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1. Besonderer Theil - S. 814

1856 - Eßlingen : Weychardt
814 Dritte Abtheilung. Afrika. den mannigfaltigsten und noch vielen unbekannten Riesen-, Frucht- und nützlichen Bäumen. Mancherlei tropische Kulturpflanzen. 6) — 8. Thierreich. Viele Fische und Krokodile in den Gewässern. Unzählige Wasser- und Sumpfvogel. Viele Dickhäuter, Raubthiere und Affen. 7) — 9. Einwohner. Galla. Neger. Fellan. Araber. Tuarik.8) °) Pflanzenreich. — 1. Waldhäume. Adansonien. k?iou8 rougiösa. und 6ln8tiec>., welch' letztere das Kaulschnk liefert. Wollbäume. Tamarinden. Deleb- oder Giginyapalmen. Dumpalmen. Wenig Dattelpalmen. Gurunußbäume. Sotor- bänme mit 30 Pfund schweren, heilkräftigen Früchten. Dscherdschakbäume, die eine Art Honig liefern. Weihrauchblume in den Ländern des weißen Nils. Viele Mi- mosen und Akacien, die theils wegen ihres eisenfesten Holzes, theils wegen des ara- bischen Gummis, das von ihnen gewonnen wird, nützlich sind. Ebenholz- und andere Bäume mit wcrthvollcm Holze. — 2. Strauchartige und krautartige Gewächse. Asclepiadñen. Coloquinten. Senncscassien. Ananas. Eßbarer Eibisch u. dgl. — 3. Angebaute Pflanzen. Durrah. Weizen. Mais. Reis. Uams. Zwiebel. Ro- ther Pfeffer. Eoriander. Gurken und Wassermelonen. Bohnen. Linsen. Tabak. Hanf. Erdnüsse. Vortrefflicher Indigo. Baumwolle. Nützliche Fruchtbänme der subtropischen Zone fehlen fast ganz; Feigenbäume; wenig Citronenbäume. ’) Thierreich. 1. Bauch - und Gliederthiere. Mannigfache Bandwürmer, besonders der Guineawurm, welcher sich im menschlichen Körper oft in mehreren Exemplaren einnistet und die schmerzhaftesten Uebel verursacht. Prachtvolle Käfer. Viele Schmetterlinge. Bienen, Wespen, Ameisen und Myriaden von Termiten. Quälende Mücken und Fliegen in den heißen Sumpfgegenden; letztere werden von 2 kleinen Eidechsenarten verfolgt. Heuschrecken. Viel Skorpionen. — 2. Zahllose Fische in allen Flüssen und Seen. Bedeutender Fischfang, besonders im See Fitträ und Tsud, und Fischhandel. — 3. Amphibien. Große und häßliche Kröten. Viele Schlangen. Chamäleone bevölkern die Bäume. Viele Krokodile. — 4. Vögel. Strauße. Viele Raubvögel. Papageien, Königsvögel und andere mit schönem Ge- fieder. Zahllose Wasservögcl auf den Seen und Strömen, wie Pelikane, Kraniche, Löffelgänse, Enten, Kibitz? und viele andere. Viele Vögel scheinen nur periodisch hier ihren Aufenthalt zu nehmen und mit der Regenzeit nord- und südwärts zu ziehen; daher kommen so viele Arten des Kaplandes, Ostindiens und Senegambiens vor. — 5. Säuge- thiere. Kameele; Rinder; wilde Büffel; Ziegen; Antclopen; Steinböcke; Giraffen. Wilde und zahme Esel; Zebra; vortreffliche Pferde. Elephantenheerden bis zu 500 Stück; Flußpferde; ein- und zweihörnige Nashörner; Warzenschweine. Löwen; Pan- ther; Leoparden; wilde Hunde; Hyänen; Schakale; Zibethkatzen. Sehr viele Affen, die zum Theil heerdeuweise die Wälder am weißen Nil bevölkern. 8) Einwohner. — 1. Die Galla. Kupserroth. Heerdenzüchter auf den ausgedehnten Grasebenen im O. des weißen Nils zwischen 4° bis 8° N. Br. — 2. Die Neger. Ursprünglicher und zahlreicher Bestandtheil der Bevölkerung. Zahl- lose Stämme mit außerordentlich mannigfaltigen Sprachen. Viele Negervölker sind ganz unbekannt. Wichtigste Stämme: Dinka; Schillukh; Nnba; Fertiter; Kundscharen.in Dz-r-Flir; Wadayer; Bagirmier; Bornüer; Haüssan^r; Nufantschi rc. Sie haben sehr dunkelschwarze, oft auch olivenbraune Farbe, sind meist hochgewachsen und sehr stark gebaut und streichen ihren Körper roth an oder tätowiren ihn. Ackerbau, Viehzucht und mancherlei Gewerbe sind ihre Hauptbeschäf- tigung. Die gebildetsten sind die muhamedanischen Völker, und unter diesen wieder die Haüssaner; unter den heidnischen Völkern sollen in der Nähe des Aeqnators Menschenfresser vorkommen. Viele Negervölker besitzen eine sehr große Behendigkeit und sind sehr tapfer im Kriege; andere sind sehr friedfertig und furchflam. Ihre Waffen sind gewöhnlich Lanzen, vergiftete Pfeile und Keule». Bei manche» Völkern erscheinen die Häuptlinge in Drahtpanzern. Die Reiter von Bornü und Bstgirmi tragen eiserne Pickelhauben und ihre mit Stirnblechen versehenen Pferde sind in pol- sterartige Decken eingehüllt. Durch die beständigen inneren Fehden und die abicheu- lichen Sklavenjagden, welche die Aegypter, die Galla, die muhamedanischen Neger- völker und die muhamedanischen Fellan beständig gegen die heidnisicheu Negervölker auf die grausamste Weise ausführen, wird die Zahl derselben sehr gemindert, >o wie ihre ganze Bildung und ihr gesellschaftlicher Zustand gestört oder vernichtet. — 3. Die Fellan sfulah. Fellltahj. Von äthiopischer Nasse, wohlgebaut, von olivenfarbiger oder kupferrother Farbe und sehr reinlich. Die schon sehr frühzeitig aus Senegambieu in die westlichen Gebiete eingewanderten Fellan lebten ursprünglich als ruhige Landbauer und

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1. Besonderer Theil - S. 816

1856 - Eßlingen : Weychardt
816 Dritte Abtheilung. Afrika. Rede sein. Die heidnischen Völker sind ohne alle Kunst und Wissenschaft. In den Schulen der muhamedanische Völker wird nur der Koran gelehrt. 3. Verfassung und Verwaltung. Sehr viele größere und kleinere despotische Erbmonarchien, in denen aber Gesetzlosigkeit und Thronstreitigkeiten an der Tagesordnung sind. Obwohl die Herrscher volle Gewalt über Leben und Eigenthum ihrer Unterthanen haben, so herrscht hier doch nicht der blutdürstige Absolutismus, wie in andern Gegenden Afrikas. Die größten gleiche, deren Oberhäupter den Titel Sultan führen, sind Dar-Für, Wadày, Bâgirmi, Bornu, Sôkoto, Gando und Adam Lua. Die kleineren Staaten haben ihre Häuptlinge, deren Titel mit dem des Reiches gleich lautet, wie dieß auch in Südafrika der Fall ist. Die meisten Reiche leben beständig unter sich im Kriege, und höchstens führt eine große allge- meine Gefahr theilweise Bündnisse herbei. 4. Länder und Völker im Gebiet des blauen und weißen Nils. — 1. Land der Galla. Unermeßliche Grasebeneu mit prachtvollen Tropen- wäldern zwischen dem Hochlande von Abessinien und dem Aequator. Vom weißen Nil und Godscheb bewässert. Nomadische Viehzüchter. — 2. Land Berri. Ungefähr unter 5° N. Br. im O. des weißen Nils. Heidnische Neger. — 3. Land el-Pert. [= das kalte Land. Dar el-Bertat]. Großes, unabhängiges Gebirgsland im O. des weißen Nils zwischen 6° bis 11° N. Br. Viele goldführende Allusionen. Die hier wohnenden Neger beten den Mond au, wohnen in dicht gedrängten, großen Dörfern, sind den Naubzügen und Sklavenjagden der Aegypter und Galla beständig ausgesetzt u. haben viele unter Häuptlingen stehende Staaten. Viele wandernde Araber- stämme. Fadassy. Große Handelsstadt und wichtiger Goldmarkt am Jabus mit arabischer Bevölkerung.— 4. Land der Vary, Schiêr, Ber, Eliâh, Kyk und Nosr. Negervölker auf den großen Hochebendn längs des weißen Nils zwischen 4° bis 8° N. Br. — 5. Land der Dinka. Neger auf den Hochebenen längs des rechten Users vom weißen Nil zwischen 9° und 12° N. Br. — 6. Land der Schillukh. Sehr fruchtbare, schmale Zone auf dem linken Ufer des weißen Nils zwischen 6° 50' bis 13° 43" N. Br. 1 bis 3 Mill. Neger. Zahllose, große Ortschaften. Erbmonarchie. Käk sdenab]. Haupt- und Residenzstadt am weißen Nil. — 7. Land der Nuba. Unermeßliche Ebenen mit dem Gebirge Teggele und mit vielen isolirten Berghaufen zwi- schen 9° bis 12° N. Br. und 47° bis 49° O. L. Goldwäschereien. In Hütten wohnende Nubaneger. Wandernde Araber. Tastn steggele]. Residenz des Herrschers über den größten Theil des Teggelegebirges mitten in diesem Gebirge. Baumwollenweberei. Scheiben. Einst wohlhabender Handelsplatz und Hauptstapelplatz für den Gvldhandel des Nubalaudes am Westfuße des Teggele. Von den Aegyptern zerstört 1836. — verschiedenen Gegenden verschiedenen Kurs haben sam Tschadda 100 Kauri — 36 kr.; zu Kaschna und in Bambarra 250 Kauri — 36 kr.; in Dahomey 500 Kauri — 36 fr.]; Stücke baumwollener Zeuge; Goldstaub; Eisenbarreu. In Dar-Für sind kleine Ringe von Zinn, weiter im Westen Guruuüsse die Scheidemünze. — 3. Wich- tigste Ausfuhrartikel. Baumwolle. Elephantenzähne. Rbiuoceroshöruer. Feine Wolle. Straußenfedern. Zibeth. Sudangummi. Arabisches Gummi. Senna. Kör- ner vom Paradiespfeffer, Assa Fötida. Tamarinden. Sandelholz. Häute. Indigo. Baumwollen- und Scidenzeuge. Hauptsächlich Gold, dessen Hauptmarkt in Där-Für und zu Fadassy am Jabus ist, und Sklaven, die von Nigritien aus von jeher nach allen Weltgegenden versandt werden und deren Ausfuhr so lange nicht ganz unter- drückt werden kaun, bis die Völker von Afrika vom Heidenthum und Islam zu Christo bekehrt sind, denn besonders bei den muhamedanischen Völkern ist es fester Glaube, daß es ganz gesetzlich ist, Heiden zu mißhandeln, zu berauben und zu tödteu. — 4. Wichtigste Einfuhrartikel. Baumwollene Kleidungsstoffe in ungeheuren Mengen aus Großbritanien, aus Frankreich über Algier und aus Indien über Zella und Ber- bern. Irische Leinwand. Feine, scharlachrothe und andere Tücher von lebhaften Farben. Nordafrikanische Teppiche. Wollene Mäntel. Gürtel von Wolle und Seide. Sammt. Seidene Taschentücher. Eisenbarren und Eisenwaareu aus Großbritannien, Nordamerika und Deutschland, besonders von Solingen. Viele Schmucksachen wie: Glaskorallen, Bernstein, Spiegel, Sonnenschirme, Nürnberger Waaren. Papier. Gewehre. Pulver. Blei. Kupferne und zinnerne Geräthschaften. Gefärbtes Leder von Marocco. Gewürze aus Ost- und Westindien. Tabak. Weihrauch. Kaffee. Zucker. Kakao. Rohe Seide. Pferde. Kauri aus Ostindien. Sehr viel Salz aus der Sahara.

2. Besonderer Theil - S. 815

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Südafrika. Nordrand. — 10. Religion. Heiden. Muhamedaner. Einige Inden in Dsr-Fur. Keine Christen. °) ^ t m , . , , 2, Kultur. — 1. Der Ackerbau wird meist von de» Weiber» betriebe». Er ist wegen des fruchtbaren Bodens und der sorgfältigen Bebauung sehr ergiebig und liefert nicht allein für die Einheimischen, sondern auch für einen großen Theil der Bewohner in den angrenzenden Wüsten die nöthigen Lebensmittel. Die sehr aus- gedehnte und gut betriebene Viehzucht beschäftigt sich mit dem Rind, Pferd, Kameel, Esel, Schaf und auch mit der Ziege. Bedeutende Fischerei in de» Süßwasterseen und in den Flüssen. Sehr ergiebige Jagd. Einiger Bergbau in manchen Gegen- den. — 2. Die Gewerbe sind nicht ohne Bedeutung und liefern außer dem eigenen Bedarf manches werthvolle Produkt in den Handel. Am ausgedehntesten ist die Ver- arbeitung der Baumwolle und die Färbung der Baumwollenzeuge durch Indigo, Ar- beiten, die in allen Haushaltungen durch die Weiber versehen werden. 10) — 3. Sehr ausgedehnter Binnen- und Außenhandel nach allen Richtungen, besonders nach dem Norden, indem Nigritien eine Reihe werthvoller und für die Ausfuhr geeigneter Pro- dukte besitzt, anderer aber, woran die Nachbarn Ueberfluß haben, namentlich des Salzes, sehr dringend bedarf. ") — 4. Von einer geistigen Bildung kann kaum die vortreffliche Viehzüchter in den verschiedenen Staaten der eingebornen Häuptlinge. Der Druck, dem sie in manchen gleichen ausgesetzt waren, reizte sie im Ansauge dieses Jahr- hunderts zur Empörung. Es gelang ihnen unter der Leitung geschickter und ehrgeiziger Führer, durch persönliche Tapferkeit ». durch ihre großen Reiterschaaren 2 großen'reiche zu gründen, nänilich das Reich Sokoto im Lande Haussa unter dem Sultan Dandofio und das Reich Rabbah in Nufi unter dem Sultan Mellam Deuda. Gegenwärtig sind diese Reiche in viele kleinere aufgelöst. — 4. Die Araber. Ueberall eingewandert. Sie leben theils in den Städten als Handelsleute und als Priester oder ziehen in den ebenen Gegenden als Nomaden herum. Ihre ursprüngliche Nationalität und Sprache haben sie beibehalten. — 5. Die Tuarik. Aus der Sahara in verschiede- nen Gebieten des Westens eingewandert. Theils Nomaden und Räuber, theils seß- hafte Landbauer und Handelsleute. 9) Religion. — 1. Ursprünglich waren alle Negervölker Heiden. Jetzt sind es nur noch die Galla, die Neger am weißen Nil, die Dtuka, Schillukh, Nuba, Fer- titer, ein Theil der Fellau, die Musgoer und die unbekannten Völker in der Nähe des Aequatvrs. Manche Hcidenvölker haben keine Fetische und keine Priester, sondern verehren den Mond, Adansonien oder andere Bäume u. dgl. — 2. Der Muhame- danismus ist bei den Arabern und den Tuarik, bei den meisten Fellan und bei den Negervölkern in Dar-Für, Wadñy, Bügirmi, Bornü und in den kleinern davon ab- hängigen Ländern verbreitet. Die Muhamedaner sind der civilisirteste und gebildetste Theil der Bevölkerung und auch dadurch ausgezeichnet, daß sie meist wohl bekleidet sind, während die Heiden nur wenig bekleidet oder ganz nackt gehen. 10j Technische Kultur. — 1. Wichtigste Fabrikate. Schöne Baumwollen- zeuge, die aus dünnen, nur 3 bis 4 Zoll breiten blauen und weißen Streifen, die hernach sehr künstlich zusammengenäht werden, bestehen. Feine Leinenzeuge. Schöne buntfarbige Seidenstoffe in Bornü, wozu die rohe Seide durch Karawanen eingesührt wird. Grobe, scharlachrothe Kleider, Boruükleider genannt. Felle. Farbe». Indigo- färbereien. Messer, Schilde, Schwerter und andere Waffen und Eiseuwaaren. Kupferwaaren. Verschiedene Arbeiten aus Gold, wie Golddrath und goldene Ringe. Mancherlei Lederwaaren, wie lederne Flaschen, Sandalen, Börsen, Schläuche aus Ziegenfelle,r rc. Geschnittene Holzwaaren, namentlich hölzerne Mörser, Gcfässe, Löffel. Töpserwaaren. Vortreffliche Matten u. dgl. — 2. Wichtigste Gewerbe- länder. Haussa, Nufi, Bornü, Bägirmi und Dur-Für. u) Handel. — 1. Der Binnen- und Außenhandel ist hauptsächlich in den Händen der Araber und Tuarik; nur die Kleinhändler sind Einheimische. Er wird meist durch Karawanen betrieben; jedoch bildet der Niger und auch der weiße Nil in gewissen Gegenden eine sehr lebhaft befahrene Wasserstraße. Die ansehnlichsten Kara- wanen, die nach Nigritien kommen, sind die Salzkarawanen von Bilma, die bis 6,000 Kameele stark sind, die Karawanen aus Marokko, Tripolis und Fezz-ui, endlich die große ägyptische nach Dar-Für, die zuweilen bis 15,000 Kameele umfaßt. Aus den östlichen Gegenden gehen auch große Handelskarawaneu nach den Häfen Zeila u. Berbera, aus den westlichen Gegenden kleinere nach der Guineaküste und nach Sene- gambten. — 2. Die allgemeinsten Tauschmittel im Handel: Kauris, die in den

3. Besonderer Theil - S. 817

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Südafrika. Nordrand. 817 8. Där-Fertit. Im S. von Där-Für, zu beiden Seiten des 10° N. Br. und des 45° O. L. Kupfer- und eisenreiches Gcbirgsland, das der Bahr-el-Ulu bewässert. Neger und Araber. . „ 3. Länder und Völker im Gebiete der kontinentalen Gewässer. — 1. Där-Für [= Reich Für. Dar-Knndscharf. Zwischen 11° bis 15° N. Br. und 44'/,° bis 46*/*° O. L. Im O. durch eine wasserlose Steppe von Kordo- fan, im W. durch eine solche von Wadäy, im S. durch ein breites und wasserreiches Sumpfland sdär-Kulla ^ Sumpflands von Fertit getrennt; nn N. geht es in die Sahara über. 3,800 Q.m. Der östliche Theil ist eine große Ebene; im W. liegt der Dschebel Marrah. Viel Eisenerz und Salz. 4 Mill. E. Muhamedanische und Ackerbau treibende Negerstämme, darunter die Kundscharen im Marrah. No- madische Araber im Flachlande. Zahlreiche Fellan im Nw. Sehr bedeutender Handel, indem Dar-Für ein großer Stapelplatz für europäische und orientalische Waaren ist, welche durch große Karawanen aus Aegypten bezogen und ins Innere des Landes versendet werden. Despotische Erb Monarchie unter einem Sultan aus einer Kadscharenfamilie. Tendelty. Große Haupt - und Residenzstadt in einer sandigen Ebene. Köbeyh. Wichtige Handelsstadt in einer sandigen Ebene. 6,000 E. Kebka- bieh. Große Handelsstadt für den Verkehr von Wadäy. Bedeutende Ledermärkte. — 2. Reich Wadäy sdar-Suläy hs. Zwischen Där-Für im O., dem Lande der Tibbos im N., Känem, dem Tsad-See und Bagirmi im W., Runga u. a. Negerländern im S. Ausgedehnte, meist fruchtbare Ebene mit einzelnen Berghanfen, worunter der Kadscheske. See Fittre mit dem Batha. Großes Völkergemisch: Negerstämme; eingewanderte Fellan; zahlreiche arabische Stämme. Herrschende Religion ist der Islam; die vielen Sklaven sind Heiden. Despotische Erb Monarchie unter einem Sultan. Zahlreiche Orte. Wara. Haupt- und Residenzstadt, aus vielen Hüt- ten bestehend, in einer sandigen Ebene. Die Bergländer Runga und Selah im So. von Wadäy sind von demselben abhängig. — 3. Reich Bägirmi. Zwischen Wadäy im O., dem Tsäd See im N„ Bornü, Loggene und Musgo im W. und unbekannten Negerländern im S. Großes Flachland mit einzelnen Bergketten, darunter der Ger. Der Schary mit dem Bätsch ikam. Muhamedanische und heidnische Ne g e r. Despotische Erbmonarchie unter einem Sultan. Große Schaar von Lanzenreilern, bei der Mann und Roß in waltirte, pan;erähnliche Hüllen gekleidet sind. Sklaven- jagden in die heidnischen Länder. Massena smoeto. Karnak — Hauptstadt). Haupt- und Residenzstadt in der Nähe des Batschikam. — 4. Reich Bornu. Zwi- schen Bägirmi, Tsäd-See und Känem im O., den Duggera Tnariks und Damergu im N., dem Reich Sökoto u. Mesau im W.. Boberu, Baber, Marghi, Mandllra, Musgo und Löggeno im S. Fruchtbares, zum Theil sumpfiges Flachland. Tsäd-See mit Schary, Komadugu Jlloe und Komadugu von Bornü. 2 Mill. E. Muha- medanische Bornuer und Araber. Despotische Erbm o »ar ch ie unter einem Sultan. Kriegsheer von 50,000 Mann. Viele bedeutende Städte. Kuka sjn der Bornu- sprache der Name der Adansonien). 900' h. 3'/, M. vom Westufer des Tsäd-Sees. Haupt- und Residenzstadt. 8,000 E. Der deutsche Reisende Overweg ff 27. Sept. 1852 zu Maduän in der Nähe von Kuka. Der englische Reisende Nichardson ch 4. März 1851 zu Ugnrutua am Komadugu von Bornu. Angornu. St. am Westufer des Tsäd-Sees. 50,000 E. Lebhafter Handel. Große Wochenmärkte. Digoa. St. am Komadugu Jlloe. 30,000 E. Lebhafter Handel. Affadeh. Große Handelöitadt. Sinder. Bedeutende Handelsstadt. — 5. Staaten, welche non Bornu abhängig sind. a. R e i ch Loggistiö. Zwischen Musgo, Bägirmi und Bornü. Frucht- bare Eben e, vom Ser benel bcwägert. Stark bevölkert von einem muhamedanischen, gewerbsfleißigen Neger Volk. De;poti;che Erb Monarchie unter einem Sultan. Karnak Loggeno. Haupt- und Residenzstadt am Serbenel. 15,1)00 E. Fabrikation von seinen Kleiderstoffen und von vortrefflichem Indigo. — d. Land Musgo. Zwi- lchen Bagirmi, Loggene, Mandära und Adamaua. Flachland mit einzelnen Granit- hügeln. See von Tnbori. Serbenel und Schary. Die heidnischen Mu s go er lind ein häßliches, wild aussehendes Negervolk, dessen Weiber ein kreisförmiges Stück Holz von oft 1'/, Zoll Durchmesler in der durchbohrten Unterlippe tragen. Die vielen Häuptlinge des Volks leben in beständiger Uneinigkeit; daher kann das Volk durch dlc alljährlichen Sklavenjagden der muhamedanischen Bornuer und Mandarer so furcht- bar mißhandelt und verringert werden. Musgo. Hauptstadt am Serbenel. - 0. Reich Mandara. Zwilchen Musgo, Bornu und Marghi. Malerisches Bergland mit prächtigen Wäldern. Eisenerze. Muhamedanische und heidnische Neger, die den Sklavenjagden der Bornuer ausgesetzt sind. Despotische Erb Monarchie. Mora. V ölter, Lehrbuch der Geographie. Ii. 52

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 278

1822 - München : Fleischmann
278 Nordafrika. §. 4. Naturbeschaffenheit. Klima- Der Boden ist, die Ufer des Nils und dessen Nebenflüsse ausgenommen, größtentheils, besonders in der westlichen Hälfte, eine unfruchtbare, unbewohnte Gegend; die größte Hitze vom Jäner bis zum April herrschend; der Regen selten. Der Ehamsin verbreitet auch hier seine verderblichen Wirkungen. §. 5. Naturprodukte. Gewerbfleiß. a) Aus dem Thierreiche: Pferde, Affen, Löwen, Pan« ther, Giraffen, Hyänen, Elephanten, Papageyen, Krokodile, Flußpferde. Rindvieh, Fische; b) aus dem Pflanzenreiche: Weitzen, Zuckerrohr, Ta- bak, Reiß, Wein, die besten Sennesblätter, Flachs, Bam- busrohr, Eben - und Sandelholz, Tef (eine Art Hirse, wo- raus die Nubier Brod backen). c) aus dem Mineralreiche: Gold, Silber, Salz. Die Kunstprodukte find von keiner Bedeutung. §. 6. Einwohner. Zu den Einwohnern gehören, außer den schwärzlichen Nu- biern, Berbern, Araber, Türken, Juden, Neger. Hauptreli- gion ist die muhamedanische; viele Einwohner find noch Heiden; auch flieht es jakobitische Christen. §. ?. Regierung» Die Regierungsverfassung ist in einzelnen Theilen verschie- den; einzelne Distrikte stehen entweder unter der Herrschaft fremder Mächte $ oder unter einheimischen erblichen Königen oder Fürsten, §. 8. Vorzügliche Orte. Dehr, Haupt- und Residenzstadt des Hassan ñascheff von dem eigentlichen Nubien^ mit 200 H.; Tinareh, eine Stadt und Kastell iy dep Landschaft Mahaß; Sennaar, Hauptstadt von Sennaar, an einem Arme des Nils, mit einem große» k. Pallaste, 100,000 Gr, und Handel; Harbafchi, Residenz eines erblichen arabischen Fürsten, der unter Sennaar steht; Ankheyre, Hanptort im Staate von Berber;

5. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 115

1820 - Altona : Hammerich
Nr'grktißn. uz Flusse Niger, auch Nil der Neger genannt, der zur Regen- zeit weit übers Land trit, und nach dessen Lauf die Reisenden noch immer forschen. Im Osten fließt der Gazellenfluß. Nur an den Flüssen ist das Land fruchtbar. Nördlich vom Niger besteht es meistens aus großen Sandebenen, südlich von demselben ist es gebirgigt und waldigt. Das Klima ist sehr heiß, und wird nur durch den Regen und durch die gleich langen Tage und Nächte gemildert. Die Einwohner sind Neger, theils Muhamedaner, theils Fetischanbeter, und von ungleichem Character. Als die wildesten werden die Galla-Völker genannt, die in mehrere Stämme getheilt sind. Sie wohnen südwestlich von Abysslnien, welches von ihrer Nachbarschaft viel zu leiden hat. Andere Völker sind gesitteter, ehrlich und gefällig. Einige Stämme nomadisiren, andere leben in festen Wohnsitzen. Die Sklaverei ist hier wie überhaupt in Afrika zu Haufe. Man rechnet auf einen Freien drei Sklaven. Durch ganz Nigritien werden Sklavenmärkte gehalten, die von arabischen Kaufleu- ten besucht werden. Dieser traurige Handel wird von hier aus vorzüglich nach den Ländern der Barbarei geführt, und bey den beständigen Kriegen der Negervölker unter einander fehlt es nie an frischer Waare. Beym innern Handel gelten hier, wie in andern Gegenden Afrikas, auch in Ostindien, Kau- ris (kleine Porzelanmuscheln) für Münze. Hauptreiche sind, so weit die Kenntniß des Landes geht: Bornu, westlich von Nubien, mit der Hauptstadt glei- ches Namens, am Gazellenfluß, die mehrere Moscheen und muhamedanische Schulen hat. Das Oberhaupt des Staats führt den Namen Sultan, und der Hof ist muhameda- nisch. Die Einwohner sollen keine ächte Neger seyn, aber doch schwarz von Farbe. Zu den Produkten des Landes, die von ihnen benutzt werden, gehören vorzüglich Baumwolle, Hanf und Indigo. Sie verfntigen feine baumwollene Zeuge, grobe Leinwand, und Decken aus Wolle und Kameelhaaren. Houssa mit Kaschna, westlich von dem vorigen, auf der Nordseite des Niger. Die Stadt Kaschna ist Hauptsitz des Zwischenhandels von Fessan und den südlichen Negerlän- dern. Die Einnphner sind weniger cultivirt. Tombuktn, westlich von Kaschna, eins der ansehnlich- sten Reiche in Nigritien. Nach der Stadt gleiches Namess ziehen jährlich große Karawanen aus der Barbarei, Aegypten und Fessan, die Salz, Taback, serdene und wollene Zeuge u. f. w. bringen, und dafür Gold, Elfenbein und Sklaven holen. Der Sultan und die Staatsbedienten sind Mau-

6. Cursus 2 - S. 131

1809 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
Ostküstenländer. 131 tien, (dey den Arabern Sudan, d. t. das Land der Schwarzen) von dem berühmtesten Flusse desselben, dem von Westen nach Osten strömenden Niger, den die Araber den Groß^Nil, auch den Nil'der Neger, die Neger aber Jo liba, oder den großen Fluß nennen, der in seinem Laufe von den Anwohnern verschiedene Namen erhalt, entweder im Sande, oder in einem großen See endigt. Im Norden des großen Nils be- steht das Land aus weiten sandigen Ebenen, oder Step- pen, mit Steppenflüssen und Seen ; nur im Osten strömt der Gaze ! len flu ß, der sich in den weißen Fluß (Bahr al Abiad), und durch diesen in den (Ac- gyptischen) Nil ergießen soll. Im Süden des Nils ist das Land durchaus gebirgig, waldig und wasserreich. Das ganze Land wird von verschiedenen Kettengebirgen durchschnitten, liefert hauptsächlich Gold und Sklaven in Menge, wird bloß von Negern, die theils Muha- medaner, theils Heiden und Deisten, entweder Nomaden, oder Landbauer sind, an den Flüssen hin bewohnt. Sie theilen sich in viele Stamme und Völkerschaften, und in eine Menge Staaten von sehr verschiedener Form und Größe. Am merkwürdigsten sind die Galla-Völ- ker, die Reiche Bornu, Darfur, Kaschna und T 0 m b u c r u. i. Die Galla - Völker, Heidnische Nomaden, gehören zu den rohesten und wildesten Völkern der Erde. Sie haben sich in den östlichen Theilen des innern Afrika sehr weit ausgebreitet. Sie begränzen und bedrohen Habessinien im Süden und Südwesten, und ihre Zug- platze erstrecken sich von den Habessinischen Alpen bis zu dem Gebirge Lupata. Sie sind in mehrere Stamme und Staaten getheilt, von denen das in diesem Theile von Afrika liegende Reich der fünf Stämme,

7. Grundriß der Geographie - S. 424

1859 - Eßlingen : Weychardt
424 Hochland von Südafrika. Wuchs. Sie sind wahre Barbaren, rauh und zügellos, grausam und faul. Ihre Hauptbeschäftigung sind Viehzucht und Jagd, Krieg, Raub und Plünderung. Manche dieser Völker treiben jedoch auch Ackerbau und beschäftigen sich mit Berg- bau, mit der Verarbeitung der rohen Metalle und mit dem Schneiden der Edel- steine. Auch verhandeln sie Sklaven, Elfenbein, Bergwerksprodukte und andere Naturerzeugnisse an die Portugiesen und an andere Handelsvölker an der West- und Ostküste. Einen großen Theil des Handels an der Ostküste haben der Imam von Maskat in Händen, so wie die Araber und die Banianen sindische Handels- leutej, welche sich längs des ganzen Kllstensaums niedergelassen haben. Die Reli- gion der Negervölker ist ein roher Fetischdienst, mit dem Zauberei, Negenmacherei und andere Gaukeleien, so wie Menschenopfer verbunden siüd. Die einzelnen Völker bilden theils despotische Monarchien, theils aristokratische Republiken. 1. Königreich Kongo. In Unterguinea zwischen den Flüssen Dande und Zaïre. B auza Kongo. Hauptstadt im Innern. 24,000 Einw. 2. Königreich Loango. In Unterguinea zwischen dem Zaïre und Gabon. Ban za Loango. Hauptstadt am atlantischen Oeean. 15,000 Einw. Ha- fen. Handel. 3. Königreich der Kalonda. Es begreift alle Negervölker im Innern von Südafrika zwischen 140 und 8» S.br. Die Häuptlinge dieser Negervölker erkennen den Matiamvo oder den Mnata-ya-nvo s— Herr, Häuptlings als obersten Beherrscher an. Musumba. Feste Haupt- und Residenzstadt. 40,000 Einw. Lunda slucendaj am Mofo-See. Haupt- und Residenzstadt eines Häupt- lings, der den erblichen Titel Cazembe führt und ein Vasall des Matiamvo ist. 4. Die Suaheli f= Tieflandsbewohners. Sie besitzen den Küstenstrich von Zanzibar zwischen dem 10" S.br. und dem Aequator. Die von arabischen Fürsten beherrschten Staaten der Suaheli sind vom Imam von Maskat abhängig, der seine Macht längs der Küste vom 10" S.br. bis zum 8" N.br. und über die vor der Küste liegenden Inseln ausdehnt. §. 365. Die Negervölker in der nördlichen Tropenzone oder in Nordnigritien. Nordnigritien umfaßt den Nordrand vom südafrikanischen Hoch- lande scentralafrikas, das Hochland des Sudan mit dem Küstenlande Nordguinea soberguineas und Senegambien. Die vorherrschende Be- völkerung dieser Länder sind Neger, die in eine Menge von Völkern und Stäm- men zerfallen. Diese Negervölker sind meist von kohlschwarzer Hautfarbe, haben wolliges und krauses Haar, gewöhnlich einen starken, großen Wuchs und sind nicht ohne manche geistige Anlagen. Sie sind entweder Fetischanbeter der gröbsten Art, die viele Priester und Zauberer haben und zahllose Menschenopfer darbringen, oder aber Muhamedaner. Die wichtigsten Negervölker sind die Völker am weißen Nil, wie die Dinka, Schilluk, Nuba u. a., die muhamedanischen Bornuesen und Fell a ta, welch' letztere die intelligentesten unter den Negervölkern sind, die Ma n- dingo, die Dscholoffen, die Aschanti u. v. a. Unter den Negervölkern Crn- tralafrika's haben sich auch muhamedanische Tuàreg stuarikj und hauptsächlich viele Araber niedergelassen, durch welche der Islam auch unter vielen Neger- völkern verbreitet worden ist. Die Bewohner Nordnigritiens treiben einen sehr bedeutenden Ackerbau und ausgedehnte Viehzucht, Fischerei und Bergbau auf Gold, Kupfer, Eisen u. dgl. Die Gewerbe sind nicht ohne Bedeutung und liefern außer dem eigenen Bedarf manches werthvolle Produkt für den Handel. Am ausgedehntesten ist die Verarbeitung der Baumwolle und die Färbung der Baum- wollenzeüge durch Indigo, die Verfertigung verschiedener Leder-, Gold-, Eisen-, Töpfer- und Holzwaaren, so wie vortrefflicher Matten. Der sehr ausgedehnte Bin- nen- und Außenhandel wird nach allen Richtungen hin betrieben,. Eentral- afrika sendet manche Produkte nach dem Norden und empfängt dafür von dorther theils einheimische Erzeugnisse, besonders Salz aus der Sahara, theils europäische Maaren. Mit Senegambien und Nordguinea unterhalten die Europäer, nament- lich die Briten, Franzosen, Niederländer und Portugiesen, auch einen lebhaften Seehandel. Von einer geistigen Bildung kann kaum die Rede sein. Die heidnischen Völker sind ohne alle Kunst und Wissenschaft. In den Schulen der

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 258

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 258 - liefern schönes Bau- und Farbholz, Wein- und Oelpalmen, Pisang- und Brotfruchtbäume und dienen den Elephanten und Flußpferden zum Aufent- halt. Auf den Feldern stolziren gravitätisch in Trupps von 8—12 Stück zahme Strauße einher. Die wichtigsten Einfuhrartikel in Senegambien sind: Bernstein, Flaschen, Glas. Waffen, Blei, Metallwaaren — und afri- kanische Götzenbilder für die Heiden. Senegambien zählt eine Menge selb- ständiger Negerkönigreiche. Zwischen der Mündung des Senegal und dem Palmenvorgebirge lebt ein Mulattengeschlecht, welches von Negern und Portugiesen abstammt, dem Christenthum angehört und in eigenen Ge- meinden von Ackerbau und Handel lebt. Die Hauptplätze an den Küsten sind St. Louis und Gor^e. Die englischen Niederlassungen, z. B. Bathurst am Gambia, sind bloße Handelsfaktoreien, die portugiesischen Uegen^ im Verfall. Die Besitzungen < der Europäer in Senegambien siehe 2. Sudlln ist ein äußerst fruchtbares Land, welches an den mannigfaltigsten Erzeug- nissen des Pflanzen- und Thierreichs Ueberfluß hat. Alle Produkte, die Senegambien hat, liefert Sudan in größerer Fülle; nur Salz fehlt, und das liefert die Wüste. In den Wäldern begegnet man Heerden von Ele- phanten, Antilopen und Affen, sowie zahllosem Geflügel. Flußpferde und Krokodile sind im Niger häufig. Auch Sudan hat nur zwei Jahreszeiten, eine trockne und eine heiße. Während der Regenzeit ist die Mittelwärme zwischen 16° und 24° R, Die Nächte dagegen sind oft so kalt, daß das Wasser in flachen Gefäßen oder Schläuchen gefriert. Von den Neger- staaten merken wir die folgenden. 1) Das Königreich Ober-Bambarra ist ein Staat der Mandingo und hat zur Hauptstadt Sego, 30,000 E. Die Staaten der Mandingo und Dschaloffen (zwischen Senegal und Gambia) sind klein und unbedeutend. 2) Der Staat Timbuktu war früher ein mächtiger Staat, ist aber jetzt den Tuariks in der Wüste zinspflichtig. Durch feine Lage am Mittel- laufe des Quorra hat Timbuktu für den Handel eine große Bedeutung; es ist Anfang und Ende der Wüste. Die Stadt Timbuktu (13,000 E.) soll unansehnlich sein, heißt aber seit Jahrhunderten „die Königin der Wüste". Die Araber, Tuariks und Fellatah streiten fortwährend um die Oberherrschaft. Dr. Barth mußte seiner Sicherheit wegen daselbst 8 Mo- nate verweilen. 3) Das Königreich Haussa, ein Staat der Fellatah*), gebietet über viele muhamedanische und heidnische Negervölker. Der Sultan wohnt in Sokoto (Sakatu); ihm sind wenigstens 12 Provinzen unterthan, von denen jede wieder unter einem Sultan steht. Die Haussa-Sprache ist eine weiche, konsonantenarme, fließende und feine Umgangssprache, das Fran- zösische in Afrika, welche in den Handelsplätzen sprachverschiedener angren- zender Völkerschaften geredet wird. In Sokoto starb 1826 der Reisende Clapperton. 4 M. nordöstlich von Sokoto liegt Wuruo, die Residenz des Sultans. Andere Städte sind Katsena, welches durch die Kriege mit *) Fellahs heißen in Aegypten und Arabien die Ackerbau treibenden Araber, ^uhlahs sind die im. Hochsudan verbreiteten Neger, von welchen die Fellatah in ^iefsndan abstammen.

9. Besonderer Theil - S. 818

1856 - Eßlingen : Weychardt
818 Dritte Abtheilung. Afrika Hauptstadt in einem großen, von mächtigen Gebirgsmasseu umschlossenen, prächtigen Kesselthal. — d. Reich Marghi. Zwischen Musgo, Mandara, Bornü, Baber und Adamlua. Flachland. Neger. — e. Lau d Baber. Zwischen Adamlua, Marghi, Bornü und Bobern. Von verschiedenen N e g e r v ö l k e r n, unter denen Kannibalen sein sollen, bewohnt. — f. Reich Klnem. Im No. des Tsäd-Sees. Vielfach durch- schnittenes Flachland. Neger und T i b b o s. Die harmlose Bevölkerung wird durch die Sklavenjagden der umliegenden Volker sehr verringert.' 6. Länder und Völker im Gebiet des Nigers. — 1. Reich Ada- mäua sfumbinap Zwischen Musgo, Marghi, Baber, Boberu, Bolewa, Korrorofa u. a. unbekannten Negerländern. Fruchtbare und gut angebaute Hochebenen mit vielen einzelnen ll r g e b i r g s k e t t e n und den Bergen Labul, Alantika 10,000' und M e n d i f. Fluß B e n u é mit dem Kebbi und Faro. Sehr dichte Be- völkerung. Heidnische Neger. Eingewanderte Fell an, welche die herrschende Be- völkerung bilden und zahllose Sklaven halten. Viele Städte und Dörfer. Letztere find von den Sklaven der Fellan bewohnt. Jola. Hauptstadt und Residenz des Fellanherrschers in der Nahe des Beim. — 2. Fellanreich Boberu. Zwischen Adamlua, Baber, Bornü, Mesau und Bolewa. Dukku. Hauptstadt. — 3. Fellan- reicl) Bolewa s'bautshij. Zwischen Adamlua, Bobern, Mesau, Schira, Zegzeg und Korrorosa. Hochebene mit vereinzelten Bergen.. Goldwäschereien. Jakoba. Große und volkreiche Hauptstadt am Fuße eines hohen Berges. — 4. Fell an- reich Mesau. Zwischen Bolewa, Bobern, Bornü, Sökoto und Schira. Mesau. Hauptstadt. — 5. Fellanreich Schira. Zwischen Mesau, Sökoto und Bvluwa. Schira. Hauptstadt.— 6. Fel laureich Sökoto. Zwischen Bornü, Mariadi, Guber, Gando, Womba, Gnlri, Zegzeg, Schira und Mesan. Große Hochebene mit einzel- nen Granitgebirgen. Fluß Rima mit Raba und Zoma. Dichte Bevölkerung von Fellan und Negern. Despotische Erbmonarchie unter einem Sultan. Wurno. Haupt- und Residenzstadt am Rima, in der Provinz Zanfara. 15,000 E. Vom Sultan Bello gebaut 1831. Wichtiger Handel. Svkoto ssakkatuj. Ehe- malige Haupt- und Residenzstadt in der Nähe der Mündung des Naba in den Rima. 25,000 E. Vom Sultan Danfodio angelegt 1803. Von einer 20' bis 30' hohen Mauer umgeben. 8 Thore. 2 Moscheen. Bedeutende Gewerbe in Leder, Eisen- waaren und baumwollenen Zeugen. Großer Handel. Jährlich kommen große Salz- karawanen der Tuariks aus Agades und Ghat in der Sahara. Der englische Rei- sende Clapp ertön skläppert'nj ff 13. April 1827. Kltsena. Feste Hauptstadt der Provinz gl. N. Bedeutende Baumwollen - und Lederfabrikativn. Ansehnlicher Handel. Kano. Feste Hauptstadt der Provinz gl. N. in fruchtbarer, aber sumpfiger und ungesunder Ebene. 40,000 E- Fabrikation von Baumwollenzeugen. Jndigobau. Jndigofärbereien. Sehr gut versehene Märkte. Große Handelsmesse. Kattagum. Feste Hauptstadt der Provinz gl. N. am Schaschun. 8,000 E- In der Nähe der Stadt starb der englische Reisende O udney sandnij 1824. — 7. F e l l a n r e i ch Gando. Zwischen Sökoto, der Sahara, dem Niger, Dendina und Janri. Flachland mit zahlreicher Bevölkerung von Negern und Fellan. Despotische Erbmonarchie unter einen: Sultan. Sehr viele große Städte und Dörfer. Provinzen Kebbi, Mauri oder Arewa und Zaberma. Gando. Feste Haupt- und ^Residenzstadt in einer Ebene zwischen dem Rima und Zoma. Andere große Handelsstädte: Dschega am Zoma; Bunsa am Kebbi. — 8. Fellanreich Janri. Im Süden von Gando. Despotische Erb Monarchie unter einem Sultan. Viele Städte und Dörfer. Janri salörij. Große und feste Haupt- und Residenzstadt in der Nähe des Nigers. Baumwollenweberei. Verfertigung von Säbeln und Schießpulver. — 9. Fellan- reich Nttfi. Im S. von Janri.' Fellan und gewerbfleißige Nufantschi. Despotische Erbmonarchie unter einem Sultan. Nñbbñh. Große und blühende Haupt- und Residenzstadt am Niger. 40,000 E. Bedeutende Fabrikation verschiedener Stoffe. Großer Sklavenmarkt. Sehr ausgedehnter Handel nach allen Richtungen. Zagoshie. St. aus einer großen, sumpfigen Insel des Nigers, Nabbah gegenüber. Eine der größten Manusakturstädte des Nigerlandes, die alle Arten von Sudanstoffen verfertigt. Kulsa. Feste Stadt. 15,000 E. Viele Gewerbe. Wichtiger Handel. — 10. Fel- lanreich Womba. Im O. von Jauri. Kotonkora. Hauptstadt auf einem hohen Granitfelsen. Großer Durchgangshandel für Karawanen. — 11. Fellanreich Guäri. Im O. von Womba. Guäri. Hauptstadt. — 12. Fellanreich Zegzeg. Im O- von Gulri. Zaria. Feste Hauptstadt. 50,000 E. — 12. Land Korörrofa sdas altberühmte Goldland Wangaraj. Im S. von Bolewa. Verschiedene Staaten des- selben: Agany; Jimmölo; Baschikkari; Jemssli; Bakawelino; Köwe;

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 257

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
257 2, Sudan (50,000 Q.-M., 15 Mill. E.) soll ein äußerst fruchtbares Land sein, wel- ches an den mannigfaltigsten Erzeugnissen des Pflanzen- und Thierreichs Ueberfluß hat. Alle Produkte, die Senegambien hat, liefert Sudan in größerer Fülle; nur Salz fehlt, und das liefert die Wüste. In den Wäl- dern begegnet man Heerden von Elephanten, Antilopen und Affen, sowie zahllosem Geflügel. Flußpferde und Krokodile trifft man im Niger genug. Auch Sudan hat nur zwei Jahreszeiten, eine trockne und eine heiße. Wäh- rend der Regenzeit ist die Mittelwärme zwischen 16° und 24° R. Die Nächte dagegen sind oft so kalt, daß das Wasser in flachen Gefäßen oder Schläuchen gefriert. Von den Negerstaaten merken wir die folgenden. 1) Das Königreich Ober-Bambarra ist ein Staat der Mandingo und hat zur Hauptstadt Sego, 30,000 E. Die Staaten der Mandingo und Dschaloffen (zwischen Senegal und Gambia) sind klein und unbedeutend. 2) Der Staat Timbuktu war früher ein mächtiger Staat, ist aber jetzt den Tuariks in der Wüste zinspflichtig. Durch seine Lage am Mittelläufe des Quorra hat Timbuktu für den Handel eine große Bedeutung; es ist Anfang und Ende der Wüste. Die Stadt Timbuktu (12,000 E.) soll un- ansehnlich sein, heißt aber seit Jahrhunderten „die Königin der Wüste." Die Araber, Tuariks und Fellatah streiten fortwährend um die Oberherrsckaft. Dr. Barth mußte seiner Sicherheit wegen daselbst 8 Monate verweilen. 3) Das Königreich Haussa, ein Staat der Fellatah*), gebietet über viele muhamedanische und heidnische Negervölker. Der Sultan wohnt in Sokotu (Sakatu); ihm sind wenigstens 12 Provinzen unteahan, von denen jede wieder unter einem Sultan steht. Die Haussa-Sprache ist eine weiche, konsonantenarme, fließende und feine Umgangssprache, das Französische in Afrika, welche in den Handelsplätzen sprachverschiedener angrenzender Völker- schaften geredet wird. In Sokotu starb 1826 der Reisende Clapperton. 4 M. nordöstlich von Sokotu liegt Wurno, die Residenz des Sultans. An- dere Städte sind Katsena, welches durch die Kriege mit den Gubern und Mariadis viel verloren hat, und Kano, dessen Sultan von dem Markte da- selbst bedeutende Einnahmen bezieht und täglich 1000 Kauris**) nach So- kotu zur Hofhaltung des dortigen Sultans schickt. In Aakoba residirt der Sultan der Provinz Boschi, welcher die besten Bogenschützen von Sudan hat. Aola ist der Hauptort der Provinz Adamaua, die ein schönes, weide- reiches Land ist und 7 Monate Regen hat. Die Bewohner waren gegen die Europäer freundlich und zuvorkommend. Durch den Niger mit seinem Zuflusse Benua oder Tschadda sind diese Königreiche den Europäern zugäng- licher gemacht worden, und bereits hat ein englisches Dampfschiff den durch Barth entdeckten Tschadda oder Benue, den man früher fälschlich für einen Abfluß des Tsad-Sees hielt, befahren. *) Fellahs heißen in Aegypten und Arabien die Ackerbau treibenden Araber, Fuhlahs sind die im Hochsudan verbreiteten Neger, von welchen die Fellatah in Tieft lud an ab siammen. **) Kauris sind Muscheln. 2500 Kauris haben den Werth von einem öster- reichischen Maria-Therefienthaler, einer Münze, die in Astika sehr gangbar ist. Lasst an, Geographie. 4. Aufl. 17

11. Abt. 2 - S. 786

1830 - Hannover : Hahn
786 Afrika. Die Afrikanischen Raubthiere, Löwen, Hiänen, Panther, Leo- parden sind hier alle in großer Zahl, neben ihnen aber anch eine zahllose Menge Wild, Schweine, Hirsche, Antilopen, Hasen u.a. Die großen Flüsse beherbergen Krokodile und Flußpferde, die Wälder viele Schlangen, darunter sehr giftige und die Riesen- schlange, Affen in ganzen Schaaren und eine unglaubliche Menge von Vögeln, Papageien, Fasanen., Perlhühner und lausend unbekannte Arten, aber darunter keine durch angenehme Stimme, wohl aber viele durch schönes Gefieder ausgezeichnet. Das Meer ist reich an Schildkröten und Fischen. In üppigster Fülle finden wir die Pflanzenwelt. Europäisches Getreide kommt hier nicht mehr gut fort, selbst für unsere gewöhnlichen Gemüsearten ist das Klima nicht passend; dagegen ein unglaubliches Gedeihen einheimischer unzäh- liger Gewächse, die hier, wie in einem Treibhause unaufhörlich grünen. Hier ist das Vaterland der Kokos-,,Dattel-, Wein-, Ol-, Fä- cher- u. a. Palmen arten, die durch Früchte, Saft, Blätter, Bast oder Holz nützen, des ungeheuren Baobab, des Kalebassenbau- mes, der Tamarinde, des Schi- oder Butterbaum es, des Manglebaums, Ebenholzes und tausend anderer zum Theil noch ganz unbekannter Gewächse, deren Früchte oder Holz nutzbar sind. Hauptnahrungspflanzen sind Mais, Reis, Bataten, Pamswur- zel, die aus Amerika hier her versetzte Maniok und Hirse. Außer- dem finden sich hier die Europäischen Südfrüchte, Ananas, In- digo, Baumwolle, Santelholz, Zuckerrohr, aber nicht be- nutzt, Pfeffer, Pisang, mancherlei Farbehölzer und die schön- sten Blumenarten. Die Gebirge enthalten Gold-, Kupfer- und Eisenerz; jedoch ist eigentlicher Bergbau zu unbekannt, um diese Schätze ordentlich benutzen zu können; aber in einigen Gegenden sind reiche G old sa n dla ger und auch Sand der Flüsse, selbst oft des Meeresufers liefert Goldkörner, die hier in Menge gesammelt werden. Salz gewinnt man aus dem Meere. Zu den Plagen des Landes gehören die verwüstenden Termiten, die Z ug h eusch recke n und die quälenden Moskitenschwärme. Wilde Bienen finden sich in den Wäldern in solcher Menge, daß sie oft Reisenden gefährlich werden.— Die E. sind alle Neger, in zahllose Stämme getheilt, meist unter despotischen Fürsten, an Körper- und Geistesbildung ver- schieden. In Niederguinea ist das Chr'stenthum schon seit 300jah- ren verbreitet, in Senegambien der Islam, der bereits gegen S. über den Gambia vorgedrungen ist, jedoch den Negern Intoleranz und Fanatismus nicht eben mitgetheilt, wohl aber Arabische Sprache und Schreibkunst verbreitet hat. Die meisten Negerstämme sind noch Fe- tischanbeter. Manche Negervölker sind schon mit Weberei, Färberei, Bearbeitung der Metalle, Lederbereitung und anderen Handwerken be- kannt, andere sind durchaus ohne alle Industrie. Der Handel ist leb- haft und wird durch Karawanen betrieben; Sklaven, Gold, Salz und Europäische Maaren, besonders Waffen, Schießpulver, Putz- sachen, Brantwein sind die Haupthandelsartikel; als Münze ge- braucht man in vielen Gegenden die bekannten Muschelschaalen (Kau- ris), welche aus Ostindien eingeführt werden, auch wohl eine Art

12. Grundriß der Geographie - S. 429

1859 - Eßlingen : Weychardt
Die natürliche Beschaffenheit. Die Bewohner und die Staaten. 429 viele isolirte Berge und große lange Bergketten, die bis zu 6,000' und noch höher aufsteigeu. Die geringe Kultur der Nachbarländer, in Ver- bindung mit den herrschenden Winden, begünstigen die steten Vergröße- rungen der Säharä gegen Süden, Osten und Norden; sie erweitert so- gar gegen Westen ihr Gebiet. Hier an der Westküste der Säharä bildet der Sand außerordentlich hohe Dünen, verschüttet die Landungsstellen, ver- flacht den Meeresgrund und hat eine 25 bis 30 Meilen breite unter- meerische Sandbank gebildet. Daher ist die flache und einförmige Westküste den Schiffern äußerst gefährlich und berühmt durch die vielen hier- zu Grunde gegangenen Schiffe. Z. Gewässer. In der Sähärä herrscht großer Wassermangel, aber keine allgemeine Wasserlosigkeit. Große und völlig wasserlose Gegenden umschließen zahlreiche fluß- und quellenreiche Landstriche, welche Oasen saltägyptisch: Uahe Wohnung. Griechisch: Oäsis. Arabisch: Wall] genannt werden. Die meisten Flüsse der Sahara sind nur zeit- liche Regenbäche, nur wenige sind beständige Flüsse. Von den letzteren fließen einige unmittelbar in den atlantischen Ocean, andere in den Niger und in den weißen Nil. Vom Südabfall^des Atlas kommen zahllose Büche, welche in der Sahara versiegen. Kleine Seen und Teiche findet man in manchen Gegenden, darunter die Salzseen von Bilma. Unterirdisches Wasser, theils süß und rein, theils salzig und bitterschmeckend, trifft man an vielen Orten in Tiefen von 6 bis 100 Fuß und darüber. G. Klima. Die Hitze ist bei den senkrecht fallenden Sonnenstrahlen in der schattenlosen Wüste fast das ganze Jahr hindurch den Tag über äußerst beschwerlich und fast unerträglich. Die Nächte mit ihren reichlichen Thauniederschlägen dagegen sind so kalt, daß man Schutz gegen Thau und Külte sucht. Westliche Seewinde an der Westküste. Trockene und aus- dörrende Ost winde in der innern Sähärä, die im November beginnen und bei Tage glühend heiß, bei Nacht sehr kalt sind. Heftige, trockene Süd - und Nordost-Winde, die oft große Külte Hervorrufen, in der nördlichen Sähärä. Aeußerst gefährlich ist der unregelmäßig sich erhebende, heiße, elektrische Wind Samum, der die Lust der Wüste mit Sand erfüllt und den Reisenden oft sehr verderblich wird. Große Trockenheit und Reinheit der Luft. Häufig sind die täuschenden Bilder der Luftspie- gelung. Kein Regen im Innern der Sähärä; manchmal einzelne G e- witterstürme. Tropische Regen vom Juli bis Oktober in der süd- lichsten, Winterregen in der nördlichen Sahara. 7. Mineralreich. Wenig Mineralprodukte, hauptsächlich Salz, das man an der Meeresküste, so wie aus Salzseen und Salzebenen im Innern der Sahara gewinnt. 8. Pflanzenreich. Die Sahara ist eine pflanzenarme Zone. Wälder gibt es nur äußerst sparsam. Dattel- und Dumpalmen, Gummi liefernde Acacien und Mimosen sind die verbreitetsten Bäume. Unter den ange- bauten Pflanzen sind nur Getreide, Durrah, Reis, Bohnen und Süd- früchte von einiger Bedeutung. 9. Thierreich. Wenig wilde Thiere: Heuschrecken; Ameisen; Skor- pione; Vipern; Strauße; Hasen; Füchse; Giraffen; wilde Pferde und Esel. Auf der Pflege der zahmen Hausthiere, wie der Kameele, Pferde und Esel, der Rinder, Schafe und Ziegen, beruht hauptsächlich die Existenz der Bewohner. §. 369. Die Bewohner und die Staaten. Den westlichen Theil der Säharä bewohnen Araber smaurens, den mittle- ren Theil die Tuäreg stuariks und das Negervolk der Tsbu stibbo] den Osten. Die Existenz dieser muhamedanischen Völker beruht hauptsächlich auf der

13. Schulgeographie für die mittleren Klassen der Gymnasien, für Bürger-, Real- und Töchterschulen - S. 196

1832 - Hannover : Hahn
195 §. 495 — 497. Indien. und zu tausend Gerathen höchst wichtig, köstlichefrüchte, Ananas, Mango, Pisang, mancherlei Palmen (Areka, Sago u. a.), der Banianenbaum, Indigo, Pfeffer, Juckerrohr, Safran, Mohn, Taback, Südfrüchte, selbst Europäisches Getreide, Obst, und Kartoffeln; große Wälder mit zahllosen Baumarten, darunter auch der Tikbaum. Man hat alle Europäischen Hausthiere, am meisten das Rind und den Büffel zum Ziehen und Tra, gen, Kamele nur in dernw. Wüste, den Elefanten besonders im Ganges, lande, das Schaf in N. hat schöne Wolle. Unter den wilden Thieren sind zu bemerken der eigentliche Tiger, der Lowe, das einhörnige Nas, Horn, die Hiäne, der Bär und Wolf, auf den Gebirgen Antilopen, Gem, sen und Steinböcke; Affen in Menge, das Moschusthier im hohen N. Ge, birge, mancherlei Wild, viel zahmes und wildes Geflügel, Papageien, viele Geier, die Kropfgans, der Flamingo, der Pfau; Rrokodile rm Gan, ges und Indus, Schildkröten, Perlmuscheln in So-, dieriesen-, Brillen, und viele andereschlangenarten, Moskitos, der Skorpion, der Fadenwurm, die weiße Ameise, Bienen und Seidenraupen. Unter den Mineralien ist ausgezeichnet der Diamant und Rubin im Innern von Dekan, edle und unedle Metalle, viel Salpeter, Salz, Schwefel, Steinkohlen im Gangeslande. §. 496. Die E. sind dem Haupttheile nach Hindus, zahlreich sind aber Afganen und Mongolen; in den Seestädten leben viele Ankömm, linge aus den benachbarten Ländern, Araber, Perser, parsen, Arme, nier, Malaien, Birmanen, auch Juden und Neger. Von Europäern finden sich am meisten Engländer und portugiesische Mulatten. Die Hindus sind Kaukasier, zart gebauet, von verschiedener Farbe und in sehr verschiedenen Stämmen, zum Theil Mischlinge von fremden Nationen, eben so verschieden an Bildung, zum Theil rohes Räubervvlk. Sprache in mancherlei Dialekten; Sanskritt. Braminische Religion, Tempel (Pagoden) mit vielen Götzenbildern, zahlreiche Priester und glänzende Feste- Opfer, Baden, Selbstreinigung, Verbrennung derwittwen, Kindermord. Künste und Wissenschaften sind nicht unbekannt. Ausgezeichnete Industrie und mechanische Geschicklichkeit. Kasieneintheilung; Braminen, Tschet, tries, waifstas, Sudders; Parias. Genügsamkeit, Widerwille gegen Fremde bei großer Toleranz. Sehr verbreitet ist die Muhamedanische Religion. Uralte Bildung im Lande, ungeheure Felsentempel, Fabeln der Griechen und Römer, Alexanders Jug, Einfälle Muhamedanischer Erobe- rer; Tamerlan; Mongolisches Reich 1525 gestiftet, seit ioo Jahren im Verfall, jetzt verschwunden. Siks und Mahrarren erheben sich, Afganen fallen ein, zahlreiche Staaten entstehen, beständige Kriege zwischen densel- den. Erste Schifffahrt der Europäer nach Indien unter Dasco da Gama 1498. Portugiesen und Niederländer erwerben und erobern große Ge- biete; Herren fast des ganzen Landes sind jetzt die Engländer (Ostindische Compagnie), deren Macht seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts schnell wächst.

14. Für Oberklassen - S. 19

1882 - Berlin : Gaertner
19 bevölkerung, die Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe treibt und sich großenteils zum Islam bekennt. Palmen, Brotbäume, Mi- mosen, Ebenholzbaume, Tamarinden, Dhurra u. Mais wich- tigste Pflanzen; die Tierwelt ausgezeichnet durch Löwen, Pan- ther, Hyänen, Elefanten, Flußpferde, Giraffen, Antilopen, Strauße und Krokodile. — Zahlreiche Staaten, in lebhaftem Karawanenverkehr mit den afr. Nordküstenländern stehend. Im Nigergebiet liegen die Fellatah-Staaten: Massina (mit Timbuktu; Gold- und Salzhandel). Gando und Sok oto. — Im Becken des Tsadsees die Staaten: Bornu (mit Kuka), Baghirmi, muhamed. — Weiter östl.: Dar Für. t>. Nord-Guinea, das meist tiefliegende, für Europäer ungesunde Küstenland südlich von Hochsudan, wird außer dem Niger von zahlr. Küstenflüssen bewässert und ist zum Teil sehr fruchtbar und reich an pflanzl. und tier. Produkten. Bewohner: meist heidn. Neger; Ausfuhr von Gold, Elfenbein und Palmöl. Landplagen: Raubtiere, Schlangen, Termiten, Guineawurm. Man unterscheidet von O. n. W.: 1. Die Sklavenküste. Landeinwärts das Neqerreich Da- h 0 M 6. 2. Die Goldküste, mit engl. Niederlassungen (z. B. Cape Coast). Nördlich davon das Reich der Aschanti. 3. Die Zahn- oder Elfenbeinküste. 4. Die Pfefferküste, mit der von Nordamerikanern ge- gründeten Negerrepublik Liberia. 5. Sierra-L eona-Küü e, mit Freetown, einer von Engländern gegründeten Niederlassung befreiter Neger. o. Senegambien, das Gebiet von Senegal und Gambia, ist am Meere Tief-, im Innern Hochland. Das „grüne Vor- gebirge", vom ewigen Grün der Bäume, besonders des Affen- brotbaums, so genannt. Ungeheure Gummiwälder. Zahlreiche Negerstämme (Joloffen, Mandingas, Fulahs), teils heidn., teils muhamedan. — Kolonien der Franzosen (Senegal), Engländer (Gambia) und Portugiesen. 1. An welchen Hindernissen scheitern die meisten Entdeckungsreisen in Afrika? 2. Wichtigkeit des Nigers und der Flüsse überhaupt in Bezug auf Ländererforschung, Transport und Ansiedlung! 3. Etwas Näheres über die Bildunqsverhältnisse der Sudan- Völker! 8. 13. Uardost-Afrrka. a. Abessinien oder Habesch, der nordöstliche Vorsprung Hochafrikas, das Quellenland des Blauen Nils (Bahr-el-Azrek), der hier durch den inselreichen Tzana-See fließt, und des Atbara. 2*

15. Zweiter oder höherer Kursus - S. 884

1850 - Weilburg : Lanz
884 Die einzelnen Lander Afrika's. anch noch die tropischen Regen fallen, das Klima ziemlich milde, und die Nächte im December und Januar bringen Eis, selbst in der Wüste. - Fürchterliche Stürme brausen aus Nordwesten. Die Luft ist gesund; nur in den südöstlichen Sumpfgegenden herrschen zuweilen Fieber. — An bemerkens- werthen Naturerzeugnissen hat: A. das Thierreich 1) Pferde, Rindvieh und andere Hausthiere; die Beduinen der Wüste ziehen 2) viele Kameele. In den südlichen Gebirgswäldern und den Wüsten finden sich 3) wilde Thiere in großer Anzahl, als Elephanten, Nashörner, Flußpferde, Löwen, Giraffen, Leoparden, Hyänen, Gazellen, Affen u. a.; cs gibt 4) Steinböcke und 5) Str.auße, und in dem Strome wohnt 6) das Krokodil.- Auch 7) Schildkröten und 8) Termiten verdienen der Erwähnung. — 15. Das Pflanzenreich. Mancherlei 1) -Getreidearten, als Weizen, Reiß und Teff, woraus die Nubier ihr Brod backen, so wie auch 2) Baumwolle und 3) Taback gedeihen im Nilthale; 4) viele Küchengewächse werden gezogen; 5) Sennesblätter sind ein wichtiger Artikel des Handels; in des Landes nördlicher Hälfte erheben sich 6) Dattelpalmen; auch gibt's 7) Tamarinden, Akazien und andere Bäume. — 6. -Das Mineralreich. Man findet Gold, auch etwas 2) Silber und in einigen Gegenden 3) Steinsalz. §. 1047. Die Einwohner, deren-Zahl zu V/, Million angegeben wird, bestehen aus drei Volksstämmen, nämlich Nubiern, Arabern und Negern. Die Nubier, die auch unter dem Namen Kenous, Bar ab ras und Berbern in ihrer Landessprache bekannt sind, haben einen schön gebauten, muskulösen und starken Körper, eine - broncefarbige Haut, schöne Gesichtszüge, lebhafte Augen und lockiges Haar. Sie bebauen die fruchtbaren Strecken längs des Nils mit ziemlichem. Fleiße, bewässern das Land, führen aber, wie die Fellah's m Aegypten (§. 10 i 1), ein höchst armseliges Leben. Ihre Sprache klingt sehr angenehm, ist biegsam, hat aber, außer einigen Liedern, keine Erzeugnisse aufzuweisen. Dem Eharakter nach wird dies Volk als tret!, gutmüthig und gastfrei geschildert. —

16. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 248

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
248 eines Strauches geflochten wird. Sie leben von den scheußlichsten Dingen, welche wir uns nur denken können: von Schlangen, Eidechsen, Ameisen, Käfern, Heuschrecken re. Die Hottentotten stehen an geistiger Kraft den Kasfern nach; sie wollen sich durchaus nicht geistig anstrengen, und arbeiten ebenso ungern. Aber doch ist ihr Charakter gut; denn sie sind ehrlich, zärtlich gegen ihre Kinder und voll Mitleid gegen Unglückliche. Die Bildungsstufe der äthiopischen Race kann man schon aus ihrer Religion abmessen (§ 50). Sie ist die tiefste Stufe des Heidenthums. Die Neger haben kaum einen Begriff von einem lebendigen Gotte; sie denken ihn sich zu entfernt und glauben, er habe die Welt verlassen und unzähligen Geistern preisgegeben. Diese Geister (Fetische) beten sie unter allerlei Formen an; auf die lächerlichste Weise machen sie Holz, Steine, Schlangen, Eidechsen, Krokodile, Wasserfälle, Bäume, die Sonne, selbst verfertigte Götzen mit Menschengestchtern, sogar den eignen Schatten re. zu Fetischen, welchen sie auch Menschenopfer bringen, um ihren Zorn zu versöhnen. Ueberall verlangt der Fetischdienst zahlreiche Menschenopfer, und veranlaßt die fürchterlichsten Gräuelscenen. Die Neger haben einen eigentlichen Teufelsdienst; sie sind in immerwährender Furcht, ein Zauberer möge sie etwa behexen. Darum behängen sie sich mit Grigris, d. h. Zaubermitteln, und morden ohne Er- barmen alle diejenigen, welche von den Zauberärzten als Urheber einer Be- zauberung bezeichnet werden. Erst in neuester Zeit ist zu diesen unglück- seligsten Duldern der Erde die Wohlthat des Christenthums gedrungen. Unter den Hottentotten und Kasfern, in der Negerrepublik Liberia, in Freetown, und an der Küste Zanguebar hat die Lehre des Weltheilandes bereits so festen Fuß gefaßt, daß mit Zuversicht zu erwarten steht, es werde den unausgesetzten Bemühungen europäischer und afrikanischer Missionäre in Kürze gelingen, auch unter den unglücklichen Völkern im Innern von Afrika die beglückende Iesu-Religion*) zu verbreiten. Bemerkenswerth ist es, daß nicht nur in Habesch, sondern auch im Neger-reich Mandara das Christenthum sich erhalten hat. Bei Moru, der Hauptstadt von Mandara in Bornu, hat man eine Anzahl Christendörfer aufgefunden und sogar ein christliches Volk, die Gouber, angetroffen, welche Kirchen mit Glocken, alte Bibeln und Religions- bücher besitzen, und in jene Gegenden eingewandert zu sein vorgeben, als die christlichen Kopten Aegyptens zier Zeit der arabischen Einfälle aus ihren heimathlichen Sitzen vertrieben wurden. Sowie ganz Nordafrika sich dem Islam zugewendet hat, so ist es auch der Thäthigkeit muhamedanischer Missionäre gelungen, viele Negerftämme der Lehre „des Propheten" zuzuwenden, welche der Sinnlichkeit der Reger mehr zusagt, als das Christenthum. Wenn aber schon der Islam eine unter Aethiopern seltene Bildung hervorzurufen vermocht hat, um wie viel mehr dürfen wix unsere Hoffnungen auf eine spätere Kultur der Negervölker richten, wenn die Lehre Jesu bei ihnen bleibenden Eingang gefunden haben wir. Zahlreich sind in der Berberei die Juden; und obwohl verachtet und schmählich unterdrückt, haben sie doch großen Reichthum und Einfluß erlangt. Ihre Zahl wird auf 6 — 700,000 geschätzt. ') Die Bibel ist bereits in verschiedene Negersprachen übersetzt worden.

17. Cursus 2 - S. 132

1809 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
1z2 Afrika. Hessen Regent gewählt wird und L u b o .heißt, am mächtigsten ist. 2. Das Reich Bornu liegt westlich von Nu- bien, am Rande der Sahara, und wird vom Gazellen- flusse und sehr vielen Bachen durchflossen, ist fruchtbar an Getraide, Baumwolle, Hanf, vortrefflichem Indigo und verschiedenen Arten von Südfrüchten; hat \mu Viehzucht aller Art, Wachs und Honig im größten Ueberflusse, und große Salzseen in der Wüste Brlma. Die Einwohner sind ganz schwarz, ohne doch vollkom- mene Negern zu seyn; sie sollen aus vielen kleinen Völ- kerschaften bestehen und über 30 Sprachen reden. Der Hof spricht Arabisch, und die herrschende Religion ist die Muhamedanische. Sie wohnen in gemauerten Hau- sern, und treiben Landbau und Handwerke. Sie verar-. beiten ihren Hanf zu grober Leinwand, rhre Baumwolle zu sseinen Kattunen und Musselinen, die wegen der blauen Farbe den Ostindischen vorgezogen und viel hö- her, als Seide, geschätzt werden, und handeln mit Goldstaub, Sklaven, Pferden, Straußfedern, Salz und Zibet. Der Staat wird von einem Könige regiert, der den Titel Sultan führt, und ist erblich; doch hat die Nation das Recht, unter den Söhnen des Ver- storbenen den Thronfolger zu wählen, und überträgt diese Wahl den drei Aeltesten. Bornu hat eine zahlreiche Rei- terey, ist weit mächtiger, als Marokko, und beständig in Kriegen mit den angränzenden Heidnischen Neger- stämmen verwickelt; daher die Menge der Sklaven. Bornu, nahe am Gazellenflusse, der Haupt-und Residenzort, ein sehr großer unordentlicher Haufe zerstreut liegender Hauser, mit vielen Moskeen und Schulen. Der Staat von D a r fu r oder das R eich Für, \

18. Zweiter oder höherer Kursus - S. 924

1850 - Weilburg : Lanz
Die einzelnen Länder Asrika's. 624 bedenkend; erst durch die Europäer sind viele heimisch geworden. A. Das Thierreich. Pferde und Esel wollen in diesem Lande nicht sonderlich gedeihen; aber 1) die Rindvieh- und 2) die Schaafzucht ist ansehnlich. Durch die sich immer weiter verbreitende Kultur nehmen 3) die wilden Thiere ab; Elephanten, Löwen, Panther, Nashörner, Schakals, Giraffen, Zebra's, Antilopen, Büffel, Affen u. a. gehören zu diesen. Von 4) Vögeln findet man Strauße, Pelikane, Flamingos, Papageien n. s. w.; in den Flüssen zeigen sich 5) Krokodile, und in den angrenzenden Meeren halten sich 6) Wallfische und Robben auf. Es gibt 7) viele Schlangen und darunter sehr giftige Arten; 8) Termiten sind oft eine Plage in den Häusern und 9) Heuschrecken auf den Feldern. — 15. Das Pflanzenreich. Als Europäer sich in diesem Lande zuerst niederließen, fanden sie keine andern eßbaren Fruchte, als wilde Trauben und einige Beerenarten. Jetzt wird 1) viel Getreide, besonders Weizen gebaut; herrlich gedeiht 2) die Rebe, und mannigfaltige 3) Ob star ten und 4) edle Früchte finden sich in Menge. Auch 5) die Kaffee- und 6) Baumwollenstaude, so wie 7) die Theepflanze sind einheimisch geworden. Von 8) Bäumen sind auch besonders der Brodbaum, die Dattelpalme und der Wachsbaum bemerkenswcrth; 9) prachtvolle Blumen blühen; sehr zahlreich sind Jo) die Giftpflanzen. An Holz ist Mangel. <5. Das Mineralreich. Dieses Reich ist eben nicht reich. Wohl findet man Spuren von Blei, Kupfer und Eisen; aber eigentlicher Bergbau wird nicht getrieben. Einige kleine Seen und das Meer liefern viel Salz. §. 1099. Die Bevölkerung dieses ansehnlichen Landes ist bis jetzt noch gering und mag etwa 210,000 Seelen betragen, wonach nur 21 Menschen auf die Qmeile kommen. Ungefähr ein Drittel derselben besteht aus Weißen; die klebrigen sind Hottentotten, Kaffern und Negern. Die Hotten- totten leben als freie Leute; sie stehen entweder bei den Kolonisten'in Diensten, oder sind Soldaten. Es gibt nur wenige Landeigenthümer unter ihnen. Am meisten verbreitet ist

19. Die politische Geographie - S. 610

1845 - Eßlingen : Dannheimer
- 610 Viertes Kapitel Die muhamedanischen Völker des flachen und hohen Sudan und Senegambienö. §. 482. Die G r u n d m a ch t. A. Das . Gebiet der muhanledanischen Völker im Innern von Afrika umfaßt den flachen Sudan (S. §. 101. D. Hl. S. 4. 127) und das Tiefland von Senegam-ien bis zum Gambia; auch hat sich der Islam über einen großen Theil der Völker im Hochlande von Sudan ausgebreitet und ist im Unterlauf des Quorra fast bis zur Küste des Meerbusens von Guinea vorgedrungen; endlich sind die Vorstufen des süd-afrikanischen Tafellandes in Süd- Guinea von muhamedanischen Völkern besetzt. ü Die Bevölkerung.— !. Die Stammverschiedenheit. Die Bewohner des genannten Gebiets gehören größtentheils dem afrikanischen Stamm, theils dem M u l a t ten g esch l e ch te an."— 1. Zum afrikani- schen Sprachstamm gehören: a. Die Fulaher oder Pulen, im Sudan Fell ata Hs genannt, mit krausem, selbst wolligem Haar, aber mit einer loh- rothen oder kupfrigen Hautfarbe. Sie sollen durch die Saracenen aus den Kulturländern Nord-Asrika's verdrängt worden sein, und wohnen gegenwärtig vom Mittellauf des Gambia und des Senegal bis zum Tschad-See. Sie sind die wichtigste Nation unter den Negervölkern. b. Die Mandinger, auf dem nördl. Abhang von Hoch-Sudan, sind nach den Fulahern die mächtigste Nation in diesen Gegenden des innern Afrika. Sie sind schwarz, aber mit olivenfar- biger Schattirung. c• Die Zaloffen im Tieflande Senegambiens zwischen Senegal und Gambia. Sie haben wolliges Haar und sind die schwärzesten und schönsten Neger. <l. Die Foy- oder Ardrah-Neger längs der See- küste Nord - Guinea's, im Delta des Quorra und in dem benachbarten Kong- Gebirge. e. Die Negervölker des flachen Sudan sind fast ganz unbekannt; sie spalten sich in viele Zw'eige und scheinen 8 verschiedene Spra- chen zu reden. ■— 2. Vom Senegal his zum Cap Palmas wohnt ein ziemlich zahlreiches Mulatten-Geschlecht, welches durch Vermischung der Europäer, besonders der Portugiesen, mit Negerinnen entstanden ist. Die Mulatten nen- nen sich Portugiesen und reden ein verderbtes Portugiesisch. Viele verstehen auch Arabisch. — Ii. Die Ständeverschiedewheit. Unter den Neger- völkern gibt es 2 erbliche Stände: Freie und Sklaven. Die Sklaverei ist hier uralt. Der Sklavenhandel, welchen die Völker der Sahara und der Berberei auf der einen, die Europäer auf der andern Seite treiben, hat der Sklaverei eine sehr große Ausdehnung gegeben. — Iii Die Reli gions- verschiedenheit. Die Mulatten sind römisch-katholische Christen; in einigen Gegenden haben sie Kirchen und Priester- Die Negervölker sind größtentheils zum Islam bekehrt; jedoch finden sich unter den Negervölkern des nördl> Guinea noch Fetisch-Anbeter. , 8- 483. D i e Kultur. Die Negervölker treiben auf dem Lande Ackerbau und Viehzucht. Der Ackerbau beschäftigt sich nicht blos mit der Kultur der gewöhnlichen Nah- rungsmittel, sondern auch mit dem Anbau des Kaffeebaums. In verschiedenen Gegenden trifft man auch Bergbau auf edle Metalle. In den Städten wer- den Handwerke aller Art betrieben. Die Zierlichkeit und die Zweck- mäßigkeit der verfertigteir Manufakturen zeugt von dem Verstand und dem

20. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 292

1831 - Leipzig : Hinrichs
Außerdem jrotcb das Land besonders im O. des tief eingeschnitte- nen Nilthales von vielen kahlen und felsigen Höhenketten durch- zogen, die sich meist plateauactig ausbreiten und von tiefen Lan- genthälern durchbrochen werden, die sich theils zum Nil, theils zum rothen Meere öffnen. Zwischen ihnen liegen weite Hoch- flächen, die berüchtigten nubischen Wüsten, welche im O. des Stromes mehr felsig, im W. mehr sandig und der Sahara ähnlich sind. Auf dieser Seite bilden Gruppen von Oasen die beiden ziemlich fruchtbaren Landschaften Kordofan und Dar- Fur. Das Nilthal selbst ist aber meist sehr fruchtbar, und an dieses knüpft sich daher auch alle Geschichte des Landes. In Sennaar oberhalb Holfeia nimmt der Bahr el Azrek links den zweiten Hauptquellstrom des Nil, den Bahr el Abiad oder weißen Fluß auf, welcher S.w. aus unbekanntem Fernen, wahr- scheinlich vom Nordrande Hochafcika's herkommt, weniger Wasser als der Bahr el Azrek, aber stärkere Anschwellungen hat. Unter- halb Damer strömt rechts der Atbara in den Nil, den wir in Habesch als Tacazze kennen gelernt haben, und dieß ist zugleich der letzte Zufluß, welchen der Strom empfangt. S. von Berber wendet sich der Nil plötzlich nach W. bis Dongola, strömt nun N., dann N. O., so daß ec einen großen, nach N. O. offenen Bogen beschreibt, nimmt bei Derr wieder seine frühere Normal- direction an, und tritt 'endlich, nachdem er die Bergkette bei Assuan durchbrochen, in Aegypten ein. Er umschließt auf dieser Strecke des Mittellaufes viele durch Fruchtbarkeit ausgezeichnete Inseln, und bahnt sich über die ihn durchsetzenden Felsketten seinen Weg mit zahlreichen Stcomschnellen und Katarakten, welche die Schifffahrt sehr beschranken, und unter denen man von Shendy bis Assuan zehn Hauptfalle rechnet. Die Produkte sind: Rindvieh, Pferde, Schafe, Kamele, Löwen, Tiger, Hyänen, Krokodile, Panther, Flußpferde, Affen, Elephanten; Getreide, Reis, Teff (eine Art Hirse), Melonen, Tabak, Zuckerrohr, Senesblatter, Flachs, Bambusrohr, Wein, Eben- und Sandelholz, Tamarinden, Palmen, Gummi, Domi- und Delebbaume; Schmergel, Salz, Gold, Silber rc. Die Einwohner sind eigentliche Nubier (in ihrer Sprache Barabras), Araber, Neger, Türken, Juden. Hauptreli- gion ist die muhamedanische; viele E. sind Heiden und jacobi- tische Christen. Theile: 1) Türkisch-Nubien, dem Paschalik Dschidda in Arabien untergeben, wo die St. Suakem oder Suakin, auf einer Insel, jetzt fast in Trümmern. Die kleinen Gebiete zwischen Aegypten und Dongola: Derr, Ibrim, Sukkot, Sai rc. gehorchen jetzt den Befehlen des Statthalters von Aegypten; auch haben seine Truppen Sennaar und Kordofan erobert, s. nachher. 2) Das Reich Makorrah, bisher unter einem Erbkönig, jetzt