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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 58

1847 - Berlin : Reimer
58 ten, Holz wächst auf den letzteren noch bei 3000, auf dem Altai (50°N.b.) bei 5500, auf dem Ural (67°N.b.) bei 700, Getreide auf dem Altai bei 2400' abs. H. — Die kurzen, heißen Sommer, welche die Grenzen dieser Regionen bestimmen, folgen, hier wie in ganz Hinter-Asien, fast ohne Uebergang auf lange, strenge, von er- starrenden Nord-Winden begleitete Winter, während welcher ein Theil des Landes in beständige Nacht gehüllt ist; — jene zeitigen die Vegetation ungemein schnell, und steigern die Hitze, bei der Trok- kenheit der Luft, auf eine fast unerträgliche Weise, wenngleich sie den erstarrten Boden nur wenige Fuß tief aufzuthauen vermögen. — 38. Vorder-Asien hat, vermöge seines orographischen Baues und ungeachtet der theilweis ozeanischen Lage, ebenfalls ein sehr trockenes, kontinentales Klima. Arabien trägt, in Folge seiner durch Regen und Fluß-Mangel bedingten Dürre und Vegetations- Armuth, in allen seinen Naturverhältnissen sogar ein afrikanisches Gepräge; von Syrien gilt fast dasselbe. — Es sind im südlichen Vorder-Asien, innerhalb der Regenzone, drei verschiedene Kli- mata zu unterscheiden. Die dürren Küstenlandschaften haben tro- pische Hitze, aber aus Regenmangel nur eine sehr dürftige Vegeta- tion; die hohen Scheitelflächen Arabiens, Syriens, Iran's, einen heiteren wolkenlosen Himmel, (mit Ausnahme Arabiens) regelmäßig wechselnde Jahreszeiten, glühende Tages- und Sommerhitze, erstar- rende Nacht- und Winterkälte, beide fühlbarer durch den Mangel an Holz und Schatten. Auf den wohlbewässerten Terrassen der Randgebirge herrscht dagegen ein ewiger Frühling; da findet sich jene reiche und schöne Vegetation, die den Klimagürteln der Edel- früchte und der europ. Getreidearten eigen ist: Waizen gedeiht (auf den Abfällen von Iran) bei 4000, Edelfrüchte und immergrünes Laubholz noch bei 3000' absol. Höhe. — Die mesopotamische Ebene, welche gleichfalls in den Klimag. der Edelfrüchte ic. fällt, hat indeß theilweise mit derselben Dürre zu kämpfen, welcher der größte Theil von Syrien unterworfen ist; die Ufergegenden ihrer Ströme zeigen indeß reichere Vegetations-Verhältnisse. — Nur verhältnißmäßig geringe Räume der vorder-asiatischen Hochlande liegen oberhalb der Region des Regens; die des ewigen Schnee's fehlt fast ganz, und dem veränderlichen Niederschlage sind vorzugs- weise nur die höheren Gegenden des Scheitels von Iran unterwor- fen; dort finden sich dann ähnliche Erscheinungen wie auf den Schei- telflächen Hinter-Asiens. — Außerhalb der Regen-Zone zwei klimatische Gegensätze in Vorder-Asien: das Steppen-Klima

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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 156

1842 - Dresden : Schmidt
150 Physikalische Erdkunde. äußerste Norden von Asien und Amerika sind reich an Pelz- thieren, Sibirien auch nicht arm an Hausthieren, welche in den entsprechenden Gegenden Amerika's fast gänzlich fehlen. Auch die klimatischen Regionen Asiens reichen höher hinaus als die von Amerika. Auf dem Ural unter 58 — 60° N. B. thaut der Schnee noch bei 4,000' absol. Höhe, während die Waldung bis 3,000' fortkommt, auf dem Altai (50° N. B.) bis 5,000'. Die Sommer sind kurz und heiß und folgen fast ohne Uebergang auf die rauhesten Winter. Durch die fast unerträgliche Hitze wird in den Polargegenden die Vegetation gezeitigt, wiewohl der Boden nur wenige Fuß tief au ft haut. 4) Vorderasien hat im Allgemeinen ein sehr trock- nes Klima. In Arabien, zum Theil auch in Syrien, wie- derholt sich die todte Einförmigkeit Afrika's. Die dürren Küstenlandschaften des südlichen Vorderasiens leiden, bei Regenmangel, unter einer tropischen Hitze und die Vegeta- tion ist demnach äußerst gering. Die hohen Flächen Ara- biens , Syriens und Persiens erfreuen sich eines heitern Himmels, regelmäßig wechselnder Jahreszeiten, aber die glühende Sommer- und Tageshitze und die erstarrende .Nacht- und Winterkälte sind ebenfalls der Vegetation hin- derlich. Garrz anders gestaltet sich die Sache auf den Ter- rassen der Randgebirge. Hier ist kein Wassermangel und eine Vegetation, wie nian sie in den Klimagürteln der Edel- früchte und der europäischen Getreidearten erwarten kann. Weizen gedeiht auf den Abhängen von Persien bei 4,000', Edclfrücbte und immergrünes Laubholz bei 3,000'. Die dürren Ebenen Mesopotamiens zeigen bloß an den Ufern ihrer Ströme eine genügende Vegetation. Die meisten Lan- der Vorderasiens gehören zur Region des Regens. Die Region des veränderlichen Niederschlags herrscht vorzugs- weise in dem Hochlande Persiens. Die Schneeregion fehlt gänzlich. Die Gestadeländer des kaspischen Meeres haben ein rein asiatisches Steppenklima; Kaukasien, Armenien und Kleinasien erfreuen sich im Gegentheil eines europäi- schen Gebirgsklima's, wiewohl die Sommerhitze^Asiens auch hier einwirkt. Dieß zeigt sich daran, daß die eschnee- linie auf dem Kaukasus 9,900 bis 10,200' hoch liegt, wäh- rend sie auf den entsprechenden europäischen Gebirgen 1,000 bis 2,000' tiefer angetroffen wird. — Die Thierwelt

2. Lehrstufe 3 - S. 281

1867 - Leipzig : Teubner
281 §. 459. Iv. Die klimatische Beschaffenheit Asiens. Asten erstreckt sich durch alle Zonen der nördl. Halbk. sowie durch sämmt- liche Physische Wärmegürtel. Der bei weitem größte Theil gehört der gemäßig- ten Zone an; welche Theile der kalten, welche der heißen? durch welche Punkte laufen die Grenzlinien? — Es liegt zw. dem Wärmeäquator + 29,6", der Pondichery in Vorderindien schneidet, und der Isotherme — 15° (Nordspitze). Vgl. Afrika. Im Allgemeinen ist Asiens Temperatur niedriger als dieeuropas unter glei- cher Breite, da südl. davon keine bedeutenden Landmassen zw. den Wendekr. liegen und die warmen südl. Luftströmungen durch die ungeheure Gebirgsmauer im 8 aufgehalten werden, während das sich nordwärts verflachende Land den Nordwinden offen steht und die ungeheuren Eismassen an der weit ins Eis- meer reichenden Nordküste landeinwärts erkältend wirken. Keine der nördl. Flußmündungen thaut vor Juni auf. Dagegen haben Turan und das Jordan- thal in Folge ihrer tiefen Lage auffallend hohe Temperaturen. Das Klima von ganz Jnnerasien trägt seiner Massenhaftigkeit wegen den Charakter des continentalen in höherem Maße als jeder andere Erdtheil. Die Winter sind dort um vieles kälter, die Sommer wärmer als im Mittel der Breite; im Sommer herrscht in den Thälern des Altai (5()0 n. Br.) eine furchtbare Hitze, die eine tropische Üppigkeit der Vegetation bewirkt, im Win- ter in der Wüste Gobi (40" n. Br.) eine grimmige Kälte; am Amur liegen die Extreme der Temperatur über 60" auseinander. Heiße Tage wechseln in Hochasien mit kalten Nächten (Genes. 31, 40.). Der kälteste Theil ist Ostsibi- rien. Dagegen hat der 8 und 80 oceanisches Klima und in den südl. feuchten Tiefländern herrscht fortwährend große Hitze, die z. B. in Bengalen für Euro- päer nur durch Tatties und Punkas erträglich wird. An der Nordspitze dauert der längste Tag 3% Monate. Jede Tages- stunde tritt an der Behringsstr. fast 15 St. früher ein als an der Westküste Kleinasiens. Fast ganz regenlos sind Arabien, die Syrisch-Arabisch. Wüste, Iran und ein großer Theil Osthochasiens, daher Trockenheit der Atmosphäre dem Innern von Asien eigentümlich ist. Vorderasien hat Winterregen; in Süd- asien ist der Regen von den Monsuns ^abhängig und fällt daher nördl. vom Äquator v. Apr. bis Okt., südl. vom Äquator vom Okt. bis Apr. An den Küsten Malabar und Coromandel sind sich gleichzeitig Regen- und trocknes Wetter immer entgegengesetzt (§. 177). Regenmenge in Goa 236", im Khas- siageb. (im Himalaya) sogar 600"! Auch alle klimatische Regionen hat Asien. Am Südabhange des Himalaya liegt die Schneegrenze niedriger (16200 F.) als am nördl. (17400); warum? Im Gebiete der Monsuns wehen oft die heftigsten Stürme (in China und im Südchines. Meer die Teifuns) und sind Gewitter häufig. Während über Syrien und Arabien, Iran und Turan, Hindostan und das östl. Tafel- land oft Gluthwinde streichen, wüthen in Sibirien Schneestürme, im Altai der Buran, der ganze Wälder niederbricht und Herden und Menschen ver- derblich wird.

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 31

1847 - Berlin : Reimer
31 zusammen. — Europ. Getreide nur theilweise eingeführt; — neben antarktischen auch nördl. Waldbäume (Buchen); im W., an geichütz- ten Stellen, Wein und feinere Obstarten. — 32. Die südliche Zone des veränderlichen Nieder- schlags. Geringe Sommer- und mäßige Wintertemperatur. Ve« getation ärmer als im entsprechenden nördlichen Klimagürtel; Moose, Farrenkräuter, — Wälder von Buchen und Birken. 33. Die Region des ewig en S chnee's ist über den gan- zen Erdtheil gelagert, in Folge seiner Meridian-Ausdehnung und der Richtung seines Hauptgebirgszugs. Ihre untere Grenze ist zwi- schen 19"N. und 30°(?)S.b. mehr als 14000' über d. M., aber nicht unter dem Aequator am höchsten, sondern, wie erwähnt, unter 14° S.b. Große Erhebung der Region des flüssigen, daher be- schränkter Bereich der Region des veränderl. Niederschlags. Innerhalb des letzteren zwei Vegetations-Regionen: die der Moose und Alpenkräuter, und die des Baumwuchses; die obere Grenze der letzteren liegt unter 20° N. und 25° S.b. 12000' üb. dem M.; zwischen 5°N. und 20° S.b. Mangel an Waldungen innerhalb der Region des veränderlichen Niederschlags; dafür steigt Getreidebau in Peru 13100' üb. d. Meer, die Kartoffel hier und in Quito bis in die unmittelbare Nachbarschaft des ewigen Schnee's auf. Innerhalb der Region d. flüssigen Niederschlags drei Vegetations-Reg.: die der Tierra fria (zu welcher auch die ganze, nicht breite Reg. des veränderl. Niederschlags gerechnet wird), deren untere Gr. durch das Gedeihen des Getreides (bei 20° N.b. in 7200', bei 0° in 9000, bei 16° S.b. in 13000, bei 30° S.b. in 7000' abs. H.) bezeichnet werden kann, und innerhalb welcher hoch- wüchsige Bäume in 5° N.b. b. z. 10800, in 0° b. zu 11000' abs. H. vorgefunden werden; — die dertierra templada, in welcher Mais (in Mexiko bei 4000, in Quito bei 7000, in Peru bei 12000' abs. H.) und tropische Baumformen noch höher aussteigen, während ihre untere Grenze, bei 0° Br., in 3000' abs. H. angenommen werden kann; —- die der Tierra caliente, welche oberwärts durch das Fortkom- men der Banane begrenzt wird, und in welcher Kakao, Brotfrucht und Kokospalmen nur bis 1200' abs. Höhe aufsteigen. 34. Die amerik. Klimagürtel sind im Allgem. kühler, als die entsprechenden der alten Welt, aber Amerika's Klima ist zugleich feuchter und ozeanischer, wegen seiner Lage und Gestalt, seiner rei- chen Bewässerung und- Vegetation. Dieser klimatische Charakter,

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 57

1847 - Berlin : Reimer
57 birge. Das Klima hat hier überhaupt ein sub-tropisches Gepräge; es giebt sich kund durch einen regelmäßigen, vermöge der herrschen- den Mussons auf eigenthümliche Weise stattsindenden Wechsel der Jahreszeiten. Bei 3000' abs. Höhe beginnt die Natur des Kli- magürtels der Edelfrüchte rc. — Demselben gehören auch die chi- nesischen Tiefebenen an, aber die Lage zwischen Meer und Hochgebirge, im O. des Erdtheils, hat hier die Vegetations-Formen anders gemodelt, und den wildwachsenden Pflanzen, den Baum- arten in den nur noch auf den nahen Gebirgshängen erhaltenen Waldungen, entweder ein ganz eigenthümliches Gepräge aufgedrückt (Stoff-, Seifen-, Kampferbaum rc., Theestrauch), oder eine gewisse Aehnlichkeit mit denen des entsprechenden amerikanischen Klimagür- tels verliehen; durch Kulturverhältnisse ist übrigens fast jede wild- wachsende Pflanze aus den mit Reisfluren, Getreidefeldern, Edel- frucht- und Maulbeerbäumen, Baumwollenstauden rc. bedeckten Ebenen verdrängt; eben deswegen auch Mangel an wilden, selbst an Hausthieren. 37. Nord-Asien steht durch seine Lage unter dem Einflüsse aller für den Erdtheil geltend gemachten Kälte erregenden Ursachen, während die Sommerwärme nur durch die niedrige Lage, die Eben- heit und Kontinentalität des Landes gesteigert wird. Vermöge die- ser Verhältnisse gehört es fast ganz in die Zone de^ veränder- lichen Niederschlags, und der Klimagürtel der nördli- chen Waldbäume und europ. Getreidearten reicht bis zur Petschora-Quelle, Jrtysch-, Angara- und Witim-Mdg., und an der O.-Küste bis 560 N.b., mithin weiter gegen N., als in Amerika. Weil aber dort die Winter-Temperatur höher, und die Schnee- und Regenmenge größer ist als in Asien, so zeigt sich, bei großer Aehnlichkeit in der Vegetation und Thierwelt beider, in diesem Theile Asiens doch eine geringere Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit des Pflan- zenlebens und deshalb auch eine geringere Zahl grasfressender wilder Thiere, wogegen seine höhere Sommer-Temperatur selbst südlichen Raubthier en (Tiger, Panther) kurze Besuche gestattet. Beiden Polar-Ländern ist von der Natur ein großer Reichthum von Pelzthieren gegeben worden, während Sibirien durch Kulturver- hältnisse noch eine größere Anzahl von Hausthieren erhalten hat. — Vermöge der gesteigerten Sommerwärme reichen auch die klima- tischen Regionen in N.-Asien wahrscheinlich höher hinauf, als in N.-Amerika. Dort thaut der Schnee, unter 58 —600n.b., auf den über 4000' hohen Gipfeln des Ural und der Aldan-Ket-

5. Physische Geographie - S. 295

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Klima und organische Natur von Afla. 205 das kältere, ebenfalls trockene der Scheitelfläche des Hoch- landes, und das zwischen beiden liegende, das glückliche Terrassen-Klima der Randgebirge. Das erstere gleicht genau dem der arabischen Tehama. Das zweite hat Ähnlichkeit mit dem des arabischen Plateaus, durch seine Gluthwinde, durch die Trockenheit der Atmosphäre, durch nächtlichen Thaufall, durch einen stets hei- teren, reinen, wolkenleeren Himmel; unterscheidet sich aber von jenem durch ungemeine Regelmäßigkeit der Jahreszeiten, durch glühende Tages- und Sommerhitze und ebenmäßige erstarrende Nacht- und Winterkälte, beide fühlbarer durch den Mangel an Holz und schattigen Wäldern. — Die Schei- telfläche von Iran, obgleich im Bereich des der Regen-Zone angehörigen Klimagürtels der Edelfrüchte und immergrünen Bäume, ist doch, vermöge ihrer Erhebung, nicht ohne win- terlichen Schneefall, und vermöge der Steppen- und Wüsten- natur ihres Bodens größtentheills ohne die schöne Vegeta- tion, welche jenem Klimagürtel eigenthümlich ist. Wo nicht künstliche Bewässerungsanstalten vorhanden sind, da ist weit und breit nur Steppe und Weideland, ohne Kulturboden, ohne Waldungen, und die weiten Wüsten dieses Hochlandes erzeugen nur ärmliche Salzpflanzen. Dieser Natur-Eigen- thümlichkeit entspricht auch die Thierwelt dieses Landes; das Kameel und das Pferd spielen hier dieselbe wichtige Rolle wie in Arabien; zu den wilden Thieren, welche dort die Wüste beleben, gesellt sich hier noch der die tropische Hitze meidende Bär und der Büffel, und wandernde Heuschrecken- schaaren verwandeln hier, wie dort und in Afrika, die weni- gen Kulturgegenden zuweilen ebenfalls in Wüsten. Aber da, wo natürliche Bewässerung und Kultur zu- sammentreffen, auf den Terrassen der Randgebirge en-tfaltet die Vegetation die ganze Pracht des südlichen Himmelsirichs; von den kahlen Hochflächen Irans südwärts hinabsteigend gelangt man in fruchtreiche Paradiese, in denen der Waizen noch bei 4000, die Orange bei 3000' absoluter Höhe ge- deiht, wo europäische Obsihaine wechseln mit Myrthenwal- dungen, Weingärten und Gehölzen, in welchen Rosen und

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 55

1847 - Berlin : Reimer
55 c. die Form seiner Hochländer, 6. die Wasserarmuth bedeutender Flächen. Diese Umstände geben den verschiedenen Klimagürteln Asiens eine 3 — 6° niedrigere Winter- und eine 2 — 3° höhere Sommer- Temperatur, als den entsprechenden Gegenden Amerika's eigen ist. — Einfluß dieses Verhältnisses auf die Verbreitung der Thiere un^^ Pflanzen. 33. Die Klimagürtel Asiens werden durch die Lage seiner Hochländer mehr als sonst wo modisizirt; der tropische umfaßt nur Tiefländer Süd-Asiens; die höher liegenden Gegenden von Dekan, Arabien, Iran, Syrien und des südlichen Klein-Asiens, so wie die mesopotamifche und chinesische Tiefebene gehören dem Kli- magürtel der Edelfrüchte und immergrünen Bäume an. — In Hinter-Asien reicht der Klimagürtel des veränderli- chen Niederschlags südwärts bis zum Süd-Rande des Hoch- landes, nordwärts aber dehnt er sich fast bis zu den Gestaden des Eismeeres aus. 34. Klimatische Reviere. Der eigenthümliche Niveau- Wechsel in Asien, der von West gegen Ost kontinentaler werdende Charakter Nord- und Mittel-Asiens, bei gleichzeitiger, in derselben Richtung stattfindender Zunahme ozeanischer Einflüsse in Süd-Asien, bedingt die Eintheilung des Erdtheils in 4 klimatische Haupt- Reviere. 35. Im östlichen Hoch-Asien werden Winterstrenge und Sommerhitze mehr als irgendwo gesteigert durch die Trockenheit der Atmosphäre und den Mangel an Bewässerung und Vegetation. Un- geachtet der südlichen Lage hört daher im Winter alles Pflanzen- leben auf, und Thiere und Menschen überdauern nur in den ge- schützteren Thälern; nur im kurzen Frühlinge ist überall, mit alleiniger Ausnahme der eigentlichen Hochwüsten, eine frische Vegetation, und selbst die Einsamkeit der Bergsteppen wird dann von Reisen- den, von Hirten mit nomadisirenden Heerden und von wilden Thie- ren (Bär, Tiger, Esel, Gazelle, Bergziege rc.) belebt. In dem regenlosen Sommer verwandeln sie sich von Neuem in Wüsten, überall wo Bewässerung fehlt; wo solche indeß vorhanden, da stei- gen, vermöge der größeren Sommerhitze, namentlich in den hohen Thalflächen Tibets, die Regionen des Wein- und Getreidebaues bis 8000 und 12 —14000 Fuß auf, während ihre oberen Grenzen und eben so die Schneelinie auf den Süd-Gehängen des Himalaya um mehrere 1000' niedriger liegen. Diese eigenthümlichen, durch die

7. Physische Geographie - S. 293

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Klima und organische Natur von Asta. 293 gebirge Irans, Arabiens und zum Theil Natoliens gleich Wäl- len zwischen den hohen Scheitelflächen des Inneren und den benachbarten Küsten aufgeführt sind. Ausgezeichnet sind in dieser Beziehung Arabien und Syrien; namentlich tragt Arabien in allen seinen Natur- Verhältnissen das ganze Gepräge des benachbarten Asrika's, ja es gleicht theilweise den dürrsten Gegenden dieses Erd- theils; es gehört durch seine Lage der Tropenwelt an, aber seine Vegetation ist dennoch, wie in manchen Landstrichen Asrika's, aus Mangel hinreichender Bewässerung, ungemeiu beschränkt. Denn die kurze Regenzeit, welche auf den West- Küsten, vermöge der auf dem rothen Meere herrschenden Wechselwinde, in unseren Sommermonaten stattfindet, ist hier nicht ohne Unterbrechungen, und einzelne Gegenden haben sich oft im Lause eines Jahres nur eiues einzigen bedeu- tenden Regengusses zu erfreuen. Dürre und Vegetationsar- muth geben daher die Grundzüge zu dem klimatischen Cha- rakter sowohl der Hoch- als der Tiefebenen dieser Länder. Die Dattelpalme ist fast der einzige Baum in der Tchama, so wie auf den arabischen und syrischen Hochflächen. Nur da wo sich reichere Bewässerung mit einer durch die höhere, und zugleich ozeanische Lage abgekühlten Atmosphäre paart, wie im glücklichen Arabien und den Terrassenlandschaftcn des Libanon: nur da findet sich ein größerer Reichthum der Ve- getations-Verhältnisse. — Da gedeihen in Arabien Edel- früchte, Palmen, der für dieses Land besonders charakteristi- sche Kasseebaum, Hirsearten (Durra oder Sorgho und Manna), welche andere nur spärlich vorhandene Getreidearten ersetzen, Spezereien und gewürzige Pflanzen u. a., aber eigentliche Waldungen fehlen, und statt größerer Rasenflächen finden sich nur steppenartige Anger, periodisch mit trockenen, aromatischen Kräutern bedeckt, das Weideland edler Pferderacen, welche hier wie im nördlichen Afrika heimisch und Gegenstand einer besonders sorgfältigen Pflege sind. Überhaupt ist die Thierwelt Arabiens und des be- nachbarten Syriens der afrikanischen ebenso ähnlich, wie das Klüna und die Vegetation; das Kameel ist hier, vermöge der

8. Physische Geographie - S. 277

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Klima und organische Natur von Asia. 277 wahrend die weite Verbreitung anderer, namentlich einzelner Thiergeschlechter, und zwar solcher, die sonst dem Norden oder dem Süden der Erde ausschließlich eigen zu seyn pfle- gen, hier durch die bedeutende» Temperatur-Differenzen dev Jahreszeiten möglich wird. So schweift der bengalische Ti- ger z. B. nordwärts bis zum Nord-Fuß des dsungarischen Gebirges (50° N. B.) und die Pelzthiere des Nordens (Zobel, Hermelin rc.) finden sich noch in den Einöden der hohen Tatarci. §. 33. Asiens Klimagürtel. Die Ausdehnung derjenigen Gegenden Asiens, in wel- chen der Niederschlag nur in flüssiger Form zur Erde fällt, wird bedeutend verringert durch die große Erhebung der in in ihrem Bereich liegenden Landstriche, da die im §. 58 des zweiten Abschnitts gegebene Äquatorial-Grenze des veränder- lichen Niederschlags ohne Rücksicht auf die orographischen Verhältnisse gezogen wurde. Der eigentlich tropische Klimagürtel, dessen Po- lar-Grenze in Amerika und Afrika durch das Fortkommen der Banane bestimmt wurde, umfaßt daher nur die Tieflän- der Süd-Asiens, die heißen Ebenen Hindustans, die Kü- stenstriche Dekans, Arabiens, Hinter-Indiens und des asia- tischen Archipelagus. Dagegen gehören die höher liegenden Gegenden der Hochländer von Dekan, Arabien, Iran und Syrien, die südlichen Gestadeländer Klein-Asiens, so wie die mesopotamische und chinesische Tiefebene bereits dem kühle- ren Klimagürtel der Edelfrüchte und immergrünen Bäume an, wenngleich auch hier, je nach der Erhebung, mannigfache Abstufungen sowohl auf- als abwärts, zu den Regionen des veränderlichen Niederschlags sowohl, als zu den heißeren der tropischen Vegetation stattfinden. — Der im Bereich der Negenzone liegende südliche Abschnitt des ho- hen Hinter-Asien, zwischen 26 und 38° N. B., fällt je- doch, vermöge seiner Erhebung, größtentheils dem Klima- gürtel des veränderlichen Niederschlags zu, der sich auf diese Weise von etwa 30° N. B. fast bis zu den Ge- staden des Polarmeers ausbreitet! — Dasselbe gilt von den

9. Physische Geographie - S. 287

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Klima und organische Natur von Asta. 287 den um so später statt, und dauert nirgend langer als etwa drei Monate. Ähnliche Verhältnisse in Betreff des Eintre- tens der Jahreszeiten ftnben auch in Hinter-Indien und auf dem asiatischen Archipelagus statt, dessen theilweise Lage un- ter dem Äquator und im Bereich der Mussons ebenfalls manche Unregelmäßigkeit herbeiführen muß. Die chinesischen Tiefebenen liegen außer dem Ge- biet der Bananenzone; sie gehören wie Mesopramien, Sy- rien rc. dem Klimagürtel der Edelfrüchte rc. an, aber das Klima, die Vegetation hat hier, unter dem Einflüsse der ei- genthümlichen Lage dieser Gegend, zwischen schneebedeckten Alpenmassen auf der einen und dem Ozean auf der anderen Seite, ein sehr abweichendes Gepräge erhalten. Vermöge der Nähe des Meeres fehlt die kontinentale Dürre, die ge- steigerte Sommerhitze, die strengere Winterkälte jener unter derselben Breite liegenden Landschaften Vorder-Asiens, — ver- möge der Nachbarschaft des Schneegebirges aber auch der wärmere Himmel Indiens. Darum ist Schnee im nördli- chen Theile der Hoangho-Ebene keine Seltenheit, darum ist nur im Süden eine der indischen ähnliche Luft und Vegeta- tion, aber eigentlich tropische Pflanzenformen sind um so seltener, als das ganze Land, so weit die Niederung reicht, mit Kulturpflanzen, und zwar vorherrschend mit Reisfluren, aber auch mit europäischen Gemüse- und Getreidearten, mit Anpflanzungen von Edelfrucht- und besonders von den für die bedeutende Seiden-Kultur wichtigen Maulbeerbäumen, von Baumwollenstauden, Färbekräutern u. s. w. bedeckt ist, und als wildwachsende Pflanzen hier fast eben so selten sind, als wilde Thiere. Auch die Zahl der Hausthiere ist ver- hältnißmäßig beschränkt, nur das Schwein ist hier wie auf den Inseln der Südsee allgemein verbreitet. — Eigentliche Waldungen finden sich nur auf den Abfällen der benachbar- ten Gebirge; sie haben in ihren Baumformen einige Ähnlich- keit mit denen des entsprechenden amerikanischen Klimagür- tels, und in den unteren Regionen, durch baumartige Bam- bus, durch Palmenarten und Saftpflanzen, noch das äußere Gepräge tropischer Wälder; sie enthalten zugleich, neben herrli-

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 45

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Klima und organische Natur in West- und Nordasien. §. 16. 45 Dekan sich erhebende, (bis 8000') hohe Gebirgsinsel (das Aligerri-Ge- birge) zeichnet sich insbesondere durch ein äußerst heilsames Klima aus und dient dep klimakranken Europäern als Genesungsstation. Die chine- sischen Voralpen sind die Region der so wichtigen Theecultur und des Rhabarbers. e. In Vorderasien (westlich vom Indus) haben sowohl die Hochebenen als die Tiefebenen, weil sie durch Küsten- und Randgebirge den oceanischen Einflüssen unzugänglich sind und con- tinentale Bewässerung mangelt, ein trockenes, fast afrikanisches Klima. Dies gilt namentlich von dem Innern des Plateau von Iran, dem syrisch-arabischen Tieflande, zum Theil auch von der Scheitelfläche Anatoliens, ganz besonders aber von dem arabischen Hochlande, welches ganz den Steppencharakter und die Vegetations- armuth des benachbarten Afrikas theilt. Hier finden sich daher auch dieselben Erscheinungen in der Thierwelt, wie in Afrika, na- mentlich sind die Steppen Arabiens und Syriens die Heimat des Straußes, der Gazelle, des Löwen, der Hyäne u. s. w., das Ka- meel dient hier ebenso gut als Schiff der Wüste, wie dort. Selbst die Küstcnlandschaften Irans, Turans und Arabiens haben trotz der Nähe des Meeres, wenn sie nicht durch ihre Höhe abgekühlt und durch Süßwasser befeuchtet werden, wie im glücklichen Arabien, das heiße, dürre Klima. Dagegen erfreuen sich die hochliegenden Terrassenlandschaften der Randgebirge Irans, die des Libanon und Anatoliens, wo die beiden zuletzt genannten Bedingungen der Fruchtbarkeit vorhanden sind, eines bedeutenden Vegetations- reichthums. Den Uebergang von der continentalen Natur des Orients zu der oceanischen des Occidents bilden die klimatischen Verhältnisse und die Erscheinungen in der Thier- und Pflanzenwelt des Caucasus, Armeniens und des nördlichen Kleinasiens, wo schon europäische Bodencultur und die größere Verbreitung europäischer Hausthiere beginnt. ck. Die nördliche Region oder Sibirien vereinigt nicht nur durch ihre nördliche Lage, zum Theil jenseits des Polarkreises, sondern auch durch ihre plastische Conftruction: das Offenliegen gegen das Eismeer, woher kalte Nordwinde wehen, die Abge- schlossenheit gegen Süden durch hohe Gebirgswälle, die fast über- mäßige Bewästerung, alle Bedingungen eines langen und strengen Winters. Diesem folgt ein zwar kurzer, aber sehr heißer Sommer, in welchem die Sonne für den nördlichen Theil gar nicht untergeht und die Früchte schnell zur Reife gedeihen. Doch nur der südliche Theil der sibirischen Ebene (höchstens bis zum 60. 0 n. Br.) ent- hält culturfähigen Boden mit Getreidefeldern, Waldungen und Wei- den; weiter nördlich breitet sich ein mit Salztheilen untermischter

11. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 157

1842 - Dresden : Schmidt
§. 55. Die Erdtheile in Bezug auf Thiere k. 157 stellt sich auch hier dar als im Zusammenhange mit Klima und Vegetation. In den trocknen, heißen Landern ist sie afrikanisch; so finden sich z- B- in Arabien und Syrien Gazellen, wilde Esel, Strauße, Löwen, Hyänen, Schakals K. In den übrigen vorderasiatischen Gegenden leben zugleich Thiere der Tropen und des Nordens, z. B- Bären, Büf- fel, Löwen, Wanderheuschrecken rc. Das Pferd gedeiht beson- ders gut; Kameele und Schafe trifft man überall; Rind- vieh besonders in den nördlichen Hochlandsgegenden. E. Europa. Dieser Erdtheil gehört fast gänzlich in den Klima- gürtel des veränderlichen Niederschlags, wo man wiederum drei Zonen unterscheidet: a) Die kleine Zone der Moose und Beeren; d) die Zone der euro- päischen Getreidearten und nördlichen ^Wald- bäume reicht bis 70° N. B., also fast bis zum äußersten Norden. Von hier zieht sich die Grenze bis zu den Quel- len der Petschora nach dem Ural zu, etwa bis zu 00° N.b. — Nur in Skandinavien geht der Anbau von Weizen und Laubholz noch über 00°. c) die Zone d e s Wein- stockes geht ungefähr bis 54* N. B. und senkt sich im N. des schwarzen Meeres bis zum 48° N. B. Nur die südlichen Küstenländer gehören in den Be- reich des flüssigen Niederschlags und hier ist der Gürtel der E d e l f r ü ch t e u n d i m m e r g r ü n e n Bäume. Die Region des ewigen Schnees überlagert nur einen kleinen Theil Europa's. In Skandinavien steigt die Schneelinie (von 07° bis 60° N.b.) von 3,100' big 5,200'. Auf den Karpathen werden kaum die Spitzen berührt. Die Alpen haben ihre Schneegrenze am Nort- abhange bei 7,800'; am Südabhange bei 8,200'; die P y re- si äen bei 7,900' bis 8,600'. In den Apenninen thaut im Sommer aller Schnee. In Spanien hingegen, auf der Sierra nevada, beginnt die Schneeregion bei 10,700'. Die Region des .veränderlichen Niederschlags ist am weitesten verbreitet. In Skandinavien (67° N.b.) wächst Laubholz bei 1,200 bis 2,100'; Getreide bei 700'. Südlicher (60°) wächst Holz bei 2,600 bis 8,800', und Ge- treide bei 1,400 bis 4,100'. Auf den Karpathen gedeiht das Holz überhaupt bis 5,500', das Nadelholz bis 4,200',

12. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 132

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
132 Asien. Boden jedoch, wo er bewässert werden kann, sehr fruchtbar ist. Den Nordrand von Decan bildet das Windhya-Gebirge. Durch den Reichthum seiner Bewässerung und Vegetation bildet Decan zum Theil einen Gegensatz zu den dürren, öden Hochländern von Syrien, Arabien und Iran. Die Malabarküste hat viele gute Häfen, vor der Coromandelküste aber liegen Schlamm- und Sandbänke und es fehlt fast ganz an Häfen und guten Ankerplätzen. In Beziehung auf Klima und Products muß man im Allgemeinen unterscheiden: 1) das heiße der Tiefebenen und Küstenstriche und 2) das küh- lere der Berglandschaften. Am Südabhang des Himalaya sind die größten klimatischen Gegensätze. Am Südfuß ist eine Tropen- welt, hier ist die Heimath riesenhafter Bäume, Kräuter, Gräser und tropischer Urwaldungen; aus dem Thierreich finden sich hier u. a. Elephanten, Tiger und riesenhafte Reptilien (Riesenschlangen, Crocodile). In den höher liegenden Gegenden De- cans sind leichtere, mildere Lüfte statt Nebel und Schwüle, und die Vegetation hat kein tropisches Ge- präge mehr. Die Kokospalme verschwindet schon bei 1500 Fuß Höhe. Dagegen beginnen dichte Waldungen von immergrünen Bäumen und eine mannigfaltige Vegetation bedeckt den Scheitel des Plateau's. Merkwürdig ist die entgegengesetzte Witterung auf der Malabar- und Coromandelküste. Aus der Malabarküste hat man von Mai bis September Südwestwind und Regen, auf der Coromandelküste von October bis Januar Nordostwind und gleichfalls Regen; in beiden Zeiträumen ist auf der entgegen- gesetzten Küste trocknes Wetter. 4. Indien ist ein überaus reiches Land, es hat fast alle kostbaren Producte der heißen und ge-

13. Lehrbuch der Geographie - S. 89

1867 - Münster : Theissing
Physische Geographie. 89 §.66. Allgemeine Uebersicht über Klima und Produkte der ver- schiedenen Erdtheile. Europa gehört zum größern Theile der gemäßigten Zone an. Durch diese seine Lage in der Mitte zwischen der Polar- und Tropenwelt gehen ihm freilich die ungeheuren Gegensätze in den klimatischen Verhältnissen, wie sie andern Erdtheilen wohl eigen sind, ab, jedoch ohne daß es darum ein- förmig würde. Das mehr feuchte Klima im Westen Europa's bildet eben so sehr einen Gegensatz zu dem trocknen Klima im Osten, wie das warme Klima im gemäßigten Süden zu dem kalten im europäischen Norden, welcher sogar in die nördliche Polarzone hineinreicht. Anderseits sind es dann wie- der die verschiedenartigen Bodenverhältnisse und andere Umstände, welche theilweise eine Ausgleichung des Klima's von Nord und Süd bewirken. Während z. B. der warme Golfstrom seine erwärmenden Wasser dem käl- teren Norden zuführt und dadurch dessen Kälte mildert, wird die Hitze des Südens durch das ausgedehnte Hochland beträchlich gemäßigt. Daher erlangt Europa den großen Vortheil, daß bei angenehmer Mannichfaltigkeit doch wieder eine gewisse Gleichmäßigkeit besteht, welche der Vegetation sehr förderlich ist. Manches Produkt, welches der mittlern Region eigen ist, wird auch im Norden, wie im Süden gefunden z. B. Getreide; dennoch ist der Süden in seiner Vegetation wesentlich verschieden von dem Norden; ja die Unterschiede sind so groß, daß man vier verschiedene Pflanzen-Gürtel festsetzt, um diese Unterschiede zu bezeichnen. In der Thierwelt besteht mehr Gleichförmigkeit. Es fiut> im Allge- meinen dieselben Hausthiere fast durch ganz Europa verbreitet, doch so, daß sie in den verschiedenen Theilen einen verschiedenen Grad von Vollkommenheit erreichen, wie das Klima, die Vegetation und die verschiedene Pflege, welche ihnen von den Menschen zu Theil wird, dieses bewirken. Die Polarländer haben einige ihnen eigenthümliche Gattungen von Thieren, nämlich das Renn- thier und den Eisbär. Größere Thiere sind vor der sich stets weiter ver- breitenden Cultur meist verschwunden. Ganz anders stellen sich diese Verhältnisse in Asien dar. Von den höchsten Regionen des Nordens bis über den Aequator hinausreichend, hat Asien die klimatischen Unterschiede aller drei Zonen, sowie die verschiedenar- tigsten Erzeugnisse der Pflanzen- und Thierwelt aufzuweisen. Asiens Klima ist vorzugsweise ein continentalss, nur der Südosten des Erdtheiles ist we- sentlich dem Einflüsse des Meeres zugänglich. Zwar liegt der größere Theil Asiens in der gemäßigten Zone, dennoch machen das ausgedehnte Hochland und der Mangel an ausreichender Feuchtigkeit viele Gegenden dürre und un- fruchtbar. Diejenigen Tiefebenen in der heißen und gemäßigten Zone, wel- chen es an feuchten Niederschlägen nicht fehlt, sind meistens äußerst frucht- bar und ergiebig, ebenso wie die Hochländer in der heißen Zone, welchen die Nähe des Meeres genügende Bewässerung verschafft. Im nördlichen Asien M

14. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 170

1836 - Leipzig : Schumann
170 Allgemeine Erdkunde. südlich vom Aequator, und nur in ihr gedeihen die feinsten Ge- würze. Sie umfaßt den südlichsten Theil Asiens, Malaya, den größten Theil Afrikas, die ganze Nordhälfte Süd-Amerikas, den Isthmus, Mittel-Amerika und die südlichsten Staaten der mexi- canischen Union. §. 722. Ueberall, mit Ausnahme der höchsten Gebirge, ist Frost und Schnee hier unbekannt, und die Ureingeborenen halten die Erzählung der Europäer, daß Wasser durch Kälte zu einer festen Masse verdichtet werden könne, für eine ungereimte Fabel. Statt unserer Wintermonate haben jene Länder ihre Regenzeit, und die Bäume prangen in ewigem Grün. Die mittlere Temperatur ist in den verschiedenen Gegenden im Ganzen fast überall dieselbe, etwa 18 oder 19 bis 21 oder 23°. Die Hitze erreicht niemals einen so hohen Grad als zuweilen in den gemäßigten Gegenden, sie ist aber um so lästiger, weil sie fast immer sich gleich bleibt. Für den Fremden ist sie sehr unbeqnem und wird seiner Gesundheit oft nachtheilig. In dcn Monaten, wo kein Regen fallt, bringt ein Bloßstellen des Kopfes, so daß die Sonnenstrahlen aus denselben fallen, wo nicht Krankheit doch Uebelbesinden hervor, auch bei Menschen, die eine sehr robuste Körper- constitution haben; man tragt daher allgemein entweder breitkrämpige Strohhüte oder mächtige Sonnenschirme. Anhaltendes Arbeiten in freier Luft ist dem Weißen oft lebensgefährlich. Die Nächte sind fast eben so so heiß als die Tage; doch machen hiervon die Küstenstrecken und die höher liegenden Gegenden natürlich eine Ausnahme. In Hindustan wirft sich zuweilen, namentlich bei Tischen, Stühlen und anderem Hausgcräthe, das Holz, schrumpft zusammen, die Nägel fallen aus, und das Glas springt vor Hitze. Deshalb werden, um die Gluth abzuhalten, zu solcher Periode die Häuser dicht zugemacht und die Zimmer mit Wasser besprengt. Die Menschen leiden furchtbar von einem brennenden, kaum zu löschenden Durste. Der Körper wird hinfällig, alle Kraftanstrcngung unmöglich. Daher ist Indolenz fast durchgängig ein charakteristischer Zug bei allen Böllern, die in den flachen, niedriggelegcnen Gegenden dieser Region wohnen. §. 723. In den dürren und steinigen Distrikten des nördlichen Afrikas, in einem Theile Arabiens, Persiens und Süd-Amerikas liegen große Strecken, wegen der übermäßigen Hitze, wüst und sind, da es gänzlich an hohen Gebirgen und großen Strömen fehlt, durch- aus unbewohnbar. Selbst Thiere sind entweder gar nicht oder doch nur in geringer Anzahl vorhanden, und das genügsame Kameel stirbt häufig vor Durst. Vorder- und Hinter-Indien, sodann Süd-Amerika, haben wegen ihrer peninsularen Beschaffenheit und der vielen großen Ströme im Allgemeinen ein ziemlich feuchtes Klima und nicht so übermäßig drückende Hitze. Hier und in anderen gutbewässerten Landstrichen dieser Region sind die Fel- der das ganze Jahr hindurch mit den herrlichsten Blüthen und Früchten bedeckt. Allein dieselbe Hitze, welche einen so wunderbar vollen und üppigen Pflanzenwuchs begünstigt, ist auch Ursache, daß der Boden in allen niedrig liegenden und wasserreichen Gegenden, besonders nach der Regenzeit, schädliche Dünste aushaucht und im menschlichen Körper Krankheiten hervorbringt, von denen man in den gemäßigten Klimatcn gar nichts weiß. Daher haben viele Lausende aus unserm Erdtheile dorthin Ausgewanderter hier ein

15. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 93

1872 - Leipzig : Merseburger
33 Was den Niederschlag anbetrifft, so sind Arabien, die syrisch- arabische Wüste, Iran und ein großer Theil Osthochasiens regenlos, daher ist Trockenheit der Atmosphäre dem Innern Asiens eigenthümlich. Vorderasien hat Winterregen; in Südasien ist der Regen von den Monsuns abhängig und fällt daher nördl. vom Aeqnator vom April bis Oktober, südl. vom Aeqnator vom Oktbr. bis April. An den Küsten Malabar und Coromandel sind sich gleichzeitig Regen- und trocknes Wetter entgegengesetzt. Im Gebiete der Monsuns wehen oft die heftigsten Stürme (die Teifuns im So.) und sind Gewitter häufig. Während über das mittlere Asien oft Glutwinde streichen, wüthen in Sibirien Schneestürme, im Altai der Buran, der ganze Wälder niederbricht und Herden und Men- schen verderblich wird. Die Produkte Asiens. Mineralien: Salz besitzt Asien in Un- geheurer Menge fast in allen Wüsten und Steppen, wo es nach Ver- dunstung des Wassers den Erdboden oft in dicken Lagen überzieht. Reich an Edelsteinen sind Indien, China, Persien und Tnrkestan. Gold- und silb er reich sind der Altai und das südöstl. Asien. Japan hat auö- gezeichnetes Kupfer, Hinterindien Zinn, den schönsten Graphit Sibi- rien. Steinkohlenlager besitzen der Altai, China, Japan, die Sunda- inseln n. a., Meerschaum trifft man in Kleinasien. Asiens außerordentliche Mannigfaltigkeit von Pflanzenarten findet zum Theil schon darin ihre Erklärung, daß dieser Erdtheil sich durch alle Zonen und Klimate erstreckt. — Den schroffen Gegensätzen seiner Klimate entsprechen ebenso scharfe Gegensätze in seiner Pflanzenwelt. Während sich vor dem Nordfuße seines Hochlandes ungeheure Steppen mit kümmerlicher Vegetation ausbreiten, rechen sich an den Südfuß Land- fchasten mit einer großartigen, unermeßlich mannigfaltigen Pflanzenwelt, welche an Gewürzen, Früchten, Blüten und Blumen, an majestäti- schen, riesenhaften Baumformen auf der Erde kaum ihres Gleichen findet. — Das kontinentale Klima Asiens mit seiner verhältnißmäßig hohen Sonnenwärme bewirkt, daß an vielen Punkten die verschiedenen Pflanzen- regionen auffallend viel höher hinaufreichen, als unter gleichen Breiten- graden anderer Erdtheile. So gedeiht auf der Scheitelfläche Hochasiens zwischen dem Tian-schan und dem Küen-lün (42°— 43° N.) noch Baum- wolle, Wein und die Kultur der Seidenwürmer; zwischen dem Küen-lin und dem Himalaja (30°—32° N.) kommt der Wein noch 2500™ (8000'), Roggen und Gerste noch 3750™—4370™ (12 — 14000') hoch fort, wäh- rend am Altai (50° N.) der Holzwuchs bis 1700™ (5500') und der Ge- treideban bis 750™ (2400') steigt. Asien ist die Heimat der wichtigsten Nahrungspflanzen, nämlich des Reis, der meisten europäischen Getreide- und Obstarten, sowie vieler anderer weit verbreiteter Kulturpflanzen (z. B. Baumwolle). Wichtig sind ferner: die Gewürze Ostindiens und der Inseln, der Sago Indiens, Reis und Baumwolle Südasiens, Kaffee in Arabien und den ostind. Jnieln, Thee in China und Japan, Zucker und Indigo in Indien, edle Holzarten im südöstl. Asien, Opium in Persien und Arabien. Eigenthümlich sind diesem Erdtheile: Thee, Muskatnüsse, Gewürz- nelken, Zimmt, Kampfer, Bambus- und indisches (spanisches) Rohr u. a. Gleiche Gegensätze, wie gleiche Mannigfaltigkeit treffen wir auch in

16. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 48

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
48 Klima und organische Natur in Asien. §. 16. derjenige Erdraum, wo die meisten Gegensätze sich begegnen, und zwar nicht blos zwischen dem Süden und Norden, sondern auch zwischen Osten und Westen (die chinesische Welt und die vorderasiatische). Die Kontraste der Jahreszeiten sind am schärfsten in den Steppengebieten (Turan, Gobi). Man hat Asien in Beziehung aus das Klima in vier Regionen geschieden: a. In dem östlichen Hochasien herrscht, trotz seiner Lage in dem günstigsten Theile der gemäßigten Zone, eine außerordentliche D ü rre und Unfruchtbarkeit vor in Folge der bedeutenden vertikalen Erhebung, der Unzu- gänglichkeit aller oeeanischen Einflüsse (in Folge der Nandgebirge) und des großen Mangels an eontinentalen Gewässern. Nur im Frühjahre, wenn der schmelzende ^chnee reichlichere Bewässerung schafft, bedecken sich die weiten Flächen, welche nicht dem Flugsande ausgesetzt sind, bald mit Pflanzenwuchs, der wilde Thiere und nomadisirende Hirten mit ihren Heerden anlockt, sowie Karawanen den Durchzug gestattet, aber mit dem eintretenden Sommer wieder verdorrt und eine von Glutwinden durchstricheue Steppe hinterläßt. Einen größern Reichthum der Thier- und Pflanzenwelt haben die geschützten und bewässerten Thäler der Nandgebirge, namentlich die südlicheren, selbst bei bedeutender absoluter Höhe, wie die Thalebenen Tibets, wo der dem halbjährigen Winter fast ohne Übergangsperiode folgende Sommer noch in einer Höhe von 4090 ni" Eerealien zur Reife bringt und wo die nicht wan- dernden Hausthiere (Schafe, Ziegen, Pferde u. s. w.) durch ein ungewöhnlich dichtes Haar gegen die Winterkälte geschützt sind.^^^-^- b. Die Tiefebenen des östlichen und südlichen Asiens sind den oeeanischen Einflüssen fast allenthalben zugänglich und bilden daher einen Gegensatz zu dem eontinentalen Hochlande. Sie haben ein heißes, aber zugleich feuchtes, daher äußerst fruchtbares Klima. Die Süd w e st -Monsuns bringen dem größten Theile Indiens die Regenzeit. Die chinesischen Tiefebenen entbehren sowohl wegen ihrer nördlicheren Lage, als anch weil die Sommerhitze durch die Nähe des Meeres einerseits und der Schnee- gebirge andererseits gemildert wird, der tropischen Vegetation, sind aber allenthalben mit Eulturpflanzen (besonders Reisfeldern, Baumwollenstauden) bedeckt, wodurch die wildwachsenden Pflanzen ebenso wie die wilden Thiere verdrängt worden sind. e. In Vorderasien (westlich vom Indus) haben sowohl die Hoch- ebenen als die Tiefebenen, insofern sie durch Küsten- und Randgebirge den oeeanischen Einflüssen unzugänglich sind und continentale Bewässerung mangelt, ein trockenes, fast afrikanisches Klima. Dies gilt namentlich von dem Innern des Plateau von Iran, dem syrisch-arabischen Tieflande, zum Theil auch von der Scheitelfläche Kleinasiens, ganz besonders aber von dem arabischen Hochlande, welches ganz den Steppencharakter und die Vegetations- armuth des benachbarten Afrika's theilt. Hier finden sich daher auch dieselben Erscheinungen in der Thierwelt, wie in Afrika, namentlich sind die Steppen Arabiens und Syriens die Heimat des Straußes, der Gazelle u. f. w., das Kameel dient hier ebenso gut als Schiff der Wüste, wie dort. Dagegen erfreuen sich die hochliegenden und reichlich bewässerten Terrassenland- sch asten der Randgebirge Irans, die des Libanon und Kleinasiens eines bedeutenden Vegetationsreichthums. Den Uebergang von der eontinentalen Natur des Orients zu der oeeanischen des Oeeidents bilden die klimatischen Verhältnisse und die Erscheinungen in der Thier- und Pflanzenwelt des Cau-

17. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 92

1872 - Leipzig : Merseburger
92 diesem Erdtheile eigen. Dagegen herrscht im Eintreten der Jahreszeiten Übereinstimmung. Da Asien eine verhältnißmäßig geringe Küstenlänge hat, so ist sein Klima kontinental, also heiße Sommer und strenge Winter. Im allgemeinen ist Asiens Temperatur niedriger als die Europas unter gleicher Breite. Die Wärme nimmt von W. nach O. ab, weil zwischen den Wendekreisen Ostwinde, im N. Westwinde vorherrschen. Da nämlich das Meer unter verschiedenen Breitengraden eine minder verschiedene Temperatur hat als das Land, so wirken oceanische Winde zwischen den Wendekreisen kühlend, in nördlichen Erdstrichen dagegen kältemildernd, Landwinde dagegen in beiden umgekehrt. Außerdem wird größere Kälte dadurch erzeugt, daß die Nordküsten in einer Ausdehnung von 1550 M. das nördl. Eismeer berühren; daß die heiße Zone wenig Land und große Meeresglieder enthält; daß im N. sich ungeheure Ebe- nen ausdehnen, die den Nordwinden offen liegen, und von denen hohe Gebirgsmassen die Südwinde abhalten; daß ganze Gebirgsketten sich in die Schneeregion erheben; daß die Hauptmasse der gemäßigten Zone ein ungeheures Hochland ist, und daß seine ausgedehntesten Tiefländer im N. liegen. Wärmeerzeugend wirken in Asien: Die Hochländer be- stehen größtentheils aus Hochebenen und bieten deshalb den Sonnen- strahlen mehr Fläche dar als Gebirgsboden. Ein großer Theil der Oberfläche Asiens ist arm an Wald und an Landgewässern. Dieser Erdtheil hat im Verhältniß zur Größe eine schwache Gliederung durch eindrin- gende Meerestheile, und die Gewässer der heißen Zone bespülen ihn auf einer largen Küstenlinie. Die kälteerzeugenden Einflüsse sind jedoch über- wiegend. Man hat Asien in Beziehung auf das Klima in vier Regionen ge- schieden: a. Vorderasien ist innerhalb der Regenzone heiß, dürr, konti- nental, besonders in Arabien und Syrien, stellenweise jedoch üppig und reizend, wie in den Küstenlandschaften Kleinasiens, auf dem Libanon, in Südwest-Arabien, Mesopotamien und den Rändern Irans; außerhalb der Regeuzoue treffen wir theils kälteres Steppenklima, wie in Turau, theils europäisches Gebirgsklima, wie im Kaukasus, nur mit gesteigerter Som- merhitze. d. Das östl. Hochasien hat trotz seiner Lage in dem günstigsten Theile der gemäßigten Zone eine Dürre und Unfruchtbarkeit, welche der Afrikas nicht nachsteht, denn die bedeutende Erhebung steigert die Strenge des Winters ebenso, wie die Abgeschlossenheit gegen die Einflüsse des Meeres und der große Mangel an Flüssen und Seen die Trockenheit und Hitze des Sommers. Die Gegensätze zwischen beiden Jahreszeiten sind weit erheblicher als in Vorderasien. c. Das Klima von Südasien ist in den Tiefebenen theils feucht- heiß, wie am Ganges und in Hinterindien, theils trockenheiß, wie am Indus; auf den Bergen und Inseln kühler und fruchtbarer, ähnlich dem Klima der kleinasiatischen Küsten. d. Nordasien hat wegen seiner ungeheuren Ebene, des Gebirges im S. und des fast übermäßigen Reichthums au Gewässern einen langen, überaus strengen Winter. Dem Winter folgt fast ohne Uebergang ein zwar kurzer, aber sehr heißer Sommer, in welchem die Sonne für den nördl. Theil gar nicht untergeht, und die Früchte schnell zur Reife gedeihen.

18. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 151

1842 - Dresden : Schmidt
§ 35. Die Erdtheile in Bezug auf Thiere rc. 151 Ul der Edelfrüchte und immergrünen Bäume. Neben den europ. Kulturpflanzen des vorigen Gürtels trifft man schon Edelfrüchte und tropische Kulturgewächse an. So findet sich neben Weizen, Mais, Reis rc. schon Baum- wolle, Zuckerrohr rc.; neben immergrünen Bäumen solche, die ihr Laub periodisch verlieren. Im Allgemeinen ist der Boden überaus üppig, b) Der eigentliche tropische Klimagürtel, oder der der Banane. Die Kultur- pflanzen des vorigen Gürtels finden sich fast nur an Ge- birgshängen; in tiefern Gegenden gedeihen die meist wild wachsenden Nahrungspflanzen: Banane, Brodbaum, Ko- kospalme, Pam, Batate rc. Unübersehbare Waldungen mit riesenhaften Bäumen. Hier ist das Vaterland des Brasi- lien- und Campechenholzes, des Mahagonibaums, der Wein- beerpalme. Hier finden sich Farrenkrauter und Gräser (Bambus) baumhoch; statt des Rasens unendliche Schling- pflanzen. Die üppige Vegetation hat den höchsten Grad erreicht. — Gewürze und Arzneipflanzen, c) Der süd- liche Klimagürtel der Edelfrüchte und immer- grünen Bäume entspricht dem nördlichen nicht ganz; er ist mehr tropisch; deßhalb giebt es hier noch Palmen, baum- artige Disteln rc., zugleich aber auch europäische Kulrur- pflanzen, auf der Westküste einheimische Pflanzen, ähnlich den neuholländischen. Im O- ist die Vegetation fast euro- päisch; in obern Regionen sogar Buchen und Eichen. (1) Der südliche Klimagürtel der laubbehaltenden Waldbäume und des europäischen Getreides. Letzteres findet sich nur theilweise angebaut. Bäume, die ihr Laub behalten, wechseln mit solchen, die es verlieren. Im W. an geschützten Stellen gedeiht Wein und feines Obst. 3) Die südliche gemäßigte Zone oder die südl. Zone des veränderlichen 9tiederschlags hat, gleich der nördlichen, zwei Klimagürtel: a) den des europ. Getreides und der nördlichen Bäume und b) den der Moose und Beeren. Im Sommer ist es hier nicht sehr warm, im Winter nicht sehr kalt; es ist oceanisches Klima. Die Vegetation ist im Allgemeinen ärmlicher als in den ent- sprechenden nördlichen Klimagürteln. Wie schon oben angedeutet, zieht sich die Region des ewigen Schnees durch den ganzen Erdtheil; denn das Hauptgebirge des Landes, die Cordilleren, ist ein Me-

19. Nr. 18 - S. 69

1899 - Breslau : Hirt
Asien im allgemeinen. 69 h. Religion. Von den 360 Mill. Bewohnern gehören etwa 160 Mill. zur römisch- kath. Kirche, 90 Will. zum Protestantismus, 95 Mill. zur griech.-kath. Kirche. Die Zahl der Juden beträgt etwa 6 Mill. Die übrigen bekennen sich größtenteils zum Islam. Iv. Die fremden Erdteile. A. Asien. § 80. Asien im allgemeinen, a. Es ist der größte Erdteil (fast 4v2 mal so groß als Europa). Östlich von Europa gelegen, wird es bespült vom Nördlichen Eismeer, vom Großen und Indischen Ozean, vom Roten, Mittel- ländischen, Schwarzen und Kaspischen Meere. Mit Afrika hängt es durch die Landenge von Sußs zusammen. Durch Meereseinschnitte werden die Halbinseln Kleinasien, Arabien, Vorder- und Hinterindien, Korea und Kamtschatka gebildet. — d. Vorderasien (Kleinasien, Armenien, Iran, Syrien mit Palästina, Arabien) ist meist Hochland (Mittelhöhe 1300 na). Es hängt durch den Hin du kusch mit dem größeren Hochlande von Hinter- asien (auch Jnnerasien genannt) zusammen (Mittelhöhe 3000 na). Die Randgebirge des innerasiatischen Hochlandes sind im S. der Himalaja (das höchste Gebirge der Erde mit dem Gaurisankar, 8800 na hoch), im Westen das Pamir-Hochland, im Norden der Altai und das Da-u- rische Alpenland, im O. das Mandschurische und Chinesische Alpen- land. Von diesem Hochlande gehen nach N., O. und S. O. verschiedene Bergketten aus. Getrennt liegt in Vorderindien das Plateau von Dekan. Von Tiefländern sind zu merken: das Tiefland von Sibirien, das Chi- nesische Tiefland, Hindostan, das Tiefland des Euphrat und Ganges, das Tiefland um den Aralsee. — e. Zahlreiche und große Ströme durchfließen Asien. Ins Nördliche Eismeer fließen: Ob, Jenissei, Lena; in das Ochötskische Meer: der Amur; in das Gelbe Meer: der Hoanghö oder Gelbe Fluß und der Jangtsekjang oder der Blaue Fluß; in den Ben- galischen Meerbusen: der Jrawadi, Brahmaputra, Ganges; in das Arabische Meer: der Indus; in den Persischen Meerbusen: der Euphrat und Tigris; in den Aralsee: Amu und Syr. Eine Eigentümlichkeit sind die sogenannten Zwilliugsströme. — ä. Asien gehört 3 Zonen an. Der größte Teil liegt in der nördlichen gemäßigten, der kleinere Teil in der kalten und heißen Zone. Während in Sibirien zuweilen eine Kälte ist, daß das Quecksilber gefriert, herrscht in Arabien und Südpersien eine glühende Hitze. Derselbe Gegensatz zeigt sich in der Pflanzenwelt; Moose und Flechten im N., Palmen von 65 iu Höhe im S. — 6. Die Bewohner (826 Mill.) gehören im W. und S.w. der kaukasischen, im O. der mongolischen, im S.o. der malaiischen Rasse an. 4/5 sind Heiden. In Vorderasien gehört die Mehr- zahl zum Islam. Die Zahl der Christen ist noch gering.

20. Grundriß der Geographie - S. 335

1859 - Eßlingen : Weychardt
Klima. Mineralien. 335 Polareis eingehüllt sind und nur die höheren Gebirgssysteme in die Schnee- region hineinragen. Die Wärmeabnahme nach senkrechter Richtung ist aber noch nicht genau ermittelt, und nur von wenigen Punkten die Höhe der Schneegrenze bekannt. Im Allgemeinen wird sie durch die Kontinentalität des Klima's weiter hinaufgerückt, als dies der Fall sein würde, wenn der Erdtheil oceanischen Einflüssen ausgesetzt wäre, und sinkt um so tiefer herab, je weiter man gegen Norden fortschreitet. Höhe der Schneegrenze: im Hi- malaya am südlichen Abhang 12,180', am' nördlichen Abhang 15,600'; am Hindu - Kuh 12,180'; am Belur - Dagh 15,960'; am Ardschisch - Dagh in Kleinasien 10,045'; am Ararat 13,300'; am Elbrus im Kaukasus 10,380'; im Altai' 6,600'; am Kliutschewer Vulkan auf Kamtschatka 4,920'; im alba- nischen Gebirge 4,200'. In Sibirien schneidet die Schneelinie mit der Isotherme von 0" in den Boden ein. Z. Die Winde. 1. R e g e l m ä ß i g e Winde. a. Die Land- und Seewinde. An den Küsten der In- seln und an den Ost-, Süd- und Westgestaden des Kontinents. b. Die Mussone. Der regenreiche Südwest-Musson weht vom April bis Oktober, der trockene Nord ost-Musson vom Oktober bis April im indischen Ocean, und zwar nördlich vom Aequator, in Süd- arabien, an den Südküsten von Iran, in Vorder- und Hinterindien, in dem Theil des indischen Archipelagus, der nördlich vom Aequator liegt, an den Süd- und Ostküsten China's und im südlichen Theil des japanischen Archi- pelagus. Der trockene Südost-Musson weht vom April bis Oktober, der nasse Nordwest-Musson vom Oktober bis April in dem Theil des indischen Archipelagus, der im Süden des Aequators liegt. Innerhalb des Gebiets der Mussone wüthen öfters furchtbare Orkane, in den chinesischen Meeren Teifune genannt. 2. Im übrigen Asien herrschen v e r ä n d e r l i ch e W i n d e. Ihre Richtung wechselt zwar auch mit den Jahreszeiten, doch nicht so regelmäßig, wie im Gebiete der Mussone. Auf den Hochebenen von Hintcrasien und von Iran, im indischen Tieftande und in Turan, in Mesopotamien, Syrien und Arabien erscheinen öfters G l u t h w i u d e. 6. 3 Negenzonen. ^ 1. D i e regenlose Zone begreift die Tafelflächen Arabiens, die syrisch-arabische Wüste, das Plateau von Iran und die Hochebenen von Hinterasien. 2. Die Zone des beständigen Niederschlags füllt mit dem Gürtel der Mussone zusammen. Im Süden des Aequators herrscht zur Zeit des Südost-Mussons vom April bis Oktober die trockene'iahreszeit, beim Nordwest-Musson vom Oktober bis April die Regenzeit. Im Norden des Aequators bringt der Südwest-Musson vom April bis Oktober die Regenzert und der Nordwest-Musson vom Oktober bis April die trockene Jahreszeit. 3. Diezone des periodischenregens umfaßt das übrige Asien. a. Dre Provinz des Winterregens begreift Vorderasien bis zum regenlosen Gebiet von Arabien und Iran. b. In der Provinz des Sommerregens liegen die übrigen Länder Asiens. §. 276. Die Mineralien. 1. Asien ist sehr reich an Mineralien aller Art. liefert alle kost- baren und nützlichen Fossilien. Wenn es aber besonders in Hinsicht der edlen Metalle eine weniger glänzende Rolle, als Amenka, spielt, so