleon, wiewohl mit groen Opfern, bei Friedland an der Alle einen entscheidenden Sieg, der das Land bis zur Memel in seine Gewalt brachte und den Kaiser Alexander zum undankbarsten Schritt gegen seinen seitherigen Verbndeten verfhrte. Am 25. Juni kam Napoleon mit Alexander auf der Memel (dem Njemen) zusammen und blendete den jungen Kaiser so, da der-selbe mit ihm Frieden und Freundschaft schlo (7. Juli). Vergeblich suchte die Knigin Luise ihren rohen Feind zu gndiger Behandlung Preuens zu bestimmen. Der Friede zu Tilsit (9. Juli) ntigte Preußen 1. zur Abtretung alles Landes links der Elbe an Frankreich; 2. zur Abtretung des Bialystoker Kreises an Rußland; aus den brigen bei der zweiten und dritten Teilung Polens geraubten polnischen Gebieten formte Napoleon ein Gro-Herzogtum Warschau, so auch die Polen tuschend, dem neuen Freunde zu liebe; Danzig sollte freie Stadt werden; 3. zur Abtretung von Kottbus an Sachsen; 4. zur Beobachtung der Kontinentalsperre gegen England. Die

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 214

1898 - Altenburg : Pierer
214 1. Preußen tritt alle Lnder zwischen Rhein und Elbe cm Napoleon ab. der aus diesen Laudesteileu das Knigreich Westfalen bildet welches Napoleons Bruder Jrome erhlt. 2. Das durch die Teilung Polens erhaltene Gebiet mu Preueu ebenfalls abtreten. Dasselbe erhlt der zum König erhobene Kurfürst von Sachsen. 3. Die Provinz Bialystock wird an Rußland abgetreten. 4. Preußen zahlt 140 Millionen Francs Kriegskosten. 5. Die preuischen Festungen bleiben bis zur Tilgung dieser Summe von franzsischen Truppen besetzt. 6. Alle preuischen Hsen sind fr' englische Schiffe gesperrt. 7. Preußen darf knftighin nur ein Heer von 42000 Mann Soldaten halten. Sachliche Vertiefung: 6. Woher kam die Hilfe? Der Kaiser von Rußland, an den sich König Friedrich Iii. in seiner Bedrngnis wandte, sandte zwei Heere nach der Weichsel. Warum kam der Kaiser von Rußland zu Hilfe? Er war uahe verwandt mit dem König Friedrich Wilhelm Iii. und konnte nicht dulden, da der korsische Eroberer Preußen vernichtete. In dem siegreichen Vordringen Napoleons lag aber auch fr Rußland eine Gefahr.,, Wie leicht konnte es geschehen, da Napoleon nach der Niederwerfung sterreichs und Preuens auch gegen Rußland ziehen wrde! Dies war dann um so leichter, wenn er Preußen voll-stndig besiegt. Wie gestaltete sich der Kampf? Bei Preuisch-Eylau kam es zur Schlacht; der Kampf blieb unentschieden; jeder Teil schrieb sich den Sieg zu. Folgen? Warum lehnte der Preuen-knig die Friedensnnterhandlnngen ab? Er wollte sein gegebenes Versprechen nicht brechen und dem Bndnisse treu bleiben. Dazu kam, da er den Versprechungen Napoleons kein Vertrauen schenkte; schon einmal hatte er ihm solche Versprechungen gemacht und nicht gehalten. Was hatte dies zur Folge? Der Kampf begann von neuem, die Preußen und Russen erlitten eine empfindliche Niederlage; der Kaiser von Rußland schlo einen Waffenstillstand; Preußen stand jetzt allein! Das war der Dank fr bewiesene Treue! So sah sich Preußen zum Frieden gezwungen, (cf. Friedrich Wilhelm, den groen Kurfrsten!) Warum so harte Bedingungen? Napoleon wollte Preuens Macht vollstndig brechen, damit es nie wieder gegen ihn kmpfen knne, darum uahm er zunchst die Hlfte des Landes weg und verringerte die Wehr-kraft Preuens. (Ob er sein Ziel erreicht hat?) Er konnte dies aber um so leichter thun, weil Preußen jetzt vllig wehrlos war und sich dem Eroberer auf Gnade und Ungnade ergeben mute. Die Eroberungssucht des Korsen wurde noch genhrt durch die edle Haltung des Preuen-knigs. der mit kniglicher Wrde das Unglck trug und sich nicht vor dem Sieger beugte. Wie kam es nur, da Sachsen, das doch erst gegen Napoleon gekmpft, im Tilsiter Frieden so reich belohnt ward? Nach der schmachvollen bergabe der preuischen Festungen sah man in Sachsen das Ende des Kampfes voraus, um nun die Selbstndigkeit Sachsens, mit der es doch ohne Zweifel bei Fest-Haltung am preuischen Bndnis dahin gewesen wre, zu erhalten, trat der König von Sachsen dem Rheinbund bei und waro von Napoleon

11. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 82

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
82 Zweite Periode. Vom sterr. Erbfolgekriege bis zur Auflsung d. Deutschen Reiches. hatte. Der Kommandant bergab die Festung mit 24000 Mann Besatzung, mehr als 600 Geschtzen, sowie Proviant und Munition in ber-flu. Nur einige Festungskommandanten leisteten heldenmtigen Wider-stand und hielten dem Könige Treue. So hielten sich einige schleiche Festungen bis zum Ende des Krieges unter den schwierigsten Verhltnissen. So verteidigte sich Danzig tapfer bis gegen Ende Mai. So rettete der alte Courbiere Grandenz. Als die Franzosen ihm sagen lieen, es gebe keinen König von Preußen mehr, antwortete er: Nun, so bin ich König von Graudenz und werde mich zu verteidigen wissen." So rettete, mut-voll vor allen, der kluge und tapfere Major Gneisenan, untersttzt von den Brgern unter der Fhrung des Ratsherrn Nettelbeck, das treue Kolberg. 4. Die Unterdrckung der preuischen Macht. Aber solche Treue und Tapferkeit konnte doch die Unterdrckung der preuischen Macht nicht mehr verhindern. Napoleon war schon am 27. Oktober in Berlin eingezogen, von vielen Seiten mit vive l'empereur" begrt, hatte die Ver-waltnng des Landes nach seinem Willen eingerichtet, berall Kontributionen erhoben, viele Kunstschtze (die Viktoria auf dem Brandenburger Tore) nach Paris wegfhren lassen und auch den Degen Friedrich des Groen aus des Knigs Gruft in Potsdam an sich genommen. Dabei hrte er nicht auf, die gehssigsten Schmhungen gegen den König und besonders gegen die Knigin Luise zu schleudern. Was der König von Preußen, der schon gleich nach der Schlacht bei Jena um einen Waffenstillstand gebeten hatte, von ihm zu erwarten hatte, konnte er aus der mitleidslosen Behandlung des Herzogs von Braunschweig ersehen. Man nahm dem schwerverwundeten Manne nicht nur sein Land, sondern lie ihm auch keine Ruhe, bis er in Ottensen bei Altona starb. Um den schsischen Kurfrsten von Preußen zu trennen, gewhrte Napoleon diesem einen gnstigen Frieden. Er vergrerte sein Gebiet und verlieh ihm die Knigskrone. Dafr trat Sachsen dem Rheinbunde bei und stellte ein Hilfsheer gegen Preußen. Um Preußen noch weitere Schwierigkeiten zu bereiten und an der Sammlung neuer Krfte zu verhindern, wiegelte er auch noch die Polen gegen die preuische Herrschaft auf. Die Knigsfamilie mute nach Knigsberg und dann sogar nach Memel fliehen, an die uerste Grenze des Knigreichs. Dabei wurde es ntig, die Knigin Luise krank der die Kurische Nehrung zu schaffen. Jetzt aber erhielt Preußen Hilfe von Rußland. Es war noch ein-mal em lichter Glanz in der dunklen Zeit, als das rufsisch-preuische Heer 7. u. 8. 2. am 7. und 8. Februar 1807, in der mrderischen Schlacht bei Preuisch-1807 Eylau, den Franzosen so tapfer Widerstand leistete, da diese das Schlacht-seid nicht gewannen; aber am 14. Juni besiegte Napoleon bei Friedland 14.6.1807 (. von Eylan) das russische Heer vollstndig. Whrend es ihm nach der Schlacht bei Preuisch-Eylau nicht gelungen war, Friedrich Wilhelm zu

12. Deutsche Geschichte - S. 324

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
32 4 94. Preuens Demtigung. 18061807. teidigte die Festung mit Heldenmut bis zum Frieden. Auerdem hielten einige Festungen Schlesiens stand, vor allem das von dem tapferen Grafen Gtzen verteidigte Gl atz. d. Eylau und Friedland. 1807. Kaiser Alexander von Rußland hatte dem Könige Hilfe versprochen. Allein die russischen Truppen kamen nur langsam heran. Erst gegen Ende des Jahres 18u6 berschritten sie die preuische Grenze und vereinigten sich mit den Resten des preuischen Heeres, die jenseit der Weichsel standen. Die Polen reizte Napoleon zum Aufstande und versprach ihnen Befreiung von der Fremdherrschaft. Nun berschritten auch die Franzosen die Weichsel. Bei Preuisch-Eylau kam es zum Kampfe (7. und 8. Februar 1807). Mitten im kalten Winter wurde da eine Schlacht geschlagen, wie sie die Geschichte nicht blutiger kennt. Schon wichen die Russen auf dem einen Flgel; da griff eine eben angekommene preuische Abteilung, von dem General Scharnhorst gefhrt, in den Kampf ein und warf den Feind zurck. Es war die erste Schlacht, in der Napoleon nicht gesiegt hatte. Beide Teile sprachen sich den Sieg zu, und die Erschpfung war so groß, da der Krieg eine viermonatliche Unterbrechung erlitt. Nach der Schlacht von Eylau. Scharnhorst schrieb nach der Schlacht: Der Kriegsschauplatz ist so ausgezehrt, da auch nichts da ist. kein Huhn, keine Kartoffeln. Die Pferde laufen im Felde umher- das brige Vieh ist aufgezehrt. Die Not macht, da ein jeder tut, was er will. Der Feind glaubt, Recht dazu zu haben. Die Russen haben keine anderen Mittel, und die groe Menge Kosaken ist wild und nicht an Zucht gewhnt. ... Die Drfer noch voll von Verwundeten, halb oder ganz verhungert . . . Noch liegt das Schlachtfeld voll toter Krper an manchen Stellen Mann an Mann. Man behauptet, da die Anzahl der Pferde 15 000 und die der noch liegenden Menschen der 12000 betrage. Die Anzahl der Verwundeten ist vier- bis fnfmal grer. Welch eine Verwstung, welch ein Morden!" Jetzt bot Napoleon Frieden an, wenn Friedrich Wilhelm Iii. sich von Rußland trenne- aber der König blieb seinem Bundesgenossen treu und lehnte Napoleons Vorschlge ab. Darauf erlitten die Russen im Juni 1807 in der Schlacht bei Friedland eine schwere Niederlage; Knigsberg wurde von den Franzosen besetzt, und die Russen und Preußen muten hinter die Memel zurckweichen. 3. Der Friede zu Tilsit. 1807. a. Friedensbedingungen und Bedrckung Preuens. Der Kaiser Alexander, der Treue Friedrich Wilhelms vergessend, schlo nun mit Napoleon, der ihn in einer vertraulichen Unterredung durch Aussicht auf Teilung der Welt-Herrschaft gewonnen, den Frieden zu Tilsit. Napoleon versprach da-ritt, aus Achtung fr Alexander" an Preußen wenigstens einen Teil der von ihm eroberten Lnder zurckzugeben. Alles Land westlich der Elbe und die in der 2. und 3. Teilung Polens erworbenen Gebietsteile muten abgetreten werden. Preußen verlor durch diesen Frieden der die Hlfte seiner Lnder; von 5700 Quadratmeilen (320 000 qkm) behielt es nur noch 2800 (150000 qkm), von 10 Millionen Einwohnern nur 41/2 Millionen. Preußen mute auerdem eine hohe Kriegssteuer zahlen, die spter sogar noch willkrlich erhht wurde; bis zu ihrer Abzahlung sollte das Land von franzsischen Truppen besetzt bleiben. Selbst eine Frbitte der Knigin Luise, die man nach Tilsit berufen hatte, ver-

13. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 24

1909 - Leipzig : Hirt
24 It. Frankreich als Kaiserreich. angeschlossen hatte, besuchte er König Friedrich Wilhelm Iii. in Potsdam und veranlaßte ihn, der Koalition beizutreten. Es kam darüber ein Vertrag mit Österreich und Rußland zustande. Der preußische Minister Graf Haugwitz wurde zum Lager Napoleons mit diesbezüglichen Erklärungen entsandt. Der Ausgang der Schlacht bei Austerlitz und Österreichs Waffenstillstand mit Napoleon änderten die Sachlage. Der preußische Minister ließ sich von Napoleon zu dem Vertrage von Schönbrunn bei Wien überreden. Hiernach schloß Preußen ein Bündnis mit Frankreich, trat Ansbach an Bayern ab, Kleve und Neuenburg an Frankreich und sollte dafür Hannover erhalten. Die durchsichtige Absicht Napoleons war, Preußen mit England zu verfeinden. Erst nach langem Zögern gab König Friedrich Wilhelm zu diesem Vertrage unter dem Drucke Napoleons seine Zustimmung und besetzte Hannover. Die Folge war, daß England Preußen den Krieg erklärte und preußische jpcmdels-schiffe, wegnahm. Kurz darauf stellte Napoleon England die Herausgabe Hannovers in Aussicht. Darauf erklärte Preußen an Frankreich 1806 den Krieg. In Süddeutschland standen noch von dem dritten Koalitionskriege her 200000 französische Truppen; diesen konnte Preußen mit einem kleinen sächsischen Hilfsheere zusammen nur 150000 Mann entgegenstellen ;^die russischen Hilfstruppen konnten so rasch nicht zur Stelle sein. So kam es, daß die preußisch-sächsischen Truppen bei Saalfeld, bei Jena und Auerstädt im Gebiete der Saale völlig geschlagen wurden; bei Saalseld fiel der preußische Prinz Ferdinand, ein Sohn des jüngsten Bruders Friedrichs des Großen. Bei Jena befehligte Napoleon selbst die Schlacht gegen den Fürsten von Hohenlohe; bei Auerstädt, an demselben Tage, dem 14. Oktober, Marschall Davoüt gegen den Herzog Ferdinand von Braunschweig, der den Feldzug von 1792 angeführt hatte. Der Herzog wurde hier tödlich verwundet. "S" Die regellose Flucht, in der sich die geschlagenen Heere auflösten, verbreitete einen solchen Schrecken, daß die meisten preußischen Festungen ohne Schwertstreich sich den Franzosen ergaben und diese schon am 25. Oktober ihren Einzug in Berlin hielten. Die Festungskommandanten waren meist alte Offiziere, die den neuen Verhältnissen nicht gewachsen waren. Nur Kolberg, Graudenz und die schlesischen Festungen Glatz, Koset und Silberberg behaupteten sich, und Danzig leistete lange Widerstand. Die Königliche Familie floh nach Königsberg. A Napoleon besetzte mit seinen Truppes die preußischen Provinzen recists der Oder, besonders die polnischen Bestandteile Preußens und Rußlands; von den Polen wurden die Franzosen freundlich aufgenommen, sie erhofften eine Wiederherstellung ihres Königreichs durch Napoleon. Im Winter 1807 erschien das russische Hilfsheer. Bei Preußifch-Eylau in Ostpreußen fand eine blutige Schlacht zwischen den Franzosen und den verbündeten Russen und Preußen statt. Einen vollständigen Sieg

14. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 216

1891 - Leipzig : Voigtländer
!? 216 Frankreich ngstlich vermieden. Aber dadurch geriet Preußen mehr mtb mehr in Trennung von den brigen gegen Frankreich verbndeten Staaten und wurde dennoch von Napoleon rcksichtslos behandelt. Seit der Stiftung des Rheinbundes gab sich in der Hauptstadt Berlin und vornehmlich im preuischen Heere eine lebhafte Stimmung fr den Krieg kund, und als Napoleon die Zurckziehung seiner Truppen aus Deutschland verweigerte, erklrte ihm Preußen den Krieg (Oktober 1806). In Thringen stieen die beiden feindlichen Heere aufeinander. Nach einem Gefecht bei Saalfeld, in welchem der preuische Prinz Louis Ferdinand fiel, wurden die Preußen unter der An-shrung des Herzogs von Braunschweig und des Fürsten Hohenlohe in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt 14. Ok- 1806 tober 1806 vollstndig geschlagen. Die wichtigsten preuischen Festungen, unter ihnen auch Magdeburg, ergaben sich sast ohne Widerstand dem Feinde; nur Graudenz (unter Courbiere) und Kolberg (von Gneisenan, Schill und Nettelbeck verteidigt) hielten sich tapser. Am 27. Oktober zog Napoleon in Berlin ein; die preuische Kuigssamilie flchtete sich nach Knigsberg und weiter nach Memel. Der greise Herzog von Braunschweig (der, blind geworden, in Ottensen bei Hamburg starb) und der Kurfürst vou Heffett verloren ihre Lnder. Der Kurfürst von Sachsen, bisher mit Preußen ver-bndet, trat (wie die schsischen Herzge) dem Rheinbunde bei und er-hielt die Knigswrde. Nun griff Rußland, mit Preußen ver-bndet, in den Kamps ein; das preuische Polen aber schlo sich Napoleon an, der nach Ostpreuen vordrang und gegen den russischen General Bennigsen die Mutige Schlacht bei Preuisch-Eylau 1807 (7. und 8. Februar 1807) lieferte, die erste, welche der Sieggewohnte nicht gewann. Nach viermonatlicher Waffenruhe erfocht darauf Na-poleon den Sieg bei Fried land 14. Juni und zwang hierdurch 1807 Rußland und Preußen zum Frieden zu Tilsit 7. imd 9. Juli: der König vou Preußen verlor die Hlfte seiner Lnder, nmlich a. die ehemals polnischen Gebiete (mit Ausnahme von West-preuen), welche als Herzogtum Warschau an den König von Sachsen fielen; b. das Land zwischen Elbe und Rhein, aus dem in Vereinigung mit Braunschweig und Hessen - Kassel fr Napoleons jngsten Bruder Jerome das Knigreich Westfalen (mit der Hauptstadt Kassel) gebildet wurde. Erst nach ungeheueren Erpressungen (der 1000 Millionen Francs) rumten die Franzosen die dem 1.

15. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 217

1907 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 217 1806 Errichtung des Rheinbundes unter dem Protektorate Napoleons. August. Franz Ii. (seit 1804 erblicher Kaiser von sterreich: Franzi.) legt die rmische Kaiserkrone nieder. Ende des alten Reiches. Der Sturz Preuens. 17971840 Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen. 1805 Preußen schliet mit Napoleon den Vertrag zu Schnbrunn, der zu Paris besttigt wird, und besetzt Hannover, da-gegen tritt es Ansbach an Bayern ab. 18061807 Krieg Napoleons gegen Preußen und Rußland. 1806 Prinz Louis Ferdinand fllt bei Saalfeld. 14. Oktober. Die preuische Armee unter dem Herzog von Braunschweig von Davot bei Auerstdt und unter dem Fürsten von Hohenlohe-Jngelfingen von Napoleon bei Jena geschlagen. Hohenlohe streckt bei Prenzlan, Blcher bei Ratkau die Waffen. Viele Festungen werden ohne Versuch des Widerstandes bergeben. Napoleon verhngt in Berlin die Kontinentalsperre gegen England. 1807 Napoleon schlgt die unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau gegen Russen und Preußen. Juni. Die Russen unter Bennigsen werden bei Friedland geschlagen. Friede zu Tilsit: Preußen verliert seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung und die Besitzungen links von der Elbe, es zahlt eine hohe Kriegsentschdigung. Napoleon und Alexander schlieen ein Bndnis. Das Knigreich Westfalen unter Jerme Napoleon; das Herzogtum Warschau an den König von Sachsen. Die englische Flotte beschiet Kopenhagen und shrt die dnische weg. Der König von Spanien und sein Sohn entsagen, von Napoleon dazu gezwungen, dem Throne; Joseph Bona-parte wird König von Spanien, Murat König von Neapel. Krieg Napoleons in Spanien. Pfeifer, Geschichtsunterricht. Vi, 12

16. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 301

1887 - Leipzig : Freytag
301 - Frankreich gehabt hatte, als die Franzosen unter Bernadotte durch das preuische Ansbach rckten und dadurch die Neutralitt verletzten. Auch hatte damals der König Friedrich Wilhelm Iii. schon gerstet; doch mute er nach Napoleons Sieg bei Austerlitz davon ablassen, dagegen einige Gebiete Neufchatel an Berthier, Kleve an Murat abtreten und dafr Hannover annehmen, das dem König von England gehrte. Da nun Napoleon den Preußen Hannover wieder nehmen und an England zurckgeben, auch seine Truppen nicht aus Deutschland zurckziehen wollte, so fhrte endlich die seit der Stiftung des Rheinbundes in Preußen erregte kriegerische Stimmung zur Kriegserklrung an Frankreich am 8. Oktober 1806. isog . 158. Greuen seit dem Jahre 1806. 1. Die Ereignisse des sofort begonnenen Krieges waren fr Preußen traurig und hatten die tiefste Erniedrigung zur Folge. Einige Tage nach dem Gefecht von Saalfeld im Thringerwald wurde die Doppelschlacht von Jena und Anerstdt 14. Oktober 1806 verloren, und die meistenisoe Festungen ausgenommen Kolberg unter Gneisenau, Schill, Nettel-beck ergaben sich den Franzosen, die schon am 24. Oktober Berlin besetzten. Napoleon hielt drei Tage nachher seinen Einzug in der Hauptstadt Preuens, dessen Knigsfamilie nach Knigsberg flchtete. Der Kurfürst von Sachsen, der im Verein mit Preußen den Krieg erklrt und gefhrt hatte, ergab sich dem frauzfischen Kaiser und schlo sich mit den brigen schsischen Fürsten dem Rheinbund an, während ihm Napoleon den Knigstitel verlieh. 2. Als im folgenden Jahre 1807 die Preußen in Verbindung^? mit den Russen den Kampf wieder aufgenommen hatten, gewann zwar Na-Poleon nicht die Schlacht bei Preuisch-Eylau, Febr. , welche unentschieden blieb, dagegen nach lngerer Waffenruhe im Juni die Haupt-schleicht bei Friedland, worauf die Russen der den Niemen zurckzogen und Preußen am 9. Juli den Frieden von Tilsit eingehen mute. Durch diesen verlor Preußen alles Land westlich der Elbe nebst seinen pol-nischen Besitzungen. Aus den abgetretenen preuischen und anderen Gebieten wurde fr Napoleons Bruder Jerme ein Knigreich Westfalen und fr den König von Sachsen ein Herzogtum Warschau geschaffen. Danzig wurde eine freie Stadt, erhielt aber franzsische Besatzung. Die Knigs-familie konnte erst nach etwa l1/,, Jahren, als die Kriegskosten 120 Mill. Franken bezahlt waren, nach Berlin zurckkehren, da die Franzosen das Land nicht frher rumten. 3. Aus dem Elend erhob sich Preußen allmhlich zu neuer Kraft, indem durch treffliche Männer (Stein, Hardenberg, Scharnhorst und Gneisen au) das Staats- und Heerwesen nach den Bedrfnissen der Zeit umgestaltet wurde. Dies geschah durch Aufhebung der Steuerfreiheit des

17. Teil 3 - S. 136

1890 - Breslau : Hirt
136 Napoleon I. stand Napoleon schon mit 220000 Mann in Sachsen und Thringen. Damit war der Krieg ausgebrochen. c. Jena itttb Anerftdt; Fall der Festungen. Das preuische Heer fhrte der 72jhrige Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig, der seine Stellung bei Jena und Weimar nahm. Prinz Louis Ferdinand brach mit einem kleinen Heere gegen Saalfeld auf, um Napoleon im Vorrcken aufzuhalten. Es kam zum Kampf; der tapfere Okt. Prinz wollte weder fliehen noch sich ergeben und starb den Heldentod. 1806 Am 14. Oktober erfolgte die unglckliche Doppelschlacht bei Jena und Au erst et dt. Im entscheidenden Augenblicke wurde Herzog Ferdinand von einer Kugel getroffen, die ihm beide Augen raubte. Da fehlte jeder einheitliche Oberbefehl, die Schlacht ging verloren. Das Heer hatte sich tapfer gewehrt; aber unerhrt und schimpflich war die Haltung der meisten Heerfhrer und Festungskommandanten nach der Schlacht. Nur Blcher schlug sich bis Lbeck durch und leistete hier tapferen Wider-stand; endlich mute auch er unterliegen. Die grten und wichtigsten Festungen, z. B. Erfurt, Magdeburg und Kstrin, fielen den Franzosen ohne Schwertstreich in die Hnde. Die knigliche Familie, sowie das dem Könige noch gebliebene Heer flchteten nach dem Osten des Landes. Schon 14 Tage nach der Schlacht konnte Napoleon seinen Einzug in Berlin halten. Die Viktoria mit dem Viergespann auf dem Branden-burger Thore nebst vielen anderen Kunstwerken, die eroberten Fahnen, sowie der Inhalt der Kassen und Zeughuser wanderten nach Paris. Der auf den Tod verwundete Herzog von Braunschweig hatte sich nach seiner Hauptstadt tragen lassen, um dort zu sterben; aber Napoleon kannte kein Erbarmen. Der Todkranke mute sich wieder auf die Flucht begeben; doch ereilte ihn bald darauf der Tod. 6. Eylan imb Friedland; Friede zu Tilsit. Mit Sachsen, das nur gezwungen mit Preußen in den Kampf gezogen war. schlo Napoleon Frieden; dasselbe trat als Knigreich in den Rheinbund und stellte ein Heer fr Napoleon. Der bermut des Siegers wuchs mit jedem Tage; Preußen vermochte einen annehmbaren Frieden nicht von ihm zu erlangen. Von Berlin aus verbot er durch die Grenzsperre der Be-vlkerung Norddeutschlands jeden Handelsverkehr mit England; ebenso forderte er die Polen zu einem Aufstande auf, indem er ihnen versprach, ihnen die Selbstndigkeit wieder verschaffen zu wollen. Dann lie er durch seine Generale die Marken und Pommern besetzen, die Rheinbndler muten gegen Schlesien marschieren. Die Russen kamen nach Preußen, 1807 und bei Eylau lieferte das russisch-preuische Heer den Franzosen eine Schlacht, die zu den blutigsten der ganzen Weltgeschichte gehrt. Beide Heere beanspruchten den Sieg, beide waren erschpft, so da der Krieg

18. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 170

1895 - Paderborn : Schöningh
170 seinem Bruder Joseph. Holland seinem Bruder Ludwig, Neapel seinem Schwager Murat, das neu errichtete Knigreich Westfalen seinem Bruder Hieronymus gegeben. Der Papst war gefangen, der Kirchenstaat von den Franzosen besetzt. sterreich und Preußen waren durch groe Lnder-Verluste geschwcht. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Machte Seine Lndergier kannte keine Grenzen und bereitete ihm bald einen schmachvollen Untergang. In seinem bermute wollte Napoleon auch Rußland demtigen. Alle von ihm abhngigen Lnder muten Hilfstruppen stellen: Bayern 30 000, Westfalen 25 000, Sachsen 30 000 Mann' auch Preußen war gezwungen, 20 000 Mann zu stellen und den Durchzug durch sein Land zu gestatten. Im Sommer des Jahres 1812 berschritt Napoleon mit einem auserlesenen Heere von 400 000 Mann zu Fu und 60 000 zu Pferd nebst 1200 Geschtzen die russische Grenze. Am 22. Juli erlie er die frmliche Kriegserklrung gegen Rußland, und am folgenden Tage ging die groe Armee" der den Niemen, den preuisch-russischen Grenzflu. An dem Tag der Sonnenwende, Wo die Sonn' am hchsten steht, Und von bannen ihrem Ende Rasch entgegen niedergeht, Trat, nicht ahnend auf das Zeichen, Das am Himmel vor ihm stand, Mit dem Heer ans hundert Reichen Napoleon in der Russen Land. Geraden Weges rckte er aus Moskau, die alte prchtige Kaiserstadt, los. berall wichen die Russen vor der ihnen an Zahl berlegenen seind-lichen Macht zurck. Die Einwohner flohen und vernichteten alle Vorrte, die sie nicht verbergen konnten. Bald begann daher das franzsische Heer Mangel zu leiden, da die Zufuhr der schlechten Wege halber ausblieb und mit dem Mangel kamen unter den groen Anstrengungen Krankheiten aller Art. Die Pserde fielen zu Tausenden. Gleichwohl drang Napoleon nnaus-haltsam weiter; er wollte die Russen einholen und sie zu einer entscheidenden Schlacht zwingen. Erst bei Smolensk erreichte er den Feind (17. August), der auch auf dem Rckzge viel gelitten. Es kam zu einer Schlacht, die jedoch nichts entschied. Die Russen rumten Smolensk und hinterlieen den Franzosen eine mit Leichen bedeckte Brandsttte, aus der keine Erholung und Pflege zu erwarten war. Bei Borod ino an der Moskwa, einige Tag-Mrsche von Moskau, erfocht Napoleon am 7. September der das russische Heer unter Kutusow einen blutigen Sieg. Nach neunstndigem Ringen lagen 100 000 Menschen tot oder verwundet am Boden. Napoleon behauptete das Schlachtfeld; aber die Russen zogen sich, da Napoleon seine Garden schonen wollte und seinen Vorteil nicht mit Energie verfolgte, in vollkommener

19. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 153

1911 - Breslau : Hirt
9. Preuens Fall und Wiedergeburt. 153 Schiffen und Waren verbot. Der Kursrst von Sachsen fiel von Preußen ab. Er erhielt von Napoleon den Knigstitel und trat in den Rheinbund. Die meisten Befehlshaber beeilten sich, die ihnen anvertrauten und mit allem Kriegsbedarf wohl versehenen Festungen den Feinden aus-zuliesern. Schon am Tage nach der Schlacht fiel Ersnrt. Der Kom-Mandant von Kstriu, das nach Napoleons Urteil uneinnehmbar war, bergab die Festung ohne Schwertstreich, obwohl er eben dem Könige und der Knigin mit Hand und Mund gelobt hatte, sie zu verteidigen. Magdeburg mit 24000 Mann und ungeheuern Vorrten ffnete die Tore. Als die Berliner sich erheben wollten und sich schon junge Leute zur Bildung von Freischaren meldeten, verffentlichte der Stadt-kommandant den Befehl: Ruhe ist die erste Brgerpflicht. Ich fordere hierzu alle Einwohner Berlins auf!" Heldenhaft hielt sich dagegen General Blcher. Er war in Rostock geboren und schwedischer Husar geworden. Als er während des Siebenjhrigen Krieges in preuische Gefangenschaft geriet, trat er in Friedrichs Heer ein. Er hatte sich bei Auerstdt tapser gehalten und schlug sich jetzt mit einem kleinen Heere bis Lbeck durch. Von einer feindlichen bermacht eingeschlossen, mute er endlich kapitulieren, weil er keine Munition und kein Brot mehr hatte". ) 1807: Eylau; Friedland. Zu Anfang des neuen Jahres zog Napoleon nach Preußen, wo sich endlich ein russisches Hilfsheer einge-fuudeu hatte. Nach mehreren kleinen Gefechten während des Winters lieferte das rnssisch-preuische Heer den Franzosen am 7. und 8. Februar die blutige Schlacht bei Eylau. Beide Heere waren erschpft, so da der Krieg vier Monate ruhte. Es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewonnen hatte! Des Knigs Mut wurde auch durch die tapfere Verteidigung einzelner Festungen gehoben. Nettelbeck und Gneisenan verteidigten Kolberg, Courbiere hielt die Festung Grandenz. Als man diesem sagte: Es gibt keinen König von Preußen mehr", antwortete er: Dann gibt es doch noch einen König von Grandenz", und bergab die Festung nicht. Ebenso hielten sich Danzig, Pillau, Glatz und Silberberg. Von neuem ward auf beiden Seiten aufs eifrigste gerstet. Aber das russische Heer erlag in der entscheidenden Schlacht bei Friedland. Die Franzosen besetzten Knigsberg und selbst Tilsit. e) Der Friede zu Tilsit. Napoleon schmeichelte dem Kaiser Alexander und machte ihm glnzende Aussichten auf eine Teilung der Welt. Alexander lie sich blenden und schlo mit Napoleon den Frieden zu Tilsit, durch 1807 den er nichts verlor, sich vielmehr ans Kosten seines Bundesgenossen noch bereicherte. Ans Napoleons Wunsch erschien auch die Knigin Luise vor ihm. Sie hoffte, durch ihr Bitten fr ihr Land gnstigere Friedens-

20. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 33

1909 - Breslau : Handel
33 Wehrpflicht in Preußen eingefhrt. Danach mute jeder gesunde und krftige Preuße Soldat werden. Um ein greres Heer zu bekommen, schickte der König die ausgebildeten Rekruten nach Hause und lie dafr immer neue ein-ziehen und schnell ausbilden. Bald konnte er ein gebtes Heer von 150 000 Mann stellen. 5. Napoleons Zug nach Rußland. 1812. England und Rußland hatte Napoleon noch nicht erobert. Im Jahre 1812 zog er mit einem groen Heere nach Rußland. Er besiegte die Russen in zwei groen Schlachten. Dann rckte er in ihre Hauptstadt Moskau ein. Hier wollte er den Winter der bleiben. Die Be-wohner hatten aber die Stadt verlassen und alle Lebensmittel mit-genommen. In der Nacht fing Moskau an zu brennen. Die Russen hatten die Stadt selbst in Brand gesteckt. Napoleon mute nun den Rckzug antreten. Dabei kamen viele Tausende Franzosen durch Hunger und Klte um oder wurden von den Russen gefangen ge-nommen. Napoleon floh heimlich nach Paris. Nur 30 000 Mann kehrten in ihre Heimat zurck. 6. Die Befreiungskriege. 18131815. Die Fürsten Europas suchten sich nun von der Herrschaft Napoleons zu befreien. Sie fhrten zwei Kriege gegen ihn. Man nennt sie die Befreiungskriege. a) Preuens Erhebung. Der König von Preußen erlie den Aufruf An mein Volk!" Er forderte darin das Volk zum Kampfe gegen Napoleon auf. Es sammelten sich nun viele Tausende Jnglinge, Männer und Greise, um gegen Napoleon zu kmpfen. Wer nicht in den Krieg ziehen konnte, gab Geld oder Schmucksachen. Der Wahlspruch des preuischen Volkes hie damals: Mit Gott fr König und Vaterland." Der König stiftete fr die tapfersten Soldaten das Eiserne Kreuz. b) Erster Befreiungskrieg. 1813 und 1814. Der König von Preußen hatte mit den Russen ein Bndnis geschlossen. Napoleon sammelte ein groes Heer und zog gegen die verbndeten Preußen und Russen. Er schlug sie bei Gro-Grschen^) und Bautzen.^) Nach der Schlacht bei Bautzen schlo Napoleon mit den Verbndeten einen Waffenstillstand (6 Wochen). Whrend dieser Zeit traten auch Osterreich und Schweden dem Bndnisse gegen Napoleon bei. Die Verbndeten besiegten die Franzosen bei Grobeeren (unweit Berlin) und bei Dennewitz (unweit Jterbog). Blcher schlug die Franzosen an der Katzbach. Die grte Schlacht im ersten Be-freiungskriege war die Vlkerschlacht bei Leipzig am 16., 18. und 19. Oktober 1813. Hier kmpften fast alle Völker Europas. Napoleon wurde besiegt und floh in sein Land zurck. *) Unweit Ltzen in der Provinz Sachsen. **) Im Knigreich Sachsen.