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1. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 55

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Europa. 55 Die vorzüglichsten Gebirge sind: Im S. die Alpen; in der Mitte die Sudeten mit dem Riesengebirge, Erzgebirge, Böhmer- wald, Fichtelgebirge und Thüringerwald; im W. Schwarzwald, rauhe Alp, Odenwald, Taunus und Rhöngebirge; im N. der Harz mit dem Wesergebirge, Solingerwald und Westerwald. - Gewässer: 1. Meere: Die Nord - und Ostsee mit kleinen Busen, das adriatische Meer mit dem Meerbusen von Triest. 2. Seen: Sehr zahlreich in Mecklenburg, Pommern, Hol- stein, Oesterreich, Baiern (Ammer-, Würm-, Chiemsee), der größte der Boden-See. Flüsse: An 500, darunter 60 schiffbare. In das schwarze Meer: Donau mit Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, Altmühl rc., in die Ostsee: Oder mit der Warthe, Oppa, Neiße, Bober (mit Queis); in die Nordsee: 1) Elbe mit Moldau, Eger, Mulde, Saale (mit Ilm, Unstrut, Bode, weiße Elster), schwarze Elster, Havel (mit Spree), Stecknitz; 2) Weser mit Aller (mit Ocker und Leine), Diemel, Hunte; 3) Rhein mit Neckar, Mainz, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe, Mosel. Küstenflüsse: Persante, Uker, Peene, Trave, Eider, Ems. Unter den Kanälen sind die wichtigsten: der Wiener-, Friedrich- Wilhelms-, Finow-, Planensche und Schleswig-Holsteinische Kanal, Klima und Produkte: Das Klima ist im Ganzen gemä- ßigt und gesund; nördlich feuchter und rauher, südlich trockener und milder. Produkte: 1) vortreffliche Pferde, besonders in Mecklen- burg, Preußen, Württemberg re.; Rindvieh (Ostfriesland, Ol- denburg, Baden, Württemberg re.); Schafe, zum Theil veredelt, am vorzüglichsten in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Württemberg rc. (Haideschnucken in Hannover); Schweine (Westphalen, Baiern rc.); Seidenwnrmer (Tyrol); Bienen, Geflügel rc. 2) Ge- treide (Rhein-, Weser-, Elb- und Odergebiet); Obst (Rhein, Neckar, Main); Flachs (Schlesien, Sachsen, Böhmen, Westpha- len, Rheinländer); Wein (Oesterreich, Württemberg, Baiern, Ba- den, Hessen, Nassau, Rheinpreußen); Hopfen (Böhmen, Baiern); Tabak, Rübsamen, Holz rc. 3) Gold, wenig; Silber (Erzge- birge, Harz rc.); Eisen (fast allgemein); Blei (Oesterreich, Sach- sen rc.); Quecksilber (Jdria, Böhmen, Sachsen rc.); Kupfer (Erzgebirge); Zinn (Böhmen und Sachsen); Arsenik, Alaun, Schwe- fel, Salpeter, Marmor, Gyps, viel Salz (in Iden meist n deut- schen Staaten); Steinkohlen (Rheinbaiern, Westphalen, Sach- sen); Torf. Unter den Erzeugnissen deutscher Industrie sind zu erwäh- nen: Leinwand, nirgends besser und mannigfaltiger; besonders in Schlesien, Böhmen, der Lausitz und Westphalen; Wollen- (Rheinprovinz, Mähren, Schlesien, Brandenburg, Sachsen) und B a uni w o l l e n w a ar en (Königreich »Sachsen, Rheinprovinz, Ber- lin, Oesterreich, Böhmen); seidene Stoffe; Eisen- und

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1. Geographie für die Volksschule - S. 7

1897 - Hildburghausen : Gadow
Neiße vom Lausitzer Gebirge; rechts: die W a r t h e mit der N e tz e aus der polnischen Ebene. 7) Die Weichsel entspringt auf den Karpathen, durchfließt Polen und die Provinz Preußen, bildet das frische Haff und mündet in mehreren Armen, der eine bei Danzig, in die Ostsee. 8) Die E t s ch entspringt auf den Tiroler Alpen, durchfließt Südtirol, wendet sich nach Italien und mündet ins Adria-Meer. Merke noch die Küstenflüsse: Jade im Oldenburgischen mit dem Jadebusn; die Ei der, zwischen Schleswig und Holstein, in die Nordsee mündend; den Pregel, bei Königsberg ins frische Haff gehend; den Niemen, der das kurische Haff bildet und bei Memel in die Ostsee mündet. S e ee n. Außer dem schon erwähnten vom Rheine gebildeten Boden- s e e giebt es zahlreiche Seeen am Nordabhange der Alpen (Chiemsee, Starn- berger See :c.) und in den Niederungen Norddeutschlands (Schweriner See in Mecklenburg, Spirdingsee in Ostpreußen). Kanäle. Der Ludwigskanal in Bayern verbindet Main und Donau; der Plaue'sche Kanal Elbe und Havel; der Finowkanal Havel und Oder; der Friedrich-Wilhelms-Kanal Spree und Oder; der Bromberger Kanal Netze und Weichsel; die Eider mit ihrem Kanäle die Ost- und Nordsee, die auch durch den in den Jahren 1887—1895 erbauten großen Nord-Ostsee- kanal verbunden sind. Klima. Das Klima, int ganzen ein gemäßigtes, hängt im einzelnen ab: von der mehr nördlichen oder südlichen Lage, von der Seehöhe und von der mehr oder weniger geschützten Lage gegen rauhe Winde. Daher ist Süddeutschland wärmer als Norddeutschland, die Gebirgsgegenden rauher als die tiefer liegenden. Die wärmsten Gegenden Deutschlands sind der Südabhang der Alpen, wo in einigen Thälern selbst Eitronen und Oliven, und das mittlere Rheinthal, wo die feurigsten Weine reifen. In Süd- deutschend finden sich Wälder von Obstbäumen, Kastanien, Mandeln, Pfirsichen und Aprikosen, in Norddeutschland sandige Flächen mit Kiefern- Waldungen. Auch ist der Westen wärmer als der Osten. Produkte. Tierreich: Vortreffliche Rindviehzucht, vorzüg- lich in den Alpen und an der Nordsee; Pferde (Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein, Hannover, Oldenburg); Schafe (Sachsen, Schlesien); Schweine (Westfalen, Bayern); Ziegen, Esel, Jagdwild; Wölfe noch auf den Ardennen; Bären, Luchse, Gemsen und Murmeltiere auf den Alpen; Gänse (an der Ostsee), Auer-, Birk-, Neb-, und zahme Hühner, Fische und Krebse (Heringe in der Nord- und Ostsee), Bienenzucht (Schlesien, Holstein, Lüneburger Heide), etwas Seidenzucht, Perlenmuscheln. Pflanzenreich: Getreide (im Süden auch Mais), Hülfeufrüchte, Futterkräuter, Kartoffeln, Gartengewächse, Ölfrüchte, Flachs, Hanf, Tabak (Pfalz und Baden), Hopsen (Böhmen und Bayern), Färber-, Handels- und Medizinalgewächse, Obst (vorzüglich im Süden), Weiu (am Rhein, Main, Neckar, der Mosel, in der Pfalz, am Bodensee, in Nieder-Österreich). Große Waldungen. Minerialien: Gold (wenig), Silber (Erzgebirg und Harz), Zinn (Erzgeb.), Quecksilber, (Jllirien), Blei, Kupfer, Eisen (fast überall, das beste

2. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 437

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. 437 tenvereinen, Akademien, Bibliotheken, Kunstsammlungen, botan. Garten, Sternwarten rc. ist durchaus kein Mangel. Kein Volk hat so viele Schriftsteller aufzuweisen, wie das deutsche; zahlt man doch derselben über fiooo. Boden und Klima. Der Boden ist im Ganzen fruchtbar; nur hin und wieder finden sich Sand- und Hai- destriche, welche aber durch den Fleiß der Bewohner in immer engere Grenzen gebracht werden. Der Norden ist flach, die mittlern und südlichen Provinzen sind gebirgig. Die fruchtbarsten Strecken sind am Main, Neckar, an der Elbe und Saale, in Thüringen rc. ; die unfruchtbarsten be- finden sich im Lüneburgischen. Das Klima ist gemäßigt, in den Hähern Gegenden zwar rauh und feucht, desto an- genehmer aber in den Thalern. Norddeutschland, in der Nähe der Nord - und Ostsee, hat häufig unfreundliche Wit- terung; Süddeutschland hat, die hohen Gebirgsgegenden abgerechnet, warme Lust. Hier und am linken Nheinufer soll das Klima sogar hin und wieder ein italiänisches sein. Produkte und Nahrungszweige. Das Nähere hierüber bei den einzelnen Ländern; hier nur im Allge- meinen Folgendes: Groß ist der Produktenreichthum unsers Vaterlandes. 1) Aus dem Thierreiche: Vortreffliche Pferde, vorzüglich in Mecklenburg, Lüneburg, Schlesien, ganz Preu- ßen, Weimar, Würtcmberg, Ostfriesland, Böhmen, Mäh- ren, Schleswig und Holstein. - Die Schafzucht macht einen großen Reichthum Deutschlands aus; es unterhält gegen 29 Millionen dieser nützlichen Thiere und fast über- all ^hat man die Racen veredelt. Vortreffliche Wolle liefert Mähren, Böhmen, Schlesien, Ostpreußen, Ostfriesland, Sachsen, Thüringen, Würtemberg, Hannover, Mecklenburg, Holstein, Schleswig und Friesland. — Nicht geringer ist die Rindviehzucht in Ostfriesland, Franken, Schwa- den rc. Schweine werden in Böhmen, Westphalen, Pommern, Baiern rc. in Menge gezogen, doch werden noch ansehnliche Heerden aus Polen und Ungarn eingetrieben. Die westphal. Schinken sind berühmt. — Ziegen, meist in Gebirgsländern. — Gänse in Pommern, Westphalen, Böhmen, Sachsen, Thüringen rc. — Die Bienenzucht wird in mehrern Gegenden, z. B. im Bremischen, Mün- sterschen, Westphälischen, Lüneburgischen, in einigen brau-

3. Preußische Vaterlandskunde - S. 10

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
10 ' Elster Haupttheil. Rindvieh gibt's in Menge. Das besten liefern die Gcbirgslander, vorzüglich die Rheinprovinzen, Westphalen und Schlesien. Schafe treffen wir in Sachsen, Schlesien und Bran- denburg gut. Ziegen finden sich mehr im Westen als Osten, vor- züglich in den Gebirgen Westphalens. Schweinezucht ist in Ostpreußen, Niedcrrhein und ebenfalls in Westphalen von Bedeutung. Durch die Gänsezucht ist Pommern bekannt; an anderm (wildem und zahmem) Geflügel fehlt es fast in kei- ner Gegend. Wilde Thiere treffen wir in Menge da, wo große Wälder sind. Bemerkenswerth ist das Elenthier in Ostpreußen. Wölfe gibt es noch in Preußen und Posen, häufi- ger im W. des Rheins; Bären in Ostpreußen und Po- sen. An den Küsten der Ostsee lebt der Seehund. Bedeutend ist die Fischerei, besonders in den Ostpro- vinzcn. Die Ostsee liefert Häringe und Store. Bekannt ist der Lachs des Rheins und der Elbe, so wie noch viele andere Fischarten in Seen und Flüssen. . Schildkröten leben in einem See der Provinz Brandenburg. > Blutegel gibt's in einigen Gegenden Pommerns so viel, daß das Sammeln derselben sogar ein eigner Er- werbszweig ist. Starke Bienenzucht, in manchen Gegenden auch Waldbienenzucht, ist in Schlesien und Sachsen zu Hause. Der, beinahe ganz eingegangene Seidenbau wird mir großem Eifer wieder befördert. b) Aus dem Pflanzenreiche: Getreide wird fast überall hinreichend, überflüssig aber in Sachsen, Pommern, Schlesien und Posen gebaut. In den Rheinprovinzen zieht man viel Waiden und Spelz; in Sachsen, Schlesien und Niederrhein Rüb- und Rapsamen (Raps). Futterkräuter finden wir am meisten in Sachsen, Schlesien und den Rheinprovinzen. \ Gemüsebau wird in einigen Gegenden Sachsens (Er-

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 221

1865 - Zwickau : Zückler
221 den verdienen: der neustädter Kanal, der von Wienerisch-Neustadt nach Wien in die Donau führt: — der Friedrich-Wilhelms- od. müllroser Ka- nal, zur Bereinigung der Spree und Oder; — der Finowkanal, zur Ver- einigung der Oder und Havel; — der plauen'sche Kanal, zu kürzerer Ver- bindung der Elbe u. Havel; — der Eiderkanal, zur Verbindung der Ost- und Nordsee; — der Steckenitzkanal, zur Verbindung der Elbe mit der Trave; — der von 1836 bis 1845 erbaute Ludwigs- oder Donau-Main- kanal in Bayern. Meerbusen finden sich an der Mündung der Ems (der Dollart, erst 1277 durch eine große Sturmfluth entstanden), der Jahde (Oldenburg), Weser u. Elbe, alle durch große Sanddünen gesperrt, so daß die Einfahrt nur mit Vorsicht geschehen kann. Die Ostsee bildet das kieler Fohrd, den Busen vor der Mündung der Trave u. Oder (das stettiner Haff). Am adriatischen Meere grenzt deutsches Gebiet an den Busen von Triest und Quarnero. Meerengen find: der Göllen, bei der Insel Rügen, u. der Feh- mar-Sund bei Fehmarn. Produkte und deren Benutzung. Deutschlands Boden belohnt den Fleiß seiner Bewohner reichlich. Der Handelsverkehr wird durch den Zollverein (seit 1834), durch Eisen- bahnen Feit 1839), durch viele Chausseen und durch Kanäle gefördert. Mineralien. Fast alle unsere Gebirge sind reich an Cisen u. Blei. Gold ist uns wenig bescheert, nur etwas im Salzburgischen und im Sande des Rheines. Bedeutender ist schon der Ertrag des Silbers im Erzgebirge, Harz, in Schlesien und Österreich. Kupfer gibt es wenig. Kobalt wird be- sonders in Sachsen zu Smalte, Galmei in Schlesien und in der Eifel zu Zink verarbeitet. Quecksilber bei Jdria in Jllyrien und in Rheinbayern; Zinn in Böhmen und im Erzgebirge; (sonst in Europa nur noch in Eng- land). Auch an Zink, Arsenik, Braunstein, Wismuth und Spießglas ist Deutschland nicht arm. Herrliche Arten von Thon ; Porcellamhon in Sach- sen. Marmor in Tirol, Bayern, Nassau u. Sachsen. Sandstein, besonders in Sachsen. Steinkohlen in Menge am Rhein bei Saarbrück, in Westpha- len, Sachsen, Schlesien u. an vielen Orten in Österreich; Braunkohlen in Böhmen, Sachsen u. Thüringen. Torf in Norddeutschland, in Sachsen u. bei Darmstadt; Schwefel fast in allen Gebirgen. Bernstein an den nördl. Meeren. Sehr viel Salz, aus Quellen, besonders b.lüneburg. Halle, in Würt- temberg; Steinsalz in Österreich, Preußen (Staßfurth) u. b. Wimpfen am Neckar. Seesalz am adriatischen Meere u. a. d. Nordsee. — In Deutschland sind sehr viel Bäder u. Gesundbrunnen, unter denen die von Karls- bad, Teplitz, Franzensbad, Marienbad, Gastein, Ischl, Wiesbaden, Baden u. Elster (in Sachsen) zu den wirksamsten u. besuchtesten auf der Erde gehören. Pflanzen. Die Wälder, mit denen unser deutsches Vaterland in alten Zeiten fast bedeckt war, haben dem Anbau von Saatfrüchten u. Dör-

5. Abth. 1 - S. 32

1830 - Hannover : Hahn
32 Deutschland. sche, der Finow (Preußen) Kanal, der Mühlroser Graben (Preußen); in S. ist nur einer, der Wiener Kanal (Österreich); keiner derselben ist über 8 M. lang. Höchst wichtig würde die Ver- bindung des Mains und der Elbe mit der Donau sein; erstere ent- warf schon Karl der Große, und jetzt scheint man ernstlich an die Ausführung zu denken, letztere wird durch eine Eisenbahn zu Stande gebracht. Die Verbindung der Ems mit dem Rhein durch die Lippe wird wahrscheinlich ins Werk gerichtet. —- Das Klima Deutschlands ist nicht sehr verschieden. In S. Tyrol ist schon Italienische Luft, sonst aber spürt man überall den nordischen Himmel; jedoch zeichnen sich die Donau-, Main- und Rheingegenden durch besonders milde Luft aus. Feuchter und unbeständiger ist das Klima in N., besonders in den Küstenprovinzen, trockener und heiterer die Luft in S. Allethal- den kommen fast dieselben Pflanzen fort, nur der Weinstock gedeiht über 51.0 gut mehr im Freien, sondern verlangt eine schützende Wand; auch der Mandel u. Kastanie ist nur der S. zuträglich. Im äußersten S. gedeihet jedoch schon der Öl bäum; der Maul- beerbaum gewöhnt sich aber auch an N. Deutsche Luft, die für alle Europäische Obstarten noch mild genug ist. Höchster Grad der Wärme in einzelnen Jahren (1811, 1819, 1826) — 28°, der Kälte (1823) — 28° Reaum. Gewöhnliche Sommerwärme in N. bis 20°, Win- terkälte bis 16°. Selten sind so kalte und nasse Sommer (1816, 1829), daß das Getreide mißräth oder die Traube nicht reifen will. Schneewetter beginnt gewöhnlich im November und zeigt sich häufig noch im April, anhaltender Frost meistentheils doch nur im Jan. und Febr. Alle Klimate finden sich natürlich stufenweis im Alpengebirge, wo bis 2700 F. der Feigenbaum, bis 2800 F. die Kastanie, bis 3800 F. die Eiche, bis 4100 F. die Ulme und Esche, bis 4700 F. die Buche, bis 5000 F. die Tanne, bis 5200 F. der Ahorn, bis 6000 F. der Lerchenbaum, bis 6200 F. die Fichte, bis 6400 F. die Zirbelkiefer wächst. — Deutschlands Produkte sind mannichfacher Art und sehr vertheilt. Alle Gebirge enthalten Metalle., namentlich sind Eisen (3 Mill. Ztr.) und Blei (200,000 Ztr.) fast allethalben verbreitet, Eisen am besten in Steiermark; Gold ist wenig vorhanden (jährlich werden in Salzburg, dem Erzgeb., Harz und Tyrol keine 100 Pf. ge- wonnen, außerdem an Waschgold in Baden und Baiern für etwa 10,000 Rthlr.), Silber im Erzgebirge, Harz, Westfalen u. a. jähr- lich über 60,000 Pf., Kupfer in Sachsen, auf dem Harze, in West- falen, Tyrol, Zinn in Sachsen und Böhmen — 8000 Ztr., Queck- silber und der damit verwandte Zinnober in Kram und Rhein- baiern — 15,000 Ztr., Zink und Galmei in Schlesien, Böhmen, Kärnthen, Sachsen und Hannover, Arsenik in Sachsen und Schle- sien, Kobalt in Sachsen, Schlesien, Böhmen, Baiern, Hessen rc., Braunstein in Baiern und Sachsen, Spießglas, Wismuth in Sachsen, Schwefel in Sachsen, Schlesien, Hannover, Österreich, Vitriol in Österreich, Sachsen, Hannover, Schlesien, Alaun in Österreich, Preußen, Steinkohlen in den meisten Gebirgen, Sal- peter in Menge, Kochsalz in vielen Quellen und Salzbergwerken, unter denen die wichtigsten: Hallein — 300,000 Ztr., Hallstadt und

6. Bd. 2 - S. 307

1819 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland, 307 in den venezianischen Meerbusen. Die Kü sten flüsse sind: Stolpe M. bei Stolpemünde, Pensante z M. von Coiberg, Nega, Neckn ih, Warnow, Trave, die in die Ostsee fliesten; die Eider, Iah de, Ems (mit der Sveste und Hase) ergießen sich in die Nordsee. — Die wichtigsten Kanäle sind: der Eid erta n al (s. B. i. S. 392), der plauensche, Finow- und müllro^er Kanal (s. S. 175), der Kanal in Baiern, der die Jser mit dem westlichen Nebenfluß Ammer verbindet, wodurch der unsicheren Schiffahrt aus dem Ammersee ausgewichen wird; die papen bürg er Kanäle, die in die Ems ge- zogen worden, besonders der von Münster; der wiener Kanal (S. 17), und der Kanal, der die Steckenitz von Lauenburg aus mit der Trave bei Lübeck verbindet. Die wichtigern Produkte sind: Silber (an 200,000 Mark jährlich, besonders im Erzgebirge und auf dem Harz), etwas Gold aus Bergen und Flüssen, Eisen, Kupfer (über 100,000 Et), Zinn, Blei, Quecksilber (in Jdria und Zwei- brücken,), Kobalt, Arsenik, Zink, Schwefel, Braun- und Steinkohlen, Marmor, Alabaster, Gyps, Alaun, Vitriol, Torf, Porzelanerde, Galmei, Wasserblei, Zinnober, Wis- muth, Spiesglas, Salpeter, Kalk, Asbest, Schiefer, Schleif-, Walz-, Mühl-, Sand-, Quader- und Bimssteine, Traß, Jaspis, Ehalcedon, Serpentinsteine, Basalt, Achat, Kry- stalle, Amethyste, Granit, Porphyr, Edelsteine, Ocker, Thon, Walkererde, Tripel, Mergel, Bergtheer, sehr viel Quell - und Steinsalz (mit 76 gangbaren Salzwerken), an 1000 Mineralquellen rc. ; Getreide, auch Spelz, Mais, Buchweizen, Garten- und Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Hanf, Flachs (in Schlesien, Böhmen rc.), Tabak (in Brandenburg, Baiern, Anhalt, Sachsen), Hopfen (in Böhmen, bei Nürn- berg, Braunschweig und Halberstadt), Nübsaat, Krapp in Schlesien, Waid in Thüringen, Saflor, Safran, Anis, Süßholz, Koriander, Senf, viel Obst (besonders im süd- lichen Teutschland, auch gute Kastanien, Mandeln, Pfir- sichen, Aprikosen rc.), Wein (am Rhein, Mosel, Neckar, Main, bei Meißen und Naumburg, im Oestreichischen und Böhmen, überhaupt bis über 51° B.), Gewürzkräuter, Wal- dungen von Eichen, Buchen, Tannen, Fichten, Kiefern, Lerchen, Erlen, Birken rc. ; Rindvieh, Pferde (in Mecklen- burg, Holstein, Oldenburg, Ostfriesland rc.), Scbafe (2z Mill., auch viele veredelte im Brandenburgischen und Säch- sischen ; Haideschnucken mit grober Wolle in der lünebnrger Haide), Schweine (in Westfalen und Baiern), Ziegen, Esel, U 2 ,

7. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 10

1869 - Hildburghausen : Gadow
10 (Mecklenburg, Holstein, Hannover, Oldenburg); ;Schafe (Sachsen, Schlesien); Schweine (Westphalen, Bayern); Ziegen, Esel, Jagdwild; Wölse noch auf den Ardennen; Bären, Luchse, Gemsen und Murmelthiere auf den Alpen; Gänse (an der Ostsee), Auer-, Birk-, Reb- und zahme Hüh- ner, Fische und Krebse (Häringe in der Nord- und Ostsee), Bienenzucht (Schlesien, Holstein, Lüneburger Haide), et- was Seidenzucht, Perlenmuscheln. Pflanzenreich: Getreide (im Süden auch Mais), Hülsenfrüchte, Futterkräuter, Kartoffeln, Gartengewächse, Oelfrüchte, Flachs, Hanf, Tabak (Pfalz und Baden), Hopfen (Böhmen und Bayern), Färber-, Handels- und Medizinal- gewüchse , Obst (vorzügl. im Süden), Wein (am Rhein, Main, Neckar, der Mosel, in der Pfalz, am Bodensee, in Oesterreich). Große Waldungen. Mineralien: Gold (wenig), Silber (Erzgebirg und Harz), Zinn (Erzgeb.), Quecksilber (Jllyrien), Blei, Kupfer, Eisen (fast überall, das beste in Steiermark), Zink (Schle- sien), Braunstein, Kobalt (Sachsen), Schwefel, Stein- und Braunkohlen (die größten Steinkohlenlager in Westphalen, der Rheinprovinz, Sachsen und Schlesien), Torf, Marmor, Kalk, Gyps, Schiefer, Sandsteine, Basalt, Edelsteine (doch keine Diamanten), Färbererden, Kreide, Porzellanerde, Thon, Alaun, Vitriol, Salpeter, Salz in Menge, gegen 1000 Mineralquellen. Bernstein an der Ostseeküste. Ei nwohner. Deutschland hat über 50 Mill. Ew., die größere Hälfte sind Katholiken (Oesterreich, Bayern, Rhein- provinz, Westphalen, Schlesien), die kleinere Hälfte Evangeli- sche und zwar sowohl der lutherischen, als auch reformirten Confession. Juden sind in ganz Deutschland zerstreut. Die herrschende Sprache ist die deutsche in vielen Mundarten, doch wird auch slavisch in Böhmen, Mähren, der Lausitz und Schlesien, polnisch in Posen und West- preußen, italienisch in-Südtyrol, in und um Triest ge- sprochen. Dagegen wird deutsch gesprochen in dem größ- ten Theile der Schweiz, im Elsaß, in den russischen Ostsee- provinzen, in einem Theile Siebenbürgens und in ungari- schen Städten. Die deutschredenden Deutschen gehören zum germanischen Volksstamme, zu welchem auch die Hol- länder, die Engländer, die Dänen und die Schweden ge- hören. Die Deutschen sind religiös, thatkräftig, erfindungs-

8. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 277

1870 - Halle : Schwetschke
Klima und Produkte. 277 der Osten ist noch rauher und trockner. Süddeutschland hat mehr trockne Luft ,'als Norddeutschland, ist aber wegen seiner hohen Lage nicht sehr mild. Das mildeste Klima hat das Rheinthal und die österreichische Ebene, wo milde Winter mit nicht zu heißen Sommern wechseln. Die jährliche mittlere Regenmenge ist am größten am Südabhange der Alpen, am 'geringsten im Oder- und Elbgebiete. Auf das deutsche Hochland kommen jährlich 131 Regentage, auf das Tiefland 152. 2. Deutschland ist ein an Produkten gesegnetes Land, und beson- ders reich an Erzeugnissen aus dem Mineralreiche. Deutschlands Berg- werke sind allbekannt: da gibt es Silbergruben im Harz und sächsischen Erzgebirge; Kupfer- und Zinngruben besonders in Sachsen und Böhmen; Eisen und Blei liefern fast alle Gebirge; Quecksilber bei Jdria imoester- reichischen und im Hardtgebirge in Rheinbayern; Zink in Schlesien und der Eifel; Edelsteine in Böhmen, im Salzburgischen, in Sachsen und Schlesien; Steinkohlen in Sachsen, Schlesien, Westfalen, am Hunsrück und im Oesterreichischen; Braunkohlen in Böhmen, Sachsen und Thü- ringen; Torf im nördlichen Deutschland; Schwefel in allen Gebirgen; Bernstein an der Ostseeküste; Salz in der Saalgegend bei Halle, in Bayern, Württemberg, Baden und vorzüglich im Salzburgischen; Mi- neralwässer in Böhmen und Sachsen am Erzgebirge, am Riesengebirge in Schlesien, am -Taunus, Schwarzwalde, Wesergebirge und in den Ardennen. Die Wälder haben gegen früher bedeutend abgenommen; sie bestehen theils aus Nadelhölzern, wie Kiefern und Tannen, theils aus Laub- holz, wie Buchen und Eichen. Der Obstbau ist in Süddeutschland be- deutender als in Norddeutschland; Getreide wird namentlich viel in der norddeutschen Ebene erzeugt. Garten- und Hülsenfrüchte werden überall gezogen; Hopfen besonders in Bayern, Böhmen und Schlesien; Tabak in Baden, Bayern, Preußen, Mecklenburg; Flachs und Hanf in Schlesien, Westfalen, Hessen, Sachsen und Böhmen. Die vorzüglichsten Wein- gegenden sind am Rheine, an der Mosel, dem Neckar, Main, an der Elbe in Böhmen undhsachsen; weniger beliebt sind die rsaal- und Oderweine.; Mit der Abnahme der Wälder mußte natürlich auch .die Zahl der Hirsche, Damhirsche, Rehe, wilden Schweine sich verringern; mit dem Anbau dagegen sich die Zahl der Hasen und Rebhühner vermehren. Die Zucht der Hausthiere ist in stetem Wachsen. Die Pferdezucht ist bedeu- tend in Mecklenburg, Holstein, Hannover und Westfalen; die Rindvieh- zucht in den Marschländern des Nordens und den Alpengegenden; die Schafzucht in Sachsen und Schlesien; die Schweinezucht in Bayern und Westfalen ; Bienenzucht in der Lüneburger Haide. Federvieh wird vor- nehmlich in Süddeutschland gezogen; die Gänse sind in Pommern und Mecklenburg zu Hause. In den Alpen nisten Geier und Adler; wildes Geflügel (Fasane, Reb-, Birk-, Auerhühner) gibt es vorzüglich in Böh- men. Der Fischfang an den Küsten, in den Seen und Flüssen ist nicht unbedeutend. Ausfuhrprodukte des deutschen Zollvereins sind: Getreide, Holz, Spiritus, Flachs, Wolle, Leinen-, Wollen-, Seiden-, Baumwollen- und Kurzwaren, Spitzen, Spiegel, Möbel, Zink, Kohlen, Rübenzucker. Einfuhr 503, Ausfuhr 437 Mill. Thaler.

9. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 52

1832 - Hannover : Hahn
52 Europa. Deutschland. Klima. Products. in Oldenburg, c) Des Adria tischen Meeres: der Jsonzo in Krain. §. 117. Große Kanäle wie England, Frankreich und Ruß- land hat Deutschland nicht. Die bedeutendsten sind: der Mühl- roser Graben, welcher die Spree mit der Oder; der Eider Kanal, welcher die Eider mit der Ostsee, der Stecknitz Ka- nal, welcher Elbe und Trave verbindet, und der Ems Kanal in Hannover. Anm. Wo sind die Quellen und Mündungen dieser Gewässer? Durch welche Lander fließen sie? Wo treten sie in die Ebene? §. 118. Klima. Deutschland hat ein gemäßigtes Klima, zwar oft strenge Winter, besonders in N., aber in der Regel eine 4 bis 5 Monate anhaltende Sommerwärme. Am mildesten sind die Donau und Rheingegenden. Der südliche Theil ist durch das Alpengebirge rauher; nur der südlichste Theil von Tyrol und die Küste am Adriatischen Meere hat eine milde Wärme, wie N.italien, und bringt Oliven zur Reife. §. ii9. Products sind aus allen Naturreichen in reicher Fülle vorhanden, so daß viel davon ins Ausland verkauft werden kann. Die wichtigsten sind: Pferde, besonders viel und gut in Holstein, Hannover, Meklcnburg; Esel wenig und nur in Ge- birgsgegenden; Rindvieh, besonders in Holstein, Ostfriesland, Meklcnburg und in den südlichen Gebirgsgegenden; Schafe allet- halben in Menge, von besonderer Güte aber in Sachsen, Branden- burg, Böhmen und Schlesien (Heidschnucken in Hannover): Wild in allen Wäldern; Gemsen auf den Alpen; Raub- thiere; wilde Katzen, wenig Wölfe; Bären nur in den Alpen; der Luchs im Böhmer Walde; Füchse, Marder, Iltisse, Wiesel überall; Hamster, oft Landplage in Sachsen; Fischottern wenig; Biber selten und schlecht; Robben an der N. See. Geier und Adler in den Gebirgen und Wäldern, besonders in S.; Fasanen besonders in Böhmen, Lerchen (Leipzig), Störche in N., Trappen, Auerhähne, Birk- hühner, Schnepfen und viel anderes wildes Geflügel, und alle Europäischen Singvögel. Kanarienvögel werden besonders viel in Tyrol und auf dem Harze gezogen. An Fischen sind Meere, Seen und Flüsse reich. —• Nutzbare Infecten sind: die Biene in ganz Deutschland, besonders in Heidgegenden (Lüneburg); Seidenraupen nur im äußersten S., ehemals weiter verbreitet. Deutschland hat herrliche Waldungen und Überfluß an Ge- treide und Obst; Mandeln und Kastanien nur in Tyrol und den südlichen Rheingegenden; Wein in der ganzen S. Hälfte, besonders am Rhein, Main und an der Mosel; Flachs fast allet- halben, besonders in Schlesien, Hannover und Westfalen; Hopfen Böhmen und Braunschweig; Taback in Sachsen, Brandenburg, Baiern, Hessen u. a.; Gewürzpflanzen, als: Anis, Kümmel, Fenchel, Süßholz in Sachsen, Österreich, Baiern; Färbe-

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 220

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
‘220 ver, Mecklenburg; Schafe: allenthalben, besonders in Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Böhmen, Wild: in allen Wäldern; Gemsen, wilde Katzen, Bären: auf den Alpen ; Füchse, Marder rc.; Fasanen: in Böhmen; Lerchen: bei Leipzig; Auer- und Birkhühner, Schne- pfen re. An Fischen sind alle Seen, Meere und Flüsie reich. Bienen: besonders in Heidegegenden (Lüneburg). Sei- denraupen: im Süden. Deutschland hat viele herrliche Waldungen; Getreide und Obst allenthalben; Wein: im Süden, besonders am Rhein, Main und an der Mosel: Flachs: allenthalben, besonders in Schlesien, Hannover, Westpfahlen; Hopfen: in Böhmen, am Rhein; Tabak, in Sachsen, Baiern, am Rhein; Gewürzpflanzen: Anis, Kümmel, Fenchel, Senf, Süßholz; Farbepflanzen; Krapp, Waid, Safran, Saflor in Oesterreich und Sachsen. — Gold wenig, in Oestereich und am Rhein; viel Silber im Erzgebirge und Harz; Zinn in Böhmen; Quecksilber in Kram; viel Eisen, Blei, Kupfer, Arsenik und Zinn in Schlesien; treffliche Bau- und Sandsteine und Marmor in Sachsen; Thonarten in Sachsen; Schwefel, Vitriol, Alaun re. Sehr viel Salzquellen, über 100 Mineralquellen und Gesundbrunnen, z. B. Aachen, Baden, Karlsbad, Teplitz, Selters, Pyrmont, Ems. — Die Deutschen beschäftigen sich eifrig mit Acker-, Obst- und Wein- bau, mit Vieh- und Banmzucht, mit Bergbau. Die Manufakturen und Fabriken liefern Leinewanv, Wol- len- und Baumwollenwaaren, Metallarbeiten aller Art; die Glashütten, Steinzeug- und Porzellanfabriken, Eisengießereien, Zucker- und Salzsiedereien beschäftigen besonders in Schlesien, Böhmen, Sachsen, Westphalen und am Rhein viele tausend Hände. Der Handel ist bedeutend, und wird von den See- städten: Hamburg (die größte deutsche Handelsstadt), Bremen, Lübeck, Altona, Rostock, Stettin, Triest, und im Innern von den Städten: Braunschweig, Leipzig, Frankfurt am Main,Ber. lin, Breslau, Prag, Wien, Augsburg, Köln :c. betrieben. Das Volk, welches dies Land bewohnt, redet deutsch, eine herrliche, unvermischte, reiche, und für jeden Ausdruck menschlicher Gedanken und Empfindungen paffende Sprache,

11. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 448

1841 - Solingen : Amberger
448 Kreis Rgsbz. 62. Die warme Quelle in Birtrich, Kochem, Koblenz. 63. „ drei kalten Quellen „ Altwasser, Waldenburg, Breslau. 13. Klima. Bei der ausgedehnten Lage des aus vielen einzeln gelege- nen Provinzen zusammengesetzten Staates ist das Klima sehr verschieden; doch ist dasselbe im Ganzen gemäßigt und gesund. In den Gegenden der vielen stehenden Gewässer und an den Flüssen und Gräben ist eine feuchte, nicht selten ungesunde Aus- dünstung vorherrschend. Auf den Gebirgen ist das Klima rauh, kalt und trocken. In Pen an der Küste gelegenen Provinzen, über die sich von der Ostsee der oft feuchte Nebel verbreiten, berrscht eine feuchte und rauhe Luft und die Witterung ist häu- figem Wechsel unterworfen. In der Provinz Posen ist die Luft gemäßigt, rein und gesund. Brandenburg hat durchgeheuds eine gemäßigte, aber veränderliche Temperatur; in den Sandsteppen dieser Provinz ist es manchmal drückend heiß. In den Ebenen der Provinzen Sachsen und Schlesien ist das Klima gemäßigt und gesund, die Luft reiner und heiterer und die Witterung an- haltender. Westphalen hat eine scharfe, aber reine und gesunde, mehr kalte als warme Luft. Am anmuthigsten ist das Klima in den lachenden Thälern des Rheines, der Mosel, Nahe, Saar, Aar rc.; gegen die Niederlande hin ist es aber oft feucht. 14. Produkte. Produkte des Thierreichs: Pferde, deren die Provinz Preußen die meisten liefert; Rindvieh, Schaafe, von denen man vorzügliche Heerden in Westphalen, in der Rheinprovinz und Schlesien findet; Ziegen, Esel, Maulesel und Schweine., beson- ders in Westpbalen und Pommern; Federvieh, in allen Provin- zen, doch zeichnet sich Pommern in der Gänsezucht aus; Bienen, Wild; wilde Pferde sind bald ganz verschwunden, Bären fast gänzlich ausgerottet; Wölfe findet man nur noch zuweilen in den Wäldern an der polnisch-russischen Gränze und auf der lin- ken Rheinseite; Füchse und Hasen in allen Provinzen; Biber sehr selten, Elenthiere in Litthauen, Seehunde an der Küste der Ostsee, Edelhirsche, Damhirsche, Rehe, wllde Schweine in man- chen Landschaften; Auerochsen sehr selten; Gemsen blos in Neuf-

12. Abth. 1 - S. 29

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 29 Beide schließen die weiten Hügelebenen Mährens, Böhmens und Bai- erns mit den Quellen der übrigen Nebenflüsse der Ober- und Mittel- donau, der Oberelbe und des Ober- und Mittelrheins in sich. Dieses mittlere Deutsche Gebirge beginnt mit den Sudeten (Schlesien), die sich daselbst an die Karpathen anschließen, zieht unter dem Namen des Riesengeb. (Schlesien) gegen N. W., beugt sich im Erzgebirge (Sachsen) gegen S. W. bis zum Fichtelgeb. (Baiern) und erstreckt sich als T h üri n g er W ald (Sachsenkoburg), Rhön (Baiern), Spessart (Baiern), Vogelsberg, Höhe oder Taunus (Nassau), über den Rhein zum Hundsrück (Preußen) und Donnersberg (Baiern), der sich an den Wasgau (Vogesen in Frankreich) anschließt und durch ihn und den Jura auch in W. wieder mit den Älpen in Verbindung tritt. Die höchsten Spitzen die- ser Gebirge sind in O., wo die Sch nee kuppe im Riesengebirge — 5000 F. und die Gipfel des Böhmer Waldes und Erzgebirges gegen 4000 F. sich erheben, die Gebirge in W. erreichen keine Höhe von 3000 F.; nur der Brocken im Harz mißt 3500 F. Keines der- selben erreicht die Schneelinie, welche selbst in N. Deutschland noch gegen 6000 F. hoch ist. In der östlichen N. Hälfte Deutschlands fällt dies Gebirge schnell in weite Ebenen ab; in der W, Hälfte da- gegen treten der Harz (Hannover), die Wesergebirge, die Egge, das Rothhaar Geb., das Si e b e n g e b i r g e, der Westerwald und die Eissel (Preußen) noch hervor, gehen aber ebenfalls in weite Ebenen über, die in den Niederlanden und der ganzen N. Seite Deutschlands bis zur Nord - und Ostsee hinabsinken, so daß manche Strecken in W. der Fläche des Meeres fast gleich sind, und die un- tern Flußgegenden nur durch Dämme, die an der Ostsee, welche aber viele Haffe bildet, nicht nöthig sind, gegen die Fluthen geschützt werden können (Hannover, Oldenburg, Holstein). Diese N. Deutsche Ebene ist offenbar alter Meeresboden, angeschwemmtes Land, in dessen Grunde sich noch häufig Kalkfelsenriffe und zahlreiche Versteinerungen finden, aber selten ganz flach, sondern häufig von bis 400 F. hohen Hügelketten und Erdrücken durchzogen; nur die eigentlichen Moore sind wirkliche Ebenen, befinden sich jedoch oft auf Höhen, wie z. B. auf dem Hohen Veen in W. des Rheins und auf dem Brocken. Abwechselnder durch Hügel, Seen, Wälder u. dergl. ist das Land in O. der Elbe, einförmiger je weiter man von der Elbe gegen W. sich entfernt. Die Ufergegeuden sind in der Regel allethalben sehr frucht- barer Boden, besonders die Marschen der Elbe, Weser, Oder und der Nordseeküste. Die Ostsee hat keine Marschnfer; aber ihre Küstenlän- der haben strichweis schweren fruchtbaren Boden. Die Ebenen S. Deutschlands (die dürren Hochebenen ausgenommen) haben durchgehends trefflichen Äckerboden, während N. Deutschland nur Sandebenen (vor- züglich in O. der Elbe), Heidsteppen und Moräste (vorzüglich in W. der Elbe) zeigt, in denen guter Kleiboden nur oasenmäßig sich findet. Die fruchtbarsten Ebenen N. Deutschlands sind außer den Marschen die Länder am Fuße der Gebirge, Schlesien, Sachsen, S. Hannover, S. Westfalen. Waldungen bedecken alle Gebirge; aber selbst in N., namentlich zwischen Elbe und Weser, sind stundenlange Waldstrecken. /

13. Geographie und Geschichte - S. 22

1874 - Quedlinburg : Vieweg
22 Europa. a. Nebenflüsse rechts: der Neckar vom Schwarzwald, der Main vom Ochsenkopf, die Lahn vom Ederkopf, die Sieg, Wupper, Ruhr, Lippe. b. Nebenflüsse links: die Aar, die Mosel mit der Saar. 2) Die Ems, vom Teutoburger Walde. 3) Die Weser entsteht bei Münden aus Werra (Thüringer Wald) und Fulda (Rhön). Nebenflüsse: die Aller mit Ocker und Leine. 4) Die Elbe, vom Riesengebirge, durch das Erzgebirge, Königreich Sachsen, Provinz Sachsen, Anhalt, Hannover, Mecklenburg, Hamburg und Holstein. a. Nebenflüsse rechts: die schwarze Elster, die Havel mit der Spree. b. Nebenfl. links: die Moldau, Eger, Mulde, Saale mit der Unstrut und Bode, der weißen Elster mit der Pleiße. 5) Die Eider, zwischen Holstein und Schleswig, durch den Eiderkanal mit der Ostsee verbunden. B. Gebiet der Ostsee, zwischen Deutschland, Rußland, Schweden und Dänemark. 6) Die Oder, von den Sudeten, durch Schlesien, Brandenburg, Pommeru. Vor ihrer Müudnng liegen das große und kleine Hass und die Inseln Usedom und Wollin. Nebenflüsse rechts: die Warthe mit der Netze. Links: die Glatzer Neiße, diekatzbach, der Bober, die Gör-litzer Neiße. 7) Die Weichsel, von den Karpathen, durch russisch Polen und Preußen. 8) Der Pregel und 9) die Memel in Preußen. C. Zum schwarzen Meere. 10) Die Donau, vom Schwarzwald, durch Baden, Württemberg, Hohenzollern, Baiern, Oesterreich und die nördliche Balkan-Halbinsel. Nebenflüsse rechts: die Iller, der Lech, die Isar, der Inn; links: der Naab, der Regen, die Altmühl. Kanäle: Bromberger Kanal (Brahe — Netze), Finow kanal (Oder — Havel), Müllroser Kanal (Oder —Spree), Plaue sch e Kanal (Elbe —Havel), Eider-Kanal (Ostsee — Eider) Ludwigskanal (Altmühl — Regnitz), Elsässer Kanal, an der linken Seite des Rhein.

14. Schul-Geographie - S. XIX

1874 - Breslau : Hirt
Xix 2) Königreich Bayern. Das Hauptland zwischen den Alpen, dem Böhmer- Walde, der Rhön und dem Bodensee; es schließt ein den fränkischen Jura, das Fichtelgebirge und deu Frankenwald. Der kleinere Laudestheil, die Pfalz, links vom Rhein. Im Donaugebiet: München, Hauptstadt, an der Isar (170,000 ©.); Augs- burg, am Lech (31,000 E.); Regens bürg, au der Donau. Im Maingebiet: Bamberg, an der Rednitz; Nürnberg, „der schönste Juwel des Mittelalters", an der Pegnitz (83,000 E.); Würzburg, am Main. Am Rhein in der bayerischen Pfalz: Speyer. In der Nähe Landau. 3) Königreich Sachsen; quer über Mulde, Elbe, Spree und Lausitzer Neisse, am Nordabhange des Erzgebirges. An der Neisse: Zittau. An der Spree: Bautzen. An der Elbe: Dresden, die Hauptstadt (177,000 E.), und Meißen. An den beiden Mulden: Freiberg und Zwickau. An der weißen Elster: Plauen und Leipzig (107,000 E>). 4) Königreich Württemberg. Zwischen Baden und Bayern, vom Bodensee bis in die Nähe des Mains, am Ostabhang e des Schwarzwaldes; schließt ein die Rauhe Alb. Im Neckargebiet: Stuttgart, Hauptstadt (92,000 E.); Heilbrouu. Im Donaugebiet: Die Festung Ulm, an der Donau, der Jller gegenüber. 3) Großherzogthum Baden. Längs des Rheins, Württemberg halb umarmend, vom Bodensee und der Schweiz bis zum Main, durchzogen vom Schwarzwald. Karlsruhe, Hauptstadt (37,000 E.); Heidelberg und Mannheim, beide am Neckar, letzteres auch am Rhein. Zwischen Württemberg und Baden, quer über Donau, Neckar und Rauhe Alb, liegen die zu Preußeu gehörigen Hohenzollern'schen Lande mit den Städten Hechingen im Neckargebiet und Sigmar in gen an der Donau. 6) Das Großherzogthum Hessen; die südliche Hälfte vom Rhein durchflössen und den Odenwald umschließend; in der nördlichen der Vogelsberg. Die Hauptstadt D arm st a dt, au der Bergstraße, die am Westabhauge des Odeu- Wäldes uach Heidelberg führt; am Rhein Worms und die Festung Mainz (54,000 E.), in welcher das Besatzungsrecht Preußen allein zusteht. 7) und 8) Die Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg- Strelii, zwischen Elbe und Ostsee, mit den Hauptstädten Schwerin, am See gl. N., und Strelitz. 9) Das Großherzogthum Sachsen mit Weimar und Cisenach. 10) Großherzogthum Oldenburg. Das Hauptland an der Weser und Nordsee, eingeschlossen von Preußen; die Fürstenthümer Birkenfeld in Rhein-Preußen und Lübeck im Holstein'schen. Oldenburg, an der Hunte, Hauptstadt. 11) Herzogthum Braunschweig, zerstückelt zwischen Preußen, in der Ebene und im Harz, bis an die Weser. Braunschweig, Hauptstadt. 12) Herzogthum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. 13) Herzogthum Sachsen-Altenburg. 14) Herzogthum Sachsen-Kobnrg-Gotha.

15. Der Jugendfreund - S. 213

1819 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
Eichstädt an der Altmühl, Kempten an der Iller, Dillin- gen, Ingolstadt und Straubing an der Donau, Ilm- berg an der Bits, Passall am Zusammenflüße des Inn, der Donau und der Ilz, Burghausen an der Salzach. Das fruchtbare, gut angebaute, und eben deßwe- gen sehr bevölkerte, Königreich Würtemberg gränzt an Baden und Baiern. Der Schwarzwald und die rauhe Alb sind ein Gebirge, welche es durchziehen, und der Ne- ckar, die Donau und der Kocher seine vorzüglichsten Flüße. Alle Produkte des Pflanzenreiches gedeihen da; sehr ge- schäht sind die Neckarweine, beynahe alle Mineralien hat das Land: nur mit Salz ist es nicht hinreichend versehen. Die thätigen Bewohner bebauen nicht nur ihre Felder mit Sorgfalt und Eifer, sondern versehen auch durch ihre Ma- nufakturen in Baumwollen - und Wollenwaaren, Uhren, Papier, Leinwand, Stahl- und Eisenarbeiten u. dlg. ihr eigenes Land, und verfahren und versenden viel in nahe und ferne Lander. Die Hauptstadt dieses kleinen Reiches ist Stuttgard am Neftnbach. Tübingen am Neckar hat eine berühmte Universität. Merkwürdige Städte sind: Ludwigsburg mit einem Ncsidenzschlosse, Reutlingen, Hcilbronn am Neckar, Hall am Kocher mit wichtigen Salzwerken, Ge- münd mit vielen Arbeitern in Gold und Silber rc. Das Königreich Sachsen gränzt an Baiern, Preußen, Böhmen und Wcstphalcn. Es erzeugt viel Getreide und Dbst, und ist überhaupt sehr fruchtbar; aber cö hat auch unfruchtbare Striche und viele Sandgegenden. Daö Erzgebirge liefert Kupfer, schönes Zinn, Bley, Ei- sen, Kobalt rc.; es mangelt nicht an Edelsteinen, an Porzellanerde, und an Sandsteinbrüchen. Salz ist hin- länglich vorhanden; so wie auch Mineralwasser. Lein- wand- und Tuchfabriken blühen in vielen Gegenden: die gutmüthigen und thätigen Bewohner des Erzgebirges klöp- peln Spitzen, und in holzreichen Gegenden werden aller- ley Holz - und Drechslerwaaren verfertiget. Zur Erleicht-

16. Allgemeine Erdkunde - S. 88

1873 - Dresden : Meinhold
88 Deutschland. i Produkte und Beschäftigungen. Das Klima eines Landes steht in engster Verbindung mit der Vegetation desselben. Die vegetabilischen Produkte haben daher denselben Charakter der Mäßigung, welcher dem Klima Deutschlands zukommt. Besonders gesegnet sind die Vor- landschasten der Alpen, die Gegend des Hauptkammes des deutschen Mittelgebirges, die Flußthsler und die Marschen der Nordsee, wie die unmittelbaren Küstenstriche der Ostsee. Vorzüglich ist Deutschland reich an Wald (25 — 30°/0 der Gesammtsläche), so besonders in der Gegend der Voralpen, der Berg- und Hügellandschasten Mitteldeutschlands, sowie in dem nordöstlichen Tiefland. (In Bezug auf letzteres gilt: Je weiter ab vom rechten Elbufer, desto dichter.) Echt deutsche Bäume sind: Eiche, Buche und Linde. Dazu kommt Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Spelt [tnt ©üben], Buchweizen [im Norden]) und Kartoffeln (in ganz Deutschland, besonders im norddeutschen Tieflande), Bel- (vorzüglich in der Mitte und im Nordwesten) und Gartengewächse (am besten in Schwaben, Franken und Thü- ringen), Flachs und Hanf (am meisten in der Mittelgebirgszone), Bbst (besonders in Mittel- und Süddeutschland), und Wein (unter günstigen Verhältnissen bis zum 52°; edel in der Gegend des Rhein, Neckar, Main, der Mosel und des Bodensees), und vieles Andere mehr, so daß Deutschland ein Land ist voll reicher Manigsaltigkeit, welche den Geist erhebt und zu immer neuer Arbeit ermnthigt. Die Thierwelt zeigt nichts von den reißenden Thieren, giftigen Schlangen, gefährlichen Insekten der Tropen und liefert dafür die nutzbringenden Hausthiere. Berühmt sind die Schafe in Sachsen, Schlesien und Brandenburg, die Rinder Oldeu- burgs, des Voigtlandes, in Franken und im Algäu (dem Süd- Westen Baierns), die Pferde Mecklenburgs, Holsteins und in Hannover. Unter den Vögeln hat Deutschland die lieblichen Singvögel und das nutzbringende Federvieh; an Fischen sind die deutschen Gewässer reich, besonders die nordischen Meere, Seen und Flüsse. Als Beispiele dienen der Lachs des Rheins, der Weser und Elbe, der Stör und Wels der Elbe, der Aal an den Flußmündungen Norddeutschlands (Pommerns), die Forelle der Gebirgswässer, der Hering der Nord- und Ostsee. Im Innern Deutschlands finden sich dagegen reiche mineralische Schätze. Abgesehen von den berühmten Mineral- quellen am Fuße des Hauptkammes des deutschen Mittelgebirges ist Deutschland reich an Silber (sächsisches Erzgebirge und Harz), Zinn (sächsisches Erzgebirge) und Blei (Harz, Sachsen und Oberschlesien), vorzüglich aber an Eisen (Westfalen, preußische Rheinprovinz, Sachsen und Thüringen) und Steinkohlen (Rheinland, Westfalen, Schlesien und Sachsen). Dazu kommt Sal; (in den preußischen Provinzen Sachsen und Westfalen, wie in den Königreichen Baiern und Würtemberg). Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: 1. Landwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht (beinahe fir 3/4 der Bevölkerung), 2. Bergbau. Derselbe wird von allen deutschen Staaten be- trieben, mit Ausnahme von Oldenburg, Mecklenburg und einigen kleineren. 3. Industrie. Dieselbe entsteht überall da, wo einerseits die natürlichen Erwerbsmittel nicht hinreichen, andrerseits genügende Rohprodukte und günstige Wasserkraft sich finden, zugleich aber auch hinreichende Nahrungsmittel für eine dichte Bevölkerung in der Nähe geboten werden. Daher sind die hauptsächlichen industriellen Bezirke 'Deutschlands: der ganze Nordsaum des deutschen Mittel- gebirges von der Oderquelle bis zur Maas, die Thäler der Vogesen, des Schwarz- und Odenwaldes, und zum Theildas Innere des Mittelgebirges, wie das höher gelegene Sachsen, Südthüringen, Franken, das ehemalige Kurhessen (Hanau und Kastel), Oberhessen und Oberschwaben. Dazu kom- meu noch große Städte, welche natürliche und künstliche Hauptverkehrsstraßen haben (besonders für fremde Stoffe). Die Art der Industrie wird zunächst durch die vorhandenen Rohprodukte bestimmt, und demnach haben wir in Deutschland vor Allem Leinen- (Schlesien, Oberlausitz, Westfalen, Rhein- Provinz), Wollen- (Niederschlesien, Sachsen, Provinz Sachsen, Rheinprovinz [Aachen]), Eisen- (Sachsen, Rheinprovinz) und Holzindustrie (Erzgebirge, Baiern [Nürnberg, Berchtes- gaden], Schwarzwald, Thüringerwald [Sonneberg]). Dazu kommt aber infolge größerer Vervollkommnung die Verarbeitung fremder Stoffe, vor Allem die Baumwollenindustrie (erst seit 1792; Wupperthal [Elberfeld und Barmen], Sachsen, Elsaß und Ba- den); nächstdem die Seidenindustrie (Berlin, Elberfeld, Crefeld). 4. Handel. Das Gedeihen desselben hat seinen Grund in dem Reichthum der Produkte, in der centralen Lage des Landes, in dem Reichthum natürlicher und künstlicher Verkehrsstraßen, sowie in der durch den Zollverein be- wirkten Beseitigung hemmender Zollschranken. Was die Eisenbahnen anlangt, so hat Deutschland von ca. 31,200 Meilen, welche auf der ganzen Erde mittelst Dampf- Maschinen befahren werden, ca. 2800 Meilen (vorzüglich in Sachsen, am Mittel- und Niederrhein). Im Ganzen übertrifft das deutsche Eisenbahnnetz die Anzahl von Chausseen, welche bis 1813 gebaut waren, und alle Städte bis zu 10,000 Einwohnern find durch Bahnen verbunden. Nächst Belgien, Großbritannien und den Niederlanden be- sitzt Deutschland das ausgebreitetste Eisenbahnnetz. (In Belgien verhältnißmäßig fast 3 mal so viel, in Großbritannien 2 mal so viel, in den Niederlanden wenig mehr.) Von ca. 120,000 Meilen der Erde umspannt der Tele- graph im deutschen Reiche eine Strecke von 14,600 Meilen. Die deutsche Handelsmarine ist die dritte der Erde. Sie steht nur der englischen und nordamerikanischen nach.

17. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 153

1860 - Leipzig : Hinrichs
Königreich Preußen. 153 Weichselmünde und Neufahrwasser in 2 Ausgängen den Danziger Bu- sen erreicht. Das ganze Deltaland, gewöhnlich die Weichsel-Nie- derung genannt, ist durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet, freilich aber auch verderblichen Überschwemmungen unterworfen. Von Küsten- flüssen geht die Passarge üb. Braunsberg, die Elbing, schiffbarer Abfluß des Draußen-See's, über Elbing in's frische Haff. Die Ge- wässer der Prov. Posen gehören größtentheils zum Odergebiet. Haupt- fluß ist die Warthe, welche bei ihrem Eintritt durch Aufnahme der Pros na, des Grenzflusses geg. Polen, schiffbar wird. Zufl. links: die Odra, rechts die Netze, die von der Md. des Bromberger Kanals an, durch den sie mit der Brahe und also auch mit der Weichsel verbunden ist, schiffbar in gerader Richtung durch den nö'rdl. Lheil der Provinz fließt, um erst auf deutschem Gebiete, 1 M. ober- halb Landsberg, zu münden. — Im allgemeinen gehören die nord- östlichen Landschaften der preuß. Monarchie zu dem großen nordöstl. Tieflande Europa's, doch zeigt sich ein erheblicher Unterschied in der Bodengestalt der Prov. Preußen und derjenigen der Prov. Posen. Dort finden wir einen breiten Landrücken, einen Bestandtheil der uralisch - baltischen Landhöhe (s. S. 43 u. 102), hier ausgedehnte Niederungen. Die Weichsel durchbricht jenen Landrücken von der Brahe-Md. an u. theilt ihn in einen westlichen, breiteren u. höheren (der Thurmberg im Sw. v. Danzig 1015' hoch), und in einen östlichen, seenreichen (die größten Seen: Spirding-, Löwentin- u. Mauersee), nach O. schmäler werdenden. Uin die Mündungen der Flüsse breiten sich busenartig landeinwärts vordringende Niederun- gen aus. Am Südfuße des Landrückens zieht sich eine bruchige und sumpfige Bodensenke längs der Netze u. in deren Verlängerung gegen Ono. von Thorn hin. Dieser parallel liegt eine zweite Senke im Obrabruche u. in den Warthesümpfen und. 52" Br. Die tiefen und breiten Stromthä'ler, namentlich der kujavische Weizacker an d. oberen Netze, die Gegend der mittleren Warthe, die Tilsiter, Elbinger und Danziger Niederung zeichnen sich durch schweren, höchst fruchtbaren Boden aus; sonst ist der Boden theils felsig, thcils sumpfig, theils mit Sand bedeckt. Große Strecken sind von Nadelwäldern bestanden (die 12 M. lange I o h a n n i s b u r g e r Heide im S. von Ost- preußen). — Das Klima ist gemäßigt und gesund, etwas rauher und feuchter als dasjenige Norddeutschlands; an den Küsten wüthen oft heftige Stürme. Produkte. Silber (geg. 50,000 Mk.), Eisen (2,228,000 Ton- nen), Kupfer (Sachsen u. Rheinprovinz), Blei (222,000 Ctr.) und Zink (775,000 Etr. Schlesien, Rheinprovinz, Westphalen), Kochsalz (üb. 61,000 Lasten in 22 Salinen, die meisten in Sachsen), Stein- kohlen (üb. 40 Mill. Tonnen, vorzügl. in Westphalen, südl. Theil der Rheinprovinz, Oberschlefien), Braunkohlen (Sachsen), Torf über- all, Bernstein an der Ostsee, theils von ihr ausgcworfen, theils au§ den Sandhügeln der Küste gegraben u. s. w. Getreide fast überall, des. in Preußen, Posen u. Sachsen, daselbst auch viele Hülsenfrüchte und Gartengewächse, unzureichend Färbepflanzen, Runkelrüben (zur Zuckerbereitung , des. in Sachsen), Flachs (vorzüglich in. Schlesien u.

18. Geographische Repetitionen - S. 165

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ §4. Deutschland. Gewässer. 165 Schafzucht Pommern, Mecklenburg, Sachsen, Schlesien und Brandenburg aus. 85. Welche Produkte aus dem Mineralreiche liefert Deutschland in großer Menge und wo kommen dieselben vor? Steinkohle und Eisen gewinnt man in der Rheinprovinz, in Westfalen, Elsaß - Lothringen und Oberschlesien, S alz in der Pro- vinz Sachsen, in der Neckargegend und im bayrischen Anteil des Salzkammergutes, B l e i in der Rheinprovinz und in Oberschlesien, Kupfer bei Mansfeld, Silber im Harz und im Königreich Sachsen. 86. Bestimme die Lage der vier größten Steinkohlengebiete Deutschlands! 1. Das westfälische oder Ruhrbecken, zwischen Ruhr, Lippe und Rhein; 2. das oberschlesische Kohlenrevier an der Südoftgrenze Schlesiens; 3. das Saarbecken bei Saarbrücken; 4. das sächsische Kohlengebiet bei Zwickau und Chemnitz. 87. Nenne einige der hervorragendsten Industriezweige Deutsch- lands! 1. Die Wollen- und Baumwollenindustrie der Rhein- lande (Elsaß), Schlesiens, Sachsens und Württembergs; 2. die Leinenindustrie Schlesiens, Westfalens und Sachsens; 3. die Samt- und Seidenindustrie der Rheinprovinz (Krefeld); 4. die Eisenindustrie der Rheinprovinz (Essen) und West- falens (Bochum [bochum]); 5. die Holz- und Spielwaren- i n d u st r i e Bayerns (Nürnberg, Berchtesgaden), Thüringens (Sonneberg) und des Erzgebirges. § 54. Gewässer. 1. An welche Meere grenzt das Deutsche Reich? Das Deutsche Reich grenzt an die Nord - und Ostsee. 2. In welchem Verhältnisse stehen Nordsee und Ostsee hinsichtlich ihrer Größe? Nordsee: 548 000 qkm, also größer als das Deutsche Reich; O st s e e: 431 000 qkm. 3. Welche Bedeutung hat die Nordsee sür das Deutsche Reich als Ver- kehrsstraße für den Welthandel überhaupt? Die Nordsee verknüpft das Deutsche Reich mit den übrigen Küsten- ländern wie mit dem Weltmeere und den fernsten Erdteilen. Der Welthandel hat seinen Sitz an den Gestaden der Nordsee ausge- schlagen, wie das Aufblühen der größten europäischen Seeplätze Ham- bürg und Bremen, Amsterdam und Rotterdam, Antwerpen und Lon- don beweist. 4. Mit welchem Recht gilt die Nordsee für den Schiffer als eine „Mordsee"? Die Nordsee ist eine Flachsee (nur bis 200 in tief), gefährlich durch Sandbänke, starke Flut und heftige Stürme. Sehr gefahrvoll für die Schiffahrt ist die flache, mit Dünen besetzte Küste von Calais bis zum Skagerrak.

19. Teil 3 - S. 136

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — a. Westhälfte: Heide, Moor, Marsch. b. Osthälfte; Baltischer Höhenzug. 2. Die oberrheinische Tiefebene. Vi. Naturerzeugnisse: A. Mineralien: Silber, Eisen, Blei, Zinn, Nickel — Stein- kohle, Brannkohle, Torf — Sandstein, Schiefer — Salz. B. Pflanzen. 1. Wald: y4 der ganzen Oberfläche Deutschlands — Laub- bäume (Eiche, Buche, Linde, Esche, Ulme, Birke) und Nadelbäume (Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche.) 2. Kulturpflanzen: Getreide, Kartoffeln, Rüben, Futter, Kräuter, Hopfen, Hanf und Flachs, Weinstock und Obst- bäum. C. Tierwelt. 1. Wild: Hirsche, Rehe, Füchse, Tächfe, Fischottern, Wild- fchweine, Hasen, Gemsen, Rebhühner, Wachteln, Wildgänse, Singvögel — 1 Giftschlange. (Kreuzotter.) 2. Gezüchtet: Pferd, Rind, Schwein, Schaf, Geflügel, Bienen. Vii. Bodeubenutzung: A. Ackerbau: In besonderer Blüte steht er in Schleswig- Holstein, Mecklenburg, in den Nordseemarschen, in der ober- rheinischen Tiefebene und an der Donau zwischen Regens- bürg und Passau. B. Obst- und Weinbau: Rhein-, Mosel-, Main-, Neckar-. Elbthal. C. Waldbau: Harz, Fichtelgebirge, Thüringerwald, Böhmer- wald, Erzgebirge, Schwarzwald. — Besonders waldreich ist Hessen-Nassan. D. Viehzucht. 1. Pferdezucht: Schleswig-Holstein, Hannover, Preußen, Württemberg. 2. Rindviehzucht; Alpen, Schleswig-Holstein, Oldenburg, Württemberg. 3. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover. 4. Schweinezucht: Westfalen. 5. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide). E. Bergbau und Steinbrecherei. 1. Metalle: Eisen (Oberlauf der Sieg, Unterlauf der Ruhr, Harz, Erzgebirge, Schlesien) — Blei (Harz, Erzgebirge, Schlesien) — Zink (Schlesien) — Silber (Harz und Erz- gebirge). 2. Brenzen: Steinkohle (Sachsen, Schlesien, Rheinprovinz, — Braunkohle (Thüringen, Sachsen, Schlesien u. s. w.) — Torf (Ems — süddeutsche Hochebene).

20. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 32

1877 - Leipzig : Fleischer
32 Zweiter Cursus. Saarbrücken), in Schlesien (Gleiwitz — Waldenburg), in Sachsen (Zwickau — Plauenscher Grund) und in Baiern (Pfalz — Oberfranken); Eisenerze in Westphalen, in der Rheinprovinz, in Nassau, im Erzgebirge und im Fichtelge- birge; Zinkerz in Schlesien (die Hälfte der Gesammtpro- duktion auf der Erde) und in Baden; Blei in der Rhein- Provinz, in Westphalen, Schlesien, im Harz und im Erzge- birge; Kupfer im Harz und Erzgebirge; Zinn im Erzgebirge; Quecksilber im Sauerlande und in der Pfalz; Salz in der Provinz Sachsen (Staßfurt), in Hessen, Baiern und Würtem- berg. Namentlich giebt es viel Salinen und Mineral- quellen (Nassau, Rheinprovinz, Schlesien, Baiern, Baden und Sachsen). Natürliche Bausteine sind reichlich im Mittelgebirge ver- treten; im Flachlande, wo der Lehm häufig vorkommt, treten künstliche an ihre Stelle. 2. Unser Vaterland liegt in dem Pflanzengürtel, welcher durch die eßbare Kastanie, die Eiche und Buche, den Wein- stock, die nordeuropäischen Obstarten und das Getreide aus- gezeichnet ist. a. Die wildwachsenden Pflanzen. Die Bergländer sind mit den schönsten Waldungen bedeckt, in welchen die Eiche und Buche, die Kiefer, Fichte und Lärche vorherrschen; in den Rheinthälern und auf der Terrasse von Schwaben und Franken tritt auch die Kastanie auf. Die Tiefebenen zwischen der Nordsee und Elbe sind statt der Wälder mit Gräsern und Scheingräsern bedeckt und auf weiten Strecken von Heide- kraut überzogen. Der südliche Theil dieser Gegenden, nament- lich Westphalen, trägt auf zahlreichen Wallerhöhungen Eichen- gebüsch und Haselstrauch, wodurch er das Ansehen eines ge- schlossenen Waldes erhält. Jenseits der Elbe dehnen sich weite Waldungen von Kiefern aus. Die Bergwälder liefern überall saftige Beeren (Heidel-, Preißel-, Erd-. und Him- beeren), die Heidefteppen im Nordwesten des Tieflandes Wachholder. Viele Thäler bilden Wiesen mit den trefflichsten Futterpflanzen. Im Norden giebt es noch viel unbedingte Oedungen (Dünen, Moore, Sümpfe, Heiden); dagegen sind im mittel- gebirgigen Deutschland sast alle größeren Oedungen längst der Cultur gewonnen (Melioration). b. Die angebauten Pflanzen. Der Getreidebau wird in den meisten Gegenden so stark betrieben, daß bedeutende Ausfuhr möglich ist. Man baut besonders Weizen, Roggen,